Neue Mannheimer Mannheimer Neues Tageblatt Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 80). ſeh. 1,70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef. Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55. WOppauer Str. 8. SeßFreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Trägerl., in unſ. Geſchäftsſt. a Zei Anzetgenpreiſe: 22mm breite Milltmeterzeile 12 Pfg., 79 mm brette Textmillimeter⸗ zeile 66 Pfg. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Hrundpreiſe —.— iſt die einerlei Nachlaß gewährt. deſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Ehripret 0 Pfa⸗ 0 Allgemein nzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 Bei gwangsvergleichen od Konturſen wird Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Gerichtsſtand Mannheim. Monlag. 1 3. Mlober 1941 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſchen⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim 152. Jahraang— Nummer 281 Verzweiflungsruf Stalins „Baltet aus! Sonſt iſt alles verloren!“- Verſtärkter Schrei nack einer engliſcken„Eutlaſtungsoffenſive“ Drahtbericht unſeres Korreſſondenten (— Liſſabon, 13. Oktober. Die Moskauer Regierung übt einen immer ſtär⸗ keren Druck auf England aus, um eine ſtarke britiſche Entlaſtungsaktion herbeizuführen. Sie wird unterſtützt durch die britiſchen Kommuniſten, zahlreiche intellektuelle Zirkel und einige Londoner Blätter. Unabhängig davon iſt bei der breiten Maſſe des britiſchen Volkes das Vertrauen in die Fähig⸗ keiten der Regierung infolge der Ereigniſſe im Oſten ſtark abgeſunken. Ueberall wird die Frage geſtellt: Wie denkt man ſich in Whitehall eigentlich die Fort⸗ ſetzung des Kampfes? Welche Pläne hat man zur Erringung des Sieges? Die Regierung hält bisher an ihrem Standpunkt feſt, daß eine„Offenſive“ Englands im Augen⸗ blick nicht möglich iſt und ſucht durch ihre Preſſe⸗ organe der Oeffentlichkeit klarzumachen, daß die Regierung ſehr wohl einen Plau habe, aber er könne—„in längeren Zeiträumen“ verwirk⸗ licht werden. Er beſtehe zunächſt in Luftangriffen und Materialſendungen, ſpäter einer Invaſion. In Moskau weiß man ganz genau, daß dieſe Hoffnungen auf das nächſte Frühjahr genau ſo illu⸗ ſoriſch ſind wie die auf den„Winter in der Sowjet⸗ union“. Nach amerikaniſchen Berichten hat der„Rote Stern“, das Organ der Sowjetarmee, nunmehr die Flucht in die Oeffentlichkeit angetreten und das ge⸗ radehexaus erklärt, was bisher nur in diplomati⸗ ſchen Beſprechungen geſagt wurde: „Nur eine ſofortigr Koordinierung der britiſchen „vielleicht“ in und ſowjetiſchen ſtrategiſchen Pläne und ein Zu⸗ ſammenwirken der beiderſeitigen Streitkräfte zum Maſſenſchlag gegen Autſchland kann Ret⸗ tung bringen“. Der„Rote Stern“ begründet dieſe Forderung mit einer Schilderung der kritiſchen Lage der Sowjet⸗ heere, die mit einem Schlag die großen Illuſions⸗ mebel zerreißt, die bisher öurch die Moskauer Be⸗ richterſtattung erzeugt wurden. Das Blatt erklärt, die ſomwjetiſchen Streitkräfte ſeien entgegen der An⸗ ſicht der Heeresführung nicht imſtande geweſen, den neuen deutſchen Vormarſch aufzuhalten, weder öſt⸗ lich Brjanſſk noch nördlich des Aſowſcherr Meeres. Ueberall befänden ſich die ſogvjetiſchen Streitkräfte in einem Kampf auf Leben und Tod.„Immer noch iſt die ziffernmäßige Ueberlegenheit an Mannſchaf⸗ ten wie auch an Material an allen Frontabſchnitten auf deutſcher Seite und der Feind bedroht durch ſeine Aktion eine große Anzahl unſerer lebenswichtigen Induſtriezzentren“. Der Artikel iſt in erſter Linie natürlich für Eng⸗ land und Amerita beſtimmt. Aber auch der eigenen Bevölkerung kann man den verzweifelten Ernſt der Lage nicht mehr verbergen. Auf Befehl Stalins veröffentlicht die Sowjet⸗ preſſe am geſtrigen Sonntag in rieſigen Lettern einen neuen Aufruf an die Völker der Sowjetunion und vor allem an die Mos⸗ kacter Bevölkerung, in dem zum Widerſtand„auf Tod und Leben“ aufgefordert wird. In dem Anfruf heißt es:„Weicht unter keinen Umſtän⸗ den zurück. Haltet um jeden Preis aus, denn ſonſt iſt alles verloren.“ In England geben die von den Sowjets ab⸗ hängigen und mit ihnen zuſammenarbeitenden Kreiſe der Oeffentlichkeit dieſen Aufruf Moskaus in größ⸗ ter Aufmachung wieder. Die Kommuniſten Eng⸗ lands unterſtützten ihn geſtern durch eine eigene Proklamation, in der u. a. erklärt wird:„Heute ſteht die Ehre Englands auf dem Spiel. Wenn wir die Sowjets im Stich laſſen, ſo wird uns die geſchicht⸗ liche Entwicklung eine fürchterliche Wiedergutma⸗ chung auferlegen. Wir müſſen ſofort eine zweite Front im Weſten ſchaffen.“ An dieſer Aktion beteiligen ſich auch einige Blätter der engliſchen Maſſenpreſſe, ſo z. B. der„Sunday Expreß“. In dieſem Blatt erklärt der Leitartikler: „Das britiſche Kriegsminiſterium und die anderen zuſtändigen Stellen in Whitehall werden das Em⸗ pire nicht dadurch retten, daß ſie einfach tatenlos zuſehen, während Hitler einen Verbündeten nach dem anderen vernichtet“. Das Blatt übt in dieſem Zu⸗ ſammenhang ſcharfe Kritik an den politiſchen und militäriſchen Stellen Londons. Den Standpunkt der Regierung innerhalb der Sonntagspreſſe vertritt öͤer alte konſervative Leit⸗ artikler Garvin im„Obſerver“. Garvin warnt ein⸗ dringlich vor jeder nur politiſch begründeten mili⸗ täriſchen Operation. Die Regierung dürfe die„wil⸗ den Schreie“ nach einer Offenſine gegen das von Hitler beherrſchte Europa keinesfalls irgendwie be⸗ achten. Eine britiſche Militärexpedition ſei durch den Mangel an Schiffsraum und— dieſes Zugeſtänd⸗ nis iſt beſonders bemerkenswert— durch den Mangel an Luftüberlegenheit von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn Verſprechungen noch helfen könnten. Beaverbrook verſpricht den Sowjets das Blaue vom Himmel— aber„für eine ſpätere Zeit!“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 13. Oktober. Lord Beaverbrook gab geſtern im Londoner Nachrichtendienſt eine ausſührliche Erklärung über die Moskauer Konferenz ab. Sie enthielt zu wenig konkrete und zu viel allgemeine, von einer deutlichen propagandiſtiſchen Abſicht diktierte Wendungen, als daß man ſie als einen Bericht bezeichnen könnte. Beaverbrook begann mit der Feſtſtellung, daß die ſowjetiſchen Armeen augeublicklich ſich in gro⸗ ßer Gefahr befänden und daß die gegenwärtige „Prüfung“ vorausſichtlich lange auhalten werde. Beaverbrook hatte in Moskau auch inemer den Eindruck gewonnen, daß„die Kraft der deut⸗ ſchen Panzerwagen ſurchtbar“ ſei. Man ſchätzt die Zahl der allein im Zentrum der neuen deut⸗ ſchen Offenſive eingeſetzten Kampſwagen furcht⸗ erregend hoch. Das Bild, das Beaverbrook mit dieſen wenigen Sätzen von der militäriſchen Lage der Sowjetunion entwarf, war für ſeine britiſchen Hörer deprimierend genug und ſie mochten nun mit Recht Erklärungen erwarten, die demgegenüber Hoffnungen zu erwecken vermochten. Mit Hoffnungen ſparte der Lord denn auch nicht, jedoch wird es vielleicht auch ſeinem Publikum nicht entgangen ſein, daß alles, was er in dieſer Richtung vorzubringen hatte, eben ver⸗ miſſen ließ, was entſcheidend iſt: Nach ſeinen eigenen Aeußerungen befindet ſich die Sowjetunion in einer höchſt akuten Gefahr und logiſcherweiſe würde dem⸗ entſprechend auch nur eine akute augenblickliche Hilfe von hinreichender Größe eine wirkliche Unter⸗ ſtützung bedeuten und die Abwendung der Gefahr verſprechen können. Hier in der Zeitfrage liegt das eigentliche Problem. Gelingt es nicht, wenigſtens die Trümmer der Sowjetarmeen vor dex gegenwär⸗ tig drohenden Vernichtung zu retten, dann iſt die Diskuſſion über die Möglichkeiten der Hilfe zu einem ſpäteren Zeitpunkt mehr als müßig. Darüber aber wußte Beaverbrook nicht allzu viel zu ſagen, was den Briten ein wirkliches Vertrauen zu geben ver⸗ möchte. Denn auch in England werden wohl nur wenige das Gefühl einer entſcheidenden und be⸗ freienden Tat haben, wenn Beaverbrook in einigen Nebenſätzen erwähnte, daß Großbritannien und die USAngegenwärtig ſoviel lie⸗ fern, als ſie können. Daß das bitter wenig iſt, wiſſen die Briten inzwiſchen zur Genüge aus den Erklärungen der verantwortlichen Politiker und der Preſſe. Es mag ihnen dabei auch zu denken geben, daß beiſpielsweiſe das kanadiſche Kabinetts⸗ mitglied Howe jetzt mitteilte, daß man verſuchen werde,„noch vor Ende des Jahres“(1) 100 Kampf⸗ wagen(!) an die Sowjets zu liefern, die man zu⸗ ſätzlich zu produzieren gedenke! Sio wenig Beaverbrook alſo über das allein ent⸗ ſcheidende Problem, nämlich das Ausmaß der ſo⸗ fortigon Hilfe zu berichten wußte, ſo wurde er um ſo ausſchweifender bei der Schilderung deſ⸗ ſen, was ſpäter einmal geliefert werden könne. Als Maxime ſtellte er die Forderung auf, die So⸗ wjetunion inſtand zu ſetzen, im kommenden Früh⸗ ling einen Feldzug durchzuſühren. Aber ſelbſt im Hinblick auf die ſpäteren Lieferungen mußte Beawer⸗ brook eingeſtehen, daß man Stalin„viel“ won dem, was er verlangte— alſo nicht alles!— habe verſpre⸗ chen können und entſprach im übrigen dem Verlan⸗ gen voll nur bezüglich der Lieferung von Flugzeu⸗ gen und Kampfwagen. Man habe im übrigem auch Kanonen und ſchwere Artillerie verſprochen ebenſo Rohſtoffe. Man habe außerdem die Unterſtützung der arbeitenden Männer und Frauen Englands und Amerikas zugeſagt; doch hat Beavevybrook in dieſer Hinſicht einige Erfahrungen, ſo daß er dieſe Erklä⸗ rung anit einem von gewiſſer Skepſis erfüllten Ap⸗ pell an die Arbeiter verband:„Aber ihr müßt mit Taten antworten. Stalin glaubt an unſere Verſpre⸗ chen. Er glaubt, wir werden das halten, was wir verſprochen haben“. Beaverbrook ſchloß dann mit dem vertrauten Lied, wonach die Produktion an Flugzeugen und Kampſwagen auf eine breitere Ba⸗ ſis geſtellt werden müßte, als es vorher der Fall ge⸗ weſen oder überhaupt geplant vorden ſei. „Laßt uns eine Produktion von 30 000 Kampf⸗ wagen anſtreben. Laßt uns erklären, daß wir eines Tages eine Armee mit ſo großer Kriegs⸗ macht mobiliſieren werden, an jenem Tag, wenn unſere defenſiven Operationen in Offenſiven umgewandelt werden.“ Aus allen Umſtänden und Beobachtungen läßt ſich entnehmen, daß die Grundlage der Moskauer Kon⸗ ferenz die Vorausſetzung bildete, daß die Trümmer der Sowjetarmeen ſich noch über den Winter hinaus halten können. Die gegenwärtige deutſche Offenſive und ihr Erfolg hat offenſichtlich nicht zu den Vor⸗ ausſetzungen der Moskauer Beſprechungen gehört. Wenn es noch eines Beweiſes beoͤurft hätte, ſo war es die Erklärung Beaverbrooks. Monckton auf der Fahrt nach Moskau Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. Oktober. Der Generaldirektor des britiſchen Informations⸗ miniſteriums Sir Walther Monckton iſt nach einer Reutermeldnug in Kairo eingetroffen, um dort politiſche Beſprechungen zu führen. Monckton, in deſſen Begleitung ſich Anthony Greenwood, ein Sohn des Miniſters ohne Portefeuille Arthur Green⸗ wood befindet, iſt auf dem Wege nach Moskau. Dort ſoll er, wie bereits vor einer Woche bekannt wurde, 805 f0 einem ſowjetiſchen Kollegen Loſowſky zuſammen⸗ reffen. Schlacht bei Wiasma vor dem Abſchluß Die letzten Reſte der Budjenny-Diviſionen am Aſowſchen Meer vernichtet (Funkmeldung der NMz3.) +r Aus dem Führerhauptquartier, 13. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Operationen an der Oſtfront nehmen ihren planmäßigen Verlauf. Bei der Verfolgung der in der Schlacht am Aſowſchen Meer entkommenen Reſte des Gegners wurde ein ſowjetiſcher Verband und vernichtet. 1100 Gefangene und 33 Geſchütze fielen in unſere Hand. Im Kampf⸗ raum oſtwärts des Dujepr hat ein kroatiſches Regiment die Feuerprobe beſtanden. Die Vernichtung der bei Wiasma einge⸗ ſchloſſenen Kräfte ſteht vor dem Abſchluß. Vor Leningrad wurden wiederholte Ausbruchsverſuche unter ſchwerſten Verluſten des Gegners abgewieſen. Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht kriegswichtige Anlagen in Moskau. Im Kampfgegen Großbritannien — Kampfflugzenge in der Nacht zum 13. ktober das Induſtriezentrum Mancheſter ſo⸗ wie die Hafenſtadt Hull mit guter Wirkung an. Weitere Luftangrifſe richteten ſich gegen Flug⸗ plätze und Hafenanlagen in Oſt⸗ und Südoſt⸗ england. Ein Kampfflugzeng verſenkte oſtwärts Great Narmouth ein Handelsſchiff von 8000 BR. Fernkampfartillerie des Heeres und der Kriegsmarine beſchoß mit beobachteter Wirkung die Funkanlage von Dover. Im Kanalgebiet ſchoſſen deutſche Jäger am geſtrigen Tage ſechs, Vorpoſtenboote zwei bri⸗ tiſche Flugzenge ab. „In Nordafrika führten deutſcheitalie⸗ niſche Truppen in der Nacht zum 10. Oktober vor Tobruk einen erfolgreichen hrtlichen Angriff durch. Ein von Panzern unterſtützter britiſcher Gegenangriff wurde abgewieſen. In der Nacht zum 12. Oktober wurden Stadt und Hafen von Tobruk bombardiert, in Luftkämpfen fünf bri⸗ tiſche Jäger abgeſchoſſen. In der letzten Nacht flog eine größere An⸗ zahl britiſcher Bomber nach Nor dweſts, Weſt⸗ und Süddentſchland ein und warf an zahlreichen Orten Spreng⸗ und Brand⸗ bomben. Die Zivilbevölkerung hatte Verluſte an Toten und Verletzten. An verſchiedenen Orten wurden Gebäude zerſtört oder beſchädigt. Nachtjäger ſchoſſen neun, Flakartillerie vier britiſche Bomber ab. Weitere Truppen nach den Azoren. Ein weiteres Kontingent portugieſiſcher Truppen verließ den Ha⸗ fen von Liſſabon, um die Garniſonen auf den Azo⸗ ren zu verſtärken. Charkow Von F Baumann Charkow, der Sitz der ukrainiſchen Sowjetregie⸗ rung, liegt an der Vereinigung der Flüßchen Lo⸗ pani und Charkow. Infolge der Nähe des Donez⸗ Kohlenbeckens, des Eiſenreviers Kriwoi⸗Rog und der fruchtbaren Schwarzerdegebiete bildet die Stadt das größte Wirtſchaftszentrum der Ukraine. Charkow wurde im Jahre 1654 als befeſtigter Ort der ſogenannten Slobodͤſkaja⸗Ukraine(d. h. freie, von den Polen nicht beſetzte Ukraine) gegrün⸗ det und bildete alsbald einen wichtigen Vorpoſten des Moskauer Reiches gegen die Tataren. Nach der Niederwerfung der letzteren verwandelte ſich die von Koſaken bewohnte Feſtungsſtadt in ein Han⸗ delszentrum, das nach der Eroberung der Küſten des Schwarzen und Aſowſchen Meeres zu immer größerer Bedeutung gelangte. Mit der Induſtriali⸗ ſierung entſtand in der zweiten Hälfte des 19. Jahr⸗ hunderts in Charkow eine zahlreiche, hauptſächlich ruſſiſche Arbeiterſchaft, die in ihrem Kampf gegen die zariſtiſche Regierung von der revolutionären Studentenſchaft der Univerſität unterſtützt wurde. In der Revolution von 1905 trat die Arbeiterſchaft Charkows in einen Generalſtreik. Am 18. November 1917 wurde unter Führung von Artjem, des Leiters der Charkower Arbeiter⸗ ſchaft in der Oktoberrevolution von 1917, die So⸗ wjetmacht proklamiert und das erſte ukrainiſche Zen⸗ tralexekutivkomitee der Sowjet⸗Union gebildet. An⸗ ſang April 1918 wurde Charkow von den Deut⸗ ſchen beſetzt. Nach ihrem Abzua geriet Mitte November desſelben Jahres die Stadt mit der gan⸗ zen Ukraine unter die Herrſchaft des Direktoriums von Petljura. In den erſten Tagen des Jahres 1919 eroberten die Bolſchewiſten Charkow, wo ſich eine Sowjetregierung unter Vorſitz von Rakowſti bildete. Ende Juni desſelben Jahres beſetzte der weißgardiſtiſche General Denikin die Stadt, er mußte ſie aber am 12. Dezember wieder räumen. Anfang 1920 wurde Charkow endgültig zur Hauptſtadt der Ukrainiſchen Sowjetrepublik erklärt. Die Bedeutung Charkows für die Bolſchewiſten geht ſchon daraus hervor, daß ſie mit rund 840000 Ein wohnern nach Kiew die viertgrößte Stadt der Sowjetunion iſt, ein hochwichtiger Verkehrsmittelpunkt zwiſchen Donezbecken und „Schwarzerdegebiet“, zwiſchen der inneren Sowfet⸗ union und dem Schwarzen Meer, zwiſchen Kaukaſus und Baltikum. Dieſe Stellung hat das ungewöhnliche Wachstum der Stadt ſeit 20 um rund 550 000 Ein⸗ wohner verurſacht, als ſie unter dem Bolſchewismus das Organiſationszentrum des Donezreviers wurde, zugleich Sitz des Kohlen⸗, Eiſen⸗, Stahl⸗ und Maſchinentruſts. Unter den zahlreichen Großfabriken und ⸗betrieben ſind beſonders diejenigen für Elektro⸗ technik lehemals Filiale der deutſchen ACG), Loko⸗ motiven⸗ und Traktorenbau hervorzuheben. Auch im internen Warenverkehr iſt Charkow wegen ſeiner vier großen Jahrmärkte für das geſamte Donez⸗ gebiet wie überhaupt für die geſamte Ukraine und die Sowjetunion wichtig. Im Dienſte Moskaus Früherer Sofiaer Polizeipräſident als Sprengſtoff⸗ Attentäter EP. Sofia, 11. Oktober. In dem aufſehenerregenden Prozeß gegen den ehemaligen Sofiaer Polizeipräſidenten Anton Pruchin und ſeine Mitangeklagten wurde am Freitag in Varna das Urteil geſprochen. Pruchin und der Mitangeklagte Petroff wurden wegen Vorberei⸗ tung von Sprengſtoffattentaten im Dienſte der So⸗ wietunion zum Tode verurteilt. Frau Pruchin er⸗ hielt lebenslänglichen Kerker. Von den übrigen An⸗ geklagten wurde einer zu fünfzehn Jahren, zwei zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Perſonen wurden freigeſprochen. Frland hält an der Neutralität feſt De Valera:„Die teuer erkaufte Freiheit muß ver⸗ teidigt werden!“ EP. Rom, 13. Oktober. In einer vor der Nationalen Miliz in Mullin⸗ gar gehaltenen Rede hat der iriſche Miniſterpräſi⸗ dent de Valera das entſchiedene Feſthalten Ir⸗ lands an der Neutralität und den feſten Willen unterſtrichen, jeden Angriffabzuwehren. Da die Gefahren für Irland wüchſen, ſei es nötig, die Verteidigngskraft des iriſchen Volkes zu heben. Die teuer erkaufte Freiheit müſſe verteidigt werden. Irland dürfe nicht in die Sklawerei zurückfallen. Keine deutſchen„Friedensſondierungen“ Es wird eine klare militäriſche Eniſcheidung gegenüber England herbeigeführt! (Funkmeldung der N M 3Z.) + Serlin, 13. Okt. Verſchiedene Preſſemeldungen aus England in den letzten Tagen hefaſſen ſich ernent mit an⸗ geblichen deutſchen Fridensſondierungen. So ſoll u. a. der engliſche Außenminiſter Eden in Man⸗ cheſter am 25. Oktober zu dieſem Thema Stellung nehmen. DieAbſicht, die dieſen bewußt falſchen, ebenſo dum⸗ men wie durchſichtigen Ausſtreuungen zugrunde liegt, iſt folgende: Die engliſche Regierung iſt ſich im klaren. welch furchtbare Niederlage ihr und der engliſchen Sache durch den Sieg Deutſchlands über die Sowjets und den dadurch bedingten endgültigen Ausfall dieſes letz⸗ ten Bundesgenoſſen auf dem Kontinent zugefügt worden iſt. Sie fürchtet daher mit Recht ernſte Reak⸗ tionen auf dieſe Niederlage im engliſchen Volk, dem man ſolange einen Sieg der Sowjetunion über Deutſchland vorgegaukelt hat, und ſucht nun verzwei⸗ felt nach irgend einer Formel, um die deutſchen Er⸗ folge zu ſchmälern und die eigene kriegsentſcheidend ⸗ Niederlage zu verwiſchen. So werden alſo flugs deutſche Friedensſondierungen erfunden in der Hoff⸗ nung, das engliſche Volk werde ſich ſagen. ein ſolches deutſches Friedensangebot könne doch nur als ein Schwächezeichen Deutſchlands ausgelegt werden, und es müſſe daher mit den deutſchen Siegen nicht weit her und um die deutſche Sache ſelbſt ſchlecht beſtellt ſein. Man muß ſich fragen, ob heute noch ein Engländer auf ſolche lächerlichen Verdrehungskünſte ſeiner Regierung hereinfällt. In Deutſchland jedenſalls würde man ſich im umgekehrten Falle ſolchen Unſinn beſtimmt nicht bieten laſſen. „Der Führer hat in ſeiner letzten Rede end⸗ gültig feſtgeſtellt, daß nunmehr eine ganz klare militäriſche Entſcheidung zwiſchen Deutſchlant und England herbeigeführt werden wird. Erſt wenn die Waffen geſprochen haben ud als Folge davon die Clique der Herren Churchill, Eden und Genoſſen, die das engliſche Volk ing Un⸗ Aück gebracht haben, von dieſem ſelbſt beſeitigt ſein wird, wird die Zeit gekommen ſein, um von Friedensſondierungen zu reden. Es werden aber nicht deutſche Friedensfühler ſein, von denen geſprochen werden dürfte, ſondern allein engliſche. aufglühenden ſchneebedeckten Berge von Alaskg und die großen Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 13. Oktober. Der neue bedeutungsvolle Abſchnitt des Oſt⸗ feldzuges zeichnet ſich jetzt deutlich vor uns ab. Die ganze gewaltige Front zwiſchen dem Aſowſchen Meer und den Waldaj⸗Höhen, die ſeit der Einkeſſe⸗ lung der Hauptkräfte Timoſchenkos und Budjennys ohnehin nur noch Verteidigungsvorſtöße unterneh⸗ men konnte, iſt zum Einſturz gebracht. Ununter⸗ brochen geht der Vorſtoß der deutſchen Heere nach dem Oſten weiter zu neuen Großumfaſſungen, deren Ziele klar liegen. Die letzten wichtigen Induſtrie⸗ bezirke der Sowjets im europäiſchen Raum ſind für den Feind verloren und damit unabwendbar auch die letzten Reſte ſeiner Widerſtandskraft vernichtet. Dex Krieg im Oſten iſt entſchieden; in den letzten Keſſeln, die wir geſchloſſen haben, ſtecken die Reſte der geſchlagenen Armeen Stalins mit ihrem noch un⸗ vorſtellbaren Kriegsmaterial. Was Moskau und London auch an Lügen zur Umnebelung zuſammenbrauen, verbrennt immer ſchnell unter dem Feuer der Tatſachen, deren wahr⸗ hafte Künder die deutſchen Heeresberichte und im beſonderen die deutſchen Sondermeldungen ſind. Was geſtern noch Operationsgebiet war, liegt heute —. viele Kilometer hinter der geſtrigen Angriffs⸗ ront. „Stalins neuer Aufruf, alles heranzuziehen, was nur das Gewehr tragen kann, nennt daßs Stock⸗ bolmer„Dagens Nyheter“ den Schrei eines Unter⸗ gehenden, der nach dem letzten Strohhalm greift. Es iſt der vollendete Wahnſinn, wenn die Moskauer „Prawda“ ſchreibt, weitere acht Millionen Sowjet⸗ bürger marſchieren jetzt zum Schutz ihres Staates auf. Ganz richtig meint„Stockholms Dagbladet“, was Moskau jetzt noch zuſammentrommeln könne, ſei eine Herde von waffenloſen Menſchen, die man zwecklos in den Tod jage, nur damit das Leben und die Herrſchaft der Sowjetgewaltigen etwas länger dauern könne. 4 Intereſſant iſt das Eingeſtändnis von Stockholms „Socialdemocraten“. Dieſes Blatt der äußerſten Linken in Schweden gibt geſtern ſein Urteil dahin ab, daß Hitler in Europa der Sieger ſei. Weder die Sowfets, die vernichtet ſeien, oder, ſoweit ſie noch lebten, in Todeszuckungen lägen, noch England könnten Hitler in den Arm fallen. Der Krieg auf dem Kontinent ſei zu Ende, ſoweit man an Entſchei⸗ dungen denke. Jetzt müſſe man auch in Schweden Ginſtellung eu den neuen Dingen nehmen, ſelbſtwer⸗ ſhändlich ohne Preisgabe ſeiner Rechte, ſeiner Unab⸗ hängigkeit und ſeiner Verfaſſung. Es muß in Moskau wahrſcheinlich noch viel ſchlechter ſtehen, wenn dieſes Stockholmer Linksblatt, das immer die beſten Verbindungen mit Moskau Hatte, jetzt ſelbſt zugeſteht, daß der Krieg ohne die Entſcheidungen zu Ende ſei und daß Adolf Hitler Sieger iſt. * Ueber die Lage in Moskan meldet die Londoner„Financial News“:„Alles wirtſchaftliche und berufliche Leben ſtockt ſeit Tagen. Die Zu⸗ nahme der Luftangriſſe, von denen Moskau jetzt Iſt 60 erlebte, die Vernichtung großer Produk⸗ tionswerkſtätten und auch einer Reihe Staatsgebäude laſſen allmählich erkennen, daß die Sowjetunion auf Tod und Leben zu kämpfen hat. Auf allen freien Plätzen wird die neue Stadtwehr einexer⸗ ziert, unter ihnen die Hälfte Frauen, weil die Män⸗ ner an die Front geſchafft wurden. Die Maßnah⸗ men zur Ueberſiedlung der Behörden und der Ge⸗ ſandiſchaften aus der Hauptſtadt nach einem Ort, der nicht genannt wird, ſind deutlich zu erkennen und werden auch nicht mehr geheimgehalten. der Nacht zum Freitag hörte man fernen Ka⸗ nendonner, jedoch iſt es unmöglich, daß er von der Front im Weſten gekommen iſt.“ Soweit das Londoner Blatt. Die Veröffentlichung läßt nur ahnen, wie die deutſchen Vernichtungsſiege jetzt auch in Moskau ſelbſt nicht mehr verſchwiegen werden können, ſo ſehr ſich auch der Jude Loſowſky und die Sowietpreſſe bemühen, nur von einer Kriſe, aber keiner hoffnungsloſen Lage zu ſprechen. Die ſchwediſchen Sonntagszeitungen melden, daß die Leningrader Sendeſtation durch Luftangriffe zer⸗ ſtört worden ſei. Moskau ſei 24 Stunden lang ohne Nachrichten aus Leningrad geblieben., Gleiches ſei mit Kronſtadt geſchehen. „Spenska Dagbladet“ meldet, in aller Kürze werde der Aufbruch der Sowjetregierung nach Kaſan er⸗ ſolgen: alle Vorbereitungen deuten dies an. Eine ähnliche Meldung bringt über Iſtanbul„Afton⸗ bladet“. * Rooſevelts Putſch in Panama wird Hurch die Unterredung des Korreſpondenten der „Ehieago Tribune“ mit dem bisherigen Präſidenten on Panama zur großen Senſation auch in den USA. Die 29 Zeitungen des Hearſt⸗Konzerns in USA bringen die Anklage des Präſidenten Arias, er wegen ſeiner Ablehnung der Rooſeveltſchen ſche in unmittelbarer Lebensgefahr geweſen, Rooſevelt macht die Oppoſition mundtot Senats-Ausſprache über Bewaffnung der Handelsſchiſſe auf zwel Tage beſchränkt EP. Waſhington, 12. Oktober. Um jeder Oppoſition der Iſolationiſten die Möglichkeit zu nehmen, etwa die ganze Frage einer Reviſion des Neutralitätsgeſetzes auf⸗ zurollen und ſo die Ausſprache in eine unange⸗ meſſene Länge zu ziehen, wurde die Ausſprache im Senat über dieſes Thema bei der Behand⸗ lung der von Rooſevelt verfügten Bewaffuun aller Handelsſchiffe der Vereinigten Staaten au zwei Tage begrenzt. Dieſer Beſchluß wurde mit zwölf gegen ſieben Stimmen pom Senatsausſchuß für auswärtige Angel⸗genheiten gefällt. Das Repräſentantenhaus hat die zweite Vor⸗ lage zum Englandhilſegeſetz mit einer ſtarken Mehrheit von 328 gegen 67 Stim⸗ men angenommen. Alle Abänderungsvor⸗ ſchläge auf Kürzung der einzelnen Poſitionen wurden durch Abſtimmung abgelehnt, Im Leitartikel ſtellt„Chicago Tribune⸗ feſt, daß das USal⸗Volk von der Regierung Rooſevelt für die ſelbſtſüchtigen Wünſche Englands hingeopfert werde. Die Hilfe durch dgs Pacht⸗ und Leihgeſetz ſei eine rieſige Erpreſſung die den Bolksreich⸗ tum der UsA zugrunderichte. Das USA⸗Volt gebe aber noch mehr als die geliehenen Milliarden. Die Tatſache, daß der Milchpreis um 26 Prozent ge⸗ ſtiegen ſei, der für Schweinefleiſch um 25, für Eier um 34, für Schmalz um mehr als 40 und für Butter um 41 Proz., ſei unmittelbar auf die Lebensmittel⸗ lieferungen an England zurückzuführen. Die Klein⸗ verkaufspreiſe würden in den nächſten Monaten noch erheblich ſteigen. „Das USA-Volk iſt nicht kriegsgeneigt“ Stockholm(Sonderdienſt d. NM.), 12. Okt. In einer der letzten Ausgaben des ancheſter Guardian“ ſetzt ſich John Owens, der Hauptſchrift⸗ leiter des amerikantſchen„Baltimore Sun“, in einem Artikel mit den ſeiner Meinung nach unſinnigen Er⸗ wartungen auseinander, die das engliſche Volk auf die Kriegsgeneigtheit der Amerikaner ſetze. Owens macht einen Unterſchied zwiſchen der Regierung in Waſhington und dem amerikaniſchen Volk und er⸗ klärt:„Sichex bewundert man das britiſche Helden⸗ tum, aber ſelbſt der englandfreundliche Teil der Vereinigten Staaten iſt nicht in erſter Linie an der Erhaltung des Britiſchen Empires intereſſiert. Ein Kriegseintritt Amerikas iſt erſt dann möglich, wenn die Mehrheit des amerikaniſchen Volkes von einer beſonderen Gefahr für die USA überzeugt worden iſt. Man ſollte in England dieſe Grenze anerkennen und einſehen, daß im Augenblick höchſtens der Einſatz der Marine militäriſch möglich i ſt. Unſer ſog. Heer beſteht aus einem Volksauf⸗ gebot, das mangelhaft ausgebildet und ausgerüſtet iſt. Warum nimmt man in England die Lage nicht hin, wie ſie nun einmal iſt und vermeidet Aus⸗ einanderſetzungen, die zu nichts führen können?“ Sie paſſen zuſammen (Funkmeldung der NMz3.) + Neuyork, 12. Oktober. Das Organ der UsSA⸗Kommuniſten,„Daily Worker“ das noch vor einem halben Jahr„die kapi⸗ taliſtiſchen Kriegshetzer“ heftig angriff, fordert heute unverzügliche Kriegserklärung der Vereinigten Staaten gegen Deutſch⸗ land. Die USA. habe die Pflicht, zuſammen mit den Engländern und der Sowjetunion Hitler zu vernichten und Rooſevelts Aufforderung zur So⸗ wjethilfe müſſe jeden aufrütteln. Großfeuer in uSA-Kautſckukwerk (Funkmeldung der NM3.) + Neuyork, 13. Oktober. In Fall River(Maſſachuſetts) zerſtörte ein Groß⸗ feuer in der Anlage von Fireſtone Rubber Co. fünf eeeeeee ee dee Seieeeke krcAes eee ee ieeeeeeeee eeeee und ſie ſügen die heftigſten Vorwürſe gegen dieſe Ausartung des Rooſeveltſchen Weltbeherrſchungs⸗ traumes an.„Newyork Jounan American“ metdel, daß der Kongreß bereits am Freitag beſchloſſen habe, Staatsſekretär Hull eidlich zu vernehmen, welche For⸗ derung Rooſevelt an Panama geſtellt habe und in⸗ wieweit die Beſchuldigung des Präſidenten Arias, die eine Mordanklage gegen die Waſhingtoner Regie⸗ rung ſei, den Tatſachen entſpreche. In dieſem Zuſammenhang kann regiſtrierend mit⸗ geteilt werden, daß weder die engliſche Samstagpreſſe noch die Sonntagzeitungen„Obſerver“ und„The Peoble“ irgend eine Meldung über den Panama⸗ Putſch gebracht haben. 7 Gebäude und beſchädigte oͤrei weitere Gebäude. Der Geſamtſchaden wird auf rund 13 Millionen Dollar geſchätzt. vierſtöckige Fabrikgebäude mit wertvollen Maſchinen und einer beträchtlichen Menge von Halberzeug⸗ niſſen, ferner zwei vierſtöckige Speicher, in denen etwa 80 000 Tonnen Kautſchuk der insgeſamt 125 000 To. großen Notreſerve untergebracht waren. Als fünftes wurde durch den Brand ein Bürogebäude zerſtört, drei Fabrikgebäude und ein Speicher wurden be⸗ ſchädigt. Das Feuer zerſtörte zwei Exploſion in BSA-Stützvunkt auf Alaska (Funkmeldung der NM3.) + Neuyork, 13. Oktober. In Sitka(Alaska) iſt, wie„Aſſociated Preß“ meldet, ein unterirdiſches Dynamitlager der USA⸗Marineluftbaſis durch eine bis⸗ her ungeklärte Exploſion in die Luft geflogen. Sechs Perſonen wurden Dutzende verletzt. Die Ortſchaft wurde leicht beſchädigt. Der Stützpunkt Sitka liegt auf der Baranow⸗Inſel. Britiſche Bomben auf die Schweiz Drei Perſonen getötet- Leulhafte Empörung über die britiſche Gewalttat Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Bern, 13. Oktober. Die Beyölkerung der Schweiz hat heute Vor⸗ mitigg mit lebhaſter enes davon Kenntnie erhalien, daß engliſche Flieger wieber einmal Bomben auf ſchweizeriſches Gebiet e und ſchweizeriſche Staatsangehörige getötet haben. Das Armeekommando teilt hierzu folgende Ein⸗ elheiten mit:„Am 12. Oktober 1941 um 22.30 Uhr aben Flieger unbekannter Nationalität auf das Dorf Buhwil im Kanton Thurgan Bomben ab⸗ eworfen. Ein Haus wurde zerſtört und drei erſonen wurden getötet. Die Unterſuchung iſt im Gange.“ Buhwil iſt eine kleine Ortſchaft von 200 Ein⸗ wohnern, die in der Nähe der Bahnſtrecke Rhein⸗ kaseedenies boer, alſo am ſüböſtlichen Zipfel es Bodenſees, gelegen iſt. Die engliſche Luftwaffe iſt ſchon ſeit einigen Wochen zu ihrer vorjährigen Gewohnheit zurück⸗ gekehrt, den ſchweizeriſchen Luftraum zum bequeme⸗ xen Anflug gegen norditalieniſche Städte zu benutzen. Sie wiederholt gleichzeitig jetzt mit der gleichen Ge⸗ laſſenheit und Seelenruhe ihre vorjährigen„Irr⸗ tümer“. Wie im Winter 1940/1 Baſel, Zürich und Genf bombardiert wurden. ſo ſcheint ſie ſich auch jetzt wenig Sorge darüber machen zu wollen, ob ſie 860 P ſchweizeriſche oder italieniſche Ziele unter ich hat. In der Bevölkerung wird hervorgehoben, daß dieſe Bombenabwürfe den engliſchen Piloten und ihren geographiſchen Kenntniſſen kein gutes Zeugnis ausſtellt. Dieſe Planloſigkeit geſtatte intereſſante Rückſchlüſſe auf die Ergebniſſe ihrer Einflüge nach Deutſchland. Außerdem verrieten ſie eine völlige Nichtachtung gegenüber den eingegangnen internativ⸗ nalen Verpflichtungen. Verzweifelte Sowjet⸗Ausbruchsverſuche Alle ſcheitern an der Abwehrkraſt des deutſchen Einſchließungsrings JBerlin. 13. Ort. (Funkmeldung der NM3.) Die im Raum von Brjanſk eingeſchloſſenen So⸗ wiettruppen machten im Laufe des 12. 10. unter dem Einſatz ihrer letzten Kräfte verzweifelte Ausbruchs⸗ verſuche, bei deren Abwehr ſie jeweils mit ſchweren blutigen Verluſten zurückgeſchlagen wurden. Die Bolſchewiſten gingen in einer Tiefe von 15 Gliedern und in breiten Wellen gegen die deutſchen Stellungen vor. Alle dieſe Durchbruchsverſuche ſcheiterten trotz des Maſſeneinſatzes ſowjetiſcher Truppen im deut⸗ ſchen Feuer, Deutſche Panzerkräfte und deutſche In⸗ anterie ſtießen im Angriff tief in die bolſchewiſtiſchen aſſen hinein. Die Bolſchewiſten hatten an allen Stellen ungewöhnlichſchwere Verluſte. Die Gefangenen⸗ und Beutezahlen im Keſſel von Brjanſk ſind ſtändig im Wachſen. Auch die bei Wiasma zuſammengedrängten Bol⸗ 9 ſetzten im Laufe des 12. 10. ihre verzwei⸗ elten Ausbruchsverſuche fort. In verbiſſenen In⸗ fanterieangriffen mit nur noch geringer Artillerie⸗ unterſtützung, rannten die Sowjets gegen die deut⸗ ſchen Stellungen an. Mit ſchweren blutigen Ver⸗ luſten wurden alle dieſe Angriffe am Vormittag des 12. 10. zurückgewieſen. 0 Eine deutſche Infanteriediviſion ſtieß am Nachmit⸗ tag des 12. 10. den geſchlagenen und zurückweichenden Sowjets nach und fügte ihnen weitere ſchwere Ver⸗ luſte zu. Teile eines deutſchen Panzerregiments bra⸗ chen in die zurückflutenden ſowjetiſchen Truppen ein —10 verhinderten ein erneutes Feſtſetzen der Bolſche⸗ wiſten. Die Kämpfe zur Vernichtung der eingeſchloſſenen Sowjetkräfte dauern an. Die Gefangenen⸗ und Beutezahlen aus dem Keſſel von Wiasma nehmen ſtändig zu! Der am Nachmittag des 19. Oktober erneut vor⸗ tragene Angriff einer deutſchen Infanteriediviſion im mittleren Abſchnitt der Oſtfront zeitigte beſon⸗ dere Erfolge. In ungeſtümem Vorwärtsdrang warfen die deutſchen Truppen die Bolſchewiſten und durch⸗ brachen eine von den Sowjets hartnäckig verteidigte Feloͤſtellung nach vorangegangenen erbitterten Kämpfen. Die bolſchewiſtiſchen Kräfte, die ſich dem deutſchen Vordringen gegenüber hartnäckig zur Wehr ſetzten, wurden in zahlreichen Einzelkämpfen in ihren Stellungen vernichtet.* Artillerie, die in den Kampf einzugreiſen verſuchte, wurde von dem gutliegenden Feuer der deutſchen Artillerie niedergekämpft. Der italieniſche Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM3.) + Rom, 13. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptqauartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Tobruk⸗Front hat der Gegner ſeine Angriffsverſuche erneuert, die in dem Fener unſerer Truppen ſoſort erſtickt wurden. Italieniſche und deutſche Flugzeuge bombardier⸗ ten mit Erfolg Ziele von Tobruk, Eiſenbahnanlagen und Flughäſen von Marſa Matruk, wodurch weitere Zerſtörungen eintraten. Die feindliche Luftwafſe griff Beughaſi und Tri⸗ polis au. Die abgeworſenen Bomben traſen einige Häuſer; nur eine Perſon wurde verletzt. Im Abſchnitt von Gondar ſchlugen unſere Er⸗ kundungsabteilungen feindliche vorgeſchobene Abtei⸗ lungen in die Flucht. Eichenlaub mit Schwertern für Major Lũtzow 2 diub Berlin, 12. Oktober. Der Führer und Oberſte Befehlsbaber der Wehrmacht hat dem Kommodore eines Jagd⸗ geſchwaders, Major Lützow, aus Anlaß ſeines 89. Luftſieges das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen. Der Führer richtete aus dieſem Anlaß an Major Lützow folgendes Telegramm:„Nebmen Sie zu Ihrem neu erfochtenen Luftſiege meinen aufrichtigen Glückwunſch entgegen. Im Anſehen Ihres immer bewährten Heldentums verleihe ich Ihnen anläßlich Ihres 89. Luftſieges als viertem Offizier der deut⸗ ſchen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfina die Dele⸗ gationen zum Internationalen Frauentreſſen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels empfing die Frauen⸗Delega⸗ tionen aus 13 europäiſchen Staaten, die der Ein⸗ ladung der Reichsfrauenführerin folgend zu einem Frauentreſfen in Berlin verſam⸗ melt ſind. Gewaltverbrecher wegen Wiberſtandes erſchoſ⸗ ſen. Der Reichsſührer 7 und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Am 2. 10. 1941 wurde der Gewalt⸗ —. Wendelin Wirth wegen Widerſtandes er⸗ ſchoſſen. Das verlorene Ich BOKAR VoR ALEXANDER VYVON THATER 10 Ihre Anordòͤnungen bereits weiterge⸗ ch habe + geben, Mr. Enquiſt“, ſagte er und reichte Fred einige 8„Soeben mit der letzten Poſt eingetroffen. — elbſt habe von Ihrem Herrn Vater ein Schrei⸗ en erhalten, daß ich alles tun ſoll, um Ihre Kon⸗ trollreiſe zu unterſtützen. Das iſt meine ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht.“ „Vielleicht haben Sie die Freundlichkeit und heben dieſes Schreiben auf!“ ſagte Fred nachdenklich und nickte dem älteren Herrn dankend zu.„Man weiß nie, wozu man ſolche Schreiben brauchen kann. Ich werde jetzt mit Fräulein Bellinger den Schreibſalon aufſuchen, um die Poſt zu erledigen, bevor das Schiff Sitka verläßt. Bis dahin auf Wiederſehen!“ Mr. Hawkſon verbeugte ſich. VI. Am anderen Morgen ſtand Fred neben Martha, die bereits den dicken Seeehundsmantel angezogen hatte, den hier im Norden alle Frauen trugen. Die acht war nicht mehr dunkel geweſen, jetzt in der Morgendämmerung leuchteten die letſcher violett auf. Ein Widerſchein dieſer immer mehr purpurn werdenden Glut überſtrahlte das blonde Haar des Mädchens, das mit leuchtenden Augen dieſe Pracht in ſich eintrank. „Ich hoffe, daß Sie gut geſchlafen haben“, fragte Freö das Mäochen und ſah ſie bewundernd an. Das weißglänzende Fell hob ihre ſchlanke Geſtalt hervor chmiegte ſich an die ſchmalen Hüften, während es die langen, wohlgeformten Beine frei ließ. „„Ich hätte es mir vor einer Woche nicht träumen laſſen, daß ich mit einem jungen, ſchönen Mädchen nach Alaska reiſen würde, lachte Fred. Auch Martha ſah ihn übermütig an. Ihre Auger verrieten offenſichtlich den Gefallen, den ſie an dem eleganten, gut ausſehenden Mann fand. „Ich auch nicht⸗, gab ſie zu.„Ich habe mir vor⸗ geſtellt, daß Sie dick und klein ſeien. Ich weitz nicht, warum 2* „So iſt es Ihnen alſo lieber?“ fragte er und neigte ihr ſeinen Kopf zu. In ihre Wangen ſchoß die Röte. Verwirrt rückte ſie ein wenig zur Seite und ſtrich ſich die widerſpenſtigen Locken aus der Stirne, die der Fahrtwind immer wieder zerzauſte. „Ich muß noch die Mappen oroͤnen“, ſagte ſie ver⸗ legen.„In einer halben Stunde fahren wir in die Bucht. Ich bin ſchon zum zweiten Male auf Kodiak. Einmal hat mich Mr. Duffy auf eine Bärenjagd mit⸗ genommen. Die Bären ſind eigentlich ganz harmloſe Tiere⸗ Mr. Duffy hatte aber einen nur angeſchoſſen, da ging der Bär ung alle an.“ „Da hat das kleine Mädchen natürlich Angſt ge⸗ habt?“ ſagte Fred und legte ſeine Hand auf ihre Finger, die auf der Reling lagen. Feſt und beſitz⸗ ergreifend. Martha vermochte nicht ihre Hand weg⸗ zuziehen. Wie ein Feuer ging es von dieſer Hand aus und Brang auf ſie über. Zehn Kugeln hatte der Bär ſchon im Körper und artff noch immer die Jäger an!“ Martha erzählte weiter, um über das Peinliche der Lage hinwegzu⸗ kommen.„Endlich trafen ihn zwei Kugeln in das Herz. Das gab ihm den Reſt.“ „Ja, ſo geht es“, ſpottete Fred.„Wenn man ins Herz getroffen wird, hat man ſeinen Teil weg. Das eht oft raſch. Manchmal trifft ſchon die erſte Kugel. ſt es nicht ſo?“ „Ich verſtehe Sie nicht“, ſagte Martha und wurde rot.„Es wird wohl nicht ſo ſchlimm ſein.“ „Doch!“ beharrte Fred. Der Dampfer war jetzt durch die ſchmale Einfahrt gebogen, die meiſten Paſſagiere waren an Deck ge⸗ kommen, um das Ankermanöver zu beobachten. Der Aufenthalt auf Kodigk ſollte nur kurz ſein, die „Starr“ nahm die Paſſagiere auf, die von der Inſel — Habour und nach nördlicheren Stationen uhren. Als einer der erſten Paſſagiere kam Mr. Duffy an Bord. Ein großer, hagerer Mann mit buſchigen, Augenbrauen. Der Unmut über die unge⸗ ahnte Kontrolle war ihm ſichtlich auf die Stirne geſchrieben. Während er Fred die Hand ſchüttelte, dwang er ſich zu einem freundlichen Lachen. „Wir haben ſchon lange auf Sie gewartet, Mr. Enquiſt. Höchſte Zeit, daß hier oben einmal Ordnung gemacht wird. Die Ruſſen machen uns ſchwere Sor⸗ gen. Sie haben wieder zwei neue Schiffe in den Dienſt geſtellt. Moderne Fangſchiffe mit allen Fred machte Duffy mit Martha bekannt. „Ich habe ſchon das Vergnügen gehabt, die junge Damen kennen zu lernen“, ſagte Duffy und reichte Martha ſeine behagarte, braune Hand.„Hier oben weiß jeder vom anderen alles. War es nicht auf jener Jagd, wo wir den alten Burſchen nicht um die Ecke Sie ſehen, ich habe ein gutes Ge⸗ ächtnis!“ red ging mit Mr. Duffy nach unten; Martha folgte ihnen und legte die Aktenmappe vor Fred auf den Tiſch, hinter dem die Herren Platz genom⸗ men hatten. „Ich benötige Sie jetzt nicht, Fräulein Bellinger“, ſagte Fred förmlicher, als es ſeine Art war, und ent⸗ ließ das Mäochen mit einem freundlichen Nicken des Kopfes. Dann wandte er ſich Mr. Duffy zu. „Hören Sie, Mr. Duffy, ich finde es gar nicht nötig, daß Sie mit mir nach Squaw Habour fahren. Was ich mit Ihnen zu beſprechen habe, iſt in wenigen Minuten erledigt.“ Dabei klopfte Fred auf eine dicke Aktenmappe. „Ihre Akten ſind ſozuſagen geſchloſſen. Sehen Sie nur dieſe Mappe. Verſtehen Sie mich?“ „Ich weiß nicht, was Sie damit ſagen wollen, Mr. Enquiſt“, entgegnete Duſfy, dem es unbehaglich wurde. Er verbarg ſeine Unruhe unter einem breiten fet⸗ tigen Lachen.„Ich habe dieſes Jahr gut für die Kompagnie gearbeitet, Mr. Enquiſt, dag müſſen Sie wohl zugeben. Sehr gut ſogar „Sie haben uns mitverdienen laſſen, Duffy“, fuhr ihn Fred an. Er ließ jede Höflichkeit ohne Rückſicht fallen. Seine Augen bohrten ſich in die dunklen Augen des Stationsleiters. „Mitverdienen! Haben Sie verſtanden. Duffy“, fuhr Fred fort und trommelte dabei mit ſeinen har⸗ ten, knochigen Fingern auf den Tiſch,„Sie machen Geſchäfte mit den Ruſſen. Auf eigene Fauſt. Nicht durch die Firma. Ich weiß genau. wo Sie ihre Bank⸗ Fbnente deponieren. Ich weiß überhaupt alles von nen „Hören Sie, Mr. Enquiſt“, verſuchte Duffy ein⸗ zulenken,„ich habe ein wenig Erſwartes auf die Seite gelegt. Wer macht dies nicht hier droben? Glauben Sie, daß Ihre Lachsleute beſſer ſind? Oder Ihre Fanakapitäne auf den Pri für Ihre Firma in den letzten Fahren mehr verdient als jeder andere. Das bann Ihr Herr Vater in den bilows? Ich habe Büchern nachleſen. Schließlich muß doch der Erfolg entſcheiden. Wollen Sie irgend einen Bürokraten an meine Stelle ſetzen? Dann kann ich ja gehen. Ir⸗ gendͤwo in den Lachs Cannerys der Alaska Commer⸗ cial wird noch ein Platz für mich ſein. Oder bei den Indianern in Perryyille.“ „So? Sie denken alſo, daß Sie Ihr Schäſchen im Trocknen haben, Duffy?“ Fred klopfte vielſagend auf die Mappe.„Nein, ſo iſt das nicht, mein Lieber. In drei Tagen kommt hier der U. S. Coaſt Guard Cutter „Haida“ vorbei. Er wird Kodiak anlaufen. Ich laſſe Sie hinter Schloß und Riegel ſetzen, Duffy. Sie haben es nicht mehr mit meinem Vater zu tun, haben Sie verſtanden...“ Fred hatte in unbeherrſchter Wut ſo laut ge⸗ ſprochen, daß Martha, die vor dem Salon an Deck ſtand, jedes Wort hören konnte. Die harte, befehlende Stimme durchſchauerte ſie. Sie wußte nicht, ſollte ſie mit Duffy Mitleid haben oder ſollte ſie Fred be⸗ wundern. —— Duffy wurde bis unter die Haarwurzeln „Haben Sie doch ein Einſehen, Mr. Enquiſt“, ſtammelte er.„Das Geſchäft...“ „Nun ja, das Geſchäft“, lenkte Fred ein.„Hören Sie. Mr. Duffy, ich weiß, was Sie ſich in den letzten Jahren auf die Seite gebracht haben. Ich mache Ihnen einen Vorſchlag. Nicht aus Milde für Ihre Perſon. Meinetwegen können Sie zum Teufel gehen. Für die Firma iſt es beſſer, Sie bleiben. Deshalb: die Hälfte Ihrs Raubes wird herausgegeben. So⸗ fort! Sie brauchen nur Ihr Scheckbuch aus dem Rock zu ziehen. Eine Füllſeder haben Sie ja in der linken Taſche ſtecken, Dieſen Scheck übergeben Sie mir. Mir perſönlich. Ich laſſe die Summe nicht durch die Firma gehen. Es braucht niemand zu wiſſen, daß mit Ihnen irgend etwas nicht ſtimmt. Verſtanden?“ Mr. Duffy ſchöpfte wieder Atem. Seine Augen ſchloſſen ſich zu zwei kleinen Spalten, unter denen die Pupillen funkelten. Dann legte er ſein Scheckbuch auf den Tiſch, ſchraubte umſtändlich an ſeiner Füllfeder. „Mr. Robert Enquiſt“, ͤiktierte Fred, nachdrück⸗ lich jedes Wort betonend. „Welche Summe ſoll ich einſetzen?“ keuchte Duffy. „Dies dürfte Ihnen ja bekannt ſein, Herr. Die Hälfte habe ich verlangt!“ „Cortſetzung ſolat) 3 Die Siadiseiie * Mannheim, 13. Oktober. Sonnenuntergang Montag Sonnenaufgang Dienstag 18.41 Uhr .46 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Dem Lied der Deutſchen Würdiger und zugleich ſinnvoller hätte das Volksbildungswerk ſeine Winterarbeit nicht beginnen können als durch dieſe Feierſtunde im Mu⸗ ſenſaale, die dem Gedenken Hoffmann von Fallers⸗ leben aus Anlaß der hundertjährigen Wiederkehr des Deutſchland⸗Liedes gewidmet war. Im gutbe⸗ ſetzten Saale ſah man Vertreter der Partei, der DAc und der Wehrmacht. Nach einem einleitenden klaſſi⸗ ſchen Muſikſtück erklärte Kreisobmann Blaſch die Winterarbeit des Volksbildungswerkes ſür eröffnet. Er umriß dabei noch einmal den Sinn dieſer Arbeit: Nicht die Vemittlung von Vielwiſſerei, ſondern Er⸗ ziehung zur freudigen Arbeit an und für die Ge⸗ meinſchaft. Fiſcher⸗Bernauer ſprach in ſeiner beihannt packenden Art ein formſchönes Gedicht von Sternberger. Späterhin verlas er eindringlich das Kapitel über den Heldengang von Langemarck aus „Mein Kampf“, dem Buch des Führers. Dazwiſchen wechſelten Oucheſterſtüücke durch daschF⸗Orcheſter umter der umſichtigen Leitung von Pg. Thoma mit Liedern des BDM⸗Chors. Zum Mittelpunkt der Feier wurden die Weihe⸗ worte von Leopold Reitz⸗Neuſtadt a. d.., über „Hundert Jahre Deutſchlandlied“, die er ausweitete zu einem Aufriß der Geſchichte zweier Jahrtauſende germaniſch⸗deutſcher Pionierarbeit für Europa. Germaniſche Stämme ſtießen bis an den Dnjeſtr und die Wolga vor, germaniſche Stämme retteten Europa vor den Hunnen unter Attila und vor den Muſelmännern. Aber zwei Jahrtauſende und noch länger klaffte auch der unſelige Zwieſpalt in der rmaniſchen Seele, der nur ſelten ein Reich der eutſchen zuließ und um deſſentwillen die Beſten nicht zuſammenfinden konnten. Als Hoffmann von allersleben ſein Deutſchland⸗Lied ſchrieb, da war eutſchland ſelbſt nur ein ſchönes Wunſchbild. Das Lied bekam Sinn und Erfüllung von 1871 ab, aber am reinſten klingt das Lied der Deutchen erſt im Reiche Adolf Hitlers. Deutſchland, Deutſchland, über alles! Die Worte des Rednerg waren nach Form und Gehalt ſchlechthin meiſterhaft. Kreisleiter Schneider beſchloß die Feier mit dem Anruf des Führers. Die Lieder der Nation wurden in dieſer Feier nach dem Vorhergegangenen mit be⸗ ſonderer Innigkeit geſungen.— 44 Reſios einſatzfähig Appell der Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes Die Ortsgruppe Mannheim des Reichs⸗ Iuftſchutzbundes hatte am Sonntagmorgen ihre Unterführer und Unterführerinnen zu einem Appell im Kaſino zuſammengerufen, zum zweiten in dieſem Jahr. Im Vordergrund ſtanden dieſesmal nicht luftſchutztechniſche Hinweiſe und Anweiſungen. Das Zuſammenſein war mehr: ein Leidenſchaftliches Bekenntnis z u m Führer und zu unſerem Volk, das die Amtsträger des ReB wie ſeither immer wieder mit der Tat bekunden werden. Ortsgruppenführer Bau⸗ mann dankte ſeinen treuen Mitarbeitern, im be⸗ ſonderen den Frauen, die dem ReB volle Einſatz⸗ fähigkeit ſicherten. Etwa 2000 Frauen ſtehen als Helferinnen dem Luftſchutz zur Ver⸗ ſung. Als Vertreter der örtlichen Luftſchutzleitung ſprach Haupßtmann Gums über Verdunke⸗ lung und Verdunkelungskontrolle. Trotz ſteter und ernſter Ermahnungen iſt auf dieſem Gebiet noch eine unverantwort⸗ liche Nachläſſigkeit zu bemerken. Vor allem die Verdunkelung nach der Hoſſeite zu entſpricht in vielen Fällen nicht den geſetzlichen Vorſchriften. die eine lichtdichte Abſchließung der Fenſter verlangt. Die tägliche Benutzung hat die Verdunkelungsvor⸗ richtungen oft ſchadhaft gemacht, ohne daß ſie von den Wohnungsinhabern ſoſort ausgebeſſert wurden. In Zukunft wird allen dieſen Sündern, ſo viel ſei ihnen von den zu erwartenden Maßnahmen als Warnung verraten, eine empfindliche Strafe ſicher ſein. Der Reichsluftſchutzbund im Dienſte des WHW! Es ſoll eine große Sache werden: Das zweite Wunſchkonzert am 16. November im Nibelun⸗ genſaal, deſſen Geſtaltung und Organiſation der ReB in die Hand nimmt. Das bedeutet für die Blockwarte und ⸗Helfer manches zuſätzliche Opfer an Zeit, aber es wird gebracht werden, weil die Front es verdient, ja noch unvergleichlich mehr darbringt in dieſem Ringen um Deutſchlands Be⸗ ſtehen. Ortsgruppenführer Baumann wies ſeine Mitarbeiter darauf hin, daß die vor acht Jahren begonnene Arbeit im Luftſchutz nichts anderes war als ein ſtändiger Opfergang. Aufklären und werben, ganz gleich, ob man über uns lächelte, hatte man ſich als Ziel geſetzt. Dahinter ſtand jedoch, die ſeeliſche Widerſtandskraft unſeres Volkes zu ſtählen. Daß es gelang, iſt Beweis erfolgreicher ReB⸗Arbsit. deren Träger ihren Willen und Stolz auch in Zu⸗ kunft darein ſetzen werden, helfend einzuſpringen, wo es das Wohl der Volksgenoſſen fordert. Bz. Uberall wo viele Menschen zusammenkommen, im Kino, Theater, Büro, in der Bahn usw.: Bei Erkältungsgefahr, Halsentzündung, Grippe Rmamiat Schutz vor Ansteckung Taschen-Röhrchen mit 20 Tabl. Flaschenpackung mit 60 Tabletten in allen Apotheken und Drogerien der Hauptverbindungsſtraße Schriesheim mit ſeinem Motorrad tödlich. Maſchinenbauſabriken kamen Demag um 1/50 Die Sowieis und Briten werden zerſchlagen Führerrede— Kampf im Oſten— Atlantik⸗ Schlacht! Das ſind die drei großen Abſchnitte der neuen Deutſchen Wochenſchau, für die 37 Kriegsberichter das Material lieferten. Sie ſteht im Zeichen ſtärkſten Kampfeinſatzes und damit im Zei⸗ chen des deutſchen Sieges. Die hiſtoriſche Kund⸗ gebung im Berliner Sportpalaſt eröffnet die Bildfolge. Weitere Aufnahmen zeigen den Füh⸗ rer im, Hauptquartier des Oberbefehlshabers des Heeres, wo er Generalſeldmarſchall won Brauchitſch zum 60. Geburtstaa beglückwünſcht. Und dann: Die Front! Die Inſeln Oeſel und Moon werden vom Feind geſäubert. Eine Radſah⸗ rerſchwadron beſucht das Grab des Dichters Walter Flex, der im Jahre 1917 beim Sturm auf Oeſel den Heldentod ſand. Von Oeſel nach Leningra d. Auf der Rückzugsſtraße des Feindes vor der Stadt zer⸗ ſchoſſene Fahrzeuge und Waſſen aller Art. Die Be⸗ völkerung kehrt ſchon vereinzelt in ihre Behauſun⸗ gen zurück. Südlich von Leningrad ſtoßen Verbände des Heeres und der Waffen⸗ſ/ nach den Waldaj⸗ Höhen und dem Quellgebiet der Wolga vor. Die Stadt Demjanſk, eine der Schlüſſelſtellungen zu Leningrad-Moskau, wird im Sturm genommen. Die Luftwaffe ſetzt ihre Angriffe gegen Kampfräume und rückwärtige Verbindungen der Bolſchewiſten an der geſamten Oſtfront mit ſtarken Verbänden fort. Truppenanſammlungen und Eiſen⸗ bahnlinien werden mit Bomben belegt. Der Feind wird bereits in ſeinen Aufmarſchräumen vernichtend getroffen. In Kiew ſind ganze Straßenzüge zer⸗ ſtört. Die Sowjets hatten in viele Häuſer Ladungen von Spreng⸗ und Brandſtoffen eingemauert, die ſie bei ihrem Rückzug durch Fernzündung auslöſten. Unſere Pioniere verhindern durch Sprengungen weitere Ausbreitung des dadurch entſtandenen Rie⸗ ſenfeuers. Auch Feuerlöſchregimenter ſind eingeſetzt. Aus dem Lenin⸗Muſeum werden 3500 Kilo Dynamit herausgeholt. Allein ihre Sprengung hätte alle Häuſer im Umkreis von einem Kiometer zertrüm⸗ mert. Nach der großen Schlacht wird der gewaltige Keſſel oſtwärts der Stadt nach letzten verſprengten Bolſchewiken durchgekämmt. Das Schlachtfeld iſt ein einziger Trümmerhaufen, wie man ihn bisher noch nicht geſehen hat. Faſt unzählbar ſind die Maſſen von zerſtörten Fahrzeugen und Waffen. die hier her⸗ umliegen. e Budjenny⸗Armeen ſind völ⸗ lig zerſchlagen. Der Strom der efangenen reißt nicht ab. Die rieſigen Sammellager ſind über⸗ füllt. Das Wort des Führers über den beſtialiſchen und grauſamen Gegner findet hier ſeine bildhafte Darſtellung. Der Mongolenſturm eines neuen Dſchingis⸗Khan über Europa iſt durch die entſchloſ⸗ ſene Tat des Führers verhindert worden. Zum Schluß: Der Kampf zur See. Groß⸗ admiral Raeder beſichtigt die Beſatzungen von Vor⸗ poſten⸗Booten und Minenſuchern, die an der Oſtfront eingeſetzt werden. Dann: Kampfgegen Eng⸗ land! Das Unterſee⸗Boot des Kapitänleutnants Endraß auf Feindfahrt im Atlantik. Ein Kriegs⸗ berichter begleitete das Boot und machte hart am Feind ſeine Aufnahmen— auf Deck und im Unter⸗ ſeeboot ſelbſt. über und unter Waſſer. Nie zuvor wurde der harte Kampf unſerer Unterſeeboot⸗Män⸗ ner ausführlicher im Bilde feſtgehalten. Herzliche Glückwünſche! Fräulein Auguſte Fritz wurde vom Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter die Ehrenurkunde für 40jährige treue Dienſte bei der Firma Johann Schreiber verliehen. Frau Chriſtine Schmid, die bis September 1940 an den Planken Blumen verkaufte und nun ihren Lebensabend in der Familie ihrer Tochter, Familie Wurzel in Ludwigsfelde, Kreis Teltow, verbringt, begeht morgen in geiſtiger und körper⸗ licher Geſundheit ihren 75. Geburtstag. Ihren 70. Geburtstag feiert morgen Dienstag, 14. Oktober, Frau Babette Friedrich, Alphorn⸗ ſtraße 48. a Tödlich verunglückt. Der 60jährige Maler⸗ meiſter Schuhmacher von hier 8 bei Er ver⸗ ſuchte, mit ſeiner Maſchine zwiſchen einem Laſtauto und einem Fuhrwerk hindurchzufahren, wobei er zu Fall kam und von den Rädern des Laſtwagens über⸗ fahren wurde. Schuhmacher war ſofort tot. * Eine Birne hält den Gewichtsrekord. Der Re⸗ kord von 410 Gramm für einen Apfel, von dem be⸗ richtet wurde, iſt von einem Theuringer Winter⸗ rambour gebrochen worden, der 449 Gramm wog. Den Vogel ſchoß jedoch eine Birne ab, die in Tü⸗ bingen an einem Spalierbaum hing und 700 Gr. wieat. Wirtschafts-Meldungen Geringe Umsätze an den Akiienmärkſen Berlin, 13. Oktober Zu inn der neuen Woche waren die Wertſchwankun⸗ gen im Aktienverkehr bei Feſtſetzung der erſten Notierun⸗ gen verhältnismäßig klein. Auch die Umſätze hielten ſich in engen Grenzen. Zahlreiche Papiere erhielten eine Strich⸗ notiz. Im übrigen überwogen Kursſteigerungen, von denen namentlich chemiſche Papiere, Zellſtoſfaktien, Mon⸗ tane und Spezialwerte betroffen wurden. Am Montam⸗ markt lagen nur Rheinſtahl(minus 0,50..) etwas ſchwö⸗ cher. Ver. Stahlwerke zogen um 5, Hoeſch und Klöckner je um 0,75 v. H. an. Bei den Braunkohlenwerten ſtiegen Dt. Erdöl um 1½5 und Ilſe⸗Genußſcheine um 1/50 v. H. Don Kallabtien vevloren Salzdetſurth 1,25, von Kabel⸗ uno Drahtwerten Felten 1 v. H. In der chemiſchen Gruppe wurden Farben und Goloſſchmidt je um 0,5 v.., Schering um 1 und Rütgers um 1,50 v. H. heraufgeſetzt. Für Elektro⸗ werte waren die Meinungen geteilt. Während Accumulg⸗ toren und Siemems je 2, ſowie Siemens⸗Vorzüge 2,50 v. H. gewannen, gaben AEc um 6, Dt. Atlanten und Geffürel je um 1,50 v. H. nach. Bei den Verſorgungswerten ſtanden Deſſauer Gas mit plus 1 und Schleſ. Gas mit plus 1,50 v. H. im Vordergrunde. Auch Autowerte wieſen freund⸗ liche Haltung auf. BMw gewannen 1 v. H. Am v. H. er zur Notiz. Feſt lagen Zellſtoffaktien, ſo e und Taldmühle, ſdie je 2 v. H. gewannen. Zu erwähnen ſind noch Schultheiß mit plus 0,75, Dt. Eiſenhandel mit plus 1, Hotelbetrieb mit pllus 50 und Allg. Lokal und Kraſt mit Flüus 1,75. Südd. Zucker verloren 1 v. H. Bau⸗ und Tex⸗ tilwerte veränderten ſich nur unbedeutend. Von variablen Renten blieb Reichsaltbeſitzanleihe mit 162,25 unverändert, Berlin, 18. Oktober. Am Geldmarkt ſtellten ſich Valluten auf Samstag⸗Baſis. Aus Welt und Teben „„——“““.“.PPPPPPPPPPPPPPPPP——————— IIIIIIMMHMHn IIUU Auftakt der Mozart⸗Feſtwoche: Opernabend der Muſikhochſchule „Baſtien und Baſtienne“ und„Der Schauſpiel⸗ direktor“ Die Mannheimer wiſſen, was ſie ihrem Mozart in ſeinem Jubiläumsjahr ſchuldig ſind; ſie wiſſen aber auch, welche reichen künſtleriſchen Freuden ihnen im Laufe der Zeit ſchon durch die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater beſchieden worden ſind und ſtrömen deshalb willig herbei, wenn als erſte Station der mit erleſenen Werken beſetzten „Mozartfeſtwoche“ unſerer blühenden muſikaliſchen Lehrſtätte ein Theaterabend der Opern⸗ ſchule winkt. So war der Muſenſaal am ſpäten Samstagnachmittag bis auf den letzten Platz beſetzt, als Direktor Chlodwig Rasberger ſchon auf dem Weg zum Pult vor dem Hochſchulorcheſter mit ech⸗ tem Premierenſtimmungs⸗Beifall begrüßt wurde. Unter ſeiner gelinden und den jungen Sängern auf der Bühne mit äußerſter Einfühlſamkeit entgegen⸗ kommenden Stabführung ging zunächſt das kleine Singſpiel„Baſtien und Baſtienne“ in Szene, deſſen entzückend melodiſches Rankenwerk um Lie⸗ besleid und Liebesfreud der reizenden Schäferin dieſe Jugendſchöpfung des damals zwölfjährigen Mozart durchaus zu einer der frühen Offenbarungen ſeines Genius ſtempelt. In dieſem Sinne hatte die Spiellei⸗ terin Nora Landerich der allerliebſten Tändelei an Stelle höfiſch⸗galanter Rokokoſormen einen mehr ländlich⸗deutſchen Rahmen gegeben, in dem ſich Schä⸗ ferkarren, Strickſtrumpf und Dudelſack des freund⸗ lichen Dorfwahrſagers Colas ebenſo paſſend ausnah⸗ men wie Tracht und Gehaben der beiden Verliebten, die juſt aus einem kurpfälziſchen Dörſchen zwiſchen Mannheim und Schwetzingen hergekommen ſchienen. In eine ganz andere Welte führte dagegen„Der Schauſpieldirektor“, jene rund zwei Jahr⸗ zehnte ſpäter entſtandene Miniatur⸗Komödie mit Muſik, die von ſpäteren Bearbeitern durch Einfüh⸗ rung Mozarts und Schikaneders als Hauptperſonen geſchickt ausſtaffiert wurde und dazu mit ihren ver⸗ ſchiedenen muſikaliſchen Einlagen der auf Anſtellung pochenden Sängerinnen eine nette Skizze zur Thea⸗ tergeſchichte der Zeit bietet. Hier hatte der Leiter der Opernſchule, Kammerſänger Richard Schu⸗ bert, der vorher im Singſpiel mit ſeinem reifen Können ſtatt eines fehlenden jugendlichen Baſſiſten eingeſprungen war, für lebendigſte Geſtaltung der Szene geſorgt und ſeine jungen Darſteller zu einem erſtaunlich ſichern, dabei vielſeitig nüancierten Spiel angeeifert. Beſonders hübſch machte ſich auch die tänzeriſche Einlage unter der Ballettmeiſterin Mar⸗ git Werres, die ihre acht grazilen Tänzerinnen mit„Les petits riens“ zu einem vollen, durch Da capo belohnten Siege führte. So zeigte ſich die dramaturgiſche, die orcheſtrale und insbeſondere auch die ſtimmbildneriſche Arbeit der Muſikhochſchule in ſchönſtem Lichte, denn was vor allem Erika Hirſch an geſanglichen Qualitäten verriet, läßt für die Zu⸗ kunft der jungen Künſtlerin viel Schönes erhoffen. Auch Ernſt Kuhn, der uns erſt als Baſtien, dann als Mozart begegnete, überraſchte durch ſeine große muſikaliſche Sicherheit und angenehme Weichheit der Tongebung. Richard Schulz aber, dem trotz ſeinex gerade erſt ſiebzehn Heidelberger Lenze ſogar das Wieneriſche des ältlichen Schikaneder ganz glatt über die Zunge lief, hat beſtimmt das Zeug zu einem famoſen Buffo in ſich, während Hildegard Spenglers Stärke im Ziergeſana zu liegen ſcheint und Dieter Heinſius in der Sprechrolle des Konzertmeiſters recht gute Figur machte. Was es im übrigen muſikgeſchichtlich mit den beiden, gerade in ihrem ſimmmungsmäßigen Gegen⸗ ſatz ſo intereſſanten Werken auf ſich hat, lieſt man am beſten in dem ausgezeichneten Aufſatz„Zwei Kurzopern von Mozart“ nach, den Dr. Ernſt Leopold Stahl als Beitrag zur Feſtſchrift der Hoch⸗ ſchule geliefert hat. Dieſes gediegen ausgeſtattete Heft enthält außerdem noch eine ganze Anzahl feſ⸗ ſelnder Arbeiten aus dem Kreiſe der Lehrerſchaft, die ſich damit dem„Bekenntnis zu Mozart“ von Direktor Chlodwig Rasberger und dem Geleitwort des Ober⸗ bürgermeiſterg würdig anreiht und zugleich manche treffliche Erläuterung zu dem weiteren Programm der Mozartwoche gibt. Marzot Schubert. eeeeee—.— Exstes Städtisches Morgenkonzert Funge und alte Muſik Herbert Schäfer und Glanka Zwingen⸗ berg als Soliſten „Haben wir nicht die Pflicht, neben den Meiſter⸗ werkem unſerer Großen auch das Schaffen der nach Anerkennung ringenden junngen Muſikergeneration zu berückſichtigen und ihre Werke zu ſpielen, ſelbſt wenn ſie uns nicht gleich gefallemſollten?“— Mit die⸗ ſer ſpontan an das Publikum gerichteten Frage lei⸗ tete Stagatskapellmeiſter Karl Elmendorff das erſte der dieswinterlichen Städtiſchen Sonntagskon⸗ zerte ein, um gleichzeitig unter allſeitig zuſtümmen⸗ dem Beifall feſtzuſtellen, daß ſeiner Anſicht nach die eben geſtellte Frage bereits poſitiv beantwortet ſei, und zwar einmal durch den zahlenmäßig außeror⸗ dentlich erfreulichen Beſuch dieſes erſten Kontzertes, dann aber auch durch die von Elmendorff mitgeteilte Tatſache, daß allein die Anbündigung der vielen Erſt⸗ aufführungen von Werken zeitgenöſſiſcher Kompo⸗ niſten in den Städt. Morgenkonzerten zu einer er⸗ hehlichen Steigerung der Aboneientenziffer geführt habe. Die Legende von der angeblich ſo einſeitig konſervativen Einſtellung des Mannheimer Muſik⸗ publikums erſcheint ſomit auf dvaſtiſche Art wieder⸗ legt, was auch an dieſer Stelle mit Genugtuung ver⸗ zeichnet ſein möge. Elmendorff begann dann gleich mit dem Werk eines Zeitgenoſſen, des oſtmärkiſchen Komponiſten Johhann Nepomuk David, deſſen Divertimento nach alten Volksliedern„Kume, kum geſelle min“ auch vielleicht manchem„nicht gleich gefallen hat“, das aͤber doch als ein Zeugnis jungdeutſcher Muſik von großem Ernſt und imponierender innerer Haltung gewiß Anrecht hat, gehört zu werden. David iſt einer der führenden Köpfe jener muſikaliſchen Bewegung, die ſich um eine Erneuerung der Orgelmuſik auf Grund der mehr oder weniger verlorengegangenen klanlichen Vorſtellungen und Möglichkeiten der Barockorgel bemüht. Die Tendenz, vorklaſſiſches Formengut zum fundamentalen Ausgangspunkt heu⸗ tigen Muſizierens zu machen, hat David mit vielen ſeiner Zeitgenoſſen gemein. Ein abſtrakter un⸗ romantiſcher Grundzug kennzeichnet auch dieſes or⸗ cheſtrale Divertimento, eine dreiſätzige Suite, die Frankfurt, 2. N. DOt. Gold n. Sülber. 379.0 374.0 eutsche ſestverzinsliche Werte] Deutsche Sieinzeun 378.0 11. 13[Durlacher Hot 1600 Eichbaum. Werger. 178.0 179.0 oEUrscRE SraATSANUEIREN Elektr Licht u. Kraft 272.0- 45 Schatz D R 88. 102,0 102,3 Eneinger Union—— 3** 4% Baden 1922.. I. 6. Farben 199 0 Altbes. Dt. Reich. 162.1 162,6 Sesfürel 2178 Grün u. Bilfinger STADTANLEIREx Harpener Bergbau 4% Heidelberg 26. 101.5 101.5 J feidelberser Zement 218.0 4½ Mannheim 26. 101,5 101.5[ Hoesch Bergw. 157,00 4% Pforzheim 26—— 8——„ Qꝗ 272.5 274.0 alker Brauer.„6„„%—** 63² kram kHot. Grk 85 Klein. Schanzl., Becker 250.0 55 Klöckner-Werke LauE-KAGWS Ludwisshaf. Akt- Br.·* 103.5 103.5 —4 100 1600 4% Mein Hvp. Bank 1 Eg RHaAN 103.5 108.5 3 Baurnk Ludwieshaf Walzm.* 2 *3 1 8.„„„ Mannesmann 154.5 154.0 4% Ru. Hvp-B. 44 u 45 Metallgesellschaft. 210,0 219,5 Rhein. Elektr. Manng Rhein-Westi Elektr 1678 INDUSTRIE-OBLIAIGATIONE Rütgers 9* 907.„„„ „ Daimler-Benz 272... Salzdetturth.. 247.5 246.0 1½ Dt. Ind-Bank 89 104.3 104.3 Salzwerk Heilbronn 375.0 375.0 Gelsenkirchen v. 86 105.0 Schwartz-Storchen 9⁴.0 4% Krupp v. 36. 104.0 Seilindustrie(Wolft) 150,5 4% Ver. Stahlwerke 105,. Siemens u Halske. 316.0 9 316, Farb. Rl-Anl 25 Süddentsche Zucker 3245 328.9 Zellstoft Waldhok 2420 241.7 Sate, aensierin Jegg 1029. BANEEN Adlerwerke Klever. 0 + Badische Bank NEGrr.. 190.9 Bavr. Hyr. u. W. Baut 18½.0 1870 Aschlaffenb. Zeilstoft 1400„. Sommerzbank. 149.9 14ʃ Deutsche Bank 149 „Deutsche Reichsbank 191. Dresdner Bankkxk 1410 1420 Ptälz Hyv.-Bank. 1480 ·· Rhein Hvo.-Bank. 174.5“ Zwischenkure. Kugsb.-Nürnb. Masch 209.5 2* Bayr. Motorenwerke Brown. Boveri& Cie. 162.5 106,5 Zontin. Gummt. 383.5 882.5 Zaimler-Ben: 178.5 Oeutsche Erdöl. 166,0 167,5 4 drei alte Volkslieder„Herzlich tut mich erfreuen“, „Kume, kum, geſelle min“ und„Ich ſpiel mein Horn im Jammerton“) thematiſch zu einem kühnen kom⸗ poſitoriſchen Bau perwendet, der, unzweifelhaft ſtark an gedanklicher Subſtanz, vor allem durch ſeine bei aller Kompliziertheit zuchtvolle Formengeſtaltung ſehr für ſich einnimmt. Die bei David einer emi⸗ nenten kombinatoriſchen Fähigkeit entſpringende kunſtreiche Bewegung und polyphone Verflechtung des thematiſchen Materials in Verbindung mit ver⸗ trackten rhythmiſchen Verſchiebungen durch vielfäl⸗ tigen Taktwechſel(der beſonders den erſten Alle⸗ gretto⸗Satz vortragsſchwierig macht) zeigen den Kom⸗ poniſten als höchſt überlegenen Beherrſcher neuzeit⸗ licher Orcheſtertechnik. Sonate, Kanon und Fuge dienen ihm als Ausdrucksſormen einer Tonſprache, die bet allem rhythmiſchen Temperament und oft ge⸗ radezu muſikantiſchem Elan jener herben Unſinnlich⸗ keit des Klanges nicht enträt, die typiſch geworden iſt für das Tonſchaffen der Heutigen, hinter dem aber bei David unleugbar ein aus tiefer Innenſchau gewonnenes echtes Muſikgefühl ſteht, das nicht immer in den Werken unſerer Jungmuſikern ſo entſcheidend zu ſpüren iſt wie hier. Elmen⸗ dorff und das Nationaltheater⸗Orcheſter ſpielten uns die intereſſante Neuheit mit einer alle Schwierigkei⸗ ten mühelos bewältigenden Klarheit und Ueberſicht⸗ lichkeit. Flöte und Horn haben beſonders wichtige Aufgaben zu erfüllen. Sie wurden aufs allerſchönſte gelöſt. Die Zuhörer zeigten ſich äußerſt gefeſſelt und dankten den Muſikern und ihrem Meiſter mit einer herzlichen Kundgebung. Als zweites ſinfoniſches Werk hörten wir Anton Dvoraks„Sinfoniſche Variationen über ein Originalthema für großes Orcheſter“, das als weitere Ehrung zum 100. Ge⸗ burtstag des Meiſters in Mannheim zum erſten Male erklang. Auch dieſes Werk des Böhmen, deſ⸗ ſen Jakobiner⸗Oper Elmendorff ſoeben im National⸗ theater zu großem Erfolg geführt hat, zeigt in allen ſeinen Teilen die elementare Muſikalität ſeines Schöpfers. In den 27 knapp umriſſenen Variatio⸗ nen auf ein einfaches Thema, wie es im Volksmund ſeiner Heimat leben mag, entfaltet die ſinfoniſche Kunſt Dvoraks ihre ganze farbige, urwüchſige, lyri⸗ ſche, robuſt⸗tänzeriſche und elegiſche Blühkraft. Klang und Rhythmus ſind als die treibenden Elemmnte in den Dienſt einer formalen Begabung von bluthafter Lebenskraft geſtellt. Der ſinfoniſche Dvorak wirkt feiner und in manchem geſchliffener als der Opern⸗ muſiker, verleugnet aber dennoch nicht ſeinen rakter als Volksmuſikant gehobenen Grades, deſſen Werk die Zuhörer unmitelbar anſprach und ihnen ſichtlich große Freude bereitete. Zwiſchen den beiden rein ſinfoniſchen Werken ſtanden Philipp Emanuel Bachs a⸗Moll⸗ Cellokonzert, und einige Geſänge aus dem Eichendorff⸗Zyklus von Hermann Zilcher. Her⸗ bert Schäfer, der ausgezeichnete Celliſt des Na⸗ tionaltheater⸗Orcheſters gab dem Bach durch die ſorg⸗ fältige Ausgeglichenheit ſeines Spiels und mit ſchö⸗ ner Einfühlung in den Uebergangsſtil des Werkes überzeugendes klangliches Leben. Es entwickelte ſich zwiſchen dem Solo⸗Inſtrument und dem Orcheſter ein reizvolles, teils heiter beſchwingtes, teils gefühls⸗ betontes oder rhythmiſch effektvoll geſteigertes Zwie⸗ geſpräch, das, von den ſauber gegebenen Kadenzen des Soliſten unterbrochen, ſeinen feſſelnden Eindruck nicht verfehlte. Dr. Schäfer erntete außerordentlich herzlichen Beifall. Der edlen Liedkunſt Hermann Zilchers, dieſes viel zu wenig beachteten feinſinnigen Geiſtes, in deſſen Eichendorff⸗Zyklus ſich echter romantiſcher Muſik⸗ gehaltt mit gemäßigt modernem Tonſinn glücklich eint, war Glanka Zwingenbera eine aus gro⸗ ßem geſangskünſtleriſchem Vermögen geſchmackvoll geſtaltende Interpretin. Sie ſang uns vier der ſchönſten und empſindungsſtärkſten Stücke. Hand in Hand mit Karl Elmendorff, der die bei Zilcher ſtets bedeutungsvolle Klavierbealeituna in ihrer ganzen Poeſie enthüllte, konnte ſie den ſponan ge⸗ äußerten Dank der Hörer entgegennehmen. Carlonnoe EIsenbart MONDAMIN Cen nallrlaflu Guerult. AuesnenUel eet een ⸗ Tart— Fruchtauflauf: 1½ bis 1 lg Obſt, 1 ganzes Ei, abgeriebene Schale einer Zitrone, 200 g Zucker, 1 Päckchen Mondamin⸗ Vanillinzucker, 1 Päckchen Mondamin⸗Backpulver, 250 8 Mehl oder 200 8 Mehl und 50 8 Mondamin, /8 Liter Milch.— Das ganze Ei mit 100 g Zucker, 1 Päckchen Mondamin⸗Vanillinzu ker und abgeriebener Zitronenſchale ſchaumig rühren. Mehl 2 mit Mondamin und Mondamin⸗Backpulver ſieben und dazurühren. Das Obſt vorbereiten, evtl. zerkleinern und mit dem reſtlichen Zucker vermiſchen. Eine Auflaufform fetten, die Hälfte des Teiges dahineingeben, das Obſt darauflegen und den Reſt des Tei⸗ ges Darüͤber vertellen. Den Auflauf in Mittelhitze 1 Stunde backen und mit Zucker beſtreut anvichten. Dazu Fruchtſaft reichen. — reen Die deutſchen Handballſpieler haben ihren erſten Län⸗ derkampf verloren. In Budapeſt konnte Ungarn das 10. Zuſamutentreſſen mit 1178 ſiegreich beenden. Ohne jedoch den Erfolg der ſtark verbeſſerten ungariſchen Handball⸗ ſpieler ſchmälern zu wollen, muß doch geſagt werden, daß der Schiedsrichter mit ziemlich wahllos verhängten⸗ Frei⸗ würfen ihnen ſehr entgegengekommen iſt. Bemerkenswert itſt, daß Deutſchland die letzte Begegnung in Mannheim noch mit dem gleichen Ergebnis von 1118 gewinnen konnte. Rund 2000 Zuſchauer, darunter der deutſche Geſandte v. Jagow, und Ungarns Sportführer General Beldy, hatten ſich zu dem unter ſehr wenig günſtigen äußeren erhältniſſen durchzuführenden Kampf eingefunden. Die Ungarn hatten in ihrem Halbrechten Erdoedy einen über⸗ rage den Spieler, der allein ſieben Trefſer auf ſein Konto brachte. Erdoedy hatte auch den Torreigen eingeleitet. u Anfang erkämpfte ſich die deutſche Mannſchaft durch Treffer von Gohlke(Hamburg), Thielecke(Magdeburg) und Theilig(Hamburg) in dieſer Reihenſolge bald eine:1⸗Führung. Durch Ciraky und Thiey erkämpften die lingarn den Gleichſtand und zwei weitere Zähler von Erdoedy brachten ſie ſogar mit:3 nach vorn. Der Ber⸗ Die erſte deutſche Handball⸗Niederlage Angarn gewann Hanoball-Länderkampf mit 11:8 liner Fromm konnte zwar ein Tor aufholen, aber poſt⸗ wendend ſtand es durch Erdoedy:4 und mit dieſem Ergebnis ging es in die Pauſe. 5 Im zweiten Abſchnitt wurde härter und nicht mehr ſo ſchön geſpielt. Im deutſchen Angriff wollte es nicht mehr ſo recht klappen. Dennoch konnte Thielecke und Theilig den:6⸗Gleichſtand erzwingen. Whol zogen die Ungarn durch Fodor erneut davon, doch durch Fromm kam es er⸗ neut zum Gleichſtand und anſchließend erzwang Theilig mit :7 zum letztenmal die Führung. In der reſtlichen Spiel⸗ zeit wurden die Ungarn mit reichlichen Freiwürfen be⸗ dacht, die mehrfach zum Teil ſogar viermal hinterein⸗ ander wiederholt wurden. So konnte Erdoedy noch drei weitere Treffer markieren und auch Fodor kam noch zu einem Erſolg. In der deutſchen Elf tat der Hamburger Torhüter Bayſen, was er konnte, ebenſo lieferten die beiden Wie⸗ ner Verteidiger Hirner und Houſchka ein gutes Spiel. Die Läufer Pfitzner⸗Breslau, Schunk⸗Frankfurt und Dittrich⸗ Leipzig ſtanden gleichfalls nicht zurück, doch konnten ſie, als die Ungarn zum härteren Spiel übergingen, den Zuſammenhang im deutſchen Sturm nicht wahren. Handball⸗Verbandsſpiele Sp Waldhof— Turnerſchaft Käfertal 12:4 Reichsbahn Sp— TV 98 Seckenheim 516 T 46— T Friebrichsſeld 3115 Mr— ViR Mannheim:9 Bfe Neckarau— Daimler Benz 10:4 Für die Bereichsklaſſe brachte dieſer Sonntag nur ein einziges Treffen, das jedoch inſofern von Bedeutung war, als es die beiden Mannſchaften, die ihre beiden erſten Spiele hatte zu einem Sieg geſtalten können. Die Sek⸗ kenheimer mußten zur Mannheimer Reichsbahn und er⸗ rangen nach hartem Kampf einen knappen:5⸗Erfolg, der ber bis zur letzten Spielminute hart umſtritten war. Beide Mannſchaften hatten ihre derzeit beſte Einheit zur Stelle und waren ziemlich gleich ſtork, ſofern man von dem kleinen Plus abſieht, das die Gäſte im Wurf hatten. Bis zum Wechſel waren die Mannheimer Vorſtädter mit einem 22 4——— Tor:5 knapp im Vorteil. Da es ihnen gelang dieſen Vor⸗ ſprung zu behaupten, kamen ſie mit:5 knapp zum Sieg und übernahmen damit die Tabellenſührung. In der gemiſchten Runde kamen die Waldhöſer an die⸗ ſem zweiten Oktoberſonntag erſtmals zum Zug und führten ſich gleich vielverſprechend ein. Die gewiß nicht ſchwachen Käfertaler mußten ſich trotz härteſter Gegenwehr mit 1214 geſchlagen bekennen. Auch die beiden anderen Bezirksklaſ⸗ ſenvereine hatten mit ihren Spielen gegen die erſte Klaſſe keinen Erfolg zu verzeichnen. So unterlagen die MTGler auf eigenem Platz dem BfR mit 219 Toren, nachdem es bei der Pauſe:4 geſtanden war. Die Turner mußten eben⸗ falls die Ueberlegenheit des Bezirksligiſten anerkennen. Mit 1513 behielten die Friedrichsfelder Leindeutig die Ober⸗ hand. Der Vie Neckarau kam zu ſeinem erſten Punkte⸗ ſpiel in der Bezirksklaſſe und gewann dieſes 10:4, wobei ſich die Betriebsſportler überraſchend ſtark zur Wehr ſetzten. Sämtliche fünf Spiele dieſes Sonntags verlieſen ohne chem. Produkte, Zwiſchenfall, ſo daß der Start zur diesjährigen Verbands⸗ runde als geglückt bezeichnet werden kann. BſR Frauen— Stadtmannſchaft Karlsruhe:2(:1) Zum letzten Spiel vor den Endſpielen um die deutſche Meiſterſchaft, die am kommenden Sonntag in Weimar ſtatt⸗ finden, hatte der VfR die Karlsruher Stadtmannſchaft ein⸗ geladen, der es im Vorſpiel gelungen war ein:5 gegen den Meiſter zu erzielen. Die Raſenſpielerinnen wollten dieſes Ergebnis unterſtreichen, während die Gauhauptſtäd⸗ terinnen noch auf eine Verbeſſerung hofften. Dieſe Hoff⸗ nung wurde jedoch ſchon frühzeitig zu Grabe getragen, da mit Unbeſcheid eine der wurfkräftigſten Stürmerinnen des Gaſtes erſetzt werden mußte. 0 Mit 54.29 Punkien ſiegte Italien Deutſchlands Radfahrer unterlagen in Mailand Zu einem großen Ereignis geſtaltete ſich der Länder⸗ kampf der Amateure und Beruſsfahrer der beiden Achſen⸗ mächte auf der mit 17000 Zuſchauern bis zur Grenze ihres Faſſungsvermögens gefüllten Mailänder Vigorelli⸗Bahn, die mit deutſchen und italieniſchen Fahnen ein der Bedeutung des Tages entſprechendes Bild bot. Die Ver⸗ treter Italiens, ſchon immer im Radſport führend, erwie⸗ ſen ſich auf der heimiſchen Bahn den Deutſchen in allen Wettbewerben überlegen, und lediglich bei den Dauer⸗ rennen hinter ſeinen Motoren hätte ein Sieg für die Gäſte herausſpringen können, wenn Lohmann im erſten Lauf nicht den Fehler gemacht hätte, eine zu hohe Ueberſetzung zu fahren. Die Amateurflieger hatten im Hauptfahren zwei Run⸗ den= 800 Meter zu fahren. Italien errang insgeſamt 14, Deutſchland 7 Punkte. Die einzelnen Läufe hatten folgende Ergebniſſe: 1. Lauſ: 1. Furini, 2. Bunzel, letzte 200 Meter 12,4 Sekunden Reifenſtärke; 2. Lauf: 1. Serivanti, 2. Schertle 12,6 Sekunden Radlänge; 3. Lauf: 1. Nervi, 2. Wölſl 12,4 Radlänge; 4. Lauf: 1. Furini, 2. Wölfl 12,2½4 Radlänge; 5. Lauf: 1. Bunzel, 2. Serivanti, 12,6 2.; 6. Lauf: 1. Nervi, 2. Schertle 12,4 mehrere Längen; 7. Lauf: 1. Furini, 2. Schertle 12,6 2.; 8. Lauf: 1. Wolf, 2. Seri⸗ vanti 12,4, Serivanti diſtanziert; 9. Lauf: 1. Nervi, 2. Bunzel 12,4 1 R. Das Zweiſitzerfahren der Runden ⸗ 2000 Meter und ſah faſt gleichwertige ſchaften im Wettkampf. Ergebnis: 1. Nervi— Serxrivanti 12 Sek. Reifenſtärke, 2. Schertle— Wölfl, 3. Marini— Furini, 4. Bunzel— Amateure führte über fünf Mann⸗ Sager. Geſamtergebnis: Italien 6, Deutſchland 4 Punkte. Das Verfolgungsfahren der Amateure über 4000 Meter endete mit einem überlegenen Sieg der Itabiener, die einen Durchſchnitt von faſt 47 Sekunden Kilometer heraus⸗ fuhren und Deutſchland um 120 Meter hinter ſich ließen. Ergebnis: 1. Italien BBandiera, Seotini, Conte, Marini)::07,4. 2. Deutſchland(Voggenreiter, Saager, Hoermann, Schertle): 120 Meter zurück. Punkte⸗ ergebnis::1 für Italien. Auch düe Berufsfahrer beſtritten ein Hauptfahren über zwei Runden und erwieſen ſich ihren deutſchen Gegnern weitaus überlegen. Lediglich Merkens bam in einem Lauf zu einem Sieg. Die Ergebniſſe: 1. Lauf: 1. Bergoni, 2. Lorenz 13,4, 10 Meter; 2. Lauf: 1. Pola, 2. Merkens, 13 Radl.; 3. Lauf: 1. Aſtolſi, 2. Schorn, 13 Sek., 10 Meter; 4. Lauf: 1. Pola, 2. Schorn 14,4. Bei der erſten Austragung war Schorn als erſter eingekommen, wurde aber wegen Behinderung diſtanziert. Die Wiederholung gewann Pola knapp. 5. Lauf: 1. Merkens, 2. Bergoni, 13 Reifenſtärke; 6. Lauf: 1. Aſtolſi, 2. Lorenz, 12,4. 2.; 7. Lauf: 1. Pola, 2. Lorenz 12,4, 2.; 8. Lauf: 1. Bergoni, 2. Schorn 12,6, 3.; 9. Lauf: 1. Aſtolfi, 2. Merkens 12,2, R. Geſamtergebnis: Italien 15, Deutſchland 6 Punkte. Im Berſolgungsrennen über 4800 Meter war Coppi in gewohnt guter Form und konnte Weſenberg nach neun Runden in:20 einholen und dadurch einen Durchſchnitt von ſaſt 50 Stoͤkm. herausholen. Ergebnis: 4·1 für Itallien. Die Steherrennen wurden in zwei Läufen über 75 Run⸗ den— gleich 30 Kilometer ausgetragen. Die Ergebniſſe: 1. Lauf: 1. Giorgetti 90:26,2, 2. Camaza 600 Meter zu⸗ rück, 3. Schindler 660 Meter, 4. Lohmann 1180 Meter, 5. Bovet 1600 Meter, 6. Stach 2400 Meter; 2. Lauf: 1. Loh⸗ mann 27:20, 2. Giorgetti 900 Meter zurück, 3. Schindler 1000 Meter, 4. Canaga 1600 Meter, 5. Stach 2400 Meter, 6. Bovet 2800 Meter zurück. Punkteergebuis: Giorgetti 11, Loh⸗ mann 9, Schindler und Canagza je 8, Stach und Bovet je 6 Punkte. Geſamtergebnis: Italien 11, Deutſchland 10 P. Insgeſamt errangen Italens Berufsfahrer 20 Punkte, die Amateure 2, während bei den Deutſchen die Berufs⸗ faͤhrer 17 Punkte und die Amateure 12 Punkte herausſolten, ſo daß die Italiener auf 54.29 Punkte hamen und damit ihren Sſieg noch eindrucksvoller geſtalteten als im Vorjahre, in dem ſie mit 30:23 Punkten geſiegt hatten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer— Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1. 4/6. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 aültig. Kinder⸗ Offene EEE Arbeiter gesucht Chriſtian Hermann Schmidt, Egellſtr. 9. 496 für den Haushalt Bäckerei 9 bis 1 Uhr vormittags. Mädchen gesucht oder Frau von St6l5 Baur, I 1, 14. 8 Veriſieiunge Schön. groß. 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Verbindlichkeiten: 8 859 155/42J 1197 629/84 4 8 1 506 79185 10 20049 Gekündigte Obligationsanleighen 8 63312² Betriebs⸗ und Geſchäftsausſtattung. 1279 125 910 1237 58673 41 02¹ʃ550 8 7— 2375 94671 Von Werksangehbrigen gegebene Pfandgelder 109 451/10 2 380 08026 4 65123 75 700 60.— 25 7 780 0¹ Anzahlungen von Kundn 598 38173 8 +44251+ 136ʃ10 Verbindlichkeiten auf Grund von Waren⸗— .422—.———45⁰¹⁰³ lieferungen und Leiſtungen 19 172 445/03 —401.23ʃ8928.165.2458421.28.47720(darin RM 2710281.25 an Konzernunternehmen) * +. Zugang 75 5 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunter⸗ 8 00 0 8 3 uſchreibung 2 738 000 20 079 468 27 nehmen F 2 523 018 01 W oi. BBB Atzeptverbindlichleiten.„„ 12810 000— „Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 2 167 89103 S 8.—— 0 ſt 925 Anerhobene Dividenden 3 5 3 6 17288620 PP—PPPPPPPPPPPPPo Sonſtige Verbindlichkeiten 768 6894010 43 658 156 06 Eigene Aktien(berichtigt nom. RM 519 206.—) 740 18260 N e 5 von Hypotheken 635 78527 5. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 1 200 52200 auf Grund geleiſteter Anzahlungen 1 645 67827 auf Srund von Warenlieſerungen u. Leiſtungen 4522 61333 6. Gewinn: — Konzernunternehmen—856.526.09 7 660 673056 8 r. K 8 mlere ad ghebni und Poſtſchecguthaben 94 98 5 Vortrag aus 1939/0 2„ 87 486044 SSS 9 enige Fordernsen 1789 9 Reingewinn 1940/½41 2„ 4221 3136 507 80 ————————————— t bindlichtei RM 716087.18 3 Haf indlichkeiten RM 716 087.13 12⁵ 257 081040 12⁵ 257 061040 * Auflöſung des Paſſiv⸗Poſtens„Wertberichtigungen zu Poſten des Anlagevermögens“ nach dem Stand vom 1. März 1940. endungen SGewinn- und Veriust-Rechnung fur 1940/41 Ertrüge SSS=————————————————————————————————————'—.— ſeihnn ſf 0 kimen ſif Saäſeerr 12 723 246/16 Sewinn⸗Vortrag aus 1939/y0.. 1 87 48644 P0T 872 34533 0/ſ% Zahresertrag gemäߧ 132 des Akt.⸗Geſetzes 5 3 3 26 181 47649 ſchreibungen und Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen 4231 136010 Sae— ſonſtior. Kup S 7— 17 8⁵ ern: inſen und ſonſtige. Kapital⸗Erträghine Steuern vom Einkommen, Ertrag und Ver⸗ Auftöſungshetth P 473 7⁵9 FCPFCTCTCCCCCCCCCCC 46586 887.12 Auflöſungsbeträge zur Kapitalberichtigung einſchließlich 1874 695.50 A e en Rüͤckla RM 2000 000 4 ge 2.— Pauſchſteuer wegen Kapitalberichtigung.. RM 22738 000.— 9 209 532/62 aus——— 5 10 800—— Beiträge an Berufsvertretungen.. 348 284082 aus dem Gewinn⸗Vortrag 1000 000.— 2 Außerordentliche—— SS 1241 41385 aus der Juſchreihung in den Prladen, R 16 200 d00.— Zuweiſung an Südzucker⸗Anterſtützungskaſſe 500 000— S ie Zuſchreibung zu den Be⸗ 32 788 000 führung zum Grundkapitaaa(,nnnn 30 000 000— eiligungen NM 238.. 5 inn: Vortrag aus 1939/0 3 33.. RM 87 486.44 5 —— 1940/1„„„„„„RM3 049 021.36 3 136 50780 62 262 466 68 62 262 466 0 Nach dem abſchließenden Ergebnis unſerer pflichtgemäßen ind der Bücher und Schriften der Geſellſchaft ſowie der vom Prüfung auf Vorſtand er⸗ Damit iſt die Dividende auch für die Zuſatzaktien gezahlt. Gportwagen zu kaufen geſucht. Mannheim⸗Waldhof, Eichenweg 28. St6l4 Gebr., gut erhaltene Herrenſtiefel od. Ar⸗ beitsſchuhe Gr. 43/44 zu kauf. geſ. Ang. u. St 598 a. d. Geſch. ſſelr. intornaniel für mittl. Figur zu kin. geſucht. Ang. u. St 616 a. d. Geſch. eixaten Neigungsehe ſucht Arbeiter, 45., .67 gr., geſ., ſchl., mit gut. Umgangs⸗ formen. Gut. Char. u. Leumund Beding. Etwas Ausſt. erw. Verſchw. zugeſ. und verl. Ernſtgem. Zu⸗ ſchriften(Bild) erb. unter St 609 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1 Koſſerradio („Lorenz“) zu ver⸗ kaufen. St617 G 3, 11a, 1 Tr. r. Zu verkaufen: 2 Kleiderschränke 1 Vexrtiko 1 Kommode, 1 eiſernes Bett mit Küchenſch 1 Küchenſchrank, 2 Tiſche u. Geſchirre, Statt Karten! TODES-ANZEIGE Nach kurzer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Grotzmutter und Urgroß mutter, Frau Auguste Deters Maschinenmeisters-Witwe Inhaberin des sibernen Mutterehrenkreuzes im Alter von 77½ Jahren sanft entschlaſen. Mannheim Gumpwerkstraße 48). Weihnachts⸗ wunſch! 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Käfertaler Straße 17, 4. Stock 570 5. St621 1 Gasherd aflammig mit Backofen, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 1 Sofa, 6 Stühle, 2 Spiegel. Sts26 Herbert Peters ———— Beerdtenns, O taceigan HaOtehehe. mittag 14.00 Uhr, auf 1 Verdunkein, r, auf dem Hauptfriedho- richtig und, g nicht ieuer mit 20105 von 0 40 Troßweg zwiſchen Reiterweg und Hermsheimer Straße, Marketenderweg zwiſchen Reiterweg und Hermsheimer Straße, 8. Armbruſtweg zwiſchen Landsknechtweg und Hermsheimer Straße, . Hellebardenweg zwiſchen Reiterweg und Hermsheimer Gtraße, Musketenweg zwiſchen Reiterweg und Hermsheimer Straße in der Siedlung Neu⸗Hermsheim gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grund⸗ ſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem 7—9 es Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebe⸗ nen ſonſtigen Angaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt. während 14 Tagen vom 20. Oktober 1941 ab im Rathaus N1 hier, ſtädtiſches Ver⸗ meſſungs⸗ und Liegenſchaftsamt, 2. Stock, 44, zur Einſicht öffentlich auf⸗ elegt. Einwendungen. müſſen innerhalb einer Awöchigen Friſt, die am 20. Oktober 1941 beginnt. bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend ge⸗ macht werden. 19¹ Mannheim, den 7. Oktober 1941. Der Oberbürgermeiſter. Todesanzeigen und 6. Danksagungen wer- 7. den zum ermäßjig- ten Preis von 9 Pfg. für die 22 Milli⸗ 9 meter breite Zeile berechnet 10. Auf telephonischen Anruf wird unser Vertreter gerne bei Ihnen vorsprechen. Seckenheimer Strabe 48 Rut 439 98. Amif. Bekannimachungen Zum Zwecke der Beiziehung der An⸗ 86 1 zu den Koſten der Herſtellung er folgenden Straßen: 1. Hermsheimer Straße zwiſchen Reichs⸗ bahn und Landsknechtweg, 2. Hermsheimer Straße zwiſchen Lands⸗ knechtweg und Feldweg öſtlich des Musketenwegs, 9 3. Reiterweg zwiſchen Landsknechtweg und dem Feldweg öſtlich des Mus⸗ ketenwegs. 4. Landsknechtweg zwiſchen Armbruſtweg und Hermsheimer Straße, Landsknechtweg öſtlich des Armbruſt⸗ weges, Mie bommi O. 2 FRAU MüllER Bei Frau Möller ist die Bröhe nach dem Einweichen der Wäsche schwerz und kle- brig— die Wäsche ist schon fast sauber! Ftau Müller ist klug: sie lockert den Schmutz nicht nur vor dem Waschen, sie löst ihn gleich richtig auf! Dazu verwendet sie stets Burnus, den Schmutz- auflöser, der gleichzeitig das Wasser weich macht. Jedes andere Mittel lehnt Frou Müller ab. Lieber fregt sie noch einmal nach, wenn Burnus nicht gleich erhältlich ist. Sie kommt dedurch nicht gleich in Verlegenheit, denn Burnus ist besonders sparsam im Gebrauch. Das macht den Unterschied! Schmutzeuflösen schon beim Einweichen- das ist das Besondere an Burnus! Burnus enthölt eben Wirkstoffe, die auf natürlichem Wege den Wäscheschmutz S0 àuflösen, daß er völlig ins Einweichwasser übergeht und sich nicht wieder auf det Wösche festsetzen kann. Das Gewebe wird niemals angegriffen. Langes FRAU ScHulzE Bei Frau Schulze ist die Brühe nach dem Einweichen nur grau und der meiste Schmutz sitzt noch auf der Wäsche! Ganz einfach! werden ſpäter nach öffentlicher Bezugsaufforderung ausgegeben. Kochen und scharfes Beiben der Wäsche werden über⸗ Die Zuſatzaktien flüssig— die halbe Wascharbeit, Weschmittel, Seife und en Aufklärungen und Nachweiſe entſprechen die Buchführung, der Fahres⸗ abſchluß und der Geſchäftsbericht, ſoweit er den Jahresabſchluß erläutert, den etzlichen Vorſchriften einſchließlich der Dividendenabgabeverordnung. Mannheim, im SGeptember 1941. Rneinische Treuhand- Gesellscheft. Aktiengesellschaft Dr. Michalowſky, Blum, Wirtſchaftsprüfer. Wirtſchaftsprüfer. Nach dem Beſchluß der Hauptverſammlung vom 8. Oktober 1941 kommen hei bekännten Einlöſeſtellen für 1940/41 gegen den Dividendenſchein Nr. 18 auf as berichtigte Kapital ſofort 94 Dividende zur Ausſchüttung, wovon 1% als euhandvermögen in eigener Verwaltung verbleiben, ſo daß nach Abzug von Kapitalerkragſteuer an die Aktionäre netto zur Auszahlung kommen: RM..80 für alte Aktien über nominal RM. 100.— RM. 68.— für alte Aktien über nominal RM. 1000.— Aufſichtsrat: Karl Pfaff, Kaiſerslautern, Vorſitzer; Dr. Karl Ernſt Sippell, Berlin, ſtellvertr. Vorſitzer; Franz Adt, Stuttgari; Staatsrat Dr. Otto Bosler, Stuttgart; Karl Büchting, Kleinwanzleben; Erxwin Dircks, Hamburg; Fred Geyer, Heilbronn; Geh. Kommerzienrat Dr. Jacob Klein, Frankenthal; Heinrich Klöckers, Mannheim; Dr. Karl Kraemer, München; Dr. Oskar Rabbethge, Kleinwanz⸗ leben; Reichs⸗ und Staatsminiſter a. D. Dr. Kurt Schmitt, München; Wilhelm 8 Mannheim; Dr. e. h. Bruno Seeliger, Stuttgart⸗Cannſtatt; Hugo Zinſſer, erlin.* 7 Vorſtand: Kommerzienrat Dipl.⸗Ing. Conxad Schumacher, Neuoffſtein; Jakob Bühler, Waghäuſel; Dr. Paul Beyer, Berlin; Curt Quenſell, Mann⸗ heim(ttellvertr.) Mannheim, den 9. Oktober 1941. Süddeutsche Zucker-Aktiengesellscheft Schumacher — 3 SSS der Schmutfzouliöser mit der Doppelwirkung Feuerung werden gespart. Die Wãsche wird geschont und hält lönger! Es kommt eben auf den Namen Burnus an! K