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Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Nüſtungsbefehl Rooſevelts Die deutſchen Siege über die Sowiets mackten ihn nötig Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 6. Oktober. Der Präſident der Vereinigten Staaten hat An⸗ weiſung gegeben, die Rüſtungsproduktion der uSA im Lauſe der nächſten Monate ganz bedeutend zu ſteigern, da der deutſche Vorſprung auf dem Rüſtungsgebiet infolge der gewaltigen Verluſte der Sowjetarmeen und der Beſetzung wichtigſter Induſtriegebiete des Oſtens durch deutſche Truppen noch größer geworden iſt als bisher ſchon. Immer mehr zeige ſich, daß die deut⸗ ſchen Siege im Oſten alle amerikaniſchen Berech⸗ nungen über den Haufen geworfen haben. Der Direktor des amerikaniſchen Rüſtungsamtes Kundſen veröffentlichte geſtern einen Auſruf an das amerikaniſche Volk, in dem er erklärt, die USA müßten im nächſten Jahre außerordentlich hart, jedenfalls bedentend härter als hente arbeiten, wenn ſie den gewaltigen Vor⸗ ſprung, den Deutſchland in der Kriegsproduktion habe, auch nur einigermaßen einholen wollten. Das jetzige Produktionstempo ſei dazu in keiner Weiſe ausreichend. Smuts verſucht die ASA aufzuhetzen dib Berlin, 5. Oktober. Smuts, Churchills Lautſprecher in Südafrika, hält es für angebracht, das USA⸗Volk zu ermuntern, —5 Haut für britiſchen Intereſſen zu Markte zu ragen. „Ihr könnt nicht nur danebenſtehen und uns Mut zureden. Ihr müßt mit uns kommen“, erklärte er nach einer United⸗Preß⸗Meldung aus Pretoria. Er ſei kein Peſſimiſt, ſo verſuchte er ſeine Hetze zu entſchuldigen, aber er zweifle doch„an der Fähigkeit Großbritanniens, ohne die Teilnahme der USA zu angemeſſener Zeit einen entſcheidenden Sieg zu erringen“, womit er eingeſtand, daß er Eng⸗ lands Lage unter den heutigen Verhältniſſen eigent⸗ lich für hoffnungslos hält. „Die ganze Welt ſagt es zu Amerika: Wir hrau⸗ chen eure Hilfe“, behauptete Smuts. Die vielen hundert Millionen Menſchen, die auf deutſcher Seite kämpfen, im Dreimächtepakt zuſammengeſchloſſen oder neutral ſind, zählen für ihn überhaupt nicht. „Die ganze Welt“ iſt für Smuts die Welt der Plu⸗ tokraten und Juden, der er ſich verſchrieben hat. „Warum ſchicken wir Der Rüſtungsring gegen Japan (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) Liſſabon, 6. Okt. Im Zuſammenhang mit der lebhaften Reiſetätig⸗ keit des britiſchen Luftmarſchalls Brooke⸗Po⸗ pham, des engliſchen Oberkommandierenden im Fernen Oſten, nimmt der Ton der britiſchen Preſſe gegen Japan erneut an Schärfe zu. Mit beſonderer Betonung heben die engliſchen Nachrichtenagenturen die militäriſche Bedeutung der Beſprechungen Brooke⸗ Pophams hervor und unterſtreichen die Tatſache, daß er jetzt dem Oberkommandierenden der amerikani⸗ ſchen Oſtaſientruppen Generalleutnant Mac Marthur einen Beſuch abgeſtattet hat. Die letzten Beſprechungen Sir Brooke⸗Pophams in Manila, der Hauptſtadt der Philippinen, haben das Ziel gehabt, die engliſch⸗ amerikaniſche Zuſammenarbeit im Fernen Oſten zu ſtärken. Die Zeitungen geben dieſer Zuſammen⸗ arbeit eine betont antijapaniſche Spitze. So ver⸗ öffentlicht beiſpielweiſe der„Daily Expreß“ ein In⸗ terview Brooke⸗Pophams, in dem dieſer Japan offen droht. Brooke⸗Popham wies darauf hin, er könne zwar der amerikaniſchen Flotte ihre Bewegungen und die Wahl ihrer Stützpunkte nicht vorſchreiben, aber er müſſe darauf hinweiſen, daß die USA von der ungeſtörten Lieferung der Rohſtoffe Malayas und Niederländiſch⸗Indiens abhängig ſeien. Ferner ſei Hawai 1000 Meilen vom Fernen Oſten entfernt, während Singapur bequem und nahe liege. Man ſpricht im Fernen Oſten jetzt viel von einem ſogenannten Popham⸗Plan. Dieſer beſteht in einer engen Zuſammenarbeit der Heeresabteilun⸗ gen, Kriegs⸗ und Handelsflotten ſowie aller wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Inſtanzen Malayas, Niederländiſch⸗Indiens, Burmas und Chinas. In dieſe Zuſammenarbeit ſollen nunmehr in ſtärkſtem Maße die Amerikaner mit ihrem Stützvunkt Ma⸗ nila einbezogen werden. Vereitelter Landungsverſuch 4 Leningrad Schwerſte Verluſte der Sowjets— Weiterer Erfolg der Angriffsoperationen (Funkmeldung der NM3.) + Aus dem Führerhauptquartier, 6. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Angriffsoperationen im Oſten brachten geſtern weitere Erfolge. Weſtlich Leningrad wurde ein vom ener ſämtlicher Kronſtadter Forts und iffs⸗ und Küſtenartillerie unterſtützter Lan⸗ dungsverſuch ſtarker ſowjetiſcher Kräfte durch entſchloſſenen Einſatz der abwehrbereiten deutſchen Truppen völlig zerſchlagen. Gleich⸗ zeitig brachen die heftigen Angriffe zuſammen, mit denen die Einſchließungsfront von innen er durchbrochen werden ſollte. Der Feind er⸗ itt ſchwere blutige Verluſte. Gelandete Teile wurden aufgerieben oder gefangengenommen. Mehrere vollbeſetzte Schiffe wurden verſenkt, keine Truppen?“ Eine Frage, die den Labour-Abgeoröneten Weogewood tief beunruhigt (Funkmeldung der NMzZ.) + Stockholm, 6. Oktober. Das engliſche Unterhausmitglied Wedgewood kriaiſierte in einer Rede, die er dieſer Tage in Stoke⸗od⸗Trent hielt, mit großer Schärfe die bri⸗ tiſche Regierung und warf ihr mangelhafte Ini⸗ tiative auf dem Gebiet der Sowjethilfe vor. Zwar ging auch der ſtreitbare Labour⸗Vertreter nicht ſo⸗ weit, eine britiſche Offenſive im Weſten zur Ent⸗ laſtung der Sowjettruppen zu verlangen, aber er ſchlug immerhin die Entſendung einer britiſchen Truppenabteilung an die ſowjetiſche Front vor. „Auf jeden Fall müſſen wir zeigen“, erklärte der Abgeordnete,„daß die britiſche Armee auch von ſich aus etwas tun kann, ſtatt ſtill zu war⸗ ten, bis ſie ſelber angegriſſen wird. Dieſe Po⸗ litik der höchſten Verſicht macht die britiſche Armee einfach lächerlich und zerſtört allmählich ihre Moral.“ Der britiſche Premierminiſter Churchill hat in ſeiner letzten Rede ausführlich auseinandergeſetzt, warum und wieſo die engliſche Armee nicht in der Lage iſt, weder jetzt noch in Zukunft außer„ſieg⸗ reichen Rückzügen“ irgendwelche Initiative an den Tag zu legen. Dies dürfte auch dem„Arbeiterver⸗ treter“ Wedgewood hinreichend bekannt ſein. Seine tönenden Worte zugunſten der bolſchewiſtiſchen Freunde ſind daher nichts anderes als eine plumpe Spiegelfechterei. Auch andere machen ſich Gedanken! (Funkmeldung der NM3.) Genf, 6. Oktober. Die Entwicklung der Lage an der Oſtfront, die ſich für die Sowjets immer kataſtrophaler geſtaltet, wird auch in den politiſchen Monatsſchriften Eng⸗ lands ſorgenvoll erörtert. „National Reviem“ ſtellt in einem Artikel feſt, die britiſchen Propagandaorgane würden dem„Todes⸗ kampf der Sowjetunion“ nicht gerecht. Politiker und Propagandiſten neigten ſich in öffentlichen Er⸗ klärungen und Reden zu ſehr öazu,„von einem an⸗ deren Thema“ zu ſprechen. Im„Nineteenth Century“ ſchreibt der Heraus⸗ geber der Zeitſchrift u. a, die Deutſchen hätten im Oſten bereits militäriſche Erfolge errungen, die vor der Geſchichte einzig daſtünden, Hitler habe den Krieg gegen die Sowjets nicht be⸗ gonnen, weil er ſie für ſchwach gehalten habe, ſondern gerade, weil Hitler die Sowjetunion als ſtark er⸗ kannte. Sein Feldzug ſei deshalb wohlüberlegt ge⸗ weſen und ſeine Pläne ſeien nicht fehlgeſchlagen. Rumäniens Verluſte im Sowjetkrieg Eine Erklärung des rumäniſchen Hauptquartiers zu engliſchen Unwahrheiten dinb. Bukareſt, 6. Oktober. Gegenüber den von feindlicher Seite verbreiteten Unwahrheiten gibt das rumäniſche große Hauptquar⸗ tier u. a, ſolgende Zahlen bekannt: Seit Beginn des Krieges haben die rumäniſchen Truppen über 60 000 Gefangene gemacht. An Ver⸗ luſten haben die rumäniſchen Truppen rund15000 Vermißte zu beklagen, von denen 7000 bis 8000 als tot angeſehen werden müſſen, ferner 20 000 Gefallene und 76 000 Verwundete, von denen etwa 80 v. H. leicht verwundet ſind. Dagegen hat der Feind an den Frontabſchnitten, an denen die rumäniſchen Truppen gekämpft haben, 70 000 Tote und etwa 100 000 Verwundete gehabt. Die Rumänen haben 553 feindliche Flugzeuge vernichtet und 120 eigene verloren, von denen ein Teil wie⸗ dergewonnen werden konnte. Sie haben ſehr große Mengen an Material und Munition erbeutet und im Vergleich dazu viel weniger verloren. * In Ehrfurcht nehmen wir Deutſche Kenntnis von den Blutopfern, die das verbündete rumäniſche Volk im Kampf gegen den gemeinſamen ſowjetiſchen Feind gebracht hat. Auch dieſe rumäniſchen Sol⸗ daten, die als tapfere Streiter in der Schlacht ge⸗ fallen ſind— ihre Zahl war in den Verluſtangaben des OKW vom 19. September ſelbſtverſtändlich nicht enthalten—, haben ihr Leben hingegeben für eine beſſere und ſchönere Zukunft Europas und der Welt. Fit das nötig? Loyalitätsverſicherung der neuen auſtraliſchen Regierung Drabtbericht unſeres Korreſhondenten — Stockholm, 6. Oktober. Der neue auſtraliſche Miniſterpräſident John Curtin hat jetzt erklärt— offenbar weil in dieſer Richtung in Auſtralien Zweifel beſtehen—, daß die neue Regierung feſt zu England halte. Wei⸗ ter erklärte er, daß kein Revirement in der aus⸗ wärtigen Perſonalpolitik Ausſtraliens vorgenom⸗ men werde, insbeſondere werde auch der auſtraliſche Hochkommiſſar Bruce in London verbleiben. Auch der ſeinerzeit an Stelle von de Menzies als Ver⸗ treter der auſtraliſchen Regierung nach London ent⸗ ſandte Earl Page, der ſich gegenwärtia in Singa⸗ pore befindet, ſoll ſeine Reiſe nach London ſortſetzen. Lediglich der auſtraliſche Vertreter in Indien, Ste⸗ vens, wird möglicherweiſe zurückgezogen werden, doch werde die Frage gegenwärtig von der Regie⸗ rung überprüft. 22 Panzerkampfwagen, darunter ſieben über⸗ ſchwere, vernichtet. 55 bombardierten in der Nacht zum 6. Oktober mit guter Wirkung einen Hafen am Aſowſchen Meer ſowie einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt weſtlich Moskau und militäriſche Anlagen in Leningrad. Im Kampf gegen Großbritan⸗ nien verſenkten Kampfflugzeuge bei Tage 400 Kilometer weſtlich Breſt ein Handelsſchiff von 2 500 BReT und bombardierten kriegswichtige Einrichtungen auf den Shetland⸗Inſeln. In der letzten Nacht richteten ſich Luftangriffe gegen Häfen in Südoſtengland. In Nordafrika erzielten deutſche Sturz⸗ kampfflugzeuge in der Nacht zum 5. Okt. Bom⸗ benvolltreffer in der Stadt und im Hafen von Tobruk. Ein weiterer Luftangriff richtete ſich gegen die Reede von Suez. Einflüge des Feindes in das Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht ſtatt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Britiſcher Luftangriff auf Catania (Funkmeloöung der NM3.) + Rom, 6. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Am geſtrigen Nachmittag überflogen einige bri⸗ tiſche Flugzenge die Stadt Catania und warfen eine Anzahl von Brand⸗ und Sprengbomben kleinen Kalibers. Vier Einwohner wurden verwundet und einiger Schaden angerichtet. Ein feindlicher Bom⸗ ber und ein Jäger wurden von der Bodenabwehr bzw. von unſeren Jägern abgeſchoſſen. In der Cyrenaika grifſen feindliche Flugzenge von neuem die Städte Benghaſi und Barce mit Bomben an, wobei Schäden an Wohngebänden ver⸗ urſacht und ſieben Perſonen verletzt wurden. Sie belegten ohne Erfolg einige Koloniſtendörfer des Dſchebel mit Maſchinengewehrfener. Unſere Boden⸗ abwehr brachte zwei der angreifenden Flugzeuge zum Abſturz. Ein weiteres Flugzeug wurde von unſeren Jägern in Tripolitanien abgeſchoſſen. An der Front von Sollum wurden bei Aktio⸗ nen vorgeſchobener deutſch⸗italieniſcher Einheiten zahlreiche Gefangene und Waffen eingebracht. In ſchoſſen deutſche Jäger zwei Hurricane a Bomberformationen der italieniſchen Luftwaffe und Formationen deutſcher Kampfflugzeuge führten wiederholte Angriffe auf die Haſenanlagen von Tobruk und Marſa Matruk aus, wobei Lade⸗ rampen, Baracken⸗ und Materiallager getroffen wurden. Mit Erſolg wurden auch einige vorgeſcho⸗ bene Flughäfen des Feindes bomhardiert. In Oſtafrika warſen eugliſche Flugzeuge Bomben auf den Eingeborenenmarkt von Gondar, wobei neun Eingeborene getötet und 18 verletzt wurden. Im Mittelmeer ſchoß eines unſerer Kriegs⸗ ſchiſſe ein feindliches Flugzeng ab. Einer unſerer Bomber traf ein feindliches Tankſchiff von 1200 Bruttoregiſtertonnen. Taylor erſtattet Bericht Der Sonderbotſchafter Rooſevelts beim Vatikan reiſt nach Waſhington EP. Liſſabon, 4. Oktober. Rooſevelts Sonderbotſchafter am Heiligen Stuhl Myron Taylor hegab ſich mit einem Clipper⸗Flug⸗ boot in die Vereinigten Staaten, um dem Präſiden⸗ ten der USA Bericht zu erſtatten über ſeine Miſ⸗ ſion beim Papſt ſowie über ſeine Beſprechungen in Portugal mit Miniſterpräſident Salazar und in England mit Miniſterpräſident Churchill und Außen⸗ miniſter Eden ſowie mit dem ſowjetiſchen Botſchaf⸗ ter in London Maiſky. Neue däniſche Freiwillige für den Oſten. Ein neuer größerer Transport däniſchex Kriegsfreiwil⸗ liger für das Freikorps„Danmark“ hat Kopenhagen verlaſſen. 152. Jabraang— Uummer 274 Woroſchilow Der Oberkommandierende der Sowiet⸗Armeen Von General der Artillerie Paul Haſſe Marſchall Woroſchilow ſtammt aus der Heimat der Donkoſaken und war von Beruf Schloſſer⸗ geſelle. Schon vor dem Weltkrieg war er, wie ſo viele Intelligenzen aus Handwerker⸗ und Arbei⸗ terkreiſen, zu den Revolutionären geſtoßen. Als dann im Frühjahr 1917 deren Agitation zum Um⸗ ſturz geführt hatte, trat Woroſchilow als glänzender und begeiſternder Volksredner bald ganz beſonders hervor. Aber er war nicht nur ein hervorragender Redner, ſondern noch viel mehr ein Mann der Tat, der ſehr bald zu dem Beruf hinfand. für den er ge⸗ ſchaffen war und der ihn nicht wieder losließ, sum Soldatenberuf. Die ſtürmiſchen Zeiten der Kämpfe zwiſchen den bolſchewiſtiſchen und weißen Ruſſen fanden ihn bald als oberſten Befehlshaber an der Spitze der roten Reiterarmeen, mit denen er über die freilich ſchlecht bewaffneten und bunt zuſammen⸗ gewürſelten weißruſſiſchen Verbände in ſchnellen, (Erich Zander,.) Siege errang. Raſch erreichte der damals vierzig⸗ jährige Mann mit dem alühenden Temperament, dem klaren Kopf und dem feurigen Willen, die höchſte militäriſche Stellung, die das ſowfetiſche Rußland zu vergeben hatte, die des Kriegskom⸗ miſſars. In dieſem hohen Amt ſtand ihm zu⸗ erſt der aus der Garde des Zaren hervorgegangene Tuchatſchewſki als ſtellvertretender Kriegskommiſ⸗ ſar zur Seite. Aber eines Tages fiel dieſer zwei⸗ fellos militäriſch bedeutendſte der ſowjetruſſiſchen ſoldatiſchen Führerperſönlichkeiten bei Stalin in Ungnade und wurde„erledigt“. Ob und wie weit Woroſchilow etwa an dieſem Drama beteiligt iſt, iſt nicht bekannt. In ſeiner Eigenſchaft als Kriegskommiſſar war Woroſchilow verantwortlich, auch für die Bewaff⸗ nung und Ausrüſtung der ſowjetiſchen Wehrmacht, und niemand in Deutſchland wird beſtreiten, da ß er dieſe Aufgabe in einem geradezu phantaſtiſchen Ausmaß gelöſt hat. Trotz der ungeheuerlichen Verluſte an Flugzeugen, Pan⸗ zerkampfwagen und Geſchützen aller Art, die die Sowjets im Laufe der drei Kriegsmonate haben hin⸗ nehmen müſſen, können ſie ihre Fronten immer noch ausrüſten, ſelbſt nachdem große Teile ihrer Waffeninduſtrie nicht mehr oder nicht mehr voll für ſie arbeiten können. Dann kam der Aufmarſch dieſer rieſenhaften ſowjetiſchen Kriegsmaſchine an der deutſchen und rumäniſchen Grenze und der gerade noch rechtzeitige Gegenſchlag des Führers vom 22. Juni. Woro⸗ ſchilow ſollte in Zuſammenarbeit mit dem General⸗ ſtabschef der ſowjetruſſiſchen Wehrmacht, Marſchall Schapoſchnikow, den gewaltigen Ueberraſchungsein⸗ bruch in das deutſche Reichsgebiet und in Rumänien leiten. Eine Karte, die eine deutſche Artillerie⸗ abteilung in dem Stabsquartier eines ſowjetiſchen Schützenkorps gefunden hat, gibt über die ſowjetiſchen Einbruchspläne im Nordteil der Front ganz genaue Auskunft. Zwei rieſige Heeresgruppen ſollten zum Angriff mit Berlin als Ziel angeſetzt werden, die eine nördlich aus dem Raum aus Kowno über Marienburg und Arnswalde, die zweite, von oſt⸗ wärts Breſt Litowſk antretend, über Warſchau, Poſen, Frankfurt/ Oder. Unter den ſtarken Schlägen des deutſchen Heeres und der deutſchen Luftwaſſe ſcheiterten alle Hoffnungen Stalins und Woroſchi⸗ lows, aber um ſo klarer trat die Erkenntnis der Gefahr, die Europa bedroht hatte, in das Bewußtſein ganz Eukopas. Sowjetrußlands zerſchlagene Angriffsfront mußte ſich Hals über Kopf in eine Abwehrfront umſtellen, und Stalin ſah ſich gezwungen, die bewährte Euer⸗ gie ſeines Kriegskommiſſars an der Front ſelbſt einzuſetzen, um dem drohenden Verderben Halt zu gebieten. Woroſchilow mußte von der Stellung des Kriegskommiſſars zurücktreten und erhielt den Ober⸗ befehl über die Nordfront, während Timoſchenko die Mitte und Budjenni der Süden anvertraut wurde. Aber gegen die geniale Führung und die ſtürmiſche Tapferkeit des deutſchen Heeres half alle Energie Woroſchilows nichts. Im weiten Bogen wurde Schlüſſelburg erreicht und genommen, Eſtland er⸗ obert. Vom Norden nahmen finniſche Truppen Viipuri, und beiderſeits des Ladoga⸗Sees drangen deutſche und finniſche Veobände unaufhaltſam vor⸗ wärts. Die von den Sowjets in weitem Umkreis ſtark mit Bunkeranlagen befeſtigte Stadt Peter des Großen, das„Fenſter nach Europa“, wurde von allen Verbindungen mit dem ſowjetiſchen Hinter⸗ Teil land und der Oſtſee abgeſchnitten. Ein großer der ſowjetiſchen Oſtſeeflotte ſank in die Tieſe und mit ihr ungezählte Tguſende bolſchewiſtiſcher Sol⸗ daten. Was übrig blieb und jetzt im Hafen vön Kronſtat und in und um Leningrad eingekreiſt und unxettbar dem Verderben geweiht iſt, kann wohl auf 1 Million Mann geſchätzt werden. Alle Tatkraſt und Energie Woroſchilows wird an ihrem Schickſal nichts mehr ändern. Aber auch in dem gewaltigen Raum der Kola⸗Halbinſel und zwiſchen Murmanſk an der Küſte der Barents⸗Inſel und dem Onega⸗ —— ein Geſchäft, 8 neben ſeinem Sohne Robert an dem großen ren im R —— See iſt nichts mehr für Woroſchilow und ſeine Armeen zu hoffen. Ob Woroſchilow bei der Maſſe ſeiner Truppe ge⸗ blieben und in Leningrad eingeſchloſſen iſt oder ob er laubt, aus einem weiter oſtwärts etablierten auptguartier noch irgend eine Einwirkung auf den uf der Ereigniſſe ausüben zu können, wiſſen wir nicht. Die hohen Hoffnungen, die Stalin auf dieſen Marſchall geſetzt, der ſeine unzureichende ſtvategiſche Schulung vergebens durch ein glühendes Tempera⸗ ment und eine mächtige Energie aussugleichen ſuchte, ſind zerplatzt. Die drohenden Maßnahmen aber, die Stalin in ſeinen Armeebefehlen für jeden, der nicht ſiegt oder fällt, in Ausſicht geſtellt hat, hän⸗ gen wie ein Damoklesſchwert auch über Woroſchi⸗ low, wenn die Stunde kommt, wo er geſchlagen und ohne ſein Millionenheer vor die Augen ſeines Allge⸗ waltigen treten muß. Stalin ſelbſt hat freilich, als ſein Sohn in deutſche Gefangenſchaft geriet, ſeine wilden Stvafdrohungen an ſich ſelber nicht vollſtreckt. Aber er Woroſchilow gegenüber ebenſo großzügig ein? Die Lage Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berſlin, 6. Oktober. Die Fübrerrede traf mit den Berichten der Berichterſtatter engliſcher und amerikaniſcher Zeitun⸗ gen zeitlich zuſammen, in denen bereits die neue Offenſive im Oſten ſich ankündigt. Am Tage der hrerrede meldete die„Dimes“ aus Moskau, man ichte von einer abermaligen Verſtärkung des feindlichen Drucks, der ſeine alte Taktik der Um⸗ Hammerung in weitem Bogen beibehalte.„Daily Mail“ hatte am Tage der Führerrede geſchrieben, die einſichtigeren engliſchen Militärkreiſe ſehen die Ge⸗ ſamtlage der Sowjets als bedrohlich an, und der „Star“ meinte am gleichen Tage recht peſſimiſtiſch, man ſtehe wieder vor entſcheidenden Fragen, die nicht in Konferenzen, ſondern nur auf dem Schlacht⸗ felde gelöſt awerden kbunten. Die Führerrede hat in England eine neue Theſe aufgebracht, die in einem gweiſeitigen Artikel der „Obſerver“ am Sonntag vertritt: Wenn die Sowjets auch die neue Schlacht verlieren, dann müſſen ſie weiterkämpfen und dürfen nicht zuſammenbrechen, Das größte britiſche Sonntagsblatt„Dhe People“ mit der Dreimillionenauflage hat dies noch weiter ausgeführt. Dort lieſt man, die Sowiets könnten nicht auf ſoſortige große Lieferungen Englands und Amerikas rechnen, aber ſie hätten das Verſprechen, Daß alle drei WMiächte bis zum Siege wollten. Das ſei auch die Pflicht der Sowjet Seltſam, wie jetzt England die Sowiets an ihre vermeintliche Pflicht mahnt, für England weiter⸗ ———— bis zum letzten Mann und zur letzten atrone! Zur gleichen Zeit hat Lord Halifax in Wa⸗ ſchington ſeinen erſten Preſſeempfang gegeben und den auſhorchenden amerikaniſchen Journaliſten dargelegt, daß England nicht durch die Sowjets ſie⸗ gen könne, ſondern die USA müßten ihre ganzen Machtmittel in die Waagſchale legen, andernfalls gehe der Krieg anders aus als 1918 und der Feind werde bald vor amerikaniſchen Häfen ſtehen. Die „Waſhington Times“ iſt über dieſe Aeußerung Lord Haiſax ſehr bedrückt und meint, der fromme Bot⸗ ſchafter habe den Pakt mit Moskau nie verſtanden, aber derartige Weisheiten jetzt in die Welt zu rufen, erhöhe nicht die Begeiſterung der Sowiets, für Eng⸗ land und Amerika und damit für die Freibeit der Welt weiterzukämpfen. Das„Newyork Journal“ quittiert Herrn Halifax, daß er gut in die Zukunft hlicke, denn an den Zuſammenbruch der Sowiets glauben heute drei Viertel der Menſchheit. Es tut der Bedeutung der Führerrede auch in Usu keinen Abbruch. wenn Hull in der Preſſekon⸗ ſerenz erklärte, er habe keine Zeit, die Rede zu leſen. Welche wirkliche Bedeutung die USA⸗Preſſe der Rede beimißt, zeigt ſich darin, daß ſie in allen Zeitungen groß aufgemacht gebracht wird, auch in den Zeitungen, die lüdiſch vooſeveltiſch geleitet ſind. Den Nachhall der Fährerrede nennt Stockholms„Aftonbladet“ die Geburtsſtunde des neuen Eu ropa“. Die Auszüge aus den meiſten eu⸗ ropäiſchen Zeitungen geigen überzeugend, daß Adolf Hitlers Rede wieder eine Fülle von Problemen der Böiten und der kommenden Zeit den europäiſchen ölkern blargelegt hat. Auch am Sonntag befaßte ſich der Großteil der europäiſchen Preſſe in Artikeln und Kommentaren mit den verſchiedenen Grund⸗ —.— der Rede. Der Berliner Berichterſtatter des kareſter„Univerſul“ nennt die Führerrede die Einigungsrede für die europäiſchen Völber, von de⸗ ken vierzehn am Kampfe gegen den Bolſchewismus teilnehmen. Er cmeint weiter, die beiden einzigen noch abſeits ſtehenden Länder Europas würden jetzt dald inne werden, daß ſie durch ihre Paſſivität nicht das beſſere Teil erwählt hätten. Zeit und Entſchlie⸗ zungen Europgs würden über ſie unter Fer Füh⸗ run Adolf Hitlers hinweggehen. ——— Das verlorene le RoHAN vok AEEEANDER VoR TBATER 1 Mehr als vier große und eine Reihe von kleineren Geſellſchaften laſſen ihre Schiffe von Seattle hinauf nach der Beringſee fahren. Sie jagen den Wal, —3 die Robben, bringen die Felle aller Tiere de 8 Nordens nach den Vereinigten Staaten. Es iſt aber ein ſchweres Geſchäft, und wie bei allen ſchweren Geſchäften in den Staaten haben es Männer in die Höhe gebracht, die aus dem alten Europg kommen. Männer, die ſelber den Ge⸗ —5— des Eiſes getrotzt hatten und ihr Leben ein⸗ etzten, wo es nottat. Deutſche, Schweden, Norweger und Finnländer. Und es tat oft not, das Leben ein⸗ zuſetzen! An dieſe alten Zeiten dachte der alte as⸗ enſter ſtand und hinüber zu den Häuſern am North rk ſah, wo auch, dicht neben dem im Villenviertel elegenen Green See, ſein eigenes Haus ſtand. Er 0 Beacon Hill, wo dampfende Lokomotiven e aſtwagen rangierten, die vox ſeinen Magazinen den, nach den Docks von George Town, in denen n Schiffe lagen. Dagfin Enquiſt, der Seniox⸗Chef Alaska Compagnie, war ein ſolcher Selfmade⸗ man. Sein Kinn war von einem Backenbart. wie ihn heute noch alte Fiſcher tragen. Seine Geſtalt War ebenſo groß, nur hagerer als die ſeines Sohnes. Seine Rüſtigkeit war etwas gemacht, Robert be⸗ merkte, wie die Hand des Vaters zitterte. „Die kanadiſche Konkurrenz macht uns immer mehr zu ſchaffen“, ſagte Dagfin Enquiſt mit ſcharfer Skimue. Unſere Lachsfiſcherei in Ketſchikan meldet, Faß die Engländer große Abſchlüſſe gemacht. Unſer Stammgeſchäft, der Pelzhandel, liegt ſeit zwei Jah⸗ ckgang. Auf den Pribilow⸗Inſeln haben wir in dem letzten Jahre nur 48 000 Robben—5 Dabei haben ſich die Herden dank der nung der Weibchen auf eine Million Stück er⸗ 0 Du weißt, daß wir ſechzig Prozent unſerer Seals von den Pribilow⸗Inſeln holen. Kein anderer ——.— Die Luſtwaffe ſchlägt Breſche in die Sowjelfront Ein Tag und drei Einſätze! Der ſeindliche Rachſchub wird grundlich getroffen! Befehl erneut in Bereitſtellung treten. Mitten aus dem verdienten Frühſtück wurden wir geriſſen. (Von Kriegsberichter Johann Förgenſen) dub...„, 5. Oktober.(PK.) Seit Anbruch der Dämmerung verläßt mit uns eine Kette, eine Staffel und eine Gruppe nach der anderen den Flugplatz, ſchwingt ſich empor in den wolkenloſen Himmel, ſchlägt den Oſtkurs ein wie immer in den letzten Hreieinhalb Monaten. Und während wir uns zum Auflug formieren, ſehen wir rechts und links neben uns, über und vor uns, unter und hinter uns immer mehr Flugzeuge ſchweben. Ein Angriff der Luftwaffe von gigantiſchen Aus⸗ maßen beginnt planmäßig abzurollen. Artillerie und Stukas, Sturmgeſchütze und Zerſtörer, ſchwere Maſchinengewehrkompanien und Jäger im Tiefan⸗ griff ſind am Werk, den Anlauf der vorſtürmenden Infanterie zu unterſtützen. Die Kampfgeſchwader treten ſodann als„weittragende Geſchütze“ in Ak⸗ tion, um im Hinterland die feindlichen Kräfte zu zermürben, die Rückzugslinien der Nachſchubſtraßen zu unterbrechen, die begonnene Verwirrung zu ver⸗ vollſtändigen. Unſer Auftrag iſt ebenſo klar wie einfach. Eine beſtimmte Bahnſtrecke iſt wirkungsvoll mit Bomben zu belegen. Rollendes Material iſt zu vernichten. Auf halber Strecke zum Zielbeginn bedeckt ſich der Himmel und als wir über dem Ort ſind, von wo aus unſere Rennſtrecke zu beginnen hat, haben wir neun⸗ zehntel Wolkenbedeckung in geringer Höhe. Das iſt ebenſo ärgerlich wie ungünſtig für unſere Angriffs⸗ poſition, weil wir dadurch gewungen ſind, entweder durch die Wolken hindurchzuſtoßen und uns ſo dem Flakbeſchuß auszuſetzen oder unverrichteter Sache umzukehren. Umkehren? Das kommt überhaupt nicht in Frage, alſo durch. Kaum haben wir Erdſicht, als uns ein Hagel von MG⸗Geſchoſſen durch die Bord⸗ wände unſeres Flugzeuges funkt. Die Oelwanne wird durchſchlagen, in der Kanzel ſpritzen die Split⸗ — umher, Querſchläger pſeiſen und heulen um die ren. Alſo ein durchaus unfreundlicher Empfang, als wir neugierig die Naſe durch die Wolkendecke ſtoßen. Zum Glück wird niemand von uns verletzt. Nur der eine Motor fängt an zu ſpucken und zu blubbern. Doch wenn er auch abgeſtellt werden muß, ſo läßt uns der andere nicht im Stich. Wir fliegen weiter nach dem Oſten. Und da ſehen wir drei lange Transportzüge ſich nach dem Weſten be⸗ wegen. Aus jeder Lokomotive wirbelt eine weiße Rauch⸗ fahne. Die Wolkenfetzen der unteren Schicht ſtrei⸗ fen uns, und dennoch können wir unſere willkom⸗ menen Ziele genau ausmachen und die Bombenrei⸗ hen fallen. Während ſie die Gleiſe zerreißen und den Bahndamm auſwühlen. fährt der eine Zua auf den vorherigen, entgleiſenden, auf. Der dritte und die zahlreichen nachfolgenden können nicht weiter⸗ fahren. Ein unvorſtellbares Chaos iſt die Folge. Es blieb nicht allein bei dem einen Flug dieſes Tages. Kaum waren ſwvir gelandet, hieß uns ein Fahrende Kolönnen waren die nächſten Ziele⸗ Auch ſie traſen wir gut, die Verwirrung in den zur Front befindlichen Marſch⸗ und Fahrzeugkolonnen hätte nicht größer ſein können, Viele Wagen gingen in hellen Flammen auf. Die Beſatzung und Fahrer fielen auf ihrer Flucht ins Gelände den Splittern zum Opfer. Am ſpäten Nachmittag wurde noch einmal ein Ein⸗ ſatz geflogen, auf dem wiederum die Nachſchub⸗ ſtraßen der Sowjets zerſtört wurden. Diesmal ver⸗ ſuchten uns einige Jäger anzugreiſen. Sie kamen jedoch nicht näher als 300 Meter heran, als wir ſie ſchon mit einem Geſchoßhagel empfingen. Ihre An⸗ griffsluſt ließ darauf merklich nach. Und als wir in eine Wolke zogen, verloren wir ſie aus den Augen. Bulgariſche Abſage an England „Wir benken nicht daran, die Freunoſchaft mit den Achſenmächten einer Priüfung auszuſetzen!“ (Funkmeldung der NM3.) + Soſia, 6. Oktober. Der Vorſitzende der bulgariſchen Sobranje, Kal⸗ foff, bielt am Sonntag in Warna eine Rede, in der er ſich mit der außenpolitiſchen Lage Bulgariens be⸗ ſchäftigte, Der Redner gab zunächſt einen Rückblick auf die Ereigniſſe nach 1918, die die Kampfgemeinſchaft zwiſchen dem bulgariſchen und deutſchen Volk noch mehr geſtärkt hätten. Nach einem Hinweis auf die — Erfolge in dieſem Kriege hob er weiter den herzlichen Empfang hervor, den Bulgarien in dieſem Frühjahr den deutſchen Soldaten bereitet habe, die nicht als Eroberer und Unterdrücker, ſondern als Befreier der unterdrückten bulgariſchen Gebiete ge⸗ kommen ſeien. Auf das Verhältnis zwiſchen Bulgarien und England eingehend, erinnert Kalfoff an die Ver⸗ Es hagelt Proteſte...! MSel-Volk ſtraft Rooſevelts„Ehrenrettung der Sowſets“ Lügen — Boſton, 5. Oktober.(Sonderdienſt d. NMz3.) Nach den letzten Berichten aut informierter Be⸗ obachter in Waſhington, iſt man im Weißen Haus ſehr erſtaunt über die große Aufregung, die die Er⸗ kläru des Präſidenten, die Verfaſſung der So⸗ wietunion gewährleiſte, ebenſo wie die Verfaſſung der Vereinigten Staaten volle Religionsfreiheit, in weiteſten Kreiſen des USA⸗Bolkes herporgerufen hat. Täglich laufen Proteſtbriefe und Proteſttele⸗ gramme im Weißen Haus und im Staatsdeparte⸗ ment von Waſhington ein, in denen gegen dieſe eneraiſch Proteſt eingelegt wird. In dieſen Prote⸗ ſten wird auf die früheren Erklärungen der Regie⸗ rung ſelbſt und guf die zahlreichen authentiſchen Aeußerungen maßgebender Männer des öffentlichen Lebens der USA hingewieſen, in denen auf Grund einwandfreien Materials feſtgeſtellt wurde, daß von irgendwelcher Religionsfreiheit in der 55 gar micht die Rede ſein ann. Es bedeutet einſach einen Verſuch, das Volk irre⸗ zuführen, wenn jetzt von Waſhington die Auffaſſung verbreitet würde, in der Sowjetunion ſeien arund⸗ legende Aenderungen vorgenommen worden und der Kommunismus werde auf ſeinen alten Grund⸗ ſatz„Religion iſt Opium für das Volk“ verzichten. Selbſt Eleanor macht da nicht mit (Funkmeldung der NM3) + Nenyork, 6. Oktober. Einer Meldung des„Newyork Daily Mirror“ zufolge hat ſich jetzt ſogar Frau Rooſevelt in Gegenſatz zu ihrem Gatten geſetzt, deſſen unglaub⸗ liche Aeußerung über die angebliche Religionsfrei⸗ heit in der Sowjetunion bekanntlich in weiteſten Kreiſen der USA einen Sturm der Entrüſtung her⸗ norgerufen hat. In einer Rundfunkrede gab die Gattin des USA⸗Präſidenten offen zu, daß die reli⸗ gihſe Freiheit in der UdseR ebenſo wie eine An⸗ zahl angeblicher weiterer Rechte nur Theorie ſeien. Entſchuldigend 91 Frau Rooſevelt allerdings hin⸗ zu, an der freien Religionsausübung mangle es in — auch deshalb, weil es an Geiſtlichen e. Leider hat die—90 Dame im Weißen Haus bei ihren ausnahmsweiſe einmal ganz verſtändigen Feſtſtellungen vergeſſen, die Urſachen des Mangels an Geiſtlichen in der Sowietunion anzugeben; den erbarmungsloſen Terror der Moskauer Machthaber, dem ſelbſt nach eigenen bolſchewiſtiſchen Angaben — Tauſende von Prieſtern zum Opfer gefallen nd. üHHü„ ͥ TPFæ))))—PPPPP——PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP0TPTPTPTPT7T7PPPP0T0T0TPTꝙ-·TQ Das Echo in England, das ſich kraß von dem übrigen Europa abhebt, kann nicht die Amgſt verbergen, daß jetzt die Entſcheidung im Oſten beran⸗ rollt, ohne daß England irgendwie in der Lage wäre, den Schlag aufzuhalten, der in ſeiner ſicheren Fort⸗ ſetzung gegen England ſelbſt gehen wird. Das führende Blatt des neutralen, aber immer noch von England umworbenen der „Diario“, ſchreibt, auch Portugal ſehe den vom Adolf Hitler angekündigten neuen Operationen gegen den den Kommunismus in felſenfeſtem Vertrauen ent⸗ gegen und das Land unterſchreibe alles, was Adolf Hitler von dem kommenden neuen Europa geſagt habe. Das Liſſaboner Blatt hat übrigens im Laufe des Samstagvormittag dreimal die Auflage neu oͤrucken müſſen, wie es in ſeiner Sonntagsausgabe —5 um— Fülle— Käufer von Einzel⸗ xemplaren genügen zu men. Aſfabon aber iſkder Hauptſammelpunkt der Eng⸗ länder, die ihre Heimat aus Furcht vor der deutſchen Invaſion verlaſſen! Seehund beſitzt unter den langen Haaren noch ſo einen ſeidenweichen Pelz wie die Pelzrobben der Rribilow⸗Herden. Man müßte einmal unſere Stationen auf St. Paul und St. George kontrollieren. Ich werde alt, das iſt es. Die Laſt iſt zu groß, die auf meinen Schultern ruht.“ „Du ſollteſt eben nicht immer alles ſelbſt machen, Vater“, ſagte Robert.„Mr. Johnſon in St. Paul be⸗ klagt ſich in allen Briefen, daß er viel zu wenig Be⸗ wegungsfreiheit hat. Mit dem Lachsgeſchäft haben wir uns übernommen, ich weiß es. Wir haben ferner um dreißig Prozent weniger Bärenfelle als im vorigen Geſchäftsjahre hexeinbekommen. „Es iſt gut, daß du dies ſelbſt einſiehſt“, ſagte Dagſin Enquiſt ernſt. Er ließ ſich in dem großen Schreibſeſſel nieder und ſteckte ſich eine hellbraune Havanna in den Mund. Sein Sohn reichte ihm Feuer. „Es wäre gut, wenn du einmal ſelbſt nach Alaska gingeſt, um nach dem Rechten zu ſehen, Die Hälfte unſerer Stationsleiter iſt untauglich. Ich bin zu alt für die Reiſen.“ Robert zog ſeine Stirn in Falten. „Dit weißt, Vater, daß wir jemand gehaht haben, der auf Bärenjagden und auf den Fangplätzen der Pelzrobben beſſen zu Hauſe war als ich. Ich war ſtets dein Prokuriſt und konnte im Kontor beſſere Arbeit verrichten. Aber Fred..“ „Kein Wort von Fred“, fuhr Dagſin Enquiſt auf. „Du weißt, daß dein Bruder Fred für mich geſtorben iſt. Für uns alle! Es gibt keinen Fred Enquiſt mehr. dch habe ihn ausgelbſcht aus der Liſte der anſtän⸗ igen Geſchäftsleute, Und er ſelbſt hat ſich geſtrichen aus der Liſte der ehrlichen Menſchen...“ „Du warſt zu hart gegen ihn, Vater“, Robert ein. „Hart? Er war ein junger Menſch wie alle jun⸗ gen Menſchen und machte ſeine Dummheiten. Ich habe ein Auge zugedrückt.“ Dagfin Enquiſt ließ ſich ſchweratmend im Lehnſeſſel zurückfallen.„Ich habe gewartet. Während du ſchon als achtzehnjähriger von früh bis abends im Kontor ſaßeſt, trieb ſich Fred in allen Jagörevieren und auf allen Sportplätzen der Staaten herum. Du mußteſt als letzter Stift von Unten anfangen, er fuhr 93 die Jagd, machte Reiſen mit unſerer Jacht und mit Freundinnen, die ich 1 näher kannte und auch nicht kennen lernen wollte.“ 8 warf Wie„Stockholms S aus London meldet, hat Churchill zum 15. November eine neue Em⸗ pire⸗Konfereng nach London einberufen. Die Sonntagsſitzung des britiſchen Kabinetts habe wieder an fünf Stunden gedauert und daran er⸗ kennt London die Unausgeglichenheit der Lage, Der „Star“ ſchreibt am Samstag, Lord Halifax habe ein neues wichtiges Angebot nach Waſhington gebracht, das Rooſevelts Entſcheidungen beeinfluſſen könne. Das Stockholmer Blatt glaubt, daß es ſich um neue Pachtangebote Englands an die USA handelt. * Wie ddie Madrider Zeitung„ABc“ aus La Linea melbet, ſind im Hafen von Gibraltar in der letz⸗ ten Woche inägeſamt dreigehn Kriegsſchiffe ur Re⸗ paratur eingebracht worden. Die Madrider Zeitung ſchließt darauf auf noch viel größere Erfolge der tta⸗ lieniſchen Luftwaffe im Mittelmeer, als bisber ge⸗ meldet ſind, „Das hatte auch manch Gutes, Vater! Er ſuhr mit unſerer Facht„Malpelo“ bis Alaska herauf. Du haſt ihn nie richtic behandelt. Schon weil du mich ihm ſtets als Beiſpiel hinſtellteſt, begann er mich zu haſſen.“ Dagfin Enquiſt beachtete nicht den Einwand ſei⸗ nes Sohnes. „Und die Frauenzimmer? Seine Spielſchulden? Ich hätte ihn ſchon damals fallen laſſen müſſen. Da hätte er vielleicht noch gelernt, ſich ſelbſt das Brot zu verdienen. Du haſt ihn aber immer unterſtützt! Du biſt an allem ſchuld!“ „Du vergißt etwas, Vater“, gab Robert beſtimmt, aber nicht ohne Ehrerbietung in ſeinen Worten, zurück.„Fred iſt mein Zwillingsbruder, Vater. Das bindet mehr als bloße Brüderſchaft. Ich denke immer daran, daß er ebenſo ein Kind unſerer armen, leider viel zu früh verſtorbenen Mutter iſt wie ich!“ „Leider, leider!“ erwiderte Dagfin Enquiſt nicht ohne Heftigkeit.„Alles war immer nur voll Nachſicht zu ihm. Was habt ihr mir nicht alles verheimlicht! Zuerſt ſeine Bubenſtreiche und ſpäter das andere.“ Er war ſchlecht veranlägt, von Anfang an. Vielleicht ein unglückſeliges Erbteil? Ich weiß es nicht!“ Der alte Herr ſeufzte auf.„Von mir hat er es beſtimmt nicht. Auch von Großvater nicht, der ſich als ehrlicher Robbenfänger ſein karges Leben erarbeitete. Und von erſt recht nicht. Die war viel zu weich und zu gut.“ „Siehſt du, Vater, um Mutter willen hab' noch einmal Nachſicht. Ich fühle anders mit Fred, als man niellicht ſonſt mit einem Bruder fühlt. Ich ſpüre jeden Kummer, den er erleidet, als wär es mein eigener, Als er einmal in Lebensgefahr war, auf einer Bärenſagoͤ, da wachte ich in der Nacht auf und ſpürte die Wunde, die der Bär Fred in die Bruſt ſchlug! Wurden wir nicht ſtets von allen Menſchen verwechſelt? Waren nicht Mutter und du die ein⸗ zigen, die uns auseinanderhalten konnten? Fred iſt ein Ebenbild meines eigenen Ichs. Es iſt unmöglich, daß ich ihm nicht helfel „Höre, Robert“, ſagte der alte Enquiſt und wurde ernſt, ſehr ernſt.„Ich warne dichl Ich kenne Fred beſſer. Es wird dir im Leben einmal noch zu bitterem Schaden gereichen. Ich habe Fred aus dem Hauſe ge⸗ gemacht.“ wieſen, Damit habe ich Schluß ſuche der engliſchen Politik, Bulgarien ins achſen⸗ feindliche Lager hinüberzuziehen, ebenſo an die Dro⸗ hungen Edens gegenüber Bulgarien. Bulgarien wiſſe jedoch, was England bezwecke und könne die herzliche Freundſchaſt mit den Achſenmächten keinerlei Prüſung ausſetzen. Zum Schluß betonte der Redner, daß Bulgarien nur einen Weg habe, und zwar den, mit allen Mit⸗ teln die Souveränität. Unabhängigkeit und Frei⸗ heit des Landes zu verteidigen. Rachrichten aus Frankreich Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Bern, 5. Oktober. Unter dem Vorſitz von Marſchall Petain fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem Admiral Darlan einen ausführlichen Bericht über ſeinen Aufenthalt im beſetzten franzöſiſchen Gebiet erſtattete. * Der Staatsſekretär für die Finanzen Bou⸗ thillier hat aus Anlaß des Handelstages in Lyon eine Rede gehalten, in der er auf die Anſtren⸗ gungen hinwies. die Frankreich unternehme, um der gegenwärtigen Schwierigkeiten Herr zu werden und ſeinen Außenhandel wieder herzuſtellen. Frank⸗ reich wird der Welt einen Beweis ſeiner Lebens⸗ kraft und ſeiner Erfindungsgaben geben. 5 Der Pariſer Sondergerichtshof hatte zum erſten Male den verbotenen Handel mit Lebens⸗ mittelkarten zu beſprechen gehabt. Es han⸗ delte ſich um 24 Angeklaate. Der Staatsanwalt wies in ſeinem Plädoyer darauf hin, daß ſie an ſich die Todesſtraſe erwirkt hätten und er das nächſte⸗ mal nicht zögere, dies auch zu beantragen. Der Ge⸗ richtshof ſprach zwei Urteile aus, die auf lebens⸗ längliche Owangsarbeit lauten. Zwei An⸗ geklagte wurden zu 20 Jahren und die übrigen zu langlähriger Zwangsarbeit verurteilt. * In der vergangenen Nacht wurden gegen ſechs Pariſer Synagogen in verſchiedenen Stadtvierteln Bombenanſchläge verübt, die ſchwere Verwüſtungen anrichteten. Zu den Attentaten wurden Bomben mit Zeitzündern verwendet. In einer der Syna⸗ gogen konnte die Bombe noch entſernt werden, beror ſie explodierte. In den anderen ſechs Synagogen wurden bdie Inneneinrichtungen verwüſtet. Bei den Exploſionen der Bomben wurden, wie bisher be⸗ kannt iſt, zwei Perſonen ſchwer verletzt. 10 Die Zahl der Schnell⸗ und Perſonen⸗ Lahanc erfährt ab 6. Oktober im franzöſiſchen Eiſen⸗ ahnverkehr eine Reihe weiterer Einſchränkungen. Das Staatsſekretariat ſür den Verkehr macht in dieſem Zuſammenhang darauf aufmerkſam, daß zwar nicht beabſichtigt ſei, künſtig die Benützung der Eiſenbahnzüge von Zulaſſungskarten abhängig zu machen. Das Publikum wird jedoch dringend auf⸗ efordert, ſeine Reiſen auf ein Mindeſtmaß zu be⸗ chränken. Die Herabſetzung der Zahl der Eiſen⸗ bahnzüge ſei ein dringendes Gebot der Sparſamkeit, um den Verbrauch an Brennſtoff uſw. einzuſchränken. Die rehz Loge von Frankreich“ Freimaurer⸗ muſenm.„Die aroße Loge von Frankreich“ iſt in ein Freimaurermuſeum umgewandelt worden. Hauptſchrtelgn und vexantwortlich für Politik; r. Alois Winbauer. Herausgeber, Drucer und Verlegex; Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim R 1, 4 an 3 Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 aültig. „Seitdem ging es mit ihm erſt recht bergab, Vater, erwidert obert.„Das hätteſt du nicht tun ſollen.“ „So! Hätte ihm alſo ruhig weiter die Gelegenbeit geben ſollen, Wechſel zu fälſchen? Ein Sohn, der auf Wechſeln den Namen ſeines Vaters weißt, was das iſt. Das war kein Leichtſinn mehr, keine jugendliche Dummheit. Das war der erſte Schritt auf dem Wege zum Verbrechen.“ Die Hand des alten Herrn ſchlug erregt auf den Tiſch. Ein kleines Schreibfräulein ſah erſchreckt zur Tür herein, um ſie ſofort wieder zu ſchließen. „Damals habe ich alles bezahlt. Nicht um dieſes verkommenen Menſchen willen. Nein, um die Ehre des Geſchäftes zu retten, das ſchon mein Vater in die Höhe gehracht hat, der nur ein kleiner Robben⸗ fänger aus Malmö war. Weißt du, wieviel ich für Fred geopfert habe?“ „Ich weiß es nicht Sane Vater“, gab Robert gequält zur Antwort.„Das iſt ja nicht ſo wichtig.“ „Mehr als dreihunderttauſend Dollar“, ſchrie der „Alte erboſt auf.„Mehr als ſein Erbteil! Nert 60 5 noch einen Sohn. Das biſt du, Robert nauiſt.“ Aber Robert Enquiſt gab ſich noch nicht geſchlagen. „Du weißt, Vater, daß dies alles war, als wir noch in San Franzisco lebten. Seitdem haſt du die Zen⸗ trale der Kompagnie nach Seattle verlegt, Hier in der Stadt weiß man nichts von Freds Verſehlungen. Mache noch einen Verſuch..“ Dagfin Enquiſt richtete ſich auf, Seine Augen hlickten jetzt hart auf Robert.„Nein! Ich habe über ihn Erkundigungen einziehen laſſen, in Friseo, Wie man über einen Feind Erkundigungen einzieht, vor dem man ſich zu hüten hat.“ „Und, Vater?“ „Er hat wieder Wechſel in Umlauf geſetzt!“ Es war eine Weile ſehr ſtill im Raum. Dann legte Robert ſeine Hand auf den Arm deg Vaters. Seine Stimme klang ruhig und herzlich. „Vater, gib ihm noch einmal eine Chance, Eine kleine Ehance! Fred mußte waßhrſcheinlich Schulden b1 h 90 135 0 vobt echſel zu fälſchen as will u wo ſagen?“ fuhr 4 itte anſ. (Fortſetzung folat) er ———— ſchreibt“ Du 6 —— Auf dem Wege zu größeren Aufgaben! BdM⸗Mädel in die Jugendgruppe der NS-Frauenſchaſt überwieſen Für den Samstagabend hatte der Harmonieſaal ein beſonders feſtliches Gewand angelegt, um wür⸗ diger Rahmen zu ſein für die feierliche Stunde der Ueberweiſung unſerer 21jährigen BDM⸗Mädel in die Jugendgruppe der NS⸗Frau enſchaft. Es iſt kein leichtes Tun, dies Scheiden von den Jahren der trotz aller hohen Ziele und vielſeitigen Auſgaben unbeſchwerten Jung⸗ mädelkameradſchaft. Und vielleicht wurde auch gerade deshalb dieſe dritte Mannheimer Ueberweiſungs⸗ ſeier wieder zu einem ſo richtungweiſenden Erleb⸗ nis für die jungen Menſchen geſtaltet, die nun im Kreiſe der Frauen wohl mehr noch als bisher mit dem Ernſt des Lebens und dem Ernſt unſerer Zeit nertraut werden müſſen. Abſchiednehmend gab die Untergauführerin Helma Zaabe ihren Kameradinnen herzliche Worte der Erinnerung an die gemeinſamen Zeiten im Jungmädelbund mit auf den Weg. Die Kreis⸗ jugendgruppenführerin Helene von Hagen be⸗ grüßte ſodann die nun ihrer perſönlichen Führung übergebenen jüngſten Mitglieder der NS⸗Frauen⸗ ſchaft, worauf ſich Kreisfrauenſchaftsführerin Droes mit aller Wärme und gütigen Eindringlichkeit an die Neuveryflichteten wandte, in deren junge Hände die im Dienſte an Führer und Volkt gereiften älteren Frauen ſo gern einen Teil ihrer Arbeit und ihrer Verantwortung gelegt ſehen wollen. Abſchließend ergriff noch Kreisleiter Schneider das Wort, um von dieſer Stelle aus zugleich der ganzen nationalſozialiſtiſchen Frauenwelt Mann⸗ heims die Parole für ihre Aufgaben in der nächſten Zukunſt zu geben. Sie iſt zuſammengefaßt in den vier Worten„Glauben und Arbeiten— Kämpſen und Opfern“, deren von glühender Begeiſterung getragene Deutung die Anſprache des Kreisleiters in das Bekenntnis unwandelbarer Treue und Hingabe an das Werk Adolf Hitlers ausklingen ließ. Die Anruſung des Führers und die National⸗ lieder bildeten den Beſchluß der eindrucksvollen Feier, u deren feſtlichem Gelingen die Jugendgruppe der NS⸗Frauenſchaft mit muſtergültigen Klavier⸗ norträgen, Liederſingen ihres Chores und Leſungen aus den„Zeugniſſen der Deutſchen“ ebenfalls ihr Teil beigetragen hatte. M. S. — 55———— Perſonalveränderungen aus dem Bereich der Reichsjuſtignerwaltung, Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe Ernannt: Erſter Staatsanwalt Hermann Schmitz in Mannheim zum Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe, Landgerichtsrat Dr. Wilhelm Mak⸗ kexrt beim Landgericht Mannheim zum Land⸗ gerichtsdirektor. Amtsgerichtsrat Dr. Hans Hill beim Amtsgericht Mannheim zum Oberamtsrichter, Staatsanwalt Hans Werner Lay bei der Staats⸗ anwaltſchaft Mannheim zum Erſten Staatsanwalt, zu Juſtizinſpektoren die 4. v. Juſtizinſpektoren Al⸗ bert Hochdörſer, Alb. Reiſer und Erich Zieg⸗ ler in Mannheim, zu Jnſtizſekretären die Juſtiz⸗ aſſiſtenten Max Bachmaier. Joſef Baumann, Rudolf Gmelin, Sebald Reith. Wilhelm Ta⸗ ſel, Alfred Treſſs und Walter Zepp in Mann⸗ beim, zu Juſtizwachtmeiſtern die Juſtizwachtmeiſter auf Probe Eduard Fuchs und Karl Küblböck in Maunheim. „BVerſetzt wurde Oberſtaatsanwalt Dr. Walter Sauer in Waldshut gur Staatsanwaltſchaft beim Landgericht Mannheim. In den Ruheſtand verſetzt wurden Landgerichts⸗ direktor Ernſt Glattes beim Landgericht Mann⸗ heim, Amtsgerichtsdirektor Dr. Edgar Arnold beim Amtsgericht Mannheim und Landgerichtsrat Fritz Fung beim Landgericht Mannheim. Steuerfreiheit für Entſchäbigungen im Luſtſchutzdienſt Nach den Beſtimmungen zum Luſtſchutzgeſetz kön⸗ nen dem Luftſchutzdienſtverpflichteten im Werkluft⸗ ſchutz im erweiterten Selbſtſchutz und im Selbſtſchutz hei Teilnahme am Luſtſchutzdienſt unter beſtimmten Vorausſetzungen Vergütungen und Entſchädigungen, wie Fahrgelder, oder Beryflegunas⸗, Tage⸗, und Uebernachtungsgeldex uſw. gewährt werden. Die Höhe. die dabei in Betracht kommt, iſt in den Aus⸗ ührungsbeſtimmungen feſtgeleat worden. Der Reichsſinanzminiſter bat ſich nun damit einverſtan⸗ den erklärt, daß dieſe Vergütungen aus Billigkeits⸗ gründen nicht zur Einkommen⸗ baw. Lohnſteuer herangezogen werden, ſoweit ſie im Rahmen der Beſtimmungen gewährt werden. Ferner wird nach den Luftſchutzvorſchriften bei einer Heranziehung zur Dienſtleiſtung im Luftſchutz allgemein u. a, ein Zehrgeld zugebilligt. Der Miniſter iſt auch hier, unter der Vorausſetzung, daß Tage⸗ und Uebernach⸗ tungsgelder nicht in Betracht kommen, damit ein⸗ verſtanden, daß das Zehrgeld bei Gehalts⸗ und Lohn⸗ empfängern, die an ihrer Arbeitsſtätte im Luftſchutz tätig ſind, bis zum Betrage von drei Mark für den einzelnen Einſatz einkommen⸗ bzw. lohnſteuerfrei bleibt. Eine Erſtattung einbehaltener Steuerbeträge kommt nicht in Betracht. Herzliche Glückwünſche! Am morgigen Dienstag ſeiert Hauptlehrer i. R. Hugo Fränkel, B6, 23, der Verfaſſer heimatkund⸗ licher Veröſfentlichungen(„Das Mannheimer Stadt⸗ bild einſt und jetzt 1025“,„Liſelotte von der Pfalz 1931“,„Dex Schwetzinger Schloßgarten“, ein Raum⸗ kunſtwerk 1939“,„Die Kurpfalg, eine Schulwandkarte 1930)“ ſeinen 70, Geburtstgg. Als Manufkript liegt von Fränkel ferner vor:„Das Mühlauſchlößchen und ſeine Gärten. Ein Beitrag gur Mannheimer Bau⸗ und Gartenkunſt an der Wende des 18. zum 19. —————5 5 90 20 der müblan, Fruchtbahnboſſtraße 11, dur chürfung nach den Gru nern des ehemaligen Mühlauſchlößchens, die genaue Lage feſtgeſtellt und daß der Mühlauvermeſſungsplan Carl 1807 identiſch iſt mit dem bis jetzt nicht aufgefundenen Originalplan des von Friedrich Ludwig von Sckell 1789 geſchaſſenen Engliſchen Gartens der Mühlau. Sckell iſt auch der er der lanoſchaktlichen Anlagen in Schwetzin⸗ gen und des Engliſchen Gartens in München. Das Manuſkript führt das Wiſſen über die Gartenkunſt der ehemaligen Mühlau ein gut Stück weiter und wartet auf einen Verleger. H. Ebenfalls den 70. Geburtstag begeht morgen Frau Thereſe Welker, geb. Spener, Augartenſtraße 61. Filmrundſchau Ufaspalaſt:„Annelie— die Geſchichte eines Lebens“ Es iſt kein Film der kühnen Taten, ſtürmenden Leidenſchaften und ſpanenden Senſationen, ſondern vielmehr ein Werk der Stille und inneren Einkehr zu den beſten,— den tieſſten Kräften menſchlichen Seins im deutſchen Familienleben, In die wohlha⸗ bende Bürgerlichkeit eines Beamtenhauſes um 1870 wird die bleine Annelie hineingeboren. Wie eine Idpylle ſchaut ſich ihr Aufwachſen bis zu den erſten Tanzſtunden⸗ und Ballfreuden an. Und doch: wel⸗ chen eigenen Klaug hat dies frauliche Werden,— dieſes ſelbſtyerſtändliche Hinfinden zu den größeren Aufgaben der Gattin, der Mutter, die dann eines Tages den geliebten Mann und zwei ihrer drei Bu⸗ ben in den Weltkrieg ziehen laſſen muß. Das all⸗ gemeine Schichſal, dem ſich damals wie heute unzäh⸗ lige deutſche Frauen beugen mußten, macht auch vor Annelies Eheglück nicht halt und minmmt ihr den Gatten, deſſen Sterbeſtunde im Feldlazarett ir⸗ gendwo an der Weſtfront mit zu den erſchütterndſten Söenen dieſes am mitreißenden Eindrücken ſo reichen filmiſchen Entwicklungsromanes gehört. Der ſieb⸗ zigſte Geburtstag im Kreiſe von Kindern und Kin⸗ deskindern mit der dem Leben meiſterhaft abgelauſch⸗ ten Epiſode eines Telephongeſpräches zwiſchen der Mutter und ihrem älteſten Sohn aus dem auf einem Berliner Bahnhof haltenden Fronturlauberzug über den durchs Fenſter gereichten Apparat einer ünmit⸗ telbar neben dem Bahnkörper gelegenen Wohnung offubart noch einmal, zu welcher inneren Reife und ſeeliſchen Bollendung in gütigem Verſtehen die weiß⸗ haaxige Matrone vom Leben geläutert wurde. Luiſe Ullrich erweiſt als Trägerin der ſchwierigen, mehr als ein halbes Jahrhundert umſpannenden Titel⸗ rolle wunderbare Kräfte einer in allem geitlichen Wandel ſtetigen künſtleriſchen Geſtaltungsfähigkeit. Der Papa Kataſteramtsrat iſt Werner Krauß: auch er auf den verſchiedenen Lebensſtationen vom unge⸗ duldig„werdenden Vater“ bis zunn guten alten Opg des Kviegsjahres 1917 eine ſchlechthſin klaſſiſche Leiſtung. Stilvoll und ſympathiſch gpie immer Karl Lubwig Diehl als Annelies Gatte Dr. Laborius, und prächtig an ihrem Platz alle andern, die dieſem ſchönen, in allem Ernſt auch heiteren Film getreue Helfer waren: Es ſind Käthe Haack, Albert Hehn, Axel v. Ambeſſer, Ilſe Fürſtenberg, Eduard v. Winterſtein, John Pauls⸗Harbing, Jo⸗ hannes Schütz, Joſefine Dora, iſt Joſſef v. Baky, die Muſik ſchrieb und leitete Georg Haentzſchel. Das Drehbuch lieſerte nach einem gleichnamigen Bühnenſtlück Thea v. Har⸗ bon. Margotschubert. Pali: Liebe, Männer und Harpunen Mit Liebe fängt es au und mit Liebe hört es guf. Dazwiſchen ſind Männer und Harpunen. Sſe ſind auch die Hauptſache. Die Liebe iſt nur Vorwand und ſpieleriſche Auflockerung. Männer und Harpunen! Ihr Zuſammenwirken bringt mehr Spgnnung und echte Dramatik, als eine erfundene Geſchichte bringen kann. Wir erleben die ebenſo intereſſante wie müh⸗ ſelige und entbehrungsreiche Arbeit der Walſiſch⸗ fänger— geſaßt in Bilbern von oft grandioſer Schönheit. Wir erleben aber auch Beiſpiele von echter Kameradſchaft, gerade zwiſchen den Männern, die Grund haben, ſich nicht ganz grün zu ſein. Daß es ohne billige Sentimentalität geſchleht, muß man dieſem ſchwediſchen Film als Sondervorzug an⸗ rechnen. Auffallend gebucht zu werden perdient auch Her organiſch eingebaute Humor. Schwediſche Film⸗ ſchauſpieler von Rang und von ungewöhnlicher Ziyil⸗ courage Aufnahmen im füdlichen Eis⸗ meer!— ſind die Triger der farbig geſehenen Rollen. Deutſche Sprecher wurden als D metſcher eingeſetzt. rans Sehmitt. Blick auf euowigshafen Wieder ein Hunderter gezogen. Ein einziger Griff in den Losbaſben eines Glücksmannes wurde ſür einen Blei⸗ lüter aus Hochdorf, der ſich zu einem kleinen Dämmer⸗ ſchoppen im„Bayeriſchen Hiesl“ auſhielt, zu einem beſon⸗ ders freudigen Ereignis. Der Glückliche zog einen Ge⸗ winn von einhundert Reichsmark. Konzentrationslager für einen Sittlichkeitsverbrecher. Von der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen wurde der 88 Hahre alte Heinrich Schneider aus Moxlautern als Ge⸗ wohnheitsverbrecher in polizeiliche Vorbeugungshaft ge⸗ 8 5 ein Konzentrationslager eingewöeſen, Bei Schneider handelt es ſich um einen gefährli Sittl. keitsverbrecher. Heidelherger Luerſchnitt Die 1. Reichsſtraßenſammlung für das Kriegs⸗Wo erbrachte im Kreis 29 428.94 Mark, womit gegenüber der gleichen Sammlung im Vorjahr das ſtattliche Mehr von üher 6300 Mark erzielt wurde. — 75. Geburtstag ſeierte Martin Daub, Zwinger⸗ ſtraße. Beachtet die Berdunkelungövorſchriften! Montag 18.96 Uhr ienstag.34 Uhr Sonnenuntergan Sonnengufgang KRRFT'e Der Spielleiter die nocſſelſſe Kerudereitung aus dem Allgau mit dem ganzen reichen Vollgehalt der Milch. Die Mozartwoche der Stadt Mannheim Bom 16. bis 23. November veranſtaltet die Stadt Mannheim eine feſtliche Mozart⸗Woche.* National⸗Theater werden die Opern„Die Hochzeit des Figaro“,„Coſi ſan tutte“ und zum er⸗ ſten Male„Fitus“(in der Bearbeitung von Meck⸗ bach) zur Aufführung gelangen, im Schwetzinger Schlößtheater wird die komiſche Oper„Die Entführung aus dem Serail“ gegeben werden. Vor⸗ geſſehen iſt ſerner ein heiterer Mozart⸗Abend mit 2 Opern⸗Einaktern und einem Ballett. Am 16. No⸗ vember findet vormittags im National⸗Theater das zweite Sonntagskonzert der Stadt Mannheim ſtatt, in dem zum erſten Male das„Donnerwetter“ in der Bearbeitung von Edwin Fiſcher, das Violim⸗ Konzert G⸗Dur, zwei Konzertarien mit Orcheſterbe⸗ gleitung und die Serenade(„Mit dem Poſthorn“) für Streicher und Bläſer geſpielt werden. Als Ab⸗ ſchluß der Mozartwoche ſindet am 23. November abends ein Konzert ſtatt, in dem„Adagio und Fuge für Streichorcheſter“, das Klavierkonzert A⸗Dur mit Profeſſor Wilhelm Kempf als Soliſt und die Krönungsmeſſe zum Vortrag gelangen werden. 5 Zeitgenöſſiſche Muſit in Baden⸗Baden. Das 2. Zyklus⸗Konzert des Sinſonie⸗ und Kurorcheſters Baden⸗Baden unter Generalmuſikdirektor Leſ⸗ ſing gab anit Wolfgang Fortners keckem „Caprieeio und Finale für großes Orcheſter“ und Max Trapps anſpruchsvollem Cello⸗Konzert zwei Künſtlern der jüngeren Generation Raum. Na⸗ mentlich das Werk Trapps wurde dank der vollen⸗ deten Wiedergabe des Soloparts durch Prof. Lud⸗ wig Hölſcher mit vielem Beiſall ausgezeichnet. Schließlich war Richard Strauß anit ſeinem feſ⸗ ſelnden„Don Quichote“ Gegenſtand ſtärkſten Bei⸗ ſalls. Die Soloſtimmen, Prof. Hölſcher— Violon⸗ cello, Kammermuſiker Hoog— Bratſche. und Kon⸗ zertmeiſter Kißkämper— Violine, traten klangſchön und lebendig hervor. Die Goethe⸗Medaille für Proſeſſor Adam Hlt. Der Führer hat dem Ordentlichen Profeſſor Ge⸗ heimen Medizinalrgt Dr. phil. Dr. med. vet. h. c. Adam Holt in Wiesbaden aus Anlaß ſeines 40iährigen Dienſtjubiläums als Hochſchullehrer in Würdigung ſeiner hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der tierärztlichen Wiſſenſchaft und im Hinblick auf ſeine erfolgreiche akademiſche Wirkſam⸗ keit die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. % Goethe⸗Medaille für Proſ. Dr. Hausrath. Der Führer hat dem ordentlichen Profeſſor em. Gehei⸗ men Hofrat Dr. Hans Hausrath in Freiburg i. Br. aus Anlaß der Vollendung ſeines 75. Lebens⸗ jahres in Würdigung ſeiner hervorragenden wiſſen⸗ ſchaftlichen Verdienſte auf dem Gebiete der Forſt⸗ geſchichte die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Die Goethe⸗Medaille für Prof. Dr. Hermann Bohle. Der Führer hat dem Profeſſor Dr. Hermann Bohle in Berlin⸗Grunewald aus Anlaß der Vollendung ſeines 65. Lebensjahres in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Stärkung des Auslands⸗ deutſchtums, insheſondere als Landesgruppenleiter der Partei in Südafrika, telegraphiſch ſeinen Glück⸗ wunſch ausgeſprochen. Gleichzeitig hat der Führer und eben EEFPP IE dem Jubilar ſeiner wertvollen wiſſenſchaftlichen Forſchungsarbeiten auf dem Gebiete der Elektrotechnik die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Reichsminiſter Dr. Goebbels ließ dem verdienten Jubilar durch in Anerkennung Gaupropggandaleiter der A“ der Vodee Schanidt⸗Decker, ſein Bild mit einer berzlich oetel⸗ tenen Widmung überreichen. Der Fallſchirmſprung des Miſter Hopkens Ueber die tragikomiſche Robinſonade eines amerikaniſchen Fliegers, die noch zur Stunde nicht abgeſchloſſen iſt, berichtet eine United⸗ Preß⸗Meldung aus Devilstown⸗Wyoming. Es han⸗ delt ſich um einen amerikaniſchen Flieger mit Na⸗ men Georg Hopkins, der ſich unter anderem durch Fallſchirmabſprünge einen gewiſſen Namen ge⸗ macht hatte. Hopkins war eine Wette eingegangen, daß er einen Fallſchirmabſprung vom Flugzeug aus über ein unzugängliches, felſiges Gebiet in der Nähe von Devilstown wagen würde. Er unternahm in der Tat den Sprung, mit dem Ergebnis, daß er nun ſeit vier Tagen auf einem Felſen hockt, ohne die Möglichkeit zu haben, aus eigener Kraft ſeine zweifellos aparte„Eremitage“ zu verlaſſen⸗ Um ihn nicht verhungern gu laſſen, wirft man ihm Lebensmittel aus der Luft zu, und, um noch ein übriges zur Erleichterung ſeiner Lage getan zu haben, erhielt er auf dem gleichen Wege Decken uſw. Inzwiſchen hat ſich eine Gruppe erſahrener Bergſteiger aufgetan, um ihn auf dem Land au befreien. Bisher jedoch ſind alle Berſuche ſehl⸗ geſchlagen. Hopkins ſelbſt befindet ſich, Mitteilungen zuſolge, die er gelegentlich von ſeinem Sitz aus ab⸗ wirſt, in guter Laune, er bedauert lediglich den Mangel an Geſellſchaft. Ein Luftſchiff ſoll inn holen Ein neuer Verſuch zur Rettung des amerikaniſchen Fliegers Hopkins, der einer Wette wegen mit Fall⸗ ſchirm auf einem unzugänglichen Felsvorſprung in der Nähe non Devilstown in Wyoming gelandet war, wird jetzt nach United Preß durch ein Luftſchiff unternommen werden. Das Luftſchiff iſt von dem Hafen Akron in Ohio aus abgegangen. Es wird in drei Tagen an Ort und Stelle ſein, um entweder au dem Felsvorſprung anzulegen oder wenn das nicht möglich iſt, ein Seil zu dem Flieger herabzulgſſen. O Dem dentſchen Soldaten iſt das Septemberheſt der Kulturzeitſchrift„die neue linie“(Berlag Otto Beyer, Leipzig⸗Berlin) gewidmet. Der deutſche Soldat in Gegen⸗ wart und Vergangenheit, in der Kriegsgeſchichte und in der Kunſt, die deutſche Armee als eine kulturtragende und for⸗ mende Körperſchaft,— das iſt das Thema, das vielfältig vartiert, in den ſchänſten Fotos und ſarbigen Bildtafeln und in ausgezeichneten Beiträgen namhafter Autoren dar⸗ geſtellt wird. Einige ſchöne Frontgedichte veranlaſſen„Hie neue linie“ einen Aufruf zur Einſendung weiterer Lyrik zu bringen. In dieſem Zuſammenhang ſei auch auf die⸗ Ausſchreibung des jährlichen Erzähler⸗Wettbewerbs der neuen Linie für 192, mit Geſamtpreiſen von 3500 Mk. hin⸗ gewieſen. Wirtschafts⸗Meldungen Schwächere Haltung an den Akſienmürkien Berlin, 6. Oktober. Zu Beginn der neuen Woche wieſen die Aktienmärkte allgemein ſchwächere Haltung auf. Die Verkaufsneigung war an ſich nicht ſonderlich ſbark, andererſeits richtete ſich das Kaufintereſſe aber in erſter Linie auf Renten, insbe⸗ ſondere auf Reichsſchatzanweiſungen, ſo daß die Notierun⸗ gen am Aktienmarkt überwiegend ſchwächer lauteten. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe erhielten zahlreiche Papiere Strächnotiz. Schwächer lagen insbeſondere Elektrowerte. Am Montanmarkt ſtellten ſich Klöckner um 0,25 v. H. hö⸗ her, Rheinſtahl und Vereinigte Stahlwerke waren mit Abſchlägen von 0,25 bean, 96 w. H, knapp behauptet. Höſch gaben 1,75 y. H. her. Mannesmann blieben unverändert. Bei den Braunkohlenwerten verloren Dentſche Eroöl, bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten Conti⸗Gummi, und bei den Metallaktien Deutſcher Eiſenhandel je 1 v. H. Von Kaliwerten wurden Salzdetfurth um 2,50 v. H. herabge⸗ ſetzt. In der chemüſchen Gruppe verloren Farben 0,50 und Schering 0,75 v. H. Von Heyden erholten ſich um 0,25 v. H. Bei den Elektrowerten kamen Geſfürelund Lahmeyer je 1 v.., Aceumulatoren 1,50, Siemens 2, Lichtkraft 3 und Siemens⸗Vorzüge 9,0 v. H. niebriger an. AeEch ſtellten ſich auf 180,50 gegen 191. In Verſorguneswerten üher⸗ Frankfuri a. H. 40 280 Beutsche festuesinsilche Werie Paufsche Ateiseua: 0 dee, 4. 0. Durxiacher Het Ikiebbaum- Werser. 1 DEVTSCEHE SraATSaNLEIHEN Elektr, Lächt u. Krati 276.0 272.8 92 Sehats D. R. 88. 102 102, Enzinger Union 4 Baden 1927,„ 7 Altbes, Dt. Reieh. 16,2 162.5 See dis 2²⁰0 SrAbTAxLERN au Pitaner% 1½ Heidelberg 26. 101, 101,5— Bergbau,, 176,0„ 4% Maunheim 26 701 1046 f1% ie 0 216.0 53 9 oesch BergWw. 59* 4 Pforzheim 26 0 7770 7 PFANDBRIEFE Kalker Brauerei 4% Frank, Hyp, Gypt. Klein, Schanzl., Becker RI„ é 103,5 103,5 Klöekner⸗Werke 168.0 60. Mein, Iisv. Bank Lanr K. 6 273.0 J4“ „ 1 5 7 77 2000 200,5 g und 838. 109,5 103,5 Ludwieshaf. Akt.⸗Br. 4% Pfälz, Hyp. Bank Ludwieshaf Wallem% 24—20 R2„„ Mannesmann. 154.0 164.9 %½ Rh, Hyp.⸗B. 44 u, 4„ Metallgesellschaft 224.5 224.5 Rh, Hvb,. Baux 47 Relg Wi Hiern— 5 „ Sebek Spt40f 10, RRR aimler-Benz 27 105, 106.5 Sa„ 0 282,0 4% Pi. Ad Hant 30 104 164,3J SezwenE Reübrönn 9,Celsenkirchep v. 896 166,2„„„Schwartz-Storchen 1940 Krube, 80„, 104.0 104.9 Seilindustrie(Wold) 1540 1840 4 Ver, Stahlwerke 104,0 164,5 Siemens u Haleke, 320,0 322.0 916. Farb, RM-Anl. 28, 9* 9 Jüddeutsche, Zueker AKTIEN Zellstokt Waldhet 241.0. 285,0 Sda-Ade Sehuhfabrih 86,0 185.4 RANEKEN 8 100, 2000] Padisehe Bann.„ Bayr. Hyn, u,.-Bank 180,0„„ 18 %Cemmerzhanun 141 Weebadenb. Leilstef: 1408 „„„ eutsche Bank, 145,5 192.0„eutsche Reichsbank, 133 e Srawn, Boveri& Cie, 16,, Bfesdner Bann 14% Zontin. Gumm„ 387/„, Ptalz Hyp.-Bank 1460 Paimier-Beus 14 182% Rhein Hxve-Bem. 170 Heutsche Erdel... 165,„ Zwigchenkure wogen Strichnotierungen. RWé und Deſſauer Gas gaben ie 1 v. H. her. Von Kabelwerten und Drahtwerten hüßten Felten, von Autowerten BMiW je 1,25 v. H. ein. Am Markt der Maſchinenbauanteile ſind Demag mit— 1 und Rhein⸗ metall Borſig mit— 1,50 m. H. zu erwähnen. Bauwerte konnten ſich etwa hehaupten. Hervorzuheben ſind noch Schultheiß mit— 1, Südd. Zucker und Bemberg mit je— 1,50 und Allgemeine Lolal und Kraft mit— 2 9. H. Höher lagen Gebr. Fumhans um 0,76 v. H. Die Reichsaltbeſitz⸗ anheihe ſtellte ſich auf 162,75 gegen 16298. Berlin, 6. Oktober. Am Geldmarkt blieben Baluten unverändert. * Erhöhte Verarbeitungsgnoten für Mühlen. Für Müh⸗ len mit einem Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen wurde die Verarbeitungsquste im September von 6 auf 7 v. H. erhöht. Für Mühlen, die ein Grundkontigent bis einſchl. 500 To. haben, wurde die ſür das laufende Viertelſahr feſtgeſetzt Quote von 20 guf 21 v. H. erhöht. Für Mählen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To. haben und denen auf Antrag Vierteljahres⸗ quoten bewilligt worden ſind, wurde die Quote won 15 auf 16 v. H. erhöht.— Die bisher für die drei Monate Jyli, Auguſt und Septemher ſeſtgeſetzte Verarbeitungsquote der Mühlen mit Vierteljahresquoten wurde von 285 v. H. der Monatsgrundquote in Weizen auf 205 v. H. erhöht. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 4, 5 6. Rbelugegel* Mannheim 9,688,818, 98 20612,0111.99 1 7 1 0 e Rbeingegel. 2 8. Eheinteldes 2082.09 Preisach 1,7079 Kehl ꝗͥ 4222.0 41%81 N Sirahburs 2,1/2,17//8.12.402,06 Mezen 3,801 9,761 4,761 4,7114,651 Mannheim 2, 7.69 85 KOHKEPAPUERE Töllt sich nicht Schrelbt schön iSt sehr ergiebig VEIVETA 3 Achtmal um den Reichsbundpokal Von den neun Spielen der erſten Vorrunde um den Reichsbundpokal wurden am Sonntag acht durchgeführt. Nachzuholen iſt noch die Bremer Begegnung zwiſchen Niederſachſen und Wartheland. In den acht Spielen gab es aber nur ſieben Sieger, da das Frankfurter Treffen zwiſchen Heſſen⸗Naſſau und Niederſchleſien :2 ausklang und nun wiederholt weroͤen muß. Natürlich wird diesmal im Gaubereich Niederſchleſien geſpielt. Sie⸗ ger des Tages waren Württemberg, das in Straß⸗ burg mit:4 gegen Elſaß gewann, Baden, dus in Ko⸗ blenz gegen Moſelland mit:2 die Oberhand behielt, Köln⸗Aachen, das ſich in Metz gegen Weſtmark mit :1 behauptete, Kurheſſen. das gegen Danzig⸗Weſt⸗ preußen:2 gewann, Mitte, das gerade:0 gegen Pom⸗ mern ſiegreich blieb, Oſtpreußen, das das Sudetenland :1 abfertigte und Oberſchleſien, das über die Aus⸗ wahl des Generalgouvernements 511 triumphierte. Die Sieger der erſten Vorrunde beſtreiten nun zuſammen mit Sachſen(Pokalinhaber), Bayern, Oſtmark, Berlin⸗Bran⸗ denburg, Nordmark, Niederrhein und Weſtfalen anfangs November die acht Spiele der zweiten Vorrunde. Jußball im Reich Pommern: Germania Stolp— Viktoria Kolberg 23; Phönix Köslin— Hubertus Kolberg 315. Heſſen⸗Naſſau: RV Räſſelsheim— Sc Frankfurt 80 :3; Rb. Rotweiß Frankfurt— W 57 Sachſenhauſen 677 Höchſt— Eintracht Framkfurt 122; DeC Hanau— WBl. Aſchaffenburg:3; HuB Frankfurt— 36 Frantfurt:1. Frauen: Spielgem. Wiesbaden— SC Frankfurt 80:0; I Frankfurt— Frankfurter TV 1860:3; SC Frank⸗ furt 80— Forſth. Frankfurt:1; Rb. Rotweiß Franlfurt— TöC Hanau:1; JG Höchſt— VDM Hedͤdernheim 6ꝛ0. Fertig zur Handballmeiſterſchaft Berlin und Düſſeldorf Vorrundenſieger Vorrunde um die Frauen⸗Handballmeiſterſchaft Im Frankfurter Handͤballturnier um die deutſche Frauenmeiſterſchaft konnten ſich in der Vorrunde die Mei⸗ ſter von Niederrhein und Heſſen⸗Naſſau ſiegreich behaup⸗ ten, während die Meiſtermannſchaften von Kurheſſen und Köln—Aachen geſchlagen wurden. Im erſten Spiel auf den„Sandhöfer Wieſen“ erlebten 500 Beſucher ein techniſch recht gutes Spiel zwiſchen Stahl⸗ union Düſſeldorf und CT Heſſen⸗Preußen Kaſſel, das die Mheinländerinnen dank der Wurfkraft der bekannten Na⸗ tionalſpielerin Wildhagen, die alle Tore erzielte, mit:0 (:0) ſiegreich geſtalten konnten. Das zweite Spiel zwiſchen der BSG Hartmann u. Braun Frankfurt und dem Kölner BC verlief etwas be⸗ tont körperlich und ſah die Frankfurterinnen knapp und Berlin⸗Brandenburg: Union Oberſchöneweide— Minerva 223; Séé Brandenburg 65:1; (Geſ.⸗Sp.):2. Oberſchleſien: 1. FC. Kattowitz— Beuthen 09:0; Hin⸗ Hertha⸗BSSC— Wacker 04— SV denburg 09— Reichsb. Mys lowitz:0. Sachſen: Guts Muts Dresden— Tura 99 Leipzig 115; SCE Planitz— PfB Leipzig 312. Mitte: SpVg Zeitz— SC Erfurt:03 1. Halle 96:6; Cricket⸗Vikt. Magdeburg— Thüringen Weida :0; Deſſau 98— Wacker Halle 144. Nordmark: Hamburger SV. Wehrmacht Schwerin 011; Altona 93— Polizei Lübeck:2; Kilia Kiel— Victoria Hamburg 411. Niederſachſen: Werder Bremen— Bie Osnabrück:2; Eintr. Braunſchweig— Arminia Hannover:3, Hannover LWSV Wolfenbüttel— Linden 96— Göttingen 07 511. Weſtfalen: Spxg Herten— SpPyp Roehlinghauſen 310. Köln⸗Aachen: Vis 99 Köln— Fortuna Düſſeldorf(Geſ.⸗ Sp.):3. Oſtmark: Auſtria Wien— Floridsdorf:2; Vienna— Rapid:1; Fé Wien— Wacker:4,; Poſt⸗SE SC:4; Admira— Sturm Graz:2. Danzig⸗Weſtpreußen: Poſt Danzig— 05:0; :1; Danzig Neufahrwaſſer— Wacker Danzig 511. Niederſchleſien: B Schweidnitz— Gelbweiß Görlitz 570; Tuſpo Liegnitz— Alemannia Breslau:0; Reichsb. Oel— Breslau 06 311. Hockey Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland Baden: MG Mannheim Mannheim— BPfR Mannheim 115. TG 78 Heidelbere— Heidelberger TV 46:1, — Germania Mannheim:0; TW 46 Frauen: Me Mannheim TG 78 Heidelberg— Heidelberger TV 46 211; T 46 — Germania Mannheim 6ꝛ0; Mannheim— BfR Mannheim 114. Württemberg: VifR Heilbronn— Stuttgarter Kickers 141; TSG 46 Ulm— BfB Stuttgart:0. Frauen: TSG 46 Ulm— SSe Ulm:2; Kichers— Breuninger Stuttgart:0; Reichsbahn Stuttgart gegen Allianz Stuttgart:0. 5 Lufthanſa 310; Marga— LS Warſchau SV Gera— G— Wiener Elbinger SV 05 Stuttgarter glücklich mit:3(:2) Minuten vor Schluß. ende ten. Um einen Platz die beiden * letzten 91 ſiegreich. Die Frankfurterinnen führten:0 und 3·2, mußten ſich aber zweimal den Aus⸗ gleich gefallen laſſen. Das ſiegbringende Tor fiel erſt zwei eit in der Meiſterſchafts⸗Endrunde haben nun Düſſeldorf und Frankfurt zu kämpfen. In Stettin und Frankfurt a. M. wurden am Wochen⸗ Endrundenteilnehmer deutſche Handballmeiſterſchaft der Frauen feſtgeſtellt. Stettin war die Elf der Turngemeinde in Berlin ſiegreich und in Frankfurt a. M. erkämpften ſich die Frauen von Stohlunion Düſſeldorf die Teilnahmeberechtigung am und 19. Oktober, für das ſich bereits der Titelverteidiger, VfR Mannheim, und Concordia Hamburg qualifiziert hat⸗ In Stettin waren zunächſt TiB über Stettiner SC die In für 18. 12:1(:0) und RSC Breslau über Königsberger TC 11:3 (:0) erfolgreich. beiden Siegermannſchaften lagen die Berlinerinnen nach ſechs Minuten ſchon Breslauerinnen das Tempo nicht durch und mußten ſich zum Schluß:4(:1) geſchlogen geben. war über den Stettiner SC:2(:1) erfolgreich.— Das Turnier in Frankſurt a. M. endete mit einem Siege der Im entſcheidenden :3 im Rückſtand. Spiel zwiſchen den Doch hielten die Königsberger TC Stahlunion Düſſeldorf, die im entſcheidenden Spiel der griff. gewann. BSc Hartmann u. Braun Frankſurt mit:4(:0) Toren Die Rheinländerinnen hatten zuvor CT Heſſen⸗ Preußen Kaſſel:0(:0) geſchlagen und verdankten auch diesmal wieder ihren Erfolg einem unwiderſtehlichen An⸗ Die Frankfurterinnen waren gegen die Kölner BC glücklich:3(:2) ſiegreich geblieben. legenen trug CT Heſſen⸗Preußen Kaſſel einen 311(:)⸗ Sieg über Köln davon. Im Spiel der Unter⸗ Großartiger Beſuch in Niederrab Immerdein ſiegt im Preis des Verkehrs Der Frankfurter Rennverein hatte mit ſeinem erſten Oktober⸗Renntag einen ganz hervorragenden Erfolg. Die Bahn war außerordentlich gut beſucht, die ſpannenden Rennen taten ein übriges, um die Stimmung auf den Höhepunkt zu bringen, zumal es in der Hauptprüfung, dem Preis des Frankfurter Verkehrsvereins, durch Im⸗ merdein einen Sieg des heimiſchen Stalles Silbernagel gab. Dieſes mit Spannung erwartete längſte Rennen auf der Flachen(8200 Meter, 3500 Mark) nahm einen recht packenden Verlauf. Moins Cing und Immerdein, die zu⸗ letzt nur noch über Hinderniſſe hervorgetreten waren, er⸗ reichten als erſte den Einlaufbogen. Hier zeigte ſich dann, daß Immerdein noch zuzuſetzen hatte, während Moins Eing nicht mehr ſchneller werden konnte und Marczi, Ale⸗ xander und El Galgo noch vorbeilaſſen mußte. Nach her⸗ vorragendem Kampf ſah man im Otto⸗Suermondt⸗Rennen doch noch den Favoriten Cirano überlegen in Front. Der Braune lag lang mit Abſtand am Ende des Feldes. Fridolin und Anita hatten anfangs geführt und die An⸗ griffe von Stauffen und Ramillies mit Erfolg abgewieſen; als aber Eirano nach den Doppelſprüngen in die Ent⸗ ſcheidung gebracht wurde, war für kein anderes Pferd mehr eine Chance zu ſehen. Sarro wurde im letzten Augenblick von der nochmals aufgebrochten Anita vom zweiten Platz verdrängt. Eine Ueberraſchung gab es im Preis von Odenwald, wo Argentello endlich einmal ſein wahres Können zeigte, als er die an der Spitze Kopf an Kopf kämpfenden Dickwurz, Forſtgraf und Maſter glatt hinter ſich ließ. Im Preis von Mainz fiel die Entſcheidung, als Fang ſch uß im zweiten Durchgang durch das Wäldchen das Rennen aufnahm und kein Pferd mehr an ſeinen Gurt kommen ließ. Pommerelle verdrängte den immer mit in Front lie⸗ genden Griffon zum Schluß leicht vom zweiten Platz. Den Preis der Bürgerwieſe gewann im letzten Galoppſprung der aus dem Hintertreſſen vorſtoßende Auluberg ge⸗ gen den ſchon in Sicherheit gewähnten Faktor und Dar⸗ danos, der unterwegs kein glattes Rennen hatte. Atlanta u. Ottokar waren im Fuchstanzrennen faſt dauernd an der Spitze u. beim Einbiegen in die Gerede noch mehrere Län⸗ gen vorne. Hier wurde aber Mont Royal ganz energiſch nach vorne gebrocht. Der Braune brach zwar über die Bahn weg, kam aber doch in Führung und gewann noch ſicher mit 4 Längen gegen Atlanta.— Im Melibokus⸗ Flachrennen wurde Pelargonie mit Geſia und Frauenlied ſoſort an die Spitze gebracht. Die letztge⸗ nannte Stute konnte jedoch das Tempo nicht mithalten und fiel im Bogen zurück. Pelargonie gewann nach Kampf mit Geſia ſicher, der Sarazen mit Abſtand folgte. Avkat Rein ſchlug Gewerke Otto Schmidt führt in der Erfolgsliſte Die Düſſeldorfer Rennbahn Grafenberg hatte am Sonn⸗ tag einen großen Tag. Das Hauptrennen„Schaffendes Volk“ im Werte von 21.000 Mark über 2000 Meter, wies eine glänzende Beſetzung auf und war von den Berliner Ställen reich beſchicht; die Gäſte machten auch das Ende unter ſich aus. Oykat Rein unter Otto Schmidt gewann nach hartem Kampf knapp um einen Hals gegen den ſtür⸗ miſch ngreifenden Gewerke und Bereſina, hinter der klar zurück erſt die weſtdeutſchen Bewerber einkamen. Otto Schmict hat ſich nunmehr am däe Spitze der Liſte der erfolg⸗ veichften Jockey geſetzt und ſeinen bis dahin führenden Na⸗ mensvetter Max Schmidt überflügelt Pechvogel Orator Alejana ſiegt im Lehndorff⸗Rennen Das Lehndorf⸗Rennen in Hoppegarten, die letzte klaſſiſche Dreijährigenprüfungen des deutſchen Galopprennſportes, ſchien Orator ſchon als reiſe Frucht zu winken. Dennoch wurde der alte Pechvogel, der nach Form klar über ſeinen Mitbewerbern ſtand, wieder geſchlagen. So mußte er wie in allen großen Rennen ſich auch hier wieder mit einem un⸗ danlbaren Platz begnügen. Alejano, unter ihrem Trainer W. Held kam bereits als Erſte in die Gerade und wies dann alle Angriſſe von Orator ſicher um eine halbe Länge zurück. Klar hänter dieſen beiden belegte die Diana⸗Preis⸗Siegerin Scilla den dritten Platz und ganz in geſchlagenen Felde endete Nuwolari, der nie in Erſcheinung trat und ſcheinbar ganz außer Form iſt. Schon vorher hatte das Geſtüt Waldfried mit Gradivo das Grabenſee⸗Rennen gewonnen, allerdings mußte ſich der ungeſchlagene Hengſt gewaltig ſtrecken, um Oſiris mit Kopf⸗ länge hinter ſich zu laſſen. Vogt entthront Seioler Einen wirklichen Meiſterſchaftskampf lieferten ſich um die Krone im Halbſchwergewicht der Titelverteidiger Heinz Seidler(Berlin) und der Herausforderer Richard Vogt(Hamburg). Nach dramatiſchem Verlauf ſiegte Vogt nach Ablauf der achten Runde entſcheidend, da der Ring⸗ richter den Kampf für Seidler wegen einer ſchweren Ver⸗ letzung an der linken Augenbraue ſtoppte. Beide began⸗ nen in recht abwartender Haltung und verſuchten aus ſi⸗ cherer Deckung heraus ihre Schläge anzubringen. In der drütten Runde kam Vogt mit einer ſchweren Rechten ins Ziel, der er ſofort die Linke ſolgen ließ. Seidler ſchlug mit dem Hinterkopf hart auf dem Ringboden auf und kam erſt bei„acht“— noch ſichtlich benommen— hoch. Dennoch begann der Meiſter die vierte Runde ſehr gut erholt. In der fünften Runde machte Seidler noch einmal für die gleiche Zeit mit den Brettern Bekanntſchaft. Nun zeigte aber der Berliner, was für ein gefährlicher Gegner er ſein kann. Wieder auf den Beinen zwang er Vogt zu ſtarker Deckung und ſetzte in der ſechſten Runde alles auf eine Karte. Der Hamburger wurde ſtark gezeichnet und kam ins Schwimmen, ohne jedoch die Ueberſicht zu verlieren. Nach einer matten ſiebten Runde ging Seidler in der fol⸗ genden achten wieder zum Angriff über und mit ſchweren ein⸗zwei⸗Schlägen wurde Vogt erheblich eingedeckt. Die im Verlauf des harten Kampfes bereits geplatzte linke Augenbraue des Meiſters blutete plötzlich ſo ſtark, daß der Ringrichter eingriff, und, um Seidler vor geſundheitlichem Schaden zu bewahren, oͤen Kampf abbrach und Vogt zum Sieger erklärte. Beide Boxer haben ſich des Titels in ihrem Gefecht als durchaus würdig erwieſen. Bewun⸗ dernswert war der Schneid des alten Meiſters, der nach ſeinen Niederſchlägen noch mit aller Energie eine Ent⸗ ſcheiung anſtrebte. Vogt war der techniſch beſſere Mann, der geſchickt auf den Rückzug boxte.— Den Schlußkampf in der gleichen Gewichtsklaſſe gewann Ludwig Schmibt (München) in acht Runden gegen den für Hein Wies⸗ ner eingeſpannten Mannheimer Schmict nach Punkten. Weiß bleibt Federgewichtsmeiſter Die Deutſchlandhalle führte am Sonntag ihren zweiten Boxkampftag durch, auf deſſen Programm zwei deutſche Meiſterſchaften ſtanden. Die weite Halle war wieder aus⸗ verkauft und die Zuſchauer brauchten ihren Entſchluß nicht zu bereuen, denn es gab ausgezeichneten Sport. In der Einleitung mußte ſich der Straßburger Karl Rutz, wie erwartet, gegen den eiſenharten Jakob Schön⸗ rath(Kreſeld) mit einem Punktſieg begnügen, und nicht beſſer ging es dem deutſchen Weltergewichtsmeiſter Guſtav Eder, der Georg Sporer(Hamburg) zwar in der erſten Runde bis„6“ zu Boden ſchlug, aber dann nicht mehr zu einem Kernſchuß kam. Sporer verteidigte ſich äußerſt geſchickt und gab ſich zum Schluß nur knapp nach Punkten geſchlagen. Die deutſche Meiſterſchaft im Feder⸗ gewicht verteidigte Ernſt Weiß(657,1 Kg.) gegen ſeinen Herausforderer und Vorgänger Karl Beck(56,7 Kg.) mit einem klaren Punktſieg in zwölf Runden mit Erfolg. Der Meiſter war blendend trainiert und ſteigerte von Runde zu Runde das Tempo. Immer wieder ſchlug er Serien auf'Serien, aber Beck machte tapfer mit, bis ſich bei ihm in der achten Runde die erſten Ermüdungserſchei⸗ nungen bemerkbar machten. Weiß zeigte ſich in ſeinen Schlägen überaus vielſeitig und erwies ſich in dieſen Tref⸗ fen als wahrer Meiſter ſeines Berufs. Konzerte der Stadt ludwigshafen à. Rnein am Sonntas. Leitung: 3. Johannes Brahms: Winter dem 12. Oktober 1941. des Feierabendhauses der J. G. Farbenindustrie AG. 1941,42 um 17.00 Uhr. Exster Symphonie-Abend des Landes-Symphonie-Orchesters Westmark im grohen Saal Generalmusikdirektor Karl Friderich Vortrassfolge: 1. Johann S. Bach: Konzert für 3 Klaviere 2. Ludwig van Beethoven: Violin-Konzert-dur 2. Symphonie-dur und Orchester. Solisten: Alma Mocodie(Violine), Richard Laugs, 5 Renate Noll, Jula Kaufmann(Klavier) -dur EE Vermietun Eintrittskarten zu RM.50..50..50 und-80 an der Kbendkasse und in den Vorverkaufsstellen in Ludwizshafen am Rhein: KdF. Bismarck⸗ straße 45. Musikhaus Blatz. Bismarckstr. 75. Verkehrskiosk am Lud- Wigsplatz: in Mannheim: Musikhaus K. F. Heckel. 0 3. 10(Kunststraſle) Verband Gegr 1884 MANNHEIM T 2. 16 versichert Familien u. 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