Cimeprei l 0 Pfa⸗ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pig., 79 mm dreite Textmillimeter: zeile 66. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe Allgemein ültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12 Beigwangsvergleichen od Konturſen wird einerlei Rachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an deſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Neue Mannheimer Sei Saet, frggr e e lrd erg e g M annh eimer Neues Tageblatt Trägerl., in unſ. Geſchäftsſt. abgeh. 1,70., dch. d. Poſt 2,00 M. einſchl. Poſtbef.⸗ Geb. zuzügl. 42 Pf. Beſtellg. Abholſt.: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet ⸗ Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 — er Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neciſcherſtr. 1i, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, — Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen Donnerslag. 16. Ohlober 1941 Unſere Armeen vor Moskaul 8 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazelt Mannheim Der äußere Verteidigungsgürtel der Stabt bereits erreicht! (Funkmeldung der NMz3.) + Aus dem Führerhauptquartier, 16. Okt. — 1 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Im Oſten wird ſchon an mehreren Stellen um die etwa 100 Kilometer vor Moskau verlaufende äußere Verteidigungs⸗ linie der ſowjetiſchen Hauptſtadt gekämpft. Die wichtigen Städte Kaluga und Kalinin, 160 Kilometer ſüdweſtlich bzw. nordweſtlich ſind ſeit Tagen in unſerer nd. Wie ſchon durch Sondermeldung bekannt⸗ gegeben, nähert ſich die Doppelſchlacht von Brjanſk und Wjasma ihrem Abſchluß. Im Lauſe des geſtrigen Tages wurden auch die in den Keſſeln nördlich Brjanſk eingeſchloſſenen Kräfte unter ſchwerſten blutigen Verluſten des Gegners zerſchlagen. Die Säuberung des Wald⸗ gebietes ſüdlich Brjanſk von den dort umzingel⸗ ten Reſten der geſchlagenen feindlichen Ar⸗ meen iſt Maſß im Gange. Die Maſſe der an dieſer gewaltigen Durch⸗ bruchs⸗ und Umfaſſungsſchlacht beteiligten dent⸗ ſchen Kräfte iſt bereits für die Fortführung der Operationen freigeworden. Bisher ſind 560000 Gefangene ein⸗ gebracht ſowie 888 Panzerkampfwagen und 4133 Geſchütze als erbeutet oder ver⸗ nichtet gemeldet. Im Kampf gegen Großbritannien bombardierten Kampfflugzeuge in der Nacht zum 16. Oktober kriegswichtiae Anlagen im Mündungsgebiet des Humber und an der eng⸗ liſchen Südoſtküſte. Bei Einflügen britiſcher Flugzeuge in die Deutſche Bucht und in die beſetzten Gebiete am Kanal wurden ohne eigene Verluſte geſtern 20 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Britiſche Bomber warfen in der letz⸗ ten Nacht in Weſtdeutſchland eine An⸗ zahl von Spreng⸗ und Brandbomben. die nur Häuſerſchaden verurſachten. Drei britiſche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Die britiſche Luftwafſe verlor in der Zeit vom 8. bis 14. Oktober 85 Flugzeuge. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Groß⸗ britannien zehn eigene Flugzeuge verloren. Odeſſas Verteidigungsring dͤurchbrochen! Großer Erfolg unſerer rumäniſchen Verbüudeten an der Süsfront EP. Bukareſt, 16. Oktober. Das Oberkommando der rumäniſchen Ar⸗ mee verlautbart am Donnerstagvormittag: Unſere Truppen haben die gegenwärtigen Ver⸗ teidigungslinien bei Odeſſa durchbrochen. Der Feind befindet ſich an der ganzen. Front im Rückzug. Gnilia, Kowo, Dalnik und Tarkarko befinden ſich ſeit 8 Uhr morgens in unſerer Hand. Der Vormarſch geht weiter. Odeſſa brennt. Leningrad unter dem Feuer der ſchweren Artillerie (Funkmeldung der NM3) + Berlin, 16. Oktober. „Schwere Artillerie des deutſchen Heeres nahm im Laufe des 15. Oktober wiederum erfolgreich mili⸗ täriſche und kriegswichtige Anlagen in Leningrad unter wirkſames Feuer. In Induſtrie⸗ und Verſorgungsbetrieben wurden durch gutliegende Treffer ſchwere Beſchädigungen hervor⸗ gerufen. Sowietangriff blutig abgeſchlagen (Funkmeldung der NMz3.) +T Berlin, 15. Oktober. Im mittleren Teil der Oſtfront unternahmen die Bolſchewiſten am 15. Oktober gegen den Abſchnitt einer deutſchen Infanteriediviſion einen Gegenangriſt, der von mehreren Panzerkampfwagen unterſtützt wurde. In heftigen Kämpfen ſchlugen die deutſchen Truppen die Bolſchewiſten mit ſchweren Verluſten zurück. Vier ſowjetiſche Panzerkampfwagen wur⸗ den vernichtet. Kühnes deutſches Stoßtruppunternehmen (Funkmeldung der NM3.) —+ Berlin, 16. Oktober. Im Nordabſchnitt der Oſtfront wurde am 15. 10. von einer deutſchen Infanteriediviſion ein kühnes und erfolgreiches Stoßtruppunternehmen durchge⸗ führt. Der deutſche Stoßtrupp drang in die ſowjeti⸗ ſchen Linien ein und fügte den Bolſchewiſten ſchwere Verluſte zu. Die deutſchen Soldaten machten 89 Ge⸗ fangene. Außerdem verloren die Bolſchewiſten 100 Soldaten. die im Nahkampf fielen. Moskau rüſtet ſich zun Straßenkampf Barrikadenbau in den Straßen, Artillerie und Maſchinengewehre werden in Stellung gebracht dnb Berlin, 15. Oktober. Stalin ließ einen Aufruf an die Bevölkerung der ſowjetiſchen Hauptſtadt richten. in der er ſie zum Heckenſchützenkrieg aufruft. Getren dem Vorbild von Leningrad und Odeſſa ſoll auch die Einwohner⸗ ſchaft Moskaus ihr Leben und Gut opfern. um den bolſchewiſtiſchen Mördern den Rückzug zu decken. „Vergeßt das Wort„Gnade'!“ ruft Stalin der Zivil⸗ bevölkerung zu; in einem Appell an die Sowjet⸗ jugend heißt es:„Jungpartiſanen, ſchlagt den Feind, wo ihr ihn nur antrefft!“; ja, ſogar die bolſchewiſti⸗ ſchen Gelehrten„ſchwören“ pathetiſch,„ihren Ruf als ſowjetiſche Patrioten und Bürger zu rechtfer⸗ tigen“. Dieſe„Kampfparolen“ werden untermanert durch Nachrichten, die über London verbreitet werden und von„Verteidigungsvorbereitungen“ in der Sowjet⸗ hauptſtadt ſprechen. Nachdem Waffen an die Moskauer Bevölkerung verteilt worden ſeien, ſowohl an Männer wie an Frauen, habe man angeſichts der wachſenden Bedrohung begonnen, in den Straßen Barrikaden zu errichten. Artillerie ſei auf offenen Plätzen aufgefahren und an den Straßenecken ſeien Maſchinengewehre in Stellung gebracht worden. Die Moskauer Arbeiterwehr einberufen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Die engliſchen und amerikaniſchen Donnerctag⸗ morgenberichte erklären, daß ſich die Lage für Mos⸗ kau im Laufe des Mittwoch weiterhin verſchlechtert hat und daß die Gefahr ſtatt abzunehmen anwächſt. Dies gelte vor allem für die Gegend nordweſtlich der Stadt, aber auch ſüdöſtlich hätten die deutſchen Truppen weitere Fortſchritte gemacht. „Daily Mail“ erklärt, der Vorſtoß der deutſchen Panzerſtreitkräfte gewinne immer mehr an Boden. Die angebliche Pauſe der letz⸗ ten Tage ſei nur von ſehr kurzer Dauer geweſen und die Deutſchen hätten ihre Ofſenſive jetzt mit neuer Kraft aufgenommen. Als ein Beweis für die wachſende Gefahr wird die Einberufuna der Moskauer Arbeiterwehr am Mittwochvormittag bezeichnet. In London und Waſhington verſucht man wei⸗ terhin den Sowjets durch freundliche Zeitungs⸗ artikel und Politikerreden Mut zuzuſprechen. „Evening Standard“ behauptet z.., die Engländer ſeien zwar im Augenblick nicht in der Lage, bedeu⸗ tende materielle Hilfe zu leiſten, aber die britiſchen Luftangriffe im Weſten kämen den Sowjets doch ſehr zuſtatten. Auf einen Beweis verzichtet das eng⸗ liſche Blatt allerdings. Zu dieſem Ermunterungsverſuch gehört auch, daß der amerikaniſche Botſchafter in Moskau, Steinhardt, deſſen plötzliche Abreiſepläne in der vergangenen Woche ſo großes Auſſehen erregt hat⸗ ten, in allerletzter Minute von Waſhington Gegen, anweiſung bekam. Steinhardt wird, wie die„Times⸗ mitteilt, zunächſt in Moskau verbleiben. Seine Reiſe nach Amerika ſei aufgeſchoben worden,„um nicht zu falſchen Auslegungen Anlaß zu geben“. Sowjetheeresbericht geſteht Durchbruch (Funkmeldung der NM3) —+ Berlin, 16. Oktober. Bezeichnend für die hoffnungsloſe Lage der So⸗ wjets ſind der letzte ſowjetiſche Heeresbericht, der Der einen deutſchen Durchbruch eingeſtehen muß, und ein neuer Aufruf des Moskguer Nachrichtendienſtes, der ſich nicht an die Sowjettruppen, ſondern an die„So⸗ wjetkämpfer“ wendet, worunter, wie es der Stalin⸗Aufruf an die Berölkerung gezeigt hat, die Zivilbevölkerung zu verſtehen iſt. Der ſowietiſche Heeresbericht vom Mitter⸗ nacht meldet, daß„im Laufe der Nacht zum 15. Oktober ſich die Lage an der Weſtfront ver⸗ ſchlechtere. Die faſchiſtiſchen Armeen warfen große Mengen von Panzern und von motori⸗ ſierter Inſanterie gegen die Sowieteinheiten und an einem Abſchnitt durchbrachen ſie die Sowiet⸗ verteidigungsſtellungen“. Einige Zeit ſpäter verbreitete der Moskauer Nachrichtendienſt an die„Sowjetkämpfer“ einen neuen Aufruf, in dem es heißt:„Noch nie lag eine Es ijt nichts mit hiſtoriſchen Vergleichen ſo große Verantwortung auf den Kämpfern, wie in dieſen finſteren Tagen. Ihr müßt dem Feinde Widerſtand leiſten. Solange eure Hände die Waffen unklammern, könnt ihr das Land ſchützen. Heiliges Gebot iſt es, daß ſich ein Kämpfer von ſeiner Waffe nicht trennen darf. Waſfen ſind wertvoll!“ Das Organ der bolſchewiſtiſchen Armeen, der „Rote Stern“ ſchreibt heute, die Verteidigung von Moskau müſſe im höchſten Tempo ver⸗ ſtärkt werden. Ganz beſonders groß ſei die Gefahr durch die Kämpfe bei dem Induſtriezentrum Kalinin, von wo auß die Deutſchen durch eine Flankenbewegung neue Gefahren bringen könnten. Auch die„Prawoa“ ſchließt ſich dem allgemeinen Alarm an und ſchreibt, daß trotz des Einſatzes von Verſtärkungen, die die Deutſchen an einigen unter⸗ georoͤneten Frontabſchnitten hätten aufhalten können, die Lage im höchſten Grade kritiſch ſei. Die„Times“ geſteht: Die Lage in Rußland heute ganz anders als früher! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Die„Times“ vergleicht in einem Artikel über die Schlachten im Oſten, der etwas nüchterner gehalten iſt als die meiſten engliſchen Zeitungsaufſätze zum gleichen Thema, die Lage der Sowjetarmeen mit der früherer ruſſiſcher Armeen und warnt ſehr eindring⸗ lich vor den beliebten hiſtoriſchen Vergleichen. Das Blatt erklärt u..:„Ein modernes Heer ſtützt ſich auf die Induſtrie und die Lage dieſer Induſtrie, be⸗ grenzt zum erſten Male in der Geſchichte der Heere die Bewegungsfähigkeit einer Armee, ein Zuſtand, der einen General Kutofow während der napoleo⸗ niſchen Kriege und General Alexiew im letzten Kriege und ſelbſt General Budjenny im Polenfeldzug vor zwanzig Jahren ſehr ſeltſam erſchienen wäre.“ Mit dieſen Worten bereitet die„Times“ alſo ihre Leſer darauf vor, daß die Beweglichkeit der noch verbleibenden ſowjetiſchen Truppen nach der Ein⸗ ſchließung Leningrads, dem Verluſt von Kriwoi Rog, dem weitgehenden Ausſall des Don⸗Gebietes und des Moskauer Induſtriebezirks auf ſehr enge Grenten beſchränkt bleiben müſſe. Das Blatt ſtellt im übrigen weiterhin feſt, daß die Sowjetarmeen auch zu einem Zeitpunkt, da ie ſich noch auf die geſamte induſtrielle Kraft er Sowjetunion ſtützen konnten,„niemals auch nur den Schatten einer Initia⸗ t ive beſeſſen hätten“ und daß es der Sowjet⸗ führung nur vorübergehend und örtlich beſchränkt ab und zu gelungen ſei, die Initiative an ſich zu reißen. Eingeſtändniſſe Liddell Harts (Funkmeldung der NMZ.) + Genf, 15. Oktober. Bei der Heftigkeit, mit der die Kampfhandlun⸗ gen im Oſten geführt ſeien, ſchraht der militä⸗ riſche Mitarbeiter des„Daily Mail“ Liddell Hart, hätten natürlich auch die Deutſchen Verluſte ge⸗ habt. Von Anfang an aber ſei es klar geweſen, daß auf einer ſo weiten Front die Deutſchen mit gering ſeien. ihren vorzüglichen techniſchen Waffen ungleich Vorluſte erlitten hätten, als die So⸗ wjets. Den Sowjets, ſo heißt es hier weiter, ſei keine Möglichkeit gegeben geweſen, die Front enger zu ziehen. Dazu hätte Moskau in Kauf nehmen müſſen, daß durch den deutſchen Vormarſch ſeine rückwärti⸗ gen Verbindungen immer ſchlechter geworden ſeien, ſo daß es den Sowjets ſehr ſchwer gefallen wäre. Re⸗ Werſeh von einem Kampfabſchnitt zum anderen zu werfen. 0 Ein militäriſches Unternehmen der Engländer auf dem Kontinent lehnt Liddell Hart ab, da den Sowjets nicht mehr damit gedient ſei und vor allem die Erfolgsausſichten der Eng⸗ länder— falls überhaupt vorhanden— äußerſt Auch der militäriſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ charakteriſiert die Lage der Sowjets als ſehr ernſt. Da, ſo ſchreibt er, die neue Offenſive ein⸗ ſetze, nachdem die Bolſchewiſten ſchon drei Monate hindurch die Schläge der Deutſchen hingenommen hätten, nehme der deutſche Vormarſch in äußerſt ſchnellem Tempo großen Umfang an. Chaos im Sowjet⸗Eiſenbahnweſen — Stockholm, 16. Okt.(Sonderdienſt d. NMz3.) Wie jetzt ſelbſt in den Moskauer Rundfunkſendun⸗ gen zugegeben wird, geſtaltet ſich die Lage auf den ſowjetiſchen Eiſenbahnen nach dem Verluſt der weſt⸗ lichen Teile des Landes von Woche zu Woche kritiſcher. Faſt täglich bringen die einzelnen Sowjetſender Auf⸗ rufe an die Eiſenbahnerſchaft, das Höchſte an Kraft⸗ anſtrengungen zu leiſten, um die Lage zu retten. Man erfährt aus dieſen Sendungen, daß ganze Bauern⸗Kolchoſen weggeführt und für Gleisarbeiten eingeſetzt worden ſind. Wie aus einer der letzten Sendungen von Radio Moskau hervorgeht, fehlt es vor allem an qualifizierten Facharbeitern im Eiſen⸗ bahnſyſtem, und die Kommuniſtiſche Partei ſucht die⸗ ſen Mangel durch Schnellausbildungskurſe zu erſetzen. 152. Jahraang— Uummer 284 Bei Borodino * Mannheim, 16. Oktober. Die Doppelſchlacht von Wjasma und Brjanſsk, die entſcheidende Schlacht des ganzen Oſtfeldzuges, iſt zu Ende geſchlagen. Nicht weniger als 560 000 Sowjetſoldaten haben wieder den Marſch in die deutſchen Gefangenenlager angetreten, nicht weniger als 900 Panzerkampfwagen und über 4000 Geſchütze liegen zerſchmettert und verbrannt auf dem Schlacht⸗ feld oder füllen die Beutelager der deutſchen Armeen. Der Kampf aber nähert ſich Moskau. Bei Borodino, ſo ſagen die Sowjetruſſen, ziehe ſich die neue ſowjetruſſiſche Verteidigungslinie hin, die den Zugang nach Moskau decken ſoll. Der Name weckt Erinnerungen. Schon einmal hat er in der Geſchichte der Stadt Moskau eine fatale Rolle ge⸗ ſpielt. Schon einmal hat dort ein Eroberer ſich den Zugang zur heiligen Stadt der Ruſſen erzzwungen. Es war ein heißer Tag, jener 7. September des Jahres 1812, an dem Kutuſow hier endlich die von Napoleon ſo lange erſehnte u. ſo vergeblich geſuchte ent⸗ ſcheidende Schlacht um den Beſitz Moskaus annahm. Und es war der fürchterlichſte Kampf, den die Napo⸗ leoniſche Armee, damals von 600 000 Mann ſchon längſt auf weit unter 100 000 zuſſammengeſchmolzen, zu be⸗ ſtehen hatte. Immer und immer wieder warfen die Ruſſen, in ausgezeichneten Feldſtellungen verſchanzt, den Anſturm der kaiſerlichen Armee zurück. Erſt als Napoleon ſchweren Herzens, denn er wußte, was er damit aufs Spiel ſetzte, dem verzweifelten Drängen ſeiner Marſchälle nachgab und die Garde ins Feuer ſchickte, erſt als Marſchall Ney, der Elſäſſer aus Rap⸗ poltsweiler, ſich an die Spitze der ſtüvmenden Trup⸗ pen geſtellt und mit eigener Hand den kaiſerlichen Adler über die Leichenhügel in die Hauptredoute des Gegners getragen hatte, erſt da gab Kutuſow ſich ge⸗ ſchlagen und überließ ſeinem Gegner die Ehre des Tages. Sechs Tage ſpäter, am 7. September, wartete Napoleon auf dem letzten Hügel vor Moskau, daß ihm der Bürgermeiſter die Schlüſſel der Stadt über⸗ reiche. Er wartete vergebens: in der Stadt, die ſchweigend vor ihm lag und in ihrer düſteren Pracht im Glanze der Septemberſonne leuchtete, war kein Leben mehr, lauerte nur mehr der Tod und für den Kaiſer ſelbſt der Sturz ſeines Sterns umd das Ende ſeines Glücks. Heute wird wieder bei dieſem Boro⸗ dind gekämpft. Heute ſetzt hier wieder Stalin ſeine letzten Reſerven ein, um den Marſch des Er⸗ oberers gegen den Kreml aufzuhalten. Nur iſt es heute ein anderes Heer, das ſich Moskau nähert, und es iſt ein anderes Heer, das heute Mos⸗ kau verteidigt. Napoleon ſagte einmal von ſich, daß er„ſeine Siege nicht zuletzt mit den Stiefeln ſeiner Soldaten gewonnen habe“. Die Siege der deutſchen Armeen werden gewonnen mit den dröhnenden Motoren ihrer Panzer und Stukas. Der napoleo⸗ niſche Heerwurm brachte es auf 15 Kilometer Marſchleiſtung im Tage, die motoriſierten deutſchen Armeen durchſtürmen die Räume mit der Kraft und der Schnelligkeit des Blitzes. Die Armee, mit der Napoleon bei Borodino kämpfte und ſiegte, war be⸗ reits erſchüttert und zermürbt: ſie zehrte noch vom Ruhm ihrer Siege und ſie lebte noch vom Genie ihres Führers, aber ſie war längſt nicht mehr die „große Armee“, die am A. Juni über den Njemen gegangen war. Die deutſche Armee, die heute bei Borodino ſteht und kämpft, und es vielleicht ſchon längſt im Rücken gelaſſen hat, hat wie der Rieſe An⸗ täus aus allen Schlachten dieſes Krieges immer nur neue Kraft gezogen und ſteht heute in unvergleich⸗ licher Stärke und in ſiegestrunkener Entſchloſſenheit da. Die ruſſiſche Armee, die Kutuſow damals kom⸗ mandierte, war dagegen ungeſchlagen und unver⸗ ſehrt, erfüllt mit der Leidenſchaft des„heiligen Krieges“, geführt von Feldherren, die ihr Können bereits unter Beweis geſtellt hatten, genährt und ge⸗ ſtützt von den unerſchöpflichen und unverſehrten Hilfsquellen des rieſigen Landes. Die Armee, die heute Stalin noch zur Verteidigung Moskaus zur Verfügung ſteht, beſteht nur mehr aus den Trüm⸗ mern eines von Niederlage zur Niederlage geflüch⸗ teten Heeres, dem längſt der militäriſche Sieges⸗ glaube geſchwunden, das moraliſche Rückgrat gebro⸗ chen iſt, das ſeine Felöͤherrn immer nur auf der Flucht ſah, deſſen rieſige Ausrüſtung in den Schlach⸗ ten vorher zerſchlagen worden iſt und das heute nur noch kämpft mit dem dumpfen Fatalismus, mit dem der Bolſchewismus die ruſſiſche Seele zu erfüllen ver⸗ ſtanden hat, gehetzt von den Kommiſſaren, die da⸗ hinter ſtehen, getrieben von der unmenſchlichen Angſt, dem unheimlichen„faſchiſtiſchen Feind“ in die Hände zu fallen. Stalin wird auch mit dieſer Armee ſich um Moskau ſchlagen: natürlich wirder es, weiler muß! Und dieſe Armee wird ſicher auch in dieſer letzten Phaſe ihres ſelbſtmörderiſchen Kampfes das tun, was anan ſie weniger als patriotiſche Pflicht denn als un⸗ erbittliches Muß, hinter deſſen Verleugnung der eigene Tod ſteht, zu tun gelehrt hat; ſie wird ſich gegen das übermächtige, rätſelhafte, unangreifbare Phäno⸗ men des deutſchen Sieges wehren, ohne die kleinſte Ausſicht ihn verhindern zu können. Der Krieg in Sowjetrußland war von Anfang an nicht leicht, er wird auch in ſeiner letzten Phaſe nicht leichter werden. Wir wiſſen das, aber noch mehr wiſſen wir das Ende dieſer Kämpfe, noch mehr wiſſen wir, daß Stalin — 5 mehr zu hoffen, nur mehr alles zu verlieren at. Auch Stalin ſelbſt weiß es. Er vertraut nicht mehr auf den Sieg ſeiner Armee, er hat keine Hoffnung mehr, daß ſie, die geſchlagen worden iſt, da ſie bereit, gerüſtet und ſiegesfroh war, jetzt noch den Deutſchen den Weg ſperren könnte, da ſie nur mehr ein Trümmerhaufen iſt. Er gibt Moskau verloren. —— Einſchließungsoperationen im G Aber er gibt es nicht verloren wie ein ehrlicher Spie⸗ ler, der ehrlich und hart gegen ſich ſelber und menſch⸗ lich genug gegen die anderen iſt, auch die Folgen ſeines verlorenen Spiels zu tragen. Er räumt die Millionenſtadt Moskau nicht, wie es Forderung der Vernunft und Pflicht der Menſchlichkeit wäre; er iſt entſchloſſen— natürlich nicht ſich ſelbſt, aber die Millionen ihrer Zivilbevölkerung unter ihren Trüm⸗ mern begraben zu laſſen. Das iſt kein heroiſcher Akt, wie es der Untergang Karthagos war, das iſt der Triumph des Selbſtzerſtörungstriebes, der immer in der Tiefe der ruſſiſchen Seele gewirkt hat und deſſen ſataniſche Verzerrung und Verwirklichung der Bol⸗ ſchewismus darſtellt. Moskau rüſtet ſich zum Heckenſchützenkrieg. An die Arbeiter ſind Gewehre verteilt, Frauen mar⸗ ſchieren in Bataillonen der roten Garde, die die Vor⸗ ſtädte verteidigen ſollen, Barrikaden ſind in den Straßen errichtet, Geſchütze und Maſchinengewehre an den Straßenecken aufgeſtellt. Blutrünſtige Auf⸗ ruſe der Regierung rufen an allen Straßenecken, aus jedem Lautſprecher und aus jeder Zeitungsſpalte zum Mordkrieg der Heckenſchützen auf. Stalin muß ſich klar ſein, was er damit tut: er beſchwört die Vernichtung über die Millionen der bolſchewiſtiſchen Hauptſtadt herauf. Er muß ſich auch über die militäriſche Sinn loſigkeit ſeines Tuns klar ſein: ſo wie er Moskau verteidigen möchte, ſy haben die Polen auch einmal Warſchau und die Engländer und Holländer auch einmal Rotterdam verteidigen wollen. Drei Tage hat die Verteidigung an der einen, einen halben Tag an der anderen Stelle gedauert. Dann war das Ende des ſo emphatiſch an⸗ gekündigten„heroiſchen Widerſtandes“ da. Aber Stalin kommt es gar nicht auf den Sinn ſeiner Verzweiflungspolitik an, es kommt ihm ledig⸗ lich darauf an, keine Lücke im Widerſtandswillen des bolſchewiſtiſchen Regimes ſichtbar werden zu laſſen, 0 durch die vielleicht die Auflehnung gegen das Regime eindringen könnte. Er führt heute keinen Krieg mehr um die Rettung Rußlands, ſchon gar nicht mehr um den Sieg ſeiner Armeen; er führt heute nur noch aus⸗ ſchließlich Krieg um die Hinauszögerung des unver⸗ meidlichen Zuſammenbruchs ſeines perſönlichen Pre⸗ ſtiges und ſeines bolſchewiſtiſchen Prinzips. Des⸗ wegen hat er die Millionen der ſowjetruſſiſchen Sol⸗ Saten geopfert, deswegen iſt er entſchloſſen jetzt auch die Millionen der Moskauer Bevölkerung zu opfern Von Stalin ſelbſt, der Perſoniſikation des nihili⸗ ſtiſchen Prinzips in der Weltpolitik, überraſcht das nicht. Aber dafür überraſcht um ſo mehr der Bei⸗ fall, den man dieſer Haltung in England und Ame⸗ rika zollt. So cweit verſtrickt im ſanatiſchen Haß ge⸗ gen uns Deutſche, die mit unſeren weſtlichen Geg⸗ nern in jahrhundertelanger Verbindung menſchlicher Geſittung und Kultur gelebt haben, haben wir un⸗ ſere Feinde jenſeits des Kanals und des Ozeans doch nicht gehalten, daß ſie dieſes Haſſes wegen ſich ſo weit von jeder Menſchlichkeit entfernen, wie ſie es tun. Man muß ſich dieſe frommen, von Humanität angeb⸗ lich ſo ſehr erfüllten Herren vorſtellen, wie ſie in den tiefen Klubſeſſeln der Londoner und Waſhingtoner Salons bei Coktail und Zigarren Beifall klatſchen, weil örüben Stalin Millionen in den Tood hetzt; wie ſie hämiſch auf die Franzoſen ßeigen, die ihre Deka⸗ denz bewieſen hätten, weil ihnen„der Louvre mehr wert geweſen ſei als den Ruſſen der Kreml“; wie ſie jubeln, weil dort eine Millionenſtadt verbrennen ſoll, nur damit die Tage der Abrechnung über ſie ſelbſt noch ein bißchen hinausgezögert werden! BWaßhrlich, wer ſich ſo eng mit dem Prinzip der Bernichzung verbündet, der darf ſich nicht wundern, wenn die Vernichtung eines Tages ihn ſelbſt ohne Gnade und Schonung treffen wirdl Dr. A. W. 8 Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 16. Oktober. Die Fortſetzung ͤͤer Angriffs⸗ und Oſten wird in Moskauer Berichten der Londoner Preſſe als beſondere Aktion von großer Wucht und Ein⸗ dringlichkeit bezeichnet. Nichts kennzeichnet die hoff⸗ nungsloſe Lage in Moskau mehr als das Telegramm der geſtrigen„Times“, wonach die Namen der bis⸗ —— drei Armeekommandanten nicht mehr in er Sowjetpreſſe genannt werden dürfen. Was jetzt im Oſten ſich vorbereitet, iſt die Ver⸗ nichtung der ſpärlich gewordenen Ueberreſte der ge⸗ tigen Somwpetarmee, die bereitgeſtellt war, den arſch in das Herz Deutſchlands anzutreten. Für dieſe Vernichtung ſind bereits die deutſchen Kräfte eingeſetzt worden, die durch den Abſchluß der Dop⸗ — 0 bei Brianſk und Wiasma freigeworden Welches Verbängnis über die letzt vor der deut⸗ ſchen Front liegenden ſowjetiſchen Städte herein⸗ gebrochen iſt. einſchließlich Moskaus, läßt Stalins Aufruf an die Zivilbevölkerung, bis zum letzten nden Weſen als Heckenſchütze zu kämpfen, nur ahnen. Die Londoner„Daily Mail“, die in den letzten Tagen merklich umgeſchwenkt iſt, fragt, ob Stkalin mit dieſer ſinnloſen Maßnahme alaubt, auch nur einen Tag die deutſchen Panzer aufzuhalten, die im Oſten Sieg auf Sieg an ihre Fahnen hef⸗ teten. Es iſt mit der Erkenntnis wenigſtens in England ſoweit gekommen, daß dies gerade die Daily Mail“ ſchreiben kann, die ſich auerſt am ſtärkſten für die Bundesgemeinſchaft mit den So⸗ wiets eingeſetzt hatte. Jetzt kommt es überhaupt nicht mehr darauf an, was die Sowiets nach dem letzten Stalinſchen Aufruf vielleicht noch an Reſerven her⸗ anzubringen vermögen. Dieſe unausgebildeten Re⸗ ſerven ſind eher eine Belaſtung als eine Hilfe für die Sowjets in ihrem Zuſammenbruch. Die jetzigen Operationen ſtoßen ſeit einigen Ta⸗ en in Gebiete, die bisher von den Sowjets für un⸗ Antaſtbar gehalten wurden. Schon iſt das Quell⸗ —4 der Wolga überſchritten und liegt weit hin⸗ ter den vorrückenden deutſchen Armeen. Mit dieſem Einbruch wird die Größe der deutſchen Erſolge ofſenbar. Die Wolga geht öſtlich an Moskau vor⸗ hei, ſpringt weit nach Oſten heraus und wendet ſich dann erſt nach Süden. 6. Die deutſche Meldung von 3/ Millionen Geſangenen nennt„Stockholms Dagbladet“„die Ausſtrahlung des Endes des Oſtkrieges“. Im„Da⸗ ken⸗ Nyheter“ ſteht, dieſe Gefangenenzahl beweiſe ex Welt die große Zerſchlagung jeder Oſſenſivmög⸗ lichkeit der Sowjetunion. Auch die übrigen ſchwe⸗ —.— Zeitungen ſtehen unter dem Eindruck dieſer fangenenzahl, in deren Höhe ſie einen Abſturz der Sowietarmee von der Bedvohung der Welt bis zur vollkommenen Ohnmacht erblicken. Intereſſant iſt wieder die Stimme der Stockhol⸗ mer„Socialdemocraten“, Das Blatt hält jede fer⸗ nere Aufforderung an die Sowjets, den Widerſtand an den Fronten fortzuſetzen, für Maſſenmord an den Bewohnern der Sowjetunion, die dieſen Krieg bisher überlebt hätten. 0 Nach Portugal hat eine n eue Flucht wohl⸗ 58 nder Engländer begonnen, Am 1. Oktober nd in Oporto 2700 Engländer, in Liſſabon 2100 Eng⸗ Rooſevelt oͤrängt mit höchſter Eile zum Kriege Halifax verlangt Aufhebung der Kriegszonen; die Vewaffnung der Handelsſchiffe genügt ihm nicht! Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Während der Ausſprache über die Bewaffnung der amerikaniſchen Handelsſchiffe gab Marineſekretär Knox geſtern zu, daß im Augenblick leider noch nicht genügend Geſchuüͤtze vorhanden ſeien, um dieſe Bewaffnung wirklich hundertprozentig durchführen Ee jedoch hoſfe er, daß die notwendigen Ge⸗ bhaet„baldmöglichſt zur Verſügung geſtellt werden önnten“. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß der Präſident, wenn die Bewaffnung praktiſch durchgeführt iſt, ſofort einen Schritt weitergehen und die Aufhebung der Kriegszonen verlangen wird, die er noch zurückgeſtellt hat, einerſeits aus Rückſicht auf die öffentliche Mei⸗ nung, andererſeits weil die notwendige Bewaff⸗ nung zu Fahrten in die Kriegszonen fehlen. In den engliſchen Propagandaſtellen in USA wird mit allen itteln Stimmung für dieſen weiteren Schritt des Präſidenten gemacht, und der engliſche Botſchafter in Waſhington dringt auf äußerſte Be⸗ ſchleunigung, da nach britiſcher Anſicht die Bewaff⸗ nung der Handelsſchiffe nicht zu Fahrten nach Eng⸗ land benutzt würden. In der Preſſekonferenz verſuchte Rooſevelt er⸗ neut, die Gegner Deutſchlands glauben zu machen, daß die USA⸗Regierung alles mögliche tue, um ihnen Materialhilfe zukommen zu laſſen. So meinte er feſtſtellen zu können, daß der Mo⸗ nat September alle bisherigen Monate um das Dreifache übertroffen habe. Immerhin mußte Rooſevelt zugeben, daß es zumindeſt bis Ende 1942 dauern werde, bis die Vertragsabſchlüſſe⸗ mit England erfüllt werden könnten. In eine unangenehme Situation kam Rooſevelt, als er gefragt würde, ob er eine geſetzliche Be⸗ grenzung der Kriegsgewinne auf ſechs bis ſieben Biogen befürworte. Rooſevelt lehnte dieſe Forderung außerordentlich haſtig ab und er⸗ widerte kurz, daß er weiter keine Stellung dazu nehmen könne. „Ebenſo peinlich ſchien Rooſevelt die Frage zu ſein, ob die Lage der Sowjets weitere Sendungen von Kriegsmaterial als zwecklos erſcheinen laſſe. Auch hier antwortete er mit einem kurzen„Nein“, ohne näher auf die Frage einzugehen. „Die gelähmten Tauſendfüßler Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. „Das Tempo des Schiffstransvortes über den Atlantik iſt in die Zeit der Segelſchiffe zurück⸗ gejunken, ja bleibt noch hinter ihr zurück. Die Schiffe kriechen über den Ozeau wie gelähmte Tauſendfüßler.“ Dieſe Feſtſtellung trifft ein Sonderkorreſpondent des Londoner„Daily Expreß“, der vor kurzem an der Fahrt eines britiſchen Konvois von England über den Ozean ereß Kanada teilgenommen hatte und jetzt ſehr intereſſant von ſeinen Erlebniſſen erzählt. Sein Eindruck war die geradezu ungeheuerliche Langſamkeit aller Atlantiktransorte, die Kriegs⸗ material nach England bringen ſollen.„Segelſchiffe brauchten“, ſo ſchreibt er,„vor ungefähr einem Jahr⸗ hundert, wenn ſie ſchnell fuhren, vierzehn Tage, um den Atlantik zu überqueren. Wir brauchten rund einen Monat, um dieſelbe Ueberfahrt mit einem modernen Frachter zu machen. Allerdings brauchten die Segelſchiffe des 19, Jahrhunderts nicht jene furchtbaren Umwege zu machen, zu denen wir ge⸗ zwungen waren. Wir ſahen zwar kein feindliches Schiff auf unſerer Fahrt, aber eines unſerer Kon⸗ voi⸗Schiſfe wurde torpediert und mindeſtens zwei⸗ mal waren wir von dem gleichen Schickſal bedroht. Wir mußten ſchleunigſt unſeren Kurs ändern und in einer völlig falſchen Richtung weiterfahren. Eines Tages ſagte uns der Navigationsoffizier: Wir ſind jetzt 100 Seemeilen näher der engliſchen Küſte(die wir vor dre! Tagen verlaſſen hatten) als es vor 24 Stunden der Fall war. Wir hatten einfach rück⸗ wärts fahren müſſen.“„Da die Schiffe wegen der der Beobachter, weit auseinander. U⸗Boot⸗ und Fliegergefahr auf jeden Rundfunk verzichten mußten, ſchien die Dauer dieſer geradezu mittelalterlich anmutenden Atlantiküberquerung noch länger.“ 3 Der Korreſpondent erinnert an eine Bemerkung 3— in ſeinen Lebenserinnerungen.„Als Churchill“ ſchreibt er,„als Kriegskorreſpondent nach Südamerika fuhr, war er während der Fahrt völlig von allen Nachrichten abgeſchnitten.“ Er ſpricht in ſeinen Evinnevungen von jenen Stunden, die„wie geläbmte Tauſendfüßler dahinkrochen“. Wer das Tempo einer heutigen Atlantiküberquerung kennt, We avas Churchill gemeint hat“. ein Wunder, daß man in England von dem Um⸗ fang der wirklichen Hilfe aus USA nicht ſehr begei⸗ ſtert iſt. Was ſoll man aber erſt in Mosbau ſagen, wenn man die Schnelligkeit der deutſchen Panzer⸗ wagen mit denen der Churchillſchen Tauſendfüßler vergleicht?! Smarte ASA-Geſchäftsmethoden! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Auf der geſtrigen Preſſekonferenz des Staats⸗ departements in Waſhington wurde wieder einmal ein merkwürdiger Vorgana enthüllt, der erneut ein bezeichnendes Licht auf die eigentümlichen Ge⸗ chäfte rings um die Lieferungen auf Grund des Pacht⸗ und Leihgeſetzes wirft. Aus den Fragen verſchiedener Journaliſten und den Antworken Staatsſekretärs Hull erſuhr man, daß die USA vor einiger Zeit 18 Bomber an die ſogenannten nor⸗ wegiſchen Freiwilligenverbände in Kanada geliefert hatten. Dieſe Bomber wurden aber nun nicht etwa nach England weitergeſchickt, ſondern an— die peruaniſche Regierung weiterverkauft. Auf Fragen aus Waſhington wurde mitgeteilt, die Bomber ſeien für die europäiſche Front zu„ver⸗ altert“. Waſhington erklärte ſich nach einigem Hin und Her damit einverſtanden, daß die Flugzeuge —9 Tranſit von Kanada nach Peru erhalten ſollten. Kaum waren ſie aber auf amerikaniſchem Boden angekommen, wurden ſie beſchlagnahmt und nun⸗ mehr noch einmal verkauft und zwar an die Sowjetunion. Lima erhob ſofort Ein⸗ ſpruch, da dieſe Flugzeuge von der peruaniſchen Re⸗ gierung rechtmäßig gekauft und bezahlt worden ſeien. In Waſhington ſtellte man ſich aber taub, da ſich die jetzige peruaniſche Regierung allgu unab⸗ ngig und ſelbſtändig zeigt und nicht auf alle ünſche Waſhingtons eingeht. Man hält alſo eine kleine Beſtrafung offenbar für nötig. Die Journaliſten wieſen darauf hin, daß dieſe merkwürdigen Geſchäfte in Peru größte Entrüſtung hervorgerufen haben. Staatsſekretär Hull gab die Tatſache im allgemeinen zu, erklärte aber, die Be⸗ ſchlagnahme ſei durch das Kriegsminiſterium erfolgt und er ſei demzufolge nicht„zuſtändig“. Wavell rüſtet im Kaukaſus Im übrigen verſucht er vergeblich die Türkei gegen Deutſchland aufzubringen Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 16. Oktober. Wie aus Sofia gemeldet wird, verfolgt man im vorderen Orient mit ſtärkſter Aufmerkſamkeit den deutſchen Vormarſch am Schwarzen Meer. Selbſtver⸗ ſtändlich gehen die Anſichten je nach dem Geſichtspunkt d General Wavell hat Befeſtigungsarbeiten im ſüdlichen Kaukaſus ſowohl an der Küſte des Schwarzen Meeres wie auch an der Küſte des Kaſpiſchen Meeres begonnen. Zahlreiche engliſche Flakbatterien ſind aus dem Norden Jrans nach Georgien und nach Aſer⸗ beidſchan entſandt worden. Im übrigen verſucht der engliſche General durch rege Propagandatätigkeit die Türkei zu beunruhigen und auf engliſche Seite hin⸗ überzuziehen. So erklärte er kürzlich engliſchen Jour⸗ naliſten, die Deutſchen können den Kaukaſus nicht an⸗ greifen, es ſei denn, die italieniſche Flotte fahre durch die Dardanellen in das Schwarze Meer. Das aber würde die Türkei niemals zulaſſen. Der Zweck ſolcher alarmierender Aeußerungen iſt deutlich genug. Türkiſcherſeits bewahrt man die ſtreugſte Zu⸗ rückhaltu nig und nach den aus den ſüdöſtlichen Hauptſtädten, aus Iſtanbul und Ankara, in Rom einlaufenden Meldungen liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß die türkiſche Regierung dieſe Hal⸗ tung aufgeben werde. Die türkiſche Preſſe beſchränkt ſich darauf, die militäriſchen Ereigniſſe wiederzu⸗ geben, wobei beſonders die militäriſchen Sachver⸗ ſtändigen, wie z. B. der bekannte Militärſchriftſteller General Erkilet den Leiſtungen Deutſchlands und ſeiner Verbündeten uneingeſchränkte Bewunderung zollen. Die engliſchen Vorbereitungen, die ſich unmittel⸗ bar an der türkiſchen Grenze abſpielen, werden mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. So ſchreibt die türkiſche Zeitung„Son Telegraph“, die Anweſen⸗ heit General Wavells in Teheran und ſein Kontakt mit dem Sowietbefehlshaber im Kaukaſusgebiet be⸗ ſtätige die entſcheidende Bedeutung, die England der Verteidigung des Kaukaſus beimißt. CCCCCCCCCCPPPPPCPPPPPCCGPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTTTTTTTTGTGTGTGTbTbT———TbT—bT——PPPP——bTb—————vÄ—— Was für Gefangene? „Eine Radioſtation in Eugland aus dem Wege geräumt“ EP. Boſton, 16. Okt. Das frühere Flaggſchiff„Daſh“, das Admiral Byrd auf ſeinen antarktiſchen Expeditionen benutzte, iſt im Hafen von Boſton vor Anker gegangen. Es brachte zwanzig Gefangene von Grönland mit. Die Ofſiziere des Schiſſes verweigern gegen⸗ Küber der Preſſe jegliche Auskunft über das, was auf Grönland geſchehen iſt, abgeſehen von der Angabe, daß„eine Radioſtation aus dem Wege ge⸗ rüünmt iſt“. N Einer Erklärung von zuſtändiger Seite zufolge, wer⸗ den die Gefangenen vorausſichtlich den amerikaniſchen Einwanderungsbehörden übergeben, die ſie bis auf weiteres internieren werden. Das norwegiſche Frachtſchiff„Busko“, das die Ausrüſtung der Radioſtation nach Grönland gebracht wird vorläufig im Hafen von Boſton aufgelegt werden. 5 Der italieniſche Wehemachtsbericht Abgewieſene britiſche in Nord⸗ und Oſt⸗ afrika (Funkmeldung der NMz3.) +E Rom, 16. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donners⸗ tag hat folgenden Wortlaut: Das Hanptauartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika Gefechte an der Tobrukfront, die für unſere Truppen günſtig verlieſen. Motori⸗ ſierte ſeindliche Einheiten wurden von unſerer Ar⸗ tillerie unter Feuer genommen. Die Luftwaffe böm⸗ bardierte Beſeſtigungen und Barackenlager von Tobruk. In Oſtafrika wurde ein Ueberrumpelungs⸗ verſuch gegen unſere Stellungen von Dalag(Gon⸗ dar) glatt abgewieſen. Der Feind erlitt beträchtliche Verluſte. Abteilungen der Stellung von Culquabert verſtreuten feindliche Trupps, die verſuchten, ſich un⸗ ſeren Waſſerverſorgungsanlagen zu nähern um ſie zu beſchäbigen, und fügten dem Feind Verluſte zu. Im Mittelmeer wurde ein britiſches U⸗Boot von unſeren U⸗Bootjägern verſenkt. Vor einem altiven Kriegseintritt Fapans? Alarm in Manila und Hongkong— Abbruch der Verhandlungen zwiſchen Tokio und Waſhington? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Nom, 16. Oktober. Wie aus Schanghai gemeldet wird, haben die Nachrichten vom öſtlichen Kriegsſchauplatz in den maßgebenden Kreiſen des Fernen Oſtens ſtarke Be⸗ unruhigung hervorgerufen Man unterſtreicht jetzt die Notwendigkeit, die Philippinen und Burma zn befeſtigen und die phantaſtiſchſten Gerüchte über einen eveutuel⸗ len Angriff Japaus auf Sibirien ſind im Umlauf. Aus Tſchungking wird berich⸗ tet, daß die Japaner in letzter Zeit ſtarke Trup⸗ penverſammlungen in Mandſchukuo vorgenom⸗ meu haben. Aus dieſem Grunde iſt es verſtändlich, daß die angelſächſiſche Propaganda auf dieſe Weiſe die ſo⸗ genannte chineſiſche Gegenoffenſive in der Provinz nan zu ermutigen 91 Erwähnt ſei in dieſem Zuſammenhang eine Meldung aus Tokio, der zu⸗ folge die japaniſche Parlamentskommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenheiten eine Sitzung abgehalten hak, in der ſie die Regierung en eine feſt e Haltung gegenüber den ereinigten Staaten einzunehmen. Wie weiter aus Schanghai gemeldet wird, befür⸗ worten viele im Fernen Oſten lebende Engländer jetzt ein größeres Entgegenkommen gegen Indien, da bei einer direkten Gefährdung Indiens als Folge des Zuſammenbruchs der Sowjets die Inder ſelbſt in großem Umfang zum Kampf herangezogen wer⸗ den und daher für Englands Sache günſtiger ge⸗ ſtimmt werden müßten. Syrien, Frak, Iran--— drei ungelöſte Probleme für Englanos Herrſchaft in Nahoſt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 16. Oktober. In Syrien nimmt die Unzufriedenheit mit der britiſchen Gewaltherrſchaft immer ſchärſere Formen an, ſo daß britiſche und de⸗gaulliſtiſche Truppen, wie aus Ankara gemeldet wird, als Strafexpedition gegen die Aufſtändiſchen eingeſetzt werden müſſen. Die ſyri⸗ ſchen Araber verfolgen mit ſtärkſtem Intereſſe die weltpolitiſchen Ereigniſſe und informieren ſich trotz der britiſchen Bemühungen, ſie von der Außenwelt ab⸗ zuſchneiden, am Radio über die militäriſche Entwick⸗ lung, obwohl die Engländer das Abhören fremder Sender mit ſchweren Strafen ahnden. Im Frak gehen die Engländer ebenfalls ſcharf gegen die freiheitsliebenden und national einge⸗ tellten Elemente vor, wobei ihnen die neugebildete egierung Nuri el Said, die ganz von dem Beherr⸗ ſcher des Landes, Lord Cornwallis, abhängig iſt, be⸗ ilflich iſt. Nuri el Said hat im Heer ſowie in der erwaltung eine„Säuberungsaktion“ gegen die länder die meiſten mit ihren Familien. In einer Betrachtung der Sorgen Englands erwähnt der Liſſaboner„Diario“, daß die Zahl der von der In⸗ ſel ausgewanderten engliſchen Familien wieder er⸗ en unausgeſetzt engliſche Familien in Portugal ein, as Swiſchenſtation iſt. 11000 engliſche Familien ſeien jetzt in Portugal. 8 zugenommen hat. Im Clipper⸗Flugzeug trä⸗ Staaten beſtellt haben. Zumutung ſtarkes Auſſehen erregt. national eingeſtellten Mitglieder der von den Eng⸗ ländern vertriebenen Regierung Katlani begonnen. Wie unbeliebt der neue Miniſterpräſident bei der Bevölkerung iſt, geht daraus hervor, daß ſeit der Uebernahme der Regierung durch ihn an den Mauern Bagdads ſtändig Aufrufe angebracht wer⸗ den, die die Bevölkerung zum Auſſtand gegen die Regierung auffordern. Auch in Iran erwachſen den Engländern ſtän⸗ dig neue Schwierigkeiten. So können ſich die bri⸗ tiſchen Militärbehörden, wie Radio Teheran meldet, mit der von ihnen ſelbſt eingeſetzten iraniſchen Re⸗ R nicht über die Höhe des Beitrages einigen, er von Jran zum Unterhalt der im Lande ſtehen⸗ den britiſchen Truppen aufgebracht werden ſoll. Die Engländer wenden fetzt auch der trans⸗ iraniſchen Bahn erhöhte Aufmerkſamkeit zu, denn angeſichts des militäriſchen Zuſammenbruches der Sowjetunion gewinnt die Bahn als Verbindung öwiſchen dem Perſiſchen Golf und der Sowjetunion als künftiger Transportwea für eventuelle Hilfs⸗ lieferungen für die Sowjets ſtark an Bedeutung. Den Mangel an Wagen wollen die Engländer, wie die Agentur Mondo Arabo meldet, durch eine An⸗ leihe bei dex ägyptiſchen Eiſenbahn abhelfen. Die ägyptiſchen Eiſenbahnen ſollen ein Teil ihres Wa⸗ enparks nach Iran ſchicken. Dafür hat Lord Lidd⸗ eton den Aegyptern einen Teil der Eiſenbahnwagen zugeſagt, die die Engländer in den Vereinigten In Aegypten hat dieſe neue An kei tiſchen Punkt EP. Tokio, 16. Okt. Als eine ernſte, wenn nicht letzte Warnung an die USA betrachten politiſche Kreiſe die offenbar halb⸗ amtlichen Charakter tragende Erklärung der Domei⸗ Agentur über die zwiſchen Japan und den USA ge⸗ führten Verhandlungen. Der Schwerpunkt dieſer Er⸗ klärung liegt dabei in dem Satz, daß eine weitere Hinausziehuna der ſeit der Ko⸗ noye⸗Botſchaft. d. h. ſeit 49 Tagen geführten japa⸗ Verhandlungen nicht zu⸗ äſſia ſei, ſolange Amerika mit der doppelzüngigen Politik fort⸗ fährt, nämlich einerſeits ſich in einer feindſeligen, antijapaniſchen Haltung betätigt, andererſeits mit Japan diplomatiſche Verhandlungen führt. Die feind⸗ ſelige Haltung der USA umſchreibt die auf„gutunter⸗ richtete Kreiſe“ geſtützte Domei⸗Erklärung mit der Rolle der USA in der ABCDeFront und der Unter⸗ ſtützung Tſchiangkaiſcheks, darüber hinaus in der Or⸗ ganiſierung eines offenſiven Auſmarſches gegen Ja⸗ pan, wozu es England und die Sowfetunion einlade. Man könne im Lichte der jetzt erkennbaren Umſtände ſagen. daß die USa die Führerſchaft im antiſapani⸗ ſchen Lager übernommen haben, ſo daß Zweifel be⸗ rechtigt ſeien, ob die USA ernſthaft eine Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens im Pazifik anſtrebe. „Japan ſei in Gefahr, in eine von den hinterliſti⸗ gen USA aufgeſtellte Falle zu gehen, falls es die gegenwärtigen Verhandlungen fort⸗ etzt.“ „Japan in 90 Tagen“ dnb. Berlin, 15. Oktober. Der USA⸗Admiral Stirling. der ſich bereits vor kurzem durch gewiſſe Aeußerungen über die Darda⸗ nellen das Anrecht auf Einlieferung in eine Heil⸗ anſtalt erworben hat, iſt nun völlig reif für den Ab⸗ transport geworden. Auf eine Frage wie lange die USA brauchen würden, um Japan zu beſie⸗ gen, erklärte dieſer Rooſevelt⸗Admiral wörtlich, daß dazu mindeſtens 90 Tage nötig ſeien. Weiter prophezeite der arme Tor, daß vor dem Ende des Krieges! ein nordamerikaniſches — kämpfen werde, wenn nicht die deutſche oral ſo ſchw würde wie 1918(9. Hauptſchriftleiter und verantwortlich fü itik: 85 8 We e. ſexausgeber, Drucker u erleger: Neue Mannheimer Bur geit Preisliſte Nr. 12 gültig.* O 9 8 ————————————— * Mannheim, 16. Oktober. 18.35 .49 Sonnennntergang Donnerstag: Sonnenaufgang Freitag: Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Beſcheiuͤenheit Sie iſt eine Zier. Aber der Volksmund hängt fürſorglich gleich die Ergänzung an, daß man weiter „ohne ihr“ kommt. Goethe geht noch weiter. Nach ſeiner nicht unmaßgeblichen nur Lumpe — jawohl Lumpe— beſcheiden. Erfahrungsgemäß halten es die meiſten mit Goethe. Eine beſſere Re⸗ ferenz kann man ſich ja auch nicht wünſchen. Ganz ehrlich, wer iſt denn von uns beſcheiden? Wo ſtand je ein Inſerat, mit dem ein kleiner An⸗ geſtellter mit geringen Kenntniſſen und faul wie die Sünde Stellung ſuchte?! Bitte, wo ſtand das? Noch immer hat ein tüchtiger, überdurchſchnittlich be⸗ gabter und erfahrener, fleißiger und zielſtrebiger Mann Stellung geſucht. Oder umgekehrt: Hat ſchon einmal eine Bruchbude nach Hilfskräften geſchrien? Niemals. Immer war es ein angeſehenes und leiſtungsfähiges Haus. Beſcheidenheit? Sie würde hier die Exiſtenz gefährden. Goethe hat recht. Oder wohin käme der Schaububdenbeſitzer, be⸗ ziehungsweiſe Ausrufer, wollte er ſeine Schau als kümmerliche Sache deklarieren? Er bliebe allein in ſeiner Bude und würde ein Opfer der eigenen Be⸗ ſcheidenheit. Weil er aber erklärt, bei ihm gäbe es eine Schau für verwöhnte Großſtadtmenſchen zu ſehen, kriegt er den Laden voll— mit lauter ver⸗ wöhnten Großſtadtmenſchen und ſolchen, die es noch werden wollen. Dabei, und das iſt wiederum be⸗ zeichnend, nimmt man ſeine Erklärungen gar nicht ganz ernſt. Aber hinein geht man doch, nur weil der Ausrufer nicht beſcheiden war. Hätte er erklärt:„Bei mir ſehen Sie nichts Geſcheites, etwas was man noch ſo hinnehmen kann, eine Schau, die zum Durchſchnitt gehört“, kein Menſch wäre je Zeuge dieſer Schau geworden. Doch weiter kommt man ohne ihr! Es iſt nun Allerdings man kann es auch über⸗ einmal ſo. Wie unterſchrieb doch die wonnige Maid treiben. Elly einen Brief an ihren Bräutigam?„Deine ent⸗ zückende Elly“, ſetzte ſie darunter! Da hört die Un⸗ beſcheidenheit bereits auf, und die Dummheit be⸗ ginnt. Man ſagt zwar, die Grenze zwiſchen Un⸗ beſcheidenheit und Dummheit ſei reichlich unſicher. * Wünſche punkt- und bezugſcheinfrei Was man fürs erſte WoW⸗Wunſchkonzert noch wiſſen muß Kein Mannheimer braucht am kommenden Sonn⸗ taa wunſchlos glücklich zu ſein. Im Gegenteil: wer Wünſche hat zu hören, der wünſche nur immer apeiter kräſtig drauflos,— es koſtet bloß Geld, aber keine Punkte oder ſonſtige behördliche Beſcheinigungen und darum iſt jede Zurückhaltung hier fehl am Platze. Die Einzelwünſcher— das wiſſen wir ſchon— ſagens jeweils ihrer Ortsgruppe ins wunſchgeneigte Ohr, während Kollektivwün⸗ ſche, organiſierte Gruppenwünſche, wie ſie inner⸗ halb einträchtiger Betriebe, Vereine, Verbände oder auch ganzer Innungen heutzutage häufiger vorkom⸗ men ſollen. noch bis morgen, Freitag, 17. Oktober, vorgebracht werden können. Auch ſoll nicht un⸗ erwähnt bleiben, daß zu den zahlreichen promi⸗ nenten Mitwirkenden, die uns am Sonntag im Nibelungenſaal wunſchgerecht muſikaliſch be⸗ tören werden, außer der„Liedertafel“ auch der „Männergeſangverein Lindenhof“, die„Sängerhalle Germania“ und der„Liederkranz Neckavau“ zählen werden, da ſich Muſikdirektor Adam mit ſeiner geſamten ſtimmgewaltigen Chorgruppe angeſagt hat. Darum: friſch gewünſcht iſt halb gewonnen. Und je mehr Wünſche vorgebracht werden, deſto öfter hat einer den Geldbeutel gezückt, worauf es bekanntlich für die erfolgreiche Abrechnung entſcheidend an⸗ kommt. Wild auf Fleiſchkarte Bei der Abgabe von Schalenwildbret durch den Jagdausübungsberechtigten an den Verbraucher wurden bisher bei ganzen Stücken 15 v. H. des Ge⸗ ſamtgewichts, bei Teilſtücken 30 w. H. des Gewichts des Teilſtückes auf die Fleiſchkarte angerechnet. Dieſe Regelung bedeutete eine Ungerechtigkeit demjenigen Verbraucher gegenüber, der nicht vom Jagdaus⸗ übungsberechtigten Wild beziehen konnte, da er beim Bezug vom Wildhändler erheblich mehr Fleiſch⸗ marken abgeben mußte. Nach einem Erlaß des Reichsjägermeiſters gelten in Zukunft die gleichen Anrechnungsſätze, gleichgültig, ob der Ver⸗ hraucher vom Jagdausübungsberechtigten oder vom Wildhändler bezieht. Dem Verbraucher, der vom agdausübungsberechtigten bezieht, werden nunmehr beim Bezug von ganzen Stücken 25 v. H. des Geſamtgewichts und von Teilſtücken 50 v. H. des Gewichts auf die Kleiſch⸗ karte angerechnet. Der Jagdausübungsberechtigte muß die entſprechenden Abſchnitte der Fleiſchlarte einziehen und abliefern. Gewerbliche Betriebe, alſo Händler, Gaſtſtätten uſw. mußten bisher 60 v. H. des Geſamtgewichts auf Abſchnitte der Reichsfleiſchkarte abgeben. Dieſer Satz wird jetzt wieder auf 50 v. H. herabgeſetzt. Beim Bezug durch die Wildbrethändler und beim Verzehr in Gaſtſtätten wird wie bisher die zweifache Menge Wildbret abgegeben. *Straßenbahnumleitung. Wegen Gleisbau⸗ arbeiten am Tatterſaal ſind am Freitag, dem 17. Ok⸗ tober 1941, zwiſchen 8 und 12 Uhr Umleitungen im Straßenbahnbetrieb erforderlich. Hierüber unter⸗ richtet eine Bekanntmachung im Anzeigenteil. Letzte Warnung! Es iſt feſtgeſtellt, daß gewiſſenloſe Elemente immer wieder den Verſuch machen, die amtlich feſt⸗ geſetzen Preiſe zu umgehen und in die Höhe zu treiben. So werden zur Zeit für Kartoffeln, Geflügel und andere Produkte auf dem Lande, aber auch für Waren in der Stadt da und dort Forderungen er⸗ hoben, die in ſchärfſtem Widerſpruch zu dem ſtehen, was zuläſſig iſt. Andererſeits erklären ſolche ge⸗ —— Elemente, daß ſie ihre Produkte bzw. Waren nicht abgeben, wenn ſie keine höheren Preiſe erhalten. Ich erkläre deshalb eindentig, daß nunmehr gegen Preistreiber, Schwarzhändler und Elemente, die Lebensmittel oder andere Waren zurückhalten, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln vorgegaugen wird. Polizei und Gerichte haben eutſprechende A uweiſung. Volkes ſchmutzige Geſchäfte macht, muß vernichtet werden. meinſchaftslebens. Wer aus dem Freiheitskrieg ſeines So wollen es die harten Geſetze des Ge⸗ Es muß aber auch darauf aufmerkſam gemacht werden, daß alle diejenigen ſich ſtrafbar machen und künftig auch ſtreug beſtraft werden, die Ueberpreiſe bezahlen. Im übrigen wird erneut ſeſtgeſtellt, daß die Ernährung unſeres Volkes völlig geſichert iſt. Es beſteht auch ſchon deshalb kein Grund, höhere als die amtlich feſtgeſetzten Preiſe zu bezahlen oder ſo genannte Hamſterkäufe zu tätigen. Robert Wagner, Reichsſtatthalter und Gauleiter. Ziele und Aufgaben der NSV Gauamtsleiter Dr. Fäger ſprach zu den Zellen⸗ und Blockwaltern Es iſt ja nicht ſo, daß die NSV während der Sommermonate ſchläft und auf den Startſchuß zum WHW wartet. Ihre Arbeit reißt praktiſch nie ab, ſchon deshalb nicht, weil der Aufgabenbereich immer größer wird. Trotzdem iſt es richtig, den Helfern gerade zu Beginn der Winterarbeit in einer beſon⸗ deren Veranſtaltung noch einmal die innere Aus⸗ richtung zu geben. Für dieſe Aufgabe ſtand in Gauamtsleiter Dr. Jäger der rechte Mann auf dem Podium des Ver⸗ ſammlungsſaales. Er erinnerte an die feierliche Er⸗ öffnung es dritten Kriegs⸗WoHW durch den Führer. So wenig wie es für den deutſchen Soldaten eine Unmöglichkeit gibt, ebenſowenig gibt es das auch für die innere Front, die Heimat. Und ganz beſonders nicht für die NSB, die ja die große Aufgabe hat, der Heimat den Rücken zu ſteifen. Was ſie leiſtet, iſt letzten Endes Erziehungsarbeit im beſten Sinne. Sie erzieht den Betreuten, damit er ſich ſelbſt helfen lernt, ſie erzieht aber auch ihre Helfer zu größerer Initiative und ſie erzieht endlich das ganze deutſche Volk, damit es im Geiſte echter Kameradſchaft noch enger zuſammenrückt. 80 5 Was dem einzelnen getan wird an Hilfeleiſtungen, was für„Mutter und Kind“ geleiſtet wird, das fließt alles wieder der Volksgemeinſchaft zu. Es geht gar nicht ſo ſehr um den einzelnen, ſondern um ſeine wieder geſchaffene Einſatzfähigkeit im Dienſte der Allgemeinheit. Ausführlicher beſaßte ſich der Redner mit dem WHw, dieſer Volksabſtimmung und Vertrauenskundgebung auf der Straße, dem getreuen Spiegelbild der inneren Front. In alle Lebens⸗ gebiete greift die NS ein, das zarte Kind ſchon wird mit nationalſozialiſtiſchem Erbgut vertraut ge⸗ macht im NSV⸗Kindergarten. Es gibt überhaupt kein Lebensſtadium des deutſchen Menſchen, in dem er nicht der Betreuung durch die Ne ſicher wäre. Sie gibt keine Almoſen, ſie hilft wirklich. Und ſie iſt das, was ſie durch ihre Helfer iſt. Helfer ſein heißt aber Idealiſt ſein, und Idealiſt ſein heißt mehr tun als das, was die Pflicht vorſchreibt. Nie nach⸗ laſſen, nie müde werden, immer an die Soldaten an der Front denken. Führer, befiehl, wir ſolgen dir. Den Dank an den Redner für ſeine trefflichen Worte übermittelte Kreisamtsleiter Eckert, der in dieſem Zuſammenhang Mitteilung machen konnte von einer erfreulich ſteigenden Tendenz der WHW⸗ Ergebniſſe. att —. ee Kurszettel der Hausfran: Trauben, Kürbis und eine Bauhütte Die Zeit bringt es mit ſich, daß unſer Kurssettel immer mehr zu einem Kurzzettel wird, auf dem wirklich nur das Allerwichtigſte vom Markt ver⸗ merkt werden kann. Dies iſt für heute die erfreu⸗ liche Feſtſtellung eines wohltuend reichhaltigen An⸗ gebotes an Obſt und Gemüſe alle Art: Trauben gab es wirklich in Hülle und Fülle, wobei der Preis zwiſchen 55—65 Pfennigen nur ganz nebenbei er⸗ wähnt werden ſoll. Auch Aepfel konnte man haben, ohne ſich deswegen allzuviel Mühe geben zu müſſen. Im übrigen umfaßte das Angebot die ganze reiche Skala der vollen, guten Herbſternte: Toma⸗ ten beſter Beſchaffenheit, Spinat, Sellerie, Blumen⸗ kohl, Kohlrabi und zarte Junggemüſe, buttergelber Endivienſalat ſoviel man wollte. Was den Kür⸗ bis angeht, ſo wollten die Hausfrauen heute an⸗ ſcheinend noch nicht recht ran, zumal die gewohnte, rezepteſpendende Anregung der Hausfrauen⸗ beratungsſtelle ſich zum allſeitigen Bedauern ſeit dem 1. Oktober auf dem Markt nicht mehr blicken läßt. Man muß die Gründe dafür ſelbſtverſtändlich billigen, ſie ſind weſentlich klimatiſcher Natur. Und dann iſt es ja für die Marktbeſucherinnen wahrhaftig auch ganz einfach, zur kühleren Herbſt⸗ und Winter⸗ zeit ihrerſeits die paar Schritte nach II 2 hinüber zu machen, wo ſie im angenehm durchwärmten Raum Um aber auch der Bauhütte beim Marktplatzmonu⸗ Sommerzeit am Marktſtand vor dem Alten Rathaus. Um aber endlich auch der Bauhütte beim Marlt⸗ ment gebührend Erwähnung zu kun, ſo ſei feſtgeſtellt, daß ſich die mit ihr verbundene hölzerne Abſperrung als Antreteplatz für die vielen Käufer der Rhein⸗ fiſche vorzüglich bewährte. Es gab kein Geöͤränge mehr, die Fiſchverkäufer hatten genügend Ellbogen⸗ freiheit, und das Geſchäft wickelte ſich dementſprechend weſentlich raſcher ab als ſonſt.—rt Friſtverlängerung der Handwerker⸗ verſorgung Das Recht der Handwerker, für die Zeit, ſeit ſie ſelbſtändig geweſen ſind, früheſtens aber für die nach dem 1. Jannar 1924, Beiträge zur Renten⸗ verſicherung der Angeſtellten nachzuentrichten, konnte laut Handwerkerverſorgungsgeſetz nur bis zum 31. Dezember 1941 ausgeübt werden. Nachdem aber be⸗ reits in§ 18 des Geſetzes über weitere Maßnahmen in der Reichsverſicherung aus Anlaß des Krieges vom 15. Januar 1941 beſtimmt wurde, daß die Fri⸗ ſten des§ 1442 Abſ. 1 und 2 der Reichsverſicherungs⸗ ordnung, innerhalb derer noch Beiträge wirkſam entrichtet werden können, früheſtens mit dem auf das Kriegsende folgenden Kalenderjahr ablaufen, wird jetzt in einer Durchführungsverordnung be⸗ ſtimmt, daß dieſe Vorſchrift des§ 18 auch für die für Nachentrichtung von Beiträgen in der Handwer⸗ kerverſorgung beſtellte Friſt des 31. Dezember 1941 gilt. Damit haben die ſelbſtändigen Handwerker, die ihrer Alterverſorgungspflicht durch Anſchluß an die Angeſtelltenverſicherung genügen, die Möglichkeit, auch noch über den 31. Dezember 1941 hinaus Be⸗ träge für eine Zeit, in der ſie ſelbſtändig waren, nachzuentrichten und dadurch die Wirkſamkeit des Geſetzes für ſich um Jahre zurückzuverlegen. *—— Achtung, Amtsträger des ReB und Selbſt⸗ ſchutzkräftel Im Hinblick auf die am Freitag, dem 17. Oktober 1941, von der Nis DAP durchgeführte Verſammlungswelle, fallen alle Appelle ſowie Lehr⸗ gänge an dieſem Abend aus. Die Amtsträger ſowie die Selbſtſchutzkräfte werden aufgeſordert, ſich geſchloſ⸗ ſen an den Parteiveranſtaltungen zu beteiligen. Wilwenrente an Verlobte in der Unfallverſicherung Der Reichsverband der gewerblichen Berufs⸗ genoſſenſchaften hat ſämtlichen gewerblichen Berufs⸗ genoſſenſchaften empfohlen, an Verlobte die Wit⸗ wenrente und gegebenenfalls für die von dem Ver⸗ unglückten gezeugten Kinder Waiſenrente zu gewäh⸗ ren, wenn das Aufgebot von dem Verunglückten be⸗ reits beſtellt war und die Verlobte den Familien⸗ namen des Verunglückten annimmt. Das Recht der Reichsunfallverſicherung erfährt damit eine geſunde Fortentwicklung. u Einführungslager der Mannheimer Studen⸗ ten. Wie üblich fand auch diesmal für die neuein⸗ tretenden Studenten ein dreitägiges Einführungs⸗ lager auf der Jugendherberge in Bad Dürkheim ſtatt. Die Studentenführung hatte es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, den Neueintretenden die Pflichten, Aufgaben und Rechte ſo mitzuteilen, daß alle Bor⸗ ausſetzungen geſchaffen ſind, aus den Neueintreten⸗ den die deutſchen Studenten zu machen, wie ſie die heutige Zeit braucht. Es ſprachen u. a. Dozent Prof. Stofferan, der Leiter unſerer Schule Direktor Mau, Fachſchulringführer Dr. Pechau, der Studentenführer und der Amtsleiter für Preſſe und Propaganda. Am Abend fand ein Kameradſchaftsabend ſtatt mit dem Ziel, die jungen Menſchen einander näherzu⸗ bringen. Heute ſoll nur derjenige ſich Student nen⸗ nen dürfen, der in treuer Pflichterfüllung an der ſtudentiſchen Sache arbeitet und bereit iſt, jederzeit die Waffe zu ergreifen und ſeinen Mann zu ſtellen zur Ehre unſeres großdeutſchen Vaterlandes. u* Ein Tauſender! Nachdem in den letzten Ta⸗ gen mehrere Fünfhunderter und eine Anzahl mitt⸗ lerer Gewinne in der Reichslotterie der NSDAP für nationale Arbeit gezogen wurden, iſt die Reihen⸗ folge auf eine angenehme Art durch einen Tauſen⸗ der unterbrochen worden. In einer Gaſtſtätte an der Breiten Straße vollzog ſich das für den Betei⸗ ligten freudige Ereignis. Nachdem der junge Flak⸗ Artilleriſt durch den Kauf zweier Loſe ſein Glück verſuchte, wurde ihm reicher Lohn. Ein Tauſender war der ſchöne Gewinn. a Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern mor⸗ gen die Eheleute Joſef Kumpf und Eva Kumpf, geb. Feindel. Wir gratulieren! un Sandhofen berichtet: Im Tabakanbau iſt nun auch das letzte und größte Erntegut zu Girlanden aufgereiht und in Tabakſchuppen und Scheunen un⸗ ter Dach gebracht. Auf den Kulturen ſind die noch verbliebenen Stämmchen vorſchriftsgemäß geſtürzt. Die Qualitätsgüte der Ernte iſt auch in dieſem Anbaujahr wieder gut. Von den aufliegenden Be⸗ ſtänden kamen bereits zur Einſchreibung.— In dem Streben, unſeren verwundeten Soldaten Freude zu ſchenken, gibt der Geſangverein„Aurelia“ 1889 Sandhofen am kommenden Sonntagvormittag im Konzertſaal des Reſerve⸗Lazaretts! Mannheim eine Liederſtunde. Sie wird geleitet von Otto Bauſen⸗ hardt.— Das Treudienſtehrenzeichen für 50 Jahre treue Dienſte erhielt Joſef Schremſer. Das Jubi⸗ läum für 40 Jahre Werk⸗ und Arbeitstreue feierte Adam Karb, für 25 Jahre Jakob Kark. Sämtliche bei der Zellſtofffabrik Waldhof, Werk Wannheim.— Silberne Hochzeit feierte das Ehepaar Adam Michel und Frau Anna geb. Ofenloch, Sandhofen, Schar⸗ hofer Str. 149.— Den 75. Geburtstag feierte Herr Karl Schenkel, Sandhofen, Hintergaſſe 27. Friedrichsfeld, 15. Oktober. Herr Martin Mehl, Hirtenbrunnenſtraße 13, feiert heute ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Wir gratulieren! Su St. Gall bleibt die Kuh im Stall“ Nach den Bauernregeln— ſoweit man ſie gelten laſſen will— iſt der Gallustag(16. 10.) ein bedeutſamer Dag für die Landwirtſchaft. Er gilt als richtiger Wetterlostag. Iu früheren Jahrhunderten hatte er eine weit größere Be⸗ deutung, vor allem als Zins⸗ und Abgabetermin der Bauern. Am Gallustag ſoll die Ernte der letzten Feld⸗ früchte beendet ſein und der Bauer beeilt ſich auch, mit dieſem Tag alles unter Dach und Fach zu bringen. An manchen Orten finden um dieſe Zeit die ſogenannten Galli⸗ Märkte ſtatt, die früher vielſach große Bedeutung hatten. Am Gallustag ſoll es regnen, denn ſonſt iſt ein trockenes Frühjahr zu erwarten:„Regnet es am Gallus nicht, es dem nächſten Frühjahr auch an Regen gebricht“.—„Tritt Gallus trocken auf, folgt ein naſſer Sommer drauf“. Wei⸗ tere Bauernſprüchlein lauten:„Der Tag zu Gallen, läßt oft ſchon Schnee fallen“, und:„Zu St. Gall' laß die Kut im Stall!“ Dieſer Spruch weiſt darauf hin, daß um die jetzige Zeit das Vieh nicht mehr auf die Weide getrieben werden kann. Blick auf eudwiasbafen Kind überfahren. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich im Stadtteil Süd. Ein Junge ſprang, ohne auf den Straßenverkehr zu achten, über die Fahrbahn und dobei direkt in ein fahrendes Auto hinein. Das Kind wurde von dem Kraftwagen erſaßt und zu Boden geſchleudert. Es trug Verletzungen am Kopf und am Fuß davon. Ludwigshaſener als Reichsſieger. Im vierten Lei⸗ ſtungswettbewerb der deutſchen Uebungswirtſchaft 1941 konnte die Betriebsübungsfirma der Weſtmarkwerke AG(früher Pfalzwerke) wieder das Prädikat„Reichs⸗ ſieger“ erringen. Als erſte Firma haben die Weſtmarkwerke auch im neuen Teil des Gaugebietes, in Lothringen, bei ihrer Betriebsdirektion in Metz eine Betriebsübungs⸗ firma gegründet. Der Männergſangverein Mundenheim veranſtaltete im Reſervelazarett Marienkrankenhaus für die verwundeten Sobdaten eine Lie derſtunde. Unter der ſicheren Lei⸗ tung von Chorleiter Julius Hollenbach wurden Ba⸗ terland⸗, Volks⸗, Soldaten⸗ und Rheinlieder vorgetragen, die von den Soldaten mit lebhaftem Beifall auſgenommen wurden. Sportliche Ertüchtigung der Kinder. Um das Kinder⸗ turnen im Rahmen der Betreuungsarbeit des NSRe wei⸗ teer auszubauen und um möglichſt alle Kinder erfaſſen zu können, wird eine planvolle Ausbildung von Helfern und Helferinnen innerhalb des NSRe durchgeführt. Der Bezirk Oſtpfalz hält dafür am 28. Ok⸗ tober in der Turnhalle Bad Dürkheim einen Lehy⸗ gang ab. Alle Vereinsführer in der Oſtpfalz werden aufgefordert, zur Teilnahme an dieſem Lehrgang geeignete Helfer und Helſerinnen zu beſtellen. Kinderlandverſchickung. Die erweiterte Kinderlandver⸗ ſchickung der Ludwigshafener Jugend wird auch in der Folgezeit weiter durchgeführt. Anmeldungen für alle zehn⸗ bis vierzehnjährigen Kinder, die für dieſe erweiterte Land⸗ verſchickung in Frage kommen, ſind an die HJ⸗Bannführung in der Ludwigſtraße 45—47 zu richten. Betrüger geſucht. In der Pfalz treibt ſeit einigen Wo⸗ chen ein Betrüger ſein Unweſen, der ſich als Bäckergehihfe ausgibt. Unter dem Vorwand, daß er Kriegsbeſchädigter ſei und daß ihm keine Mittel zur Verfügung ſtünden, er⸗ ſchwindelte er ſich von den ortsanſäſſigen Pfarrern zur an⸗ geblichen Anſchaffung von Berufskleidern Darlehen bis zu 50 Mark. Es handelt ſich um einen geriſſenen Betrü⸗ ger, der ſich Joſef Eichner nennt und aus Offenburg ſtammen will. Er iſt etwa 40 Jahre alt, mittelgroß, ſchwächlich und hat ein rötliches Geſicht. Geſchädigte wer⸗ den erſucht, bei der nächſten Gendarmerie⸗ oder Polig ei⸗ dienſtſtelle Anzeige zu erſtatten. Heidelberger Auerſchnitt Berſammlungswelle im Kreis. Dieſen Freitag finden äm ganzen Kreisgebiet Verſammlungen der Portei ſtatt, in Henen bekannte Redner der Partei zu dem Thema „Adolf Hitler rettet Euxopa“ ſprechen werden. Kreisleiter Seiler ſpricht in der Stadthalle in der Verſammlung für die Ortsgruppen Mönchhof, Neuenheim, Rieſenſtein, Gais⸗ beng und Hutzelwald. Die Ortsgruppen Schloßberg und Hackteufel führen ihre Verſammlung ebenfalls gemeinſam durch und zwar in der Aula der neuen Univerſität. Heidelberger Künſtler auswärts. Dr. Richard Treiber, ein gebürtiger Heidelberger, Kapellmeiſter am Opernhaus in Brünn, wurde eingeladen, am 15. Oktober an der Wie⸗ ner Volksoper den„Troubadour“, der neu inſzeniert wurde, als Gaſt zu dirigieren. Ernent zwei Fünfhunderter. Dieſer Tage brachde der Glücksmann wiederum zwei Fünſhunderter an den Mann, den einen an einen Heidelberger in einer Gaſtſtätte, den anderen an einen Soldaten in einem Konzertlokal. Volksbildungsſtätte eröffnet. In der Aula der neuen Univerſität wurde mit einem Vortvag von Proſeſſor Dr⸗ Krieck über den großen deutſchen Arzt und germaniſchen Denker Paracelſus die Arbeit der Volksbildungsſtätte in dieſem Winter feierlich eröſfnet. Bei der durch Dr. Hoog mit Orgelſpiel umrahmten Feier hatte der Leiter ber Volksbildungsſtätte, Profeſſor Dr. Dorn, eingaugs äber die bisherige erfolgreiche Arbeit und das neue BVevanſtal⸗ tungsprogramm berichtet. Hinweiſe Der heutige Abend der Mozartwoche der Muſikhochſchule bringt unter der muſikaliſchen Leitung von Chlodwig Ras⸗ berger ſoliſtiſche Werke mit Orcheſter, darunter das einſt in Paris für die Mannheimer Bläſerſoliſten geſchriebene Konzertantes Quartett für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott(Soliſten Oskar Landeck, Adolf Krauſe, Otto Lenzer und Julius Franz), und das D⸗ Dur⸗ Biolin⸗Konzert Nr. 7, das Karl v. Baltz vortragen wird. Leni Neuenſchwander(Sopran) und Salvatore Salvati(Tenor) werden Arien und Duette aus „Ditus“,„Idomeneo“ und„Il re paſtore“ ſingen. Es ſpielt das Hochſchulorcheſter. Erſtes Symphonie⸗Konzert bei Kög. Morgen, Freitag, den 17. Oktober, findet im Rahmen der Symphonie⸗Konzerte der NSs Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ das erſte Kon⸗ zert ſtatt. ls Gaſtdirigent leitet der Präſident der Reichs⸗ muſikkammer Profeſſor Peter Raabe das Nationalthegter⸗ Orcheſter. Zur Aufführung gelangen die Beethoven⸗Vaxia⸗ tionen von Max Reger und die erſte Symphonie in c⸗Moll von Anton Bruckner. Außerdem ſingt Kammerſänger Karl Schmitt⸗Walter Opern⸗Arien von Mozart und Marſchner. Abox kllx Der, zbvertässige“ Gſekee. 82 —*. geisz 1 C, 3 Eßt. waſſer, 78 8 Zucher, 1 Päcchen Or. Oetter Banikſinzucer, 100 8 Wetzenmebl, 3 6(1 geſtr. Ceel.) Pr. Oetter„Bacmn“, 25 f Butter(Margarine) nach Belieben. Belag: 500-750 g rohes, gedünſtetes oder eingemachtes Obſt(5. B. Apfel, Aprilolen, Erdbeeren, Kirſchen, Pfirſiche, Stachelbeeren ulw.). Gubz pädchen Or. Oetker„Sruttina“ · Puödingpulper, zitrone⸗, Pfirſich⸗ oder Himbeer⸗Geſchmack, 1 Waſſer oher Obſtſaft(eptl. verdünnt), 80 b(2 gebäukte Ehl.) Zucker; 282.2. 150 6(etwa 10 Ctßl.) waſſer, 1 Kleindeutel Dr. Oetter„Gelier⸗Hülfe“, 150 g(etwa 6 gehäufte Eßl.) Zucker. man ſchlägt Eigelb und waſſer mit einem Schneebeſen ſchaumig und gibt nach und nach 7 des Zuckers mit dem Vanſllinzucker dazu. Danach ſchlägt man ſo lange, bis eine kremartige maſſe entſtanden iſt. Das Eiweiß wird zu ſteifem Schnee geſchlagen. Dann gibt man unter ſtändigem Schiagen nach und nach den Keſt des Zuckers dazu. Der Schnee muß ſo feſt ſein, daß ein Schnitt mit einem meſſer ſichtbar bleibt. Er wird auf den Eigelbkrem gegeben, darüber wird das mit„Backin“ gemiſchte Nrehl geſieht. Man zieht alles vorſichtig unter den Eigelbtrem(nicht rühren), Salls Sett verwendet wird, ſo wind es zerlaſſen, abgekühlt und beim Miſchen der Zutaten vorſichtig dazugegeben. Man füllt den Ceig in eine geſettete, mit Hapierfutter ausgelegte Springform(Durchmeſſer etwa 26 cm), Ex muh ſofort gebacken werden.— B4g3211. Etwa 25 Minuten dei guter Mittelbitze. Das vorbereitete weiche oder gut abgetropfte, gedünſtete oder eingemachte Obſt wird gleichmätzig auf den ausgekühlten Cortenboden gelegt(am Rand deſonders dicht legen). Der Gutz wird aus„Sruttina“⸗Puddingpulver oder aus„Gelier⸗Hülfe“ nach Vorſchrift hergeſtellt und vorſichtig auf die Torte gegeden. Zut Berzierung beſtreut man den Rand der Corte mit abgezogenen, in Scheiben geſchnittenen Mandeln(Halelnußlernen) oder gebräunten Halerflocken. Attg gueegbreigen! Aus Welt und Leben ———————————————————————— fläaaamianianiianaaatawiaaafggfafnatggttpgtgnftadantfgſafaaafgtatattbisaupaäteganüdsaasaue Die ſchönſte Melodie einem hilfsbereiten Bürger ſauft auf die Schulter geklopft: Spert-Nachrichten Der Kampf um die Punkte Sübdentſcher Meiſterſchafts⸗Fußball am Sountag Auf den ſübdeutſchen Fußballfeldern herrſcht auch am Sonntag wieder Hochbetrieb, lediglich in Heſſen⸗Naſſau Die Eisſportpläne in Mannbeim Das Monnheimer Eisſtadion im Friedrichspark, das Anfang November ſeine Tore öffnet, hat bereits in gro⸗ zen Zügen ſeine Veranſtaltungsfolge für die kommende Winterzeit feſtgelegt. Durch die Verpflichtung namhafter Eishockey⸗Mannſchaften, Kunſtläufer und Läuferinnen wird auch in der Stadt der Quadrate viel geboten werden. Von Werner Oellers„Das iſt ein alter Lehrer“, flüſterte er.„Er iſt dauſieren mit Rüchſicht auf dob Breslauer Reichsbundpokal⸗ Den ſportlichen Auftakt bringt der 1. Dezember, an dem im vorigen Jahre penſioniert worden. Jetzt geht SS der führenden Mannſchaften. der Meiſter Sé Rießer See gegen den Mannheimer Sahen die Leute mich fragend an? Blieben ſie ſtehen und blickten ſie mir lächelnd nach. Stießen ſie ſich an und machten ſie einander auf mich auſmert⸗ ſam? Kam Gerda. der ich unter einer Linde Treue eſchworen, leuchtenden Blickes auf mich zu? Stürzte Jlex, der Kneipwirt, mir atemlos entgegen und ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen?— Nichts von alledem, nichts von allen Träumen! Die Leute, be⸗ kannte und unbekannte Geſichter. huſchten achtlos vor⸗ über, von Gerda war keine Spur und der alte Ilex ſtand breitbeinig, ohne ſich zu rühren, im Rahmen ſeiner Haustür und ſah mit unbewegter Miene über mich hinweg. Nur die ſchmalen Gaſſen, die ſpitzgiebeligen Häu⸗ ſer, die alten Bäume, ich fühlte es, ſie kannten mich er immer und hört den Pauſen zu. Kunſtbrief aus Karlsruhe Eine Sonderausſtellung von rund 90 Studien und Skizzen des Altmeiſters Proſ. Wilhelm Nagel anläß⸗ lich ſeines 75. Geburtstages veranſtaltet der Badiſche Kunſtverein in dreien ſeiner Räume. Nagel iſt geborener Mannheimer und gehört zur Pfälzer Gruppe der badiſchen Künſtler. Daß er urſprünglich Schüler von Ferdinand Keller war, deuten höchſtens noch einige ſeiner ſigürlichen Skizzen an; viel enger ſind ſeine künſtleriſchen Beziehungen zu Zügel, denn er iſt ganz Naturaliſt und Impreſſioniſt. Nicht die Zeichnung, ſondern die Farbe iſt bei ihm alles, und er vermag es auch, nur mit der Farbe In Baden ſteht bereits die Vorrunde vor dem Abſchluß. Jetzt Waldhof gegen Neckarau In Baden ſtehen die Meiſterſchaftskämpfe der Vorrumde bereits vor dem Abſchluß. In der Nordgruppe beſchließt der S Woldhof den erſten Durchgang mit dem Trefſen gegen den Bſe Neckarau, dem vorfährigen badiſchen Meiſter. Beide Mannſchaften haben je einen Verluſtpunkt und beide damit die beſten Ausſichten auf die„Herbſtmeiſterſchaft“. Walohof ſcheint augenblicklich doch die ſtärkere Elfl zu ſein und ſich, wie zuletzt gegen den BfR, ſiegreich behaupten. Im Treffen der beiden Neulinge Plankſtadt und Feudenheim iſt ein Plankſtädter Sieg wahrſcheinlich. In der Südgruppe hat der BfB Mühlburg bereits die ERC Eishockey ſpielt und Geſchwiſter Pauſin(Wien) im Paar⸗ und Kunſtlaufen ſtarten. Acht Tage ſpäter, am 7. Dezember, erwartet der MERC eine ſchweizer Eis⸗ hockeymannſchaft und das Chepaar Baier zum Kunſtlaufen. Die Mannheimer Eishockeymannſchaft iſt dann am 20./21. Dezember im Berliner Sportpalaſt zu Gaſt und ſpielt am 26. und 28. Dezember in Düſſeldorf. Am 3/.4. Januar laufen Horſt Faber und Lydia Veicht in Mannheim, Rotweiß Berlin wird zum Eishockey er⸗ wartet. Wegen der am 14. Dezember und 11. Januar gegen die Schweiz ſtattfindenden Länderſpiele, zu denen vorausſichtlich auch Mannheimer Spieler herangezogen werden, ſind Diſpoſitionen für dieſe Tage noch nicht möglich, aber am 25. Januar tragen die Mannheimer ihren Meiſterſchaftskampf gegen den Berliner Scé in noch.„Biſt alt geworden, Junge“, raunten ſie,„ſehr und breitem Pinſel temperamentvolle Landſchaf inzu⸗ pbſtmeiſt 83* 90 Ke, E.„* Landſchaften hinzu⸗ erſte Serie beendet und mit:2 Punkten die„Herbſtmeiſter⸗ 3 — Haſt wohl viel mitgemacht in all den Jahren, zaubern, denen nicht das Geringſte fehlt. Unübertrefflich en Erſter Anwärter auf den zweiten Platz* u und die anderen, die mit dir da waren, Ach ia. es beherſcht er die Tonwerte, ſetzt kalte und warme, helle und iſt der Freiburger Fé(:3 Punkte), der ollerdings am war eine harte Zeit für euch Menſchlein! Aber da⸗ dunkle Farben zu einer überzeugenden Harmonie zu⸗ Sonntag in Raſtatt vor keiner leichten Aufgabe ſteht. Phö⸗ Augendhanoball-Turnier in Viernheim 0 der Straße. mals, weißt du noch?“— So raunten und tuſchelten ſie, und es war mir, als ſtießen ſie mich heimlich in die Seite, augenzwinkernd, mit ſchelmiſchem Verſtändnis:„Du. wäre das damals herausgekommen, du hätteſt in deinem Leben nicht die„Reife“ gekriegt!“ Das war ſie nun, die alte Schule. Nein, ich konnte und wollte nicht hineingehen. was ſollte ich auch dort. Aber einmal noch um ſie herumſchlendern, ein ein⸗ ziges Mal! Wie je und je war das hohe Schulhoftor geſchloſ⸗ ſen. Vor ihm ſtand ein Mann den Hut in der Hand, mit der Rechten auf einen Stock geſtützt, und in ſeinen Silberhaaren ſpielte der Wind. Er ſtand mit hohem, alterndem Rücken weit vorgebeugt, mit ge⸗ neigtem Kopf, als ob er lauſchend auf etwas warte. Nicht aus Neugierde, nicht aus unſchöner Luſt, den Greis auf ſeinen ſtillen Wegen zu beobachten, blieb ich ſtehen. Nun, ich blieb ſtehen, wie einer ſtehen bleibt, dem nach vielen Jahren unvermittelt ſein alter Lehrer begegnet, der ihm nachſchaut mit zwieſpältigen Gefühlen, voller Gedanken. So ſchaute ich harrend auf das hagere, ſtrenge Profil des Lau⸗ ſchenden. Da gellte die Schulglocke auf, die alte handgezo⸗ gene Glocke, die mich Tauſende Male gerufen, die mich Tauſende Male erlöſt hatte. Und nach Sekun⸗ den erwartungsvoller Stille kam das erſte Gepolter zu uns her, und das erſte Getrampel, der erſte glockenhelle Knabenruf und das erſte Brüllen ſchwangen ſich über die hohe Mauer. Ich weiß nicht, wie lange das Toſen der Bran⸗ ſammen. Die Landſchaften erzählen von weiten Reiſen bis nach Norwegen zur Adria, an die untere Donau, die Oſt⸗ ſee und in den Schwarzwald, doch am innigſten geſtaltet er Motive aus der Heimat, dem Odenwald und Rhein. Figürliches bringt Motive aus dem Bauernleben; Still⸗ leben beweiſen ſeine Liebe für die einfache Floͤblume, aber farbig iſt vielleicht das Feinſte ein„Kaſperl⸗Stilleben“. Aus fünf Fahrzehnten ſtammen die Studien; man lernt daraus, daß ſeine ſcheinbar ſo leicht hingeworfenen großen Gemälde, die man jedes Jahr in Ausſtellungen ſah, auf gründlichem Studium beruhen. Doch können ſich dioſe Skizzen durchweg als ſertige, vollendete Gemälde ange⸗ ſehen werden. In der Technik bevorzugt er Tmpera. Vorzüglich Aquarlle aus dem Moorgebiet Oberbayerns mit ſeinen wunderbaren Braun⸗, Grau⸗, Ocker⸗ und Güntönen ſtellt H. Böcker aus München aus. Wir kennen wenig Aquaxelliſten, die in reiner Waſſerfarbe (ohne helfendes Deckweiß!) ſolche Stimmungen ſchaffen. Auch Motive aus dem Bernrieder Park(Fichen und Buchen), aus alten Städten(Hannover, Hildesheim, Burghauſen), ein farbig ganz einzigartiges Treibhausbild (Gurkenhaus) laſſen den großen Künſtler erkennen. Der Architekt Profeſſor Martin Pietzſch aus Dres⸗ den⸗Loſchwitz, Lipſiusſchüler, tritt uns als begabter Maler und Zeichner von„Landſchaften und Bauten in der Land⸗ ſchaft“ entgegen in Kreidezeichnungen, Aquarellen und Paſtellen.(Marienburg, Paſſau, Sudetenland, Oſtpreußen, Kärnten, Rieſengebirge, Danzig, Bayriſcher Wald, Tirol). Das rein Zeichneriſche gefällt beſſer als die Farbe.— Schließlich ſei noch ein Oelgemälde des Pforzheimers F. R. Koch erwähnt, der Starnberger See von Oſten. Ger. H. K. Kiefer. nix Karlsruhe kann ſich durch einen Sieg über den FT/ SC Freiburg vom Tabellenende wegbringen. Großer Lokalkampf in Mülhauſen Von den elſäſſiſchen Punktekämpfen des Sonntags wurden wiederum. zwei geſtrichen, ſo daß nur vier Be⸗ gegnungen übrig bleiben. Spielfret iſt auch die mit:0 Punkten führende Straßburger ½z die allerdings nur von der Spitze verdrängt werden kann, wenn der Se Schiltig⸗ heim(:1.) beim Rec Straßburg(:2) beide Punkte gewinnt. Da eher mit einem Erfolg des Rec zu rechnen iſt, wird man die /Männer alſo vorausſichtlich weiterhin in Führung ſehen. Neben dem Straßburger Kampf in⸗ tereſſiert in erſter Linie das Mülhäuſer Lokaltreffen zwiſchen der Spogg und dem Meiſter 8C 93, in dem der Elſaßmeiſter natürlich Favorit iſt. Wittenheim und Kolmar werden ſich in Wittenheim ein wohl ausgeglichenes Tref⸗ ſen liefern ebenſo iſt der Ausgang des Biſchheimer Spiels zwiſchen Mars und Stern Mülhauſen ungewiß. Der Start der Syielklaſſe 1(Gruppe 3) Schwetzingen hält die Spitze In aller Stille hat bereits mit den erſten Oktoberſonn⸗ tagen nun auch die neugebildete Gruppe 3(Schwetzingen) der Spielklaſſe 1 die Pflichtſpiele geſtartet. Alle Mann⸗ ſchaften bzw. Vereine hielten ihre Meldungen aufrecht, bis auf den FV Altlußheim, der in letzter Stunde— wie zum Teil erwartet— doch noch„Fehlanzeige“ ergehen ließ. Mit 9 Teilnehmern iſt das Feld immer noch gut be⸗ ſetzt und die Reſultate der erſten beiden Spieltage: Das Jugendturnier in Biernheim ſah die beſten In⸗ gendmannſchaften des Bannes 171 am Start. Ueberraſchend ſah das Ende die Mannſchaften der Berygſtraße in Front. Als beſte Einheit erwies ſich die Elf des Turnver⸗ eins Birken au, welche auch den Turnierſieg errang. In der Troſtrunde placierte ſich die TG Ketſch durch einen knappen Sieg vor der Poſt⸗Mannheim. Die Ergebniſſe: TV 1802 Weinheim— Tſchft Käfertal:43 T Lauden⸗ bach— Poſt⸗Sc Mannheim:6, Sieger Laudenbach nach Verlängerung durch Los; TGeKetſch— TV Birkewau 315; TV Leutershauſen— TV64 Schwetzingen:3, Sieger Schwetzingen durch Los; TG Jahn Weinheim— TVViern⸗ heim A 2 10:0; TV Viernheim A 1— 7G Jahn Wein⸗ heim:3; Tſchft Käfertal— To Laudenbach:5; TV Birkenau— TW 64 Schwetzingen:2; T Jahn Wein⸗ heim— 7 Laudenbach 713; TV Birkenau— To Jahn Weinheim:1; TV 1862 Weinheim— T Ketſch:4; 7 Viernheim— Poſt⸗SG 276; TG Ketſch— Poſt⸗SG 423. Deutſchland Italien Ein Frauen⸗Teuniskampf um den Donaupokal in Wiesbaden Nun iſt Wiesbaden, das in dieſem Jahre auf ſein inter⸗ nationales Tenniéturnier verzichten mußte, doch noch zu einem großen tennisſportlichen Ereignis gekommen. Von Freitag bis Sonntag wird im Nerotal der Frauen⸗Tennis⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Ftalien durchgeführt, der die Entſcheidung im Donaupokal⸗Wettbewerb bringt. Deutſchland ſtützt ſich bei dieſem Treffen auf ſeine Meiſte⸗ rin Urſula Roſenow(Berlin) und Margarete Käppel dung gedauert hat, zwei Minuten oder Zehn Minu⸗ 5. Oktober: Wieſental— Schwetzingen gia, Hockenheim(ĩBerlin), die die vier Einzelſpiele beſtreiten werden. Für en, bis die Glocke dazwiſchen fuhr und Stimme um SO Schauſpiel⸗Uraufführung im Nationaltheater.— Kürrlach 9·0, Philippsburg— Neulußheim 314 das Doppel ſteht das Meiſterpaar Thiemen— Buß n, bis der letzte helle Ruf, der letzte Als nächſte Uraufführung bereitet das National⸗ 12. Oktober: Neulußheim— Brühl:3, Kirrlach— bereit. Italien hat auf die Mitwirkung ſeiner neuen Stimme wegnah hallende Schritt ſich verloren im mehr und mehr aufkommenden, hupenden und klingenden Gelärm Da wandte der ale Uli. ſo batten wir ihn genannt, ſich um, ſeltſam wehes Lächeln im wel⸗ ken Geſicht, und kam auf mich zu. Ehe ich noch dem Ziehen in meiner Seele hätte nachgeben und ihn hätte anſprechen können, nickte er mir im Vorüber⸗ gehen gütig zu, und verwirrt hörte ich ihn ſagen: „Nicht wahr, mein Herr, das iſt die beſte, das iſt die ſchönſte Melodie.“ theater Mannheim„Cäſar“, eine Tragödte von Hans Schwarz vor, die am Samstag, dem 25. Oktober, im Spielplan erſcheint. Die Spielleitung hat Intendant Friedrich Brandenburg, die Bühnen⸗ bilder entwarf Helmut Nötzoldt. Das Schauſpielhaus in Frankfurt bringt am 14. Okto⸗ ber das Bühnenſpiel„Das Gold von Orlas“ von Kurt Kluge zur Uraufführung. Reichs⸗ Wieſenthal:2, Schwetzingen— Hockenheim:2, Philipps⸗ burg— Reilingen:2 laſſen erkennen, daß die Gruppe 3 allgemein geſehen recht einheitlich beſetzt iſt. Die im Mo⸗ ment führenden Mannſchaften haben natürlich die nötige Kampferfahrung voraus, ſo in erſter Linie die„alten Eiſen“ Schwetzingen und Neulußheim. Den Neulingen Phibippsburg und Wieſental iſt es in dieſer Spielgruppe abſolut nicht ungemütlich, im Gegenteil man hat bereits durch den erſten Sieg auſhorchen laſſen. Noch nicht ganz im Tritt ſind Brühl, Reilingen und Kirrlach, die aber ganz beſtimmt auch noch von ſich veden machen werden. Meiſterin Frau Boſſi⸗Ullſtein verzichtet und iſt in Wies⸗ baden mit Vittoria Tonolli, Wally San Donnino und Ida Quintavalle vertreten. Die beiden erſtge⸗ nannten Spielerinnen ſind in Wiesbaden nicht unbekannt; vor zwei Jahren beeindruckten ſie im Nerotal beim inter⸗ nationalen Turnier durch ihr wundervolles, modernes Spiel, dem damals die deutſchen Vertreterinnen nicht ge⸗ wachſen waren. Die deutſche Mannſchaft wird jedenfalls eine außergewöhnlich gute Leiſtung vollbringen müſſen, wenn ſie den Länderſieg davontragen will. Während ich noch in ratloſer Unentſchloſſenheit Die Bühnenprüfung beſtand vor der 0 hinter ihm herſah— denn ich dachte nicht daran, daß tbeaterkammer in Frankfurt a. M. Jrene Lücke⸗Arndt Der kommende Sonntag bringt: Kirrlach— Im Leipziger Kb⸗Ring beſtreiten Meiſter Guſtav Eder er für mich einer unter zwanzig, ich aber für ihn aus der Geſangsſchule von Nora Vogel⸗Zimmermann, Schwetzingen, Hockenheim— Philippsburg, Neulußheim(Köln) und Peter(Hannover) beim Kampftag am 10. Ok⸗ ein unter zehntauſend war—, fühlte ich mich von Mannheim.— Wieſental, Reilingen— Brühl. tober den Hauptkampf. Dus verlorene Ich ROMAR VoxR ALBEXANDER VON THATER 13 „War es wirklich ſo töricht?“ ſagte er und zog langſam ihre Hand an ſeine Lippen.„Manchmal habe ich vor mir ſelbſt Angſt. Sie wiſſen wohl gar nicht, daß Sie eine Frau ſind, wie ſie ein Mann ſich nicht anders erſehnen kann. Wiſſen Sie es nicht?“ „Ich weiß nicht“, ſagte ſie leiſe und befreite ihre Hand, langſam und ohne Verlegnheit.„Ich weiß es wirklich nicht. Es iſt alles ſo verwirrend für mich. Es kommt alles ſo plötzlich...“ VIII. „Und du meinſt wirklich, daß wir hier auf dieſer gottverlaſſenen Inſel eine Station zum Haiſiſchfang errichten ſollten?“ meinte Robert Enquiſt, der mit ſeinem Freunde und Lehrmeiſter Bert Lindſtröm ſeit Tagen in der Südſee ſegelte. Er blickte über die Brandung, die ſich in langen weißen Kämmen gegen die Riffe wälzte. „Natürlich“, gab Bert Lindſtröm zur Antwort. „Ich habe es ſchon vor Jahren deinem Vater vorge⸗ ſchlagen. Er trug ſich ja ſchon lange mit dieſem Ge⸗ danken. Ich war deshalb gar nicht erſtaunt, daß du mich jetzt wirklich nach Hawai beordert haſt. Dachte aber, du ſollteſt eigentlich nach Alaska.“ „Sollte ich auch. Habe aber beſondere Gründe, daß „Ich werde dir ſpäter einmal alles erzählen. Du glaubſt alſo, daß man zwiſchen dieſen Riffen die Haie zu Hunderten fangen kann?“ „Sieh nur, dieſe Tierbälge auf den Riffen!“ zeigte Lindſtröm.„Die See wird hier bei Sturm durch die 5 heimlich nach hier gegangen bin“, bekannte Robert. Ja, das läbt man fich Sefallen! Eine gute Zahnpaſta wie die Nivea für nur 40 Pfg. die große Tube! Das iſt preiswert und · 1 Selpart iſt gelpart! 2 — pdchgectte fndBWc Li —————— ꝑ ꝓꝓ———————————————PPP—PPPPPPPP——PPPPPPPPPPPPPPGGGPPGGGGGPGPGSSGGGGGGGGGGGGGPGGGGGGQQGPQSPQQQRQPPPQPPQPPPPPPPPPAGSGGGGGSGGSGGGSSSSSSSSSGASASS* Korallenriffe getrieben. Wie weißen Schaum ſchiebt die Brandung die toten Geſchöpfe vor ſich her. Kormorane, Rieſenalks, Guanovögel, was du willſt. Der Sturm hat ſogar ihre Neſter mitgeriſſen. Nun treiben die Kadaver hier im Kreiſe herum. Beſtes Haifutter. Du ſiehſt die Hunderte von Haifloſſen innerhalb der Riffe.“ „Dahinter das Atoll mit den Palmen blieb vom Sturm aber verſchont“, meinte Robert und zeigte nach der kleinen Inſel, die hinter den Riffen lag. „Gewiß. Trotzdem— ich möchte nicht auf der Inſel ſchiffbrüchig ſein!“ „Eine Gefahr, daß andere uns hier zuvorkommen, beſteht nicht?“ wollte Robert weiter wiſſen. „Das Riff iſt kaum bekannt“, erklärte Bert Lind⸗ ſtröm,„die Eingeborenen nennen es Boglunga. Den Namen habe ich von den Kanakern erfahren, als ich einmal mit einem Perlenſchoner von Stürmen hier⸗ her verſchlagen worden war, Ich war froh, hier im Atoll die Schäden an dem Schoner ausbeſſern zu können. Es war alſo nur ein Zufall, dem ich die Kenntnis der Inſel und der Einfahrt durch die Riffe verdanke.“ „Seltſam, daß ſogar Palmen auf der Inſel wach⸗ ſen“, meinte Robert. „Ja, es gibt drüben eine Quelle, die in das Innere der Lagune fließt. Ein weiterer Vorteil für eine eventuelle Station. Aber ein ganzer Kerl müßte es ſein, der hier einmal die Station leiten ſoll.“ „Dieſer Kerl ſollte meiner Meinung nach Bert Lindſtröm heißen“, lachte Robert und ſah ſeinen Freund augenzwinkernd an. Dieſer verzog ſein Ge⸗ ſicht zu einem gutmütigen Grinſen, daß alle Zähne ſeines ſtarken, tadelloſen Gebiſſes ſichtbar wurden. Sein Oberkörper war trotz der Sonne entblößt, auf 75 Schulter war die Narbe eines Speerſtoßes zu ſehen. Zitternd ſchaufelte der ſchlanke Leib des Schoners eine Schaumwelle auf und bob ſich über die weich laufende Dünung. In den Wogen, die das weiß ge⸗ ſtrichene Schiff mit dunklem Blau ummauerten, zeigten ſich die glänzenden Rücken einiger Haie „Es beißt wieder einer an unſeren Haken“, ſagte Lindſtröm ruhig und pfiff den beiden Kanakern, die außer den beiden Freunden an Bord waren. Mit mächtigem Poltern, acht harte Fäuſte an dem Tau, wurde der Hai mit der Handwinde an Deck gezogen. Sein geſchmeidiger, wuchtiger Körper hieb auf das Deck, der Schoner erdröhnte unter dieſen furchtbaren Schlägen. Bert Lindſtrom trieb dem gefangenen Hai einen Holzprügel zwiſchen die Reihen der ſcharf geſchliffe⸗ bis tief in den wild ſchnappenden achen. „Ein mittelmäßiger Blauhai“, meinte Lindſtröm geringſchätzig. Mit Aexten und Knüppeln ſchlugen ſie jetzt auf den Kopf des Haies ein. „Die Hauptſache iſt, daß die Haut nicht geriſſen wird“ erklärte Robert Enquiſt. Dann ſchnitten ſie dem gefällten Rieſen den Magen auf. Unverdaute Kormorane, große Fiſche, mächtige Polypen kamen zum Vorſchein. Während die beiden Kanaker noch an dem Hai arbeiteten, kam ein anderer Hai näher; er ſchraubte ſich an den Köder heran, das aufgequirlte Waſſer leuchte in phosphoreſzierendem Schein. „Teufel, er nimmt den Köder nicht an!“ Lindſtröm. Dann nahm er eine Flaſche, die mit Schweinsblut gefüllt war, und goß ſie hinter dem Heck des Schoners in das Waſſer. Diesmal ſchnappte der 12 in den Speck, der am Haken hing, ſo raſch, daß ſie die Troſſe nachlaſſen mußten, um nicht über Bord geriſſen zu werden. „Alle Mann zugleich!“ brüllte Lindſtröm. Er hing ſelbſt an der Leine, mit angeſpannten Muskeln, dinter ihm Robert und die Kanaker. Sie zogen, wenn der Hai zum Angriff nach oben ſchnellte, um das Tau zu durchbeißen, dann ließen ſie wieder nach, wenn ſich der Gefangene wie toll um die Leine verwickelte. Es gelang den vier Männern nur mit ſchwerer Mühe, den Hai, der raſend um ſich peitſchte, bis zur Höhe dͤes Decks zu ziehen. „Hart an Lupl“ ſchrie Lindſtröm Robert zu, der ſich mit ganzer Kraft in das Rad warf. Der Bug des Schoners wuchtete ſich ſchwer in die gegenlaufenden Wogen, ſteilte ſich auf und zerpreſchte beim Nieder⸗ fallen die Brecher. Nun glitt das Schiff mit ſchrägem Deck durch die See. Allmählich wurde die Schräglage bei dem ſchar⸗ ſen Kreuzkurs ſtärker, die Leeſeite wurde bereits durch das Waſſer gezogen. Durch die geöffneten Ster ſpülten die Wogen bis zur Mitte des Decks. rief eder von den Männern hatte die Gewalt von 1 gemis. 9 ꝙliee.. erfeicd Froc dem falur, * 1 uns? Lemp mehreren Zentnern in den muskelharten Armen. Enoͤlich lag der Hai auf Deck. „Abfallen!“ rief jetzt Lindſtröm. Der Schoner rich⸗ tete ſich wieder langſam auf. „Ein Mannviehl“ ſtellte Lindſtröm feſt. Der Hai ſchlug mit ſeinen Floſſen um ſich her, wo ſein gewaltiger Schwanz das Deck traf, ſplitterte das Holz, zerbrachen Stahltroſſen und Wanten. Lindſtröm gelang es endlich, eine lange Harpune in den Bauch des Haies zu treiben. Mit Meſſern und Aexten kämpften die Männer mit der dem Tode geweihten Muskelmaſſe die ſich mit ihrem urwelt⸗ lichen Maul gegen die Männer wehrte. Wo die harte, Beabige Haut die Männer traf, floß das Blut über eck. Endlich hatten ſie auch dieſen Rieſen beſiegt. Lind⸗ ſtröm wiſchte ſich den Schweiß aus der Stirne und ſtrich ſich die zerzauſten Haare glatt. Arme und Beine der arbeitenden Kanaker waren blutbeſudelt, ſie ſtampften durch das zuckende Fleiſch und Haut ab. „Leder für mehr als dreihundert Damenſchuhe?“ zeigte Lindſtröm auf die Haut, die endlich blutend und ſtinkend an einem Blocktau in die Höhe zum Trocknen gezogen wurde (Fortſetzung kolat) TBiigei, Cſil1e b O Se, Gihlfehun, t. bel veinen 9, 55 Natu je 5 die . 9 Teeke · Fruchttee in der pockung oder im hygienisch ge · W pockten Aufgußbeotel Jeeke · fix ergibt dos heste Austousch- getränk för den olthewährten„Jeekanne“-Jee. Er wircd Wie dieser mit kochendem Wosser cufgebröht. Man trinkt ihn, stark qufgegossen, nach helieben gesòßt, mit Miſch, als Morgen- getrönk und schwach cufgegossen, leicht gesüßt, zum Abend- essen. Auch Kinder trinken ihn gern. Teeka · Fruchttee in der Packung oder im Aufgußbevtel Teeka-Fix, sowie Mete · Fixminze, der aromatische Pfeffer- minztee im Aufgußbeutel, sind öberall zu erhoſten! 2 8 8 Arbeitsgemeinſchaft der Jungkaufleute,„Spara“, die heute beiden Seiten zumeiſt unbedeutend. Am Montanmarkt Wirtschafts-Meldungen über einen Beſtand von 10000 Mitgliedern verſügt und zu gaben Höſch, Klöckner und Vereinigte Stahlwerke je 05 frankfurt a. H. 4— den wertwollſten Selbſthilfe⸗Einrichtungen praktiſcher Be⸗ v. H. her. Mannesmann und Rheinſtahl zogen demgegen⸗ Deutsche testwerziasliche Werte Oeutsche Steinzeus 375.0 37.0 Nähmaſchinen⸗Herſtellung rufsarbeit zählt. über um v. H. an. Von Braunkohlenwerten wurden 1% 16 Piefibener. Meer: 1500 1800 Die Neuerrichtung von Betrieben zur Nähmaſchinen⸗ Aälziſche—— Mannheim. Auf. Deutſche Erdöl 0,0 v. H. hoher, Rheinebraun 1 v. H. nie- ogurschg sraaTSANLEIHEN Klektr Lient u. Krti 270.0 Herſtellung, die Betriebsaufnahme in Betrieben, die 1036 ſichts rat er Pfälziſchen ühlbenwerke Ach Mannheim odriger notiert. Eine ähnliche Entwicklung wieſen Kali⸗ Schatz D R 388. 102,1 102,1 Enzinger Unioo keine Herſtellung hatten ſowie die Herſtellung von Haus⸗ ſchlägt der zum 20. Oktober 1041 einberufenen oü vor, werte auf, von denen Salzdetfurth 0,50 v. H. gewannen i Baclen 197 I. 6. Farben.. 199.5 196.2 baltnähmaſchinen durch Betriebe, die bisher nur Induſtrie⸗ für das Geſchäftsſahr 1040 eine Dividende von und Wintershall ,50 v. H. verloren. Bet den chemiſchen. lden 5i Reier inee ieee oder Handwerkernähmaſchinen hergeſtellt haben, iſt von der 8 8 6 93 nt verteilen.— Eine Kapitalauf⸗ Papieren notierten Farben 196 gegen 19636, Rütgers er⸗ 8 SrabrANLEIHEN 615 Herpener Bergbau: 1660 Genehmigung durch den Bevollmächtigten für die Maſchinen⸗ ſtockung kommt nicht in Frage. mäßigten ſich um 0,75 v. H. Bei den Elektrowerten lagen iit Beiclebera 0 101.5 ffleidelberger Zement... 218.9 produktion abhängig. eFFür Haushalt⸗Räbmaſchinen dürſen* Badiſche Maſchinenfabrit und Eiſengießerei, vorm. Siemens um 125 und Siemens Vorzüge um 1 v. H. be⸗ Pforbein 286 fofsch, Be 20 740 i Süra inä G. Sebols u. Sebold u. Neff. Karlsruhe⸗Durlach. Die Bad. feſtigt. Andererſeits ſchwächten ſich AG ü Holzmaan Ph. 2 N nur noch Oberteiltypen Saxonia, Schwingſchiffnähmaſchinen„Set. r 0 2 9 eſtigt. Andererſeits ſchwächten ſich AEch um.50, Geſfürel pPANDRRIEFPE Kalker Brauerei.— (klein), Zentralſpulnähmaſchinen(klein) mit Gelenkfeder⸗ Maſchinenfabrik u. Eiſengießevei Karlsruhe⸗Durlach ſchlägt um 1,25 und Aceumulatoren gegen die Notiz vom 14. Ok⸗ Elein. Schanzl. Becker 250.0 250.0 „3 ſp hmaſch 6) mit Gelenkf 8* Hyp Gyt. hebel und Rundgreifernähmaſchinen(klein) mit Brille und der HB am 12. November unveründert 6. v. HO. Divi⸗ tober um 4,50 v. H. ab. Verſorgungswerte erhielten über⸗ 103.5 103.5 460 Gelenkfadenhebel hergeſtellt werden; Saxonia und Schwing: dende auf 3,2 Mill. 4 Kapital vor.— Eine Kapitalbe⸗ wiegend Strichnotierungen. Deſſauer Gas wurden um 1,25 3 Kk Bart 405 f00%6 eeee ſchiff nur noch für Ausfuhr. Neue Serien dürfen nicht mehr richtigung wird bei dem Unternehmen, wie verlautet, v. H. herabgeſetzt. Auto⸗, Zellſtoff⸗ und Brauereiaktien ½ Plalx kp Bank advieshal Waln.. hergeſtellt werden. Grundplatten und Tiſchplattenaus⸗ nicht in Betracht kommen. blieben, ſoweit notiert, unverändert. Maſchinenbauanteile 24—26 R—9..Mannesmann—— ſchuitte fü 3 ˖* Bühlertaler Granitwerke Ernſt Contini Gmbéö. In l. neinheitli ihrend Demag Rh. fvv-B. 4 S.. Retalleeſellschatt. 2194 24370 ſchnitte für Haushaltnähmaſchinen(mit Ausnahme Saxonia) t e Ern ni Embc. In agen uheinheitlich. Während Demag 1,50 v. H. gewannen, 4n Se en... Rhein Elektr. Mannh. ſind nach beſonderer Anweiſung herzuſtellen. das Handelsregiſter Bühl(Baden) wurde die Firma büßten Deutſche Waffen 2 v. H. ein. Zu erwähnen ſind 2250 Rhein Westt Elektr 1875 1575 Bühlertaler Granitwerke Ernſt Contini...H. ein⸗ noch Metallgeſellſchaft mit— 1 und Berger mit— 250 v. NDUSTRIEOBLIAGATIOUNEN Rütgers 2077 20555 getragen. Gegenſtand des Unternehmens, das mit einem H. Textilwerte veränderten ſich bis— 0,50 v. H. Reichs⸗ 39 104.2 r 2700 375.0 „ Perſonelles. Am 17. Oktober vollendet der Leiter des Stammkapital von 100 000„ ausgeſtattet iſt, iſt der Be⸗ bankanteile ſtellten ſich auf 192 gegen 131,75. Süüdd, Zucker elsenkircben v 36 105.2 105.0] Schwerte-Storchen 16540 1640 8 98605 2 trieb von Steinbrüchen, die Gewinnung und Herſtellung ſchwächten ſich um 1 v. ab. V ariab ſbie 1 Krupp v. 30 103,7 103.7J Seilindustrie(WolffP Edeka⸗Verbandes deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaſ⸗ 1 v. H. on variablen Renten ſtieg 5 5F von Steinbrucherzeugniſſen uſw die Reichsalkbeſitzanl 2 18.er Stanlperte, 165, 15.2] Siemene u. Halste. 31 3ʃ3“9 ten e. V. Berlin, Verbandsdirektor Dr. Paul König, e, Reichsaltbeſitzanbeihe auf 162,25 gegen 162. 616, Fard. RNM-An 28 15%.. J Süddeutsche Zucker 32.0 318.5 ſein 50. Lebensjahr. Dr. König hat ſich vom Lehrling zum Berlin, 16. Okt. Am Geldmarkt blieben Valuten un⸗ aK TIEN Zellstoff Waldhof 240½2 239.0 Leiter des im Jahre 1007 gegründeten Verbandes empor⸗ VUneinheiiliche Kursgesialiung verändert. ade-Ada Schuhfabriu 1820 182.9 BANEEN gearbeitet und den Ausbau und die Entwicklung der Edeka⸗ Berlin, 16. Oktober. SckGe Pecdssepe bac, ieg 188 Zentral⸗Organiſation, die auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Der Aktienverkehr vom Donnerstag wurde bei der Er⸗—— im Monat Oktober K. K 6 Bayr. Hyp. u.-Bank 136.0 186.0 der wirtſchaftlichen Leiſtungsſteigerung von 39 000 Kaufleu⸗ öffnung burch bleinſte Umſätze gekennzeichnet. Hierdurch Archaffead Zeilstos 14648 SESE— ten des deutſchen Lebensmittel⸗, Feinkoſt⸗ und Koloniol⸗ war die Kursgeſtaltung vielſach von Zufälligkeiten ab⸗ Iunsgel. 12* 8 50 i A ie Sae eee e Seuteche ReichEtn waren⸗Einzelhandels dienen, maßgeblich beſtimmt. Ein hängig und ließ infolgedeſſen eine einheitliche Linie ver⸗ Pheintelder ,69.443 99.072.94 Ka.74(1890 22002.3— K Ge 164.5 178.5 Presdner Bank 142.0 14•7 beſonderes Verdienſt hat ſich Dr. König auf dem Gebiete miſſen. Es überwogen ledoch Kurseinbußen. Auch erhielt Pu Lela, 1787. ,62 7,8/1.5ſ% Sontin Cummi 7772 1103———2— e tatkraftiger Förderung des kaufmänniſchen Nachwuchſes erneut eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Werten eine Krahbors.002.452 252.25,2. 13 Neckarpegel** 176.5 erworben durch die 1930 erfolgte Gründung der Spar⸗ und Strichnotig. Im übrigen waren die Verönderungen nach Varau.5608.64 f. 03.7717 Fanbeim.3512.681 2,68(.581 Oeutsche Erdo! ee Bezug für Haustrinkkuren durch Wilhelm Müller Mhm.. Mittelstraße 24 Fernspr.-.-Nr. 53451 Peter Rixius Mhm. Verbindungskanal. sowie Aurch———— und—— Niere und Blase Schriften durch die RKurverwaltung Bod Wildungen Offene Stellen linkes Ufer 6. Ruf 267 96/97 EREIRANKTC Ereliag trũh 8 Uhr Kuhfleiseh HALBERG ſucht für ſein Empfangs⸗ aachhu Parkett- u. Holzfusböden A00 Wir 4790 1 zimmer 4 G 2401—2500 aller art verden wie neu mütter, junge Dam ne Freibank-Nr. wird nster Schleifmaschin St 7a9 giehner 4 eichnerinnen Eine hohe Gewähr für gutes Kaufen kein Fleisch verabreicht Bewerbungen oder perſönliche Vorſtellungen werden an die Perſonalabteilung der Beilstraße 26. Telephon Nummer 20003 Hilkszelchner i. 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Oktober 1941 Sensatiens⸗ Programm Erich Röpnack im Reengagement mit Lina Pantzer ihrem welt⸗ berühmten pageien-Kabarett Pa- ulo- Nouonad- Lübehäk D 4, 8 gegenüber der Musikhochschule Luto-Lubehor- lioschaft Schwah& Heitimann Mannheim Tipsy& Brow) Auegro 110 die herrlichen einzia-- tigen Errentriker ein Karnevalsscherz Lilo Ossyra 2 Arontis bringt Tänze moderne Kraft- eigener Note Akrobatik Lilli Sonnet Hiide Tyralle die erfolgreiche die iugendl. charm. Tanzsoubrette Solotänzerin EIniriit frei! Außer Samstag- und Sonntagabend Eintrittspreis 50 Piennis Matienal-Iheater MANNHEIM 4 Donnerstag, 16. Oktober 1941 Vorstellung Nr. 45 Miete D Nr. 5 1. Sondermiete D Nr. Kabale und Liebe Trauerspiel in 8 Bildern von Schiller Anfang 18 Uhr Ende gegen 20.45 Uhr Suche St740 einige Aecher in d. Nähe Mann⸗ heims zu pachten. 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At Sum, 72 37³ S Die Deutsche Arbeitsfront MSG.„Kraft dureh freude“- Kreis Mannheim —— Morgen Freitag, 7. Okt. 1941, um 18.30 Uhr im Musensaal Erstes SyMPOnie KOnzert mit dem NATIONAL-THEATER-ORCHESTER unter Leitung von: Prof. DOr. Peter Raabe Präsident der Reichsmusikkammer Vist: Karl Schmitt-Walter d Dauerkarten für 6 Konzerte zu RM 18.—. 15.— und.— scwie Einzel- kärten zu Reichsmark.—..—..— und.— an der Abendkasse. 242 W. UIUU C Ober Nacht, öberhaupt immer, wenn mon ihn nicht am Foß hat, soll Leisten oder Sponner den Schuh qusfõllen, ohne dos leder õbermõſʒig av sponnen. Die schöne Form bleibt dann viel lönger erhalten. Zur Pflege nowendig ist cuſßerdem eine gute Schohcreme, nͤmlich dos bestens bekonnte, Die Schuhe halten länger und Bleibea länger schon! 92, 2 UsEIUIE— E Ahr, SECEENHEINERSTR. 13 Ab heuie! Lachstürme entfesselt Heln, Kbmann Das zroſe Ufa-Lustsviel mit Anny Ondra Erika Helmke Gharlotte Susa- Will Dohm Hans Leibelt Walter Steinbeck Spielleitung: Carl Froelich Bueh: Heinrich Spoerl Neueste Vochens chau .00.05.30. Hauptf..30.50.15 Jugend nicht zuselassenl Anordnungen der 159 A5 Aus amtlichen Bekanntmachungen entnommen. NS⸗Frauenſchaft: Feudenheim⸗Oſt: Die Frauen nehmen am 17. 10. 1941, um 19.45 Uhr an der Kundgebung der NSDAP im Saſthaus„Zum Stern“ teil.— Neckarau⸗Nord: 16. 10. nehmen ſämtliche Frauen an der Kundgebung der NSDDAP im Regina teil.— Fried⸗ richspark: 17. 10. 41, 20 Uhr, nehmen fämtliche Mitglieder an der Kund⸗ gebung der NSDAP in der Aula, K 4, teil.— Friedrichsfeld: 17. 10., 20 Uhr, nehmen ſämtliche Mitglieder an der Kundgebung der NSAP im„Adler“ teil.— 17. 10., 19.45 nehmen ſämtliche Mitglieder an der Kundgebung der NSDAP im Anion⸗ Theater keil.— Käfertal⸗Nord: 16 10., 18—19 Uhr Markenausgabe bei Gehrig. — Erlenhof: 16. 10., 19.30 Uhr, Ge⸗ meinſchaſtsabend bei Krämer, Waldhof⸗ ſtraße, für alle Mitglieder ſowie Jugend⸗ gruppe.—.G. Strohmarkt: 17. 10., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in M 6, 12. —§.p. Horſt⸗Weſſel⸗Platz: 16. 10., 19.30 Ahr, Gemeinſchaftsabend, Mollſtr. 45. Zeichengerät mitbringen. Mannheimer Volkschor: Freitag, 17. Oktober, keine Probe— Montag, 20. Oltober, um 19.15 Ahr, Geſamtprobe in der„Liedertafel'. K 2. Ein Ufa-Groß-Film mit: Luise UIürida- Karl Ludw. Diehl Werner Krauss Regie: Josef v. Baky Dieser Film ist eine Hymne an die deutsche Frau. ein großartiger. tiet ergreifender. e in genialer Film Neuesie Wochenschau 2. Woche l 418 500 720 Unr Für Jugendl. ab 14 Jahren zugelassenl UFEAPALAST Einfamilienhaus in Heidelberg⸗Wieblingen, 4 Zimmer, Küche, Bad, Garten, RM 15 200.— zu verkaufen. Auf Wunſ⸗ können RM 7500.— als Hypothek ſtehen bleiben. Nicht ſofort beziehbar. Georg Herth, Immobilien, Heidelberg, Anlage 30. 21 82⁸ Massiv. 2stöck. Wohnhaus in guter Lage, mit Schuppen, Hof und Toreinfahrt(ohne Garten) in der Nähe von Bad Dürkheim(Bahnſtation) iſt ſofort zu verkaufen. 4 Zimmer und Küche ſind ſofort beziehbar. Preis RM 15 000.—. Angebote unter Nr. 21 876 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. —— mos die Abwehrkreft& ces Körpers gestärkt werden, um Krankhei- ten zu verhöten und die leistungsfähigkeit zu erhalten. 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