——— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich 170 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbeſ.⸗Gebühr Hierzu 86 Pia Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str. 8. Se Freibutger Str. 1 Mannh eimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sellni Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pſennig. Für Familien und Rleimanzetaen ermaßtate Grundoretſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird Leinerlei Nachlaß aewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Platzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Eimelpres 1O Pla: Keine Gewähr Gerichtsſtand Mannheim. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25.(. d. folgend Monat erfolgen 150. Jahrgang Samstag, 16. Dezember 1930 Nummer 509 je England das Seegefecht umfälscht Zur Hebung der Stimmung muf aus der Hiedenage ein kriolg gemacht werden Englands Flotte braucht einen Triumph“ — And da man keinen hat, macht man das Seegefecht an der La⸗Plata⸗Mündung zu einem ſolchen! (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 16. Dezember. Die Nachrichten über das Seegefecht vor der La⸗ Plata⸗Mündung beherrſchen das Bild ſämtlicher engliſchen Zeitüngen. Die Luftkämpfe in dem öſt⸗ lichen Teil der Nordſee treten dagegen völlig in den Hintergrund. Für die beſcheidenen Anſprüche, mit denen England als der Beherrſcher der Meere ſchon zufrieden iſt, ſind die maßloſen Kommentare der engliſchen Zeitungen kennzeichnend. Sämtliche Blätter ſuchen das Seegefecht ſo darzuſtellen, als habe es beſonderen Mut für die drei engliſchen Kreuzer erfordert, den Kampf mit dem deutſchen Panzerſchiff aufzunehmen. Alle engliſchen Zeitungen überſchlagen ſich in Lobpreiſungen über den Erfolg des Seegeſechtes, während die Tatſache, daß der Kreuzer„Exeter“ völlig zuſammengeſchoſſen wurde, verſchwiegen wird oder doch in den Hin⸗ tergrund tritt. Alle Blätter ergehen ſich in wahrhaft unrühmlichen Schilderungen des Gefechtes, in denen der deutſche Gegner herabgeſetzt wird— echt engliſches ſair play! Der„Graf Spee“ habe den franzöſiſchen Dampfer Formoſa“ angehalten, um das Schiff zu kapern und einen Brennſtoff zu übernehmen. Dieſer Franzoſe war nach den Behauptungen der„Times“ und anderer Blätter eine Falle. Sofort nach An⸗ Felten des Schiffes kamen die in der Nähe beſind⸗ lichen enaliſchen Kreuzer in Sicht. Die Stimmung in England muß völlia auf dem Tieſpunkt geweſen ſein, wenn es nötig iſt, ein Gefecht, in dem ein ſchwe⸗ rer engliſcher Kreuzer ſo gut wie verloren wurde, als einen engliſchen Siea zu friſieren, Die Gründe für die völlige Haltloſigkeit dieſer engliſchen Propa⸗ ganda gibt der„Daily Erpreß“ zu erkennen, der offen zugibt daß die enaliſche Flotte„einen Triumph nötig hatte“l. Auch der„Evenina Standard“ geſteht ein, daß das engliſche Volk in den vergangenen drei Monaten manche bittere Nachricht über den Krieg habe rernehmen müſſen. So umfaſ⸗ ſend das Delirium iſt. in das ſich die enoliſche Preſſe ohne Ausnahme hineinyerſetzt, ſo aufſchlußreich iſt der Einblick, der dadurch in die Stimmung bei den Maſſen in England ermöglicht wird. Die„Daily Mail“ ſcheint freilich Zweifel an der Richtigkeit der engliſchen Darſtellungen zu hegen, denn das Blatt verlangt, daß ſofort und nicht erſt mit monatelanger Verſyätung. wie in früßeren Fäl⸗ len, die vollen Einzelheiten über das Geſecht zur Veröffentlichung freigegeben werden ſollen. Rom iſt anderer Meinung Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 16. Dezember. Das Intereſſe der italieniſchen Oeffentlichkeit iſt eſtern ausſchließlich auf das Seegefecht vor der La⸗ Plala⸗Mündung gerichtet geweſen, über das die Zei⸗ tungen in ausführlichen und ſpaltenlangen Meldun⸗ gen aus Montevideo, Berlin und London berichten, Der Marineſachverſtändige des„Giornale,'Italia legt dar, der Handelskrieg, den das Panzerſchiff„Ad⸗ miral Graf Spee“ 70 Tage lang geführt habe, hätte das Preſtige Englands ſo ſchwer gefähr⸗ det, daß die britiſchen Admirale unbedingt etwas gegen das kleine Schiff hätten unternehmen müſſen. Das Panzerſchiff ſei materiell unterlegen in das Ge⸗ fecht eingetreten, trotzdem ſei es ihm gelungen, nicht nur den Kreis der an Geſchwindigkeit überlegenen modernen drei britiſchen Kreuzer zu durchbrechen, ſondern einen von ihnen außer Gefecht zu ſetzen und die beiden anderen ſchwer zu beſchädigen. Das Blatt der italieniſchen Kolonie in Buenos Aires, der„Matino Italia“ ſaßt ſeine Eindrücke über das Seegefecht vor der La⸗Plata⸗Mündung da⸗ hin zuſammen, daß die Begeanung zwiſchen dem deutſchen und den engliſchen Schiffen ein großer Triumph der deutſchen Marine ſei und einen Beweis für die überraſchenden militäriſchen Fähigkeiten von Führung und Mannſchaft des„Ad⸗ miral Graf Spee“ darſtelle. Den drei engliſchen Kriegsſchiffen ſei es nicht gelungen, das deutſche Schiff außer Gefecht zu ſetzen oder gar zu verſenken. Den Erfolg eines Seetreffens müſſe man an dem Schaden bemeſſen, der dem Feind zugefſügt werde, und zwar nach dem Kräftererhältnis auf beiden Keine beſonderen Ereigniſſe (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 16. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Keine beſonderen Ereigniſſſe. Seiten und nach der Bewegungsfähigkeit der an einem Seegeſecht beteiligten Schiffe. In allem gehöre der Erfola den Dieutſchen. Ab⸗ ſchließend ſagt das Blatt wörtlich: 8 „Wenn man das einen britiſchen Siea nennt, ſo wir nicht, was eine Niederlage heißen oll. Die ſchweren Schäden der„Exeter“ (Drahtbericht unſ. Berner Vertreters) 5— Bern, 16 Dezember. Der Bericht über das Seegefecht vor der La⸗ Plata⸗Mündung, bei der der deutſche Panzerkreu⸗ zer„Graf Spee“ gegen eine ſo gewaltige Ueber⸗ macht erfolgreich ſeinen Mann ſtellte, werden von der ſchweizeriſchen Preſſe in großer Aufmachung wiedergegeben. Die Meldungen aus Südamerika haben den Schweizer Leſer darüber informiert, dat der größte an dem Gefecht beteiligte eng⸗ liſche Kreuzer„Exceter“ ſo ſchwer beſchädigt wurde, daß er ein Trockendock beziehen muß, wenn er noch gerettet werden ſoll. Außerdem hat das gleiche Schiff hundert Betten für ſeine Schwerverletzten in einem argentiniſchen Spi⸗ tal beſtellt. In dem Bericht wird die Erklärung der britiſchen Gefangenen des„Grafen Spee“ wiedergegeben, in denen dieſe ausdrücklich die gute Behandlung und Verpflegung auf dem deutſchen Kriegsſchiff hervor⸗ heben. Mit Spannung wartet man hier auf neue Meldungen aus Montevideo. Die Engländer holen Verſtärkungen heran Fünf engliſche Kriegeſchiſfe lauern vor der La⸗Plata⸗Mündung auf Graf Spee“ EP. Montevideo, 16. Dezember. Um die engliſchen Verluſte in dem Seegelecht bei La Plata zwiſchen dem„Admiral Graf Spee“ und drei engliſchen Kreuzern herrſcht nach wie vor pein⸗ liche Stille. Die engliſche Zurückhaltung in der Herausgabe einer Verluſtliſte gab hier zu der Auffaſſung Anlaß, daß die engliſchen Verluſte ſo hoch ſind, daß man ſie der Oeffenlichkeit vorenthält. Nach den letzten Meldungen haben die Englän⸗ der Verſtärkungen herangezogen, ſo daß gegen⸗ wärtig mindeſtens fünf enaliſche Kriegsſchiffe vor der Mündung des La Plata liegen. Eine umfangreiche Verſtärkung des von der argentiniſchen Regierung unterhaltenen Wachdienſtes zum Schutze der argentiniſchen Hoheitsgewäſſer iſt ſofort nach dem Bekanntwerden des Seegefechts von Montevideo erfolgt. An die Liegeſtelle der auf das deutſche Panzerſchiff lauernden engliſchen Kriegs⸗ ſchiffe wurde das argentiniſche Kanonenboot„Inde⸗ pendencia“ entſandt, um irgendwelche engliſche Uebergriffe im Keim zu erſticken. Da die La⸗Plata⸗ Mündung Hoheitsgebiet iſt kann das deutſche Pan⸗ zerſchiff nicht von feindlichen Seeſtreitkräften ange⸗ griffen werden, wenn es die Abſicht hätte, von Mon⸗ tevideo nach Buenos Aires auszulaufen. Der Außenminiſter von Uruguay, Guani, hatte eine lange Unterredung mit dem Prä⸗ ſidenten Baldomir, die erſt um 1 Uhr nachts endete. Darauf empfing er die Botſchafter Deutſchlands und Englands. Die argentiniſchen Behörden von Puerta de Grano haben ſich auf Anfrage eines engliſchen Be⸗ auftragten bereit erklärt, die hundert Verwundeten des Kreuzers„Exeter“ an Land zu laſſen. Trotz⸗ dem ſcheint der Kommandant des Kreuzers die Verwündeten auf dem engliſchen Flottenſtützpunkt auf den Falklandinſeln unterbringen zu wollen. Die Gefallenen des„Admiral Graf Spee“ wur⸗ den auf dem Friedhof von Norte unter Beteiligung des deutſchen Geſandten und des Marineattachés ſowie der geſamten Beſatzuna des Panzerſchiffes beigeſetzt. Montevideo huldigt„Graf Spee“ EP. Montevideo, 16. Dezember. Das deutſche Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ und ſeine Beſatzung haben hier eine ſchnelle Popu⸗ larität gewonnen, die in den wiederholten begeiſter⸗ ten Huldigungen für die Deutſchen zum Ausdruck kommt. Den ganzen Donnekstag über bis in die ſpäte Nacht hinein umkreiſten zahlreiche Barkaſſen und Motorboote das Schiff, und ihre Inſaſſen bra⸗ chen immer wieder in jubelnde Begeiſterungsrufe aus. Auch den Offizieren des deutſchen Schiffes wurden bei ihrem erſten Erſcheinen im Stadtbild von Montevideo mehrfach ſehr freundliche Demon⸗ ſtrationen zuteil. Die Anteilnahme des uruguayiſchen Volkes an der Beerdigung der Gefallenen am Frei⸗ tagvormittaa nahm große Ausmaße an und fand Ausdruck in Hunderten und aber Hunderten von Kranzſpenden, die aus allen Kreiſen der Bevölke⸗ rung der diplomatiſchen Vertretung des Reiches, die für das Heldenbegräbnis verantwortlich zeichnet, zugingen. Auch die argentiniſchen Zeitungen bringen an erſter Stelle ſeitenlange Berichte über die Ankunft des deutſchen Panzerſchiffes„Aömiral Graf Spee“ in Montevideo. Große Bilder unter⸗ ſtreichen dieſe Berichte und beweiſen. daß die Be⸗ ſchädigungen des deutſchen Panzerſchiffes nur ge⸗ ring ſind. „Meine Herren, für Sie iſt der Krieg vorbei“ Die an Bord des„Graf Spee“ aufgenommenen Handelskapitäne erzählen (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 16. Dezember. Die holländiſche Preſſe berichtet in größter Auf⸗ machung über das Seegefecht vor der La Plata⸗Mün⸗ dung. Der Amſterdamer„Telegraaf“ veröffentlicht Unterredungen mit einigen der engliſchen Handels⸗ kapitäne, die an Bord des„Grafen Spee“ gefangen gehalten wurden. Sie befanden ſich während des Kampfes eingeſchloſſen im Eßſaal und ſind unverletzt geblieben. Nach dem Einlaufen in Montevideo öffnete ihnen ein deutſcher Offizier die Tür und er⸗ klärte:„Meine Herren, für Sie iſt der Krieg vocbei.“ Sie wurden freigelaſſen und konnten ſich, bevor ſie an Land gingen, frei bewegen. Einer von ihnen gibt eine Unterhaltung mit dem deutſchen Kommandanten wieder, den er „oollkommenen Gentleman“ nennt. Sie ſeien an Bord vorzüglich behandelt worden, und der deutſche Kommandant habe mit Stolz darauf hinge⸗ wieſen, daß er ſeine Kaperfahrten durchgeführt habe, oͤhne Verluſte an Menſchenleben zu verurſachen. Das„Allgemeen Handelsblad“ veröffentlicht einen langen Artikel, daß die deutſche Flotte von den Chancen, die ſie auf See habe, tüchtig Gebrauch mache, was die bühne Fahrt der„Bremen“, das Un⸗ ternehmen des U⸗Bootes unter Kapitänleutnant Prien in der Bucht von Scapa Flow und jetzt das Seegefecht vor der La Plata⸗Mündung bewieſen. Der „Maasbode“ erkennt den Unternehmungsgeiſt rück⸗ einen haltlos an, den die Mannſchaften deutſcher Schiffe wie„Admiral Graf Spee“ beweiſen. Graf Spee hat 50 000 10 verſenkt adnb. Neuyork, 16. Dezember. Die amerikaniſchen Nachrichtenagenturen geben Meldungen aus Montevideo wieder, die ſich vor allem mit den Ausſagen der Kapitäne und Be⸗ ſatzungsmitglieder engliſcher Schiffe, die ſich an Bord des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“ be⸗ fanden, befaſſen. Allein aus ihren Ausſagen er⸗ gibt ſich, daß das deutſche Panzerſchiff rund 50 000 To. Schiffsraum, u. a.„Trievanion“,„Huntsman“, Aſhley“ und den Tanker„Africa Shell“ ver⸗ ſenkt hat. Neuyerk ſchildert das Treffen anb Neuyork, 16. Dezember. Die amerikaniſche Preſſe betont die zahlenmäßige Uebermacht und höhere Geſchwindigkeit der Englän⸗ der beim Treſſen vor dem La Plata. Der Kreuzer „Ajax“ habe den franzöſiſchen Paſſagierdampfer „Formoſa“ nach Montevideo begleiten ſollen, als er vom„Graf Spee“ angegriſſen worden ſei. Der „Ajax“ habe ſoſort funkentelegraphiſch Hilſe herbei⸗ (Cortſetzung auf Seite) Rückkehr zur Geſchichte * Mannheim, 16. Dezember. Deutſchland und Sowietrußland haben vorgeſtern den Freundſchaftsvertrag, der beide Länder miteinander verbindet, ratifiziert. Damit iſt eine Entwicklung abgeſchloſſen worden, die vor knapp einem halben Jahre mit dem erſten Be⸗ ſuche des deutſchen Reichsaußenminiſters in Moskau eingeſetzt hat, deren ſchnellen Ablauf damals nie⸗ mand vorherſehen konnte und deren wahrhaft welt⸗ hiſtoriſche Folgen wir im Augenblick erleben. Deutſchland und Rußland ſind, unberührt von den ideblogiſchen Verſchiedenheiten ihrer inneren Politik, auf dem Felde der internationalen Politik wieder Freunde geworden. Und ſie ſind entſchloſſen, dieſe Freundſchaft weder durch ihre eigenen ideologiſchen Gegenſätze noch durch die Intrigen der lieben Nach⸗ barn ſtören zu laſſen. Sie haben mit dieſer Rück⸗ kehr wieder Poſitionen bezogen, die den beiden Län⸗ dern nach ihrer Geſchichte, nach ihrer geographiſchen Lage und nach ihren aktuellen Intereſſen gemäß ſind und deren Aufgabe vor 25 Jahren ſie beide haben ſchwer büßen müſſen. Damals war England das politiſche Meiſterwerk ſeiner Geſchichte ge⸗ lungen: der Alptraum Bismarcks, der in ſeinen ſchlafloſen Friedrichsruher Nächten ſich ſtöhnend unter der Vorſtellung einer übermächtigen Koa⸗ lition gegen das neue Reich der Deutſchen wälzte und der beim letzten Beſuche des ſungen Kaiſers dieſen noch dringend beſchwor, die Gefahr einer eng⸗ liſch⸗ruſſiſchen Annäherung nicht zu unterſchätzen, hatte ſich ſchrecklich erfüllt: Der engliſchen Diplomatie iwar die von dem Bülowſchen Dilettantismus nicht für möglich gehaltene Verſöhnung zwiſchen„Bär und Walfiſch“ gelungen und die deutſche Diplomatie hatte es umgekehrt fertig gebracht, in einer miß⸗ verſtandenen Nibelungentreue, in falſcher Ein⸗ ſchätzung des politiſchen Wirkungsbereiches perſön⸗ licher dynaſtiſcher Beziehungen, in einer zweiden⸗ tigen Schaukelpolitik, die glaubte, den europäiſchen Frieden auf der Spitze des deutſchen Schwertes aus⸗ balancieren zu können wie ein Jongleur den Ball auf der Spitze ſeines Stabes, die uralte deutſch⸗ ruſſiſche Freundſchaft in Trümmer gehen zu laſſen Das zariſtiſche Rußland ſelbſt aber hatte, gelockt nom Traum der Balkanvormacht und getrieben von der kurzſichtigen Eiferſucht gegen die Donau⸗ monarchie an dieſer frevelhaften Zerſtörung der natürlichen Freundſchaft der beiden einzigen kon⸗ tinentalen Großmächte wacker mitgearbeitet. Rußland und Deutſchland haben es mit tiefem Fall gebüßt. Und England hat ſich mehr als über alle Kriegserfolge gerade darüber gefreut. Und nichts hat man in England mehr gefürchtet, als daß Ruß⸗ land und Deutſchland wieder ſich finden könnten. Als Deutſchland in Rapallo den erſten noch zaghaften und nicht aus weitſichtiger Berechnung, ſondern nur aus taktiſcher Ueberlegung gemachten Annäherungs⸗ ſchritt an die Sowjetunion tat, war es der damalige engliſche Miniſterpräſident Lloyd George, der am nächſten Tage auf der Konſerenz in Genua alle Be⸗ herrſchung verlor und wütend mit der Hand auf den Tiſch ſchlug und ſich nicht ſcheute den deutſchen Ver⸗ tretern das Wort„Infamie“ entgegenzuſchleudern. Und wenn mehr als zehn Jahre ſpäter im Aufkom⸗ men des Nationalſozialismus England wenigſtens ein Gutes für ſich ſah, dann war es die engliſche Hoffnung, daß zwiſchen Deutſchland und Rußland nunmehr ein ſo tiefer Graben gezogen ſei, daß man ihre Feindſchaft ruhig als unabänderliches Axiom in die Berechnungen der europäiſchen Politik ein⸗ ſetzen könnte. Die Engländer bedachten, als ſie ſo rechneten, ihre eigene Geſchichte ſchlecht. Sie hatten ihr Welt⸗ reich nicht zuletzt geſchaffen, weil ſie ſich frei von jeder ideologiſchen Sentimentalität zu halten wußten. Und ſie haben es weiter ſich geſchaffen, weil ſie die in ihrem Fall allerdings beſonders leicht erkenn⸗ baren, natürlichen Gegebenheiten ihrer geographi⸗ ſchen Lage nie aus dem Auge verloren und ihre »Politik ſtets in Einklang mit ihren Vorausſetzungen und Möglichkeiten zu halten wußten. Sie haben aber nie geglaubt, daß Deutſchland ihre eigene große hiſtoriſche Tugend, den realpolitiſchen Sinn, auch entwickeln könnte. Sie haben nur die Leiden⸗ ſchaft geſehen, mit der Deutſchland, das„Volk der Dichter und Denker“ ſich um die Schaffung neuer geiſtiger Grundlagen mühte, und haben die andere, kühlere, aber gewiß nicht ſchwächere Leidenſchaf des neuen realpolitiſchen Sinnes nicht geſpürt, mit der Deutſchland ſich nicht nur als Glaubens⸗ ſondern auch als Machtſtaat neu aufbaute. Macht iſt aber ihrer Natur nach unſentimental. Sie trägt ihr Ge⸗ ſetz in ihrer Aufgabe: den Staat zu behaupten, und ihre Rechtferigung iſt ihr Erfolg. Sie hat nur einen * ——— ————————— ————————————— —— Seite Nummer 509 Neue Mannheimer Zeitung Samstag, 16. Dezember 10893 Richter über ſich: den der hiſtoriſchen Notwendigkeit, und ſie würde ihrem Weſen untreu werden, wenn ſie dort, wo ſie allein ſich bewähren muß, ſich zum Diener von Ideen machte, deren Geltungsbereich außerhalb dieſes Bewährungsbereiches liegt. Das war auch den anderen klar, ſie wollten es nur bei uns nicht gelten laſſen. Das revolutionäre Frankreich der Vorkriegsjahre, Zuflucht aller nihili⸗ ſtiſchen Zarenmörder, hielt es z. B. mit ſeiner demo⸗ kratiſchen Mentalität und Sentimentalität durchaus vereinbar, gleichzeitig außenpolitiſcher Verbündeter der zariſtiſchen Despotie zu ſein. Und um ein paar Beiſpiele aus der Nachkriegszeit zu zitieren: Ueber den antibolſchewiſtiſchen Charakter des muſſoliniſchen Italiens konnte und kann es keinen Zweifel geben. Trotzdem hat dieſes Italien als erſte europäiſche Macht die Sowfetunion anerkannt und einen Freunöſchaftsvertrag mit ihr geſchloſſen. Und die Türken machten ſich ein wahres Vergnügen dar⸗ aus, jeden Kommuniſten, den ſie im eigenen Lande trafen, zu hängen, aber in ihrer auswärtigen Polis tik hielten ſie dicke Freundſchaft mit Moskau, ohne daß dieſes ſich wiederum an den innerpolitiſchen Praktiken ſeines türkiſchen Freundes ſtieß. Alle dieſe Staaten haben eben in der Erkenntnis gehan⸗ delt, daß Innen⸗ und Außenpolitik zwei Dinge ſind, die nicht verwechſelt werden dürfen. Wenn Deutſch⸗ land nach dieſer Erkenntnis handelt, ſchreien Paris und London Zeter und Mordio, lamentieren ſie über einen„Verrat“, den ſie nur zu gerne ſelbſt began⸗ gen hätten, moraliſieren ſie über eine deutſche Geſin⸗ nungsloſigkeit, die ihnen nur deswegen als geſin⸗ nungslos erſcheint, weil ſie ihnen das Geſchäft ver⸗ patzt. Denn der weſtliche Hochkapitalismus— den doch mindeſtens ebenſoviele ideologiſche Unterſchiede vom ruſſiſchen Bolſchewismus trennen wie den deut⸗ ſchen Sozialismus— hätte bedenkenlog ſeine Seele für einen Pakt verſchrieben, der dieſes bolſchewiſtiſche Rußland zu einem Verbündeten gegen das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland gemacht hätte. 5 Daß Deutſchland und Rußland dieſes Spiel durch⸗ kreuzt haben, iſt Londons großer Kummer. Und das verſtehen wir. Denn damit brach viel mehr zu⸗ ſammen als ſein Einkreiſungsplan ad hoc, es brach zuſammen ſein ganzes weltpolitiſches Verſailler Bild, das ja auf der Vorſtellung beruhte, daß ein ohnmächtiges Deutſchland und ein deutſchfeindliches Rußland die Beherrſchung Europas ſtatt den beiden Kontinentalmächten den großen peripheren Mächten dieſes Kontinents ſichern würden. Jetzt iſt es anders gekommen. Zetzt iſt Deutſchland wieder ſtark und ſind Rußland und Deutſchland wieder Freunde ee⸗ worden. 80 Millionen im Großdeutſchen Reich und 183 Millionen in der Sowjetunion haben ſich, ge⸗ wiß nicht in Geſinnungs⸗, aber in Intereſſengemein⸗ ſchaft zuſammengetan, um Front gegen die Pluto⸗ kratien des Weſtens zu machen, die beider Feinde ſind. Die Entwicklung, die damit angebahnt iſt, zielt weit in die Zeit hinein. Die Ratifikation des deutſch⸗ ruſſiſchen Freundſchaftsvertrages iſt nur der Ab⸗ ſchluß der erſten Etappe dieſer Entwicklung, die viel⸗ leicht das ſäkulare Schickſal unſeres Kontinents be⸗ ſtimmen wird! Dr. A. W. (Fortſetzung von Seite geholt und das deutſche Schiff angegriſſen. Bald ſeien „Exeter“ und„Achilles“ aufgetaucht. Vier Stun⸗ deu hindurch habe man, zum Teil vernebelt, ein lauſendes Geſecht auf verhältnismäßig geringe Ent⸗ ſernung geführt. Nachdem der„Admiral Graf Spee“ von der„Exe⸗ ter“ getrofſen worden ſei, habe der Kommandant des „Admiral Graf Spee“ beſchloſſen, zunächſt dieſen ſtärkſten Gegner außer Geſecht zu ſetzen, was ihm ſchließlich gelungen ſei. Die„Exeter“ ſei ausgefallen, nachdem der„Admiral Graf Spee“ das FFeuer ſeiner ſchweren Geſchütze allein auf dieſes Schiff konzen⸗ — und einen Panzerturm buchſtäblich weggeriſſen ge. 5 Das Seegeſecht und die „Neutralikätszone“ dnb Waſhington. 15. Dez. Staatsſekretär Hull wurde auf dex Preſſekonfe⸗ renz gefragt, ob er das geſtrige Seegefecht bei Montevideb eine Verletzugn der panamerikaniſchen Sicherheitszonen darſtelle. Er antwortete daß ihm über die Vorgänge noch nicht bekannt eien. 5 Die Sicherheitggone, ſo fuhr er fort, ſei geſchaf⸗ ſen worden, um die Neutralität und die Sicherheit der amerikaniſchen Länder nach Möalichkeit zu ſchützen. Man habe aber niemals die Anwendung ewaltſamer Methoden zur Durchführung dieſes Hielez geplant. Auch habe ſeines Wiſſens keine frieg⸗ führende Macht auf die Bekanntgabe der Sicherheits⸗ zone geantwortet. Soweit er im Bilde ſei, dürfe das deutſche Panzerſchiff mindeſtens 48 Stunden in Montevideo bleiben. Falls Reparaturen notwendig ſeien, könne man den Aufenthalt auch verlängern. Die Beiſetzung der Toten (Funkmeldung der NM3.) + Montevideo. 16. Dezember Am Freitagnachmittag fand die feierliche Bei⸗ ſetzung von 36 Mann der Beſatzung des Panzer⸗ 96„Admiral Graf Spee“ ſtatt. Eine große enſchenmenge war längs des Trauerzuges herein⸗ geſtrömt und erfüllte auch den abgelegenen Nord⸗ friedhof, wo ſich Abordnungen der Behörden ſosvie der im Hafen liegenden deutſchen Handelsſchiffe und der befreundeten hieſigen Auslandsgemeinſchaften eingefunden hatten. Die Mannſchaft gab ihren heldenhaft gefallenen Kameraden das letzte Geleit im Beiſein deutſcher Volksgenoſſen. Der deutſche Geſandte und der Kommandant drückten in beweg⸗ ten Nachrufen den Dank der Volksgemeinſchaft aus. Es liefen Berge von DP ein. Unter Ehrenſalven und den Klängen des Liedes vom guten Kameraden erfolgte die Beiſetzung. Der Ab⸗ marſch der Bordtruppe löſte ſpontane Sympathie⸗ kundungen des Publikums aus. Hetzverſammlung in Reunork Ein früherer republikaniſcher Präſidentſchafts⸗ kandidat als Hauptreduer dnb. Neuyork, 15. Dez. Zahlreiche deutſchfeindliche Verbände hielten im Neuyorker Madiſon⸗Square⸗Garden eine vom ame⸗ rikaniſchen Judenkongreß inſpirierte Maſſenver⸗ ſammlung gegen die totalitären Stagten ab, wobei der frühere republikaniſche Präſident⸗ ſchaftskandidat Landon die aus Topeka (Kanſas) übertragene Hauptrede hielt. Obwohl Ex⸗ präſident Hoover zugegen war und zwei größere chriſtliche Kirchenverbände ſowie der amerikaniſche Facharbeiterverband und andere Gewerkſchaſten vertreten waren, entblödeten ſich die Veranſtalter nicht, das bei ſolchen Anläſſen in Amerika unver⸗ Gebet durch ſchwarzgekleidete Rabbiner auf Jibdiſch abſingen zu laſſen. Schwere Kämyfe in Nordſinnland: Die Ruſſen 15 kum vor der norwegiſchen Grenze ben im Grenzgebiet in die Luſt— Finniſcher Rückzug nach dem Süden Die Finnen ſprengen die Nickelgru 8 EP. Oslo, 16. Dezember. Aus Kirkenes wird gemeldet, die Finnen haben am Freitag die geſamten Inbuſtrie⸗Anlagen von Salmijärvi in die Luft geſprengt und den Rückzug nach Pitkajärvi angetreten, wo ſie neue Stellungen bezogen. Die Ruſſen beſinden ſich zur Zeit etwa in zwölf Kilometer Eutfernung von dem norwegiſch⸗finniſchen Greuzfluß Pasnn. Die Zerſtörungen und Brände, die von den Finnen vor ihrem Rückzug aus dem Salmijärvi⸗ Gebiet angelegt worden ſind, ſind ſehr umfang⸗ reich. Die Schäden betragen Millionen von Finnmark. Die Nickelgruben von Kolajoſki ſind in die Luft geſpreugt worden. Vor ihrem Rückzug, der in geordneter Weiſe geſchah, ſteckten die Finnen die Ortſchaften in Brand, die ſie zu verlaſſen gezwungen waren. Bereits in der Nacht zum Donnerstag war die ruſſiſche Offenſive gegen Salmiſärvi und den Nickel⸗ grubenbezirk eingeleitet worden, die den ganzen Donnerstag über bis in die Nacht des Freitag an⸗ dauerte. Die ruſſiſchen Infanteriekolonnen wurden mit großem Erfolg von den ruſſiſchen Fliegern unterſtützt, die von Kriegsſchiffen aus, die in der Petſamobucht vor Anker lagen, operierten. Eine große Rolle ſpielte auch das umfanareiche Aufge⸗ bot von Panzerwagen die eine beſondere Vor⸗ richtung beſaßen, um Hinderniſſe wie Schnee⸗ wehen— leicht überwinden zu können. Dieſe leichten Panzerwagenabteilungen waren in der Lage, finniſche Schitruppen davon abzuhalten. den vorde⸗ ren ruſſiſchen Kolonnen in die Flanke zu fallen, da ſie das Gelände in weitem Umkreis durch ihre Maſchinengewehre beherrſchten. Der ruſſiſche An⸗ Keuff entwickelte ſich mit großer Schnelliakeit. Alles eutet darauf hin, daß es ein wohl vorbereiteter Vorſtoß war, den die Ruſſen mit aut ausgerüſteten und ſchlagfertigen Truppen durchführten. Salmi⸗ järvi wurde in den Abenoͤſtunden des Donnerstags in Brand zeſteckt. Auch Kolasjoſki und die Ort⸗ ſchaften Töllevi, Koivolata und Koivoranta ſtehen in Flammen. Finnland ruſt alle Rieſerviſlen ein ((Funkmeldung der NM3.) + Helſinki, 16. Dezember. Durch Maneranſchläge wurden am Freitag in Helſinki und ganz Finnland alle noch nicht einbern⸗ ſenen Reſerviſten auſgefordert, ſich unverzüglich bei den militäriſchen Dienſtſtellen einzufinden. Wie verlautet, handelt es ſich um Reſerviſten bis zum 50. Lebensjahr und um Reſerveoffiziere bis zum 60. Lebensjahr. Die Einberufung der Landwehr iſt noch nicht erfolgt. Einberufen ſind damit alle militärpflichtigen Männer vom 20. bis zum 40. Lebensjahr. Wiborg wird geräumt Ef Helſinkt. 16. Dezember. Dit füdfinniſche Stadt Wibora wird in den noh⸗ ſten„Tägen vollkommen von der Zivilbevölkerung geräumt werden. Die verſchärſte Zwangs⸗Evaku⸗ ierung muß vorgenommen werden, nachdem es ſich gezeigt hät, daß ein Teil der Bevölkeruna die Stadt freiwillig noch immer nicht verlaſſen will. Die Maßnahmen werden mit aller Schärfe durchgeführt. In drei Tagen darf ſich keine Zivilperſon mehr ohne beſondere Genehmigung in Wibora aufbalten. Wi⸗ borg gilt als bei ruſſiſchen, Luftangriffen beſonders gefährdet. Die Tatſache, daß Helſinki in den letzten 14 Tagen nicht ein einzigesmal von ruſſiſchen Flug⸗ zeugen bombardiert wurde, führte dazu, daß ein Teil der Einwohner aus den Wäldern wieder in die Hauptſtadt zurückgekehrt iſt. Ein Sechſitel des Bevö'lkerung evakuier (Funkmeldung der NM3.) + Helſinki, 16. Dezember. Von amtlicher finniſcher Seite werden folgende Ziffern Evakuierter bekanntgegeben: Aus gefähr⸗ deten Gebieten wurden insgeſamt 390 000 Perſonen zwangsevakuiert. Einſchließlich der freuwillig Evakuierten aus Städten wie Helſinki, Abo und an⸗ deren dichtbeſiedelten Gebieten Südfinnlands kann die Gefamtzahl der augenblicklich evakuierten Per⸗ Geſperrter Grenzübertritt Abwehrmaßnahmen der deutſchen Grenzbehörden db. Berlin 15. Dezember. Im Gegenſatz zu den kriegführenden Weſtmäch⸗ ten haben die deutſchen Grenzſicherheitsbehörden die Grenzübertrittsbeſtimmungen bisher äußerſt entgegenkommend Zehandhabt. Unter Ausnutzung dieſer nachſichtigen Handhabung verſuchen planmäßig im Weſten des Reiches lichtſcheue Elemente wie Schmuggler und ausländiſche Spionageagenten die deutſche Grenze illegal zu überſchreiten. Um den ſich hieraus ergebenden Gefahren vorzubeugen, iſt angeordnet worden, daß der Grenzübertritt an der däniſchen, nieder⸗ ländiſchen, belgiſchen, luxemburgiſchen und ſchweizeriſchen Greuze von Montag, 18. Dezem⸗ ber 1939 ab, regelmäßig in der Zeit von 20 Uhr bis 7 Uhr geſperrt wird. Die Sperrung trifft nicht den fahrplanmäßigen Eiſenbahnverkehr. Verſtöße gegen dieſe Beſtimmungen werden in Zukunft rückſichtslos geahndet. Sie hatten ausländiſche Sender gehört Eine eindringliche Warnung an die Unbelehrbaren dnb Berlin, 15. Dezember. Vom Sondergericht in Düſſeldorf wurde der Johann Dorbert aus Leverkuſen⸗Rheindorf auf Grund des Verbotes des Abhörens fremder Sender zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, weil er wiederholt den Nachrichtendienſt auslän⸗ diſcher Sender eingeſtellt und abgehört hatte. Weiter beſchäftigte ſich das Hanſeatiſche Sonder⸗ gericht in Bremen mit einem Angeklagten, der am 7. September den Straßburger Sender abhörte, der damals das Lügenmärchen verbreitete, daß der Weſt⸗ wäll durchſtoßen ſei und franzöſiſche Truppen ſich be⸗ reits am Rhein und an der Moſel befänden. Der 100 Tage Krieg!-Und was nun? Englands Kriegführung war ergebnislos- plant es nun Offenſive in der Luft? GGunkmeldung der NM3.) + Brüſſel, 16. Dezember. Der Londoner Korreſpondent der„Gazette de Charleroi“ meldet, die Geheimſitzung des britiſchen Parlaments ſei von der Regierung nur deshalb zu⸗ geſtanden worden, weil ſie endlich verſtanden habe, daß„gewiſſe Beſorgniſſe“ hinſichtlich der Kriegs⸗ führung beſänftigt werden müßten. Tatſächlich ſei der hundertſte Tag des Krieges erreicht worden, ohne daß die Weſtmächte irgend eine große Initiative unternommen hätten. Man ſei in politiſchen Kreiſen Englands mehr und mehr überzeugt, daß die Blockade, ſelbſt wenn ſie mit der größten Härte angewandt werde, im gegen⸗ wärtigen Krieg nicht dieſelbe Wirkſamkeit haben werde wie im Weltkrieg 1914/18. Wenn man hoffen wollte, Deutſchland durch die Blockade nieder⸗ zuzwingen, dann müßte man ſich für einen Krieg von über zehn Jahren vorbereiten. Es müſſe daher ein anderes Mittel gefunden werden, um eine Entſcheidung zu erzwingen. Alle Welt frage ſich nun, wie die britiſche Regie⸗ rung den Krieg wolle, welches ihre Pläne 3 und ob ſie überhaupt einen Plan abe. Bis 45 ſehe man außer den Blockademaß⸗ nahmen nichts davon, daß irgendwelche Maßnahmen getroffen ſeien, um den Feind zu vernichten. Die militäriſchen Sachverſtändigen glaubten nicht an die Möglichkeit eines engliſch⸗franzöſiſchen Durchſtoßes an der gegenwärtigen Weſtfront. Das würde gewal⸗ tige Verluſte mit ſich bringen, und es ſei keineswegs ſicher, daß die Alliierten dabei gewinnen würden. Andererſeits ſehe man ein, daß auch der Seekrieg keinerlei enoͤgültige Löſung bringen könne. Es bleibe alſo nur der Luftkrieg übrig. Wenn England dieſen Krieg gewinnen wolle müſſe es aber die Offenſive ergreiſen. Man frage ſich, ob die Regierung in dieſem Sinne arbeite. Der Kor⸗ 9 8— e 25 BVer⸗ imſitzung einige Andentungen darüber gemacht habe, N. Dr. Ley zu den Deuljchen des Warthegau: „Der Führer- Siaatsmann und Feldherr“ 8 Schaͤrfſte Abrechnung mit Englands veriogenen Kriegsparolen dnb. Poſen, 16. Dez. In Poſen fand am Freitagnachmittag die erſte öſſentliche Maſſenkundgebung des Deutſchtums im Warthegau ſtatt. Ueber zehntauſend Menſchen, darunter zahlreiche Baltendeutſche, waren in der Poſener Meſſehalle zuſammengeſtrömt, um den Reichsorganiſationsleiter der NSDA Dr. Ley zu hören. Dr. Ley führte u. a. aus:„Wenn man vom Weſten nach Oſten, vom Süden nach Norden durch Großdeutſchland fährt und überall das deutſche Volk bei ſeiner Arbeit nicht nur ſieht, ſondern erlebt fühlt man das Glück. Deutſcher zu ſein Wir er⸗ leben täglich Neues am Werden unſeres Volkes. So ſteht dieſes Volk am letzten Gipfel ſeines Auſſtieges. Die Parole unſeres Herzens lautet:„Wir wollen uns des Glückes. Deutſche zu ſein. würdig erweiſen. „Dr. Ley ſetzte ſich in ausführlicher Weiſe mit dem Kampf Englands gegen das deutſche Volk aus⸗ einander.„England bemüht ſich vergeblich, der Welt weiszumachen, daß es dieſen Kampf gegen uns für das Recht der kleinen Nationen führe. Das iſt Lug und Trug. Denn wir wiſſen aus langjährigen Er⸗ fahrungen und aus Kenntniſſen ganz genau, daß England den jetzigen Kampf gegen das deutſche Volt herauſbeſchworen hat, um Englands Vormachtſtellung in der Welt zu gewährleiſten. England liegt wie ein Lindwurm vor den Schät⸗ zeu der Welt. Es iſt für Deutſchland untrag⸗ bar, daß es ein Volk auf der Erde wagt, unſeren Frauen und Kindern die Blockade anzuſagen. 2 Im weiteren Verlauf ſeiner Darlegungen erklärte Dr. Ley, daß England einer großen Täuſchung zum Opfer geſallen iſt. Es hat ſich von Emigranten und Juden beliſten laſſen, daß die Kraft Deutſchlands nur auf dem Papier und nicht tatſächlich vorhanden iſt. Die Engländer haben 5 geirrt! Sie kennen weder die Größe unſeres Führers noch den Wider⸗ ſtandswillen des deutſchen Volkes. Daß wir im Führer nicht nur einen überragen⸗ den Staatsmann, ſondern auch einen genialen Feldherrn beſitzen, hat der Verlauf des polniſchen Feldzuges zur Evidenz bewieſen. Abſchließend gedachte Reichsorganiſationsleiter Ley auch 5 0 deutſch⸗italieniſchen Freund⸗ a Wer ſich hier Illuſionen hingebe und etwa glaube, daß dieſe deutſth⸗italieniſche Freundſchaft nicht ihre Bewährung beſtehen würde, falle einem Trugſchluß anheim, der ſich noch bitter rächen werde. In ein⸗ dringlichen Worten behandelte Dr. Ley noch die Notwendigkeit und die Vorausſetzung des Volks⸗ tumskampfes, der hier im Warthegau mit beſon⸗ derer Zähigkeit und Entſchlußſicherheit geführt wor⸗ den ſei.„Dieſes Land gehört uns und wird uns immer gehören!l Neue Bauerngeſchlechter werden auf dieſem Boden erſtehen, und alles, dieſen Weg in eine unvergängliche Zukunft, danken wir dem Führerl“ 0 4 — ſonen mit 600 000 angegeben werden. Das end⸗ ſpricht etwa einem Sechſtel der finniſchen Geſamt⸗ bevölkerung. Der finniſche Heeresbericht (Funkmeldung der NM3.) — Helſinki, 16. Dezember. Der finniſche Heeresbericht meldet mehrere ruſa ſiſche Angriffe an verſchiedenen Stellen der Kareli⸗ ſchen Landenge, die zurückgeſchlagen worden ſeien. Bei Tolvajärvi ſeien die finniſchen Truppen im Vorgehen und hätten bis zum 14. De⸗ zember, abends, 15 Tanks erbeutet. Ruſſiſche Flot⸗ tenteile hätten die finniſchen Küſtenbatterien bei Koiviſto beſchoſſen. Im Gebiet von Abo ſei ein ruſſi⸗ ſcher Zerſtörer von finniſchen Küſtenbatterien ſchwer beſchädigt worden. Die ruſſiſche Lufttätigkeit habe ſich am 15. Dezember im weſentlichen auf das Inſel⸗ gebiet von Südweſtfinnland und auf das Gebiet von beſchränkt. Die finniſche Luftwaffe habe zahlreiche Erkundungsflüge durchgeführt. Angeklagte erzählte dieſe Schauergeſchichte am näch⸗ ſten Tag in ſeinem Betrieb. Nun war das Geſetz, das das Abhören ausländiſcher Sender verbietet, am 7. September, alſo dem Tag, an dem der Angeklagte Straßburg abhörte, verkündet worden. Er wurde deshalb auch nicht wegen des Abhörens verurteilt, wohl aber wegen der Verbreitung dieſer gefährlichen Lügen, und zwar wurde gegen ihn eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten erkannt. Die traditionelle Weihnachts-Cigarette, die wirklich Zug für Zug Freude spendet: AriKan 55 Die Lage Drahtbericht unſ. Berliner Schriftltgg —4 4 0 6 F 8— Berlin, 16. Dezember. Das Seegefecht von La Plata ſteht nach wie vor im Mittelpunlt des Weltintereſſeg. Die zweite Geheimſitzung des engliſchen Unterhauſes wird nach einer Meldung des„Rotterdamſchen Courant“ bereits für die erſten Januartage vor⸗ bereitet. Da das Unterhaus ſich gemäß einer Jahr⸗ hunderte alten Tradition am 12. Dezember bis zum 18. Januar vertagt hat, wird zum erſten Male dieſe Tradition durchbrochen werden müſſen. Die Bemühungen Churchills, durch neue Lügen⸗ meldungen über das Seegefecht am La Plata den deutſchen Erfolg zu verkleinern, ſtoßen ſelbſt in der Londoner Preſſe auf eine Reihe Gegeneinwendun⸗ gen. So„Daily Herald“, man ſtelle in eng⸗ liſchen Arbeiterkreiſen den Meldungen des offisiellen engliſchen Nachrichtenbüros die nicht hinwegzuſtrei⸗ tende Tatſache gegenüber, daß das deutſche Schifk „Graf Spee“ eine Reihe engliſcher Schiſfe im At⸗ lantik verſenken konnte, ehe man es angriff, und daß die„Bremen“, gegen die ganze engliſche Geſchwader ſeit September aufgeboten waren, unverſehrt in ihren Heimathafen zurückkehren konnte.„Daily Expreß“ ſtellt ohne jeden Kommentar an die Spitze ſeiner Ausgabe neben den engliſchen Bericht über ſchwerſte Beſchädigungen des deutſchen Schiffes den avas⸗Bericht, in dem es kurz und bündig heißt, der euzer„Admiral Graf Spee“ habe wenige direkte Treffer erhalten, und„Daily Mail“ ſchreibt, der eng⸗ liſche Bericht über die Seeſchlacht ſcheine unbedingt eine Fortſetzung zu verlangen, weil noch manches unklar und einiges widerſprechend war. Von der kühnen Tat des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“ ſchreibt der„Züricher Tagesangeiger“: „Der Krieg zur See hat heute die Entfernungen auf den Weltmeeren beſeitigt, überall kämpft Deutſch⸗ land.“ Die Kopenhagener„Berlinske Tidende“ ſchreibt:„Englands Marine wird tatſächlich in eine Defenſivſtellung geörängt, die die ganze Welt er⸗ kennt und von der nur Englands Kriegsführung nichts ſehen will.“ Mit der Frage der engliſchen See⸗ und Vorherrſchaft befaßt ſich auch am Wochenende in langen Artikeln die norwegiſche und ſchwediſche Preſſe, und zwar nicht vom politiſchen, ſondern vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus. U. a. ſchreibt „Stockholm Dagbladet“:„Die Schaffung neuer großer Lebensräume, an die wir noch vor einem Jahr nicht denken konnten, verſchiebt auch die britiſche Konkur⸗ renzfähigkeit. Man kann den Zeitpunkt ſehen, da britiſche Induſtrieerzeugniſſe aus Nord⸗, Mittel;- und Oſteuropa, ja ſelbſt aus Oſtaſien verſchwunden ſein werden. Das wird ein harter Schlag für die brittſche Handelsſchiffahrt, die zu Zweidritteln vom engliſchen Export lebt“. Das„Osloner Morgenbladet“ meint, daß die britiſche Induſtrie ihren Wettbewerb ſchon jetzt einſchrumpfen ſieht. Wenn die hritiſche Han⸗ delsſchiffahrt nach dieſem Krieg zurückgedrängt werde, dann ſei auch die Zeit der engliſchen See⸗ vorherrſchaft vorbei. Die am 15. Dezember von der britiſchen Regie⸗ rung veröffentlichten neuen Frachtſätze für die ge⸗ ſamte britiſche Handelsſchiffahrt liegen 40 v. H. unter den Frachtſätzen im Monat Auguſt. Daß ſie in kei⸗ nem Verhältnis zu den Kriegsausgaben der eng⸗ liſchen Reeder ſtehen, ſtellt das große engliſche Han⸗ delsblatt„Mancheſter Guardian“ feſt. Infolge der Weigerung der engli'then Reeder, ſich auf dieſe Frachtſätze einzulaſſen, ſind für Dienstag die Vertreter der oͤrei großen britiſchen Reederei⸗ verbände zu einer Beſprechung von Hem engliſchen Handelsminiſter nach London eingeladen worden. Die Durchbrechung der Mannerheim⸗ Dinie der Finnen durch die ruſſiſche Armee iſt ein ſtarker Erfolg der Ruſſen. Das geſtehen auch die erſten Kommentare der ſkandinoviſchen Zeitungen ein, die heute aus Stockholm und Oslo gekommen ſind. Die ruſſiſche Heeresleitung hat inzwiſchen den Berichterſtattern der ausländiſchen Zeitungen in Moskau die Reiſe in die Frontgebiete freigegeben. 5 — Samstag, 16. Dezember 1939 Neue Maunheimer Zeitung 3. Seite Nummer 500 Brigitte Horney 5 in dem Bavaria⸗Film„Befreite Hände, der zu Weihnachten in Mannheim erſtaufgeführt wird. Mannheimer Künſtler ſiellen aus Weihnachtsausſtellung im Kunſtverein Alle Jahve wieder veranſtalten die in Mannheim anſäſſigen Kunſtſchaffenden eine Weihnachtsausſtel⸗ Iung. Auch in dieſem Jahre ſind ſie von der be⸗ währten Uebung nicht abgegangen, nur ſind ſie heuer etwas ſpät daran damit. Es iſt Krieg, da brauchen wir die deutſche Kunſt, das Kunſtwerk aus deutſchem Geiſt, das Gefäß für die Hirn⸗ und Herzkraft des begnadeten Künſtlers. Auf ihre beſondere Weiſe seigen uns die Künſtler, worum wir kämpfen. Sie zeigen uns die Heimat und das Erlebnis der Ferne und Fremde, ſie zeigen uns das zum reinſten Kunſt⸗ werk geläuterte Sinnbild, das Symbol. Sie zeigen uns Anmutiges und Gefälliges, ſtill Werbendes und herriſch Befehlendes, ein jeder auf ſeine beſondere Art, nach Rang und Vermögen. Dieſe Kunſtwerke ſprechen zu uns— nach Maßgabe unſerer ſeeliſchen Bereitſchaft, uns anſprechen zu laſſen. All' ſeine un⸗ hemeßbaren Energien kann ein Kunſtwerk recht eigentlich nur bei längerem vertrautem Umgang auf uns ausſtrömen. Die Kunſtwerke dieſer Ausſtellung ſind nicht nur zur einmaligen Beſichtigung da. Sie wollen in unſer Heim wandern und dort von einem Ehrenplatz aus bereichernd und beglückend an unſe⸗ rem Daſein teilhaben. Viele Werke von bekannten, oft gewürdigten Künſtlern finden ſich in dieſer Schau. Dieſe Künſt⸗ ler bezeugen damit wiederum auf neue, wie ſehr ſie auf der Höhe ihrer künſtleriſchen Entſaltung ſtehen. Neben dieſen Reifen kommen die Ringen⸗ den ſehr gut zur Geltung, diejenigen, die neue Sta⸗ dien auf dem Wege zur Reife zurückgelegt haben, nun mit neuen beachtlichen Arbeiten vertreten ſind und damit ihre Namen immer beſſer in unſer Ge⸗ dächtnis hämmern. So zum Beiſpiel Karl Edin⸗ ger mit freundlichen und erfreulichen Aquarellen von Mannheim und von Wien, die ſchöne Fortſchritte erkennen laſſen. Ein neuer Name iſt uns Adolf Weiland, der mit einem großzügig geformten, leuchtend farbigen Blatt(Am Meer) aufwartet. Lud⸗ wig Straubs Aquarelle haben ſich zu wohltuender Farbigkeit geläutert und zu überzeugender Klar⸗ heit im Aufbau und in der Gliederung entwickelt. Robert Schäfer überraſcht mit einem Blatt von beachtlicher Fülle und Dichte. Eine für Mannheim neue Richtung taucht mit Walter Friedrich und ſeinem großen Oelbild„Junge Matter mit Kin⸗ Kranke Zähne vergiſten den Körper. Deshalb iſt tägliche, gewiſſenhaſte Zahnpflege ein Gebot der Geſundheit. dern“ auf. Hier iſt das Abbild überwunden und das Sinnbild erzielt. Die Kompoſition iſt klar und ge⸗ nau, die figürlichen Umriſſe wirken eminent plaſtiſch, die Farben ſind fein ausgewogen und feſſelnd ver⸗ teilt. Einige Unebenheiten wiegen nicht allzu ſchwer. Hans Dochow hat ſich mit erheblichen Erfolgen um die Bewältigung des Akts bemüht, zeigt daneben aber auch Aquarelle und Oelbilder, die auf einer hohen Stufe des Wollens und Könnens ſtehen. Dieſe noch weniger geläufigen Namen ſind nur als Koſtproben mitgeteilt, als Anreiz. dieſe Aus⸗ ſtellung zu beſuchen, in der neben Abel, Barchfeld, Blume, Brück. Eimer, Fath, Hodapp, John, Kunze, Merkel, Papsdorf, Renner und anderen auch noch die Bildhauer und Plaſtiker Beinling, von Safft und Trummer mit Recht ihre gebührende Stelle gefunden haben. Am Sonntag 11 Uhr führ Pg. Sand die Beſucher durch die Ausſtellung, ein berufener Inter⸗ pret der ſämtlichen zur Schau geſtellten Werke. Dr. F. W. Koch. S Karl Elmendorff wurde eingeladen, die Wagner⸗Feſt⸗ ouifführungen in Barcelona im Janmar zu leiten. Er dirigiert je öͤrei Aufführungen von„Walküre“ und „Tannhäuſer“. SO Dr. Karl Böhm dirigiert im Rahmen des großen Bruckner⸗Zyklus in Holland am 8. Januar in Amſterdam die 4. Sinfonie in der Urfaſſung. Die bol⸗ Imdiſche Rundfunkgeſellſchaft berträgt dias Konzert. Sexbinen BxleE Weihnachtsſtimmung in Berlin.— Die Blutprobe aus Afrika.— Muſik auf Glas. Ein Komiker erwacht — Berlin, im Dezember. Was kaufen die Berliner für Weihnachts⸗ geſchenke? Die größte Nachfrage richtet ſich au Füllfederhalter und Patentfüllbleiſtifte. Sie gehen alle an die Front und werden(wenn die Schenkenden nicht vergeſſen, ein Fläſchchen Spezialtinte mitzu⸗ ſchenken) in Form von ungezählten Feldpoſtbriefen zurückkehren. Die einſchlägigen Geſchäfte müſſen manchmal mehrmals am Tage wegen Ueberfüllung ſchließen! Auch während der Verdunkelung woat der Käuferſtrom durch die Straßen. Unſere Frauen haben ein neues Hilfsmittel gefunden, die Verdun⸗ kelung zu meiſtern: den Spazierſtock. Der Stock des Mannes, der ſelber am Weſtwall ſteht, leiſtet der daheimgebliebenen Gattin gute Dienſte, ſich im Dunkeln durch die Straßen zu taſten und die Stufe die vom Bürgerſteig zur Fahrbahn In dieſem Jahre fehlt uns der große Weihnachts⸗ marft am Luſtgarten, der zu einem ſo ſchönen und großen Volksfeſt emporgewachſen war. Er iſt ein Opfer der Verdunkelung geworden. Dafür iſt der Weihnachtsſtraßenhandel größer geworden. Er trägt die gemütvolle Note ins Straßenbild. Ueber die ganze Stadt verteilt ſich der Budenzauber. Am Dönhoffplatz, am Belle⸗Alliance⸗Platz, in der Pots⸗ damer Straße, am Wedding, in Neukölln ziehen ſich die Ketten traulicher Bretterhäuschen hin, die frei⸗ lich des Abends auch auf den gewohnten Lichterglanz verzichten müſſen. Weihnachten iſt viel geheimnis⸗ voller geworden in dieſem Jahr * Ein ſtrenges Urteil fällte eine Berliner Strafkammer. Da war ein flottes Fräulein, das des Abends nie zu Hauſe bleiben mochte. 5 lockten die Tanzſtätten, die Bars, die Dielen. Einen ãſtigen Geſellſchafter aus ſolchen Abenteuern ver⸗ klagte ſie dann auf Alimente— vielleicht weil er inzwiſchen nach Afrika ausgewandert war. Als das Jugendamt gegen ihn den Unterſtützungsprozeß an⸗ ſtrengte, wurde der Ausgewanderte auch auf Grund der uneidlichen Ausſage der Mutter zur Zahlung verurteilt. Aber der Mann in Afrika begehrte auf, er wollte nicht der Vater ſein. Er wohnte am Tanganjikaſee und ließ ſich eine Blatprobe ab⸗ nehmen. Die Blutprobe wurde im Flugzeug nach Deutſchland gebracht und im Inſtitut für gericht⸗ liche Medizin in Berlin und Kiel unterſucht. Sowohl das Gutachten von Berlin wie das von Kiel beſagte nun, daß der Mann vom Tanganjikaſee unmöglich der Vater ſein könne. Mutter und Sohn gehörten zu der Blutgruppe MM, während der Ver⸗ klagte im fernen Afrika der gänzlich anders ge⸗ arteten Blutgruppe MiN angehörte. Nun hatte der Vater, der es gar nicht war, Grund, ſich über einen gewonnenen Prozeß zu freuen, während bei der Mutter die Tränen zu fließen begannen. Es war ihr Glück, daß ſie im Alimentationsprozeß nicht ver⸗ eidigt worden war. Sonſt wäre ſie in ein Mein⸗ eidverfahren geraten. So erfolgte jetzt ihre Verur⸗ teilung nur wegen Betrugs(ſechs Monate Gefäng⸗ nis), weil ſie die Unterſtützung durch die ſalſche Aus⸗ ſage erlangt hatte, daß der Koloniſt vom Tanga⸗ niikaſee der Vater ſei. Die Blutgruppenunterſuchung habe das Gegenteil erwieſen. So helfen Wiſſenſchaft und Technik, die Blut⸗ probe und das Flugzeug, auch bis nach Afrika, wenn etwas in Berlin paſſiert ſein ſoll, das aar nicht paſſiert iſt. Auf dem Podium eines großen Konzertkaffees am Alexanderplatz ſtehen zwei Geiger und zwei Saxophoniſten, die auf merkwürdigen Inſtrumenten ſpielen; es ſind Geigen und Saxophone aus Glas. Der Ton iſt voll und mild, vielleicht ſogar edler, als er aus Holzinſtrumenten erklingt. Es ſind Proben einer neuen Inſtrumentenmacherkunſt, die vor einiger Zeit auch in badiſchen Städten ſchon be⸗ kannt geworden iſt. Es gibt auch ein Cello und eine Flöte aus Glas und der Vorteil gegenüber den Holzinſtrümenten iſt die vielfache Verbilligung. „Wenn aber ein Inſtrument herunterfällt?“ „Eine Garantie für Unzerbrechlichkeit gibt es nicht“, erzählt Bernhard Ette, zu deſſen Orcheſter dieſe neue Glasmuſik gehört,„aber wenn eine gute Geige zu Boden fällt, kann ſie auch ſchweren Schaden leiden“ Während ſonſt der Beſuch der Gaſtſtätten in der Vorweihnachtszeit etwas nachzulaſſen pflegt, iſt es bei den Ettekonzerten bumsvoll. An den Tiſchen viel Feldgraue und Marine auf Urlaub. Sie lau⸗ ſchen andächtig den ſtrömenden Harmonien, die dur drei Frauenſtimmen ergänzt werden, die Bernha Ette ſeinem Orcheſter zugeſellt hat. Den zweiten Teil ſeines Konzertes ſtellt er ganz auf Heiterkeit. Die entfeſſelten Muſikanten geben ihrer Spiellaune ein Feſt. Sie durchſetzen das Programm mit dialo⸗ giſchen Zwiſchenſpielen, zwei Muſiker imitieren mit großem artiſtiſchem Können ein Kaſperle⸗Theater und das Publikum iſt vor Lachen aus dem Häuschen. Uebrigens iſt dieſe Kapelle zu einer hieb⸗ und ſtichfeſten Gemeinſchaft zuſammengeſchmiedet. Wenn mal einer die Kapellendiſziplin vergißt, zahlt er eine Buße in die gemeinſame Urlaubskaſſe. So viel wie die Urlaubskaſſe bei Urlaubsbeginn enthält, zahlt Kapellmeiſter Ette noch einmal aus ſeiner Taſche hinzu. Auch eine gemeinſame Bügelkaſſe gibt es, aus der jede Woche einmal die Hoſen gebügelt wer⸗ den, damit die Hörer immer einen ſchmucken An⸗ blick haben * Der Kriegsbeginn hatte dem der Ber⸗ liner Komiker die Sprache verſchlagen— Erich Carow tat nach der Sommerpauſe ſeine Lachbühne gar nicht wieder auf. Er, der den keſſeſten Witz, die blühendſte Sprache„auf der Pfanne“ hat, ver⸗ ſtummte. Als die Urlauber aus dem Felde kamen und einmal wieder von Herzen lachen wollten, ſan⸗ den ſie Erichs Lachkeller verſchloſſen. „Nanu Erich, haſte Angſt?“ Nein, er hat keine Angſt, jetzt hat er ſich„der⸗ fangen“, am erſten Feiertag ſchließt er die Pforten wieder auf, die Lachluſtigen können wieder kommen. Und die ganz Eingeweihten wiſſen ſogar noch mehr. Erich. deſſen Lachbühne ſeit Jahren„zur Miete“ wohnt, hat ſich ein paar Häuſer in der Oranien⸗ burger Straße gekauft, die baut er aus und richtet ſich dort ſein eigenes Theater ein. Für die Zukunft des Berliner Lachens iſt alſo geſorgt. Der Berliner Bär. ——— Konzert der Hochſchullehrer:· Neue Muſik Eine Tanzſuite von Sigfrid Franz Das jüngſte Konzert der Lehrerſchaft unſerer Muſik⸗Hochſchule führte Ausführende und Hörer abſeits ausgetretener Pfade der üblichen Vortrags⸗ folgen zu„Neuer Muſik“. So ſang Maria Corbe je vier Lieder von Egon Kornauth(geboren 1891 in Olmütz, jetzt in Wien lebend) und von Joſeph Marx (geboren 1882 in Prag, dem ebenfalls die ſchöne Donauſtadt zur zweiten Heimat wurde). Mit über⸗ zeugendem Ausdruck ſang Maria Corbe das von innigem Schmerz durchzuckte Liedlein vom„Leid“. Den rechten Ton fand ſie— für den frühlings⸗ frohen„Ringelreihen“ und den herzbewegenden Kehrreim des„Ganz im Geheimen“. Die junge Liebesſeligkeit„In der Kirſchenblüt“ wurde dacapo verlangt. Von den Marx⸗Liedern iſt die Vertonung „Und geſtern hat er mir Roſen gebracht“ des ſchönen dichteriſchen Bildes ebenbürtig. Tondichtung und Wiedergabe trugen den Stempel des Echten und Er⸗ lebten auch in den Paul⸗Heyſe⸗Verſen„Hat dich die Liebe berührt“. Umrahmt wurden die gehaltvollen Liederſpenden von zwei Sonaten und einer Tanzſuite für Violine und Klavier, die ſämtlich zum erſten Male erklan⸗ gen. An der Spitze ſtand der in Prag geborene und ſchaffende K. B. Jiräk. Hermine Baum(Violine) und Sigfrid Franz, der auch die Lieder ſtilgerecht und ſicher begleitete, gaben dem Einleitungsſatz der räkſchen Sonate die rechte„beunruhigende“ Grund⸗ ltung, die der Tondichter wünſcht, und ſtellten die Gelaſſenheit und e ſangliche Linie des moderato tranquillo gegenüber. Nicht ganz ſo leicht ging den Hörern die Paul Graenerſche Sonate op. 56 ein, deren vorletzter Satz ein Larghetto dar⸗ ſtellt. Als Uraufführung präſentierte Sigfrid Franz, der ſchon oft erfolgreiche Leiſtungsproben den Mannheimer Muſikfreunden kredenzt hat, ſein Opus 14; dieſe Suite beſteht aus drei, teils liebens⸗ würdig und heiteren, teils jugendlich frohſinnig, Shirley Temple in dem Film„Fräulein Winneton“, der in den nächſten Tagen in Mannheim auf der Lein⸗ wand erſcheint, Schickt Vücher ins Feloi Das deutsche Buch vermittelt den im Felde stehenden Soldaten ein lebendiges Bild von der Heimat mit ihren Kräften, von der Gegenwart mit ihren Aufgaben und von der Gröſje deutscher Geschichte. Ihr alle, Väter und Mütter, Schwestern und Brüder, Frauen und Kinder be- dient euch des Buches als Geschenk für eure Feldgrauen! Sendet Bücher an die Front! Die vom Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum im Einvernehmen mit dem Amt Schrifttumspflege herausgegebene Buchliste für Feldpostsendungen, in welcher ihr zahlreiche Bücher findet, die einer solchen Sendung würdig sind und die den postalischen Vorschritten für Feldpostsendungen entsprechen, berät euch bei der Auswahl. Jeder Buchhändler stellt euch diese Liste kostenlos zur Verfügung. teils ausgelaſſen und übermütig gehaltenen Tang⸗ ſtücken. Verbunden ſind ſie durch beſinnliche, nach innen gekehrte Zwiſchenſpiele. Der ausſichtsreiche Mannheimer Komponiſt und die beiden jungen Lehrerinnen der Hochſchule und ſeines Konſervatoriums wurden vom erfxreulich be⸗ geiſterungsfähigen Nachwuchs ſtürmiſch gefeiert. Dr. Fritz Haubold. ———— O Die Mannheimer Kunſthalle iſt wieder geöſſuet. Am Sonntag, dem 17. Dezember, vormittags 11 Uhr, wird die Kunſthalle der Oeffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. In ſämtlichen Ausſtellungsräumen findet eine Schau von Hand⸗ zeichnungen italieniſcher Meiſter in muſtergültigen Wiedergaben ſtatt, die aus Mappenwerken im Beſitze der unſthalle zuſammengetragen wurden. Die Aus⸗ ſtellung führt von den bedeutenden Malern der Spätgotik bis zum Beginn des Barock. Den gro⸗ ßen Meiſtern der Renaiſſance— Leonardo, Raffael, Michelangelo— iſt je ein Saal gewidmet. Dort, wo die Zeichnungen Studien zu Gemälden oder Bildwerken darſtellen, ſind dieſe Werke in Abbil⸗ dungen beigefügt, ſo daß die Ausſtellung eine aute Gelegenheit bietet, die in den Kunſthallenvorträgen gewonnenen Eindrücke weſentlich zu vertiefen. Der Eintritt iſt frei. Meue Bücher Die Kroue des Lebens. Roman von Hans Franck. Geh. .20 4, Leinen 8 4. Keil⸗Verlag. Berlin SW 68. Die Ehe eines Landpfarrers mit ſeiner jungen Frau geht ſeltſame Wege, bis ſie ganz glatt und harmoniſch läuft. Der Pfarrer ſucht nur das Recht und vergißt bei dieſem Suchen etwas ſeine Aufgabe gegenüber ſeiner Frau und ſeinen Mitmenſchen. Ein Gerücht von einem angeblichen Mord in ſeiner kleinen Pfarrgemeinde bringt ihn gleich am Anfang ſeiner Dienſtzeit in Widerſpruch mit ſeinem Dorf, wo die Gegenſütze zwiſchen Bauer, Häusler und Zugehern— der Aermſten— noch recht ſtark ausgeprägt ſind. Seine Frau iſt rein gefühlsmäßig eingeſtellt, ſie glaubt nicht an einen Mord und ſollte ſpäter auch recht behalten. Die Menſchen in dieſem Roman ſind meiſterhaft geſchildert, die knorrigen Charaktere der Bauern atmen Leben. Keiner geht von ſeinem Standpunkt ab, ſie bleiben ſich treu in ihrer Liebe und in ihrem Kas⸗ Dieſe Geradlinnigkeit iſt das Wertvollſte an dieſen Menſchen. Ein junger Bauern⸗ ſohn, in unlösbar ſcheinende wiſſenbiſſe gebracht, flieht aus dem Leben. Die Löſung aus all dieſen Kämpfen wirkt verſöhnlich. Der rechtſuchende Pfarrer wird in ſeiner Ehe glücklich, und der Mord wird aufgeklärt. Eine packende Schilderung des bodenſtändigen bäuerlichen Lebens mit ſeinem Ringen und ſeinen vielgeſtaltigen Konflikten. Die Geſtaltungskraft von Hans Franck feſſelt von an. W. Mäller. zur Lebensmittel⸗ Karte Die Abſchnitte für Kaffee⸗ mittel ſtellen es dem Käͤufer voͤllig frei, ob und wieviel er von dem vorgeſchriebenen Gewicht(bisher 400 g für 4 Wochen) für Kaffee⸗Zuſatz oder Kaffee⸗Erſatz verwendet. Es iſt ungemein wichtig, die Abſchnitte tichtig in Zuſatz und Erſatz einzuteilen: Denn der hohe Gehalt an Inulin, Fruchtzucker, Karamel und Aromaſtoffen im Möhlen Franck 11 Kaffee inſatz bieiei bei richtiger Ausnutzung der Kartenabſchnitte ein beſon⸗ ders gehaltvolles und ergie⸗ biges Kaffeegetränk. 8 ————————— —— — A. Seite/ Nummer 509 Neue Maunheimer Zeitung Samstag, 16. Dezember 1939 Die Siadtseite Maunheim, 13. Dezember. Die hotzernen Engele unò Bengele Leute, hört und laßt euch ſagen: Ihr müßt Holzfigürchen tragen. bunt und luſtig zugeſchnitzt! Groſchen her und Silberfüchſe. daß die Winterhilfswerkbüchſe jetzt erſt recht nicht trocken ſitzt! Seht die netten kleinen Bengel. tadellos und ohne Mänael. knüpft ins Knopfloch ſie hinein: Bartgeſchmückte Nikoläuſe. Knappen mit dem Lichtgehäuſe, flügelholdes Engelein! Seht den Schneemann mit Zylinder, ſeht die lütten Zwergenkinder. Schornſteinfeger und Soldat! Kauft ſie gleich in rauhen Mengen, um ſie an den Baum zu hängen als beſondern Weihnachtsſtaat! Wohltun macht ja mehr Veranügen, wenn wir etwas dafür kriegen! Alſo macht die Gelder flott und laßt euch ein Opfer frommen, wenn die Straßenſammler kommen, unſre Jungs von der Ha! W. L. e Hohes Alter Herr Johann Rittmann, Laurentiusſtraße 20, feiert Samstag, 16. Dezember, ſeinen 82. Geburtstag.— Frau Katharina Roos, 4, 3 wohnhaft, kann Montag, 18. Dezember, ihren 80. Geburtstag feiern.— Am gleichen Tage wird Herr Friedrich Schück, Mannheim⸗Neckarau, Mar⸗ garinenſtraße 60, 65 Jahre alt. Wir aratulieren! * Trotz ausdrücklicher Bekannigabe verſuchen Verbraucher im Einzelhandel mit bereits abgeſchnit⸗ tenen Punktabſchnitten Ware zu kaufen. Es ſei an dieſer Stelle nochmals ausdrücklich darauf hin⸗ gewieſen, daß es dem Einzelhandel bei Strafe ver⸗ boten iſt, Ware auf bereits abgeſchnittene Punkt⸗ abſchnitte abzugeben. Der Einkauf darf nur gegen Borlage der Kleiderkarte getätigt werden, von der alsdann der Einzelhändler die Punkte ſelbſt abzutrennen hat. Der Einzelhändler iſt verpflichtet, Käufer, die dieſe Beſtimmung nicht keachten, abzu⸗ SPECK c17 Die alten Soldaten der Wenn saby kommt braucht es die preisweite Wösche von * Aus Sandhofen. Siedlung Blumenau haben ſich zu einer Kamerad⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſen. Der Ertrag der erſten Schießſtunden galt dem WHW. Auch dachte die Ka⸗ meradſchaft in ſchöner Weiſe an die Kameraden der Front.— Die ſchon ſeit längerer Zeit in Sandhofen beſtehende Nachfrage nach NSB⸗Kindergärten wird unn ihre Erfüllung finden. Bis zur endgültigen Her⸗ und Bereitſtellung des vorgeſehenen Heimes der NSV⸗Kindergärten werden in der Friedrich⸗ ſchule Sandhofen zwei Schulſäle zur Verfügung ge⸗ ſtellt.— Dieſe Woche ſteht in der Landwirtſchaft im Zeichen des Tabaks. Wird doch faſt täglich das Hauptgut der Tabakernte zur Verwiegung gebvacht und zur weiteren Verarbeitung abgefahren. Das — Drittel der Zuckerrübenernte wurde zur Ver⸗ ladung gebracht und der Zuckerfabrik zugeführt. Da⸗ mit iſt die geſamte Ernte unter Dach und Fach ge⸗ bracht.— Das ſilberne Ehejubiläum feierten die Eheleute Jakob Müller und Frau Emma, geb. Gräff, wohnhaft Domſtiftſtraße 30.— Den 81. Ge⸗ burtstag feierte Frau Marie Partſch, Kolonie 59, den 77. Geburtstag Frau Margarete Mayer, Deut⸗ ſche Gaſſe 13, den 74. Geburtstag Herr Jakob Rif⸗ fel, Dorfſtraße 29, den 67. Herr Adam Maurer, Luftſchifferſtraße 30, den 65. Herr Peter Dehus, Rheininſel. uiun Wiedereröffnung des Schloßmuſeums. Das Städt. Schloßmuſeum iſt ab Sonntag, 17. Dezember, wieder geöffnet. e Die Hausfran für die Abdunklung der Woh⸗ nung verantwortlich. Wer für die Abdunklung der Wohnung verantwortlich iſt, wurde jetzt von einem Duisburger Gericht entſchieden. Eine in der Hohen⸗ ſtaufenſtraße in Duisburg gelegene Wohnung hatte ſchon wiederholt Anlaß zu Beanſtandungen gegeben, da entweder überhaupt nicht oder ſchlecht abgedun⸗ kelt war, ſo daß ein breiter. Lichtſtrahl ſich nach draußen ergoß. Aber nicht der Ehemann, ſondern die Ehefrau wurde hierfür verantwortlich gemacht, und ſie erhielt einen Straſbefehl, gegen den ſie Ein⸗ ſpruch einlegte. Die Frau mußte ſich vom Richter belehren laſſen, daß nicht der Ehemann, ſondern die Ehefrau für die Vornahme der Verdunkelung ver⸗ antwortlich iſt. Die Frau habe in der Wohnung die Schlüſſelgewalt und ſei verfügungsherechtigt, wäh⸗ rend der Ehemann meiſtens außerhalb weile, um ſeinem Beruf nachzugehen. Darum ſei die Frau für die Vornahme der Berdunkelung in ordnungs⸗ mäßiger Weiſe verantwortlich. Der Strafbefehl wurde beſtätigt. Bee Jugendl aammelt am Mockenencle Am Samstagnachmittag wird bekanntlich die Jugend ihren Kaperkrieg gegen die harmloſen Mannheimer Spaziergänger beginnen. Es wird jedoch ſo gehandhabt, daß nur ein geringer Teil der „Ladung“ der Beſchlagnahme verfällt. Die Jugend iſt ſogar ritterlich genug, die Ge⸗ kaperten auch noch durch Darbietungen aller Art auf den Straßen und Plätzen Mannheims zu entſchädigen. Der Jungſtamm J und der Jung⸗ mädelring II laden zu einem Winterfeſt mit Schießbude, Glücksrad uſw. in den Sälen der „Harmonie“ ein. Die Jungmädelgruppe 20/171 wird mit einem Kaſperltheater durch die Stadt ziehen und Vorführungen geben. So z. B. im Plänkenhof, am Waſſerturm, am Bahnhof uſw. Wie üblich, wird der Jungſtamm lUl und der Jung⸗ mädelring 1 ſeine eircenſiſchen Spiele am Waſſerturm abrollen laſſen. Auch auf dem Lindenhof iſt was los. Der Jungſtamm Il hat hier zwei Veranſtaltungen ge⸗ plant. Am Samstagmittag wird am Gontarcplatz Betrieb ſein und am Sonntagmittag, 15 Uhr, ſteigt dann der Luſtige Nachmittag im Gemeinſchaftshaus Niederfeldweg. Fähnlein Gunther und Giſelhex betätigten ſich auf dem Neckarmarkt und auf dem Meßplatz. Außer⸗ dem hat das Fähnlein Giſelher für Sonntagvor⸗ mittag,.30 Uhr eine Morgenfeier im Kapitol vor⸗ Hilfswerkſtütten des geſehen, wobei drei HJ⸗Filme und die Wochenſchau gezeigt werden. Die Stämme VII und VIII(Waldhof) haben eine Morgenfeier mit dem Titel„Unſer Glaube iſt Deutſchland“ im Robert⸗Ley⸗Saal geplant. Die Veranſtaltung beginnt um 10.30 Uhr. Der Jung⸗ ſtamm VII zeigt auf dem Waldhof ſportliche Vor⸗ führungen. In Feudenheim(Jungſtamm IX wird die„Chamberlain⸗Garde“ aufmarſchieren und in Neckarau und Rheinau wird der Jungſtamm XI eine rege Dätigkeit entfalten. Auch in der Gartenſtadt iſt manches los. Der Liederwettſtreit des Jungſtammes VIII auf dem Freyaplatz am Sonntag um 15 Uhr wird ſeine An⸗ ziehungskraft auf die Gartenſtädtler nicht verfehlen. In Weinheim und Schwetzingen herrſcht ein Mords⸗ betrieb. Vor allem die Schwetzinger werden ſich beſonders hervortun. Im Rahmen des Winterlagers auf dem Schloßplatz werden viele nette Dinge ge⸗ boten werden. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß der Jungſtamm 1 ein großes„Wagenfahren“ für die Kleinen vexanſtaltet. Für einen Groſchen kann ſich jeder künftige Generaldirektor einmal um den Marktplatz herumfahren laſſen. Und nun, hängt euch am Sonntaa nicht nur einen Schneemann oder einen Engel an den Rockaufſchlaa. ſondern zeigt eure Verbundenheit mit der Ingend indem ihr ihre Veranſtaltungen beſucht! Weihnachtsmannes Mannheimer Siedlerfrauen baſteln Kinderſpielzeug „Der Weihnachtsmann hat dieſes Jahr ſchrecklich viel zu tun, weil ſo viele Papas bei den Soldaten ſind. Und darum müſſen die Muttis ihm halt hel⸗ fen,“ das war die ſchlichte, aber dafür umſo ein⸗ leuchtenͤere Weisheit unſerer Drei⸗ bis Fünf⸗ jährigen draußen in Neueichwald, Gartenſtaöt und den angrenzenden Gebieten, wenn man ſie in den letzten Wochen an ſo manchem Tage nach dem Ver⸗ bleib ihrer„Mamme“ fragte. Und ausnehmend ſtolz ſind ſie dabei untereinander, daß ſie diesmal lauter ſelbſtgemachtes Spielzeug beſchert kriegen ſollen, das in ſo kleinen und meiſt recht derben Händen ja zehnmal beſer hält als die oft viel zu feinen, fertiggekauften Sachen. Sie haben auch abends, wenn die„Mamme“ mit etwas buntfarbigen Fin⸗ gern, oder gar mit ein paar Schrammen von der ſtörriſchen Laubſäge verziert heimkam. manchmal ſchon ein Zipfelchen des künftigen Weihnachtsglückes glitzern geſehen: hier ein hellblaues Enaelskleidchen mit Silberflittern, das zu dem netten Kerzenleuchter für den Tiſchſchmuck gehört. Dort etwas braun und gelb und ſchwarz Lackiertes auf Rädern, das ſich ſpäter als wunderbare, wirklich unzerbrechliche Eiſenbahn aus paſſend zugeſchnittenen Holzklötzchen für den Jüngſten offenbaren wird. Und wieder anderswo hat die„Mamme“ gar mit einem weichen, weißen Haſenfellchen eigener Gerbung herumhan⸗ tiert, aus dem inzwiſchen ein großartiger Spielhund geworden iſt, der kecke ſchwarze Perlenäugelchen und ein rotes Seidenhalsband ſein eigen nennt. Die Kinder unſerer Siedlerfrauen der Orts⸗ gruppe Neueichwald haben alſo wirklich allen Grund, ihrem diesjährigen Gabentiſch mit ganz beſonderer Spannung entgegenzuſehen, weil in dem ſeit Ende November dort draußen erſc⸗ mals abgehaltenen Mütterſchulungs⸗Son⸗ derkurs über Kindererziehung und Kinderbeſchäf⸗ tigung außerdem auch noch ſo überaus fleißig und erfolgreich gebaſtelt worden iſt. In anderen Jah⸗ ren, da hatten die Frauen von der erſten Dezember⸗ woche an für Kurſe angeblich immer keine Zeit mehr, ſo daß mit dem erſten Advent von der Mütterſchule aus regelmäßig Schluß gemacht wurde. Das iſt heuer ganz anders, denn als die Leiterin, Fräulein Kiefer, ihre inhaltsreiche Baſtelkiſte mit den Vor⸗ lagen zum erſtenmal im ſchönen hellen Rundbau neben dem Städtiſchen Kindergarten in der Her⸗ bert⸗Norkusſchule auspackte, da gab es bei⸗ nahe ein Gedränge, ſoviele Mütter waren voll Ta⸗ tendrang und Baſteleifer hier zuſammengekommen. Und dann ging es erſt mit ganz einfachen Klei⸗ nigkeiten los: aus dem hierzulande auch als„Go⸗ keln“ bekannten breitſchuppigen Kieſernzapfen des Käfertaler Waldes entſtanden allerliebſte langbar⸗ tige Zwerglein oder auch ragende arüne Bäume⸗ für Bauernhof und Spielzeugſtadt. Eichelmännchen und Kaſtanienweibele wurden zu luſtigen Paaren gefügt. aus halben Walnußſchalen konnte man als⸗ bald ſowohl ein„Däumelinchen in der Wiege“ als auch einen leuchtend rotlackierten und ſchwarzge⸗ punkteten Marienkäfer machen, während ſich halb durchgeſchnittene runde Käſeſchachteln herrlich zu kleinen zweiſitzigen Puppenſchaukeln eiagnen, und eine feſte rechteckige Schachtel im Verein mit vier ausgebrauchten Farbbandſpulen ein ſehr beacht⸗ liches Wägelchen zum Herumfahren ergibt. Ja, ſelbſt die grauen Papprollen, auf denen ſich für ge⸗ wöhnlich an einem verſchwiegenen Orte mehr oder minder gekrepptes Papier für allerperſönlichſten Bedarf zu befinden pflegt, laſſen ſich unter Fräulein Kiefers geſchickter Anleitung noch zu einem auf Garnrollenlafette ruhenden mächtigen Kanonen⸗ rohr mit Gummizug zum„richtig ſchießen“ um⸗ bauen oder ergeben an einem Ende ſchräg abgeſchnit⸗ ten, bunt angemalt und auf einen großen flachen Boden geklebt, den allerſchönſten Bleiſtift⸗ und Je weiter man aber den goldenen Zeiger an der mit 24 Abteilungen verſehenen reizen⸗ 7 NANNUH den Adventsuhr auf Weihnachten dreht, deſto anſpruchsvoller wurden die Ziele der fleißigen Mütter. Laubſäge, Schraubzwinge, Leimtopf und Tuſchkaſten, Luftlack, Sperrholz und Lederzwirn zum ſind ihnen ſchon zum ſelbſtverſtändlichſten Hand⸗ werkszeug geworden, mit dem ſie als perfekte Baſt⸗ lerinnen umzugehen wiſſen. Und Fräulein Kiefer öffnet ihre Schnittmuſtermappen, aus denen die oft erprobten Vorlagen für Stofftiere, die Pauſen für alle möglichen netten Holzarbeiten in ſchaffensbereite Hände weiterwandern. Eins, zwei, drei iſt der alte braune Mantelkragen aus Plüſch in die beiden Kör⸗ perhälften eines wackeren„Schnauzel“ verwandelt, — gibt ein noch leidlich wohlerhaltenes Stück grauen Trikots von Großmutters letzterem Winter⸗Unter⸗ rock das Fell für einen ſtattlichen Elefanten, der nicht nur großmächtige Klappohren und ein luſtiges Schwänzlein, ſondern ſogar zwei ſchneeweiße Stoß⸗ zähne haben wird. Viel Holzwolle braucht man, um den guten Geſchöpfen die Bäuche damit zu ſtopfen, und immer wieder wird alles noch feſter guſammen⸗ gepreßt, noch formvollendeter ausgefüllt, damit dieſe dauerhaften Wurftiere für die Kleinſten auch ein Anſehen haben. Neben Hund und Elefant und Salamander und Giraffe kann man freilich aus weißem Trikot oder gar aus einem alten hellen Strumpf, deſſen Ferſe ja ein beſonders naturgetreu gerundetes Hinter⸗ uartier ergibt, auch eine„Schlumpellieſe“ mit lan⸗ gen Zöpfen aus Topflappengarn machen und dieſem heiß erſehnten Liebling aller kleinen Puppenmütter dann viele ſchöne Kleider zum An⸗ und Ausziehen mit unter den Weihnachtsbaum legen. Aber die eifrigen Kurſusteilnehmorinnen 5 haben noch andere Wünſche, die ſchließlich ſogar der ganzen Famtlie zugute kommen. Sie holen ſich beim Schreinermeiſter vorn am Eck ein paar beſonders brauchbare Abfälle von dünnem Sperrholz und machen daraußs die netteſten Wand⸗ bilder fürs Kinderzimmer: ſauber aus⸗ geſägte und hübſch bemalte Märchenfiguren von Rotkäppchen und Hans im Glück bis zum„Pilz⸗ kind“ mit ſeinem roten, weißbetupften Hut. Oder aber ſie widmen ſich mit beſonderer Hingabe der Anfertigung von kerzentragenden Engeichen, die auf großen goldenen Sternen ſtehen, und fügen vier Viertel grün betuſchter Tannenkonturen zu einem reizenden Bäumchen zuſammen, deſſen vor⸗ ſpringenden Aeſte man ebenfalls mit kleinen Lichtchen beſtecken kann. Damit aber unter all' den ſo liebevoll und ſauber gearbeiteten Hampelmän⸗ nern(richtig zum Ziehen, wie aus dem Laden, bitte ſehrl), den prächtigen Geſchützen aus Paketknebeln für Fritzels neue Burg, den Puppenſtubenmöbeln maſſivſter Konſtruktion, den Autos aus Streichholz⸗ ſchachteln, den großen Zieh⸗Enten und tapfer mar⸗ ſchierenden Holzſoldaten auch das Sinnbild der der Weihnacht nicht fehle, ſitzt gang am Ende des langen Tiſches noch eine junge Mutter und ſchnei⸗ det in froher Erwartung ihrer eigenen erſten ſchweren Stunde eine Krippe aus. Transparent und zum Au ſſtellen ſoll ſie werden, damit ſie unter das Tannenbäumchen paßt, um beim Betrachten der uvalt⸗ewigen Heilsgeſchichte von der Mutter mit dem Kiande noch zw,lf Monate weiter, bis gum Se Chriſtabend hingudenken, wo dann auch in dieſem Siedlerhauſe ſchon Kinderärmchen nach den brennenden Lichtern greifen und Kinderaugen vor Feſtfreude ſtrahlen werden, auſ daß der ſchönſte und tiefſte Sinn deutſcher Weihnacht ſich damit 0 2 Pelznähen Unrzeir 2 2 22 22 2 8S 4 7 9 0 Nomenstunoen 27 fHoendstunden 50 en Von Krankenhaus zu Krankenhaus Ein falſcher Pattent mit Nierenſchmerzen Die Strafkammer in Kaſſel hatte ſich mit dem Lebenswandel des 26 Jahre alten Wilhelm Lamm zu befaſſen. Dieſer junge Mann hatte ſein Leben lang nie etwas von ſyſtematiſcher Arbeit wiſſen wollen und ſich ſtattdeſſen lieber bettelnd im Lande herum⸗ getrieben. Kam er mit dem Erbettelten nicht aus, griff er zum Diebſtahl. Schließlich entwickelte er es zu ſeiner„Spezialität“, Aerzte zu täuſchen und in Krankenhäuſern als Betrüger aufzutreten. So er⸗ ſchien er eines Tages bei einem Arzt in Heilbronn und erzählte ihm, er hätte Nierenſchmerzen; der Arzt ſchickte ihn daraufhin ins Krankenbaus. Nach zwei Tagen wurde es Lamm hier aber zu brenzlich und er verſchwand heimlich. In Krankenhäuſern in Mannheim, Würzburg, Aſchaffenbura und Frank⸗ furt a. M. beging er dieſelbe Gaunerei, ſtets klagte er über Nierenſchmerzen und täuſchte ſo die Aerzte. Nebenbei pumpte er in den Krankenhäuſern andere Patienten an und verſchwand mit dem Geld. Kaſſel ſchließlich wurde er im Stadtkrankenhaus ge⸗ faßt und der Polizei übergeben. Die Strafkammer verurteilte Lamm zu ſechs Jahren Zuchthaus, ſechs Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. 1937er Serriger Vogelsang Riesling Schloß Saurfels, mit Ursprungszeugnis ein ausgesprochener Herrensekt großen Formats. 1Schult Prünack sEKT AUs Röbssuktrt un Hausſchuhe. Wie uns das Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt mitteilt, ſind im Dezember be⸗ ſonders reichliche Beſtände von Hausſchuhen zum Verkauf freigegeben. Die Bezugsſcheine können wie üblich bei den Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen der NSDAP beantragt werden. un Chriſtbäume gibt es in dieſem Jahre ge⸗ nügend. Jeder Volksgenoſſe kann noch rechtzeiltg zum Feſt im Beſitz eines Tannenbäumchens ſein. Ein anderslautendes Gerücht, das in der Stadt kur⸗ ſiert, iſt völlig haltlos. „Das deutſche Familienbilonis“ Ein neues Buch von Hanna Kronberger⸗Frentzen Mit Vergnügen erinnern wir uns des feinen Büchleins „Glück mit Blumen“, das Frau Hanna Kron⸗ berger⸗Frentzen von der Kunſthalle in Mannheim im vorigen Jahr auf Weihnachſen darbot. In dieſem Johr legt Frau Kronberger— neben einem reizvollen Büchlein über Stickereimuſter— eine bedeutſame Veröffent⸗ lichung vor, die des Interéſſes in allen deutſchen Familien ſicher ſein kann. Sie hat achtzig künſtleriſch wertvolle und kulturgeſchichtlich auſſchlußreiche deutſche Familienbildaiſſe aus einer großen Sammlung ausgewählt und, mit einer lebensvoll geſchriebenen Einführung verſehen, im Johannes Asmus⸗Verlag in Leipzig erſcheinen haſſen. Das Buch„Das deutſche Familienbildmis“ iſt einzig in ſeiner Art. Es baut auf einem ſorgfältig zuſammengetrage⸗ nen Wiſſen auf, wendet ſich jedoch nicht etwa lediglich au die, die an der Kultur⸗ und Kunſtgeſchichte intereſſiert ſind, ſondern an den viel weiteren Kreis aller, die an der Fa⸗ milie intereſſiert ſind. Das Familienlebben von vier Jahr⸗ n ſpiegelt ſich in dieſen Bildern und in den ein⸗ leitenden Ausführungen. Die Veröffentlichung gibt ein umfaſſendes Bild von der Art, wie Künſtler, bekannte und unbekannte, die Familie geſehen und geſtaltet haben. Die Sammlung umfaßt die Epochen ſeit der Renaiſſance bis zum Ausklang der Romantik— der letzten geſchloſſenen Kultur⸗ und Kunſtepoche, die wir feſtſtellen können, wie Richard Benz in ſeiner ſoeben erſchienenen„Kunſt der Romontik“(Piper u. Co. Verlag, München) mach⸗ weiſt. In Wort und Bild erleben wir mit, wie ſich die Fa⸗ milliendorſtellungen aus den heilsgeſchichtlichen Zuſammen⸗ hängen der Stifter⸗ und Epitaphienbilder herauslöſen und ſich zum echten Porträt entwickeln. Namhafte wie namen⸗ loſe Künſtler bewährten ſich in dieſen Familienbildern als meiſterhafte Chroniſten der Menſchen ihrer Zeit. In Kron⸗ berger⸗Frentzens Veröffentlichung blätternd, ſtellt man überraſchend feſt, wie wenig von dieſem herrlichen Anſchau⸗ ungsmaterial bisher in den Kreiſen außerhalb der Kultur⸗ und Kunſtforſchung bekannt war. Mit um ſo lebhafterer reude und Dankbarkeit iſt dieſe wertvolle Gabe zu be⸗ üßen, die geradezu Pionierdienſte leiſtet. Dr. F. W. Koch. fur bequemen Eintsuf sorgt unser Sammeibuch Teſefonische oder schriftliche Bestellungen wWerden schneil u. zuverlässig ausgeführt · Fernruf: 21296,21397 Postschéchkont risruhe 18970 Dem 4* * Warenkaufablommmen der Bad Beamtenbank angeschlossen Besichtigen Sie bitte unsere testlichen Schaufenster Sonntag, den 17. Dezember, ist unser htaus von 12-17 Uhr geõffnet 940 5 9590 Samstag, 16 Dezember 1939 Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite 7 Nummer 809 Wieder verſtärkter Arbeitsſchut Ausnahmen vom Achtſtundentag Nachdem die Umſtellung unſerer Wirtſchaft im großen ganzen vollzogen iſt, konnte der Reichs⸗ arbeitsminiſter nunmehr durch eine Verordnung vom 12. Dezember 1939 den Arbeitszeitſchutz wieder verſtärken und die infolge des Kriegsausbruches zu⸗ gelaſſenen Ausnahmen wieder einſchränken. Die Verordnung will damit eine übermäßige Arbeitszeit verhindern und vor allem den Schutz der arbeiten⸗ den Frauen und Jugendlichen ſicherſtellen. Deshalb wird an dem Grundſatz, daß die regelmäßige Arbeitszeit von 8 Stunden ohne beſonderen Anlaß nicht überſchritten werden ſoll, feſtgehalten. Selbſtverſtändlich mußten ebenſo wie früher ſchon Ausnahmen da zugelaſſen werden, wo wirtſchaft⸗ liche Notwendigkeiten dazu zwingen, z. B. wo kriegs⸗ wirtſchaftliche Aufgaben beſchleunigt durchgeführt werden müſſen. Die Arbeitszeitverlänge⸗ rungen dürfen jedoch nach der neuen Verord⸗ nung künftig nicht über 10 Stunden, bei regelmäßiger und erheblicher Arbeitsbereitſchaft nicht über 12 Stunden hin ausgehen. Mehrarbeit, die durch zweckmäßigere Regelung des Betriebes, dͤurch Einſtellung neuer Arbeitskräfte 66 Seniber H Salirru nehmen unſere Mütter für die Säuglings⸗ und Kleinkindernah⸗ rung mit Vorliebe Mondamin, das ihnen ja ſchon vom Gebrauch in der Küche her vertraut iſt. MONDAMIN Auch der Arzt empfiehlt es g weil os gut und preiswert lst, oder in anderer Weiſe vermieden werden kann, widerſpricht dem Sinn der Verordnung. Der Be⸗ triebsführer iſt außerdem dafür verantwortlich, daß die Geſundheit und Arbeitskraft der Gefolgſchafts⸗ mitglieder nicht durch übergroße Beanſpruchung ge⸗ fährdet wird. Ausnahmen von der Begrenzung der Ar⸗ beitszeit auf 10 oder 12 Stunden am Tage können nur noch in außergenöhnlichen Fällen durch den Reichsarbeitsminiſter, bei kurzfriſtigen Ausnahmen durch das Gewerbeaufſichtsamt zugelaſ⸗ ſen werden. Für die über 10 Stunden hin⸗ aus geleiſtete Mehrarbeit haben, ab⸗ geſehen von Fällen der Arbeitsbereitſchaft, die Gefolgſchaftsmitglieder hünftig wie⸗ der einen Anſpruch auf einen Mehr⸗ arbeitszuſchlag von 25 v. H. Für die Ar⸗ Leitszeit bis zu 10 Stunden verbleibt es bei der bis⸗ herigen Regelung, wonach Zuſchläge für Mehrarbeit nicht mehr zu zahlen ſind. Die hierdurch erſparten Beträge ſind wie bisher an das Reich— Fingnö⸗ kaſſe— abzuführen. Weiter verbietet die neue Verordnung über den Arbeitsſchutz die Beſchäftigung von Frauen und Jugendlichen in der Nacht⸗ ſchicht. Ausnahmen von dieſem Verbot können ebenfalls nur noch in außerordentlichen Fällen durch den Reichsarbeitsminiſter, bei kurzfriſtigen Aus⸗ durch das Gewerbeaufſichtsamt zugelaſſen werden. Die Verordnung tritt am 1. Januar 1940 in Kraft, die Vorſchriften über Mehrarbeitszuſchläge jedoch ſchon ab 18. Dezember 1939. Ausnahmen nach der neuen Verordnung ſind ſpäteſtens bis zum 1. Ja⸗ nuar 1940 beim Gewerbeaufſichtsamt zu beantragen. Das Verfahren auf Ausnahmegenehmigung hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Durchführungserlaß geregelt, der im Reichsarbeitsblatt vom 15. Dezem⸗ ber 1939 veröffentlicht wird. Ueber die Einzelheiten erteilen die Gewerbeauſſichtsämter nähere Auskunft. Keine Entſchuldigung mehr bei Krafloroſchlenmißbrauch Zur Einſchränkung des Kraftfahrzengverkehrs hat der Reichsverkehrsminiſter eine weitere Ver⸗ fügung erlaſſen, die ſich mit der Einſchränkung des Linien⸗ und Gelegenheitsverkehrs beſchäftigt. Die Genehmigungsbehörden haben hiernach im Einver⸗ nehmen mit dem Bevollmächtigten für den Nahver⸗ kehr alle auf Grund des Perſonenbeförderungs⸗ geſetzes genehmigten, zur Zeit noch ausgenützten Linien⸗, Ueberlandwagen⸗ ſowie die übrigen mit Kraftomnibuſſen oder Laſtkraftwagen betriebenen Gelegenheitswerkehre darauf zu prüfen. ob ſie unter den gegenwärtigen Verhältniſſen im bisherigen Umfang aufrechterhalten werden können. as iſt nur der Fall, wenn es ſich um Beförderungen han⸗ delt, die im öffentlichen Intereſſe weiter durchge⸗ führt werden müſſen. Der Berufsverkehr muß in dem notwendigen Umfang aufrechterhalten bleiben. Wird eine Verkehrsverbindung gleichzeitig durch Schienenverkehrsmittel und Kraftomnibuſſe bedient, ſo wird regelmäßig der Kraftverkehr einzuſtellen ſein. Auf keinen Fall können Verkehre aufrechter⸗ halten werden, die ganz oder überwiegend Ver⸗ gnügungszwecken dienen. 5 Weiter beſtimmt der Erlaß, daß die Genehmi⸗ gungsbehörde im Einvernehmen mit dem Bevoll⸗ mächtigten für den Nahverkehr für ieden Ort ihres Bezirkes die Zahl der Kraftdroſchken feſtzu⸗ /Kathreiner Berbrechen während der Berdunkelung Erſtmalig wandte das Sondergericht Mannheim die Volksſchädlings⸗ Veroròdnung an Erſtmalig wandte am Freitagnachmittag das Sondergericht Mannheim die bekannte Verordnung gegen Bolksſchädlinge gegen drei Heidelberger an auud gab damit eine nicht zu überhörende äußerſte Warnung vor weiterer„Ausnützung der zur Ab⸗ wehr von Fliegergefahr getroffenen Maßnahmen“ suu„Verbrechen oder Bergehen gegen Leib, Leben oder Eigentum“. Wegen Sittlichkeitsberbrechen unter ſolch beſon⸗ ders erſchwerenden äußeren Vorausſetzungen waren angklagt 1. Georg Ungerer aus Heidel⸗ berg, 2. Julius Ziegler aus Heidelberg⸗Rohr⸗ bach und 3. Joſef Schäfer aus Heidelberg. Ge⸗ laden waren 10 Zeugen. Nach vielſtündiger Ver⸗ handlung verkündete der Mannheimer Land⸗ gerichtspräſident Mickel das Urteil: Wegen gemeinſchaftlich verübten Verbre⸗ chens nach§ 2 der Volksſchädlings⸗Verord⸗ uung in Verbindung mit obengenanntem 176, Abſatz 1 des Reichsſtrafgeſetzbuches er⸗ ielten Ungerer und Schäfer je 2 Jahre Zuchthaus, Ziegler eine Geſamtſtrafe von 4 Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden Ungerer und Schäfer auf je 2 Jahre, Ziegler auf 3 Jahre aberkannt. Der Tatbeſtand: An einem Samstaa im November 1989, kamen die Angeklagten in einer Wirtſchaft in der Bergheimer Straße mit Kameraden zuſammen, ſpielten Karten und unterhielten ſich. Zwiſchen.15 und.30 Uhr verließen ſie die Wirtſchaft, alſo mitten in der Nacht. Man ſtellte ſich an die Straßenecke, ein wenig in die Straße hinein, und unterhielt ſich. Aus der Altſtadt kamen die Zeuginnen und wollten in die Straße einbiegen, in der ſie wohnen. Die Angeklagten und ihre Freunde haben die Mäochen nicht erkannt, obwohl ſie in derſelben Straße wohn⸗ ten. Es erfolgte ein Anruf. eine Bemerkung des Angeklagten Ziegler, wo die beiden Mädchen her⸗ kämen ſo ſpät; es wäre Zeit heimzugehen. Die Zeu⸗ ginnen erwiderten, daß es den Frager nichts angehe⸗ Ziegler munterte die Daſtehenden auf und richtete ſich insbeſondere an Ungerer. Nunmehr gingen Ziegler und Ungerer auf die beiden Zeuginnen zu, es kam zu unerwünſchten Zärtlichkeiten. Es gab Widerſtand, und ſo zerriſſen bei dem tätlichen An⸗ griff etliche Kleidungsſtücke. Es fielen auch bedenk⸗ liche und belaſtende Aeußerungen, und als ſich die Zeuginnen freizumachen vermocht hatten, beſchwer⸗ ten ſie ſich bei einem Poliziſten. Auf dem Rückweg erfolgte der zweite tätliche Angriff. Die Zeuginnen kehrten endgültig heim und erſtatteten tags drauf Anzeige bei der Kriminalvolizei. Der§ 2„Ausnutzung bei beſtehender Flieger⸗ geſahr“ wurde der Allgemeinheit zu Liebe geſchaffen. Dieſer Krieg bringt Verdunkelung und Flieger⸗ alarm mit ſich; das betrifft uns einzelne am meiſten. Die Ausnützung der durch den Krieg nötigen Maß⸗ nahmen wird als beſondere Gemeinheit vom Volke empfunden. Die Niedertracht wird nicht darin emp⸗ funden. daß der Täter die Dunkelheit ausnützt, ſon⸗ dern in der Ausnützung der beſonderen Verdunke⸗ lungsmaßnahmen. Der Zweck der Verordnung iſt nicht Schutz der Volksgemeinſchaft gegen Rechts⸗ bruch, ſondern die unbedingte Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Als die Angeklagten aus der Wirtſchaft heraustraten, mußten ſie ſich klar ſein, daß ſie auch unter dieſen Vorausſetzungen ſtanden. Solche Verdunkelung erleichtert das Herankommen an die betreffende Perſon, die ſpätere Verfolgung iſt erſchwert uſw. Das wird auch den Angeklagten mit ſonſt guter Vergangenheit zum Bewußtſein ge⸗ kommen ſein bei dieſem recht üblen Streich. Jeder, der die Verdunkelung ausnützt zu ſolchen Zwecken, muß wiſſen, daß er ſeinen Kopf riskiert. Es iſt hier kein beſonders ſchwerer Fall, aber „mildernde Umſtände“ kennt das Geſetz nicht. nur Zuchthaus von einem bis zu fünfzehn Jahren. Be⸗ rückſichtigt wurde die bisher gute Führung der An⸗ geklagten, ferner, daß ſie unter Alkohol⸗Einfluß ſtanden, daß zwei der drei Männer ſehr jugendlich ſind. * Der Berichterſtatter ſtellte auf Anfrage feſt, daß das obige Urteil dͤen zweiten Fall eines Sonder⸗ gerichtsverfahrens einſchlägiger Art in Baden dar⸗ ſtellt. Grundſätzlich bezweckt das harte Zupacken der ſtrafenden Juſtizgewalt, abzuſchrecken und dafür zu ſorgen, daß die Beteiligten Angſt vor der dro⸗ henden ſchweren Strafe bekommen. Wie auch ſchon das Autofallengeſetz erkennen ließ, ſoll der ver⸗ brecheriſche Trieb an der Wurzel, in ſeiner Keim⸗ zelle ausgerottet werden. So iſt ja die national⸗ ſozialiſtiſche Strafgeſetzgebung bewußt ein Willens⸗ Strafrecht; der böſe Wille ſoll beſtraft werden, die Perſon ſpielt keine Rolle. Die Verfehlung iſt von größerer Bedeutung als die Perſönlichkeit des Täters. 4 dr. k. h. ereeeeerer ſetzen hat, an deren Weiterbenutzuna ein öffentliches Intereſſe beſteht. Dieſe Zahl muß mindeſtens 25 v. H. unter der Zahl der vor Kriegsausbruch betrie⸗ benen Kraftfahrzeuge liegen. Für Perſonenkraft⸗ wagen, die zum Mietswagenverkehr zugelaſſen ſind, gilt das gleiche wie für Kraftdroſchken. Die Be⸗ nutzung einer Kraftdroſchke iſt mißbräuchlich, ſo be⸗ ſtimmt der Erlaß, wenn die gleiche Fahrt mit einem bewinkelten privaten Kraftfahrzeug Mißbrauch wäre. Danach iſt die Benutzung einer Kraftdroſchke insbeſondere unzuläſſig zu Vergnügunas⸗ und Aus⸗ flugsfahrten, für Fahrten zu Renn⸗ und Sport⸗ plätzen, Vergnügungs⸗ und Unterbaltungsſtätten. Jedoch iſt z. B. nichts dagegen einzisvenden, wenn ein Reiſender nach länger Eiſenbahnfahrt ſich und ſein Gepäck nicht mit etwa zur Verfüguna ſtehenden Maſſenverkehrsmitteln, ſondern mit einer Kraft⸗ droſchke ans Ziel bringen läßt. Wird mißbräuchliche Benutzung einer Kraftdroſchke feſtgeſtellt. ſo iſt gegen den Benutzer mit aller Schärfe ein zuſchrei⸗ ten. Niemand kann, wie der Erlaß ſagt. heute zur mit der Entſchuldigung gehört werden, ihm ſei über mißbräuchliche Kraftfahrzeugbenutzung nichts be⸗ kannt. Vox einem Einſchreiten gegen den Kraft⸗ droſchkenfahrer iſt beſonders ſorgfältig zu prüfen, ob ihm die mißbräuchliche Benutzung im vollen Um⸗ fang erkennbar war. Es iſt nicht Sache des Kraftöroſchkenfahrers, vor Beainn der Fahrt mit dem Fahrgaſt Erörterungen über den Zweck der Fahrt abzuhalten. Nur wenn ſich dem Fahrer ohne weiteres der Ver⸗ dacht des Mißbrauchs aufdrängt, etwa beim abend⸗ lichen Auftrag, zum Theater zu fahren, iſt Ableh⸗ nung des Auftrages zuzumuten. Errichtung einer Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben in Miesbaden dͤurch das Wehrkreiskommando XII Eine Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben iſt durch das Wehrkreiskommadndo Kll in Wiesbaden eingerichtet worden, und zwar Wilhelmſtraße, Ecke Theaterbolonnade(Blaue Kurautobuſſe). Alle Front⸗ einheiten, aber auch die Kranken und Verwundeten, ſollen aus dieſer Sammelſtelle beliefert werden. Groß iſt alſo ihre Aufgabe und hier heißt es:„Frei⸗ willige vor!“, damit recht viele Soldaten an der Front und in den Lazaretten zu Weihnachten mit Liebesgaben bedacht werden können. Erwünſcht ſind unter anderem Süßigkeiten, Backwerk, Obſtſäfte, Obſt, ferner Honig, Mineralwaſſer, Bier und Wein, Tabak jeder Art und Tabakpfeifen, Spiele und Bücher, Muſikinſtrumente, Baſtelſachen, Hoſenträger, Taſchenmeſſer, Taſchenkämme, Taſchenhaarbürſten, Geldbeutel, Raſierapparate und ⸗klingen, Rundfunk⸗ empfangsgeräte, Schreibpapier uſw. Geldſpenden ſind an das Kriegs⸗Winterhilfswerk zu ſenden. Wo können die Liebesgaben der Bolksgenoſſen, die unſeren Feldgrauen von 1939 eine Weihnachts⸗ freude machen wollen, abgeliefert werden? Jede Dienſtſtelle der Wehrmacht nimmt die Spenden an und leitet 18 weiter an die Sammel⸗ ſtelle im Wehrkreis XII. In der Wiesbadener Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben ſind ehren⸗ — amtliche Helfer und Helferinnen vom Roten Kreuz tätig, die den Anſtrom der Gaben ſichten, neu ver⸗ packen und für die Weihnachtsverteilung vor⸗ bereiten. Die Sammelſtelle für freiwillige Liebes⸗ gaben beim Wehrkreiskommando XII wünſcht ſich viel Arbeit. Auch der Weihnachtsmann iſt im Kriege motoriſiert. Er kann unheimlich viel davontragen. Freiwillige Spender an die innere, ſeeliſche Front! Eile iſt gebotenl Anterhaltszuſchuß darf neu eingeführt werden 8 In Kriegszeiten zahlt ein Teil von Unter⸗ nehmern den Angehörigen ſeiner Gefolaſchaftsmit⸗ glieder den Unterſchiedsbetrag zwiſchen früherem Lohn und jetzt gewährtem Familienunterhalt fort. Da der Familienunterhalt ſo bemeſſen iſt, daß die Familie des Einberufenen, zumal wenn Kinder da ſind, in dem geringen Einkommensſtufen 85 v. H. des früheren Einkommens des Mannes erhält, kommt die Gewährung freiwilliger Zuwendungen nur in einem kleinen Teil aller Fälle in Frage. In Zuſammenhang mit den Beſtimmungen über den Lohnſtop war nun in einem Treuhänderbericht zwei⸗ felhaft geworden, ob die Neueinführung ſol⸗ cher Zuſchußzahlungen möglich ſei baw. ob es ſich hier um eine grundſätzlich verbotene„neue ſoziale Maßnahme“ handele. Die DAc hat dabei den Stand⸗ punkt vertreten, daß die Neueinführung ſolcher Unterhaltszuſchüſſe nicht ver⸗ boten iſt. Der Reichsarbeitsminiſter* ſich dieſer Auffaſſung angeſchloſſen und den betreffenden Reichstreuhänder angewieſen, von den erhobenen Bedenken Abſtand zu nehmen. Filmrundòſchau Ufa⸗Palaſt:„Hurral— ich bin Papal“ Heinz Rühmann hat in dieſem Film einen ſteinreichen, maßlos verbummelten Studenten zu ſpielen, ein bemooſtes Haupt, einen ewigen Kandi⸗ daten. Er würde ſeelenruhig weiter bummeln mit netten Freunden und hübſchen Freundinnen, ſorg⸗ fältig gebettet in die opulenteſten Umſtände, die ein Film zu vergeben hat. Aber da wird ihm ein drei⸗ einhalbjähriger Junge ins Haus gebracht nebſt einem Brieß, der ihn ſanft an die Pflichten einer Vaterſchaft mahnt, von der er nichts gewußt hat. Der verbummelte Student hat nun mit einem⸗ male einen geſtrengen Herrn, der reizende Drei⸗ käſehoch bringt fertig, was dem goldſchweren ſilber⸗ weißen Vater Florath nicht gelungen war. Heinz Rühmann wird ſozuſagen anhand ſeiner Vaterſchaft ein Mann. Er fegt den ſchmarotzenden Nichtstuer⸗ klüngel von mehr oder minder aufdringlichen Freunden und Freundinnen zum Tempel hinaus, er pflegt den niedlichen kleinen Nickel und büffelt aufs Examen mit Hilſe vieler Raarren und Ziga⸗ retten und einer eifrig klappernden Schreibmaſchine. Nebenbei ſucht er die Mutter des Dreikäſehoches. Er findet ſie nicht nur nicht, er hat noch nicht einmal eine Ahnung, wo er ſte eigentlich ſuchen ſoll. Carolg Höhn, geprüfte Kindergärtnerin, nimmt ihm einen Teil der Sorgen für den Jungen ab. Sie iſt die Mutter, manchmal läßt es ſich faſt nicht mehr länger verheimlichen, jedoch muß Heinz Rühmann noch mancheg Mißverſtändnis hinter ſich bringen, bevor alles ins rechte Lot kommt und bis ihn der ſchelmiſche kleine Walter Schuller. Carola Höhn und der Bater Florath ganz auf den Weg der Pflicht gebracht haben. Kurt Hoffmann hat das übermütige Spiel geſchickt und ſtraff geführt. Die geſamte Ausſtattung des Films, zu dem Thea von Harbon das buch ſchrieb, iſt vorzüglich geraten. Heinz Rühmann braucht einmal gar nicht ſo viel zu lärmen und zu tollen, er kaun gewiſſermaen mit Salonnadeln ſpielen, deutlich genug und doch gedämpft. J Walter Schuller hat er einen prächtigen Partner für ſeine diverſen Kindereien gefunden.„Süßt⸗ ſagen die Damen, und haben ſie vielleicht nicht recht? Im Beiprogramm u. a. ein ſehr ſchöner Film aus dem winterlichen Iſer⸗ und Rieſengebirge mit viel Schnee und F. W. Koch. Alhambra:„Die Premiere der Butterfly“ Dieſer italieniſch⸗deutſche Gemeinſchaftsfilm behandelt Gas oft Motiv der Parallelität von Lebens⸗ und Bihnenſchickſal. Eine junge Sängerin durchmißt in ihrer Liebe zu eimem Kapellmeiſter privat alle Phaſen der tränen⸗ reichen Butterfly⸗Paſſion, und als ſie von Maeſtro Puceini den ehrenvollen Auftrag erhält. das Schickſal der kleinen Jo⸗ pawerin in ſeiner Oper darzuſtellen, ſingt ſie in Wahrheit ihr eignes Lebenslied, das Zug um Zug der armen Eiho⸗San entſpricht. Für Maria Cebotari, die ausge⸗ zeichnete Sängerin, ailt es ſo eine Gelegenheit, große Teile des zweiten und dritten Aktes der Butterfly⸗Oper von der Leinwand herab zu ſingen. Sie iſt überhaupt die Trämerin des Filmes und nimmt durch die Schönheit und Wärme ihrer Stimme wie durch eine angenehme Zurückhaltung in der Dorſtellung ſehr für ſich ein. Lucie Engliſch und Paul Kemp bringen eine feinhumoriſtiſche Note in dos Spiel. Insbeſondere Lucie Enaliſch zeigt aufs neue die Fünſtleriſche Ausgewogenheit ihres aroßen Talents. Fosco Giachetti, der italieniſche Darſteller des charakterlich zwielichtnen Kapellmeiſters, ſügt ſich gut in das Spiel ein, das Cormine Gollone mit großer opliſcher Eindrucks⸗ kraft inſzeniert hat. Die Wirkung auf das Publikum war unverkennbar, und manches Tränentüchlein wurde perſteh⸗ len gezückt. C. O. ————— — 0 Herrenschneiderel 4 Vaiſonme- für alle Truppentelle Uniformmützen- Militärefiekten Scharnagl& Horr. P 7. 19 An den Planken- Tel. 202 4 eicb aι Rc he Wäſchediebſtahl. Eine Unbekannte hat nachmittags im Sa⸗ den einer bieſigen Wäſcheannahmeſtelle mehrere Wäſcheſtücke, Bettücher, Bettbezug, Kopfbezüge, Hand⸗ und Taſcheniücher und Hemden, im Wert von 120 Mark geſtohlen. Die Wäſche⸗ ſtücke waren von eiwem Kunden zum Waſchen gegeben worden. vom 17. bis 27. Dezember Im Nationaltheater: Sonutag, 17. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung: König Droſſelbart“. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. Anf. 14.30 Uhr, Ende gegen 17 Uhr— Abends: Miete A8 umd 2. Sondermiete A 4,„Das Land des Lächelns“. Operette von Franz Lehär Eintauſch non Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19 Uhr. Ende 21.50 Uhr. Montag, 18. Dezember: Miete G 8 und 2. Sondermiete G 4 und für die NSch Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 87, 121—123, 260, 584— 590, 684—600,„Die ſanfte Kehle“. Komödie von Felix Timmermans. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Dienstag, 19. Dezember: Für die NSc Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 1883— 159, 160, 261—269, 201, 348—358, 360, 364—366, 521—540, 574—580. 620, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 601— 900,„Zar und Zimmermann“. Oper von A. Lortzing. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 20. Dezember: Nachmittags:„König Droſſel⸗ bart“. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. n⸗ fang 14.30 Uhr, Ende gegen 17 Uhr.— Abends: Miete Els und 2. Sondermiete E 4, und für die NS0 Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 101—103, 201—206, Jugendgruppe Nr. 126—250,„Rheins⸗ berg“. Schauſpiel von Friedrich Forſter. Anſang 19.30 Mäete H8 und 2. Sonder⸗ Uhr, Ende 21.30 Uhr. Donnerstag, 21. Dezember: miete H 4 und für die NSch Kraft durch Freude, Kultur⸗ emeinde Mannheim, Platzgruppe 367—370„Maske in lau“. Operette von Fred Raymond. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Freitag, 22. Dezember: Miete F 8 und 2. Sondermiete F 4 und für die NSch Kraft durch Freude, Kultur⸗ emeinde Mannheim, Jugendgruppe—125,„Frif ver⸗ ren— halb gewonnen!“ Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfane 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.* Samstag, 23. Dezember: Miete Bus und 2. Sondermiete B 4 und für die NSc Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 120, 154—156, 159, „Zar und Zimmermann“. Oper von A. Lortzing. An⸗ fang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Sonntag, 24. Dezember: Außer Miete,„König bart“. Weihnachtsmärchen von A Groß⸗Denker. n⸗ fang 15 Uhrx, Ende gegen 17.30 Uhr Montag(1. Weihnachtstag). 25. Nov. Nachmittags:„König Droſſelbart“. Weihnachtsmörchen von A. Groß⸗Denker⸗ Anfang 14.30 Uhr, Ende gegen 17 Uhr.— Abends: Miete C 9 u. 1. Sondermiete C 5,„Simone Boccauegtg“. Oper von G. Verdi. Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ Anfang 19 Uhr, Ende etwa 21.45 Uhr. enstag(2. Weihnachtstagz), 26. Dezember: Nachmittags: „König Droſſelbart“. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗ Denker. Anfang 14.30 Uhr, Ende gegen 17 Uhr.— Abends: Außer Müete,„Das Land des Lächelns“. Operette von Franz Lehar. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 27. Dezember: Nachmittags:„König el⸗ bart,, Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. n⸗ fang 14.30 Uhr, Ende gegen 17 Uhr.— Abends: Miete M9 und 1. Sondermiete M 5 und für die NSc Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 220, 321—326,„Brommy“. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Nicht nur überbrühen, ſondern richtig kochen, 3 Minuten lang“ - Neue Nannheimer Zeitung Der Sport am Wochenende Auch das kommende Sport⸗Wochenende weiſt wieder ein großes internatipnales Ereignis auf: den ſechſten Ringer⸗ Länderkampf gegen Ungarn, der am Samstagabend in München vor ſich gehen wird. Größtes Zntereſſe bean⸗ ſpruchen natürlich wieder die Punktekämpfe im Fußball, Handball, Hockey und Rugby in allen deutſchen Gauen und ſchließlich iſt auch noch das Berliner Hallenſportfeſt Hank ſeinen vorzüglichen Beſetzung ein Ereignis, das zu den bedeutendſten der Winter⸗Hallenkampfzeit zu zählen iſt.— Im 8 Fußball Kehmen in allen ſüddeutſchen Gauen die Kriegs⸗ Meiſter⸗ ſchaftsſpiele ihren Fortgang. Im Gau Südweſt ſind die Begegnungen zwiſchen Eintracht Frankfurt— Kickers Of⸗ ſenbach, SB. Wiesbaden— Fe. Frankfurt, FK. Pir⸗ maſens— 1.§C. Kaiſerslautern und BfR. Frankenthal — Wormatia Worms die bedeutendſten, in Baden treſfen ſich u. a. SyVgg. Sandhofen— VfR. Mannheim, 60. Kirchheim— SV. Waldhof, Karlsruher FV. BfB. Mühlburg, 1. Fc. Piorzheim— Phönix Karlsruhe und Freiburger Fc.— Fc. Waldkirch. In Württemberg ſtehen erſtmals alle 12 Mannſchaften der Gauklaſſe im Kampf; die Begegnungen BiB. Stuttgart— SB. Feuer⸗ bach und Union Böckingen— Stuttgarter Kickers ſind hier beſonders hervorzuheben. Im Gau Bayern iſt der füh⸗ rende BC. Augsburg bei den Münchner Bayern zu Gaſt, während 1960 München beim 1.§C. 05 Schweinfurt gaſtiert. Große Zugkraft wird auch der Nürnberger Lobalkampf zwiſchen Neumeyer und Club ausüben. In Heſſen enölich ſtehen die Treſſen VfB. Großauheim— Hanan g8, SC. 03 Kaſſel— Heſſen Hersfeld und SpV. Kaſſel— BC. Sport Kaſſel im Vordergrund der Ereigniſſe.— Im Handball, Hockey und Rugby wird ehenfalls in allen ſüddeutſchen Gauen(Rugby nur in Baden) um die Punkte gekämpft. In der Reichshaupt⸗ ſtabt ſdeigt das zweite Hallenturnier des Winters, an dem auch einige führende Mannſchaften aus dem Reich beteiligt ſind.— Bei den Schwerathleten erwartet man mit Spannung den Münchener Länderkampf im Ringen zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Obwohl unſere Ringer in Europa mit an der Spitze ſtehen, haben ſie kurioſerweiſe gerade gegen Ungarn immer viel Pech gehabt und von fünf Ländertreſfen vier mit jeweils 314 Punkten verloren. In München iſt alſo etwas gutzu⸗ machen. Im Lager der. 8 Amateurboxer gibt es zahlreiche kleinere Veranſtaltungen. Hervorzu⸗ heben iſt der Städtekampf zwiſchen Schweinfurt und Nürn⸗ berg in Schweinfurt.— Berlins Leichtathleten warten mit einem glänzend beſetzten Hallenſpor!⸗ ſeſt in der Deutſchlandhalle auf, an dem zahlreiche Ver⸗ treter der deutſchen Extraklaſſe(Neckermann, Scheuring, Borchmeyer, Leichum, Gieſen, Schaumburg, Syring, Eitel, Eberhardt, Wöllke, Trippe uſw.), aber auch einige promi⸗ nente Ausländer, wie der Ungar Szabo und der Norweger Kaas, teilnehmen werden.— Im Eisſport inkereſſiert die Erbffnungsveranſtaltung in Mannheim mit Herber⸗Baier und Eishockeykämpfen zwiſchen Mannheim und Füſſen. Pferderennen Kiot es zn Mülheim⸗Duisburg. „Die Spiele der badiſchen Gauliga Die Gaultoo trägt am Sonntag folgende Spiele aus: Sandhofen— VfR Maunheim —— * m— a Sandhofen wird es einen harten Kampf geben. R Rannheim wird vor Ueberraſchungen auf der Hut ſein müſſen, denn Sandhofen iſt beſonders eigenem Gelände ſehr gefährlich. Im ganzen iſt die VfR⸗Mannſchaft bewünrt bei Schnupken schützend vorbeugend etwas ſtärker, ob dies aber in Sandhofen zu einem Sieg —— iſt fraglich. Der Ausgang des Spiels iſt vollkommen offen. Der Vfs Neckar au empfängt Amicitio Viern⸗ heim. Oowohl ſich Viernheim verbeſſert hat, wird Nek⸗ karau das Spiel klar gewinnen. Auch der S Waldhof ſteht in Kirchheim vor einem ſicheren Sieg. Wenn Waldhof nur einigermaßen in Laune iſt, wird der Sieg recht deutlich ausfallen. Der kommende Handballſonntag BfR Mannheim ſpielt in Ketſch Die Kriegsmeiſterſchaften verſprechen intereſſant zu werden. Die Raſenſpieler haben mit zwer Punkten Vor⸗ ſprung die Führung übernommen, gefolet von den Wald⸗ höſern und den um weitere zwei Punkte zurückliegenden Poſtlern und dem TB 62 Weinheim, der nach anſänglich ſchwachen Start ſein in Schwung gekommen iſt; die Reichs⸗ bahn hat ebenfalls erſt zwei Verluſtpunkte wie Waldhof, iſt aber mit einem Spiel im Rückſtand Die Fronten wären ſo zunächſt ſchon geklärt wenn nicht in den letzten Tagen neue Einberufungen große Lücken in den Mann⸗ —7 zurückgelaſſen hätten. So ſind insbeſondere die einheimer ſehr übel daran. Auch die Raſenſpieler wer⸗ den mit Glück einen ihrer beſten Spieler ſtark vermiſſen. Nun auch dieſe Lücken werden wieder geſchloſſen wer⸗ den. Wohl können die ſonntäglichen Spiele einige Ueber⸗ raſchungen bringen, die aber unter den obrvaltenden Um⸗ ſtönden keine mehr ſein werden. Nachſtehende Spiele werden zur Austragung kommen: Sp Waldhof— Reichbahn S63 To Ketſch— Bſc Mannheim Poſt⸗Spß—TP Friedrichsfeld TB 62 Weinheim— T9s Seckenheim Auf dem Waldhofplatz werden die Schienenleute wohl ihre zweite Niederlage hinnehmen müſſen und dadurch etwas zurückfallen, allepdings müſſen ſich die Mannen des Meiſters vorſehen, daß ſie keine Ueberraſchung erleben, denn wenn es im Reichsbahnſturm einmal klappt, wird er auch gefährlich. Einen ſchweren Gang ſteht den Raſenſpie⸗ lern bevor, die nach Ketſch zur TG reiſen, die gerade vor acht Tagen durch ein Unentſchieden gegen Waldhof neue Hoffnungen geſchöpft haben. Das Spiel daxf als oſſen be⸗ seichnet werden. Die Poſtler empfangen den T Fried⸗ richsfebd, der wohl um eine Niederlage nicht herum kom⸗ men wird. Auch für die Seckenheämer hängen in Wein⸗ heim die Trauben ſehr hoch; vorausgeſetzt, daß an dieſem Spieltag den Bern noch ihre alte Mannſchaft zur Ver⸗ fügung ſteht. Samstag, 18. Dezemder ⁰⁰ Die Kreisklaſſe ſpielt gleichfalls mit allen acht Mannſchaften, die wie folgt gepaart ſind. L Neckarau— T 46 Mannheim TG— T Edingen BfB Neckarau— T Viernheim Turnerſchaft Käfertal— Jahn Seckenheim Der Viſcd Neckarau ſteht an bieſem ſilbernen Sonntag den 46ern gegenüber. Die Mannſchaft wird dabei einen ſ ren Stand haben, um beſtehen zu können. Auch die Gler werden ſich gegen den TV Edingen ſehr ſtrecken müſſen. Die Edinger haben ſich in ihren letzten Spielen überraſchend gut geſchlagen. Der TV Viernheim ſollte in Neckarau bei Kurpfalz die Oberhand behalten können. Auch in Käfertal dürfte ein Sieg der Gaſtmannſchaft erwar⸗ tet werden. Die Käfertaler Mannſchaft iſt zur Zeit erſt im Aufbau begriffen, da aber die Turnerſchaft— den we⸗ nigen Vereinen zählt, die auch eine zweite Mannſchaft haben, öürfte dies nicht zu ſchwer ſein. Auf den Hotken⸗Feldern Meiſterſchaftsſpiele in den ſübdeutſchen Gauen. Auf den ſüddeutſchen Hochcyfeldern dürfte auch am kom⸗ menden Sonntag wieder Hochbetrieb herrſchen, voraus⸗ geſetzt natürlich, daß nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht Im Gau Südweſt ſind in allen fünf Staffeln Meiſterſchaftskämpfe angeſetzt. Der deutſche ſter, TV 57 Sachſenhauſen, hat den ſchweren Kampf gegen die Frankfurter Gintracht vor ſich, während das zweite Treffen der Staffel 4 die junge Elf der BSc Adlerwwerke Frankfurt mit der Mannſchaft von Neufag⸗Allianz Frank⸗ furt zuſammenführt. In der Staffel B treffen ſich SC Framkfurt 80— Jch Höchſt und Hartmann u. Braun Frankfurt— Rotweiß Frankfurt, während in Staffel C 1. Hanauer Toc— Gſe Darmſtadt und Forſthauſtraße Frankfurt— Weiß⸗Blau Aſchaffenburg ſich gegenüberſtehen werden. RV Rüſſelsheim— Maintzer HE und HC Bad Kreuznach— RW Limburg lauten die Poarungen in Sta⸗⸗ fel D, während in der unterteilten pfülziſchen Staffel T Frantenthal— T Worms 40, HC Bad Dürkheim— Wor⸗ matia Worms, Vfe Speyer—TS0 61 Kaiſershautern und TSG 61 Ludwigshafen— Reichsbahn Ludwigshafen die Gegmer ſein werden. Im Gau Baden geift nun auch der VfR Mannbeim in die Meiſterſchaftsrunde ein, während der Heidelberger T 4 ſpielfrei iſt. Das bedeutendſte Treffen ſteigt in Heidelberg, wo die ſtarke Tgd 78 auf den Gaumeiſter C9 trifft. Nicht minder ſwannend werden die Mamnheimer Do⸗ kaltveſfen zwiſchen M— TW 1846 und Germanio— BfR ſein.— Ob im Gau Bayern der vorgeſehene Swielplan ein⸗ gehalten werden kann, muß abgewartet werden. Vor⸗ dergrund der Ereigniſſe ſteht der Meiſterſchafts rückkampf zwiſchen Wacker München und Jahn München, die ſich vor einigen Wocher im erſten Gang bekanntlich borlos trenn⸗ ten. Wenn der Meiſter ſeine Titel erfolgreich verteidigen wilt, muß er unbedingt zu einem Sieg kommen, da er ſa ſchon mit öͤrei Verluſtpunkten belaſtet iſt. UAubkis- Und WInTseAFTs-ZEHrune Freundlicher Grundion am Wochenende Bel kleinen Umsätzen echies Anlegebedürinis Berlin, 16. Dezember. Am Wochenſchluß waren die Umſätze an den Aktien⸗ märkten verhältnismäßig klein, ſo daß die- Feſtſetzung der * Kurſe ziemlich zögernd erfolgte. Der Grundton blieb jedoch freundlich, obwohl die Kursgeſtaltung eine einheit⸗ liche Linie vermiſſen ließ. Größere Wertſchwankungen waren nur in einzelnen Fällen zu verzeichnen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß nach wie vor echtes Anlagebedürfnis beſteht. Am Montanmarkt lagen Mansfelder Bergbau um 1 v. H. gebeſſert. Buderus und Hoeſch ſtiegen um ſe, Harpener wurden um 7 v. H. heraufgeſetzt. Niedriger lagen nur Vereinigte Stahlwerke um und Rheinſtahl um 4 v. H. Am Braunkohlenaktienmarkt gaben Rheinbraun in Reaktion auf die am Vortage außerordentlich ſtarke Befeſtigung um 3 v. H. nach. Kaliwerte 17 freundlich, wobei Salzdet⸗ furth 1 und Wintershall 14 v. H. gewannen. Chemiſche Werte lagen nicht ganz einheitlich, eher aber etwas ge⸗ beſſert. Farben ſtiegen bei einem Umſatz von 36 000 Mark um v. H. auf 163.75. Schering zogen um 4 und Gold⸗ ſchmidt um v. H. an. Andererſeits büßten Rütgers 4 und von Heyden ½ v. H. ein. Für Elektro⸗ und Verſorgungswerte zeigte ſich über⸗ wiegend Intereſſe. Größere Befeſtigungen erfuhren Char⸗ lottte Waſſer und Schuckert um ſe v.., Licht und Kraft um 11, Siemens um 17, Geſſürel um 1% und EWSchle⸗ ſien um 2 v. H. Demgegenüber gaben Deſſauer Gas um 77½, Waſſer Gelſenkirchen um 1, Elektriſche Lieferungen um 1/½ und Akkumulatoren um 274 v. H. nach. Von Maſchinen⸗ bauwerten büßben Rheinmetall⸗Borſig, von Metallwerten Metalloe ſelbſchaft je 1½½ v. H. ein. Zu erwähnen ſind noch Conti⸗Gummi mit plus 4, BMiw mit plus und Hotel⸗ betrieb mit plus 1/ v. H. Eime Sonderbewegung wieſen Reichsbankanteile auf, die auusgeſetzt wurden, hann aber bei großem Bedarf um 2/ v. H. auf 182 herauf⸗ geſetzt wurden. Von variablen Renten notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 139 gegen Stenergutſcheine 1lagen vielfach leicht gebeſſert. Man nannte Dezember 99,90, Januar 99,55, Februar 99,27, März 90,17, April und Mai je 99,12¼ bis 15. NMannheimer Getreidegroßmarlet Gegenüber den Vorwochen haben ſich die Weizenanlieſe⸗ rungen etwas gebeſſert, doch ſind die Angebote immer noch recht beſcheiden. Der Beginn des bkalten Wetters wird die Druſcharbeiten beſchleunigen, ſo daß in abſehbarer Zeit mit einer ſtärkeren Belieſerung des Marktes gerechnet werden kann, zumal auch die Landwirtſchaft noch über teil⸗ weiſe erhebliche Mengen Weigen verfügt, In Erledigung alter Abſchlüſſe kam aus verſchiedenen Gegenden Weizen bei den Mühlen an. In bleinerem Umfange konnte man auch Weizen aus benachbarten Bezirken, ſo u. a. aus Heſſen, baufen, doch ſind auch von dort bis jetzt die Lie⸗ ferungen noch nicht erheblich. Auch aus Bayern, Mittel⸗ deutſchland und Schleſien war etwas Weizen zu haben. Die Forderung von 6 Handelsſpanne wurde von den Mühlen meiſt nicht bewilligt, da man erwartet, daß bei Anlieferungen aus der Umgebung auch mit niedrigeven Spannen anzukommen ſein wird. Der Getreidehandel, der kaum mehr über Wetzenvorrdde verfugt, in deſtrebt ſeine Läger wieder aufzufüllen. Roggen lag ruhiger. Die Mühlen in den Erzeuger⸗ gebieten erwarten für die nächſte Zeit Anlteſerungen aus ihrer Umgebung. Aus Nord⸗ und Mitteldeutſchland lagen keine Angebote vor, da die dortigen Mühlen erſt einmal ihren eigenen Bedarf decken. Die Ankündigung der Reichsgetreideſtelle, daß ſie nur noch bis zum 15. Januar Braugerſte aufkaufen wird, hat erwartungsgemäß eine Verſtärkung des Brangerſtenange⸗ botes mit ſich gebracht. Die Vorräte, die ſich in den Hän⸗ den der Verteiler befinden, dürften freilich nicht mehr er⸗ heblich ſein. Induſtriegerſte wurde laufend gekauft, war aber nicht immer zu haben. Die Gerſte⸗Einſparungen bet der Bierherſtellung werden im weſentlichen den Verardbei⸗ tern von Induſtriegerſte zugute kommen. Futtergerſte wurde kaum angeboten, da die wenigen zur Verfügung ſtehenden Mengen meiſt den Miſchfutterherſtellern zuge⸗ leitet werden. Die Verſorgung mit Fubuſtriehafer iſt in Baden ver⸗ höltnismäßig gut. Futterhafer wurde weiter zum wettaus größten Teil den Heeresämtern zur Verfügung geſtellt. Am Weizenmehlmarkt ſind die Käufe naturgemäß größer als im Vormonat, doch berichten die Mühlen meiſt, daß die Belebung hinter den Erwartungen zurückgeblieben iſt. Bei den Verteilern ſcheint ſich die Nachfrage dagegen ſtär⸗ ker erhöht zu haben. Die beiden helleren Typen dürften ſich dabei ungefähr die Waage halten. Sehr ſtark iſt allent⸗ halben das Geſchäft in Kleinpackungen, die für den Weih⸗ wachtsbedarf der Haushaltungen beſtimmt ſind. Das Roggenmehlgeſchäft iſt weiter recht gut. Dabei hal die Aufhebung der Beimiſchungspflicht von Kartoffelſtärke⸗ mehl ſich noch nicht ausgewirkt, zumal die lebhafteve Nach⸗ frage ſchon gegen Ende November einſetzte. Am Futtermittelmarkt kann der Bedarf voll befröebügt werden. Einige Artikel ſind zwar nicht in dem Umfang vorhanden, wie man ſie gern haben möchte, dafür ſtechen aber andere hochwertige Futbermittel zur Verſügung Paul Riedel. Die Kennzeichen der Kleinfahrzenge im Rheinſtrom⸗ gebiet. Bekanntlich ſind mit wenigen Ausnahmen alle Kleinfahrzeuge im Geltungsbereich der Schiffahrtswolizei⸗ verorͤnung für das deutſche Rheinſtromgebiet zum Führen eimes amtlichen Kennzeichens verpflichtet. Dieſe Kenn⸗ zeichen ſind an den beiden Vorderſeiten der Fahrzeuge an⸗ gebracht und beſtehen aus einem oder mehreren Buchſtaben und einer Zahl. Nach einer amtlichen Bekanntgabe ſind für oͤ̃e einzelnen Waſſerſtraßenämter folgende Kennzeichen ſeſt⸗ gelegt worden: Fg.- Waſſerſtraßenamt Freiburg, Kl. Kehl, Mm.— Mannheim, Sp.— Speyer, Wo.— Worms, Miz.— Mainz, Bi.— Bingen, Kz. I⸗= Kobleng J, Ku. Köln, Dbg.- Duisbura/Rhein, We.— Weſel, Hn.— Heil⸗ bronn, Hoͤlb.= Heidelberg, Bg.= Bamberg, Sw. Schweinfurt, Wü.— Würzburg, Ag.— Aſchaffenburg, Ffm. Frankfurt a.., Kobbenz II. Tr. Trier. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 16. Dez. Am Geldmarkt wurben die Blankv⸗ tagesgeldſätze um 7 auf 2 bis 206 v. H. ermäßigt. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 41,25, der Gulden mit 192,40 und der Schweizer Franken mit 55,92. Diskont: Reichsbank 4, Lom bard 5, Privat 3 v. G. Dz. Diez/ Lahn, Kz. II Amtlich in Rm. Dis⸗15. Dezember 14 Dezember fut kont Geld]J Brief Geld Drie A ten 18 Pfd. 0 9,740 9,760 9,740.00 Afedenſtan. 8*. 18.730ſ 18,770 18,7200 18,770 Argentinien 1P.⸗Peſo 90 0,566 0,570 0,568 0,572 Auſtralien 1 fel bf.)....7%.808.79% 8,006 Belgien. 100Velga 4 41,1641,24 41,1241,20 Braſtlien 1Milreis 49 0,1300 0,132 0,1300 0,122 Brit. Indien 100 Ruplen&)). 73,0373,12 73,03 73.12 Bulgarien, 100veva 0 3,047/ 3,653 3,04 3,05 Dänemark 100Kronen 4 43,0 15,15 48˙0548,15 England.„ 1Pfd5 4) 2 9,7400.769 9,740 9,7 Eſtkand„10eſtn. Kr. 4¼ 62,440 62,560 62,440 62,560 innland100finn Mrt.4 5,045/ 3,055 5,04] 37058 rankreich.. 100Fr. 4) 2 5,514.520.514] 5,528 riechenland 100 Dr. 0 2,353/ 2,357.3 2,357 oll ind 100Gulden 2 132,22 132,48 132,22 132,48 ran(Teheran) 100 Mals—**e 14,28 14,30 14,28[14, Hand. 100 181.Kr. 5/%[ 38,31[ 36,30 38531 Italien.. 100 Lire 4* 13,09 13,11 12,09 13,11 apan„„Igen 3,29 0,583] 0,585 05583„583 Jugoſlaw. 100 Pina“5.504 5,700[ 8694 706 Kanada 1 tan. Dollar)) 2,148].152 2,148] 2,152 Lettland 100 Latts 57% 468,75[ 48, 85 48,7548,85 Litauen. 1008ttas 9 410442.02 41,0412,02 Luxemburg ſocluremb. kr,* 10,29 10,31 10,28 10, 30 Reuſeeland 1 neusetl. Pf. x).992/.008*.008 Norwegen 00mtonen 37 56,59[50,71 56,5050,71 00 100 Eskudo 4½ 9,9910 9,109 9,091] 9,109 umänten. 100Le 33—*—9—*e Schweden. 100fr. 2 50.2950,41 59,29 50,1 Schweiz 100Franken 1/ 55,80 55,98 55.85 55,90 Spanien 100 Peſeten 5 25,01 B, 07 25,0/ 25,07 Slowaſei 100 Kronen 9 8,5910 3,609 8,5910 3,609 Südafrika 1 Slastr. Pid.) 9,7400 9,760 9,740 9,700 Türtei. tül..Pid. 4 1,9780 1,98⸗ 1,9780 1,982 Ungarn„ 100Pengb 4— 2— Uruguay, 1Goldpeſo. 0,919/ 0,021 0,919/ 0,941 Ver.Slanten Dollar 1 2,491.405—*—— Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch ————————— Das Pichſige finden iſi jqhwer Ein Llebestoman aus Rom Von Hans von Hülsen 2³ Gelb— Geld wollte ſie erpreſſen.. Daß er die„eheliche Gemeinſchaft“ mit ihr„aufnehmen“ würde, nach allem, was geſchehen war, daran glaubte vielleicht— vielleicht— ihr Rechtsanwalt, aber ſie ſelber beſtimmt nicht! Sie wollte ihm nur aus ſeiner Weigerung einen Strick drehen, wollte ihn ins Un⸗ recht ſetzen, wollte eine Abfindung oder eine Rente aus ihm herausholen... immer in der Hoffnung, er ſchließlich doch einen Skandal ſcheuen Einen Skandal Om, natürlich, ein Skandal war peinlich.. bet ſeiner geſellſchaftlichen Stellung, und nachdem nun einmal ſo viele Leute aus der Geſellſchaft von ſeiner „Hetrat“ wußten Aber er würde ihn deshalb doch nicht ſcheuen! Er war ein„Kalb“ geweſen in dieſer Angelegen⸗ beit, ein„Eſel“, ein„Narr“— ſein Vater hatte gang recht, ihn ſo zu nennen. Aber der Spießgeſelle einer Verbrecherin war er auf keinen Fall, er, Commen⸗ datore Mario Cavarelli! Nun war es notwendig, raſch zu ha deln. Und er handeltel Handelte ſo blitzartig, wie er es zur Verblüffung ſeiner Partner oder Gegner oft und oft in geſchäftlichen Angelegenheiten getan! Er befahl das Auto und ſaß eine halbe Stunde ſpäter dem Polizeipräfekten gegenüber, der ihn nur wenige Minuten hatte warten laſſen. Er berichtete alles. Er legte die geöͤruckte Anzeige vor den hohen Beamten auf den Tiſch und ſagte, er habe den dringenden Verdacht, in ſeiner Gutmütig⸗ keit und allgu großen Verliebtheit einer abgefeimten Gaunerin ins Garn gegangen zu ſein. Der Präfekt lachte: „Ja, verehrteſter Commendatore—: wenn ſich alles ſo verhält, wie Sie ſagen... wenn Sie ſich mit der Dame nicht haben trauen laſſen.„ ſo hat es in der Tat dieſen Anſchein!“ „Ich ſchwöre Ihnen—“ „Schön, ſchön. Ich glaub's Ihnen nakürlich.. Ob⸗ wohl wir Fälle kennen, in denen jemand ſich trauen läßt und am nächſten Morgen, aus guten Gründen, nichts mehr davon wiſſen möchte... Alſo, nun ſagen Sie mir mal, bitte, zunächſt alles, was Sie von der Dame Ihres Herzens wiſſen. Sie hieß, das habe ich hier ſchwarz auf weiß: Valentina Cavarelli..“ Sor Mario hob abwehrend beide Hände. „Ah, pardon, Valentina Verbirame. Sind Sie übrigens ſicher, daß das ihr richtiger Name iſt? Solche Damen auf dem Kriegspfad der Liebe bedie⸗ nen ſich nur allzu gern eines Decknamens..“ „Ich denke doch. Freilich habe ich ihre Papiere nie geſehen.“ „Ahal Das wäre alſo zunächſt einmal nachzuprü⸗ ſen.— Sie haben ſie in Venedig kennengelernt? Auf dem Lido? Wo wohnte ſie dort. Im Exzelſior?“ „O nein! Dort wohnte ich ſelber. Sie hat mich niemals im unklaren gelaſſen, daß ihre Mittel ihr das nicht erlaubt hätten. Und ſie hat alle meine Vor⸗ ſchläge, über mich zu verfügen, immer abgelehnt.“ „Hat ſie das?— Intereſſant!— Alſo, wo war ſie abgeſtiegen?“ „In einer Penſion namens Corno'oro.“ Der Beamte machte ſich eine Notiz. „Und wiſſen Sie, von welchem Ort ſie nach Venedig gekommen iſt?“ „Ich glaube— von Paris.“ „Obwohl ſie über keine beſonderen Mittel ver⸗ fügte?— Haben Sie ſich darüber niemals Gedanken gemacht?“ Sor Mario ſchüttelte den Kopf. „Nun ja, die Liebe macht blind, ſo daß man ſelbſt das zunächſt Liegende nicht ſteht.— Können Sie mir über ihren ſonſtigen Umgang in Venedig etwas ſagen?“ „Ja——— das heißt eigentlich: nein. Sie kannte alle Welt, ſie war immer zu den Fünfuhrteeg und den ſonſtigen Veranſtaltungen in den großen Hotels, ſie beſuchte auch eifrig das neue Spielkaſino in der Staödt— unter uns geſagt, ich hatte den Eindruck, daß ſie mit einem gewiſſen Glück ſpielte und von ihren Gewinnen lebte.“ „Nun, Herr Commendatore, das alles war ja ſehr ermutigend für eine Ehe!“ „Gott, wiſſen Sie—, Sie müſſen ſich ja vom kriminaliſtiſchen Geſichtspunkt aus für alle dieſe Einzelheiten intereſſieren— aber für mich lag da⸗ mals eine ſolche Notwendigkeit abſolut nicht vor. Das werden Sie verſtehen: wenn wir vom Rathaus kommen, ſind wir klug. Klug, das heißt mißtrauiſch⸗ Aber vorher... Ich kann zum Glück eine Frau ohne Rückſicht auf ihr Vermögen heiraten. Und daß meine zukünftige Frau gern einmal ein kleines Spiel macht, das ſtört mich wahrhaftig nicht. Viel⸗ leicht bin ich in dieſer Beziehung zu vorurteilslos, zu großzügig...“ „Frau Verdirame iſt nicht mit Ihnen zuſammen von Venedig abgereiſt?“ „Nein, ſondern etwa acht Tage nach mir genauer geſagt: neun Tage. Wir waren uns da⸗ rüber einig geworden, zu heiraten, und ich wollte hier in Rom alle nötigen Vorbereitungen getroffen haben, bevor ſie kam.“ „Das taten Sie denn auch, nicht wahr? Sie be⸗ ſtellten die Trauung bei dem Pfarrer in San Lo⸗ renzo, wie Sie mir ſelber ſagten. Haben Sie die Trauung auth wieder abbeſtellt, als Sie Ihren Ent⸗ ſchluß umſtürzten?“ „Nein, das habe ich verſäumt. Leider. Ich war damals in beträchtlicher Aufregung, wie Sie be⸗ greifen werden.“ „Sehr ſchade. Da wird alſo der Geiſtliche ver⸗ gebens auf das Brautpaar gewartet haben. Wenn Sie nicht mit mir vorziehen, anzunehmen, daß die Trauung doch ſtattgefunden hat?“ „Doch ſtattgefunden hat?“ ſtammelte Sor Marto betroffen.„Aber wie ſollte das möglich ſein— ohne mich? Das iſt doch ganz unmöglichꝰ?!“ „Ich folgere es einfach aus dem Briefe des Rechts⸗ anwaltes, der wohl kaum mit einer Klage drohen würde, wenn er nicht ein Dokument über die Trau⸗ ung in den Händen hätte.“ „Herrgott, jal Ich bin ein Eſel, batz ich mir das nicht ſelbſt geſagt habe, entſchuldigen Ste. Ich fahre ſofort nach San Lorenzo, um mich bei dem Pfarrer zu erkundigen..“ „Tun Sie das. Vielleicht erleben Sie Ueber⸗ — 8 Haben Sie die Trauung perſönlich be⸗ e „Nein. Ich habe das durch meinen Sekretär er⸗ ——9— „Un r Sekretär wußte, daß Sie Ihren End⸗ ſchluß geändert hatten?“ „Nein. Er iſt in einen vierwöchigen Urlaub ge⸗ gangen, ebe ich ihm etwas davon ſagen konnte. Er wird Augen machen, wenn er zurückkommt und alles beim alten findet.“ „Vielleicht wird er Augen machen. Nun noch eins, Herr Commendatore. Es würde uns die Arbeit ſehr erleichtern, wenn Sie mir ohne falſche Scham ſagten, was Sie etwa von dem..: wie ſoll ich mich aus⸗ drücken.... von dem Vorleben der Frau Verdirame wiſſen. Sie dürfen es mir nicht übelnehmen, daß ich nach dem wenigen, was mir bisher bekannt geworden iſt, dieſe Perſönlichkeit bis zum Beweis des Gegen⸗ teils in jene Kategorie von Damen einordne, bei denen das Vorleben für die Kriminaliſtik ebenſo auf⸗ ſchlußreich iſt, wie etwa bei Männern das Vorſtrafen⸗ regiſter..“ (Fortſetzung folgt) e Zasehe Solclalen: Den 65 en Militär-Füllhalter zu.- und.— RN. ——————— in reicher ASWah im Rathaus Rut 242 00 ——— Valentin Fahlbusch 7. Seite7 Nummer 509 . Samstag, 16. Dezember 1939 6 eeh ii — 8 Militär⸗ Effekten atge bergen eine Fülle prektlscher Sesckenlbe Auch zahlreiche punłttreie Geschenłe finden Sie bel uns. Bonntag, den 17. Dez. von 12-17 Unr geöttnet! Flinitäthosen HaadacRcR duf die man heute mehr denn Seschten Sle bitte unsere Schaufenster Helsbinden je deim kinkeuf modischet eeeeee Miucles Hleldung echten sollte, sid: MeArA eissen Texkilkaus nosentioger 0— 25 90 75 Mosoch-Sochbe⸗ 22222227 fubleppen der Stofte und der 4 Zutaten Koffer 25.371. 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Tinmann, P 7, 10 Musiichaus Plan-— ken, 0 7, 13, Kiosk Schleſcher, Tattersall- in t e 0 1 016 Wien an dor Abnde des edie vlatz und-soweit vorhanden- an der Abendkasse osenthäl-Potzellen Mützen Sie den Vorverkauf! in Proer Auswanl Del Das bekannte Beayerische auariTATSBIER Niederlage in Mannhelm 3 6, 9 Fornrut 222 24 Seh EIE Im Anſchluß an die Hauptgottes⸗ dienſte finden die Kindergottes⸗ dienſte ſtatt. Trinitatiskirche:.30 Walter; 10.00 — S——— für Krista uud Porzeilan 0 2. 2. neben der Post Das Kkunstgewerbehaus Aathausbogen 24%5 Kiefer. Konkordienkirche: 10.00 Lutz; 16.00 Walter. Chriſtuskirche: 10.00 Dr. Weber; 15.00 Orgelſeierſtunde A. Land⸗ mann. Nenoſtheim: 10.00 Joeſt. Neckarau: 10 Uhr ath. Lutherkirche: 10.00 Jundt. Eggenſtraße:.00 Metzger. Melanchthonkirche: 10.00 Heſſig. Zellerſtraße:.30 Kaufmann. Auferſtehungskirche: 10 Bodemer, Pauluskirche;.30 Ohngemach;— 15.00 Lit. Adventfeier. Sandhofen:.30 Bartholomä. Sieblung Schönan:.90 Schwarz. Städt. Krankenhaus;:.00 Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Fritze.— Feudenheim; 10.00 Kammerer Friedrichsfeld:.30 Herrmann. Käfertal: 10.00 Betz. Käfertal⸗Süd: 10.00 Schäfer. Rheinau: 10.00 Mühleiſen. Pfingſtberg:.00 Mühleiſen. Seckenheim:.30 Dr. Gocker. Wallſtadt: 10.00 Münzel. Alt⸗Katholiſche Kirche. Schlotkirche: 10 Uhr Erlbſerkirche (Gartenſtadt): 10 Uhr. — Friebengkirche: 10.00 Preuß. S1 9 Hnete 11000 Son 4 in der Siehſung Schönau Markuskirche:.00 Speck; 16.30 2 Gemeindeabend. die Sünlemarbeine bauamt, Amtsgebäude II, D 1, Zimmer 54, von—10 und von 16 bis 18 Uhr, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen, ſoweit vorrätig, er⸗ hältlich ſind und die Zeichnungen aufliegen.— Einreichungstermin: Mittwoch, den 27. Dezember 1939, 10 Uhr, Amtsgebäude II— D1—, Zimmer 51. 7⁵ Für unſere 160 Arbeiterwohn⸗ b] die Schreinerarbeiten in öffentlichem Wettbewerb ver⸗ geben werden. Die Angebotsvor⸗ drucke werden in unſeren Geſchäfts⸗ räumen, Zimmer 19, abgegeben; dort liegen auch die Zeichnungen und näheren Bedingungen zur Einſicht auf. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 29. Dezbr. d.., vorm. 9 Uhr, bei uns einzureichen. 32 348 Gemeinnützige Baugeſellſchaft Maunheim m. 9• 0. Kartoffel⸗Lieſerung Am Samstag, dem 16. Dezember 1939, werden folgende Stadtteile und Straßen beliefert: Schwetzingerſtadt: Fortſetzung der Straßen vom Freitag: Kartoffel⸗ händler Kuhn. Neckarſtadt: Fortſetzung d. Straßen vom Freitag: Kartoffelhändler Anordnungen der RSDAP Humboldt. 18. 12., von 15 bis 17 Uhr, Abrechnung der Beitrags⸗ marten in der Langſtraße g0a. Humboldt. 18. 12., 20 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsabend in der„Flora“ ür ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Ju⸗ gendgruppe. Gäſte willtommen. Sandhofen. 17. 12., 16 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsnachmittag im„Adler“ für alle Frauenſchafts⸗ u. Frauen⸗ werksmitglieder. Gäſte willkommen. Deutſches Eck. 18. 12.,.30 Uhr, findet im Caſino, R 1. eine Feier⸗ ſtunde ſtatt. Frauenſchaft und Frauenwerk nehmen daran teil. Bismarckplatz. 18. 12., 20 Uhr, findet im„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuſerſtr., ein Gemeinſchafts⸗ abend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwertsmitglieder ſtatt. Schlachthof. Am 18. 12., 20 Uhr, findet ein Gemeinſchaftsabend im Gaſthaus„Zur Oſtſtadt“, Secken⸗ eimer Straße 126/128, ſtatt. Alle rauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder ſowie Jugendgruppe nehmen daran teil. Neuoſtheim. Alle Frauenſchafts⸗ u. Frauenwerksmitglieder nehmen an dem Gemeinſchaftsabend der Ortsgruppe Schlachthof teil. Käfertal⸗Nord. 17. 12., 15 Uhr Gemeinſchaftsnachmittag für alle Mitglieder, zuſammen mit der Kindergruppe, im„Adler“. Kreisfranenſchaftsleitung. Am 18. 12., 15.30 Uhr, Beſprechung der Ortsfrauenſchaftsleiterinnen der Stadtortsgruppen in L 9, 7. Abt. Volks⸗ und Hauswiriſchaft. anſtaltungen im Schwargwald durch die Abteilung Wandern vor⸗ geſehen: (WicW) 1/0 nur für Fußwan⸗ derer, Standplatz Neuſtadt Schw., Preis 20 4, hierin inbegriſſen volle Verpflegung und Unter⸗ kunft jowie örtliche Betreuung, dagegen nicht Bahnfahrt.— Mel⸗ dungen aus den Kreiſen Mann⸗ heim, Heidelberg, Bruchſal, Korls⸗ ruhe und Raſtatt umgehend an die Kreisdienſtſtellen. Melde⸗ ſchluß 18. Dezember. Teilnehmer⸗ zahl beſchränkt. 2.§5FW 2/40 nur für Ski⸗Tou⸗ renläufer(keine Standplatz Gaſthof Hütte Feldberg, Preis 27 K. hierin inbegriffen volle Ver⸗ pflegung und Unterkunft ſowie Skiwanderſührer, dagegen gicht Bahnfahrt. Meldungen aus den Kreiſen Mannheim und Heidel⸗ berg umgehend an die Kreis⸗ dienſtſtellen. Meldeſchluß 18. Dez. Teilnehmerzahl beſchränkt. 3. WW 9/40 nur für Ski⸗ Tourenläuſer(keine Anfönger), Standplatz Albquelle Feldberg. Preis 27 Mk. Hierin inbegriffen volle Verpflegung und Unter⸗ kunft ſowie Skiwanderführer, da⸗ gegen nicht Bahnfahrt. Meldun⸗ en aus den Kreiſen Karlsruhe —.— umgehend e Kreisdienſtſtellen, Melde⸗ ſchluß, 18. Dezember, Tellneh⸗ Todtnauer Anfänger, Eent, Sureekrge Se r Karnter,Rerekee ee, ber Mann mit dem Licht Abbruch des Wohnhauſes M 6, 6. anhe Für die Zeit vom 28. Dezember 8 ocmnee den 1. en tenn Nähere Auskunft beim ſtädt. Hoch⸗ NS⸗Frauenſchaft bis 1. Fonuar ſind folgende Ver⸗ —— 9 Rettenmeier. 8 merzahl beſchrönkt. IEEububooddddddddddeöi —— Jenom. händler Hilbert. L 9. 7 abgebolt werden. Tonrenläufer Keine Anfäncerz, — Schlatzimmer 5 Standplatz Wanderheim Padener 6 —— 27528 e, e Se —— N 1922 Jahrgänge„Uunbegriffen volle Verpflegun 82— Küche und 1023) tritt am Samstag g u. i 29 33 65. 16. 12. 39, um 19.45 Uhr in der Unterkunſt ſowie Stkiwander⸗ —— 3 265.. — Filiale Mannheim— dü Se fRant—3—— fen n fuer u Sfgtetweff r⸗ ——— Schlafen und W an, die Kretsdienſtſtellen. 93 — B 4. 2(am Theaterplatz)—— ch kaumaunalo 5——— Relbecng 18 Felenber, Tell⸗ 6 2— ausgeſchenkt. Bleiſtift nicht ver⸗] nehmerzabl beſchräͤnkt. 6 —— Depositenkassen:—. Verkaufshäuſer HRUdoRA geſſen. Wer nicht erſcheint, hat ſich Bei allen vier Fahrten köſen oidelberger Strate P 7. 13. Lindenhof Rieerfeldstrage 27— Marktplatz H.-2 2 13 8 Sont 1 e Kabrater 4 Neckarstadt Mittelstrase?— Seckenheimer Strabe 72— Neckarau Marktplatz? 9 war bei Ziſher 1 nach Seckenheim Hauptstraße 110 ee Mädelgruppe 12/171 Walbpark. chrw., bei Zifſer 1 und 8 nach —— 0 Sr S 0* 2 in rtsgruppen⸗* en. aan⸗ 10 me en heim. Waldparkſtraße Nr. 25, zum melbahnhof gilt bei 1, 2 und 3 9 — Annahme von— ochãh Saner aderne. ftreipurgFagcahntof, dei Zir⸗ ——— 3 in g7 ganze elgruppe in Dienſt⸗ fer 4 Baden⸗Baden. Die Teil⸗ 19 — Sparkonten parbücher— 157. loget Auswoh! Aruppeneen in W mprih ger eFurg egene bic, Rag⸗ —— 55 ppenappell um r in der eit, durch eigene Zu Zuverldssige Erledigung aller bankgeschdſtlichen Angelegenheiten NE20 Eckrich& Schwarz vensehnte an. bbatungen ur Saigcäen, — ee Sind gute Mädelgruppe 17, Horſt⸗Weſel⸗ machen. Weitere Einzelheiten 0 —— Verksufer Rut 26251 P 5. 10 Piatz. 17. 12., 10.40 Uhr, Antreten durch die oben erwähnten Kreſs⸗ 0 — vor der Mädchen⸗Berufsſchule l dienſtſtellen und durch Merk⸗ 10 blätter an die Teilnehmer. ————————————̃ebertraße in Dienſtkleidung. iiiiHiHm E . * 8 5 Lie alleſſaho 5 es 5 diesmal wieder bei lhnen heißen, Denn wir haben an all das gedacht, Was thnen und lhren lieben freude macht. Dorum alsC: Hir alle Jahre: Cen. Se⸗ Briefgasten der NM J. M. In Ihrer Anfrage wegen des erſten Schleppdampfers mit einem Benz⸗Dieſelmotor, geht uns folgende Mitteilung zu: Es handelte ſich hier um einen früheren kleinen Schleppdampfer, dem die Firma Benz 8 Co., Motorenbau Mannheim. 1912 Schiffskeſſel und Dampfmaſchine entnehmen ließ und einen direkt umſteuerbaren Dieſelmotor. Pa⸗ tent Heſſelmann, einbaute. Das Fahrzeug, das früher„Wilhelm“ benannt wurde, erhielt den Na⸗ men„Benz 16“. Die Länge des Fahrzeuges be⸗ trug eiwa 16 Meter, indeſſen war der Tiefgana in⸗ ſolge ſeiner früheren Bauart(Schleppdampfer) nicht gerade günſtig. Dieſer Motorſchlepper verkehrte hauptfächlich auf der Strecke Mannheim—Karlsruhe, und war kurze Zeit von der Firma Gebr. Page, Schleppdienſt Mannheim, beſchäftigt. Es handelte ſich hier mehr um ein Reklame⸗ und Verſuchsboot, um die Schiffahrtsintereſſenten zu bewegen, an 83,13 Teleton Werner's moderne 23374 Lleidernflege Reparatur- und Bügelanstalt Shemische Reinigung? Stelle des verwenden. waren gut Dampfbetriebs Dieſelmotoranlagen zu Die Leiſtungen dieſes Motorſchleppers und die Motoranlage einwandfrei. Im Jahre 1913 hat alsdann Friedrich Straßburger, Mannheim der ſich für die Fabritate der Firma Benz& Eo. Mannheim, ſehr intereſſierte und bexeits lange Jahre im Schiffahrtsbetrieb kaufmän⸗ niſch tätig war(Herr Straßburger ſtammt aus einer alten Kapitänsfamilie), der Firma Benz& Co., Mannheim, den Auftrag zum Bau eines Dieſel⸗ motors in der Stärke von 270 ind. PS für ein Schlepp⸗ und Paſſagierboot erteilt. Das Fahrzeug wurde kurz nach Kriegsausbruch 1914 zum Preiſe von 80000 Mark fertiggeſtellt. Die Motoranlage war u. a. zum Verbrauch von Teeröl eingerichtet. So war der Anfang zum Bau eines Dieſelſchleppers für denſgihein von privater Seite aus gemacht. Das Boot chürbe auf den Namen„Franziska“ getauft. Die Dimenſionen waren ſolgende: Länge 25 Meter, Breite 5,20 Meter, Seitenhöhe 2,60 Meter, Tiefgang ohne Trimmtanks etwa 1,35 Meter mit Waſſerbal⸗ laſt etwa 180 Meter. Das Füllen und Entleeren wurde durch die Dieſelanlage während der Fahrt be⸗ ſorgt. Im Frühjahr 1915 wurde das Fahrzeug nach Neubreiſach(Strecke Kehl—Baſel) übergeführt und Anterſtand der Fortifikation Neubreiſach als Wacht⸗ boot für militäriſche Zwecke. Auf Wunſch des Eigentümers erfolgte Rückgabe im Mai 1917 und führte anſchließend bei dem Kgl. Schleppamt-Duis⸗ burg, auf dem Rhein—Herne⸗Kanal Schleppdienſte für Heerestransporte aus. Kurze Zeit ſpäter mie⸗ tete die Kaiſerliche Werft Wilhelmshaven genann⸗ ten Motorſchlepper für die Strecke Herne—Wil⸗ helmshaven(Dortmund—Ems⸗Kanal— Ems—Jade⸗ Kanalſ und für Schleppzwecke in Wilhelmshaven. Nachdem das Fahrzeua infolge ſeiner Bauart eine große Geſchwindigkeit entwickelte, kaufte kurz ror „Kriegsende die Uboots⸗Inſpektion in Kiel das Boot „Franziska“ als Torpedofangboot für Uebungs⸗ zwecke. Indeſſen unterblieb die Abnahme des Fahr⸗ zeuges infolge der ſeinerzeit ausgebrochenen Revo⸗ lution, nachdem der Marinebehörde von den Feind⸗ mächten die Abnahme bzw. der Ankauf jeden Schiffs⸗ materials unterſagt wurde. „Dieſelſchleppers erſolgte daher nach Emden, und wurde alsbann in der Schiffahrt nach Delfzyl(Hol⸗ land), den Oſtfrieſiſchen Inſeln. Hambura uſw. ver⸗ wendet. Erſt mehrere Fahre nach dem Weltkrieg 1914/18 haben alsdann andere Schiffahrtsfirmen den Entſchluß gefaßt, Schlepper und Güterboote mit Dieſelmotoranlagen zu verſehen. In der heutigen Zeit iſt der Dieſelmotor hauptſächlich für Schrau⸗ benboote und Güterſchiffe(Eilſchiffe) ſowie in der Perſonenſchiffahrt vorherrſchend. mich gegebenenfalls mit einer Beſchwerde zu Die Ueberführung des Lotterie.„Ein norddeutſcher Lotterieeinnehmer ſandte mir unaufgefordert drei Achtelloſe. Da ich bereits zwei Loſe ſpiele, hatte ich an dieſen weiteren drei Loſen kein Intereſſe. Da ich ſtark beſchäftigt bin, ſind mir die nicht beſtellten drei Loſe völlig aus dem Gedächtnis gekommen. Nunmehr, nachdem die Ziehungen längſt vorbei ſind, will der norddeutſche Lotterieeinnehmer für die gar nicht beſtellten drei Loſe 9 Mark zuzüglich Koſten durch Poſtauftrag er⸗ heben laſſen. Bin ich verpflichtet, Zahlung zu lei⸗ ſten? An einem etwaigen Gewinn hätte ich nicht teilnehmen können, weil nur bezahlte Loſe mitſpie⸗ len. Eine Rückgabe der Loſe iſt mir nicht möglich, weil ich ſie bisher nicht wieder aufgefunden habe.“ —— Sie können die Zahlung der Loſe verweigern. H. W.„Ein landwirtſchaftliches Anweſen iſt an einen unwürdigen Pächter verpachtet. Der Pachtver⸗ trag ſoll gekündigt werden. Welche Rechtsmittel ſtehen nun zur Verfügung, um zu verhindern, daß in der Zeit zwiſchen Kündigung und Räumung ir⸗ gend welches lebendes oder totes Inventar ver⸗ ſchoben oder verkauft wird? Kann Beſchlagnahme erfolgen? Wird die Rechtslage in irgendeiner Weiſe verändert, wenn es ſich um einen Erbhof han⸗ delt?—— Sie können bei dem zuſtändigen Gericht eine einſtweilige Verfügung erwirken, durch die dem Pächter bei Strafvermeiden unterſagt wird, Inven⸗ tar zu verſchieben oder zu verkaufen. Es muß im Antrag glaubhaft gemacht ſein, daß bei dem Päch⸗ ter eine ſolche Abſicht beſteht. Falls es ſich um einen Erbhof handelt, der gemäߧ 30 der Erbhofrechts⸗ verordnung vom 21. 12. 36 mit Genehmigung des Anerbengerichts verpachtet iſt. laſſen Sie ſich von dem in Frage kommenden Anerbengericht Auskunft über das einzuſchlagende Vorgehen gegen den Pächter erteilen. K. M.„Für die Auseinanderſetzung bei Löſung eines Verlöbniſſes gelten die Beſtimmungen der §8 1208 bis 1301 BGB. Entſcheidend für die Beur⸗ teilung der Erſatzanſprüche iſt die Frage, ob ein wichtiger Grund für die Löſung des Verlöbniſſes vorgelegen hat. Die Erſatzanſprüche verfähren in zwei Jahren von der Auflöſung des Verlöbniſſes an. Im rorliegenden Falle wird Ihr Sohn Anſpruch auf Herausgabe der von ihm gekauſten Möbel auf Grund ſeines Eigentums nach§ 985 ft BGB gegen⸗ über ſeinem früheren Schwiegervater., der die Her⸗ ausgabe verweigert, haben. Alleröings wird der Schwiegervater verlangen können, daß Ihr Sohn ihm Zug um Zug den Betrag, den er für ihn auf die Möbel bezahlt hat, vergütet(§ 1000 BGB). Der Herausgabeanſpruch auf Grund Eigentums verjährt in 30 Jahren. R. O. Die Reichskleiderkarte iſt mit Wirkung vom 1. 11. 30 ausgegeben. Nun hatte meine Frau anfangs Oktober 1939 einen Bezugsſchein über fünf Meter Kleiderſtoff beantragt und erhalten. Der Stoff wurde ſofort gekauft und der Bezugsſchein dem Verkäufer ausgehändigt. Bei Ausgabe der Reichskleiderkarte im Dezember wurden nun ſofort dreißig Punkte von der ausgebenden Stelle einbe⸗ halten, weil im Oktober auf Bezugsſchein der Stoff gekauft wurde. Ich frage deshalb an: Iſt das ſtatthaft? Beſteht eine diesbezügliche Beſtimmung oder Verordnung? Wo iſt eine ſolche Beſtimmung oder Verordnung veröffentlicht? Wohin habe ich wen⸗ den?—— Die Anrechnung von dreißig Punkten geht in Ordͤnung. Bei Veröffentlichung über die Beſtimmungen der Reichskleiderkarte wurde be⸗ kanntgegeben, daß die vorher gegen Bezugsſchein ge⸗ kauften Gegenſtände angerechnet werden. Eine Be⸗ ſchwerde hiergegen gibt es nicht. Würden die vorher gekauften Kleidungsſtücke, Kleiderſtoff uſw. nicht an⸗ gerechnet. dann wären ia alle Volksgenoſſen, die vorher auf Bezugsſchein eingekauft haben, den an⸗ deren gegenüber, die nichts gekauft haben im Vor⸗ teil. Dies wäre beſtimmt nicht gerecht. Boiler⸗Juſtandſetzung. Nach ihrer Darſtellung waren Sie ſich mit dem Unternehmer darüber einig, daß die vorzunehmenden Arbeiten zu einem dem Voranſchlag entſprechenden Preiſe von ungefähr 70 — orschlöge för ver Mark ausgeführt werden ſollen. Es werden alſo auf den vorliegenden Fall die Beſtimmungen des § 650 BGB Anwendung zu finden haben.§ 6⁵0 BGy lautet: Iſt dem Vertrag ein Koſtenvoranſchlag zugrunde gelegt worden, ohne daß der Unternehmer die Gewähr für die Richtigkeit des Anſchlags über⸗ nommen hat und ergibt ſich, daß das Werk nicht ohne eine weſentliche Ueberſchreitung des Anſchlags aus⸗ führbar iſt, ſo ſteht dem Unternehmer, wenn der Beſteller den Vertrag aus dieſem Grunde kündigt, nur der im§ 645 Abſ. 1 beſtimmte Anſpruch zu(d. h. der Unternehmer kann einen der geleiſteten Arbeit entſprechenden Teil der Vergütung und Erſatz der in der Vergütung nicht einbegriffenen Auslagen verlangen). Iſt eine ſolche Ueberſchreitung des An⸗ ſpruchs zu erwarten, ſo hat der Unternehmer dem Beſteller Anzeige zu machen. Die Unterlaſſung der Anzeige macht den Unternehmer erſatzpflichtia für denjenigen Schaden, der dem Beſteller inſofern entſteht, als er nicht in der Lage war, ſeine Inter⸗ eſſen durch Kündigung zu wahren. Es iſt ſchwer zu ſagen, welche Entſchädigung das Gericht dem Unter⸗ nehmer bei Sachlage zubilligen wird. Sie ſollten verſuchen, ſich mit dem Handwerker außergerichtlich zu einigen. Vielleicht wenden Sie ſich wegen wei⸗ terer Auskunft an die zuſtändige NS⸗Rechtsbera⸗ tungsſtelle. A. H. 13.„Ich bin in Fleiſch Selbſtverſorger. Ich bin genötigt, auf 14 Tage zu verreiſen. Habe ich nun einen Anſpruch auf eine Reiſefleiſchkarte?“— — Wenn Sie verreiſen, wird Ihnen das Ernäh⸗ rungsamt auf Antrag ſchon eine Reiſefleiſchkarte ausſtellen. Sie werden dann aber auf einen Teil Fleiſches im Hauſe verzichten müſſen. Das Ernäh⸗ rungsamt wird in Ihrem Falle nach genauer Prü⸗ fung ſchon richtig entſcheiden. H.„Ich bitte um ein gutes Rezept zur Herſtel⸗ lung von Haushaltſeife, wie dieſelbe auch im Welt⸗ krieg ſelbſt bereitet wurde.“—— Es wird heute kaum möglich ſein, Seife ſelbſt herzuſtellen, da ein Teil der Zutaten im freien Handel nicht zu haben iſt. Ein entſprechendes Rezept können Sie auf unſerer Schriftleitung abholen laſſen. W. S.„In welchem Verhältnis ſteht das Weih⸗ nachtsgeſchenk für eine Hausangeſtellte zum Lohn? Wie hoch iſt das Urlaubsgeld für den Tag, wenn das Krankengeld 1,75 Mark beträgt? Iſt es Pflicht einer Hausangeſtellten einen halben freien Tag in der Woche zu geben?“—— Das Weihnachtsgeſchenk ſteht in gar keinem Verhältnis zum Lohn, es richtet ſich jeweils nach der perſönlichen Einſtellung. Das Urlaubsgeld für den Tag beträgt 1,40 Mark. Die Hausangeſtellte hat jede Woche Anſpruch auf einen halben freien Tag und jede zweite Woche auf einen freien Sonntag. L. B. 119.„Darf die Firma, wenn man fünf Mi⸗ nuten vor 7 Uhr ſtechen tut, eine halbe Stunde ab⸗ ziehen? Die Arbeitszeit geht von 7 bis 4 Uhr, aber mittags darf man nicht fünf Minuten vor 4 Uhr ſtechen. Wir ſtehen punkt 7 Uhr auf dem Arbeits⸗ platz bis 4 Uhr.“—— Wenn Sie um 7 Uhr Jhre Arbeit aufnehmen, darf die Firma keine halbe Stunde abziehen. Sie wenden ſich am einfachſten an den Betriebszellenobmann Ihres Betriebes. M. W.„Meine Frau, die ſeit längerer Zeit ſchon aus Geſundheitsrückſichten in Italien weilt und vorausſichtlich noch länger dort bleiben mmuß. möchte ich zu Weihnachten etwas Gebäck ſenden. Iſt das er⸗ laubt? Wenn dies geſtattet iſt— wie ſchwar darf ein Muſter ohne Wert eingeſchrieben wiegen und was koſtet dies?“—— Sie können Päckchen bis zu einem Kilo ſchicken. Ueber alle weiteren Fragen kann Ihnen die Poſt genaue Auskunft geben. Perf. Albion und L. B. Der Text des Liedes „Denn wir fahren gegen Engeland“ wurde im Briefkaſten vor einigen Wochen veröffentlicht. Sie können den Wortlaut auf dem Sekretariat unſerer Schriftleitung einſehen. G. R.„Wie hoch iſt die Handelsſchifftonnage von England?“—— Die engliſche Handelsſchifftonnage betrug rund 20 Millionen Bruttoregiſtertonnen. Garteufreund.„Iſt Kaliſalz ein autes Dünge⸗ mittel für den Garten? Wie wird dasſelbe ange⸗ wandt, flüſſig oder pulveriſiert? Wann wird das⸗ ſelbe angewandt, im Frühjahr oder Herbſt?“—— Kalidünger iſt die zuſammenfaſſende Bezeichnung für diejenigen Kaliſalze, die dem Boden zu Dung⸗ zwecken zugeführt werden müſſen. Kali iſt für alle kaliarmen Bodenarten(Sand⸗ und Moorboden) von größter Wichtigkeit. Die Kalidüngung iſt für Kar⸗ toffeln und Rüben wichtig, weil dieſe das Kali des Bodens in großer Menge aufnehmen. Kali verbeſ⸗ ſert die Qualität und die Haltbarkeit der Früchte und macht die Pflanze widerſtandsfähiger und ge⸗ fünder. Den Kalidünger wird man am beſten im Spätjahr ausſtreuen. Die Zerſetzung erfolgt dann durch den Regen uſw. Die Anſchrift einer Zeitſchrift können Sie durch das Sekretariat unſerer Schriſt⸗ leituna erfahren. V. E. Die Zahlen ſind uns nicht genau be⸗ kannt. Die Zahlen über den Verſailler„Vertrag können Sie in einer Broſchüre nachleſen, die Sie in jeder Buchhandluna bekommen. ELBEO-Strümpfe e ee, MAVI οαα 5 T ee K. H. K.„Welche Generaloberſten ſind zur Zeit in der deutſchen Wehrmacht? Wie lang iſt der Tauerntunnel?“—— Wir haben zur Zeit folgende Generaloberſten im Heer: Von Brauchitſch, Keitel, v. Bock, von Rundſtedt, Liſt, von Reichenau, Barkowitz und von Kluge. Die Stärke einer Diviſion iſt ver⸗ ſchieden. Der Tauerntunnel iſt 8550 Meter lang. K. L. Die Berechnung richtet ſich nach der Ge⸗ bührenvorſchrift. Hierüber kann Ihnen nur das Bezirksamt Auskunft geben. Spätzel.„Verſteht man unter dem Ausdruck „Stulpen“ ein Kleidungsſtück? Wenn ja, welches?“ —— Stulpe bedeutet allerlei Umgekrempeltes, z. B. Aermelſtück an Handſchuhen, Manſchette uſw. A. B. 65. Wenden Sie ſich an das Innenmini⸗ ſterium in Karlsruhe, Abteilung Geſundheitsweſen. See.„Welches iſt der größte Binnenſee der Welt und welches der längſte Fluß?“—— Der größte Binnenſee iſt das Kaſpiſche Meer mit einer Fläche von 438 000 Quadratkilometer. Der Boden⸗ ſee hat eine Fläche von 538 Quadratkilometer und der Königſee von 37 Quadratkilometer. Der längſte Fluß der Welt iſt der Amazonenſtrom mit einer Länge von 5300 Kilometer. Die Donau iſt 2900 Kilo⸗ meter, der Rhein 1320 Kilometer, und die Elbe 1112 Kilometer lang. Sib' dies mal mehr! 5/000 Vinbtr hnſhenhtu Gis-ulldin uim Suti A Es ſohnt sich, diese Anzeigen zu studieren, denn be⸗kannte Geschöfte Raeken darin praktische V nünftige Geschenke, die jedem die Msglichkeit geben, Freude zu machen. 0 9** Welnkeilerei Iohann Schreiber ANNNEUN V Verkauissteſien in allen Stadtteilen SS————— Krawatte erfreu ſedesmol, wenn die Krowotte persön · lichen Geschmacłæ verrät. 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Schweine⸗ 0 schmalz usw. a l u. b1 f. Mar- garine usw. uSw. bis zu 3 Jahr. v.—6 Jahr. „Kleinstk. 8 3 je Nr. 1 für Butter und Käse F6 Sonderzut. Butter Nr. 4 für Dosenmilch F3 für Kunsthonig F5 für Kakaopulver je Nr. 1 für Butter, Käse u. Margarine usw. F6 Sonderzut. Butter Nr. 4 für Dosenmilch Fl für Marmelade F3 für Kunsthonig F5 für Kakaopulver korte tur Narmelade, Zucker u. Eier Abschnitt 1 Zucker: 250 g Abschnitt 1 Marmelade: je nach Bestellung entweder 100 Zucker g Marmelade oder 40 g Zucker Nährmittelkarte N 13 für 125 g und N 14 für 25g Kaffee-Ersatz oder Kafieezusatzmittel NI—N 10 für je 25 · Nährmittel(Graupen, Grieß, Reis, Haferflocken, Hafermehl, Teigwaren) Zültig bis N32 für 750 g Mehl— N 33 und 34 für 375 g Reis gegen Vorlage auch der bish. Nährmittelkarte 14. Jan. 1940 Seifenkarte Wie in der Vorwoche Februar 1940 gilt. Die Gültigkeit der bisherigen Nährmittelmarke N 35, auf die 125 g Kunsthonig entnommen werden können, wird bis 24. Dezember 1939 verlängert. Der Stammabschnitt der bisherigen Nährmittelkarte muß aufgehoben werden, da er noch als Ausweis zur Entnahme von Hülsenfrüchten im Januar und Stäcit. Ernährungsamt Mannheim— Der Landrat- Ernährungsamt Abt. B Danlesogung Für die uns erwiesene liebevolle Anteilnahme beim Hinscheiden meines lieben Gatten, unseres herzens- guten Vaters, Großvaters, Urgrobvaters und Onkels sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Hessig tär seine trostreichen Worte, dem NS-Krieserbund für die Kranzniederlesung und den ehrenden Nachruf, den Diakonissenschwestern füt ihre aulopfernde Pilese, sowie für die vielen Blumen- und Kranzspenden. Mannheim, den 15. Dezember 1939 Kronprinzenstraße 15 Im Namen der trauernden Hlnterbliebenen: Margorete Reinbard WVe. 88 —. 7 N 3. 2 9 223 98 4421—1 IVerdunklunvs⸗ Hilce WUrtz Zug-» Herrherm BeCK z. Z. in Felde Rol los Verlobte sofort billig lieferbai dlenpr eirn, den 10. Dezerrwer 1050[BRANER“T/E αι IAUhren Statt Karten Mein lieber, herzensguter Mann, unser bester, treusorgender Vater, Schwiegervater, Grobvater, Bruder und Schwager, Herr Michael Geisel hat nach kurzem, schwerem Leiden seinen Frieden gefunden. Mannheim(Nuitsstraße 11), den 13. Dezember 1939 Im Namen der trauernden Einterbliebenen: Frau Anna Geisel Die Beisetzung bat im Sinne des Verstorbenen in aller Stille Seelenamt am Montag, den 16 Dezember 1939, vormittags.15 Uhr Jesuitenkitche. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. stattgefunden, wie viele Leidensgenossen eſch mit ausführungen sogar geheillt haben. Schmuck ieeeeee Optik Schwetzinger Strabe i8 Fernruf 4u933 — kine schône Waooescσ eine haltbete Dadcecee 00* eine natürliche Fästlig%„ das sind Arbeiten, die einen bes. aulmerkzamen Melster verlangen Kommen Sie deshelb am Anfang der Woche zu hrem Ftiseur! .. die Sich gflegen sinò anderen überlegen/ Am Sonntas, dem 24. Dez. sind die Geschũtte von 8· li Unr geðttnet i Ausgabe der Reichökleiderkarten an die aus dem Kampfgebiet im Weſten zurücgeführten Vollsgenoſſen. Die Ausgabe der Reichskleiderkarten an die aus dem Kampfgebiet im Weſten zurück⸗ geführten Volksgenoſſen, die ſich in Mannheim aufhalten, erfolgt auf Antrag durch die für ihre Wohnung zuſtändige Zweigſtelle(Kartenaus⸗ gabeſtelle) des Wirtſchaftsamts der Stadt Mannheim, ſofern ſie die Kleiderkarte nicht be⸗ reits von dem Wirtſchaftsamt ihres Wohnſitzes im geräumten Gebiet erhalten haben. Der An⸗ tragſteller muß ſich als Zurückgeführter aus⸗ weiſen(z. B. durch Vorlage des Freimachungs⸗ ausweiſes oder der Beſcheinigung der polizei⸗ lichen Meldebehörde), der Antrag muß die Er⸗ klärung enthalten, daß der Antragſteller noch keine Kleiderkarte erhalten hat. 7¹ Die Anträge müſſen bis zum 31. 12. 1939 ge⸗ ſtellt werden. Nach dieſem Zeitpunkt eingehende Anträge können nur berüchſichtigt werden, wenn der Antragſteller glaubhaft macht, daß ihm die Befriſtung nicht bekannt oder die recht⸗ zeitige Stellung des Antrags nicht möglich war. Städt. Wirtſchaftsamt Leistenbruch verschwunden, ich trage seit mehr und Kann mit meinen 48 Jahten Arbeiten vertichten. Ich bitte dies allen Bruchteidenden behannt- zugeben.“ Weshaſb wollen Sle sich weiter qußlen? Mi. 20. Dez, von 2 bis 6 Uhr im Hotel U U. a, schreibt Klerr Franz Siegesmund, Glssermeister u. Landwirt aus Priedrichshan am 25. Januar 1989: Spezist-Bandage 2 Jahre gettagen habe, war mein gänseeigroße! Kostenlos und unverbindlich in: Bruchsal, Ol. 19. Dez. von 9. bis 11Uhr im Hotel Keiter, Bahnhofplatzö, Heidelberg, Pl. 19. Dez. vor 3 bis 6 Unt ſm Hote“ Nassauer Hi9of, Plöckl. Weinheim, .. 20. Deꝛ. von 9bis 11 Uh im Gastholz. Bähnhof. Mannheim, L. Ruffing. Sperlalhandaglst, Kn, Riohard-Wagner-Str. 16 Jſe Pi facl ſoc wiro immet gröher. wenn Sie ein schlechtsitzendes Stuchband tregen, Es Kann such Sruchelnklemmung entstehen. Ftagen Sie iten Arzt. Hat ihnen dieser ein Bruchband empfohlen, dann kommen Sie zu mir. Sie werden übertescht sein, wie leicht und alch Ihr Bruch zurückhalten läßt, ohne starren Elsendüge un Fite meiner Spozſa —̈S9⁵: „Nechdem ich Ihre einem Jahr keln Band wieder die schwersten Ueberzeugen Sle sleh nion à. Haup bahnhot. Nachlag-Versteigerung Aus verſchiedenen Nachläſſen verſteigern wir am Dienstag, dem 19, Dezember 1939, mit Ge⸗ nehmigung des Nachlaßgericht U5, 18 Lokal U 5, 18 au den Meiſtbietenden gegen ſofortige Bar⸗ zahlung vormittags.90 Uhr: 1 Eßzimmer, 8 Lederſtü 1 modernes Herrenzimmer, Bücherſchrank mit eingeb. Schreibpult, Ausziehtiſch mit vier Polſterſtühlen und 1 Lüſter; 1 kompl. mod. 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Die Bewohner der Oſtſtadt müſſen vom 1999, an ihre die Aus⸗ gabe von Lebensmittelkarten und Kleiderkarten betreffenden Anträge wieder in C 4, 12, die Be⸗ wohner des Stadtteils Käfertal⸗Süd müſſen die Anträge wieder in der Käfertalſchule vor⸗ Dezember 1099. Städt. Ernährungs- und Wiriſchaftsamt Bei Bronchitis Husten, Verschleimung, Asthma DzBoether-ſeblenen al„kräuterhaltig 2 9 Keſte Bcrt ſchleimlöſend, f d. Reinigt, beruhigt und kräftigt die angegriſſenen Oewebe. In Apotheken&.43 und.50 — ee 10 Mnertemmungen zufriedener Argte! Freihand-Verkauf Samsiag, Sonniag(12-17 Uhr), NMoniag und folgende Tage: Moderne und alte Porzellane Figuren, Gruppen u. Geschirrei. grober Auswahl Bronzen, Zinngeräte, Kristall, Glkser, Glasservice, Kleinkunst, Sllb. Autstellsachen, Schmuck⸗- sachen, Kunstgewerbe, Kleine Möbel, darunter 2 kl. Bareck-Kommoden Gemälde alter u. neuer Meister Wertvolle und prelswerte Gescenk-Artike! Kunst- und Auktionshaus Ferdinend Weber Fernsprecher 288 91 P 7, 22 2²² 8 Teln. 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Ruf 430 14 ALHANIBRA—* NS Keunstörungen* let nicnt I 555— Sonntag 2 Unr schwer 805 ner-Atüla Hörbiger 3 5 Rerotherm der Murchentontiim— 0 Hertba 8 dem Terra Film: eeeee eeeeeeeeeee,, 5* 0 5 1 1m Strom F 0 tvertaprudeibad UI 1 1 0 0 Ul a F F 2* schönenFrau en esschundg Unt Rotbermel 5 88 oesschichsal 5 0—89: 200.30.59 8. 15 Unt Genefe- Wnt Die Sterntater und Rickyrlüm . 200.8 6. G ᷣ 085 9* Eintritiep ele: 20,10.50,50 510 CHAUBUR 6 10 ru. 20 Pfo. mehr- Ruf 43911 ——— Lee e ehweg⸗ S bPoſen cus inten Stelſunse“- der? f N f II 2 1 EU ET ewenise Voimarsen der deutschen Reimgung lona oatet Mannneim GT X. Hörbiger. Gel da Maukune 5 9 8 5 e 5 Seinlgungs inst. Samstag, den 16. Dezember 1939 Ein Bavaria- P ilm 7* Füm mit einer spannenden i Eumstschen auf Worscheu- pol. Vorstellung Nr. 90 H. A. V. Sohletto,* Angigschönen Naturbünden nicne Setengene mocnen Aus-F— E. Lorenz Nachmittags-Vorstelluns Handlung- umngeb. v..00.40.00 Unt egen Die Uebergebe Gdnsens 0— .00.30.00 80:.00.00 9. Fnensuchboo e in de, Donziget Weltgeschichte mn Tontiim Lenaustr. 42 König Drosselbart 843 4. tritt! Meertelüstade 50 Sucnt- Zerstöſte polcische füe eis outzend Minner and 326 07 Iugend hat—8 Undenhol, moen osetze uod wilitérische Anlegen · 8 Eerneor 2! ˖ i Pernrul resseche unde, Sm P um Madeleine, und einer ist immer Der Dämon Rußlands—— Mrchen in eechs Bildern von Ferner: A. Groß- Denker Musik von Joset de Lamboye Anf. 14.30 Unr Ende gegen 17 Uhr Samstag, den 10. Dezember 1939 Vorstellung Nr. 91 Miete CNr. 8 Zweite Sondermiete C Nr. 4 Die Boheème Saonen aus H. Murgers„Vie de Boheme“ in vier Bildern von G. Giacoaa und L. Jllica Deuisch von Ludwis Hartmann Musik von Giacomo Puccini Anf. 19.30 Uhr Ende 21.45 Uhr atonaf- Thgater unnnam caro Rühn. Ursula Grabiey Aibert Pioratn. Walter Schuller schöner als der andere— Wor ist der Glüekltehe? Festoehme von Fieiscnsiem · Der Fonrer im Fohretneuptqueitier · Dei 8 atet in 10dz: kinsetz der luf wohe im Weicnselbogen · Nocłzus dei pola schen Ttuppen- Eber mwunes oser Kompt Sesen Hecuen chatzen Veinichtung eines pol- aschen Ponzelzuge Votbemench deutscher und tussiscner ſiuppοn ee Diest- LUtohrsk-: Kecwpt um Scingen Besucn des footers in Soteshefen Oer FUet in Oon- er fohtet dei seiner beibstondotte Die Beschieung Worscheus · Ab tuonspon der Seiengenen lon- FIüsElIE Somstag u. Senntag des Zarenhefes 20 Dis 1 Uhr 8 dunc or det. Schieswis Hoktein aut Hlee ⸗ polens Hlauptstect in KAPEUUneisre HansBahn Neueste Ufa-Woche und Kulturtilm Billardakademie Kinzingerhorf Inh. W. Gerlech 4 7,8 11 Bibeascl, neu bezogen in zweiszlen Vorstellungen: Samstog:.00.0.00 Ur Sonntag:.00.00.10.25 Unr 1 ——.— u. cile Frauen Pür Jugendliche zugelassen Sein Einfiuß auf die Zarin Alexandra er, e der Zarin Die hypnotische Macht den Schwarzen Mönches“ deutscher tiend · Oer FOer Sbricht ooor dem ZBecchstee und wieiez endete meht erwachsene 80 dis 1. N. 1 onderflüm Staberow. Dresden Sonntag, den 17. Dezember 1939 75— 2 Klader u Mllitur Zanlen halbopr eiee un seinen 5 erstkiessigen 9 9e Auvatl ostellung Nr. 9 8 0 anle anum Cocten Im Vorerk. G. d. Topeskosse Solisten solelt zum Tenz ¹⁰* Nachmittags-Vorstellung 0 del frelem klatritt IILEMHMMEEE aine Prüse König Drosselbart 0 Murchen in sechs Bildern von A Groß-Denker Musik von Josef de Lamboye Anf. 14.30 Uuhr Ende gegen 17 Uhr 2 F 2, Lregeſe den 17. Desember 1939 58¹ Vorstellung Nr. 93 Miete A Nr. 8 Zweile Sondermiete A Nr 1 des grogen Erfolges wegen Das land des Lächelns Hnoren sonntag. 17. dez. 6 Romantische Operette in drei Akten 1 0 2⁶ Scleck laach Viktor Léon von Ludwig Herzer vormittags 11 Uhr i Siſder d. Alben und Frita Löhner erhaſten Sie beim Musilk von Franz.ehär 8 EFaAntans Uhr Ende 21 30 Uhr Doa eWemnachtsgeichenk Arbeitsgemeinschaft: Die Mathe⸗ matik als wissenschaftl. Werkzeug 4. Abend am NMontag 18. Dez., 20 Uhr E INZ EI CAEeTFN Ou.—.50 5 Prabliache Seschenbe in Herren- und Damen- wäsche, Hra- watten, Schols, tHlendschahen. Strümpfen P. DiETTERLE, 0 4. 5 erhältlich in meinen Verkautsstellen —0 Ein bezaubernder Lustt pielfilm: EREMILTINGE die schõne gemüthche Bor CRIMZIxAC DWenner Schrammeln sorgen immer för Stimmung Leny Marenbaoh. Jon. 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Vorstellungen Sonntag, 31. Dezember 15 Unr: Kleines ſneeter:„Schneewelbchen und Rosenrot“, Weihnochtsmörchen. 10 Unr: kie nes ſhe⸗ ter:„Ehe in Dosen“, Lustsolel. 21 Unr: Silvesterteier in sämtl. Reite utetionttiumen d. Kutheue: Elne Flümrelse duroh die Geheimnisse des fernen Ostens! Akrika— Indien Enina— Bali Pianos Musit Kunst Flüge! Noten Oelgemälde gebund. Werke gerahmte AAAMBR4 p 7. BB Dauken, Tel. 289 92 N2 neu Serpielt.] Blockflotenu-an- A duarelle Zugendiliche Montag, 1. Januar Schünhk Prauen uis Erbschaft- 15 Unr: Kleines ſhester:„Schneewelbchen und Rosenrot“, Brautlcauf und flochzeit- Baiaderen erster Welt⸗Schallplatten u. adierungen der Weihnechtsmörchen 2 Brautschau in Afrika Die Frau marken Plattenspieler I Farb.-Lichtdrucke vorverkaut Afrikas in ſhrer ganzen Naivität in 19 Unr: Kleinen fnheater:, Der quxboron“, Pose mit iusibeu. Tanz Auserdem tüslich: Konzerte des Sinfonie- und Kurorchest- ra, Kaffee-Konzerte in der neuen Kurhaus-Terrasse, Tanetee und Abendtanz in der Spielbanc-Bar. aenderungen vorbehalten. Spielbank(Roulette, Bakkarat, Klondize) täslich(aub er am 24. u. 25. Dezember) 3 von 11—24 Uhr in Betrieb. bra auf Bali. der Iusel des Lachens, e 11 S 0 EURN 5 Kur- unc Sadedetrieb in den Thermalkuranstalten Friedrichsbad, Darmstädter 755 SCU ο̈̃raE SSFPF Balr. die Perle der Sudsss. HAN 0 1 8 kolgenden Sonu- und Felertagen geöffnet 24. D ber, 26. D.(2. Weih⸗ Im Vorprogramm: SRaPHISCtHE KUNSTANSTAL Möbel aller Art aut Teitzshl nachtsfeiertag) und 31 Dezember.— Aus kunft und Prospekte⸗ Heueste Uta-Wochenschau Spiel und Tanz Modenschau im Urwald- Die Frau Indiens Tanz- müdchen im Tempel— Die Bajaderen in ihren eigenartigen Tänzen- Die Frau Chinas-runkvolle Hochzeiten nach jahrtausendalter Sitte Die hat besonnen! unststrabe HN— C K* 1. 0 3, 8 88 — Friedr. Voss. Dresden R MorLER Kl. Anzahl., kl. 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