Neue Mannheimer Seitihnd Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folpend. Monat erfolgen. Eunelprei; l 0 Pl2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d m breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten. und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 150. Jahroang Donnerstag. 21. Oezember 1030 Nummer 514 — erte Kriegsrat beschlossen! Verschärfung der Biockade?-Meue Politik gegenüber Rufiland?-Bitfe für finniand? Ein Kriegsrat der Verlegenheit Franzöſiſche Zetungen beiammern die Antätigkeit an der Front EP. Paris, 21. Dezember. Die Sitzung des Oberſten Rats der Alliierten im franzöſiſchen Kriegsminiſterium dauerte mehrere Stunden. An ihr nahmen außer den beiden Miniſterpräſidenten Daladier und Chamberlain auch Generalliſſimus Gamelin und der Chef des franzö⸗ ſiſchen Admiralſtabes, Admiral Darlan, ſowie der engliſche Außenminiſter Lord Halifax und der eng⸗ liſche Verteidigungsminiſter Lord Chatfield teil. Aus dem Umſtand, daß neben Chamberlain, der ſich bereits mehrere Tage in Frankreich aufhielt, auch der engliſche Außenminiſter ſowie der Vertei⸗ digungsminiſter am Dienstag nach Paris kamen, um an der Sitzung des Oberſten Rats der Alliierten teilzunehmen, ſchließt man in franzöſiſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen, daß Beſchlüſſe von weit⸗ reichender Bedeutung gefaßt worden ſind. Nach den Inforwationen des„Intranſigeant“ haben die Beratu ngen folgenden Punkten ge golten: Der Ingangſetzung der franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Wirtſchaftsabkommen, die vor einigen Wochen zwiſchen den Finanzminiſtern der beiden Sauberkünſtler Churchill: Länder abgeſchloſſen worden ſind; einer Ver⸗ ſtärkung der Blocka de und einer neuen rpreag der Rußland gegenüber zu befol⸗ geuden Politik nach den Beſchlüſſen von Genf. Schließlich wurde die Möglichkeit einer even⸗ tuellen Hilſe für Finnland geprüft. Im rechtsſtehenden„Journal“ gibt Léon Bailby erneut den ſchweren Beſorgniſſen pſochologiſcher Natur Ausdruck, die durch die Untätiakeit der im September mobiliſierten Armee ausgelöſt werden Weder der Franzoſe an der Front. noch der im Hinterland ſei genügend gegen die feindliche Propa⸗ ganda, aegen die Auflöſung des Willens und des Mutes geſchützt. Die deutſche Provaaanda habe eine bedentende Ausdehnung angenommen und zwar in dem Maße, in militäriſche Geſahr eines Angriſſs nicht mehr vor⸗ handen ſei. In gewiſſe intellektuelle und dem Mit⸗ telſtand angehörende Kreiſe drängen die deutſchen Schlagworte immer mehr ein, die beſagten:„Wir führen keinen Krieg gegen Frankreich“. oder ähn⸗ lichen Inhalts ſeien. dem man behaupte daß die deutſche⸗ Der Führer gratuliert Stalin Glückwunſchtelegramm zum 10. Geburtstag Stalins (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 21. Dezember. Der Führer hat an Stalin zum 63B. Geburts⸗ tag das nachſtehende Glückwunſchtelegramm ge⸗ ſandt: Zu Ihrem 60. Geburtstag bitte ich Sie, meine aufrichtigſten Glückwünſche entgegen⸗ zunehmen. Ich verbinde hiermit meine beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen ſo⸗ wie für eine glückliche Zukunft der Völker der befreundeten Sowjetunion. Adolf Hitler.“ * + Berlin, 21. Dezember. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop hat Stalin anläßlich des 60. Geburtstages ieine Glückwünſche übermittelt. Ralürlich waren es nur„harmloſe Fiſcherboolr“ Churchill kann alles: er verwandelt Fiſchdampfer in Minenſuchboote und Minenſuchboote in Fiſchdampſer! dnb. Berlin, 21 Dezember. Die erfolgreiche Vernichtung Lahlreicher bri⸗ tiſcher Vorpoſtenboote durch die deutſche Luftwafſe hat nicht nur der britiſchen Admiralität große Sorge bereitet. Die Verluſte ſind auch für die engliſche — äußerſt peinlich, da ſie beweiſen, daß die Luftherrſchaft im Nordſeeraum von England nur auf dem gedruckten Papier, von Deutſchland aber in Wirklichkeit ausgeübt wird. Der liſtenreiche Chur⸗ chill verſucht nun, die verſenkten britiſchen Schiſſe als„arm⸗ loſe kleine Fiſcherkähne“ hinzuſtellen, in denen„friedliche Männer ihren noch fried⸗ licheren Beruf ausüben und dabei von den Nazi⸗ fliegern angegriffen, ja ſogar noch im Waſſer 8 mit Maſchinengewehren beſchoſſen werden“. Vor einiger Zeit, als ſich die Gewäſſer rund um England in immer erſchreckenderem Maße in einen gewaltigen Schiffsfriedhof zu verwandeln begannen, prahlte der Londoner Rundſunk, mit der Minen⸗ und U⸗Bootgefahr werde es jetzt bald vorbei ſein. Zu der gewaltigen Minenſuchfloftille, über die⸗ die Pritiſche Admiralität bereits verfüge, ſeien noch mehrere hundert Fiſchereifahrzeuge getreten, die gezwungen worden ſeien— Verzeihung— die ſich freiwillig gemeldet hätten. um der deutſchen See⸗ kriegsführung den„Garaus zu machen“. In den gleichen Sendungen konnte man Tag für Tag hören, daß mehrere tauſend Fiſcher von der britiſchen Ad⸗ miralität in die Marinereſerve übernommen wor⸗ den ſeien um auf Vorpoſten⸗ und Minenſuchbooten aktiv in die Verteidiguna des britiſchen Weltreiches Fer Schutze der zuſammengeſtohlenen Reichtümer er britiſchen Plutokratie oder— wie der Londoner Rundkunk die gleiche Sache nennt.„zum Wohle der ziviliſierten Menſchheit“ einzugreifen. Rühmte da⸗ mals alſo der Londoner Rundfunk dieſe Fiſcherei⸗ fahrzeuge als wertvolle Hilfsmittel der britiſchen Flotte und bezeichnete er die vielen tauſend in den Dienſt der britiſchen Marine getretenen Männer als tapfere aktive Kämpfer, ſo verwondelt er jetzt mit einem Schlage die Fahrzeuge wieder in die harm⸗ lofeſten Fiſcherboote zurück, die jemals an der briti⸗ ſchen Küſte geſichtet worden ſind. Die Bebanptuna des Londoner Rundfunks, von deutſchen Fliegern ſei auf im Waſſer ſchwimmende EEEPCCCC Lebhafte örtl che Artillerietätigkeit Abſchuß eines franzöſiſchen Aufklärers (Funkmeldung der NMz3.) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten etwas lebhaftere örtliche Ar⸗ tillerietätigkeit. Ein franzöſiſcher Nahaufklärer wurde kurz nach Ueberfliegen der Grenze durch dentſche Jagdflieger in Gegend Pirmaſens abgeſchoſſen. Menſchen geſchoſſen worden, braucht nicht ſonderlich tragiſch genommen zu werden. kommt ſie doch aus dem Lande. das es duldete, daß eine hilflos im „Meer treibende deutſche Luftſchiffbeſatzung beſchoſſen und dem ſicheren Tode preisgegeben wurde. Die„Times' korrigiert Churchill dnb. Berlin, 21. Dezember. Bis vor kurzem waren die deutſchen Meſſer⸗ ſchmitt⸗Maſchinen für die Engländer noch plumpe und ungelenke Kiſten, die beim erſten Schuß wie ein Stein ins Meer fielen. Ueber den großen deut⸗ ſchen Luftſieg über Helgoland, bei dem unſere Meſ⸗ ſerſchmittjäger mindeſtens 36 britiſche Flugzeuge nicht zuletzt auf Grund ihrer Gelenligkeit und Ge⸗ ſchwindigkeit abſchoſſen, berichtet der Londoner Rundfunk: „Man will uns einreden, daß die engliſchen Flugzeuge wie eine Schar aufgeſcheuchter Vögel auseinander flatterten— und ausgerechnet vor den Meſſerſchmitt⸗Maſchinen, die noch nie bewie⸗ ſen haben, daß ſie den engliſchen und franzöſiſchen Maſchinen gewachſen ſind.“ Ganz anders ſieht die Dinge freilich der Luftbe⸗ richterſtatter der„Times“, der die gewaltige bri⸗ tiſche Schlappe bei dieſem Kampf mit der Feſtſtellung entſchuldigt, daß die britiſchen Flugzeuge gegen deutſche Apparate angehen mußten, die ja„bekanntlich ungleich raſcher und leichter manövrierbar“ ſeien Wir haben erfahrungsgemäß keinen Grund, dte⸗ ſes ungewollte Lob der Meſſerſchmitt⸗Maſchinen zu ſchmälern. Sich in die widerſprechend ſuggerier⸗ ten Köpfchen der Engländer hineinzudenken, iſt in⸗ deſſen wirklich nicht ganz einſach. Deuiſche'tterlichfeit dnb Berlin, 20. Dezember. Am 19. Dezember geriet, wie ſchon der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht bekanntgab, ein deutſches Aufklärungsflugzeug mit einem großen engliſchen Flugboot in einen Luftkampf, in deſſen Verlauf das engliſche Flugboot in Brand geſchoſſen wurde und in Flammen auf die See herunterſtürzte. Darauf ſandte der deutſche Flieger S0S⸗Ruſe, um die engliſchen Kameraden, die ſich ſehr tapfer geſchlagen hatten, zu retten und erreichte, daß drei Rettungs⸗ leſen zur Suche nach dem engliſchen Flugboot aus⸗ iefen. Aehnlich wurde auch während des großen Luft⸗ kampfes über Helgoland verſahren, wo noch während des Gefechtes deutſche Flugſicherungsſchiffe und Flugzeuge unterwegs waren, um abgeſchoſſene eng⸗ Flugzeugbeſatzungen in Borkum an Land zu ringen 200 Cowjetflugzeuge greiſen Finnland an Finniſcher Rückzug im Norden-Ruſſiſche Durchbeucheverſuche in Karelien (Funkmeldung der NM.). + Helſin ki, 21. Dezember. Wie die Finnen berichten, haben die Ruſſen am Dienstag ihren Augriff auf der kareliſchen Landenge ſortgeſetzt. Ihre Infanterie ſei durch ſchwere Ar⸗ tillerievorbereitung und mehrere hundert Tanks unterſtützt worden. Der Feind habe beträchtliche Verluſte erlitten. An der Petſamo⸗Front hätten ſich die finniſchen Truppen bei Kornettijärvi zurückziehen müſſen. Die ruſſiſche Flotte und Luft⸗ waffe hätten am gleichen Tage die Küſtenbatterien bei Koiviſto angegriſſen. Auch habe am Dienstag die bisher lebhaf⸗ teſte Lufttätigkeit ſeit Ausbruch der ſinniſch⸗ ruſſiſchen Feindſeligkeiten ſtatt efunden. Ruſſiſche Flugzeuge hätten das Operationsgebiet auf der Ka⸗ reliſchen Landenge und nördlich des Ladoga⸗Sees au⸗ Sie ſeien ferner in das Innere des Lan⸗ es eingedrungen und hätten Turkn, Sortavala, die Umgebung von Helſinki, Hangö ſowie die Küſte Südfinnlands bombardiert, wobei zahlreiche Per⸗ ſonen getötet worden ſeien. Auch ſeien an verſchie⸗ denen Stellen Brände ausgebrochen. Insgeſamt könne man annehmen, daß im Kaufe des Tages mehr als 200 feindliche Flugzeuge ſtber Finnland erſchie⸗ neu ſeien. Auch die finniſchen Flieger ſeien ſebr aktiv geweſen. Gemeldet werden Aufklärungsflüge und Bombenangriffe auf militäriſche Ziele der Sowietruſſen. Jnsgeſamt ſeien 20 ruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden. Keinerkei Verletzung der norwegiſchen Grenze dnb Oslo, 21. Dezember Aus Kirkenes wird gemeldet, daß ſeitens der norwegiſchen Grenzpatrouiuen teinerlei Verletzung der norwegiſchen Grenze berichtet wurde. Dieſe Grenzpatrouillen beſtätigen auch, daß die am wei⸗ teſten vorgeſchobene ſowjetruſſiſche Linie ſich bei dem finniſchen Dorf Nautſi befindet, nahe dem ſüdlichſten Punkt der Grenze zwiſchen dem öſtlichen Teil der Grafſchaft Finmark und Finnland. Die Nacht und der Tag verlieſen ruhig. Es herrſchen ſehr kalte Schneeſtürme. Die intenſive ſowjetruſſiſche Trans⸗ porttätigkeit hält jedoch an. Bewaffnete feindliche Taukdampier paſſierten die Dardanellen. Am Sonntaa und Montag vaſſierten zwei enaliſche und ein franzöſiſcher Tankdampfer die Meerengen in Richtung Schwarzes Meer. aroßen Schiffe waren mit Geſchützen bewaffnet. Die drei Die neutralen Großmächte * Maunheim, 21. Dezember. Nichts kann den Unterſchied zwiſchen der Lage Deutſchlands in dieſem Krieg und der im letzten Krieg deutlicher machen als die Tatſache, daß damals Deutſchland gegen ſechs Großmächte, heute dagegen nur gegen zwei zu kämpfen hat. Rußland, Italien, Japan und Amerika befanden ſich damals an Seite Englands und Frankreichs im Kampfe gegen Deutſch⸗ land, heute ſind alle vier Mächte im Lager der Neu⸗ tralen zu finden. Damals fiel ihr volitiſches und militäriſches Gewicht für die Kriegsentſcheidung im Sinne unſerer Gegner in die Wagſchale, heute ſind die gleichen Mächte Träger einer i Gegenſatz zur damaligen Lage ſehr ſtarken Friedensfront. Ihre Haltung und ihr Einſatz kann entſcheidend werden für den Verlauf dieſes Ringens und für das Ende, das es finden wird. Welche Poſitionen haben nun dieſe Mächte heute bezogen? Zunächſt Italien: Italien hat ſich lebhaft dagegen gewehrt, als„neutrale Macht“ zu gelten. Es ſei in dieſem Kriege nicht neutral, es ſtehe, wie es das offizielle„Giornale'Italia“ ormuliert hat, „nicht außerhalb dieſes Krieges, es ſtehe daneben“ Damit iſt Italien von den vier neutralen Großmäch⸗ ten am ſtärkſten in die Nachbarſchaft des Krieges gerückt, der zwiſchen Deutſchland und den Weſtmäch⸗ ten entbrannt iſt,„wachſam, bereit und entſchloſſen, zur gegebenen Stunde zu handeln“. Dieſes nahe Heranrücken Italiens an die Kriegszone iſt ver⸗ ſtändlich: es entſpricht ebenſo der geographiſchen Lage Italiens wie den politiſchen Bedingungen des Lan⸗ des und der hiſtoriſchen Entwicklung ſeiner Politik. Seiner geographiſchen Lage nach iſt Italien eine Mittelmeermacht: das bedingt ſeine friedliche oder kriegeriſche Auseinanderſetzung mit den beiden ande⸗ ren Mittelmeermächten England und Frankreich; ſeinen politiſchen Intereſſen nach muß Italien, um als kontinentale Macht Bedeutung zu haben, den Balkan als ein Gebiet betrachten, in dem ſeine Intereſſen maßgebende Beachtung beanſpruchen dür⸗ fen: es richtet daher ſeine kontinentale Politik in erſter Linie nach den Zuſtänden und Entwicklungen auf dem Balkan aus. Die hiſtoriſche Entwicklung ſeiner Politik ſchließlich führt es an die Seite des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands, mit dem es das gleiche Band der Weltanſchanung, wie das gleiche Intereſſe der benachteiligten Macht gegen die pluto⸗ kratiſchen Raffer der Weltpolitik verbindet. Aus allen ͤrei Faktoren ergibt ſich die Politik Italiens: die Politik des Abwartens, der ſcharfen Vorſicht und der Freundſchaft mit Deutſchland Zweitens Rußland: Rußſand bat zu Beginn des Krieges ſeine Neutralität erklärt— ſehr zum Leidweſen der Engländer und Franzoſen, die es als Bundesgenoſſen an ihrer Seite zu finden gehofft hatten. Bereits im erſten Monat des Krieges iſt aber dieſe Neutralität zu einer aktiven Interven jon, zwar nicht an Seite eines der kriegfüßrenden Par⸗ teien, aber zur Wohrung eigener Intereſſen umge⸗ wandelt worden. Der Zuſammenſtoß der weſteuro⸗ päiſchen Mächte hat dem bolſchewiſtiſchen Rußland erlaubt die nationale und imperiale Politik des zariſtiſchen Rußland wieder aurzunehmen. Geſtützt auf die Freundſchaft mit Deutſchland, das ſeinen alten Widerſacher Enoland band ha“ Sowfetrußland die alten ruſſiſchen Poſitionen im Ballikum, wenn auch in veränderten, den Zeitumſtänden angepaßten Formen wieder beſetzen können, und eben iſt es dabei, die letzte Baſtion. die man in Nerſeilles nicht weniger gegen Rußland als gegen Deutſchland im Baltikum aufgerichtet hatte, Finnland, als Flanken⸗ gefahr für ſeine territoriale und politiſche Sicher⸗ heit zu beſeitigen. Alles das hat der Neutralität Rußlands einen ſehr beſtimmten Fhorakter gegeben: ſie iſt mit Feindſchaft gegen den Weſten geladen und mit Freundſchaft für Deutſchland erfüllt. Sie iſt eine Neutralität der Waffen, aber nicht mehr der Geſinnung: die GPü⸗Wachen vor den engliſchen und franzöſiſchen Botſchaften in Moskau bezeugen es ebenſo, wie die immer mehr ſich ſteigernden Kriegs⸗ drohungen in der Londoner und Pariſer Preſſe um⸗ gekehrt zeigen, wie weit der Weſten ſich von jeder Neutralitätsgeſinnung gegenüber der Sowfetunſon entfernt hat. Der Ausſchluß der Sowjetunion aus der Genfer Liga hat die letzte Brücken zu einer über formal diplomatiſche Beziehungen hinausgehenden Verſtändigung zwiſchen Rußland und unſeren weſt⸗ lichen Gegnern abg⸗brochen. Die Entwicklungen, die ſich hieraus ergeben werden, können entſche'dend für ganz Europa werden. Drittens Japan: Japans Haltung wird be⸗ ſtimmt von ſeiner doppelten Aufgabe und ſeiner doppelten Bindung: einmal iſt Japan durch den *——— 555 4 ———— —————— V weſentlich betrüblicher ſein! Oer gleichen Hirte, mit der bencben. —— —————— 2. Seite/ Nummer 514 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 21. Dezember 1939 Krieg mit China unter Einſatz eines Großteils ſeiner milttäriſchen und des Hauptteils ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Macht als aſiatiſche Feſtlandsmacht feſtgelegt, zum andern muß es als inſulare Macht ſein Geſicht gegen den pazifiſchen Raum, d. h. gegen Amerika keh⸗ ren. Zwiſchen beiden Problemen verſucht es vor⸗ ſichtig hindurchzuſteuern, verſucht es den Balken der e auszugleichen, indem es auf der einen Seite mit Rußland in normale, wenn nicht gar freund⸗ ſchaftliche Beziehungen zu kommen ſucht, und indem es auf der anderen Seite einen offenen Bruch mit den Vereinigten Staaten zu vermeiden ſtrebt. Die politiſche Aufgabe, die der japaniſchen Regierung daraus erwächſt, iſt nicht leicht. Waſhington hat bereits gedroht, daß es einen ruſſiſch⸗japaniſchen Freundſchaftsvertrag als einen feindſeligen Akt Japans gegen die UsA anſehen würde, und es hat aus ſeiner Entſchloſſenheit, mit der es die Erbſchaft Englands in China anzutreten und ſeine eigenen Anſprüche zu verteidigen gewillt iſt, mit der Kün⸗ digung des japaniſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrags unter Beweis geſtellt. Für Japan ſind umgekehrt normale wirtſchaftliche Beziehungen zu Amerika eine Lebensnotwendigkeit, denn der Verluſt des amerikaniſchen Marktes würde für die japaniſche Wirtſchaft eine Belaſtung bedeuten, der ſie bei der Inanſpruchnahme durch den dreijährigen Krieg mit Ehina und bei den natürlichen Rückwirkungen des europäiſchen Krieges nur unter größten Opfern ge⸗ wachſen ſein könnte. Unter dem Geſichtspunkt des europäiſchen Konflikts bedeutet das, daß Japan ſo ſehr mit eigenen Problemen zu tun hat, daß ein aktives Heraustreten aus ſeiner Neutralität in die⸗ ſem Konflikt nicht in Frage kommen kann. Immer⸗ hin wird die Art, in der Japan das Dilemma ſeiner aſiatiſch⸗feſtländiſchen und ſeiner pazifiſch⸗maritimen Politik zu löſen verſuchen und verſtehen wird,— in dieſem Zuſammenhang kommen den füngſten Ver⸗ ſtändigungsbemühungen Japans in Waſhington be⸗ ſondere Bedeutung zu— auf die Entwicklung der Dinge in Europa nicht ohne Einfluß ſein. Viertens: Die Vereinigten Staaten. England hatte mit der Neutralität der Vereinigten Staaten gerechnet, aber es hatte gleichzeitig gehofft, dieſe Neutralität ſehr raſch in eine offene Kriegspart⸗ nerſchaft an Seite Englands umwandeln zu können: Churchills„Athenia“⸗Affäre hatte in dieſen Berech⸗ nungen eine beſondere Rolle geſpielt. London hat ſich getäuſcht; die Vereinigten Staaten ſind neutral geblieben, allerdings neutral mit ſehr eigenartigen Borzeichen. Für ihre Neutralität gilt das Rooſe⸗ veltſche Wort:„Neutralität in der Haltung ver⸗ pflichtet nicht zur Neutralität in den Gedanken“. Die guten, die wohltuenden Gedanken der amerikaniſchen Regierung ſind zweifellos auf Seiten unſerer Geg⸗ ner: die Aufhebung des Neutralitätsgeſetzes iſt dafür ebenſo ſehr ein Beweis wie die für das mächtige Amerika reichlich beſchämende Tatſache, daß die amerikaniſche Regierung als einzige neutrale Macht die engliſche Exportblockade ohne eine andere Gegenaktion als eine ſehr lendenlahme„Verwah⸗ rung“, die nicht einmal die formale Bedeutung eines „Proteſtes“ hat, hingenommen hat. Aber es iſt England nicht gelungen, Amerika zu einem tatſächlichen Verzicht auf Neutralität zu be⸗ wegen: im Gegenteil, es iſt offenſichtlich, daß die kriegsgegneriſche Stimmung in Amerika ebenſo im Wachſen iſt, wie im gleichen Ausmaß die Erwar⸗ tungen auf einen ſchnellen und ſicheren Sieg der Alliierten geſchwunden ſind. Nichts iſt wohl dafür kennzeichnender, als daß ausgerechnet der USA⸗Bot⸗ ſchafter in London Kennedy es fär richtig findet, ſeine Landsleute ernſtlich davor zu warnen, ihr Schickſal an das Englands und Frankreichs zu binden. Die Finnland⸗Affäre hat nun zwar der inter⸗ ventioniſtiſchen Richtung neuen Auftrieb gegeben, aber auch hier zeigt die Tatſache, daß ſich Herr Rooſevelt trotz des Drängens dieſer Kreiſe geſcheut hat, die Be⸗iehungen zu Sowietrußland abzubrechen. wie wenig Luſt man auch im Weißen Hauſe hat, aus der Wohlgeborgenheit einer immerbin wirtſchaftſich ſich gans aut rentierenden Neutralität— zwei Mir⸗ lionen Arbeitsloſe hoffen die Gewerkſchaften in der für die Alliierten arbeitenden amerikaniſche Kriegsindu⸗ ſtrie unter⸗zübringen— herausentreten. Im ganzen genommen iſt auch bei den vier neu⸗ tralen Großmächte feſtzuſtellen, was für die. Neu⸗ tralen insgeſamt gilt: die Sehnſucht nach Neutrali⸗ tät iſt viel größer als die Sehnſucht nach Interven⸗ tion. Wir Deutſche haben daran gewiß nichts aus⸗ zuſetzen; wir Deutſche ſind ſtark genug, unſere Sache mit England allein ins reine zu bringen. Für England allerdings mag dieſe Entwicklung Dr. A. W. Fünfzehn Monale Zuchthaus wegen Abhörens ausländiſcher Sender (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 21. Dezember. Das Trierer Sondergericht vernrteilte in ſeiner Sitzung am Mittwoch den 45 Jahre alten Theodor Herges aus Bernkaſtel, der vom 7. September his zu ſeiner Feſtnahme am 1. No⸗ vember ſortgeſetzt handelnd ausländiſche Sender abgehört hatte, wegen Verbrechens gegen§ 1 des Geſetzes über außerordentliche Rundfunk⸗ maßnahmen entſprechend dem Antrage des Staatsanwaltes zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Monaten. Die letzthin ergangenen Urteile beweiſen auf das einbringlichſte, daß das deutſche Volk in dem Kampf um ſeine Lebensrechte, den es auf Leben und Tod zu führen bereit iſt. nicht dulden kann und will. wenn einzelne gewiſſenloſe oder dumme Menſchen dieſe geſchloſſene Front der Heimat auch nur im gexring⸗ ſten gefährden. Es iſt eine der Stärken der deutſchen Kriegsführung die auch vom neutralen Ausland zu wiederhoſten Malen anerkannt wurde, daß das beutſche Volk über alle Ereigniſſe dieſes Kampfes mit den plutokratiſchen Mächten wahrheitsge⸗ treu informiert wird. Wenn heute irgend⸗ ein Schwächling oder Verräter glaubt, ſein Wiſſen um Deutſchlands Lebenskampf aus den üblen Quel⸗ len feindlicher Greuelhetze beziehen zu müſſen, ſo trifft ihn di⸗ ganze Verathtung des deutſchen Vol⸗ Fes. Dieſes Volk. im nationalſozialiſtiſchen Geiſt geſchult und wohl wiſſend um die Lon⸗ Honer und Pariſer Sudelküchen, iſt nicht geneigt, über ſolche idiotiſchen Verbrecher die den Lügen des Feindes ihr Ohr ſchenken mitleidig zu lochen. Mit unſere Soldaten zu Lande, zur See und in der Luft oͤen Kampf bis zur BVernichtung des Gegners füßren. werden auch die Elemente berämpft. die durch das Achren eines Feindenders eindeutigen Landesverrat Mli⸗ amerikanilche Herſtßrer wieder in Dienſt ae⸗ ſtellt. 12 merikeniſche Zerſtörer ars dem Weltkrieg, die ſeit 192 außer Dienſt geſtellt waren, ſind für wieder in Dienſt geſtellt rden. 8 Clreijlichter aus Rom Slaliens Balkanintereſſe- Scharſe Krilik an den Kriegszielen der Weſtmächte Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 21. Dezember. Geſtern haben im Senat die vier albaniſchen Senatoren, die ſeit der Vereinigung der belden Königreiche der höchſten beratenden Körperſchaft Italiens angehören, im Beiſein des Duce den Treu⸗ eid in die Hand des Senatspräſidenten geſchworen. Der albaniſche Miniſterpräſident Verlaci hat bei dieſex Gelegenheit von neuem den Gefühlen un⸗ wandelbarer Treue und engſter Verbundenheit des albaniſchen Volkes mit Italien Ausdruck gegeben. In dieſem Zuſammenhang wird hervorgehoben, daß das vatikaniſche Protokoll, das geſtern anläßlich des heutigen Staatsbeſuches des Königs beim Papſt ausgegeben worden iſt, als erſtes offi⸗ zielles vatikaniſches Dokument auch den albaniſchen Königgstitel Viktor Emanuels III. nennt. Der heu⸗ tige Staatsbeſuch wird in feierlichſter Form ſtatt⸗ finden. Das italieniſche Herrſcherpaar wird in der Hofkaroſſe, von Küraſſieren eskortiert, durch Spalier bildende Truppen zum Vatikan fahren, wo ihm die Schweizergarde, Nobelgarde und päpſtliche Gendar⸗ men Ehrenbezeugungen leiſten werden. Nach dem ng beim Papſt, der im Thronſaal mit dem alt⸗ hergebrachten Prunk der römiſchen Kurie ſtattfinden wird, wird das Herrſcherpaar auch dem Kardinal⸗ ſtaatsſekretär Magilone einen Beſuch abſtatten. Geſtern abend wurde nach vierwöhigen Verhand⸗ lungen ein Zuſatzabkommen zum ita⸗ lieniſch⸗rumäniſchen Handelsvertrag von 1934 unterzeichnet, das die zwiſchen Italien und Rumänien beſtehenden Handelsbeziehungen auch auf das mit Italien in Zollunion verbundene Königreich Albanien ausdehnt. Bei dieſer Gelegenheit werden olgende Warengattungen als weſentlich für den talieniſch⸗rumäniſchen Warenverkehr angeſehen: Italien exportiert hauptſächlich Maſchinen, Wolle und Baumwollfaſern, Fertigwaren der Textil⸗ induſtrie und Kunſtſeide, Rumänien exvortiert vor⸗ nehmlich Petroleum, Getreide. Vieh, Eier und Holz. Das Intereſſe der politiſchen Kreiſe Roms kon⸗ zentriert ſich auch weiterhin auf den durch die Be⸗ ſchlüſſe des Faſchiſtiſchen Großrates und die Rede des Grafen Ciano als italieniſches Inter⸗ eſſengebiet bezeichneten Südoſten Europas. und mit Genugtuung ſtellt man in Rom feſt, daß man in den ſüdoſteuropäiſchen Staaten weiterhin die Friedenspolitik Italiens, die ein ruhiges und wirt⸗ ſchaftliches Gedeihen ſicher. begrüßt. Im übrigen ſchätzt die öffentliche Meinung Italiens die anglo⸗ffranzöſiſchen Erfolgs⸗ ausſichten in dieſem Krieg nicht allzu hoch ein. Der großartige Sieg den die deutſche Luft⸗ waffe neuerdings wieder erſochten hat, ſo ſchreibt die Preſſe, hat hier die ſtärkſte Anteiſnahme geiunden. Die engliſchen und franzöſiſchen Haßausßrüche, die ſich in abſurden Profekten der künftigen Aufteilung des Reiches kundtun, rufen in Rom nur Achſelzucken hervor. Muſſoſinis„Popolo'Italia“ definiert den Unterſchied zwiſchen der italieniſchen und der fran⸗ zöſiſchen Auffaſſung in dieſem Zuſammenhang dahin, daß Italien glaube, dieſer Krieg ſei ausgebrochen, weil der ſogenannte Friede von Verſailles zu infam ſei, während die Franzoſen annehmen, er ſei noch gar nicht infam genug geweſen. „Regime Faſeiſta“ knüpft an die Rede des kon⸗ ſervativen Abgeordneten Trenchard im Oberhaus an, der erklärt hat, es handle ſich nicht darum. den Nationalſozialismus zu vernichten. ſondern darum. das Reich zu zerſtören. Das Blatt Farivaccis be⸗ merkt dazu ironiſch, das ſei nun endlich einmal ein ehrliches Wort. denn dadurch ſei klar erwieſen, daß Danzig nur der Vorwand geweſen ſei. Deutſchland niederzuwerfen beyor es zu ſtark geworden ſei. Die Deutſchen ſelbſt hätten das Märchen vom böfen Nationaſſoziglismus und guten deutſchen Volk übrigens ſelbſt nie geglaubt, denn dasſelbe hätte man ihnen ſchon 1918/19 erzählt und als ſie dann in einem republikaniſchen Suſtem gelebt hätten, ſeien ſie dennoch„unterdrückt. gedemütigt und ausgeplündert“ worden.„Wir aber glauben“. erklärt„Regime Faſeiſta“ wörtlich,„daß die Rech⸗ nung ohne den Wirt gemacht worden iſt. wenn ſich England zu ſehr auf ſein traditionelles Preſtige und die wenig vornehme Hoffnung verläßt. den Gegner mit Aushungerung zu ſchlagen“. Holland beſtellt Fiugzeuge Großer Militärauftrag für die Fokker⸗Fabrik EP. Amſterdam, 21. Dezember, Wie der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ zu berichten weiß, hat das holländiſche Verteidigungs⸗ miniſterium in dieſen Tagen einen ſehr bedeutenden Auftrag an die niederländiſche Flugzeugfabrit Fok⸗ ker in Amſterdam und die Koolhoven⸗Fabrik in Rot⸗ terdam erteilt. Die Beſtellung ſoll die Lieferung einer großen Anzahl Militärflugzeuge für die Luft⸗ waffe umfaſſen. Chamberlain will aufs Land gehen. Die Kriegsſimmung in England ſoll mit allen Mitteln aufgepulſcht werden! (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 21. Dezember. Die engliſche Regierung hat nun endgültig be⸗ ſchloſſen, das neue Jahr mit einem großen Propa⸗ gandafeldzug einzuleiten, der die Stimmung des engliſchen Volkes hochreißen ſoll. Er wird vom Mi⸗ niſterpräſidenten Chamberlain am 9. Januar im Gildeſaal der Londoner City eröfinet werden. Anſchließend werden für mehrere Wochen alle Mit⸗ lieder des Kriegskabinetts, mit Ausnahme von ord Hankey, ſowie zahlreiche Miniſter und Politiker in anderen großen Städten ſprechen. Die beiden Oppoſitionsparteien, die Labour Party und die Oppoſitiousliberalen, haben end⸗ gültig die Einladung der Regierung, ſich an den Verſammlungen zu beteiligen, abgelehnt, um, wie der„Maucheſter Guardiau“ ſchreibt, trotz Unterſtützung der Kriegsmaßnahmen der Regie⸗ rung alles zu vermeiden, was jetzt oder in Zu⸗ 1 ihre Handlungsfreiheit beeinträchtigen önnte. Ein Teil der Vorbereitungen dieſer Kampagne, Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriſtleitung) — Berlin, 21. Dezember. Gemeſſen am bisherigen Verlauf des vier⸗ monatigen Krieges, zeigen die militäriſchen Ereig⸗ niſſe dieſer Woche ein dramatiſches Bild. Der Krieg iſt zum See⸗ und Luftkrieg geworden. In ſcharfen Gefechten haben deutſche Luftſtreitkräfte in der Deutſchen Bucht den Feind angegriffen und noch immer werden neue Einzelheiten dieſer Kämpfe be⸗ kannt, die das Bild des großen und gewaltigen Luft⸗ ſieges abrunden. 4 Die Gegner, die nirgends über uns zu ſiegen ver⸗ mögen, tun dafür ein anderes, indem ſie voll zyniſcher Brutalität immer offener ihre Kriegs⸗ ziele bekanntgeben. die Zerſtückelung Deutſchlands. Mit Recht ſchreibt die Kopenhagener„National⸗ tidende“:„Das Fell des Bären wird verteilt, den man nicht zur Strecke bringen kann.“ Der„Haagſche Courant“ ſchreibt:„Es iſt gefährlich und auch ſinnlos, dieſes Kriegsſpiel in Worten. Es iſt eine Propa⸗ ganda, die an den harten Tatſachen kein Jota än⸗ dert.“ Die durchaus ententefreundlichen„Baſler Nachrichten“ ſchreiben:„Die tiefe Störung des euro⸗ päiſchen Gleichgewichts hat tatſächlich Verſailles ver⸗ ſchuldet. Das damals zerſtörte europäiſche Gleich⸗ gewicht iſt mit die Urſache dieſes Krieges.“— Wär möchten dem noch hinzufügen: Eine weitere Urſache ſind die der Schande von Verſailles nachfolgenden grenzenloſen Aumaßungen Englands, ſind der bri⸗ tiſche Größenwahn und Imperialismus. Deutſchland hat die Aufgabe, dem Kontinent ſein natürliches Gleichgewicht und ſein Eigenleben zurückzugeben. In ſchweizeriſchen Blättern finden ſich Berichte über die Gegenſätze zwiſchen der Regie⸗ runa Daladier und einem großen Teil der Kammerdeputierten. Dem Vorſtoß Blums, der eine Englands wirnchaftliche Eroberungspläne London hat es beſondes aut die ſüdamerikaniſchen Märkte abgeſehen (Funkmeldung der NMz.) +. Amſterdam, 21. Dezember. Auf einer Sitzung der Bank of London and South America Ltd. ſprach am Dienstag der Vorſitzende dieſer Bank, Lord Wardington, über Groß⸗ britanniens Wirtſchaftslage in Kriegszeiten und die 5 einer Ausfuhrverſtärkung. Er ſagte ei u..: Der Kampf, wie er ſich gegenwärtig darſtelle, werde mehr und mehr zu einem Kampf auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet. Die Quelle aber, aus der Großbritannien den größten Teil ſeiner wirtſchaftlichen Stärke ſchöpfe, ſei der Ausfuhrhandel des Landes. Der Ausdruck „Großbritannien muß exportieren oder ſterben“, führte Lord Wardington weiter aus, verliere dadurch nicht an Wert, daß er häufig zitiert werde. Wenn Großbritanniens Ausfuhrhandel ſchon in Friedens⸗ —. ſehr wichtig für das Land ſei, erhöhe ſich ſein ert in Zeiten des Krieges noch weſentlich, da das Land auf dieſe Weiſe ſeine Deviſen erhalte, um ſei⸗ nen gewaltigen Bedarf an Nahrungsmitteln uſw. zu bezahlen, da es all dieſe Dinge aus dem Ausland einführen müſſe und andererſeits ſeine Goldreſerven und fremden Guthaben ſchonen müſſe. Lord Wardington ſetzte ſich beſonders für Er⸗ oberung derjenigen überſeeiſchen Märkte ein, die Deutſchland früher belieſert habe, insbeſondere die Märkte Südamerikas. In den meiſten ſüdamerikaniſchen Ländern aber hät⸗ ten die Schwierigkeiten der letzten Jahre zu einer amtlichen Kontrolle der Einfuhren geführt. Zum anderen dürfe man in England aber auch nicht ver⸗ geſſen, daß England bei erhöhten Ausfuhren nach Südamerika erhöhte Einkäufe ſüdamerikaniſcher Produkte tätigen müſſe. England müſſe ſeine Ver⸗ kaufsmethoden ſo modern wie nur möglich halten, um auch mit anderen Ländern konkurrieren zu kön⸗ nen. England müſſe auch mit einer ſcharfen Kon⸗ kurrenz von ſeiten neutraler Länder und ganz be⸗ ſonders der Vereinigten Staaten auf den ſüdameri⸗ kaniſchen Märkten rechnen. 2 „Spee“-Beſatzung interniert Deutſcher Proteſt gegen die Maßnahme der argentiniſchen Regierung (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 21. Dezember. Die argentiniſche Regierung hat ein Dekret über die Internierung der Be atzung des deut⸗ ſchen Panzerſchiſſes„Admiral Graf Spee“ be⸗ kauntgegeben. Gegen dieſes Dekret hat die Reichsregierung förmlichen Proteſt eingelegt unter Berufung daxauf. daß Schiffbrüchige, die ein neutrales Land er⸗ reichen, nicht interniert werden, wie auch die hol⸗ ländiſche Regierung die ſchiffbrüchigen Beſatzungen der Kreuzer„Abukir“,„Hogue“ und„Creſſy“ nicht internierte, ſondern alsbald freigab. Kapilän Hans Langsdorff 7 dub Berlin, 21. Dezember. Das Oberkommando der Kriegsmarine teilt mit: Der Kommandant des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“, Kapitän zur See Hans Langsdorff, wollte den Untergang ſein⸗s Schiſſes nicht überleben. Getren althergebrachter Ueberlieferung und im Sinne der Erziehung des Offisierkorps, dem er ſaſt drei Jahr⸗ zehnte angehört batte, faßie er dieſen Entſchluß. Nachdem er ſeine ihm anvertraute Beſatzung in 200 000 Dinar. Sicherheit gebracht hat, ſah er ſeine ihm geſtellte Auf⸗ gabe als gelöſt an und ſolgte ſeinem Schiff. Die Kriegsmarine verſteht und würdigt dieſen Schritt. Der Kapitän zur See Langsdorff hat damit als Kämpfer und Held die Erwartungen erfüllt, die ſein Führer, das deutſche Volk und ſeine Marine auf ihn ſetzten. Sich ſelbſt verſenkt Dampfer„Columbus“ von der eigenen Beſatzung verſenkt dnb. Neuyork 20. Dezember. Der Ueberſeedampfer„Columbus“ wurde, um der drohenden Aufbringung durch ein ſeindliches Kriegs⸗ ſchiff zn entaehen, von der Beſatzung verſenkt. Die Mannſchaſt und die Fahrgäſte wurden von dem USA.⸗Kreuzer„Tuscalooſa“ übernommen. Englands Hand Hauffabrik in Batſchka Palauka eingeüſchert db. Belgrad, 21 Dezember. Die dritte jugoſlawiſche Hanffabrik iſt heute von britiſchen Agenten eingeäſchert worden. Es handelt ſich um ein Werk in Batſchka Palanka, das mit ſeinen geſamten Vorräten bis auf die Grundmauern niedergebrannt iſt. Der Schaden beträgt über man auch die Erklärung, warum die mit der dag erſchütternde Anſehen der Regierung wieder gefeſtigt und den Maſſen„Mut zum Kriege“ gemacht werden ſoll, iſt der geradezu hyſteriſche Ju⸗ bel, den Preſſe und Rundfunk über erſundene„eng⸗ liſche Siege“ anſtimmen. Angebliche Erfolge zur See werden am laufenden Band produziert. Es iſt nur natürlich, daß in einem ſolchen Augenblick der Hochpeitſchung der Gefühle den zuſtändigen eng⸗ liſchen Stellen die deutſchen Berichte über die Luft⸗ ſchlacht in der Nordſee ſichelich auf die Nerven ſallen. Teils wird auch hieraus ein engliſcher Sieg kon⸗ ſtruiert, teils wird lediglich behauptet, die deut⸗ chen Angaben könnten ſchon deshalb nicht ſtimmen, weil ſo viele engliſche Maſchinen, die nach den deut⸗ ſchen Berichten abgeſtürzt ſeien, gar nicht am Gefecht beteiligt geweſen ſeien. Die engliſche Propaganda vermeidet aber wohlweislich anzugeben, wieviel Fluzzeuge denn auf engliſcher Seite teilgenommen haben. Solche Ungenauigkeiten müſſen auch dem engliſchen Durchſchnittsbürger auffallen und die Re⸗ gierungspropaganda muß einen noch viel größeren Erfolg erfinden, wenn ſie hoffen will, die Maſſen mit ihrem Verſammlungsfeldzug hinter ſich zu ſcharen. ſokortige Geheimſitzung der Kammer fordert, iſt jetzt ein Vorſtoß aus der Regierungspartei, den Radikal⸗ ſozialiſten ſelbſt, gefolgt. Der„Neuen Berner Zei⸗ tung“ zufolge veröfſentlicht der Lyoner„Progreß“ einen Artikel des Kammerpräſidenten Herriot, in dem es heißt:„Der Krieg darf nicht unter Ausſchal⸗ tuna des Parlaments geführt werden. Die Kam⸗ mer will über Kriegsziele und über Kriegswirtſchaft gehört werden. Das iſt eine Selbſtverſtändlichkeit für ein varlamentariſch regiertes Frankreich.“„Man muß abwarten. ſchreibt die„Neue Berner Zeitung“, welche Folgerungen ſich aus Herriots Eintreten ent⸗ Die traditionelle Weihnachts-Cigarette, die wirlelich Zug für Zug Freude spendet: AriKAn 55 wickeln, das in Frankreich ſtärkſtes Aufſehen her⸗ vorgerufen hat. Auch„Temps“ und„Matin“ for⸗ dern in ihren Leitartikeln am Mittwoch die Wieder⸗ einſchaltuna von Kammer und Senat in die Innen⸗ und Außenpolitik Frankreichs. E Die Lage in den engliſchen Großſt ädten ſteht nach wie vor immer noch unter dem Eindruck der aroßen Arbeitsloſigkeit.„Daily Herald“ ſtellt am Mittwoch die Frage an die Regierung. ob die Schaffung der Kriegsminiſterien immer noch nicht abgeſchloſſen ſei. Es bleibe unerklärlich, daß über eine Million Arbeitsloſe heute im vierten Kriegsmonat in den engliſchen Großſtädten noch vorhanden ſeien. Das gleiche Blatt meldet, daß faſt die Hälfte der Arbeitsloſen auf die engliſchen Hafen⸗ ſtädte entfalle. Ohne zu wollen, beſtätigt„Daily Hevald“ damit die großen Erſolge uneres U⸗Boot⸗ 169 an Englands Küſten enn man holländiſche Zeitungen lieſt, findet engliſchen Hafenſtädte die größte Zahl der Arbeitsloſen auf⸗ weiſen. Dem„Haagſchen Courant“ zuſolge werden Lohnforderungen von den Schiffsbeſatzungen geſtellt, die die engliſchen Reeder nicht erfüllen können. Sie gehen bis zur zehnfachen Höhe der Normalſätze im Auguſt dieſes Jahres. Die Urſache dieſer phan⸗ taſtiſchen Lohnſteigerungen britiſcher Seeleute iſt die Furcht vor deutſchen Tauchbooten, die ieden mit Tod und Vernichtung bedrohen, der von England aus ſich auf die Meere wagt. Völkerrechtswiriee Kaperung der Düſſeldor“ (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) Amſterdam 21. Dezember Einen neuen Völkerrechtsbruch hat ſich Engand in Zuſammenhang mit der Kaperung des Dampfers„Düſſeldorf“ zuſchulden kommen laſſen. Ein enaliſches Kriegsſchiff traf in Sontiogo de Chile ein. Es eskortierte den Dampfer„Düſſel⸗ dorf“, der in ein engliſches Schiff umdewandelt werden ſoll. Die Regierung von Chile ha einen diplomatiſchen Schritt bei der engliſchen Regierung unternommen, weil ſie in der Kap'runa des deut⸗ ſchen Schiſfes eine Verletzung der Neutralitä szone erblickt, die die Panamerika⸗Konſerenz kürzlich be⸗ kannt gegeben hat. Ein chileniſcher Zerſtörer hät ſich in die Nähe des engliſchen Kriegsſch'ifſes begeben, um über. die Einhaltung der Hoheitsgrenze zu wachen. ———————————— Haupeſchriftlelter und verantwortlich für Politik! Dr Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterbaltung: Carl Onno Elſenbare.— Handelz 1. V. R. Schönſelder.— Lokaler Teil:(V Dr Fram Witbelm Koch.— Kunſt. Füm und Gericht: Dr Franz Wilbelm Koch— Sport: Mailet.— Eüdweſideutſche Umſd, au und Bilderdienſi: W. Fennel, lämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr E.§ Schaffer, Berlin. Südweſlkorſo 6. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Räckſendung nur bei Nückporto. Herausgeber, Orucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1.—6. Oerantwortlich für 755 eeee 1. B. Roben er annbeim. Zur Beit Preisliſie Nr. 10 galeng. Donnerstag, 21. Dezember 1939 Japans Konzeſſion an die Vertragsmächte Zugeftändnis der ofjenen Tür“ und Verzicht auf eigene Monovpolſtellung dnb. Tokio, 20. Dezember. Außenminiſter Nomurg unterrichtete am Diens⸗ tag die Kabinettberater über ſeine Unterredung mit dem USA⸗Botſchafter Grew und das Angebot Ja⸗ pans einer teilweiſen Freigabe des Jangtſe. Politiſche Kreiſe faſſen das Ergebnis der bis⸗ herigen Verhandlungen mit den Vereinigten Staa⸗ ten wie folat zuſammen: Japan erkenne ausdrücklich die Rechte und Inter⸗ eſſen dritter Länder in China durch die Vorbe⸗ reitung der Freigab des Jangtſe⸗ und Perl⸗ fluſſes an. Angeſichts der weitgehenden Bedeu⸗ tung, die dem Handel und dem Verkehr dritter Mächte in China zukomme, ergebe ſich beim Aufbau Chinas und der Neuordunna im Fer⸗ nen Oſten zwangsläufia die Notwen⸗ digkeit, die Rechte und Jntereſſen dritter Mächte nach dem Grundſatz der offenen Tür und der Gleichberechtigung zu berückſich⸗ tigen. Außerdem habe Außenminiſter Nomura ausdrücklich monopoliſtiſche Ziele Japans in China verneint. Japan hoffe, wie Nomura er⸗ klärt, daß nacg Ablauf des Handelsvertrages USa bereit ſein werde, zumindeſt ein Handels⸗ proviſorium als Uebergana zu gewähren. Was England angehe, ſo ſeien gewiſſe engliſche Zuge⸗ ſtändniſſe in Tientſin und in der Währungsfrage zu erwarten. Der Sprecher des japaniſchen Außenamts er⸗ Härte am Mittwoch in der Preſſekonferenz, daß Japan noch vor Weihnachten eine Stellungnohme Amerikas erwarte. In den bisherigen Unter⸗ redungen zwiſchen Nomura und Botſchafter Grew ſei die Frage des Handelsvertrages nicht berührt worden.„Tokio Aſahi Schimbun“ meldet hierzu, daß die neuen Beſprechungen zwiſchen Nomura und Grew jedenfalls noch vor Weihnachten ſtattfinden könnten. Man erwartet in Tokio, daß die Frage einer Reviſion des Handelsvertrages hierbei erö tert werde. Der Sprecher beſtätigte ferner. daß die Re⸗ gierungen Deutſchlands. Englands. Frankreichs und Italiens über den Entſchluß Javans zur teilweiſen Freigabe des Jangtſe unterrichtet worden ſeien. Der britiſche Botſchafter beſuchte am Mittwoch Außenminiſter Nomura, um Einzelheiten, Zeit und Bedingungen der teilweiſen Freigabe des Jangtſe zu erfahren. Außenminiſter Normura erwiderte, daß das japaniſche Oberkommando in China hierüber beſchließen werde und daß ſodann Enaland unter⸗ richtet würde. In der einſtündigen Unterredung wurden auch die Tientſin⸗Frage ſowie die Silber⸗ und Währungsfrage 8 Drei Gie ene dnb Berlin, 20. Dezember. Am 20. Dezember 1939 ſind die 19jährigen Peter Gaſtl und Joſef Schmalhofer aus Augsburg hingerichtet worden, die vom Sonder⸗ Winnie Markus, eine verheißungsvolle Nachwuchsarſtellerin, über⸗ weibliche Hauptrolle des Terra⸗Films im Ozean“, den Günther Rittau Foto: Quick/ Terra. nahm die „Brand inſzenierte. gericht München wegen Verbrechens nach 8 4 der Veropdnung gegen Volksſchädlinge zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ſind. Gaſtl und Schmalhofer, zwei ſittlich verwahrloſte und ſchon in jungen Jahren auf die Verbrecherlauf⸗ bahn geratene Burſchen, haben am 27. September 1939 einen Arbeitskameraden, der als Soldat im Feld ſtand, in ſeiner Heimatwohnung beſtohlen. Nachdem ſie ſeinen Schrank erbrochen hatten, haben ſie den größten Teil ſeiner Habſeligkeiten und ein Sparkaſſenbuch ſeiner Braut entwendet. Ferner iſt am 20. Dezember 1939 der vom Son⸗ dergericht in München wegen Verbroechens gegen die Verordnung gegen Volksſchädlinge zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Wilhelm Endres hingerichtet worden. Endres, ein vielfach vorbeſtrafter Gewohnheits⸗ verbrecher, gab ſich am 9. September 1939 in Mün⸗ chen gegenüber der Mutter eines im Feld ſtehenden Soldaten als deſſen Oberfeldwebel aus und ſchwin⸗ delte ihr zahlreiche, für ihren Sohn beſtimmte Sachen ab. Drei Todesurteile dnb. Berlin. 20. Dez. Auf Grund außerordentlichen Einſpruches des Oberreichsanwaltes gegen rechtskräftige Urteile trat der beſondere Strafſenat beim Reichsgericht unter dem Borſitz des Reichsgerichtspräſidenten erneut zu zwei Sitzungen zuſammen. Die erſte Verhandluna richtete ſich gegen Franz Schraufſtetter und Cöleſtin Kraußner, zwei vielfach vorbeſtrafte Verbrecher, die nach einem Wirtshausſtreit einen Arbeitskameraden in der ge⸗ meinſchaftlichen Wohnung grundlos erneut griffen und in grauſamſter Weiſe zu Tode gemar⸗ hatten. Beide Täter wurden zum verur⸗ teilt. „In der zweiten Sitzung wurde e Rudolf Bromüller und ilhelm Jungklaus aus Würzburg verhandelt, die unter Ausnutzung der Verdunkelung einen erſt tags zuvor aus Polen zu⸗ rückgekehrten! Heeres⸗ ⸗Handwerker überfallen und beraubt hatten. Der Senat verurteilte Bromüller, einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher, Tode. Jungklaus der noch jung und unbeſtraft iſt, an der Tat auch nur in geringerem Maße beteiligt war, wurde anit acht Jahren Zuchthaus beſtraft. Befriedigender Verlauf indiſch⸗japaniſcher Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen. Die indiſch⸗japaniſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen zum Abſchluß eines Handesver⸗ trages zwiſchen den beiden Ländern nehmen einen befriedigenden Verlauf. O Spielplanänderung im Nationaltheater. Wegen Erkrankung im Perſonal wird heute, Donnerstag⸗ abend. ſtatt„Maske in blau“ Bellinis Oper „Norma“ gegeben. Morgen, Freitag, Stelle von„Friſch verloren— Graffs Schauſpiel„Rheinsberg“ geſpielt Urſula Grabley in der Rolle der Nina im Rühmann⸗Film„Hurral ich bin Papa!“, der auch während der Weihnachts⸗ feſttage in Mannheim zu ſehen ſein wird. Neue Mannheimer Zeitung ange⸗ zum. wird an halb gewonnen“ 3. Seite/ Nummer 54 Das Ec für die Aushebung eines franzöſiſchen Stützpunktes Generaloberſt von Witzleben überreichte in dieſen Tagen der geſamten Mannſchaft eines Stoßtrupp für die vorbildliche Aushebung eines franzöſiſchen Stützpunktes das Eiſerne Kreug. (PK. Bauer, Scherl, Zander⸗Multiplex⸗&.) Das ſind die engliſchen Wellington⸗Bomber, vie von den deutſchen Meſſerſchmitt⸗Flugzeugen abgeſchoſſen wurden. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K Weihnacht an der Oberrheinfront Faãdulbuuασαα α α Es braunte im Heizraum. Im Heizraum eines Hauſes in der Roonſtraße brach geſtern nachmittag ein Brand aus, der durch die Feuerlöſchpolizei gelöſcht wurde. bäudeſchaden beträgt etwa 150 Mk. Die Urſache des Bran⸗ des iſt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt. Kommiſſariſcher Rektor. Als kommiſſariſcher Rektor der Volksſchule in Heidelberg zugewieſen wurde der frühere Schlierbacher Hauptlehrer Hans Bender, zur Der Ge⸗ (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) TTTTTTTT——— Zeit im Heeresdienſt. Pg. Bender war bisher vom Lehr⸗ amt beurlaubt und war zuletzt als SA⸗Oberſturmbann⸗ führer der Führer der Heidelberger SA⸗Standarte 110. Sein Rücktritt ins Lehramt erfolgt, weil die Zeit der Beurlaubung abgelaufen iſt, doch bann der Dienſtantritt natürlich zur Zeit nicht erfolgen. Vom Verſorgungsamt. Verwaltungsaſſiſtent Fro. Far⸗ renkopf wurde zum Verwaltungsſekretär ernannt. a* Vaden⸗Baden, 21. Dez. Im 78. R ſtard der bekannte Kunſtmaler Anton Mieſſing. Das ichifige finden 2 2 27 wer 27 Sie iſt glück⸗ Ein Liebesoman aus Rom „Aber Sie irren gewaltig, Lieber! lich wie nur ein Menſch ſein kann!“ „Sie war es vielleich“ Signor Commendatore, ſie war es, weil das Gefühl zu lieben, die Frauen nun eben glücklich macht. Und weil ſie Ihrem Wort ver⸗ traute— wie ich ihm vertraute, all die Jahre lang Ich glaubte, Ihrem Wort vertrauen zu dürfen, weil ich in Ihnen den Sohn Ihres Vaters ehrte, den ich als Ehrenmann und Edelmann kenne und lebenslang hochgeſchätzt und verehrt habe. Ja! Was ſoll ich leugnen, es war ein großer Schmerz, ein faſt tödlicher Schmerz für mein Vater⸗ herz, das an dem einzigen Kinde hing, als sie es nahmen als es ohne den Segen ſeiner Eltern ging, in eine Zukunft hinein, die ohne den Segen von Vater und Mutter und ohne den Segen des Prieſtere ungeſegnet ſein mußte die das Kind das reine, unſchuldige Kind der Berachtung aller rechtſchaffenen Leute ausſetzte.“ Sor Amedeo legte mit plötzlichem Entſchluß die angerauchte Zigarre in den Aſchenbecher; er war jetzt in ſeiner wohlvorbexeiteten Rede und durfte ſich durch ſie nicht ablenken laſſen. „Das war ein Schmerz für mich und für S Margherita, ich ſage es offen Herr Commendatore! Ein Schmerz der mich zum alten Mann gemacht hat. Aber in unſerem Schmerz blieb uns eine Hoffnuna, eine Zuverſicht, ein Vertrauen: daß wir Sie aufgeſucht. Es ſteht Ihnen frei, an das Wort glauben durften, das Sie unſerem Kinde gegeben hatten! Dieſe Hoffnung, dieſer Glaube hiel⸗ ten uns aufrecht, immerdar, auch als die Jahre gin⸗ gen und Sie Ihr Wort nicht wahr machten und die Kinder geboren wurden, die, Gott ſei's geklagt, nicht den Namen ihres Baters tragen! Ich überlaſſe es Ihnen, Herr Commendatore, vor dem höchſten Richter auf dem himmliſchen Thron das Unrecht zu verantworten, das Sie damit unſerer Tochter und den beiden unſchuldigen Kindern ange⸗ tan haben— es iſt nicht meine Sache Sie zu verur⸗ teilen— oder, daß ich es genauer ſage: es war bis⸗ her nicht meine Sache, weil ich trotz atler Enttäu⸗ ſchungen mich immer erinnerte,daß Sie der Sohn Ihres Vaters ſind, der nichts Unedles tun kann..“ „Aber Sor Amedo! Was ſind das für Dinge, die Sie mir da ſagen? Ich bin wirklich betrübt...“ „Laſſen Sie mich alles ſagen, Herr Commendatore! Ich bin gekommen um alles zu ſagen, dazu habe ich mich aus dem Hauſe werfen zu laſſen, wenn Sie nach der Art gro⸗ ßer Herren die Wahrheit nicht hören wollen, aber— ja, ich werde ſie dann auf den Straßen ſchreien, die Wahrheit, daß alle Leute es hören, und alle Leute werden mir zuſtimmen und ſagen: So iſt es, ſo iſt es, der Herr Commendatore Cavarelli iſt ein ge⸗ viſſenloſer Verführer, der ein unbeſcholtenes Mäd⸗ chen unglücklich gemacht hat und dann ſitzen läßt.“ Mario Cavarelli ſchüttelte den Kopf. Er zündete ein Streichholz an.„Sor Amedo, Ihre Zigarre iſt ausgegangen.“ Doch der dicke Pasquale machte eine wilde, ab⸗ vehrende Handbewegung, bei der ihm die ſteife Manſchette aus dem „Ich rauche nicht mehrl Es war ſchon unrecht von nir, daß ich überhaupt 5 habe! Oh, ich begreife es nur zu gut, Sie ſind ja ſo klug Sie wollten mei⸗ nen Zorn einſchläfern, meinen gerechten väterlichen Zorn, in dem ich hier vor Ihnen ſtehe ſitze, um Rechenſchaft von zu fordern für alles, vor Ihnen was Sie meinem armen Kinde angetan haben!“ Er ſchnaufte, er wußte im Augenblick nicht, wie es weiterging. „Nun mal Ruhe, lieber Freund“, ſagte Sor Mario.„Nun erregen Sie ſich einmal nicht, ſondern laſſen Sie uns in aller Ruhe erörtern, welches Un⸗ recht ich Adriana angetan habe. Ich habe ſie— ich will mich deſſen gewiß nicht rühmen, aber es iſt ſo! — ich habe ſie glücklich gemacht durch meine Liebe, durch meine Fürſorge, durch meine Zärtlichkeit Ich habe ihr ein Leben eingerichtet, wie ſie es liebt und das ſie ganz beſtimmt nicht mehr mit dem Leben im „Gallo Romano“ vertauſchen möchte. Sie hat die beiden Kinder, und die füllen in ihrem Herzen, davon bin ich überzeugt, den Platz aus, der verwaiſt war, als ſie durch Ihren lächerlichen Zorn und Fluch die Eltern verlor, was ja wirklich nicht nötig geweſen wäre!— Wiſſen Sie denn nicht, Sor Amedeo, was in der Bibel ſteht? Daß es die Pflicht der Frau iſt, Vater und Mutter zu verlaſſen und dem Manne zu folgen, den ſie liebt? Das hat Adriana getan! Und wenn Sie ſagen, daß ihr der Segen des Prieſters fehlt— das iſt nicht wahr! Der alte Pfar⸗ rer aus dem Nachbardorf geht ein und aus in der Villa Colomba, wir haben manchen ſchönen Abend dort zu dritt verplaudert, und nie hat er getan, als ob Adriana eine Verlorene wäre Und wenn ihr und ihrem Glück der Segen.1 Eltern fehlt— wer iſt es denn, der ihn ihr vovent⸗ hält? Sie ſind es, Sie allein. Sie mit Ihrem engen und harten Herzen, das Adriana nur glücklich ſehen kann wenn ſie die Frau eines Gaſtwirts oder Fleiſchermeiſters wäre...“ Amedeo Pasquale ſchüttelte heftig den Kopf. Er hob die beiden dicken Fäuſte und trommelte ſich damit gegen die Stirn. „Oh, wäre ſie'!“ ſchrie er, und dieſer Schrei er⸗ ſchütterte Cavarelli, denn es ſchwang in ihm ein echter, wirklicher Schmerz.„Wäre ſie's! Dann hätte ſie zwar all 115 9 0 Glück, all dieſeg Sün⸗ denglück nicht kennengelernt, aber es wäre ihr dann erſpart geblieben, dies Letzte zu erfahren, dieſen argen Verrat, dieſe Demütigung, die äußerſte Miß⸗ achtung für ſie und die Kinder, die ſie unter—9 zen geboren hat „Herr Commendatorel“ rief er und ſprang, ſo gut ſeine Körperfülle es zuließ, vom Seſſel empor. „Warum haben Sie meiner armen Adriana das an⸗ getan?!“ „Was habe ich ihr denn angetan?“ fragte Mario zurück— ſein Inſtinkt ſagte ihm, daß er ruhig blei⸗ ben mußte angeſichts der leidenſchaftlichen Erregung, die in dem Manne da vor ihm loderte. „Ach, verſtellen Sie ſich doch nicht! Spielen Sie mir doch kein Theater vor, mir armen Vater, dem das Herz bricht! Rufen Sie doch die Frau herbei, die Sie meinem armen Kinde vorgezogen haben, ſagen Sie ihr doch— nein, rufen Sie ſie, und—05 ſelber will es ihr ſagen—— Er brach ab— und ſein Geſicht ſein dickes, ſiges Geſicht mit dem fetten Doppelkinn wurde kirſch⸗ rot vor Zorn denn er ſah und hörte den Comman⸗- datore laut lachen. Ja, wahrhaftig, Sor Mario lachte! Er lachte ſo herzlich und hingegeben, daß ihm die Tränen über die Backen liefen! Da war ſie wieder, die Geſchichte, die ihm ſeit zwei, drei Tagen keine ruhige Sunde gönntel Die dort drüben auf dem Schreibtiſch die Haufen der Glückwünſche immer höher anſchwellen ließ die zur Stunde den Polizeipräfekten und ſeinen Beamten⸗ ſtab in Atem hielt! Aus den Worten dieſes einfachen ehrlichen Man⸗ nes ſprang ſie ihm entgegen, ſo komiſch anzuſehen wie ein kleiner Bajazzo der von einer Feder aus dem bunten Käſtchen hinausgeſchnellt wird (Fortſetzung folgt) ————————————————————————— —— —————— ——— ——————— 5 Neue Nannheimer Beitung Donnerstag,. Dezemder 109 Mannheim, 21. Dezember. Die Weihnachtsarbeit Feſtgaben. die wir ſelber machen Beſitzen eine Eigenheit: Faſt immer werden dieſe 8 Nicht fertig zur beſtimmten Zeit. Halbfabrikate in den Händen, So ſteht man ſtammelnd da und hofft Auf Nachſicht für die Bruchſtückſpenden. Zu ſpät begonnen, wie ſchon oft! Da richtet man denn wohl die Frage Ganz an ſich ſelbſt gedankenvoll, Wann ſpäteſtens, an welchem Tage Man mit dem Werk beginnen ſoll. Urgroßmama gab mir vor Zeiten Den Rat(dem man nur folgen kann): Man fange mit den Feſtarbeiten Am Abend vor dem Feſte an! „So ſpät erſt?“ fragt mich das vereinte Erſtaunen meiner Leſerſchar. Gemach! Die Urgroßmutter meinte: Fürs Weihnachtsfeſt im nächſten Jahr Joachim Weil er das Vorfahrterecht nicht heachteie Hente früh zwiſchen 7 und 8 Uhr ereignete ſich noch im Morgenbämmer auf der Breiten Straße ein be⸗ dauerlicher Verkehrsunfall, deſſen Urſache wieder einmal ausſchlietzlich auf Nichtbeachtung des Vor⸗ fahrtsrechtes der elektriſchen Stratzenbahn zurückzu⸗ führen iſt. Ein Motorradfahrer wollte, von Rich⸗ tung Waſſerturm kommend, zwiſchen Li und M1 die Breite Straße überaueren und wurde dabei von einem aus Richtung Schloß kommenden Straßen⸗ babnzua erfaßt. Obwohl der Wagenführer ſoſort die Sandbremſe in Tätigkeit ſetzte, konnte er Fahrzeug doch erſt etwa 15 Meter nach dem Zuſam⸗ menſtoß zum Stehen bringen, ſo daß das Motorrab noch eine ganze Strecke weit links vorne mitgeſchleift wurde. Der Fahrer erlitt beträchtliche, doch vermui⸗ lich nicht lebensgefährliche Verletzungen und mußte im Städtiſchen Krankenhaus aufgenommen werden. Das Verkehrs⸗Unfallkommando hatte eine aute Stunde laua au der Unfallſtelle zu tun, was für den um die achte Morgenſtunde ſehr lebhaften Betrieb kings um die Schloß⸗Halteſtelle mit erheblichen Stö⸗ rungen und Umleitungen der Straßenbahn verbun⸗ den war. 5 e Goldene Hochzeit. Herr Geong Schneider und Frau Anna, geborene Bauer, Mannheim⸗Gar⸗ tenſtadt, Am Hain 8, feiern am Freitag. Degember, das Feſt der goldenen Hochzeit. Herzlichen Glückwunſch. u Hohes Alter. Herr Ludwig Lochert, Priva⸗ tier, zur Zeit Ludwigshafen, Schillerſtraße 21a, feiert beute ſeinen 80. Geburtstag.— Herr Philipp Lei⸗ ninaer, S 6, 8, Seniorchef der Firma Philipp Lei⸗ ninger u. Cie., begeht heute in guter Geſunoͤheit ſei⸗ nen 70 Geburtstag. Wir gratulieren! In Wir gratulieren. Frau Karl Gän a Witwe, 6.—* am 22. Dezember ihren 65. Geburts⸗ ag feiern. 100 Jahre Handſchuh⸗Roeckl. Das Handſchuh⸗ Spezialgeſchäft Roeckl am Paradeplatz iſt eine der Fahlreichen eigenen Verkaufsſtellen der Münchener Firma J. Roeckl, die heuer hundert Jahre beſteht. ieſe größte und ausgedehnte Lederhandſchuhfabrik Deutſchlands teilt in einer ſoeben erſchienenen Chro⸗ nik mit, daß in ihrem Betriebe ungefähr tauſend An⸗ geſtellte, Facharbeiter und Näherinnen den Handſchuh vom Rohfell bis zum Verkauf an den— 3 fertigen. Dieſe erks⸗ und Familienchronik t hohen kulturhiſtoriſchen Wert. Sie kündet von dem Werkſtolz und dem tätigen Leben ſeiner altmünche⸗ ner—— 9 8 n i Anordnung über die Feſtſetzung der Polizei⸗ ſtunde für Land Baden. Auf Grund des 3 14 pes Gaſtſtättengeſetzes vom 28. April 1930 Hlatt I, F. 146) in Verbindung mit 85 20 und 21 der Badiſchen Vollzugsordnung zum Gaſtſtätten⸗ geſetz vom 15. September 1930(G. BV.., S. 171) wird für das Land Baden— im Operätionsgebtet zufolge der Anordnung des zuſtändigen Armecoberkomman⸗ dos— mit Wirkung vom 20. Dezember 1939 der Be⸗ ginn der Polizeiſtunde in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaf⸗ ten auf 24 Uhr feſtgeſetzt. Aenderungen in der „Nommel, Pęeige uncl SemʒeH˙eLE. Die Weihnachtsbescherung des Oberbürgermeisters für 250 Mannheimer Kinder Es iſt mit den Jahren doch eine rechte Rathaus⸗ Famil ie geworden, die da alljährlich zur Weih⸗ nachtszeit mit dem gütigen Stadtvater an der Spitze im Caſinoſgal zuſammenkommt, um einer An⸗ zahl kleiner Mannheimer Buben und Mädel bei ihrer fröhlichen Weihnachtsfeier mitzuhelfen. Auch der Krieg und ſeine mancherlei Beſchränkungen haben an dieſem ſchönen Brauch nichts ändern kön⸗ nen, denn außer den reichen Gabentiſchen mit wun⸗ derſchönem Spielseug und je einer großen Tüte voll Süßigkeiten gab eg für die kleine Schar auch — wieder guten Milchkakao und große Stücke Kuchen, ehe man nach der einleitenden Vortrags⸗ ſolg ans Verteilen der Geſchenke ging. it viel Geſchmack und durchaus den kindlichen Anſprüchen der Fünf⸗ bis Vierzehnjährigen ange⸗ paßt war dies Programm aufgebaut, zu deſſen Ge⸗ lingen das Jugendorcheſter der Muſitkhochſchule unter ſeinem tüchtigen Dirigenten Siafrid Franz ebenſo nachhaltig beitrug wie die Kindertanzgruppe des Nationaltheaters unter Ballettmeiſterin Wera Donalies, während als Soliſten Fräulein Maria Mack vom Sekretariat des Oberbürgermeiſters ihren gutgeſchulten Sopran einſetzte und zwei Bu⸗ Hen aus ſtädtiſchen Horten mit Gedichtworträgen auf⸗ warteten. In ſeiner Anſprache wieg Oberbürgermeiſter Renninger die Kinder darauf hin, daß es wohl nicht leicht geweſen ſei, ſie auch diesmal wieder erſt von Kopf bis zu Fuß neu einzukleiden und ihnen Hann noch einen ſolchen bunten Chriſtkindlmarkt an ſchönen Sachen auftzubauen. Allein die vielen guten Helferinnen des ſtädtiſchen Weihnachtsmannes hätten es dennoch fertiggebracht, und dafür ſolle ihnen herz⸗ lichſter Dank ausgeſprochen werden. Denn gerade weil alle in dieſem Jahr noch enger zuſammenſtehen als ſonſt, ſei ein ſolches Feiern im Geiſte der großen deutſchen Volksgemeinſchaft um ſo erhebender und tröſtlicher für den einzelnen und gebe ihm Kraft, auch weiterhin in ernſter Zeit ſeine Pflicht zu tun. Dieſe Pflichterfüllung, ſo ſu der Oberbürger⸗ meiſter nunmehr, zu den Kindern gewendet, ſort, eme nicht nur dem Mann an der Front, ſondern Kerreye vor allem auch jeden, der eines oder meh⸗ Menſchen zu erziehen habe. Er beutete Kranke aus rere Kinder zu tüchtigen Denn Menſchen mit ſtarkem Herzen. großem Mut und einſatzbereiter Tapferkeit ſeien es, die Deutſch⸗ land in Zukunft am allernötigſten brauche. Des⸗ wegen ſei es heiligſte Aufgabe der Eltern, ihr Beſtes zu tun, um alle Charakterfähigkeiten der Kinder richtig zu entwickeln und vollwertige Arbeiter am Werke des Führers aus ihnen zu machen. Ueber die Zuſammenſetzung der kleinen Gäſte und das Zuſtandekommen all der verſchiedenen Ga⸗ ben für ſie gab uns als Leiterin der weiblichen Ar⸗ beitsfürſorge Fräulein Drechſler vom St⸗ädti⸗ ſchen Fürſorgeamt Auskunft. Sie berichtete, wie nach altem guten Brauch auch in dieſem Jahre ſchon bald nach dem letztvergangenen Weihnachtsſeſte von den Frauen ihrer Abteilung mit Nähen und Werken be⸗ gonnen worden ſei, um die von der Stadt zurx Ver⸗ fügung geſtellten Stoffe in all die kleinen Wäſche⸗ ſtücke, Kleider, Schürzen, Mäntel und auch Knaben⸗ anzüge umzuwandeln.— jene Knabenanzüge, zu deren endͤgültiger Fertigſtellung dann am Ende noch die Schneiderinnung dankenswerter Weiſe beigetragen hat. Die Fürſorgerinnen aber haben auch ihr Scherflein zur Kinderweihnacht des Ober⸗ bürgermeiſters beigeſteuert, indem ſie manche freie Stunde zum Anziehen der vielen ſchönen Puppen opferten, die geſtern von glückſtrahlenden kleinen Puppenmüttern mit heißen Bäckchen in Empfang genommen wurden. Die Kinder ſelbſt endlich, deren Betreuung während der Feier von Hortnerinnen und Kindergärtnerinnen muſtergültig beſorgt wurde, waren von der Abteilung Familienfür⸗ ſorge namhaft gemacht worden, um der mit weih⸗ nachtlichem Bildſchmuck verſehenen hübſchen Ein⸗ ladung teilhaftig zu werden, die ihnen den Eintritt ſiche den tannen⸗ und lichtergeputzten Caſinoſaal icherte. 8 Viele Gäſte aus den verſchiedenſten ſtädtiſchen Aemtern und Betrieben ſowie die Kreisfrauen⸗ ſchaftsleiterin mit ihrem Stah wohnten mit Herrn Oberbürgermeiſter und Frau Renninger der Veran⸗ ſtaltung bei und freuten ſich wie die freundlichen Spender all der Herrlichkeiten am lauten Jubel der Kinder. M. K Heil“Belütigung für fünf ahre verbolen Zuvor anterthalb Fahre hinter Schloß und Riegel Sie aus dem Ei gepellt ſtand Albert Schneider aus Weyer vor der Anklagebank, ein Mann, denn ſeine Geſchäftstüchtigkeit ſichtlich manchen ſchönen Brocken eingetragen hat. Genauere Angaben dar⸗ über perweigerte er dem Gericht. Zwiſchen Spitzbart und Glatzeanſatz verſchwand kaum je das überlegen tuende Lächeln. Regelmäßig mißbrauchte er die ihm gewährte Redefreiheit zu Anſprachen„an ſein Volk“, das er im Zuſchauerraum ſich erhoffte, zu ekſtatiſchen Beteuerungen ſeiner verfolgten Unſchuld und an⸗ geblicher Wunderheilungen und zu hinterhältigen Angriffen auf ſeine„Kollegen“ von der wirklichen mediziniſchen Fakultät, die ſach⸗ und ſachgerecht aus⸗ gebildete Aerzteſchaft. Sein Gegenangriff galt vor allem dem mediziniſchen Sachverſtändigen, der ihn in die Zange nahm und als ſkandalbſe Gefahr der leidenden Menſchheit, nicht zuletzt der ärmſten Volksgenoſſen. brandmarkte. Zur gerichtlichen„Nachbehandlung“ Albert Schneiders wegen Betrugs in verſchiedenen Fällen waren außer dem Medizinalrat ſechs Zeugen gela⸗ den, Opfer der völlig laienhaften, unverantwort⸗ lichen Behandlungsweiſe jenes Mannes. der alle Leiden, ohne Anſehen der Perſon und der indivi⸗ duellen Zuſtände, auf ein und dieſelbe ganz ſchema⸗ tiſche Art kurieren zu können vorgab. Sein Tun umgaß der Angeklagte regelmäig mit allerhand Hokuspokus und ſpielte ſich als der begnadete und Erleuchtete auf, deſſen Wunderkräfte allein ſchon den Mit⸗ menſchen Heilung brächten. Für ein an Leukämie, einer kaum heilbaren Kranbheit der roten und weißen Blutkörperchen leidendes Kind das dann guch tatſächlich ſtarb, zahlte die beſorgte Mutter 15 Mark Behandlungskoſten und 40 Mark für Wein. Bei Behandlung eines Gallenſteinleidens warf ſich der rorgebliche Wunder⸗ geſetzlichen Krankenverſicherung Eine Verordnung des Reichsarbeitsminiſters vom 12. Dezember 1039 ändert wichtige Vorſchriften der geſetzlichen Krankenverſicherung. Da in den letzten Monaten in größerem Umfange Ruheſtandsbeamte ſowie Bezieher von Ruhegeld, Wartegeld oder ähnlichen Verſorgungsbezügen von Behörden, öffentlichen Betrieben ſowie in der Pri⸗ vatwirtſchaft eingeſtellt worden ſind, paßt die Verord⸗ — 3 Vorſchriften über die Verſicherungsfreiheit in der Krankenverſicherung an dieſe veränderten Berhältniſſe an. Ruhe⸗ und Wartegeldempfänger des öffentlichen Dienſtes in Betrieben, oder in Dienſten des Reiches, eines Landes, eines Gemeinde⸗ verbandes, einer Gemeinde, eines Verſicherungsträ⸗ gers, anderer öffentlicher Verbände oder öffentlicher Körperſchaften werden in der Krankenver⸗ ſicherung nunmehr aktiven Beamten gleichgeſtellt. Sie ſind daher auch unter den gleichen Vorausſetzungen verſicherungsfrei wie die aktiven Beamten. Ruhegeld⸗ oder Wartegeld⸗ empfänger, die außerhalb des öffentlichen Betriebes, alſo z. B. in der Privatwirtſchaft beſchäftigt werden, ſind berechtigt, beim zuſtändigen Verſicherungsamt Befreiung von der Krankenverſichevungspflicht zu beantragen. Wer alſo Ruhe⸗ oder Wartegeld oder ähnliche Verſorgungsbezüge erhält oder wer Ruhe⸗ geld aus der Angeſtelltenverſicherung oder eine In⸗ validenpenſion aus der knappſchaftlichen Penſions⸗ verſicherunz oder eine Invalidenrente aus der In⸗ validenverſicherung bezieht, muß, wenn er von der geſetzlichen Krankenverſicherungspflicht befreit ſein will, einen Antrag beim Verſicherungsamt ſtellen. Er hat ſomit nach den bei ihm vorliegenden Verhält⸗ niſſen zunächſt ſelbſt zu prüfen, ob er dem Schutz der geſetzlichen Krankenverſicherung unterſtellt ſein will oder nicht. Eine weitere wichtige Vorſchrift enthält die Ver⸗ ordnung über Anrechnung der bei privaten Krankenverſicherungs ⸗ Unternehmen Anpaſſung an die veränderten Verhälmiſſe zurückgelegten Verſicherungszeiten auf Warte⸗ und Vorverſicherungszeiten der geſetz⸗ lichen Krankenverſicherung. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter wird durch Verordnuna ermächtigt, eine derartige Anrechnung anzuordnen. Hierdurch ſoll die Möglichkeit geſchaffen werden. die Härten 3 beſeitigen, die ſich gerade bei dem heutigen rbeitseinſatz durch den häufig zwangsweiſe ein⸗ tretenden Wechſel aus der privaten in die geſetzliche Krankenverſicherung insbeſondere bei der Familien⸗ krankenhilfe und der Wochenhilfe ergeben. Eg iſt beabſichtigt, auch für einen Wechſel aus der geſetz⸗ lichen in die private Krankenverſicherung eine ent⸗ ſprechende Regelung vorzunehmen. Ferner bringt die Verordnung neue Vorſchriften um Ruhen von Krankengeld. Nach bis⸗ erigem Recht ruht das Krankengeld, ſolange die Arbeitsunſähigkeit der Krankenkaſſen nicht gemeldet wird, es ſei denn, daß die Meldung innerhalb von einer Woche nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit vorgenommen wird. Dieſe Vorſchrift wird grund⸗ ſätzlich auch weiterhin aufrechterhalten. da nur ſo die erſicherungsgemeinſchaft vor durch einzelne Verſicherte geſchützt werden kann. Um Härten zu beſeitigen, gibt die Verordnuna dem ein⸗ zelnen Kaſſenleiter die Befugnis, bei nicht recht⸗ zeitiger Meldung in beſonderen Ausnahmefällen Krankengeld für die zurückliegende Zeit für läng⸗ ſtens eine Woche vor der Meldung zuzubilligen. Wer alſo kein Krankengeld verlieren will, muß auch noch in Zukunft baldnach Beginn feiner Ardeitsunfähigkeit ſpäteſtens aber innerhalb einer Woche, ſeiner Krankenkaſſe Anzeige machen. Es genügt nicht, daß der Arzt dem Verſicherten die Arbeitsunfähigkeit beſcheinigt; ſie muß auch gemel⸗ det werden. Die übrigen Vorſchriften der Verordnung ent⸗ halten zweckmäßige Vereinfachungen und Erleichte⸗ rungen. täter ſchon gebörta in die Bruſt, als der Amts⸗ gerichtsdirektor fragte:„In dieſem Falle iſt Ihre Diagnoſe wohl richtig geweſen?“ Leider dauerte die nicht lange, denn bald wußte der ganze al, daß der Kranke den Doktor Eiſenbart zu Beginn der erſten Behandlung ſelbſt ins Bild ge⸗ ſetzt hatte. Weder Vorkur, noch Hauptkur halfen etwas, es ſei denn, den Geldbeutel des Angeklagten zu ſanieren. Ein Ehepaar wurde um 140 Mark er⸗ leichtert(davon rund 40 Mark für Arznei). Dem magenleidenden Ehemann ſchrieb der Angeklagte vor, tüchtig Brot zu eſſen: das„drücke nach unten“, außerdem ſolle er bei ihm Atemtechnik ſtudieren. Dann nahm eine Frau vor dem Richtertiſch Platz, die aus unbegreiflicher Angſt vor dem Arzt ſich dem Angeklagten verſchrieb. Dieſer Frau verſprach er einen Talisman, der ſie gegen alles Böſe feien werde; er mußte in ein Säckchen eingenäht und auf der Bruſt getragen werden. Der Frau bvachte er u. a. für 12 Mark eine Arznei aus Wiesbaden die nur mit„2“ gekennzeichnet war. Was ſie darſtellt, dar⸗ über ſchwieg des Sängers Höflichkeit.„Ich weiß nur, daß es hilft, Herr Richterl.. Ich weiß, daß ich ſehr vorſichtig ſein muß..., und dann folgte eine hämiſche A fung der Aerzteſchaft. Der 0 Sachverſtändige erſtattete dann ſein Gutachten. urch die überall verordneten Mittel werde der Körper ausgeputzt: das ſei in manchen Fällen an ſich gut.„Sehr richtig!“ warf hier der Angeklagte etwas. voreilig ein. In anderen Fällen ſei es ſehr ſchädlich, und verordnet wurde hier ſehr ſchematiſch. it ein paar Mitteln übte er die gantze Heiltätigkeit aus; dabei könne er nicht einmal eine Krankheit feſtſtellen. Durch geſchicktes Ausfragen der Umgebung habe er ſich über die jeweilige Sachlage er⸗ kundigt ſei dann mit ſeinem Hokuspokus gekommen. Er legte den Patienten die Hand auf den Kopf und ſtellte ſcheinbar im Handumdrehen das feſt, wozu erfahrene Aerzte Wochen brauchen. Der Staatsanwalt betonte, daß die behandelten Fälle nur einen kleinen Ausſchnitt aus vielen arotesken, aber auch tragiſchen Fällen bedente. Stets wurde feſtgeſtellt, daß die Garantie einer Heilung gegeben wurde, obwohl Schneider nicht einmal im Prozeß von richtiger Diagnoſeſtel⸗ luna überzeugen konnte. Nach Irrtums⸗Erregung kaſſierte er ſein Honorar, das erheblich war, wenn etwas zu erben war, wie er ſelbſt einräumte. Er ließ ſich auch verpflegen und nahm alles mit, was an Vorteilen für ihn herauszuſchlagen war. Das ein⸗ zige. was er verſtand, war, die Leute richtig auszu⸗ nehmen. Beantragt wurden für jeden Fall ſechs Monate, zuſammen zwei Jahre Gefängnis und Be⸗ rufs⸗Unterſagung auf fünf Jahre, das höchſtzuläſ⸗ ſiae Maß. Das Schlußwort des Angeklagten verſuchte, den lieben Gott und eine ganz hohe Perſönlichkeit in die trübſelige Afſäre hineinzuziehen; das gab eine ernſtliche Verwarnung des Angeklagten durch den Amtsgerichtsdirektor, der ihm auch ſeine Vor⸗ ſtrafen vorhalten mußte: Steuervergeben, Sittlichkeitsverbrechen, Verleitung zum Mein eid u. oͤgl. Das Urteil lautete auf anderthalb Jahre Gefängnis 5 Be⸗ trug in vier Fällen und auf Unterſagung der Aus⸗ übung der Heilpratis für fünf Jahre. Die Begrün⸗ oͤung unterſtreicht u. a. die Täuſchung des Blinden, den er zu Zahlungen beſtimmte durch ſpiritiſtiſche Sitzungen, in denen den Angeklagten eine„höhere Macht“ belehrt babe, daß er den Blinden beilen könne. Dex. Angeklagte gab ihm ein Abführmittel und legte Fiſchgalle auf das Augel Die Krankheit der Herzleidenden hat Schneider zeitweilig ſogar verſchlimmert dadurch, daß er Flüſſigkeiten ver⸗ ordnetel Sein Treiben war gemeinſchädlich. Als gemeingefährlicher Betrüger muß ihm weitere Be⸗ tätigung verboten werden, damit er nicht weitere Opfer finanziell und geſundheitlich ſchädigt. Darum wurde die Ausübung der Heilpraxis auf fünf Jahre unterſagt. Nach dem Heilpraktiker⸗Geſetz wird er wohl nicht zugelaſſen werden aber ſolange darüber nicht entſchieden iſt. muß es ihm unterſagt Filmrundſchan Schauburg:„Anton ber Letzte“ hätte man glauben können— wenn man die Faſt erſten Bilder betrachtet!— man hätte es mit einem Ekel redivivus au tun. Aber ſehr bald ſchon muß man ſeine Meinung von dieſem Anton, den un⸗ gekrönten Herrn eines prunkvollen Adelsſchloſſes revidieren. Anfänglich ia, da iſt er ein erſchröcklicher Tyrann, der über das Perſonal mit Furcht, Schrecken und örolligen Gebärden regiert. Wie ein Grals⸗ wächter, ſo glaubt er über wurmſtichige Traditionen wachen zu müſſen. Der Stammbaum ſeines gräf⸗ lichen Herrn iſt für ihn eine Art Heiligtum, vor dem er vor Ehrfurcht erſtirbt... Eine„Meſalliance“ des jungen Grafen mit einer Verwalterstochter be⸗ trachtet er als eine ungeheuerliche Sünde wider das blaue Blut. Und vor den beiden ins Haus geſchneiten Damen, die gleichfalls adeligen Geblütes ſind, hegt er den allergrößten Reſpekt. Trotzdem die beiden weiter nichts waren, alg zwei abgefeimte Spekulan⸗ tinnen, die ſich dunh eine Heirat mit dem ältlichen Schloßherrn ſanieren wollen. Dang aber kommt der Umſchwung in Antons dienerhaftem Gemüt. Er nimmt eine ſeeliſche Kehrtwendung vor. Ein Kind hat ihn verzaubert. Ein neugeborenes ſogar, das nur zu 50 Prozent blaublütig iſt.. Ein neuer Anton ſteht plötzlich vor ſeinem erſtaunten Herrn und deſſen perplexen Gäſten. Voll des heiligen Zornes über ihr arrogantes Benehmen, über ihre innerlich faule fatale Haltung entfeſſelt er Blitz und Donner, bis die Atmoſphäre geklärt iſt, der Spu der beiden Damen verſchwunden und mit der Hoch⸗ zeitsfeier des jungen, friſchen, ſympathiſchen Schloß⸗ herrn wieder Friede in die traditionserfüllten Hallen eingekehrt iſt. Hans Moſer ſpielt mit ſeinem ewig weltſchmerg⸗ umdüſterten Geſicht, mit fahrigen Gebärden und gro⸗ teskem, fornigem Temperament dieſen Anton, den König aller Kammerdiener, der ſchließlich zum „Revolutionär“ in ſeiner Welt wird. Ihm zur Seite agieren Heinz Salfner als gütiger nonchalanter Schloßherr, die hübſche Charlotte And er in der Rolle der Pächterstochter, H. A. v. Schlettow, Otto Wilh. Fiſcher, Elfriede Datzig und Ger⸗ trud Wolle. Die Spielleitung hatte E. W. Emo. Ein nettes Beiprogramm leitet den Hauptfilm ein. 0—— C. W. Fennel. Alhambra:„Befreite Hände“ Das iſt die Geſchichte einer ſeltſamen Magd mit einer ſtarken Begabung, die ſie in ihrer ländlichen Umgebung zur Vereinſamunz verurteilt. Die Mago Dürthen hat aber das zufällig ſich ergebende Glück. durch eine geſchäftstüchtige Kunſtgewerblerin in die Stadt zu kommen, vorerſt freilich nur, um in Ker⸗ ſtin Thomas' Maſſenbetrieb untergeordnete Arbeiten au verrichten, bis ſie in einem prächtigen Ausbruch den ganzen tönernen Krempel auf den Boden pfef⸗ fert. Nun darf ſie ſchnitzen nach Herzensluſt. Ker⸗ ſtin Thomas muß einſehen, daß die Magd ihr hun⸗ dertſach überlegen iſt. Es nutzt gar nichts, daß ſie das Schaffen der Magd nur unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit duldet, in einem entſcheidenden Mo⸗ ment kommt es heraus. Und dann verliert ſie auch noch die Liebe des Joachim von Erken, der ſich von der ehemaligen Schafhüterin ſeines gutsherrlichen Vaters ſtark angezogen fühlt. Halt und Ruhe findet Dürthen aber erſt bei einem Bildhauer⸗Profeſſor, einem Kerl von Saft und Kraft, der allerdinas für dret Frauen zu ſorgen hat, was doch wohl. ſelbſt für einen Unterhaltungsfilm mit höherem Ehrgeiz etwas viel iſt. Erich Ebermayer hat den Romam von den befreiten Händen geſchrieben und auch dag an feſ⸗ ſelnden Situationen ungewöhnlich reiche Drehbuch verfaßt. Hans Schweikart, der bekannte Schau⸗ ſpiel⸗Regiſſeur, hatte die Spielleitung in manchmal nicht entſchloſſen genug zupackenden Händen. Es iſt das ſein erſter Film. Brigitte Horney macht das langſame Erwachen der Magd von der trieb⸗ haften Gebundenheit zur freiwilligen Bindung an das zu geſtaltende Werk überaus ſchön deutlich. Wie ſich das Erlebnis der Fünften von Beethoven in ihrem geſamten Gehaben widerſpiegelt, iſt eine feine Leiſtung. Begreiflich, daß dieſer ſchwerblütt⸗ gen Frau ein oachim von Erken auf die Dauer nicht viel ſein kann, den Carl Raddatz mit allen Mitteln ſeiner friſch fröhlichen Weltgewandtheit zu geben verſteht. Der Profeſſor Wolfram Ewald Balſers entwickelt da ein ganz anderes Kaliber: Der in manchem unbequeme Mann iſt beſeſſen von ſeiner Kunſt. In allem alſo das Gegenſtück zu Ker⸗ ſtin Thomas(Olga Tſchechowa), die vor allen Dingen beſeſſen von ihrem Geſchäft und ihren perſön⸗ lichen Erſolgen iſt. Außer dieſem reizvollen Quar⸗ tett der Hauptdarſteller ſpielen noch manche erheb⸗ lichen Stimmen mit, die im Verein das Konzert voll erklingen laſſen. S. G Kos. * Palaſtlichtſptele:„Fräulein Winneton“ Die Mannheimer Buben füllten ſchon von der erſten Nachmittagsvorſtellung an in hellen Scharen das Parkett und ließen ihrer Begeiſterung über dieſe rrliche und dabei durchaus künſtleriſch inſzenierte ndianergeſchichte freien Lauf. Sie werden denn wohl auch über die Weihnachtstage das dankbarſte Publikum dieſes neueſten Shirley⸗Temple⸗ Streifens ſein, der das berühmte amerikaniſche Filmkind trotz ſeiner inzwiſchen erlangten ſtattlichen Größe(das„Baby“ von einſt reicht ſelbſt ſehr hoch⸗ gewachſenen Männern nun ſchon bis unter die Achſel!) ſo natürlich⸗liebenswürdig wie ſelten zeigt. Die Handlung ſpielt zur Zeit des erſten Eiſenbahn⸗ baues zum Pazifik hin, da das Vordringen der Zi⸗ viliſation gegen die Welt der Rothäute noch durch ſtarke Militärkommandos, palliſadenbewehrte Forts und vermutlich meiſt recht fragwürdige Verträge zwiſchen den Bleichgeſichtern und den Ureinwohnern geſichert werden mußte. So iſt es denn wirklich noch das heroiſche Treiben der Winnetou, Lederſtrumpf und Genoſſen, von dem man in erſtaunlich ſtilvollen Bildern zu ſehen und zu hören bekommt. Dieſe auch kulturhiſtoriſch höchſt intereſſanten Aufnahmen echten Indianerlebens mit Häuptlingsrat, Lager⸗ feuer, Kriegstang und Marterpfahl machen den Film auch für Erwachſene dͤurchaus beachtlich. Margot Schubert. Sandhofer Vauer getötet Zuſammen mit ſeinem Pferd bei Verkehrsunſall Hk. Viernhein, 21. Dez. Montagvormittag er⸗ eignete ſich auf der Umgehungsſtraße ViernheimMann⸗ heim ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Bauer aus Sandhofen wollte mit ſeinem Pferdefuhrwerk und ſeinem mit Frucht beladenen Wagen nach Viernheim in die Mühle fahren. Als er aus dem ſogenannten Schwar⸗ zen Weg kommend, in die Umgehungsſtraße einbiegen wollte, wurde das Fahrzeng von einem aus Weinheim kom⸗ menden Laſtzug erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Der Bauer, ein etwa 90jähriger Mann, war ſoſort tot. Das Pfercd blieb ebenfalls tot auf der Strecke und der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Auch der Laſtzug wurde 8 trugen Verletzungen davon. e uldfrage wird burch die ſogleich eingeleitete poligei⸗ liche Unterſuchung zu klären ſein. 8 18 SeeS 6Srrnrr eSroeSsoeoe — ——* 292092„—— 1466W reStesse FXFCXXXCXE eee eee 3 * IIIR K ISennnnnnaISSSKKNENKKRren. Neue Mannheimer Zeitung Neues vom Winterſport Titelkämpſe der Oſtmark im Kunſtlauf Aurf dem Platze des Wiener Eislauf⸗Vereins wurden am Wochenende die Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften der Oſtmark durcheeführt. Vor über 10 000 Zuſchauerm gac es prächtige Leiſtungen. Es ſpricht für die Ueberlegenheit der oſt⸗ märkiſchen Spitzenläuſer, daß alle Meiſtertitel von allen Kamwfrichtern übereinſtimmend vergeben wurden. Bei den Frauen entthronte Hanne Niernberger, die ſchon nach Len Pflichterfüllungen klar geführt hatte, die Vorfahrs⸗ meiſterin Emmy Puzinger⸗Wurm gang überlegen mit einem Vorſprung von faſt zehn Punkten. Den Titel bei den Män⸗ nern verteidigte Edi Rada erfolgreich und bei den Paaren waren die Geſchwiſter Ilſe und Erik Pauſin eine Klaſſe kür ſich. Die Ergebniſſe: Männer: 1. Radea Platzz.:835,2.; 2. May 11:819,62; 8. Jun bouer 14:310,08.— Franen: 1. Niernberger :994,390; 2. Puzinger 12⸗314/98; 3. Wächtler 16:312,92; 4. Muſilek 17:311,08.— Paare: 1. Geſchwiſter Pauſin:11,78; Ehepaar Eigel 12:10,68; 3. Geſchwiſter Ratzenhofer 10,50. UnzereWeihnachtzausgabe liegt in diesem lahre drei Lagebeiunerlesem auf OlE Werbewiiung der Anzeigen ist deshéſb besonders groß! Gelegenneits Anzeigen wie Kkoufsesuche und Verksufe, Stellenangebote odet Stelſen- gesuche u. 8. finden deher gtobe Beschtung. Annehmeschtuß föt diese Ausgebe: Samsteg, den 23. Oezember, frUh 8 Uhr Meue Mannheimer Zeiiung Schwarzwälder Skilauf-Ver⸗ anſtaitungen über Weihnachten⸗ Neujahr Im Zuſammenfallen mit den zur Dezembermitte ver⸗ zeichneten Schneelagen im Schwarzwald, die vor allem im Sübteil angetroffen werden, mit den Vorbedingungen in Verkehrsmöglichkeiten, die ausgezeichnet ſind, und den aufnahmebereiten und auf die Feiertage vielſach gut vor⸗ belegten Gaſtſtätten, kann man für den Skilauf und ſeine Veranſtaltungen in der Zeit Weihnachten—Neujahr im Schwarzwald erfreuliche Hoffnungen haben. Reichsbahn und Reichspoſt ſehen das Ihre vor in Führung zahlreicher neuer Verbindungen in Fern⸗ und Nahverkehr, an den Poſt mit ihren Kurſen bis in die Höhen in allen Teilen des Gebirges anſchließt. Der weihnachtliche Skilauf im Schwarzwald ſieht im Zweiwochenabſchnitt von Weihnach⸗ ten bis Dreikönig eine Reihe namhafter Wettkämpfe vor. Sie beginnen, zeitlich geordnet, am erſten Weihnachts⸗ feiertag mit dem Springen in Schonach an der Langen⸗ waldſchanze. Am zweiten Feiertag iſt im Hundseckgebiet im Mittelſchwarzwald in Schönwald das Springen auf der Adlerſchanze und im Südſchwarzwald das Springen in Hinterzarten auf der Kirchwaldſchanze. Einen Höhepunkt bilden am Silveſtertag die Hochſirſtwettkämpfe in Neu⸗ ſtadt(Schwarzwald), die aus Abfahrt vom Hochfirſt nach Neuſtadt über 350 Meter Höhenunterſchied und aus dem Sprunglauf an der Hochfirſtſchanze beſtehen. Dieſe erſt⸗ winterliche Periode ſchließt am 7. Januar mit dem Lang⸗ lauf Badenweiler und am gleichen Tage mit einer Gau⸗ meiſterſchaft, nämlich der in der Staffel über amal 10 Kilo⸗ meter, die auf dem Schauinsland durchgeführt wird, io. Württembergs Ski⸗Meiſterſchaſten Endqgültig feſtgebegt ſind jetzt die Termine und Orte der Skimeiſterſchaften in der nordiſchen Kombination und in den alpinen Wettbewerben. Vorher haben die Schwaben bei einigen reichsoſfenen Veranſtal⸗ kungen noch Gelegenheit, ſich auf die Titelkömpfe vorzu⸗ bereiten. So gibt es am 25. und 26. Dezember Skiſpringen in Schonach, Schönwald und Hinterzarten. Am Silveſter⸗ und Neujahrstage finden reichsoffene Abfahrts⸗ und Tor⸗ läuſe in Kleinen Walſertal ſtatt. Die Meiſterſchaften der württembergiſchen Bezirke im Lang⸗ und Sprunglauf wur⸗ den für den 18. und 14. Januar in den verſchiedenen (Orten feſtgeſetzt. Das Gebiet Württemberg der HJ führt ſeine Winkerſportkämpſe om 19. bis 21. Januar in Ober⸗ kaufen Surch. Onſtmettingen iſt am 7. und 28. Januar Schauplatz der ſchwäbiſchen Skimeiſterſchaften in der nor⸗ diſchen Kombination(Lang⸗ und Sprunglauf), und in Degenfeld werden ann 18. Februar die ſchwäbiſchen Staf⸗ felmeiſter ermittelt. Den Abſchluß bilden am 23. und 24. März die Titellämpfe in der alpinen Kombination(Ab⸗ fahrts⸗ und Torlauf) im Kleinen Walſertal. In Oberſchreiberhau und Leipzig Die erſten Reichswettkämpfe der Studenten 1940 Für die erſten Reichswettkämpfe der Studenten im Fahre 1940 ſtehen jetzt Termine und Austragungsorte feſt. Die Reichswettkämpfe der Skiläufer werden am 9. und 10. Februar in Oberſchreiberhau veranſtaltet. Aus⸗ getregen werden in dem ſchönen Rieſengebirgsort Ab⸗ fahrts⸗ und Torlauf, Lang⸗ und Sprunglauf. ſowie ein 4 mal 10 Kilometer⸗Staffellauf für Univerſitäten, Hoch⸗ ſchulen und Kameradſchaſten. Die Altakodemiker ſtarten in einer beſo deren Klaſſe. Die Meſſeſtadt Leipzig iſt vom 15. bis 17. März Schauplatz der Studenten⸗Reichswett⸗ kämpfe im Fechten, Turnen, Boxen und im Geländelauf. Neun Naloyen in Garmiſch Für die Internationole Winterſportwoche, die vom 20. Januar bis 4. Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen ver⸗ anſtal et wird, ſind die Vorbereitungen in vollem Gange. Eingeleitet wenden die Kämpfe mit den Meiſterſchaften des Sporlbereichs Bayern in der nordiſchen Komhinaction. Im Eisſtalton werden am Freitag, 26. Jan., Kunſtlauf⸗Dar⸗ bieturgen mit internationgler Beſetzung Kurchgeführt; außerdem gich es Eiskockeykämpfe ſterſchaft. Der zweite Teil der Winterſportwoche wird am Donnerstag, 1. Februar, mit dem 4 mal 10⸗Kilometer⸗ Staſfellauf für die Nationcl⸗Monncchaften der teilnehmen⸗ den Länder eröffnet. Weiter ſbeihen zur Entſcheidung die internationalen Wettbewerbe in der nordiſchen und alpinen Kombination mit einer Sonderwertung für, Abfahrt und Torlauf und dem großen Sprunglauf. Noch Bulgorien und der Slowakei hat jetzt Iugoflawien bekanntgegeben, daß es 18 Teilwehmer nach Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen entſenden wird. Die Mannſchaft beſteht aus zwe Staſfeln, ſechs Springern und zwei Läuſern für die nopdiſche Homb'notion. Es wird beſtimmt damit gerechnet daß ſick ocht bis neyn Natiopen an der Internationalen Winterſporkwoche 1940 Garmiſch⸗Partenkirchen beteiligen. —— Deutſchlands Rin⸗er freten om 7. Rannar in Kopen agen zum neunten Länderſampf gegen Dänemark an on den bisherigen Begeenungen gewann Deutſchland fünf, während die Dänen dreimal erſolgreich waren. um die deulſche Mei⸗ weiter dividendenlos. 1942 in Deutſchland 4. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft In Genua tagte der Vorſtand des Fußball⸗Weltverban⸗ des(F3FA), um zu der Lage im internationalen Fußball⸗ ſport Stellung zu nehmen. Den Vorſitz ſührte Dr. Mauro (Italien), die deutſchen Belange nahm Dr. Bauwens (Köln) wahr. Ferner waren der deutſche F A⸗Geſchäſts⸗ führer Dr. Schricker, 8 Dr. Pelikan(Protek⸗ torat Böhmen und Mähren). Dr. AnHrejevis(Jugo⸗ ſlawien), Lotſy(Holland) und Seelbrayers(Bel⸗ gien) anweſend. Es wurde endgültig beſchloſſen, die 4. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1042 Deutſchland zur Ausrich⸗ tung zu übertragen. Können die Titelkämpfe bis zu die⸗ ſem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden, kommt ein ſüd⸗ amerikaniſcher Verband an die Reihe. Mit der Frage der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft wird ſich auch der nöchſte Kon⸗ greß der F3JA befaſſen. Die bereits im Monat Mai in Luxemburg geplante Tagung iſt bis zum Srätſommer hnausgeſchoben worden und findet im Auguſt oder Sep⸗ tember 1040 ſtatt. Vertrauen für Deutſchland Der Beſchluß des 8 A⸗Vorſtandes boweiſt das große Vertrauen, das Deutſchland auf dem Gebiete des Sports auch in der Kriegszeit entgegengebraht wird Die Ueber⸗ tragung der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft iß mehr als eine ſchöne Geſte. Wenn Deutſchland den ihm aufgezwungenen Krieg zu einem ſiegreichen Ende geführt hat, wivd es das Weltturnier, die größte und bedentendſte Veronſtoltun⸗ des internationalen Fußballſports, in einem ſeinem An⸗ ſehen entſprechenden Rahmen durchführen. Von Montevideo bis Paris Die erſte Weltmeiſterſchaft im Fußball wurde im Jahre 1990 von dem zweimaligen Olympiaſieger Uruquqy durch⸗ geführt. An den Spielen in der Hauptſtadt Montevideo nahmen 13 Länder teil. Der Gaſtgeber Uruguay gewann das Endſpiel gegen Argentinien mit:2 Toren. Im Jahre 1934 waren es beim zweiten Weltturnier 91 Nationen, eine Rekordbꝛteiligung und ein wirklichee Meiſterſchaftsturnier, HAnokis- Und WInTscuRPrs-ZEkMrunc 5. Seite 7 Nummer 514 wie es ſein ſoll. Italien richtete die Spiele der Schlußrunde aus und ſiegte im Endſpiel über die Tſchecho⸗Slowakei mit:1 Toren. Ein großer Erſolg Deutſchlands war der dritte Platz ſeiner Mannſchaft. In der Vorſchlußrunde von der Tſchecho⸗Slowakei:1 geſchlagen, ſiegte die deutſche Elf im Kampf um den dritten Platz in Neapel über Oeſter⸗ reiſt mit:2 Toren. In Frankreich ſpielten ſich im Jahre 1038 die Schlußkämpfe der dritten Weltmeiſterſchaft ab. Von den 20 beteiligten Länder⸗Mannſchaften kamen 15 in die Entſcheidung, darunter auch Deutſchland, das dann aber in zwei Spielen von der Schweiz früher als erwartet aus⸗ geſchaltet wurde. Zum zweiten Mal ging Italien als Sie⸗ ger aus der Weltmeiſterſchaft hervor. Mit:2 Toren ſieg⸗ ten die„Azzurri“ in Paris gegen Ungarn und verteidigten ſicher den ſtolgen Titel. O. Schmiot und W. Wolff Championate im Rennſport entſchieden Der Mülheimer Rennverein hat beſchloſſen, ſeine Renn⸗ tage am 26. und 31. Dezember abzuſagen. Damit iſt das Rennjahr 1939 abgeſchloſſen. Aus dem Kampf um das Championat auf der Flachen iſt Otto Schmidt mit 57 erſten Plätzen ſiegreich hervorgegangen, die er in 227 Rit⸗ ten erzielte. Damit iſt Otto Schmidt ſchon zum elften Male Championatſieger geworden. Den 2. Platz nimmt H. Zehmiſch ein, der längere Zeit vor dem Altmeiſter an der Spitze lag, dann aber doch noch geſchlagen wurde; in 265 Ritten kam Zehmiſch auf 53 Siege. In weitem Abſtand folgen J. Staroſta, W. Held und M. Schmidt. An der Spitze der Hindernisjockeis ſtand ſchon lange Willi Wolff mit 24 Siegen vor R. Flieth(23) und Florian(22). Nach⸗ ſtehend die je zehn erfolgreichſten Jockeis des abgelaufenen Rennjahres: Flachrennen: 1. O. Schmidt 227 Ritte, 57 Siege; 2. H. Zehmiſch 265— 53; 8. J. Staroſta 201— 35; 4. W. Held 151— 34; 5. M. Schmidt 152— 20; 6. H. Wenzel 176— 26; 7. A. Lommatzſch 160— 25; 8. Helmut Schmidt 180— 24; 9. L. Sauer 116— 22; 10. J. Vinzenz 127— 20. Hindernisrennen: 1. W. Wolff 91— 24: 2. N. Flieth 86— 23; 3. K. Florian 93— 22; 4. B. Ahr 53— 17; 5. H. Hochſtein 94— 16; 6. J. Unterholzner 79— 14; 7. L. Sauer 59— 12; 8. J. Mißling 61— 13; 9. W. Zimmer⸗ mann 74— 11; 10. H. Janzen 53— 8. Kurssieigerungen bei lebhaſſeren Umsäßen Durch Käufe der Bankenkundschafi und des Beruishandels Berlin, 21. Dezember. Am Donnerstag waren die Umſätze an den Altien⸗ märkten allgemein etwas lebhafter. Da es ſich faſt aus, ſchließlich um Kaufaufträge handelte, ſetzten ſich überwiegend Kursſteigerungen durch. Die Auſwärtsbewegung iſt in erſter Linie auf Käuſe der Bankenkundſchaft führen, denen ſich der Berufshandel mit leichten An⸗ ſchaffungen anſchloß. Die Kursabſchläge waren in ihrem Ausmaß zumeiſt völlig unbedeutend. Von Montanen ſtiegen Vereinigte Stahlwerke um 76 und Harpener um 7/ v. H. Mannesmann und Buderus ſchwächten ſich in letztgenanntem Ausmaß ab, Klöckner büßten ½ v. H. ein. Die übrigen, Werte wurden unver⸗ ändert notiert oder erhielten keine Anfangsnotiz. Am Braunkohlenaktienmarkt war der Grundton ausgeſprochen feſt. Zu erwähnen ſind Leopoldgrube mit plus /, Deutſche Erdöl mit plus 74, Ilſe⸗Bergbau mit plus 1½ und Rhein⸗ Braun mit plus 2½ v. H. Größere Steigerungen ferner Kaliwerte, von denen Wintershall 11, Kali⸗Chemie 1½. und Salzdetſurth 2½ v. H. gewannen. Von chemiſchen Werten blieben Farben bei einem Umſatz von 42 000/ mit 164.25 unver⸗ ändert. Goldſchmidt kamen v. H. höher an. Die am Vor⸗ tage ſtärker befeſtigten Elektrowerte vermochten ſich nicht immer voll zu behaupten. Siemens lagen ½ v. H. höher, während Licht u. Kraft und Geſfürel ſe 74 v. H. verloren, Lahmeyer ſogar v. H. niedriger lagen. Verſorgungswerte wurden allgemein höher notiert, ſo Deſſauer Gas und EW Schleſien um ſe 4, Bekula und HEW ͤ um je 1 und Char⸗ lotte Waſſer um v. H. Auiowerte beſſerten ihren Kursſtand. BMis und Daimler kamen je 1 v. H. höher zur Notiz Maſchinen⸗ bananteile lagen nicht ganz einheitlich. Rheinmetall Bor⸗ ſig gewannen 1 und Berliner Maſchinen 1,50, während Schubert u. Salzer 1,75 v. H. verloren. Zu erwähnen ſind noch Deutſcher Eiſenhandel mit plus 1, Metallgeſellſchaft mit plus 2/6, Zellſtoff Waldhof mit plus 1,50, Feebdwihle und Allgemeine Lokal und Kraft mit ſe plus 71 v. H. Stöhr gaben um 1 v. H. nach. Deutſche Reichsbank wurden mit 101,50 gegn 1041,75 notiert. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſetzte zu 139/%6 gegen 188 ein. Die Gemeindeumſchuldung ſtellte ſich um 76 v. H. niedriger auf 946. Stenergutſcheine 1 lagen gegen den Vortagsſchluß völlig umverändert. Geid- und Devisenmarkt Berlin, A. Dez. Am Geldmarkt glieben die Blanko⸗ tagesgeldſätze mit 2½ bis 296 v. H. unverändert. Von Valuten errechneten ſich der Gulden mit 192 85 der Belga mit 41,54 und der Schweizer Franken mit 55,92. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5. Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 20 Dezember 19 Dezember für enteſ Seld J Brief Geld Brief Aegypten lägopt.Pfd.)) 0,740] 9,76) 9,740.760 Afohaniſtag*. 18.730/ 18.770 18,730 18,770 Argentinſen.⸗Peſo 8 9,563] 9,567 0,503] 0,567 Auſtralien 1 Saslcal Pid..702.808 7,797.098 Belgien„ 100Belga 41,44 41.52 41.22 41.32 Braſilien 1Milreis—*0 0,1300 0,132„130] 0,139 Brit. Indien 100 Rupſen)) 73.43 73,12 73.03 73.12 Bulgarien, 100Leva 0 3,047/ 053 3,047/ 3,052 Dänemark 100Kronen 4 45.05 48,15 48 05 48,15 England. 1fdD 2.740] 9 76 9,7400 9,760 Eſtland 10 eſtu Kr. 4˙ 62.44%/ 52,500 2,44 2,560 Finnlondtooſinn Mk. 4.045/ 3,055.64.055 Fankreich.. 100Fr.)2 5514/.520.514/.526 Griechenland 00Dr 0.353/ 2,357.353] 2,35 Holl ud 106Galden 2 132,32 132,58 132,52 1132,78 ran(Teheran) 100 Rlele 83 14,28 14,30 14.28 14.30 Island. 100 isl. Kr 5½% 38,31 33,3) 38,31[38,39 Italien.. 106 Lire 45 13,09[13,11 13,00 J13,11 Japan 19en.20 0,583 0,585 0,5820.585 Jugoſlaw. 100 Dina 5,694]/ 5,700 5,694] 5 700 Kanada lan. Vollar)) 2,14[.152.148] 2,152 Vetiland 160 Latts*˙7 48,7548.85 48,75 48,85 Lilauen.„ 100Litae** 41.94 42.02 41.94 42,02 Luxemburg iooluremb.Fr, 90 10.3510.38 19,31 10.83 Meuſeeland deussel. biu.)) 7992.%8.904%.008 Nociorgen 0Kronen 37 56,59[ 50,71 50.59 50.71 Por ugal 100 Estudo 475 9,9910.10.091 9,10) Rumänie, 100e 3½ 5 3— 38 Schweden.. 100Kr. 27259.2959,41 59.2950,41 Schwei; 100fFranlen 19 55,8055.98 55.8655.93 Spanſen„10 P ſeten 5 25,01 25,07.25,025,0/ Siowa 1 100 Kronen. 8,5900/.69, 5,598..0 Südafrika 1 Südatr. Pis.· 9,740 9, 76) 9,740 9,700 Tücte.. iu fo. 0 159780.98• 1,0780 1,982 Ungarn 10Penge 4* 932 3* 95 Uruguay, Goldpeſo 7* 0,919/ 0,921 6,919] 0,921 Ver Stahn Dolla,.4010.405.4911 2,495 Die mit einem ½ verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsvertehr amtlichen Gebrauch Süddentſche Drahtinduſtrie Ac, Mannheim⸗Waldhof, iter Das am 30. Juni 1939 geendete Ge⸗ achäftsjahr brochte den Erzeugungswerkſtätten der Ach aus⸗ reichende Beſchäſtigung und geſtiegenen Umſatz und Ber⸗ jand im In⸗ und Auslandsgeſchäſt. Die planmäßige Ver⸗ beſſerung des Betriebes wurde fortgeführt, die hierfür vorgeſehene Sonderrückbage von 180 000 auf 350 000/ er⸗ höht. Unter den fpeiwilligen Sosialleiſtungen iſt eine Ge⸗ folgſchaftsverſicherung für alle Werksangehörigen zu erwäh⸗ nen. Die Bibanz weiſt eine weitere Geſundung des Unter⸗ nehmens nach. Jahresertrag 1126 802(841 571) 4, Per⸗ ſonalausgaben aller Art 808 000(625 000)“, Abſchreibun⸗ gen 60 372(91 000) 4, Steuern 248 425(117 085)„. Der einſchließlich 56 741„ alten Vortraos betragende Rein⸗ gewinn von 70 d22(56 741)/ ſoll wieder zur Stärkung und zum weiteren Ausbau des Betriebes vorgetragen, eine Dividende alſo nicht pe teilt werden. Das Anlagever⸗ mogen iſt unter Berückſichtbomun von Zugänoen und Ab⸗ ichreibungen mit 607 403(607 659)& ousgewieſen, Umlauf⸗ vermögen 912 970(608 806) 4. Geſetzliche Rücklage wieder 60 000, Rüchſtelluugen für ungewiſſe Schubden 238 000 (136 909), Verbinolichkeiten 178 590(148 000) 4. Das 9 geſundete Unternehmen ſieht dem weiteren Verlauf des bischer befriedigenden neuen Geſchäftsjahres mit Zuver⸗ ſicht endgegen. 19 11..) e Die Mannheimer Börſenban Ach, die frühere Be⸗ ſitzerin des ehemaligen Börſen⸗Gebäudes, dae ſich ſeit dem 28. Juli 1938 in Abwicklung befindet, legie ihrer Haupt⸗ verſammlung die Berichte über die Geſchäſtsjahre 1938 und 1009 ſowie die Abwicklungs⸗Schlußbilanz vor Einnahmen waren in dieſer Zeit nicht mehr zu verheichnen. Nachdem die Stadt Mannheim, die Erwerberin des alten Börſen⸗ Gebäudes den Reſtkaufpreis von 25 000 bezahlt hat, konnte die Schlußverteilung erſolgen. Laut Schlußbilanz iſt noch ein Vermögen von 24 953„ norhaͤnden. Nach Ab⸗ zug eines Betrages von 728 /, der für noch nicht fällige Gewerbeſteuer ſowie die anfallenden Koſten für amtliche Veröfſentlichungen, Löſchung der Firma, Notariats⸗ gebühren und Aufbewahrung der Büchet zurückgeſtellt iſt, verbleibt zur Ausſchüttung an die Aktionäre betrag von 24 225„/, was einer Quote von 95 v. H. auf das zuſammengelegte Aktienkapital von 25 500 ent'pricht. Die entſprechenden Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt. Deutſche Dunlop⸗Gummi Compagnie AG Hanan. Der Vorſtand der Geſellſchaft gibt bekannt, daß Dr. W. H. Heroeus und Julius Brün ing, beide Konau, mit Wirkung vom 19. November 1939 aus dem Auſſichtsrat aus⸗ geſchieden ſind. ein Reſt⸗ Mannheimer Geireidegroſßmarki Soweit die Bauern ihre Ausſaatarbeiren beendet h was noch nicht überall der Fall iſt, wurden die Druf arbeiten wieder aufgenommen. Dabei ſteht augenblicklich in den Gegenden, in denen Braugerſte angebaut wird, der Druſch dieſer Frucht im Vordergrund, da die Reichsge⸗ treideſtelle den Aufkauf von Braugerſte bis zum 15. Januar 1940 befriſtet hat. Aus dieſen Gründen waren die Weizen⸗ anlieferungen bis jetzt noch klein; in der Hauptſache dienten ſie der Erledigung alter Abſchlüſſe. Sonſt war auch etwas Weizen aus Baden, Heſſen und Mitteldentſchland zu haben. Soweit eine Spanne von 4 4 berechnet wurde, zeigten ſich die Mühlen als willige Abnehmer. In keinem Falle wurde aber eine darüber hinausgehende Handelsſpanne bewilligt. Infolgedeſſen kommt auch zunächſt für den Südweſten nord⸗ deutſcher Wetzen nicht in Frage. Bei den Umſätzen han⸗ delte es ſich um prompte Lieſerung. Für Jannar hörte man nur wenig Abſchlußmöglichkeiten. Dabei dürften Transportmöglichkeiten und Waſſerſtände eine Rolle ſpielen. Die Roggenumſätze waren gleichfalls nicht mehr um⸗ fangreich. Mehrſach konnten Mühlen etwas Noggen aus benachbarten Bezirken aufnehmen. Dringender Bedarf iſt kaum vorhanden, doch werden die an den Markt kommen⸗ den Mengen glatt untergebracht. Das eufopäische Mannheim Die bogchichte des Baionathoatei aunbein Das schöne und passende Weihnachtsgeſchenk Ethältlich in allen Buchhandlungen Braugerſte wird, wie oben erwähnt, bevorzugt ge⸗ droſchen und der Reichsgetreideſtelle angedient. Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Anlieferungen ſo rechtzeitig erfolgen können, daß die vorgeſchriebenen Friſten eingehalten wer⸗ den können. Brauereien und Mälzereien, die noch freie Bezugsſcheine haben, ſind nur noch ſehr vereinzelt vor⸗ handen, ſo daß auch der Verkauf an Verarbeiter als ſel⸗ tene Ausnahme zu bewerten iſt.— Das Angebot an In⸗ duſtriegerſte iſt gering. Man darf wohl annehmen, daß nach dem 15. Januar mehr Gerſte für Induſtriezwecke zu haben ſein wird. Im Augenblick verſucht man, ſaſt jede einigermaßen brauchbare Gerſte als Braugerſte zu dekla⸗ rieren.— Futtergerſte iſt wenig vorhanden. Auch hier wird ſich die Marktlage ändern, wenn erſt die Braugerſte ihre Marktfähigkeit verloren hat. Auch bei Induſtriehafer ſind die Anlieferungen ſchwächer geworden. Man wird für die Folgezeit ſtärker auf nord⸗ „deutſche Herkünfte angewieſen ſein. Futterhafer wurde faſt ausſchließlich den Heeresämtern zur Verfügung geſtellt. Das Weizenmehlgeſchäft iſt ruchiger geworden, nachdem die Käuſe aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes beendet ſind. Rückſchauend wird vielfach ſeſtgeſtellt, daß dieſe Käufe nicht ganz den Umfang angenommen haben, den man vielleicht erwartet hatte. Der Grund dafür dürfte darin liegen, daß die kartenmäßige Zuteilung von Mehl an die meiſten Haushaltungen den durchſchnittlichen Bedarf überſtieg, ſo daß die Hausfrauen verſchiedentlich noch Vorräte hatten, die jetzt verwendet werden.— Auch bei Roggenmehl iſt eine ruhigere Umſatztätigkeit zu verzeichnen, die auf die bevorſtehenden Feiertage mit ihrem verſtärkten Weizen⸗ mehrlverbrauch auch auf die in jedem Monat zu beob⸗ —9 leichte Abſchwächung um dieſe Zeit zurückgeführt wird. Am Futtermittelmarkt geht die Verſorgung der Miſch⸗ futterbetriebe befriedigend vor ſich. Die Anfuhren von Zuckerſchnitzeln haben ſich in der letzten Zeit weiter erhöht. Oelkuchen waren nicht vorhanden. Die Zuteilungen von Miſchſutter nehmen ihren guten Fortgang. Außer dem * bereits angekündigten Amidmiſchfutter ſoll in der nächſten Zeit wieder ein Schweinemiſchfutter herauskommen. Die Angebote von Stroh waren noch nicht ſehr umfangreich. Heu iſt, entgegen anderen Nachrichten, im Augenblick in Baden für private Verbraucher nicht zu haben. Soweit Anlieferungen erfolgen, werden ſie den Heeresämtern zu⸗ geleitet. Paul Riedel. Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen Kreistellung der NSDAP Mannheim, Nhenstraße! NS⸗Frauenſchaft Seckenheim. 21. 12., 20 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsabend im Frauen⸗ ſchaftsheim. Abteilung Ingendgruppe JG Neckaran⸗Nord und Süd: 21. 12., 20 Uhr, Sport in der Wil⸗ helm⸗Wundt⸗Schule, 1. St., Z. 4. 36 Waldpark. 22. 12., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im BDM⸗ Heim, Dieſterwegſchule. Anordnungen der NSDAP 6 C Atchſtelt PduUl Schrnitt 2 un rese Agäthe Schſmitt geb. Gilles Kerl Ludwig- Strabe 14 Statt Korten mre Vermshlung geden bebennt Heerdtstrese 3 —. bezember 1959 Trouung 12.50 Uhr Jesuſtenleirche J6 Almenhof. Alle Mädel neb⸗ men an dem am 21. 12., 18 Uhr, ſtattfindenden Gemeinſchaftsabend im Gemeinſchaftshaus teil. Die Deuiſche Axbeitsfront Kreiswaltung'heim. Rheinstr. 3 Ortswaltungen Waſſerturm. Freitag, den 22. 12., nachmittags in der Zeit von 5 bis 7 Uhr, müſſen die Brieffächer ge⸗ leert und wichtiges Propaganda⸗ material auf der Dienſtſtelle ab⸗ geholt, ebenſo Rückſtände für Zeit⸗ ſchriften bezahlt werden. Kraft durch Freude Backen Sportamt geeignet a. Lager⸗ 90 0 Aktion b1111g Die Sportturſe in Allgemeiner Abauge ben Körperſchule und Fröhlicher Gym⸗ naſtik und Spiele fallen bis 8. Ja⸗ Haupigüterbahnhot Wertthallenstrage& 1 24 12. 1909 d 31. 12. 1930 . 12. 1939 un„132. 3 J.&., Meyer Tel. 270 51 Reichsſportabzeichen(für Frauen und Männerſ:.30 bis 11.00 Uhr Stadion(bei ſchlechter Witterung Gymnaſtilhalle). Reiten für Raducsauger fokno Lun MIL Hoblob Münner und Frauen): Reitkurſe finden täglich von 18 bis 21 Uhr in der /⸗Reithalle im Schlachthof 120 und 220 volt, noch autf Lager. ſel. 240 73 LE Ropfol 390 zum und ſtatt. Anmeldung zur Teilnahme nimmt Reitlehrer Soemmer, Fern⸗ ruf 424 92, entgegen. das xrohe Freude bereitet und leichzeitig nützlich ist:— Eim ABonmement ſür 10, 20. 30 oder mehr Unter⸗ richis-Stunden bei der 209 BERLITZz Scoo Mannheim, Friedrichsring 2 a, Tel. 416 00 %0 Amtl. Bekanntmachungen flhoten. Frei, 8 Uhr, Schlachtho/ auftet Kreibat ichul z. 8 5 4 Kuhfleiſch. Anfang Nr. 170/280. Odne Wieiene u 10 felnru, 272⁴ GEleiſch verabreicht, 7—3⁵³⁰ Sparkesse bepindel 1²² Mündeloiche · odec uncere Sargecchrenlo- gulocheine ——————— — —— 6. Seite/ Nummer 517 Neue Maunheimer Zeitung Uirn heuſiges 5 Nen. IELLLLLI P 7. 23, Planken Fernruf 239 02 Brigitte Horney- Olga Tschechowa Beireite Hände Ein Bevane füm necn dem Nomen von Ei ch kbermeyer mit BEwald Balser, RHarlkaddata lenemeis Nat oe Tneeter Hennneim) E. v. Winterstein Paul Dahlke Hänschen Plaff u a. 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