Neue Mannheimet Zei Erſchetnt wöchentl. 7mal. Frei Haus monati.70 M. 4 eh.70., dch d Poſt.00 M einſchl 8 Trägerl, in unſ Geſchäftsſt a Seb zuzügl 42 Pf Beſtelig Abholſt Waldhofſtr 12 80. PJ. Poſtbef.⸗ ronprinzenſtr 42. Schwet⸗ zinger Str 44. Meerſeldſtr 13, Neciſcherſtr 1, FeHauptſtr 55 WOppauer Str 8. SeFreiburger Str 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. 1 d folgend Monat erfolgen 9 EneEr. 1O R Ronlag. 3. November 1941 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernlprecher: Sammel⸗Nummer 249 61 Voſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanichrift: Kemazelt Mannheis 152. Juhrgaug— nummer 302 Der Sieb hat geſeſſen...1 Größtes Aufſehen in Usn über die deutſche Erklarung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 3. November. Die ſcharfe und eindeutige Erwiderung der Reichsregierung auf die Lügen, Fälſchungen und Verzerrungen des Präſidenten Rooſevelt in ſeiner Rede zum amerikaniſchen Flottentag hat in Amerika größten Eindruck gemacht. Die Neuyorker Zeitungen veröffentlichen die deutſche Widerlegung der Behauptungen Rooſevelts unter rieſigen Ueberſchriften an der Spitze ihrer Sonntagsausgaben. Die Ueberraſchung der amerikaniſchen Oeffent⸗ lichkeit über die raſche und ſcharfe Antwort der Reichsregierung tritt überall hervor. Da die Reichs⸗ regierung in den letzten Wochen und Monaten über die hemmungsloſen Angriffe des Präſidenten und maßgebender amerikaniſcher Politiker mit ſouverä⸗ ner Verachtung und Gleichgültigkeit hinweggegangen war, hat der mit ſicherer Hand geführte plötzliche deutſche Gegenhieb vom Samstag, ſeine Wirkung nicht verfehlt. Einige Rooſevelt naheſtehende Blät⸗ ter ſtellen tiefſinnige Betrachtungen darüber an, was wohl der Grund der deutſchen Aktion geweſen ſei und geben ſich den üblichen phantaſtiſchen Kombinationen hin. Das Verlangen nach einer Veröffentlichung der von Rooſevelt gegen Deutſchland angeführten Karte und des berüchtigten Geheimdokuments über die an⸗ gebliche Vernichtung aller Religionen der Erde wird dringender denn je. Im Weißen Hauſe verſchanzte man ſich aber am geſtrigen Sonntag hinter den üb⸗ lichen verlogenen Ausreden. Mackenzie King bei Rooſevelt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 3. November. Der kanadiſche Miniſterpräſident Mackenzie King verbrachte das Wochenende in langen Unterredun⸗ gen mit Rooſevelt in Hydepark, dem Privatwohn⸗ ſitz des Präſidenten. Mackenzie King. der am Sonn⸗ tagabend amerikaniſchen Boden wieder verließ, um in Ottawa dem Empfang des britiſchen ſtellvertre⸗ tenden Miniſterpräſidenten Attlee beizuwohnen, ver⸗ weigerte auf Fragen der Journaliſten geheimnis⸗ voll tuend jede Auskunft und verwies ſie auf eine bevorſtehende gemeinſame amerika⸗ niſch⸗kanadiſche Erklärung. In unterichteten Kreiſen aber nimmt man an, daß Rooſevelt die Kontrolle der Vereinigten Staa⸗ ten über Kanada in Zukunft noch zu verſtärken ge⸗ denkt und daß Kanada in immer höherem Maße zu einem bloßen Nebenland der USA herabſinke. Ob⸗ wohl Mackenzie King eine Auskunft verweigerte, nimmt die amerikaniſche Preſſe an, daß die amerika⸗ niſchen Stützpunkte auf kanadiſches Gebiet ausge⸗ dehnt werden und daß die USA die Kontrolle des wichtigen kanadiſchen Hafens Halifax überneh⸗ men werden. Ein Sowjet⸗Dünkirchen auf der Krim Der Gegner zersprengi— 10 Transporidampfer versenki, 14 beschãdigi— 33000 Gefangene eingebracht (Funkmeldung der NMz3.) + Aus dem Führerhauptquartier, 3. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unter dem Druck der ſcharfen Verfol⸗ gung durch deutſch⸗rumäniſche Verbände wurde der in der Krim geſchlagene Gegner in zwei Gruppen zerſprengt, von denen die eine über Sewaſtopol, die andere über Kertſch zu entkommen verſucht. Im An⸗ griff auf die zur Flucht dieſer Kräfte bereit⸗ geſtellten Transporter hat die Luftwafſe zehn Handelsſchiffe mit zuſammen etwa 38 000 BRT durch Bombentreffer ver⸗ ſenkt, 14 weitere ſchwer beſchädigt. Andere Kampfflugzeuge bombardierten Sewa ſt o⸗ pol und das Hafengebiet von Jalta ſowie militäriſche Ziele in der Straße von Kertſch und an der Nordoſtküſte des Schwarzen Meeres. Ein großes Schwimmdock erhielt Bombentreffer ſchweren Kalibers. Bei den Durchbruchs⸗ und Verfolgungs⸗ kämpfen auf der Krim wurden bisher ins⸗ geſamt 53 175 Gefangene eingebracht ſowie 230 Panzerkampfwagen, 218 Geſchütze, meh⸗ rere Panzerzüge und große Mengen von ſonſtigem Kriegsmaterial erbentet oder ver⸗ nichtet. Ferner wurden über 13 000 Minen beſeitigt, die zur Verhinderung unſeres Vormarſches ausgelegt waren. Truppen nahmen im Donezbecken weitere Induſtrieorte durch Kampf in Beſitz. Karkinitgai Gotes Meer) Die Halbinſel Krim (Kartendienſt Erich Zander,.) Im mittleren Abſchnitt der Oſtfront wurde geſtern die als Eiſenbahnknotenpunkt und Induſtriezentrum bedeutſame Gebiets⸗ hauptſtadt Kurſk durch Infanterie⸗ und Panzerverbände genommen. Im Seegebietum England verſenkten Kampfflugzeuge einen Frachter von 4000 BRT und trafen ſechs Schiffe ſo ſchwer, daß mit wei⸗ teren Verluſten gerechnet werden kann. In Nordafrika zerſprengten deutſche Kampfflugzenge Anſammlungen britiſcher Kraft⸗ fahrzeuge bei Sollum. Bei Luftangriffen auf die Reede von Suez wurde ein Handelsſchiff von 6000 BRT vernichtet. Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden nicht ſtatt. Der iialienische Wehrmachisbericht (Funkmeldung der NMzZ3.) + Rom, 3. November. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag at folgenden Wortlaut: Das Hauptauartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der vergangenen Nacht bombardierten Ein⸗ hͤten unſerer Luſtwaffe erneut den Flottenſtütz⸗ punkt La Valetta. In Nordafrika beträchtliche Tätigkeit unſe⸗ rer Artillerie an der Tobruk⸗Front. Augriſſsver⸗ ſuche des Feindes wurden ſofort zurückgewieſen. Im Verlauf eines Luftangriſſes auf das Giebiet von Benghaſi wurden einige Wohnhänſer beſchädigt. Es gab ein Opfer und einige Verwundete unter der arabiſchen Bevöln rung. Im Luftkampf ſchoſſen unſere Jagdflugzeuge eine engliſche Maſchine ab. In Oſtafrika bombardierten und belegten eng⸗ liſche Flugzeuge das Feldlazarett von Cluquabert, das deutlich mit dem Rotkreuz⸗Abzeichen gekeunzeich⸗ net war, mit Mic⸗Feuer. Unter den Inſaſſen ſind Opfer zu beklagen. An den Fronten von Ualag und Celga führten unſere Truppen günſtig verlaufene Gefechte. Der Feind ließ einige Tote ſowie Wafſen und Munition auf dem Kampfplatz zurück. Sturm über den Tatarengraben Wie deuisches Heldenium die 7 km breiie Landenge zur Krim und die Sowieibeſesſigungen bezwang Von Kriegsberichter Dr. Peter Wolfframm(PK.) Mt dem Durchbruch zur Krim, der Erſtürmung der —— bolſchewiſtiſchen Feſtungsanlage an der andenge von Perekop und der Ueberwindung ihres Kerns, des für unüberwindlich gehaltenen„Tataren⸗ grabens“, hat die deutſche Wehrmacht eine neue impo⸗ ſante Waffentat vollbracht, deren bedeutſamer, Er'olg der einzigartigen Tapferkeit und Hingabe des deutſchen Soldaten zu danben iſt. Damit die Heimat ſich ein klares Billd von dieſer unerhörten ſoldatiſchen Leiſtung machen kann, geben wir dem Kriegsberichter Dr. P. Wolfframm das Wort, er in drei palen, den Artileln dem Ablauf des kühnen Geſchehens nach⸗ erleben läßt. 8 Hartnäckig und zähe iſt um den Dujeprübergang tagelang gerungen worden. Eine einzige Brücken⸗ ſtelle nur konnte gebildet werden. Eine einzige Flußenge im Abſchnitt der geſamten Armee eignete ſich allein zum Brückenſchlag. Das ganze übrige Dujeprgebiet ſetzte hier unten an der Südfront dem deutſchen Uebergang durch ſeine natürliche Geſtal⸗ tung, den die bolſchewiſtiſche Abwehr geſchickt aus⸗ nutzte, unüberwindlich ſcheinende Hinderniſſe ent⸗ gegen. Und auch dort, wo der Brückenſchlag geplant und ſpäter ausgeſührt wurde, bei Bereslawl, wehr⸗ ten ſich die Sowjets verzweifelt. Aller Widerſtand jedoch nützt nichts. Die deut⸗ ſchen Infanteriſten erzwingen den Flußübergang unter blutigſten Verluſten für den Gegner. Aus zahlloſen Schützenlöchern ſchlägt der angreifenden deutſchen Infanterie der Feuerhagel entgegen. Es iſt der zähe Kleinkampf Mann gegen Mann, der von den Angreifenden höchſten Einſatz verlangt, der an das ſoldatiſche Können jedes ein⸗ zelnen größte Anforderungen ſtellt. Schützenloch 8 Schützenloch muß geſäubert, MG⸗Neſt nach MG⸗Neſt genommen werden. Aber es iſt wie ſtets: Der deutſche Soldat ſchafft es. Sowjetbomben hageln: Ein Brückenkopf iſt gebildet worden, den einzu⸗ drücken und zu vernichten die Sowietarmiſten ver⸗ geblich ſich bemühen. Ihre ſchwere und ſchwerſte Ar⸗ tillerie beſchießt Tag und Nacht die Brücke und das von uns am Südufer des Dujepr beſetzte Gelände. In rollendem Einſatz verſuchen ſowjetiſche Bomber und Jäger Tag für Taa und Nacht für Nacht den in pauſenloſem Strom ſich vollziehen⸗ den Uebergang der deutſchen Truppen zu verhin⸗ dern. Doch mitten in allem Feuerzauber gewinnt der Brückenkopf ſtändig an Ausdehnung. Volltreffer zerſchlagen das Pontongerät und ſetzen die Brücke mehrmals ſtundenlang außer Betrieb. Die Pioniere bauen neue Brückenfelder, und ſchon rollen aufs neue die Kolonnen der Gefechtstroſſeſden marſchie⸗ renden Kompanien nach, von der Brücke auf den Auf der Krimlandenge zum Sturm bereit Infanterie wartet auf den Einſatzbefehl. (PK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Weber, Atl., Zander⸗Multiplex⸗K.) ſchmalen Damm, der weit hineinragt in den Strom. 60, 80, 100, 120 Bomben hageln in einer Nacht auf die Ablaufbahn am Nordufer. In Erdlöchern hocken Offiziere und Mannſchaften des Uebergangs⸗ ſtabes, um vor Bombenſplittern einigermaßen ge⸗ ſchützt zu ſein. Die Fernſprechſtellen an den Kon⸗ trollpunkten und an der Brücke ſelbſt ſind ebenfalls in Splittergräben oder Erdkellern zerſchoſſener Häu⸗ ſer geſichert. Dort, wo nach Eintritt in einen Eng⸗ paß links der Straße zur Brücke hinunter ſich ſteil das ſteinige Gebirgsufer erhebt und rechts eine dop⸗ pelmannshohe Mauer die Straße einfaßt, haben die Pioniere vom Brückenbau ihren Unterſchlupf gefun⸗ den. In das Geſtein geſprengte kleine Höhlen geben ihnen Schutz vor Bombenwurf und Steinſchlag. Kameraden fallen, Pferde werden erſchlagen, Fahrzeuge vernichtet. Die Verluſte ſind ſchmerzlich, jedoch ohne Bedeutung für die weiteren Opera⸗ tionen. Regiment nach Regiment, Diviſion nach Diviſion, Nachſchubkolonne nach Nachſchubkolonne werden über die Brücke geführt. Eine ganze Armee überſchreitet auf dieſer einzigen Verbindung beider Flußufer den Dnjepr. Eine ganze Armee über eine einzige Brücke: eine organiſatoriſche Leiſtung, die hinter der kämpferiſchen wahrlich nicht zurückſteht. Aus dem Brückenkopf heraus beginnt der neue Angriff. Im ungeſtümen Vorwärtsdrängen wer⸗ fen die Infanteriediviſionen, unterſtützt durch einige wenige ſchnelle Einheiten, nach kurzer, ſcharfer Ar⸗ tillerievorbereitung den Feind. Dem nach Süden zur Krim hin weichenden Gegner ſetzen die Voraus⸗ abteilungen nach. Mit ihnen wetteifernd die Infan⸗ teriekompanien, die auf ihrem Marſch durch die Nogaiſche Steppe unerhörte Leiſtungen vollbringen. Im fußhohen Sand, eingehüllt in undurchdringliche Staubwolken, unter einem glasklaren Himmel, von dem eine ſüdlich ſcheinende Septemberſonne her⸗ niederbrennt, marſchieren ſie auf Wegen ohne Baum und Strauch, ohne Trinkwaſſer 50 und mehr Kilo⸗ meter an einem Tage. Jeden Feinowiderſtand rück⸗ ſichtlos brechend, unbekümmert um flankierendes Artillerieſtörfeuer. Durch dieſen Blitzmarſch bleibt den Sowjets keine Zeit mehr zu geordnetem Rückzug auf die (Fortſetzung auf Seite 2) Landkarte und Religionsdokument * Mannheim, 3. November. Die deutſche Reichsregierung hat in zwei amt⸗ lichen Verlautbarungen den Lügen Rooſevelts die Antwort gegeben, die ſie verdienen: ſie hat ſie rund und nett als„Fälſchungen gröbſter und plumpeſter Art feſtgeſtellt“. Es wäre nun eigentlich zu er⸗ warten, daß Rooſevelt die Gelegenheit benützen würde, die Reichsregierung Lügen zu ſtrafen: er könnte es ſehr einfach, indem er der Oeffentlichkeit ſowohl die myſteriöſe Südamerika⸗Karte wie das noch famoſere angebliche Religionsdokumente unter⸗ breitet. Man hat Rooſevelt auch in Amerika ſelbſt nahegelegt, das zu tun und ſich dieſe großartige Pro⸗ pagandagelegenheit nicht entgehen zu laſſen! Aber Rooſevelt hat abgewinkt. Er iſt eben ein Mann von Herz! Lieber läßt er ſich einen Lügner und Betrüger ſchimpfen, lieber läßt er die ganze USA⸗Politik in den Verrruf einer notoriſchen Fälſcherzentrale kommen, lieber verpatzt er ſich und ſeinem Lande ſämtliche außenpolitiſche Chancen, als daß er einem Manne„Ungelegenheiten“ machen würde. Denn das war die Begründung für ſeine Ablehnung: er hätte beide Dokumente von einem „armen Teufel“ bekommen, und, da auf der Land⸗ karte Notizen verzeichnet wären, könnte der Mann leicht feſtgeſtellt werden und Schwierigkeiten haben, außerdem würde er, Rooſevelt, perſönlich Gefahr laufen, ſeine Informationsquelle zu verlieren! Wie rührend von dem Präſidenten der Vereinigten Staa⸗ ten, dieſe Sorge um einen„armen Teufel“! An⸗ ſonſten pflegt doch der Herr Präſident über ein ziemlich robuſtes Gewiſſen und ein gegenüber An⸗ fechtungen menſchlichen Mitleides ziemlich gewapp⸗ netes Herz zu verfügen! Aber wir verſtehen freilich zu gut, warum er diesmal ſo zartbeſaitet iſt: legte er Landkarte und Religionsdokument auf den Tiſch, ſo würde er ſich ſelber als Fälſcher entlarven Und das tut begreiflicherweiſe niemand gern, namentlich nicht, wenn er ſich Präſident der Vereinigten Staaten nennen darf Es überraſcht immer wieder, wie dumm ſich dieſer Präſident in ſeiner Lügenpro⸗ paganda anſtellt. Er iſt doch ſonſt nicht auf den Kopf gefallen, hat es meiſterhaft verſtanden, das USA⸗Volk immer mehr vom Frieden wegzulotſen und an den Krieg heranzuführen, hat in ſeiner gantzen Neutralitäts⸗ oder Kriegspolitik, wie man ſie nen⸗ nen mag, einen ſehr ausgeprägten Sinn für Mög⸗ lichkeiten und Wirkungen gezeigt, hat alle ſeine innenpolitiſchen Gegner glänzend überſpielt und es verſtanden, aus einer ſehr umkämpften Poſition ſich zum Diktator des ganzen amerikaniſchen Kontinents zu machen. Aber in dem Augenblick, in dem ſeine Propaganda auf das direkte Ziel, auf die Ausein⸗ anderſetzung mit Deutſchland, vorprellt, in dem es darauf ankommt, die letzten Trümpfe auszuſpielen, den Schlußſtein in das Gebäude ſeiner Politik ein⸗ zufügen, wird er unſicher, dumm und naiv. Da operiert er, daß einem landläufigen Feld⸗, Wald⸗ und Wieſenagitator das Herz im Leibe barmen möchte! Denn ſo dumm, wie es diesmal der Präſi⸗ dent der Vereinigten Staaten angefangen hat, hätte es nicht der letzte marxiſtiſche Agitationsredner an⸗ gefangen! Rooſevelt hat allerdings mildernde Umſtände: ſeine Lügen ſind zu ſehr zweckgebunden, als daß er ſie ſich in voller Freiheit aus⸗ ſuchen könnte. Das gilt vor allem auch von dieſem Doppelrekord an Lüge und Dummheit, den er am Marinetag auf⸗ geſtellt hat. Rooſevelt weiß, daß er zwei gewaltige Widerſtände auf ſeinem Wege zum Krieg zu über⸗ winden hat. Das iſt einmal der Geiſt des amerikaniſchen Volkes, das nicht weiß, welche eignen Intereſſen und welche übernationalen Güter es in einem Kriege mit Deutſchland verteidi⸗ gen ſollte. Für dieſes USA⸗Volk waren der Fall „Kearny“ und das„Religionsdokument“ beſtimmt. Mit dem Fall„Kearny“ ſollte bewieſen werden, daß ſich Amerika in der Tat einem„naziſtiſchen Angriff“ gegenüberſieht, der bereits das Blut und Leben ame⸗ rikaniſcher Staatsbürger gefordert hat. Mit dem an⸗ deren Fall ſollte ihm gezeigt werden, daß ein Krieg gegen Deutſchland in der Tat ein Kreuzzug für die höchſten Güter der Menſchheit ſei! Amerikas Recht und der Menſchheit Chriſtenglaube ſind gleicher⸗ maßen von Hitler bedroht!! Wenn das nicht zieht, wenn das nicht genügt, um das amerikaniſche Volk in den Krieg gegen Deutſchland zu führen, dann wiſ⸗ ſen auch die propagandiſtiſchen Helfershelfer Rooſe⸗ velts keinem Rat mehr. Daher die Lügen um den Fall„Kearny“ und das„Religionsdokument“. Rooſe⸗ velt hat es dabei nur zu plump angefangen Der zweite Widerſtand gegen Rooſevelts Politik liegt außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staa⸗ ten. Rooſevelt weiß ſehr gut, daß ihm ein ganzer Kontinent, nämlich Europa, gegenüberſteht, das, wie der Führer in ſeiner letzten Rede deutlich genug erklärt hat, unter deutſcher Führung als geſchloſſene Wirtſchaftskraft gegen die amerikaniſche Anmaßung und Bedrohung organiſiert wird. Rooſevelt will und muß dieſer geſchloſſenen Kraft des europäiſchen Kon⸗ tinents den geſchloſſenen Einſatz des amerikaniſchen Kontinents gegenüberſtellen. Das iſt nicht einfach. Aus zwei Gründen nicht einfach: erſtens iſt die ganze ſüdamerikaniſche Hälfte des weſtlichen Kontinents eindeutig nach Europa hin orientiert. Amerika iſt ſelbſt ein Ueberſchußland an landwirtſchaftlichen Produkten, es kann die Agrarproduktion der Süd⸗ amerikaſtaaten nicht abnehmen. England. das durch die Verträge von Ottawa an ſeine Dominions ge⸗ bunden iſt, kann es ebenſowenig. Wirkliche Hilfe kann Südamerika in ſeinen Wirtſchaftsnöten nur von dem„Konſumenten“⸗Kontinent Europa kom⸗ men, Dieſe Verflechtung der wirtſchaftlichen In⸗ ———— — ——— 22 0 4 ung .4— 22 mm pteite Milltmeterzetie 12 Pig., mm dreite Lextmiuimeter⸗ zeile 66 Pig Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermätzigte Grundpteiſe Allgemem ültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr 12 Bei gwangsvergieichen od Konturſen wird einerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an deſtimmten Plätzen u für ternmündlich erteilte Aufträge Serichtsſtand Mannheim . 1 1 4 —— PPP—————————————————— ROMAR Vox APETANXDEN VeN TEATERB terneſſen Südamerikag mit Europa iſt natürlich eine ebr wirtſame Barriere gegen eine leichtſinnige Selbſtauslieſerung der bliken an die Waſhingtoner Politik. Der zweite Grund iſt: Südamerika hat in langen Jahrzehnten dieſe Politik Waſhingtons zur Genüge kennen gelernt, um ſich über re Methodik wie über ihre Ziele eindeutig klar u ſein. Es gibt keinen ſüdamerikaniſchen Staat, ex nicht den Dollar⸗Imperialismus in jeder Form geſpürt hätte und nicht zutleſſt davon überzeugt wäre, daß es Waſhington, auch wenn der neue Roo⸗ ſevelt die„bigſtock“⸗Politik des alten mit der neuen Formel der„guten Nachbarſchaft“ abgelöſt hat, auf nichts anderes als auf die uſurpatoriſche Vorherr⸗ 70006 auf dem ganzen Kontinent ankommt. ieſem gerechtſertigten ſüdamerikaniſchen Miß⸗ krauen ſucht Rooſeyelt, neben den üblichen Formen der Beſtechung durch Kredite und Anleihen, damit 7 r daß er es auf Deutſchland ablenkt. ach der alten Methode„Haltet den Dieb!“ ſucht er den Südamerikanern einzureden, daß nicht die Ver⸗ einigten Staaten, ſondern das zehntauſend Meilen entfernte, durch einen rieſigen Ozean getrennte, mit ihnen in einer traditionellen Freundſchaſt verbun⸗ dene Deutſchland die Freiheit und die Selbſtändig⸗ keit der ſüdamerikaniſchen Republiken bedrohe. Da⸗ her der Rooſeveltſche Verſuch mit der Landkarte! Dieſe Zwangslage in der Situation Rooſevelts 19 zu klar, als daß man nicht Verſtändnis für die ktitel aufbringen ſollte, mit denen 69 der Präſi⸗ dent ihr zu entwinden ſucht. Rooſevelt will den Krieg unter allen Umſtänden das iſt oberſtes Geſetz ſeiner Politik. Dieſen Krieg verwehrt ihm ſein Volk und an dieſem Krieg hindert ihn die Haltung Südamerikas. Alſo müſ⸗ ſen beide Widerſtände aus dem Wege geräumt wer⸗ den. Mit allen Mitteln, auch mit den Mitteln der Lüge. Der Fall iſt klar. Irgendwie mußte Robſevelt auf dieſen Weg kommen, den er nunmehr gegangen iſt. Es war nur nicht zu erwarten, daß ex darauf ſo ſtolpern würde; daß er es ſeinem Gegenſpieler Deutſchland ſo leicht machen würde, ihn vor der Palfar Weltöffentlichkeit„gröbſter und plumpeſter ilſchungen“ zu überſühren! Aber darüber wollen Wir nicht weiter rechten. Es genügt: die Lüge bat 8 einmal ſehr raſch ihren eigenen Mann geſchlagen. nd das iſt ein Gewinn nicht nur für die Moral, ſondern auch für die Politik— ein Gewinn ſogar, der einem ganzen Kontinent, wenn dieſer nur noch ein bißchen vernünftig ſein wollte, Ehre und Leben für die ganze Zukunſt retten könntel Menſchcen Jenen, Ger—— uns die ganze enſchheit, Ihnen, Herr Rooſevel Dr. A. W. (Fortſetzung von Seite) Krim. Ganze Diviſionen die das halbinſelartia ſüdlich des Dnſepr kum Schwarzen Meer—— 5 Gebiet verteidigen ſollen, werden abgeſchnit⸗ en und aufgerieben. Sowieteinheiten, die zur Ver⸗ ſtärkung der Krimverteidigung ſich nach Süden zu⸗ kückziehen wollen, erreichen nicht ihr Marſchziel. Sie wandern in deutſche Gefangenſchaft. Nordoſtwärts ur Berſtärkung und Entlaſtung des Feindes ange⸗ etzte bolſchewiſtiſche Truppen werden in erfolg⸗ re S5 Gegenangriſſen abgeſchlagen und abgedrängt. is vor das Tor der Krim, bis vor die Befeſti⸗ ngslinie von Perekop ſind in zwei Tagen die eutſchen Inſanteriſten vorgeſtoßen. Vor uns die Landenge Mochte die ſeindliche Artillerie hämmern ohne Unterlaß, mochten die feindlichen Jägex in immer neuen Tiefangriſſen die Kolonnen mit Bomben be⸗ legen, mit den Bordwaffen wie irrſinnig beſchießen, es 8 26 vorwärts von Erſola zu Erſolg. Und es wird vörwärtsgehen bis zum cadgültigen Siea. Das, was ſich jetzt hier in der Gefangenenſam⸗ melſtelle zuſammengeſunden hat, das ſind nur kläg⸗ liche Reſte der Sowſettruppen, die bis vor Stunden noch erbittert Widerſtand leiſteten. Reſte von Bau⸗ bataillonen und Nachſchubdienſten. Die Aktiven ſind tot, zerſprengt oder geflohen in die ſie noch ſchützen⸗ den Be ege auf der Landenge von Perekop. Noc haben die Bolſchewiſten den Schutz der Renn Gräben und Feldſtellungen am or der Krim. Hoch droben am Himmel aber ziehen bereits deuiſche Stukas und Bomber tieſbrummend ihre Bahn nach Süden. Ihr Ziel: Angriff auf die Fe⸗ ſtung Perekop. Die deutſche Luftwafſe hilft der Infanterie, das Tor der Krim zu öffnen. Kroatien verbietet Ehen mit Nichtariern. Ein im kroatiſchen Amtsblatt erſchienenes Geſetz beſtimmt, daß Perſonen, die die Ehe mit Nichtartern ohne die erſorderliche Genehmigung eingehen⸗ mit Monaten ſtrengem Arxeſt und dem Verluſt der Staatsbürger⸗ ſchaft bzw. Staatsangehöriakeit beſtraft werden. Goldene Ketten. Der kubaniſche Senat nahm eine Borlage an, die Präſident Batiſta berechtigt. bei der USA⸗Export⸗ und Importbank eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen Dollar aufzunehmen. Dus verlorene Ich 28 Der Rhythmus des Schiſſeg war in threm Blut. Sie fühlten. wie es von einer Dünungswoge auf die andere geſchoben wurde. Wenn ſie in der Kaſlüte waren, hörken ſie den Wind über ihren Köpſen ſingen. Der enge Raum des Schoners ſummte dann wie der Doppelboden einer Baßgeige. bwechſelnd lagen die Männer in den Koſen. Der Teergeruch des Holzes miſchte ſich mit dem Prackigen Geruch des Seewaſſers, das täglich in den marſchen Boden der„Rangiora“ eindrang. Robert ſchlief wenig und auch dann nur mit ofſenen Sinnen. Manchmal hörte Robert, wenn er ſchlief, von oben die Schiffsglocke ſchlagen. Auf die Koie ſyrangen hungrige Ratten hinauf, grau und unheimlich huſch⸗ ien ſie über den Bodenbelag. Sie hoben ſich kerzen⸗ erade in die Luft und ſtützten ſich auf den langen Schwanz. Manchmal wuchs der Wind zum Sturme an, ſie behielten in den Koſen dann ihre Stiefel und Hoſen an, Sie ſchwitzten unter den ſchweren. ölgetränkten Kleidern. Ihre Fäuſte packten den Rand der Koje, um ſich daran feſtzuhalten, wenn die ſchweren Seen klatſchend und brauſend über das Deck ſchlugen, Sie chüttelten ſich und pruſteten das Waſſer wieder Ereus, das ihnen in Naſe und Ohren gefloſſen war. Wenn die beiden Großſegel geveſſt werden muß⸗ ten, dann arbeiteten ſie zu viert und krallten ihre Finger in das wild ſchlagende Tuch. Ihre Nägel Prachen ab, und ihre Fäuſte bluteten. Zoll um Zoll wurben die Segel kleiner gemacht. Dann wieder ſchlugen die Segel in der Windſtille wie tot hin und x, und der Motor füllte mit ſeinen blaugrauen bggſen die Luft um das Schiff, Alle zwei Stunden warf Bert das Handlogg und zählte die Knoten die 5 durch ſein Finger lieſen. Und in der nächſten Nacht raſte es durch die Segel, als wenn Schaxen verdammter Seelen durch die Luft flögen. Die„Rangiora“ erbebte bis in ihre innerſten Verbände. hiobert konnte kaum die beiben ſüdamerikaniſchen Repu⸗ —. Die Londoner Regierung weiß warum Lulischutzräume für 20 Milnonen Englünder sollen in aller Eile errichiei werden! — Geuf(Sonderdienſt d. NM3), 3. November. Unter dem Eindruck der immer ſtärker wer⸗ denden Nervoſität im engliſchen Volk ſah ſich die 5 Regierung veraulaßt, im engliſchen Oberhauſe mitteilen zu laſſen, daß ſie einen Plan für die Unterbringung von zwanzig Mil⸗ lionen Menſchen in Luftſchutzräumen vorbereite. Der Blan ſoll nach einem Bericht der„Times“ in drei verſchiedenen Gruppen zux Ausführung ge⸗ langen. Die„Gruppe 4“ umfaſſe Angriffsgebiete von beſonderer nationaler Wichtigkeit; zur„Gruppe B“ gehörten große Geblete, die nicht ganz ſo wichtig für die engliſche Kriegsproduktion ſeien. Das ge⸗ ſamte übrige Land falle unter die„Gruppe“. Nach einem anderen Bericht der„Times“ hat die engliſche Regierung umfaſſende Vorbereitungen zur Abbwehr von Großfeuern angekündigt. An den wichtigſten Eiſenbahnknotenpunkten iſt eine neue Art von Feuerbekämpfungs⸗Lokomotipen und ⸗Zügen aufgeſtellt. Sie ſollen in Bereitſchaft ſtehen, um jederzeit nach den Luftkampfgebieten in Fahrt gehen zu können. Derartige Pläne beweiſen, daß die engliſche Regierung von der Leiſtungsfähigkeit der lokalen Luftabwehr keine beſonders bohe Mei⸗ nung hat. Im engliſchen Volke ſtebt man den Plä⸗ nen der Regierung ſkeptiſch gegenüber, da man Ppon zu oft erlebt hat, daß ähnliche groß angekündigte Projekte im Sande verlaufen ſind. Hore Beliſha warnt vor dem Winter — Genf(Sonderdienſt d. NMg.), 3. Nov, Der frühere engliſche Kriegsminiſter Hore⸗ Beliſha exklärt in der engliſchen Sonntagszeitung „News of the World“, man mäſſe der Wirklichkeit ohne Selbſttäuſchung ins Auge ſehen. In England werde zu viel und zu hoffnungsvoll vom Winter geſprochen,„Es wäre recht unklug, ſich der Hoffnung hinzugeben, die Deutſchen, die eine beſondere Anpaſſungsfähigkeit an alle klimatiſchen Verhältniſſe von Narvik bis Benghaſi erwieſen haben, hätten die Winterſchwierigkeiten nicht be⸗ achtet und entſprechende Vorbereitungen verſäumt.“ Deutſchland könne ſich beſonders auf die Organi⸗ ſation Todt verlaſſen, die in der Ausgeſtaltung des ſowietiſchen Wegenetzes und der Umlegung der Schienenſtränge zur Sicherung des Nachſchubes Er⸗ ſtaunliches geleiſtet habe. England müſſe ſich darüber klax ſein, daß ihm der Winter durch Vereiſung der Häſen von Wladiwoſtok und Archangelſk die Verbin⸗ dungswege zu dem ſowjetiſchen Bundesgenoſſen verbauen werde. Es bliebe ihm nur der einzige Weg durch Perſien. Dieſer könne ihm aber nur nützen, wenn Hort Flugplätze, Befeſtigungen und Wege„‚mit der Schnelligkeit und der Sorgfalt der Organiſation Todt“ geſchafſen würden. Englanos Schwäche — Stockholm(Sonderdienſt d. NM0, 3. Nov. Die Londoner„Times“ befaſſen ſich in einem ſehr 9220 9 Artikel mit dem Bericht, den der perſünliche Beauftragte Präſident Rooſevelts, John D. Biggers, auf Grund ſeiner Eindrücke in Großbritannien über die engliſchen Produktions⸗ ausſichten veröffentlichte. John Biggers ſtellte in dieſem Bericht nüchtern und klar feſt, daß England einſach nicht die Menſchenreſerven ar um eine große Flotte, Armee und Luftwaſſe aufrechtzuerhalten, und zur ſelben Zeit ſeine induſtrielle Erzengung genü⸗ gend ſteigern zu können. Die„Times“ hemerken dazu etwas verärgert, dieſer Bericht ſcheine hauptſächlich für Amerika beſtimmt zu ſein, denn ſchließlich bedürfe es weiter keines Be⸗ weſſes, daß ein Volk von der Größe des engliſchen nicht die menſchlichen Reſerpen aufbringen könne wie Deutſchland aus dem einfachen Grunde, weil Engliſche Werber in Schweden Junge Schweden werden für die engliſche Luſtwaſfe angeworben Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 3. November. Die ſchwediſche Morgenpreſſe veröffentlicht heute ausführliche Mitteilungen über die poli⸗ zeiliche Aufdeckung einer Werbung — 2 ſchwediſcher Leute für die britiſche Luft⸗ waffe. Die Polizei kam in Umeo(Nordſchweden) auf die Spur der Werbetätigken, als einige der Angewor⸗ benen, unter denen ſich auch ein Korvoral der ſchwe⸗ diſchen Wehrmacht befindet, in einem Kaffeehaus ſich unterhielten. Bei dem Vorcde erklärten ſie, daß ſie nach England als„Journaliſten“ fahren wollten, um von dort aus für ſchwediſche und franzöſtſche Zei⸗ tungen zu berichten. Die Polizei ſtellte feſt, daß be⸗ xeits brei Schweden dem britiſchen Werbedienſt zum Opfer gefallen und auf einem bisher offenbar noch nicht geklärten Wege nach England gebracht worden ſind, während 18 andere kurz vor ihrer Verſchlep⸗ pung ſtanden. Die polizeilichen Nachforſchungen ergaben auch, daß die Werbung von einer gut getarnten Zentrale in Stockholm geleitet wird. Die Tätigkeit des briti⸗ ſchen Dienſtes, der zweifellos von der hieſigen bri⸗ tiſchen Botſchaft organiſiert iſt, iſt deshalb illegal, weil es ſchwediſchen Wehrpflichtigen verboten iſt, ohne behördliche Genehmigung in das Ausland zu Sahiet wie auch in fremden Militärdtenſt zu treten. ebiglich für Finnland ſind beſondere Beſtimmun⸗ 5 erlaſſen, die eine freiwillige Teilnahme am reiheitskampf ermöglichen. Troſtloſe Zuſtände in Samara Die Fournaliſtan von aller Welt abgeſperrt—Vollſtändiges Chaos im Eiſenbahnweſen Drahtbericht unſeres Korreſgondenten — Liſſabon, 3. November. Wie der Vertreter der„Chicago Tribune“ in Teheran ſeinem Blatt mitteilt, beginnen die ameri⸗ kaniſchen Journaliſten Samara zu verlaſſen, da ihnen die Sowietbehörden keinerlei Möglichkeit mehr eben, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Zuſtände in amarg ſeien einſach unheſchreihlich. An ernſthafte Arbeit ſei inſolge der Ueberfüllung der Räume nicht zu denken. Den Diplomaten gehe es da⸗ bei nicht viel als den Journaliſten. Zum Teil müßten ſie zu 17 Mann in einem einzigen Raum ſchlafen und dabei noch ordentlich frieren da es ſelbſt an Bettdecken uſw. ſehle und nur ein Teil der Aus⸗ länder über Schlafſäcke verfüge. Die Sowietbehörden verſuchten die Ausländer durch allerlet kulturelle Veranſtaltungen bei guter Laune zu erhalten und hätten das Moskauer Ballett nach Samara gebracht. Die britiſche Militärmiſſion verſuche mit allen Mitteln wieder nach Moskau zurückzugelangen, aber bisher vergeblich. Der amerikaniſche Militärgttachee Venton ſel froh geweſen, als er nach Waſhington abreiſen konnte, da er ſelbſt nichts zu ſeben hekam und ihm ſogar z. B. die Erlaubnis zur Beſichtigung der Moskauer Flakeinrichtungen abgeſchlagen wurde. Der Korreſpondent der„Chicago Tribune“ be⸗ richtet weiter über die Fahrt der Journaliſten und der diplomatiſchen Miſſionen von Moskau nach Samara, die rund fünf Tage gedauert habe. Die Zuſtände auf den ſowietiſchen Eiſenbahnen ſeien Gafſeln ſeben, die von tintenfarbenen waſſexum⸗ ſprühten Luſtmaſſen eingehüllt waren. Die hanf⸗ gebrehten Schotten knallten wie Schüſſe eines Ge⸗ wenn ſie zexrriſſen. obert aber hielt in al dem Höllenlärm den Atem an. Er hörſe das Stöhnen des Menſchen, der da vorne in der Segelkammer Kelangerteg und ſich ſchlaflog von einer Seite auf die andere warſ. Ein⸗ mal ritz der Sturm ein Segel über Bord, das ſehwere, naſſe S 32 außenbords, blähte ſich zu einem rieſigen Sack, ſoff voll Waſſer an und wuchtete den Vorderteil der„Rangiora“, in der die Segel⸗ kammer lag, nach unten. Waſſer drang durch die Luſtklapne in das Gefängnis, Der Mann, der hier lag, hörte die Axtſchlage, die über ſeinem Kopf am Deck donnerten, er fühlte, wie ſich das Schiff immer tiefer neigte, er kollerte nach vorne, er lag nicht mehr am Boden, ſondern auf der Seitenwand des Schiſſes. Draußen. über ihm rauſchte das Waſſer, er fühlte das Schiff immer tieſer ſinken. Da begann er zu ſchyeien, zu brüllen. Er ſchob ſich an die Tür, die ſetzt ſeitwärts hing, er Verſuchte 100 aufzurichten, er trommelte mit den Füßen an die Wand. Da legte ſich die„Ranglora“ auf die andere Seite, richtete ſich wieder au 8 Und dann kam wieder die Hitze und die Wind⸗ —7— In der Segelkammer war die Luſt zum Er⸗ en. Es geht nicht anders, wir müſſen ihn an die Luft ſchaffen“, ſagte Robert. „Ich hätte gerne damit noch einige Tage ge⸗ wartet“, meinte Bert, „Ich kann es nicht verantworten“, widerſprach ihm Robert. „Gut. Bevor wir aber den Gefangenen an Deck laſſen, hole ich meinen Repolyer“, gab Bert und machte ſich in ſeinem Schrank zu affen, „Hallo, Jim!“ rief er dann den wachhahenden Matroſen an.„Wir wollen unſeren Freund in der Segelkammer ein wenig Luft ſchnappen laſſen. Hier haſt du den Schlüſſel.“ Robert ſaß nehen dem Steuer und blickte gegen den Sein Geſicht war hart, die Lippen zuſammengepreßßt. — einſach traurig, Jeder normale Transvort ſei zu⸗ ſammengebrochen. Immer wieder hahe man oſſene Güterwagen mit evaknierten Ziviliſten getroffen, die in Schnee und Kälte herumſtanden und deren Paſſagiere ſicher nur zum geringen Teil ihr Biel erreichen werden. moskau bereilet auf neue Mückzlige vor EP, Helſinki, 3. Nov. „Die Lage 98 immer bedrohlicher. Aus ſtrategiſchen Gründen werden wir gezwungen ſein, Teile unſerer Armee aus beſtimmten Ge⸗ bieten zurückzunehmen.“ Mit dieſen Worten charakteriſiert das amtliche Organ der Kommuniſtiſchen Partei der Sowietunion, die„Prawba“, die gegenwärtige Lage in einem Ar⸗ tikel, der nicht nur durch ſeinen alles Bisherige über⸗ treffenden peſſimiſtiſchen Ton. ſondern auch dadurch bemerkenswert iſt, daß erſtmalig, wenn auch in vor⸗ ſichtiger Form, ſo doch in aller Oeffentlichkeit einige bittere Worte an die Adreſſe des alliierten Englan gerichtet werden. Die Sowfetunion müſſe ſich allein ſchlagen; die ihr verſprochene Hilſe werde auch bis auf weiteres noch nicht den Umfang erreichen, daß ſie entſprechend auf die Kriegsoperationen einwirken könnte..„Die Geſchichte wird einmal anerkennen müſſen“, ſo fährt das bolſchewiſtiſche Organ wörtlich ſort,„daß wir dieſen Ka um die Freiheſt allein ausfechten mußten.“ Hetzt erſchien im Niedergang das bleiche Geſicht reds, Seine Haare hingen ihm wirr ins Geſicht, ange Stoppeln bedeckten ihm Kinn und Wangen, ſein Hemd war zerriſſen. Wie ein wildes Tier ſtürzte er ſetzt auf Deck, wie ein Tier, das man aus dem dnklen Käſig in das Licht der Manege treiht und das blinzelnd, vom gleiſenden Licht geblendet, um ſich ſieht und niemand erkennen kann, Was hat man mit mir vor?“, kam es aus ſeiner Kehle.„Warum verſchleppt man mich? Was ſoll dies alles bedeuten? Ich bin Robert Enquiſt. Ich bin reich. Ich kann jedes Löſegeld zahlen.“ „Sy, du biſt alſo Robert Enquiſt“, ſagte Robert und richtete 8 auſ. Fred fuhr herum, als habe ihm jemand einen 97 verſetzt. Sein Geſicht, das wüſt und bleich ausſgh, verzerrte ſich letzt in gräßlicher ohnmächtiger Angſt um ſein Leben, „Du hiſt es, Robert., du haſt mich entführen laſſen? Ich bätke es mir denken ſollen.. Hab, doch Erbaxmen mit mir., wohin führſt öu mich?“ „Das Fragen kommt dir ſetzt nicht 0 Fred“, ſagte Robert.„Wenn hler jemand das Recht zum Fragen hätte, dann bin ich es, deſſen Leben du zer⸗ W— „Robext, laſſen wir alleg Vergangene begraben ſein“ flehte Fred. Ex warf 9 vor ſeinem Bruder auf zie Knie, er rutſchte langſam mit allen Vieren nach vorwärts, er umſafte die Beine ſeines Bruders, er hob die geſalteten Hände empor, „Ich will alles, alles wieder gut machen, Robert. Glaüb“ mir, es war nſcht meine Schuld ailein. Die Umſtände zwangen mich dazu.. Ich hatte viel mehr Schulden als du dachteſt, ich wäre perloren geweſen. Ich wäre im Gefängnis geendet. Ich brauchte Geld, piel Geld, ungeheuer viel Geld. Ich mußte ez hahen., verzeih mir! Ich will nach Auſtralien gehen und nie wieder von mix hören laſſen. Tu mir nichts zu leide.. ich weiſ. du wirſt mir verzeißen. Denk' an unſeren Vater. Robert, denk' an deine Mutter die auch die meine iſt...“ Fred begann au ſchreſen, die Nyinen vannen ihm über das ſchmukige, ſtyyyeſige Geſicht, er umklam⸗ merte noch imtaar die Beine Roberts und ließ ſie nicht mehr 10⸗ Jaila deraxtige Reſerven nicht da ſeien. Das Blatt be⸗ merkt, angeſichts dieſer Lage müſſe es das Ziel der engliſchen Staatsführung und Strategie ſein,„eine Ueberlegenheit an Punkten zu entfalten, an denen der Feind ſchwach ſei.“ Dieſe Punkte ſeien allerdings noch nicht gefunden worden. Die„Times“ teilen weiter mit, daß Biggers in ſeinem Bericht ferner tadelnd feſtgeſtellt habe, daß England aber nicht einmal den Grad von indu⸗ ſtrieller Erzeugung auf dem Rüſtungsgebiete erreicht habe, dem es bei wirklicher Anſtrengung und guter Organiſation erxeichen könne. Die Lage (Drahlbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 3. Nowember. Auf der Krim geht es unaufhaltſam in das 5 ebirge hinein. Immer weitere Teile der ge⸗ ſchlagenen Armee werden hier vernichtet oder ge⸗ fangen, Zwiſchen Simferopol und Sewaſtovol wurden nochmals ſtärkſte erteidigungen der Sowfers niebergekämpft. In dieſem Todeskampf ber Bolſche⸗ wiſten hat Churchill den traurigen Mut, an Stalin au telegraphieren und nochmals Widerſtand bis zum äüßerſten zu verlangen, wie man in der türkiſchen Zeitung„Ulus“ lieſt. Das Telegramm Churchills an Stalin wurde ſchon am Samstag vom„Evening Standard“ bekanntgegeben. Von einer aktiven Hilfe Englands und der USA 4 den Bruder und Freund Stalins iſt nirgends me 1 die Rede. Die Beſchießung Leningrads und Moskaus hhat ſich in den letzten Tagen außer⸗ ordentlich geſteigert, Das gibt auch die„Times“ zu, die an dieſem Abſchnitt der Fronk mit einer neuen Ueberraſchung durch die Deutſchen rechnet. Der Militärberichterſtatter des Londoner„Daily Sketch“ ſchreibt, man habe in engliſchen Kreiſen vergeblich damit gexechnet, daß die ſowjetiſche Schwarzmeer⸗ flotte entſcheidend in die Schlacht um die Krim äin⸗ würde.„Evening Standard“ ſchreibt in der amstagbetrachtung:„Die Rückſchläge an der Sowietfront nehmen in immer ſchnellerem Tempo au und ſind der Weg zum Ende des bolſchewiſtiſchen Staates“, Das Blatt iſt das einzige Londons, das den Mut dieſes freien? Kenntniſſes hat. Das Maiſky⸗Interview wird in der„Daily Mail“ einen Tag nach der Veröffentlichung der Waſ⸗ ingtoner Unterredung des Korreſpondenten derDai⸗ y Mail“ bekanntgegeben, wird aber von der ül/igen Londoner Preiſe auch auszugsweiſe nicht mitgeteilt. Der„Daily Mail“ zufolge ſagte Maiſky, daß Sta⸗ lin unverändert an den Sieg glaube, aber es werde notwendig 85 weitexe Preſtigeeinbußen hinzuneh⸗ men. Es ſehle an Waffen und Flugzeugen, aber die Hilfe der Verbündeten müſſe die aroße Wendung hringen. Das neue Rußland werde nach dem Mu⸗ ſter der Demokratien eingerichtet und die Religions⸗ Kerhen werde die Richtſchnur der inneren Politik erden. 0 ur gleichen Zeit, da in der„Daily Mail“ die ſalbungsvollen Eröffnungen deg Herrn Maiſky ſtan⸗ den, demonſtrierten in Hull, Birmingham, Man⸗ cheſter und Glasgow wiedex Zehntauſende von kom⸗ muniſtiſch aufgeputſchten Arbeitern für das So⸗ wietſyſtem in England. Ueber die Kund⸗ ebungen in Mancheſter ſchreibt der„Mancheſter uardtan“, daß die Demonſtranten Transparente herumtrugen, auf denen zu leſen war„Wir ſordern die Herrſchaſt der Arbeiterklaſſe“,„Wir verlangen die Weſtofſenſive“,„Wir wollen für Stalin kämpfen“ und anderes mehr. Das Blatt bemerkt weiter, die gehaltenen Reden enthüllten eine Weltanſchauung, die in England nicht beimiſch werden dürſe. Rooſevelts Lügenſelbzug hat harte Schläge erhalten. In Nordamerlka wartet jetzt alles auf die Dienstag⸗Preſſekonſerenz und die Zei⸗ tungen in Waſhington und Neuyork ſtellen in ſel⸗ tener Uebereinſtimmung die Frage:„Wird der Prä⸗ ſident ſprechen?“ Das„New Nork Journal“ ſchreibt: „Der Präſident kann die Nation nur noch überzeu⸗ gen, wenn er die Beweiſe vorlegt“.„Newpork Sun“ ſchreibt:„Das Wort Fälſcher iſt dem Präſidenten müece eruſen worden. Darauf muß er ant⸗ worten. Bergwerksunglück in Kanaba EP. Neuyork, 1. November. An Nordegg in der kanadiſchen Provinz Alberta hat ſich in einem Kohlenbergwerk ein Exploſions⸗ unglück ereignet. Amtlich wurden bisher 37 Todesopfer bekanntgegeben. Der Ekel würgte Robert in der Kehle. Er ſchob den Jammernden mit einer leichten Bewegung von ſich und ſtieg den Nledergang hinab. Bevor er noch unten war, wandte er ſich noch einmal um: „Du brauchſt für dein Leben nichts zu fürchten, Fred. Wenn ich das wollte, hätte ich es längſt tun künnen. Du wirſt Gelegenheit haben, dir dein Da⸗ ſein mit deiner Hände Axbeit zu verdienen. Ich ſetze dich auf einer einſamen Inſel auf, Wir haben Holz und Handwerkszeug an Bord, mit dem du dir eine Hütte bauen kannſt. Es iſt eine Inſel. deren Lage nur Bert Lindſtröm hekannt iſt. Sein Dlenſt in der Südſee wird ihn zweimal im Jahr zu deiner Inſel führen. Er wird alles nötige mitbringen, wichtige Lebensmittel, Arzneien, Werkzeuge. Du wirſt auf der Inſel Waſſer finden und Kokosnüſſe. Ich habe Samen mitgenommen, du kannſt Bananen pflanzen und Gemüſe bauen. gch weiß nicht. wie lange die Probe⸗ zeit dauern wird, Bis mir mein Freund berichtet, daß er in dir einen anderen Menſchen geſunden hat. Dann werde ich Gnade für Recht ergehen laſſen, dann kannſt du wieder unter Menſchen leben. Ir⸗ gendwo in der Welt, vielleicht in Auſtralien, wie du es jetzt ausgeſprochen haſt. Irgendwo. wo du nie⸗ manden mehr gefährlich werden kannſt. Laß' jetzt dein Geminſel, es kann mich nicht rühren. Denke daran, wie du mir vor den Richtern entgegen⸗ getreten biſt. Grinnere dich nur an alles! Erinnere dich jeden Tag deines ferneren Lebens an all das, was du yverbrochen haſt!“ Mit dieſen Worten ließ Robert den Gefanoenen ſtehen, der jetzt zuſammenknickte und ſtumpſ nor ſſch hin ſtierte, Robert warf ſich auf die Koſe, Er ging erſt wieder an Deck, als ihm Jim gemeldet hatte, daß der Geſangene in die Segelkammer gebracht worden war,„Du hätteſt deinen Revolner ruhig unten laſſen können“, ſagte er ſpäter zu Bert.„Der Kerl iſt viel zu ſeige...“ An dieſem Abend ſaß er noc lange auf Dech und blickte auf die ſchimmernde Pracht der ſüdſichen Sterne. Der Wind blies fetzt gle.hmbia von Nor⸗ den und füllte die Segel, Der Motor war längſt wieder abgeſtopyt wordon, lautlos zog dag Schiff durch die leiſe wogende Dünung. Die ⸗Rausiora“ mochte aute Fahrt-⸗ (Portſetzung folgt) 3— Die Siadiseife * Mannheim, 3. W Sonnenuntergang Montag 18.01 Uhr Sonnenaufgang Dienstag.19 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Pflanzer und Soldat Vortragsabend des Reichskolonialbundes Im mit Fahnen und Girlanden geſchmückten gro⸗ den Harmonieſaal wurden am Samstagabend durch den Kreisverband Mannheim des Reichskolonial⸗ bundes die dieswinterlichen Zuſammenkünſte mit einem etwa zweiſtündigen Vortrag des Reichsſach⸗ redners Pg. Rothaupt eröffnet. Mehr im Plauderton gehalten, waren die Ausführungen ſo feſſelnd, daß man gern noch länger zugehört hütte. Der Redner, der im Jahre 1902 zum erſten Male Deutſch⸗Oſtafrika betrat, ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Betrachtungen das Negerproblem. Der Neger iſt ein williger, fleißiger Arbeiter, wenn er richtig behandelt wird. Die Engländer ſind bis zum Beginn des jetzigen Krieges— wie überall in der Welt— lediglich von ausbeuteriſchen Moti⸗ ven geleitet worden. Der Nener hätte trotz der ge⸗ ringen Entlohnung bei ſeiner Bedürfnisloſigkeit nach Beendigung der Arbeiten auf der Plantage noch ein nettes Sümmchen in die Heimat mitbringen können, wenn er nicht dazu verlockt worden wäre, in der Sucht, ſich europäiſch zu kleiden, allen mög⸗ lichen Plunder zu erwerben. Eine Ausnahme machen die Engländer nur bei den Randminenarbei⸗ tern, die beſſer entlohnt, beſſer untergebracht und beſſer ernährt werden. Wer nach Afrika überſiedelt, um, wie der Engländer, auf Koſten der eingeborenen Arbeiter ſchnell reich zu werden, iſt auf dem ſalſchen Wege. Jahrelonge Beobachtungen haben den Redner die Gründe für die Beliebtheit erkennen laſſen, die de“ Deutſche vor dem Eugländer beſ den Eingebore⸗ nen Der beſte Freund des Eingehorenen iſt der Arzt. Auſ Berbeſſerung der hygieniſchen Ver⸗ hältniſſe legt der Engländer gar keinen Wert, Das geht ſchon daraus hervor, daß die Engländer in den letzten Jahren nor dem jetzigen Kriege. B. einem oſtafrikaniſchen Diſtrikt mit 85 000 Eingeborenen den einzigen Arzt weggenommen haben. Die Folge doͤg⸗ ynn iſt, daß die Neger in einem ſo fruchtbaren Lande wie das Mandatsgebiet Tanganſika unterernährt ſind und die Kinderſterblichkeit bis au 50 v. H. be⸗ trägt. An die Stelle der Proletariſterung muß die freiwillige Axbeitgleiſtung treten, die nur durch das deutſche Syſtem geweckt werden kann. Dieſe durch richtige Behandlung geweckte Freiwillig⸗ keit wird zu größeren Arbeitsleiſtungen und weit grüßeren Bödenerträgniſſen als bisher führen. Er⸗ hielt man durch dieſe Darlegungen ein pöllig neues Bild von der beſten Koloniſationsweiſe, ſo waxen die beiden Erlebniſſe nicht minder intereſſant. die der Rednex, der unter Lettow⸗Vorbeck den oſtafrikgni⸗ Nen Feldzug mitgemacht hat, zum Beſten gab, Auch hiergus ging hervor, daß der M9 ſür ſeinen Herrn durchs Feuer geht, wenn er ſo behandelt wird wie in einer höchſt aufſchlußreichen Weiſe childerte, e Dick, der den Börtrags⸗ abend mit einem kurzen Hinweis auf die koloniſa riſchen Zukunftsaufgaben Großdeutſchlands eröffnete, ſchiaß die bedauerlicherweiſe nur mäſic beſuchte Zu⸗ ſammenkunft, an der guch eine Abordnung* Kolontal⸗Kriegerkameradſchaft in Uniform teilnahm, mit dem Anruf des Führers. Seh un Unſere Glückwünſche! Frau Eliſabeth Din⸗ g8,—9 Babhn, 925 goldenen Mutter⸗ ehrenkreuzes, annheim⸗Waldhof, Waldpforte 14, ſeiert heute ihren 75. Geburtstag.— Herr Phili raeff, Feudenheim, Brunnenpfad 58, feiert heute, J. November ſeinen 65, Geburtstag und gleichzeitig ſein 30jähriges Geſchäftsiubiläum. a* Wer hat einen fremden Soldatenkofſer? Die Frau, die am 29. Oktober 1941, gegen 20 Uhr, vom Bahnhof Wuewigahale g. Rh. mit der Linie 4 von Richtung Mannbelm ſuhr und an der Halteſtelle beim Ausſteigen aus Ver⸗ ehen den Koffer eines Soldgten mitnahm, möge Sa 18* in— 1 eim U no geben, wo ſie ihren Ko in Empfang nehmen kann. Herbst⸗Eſegie an Dora Von Conrad Klatt⸗Mahnsſeld Wenn du es wiſſen würdeſt, Dorg, dann würdeſt du lächeln. Vielleicht auch eiwas wehmütig. 84 weiß e Die Zeit iſt geweſen, da ich deſne Ge⸗ anken abnen, deinen Herzſchlag belauſchen konnte. rotzbem ſei es geſagt: habe eine hal exbſt⸗ nacht unter deinem Fenſter geſtanden,, Ich dich nicht erwartet. Und wenn dich wirklich ein Zu⸗ fall, oder eine innere Unruhe aus deinen Wänden gedrängt hätte, ich würde mich tieſer in den Schatten der beiden herbſtlichen Kaſtanienbäume vor deinem Hauſe gedrückt haben. Geraume Zeit blickte ich zu deinem Fenſter We Dunkel legte ſich der Rahmen um die matten Scheiben; ſie ſtarrten wie erloſchene Fa unſagbar traurig in die herbſtliche Gaſſe. Die 80 en vagten und der Nachtwind trieb ver⸗ roſſen graue Wolkenſchwaden um den Mond. Die pergilbten Blätter der Kaſtantenbäume rieben ſich kniſternd aneinander, Wie lange iſt es her, da der abendliche Sommerhauch das zarte Laub wiegte? ch weiß es: Du haſt mich vergeſſen... Doch man⸗ che; Mal iſt es mir, als müßten deine Augen das herbſtliche Spiel der falben Blätter verſo und dein Herz Aihafn in dem Wiſſen um die Vergäng⸗ lichkeit. Und daß nach ſolcher Stunde ein Traum von mix in deinen Schlaf fällt.., So geiſterten meine Gedanken in der herbſtlichen Rachk, nd boch wares mir bewußt, daß ſie örſcht waren, Meine eigenen Träume wollte ich in deine Seele hauchen und fühlte es tief, für ſie war darin kein Raum. 894 onſt wärſt du nicht von mir K gen en.. Ach, aube in deiner Seele Saſten erührt zu haben, die keine andere Hand zum Klin⸗ gen bringen könnte. 90 hahe mich getäuſcht, in deinem Blick, in deinem Lächeln. Ich kann dir nicht gram ſein, weil in deinem Leben gelöſcht iſt, was mir unvergeßlich ſchien Oft kam ich erſt ſpät, wenn ſchon die ſcheidende Softt über das Fenſter ihren Purpur gelegt hatte. Du ſtandſt an die ſchimmernde Gardine gelehnt und ahnts mein Kommen noch ehe du mich ſahſt. Ein⸗ mal, als du an meinem Arm hingſt, ſagteſt du mir lächelnd:., Wenn wir uns einmal trennen ſollten und ich läge ſchlaflos auf meinem Lager, während 90 des Nachts an meinem Hauſe vorübergehſt, an en Schritten würde ich erlauſchen, daß du es biſt An deine Worte habe ich in der einſamen Herbſt⸗ nech gedacht und war deſſen gewiß: Du ſchlioſſt. rötzdem mir anſangs die Fenſter wie tote Entrümpelt die Keller für die Soldaten im Oſten Am 8. November Sammlung„Flaſchen für unſere Wehrmacht“ Im Auftrage des Oberkommandos der Wehrmacht hat der Reichskommiſſar für Altmaterialverwertung eine neue große Sammelaktion eingeleitet, die unter dem Motto„Flaſchen für unſere Wehrmacht“ am kommenden Samstag, dem 8. Nonember, im ganzen Reiche durchgeführt wird. Diesmal geht es um die Entrümpelung der Keller, in denen ſchätzungsweiſe Hunderte von Millionen aſchen geſtapelt ſind, obwohl dieſe heute dringend bentigt werden. Der Flaſchenbedarf der Wehrmacht iſt durch den Sne außerordentlich geſtiegen. Der bevor⸗ ſtehende Winter macht es notwendig, die Truppen zuſätzlich mit wärmenden und ſtärkenden Getränken aller Art zu verſorgen. Trotz der gegenüber dem letzten Friedensſahr faſt nerdoppelten Probuktion der deutſchen Flaſchenfabriken bedarf es dazu einer Nanrn Belieferung der Reſerveveryflegungs⸗ emter und Großabfüllſtellen mit vielen Millionen Flaſchen. Die Aktion wird gemeinſchaſtlich von der Wehrmacht und der Partei durchgeführt. Sie wird organiſiert von den Altwaterialeinſatzſtäben mit ihren 500000 ehrenamtlichen Helfern und Hel⸗ ferinnen, die ſich ſchon bei der Reichsſpinnſtoſſſamm⸗ lung außerordentlich bewährt haben. Die Wehrmacht ſtellt nach Möglichkeit Laſtkraftwagen und Soldaten für das Zuſammentragen und die Abfuhr der Flaſchen. Geſammelt werden Flaſchen aller Art, ins⸗ beſondere Weinflaſchen, en, normale Likörflaſchen, Sellflaſchen und Saftflaichen. Nicht angenommen werden mediziniſche oder kosmettſche Flaſchen, auch nicht Bier⸗ und Selterswaſſerflaſchen. Eine Vergütung erfolgt nicht, die Flgſchen ſind eine Spende des deutſchen Volkes für die Wehrmacht. Der Erfolg einiger Verſuchsſammlungen in Berlin, wo allein in einem Kxeis 120000 Haushaltungen mehr als eine halbe Million Flaſchen auſbrachten, recht⸗ fertigt die Exwartung, daß durch die Reichsſammlung nicht nur der Bedarf der Wehrmacht gedeckt, ſondern darüber hinaus auch eine Entlaſtund des ivilen Sektors in der Flaſchenver⸗ ſoresung erreicht wird. Das nennt man glänzende Unterhallung Der Muſenſaal ſteht für acht Tage im Zeichen des Varietés Man daxf ſich aber auch mit Fug und Recht der amtlichen Bezeichnung„Meiſterabend froher Unter⸗ haltung“ anſchließen. Man darf es, Der Tatbeſtand 5 am war denn guch weitgehen eifallumrauſcht, Es dürfte an keinem Tag Rieſer Woche anders ſein. Eine Reihe von Einzelgängern beſtritten den erſten Teil. Jeder von ihnen brachte das mit, was man die beſondere Note nennt.„Roſtandol, der Fangkünſtlex, ſonaliert nicht das Blaue vom Himmel, gber ſeine Arbeit iſt ſo nett parodiſtiſch überglänzt, daß man ſeinen Spaß daran haben kann. Die be⸗ tante körperliche Unbeholfenheit des Trickzeichners an Dick“ ſteht in reizendem Kontraſt zu ſeinem ockeren Handgelenk, mit dem er allerlei luſtige Karikaturen— immer mit dem Moment der Ueber⸗ auf das Papier wirft. Und wer hat ſeinen blöd⸗witzigen Quatſch nicht gerne gehörtf Als Seemann von ſüdlicher Prägung und nür ganz leicht vergnügt kommt„Kambar“, um auf ſeinen unwahrſcheinlich kleinen Akkordeons eine artige uſik zu machen. 9 Kb den„guten Ton“ guch unter erſchwerten Umſtänden nicht preis. Der kleine Tompſon“ iſt ein Vollblutartiſt: er ſchwinat das Laſſo, meiſterlich, ſetzt in ſauberſtem Sprung über Stuhlreihen und vertraut ſich einer wackeligen Güses aus Tiſchen und Stühlen an. Untex die ingelgängex darf man ſelbſtverſtändlich auch Maria Ney rechnen die treffliche Hamburger Deern, über die man die Akten gekroſt ſchließen kaun, Ueber ihr Repertoir kann man das allerdings auch. Schwerſt⸗ Sonderlob für die„2 Pankonas“ noch nicht einmal abgeſegel⸗ arbeitet am N ten Trapez! Bei ihnen geht es aus einem kiligen Zahnhang in den anderen. Zu allem Ueberfluß mixen ſie noch„Kliſchnigg“ daxunter und zeigen als Krönung den 94 9 Hängeſpagat. Die Jungens können ſo bleiben, Herrlich auch die Namping⸗ Truppel, chineſiſche Artiſten von Weltgeltung. Sie zeigen geradezu raffinierte Aegulibriſtik, famoſe Springarbeit und laſſen ein kleines äöchen die hohe ule der Gymnaſtik vorführen. Ausgeſpro⸗ chen große Nummer. Das iſt gher noch nicht alles. Inzwiſchen ſind noch die trefflichen„J Braſellos“, Drahtſeilkünſt⸗ ler von Rang, und„Charlott und Marlis Rickert“, dié ſungen Damen mit den übermenſch⸗ lichen Kräften, dazugeſtoßen. Aber jetzt! Angehhrige des Uſikkorys der Schutzpolizei Baſtke daau mie die ausgelochteſten 85 Fransgehnitt. „Rheingole“⸗Volksmuſik Handharmonika⸗Konzert im Caſino Es iſt nicht das erſte Mal, daß wir Gelegenheit haben, an dieſer Stelle über die muſikaliſchen Leiſtun⸗ gen, der Handharmonika⸗Bereinigung„Rheingold“ u berichten. Mit Befriedigung könnten wir ſtets ber deren konzertliches öſſentliches Auftreten unſer Urteil mit der Note 1 abgeben. Dies trifft auch auf das Konzsert zu, das die Rheingolder am Sonntag⸗ nachmittag im Caſinoſgale gahen. Unnötig, 40 in „Fackigen“ und„bombigen“ oder„zümftigen“ un lon⸗ ſülgen Superlatſven zu ergehen; es ſei mit Ueber⸗ Augen erſchienen, ſtarrte ich zu ihnen empor und träumte mir dein Geſicht hinter ſonnengerötete Scheiben. So ſtark war die Kraft meiner Sinne, daß ich deine hellen Augen, den goldenen Schimmer deines blonden Hagxes zu ſehen permeinte. Au dein betürendes Lächeln blühte mir wieder, De Lächeln, das nun einem anderen gehört, Wie lange? in Zweig des Kaſtanſenbaumes warf mir ſeine letzten harten Blätter ins Geſicht. Ich ſiel in die ————— zeugung geſagt, daß die„Rheingold“ ⸗Vereinigung auch in gegenwärtiger kriegeriſcher Zeit die ihr von der Reichsmuſikkammer 1939 geſtellte Aufgabe, die Volksmuſik weiterhin zu pflegen, mit Erfolg durch⸗ führt. Zweimal in der Woche konnmen die jungen Harmoniſten zur Probe zuſammen. wie Vereins⸗ führer Lahm in ſeiner Begrüßungsanſprache mit berechtigtem Stolz verkündete. Dieſer Fleiß fand ſeinen Niederſchlag in der Vortragsfolge, vielmehr in der Axt ihrer Wiedergabe unter der rühigen, ſiche⸗ ren Stabführung des Handharmonikalehrers Max Nägeli. Begreiflich, daß die Mehrzahl der Volks⸗ muſilbefliſſenen aus jungen Damen heſteht, da die meiſten erwachſenen Angehörigen des ſtarken Ge⸗ ſchlechts in der feldgrauen Untſorm ſtecken, Aber das Orcheſter war trotzdem auf der Höhe. In harmo⸗ niſchem Zuſammenſpiel kam jede Klangſchattierung der einzelnen, durchweg volkstümlichen Nummern iauber zur Geltung. Die ſeit März d. J, probende bewies, daß ſie es den Ausgeſern⸗ ten nachzutun verſucht, und in einigen Terzetiſtlücen regten zwei Damen und ein junger Mann durch ihre virtuoſe Vortragsweiſe die zahlreichen Konzert⸗ beſucher au ſbärkſtem Beifall an, der ürigens für die ganze Veranſtaltung nicht zu knapp ausfiel, win. Auf Beſuch beim Kleintierzuchtperein „Foriſchritt“ PViel Mühe haben ſich die Fortſchrittler, und da insbeſondere Ausſtellungsleiter A. Bernex, an⸗ läßlich ihrer Vereinsausſtellung im Eigengelände ge⸗ macht. Mit 86 Stück Geflügel und 123 Kaninchen be⸗ wieſen ſie, daß ihre Liebe zum Kleintier trotz manch⸗ mal widriger Umſtände ungebrochen iſt. Im Vor⸗ dergrund ſtand bei den Hühnern das leichte, ſchaftlich dankbare Leghorn, während die ſchweren aber ſchönen Orpington etwas ſchwächer vertreten waren. Im übrigen machten die ausgeſtellten Rhode⸗ länder, verſchiedenen Ftaliener, geſprenkelte der Me⸗ chelner Kuckuckſperbex neben den eh 0 wen einen ausgezeichneten Eindruck, Bei den Ka⸗ ninchen herrſchten neben den wertvollen und emp⸗ eneen Angora vor allen Dingen weiße und blaue iener neben großen und kleinen Chineilla, große Silber ſowie Gelbſilber vor. Auch waren edle Brief⸗ tauben zur Schan geſtellt. Das Preisgericht vergab nach eingehender Prüfung für Geflügel zehn Ehren⸗ preiſe, wä Pend ſechs Rummern mif J, fünf mit I1, zwei mit II und 95 Nummern mit gut bemertet wurden. Bei den Kaninchen gab es 90 20 Ehren⸗ reiſe, während n die Note 1, 20 die Note U und 34 ie Note III erhielten. u Ein Unſug ſondergleichen ſollte jetzt endlich einmal ausgeroitet werden: heute morgen waren chon wieder die Pfoſten, die ayf der Adolf⸗Hitler⸗ rücke Fahrradweg und Gehpfad trennen, von mut⸗ willigen Zeitgenoſſen umgeſtürzt worden. Kein Wunder, daß ein zu ſeiner Axbeitsſtelle radelnder Volksgenoſſe in der morgendlichen Dunkelheit zu Fall kam und ſich verletzte. Gebt doch den verant⸗ wortungsloſen Lümmeln ausgiebig Saures, ſohald ihr ſie auf friſcher Tat extappt, Poſt nach Griechenland. Vom 19. November 1941 an befördert die Reichspoſt gewöhnli Päck⸗ chen und Poſtpakete(bis zu 5 Kg. Gewicht Griechenland(mit Aus der Diſtrikte Oſtmaze⸗ donien, Thrazien und Joniſche Inſeln), Wirklichkeit zurück und begriff die 88 Torheit meines nächtlichen Spiels mit dem Schatten des S Einſamkeit griff nach mir mit kalten nden. ne wurde der Wind und zerriß den letzten Wolkenflox, Hell ſtand der Mond am Himmel, Sein fahler Schimmer legte ſich um Baum und Haus, legte ſich um meine Bruſt, wie ein erſter Schleier des Vergeſſens. 64. 45 Nuuub ornb vllu 9 — Durch ihre Gefräßigkeit bedeutet die Woll⸗ andkrabbe eine große Gefahr für die deutſche iſcherei. Wo dieſer 99— in größeren Mengen auftritt, iſt der Fiſchbeſtand ſo gut wie vernichtet. Daxüber hinaus pflegt die Wollhandkrabbe R6 die SE Retze dex Fiſcher zu zerreißen und hierdurch weitere große Schäden zu verurſachen. Früher glaubte man, daß der unwillkommene Gaſt aus dem Reich der Mitte in den Seepocken ſeine einzigen natürlichen Feinde habe. Doch werden im mhr nux alte Tiere dapon befallen, die nicht mehr die große Bewegungsfähigkeit der jungen Wollhandkrabben haben, Neuerdings hat man nun an der Elbe und Weſer„Freund Körbg r“ neben den Reihern und Nebelkrähen in vielen Fällen als überaus erſolgreichen Bundesgenoſſen des Menſchen im gegen dieſe Schädlinge feſtgeſtellt. Gra⸗ vitätiſch ſtolzierten die Störche an den Flußufern guf und ab, um ſich dort oder den feuchten Wie⸗ ſen der Wollhandkrabben mit treffſicherem Schnayel⸗ hieb in kühnem Zupacken zu bemächtigen. Ihre Ne⸗ ſter fand man nach ihrer Abreiſe nach dem ſonnigen Süden mit ganzen Schalenlagen ausgepolſtert, die non den unekſättlichen Fiſchräubern ſtammen, Schon aus dieſem Grunde verdient der Storch jeden er⸗ denklichen Schutz. 4 — Aus dem Staate Peuſylvania werden phanta⸗ ſtiſche Einzelheiten über ein P at be⸗ kannt, das 200 Menſchenlebn auf dem Gewiſſen hat. Dex Hejährige Hermann Petxrilly, der eine Reihe von Jahren hindurch das Oberhaupt des„Philadelphia Mörder⸗Syndikats“ geweſen war, iſt kürzlich hin⸗ gerichtet worden. Die„Kunden“ des Syndikats —9 in der Hauptſache Leute aus dem Mittel⸗ zande. Minner loswerden wollten und ſie entweder ver⸗ giſten oder auf anderem Wege töten ließen, nach⸗ Es waren nor allem Ehefrauen, die ihre ———— dem ſie das Syndikat zu hohen Beträgen hatte ver⸗ ſichern laſſen. Die Wüwen bekamen eine kleine Entſchädigung, das Syndikat aber kaſſierte den Herbe n der Verſicherungsſumme ein. Da die Giſt⸗ morde außerordentlich gut inſzeniert waren und das Syndikat ſeine eigenen Aerzte zur Ausfertigung der Todesurkunden benutzte, wax es für die Polizei ſehr ſchwer, der Bande das Handwerk zu legen, Ein Vetter des hingerichteten Petrilly iſt ſchon vor eini⸗ 905 Monaten auf dem elektriſchen Stuhl gelandet.“ wei der Witwen waren ebenfalls zum Tode ver⸗ Urteilt worden, doch hat man ihre Strafe in lebens⸗ längliches Zuchthaus nerwandelt. elf Mitglieder des Syndikats zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden, 4* — En biederer Kaufmann aus Iſtaubul ſaß mit einem Bekannten in einem Kaffee und plauderte über Geſchäfte. Da geſellte ſich ein Dritter zu ihnen, nahm am Geſpräch teil und ſagte e„In mei⸗ ner Nähe wohnt einer, der hat einen großen Garten mit herrlichen Nußbäumen, die in ſonders gut tragen, Er wird verkaufen, wenn ich ihm gut zurede, ch will nur eine kleine Proviſion.“ Dem Kauſmann gefiel der Vorſchlag; es wurde verghredet, am nächſten Mor⸗ ſen die Nußbäume 8 beſichtigen und, wenn möglich, en Kauf abzuſchließen. Als die beiden am nächſten Morgen vor das Tor des großen Gartens kamen, trat gerade ein gutgekleideter Herr heraus, den der neue Freund des Kaufmanns reſpektvoll grüßte, ihm den Nußintereſſenten vorſtellte und um die Erlaub⸗ his bat, die Nußbäume heſichtigen zu dürfen. Der err führte ſie in den Garten und zeigte ihnen 50 errliche Bäume, ſchwer behangen mit reifen Früch⸗ ten. Als der Kauſmann nun nach dem Preis feſſe erlebte ex eine angenehme Ueberraſchung nur f 1 Türkenpfund verlangte man für die Ernte jede Baumes, die er bet ſich ſchon mit 10 Pfund veran⸗ ſchlagt hatte. Schnell zahlte er das Gelb, denn ſo ein alänzendes Geſchäft durfte er ſich nicht entgehen laſſen. Auch der Vermitler erbielt ſeine wohlver⸗ leſem Jahre be⸗ Dir die ganze Ernte wirt⸗ Außerdem ſind Keine Brennſtoffverſchwendung bei der Raumbeheizung Kohle iſt die Grundlage vieler kriegswichtiger Enzengniſſe. Außerdem ſind große Kohlenmengen nölig, um der Wehrmacht im Oſten warme Unter⸗ künſte zu beſchaffen. Es iſt natürlich, daß hierdurch das Transportmeſen ſehr ſtark belaſtet wird. Die Bevvölkerung muß deshalb mithelfen, dieſe große Aufgabe zu erfüllen. Dazu iſt beſonders notwendig, daß mit den gelieferten Brennſtoſſen ſo ſparſam wie nur möglich umgegangen wird. Niemand laſſe ſich durch die Tatſache, daß in den Sommermonaten eine gute Hausbrandverſorgung durchgeſührt wer⸗ den könnte, dazu verleiten, auf die nötige Sparſam⸗ keit bei der Heizung zu verzichten. Jeder Volksge⸗ noſſe muß ſich darüber klar ſein, daß die ihm pom Wirtſchaftsamt zugeteilte Kohlenmenge für den ganzen Winter ausreichen muß. Es iſt deshalb auch falſch, die Räume zu überheizen, wie das immer wieder feſtgeſtellt werden muß. Die Normal⸗ temperatux für Wohn⸗ und Auſenthaltsräume beträgt ſeit jeher 18 Grad C. Jeder ſorge dafür, daß die Temperatur dieſes Maß möglichſt nicht über⸗ ſchreitet. Auch die Einſparung von Brennſtoff hilft uns, den endgültigen Sieg zu erringen. Kraftfahrer, ſchont eure Reiſen! Der Reichsführer // und Chef der Deutſchen Po⸗ lizei weiſt in einem Runderlaß an alle Polizeibe⸗ hörden auf die Notwendigkeit ſparſamſter Be⸗ wirtſchaftung des Reifenmaterials hin. Als Urſache vorzeitigen Reifenverbrauchs wer⸗ den darin beſonders herausgeſtellt: Ueberſchreitung der höchſtzuläſſigen Fahrgeſchwindigkeit, übermäßige Belaſtung der Fahrzeuge, Abfahren der Luftreiſen bis zur Leinwanddecke, Verwendung ſchlagender Rä⸗ der und zu geringer Reifendruck. Gegen derartige Verſtöße und Nachläſſigkeiten wird die Polizei in Zukunft ſchärfſtens vorgehen. Zu dieſem Zweck werden beſonderg geſchulte Polizeibeamte eingeſetzt. Bei kraſſen Verſtößen wird die Hüch ſt⸗ von 150 Markfeſtgeſetzt. Die Strei⸗ en der Polizei werden ihr beſonderes Augenmerk auch auf die Ueberwachung der Kraftfahrzeuge mit Rieſenluftreiſen richten. Für dieſe Kraftſahrzeuge ſind bekanntlich je nach Reiſengröße Höchſtgeſchwin⸗ digkeiten von 40 und 28 Kilometer le Stunde feſt⸗ geſetzt, Die Polizei wird ſich an Ort und Stelle da⸗ von überzeugen, ob dieſe Fahrzeuge entweder mit geſchwindigkeitsbegrenzenden Vorrichtungen oder mit Geſchwindigkeitsſchreibern(Tachographen) aus⸗ geſtattet ſind, Mit Univerſalſchlüſſeln ausgerüſtet, werden die Streifen der Polizef durch Einblick in die Schaublätter(Diagramme) ſerner ſtändta prü⸗ 105 ob 3* höchſtzuläſſige Geſchwindigleit eingehal⸗ en wurde. u Eine Stunde Frohſinn wurde am Sonntag⸗ normittag wieder den verwundeten und kranken Soldaten des Reſexvelagaretts Jgeboten. Diesmal war der Handharmonika⸗Klub ann⸗ eim⸗Neckarau an der Reihe, der unter Magda Bruckers Leitung ſo flott muſizierte, daß der Zweck des Auftretens in vollem Maße erreicht wurde, Die Klubvorträge, die ſich durch Exaktheit und Klangſchönheit auszeichneten, gaben auch der Schülergruppe Gelegenheit, zu zeigen, daß ein techniſch ſchon gut vorangekommener Nachwuchs vor⸗ handen iſt. Als bei einem Soldatenpotpourxi die 946 Zuhhrerſchaft aufgefordert wurde, mitzuſingen, a ließen abe alle nicht lange nötigen. Noch mehr geſielen aber zwei Volestänze der Schlller und Schülexinnen. Ihren Höhepunkt erreichte die dank⸗ bare Stimmung bei der dem Konzert ſolgenden Liebesgabenverteilung, die dasdurch eingeleitet wurde, daß ſich zwar tein Geburtstagskind und kein S dafür fr nſaſſe im ex yon über 40 Jahren meldete, der mit einem Geſchenkkorb erfreut wurde. Sch.· Heldelberger Auerichmi Erſtauſſührung. In dieſer Woche bringt das Sehs Theater eins Komödie von Matthigs Joſef Weiß„Die ko Kommiſſion“— am Dienstag zur Erſtaufſührung, Ruf nach Susdgarß Der bekannte Fene Rlar⸗ vierpädagoge und Soliſt, Proſeſſor Otto Boß, eine Beruſung an die uſikſchule ür Jugend und l in Straßburg zur Leitung der dortigen Ausbildungsklaſſe für Klavier angenommen. KdF⸗Jahresfeier. Die NSc„Kraſct durch Freude“ Hei⸗ delberg begeht ihren diesfährigen Jahrestag am 16. Noy. (14 Uhr) mit einer großen N„Großſender Heidelberg ſendet für Koc“, wobel das geſamte Perſonal des Städtiſchen Thegters einſchließlich Chox und Danz⸗ gruppe ſowie das Städtiſche Orcheſter mitwirken, Altersſeſt. Ihren 84. Geburtstag ſeſertz üſrine 8 Witwe, geb. Hoffmann, Röhrbach, Heidelberger diente Proviſton, Den nächſten W wollte er kommen, um die Rüſſe zu ſchlagen und fortzuſchaffen, ie groß aber war ſeine Verwunderung, als der riner ihm dies nerweigerte. Er verlangte zum Beſitzer des Gartens geführt zu werden und kam zu einem Mann, den er niemals vorher geſehen hatke. Zu ſpät durchſchaute er nun das üble Spiel, das die zwei Gauner mit ihm getrieben hatten. Die billigen Püſſe aber hlieben ungerührt über den Kummer des Genarrten an den Bäumen des rechtmäßigen Be⸗ ſitzers hängen. Im„König von Portugal“ Wo die„Minna von Barnhelm“ ſpielt Das einſt berühmte ehemalige Berliner Hotel „König von Portugal“ an der Burgſtraße un⸗ weit des Schloßplatzes, das außer Leſſing auch Theo⸗ dor Fontane, Wilhelm Hauff und Fritz Reuter zu ſeinen Gäſten zählte und in der deutſchen Literatur eine große Rolle ſpielt. dient heute als Geſolgſchaſts⸗ eim einer großen Berliner Textilfirma. Doch indet man dort noch das ſür die dawaligen Begriſſe beraus luxuriöſe Kachelbad der Tänzexin Barx⸗ berina, die einſtmals gleichſglls in dieſem Hguſe gewohnt haben ſoll, und eine Leſſing⸗ccke, Eine alte Urkunde vom 25. Februar 1600 erinnert daran, daß das Haus zu dieſer Zeit durch Kurfürſt Fried⸗ xich Ull. der Witwe ſeines ehemaligen Kammer⸗ dieners Katharina Hammerſtein zum Geſchenk ge⸗ macht wurde, Zu den erſten Gäſten des Hotels ge⸗ hörte ſeinerzeit der Geſandte von Portugal, nach dem es wohl auch ſeinen Namen erhielt. An dieſer hiſtoriſchen Stätte ſplelt bekanntlich Leſſings„Minna von Barnhelm“, Doch die„Minng von Barnhelm“ ſelbſt bekanntlich nicht in Berlin, ſondern in Breslau entſtanden, wohin ſich im Heroſt 1700 als Sekretär des Gene⸗ xals Tauentzien, des damaligen Gouverneurs von Schleſien, begab. In dex Leſſing⸗Gcke des„Kynigs von Portugal“, der in dem Luſtſpiel ſelbſt„Kön non Spanien“ genannt wird, erinnern heute noch, neben einigen„Berliniſchen Intelligenzblättern“ ay der Wand, der Schrelbtiſch und ein Schreibgeug des Dichters an die„Minna von Barnhelm“. Wo heute Ein⸗ und Verkäuſer aus der Textilbranche mit ſhren Muſtexkoſſern abſteigen, wohnten früher die herühm⸗ ten Künſtler und ſonſtigen Geiſtesgrößen. Von ſei⸗ nem ganzen früheren Glanz und Ruhm blieben dem„König von Portugal“ nur der Name, der in die Literaturgeſchſchte einging, ein Kachelbad und eine erinnerungsſchwache Zimmerecke, ————— Handball-Verbandsſpiele T Friedrichsfeld— SpV Waldhof:20(225) Der Sportverein Waldhof ſtellte ſich dem Turnverein Friedrichsfeld mit einer ſehr ſtarken Mannſchaft, in der lediglich der Linksaußen und Torwart erſetzt waren. Beim Platzverein dagegen fah man viele neue und junge Geſichter. Als man bei beſten Platzverhältniſſen beginnen wollte, war kein Unparteiiſcher zur Stelle, ſo daß Petri die Spielleitung übernehmen mußte und dies auch ohne Tadel tat. Wer geglaubt hatte, daß die Waldhofelf ihren Gegner nun in Grund und Boden ſpielen würde, wurde zunächſt enttäuſcht. Die Platzherren gaben ſich redliche Mühe und lieferten bis zur Pauſe ein faſt ebenbürtiges Spiel. Die Hintermannſchaft deckte geſchickt und aufopfernd, während der Angrifſ ſich einige gute Torgelegenheiten herausſpielen konnte, von denen er auch zwei verwandelte. Nach dem Wechſel hatten die Hausherren aber ihr Pul⸗ ver verſchoſſen. Die Friſche, die die Elf zuvor auszeichnete, war dahin und die Widerſtandskraft ſchmolz dahin wie der Schnee in der Märzenſonne. Die Gäſte legten nun mäch⸗ tig los, kombinierten, daß es eine Freude war zuzuſehen und die Torſkala in faſt ſchwindelnde Höhe getrieben wurde. TG Ketſch— T 98 Seckenheim:7(:4) In dieſem Spiel ſtand für die Ketſcher alles auf dem Spiel, gelang ein Sieg über 98 Seckenheim, war wenig⸗ ſtens der Anſchluß nicht verpaßt. Für die 98er ſtand aber noch mehr auf dem Spiel, ſie verloren mit einer Nieder⸗ lage die Tuchfühlung mit den führenden Waldhöfern und hätten vor dem erſten Zuſammentreffen ſchon aus abge⸗ ſchlagener Poſition heraus kämpfen müſſen. Poſt Sp— VfR Mannheim 12:7(:4) Dieſem Zuſammentreffen von Poſt und VfR ſah man diesmal mit beſonderem Intereſſe entgegen. Die Raſen⸗ ſpieler hatten mit Weichert, Kees, Brenk und Walther vier Leute im Angriff ſtehen, denen man ſchon einen Erfolg über die Poſthintermannſchaft zutraute, bei der allerdings Lambrecht als Verſtärkung angeſehen werden mußte. Aber es kam wieder einmal anders. Der VfR⸗Angriff fand keinen Kontakt und ließ ſich immer wieder aus dem kaum begonnenen Konzept bringen. Die Poſthintermann⸗ ſchaft, in der Oertel als beſter Spieler genannt werden muß, entſchied ein Spiel für ſich, das man, ohne Peſſimiſt zu ſein, ſchon auf dem Verluſtkonto verbucht hatte. Mit ausſchlaggebend war allerdings auch die ſchweche Leiſtung der BfR⸗Hintermannſchaft, in der der Torwart einen rabenſchwarzen Tag hatte. Reichsbahn Spo— Turnerſchaft Käfertal:8(:6) Was wir in unſerer Vorſchau andeuteten, traf ein, die Reichsbahn mußte ſich dem führenden Bezirksligiſten Turnerſchaft Käfertal beugen. Bei wenig guten Platzver⸗ hältniſſen gab es keinen beſonders ſpannenden Kampf. Schon der Boden war für ein gutes Hansballſpiel ein zu großes Hindernis, aber dennoch wäre beſſeres zu leiſten geweſen, wenn ſich die Spieler mehr den Verhältniſſen angepaßt hätten. Die Spiele der Bezirksklaſſe M6— Vfe Neckarau:14(:1) TV 46— Daimler Benz, kampflos für Daimler⸗Benz In der Bezirksklaſſe feierten die VfL⸗er den erwar⸗ teten Sieg über die nicht komplett antretenden MTGäler. Dieſer mußte jedoch ſehr hart erkämpft werden, da ſich die Platzherren bis zum Wechſel tapfer und erfolgreich zur Wehr ſetzten. Nach der Panſe allerdings nichts mehr zu⸗ zuſetzen hatten, ſo daß VfL zu einem klaren 14:0⸗Sieg kommen konnte. Daimler⸗Benz mußte beim Turnverein unverrichteter Dinge wieder ab⸗iehen, da die Platzherren keine voll⸗ zählige Mannſchaft zur Stelle hatten. Frauen⸗Handball Poſt Spo— BfR 09(027)*8 Zum erſten Pflichtſpiel nach dem Meiſterſchaftserfolg in Weimar traten die Raſenſpielerinnen bei der Poſt⸗ ſportgemeinſchaft an. Die Platzverhältniſſe waren zwar nicht die beſten, aber dennoch liferten die Raſenſnielerinnen ein gutes Spiel, das beſonders nach dem Wchſel das Können dieſer Elf klar zum Vorſchein kommen ließ. Unterſtützt von der guten Hintermannſchaft bedrängten die Raſenſpielerinnen unaufhörlich das Poſttor. Das erſte Tor, nach der Pauſe— das ſchönſte des Spieles— wurde direkt vom Anſpiel weg erzielt, ohne daß der Gegner an den Ball gekommen war. Sport der Jugend Fußball Heſſen⸗Naſſan— Köln⸗Aachen:3(:3) In Bingen⸗Büdesheim nahm der Fußball⸗Vergleichs. kamp' zwiſchen den H⸗Mannſchaften von Heſſen⸗Naſſau und Küln⸗Aachen mit 313 Toren einen unentſchiedenen Ver⸗ lauf, nachdem anſangs Heſſen⸗Naſſau durch Treffer ſeines Mittelſtürmers mit:0 und bei der Pauſe dann Köln mit :2 geiührt hatte. Heſſen⸗Naſſau konnte erſt gegen Schluß des Kampfes durch ſeinen Mittelſtürmer ausgleichen. Schwimmen Württemberg— Wien(BDM) 22¶20 Im Schwimmvercleichskampf zwiſchen den Mödel der Obergaue Württemberg und Wien behielten in Stuttgart die Gaſtgeberinnem knapp mit 22:20 Punften die Oberhand, nachdem Wien zu Hauſe den Vorkampf gewonnen hatte. Bei den Wienerinnen vermißte man diesmal allerdings die deutſche Meiſterin Thaller. Boxen Baden— Heſſen⸗Naſſau:11 Die Boxer der Gebiete Baden un“ Heſſen⸗Naſſau be⸗ ſtritten in Heidelberg einen Vergleichskampf in zehn Gewichtselaſſen, wobei die Gäſte mit 11:9 Punkten einen knarpen Mannſchaftsſieg erkämpften. Heſſen⸗Naſſau ver⸗ zeichnete rier Siege, Baden deren drei, während drei wei⸗ tere Kämpfe unentſchieden endeten. Fechten Württemberg— Baden 17:19 Badens Fechter⸗Nachwuchs zeigte ſich auch im HJ⸗Ver⸗ gleichskampf gegen Württemberg in Stuttgart wieder von der beſten Seite. Die badiſchen Jungen gewannen den Florettkampf mit Sechſer⸗Mannſchaften im Geſamtergebnis mit 19:17 Siegen und 128:143 erhabtenen Trefſern. Der nächſte Vergleichskampf zwiſchen beiden Gebieten wird im blieben. Die Niederſachſen waren im Sturm etwas durch⸗ ſchlagskräftiger. Betzner beſter Kunſtfahrer Elſäſſer Sieg im Radballturnier Die große Radſport⸗Veranſtaltuug in der Karls⸗ rucher„Feſthalle“ geſtaltete ſich zu einem chönen Er⸗ folg. Sowohl im Kunſtſahren als auch im Zweier⸗Radball wunden ganz vorzü liche Leiſtungen geboten. Im Kunſt⸗ fahren war der württembergiſche Meiſter Albert Betzner mit 237,7 Pumkten ſeinen Mitbewerbern(lar überlegen und ſicherte ſich den Ehrenpreis der Stadt Karlsruhe. Auf den zweiten Platz kam der Elſäſſer Edmund Schitter mit 23,75 Punkten vor Willi Sigriſt(Karlsruhe) mit.9,25 Punkten. Im Racdoall gab es einen elſäſſiſchen Sieg, und zwar ſchlug der RV Vendenheim in der Schlußrunde Straßburg⸗Kronenburg mit:2 und Wanderer Weſtend Stuttgart mit:2 Toren. Die Ergebniſſe des Radballturniers: Kronenburg— Brötzingen 1:2(:), Vendenheim— Stuttgart 8:(41), Kronenburg— Nellingen:1(:), Vendenheim— Brötin⸗ gen 1 11:1(:), Nellingen— Brötzingen 1:3(:), Stutt⸗ gart— Brötzingen 2:1(:), Stuttgart— Nellingen 41 (:), Endrunde: Kronenburg— Stuttgart:3(:), Ven⸗ denheim— Kronenburg:2(:), Vendenheim— Stutt⸗ gart:2(:). Dänemarks Vorer ſiegten Dänemarks Amateurboxer haben den Länderkampf in Kopenhagen gegen ihre ſchwediſchen Kameraden mit 12:4 Punkten unerwartet hoch gewonnen. Die Häniſche Natio⸗ nalſtaffel, die am 23. 11. in München der Gegner unſerer Länderacht in der zehnten Begegnung ſein wiro, beſand ſich in ausgezeichneter Form. Die Kämpfe vor 5000 Zuſchauern im Kopenhagener Forum wurden mit einem däniſchen Sieg eröffnet, den im Fliegengewicht Alf Berthelſen über den. Schweden Allan Hanſſon nach Punkten ſicherſtellte. Im Federgewicht konnte der däniſche Meiſter Viggo Frederikſen ſeinen 25. Länderkampf zu einem knappen, aber eindrucks⸗ vollen Punkiſieg über Stig Kreuger geſtalten. Die erſten Punkte für die Gäſte erzielte Kurt Kreuger im Leichtgewicht gegen Erik Sörenſen. Anſchließend ſtellte jedoch im Welter⸗ gewicht Siegfried Madſon das alte Verhältnis für die Dä⸗ nen durch ſeinen Punktſieg über Lennart Boaviſt wieder her. Seinen erkrankten Landsmann Erik Agren vertrat Goete Anderſſon im Weltergewicht ausgezeichnet. Sein dä⸗ niſcher Gegner Tage Jörenſen mußte ſich klar nach Punk⸗ ten geſchlagen bekennen. Die Ueberraſchung des Kampf⸗ tages war die Niederlage des ſchwediſchen Mittelgewichts⸗ meiſters Carl Guſtav Noren, Her ſich in der Schlußrunde drei Verwarnungen zugog und disqualiſiziert we den mußte Sieger vor Ablauf der Zeit wurde dadurch Willy Zenſen. Im Halbſchwergewicht hatte Spen Aage Chriſtenſen den ſtarken Per Frikſſon in der Schlußrunde angeſchlagen und wurde dadurch Punktſieger. Im abſchlicßenden Schwer⸗ gewichtskampf war der Däne Carl Nielſen dem Schweden Carl Storm körperlich haushoch überlegen ſo daß der Ring⸗ richter in der Mitte der dritten Runde den ungleichen Kampf zugunſten des Dänen abbrach. Keine Europa-Voxmeiſterſchaften Dreiländerkampf Deutſchland— Ungarn— Italien geplaut Die Europameiſterſchaſten der Amateurboxer ſind nach mehrmaliger Verlegung vom Ungariſchen Boxverband nun endgültig abgeſagt worden, nachdem ſie für die Zeit vom 7. bis 11. Dezember ſchon geſichert erſchienen. Das Melde⸗ ergebnis— Deutſchland und Italien waren mit vollſtän⸗ digen Staffeln angeſagt— hat gezeigt, daß die Beſetzung durch die Reiſeſchwierigkeiten doch nicht ſo ausfallen kann, um Titelkämpfen eines ganzen Erdteils gerecht zu werden. Nunmehr iſt gerlant, anſtelle der Europameiſterſchaften einen Dreiländerkampf durchzuführen, an dem Deutſch⸗ — Italien und Ungarn als Gaſtgeber beteiligt ſein ollen. Lohmann nicht zu ſchlagen Die Deutſchlandhalle war auch am Sonntag wieder bis auf den letzten Platz beſetzt als die acht Dauerfahrer in Vor⸗ und Endläuſen zum Kumpf anträten. Ber deutſche Meiſter Walter Lohmann war dabei wieder eine Klaſſe für ſich, er gewann ſeinen Vorlauſ ſicher gegen Hoffmann und holte ſich den Endlauf in ſchönem Stil wiederum gegen Hoff⸗ mann, Stach und den großartig fahrenden Ehmer, der ihm hier den heſtigſten Widerſtand entgegenſetzte. Bei den Un⸗ terlegenen wartete Kilian, der in dem von Stach vor Ehmer und Lorenz gewonnenen Vorlauf nur durch einen Defekt um ſeine Ausſichten gekommen war, mit einer Glanz⸗ leiſtung auf. Innerhalb einer Runde fuhr er, vom letzten Platz geſtartet, an ſeinen ͤͤrei Gegnern vorbei, die mehrere Male im Verlauf der 30 Kilometer überrundet wurden. Der Holländer v. d. Voort wurde durch Reifenſchaden weit zu⸗ rückgeworſen. 5 Den Rahmen bildeten Amateurrennen. Im Halbſtun⸗ den⸗Mannſchaftsſahren ſtellten Bunzel—Schöpflin ihren Sieg gegen Gräp—Lohrke und Wachtmeiſter—Neuendorf erſt in der Schlußwertung ſicher. Kleinke gewann das Punkte⸗ fahren trotz eines Sturzes, und im Ausſcheidungsfahren gab es den Ueberraſchungsſieg von Nye. Dauerrennen Endlauf(30 Kilometer): 1. Lohmann 29:21 2; 2. Hoſfmann 110 Meter; 3. Stach 180 Meter; 4. Ehmer 295 Meter zurück. Endlauf der Unterlegenen (80 Kilometer): 1. Kilian 20:55, 2. Krewer 620 Meter; 3. Lorenz 815 Meter; 4. v. d. Voordt 1275 Meter zurück. Stiläufer tagten Der Reichsfachamtsleiter für Skilauf im NSRe, Guſtav Räther, hielt auf dem Zugſpitzplatt mit ſämtlichen Mit⸗ arbeitern, Bereichs⸗ und Bezirksfachwarten eine Tagung ab, der auch Vertreter der Wehrmacht, Polizei, des RAD, der Reichsjugendführung und des Deutſchen Alpenvereins beiwohnten. Der Tagung voraus ging ein praktiſcher und theoretiſcher Lehrgang der Kampfrichter, die von Rä⸗ ther und ſeinen Mitarbeitern im Fühverrat mit den neuen Regelvorſchlägen vertraut gemacht wurden, die zunächſt auf dem internationalen Sebtor im Rahmen der Fis⸗Wett⸗ kämpfe im Februar 1942 in Garmiſch⸗Partenkirchen ange⸗ wendet werden ſollen und die darüber hinaus in weitge⸗ hender Vereinfachung der Regeln und der Wertung im mabionalen Skileben zur Erprobung gelangen ſollen. Die Bereichsfachwarte Kei in eängehender Ausſprache Rechen⸗ ſchaft über ihr Arbeitsgebiet und erhielten wertvolle neue Anregungen für ihve auch in der Kriegszeit nicht geringer gewordenen Aufgaben. touriſtik ſtand dabei im Mittelpunkt. Abſchluß der Tagung war eine Führung durch die Neubauten im Skiſtadion, die im Februar kommenden Jahres den Skiweltmeiſterſchaf⸗ ten dienen werden und die für den Augenblick Hauptziel —55 8 Vorbereitungsarbeit des beginnenden Win⸗ ers bilden. Neue Meldung für Garmiſch Beim Organiſationsausſchuß für die Ski⸗Weltmeiſter⸗ ſchaſten in Garmiſch⸗Partenkirchen(6. bis 15. Februar) iſt jetzt die Meldung der Schweiz eingegangen, die ſich an den Titelkämpfen— wie üblich— mit einer ſtarken Streit⸗ macht beteibigen wird. Der Schweizer Skiverband hat die Abſicht, im Hinblick auf die Wechtmeiſterſchaften ſeine Spitzenkönner einer be⸗ ſonderen Schulung zu unterzichen. Die Schweizz wird auch eine Mannſchaft zum Militär⸗Patrouillenlauf ſtellen, außerdem dürſte man die Schweiz auch wieder als Teil⸗ nehmer am internacionalen Eishechey⸗Länderturnier ſehen, das ja auch diesmal im Programm der„Internationalen Woche“ nicht fehlen wird. Mit Dröſe, Ruck und Pöppl gegen Angarn Deutſche Hockey⸗Ländermannſchaft ſteht Für den 5. Hochey⸗Länderkamyf zwiſchen Deutſchland und Ungarn, der am 9. November in Budapeſt ſtattſinbet, wurde die deutſche Elſ wie folgt aufgeſtellt: Tor: Dröſe(T 57 Frankfurt⸗Sachſenhauien); Vertei⸗ diger: Draſhe(Rot⸗Weiß Berlin)— Bleßmann(Rot⸗Weiß Köln); Läuſer: Uhl(Berliner SC)— Gardes(Berliner HC)— Pöppll(Wacker München); Angriff: Huffmann (Etuff Eſſen)— Ruck(SC Frankfurt 80)— Schmalix(Ber⸗ liner HC)— Raack(Berliner SC)— Meßner GBerliner S 92). Erſſat⸗: Grube(DiHC Hannover). Gegen Ungarn iſt Deutſchland im Hockey mit zwei Süegen und»ſvei Unentſchieden bisher noch unbeſiegt, in Budapeſt konnten wir aber auch noch nie gewinnen. Magdeburg beſiegte Oslo:2 Das zweite Spiel auf ihrer Deutſchlandreiſe erledigte die norwegiſche Fußball⸗Auswahlmannſchaft am Sonntag in Magdeburg. Die Tlbeſtädter kamen vor 4000 Zuſchauern mit:2(:1) zum Erfolg, der in erſter Linie ihrem durch⸗ ſchlagskräftigen Sturm zu danken iſt. Die Norweger lieferten, wie ſchon am Vortrage in Deſſau, einen guten Kampf, der jedoch allzu einſeitig auf die Innenſtürmer zugeſchnitten war. Die Gäſte übernehmen durch ihren Halbrechten Carl Georg Hanſen ſogar die Führung, aber durch einen Nachſchuß des rechten Läufers Friedel hieß es bald:1. Durch Gützlaff, Skrowänek und Abicht zogen die Magdeburger nach der Pauſe auf:1 davon, erſt dann gelang dem norwegiſchen Angriffsführer Forberg das zweite Tor. Durch Abicht ſtand ſchließlich der:2⸗Sieg der Magdeburger feſt. Dem Gedenken Otto Bräutigams Namensgebung in der Segelflugſchule Großrückerswalde Mit Befehl des Korpsführers des NS⸗Fliegerkorps, General der Flieger Fr. Chriſtianſen erhielt die Se⸗ gelflugſchule Großrückerswalde in Sachſen in Anerkennung der großen Verdienſte ihres auf dem Felde der Ehre geſol⸗ lenen ehemaligen Schulführers den Namen„Otto⸗Bräuti⸗ gam⸗Schule“. Vor Abordnungen von Partei, Staat und Luſtwalfe führte in Vertretung von Gruppenführer Zim⸗ mermann der Standartenſührer Ulbricht die feierliche Na⸗ mensgebung durch. Er würdigte dabei die Arbeit des mit⸗ ten aus raſtloſem Streben herausgeriſſenen Sturmbann⸗ führers Bräutigam, der Deutſchland mehr als einmal mit Erfolg auf Wettbewerben vertrat und als langiähriger Führer der Segelflugſchule Großrückerswalde durch ſeine HANOElS- UMD WIRTScHAFTS-ZEHMHURG Leichier Rückgang an den Akiienmärkien Berlin, 3. November. Bei kleinen Umſätzen bröckelten die Aktienmärkte zu Beginn der neuen Woche auf der ganzen Linie leicht ab. Die Aufnahmeneigung hielt ſich in engen Grenzen, ſo daß be⸗ reits kleine Verräufe genügten, um die Kursentwicklung entſcheidend zu beeinfluſſen. Schwächer lagen neben che⸗ miſchen Papieren in erſter Linie Verſorgungswerte und Spezialaktien. Von Montanwerten, die gleichfalls über⸗ wiegend zur Schwäche neigten, verloren Buderus 0,75, Mannesmann und Ver. Stahlwerke je& ſowie Rheinſtahl 2 v. H. Braunkohlenwerte erwieſen ſich als widerſtands⸗ fähig. Bei den Kaliaktien büßten Wintershall 1,50 v. H. ein. In der chemiſchen Gruppe eröffneten Farben um 96 und Rütgers um 1,50 v. H. ſchwächer. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten gaben Conti Gummi.25 und Harburger Gummi 2 v. H. her. Von Elektrowerten erhielten Deutſche Atlanten, Licht und Kraft, Aceumulatoren und die beüden Siemenswerte eine Strichnotiz. Geſſürcl verloren 1 und AE 116 v. H. Bei den Verſorgungswerten gaben RWéEé um 76. EW Schleſien und Schleſiſche Gas je um 1,50 v. H. nach. Auto⸗ werte wurden gleichfalls niedriger, notiert. Bei den Ma⸗ ſchinenbayſabriken ſchwächten ſich Rheinmetall Borſig um 0,75 und Demag um 2,50 v. H. ab. Kabel⸗ und Draht⸗ ſo⸗ wie Bauwertee und Brauereianteile lagen, ſoweit notiert, bis zu 0,50 v. H. ſchwächer. Textülwerte hatten ſehr ruhi⸗ ges Geſchäft. Zu erwähnen ſind noch Dewſcher Eiſenhan⸗ del und Feloͤmühle mit je— 1, Weſtdeutſcher Kaufhof mit — 1,50, Gebr. Junghans und Sücd. Zucker mit je—.25 und AG für Verkehr mit—3 v. H. Die Reichsalt⸗ beſitzamleihe bllieb mit 162/ unverändert. 4 Berlin, 3. Nov. Am Geldmarkt ſtellten ſich Valuten auf Samstagsbaſis. * Sunlicht Geſellſchaft AG, Berlin. Die HVder Sun⸗ licht Geſellſchaft AG, Berlin, genehmigte den Abſſhluß für 1940. Die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließen unter Hinzurechnung des Gewinnvortrages aus 1939 von 246 876/ mit einem Gewinn von 763 025(716 676) Mark ab. Daraus weren wieder 6 v H. Dividende auf 7,93 Mill. Stammkapital ausgeſchüttet und 293 225% auf neue Rechnung vorgetragen. Der im Werk Mannheim 1939 begonnene Umbau des Keſſelhauées wurde beendet und der Bau einer Brunnenanlage in Angriff genommen. Im September 1940 erfolgte die Ueberſiedlung in das neue Ver⸗ waltungsgebäude am Hohenzollerndamm. Die Geſhäfts⸗ entwicklung im lautenden Geſchäftsjahr wurde als befrie⸗ digend bezeichnet. Sämtliche Mitglieder des Auſſichtsrates wurden wiedergewählt. Dr. Heinrich Schicht in Berlin iſt Vorſitzender und Dr. Emil Selb in Baden⸗Baden ſtell⸗ vertvetender Vorſitzender. zunſerer ſiegreichen Wehrmacht, Perſönlichkeit und ſeinen Charakter Tauſenden von Jun⸗ gen ein begeiſterndes Vorbild war und bleiben wird, Schlenderhan und Magnat Die Erfolgreichſten im deutſchen Reunſport Bis auf wenige Renntage, die keine großen Treigniſſe mehr bringen, iſt die zweite Rennzeit des deutſchen Galoppſports im Kriege abgelaufen. Es läßt ſich alſo bereits ein gültiger Ueberblick gewinnen, der zu der Feſt⸗ ſtellung führen muß, daß das Jahr 1941 für den Galopp⸗ rennſport ein Erfolg war. Deutſchland hat auch auf die⸗ ſem Gebiete vor aller Welt ſeine Stärke bewieſen. Der Rennſport ſelbſt verdankt dies nicht zuletzt dem Schutze die auf allen Schlacht⸗ feldern die Angreifer vernichtend ſchlug. Während in Eng⸗ land der Rennbetrieb durch den Krieg empfindlich geſtört wurde, die Renntage beträchtlich eingeſchränkt werden mußten und der Beſtand an Rennmaterial immer kleiner wurde, gab es bei den Achſenmächten ſogar international beſetzte Prüfungen und Kraftproben der Vollblutzuchten der Verbündeten. Italiens beſter Dreijähriger Niccolo dell'Arca lief in Hoppegarten und gewann den Großen Preis der Reichshauptſtadt, der Gegenbeſuch erfolgte beim Millionen⸗Rennen in Meran, wo deutſche Farben gezeigt wurden. Die Rennpreiſe konnten auf der ganzen Linie bedeutend erhöht werden, da die Umſätze eine gewaltige Steigerung erfahren haben und der Rennſport, wie die Beſucherzahlen auswieſen, heute zu den volkstümlichſten Sportarten zählt, nachdem er vor einem Jahrzehnt eine ſchwere Kriſe durchzumachen hatte. Drei Rennen mit 100 000 Mark ragten auch in dieſem Jahr im Galoppſport wieder heraus und waren die tragenden Ereigniſſe des Jahres, der Große Deutſchland⸗ preis, das Braune Band von Deutſchland und der Große Preis der Reichshauptſtadt. Im Deutſchlandpreis ſiegte Magnat, der ſich als beſter Dreijähriger auch ſpäterhin noch behauptete. Im Braunen Band wurden zum erſten⸗ mal heimiſche Münchener Farben durch Wildling zum Siege getragen, und der Preis der Reichshauptſtadt gab Niccolo dell'Arca Gelegenheit zu einem großen Triumph, den er allerdings in Abweſenheit von Magnat errang. Schlenderhans führende Stellung trat in faſt allen großen Zuchtrennen in Erſcheinung. Ueberall leuchteten die rot⸗blauen Farben in Front, mit Magnat und Samurai beſaß die rheiniſche Zuchtſtätte den beſten Dreijährigen und das beſte ältere Pferd. Seit 1938 ſteht Schlenderhan ununterbrochen an der Spitze der erſolg⸗ reichſten Ställe, mit einer Gewinnſumme von 421 600 Mark in den Flach⸗ und Hindernisrennen führt dieſer Stall nun bereits zum 16. Male die Liſte an. Der bisherige Rekord wurde damit um einen weiteren Punkt geſchlagen. Die halbe Million wäre zweifellos überſchritten worden, aber Magnat mußte nach ſeinen großen Erfolgen, zu denen auch der im Großen Preis von Baden zählt, wegen eines Hufleidens vorzeitig abtreten. Er gewann mit ſeinen vier Siegen bei fünf Starts— das erſtemal blieb er am Start ſtehen und wurde ſomit nicht im Hampf geſchlagen — das Henckel-Rennen, die„Union“, den Deutſchlandyreis und den Großen Preis von Baden, zuſammen alſo 150 000 Mark. Hinter ihm marſchiert ſein Stallgefährte Samu⸗ rai, zu deſſen größten Siegen die im Jubiläumspreis, Oertzen⸗Rennen, im Wiener Preis der nationalſorialiſti⸗ ſchen Erhebung und im Gladiatoren-Rennen gehören. Er galoppierte 98 400 Mark zuſammen, ſo daß Maanat und Samurai mit rund 248 000 Mark den Löwenanteil der Schlenderhaner Gewinne beiſteuerten. Ettlingen⸗Maxau Papier⸗ und Zellſtoffwerke A6 Ettlingen⸗Baden. Die Papier⸗ und Zellſtoſf AG in Ett⸗ lingen genehhmigte in ihrer heutigen o. H den Jahres⸗ abſchluß für 1940 ſowie den Bericht des Vorſtandes und Aufſichtsrates. Es wurde beſchloſſen, aus einem Reingewinn in Höhe von 278 130“ eine Dividend: von wieder 6 v. H. auf Vorzugs⸗ und Stammaltien mit 21 980%/ zu ver⸗ teilen und den Reſt von 36 150/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen.* Frankfurt a. H. Ot. Gold u. Silber 200 5 deutsche testverzinsliche WerteOeutsche Steinzeunnn 8 1 3 Durlacher Hof—— 83 f Eichbaum- Werger. 179.0 179,0 OEurscnE SraArSANIEIHEN Eicne Lichteu Kraft 2740 4% Schatz D R 38. 101,8 101,8 Enzinger Union.. 148.0 4½ Baden 19272 555.. G, Farben 1082 197,2 Altbes Dt Reich 162.1 162.3] Sesfürel 213.9„ Zrün u Bilſinaer SrAbrANLEIHEN Harpener Berabau.. 178.0 178.0 4 Heidelbera 26. 101.0 101.( feidelberaer Zement 4% Mannheim 26.. 101.0 101,0 Hoesch Bergw. 160.5 160.0 4% Pforzheim 28 6 · Ph—— 149.0 alker Brauerei. 69— Clein. Schagel. Becker 800 2509 R1. 103.5 103. Klöckner-Werke.. 16.9 161.5 Mein Hivo Bank E 4 6 278,0 E unde.. 103.5 103.Ladwigshaf Akt- Br. · Pfälz kivo Bank Ludwiashaf Walem. 2 24—26 K—9 ü Mannesmann—— 1530 4 Rh fiww · B. 44 u 0.. Metalleesellschakt 222.0 222.0 4 Rh Hyop- Bank 47. Rhein Elektr Mannh. 2. Rhein-Westi Elektr 159.5 1f8.5 INDUSTRIE OBL GATIONEN Rütgers 27.0 2050 8. Daimler-Benz 27. 14.5 104.3 Salzdetfurtt.. 270 4% Dt lad-Bank 99 104.2(.2 Salzwerk Heilbronn 385, 385.0 5. Gelsenkirchen 96 105.0 105.6 Schwartz-Storchen 190% 4% Krubp v 36 103.5 103.5 Seilindustrie(Wolff)... 153.0 4 Ver Stahlwerke 105,2 165.3 Siemens u HHalske 318.0 6 16. Farb. RM-Anl 28 151,7 149,7] Süddeutsche Zucker 321.0 821.0 AETIEN Zellstoft Waldhof 246.5 243.5 Ada-Ada Schuhfabril 176,0 173.0 BANKEN Adte Cebr lever. 155.0 J0“[ Badisehe Bank,. 1300 180.0 K 8.——4— 1479 1412 aerban 141.5 141.2 8 655. Deutsche Bank 143,5 143.0 Bavr Motorenwerke 19 7 1920—.— he 5— *Dresdner Ban 2 5 Sootin Gonann? C4e 394.5 392.[ Plele Hvp.-Bank. 14 140 Femmere e een ee Oeutsche Erdõl... 11.0 170,5 1% Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rheinnegel. 30 f41.][..3, Reingegel. 1 1.8 Januar in Karksruhe ſtattfinden. Die eigentliche Tagung ſand in Garmiſch⸗Partenkirchen* Gebrauchte Säcke. Die Höchſtpreiſe für Säche(ge⸗ anermteldes.4102.88 ,0(2 210 Caup 4983 4103.30.48 Hockey Niederſachſen— Franken 32 ſtatt, wo alle weſentlichen Fragen des deutſchen Skilaufes braucht) und ſonſticſe Gewebe, die in anordnungsmäßig er⸗ pBreisach.001.90.97 J. Kél“v 3,433,72.7243,4% In Hannover ham es zu einem Hocke.⸗Vergleichskampf zur Sprache kamen. Als Referenten traten Profeſſor gerichtetem Zuſtand an Verbraucher verkauft werden, ſind Kehl.51½2..66/5.6 Neckarpegel zwiſchen den Jungmannſchaften von Niederſachſen und aulcke, Toni Du cica, Ritterkreuzträger Hauptmann fetzt um 77 Reichspfg. je Sack und Rpfg. je Kilo Gewebe Fralburs—— 3,58 Franken, wobei die Gaſtgeber mit:2(:1) knapp ſiegreich Gaum und C. Luther auf. Die Förderung des Ski⸗ erhöht. Mazau„641.1 4. 34l.25 Mannbeim 4. 4513.981 2. Vermögensſteuer. Eine Einzel⸗ FAMILIEN-ANZElGEN Amtl. Bekanntmachungen] mahnung der oben aufgeführten VERMIETUNCEN HHEIRATE!N FILM-THEATER WERBE-ANZEIGEN Todes-Anzeige Heute nacht entschlief uner- wartet mein lieber Mann, un- ser treuforgender Vater, unser Bruder. Schwager, Grohvater und Urgrohvater Julius Zorn im Alter von 66 Jahren. In tiefer Trauer: Katharina Zorn geb. Ganz und Kinder. Mann- heim-Rheinau(Stengelhofstr. Nr. 16), den 2. November 1941. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 4. November, um 16 Uhr, auf dem Friedhof in Rheinau statt. St1541 KAUF-GESUCHE Niederdruckdampfkessel, ca. 2 qin Heizfläche, neu oder gebraucht, zu kaufen gesucht. L. Wieland, Werktstraße 29. Tel. 277 04. Oeffentliche Erinnerung: Es wird an die Zahlung ſolgender Steuern erinnert: 1. Lohnſteuer einſchl. Kriegszuſchlag zur Lohnſteuer, einbehalten im Monat Ottober 1941, fällig am 10. Novbr. 1941; 2. Bürgerſteuer vom Arbeitslohn, einbehalten im Monat Ottober 1941, fällig am 10. November 1941; 3. Umſatzſteuer für Oltober 1941, fällig am 10. November 1941; 4. Vermögensſteuer 3. Rate für das Rechnungsjahr 194t, Landwirte haben die Hälfte der Jahresſteuerſchuld zu entrichten, fällig am 10. November 1941; 5. Tilgungsraten für Eheſtands⸗ darlehen für den Monat Oktober 1941, fällig am 15. November 41; 6. Es wird ferner an die Zah⸗ lung der im Laufe des Monats auf Grund der zugeſtellten Steuerbeſcheide fällig werdenden Abſchlußzahlungen erinnert. In Betracht kommen die Abſchluß⸗ zahlungen auf die Umſayſteuer, Einlommenſteuer und der aus der Einlommenſteuerſchuld be⸗ rechneten Steuern und Zuſchläge, auf die Körperſchaftsſteuer und Steuern erfolgt nicht mehr. Rückſtände werden ohne weiteres unter Berechnung der entſtehen⸗ den Säumniszuſchläge Gebühren und Koſten im Nachnahme⸗ oder Vollſtreckungsverfahren eingezo⸗ gen. Mannheim, 3. November 1941. Finanzamt Mannh.⸗Stadt, Poſtſchecktonto Karlsruhe Nr. 1460, Girokonto Nr. 52/112 Reichs⸗ bank Mannheim; Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt, Poſtſchek⸗ konto Karlsruhe Nr. 78845. Giro⸗ konto Nr. 52/111 Reichsbank Mannheim: Finanzamt Schwet⸗ zingen, Poſtſcheckkonto Karls⸗ ruhe Nr. 1433, Girokonto Nr. 52/113 Reichsbank Mannheim; Finanzamt Weinheim, Poſtſebeck⸗ konto Karlsruhe Nr. 1331. Giro⸗ konto Nr. 521/111 Reichsbank⸗ nebenſtelle Weinheim. MIET-GESUCHE Einfach möbliertes Doppelzimmer .- mögl. nahe gelegen- für ein bei uns beschäftigtes Ehepaar gesucht. 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