greifenden Bombenflugzeuge ſie ſich in den geheure Schäden zugefügt. Erſcheint wöchentl. 7mal. Sa 6 Haus monatl. 1,70 M..? 5 „70., dch. d. Poſt.00 M. einſchl. Poſtbef.⸗ ronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger dſtr. 13. Ne8iſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. Setreiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Trägerl., in unſ. Geſchäftsſt. Abl 1 Geb“ zuzügl. 42 Pf.—.— Aholſt.: Waldhofſtr. 12, r. 44, Meerfe Neue Mannheimer 80 Pf Mannheimer Neues Tageblatt 3 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ i 8 3 gültig iſt die Inzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. e keinerlei Nachlaß Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Eimelprels l Pf eitlhig . Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein Ber Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird lätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Moulad. 1b. ovenber 1841 Verlag, Schriftleitung und Haupigeſchüſteſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 152. Jahrgang— Nummer 309 Ju viel für ihr Preſtige. Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 10. November. Die kataſtrophalen Verluſte der britiſchen Luftwaffe bei ihrem letzten Augriff auf deutſches Reichsgebiet werden auch in London offen zu⸗ gegeben. Beſonders ſchmerzlich hat es berührt, daß ſich unter den verlorenen Flugzengen auch eine große Anzahl der neuen vier⸗ motorigen Bomber befindet, auf die man in engliſchen Fachkreiſen allergrößte Hoff⸗ nungen geſetzt hatte. Im britiſchen Luftfahrtminiſterium ſucht man ſich, wie aus einem Artikel des Londoner„Sunday Dis⸗ patch“ hervorgeht, dadͤurch aus der Affäre zu ziehen, daß man behauptet, die in der Nacht zum Samstag erlittenen Verluſte ſeien zwar außerordentlich groß, aber kataſt vophal wären ſie nur, falls es ſich dabei um Durchſchnittsverluſte handle. Man dürfe infolge⸗ deſſen keine„allzu voreiligen Rückſchlüſſe“ auf das Mißlingen dieſes Angriffes ziehen. Im übrigen redet man ſich damit heraus, weniger die deutſche Ab⸗ wehr als vielmehr das Wetter habe den Angriff ſcheitern laſſen. Das Luftfahrtminiſterium veröffentlicht geradezu dramatiſch wirkende Einzelheiten über die„Gefah⸗ ren“, denen ſich die Piloten ausgeſetzt hätten, als ſie in ſehr großer Anzahl Berlin angriffen. Ein Großteil der verlorenen Maſchinen ſei infolge des Sturmes, der Kälte und elektriſcher Gewitter zum Abſturz gebracht worden. Den Beſatzungen der Flugzeuge ſei innerhalb der Kabine der Atem ge⸗ froren; ſo kalt ſei es geweſen. Gleichzeitig gibt man zu, die engliſche Wettervorherſage habe getrogen, da man nach ihr mit einer günſtigen Witterung, vor allem über der Reichshauptſtadt gerechnet hatte. Das ſei auch der Grund, weshalb ein Großteil der an⸗ das!, Weichbild der Reichshauptſtadt überhaupt nicht erreicht habe. Im⸗ merhin geſteht man in London ein, daß die Verluſte bei dieſem Angriff, gleichgültig welches ihre Ur⸗ ſachen waren, die größten ſin d, die die britiſche Luftwaffe bisher bei ihren auf deut⸗ ſches Gebiet gehabt hat. Die Preſſ Informations⸗ zwiſchen den Zeilen die Enttäuſchung nicht verber⸗ gen, daß dieſer großangelegte Angriff, mit dem man ſozuſagen den Feſttag der Sowjetrepublik und das engliſch⸗ſowjetiſche Bündnis feiern wollte, ſo kläg⸗ lich geſcheitert iſt. Ein„Lufkurleg-Sachverständiger“ dub. Berlin, 9. November. Reuters Luftſachverſtändiger macht den kläglichen Verſuch, den Bolſchewiſten und allen, die es ſonſt noch wiſſen wollen, klar zu machen, daß die von Stalin ſo dringend begehrte„zweite“ Front von England längſt aufgezogen ſei, und zwar in der Luft. Er beginnt ſeine Phantaſie mit den Worten:„Obwohl Großbri⸗ tanien bisher nicht in der Lage war, eine zweite Landfront zu eröffnen, um der UDSSRErleichterung zu verſchaffen, griff Großbritannien Deutſchland an der zweiten Front zur Luft an. Das iſt die Bedeu⸗ tung des Werkes der britiſchen Luftwaffe während der Monate vom Mai bis Oktober.“ Die amtlichen und halbamtlichen Berichte, auf die Reuters Luftſach⸗ verſtändiger ſich beruft, ſind engliſche Quellen. Dieſe trüben Quellen zapft Reuter an, um freudeſtrahlend zu dem Ergebnis zu kommen, die britiſchen Bomber hätten der deutſchen Kriegsmaſchine un⸗ Dem ſteht die Tatſache gegenüber. daß die eng⸗ liſchen Luftangriffe militäriſch überhaupt keinen Schaden angerichtet haben. Ihr einmaliger„Erſolg“ beſtand vielmehr darin, daß ihnen deutſche Zivil⸗ perſonen zum Opfer fielen, was zweifellos im hohen Maße beklagenswert iſt. Aber ſelbſt dieſe Zahlen beweiſen die Unterlegenheit der britiſchen und Ueber⸗ legenheit der deutſchen Luftwaffe. Wie die Briten ſelbſt zugaben mußten ſie vom 1. April bis zum 30. September 1941 nicht weniger als 13389 Tote und 13 182 Schwerverletzte als Opfer der deutſchen Luft⸗ angriffe auf Churchills Blutkonto ſchreiben. In der⸗ ſelben Zeit verloren 2400 Deutſche durch die ver⸗ brecheriſchen Luftangriffe ihr Leben. und 3311 wur⸗ den dabei verletzt, wozu auch die Leichkverletzten ge⸗ hören, die ſofort oder nach kurzer Zeit wieder voll arbeitsfähig waren. Reuters Luftſachverſtändiger behauptet ferner, der ſtärkſte Schlag ſeit Kriegsbeginn ſei der deutſchen Handelsſchiffahrt zugefügt worden, deren Eriſtenz die Engländer bisher immer beſtritten haben. Das ängſtliche Bemühen, ſich bei Stalin in gutes Licht zu ſetzen, zwingt die Engländer jetzt dazu, auch dieſe Lüge fallen zu laſſen und zuzugeben, daß Handelsſchiffe nach wie vor lebhaft ver⸗ ehren. Die Hälfte der deutſchen Jäger, ſo phantaſiert der „Sachverſtändige“ weiter, ſei durch das britiſche„Kü⸗ ſten⸗ und Jagdkommando“ daran gehindert worden, an der Sowjetfront zu operieren. Dieſe Zahl beruht ſelbſtverſtändlich auf genaueſten Unterlagen! Selbſt in London dürfte man inzwiſchen bemerkt haben, daß Deutſchland noch genügend Kräfte der Luftwafſe an der Oſtfront gehabt hat, um mehr als 15000 Fol⸗ ſchewiſtiſche Flugzeuge zu vernichten oder zu erbeu⸗ ten, wie der Führer in ſeiner geſtrigen Rede in München erwähnte. Zehntauſende von Flügen der Bri⸗ ten haben nach Anſicht von Reuter in großem Maße dazu beigetragen, die regelmäßigen Lieferungen nach Großbritannien und der UdSsR ſicher zu ſtel⸗ len. Sie haben aber nicht verhindert, daß allein von Inui bis Oktober 2888 450 BRT. verſenkt wurden, wie die OKW⸗Berichte meldeternn e kann, obwohl ienſt der Schönfärbungskünſte des und Luftfahrtminiſteriums ſtellt, 46 Briten-Bomber in zwel Nächten! dub. Berlin, 9. November. Die britiſche Luftwaffe hat in den letzten beiden Nächten— die Verluſte von 25 Jägern am dazwi⸗ ſchenliegenden Tage nicht gerechnet— 46 Bom⸗ benflugzeuge, darunter mehrere viermotorige, und mit ihnen bei vorſichtiger Schätzung rund 255 Mann an Beſatzungen verloren, deren vollwertiger Engliſche Camentalionenüberdie Tuftniederlage von freitag ackt Erſatz ein immer ſchwieriger werdendes Problem für ſie darſtellt. Wenn der britiſche Nachrichtendienſt im Zuſam⸗ menhang mit dieſen Angriſfen von einem Rekord⸗ angriff der engliſchen Luftwaffe in die⸗ ſem Kriege ſpricht,„der rauchende Trümmer zurück⸗ elaſſen habe“, ſoll dieſer Feſtſtellung nicht wider⸗ prochen werden. Allerdings in einem anderen Sinne. Denn es ſteht feſt, daß noch nie zuvor rau⸗ chende Trümmer abgeſchoſſener Britenbomber in ſol⸗ cher Rekordzahl auf deutſchem Boden lagen. Verkehrsknotenpunkt Tichwin genommen/ 20000 Gefangene und große Kriegsbeute (Funkmeldung der NMz3Z.) + Aus dem Führerhauptquartier, 10. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Aufder Krim wurden oſtwärts Sewaſto⸗ pol und weſtlich Kertſch zähen Widerſtand leiſtende Nachhuten weiter 8 Wuchtige Luftangriffe richteten ſich bei Tag und Nacht gegen Sewaſtopol. In Oeltanks und Lagerhäuſern entſtanden große Brände. Im Hafen der Seefeſtung wurden ein ſowjetiſcher Kreuzer und ein großes Handelsſchiff durch Bombentreffer ſchwer beſchädigt. Zwiſchen Donez und Wolga und im Raum um Moskau vernichtete die Luftwaffe eine Ertt Zahl von Transportzügen der Sowjets. tärkere Kampffliegerverbände belegten Mos⸗ kan mit Spreng⸗ und Brandbomben. Im Zuge der zwiſchen Ilmen⸗ und Ladogaſee über den Wolchow hinweg ge⸗ führten Operationen nahmen Infanterie⸗ und Panzerverbände in der Nacht zum 9. November durch 45 Au den wichtigen Verkehrsknotenpun Tich win. Zahlreiche Gefangene und große Beute wurden hierbei eingebracht. Der Stab der 4. ſowjetiſchen Armee entging der Gefangennahme nur unter Zurücklaſſung ſeiner Kraftwagen un“ wichtiger mili⸗ täriſcher Schriftſtücke. In den Kämpfen an dieſem Frontabſchnitt viertel in Hamburg. wurden ſeit dem 16. Oktober rund 20 000 Gefangene eingebracht ſowie 90 Panzer⸗ kampfwagen, 179 ſchütze, ein Panzerzug und zahlreiches ſonſtiges Kriegsmaterial erbeutet. Etwa 6000 Minen wurden auf⸗ genommen. Die Geſamtzahl der im Oſtfeldzug eingebrachten ſowjetiſchen Kriegsgefangenen hat ſich nunmehr auf 3 632 000 Mann erhöht. Vor der ſchottiſchen Oſtküſte ver⸗ ſenkte ie Luftwaffe in der Nacht zum 10. Nov. einen Frachter von 2000 BRrr. Ein weiteres Handelsſchiff wurde durch Bombenwurf beſchä⸗ digt. Sturzkampfflugzeuge bombardierten an der engliſchen Südoſtküſte das Hafengebiet von Margate. Ausgebreitete Brände und ſtarke Exploſionen ließen den Erfolg des Angriffs erkennen. In Nordafrika griffen deutſche Kampf⸗ mit guter Wirkung britiſche Stützpunke bei Marſa Matruk und Bunker⸗ anlagen bei Tobruk an. Der Feind warf in der letzten Nacht mit E Kräften Bomben auf einige Orte u Nordweſtdeutſchland, vor allem auf Wohn⸗ hatte Verluſte an Toten und Verletzten. britiſche Bomber wurden abgeſchoſſen. Oberleutnant Leut errang ſeinen 20. Nacht⸗ jagdſieg. Zwei Churchill und„der große Krieger Stalin“ Reue Nede des englischen Premiers/„Viele Enttäuschungen hat es gegeben und auch viele lrrtümer“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten Kopenhagen, 9. Nov. Am Samstag hat Churchill ſchon wieder ge⸗ ſprochen. Er hat vom Balkon des Rathauſes von Sheffield herab eine Anſprache an die Arbeiter dieſes Induſtriezentrums gehalten. Ob er ſeinen Zuhörern ſagte, was ſie hören wollten, laſſen die Berichte nicht erkennen. Er hat aber vieles geſagt, was er ſelbſt angeſichts der allgemeinen Stimmung im engliſchen Volk glaubte ſich von der Seele wälzen zu können. Das erſte dieſer Bekenntniſſe war, daß dieſer Krieg„ein widerwärtiger 8 ſei und daß niemand ſagen könne, wann„Das Ganze Halt“ geblaſen werde. „Viele Enttänſchungen hat es gegeben, ſehr oft auch viele Irrtümer“. Das alles ſind ziemlich weiche Floskeln, wie ſie Herr Churchill in ſeinen Reden bisher kaum ver⸗ wendet hat. Er muß gute Gründe dafür haben, das zu tun. Daß er daneben auch in andere Satten ſeiner Harfe greift und von dem wachſenden kriegeriſchen Potential ſprach, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Das ge⸗ hört nun einmal zur Ausxrüſtung einer Churchill⸗ rede. Auch Komplimente nach der bolſchewiſtiſchen Seite hin waren zu hören. „Wir erleben, wie der große Krieger Stalin an 7 15 Spitze ſeiner tapſeren Bolſchewiſten ämpft“. Das iſt gemeſſen an dem, was man bisher den So⸗ wiets an Lorbeeren in den Kranz der Anerkennung ⸗ wand, herzlich wenig. Man muß den Eindruck haben, daß auch Churchill ſich nicht mehr ſcheut, dem eng⸗ liſchen Volk klarzumachen, daß auf die Sowjets als Entlaſtung und als Rettungsanker nicht mehr weiter gerechnet werden könnte. Großbritannien hat auch dieſen Freund, nachdem er Gut und Blut und Krieg verloren hat. abgeſchrieben. Schließlich verlor ſich der alte Fuchs ins ſoziale Fahrwaſſer, machte den Arbeitern von Sheffield Elo⸗ gen über ihre Anſtvengungen bei der Herſtellung von Kriegsmaterial und ſchloß:„Wir müſſen nur zu⸗ ſammenhalten, um ſicher durch das dunkle Tal zu ſchreiten, und dann werden wir ſehen, ob wir etwas Dauerhaftes aus unſerem Siege machen können.“ Die Proleten von Sheffield werden ſehr nach⸗ öenklich aus der Verſammlung gegangen ſein, für die die Rede Churchills beſtimmt war. churchilis„zynische Antwort an Stalin“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 9. November. Die Rede, die Churchill im Nordweſten Eng⸗ lands gehalten hat, iſt in Rom als eine der üblichen rhetoriſchen Beſchwichtigungsverſuche regiſtriert worden, mit denen der engliſche Premierminiſter den Prophezeiungen und die beſorgte öffentliche Meinung ſeines Landes zu beruhigen ſucht. Man weiſt in hieſigen politiſchen Kreiſen lediglich darauf hin, daß die von Churchill angeſtellten Vergleiche mit der Lage Englands im letzten Kriege unzutreffend ſind und deshalb keine Rückſchlüſſe auf die heutige Situation Großbritan⸗ niens zulaſſen. 1914/18 kämpften Italien und Japan auf der Seite Englands, d. h. das Mittelmeer und der Pazifiſche Ozean ſtanden zur Verſügung Englands. Außerdem wäre dem letzten Kriea kein Verſailles vorangegan⸗ gen, ö. h. die Welt glaubte noch an die Verſicherungen engliſcher Staatsmänner, während heute kein Menſch Verſprechen eines Churchills, Edens und Halifax mehr traut.„Popolo di' Roma“ nennt die Rede Churchills„eine zyni⸗ ſche Antwort auf den Hilferuf Stalins“. Immer noch Invasionsträume? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 10. November. Verſchiedene Londoner Blätter greifen Stalins Kritik an dem Fehlen einer Weſtfront mit großem Wohlgefallen auf. Reynolds„News“ verlangt z. B. den ſofortigen Beginn einer Offenſive, „die viele deutſche Diviſionen aus dem Oſten weg⸗ ziehen muß.“ Das Blatt fordert die enge militäriſche Zufammenarbeit zwiſchen der Sowjetunion und Eng⸗ land, denn nur durch„hundertprozentige Angleichung der ſowjetiſchen und der engliſchen ſtrategiſchen Pläne kann dieſer Krieg gewonnen werden.“ Dabei verſteigt ſich das Blatt u. a. zu folgenden Geſtänd⸗ niſſen, die im Gegenſatz zu allem ſtehen, was man ſonſt aus der engliſchen Preſſe erfährt. Das Blatt er⸗ klärt nämlich: „Hitler beſitzt die Luftherrſchaft über dem Sowjetterritorium; Hitler beſitzt auch die Luft⸗ herrſchaft über Großbritannien. Das engliſch⸗ ſowjetiſche Bündnig aber allein iſt in der Lage, die Luftüberlegenheit über Deutſchland zu er⸗ kämpſen. Der Weg dazu beſteht darin, einen ge⸗ meinſamen engliſch⸗ſowjetiſchen Generalſtab zu ſchaffen und ihm die militäriſche Leitung des Krieges anzuvertrauen. Dadurch wird die jetzige theoretiſche Ueberlegenheit Euglands und der Sowjetunion in eine wirkliche verwandelt“. Es iſt erſtaunlich, daß man mit derartigen akade⸗ miſchen Stilübungen am Schreibtiſch ſich immer noch 07 den deutſchen Vorſprung nnen. USA⸗Marineſoldaten in China ſollen ſofort eva⸗ kuiert werden. Wie„Neuyork Times“ aus Wa⸗ ſhington meldet, wies das Marineminiſterium alle ee zur Vorbereitung für die ſofortige Evakuierung der in China ſtationierten USA⸗Marineſoldaten an. Die Zivilbevölkerung einholen zu * Mannheim, 10. November. Der Führer hat das Zuſammentreffen der alten Marſchierer vom 9. November 1923 zum An⸗ laß genommen, um nochmals die Grundſätze ſeiner Politik und die deutſchen Ziele dieſes Krieges dar⸗ zulegen, die Schuldfrage heute ſchon zu klären und dem deutſchen Volke und der Welt klarzumachen, was für ſie in dieſem Ringen auf dem Spiele ſteht. Der Führer brauchte hierbei keine neuen Theſen zu entwickeln, er konnte ſich auf das beruſen und das wiederum herausſtellen, was er dem deutſchen Volke ſo und ſo oft geſagt hatte: Deutſchland hat dieſen Krieg nicht gewollt und hat, nachdem er ihm aufgedrängt worden war, ihn immer wieder in Ehren für ſich und in Loyalität gegenüber ſeinen Gegnern zu beendigen geſucht. Es waren immer die anderen, die den Frieden verweigert ha⸗ ben, nach deutſchen Siegen verweigert haben, die, wie der Führer erklärte, ihm erlaubten,„im Voll⸗ gefühl eines Siegers zu ſprechen, wie kaum je ein Sterblicher vor mir“. So war es nach dem Polenfeldzug, ſo war es nach der Niederwer⸗ fung Frankreichs, ſo iſt es auch jetzt nach der Zer⸗ ſchlagung der letzten kontinentalen Stütze, die un⸗ ſerem Gegner noch geblieben iſt: nach der Vernich⸗ tung der ſowjetiſchen Macht. Das Schickſal ſelbſt kettet unſere Gegner an ihr Verhängnis: es iſt viel weniger unſer Wille, es iſt viel mehr eigene Stur⸗ heit, die ſie in den Abgrund führt Der Krieg wird daher weitergehen, trotz der begreiflichen Friedensſehnſüchte, die überall in der Welt aufbrechen, aber in vollkommener Ueber⸗ einſtimmung mit dem heute ſchon deutlich erkenn⸗ baren Willen der Geſchichte, dieſen Krieg der„Ent⸗ ſcheidung für die nächſten tauſend Jahre“,— um wieder ein Führerwort zu zitieren— auch wirklich bis zum Ende durchzuführen. Wann dieſes Ende kommen wird, wiſſen wir auch heute, da wir auf den hohen Bergen der ſtolzeſten Siege unſeres Volkes ſtehen und weit ins geſchichtliche Land hineinblicken können, noch nicht. Aber das Wann iſt, ſo voll Schwere und Gewicht das kleine Wort auch für den einzelnen Menſchen ſein mag, in dieſem Schickſals⸗ ringen nicht entſcheidend, entſcheidend iſt das Wie, dieſes andere kleine Wort, das das Fundament für die zukünftigen Jahrhunderte geben ſoll. Für dieſes Wie aber gilt das Führerwort:„Der Krieg kann dauern, ſolange er will, das letzte Bataillon aber auf dieſem Felde wird ein deutſches ſein!“ Dieſe Siegesgewißheit des Führers hat ihren letzten Halt und ihre tiefſte Begründung in dem Wiſſen um die ſchickſalhafte Bedeutung dieſes Ringens. Dieſer Kampf, der heute um die Erde tobt, iſt ja kein machtpolitiſcher Kampf zwiſchen Nationen, er iſt ein revolutionärer Kampf zwiſchen Sdeen. In ihm geht es nicht um Eroberung von Ländern, ſondern in ihm geht es in erſter Linie um Güter des Geiſtes. Gewiß kämpfen in ihm Deutſch⸗ land und Italien und ihre Verbündeten auch um den Raum, den ihre ſtarken und wachſenden Völker zum Leben und Schaffen brauchen und den ihnen die Gegner verwehren und verſperren, aber daneben und darüber ſteht noch ein anderes: die Behauptung der europäiſchen Tradition, und zwar der doppelten Tra⸗ dition: der machtpolitiſchen Selbſtändigkeit im eigenen kontinentalen Raum und der geiſtigen und kulturellen Führung in der Welt. Beides wird heute bedroht von dem widerwärtigen und widerſinnigen Bündnis, das die Verfechter der alten Machtideen und Machtintereſſen im Weſten mit den nihiliſtiſchen Leugnern ieder Kultur und jeden Geiſtes im Oſten eingegangen ſind. Das iſt heute die hiſtoriſche Ent⸗ ſcheidung, die in die Geſchichte der ganzen Welt reicht! Das andere: die Erkämpfung neuen Raums für die deutſche Wirtſchaft und für die deutſchen Menſchen, das iſt nichts anderes als der Tribut, den die Ge⸗ ſchichte an die zahlt, die ihren Ruf gehört haben und ihm tapferen Herzens gefolgt ſind. Es iſt eines der beglückendſten Zukunftszeichen für Europa, daß die Nationen um uns dieſen hiſto⸗ riſchen Sinn unſeres Kampies als eines Kampfes für die ganze europäiſche Erde und für alle europäi⸗ ſchen Menſchen erkannt haben oder allmählich zu er⸗ kennen ſuchen. Der Führer konnte auf eine ſtatt⸗ liche Zahl von Nationen verweiſen, die neben uns als freie Mitkämpfer am gemeinſamen Ziel ſtehen oder denen wenigſtens der beſte Teil ihrer Jugend im freiwilligen Dienſt an der gemeinſamen Sache das Anrecht ſichern möchte, am neuen Eu ropa der Zukunft, an ſeiner Größe und an ſeinen Gütern be⸗ teiligt zu ſein. Denn das iſt auch ſicher und dafür hat der Führer auch ſein Wort gegeben: das, was wir mit ſo viel Blut dem bolſchewiſtiſchen Chaos und Grauen im Oſten entriſſen haben. ſoll auch für Europa gewonnen bleiben, als eine uner⸗ ſchöpfliche Schatz⸗ und Rüſtkammer unſeres Konti⸗ nents, die dieſem Kontinent nicht nur erlaubt, jeder Bedrohung von außen ſtandzuhalten, ſondern aus der Fülle des neuen Reichtums heraus auch wieder zum Spender für die ganze übrige Welt zu werden. Dieſes große Ziel der deutſchen Politik zeichnet ſich heute ſchon zu klar ab, als daß es noch mißver⸗ ſtanden werden könnte; wir ſind ihm auch ſchon zu nahe gerückt, als daß man es uns noch ſtreitig machen könnte. Gewiß wehrt ſich der Bolſchewismus noch mit letzter Kraft: gewiß ſteht England noch als die Trutzfeſtung in den Fluten des Atlantik; gewiß rüſtet ſich die große Nation jenſeits des Ozeans, in einen Streit einzutreten, der ſie nichts angeht, und in dem wir nichts von ihr wollen aber die Kraft der deutſchen Armeen hat ſie ſchon ſoweit von jeder Mög⸗ lichkeit eines Sieges hinweggedrückt, daß ein ſolcher Sieg ihnen nicht mehr als Hoffnung, ſondern nur noch als Illuſion erſcheinen kann. Aboͤrängen laſſen wir uns jedenfalls durch nichts und durch niemand von unſerem Ziel und von unſerem Sieg. —— digende vor.„Stockholms Das gilt in erſter Linie auch gegenüber Rooſe⸗ velt. deſſen Kriegspolitik der Führer in ſeiner Rede die deutſche Politik noch einmal klar und deutlich gegenübergeſtellt hat. Wir wiſſen, wie die Stimmung in Amerika augen⸗ blicklich iſt und wohin ſie treibt: der mit überraſchend ſtarker Mehrheit von 50 zu 27 Stimmen gefaßte Senatsbeſchluß auf Aufhebung der Sperrzonen für die USA⸗Schiffahrt, der den USA⸗Handelsſchifſen damit den Weg nach den engliſchen Häfen freigibt, hat es ebenſo deutlich genug gemacht, wie der Schieß⸗ befehl, mit dem der USA⸗Präſident der amerikani⸗ ſchen Kriegsmarine nicht nur das Recht, ſondern den Auftrag gab, jedes deutſche Unterſeeboot anzugreifen und zu vernichten. Mit einer Deutlichkeit. die weder irgendeinem Zweifel noch irgend einer Verdäch⸗ tigung Raum läßt, hat der Führer Stellung zu die⸗ ſem Doppelproblem der amerikaniſch⸗deutſchen Beziehungen genommen: Zunächſt muß jedes amerikaniſche Schiff, das in Durchſührung des Senatsbeſchluſſes Kriegsmaterial nach engliſchen Häfen bringt, damit rechnen, warnungslos torpediert zu werden. Die Gewäſſer um die engliſche Inſel ſind ia nicht nur ſeinerzeit von Präſident Rooſevelt ſelbſt zu Sperr⸗ zonen für die amerikaniſche Schiffahrt, ſondern ſie ſind vor allem von uns zu Sperrzonen für die geſamte neutrale Schiffahrt erklärt worden. Und zwar durch⸗ aus, und auch von Amerika unbeſtritten. im Rahmen und unter der Autorität des internationalen Völker⸗ rechts. Dieſe Sperrzone lückenlos aufrechtzuerhalten, iſt für uns in unſerem Kampf mit England eine Frage auf Leben und Tod. Wir laſſen ſie von nie⸗ mand, auch nicht von Amerika, durchbrechen. Zum Schießbefehl Rooſevelts hat der Führer unſere Haltung nicht minder klargeſtellt: wir greifen keine amerikaniſchen Kriegsſchiffe an, aber in dem Augenblick, in dem die Amerikaner uns angreifen, wehren wir uns, und zwar ſo wie deutſche Seeleute ſich zu wehren pflegen. Dieſe Feſtſtellungen des Führers haben hiſtoriſche Bedeutung für die bekannten Fälle, die bisher ſchon das deutſch⸗amerikaniſche Verhältnis belaſt et haben; ſie werden noch größere gewinnen für die ſich ankün⸗ verhängnisvolle zukünftige Entwicklung dieſer Beziehungen. Auch dieſen Krieg, der da zu kommen droht, haben wir nicht gewollt. Auch ihm aber werden wir nicht aus dem Wege gehen! Einfach deswegen nicht, weil wir von der Geſchichte ſelbſt den Auftrag erhalten haben, unſeren Weg zu Ende zu gehen. Und dieſer Weg iſt nun ein⸗ mal der Weg durch die Brände dieſes Krieges hin⸗ durch, die überall in der Welt auflodern. Sie ſuchen unſeren Weg zu verſperren, unſere Kraft aufzuzehren und unſeren Mut zu verbrennen; aber wir fürchten ſie nicht, denn wir wiſſen, daß alles, was Großes in der Welt geſchaffen wurde, nur durch Leid und durch das Feuer der Bewährung hindurchgehen mußte. Die größte Strecke des Weges liegt ſchon hinter uns, und wir ſind dabei nicht ſchwächer, ſondern ſtärker ge⸗ worden: den Reſt des Weges werden wir nicht weniger tapfer, ſtolz und ſiegreich durchſchreiten! Dr. A. W. Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 10. November. Das erſte Echo der Führerrede liegt agbladet“ ſchreibt, der deutſche Führer habe in überzeugender Klarheit eine Dar⸗ ſtellung des Krieges gegeben. Was er an Rooſe⸗ velts Adreſſe ſagte, ſei auf die wenigen Worte zu⸗ ſammenzudrängen, daß Deutſchland nicht. zuerſt ſchießen werde, aber daß, wenn jene ſchießen, ſofort zurückgeſchoſſen würde.„Stockholms Aftonbladet“ ſchreibt, dieſe Hitlerrede habe unbedingt das Intereſſe eines Erdteils für ſich. Man müſſe ihr nachrühmen, daß ſie gegen Prahlereien und Spekulationen die Wirklichkeit ins Feld führe.„Dagens Nyheter“ ſchreibt, die Führerrede habe ein Gebäude zertrüm⸗ mert, hinter dem Stalin in ſeiner letzten Rede ſeinen eigenen Zuſammenbruch verſtecken wollte. Es ſei ſchon richtig, was Hitler geſagt habe, in Deutſchland gebe es keine Möglichkeit und auch keinen Wunſch, eine Revolution zu machen wie 1918. Dazu ſei auch heute die Lage Deutſchlands längſt eine unangreifbare. Die Kopenhagener„Nationaltidende“ ſchreibt, die Hitlerrede rechne ſtark mit denen ab, die die deut⸗ ſchen Siege verkleinern oder gar beſtreiten wollten und die ſich nicht genug tun könnten, in ruhmreichen eigenen Rückzügen zu ſchwelgen. Beachtſam ſei der inweis Hitlers auf die 250 Millionen Europäer, die eute gegen Bolſchewiſten und weſtliche Kapitaliſten n einer Front ſtehen. Es ſei zweifelsfrei, daß die Neuordnung Europas weder von Stalin, n von Ehurchill und auch nicht von Rooſevelt aufgehalten werden könnte. 5 Herr Rooſevelt hat nach der Annahme des Bewaffnungsgeſetzes für Handelsſchifſe im Senat dem Borſitzenden ein Telegramm geſchickt und die nung ausgeſprochen, daß dieſer Beſchluß die inigkeit des amerikaniſchen Volkes bringen werde, um ſeine Sicherheit und Unabhängigkeit zu vertei⸗ digen. Hull ſprach nach der Annahme in der Preſſe⸗ konferenz:„Das iſt eine Tat, die hoffentlich auch den Sowjets helfen wird.“ Hull kündigte weiter neue Sonderkredite für Amerikas Verteidigung und für Hilfe der Verbündeten zu, Januar an. „Erſt wenn die Sowfetarmee die Wendung der Lage bringt, kann ein Eingreifen der Verhün⸗ deten im Weſten erfolgen.“ In dieſen wenigen Wor⸗ ten faßt die geſtrige Londoner„Times“ nochmals ihr Urteil über Stalins Aufforderung zur zweiten Front zuſammen. In London hat am Sonntag auch Herr Maisky eine Rede vom Stapel gelaſſen, die im Auszug die Reuteragentur mitteilt. In ihr ſagte Maisky, die Sowjetarmee würde der geſamten Welt die Freiheit und Selbſtbeſtimmung bringen. Was er darunter verſteht, beweiſen die kommu⸗ niſtiſchen Kundgebungen, die laut„Spenska Dag⸗ bladet“ am Sonntag wieder in allen größeren eng⸗ liſchen Städten ſtattfanden. Ein neuer Fall Britiſches Flugzeug warf Bomben auf ſchweize⸗ riſches Gebiet EP. Bern, 10. November. Ein engliſches Flugzeug verletzte in der Nacht um 8. November die ſchweizeriſche Neutralität. e von amtlicher Seite mitgeteilt wird, wurden an verſchiedenen Stellen des Landes Brand⸗ und Sprengbomben abgeworfen, die glücklicherweiſe kei⸗ nen beträchtlichen Schaden anrichteten. Die Natio⸗ nalftät des Flugzeuges iſt einwandfrei feſt⸗ geſtellt worden. Auch Italien erhößt Tabakpreiſe.„Gazzetta Uffi⸗ eiale“ veröſſentlicht ein Dekret über Preiserhöhun⸗ Leb bei einer Reihe von Monopolwaren, und zwar ei und Salz für Induſtrie⸗ zwecke. Vorfeldkampf um Festung und Hafen Tobruk Immer enger wird in härtesten Kämpfen der Ring um diese letzte englische Bastion auf libyschem Boden gezogen Ndz...„ 7. Nov.(..) Unſere Blicke richten ſich heute wie ſeit Monaten über unſere Stellungen und Stützpunkte hinweg auf Tobruk. Es ſind ungeduldige und abwartende, ver⸗ zehrende und ſorgfältig abwägende Blicke. Luftauf⸗ klärung und B⸗Stellen, Spähtrupps und Panzer⸗ aufklärung haben dieſe Blicke emſig geſchärft, und der Feind kann es nicht verhindern, daß wir unſere Beobachtungen immex wieder in Schläge umſetzen Weder das wütende Granatengeheul ſeiner Bunker⸗ geſchütze, das in der Wüſte ſein endloſes Echo findet, noch das winſelnde Brummen ſeiner ſchwer beladenen Bomber, weder Minenſperren noch Widerſtandsneſter können ihn davor ſchützen, daß wir ihm Stügpunkt um Stützpunkt entreißen, die Zange feſter ziehen, in der er ausweglos feſtſitzt. Freilich, wer Tobruk nich: gegenübergeſtanden hat, der weiß nicht, was Be⸗ feſtigungen ſein können. Denn— eine Wüſtenfeſtung iſt Tobruk, ein ſtählerner Ring aus Bunkerſyſtemen, Hunderten von Feldſtellungen, aus Stollen und Gräben,— und dies alles ſo in Felſen eingelaſſen, eingekapſelt und verſchloſſen, daß es jedem Angriffs⸗ verſuch zu ſpotten ſcheint. In den letzten drei Nächten wurde der Streiſen Niemandsland beſeitigt, der zwiſchen unſeren Stel⸗ lungen und den feindlichen Bunkerlinien lag, wurden dem Engländer die Stützpunkte entriſſen, von denen aus er ſein Störungsfeuer zu uns herüberſchickte und ſeine Gegenſtoßverſuche leitete. Nun ſtehen wir ihm Auge in Bunkerauge gegenüber. Das Araberdorf, dem der Sturm unſerer Panzerpioniere galt, hat nichts weiter als eine Handvoll grauer, aus gehärte⸗ tem Lehm erbauter Häuſer, mit denen ſeine Majfeſtät der Krieg ſein granatenes Kegelſpiel ſo konſequent trieb, daß nicht mehr viel von ihnen übrig blieb. Aber gerade genug, daß die Tommies ſich darin feſtſetzen konnten wie auf dem Bua eines Schiffes, der in un⸗ ſere Stellungen hineinragte, um uns ein⸗ und in die Karten zu ſehen. Vor den ſchnell errichteten Zelten und in weitem Bogen aufgefahrenen Nachrichten⸗ wagen zogen Funk⸗ und Fernſprechſoldaten Kabel und Drähte, die Scherenfernrohre auf den Gefechts⸗ ſtänden ſtarrten bewegungslos feindwärts, auf den beſtaubten Panzern reitend, ſaßen die Pioniere mit der 3 Maske aus Wüſtenſtaub im Geſicht wie die ahrer, die vor ihren Kübelwagen abwartend ſtan⸗ den. Vorbereitung, wohin man blickte. Die Nacht begann mit dem tiefſten Schweigen und endete mit dem Gebrüll aller Waffen des getroffenen Feindes. Erſt redete unſere Artillerie eine ernſte Sprache, dann marſchierten unſere Panzerpioniere an, böſe von den Geſchützen des Feindes beklappt. Und zu⸗ letzt ſtiegen die weißen Kometen auf zum Zeichen, daß der Stützpunkt genommen, daß das Araberdorf in unſerer Hand war. Die zweite Nacht des Kampfes brachte uns bis hart an die Befeſtigungslinie des Fein⸗ des und die zu Stellungen ausgebauten alten Araberziſternen in unſere Hand. Nun haben wir faſt ſchon die dritte Wüſtennacht hinter uns, die dem Tommy auch ſeine letzten Stützpunkte außerhalb ſeiner Befeſtigungslinie koſtete. Mit der Beſei⸗ tigung dieſes Vorfeldes iſt die Klammer um Tobruk gang feſtgezogen. Die Wadi⸗Mulden der Wüſte rüllten ſeltſam auf unter dem über ſie hingezogenen Netz der Geſchoßbahnen aller Waffen und Kaliber. Und ſchließlich tauchten aus der mondblauen Nacht unſere Männer auf, plötzlich waren ſie da, um ſich hier zu ſammeln und für einen evptl. Gegenſtoß des Feindes bereitzuſtellen. Sie ſtanden und ſchwiegen und ſchienen zu frieren. Nachdem ſie ſich eine Zigarette angezündet oder einen gierigen Feld⸗ flaſchenſchluck genommen hatten, ſteckten ſie Hand gegen Hand in die Rockärmel. Ihre Geſichter, ſand⸗ und ſtaubüberpudert, ſchimmerten im Mondlicht ge⸗ ſpenſtiſch fahl und weiß. Und doch konnte man er⸗ kennen, wie ſicher ihre Augen glänzten, eine wunder⸗ bare Ruhe und Sicherheit ſchien in allen dieſen Ge⸗ ſichtern zu ſein. Wenn ſie ſich ein bißchen ins Licht dͤrehten, ſo ſah man, daß jeder das Eiſerne Kreuz zweiter und viele das erſter Klaſſe trugen. Kriegsberichter Armin Schönberg. Der kalienische Wehrma chtsbericht (Funkmeldung der NM3.) „* Rom, 10. Nonember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptauartier der Wehrmacht gibt bekaunt: Einer unſerer im mittleren Mittelmeer in Fahrt befindlichen Geleitzüge wurde in der Nacht zum 9. November von einem britiſchen Flottenverband angegriffen. Die getroffenen Handels⸗ ſchiſſe ſind nacheinander geſunken. Von unſeren Geleitzerſtörern, die zu Torpedo⸗Aa⸗ griſſen übergingen, wurden zwef verſenkt. Ein weiterer wurde getroffen und kehrte ohne ernſte Be⸗ ſchädigung in einen Hafen zurück. Bei Tagesanbruch griffen italieniſche Torpedoflugzenge unter dem Be⸗ ſehl der Fliegeroberleutnante Ardito Criſtiani, Emilio Juzzolino und Adone Venturini die ſeind⸗ lichen Einheiten an, trafen mit zwei Torpedos einen Kreuzer und mit einem Torpedo einen Zerſtörer. Roosevelt predigt Moral, Wahrheit und Gerechtigkelt dbh. Berlin, 9. Nov. In einer Botſchaft anläßlich der nationalen Er⸗ ziebungswoche der USu erklärte Rooievelt, die Zu⸗ kunft erſcheine nur jenen unheildrohend, die die in⸗ nere Stärke der Demokratie nicht fühlten und nicht überzeugt ſeien, daß die Welt dem morali⸗ ſchen Geſetzgehorche wonach die Wahrheit, der Anſtand und das Recht zu guter Letzt triumphieren. Rooſevelt pries die Erziehung als ein Mittel, Ame⸗ rika aufzuklären und ſtark zu machen. Ameritas Zu⸗ gend betrachte ihre Freiheit nicht als ſelbſtverſtänd⸗ lich, ſondern lerne, daß jede Generation ſich die Frei⸗ heit neu verdienen müſſe und das Leben nur durch Opfer Sinn erhalte. Auch Scheinheiligkeit wird die Verbündeten des blutbefleckten Bolſchewismus und die Elemente, die dieſen Krieg angezettelt haben, nicht vor dem Urteil der Geſchichte ſchützen. Frau Roosevelt hetzt das Usa-Vo'k aut (Funkmeldung der NM3.) + Stockholm. 10. November. Eine Neuyorker Blättermeldung zeigt, wie emſig Frau Rooſevelt bemüht iſt, die Panikmache in den Vereinigten Staaten weiterzutreiben. So ließ die kriegslüſterne„erſte Kommuniſtin der USA“ im Rundfunk ihre Stimme ertönen, um in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Mitleiterin der ſogenannten zipilen Ver⸗ teidigungsbehörde dem USA⸗Volk wieder einmal die „Gefahr“ eines Luftangriffes vorzu⸗ ſchwindeln. Heute ſei, ſo ereiferte ſie ſich, kein Land vor einem Angriff ſicher,„wenn es innerhalb der Luftreichweite eines anderen Landes liegt“. Die Vereinigten Staaten ſollten deshalb auf Luſtangriffe vorbereitet ſein. Die Zivilvertei⸗ digungsbehörde werde„freiwillige Vertei⸗ digungsgruppen“ an vielen Orten organiſieren und Freiwillige für die Hilfsarbeit regiſtrieren. Jeder einzelne müſſe ſich für die„Totalvertei⸗ digung“ des Landes mitverantwortlich fühlen. Fvau Rooſevelt hat nur noch vergeſſen, dem er⸗ ſchütterten USA⸗Volk mitzuteilen, daß die Strato⸗ ſphärengeſchwader vom Mond zum Angrif auf die Vereinigten Staaten ſchon geſtartet ſind. Laguardia hat„keine Zeit mehr zu verlleren“ EP. Neuyork, 10. November. Neuyorks Oberbürgermeiſter Laguardig ſucht zur Verwirklichung ſeines Programms der paſſiven Ver⸗ teidigung drei Millionen Frauen. In einem entſprechenden Aufruf in ſeiner Eigenſchaft als Di⸗ rektor der paſſiven Verteidigung erklärte er vor Vertreterinnen von 67 Frauenorganiſationen, daß keine Zeit mehr zu verlieren ſei. ſtärken und die Sie ſchoſſen ferner zwei Flugzenge ab, die den feind⸗ lichen Flottenverband ſchützten. Eine weitere Maſchine wurde von unſerer abgeſchoſſen. Der Feind unternahm Einſlüge auf die Campania und auf Sizilien. Zehn Tote und 25 Verletzte ſind in Neapel zu beklagen, wo ein feind⸗ liches Flugzeng von der Bodenabwehr getroſen wurde und ins Meer ſtürzte. In Meſſina wurden mehrere Perſonen verletzt. In Nord⸗ und Oſtafrika nichts von Beden⸗ tung auf den Landfronten. Deutſche Flugzenge grif⸗ ſen Verteidigungsanlagen von Tobruk mit guter Wirkung an. Ein unter dem Kommando von Kapitän zur See Ginliauo Prini im Atlantik operierendes Unter⸗ ſeeboot verſenkte drei ſeindliche Handelsſchiſſe mit insgeſamt 25000 BRT. Mit dieſer Aktion haben un⸗ ſere Unterſeeboote im Atlantik über 500 000 BRT. feindlichen Handelsſchiffsraum verſenkt. Machrichten aus Frankreich dnb. Bern, 10. Novembre. Das franzöſiſche Kabinett iſt zu einem Miniſterrat uſammengetreten, der unter dem Vorſitz Marſchall Pelains ſtand. Es wurde die Erſetzung einer größeren Anzahl Präfekten um den inneren Zuſammenhalt des neuen Regims zu uſammenarbeit mit den deutſchen Beſatzungsbehörden zu erleichtern. In den politiſchen Kreiſen Vichys wird die ſtändige Verſchlechterung hervorgehoben, die in den Bezie⸗ hungen zu England zu beobachten ſei. Die Be⸗ unruhigung der franzöſiſchen Somali⸗Küſte, die Ver⸗ haftung von Franzoſen in Syrien und die franzö⸗ ſiſchen Bergeltungsmaßnahmen, die Kaperung eines franzöſiſchen Geleitzugs durch britiſche Kriegsſchiffe ſeien nur neue Glieder emer langen Kette. Nach einigen Berichten hat ſich Admiral—— in Vichy vergeblich bemüht, etwas näheres über die vierzehn im Wiedervergeltunasverfahren an der Cote'Azur verhafteten Engländer zu er⸗ jahren. Man kennt bis jetzt nur den Namen von John Amery, des Sohnes des gleichnamigen Miniſters und Vetters Edens. Es wird angenom⸗ men, daß auch die anderen gewichtige Perſönlichkeiten darſtellen. * An der Cote'Azur ſind neue Maßnahmen gegen die regimefeindliche Tätigkeit einiger Kreiſe getroffen worden. Der Umſtand, daß die jüngſt in Nizza verhafteten 35 Gaulliſten zumeiſt Eiſenbahner waren, zeigt deutlich die Verbindung an, die zwiſchen dem Gaullismus und dem Kommunis⸗ mus aufgenommen worden iſt. lapan lägt sich die chinapolitik der USA nicht mehr gefallen Zur Schlienung der Burmastraße entschlossen · verstätktes Migtrauen gegen die Sowſetunion Rom, 10. Nov. Die Verſenkung des japaniſchen Dampfers„Kiri Maru“ durch eine Sowjetmine hat die Be⸗ ziehungen zwiſchen Japan und der Sowjetunion weſentlich verſchärft, wie aus Tokio gemeldet wird. Es ſteht jetzt feſt, daß bei dem Untergang des Schiffes 25 Perſonen ums Leben gekommen ſind. 118 Per⸗ ſonen werden vermißt. 286 Perſonen ſind gerettet worden; davon ſind 235 Paſſagiere. Der Sowietbotſchafter in Tokio. dem der japa⸗ niſche Außenminiſter die Proteſtnote überreicht hat, hat ſeine Regierung um Inſtruktionen gebeten. Wie wenig Erfolg man ſich aber auf japaniſcher Seite von dieſem diplomatiſchen Notenaustauſch verſpricht, eigen die Erklärungen des Sprechers des japaniſchen ußenminiſteriums, der wörtlich geſagt hat:„Die Sowiets verſichern zwar, datz ſie freundſchaftliche Beziehungen zu Japan wünſchen. Man muß aber an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln. denn die Tatſachen ß daß ſie von ganz anderen Abſichten beſeelt ind.“ Mit Mißtrauen verfolgt man in Tokio weiterhin die Abſichten der nordamerikaniſchen Politik im Fernen Oſten. Man iſt in Japan davon überzeugt, daß Waſhington ſich zum Entgelt für die Hilfeleiſtung für die Sowjetunion auch von den Sowjets ſtrategiſch wichtige Stützyunkte geben laſſen will, wie ſie es von Tſchangkaiſchek und Eng⸗ land ſchon erhalten hat, um Japan militäriſch einzu⸗ kreiſen. Die Entſendung einer amerikaniſchen Militär⸗ miſſion nach Burma, die, wie aus Schanghai ge⸗ meldet wird, unter dem Befehl von General Mac Gruber ſteht und die ſich 16 Tage in Burma aufhalten wird, wo ſie die ſchon beſtehenden Verteidigungs⸗ anlagen und die Fortſchritte beim Bau der Burma Warum noch keine Kriegserklärung an Finnland? der„Onserver“ wundert sich üher das TZaudern der englischen Regierung Drahtbericht unſeres Korreſoondenten — Stockholm, 9. November. In einer beſonders eindringlichen Weiſe rückt heüte der Mitarbeiter des„Obſer⸗ ver“ der engliſchen Regierung mit der Frage zu Leibe, warum ſie Fiunland noch nicht den Krieg erklärt habe, obwohl bisher ſechs Wochen ſeit der entſprechenden Moskauer Forderung verſtrichen ſeien, während weitere vier Wochen früher das gleiche bezüglich Un⸗ garns und Rumäniens geſordert worden ſei. Moskau habe darauſhin keine andere Antwort erhalten als die, daß die engliſche Regierung die Frage überprüfe. Der Artikel, der wahrſcheinlich die allgemeine bri⸗ tiſche Nervoſität wegen der Langſamkeit und Unent⸗ ſchloſſenheit der engliſchen Außenpolitik widergibt, glaubt, daß dieſe Dinge Waſſer auf die Mühle der deutſchen Propaganda ſeien. Dieſe behaupte daß während der vier Monate des Krieges im Oſten es England noch nicht gelungen ſei, eine zweite euro⸗ päiſche Front zu ſchaffen, und daß Großbritannien, nachdem es gezeigt habe, daß es militäriſchen Bei⸗ ſtand weder leiſten könne noch wollte, jetzt ſogar den politiſchen Beiſtand verzögere. Nun, wir glauben, daß das, was„Obſerver“ hier über die zweite Front und den militäriſchen Beiſtand ſchreibt, keine„Behauptungen“ der„deutſchen Propa⸗ ganda“, ſondern ſchlichte Tatſachen ſind. Der Verfaſſer fragt dann, warum die britiſche Regierung die Politik noch nicht entſchleiert habe, der ſie als Antwort auf diee Moskauer Forderung zu folgen entſchloſſen ſei und warum ſie nicht wenig⸗ ſtens die Gründe zu dieſer Geheimnistuerei bekannt⸗ gebe. Der diplomatiſche Mitarheiter ſetzt ſich dann entſchieden für eine Kriegserklärung an Finnland ein, wobei er die Moskauer Fordexung ſowohl als billia wie als praktiſch bezeichnet:„Großbritannien iſt der Verbündete der Sowietunion und hat maxi⸗ male Hilfe verſprochen. Logik, Vernunft und Ehr⸗ lichkeit fordern offenbar, daß man nicht langſam und unwillig, ſondern ſpontan und ſchnell gegen die Feinde der Sowjetunion, die auch die unſeren ſind, handelt.“ Reynolds News glaubt, daß die britiſche Entſchei⸗ dung möglicherweiſe noch weiter hinausgeſchoben würde„in der Hoffnung, daß vernünftige finniſche Stimmen ſich durchſetzen kön⸗ nen“. Im allgemeinen verſucht man ſich das Zögern mit dem Abwarten der finniſchen Antwort auf den Schritt des Weißen Hauſes zu erklären. Die Antwort auf derartige Illuſionen, wie ſie Reynolds News und„Obſerver“ pflegen, erteilt heute der Londoner Korreſpondent von„Dagens Nyheter“. Er ſchreibt, man könne ſich des Eindruckes nicht entziehen, daß die britiſchen Beobachter geneigt ſeien, möglicherweiſe eine eytl. finniſche Antwort im Sinne Londons oder Waſhingtons bedeutend zu überſchätzen. Der gleiche Korreſpondent meldet, daß alle Eng⸗ länder, die aus der Sowiet⸗Union zurüikehrten, von dem allgemeinen Verdacht zu berichten wüßten, der in der Sowjet⸗Union gegenüber dem Ernſt beſtehe, mit dem England zu der Allianz und der Sowjet⸗ Union halte. Der Korreſpondent glaubt, daß bei einer Entkräftigung dieſes Verdachtes die Entſchei⸗ dung Londons in der finniſchen Frage beſonders intereſſant ſei. Im übrigen iſt der Korreſpondent der durchaus richfigen Auffaſſung, daß dieſe britiſche Entſcheidung weitgehend von der Anſicht abhänge, die britiſche militäriſche Kreiſe über die Widerſtandskraft der Sowjet⸗Union hätten. anit der chineſiſchen Provinz Hunan verbindenden Eiſenbahnlinie prüfen wird, hat in Japan ſelbſtver⸗ ſtändlich das Mißtrauen gegen die amerikaniſchen Abſichten nur vermehren können. Aufſchlußreich ſind in dieſem Zuſammenhang die freimütigen-Worte des Sprechers der japaniſchen Heeresleitung in China Akjama, der erklärt hat, die japaniſche Armee werde ohne weiteres den Ver⸗ kehr auf der Burmaſtraße, mit deſſen Hilfe die angel⸗ ſächſiſchen Mächte bekanntlich Tſchangkaiſchek gegen Japan unterſtützen, unterbinden können, denn den japaniſchen Truppen ſei auf dem oſtaſiatiſchen Kon⸗ tinent nichts unmöglich. Unter Kontinent wünſchte Akjama ausdrücklich Sibirien, Thailand und Burma verſtanden zu wiſſen. Die dem japaniſchen Außenminiſterinm nahe⸗ ſtehende Zeitung„Japan Times and Advertiſer“ erklärte, in nächſter Zeit ſei eine militäriſche Aktion Japans gegen die Burma⸗Straße wahr⸗ ſcheinlich, durch die die angelſächſiſchen Material⸗ liefernnden für Tſchangkaiſchek ein für allemal verhindert werden ſollen. Kennzeichnend für die derzeitigen Beziehungen zwiſchen Tokio und Waſhington iſt auch die Tatſache, daß die neue Rooſevelt hörige Regierung von Pa⸗ nama, wie aus Panama gemeldet wird, den Proteſt der japaniſchen Regierung wegen der Unterbindung der japaniſchen Handelstätigkeit in der Republik Panama glatt zurückgewieſen bat. Massenverhattungen in Burma Drahtbericht unſeres Korreſvondenten — Rom, 9. November. „Angeſichts der geſpannten Lage in Burma haben die R führende nationaliſtiſche Polititer und Mitglieder des Repräſentantenhauſes von Burma verhaftet. Gleichzeitig wird aus Schanghai gemeldet, daß der engliſche Generalkonkul in Schanghai chineſiſche Spe⸗ zialarbeiter, Mechaniker und Autofahrer anwirbt. Sie werden in die britiſchen Beſitzungen im malayiſchen Archipel geſchickt. ie Zeitung„Hainichi“ ſieht in dieſer Maßnahme einen neuen Beweis da⸗ für, daß die Spannung in Oſtaſien ſtändig zunimmt und die Briten ſich auf alle Möglichkei⸗ ten vorbereiten. FECCPCCCCCGCCGGGPGPPGPGGGCGGGGGCGPPPPPPPPPPPPPPPPTTTTT Mer Gewaltverbrecher hingerichtet dnb. Berlin, 8. Nopember. Am 8. November 1941 wurben der Zjährige Stefan Jankowſki, der 32jährige Anton, Matofa, der 40 fährige Jan Nyderek und der 27jährige Karl Zie⸗ lenſki hingerichtet, die das Sondergericht in Katto⸗ witz als Gewaltverhrecher zum Tode verurteilt hat. HZankowſkt, Matoja, Nyderek und Zielenſki waren Mitglieder einer Bande, die mehrere ſchwere Raub⸗ iberfälle in Auſchwitz, Bielitz und Pleß verübte und dabei Waffen führte. Die Siadiseite * Mannheim, 10. November. 17.52 Sonnenuntergaug Montag .3 Sonnenaufgang Dienstag Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Cieber Bater, liebe Mutter/ So ſchrieb der im Oſten ſtehende Soldat:„Lie⸗ ber Vater, liebe Mutter! Wir haben ſchwere Tage inter uns! Es iſt ein Wunder, daß ich noch lebe. iele meiner Kameraden ſind gefallen, viele ſchver⸗ verwundet. Herzliche Grüße Euer.“ Bedarf es langer Worte, um darzutun, wie dieſe wenigen Zeilen das Elternhaus beugten? Wie es ſich nun um ſo ſchmevpzlicher grämte und kümmerte, bis dann eines Tages ein anderer Brief kam. der lautete:„Liebe Eltern! Seit 14 Tagen ſind wir ohne eigentliche Gefechtsberührung mit dem Feind, und ſeit drei Tagen liegen wir in Ruhe. Mir geht es ausgezeichnet. Auf frohes Wiederſehen! In alter Friſche Euer Sohn.“(N..) Die Verluſte in dem damaligen Gefecht waren kaum nennenswert. In der Nacht und in der Aufregung hat ſich alles viel ſchlimmer angeſehen.“ Der Soldatenbrief mit ſeiner befreienden Mit⸗ teilung kam aber zu ſpät, denn in der Zwiſchenteit waren Vater und Mutter mit ihrem Wiſſen von Pontius zu Pilatus gelaufen, hatten ſie zahlreiche Familien, deren Söhne als Kamexaden des eigenen Jungen in der gleichen Einheit ſtanden, in tieſſte Unruhe und ſchmerzlichen Kummer verſetzt. War es ihnen gelungen, in weitem Umfange die Stim⸗ mung zu trüben. Und weil ja gerade das der Feind will, iſt ihm ſo in ſeinem Vorhaben unverantwort⸗ lich geholfen worden. Mag dieſes Beiſpiel zeigen, daß jedem einzelnen in Wort und Schrift eine große Verantwor⸗ tung auferlegt iſt und verdeutlichen, daß auch der Soldat an der Front der Heimat ebenſo wenig ſie belaſtende und beklemmende Briefe ſchreiben darf, wie er, umgekehrt, von der Heimat mit Recht er⸗ warten kann, daß auch ſie ihn nicht unnützerweiſe beſchwert. Geflügelausstelluug in Neckarau In der„Krone“ in Neckarau hielt der Geflügel⸗ zuchtverein„Almen“ ſeine diesjährige Herbſt⸗ ausſtellung ab und bewies bei einer Beſchickung mit 77 Ausſtellungsnummern, daß die Geflügelzucht auch im dritten Kriegsjahr bei ihm in bewährten Händen lag. Die Ausſtellung war ausſchließlich auf Hühner eingeſtellt, wobei die goldfarbigen Italiener neben ihren rebhuhnfarbigen Raſſegefährten am ſtärkſten vertreten waren. Aber auch die großen Suſſex, Mi⸗ norka. Rhodeländer ſowie die empfindlichen Leghorn waren gut vertreten. Alle Schaunummern verrieten eine liebevolle Pflege, was beſonders auch von den wenigen Vertretern der ſchönen kräftigen Straſſer⸗ „Urdahr“ .„„ den 1941. Ein Tag ſchweren Angriffs iſt vorüber. In einem harten Angriff haben wir heute dem Feind 15 Kilo⸗ meter Boden abgenommen und liegen vor einem Waldrande auf einem Hügel und ſchanzen uns für die Nacht ein. Der Kampflärm iſt verſtummt, auch der Begner muß nun mal Luft holen, denn kein Schuß fällt. Wir, die wir auf Gefechtspoſten liegen. haben nun die Aufgabe, das Einſchanzen des Bataillons zu decken und auch jeden Feindangriff und jede Bewe⸗ gung zurückzumelden. Noch iſt es nicht Nacht. Der Abend dämmert langſam herein, wie eine goldene Kugel verſinkt die Sonne im Weſten, dort liegt auch unſere Heimat. Ein Spähtrupp verläßt nun unſeren Abſchnitt. Sein Auftrga iſt uns unbekannt, und doch ſind unſere Gedanken bei ihnen die nun den Feind aufſpüren. Jetzt ſetzt auch die Muſik der ſowjetiſchen Artillerie wieder ein. Sie verſuchen ſich einzuſchie⸗ ßen auf unſere Pfeifend ſaußen nun die Granaten über uns, ſchlagen weit hinter dem Hügel in ein Dorf ein. Nicht lange geht dieſes Geballer, dann hört es auf. Wir hören und lauſchen geſpannt zu den Bolſchewiſten hinüber. Ein Fahren von Au⸗ tos hört man, wir kennen den Ton von den Beite⸗ autos her. Etwas ſtimmt doch da nicht. Da kommt auch der Spähtrupp zurück, ohne Feindberührung haben ſie es geſchafft. Kurz gibt der Führer dem vor⸗ geſchobenen Beobachter ſeine Anweiſungen. Ein gan⸗ zes bolſchewiſtiſches Regiment wurde auf Laſtwagen antransportiert, alſo jetzt verſtärkte Aufmerkſamkeit. Plölich hinter uns Abſchuß auf Abſchuß. Das iſt unſere eigene rufen wir, und ſtill ſchmunzelt der Be⸗ obachter. Das iſt ſein Werk denken wir, jetzt kön⸗ nen die Sowjets aber was erleben. Granate auf Granate verläßt unſere Geſchütze, pfeifend und rau⸗ ſchend gehen ſie über uns hinweg und ſchlagen da ein, wo die Sowjets ihre Verſtärkungen ausladen. Dicke Rauchwolken ſteigen aus dem Waldſtück, da eine Stichflamme. gut gezielt von unſeren Artilleriſten. So geht dieſer Beſchuß eine halbe Stunde, auch der Bol⸗ ſchewik ſuchte mit einigen Salven ſeine im Feuer lie⸗ genden Truppen zu entlaſten. Unbeirrt ſchießen unſere Artilleriſten. Die Nacht iſt inzwiſchen hereingebro⸗ chen, kein Lanſer wagt zu ſchlafen, heute heißt es be⸗ ſonders aufgepaßt. Alles iſt in Alarmbereitſchaft, ſchwere Maſchinengewehre, wie auch die leichten, Gra⸗ natwerfer, Pak, alles iſt auf den Waldrand eingerich⸗ Relnem Mannhelmer konnte dieses Bolschewikengeschrel imponieren tet, nun können dieſe Tiere ruhig kommen. wir wer⸗ den ihnen einen Empfang bereiten, daß ihnen Hören und Sehen vergeht. Doch ruhig verläuft die Nacht, es iſt 3 Uhr, noch immer tiefſte Stille an der. Front. Hunderte von Augen ſpähen in das Dunkel, taſten den Waldrand ab. Keine Feindbewegung. Unſere Nerven ſind bis auf das äußerſte geſpannt. wiſſen wir doch und kennen wir nun zur Genüge die Taktik der Sowiets. Da— plötzlich gellt es aus tauſend Kehlen, oͤgs uns nicht mehr unbekannte Uräähl Und nun ziſcht es auch von drüben. Der Bolſchewik ſchießt aus allen Rohren und will mit aller Gewalt bei uns ein⸗ brechen. Unſere Maſchinengewehre ſchießen ein wü⸗ tendes Strichfeuer, Leuchtſpurfäden der Pak ſaußen in die Reihen der Bolſchewiſten. Unbamherzia ſchla⸗ gen die Geſchoſſe unſerer Artillerie ein, unbarmher⸗ zig mähen unſere Maſchinengewehre. Ruhig und ge⸗ laſſen zielen unſere Schützen. Reihe um Reihe ſtürzt nun zuſammen, immer neue Reihen ſtürmen mit ihrem Gebrüll gegen uns an. Ein unſinniges An⸗ rennen gegen unſere Stellung, ein toller Fanatis⸗ mus. Doch unbarmherzig ſprechen unſere Waffen, reißen gewaltige Löcher in die Sowjets, Menſchen⸗ leiber fliegen in der Luft herum. und doch kommen immer neue Scharen aus den Wäldern, ſyringen über ihre Toten und ſchon bricht auch dieſe Rotte im gut gezielten Feuer aller Waffen zuſammen. Ein tolles und grauenhaftes Bild vor uns, Menſchen in grͤßen 8 liegen vor uns. wälzen ſich in ihrem Blute. er Angriff iſt abgeſchlagen, wieder einmal, wie ſchon oft, haben ſich die Sowiets einen blutigen Kopf geholt. Was nicht durch unſere Waffen erledigt wurde. und zurückweichen mußte, wurde von den Kommiſſaren beim Zurückgehen abgeſchoſſen. Ein ganzes ſowjetiſches Regiment wurde aber von uns allein aufgerieben, ein wahrhaft ſtolzes Ergebnis für uns. Sieben Verwundete koſtete uns der ſowfetiſche Angriff, einige hundert Tote aber war der Verluſt der Sowjets, nicht gerechnet die noch im Wald ſpäter aufgefundenen Verwundeten, die von den Sowiets nicht mitgenommen werden konnten. Der Augriff aber war eine kataſtrohale Niederlage der Sowjets, für uns alle aber ein großer Erfolg. So aber wie wir verteidigten, ſo blieben wir dem Gegner auf den Verſen bis auch der letzte dieſer wilden Mörderb inde vernichtet war. Gekreiter Herbert Schmidt. 5B5——— tauben geſagt werden darf. Bei regem Beſuch durch Kleintierfreunde hatte das Preisgericht viel Arbeit. Im Endergebnis gab es folgenden Urteilsſpruch: Reichsfachſchafts ⸗ Ehrenvreis: Kupferſchmitt⸗ Neckarau(Rhodeländer⸗Henne); zwei Ehrenpreiſe: Kupferſchmitt⸗Neckarau(Suſſex⸗Henne) und Windiſch(goldfarbige Italiener⸗Henne). Im übrigen konnten bei 25„Sehr gut“⸗Bewertungen noch ein Landesfachgruppen⸗Ehrenpreis, 14 Zuſchlag⸗ preiſe ſowie 2 Kreisfachgruppenzuſchlagspreiſe ver⸗ geben werden. ar Im Laudesverein Badiſche Heimat ſpricht am 14. November im Parkhotel Dr. Anna Maria Renner über„Markgräfin Sibylla Auguſta von Baden und die kulturellen Beziehungen zwiſchen Böhmen und dem Oberrhein“. Micht auf jedes dumme Geschwätz hören! Diesmal geht es die Kleintierhalter an Gerade in dieſen Tagen, wo die Ausgabe der dritten Reichskleiderkarte den während des Sommers im Schwange geweſenen Gerüchten ſüber eine vollſtändige Umſtellung auf das Bezugs⸗ ſcheinſyſtem endgültig den Garaus gemacht hat, wer⸗ den von unverantwortlichen Elementen neuerlich Flüſterparolen aufgebracht, die weite Bevölkerungs⸗ kreiſe in Unruhe zu verſetzen geeignet ſind. Man hört allerlei Gemunkel, daß es nunmehr den Klein⸗ tierhaltern an den Kragen gehen ſolle, daß eine behördliche Erfaſſung aller Beſtände an Stallhaſen und Geflügel geplant ſei, um daraufhin den glück⸗ lichen Beſitzern dieſe Beſtände— auf ihre Fleiſchkarte anzurechnen. In der Tat braucht man ſchon viel Phantaſie da⸗ zu, um ſich die Durchführung eines ſolchen Planes praktiſch vorzuſtellen. Denn aanz abgeſehen von dem beträchtlichen Beamtenapparat, den eine derartige Erfaſſung und Aufrechnung notwendig machen würde, wären die damit gewonnenen Fleiſchmengen im Vergleich zum tatſächlichen Bedarf des deutſchen Volkes wiederum viel zu gering, uan ernſtlich ins Gewicht zu fallen. Außerdem würden ſich damit die Ernährungsämter vor allem hinſichtlich der Eier⸗ ablieferung erheblich ins eigene Fleiſch ſchneiden, denn es iſt eine vielfach erprobte Wahrheit, daß hier nicht die Großfarmen, ſondern die Menge der kleinen und kleinſten Hühnerhalter den Ausſchlag geben. Nicht zuletzt würde eine derartige Maßnahme auch pollkommen unſogial und deswegen der national⸗ ſotzialiſtiſchen Wirtſchaftsführung zuwider ſein. Denn niemand wird verkennen, daß die Kleintierhalter den gelegentlichen Vorteil eines im eigenen Stalle ge⸗ zogenen Sonntagsbraten oder einiger Eier mit un⸗ endlich viel Mühe und Arbeit bezahlen müſſen. Wenn ſie dann dafür noch durch Rationierung ihrer Tiere„beſtraft“ würden, ſo wäre dies genau das Um⸗ gekehrte von dem was die Staatsführung durch An⸗ eiferung des Selbſtverſorgergedankens gerade jetzt im Kriege zu erreichen ſtrebt. Eine an⸗ dere Frage iſt es freilich, wie weit der Kleintierhalter heute aus Gründen der Futteryerſorgung zu gründ⸗ lichſter Ausleſe ſeiner Beſtände Anlaß hat. Hier muß nun allerdings das Wort gelten, daß uns zur Auf⸗ zucht und Beſtandſicherung nur das allerbeſte gut ge⸗ nug ſein darf, und daß wir weder bei den Haſen, noch beim Geflügel unnütze Freſſer dulden können, wie dies ja voan Reichsnährſtand auch ſchon ſeit längerer eit allen Beteiligten dringend ans Herz gelegt wor⸗ en iſt. Im übrigen: man muß nicht auf jedes dumme Geſchwätz hören, das aus meiſt recht trüben Quellen ſtammt und lediglich dazu ausgeſtreut wird, um die innere Widerſtandskraft des deutſchen Volkes zu ſchwächen. Auch von der Fleiſchkarte wird eben wieder ſo allerhand erzählt, was tatſächlich jeder Be⸗ gründung enübehrt.—rt. Selbsthilte aus den eigenen Reihen 110 Badener in den Ausleſelagern der Dð NS Als die Deutſche Arbeitsfront zu Beginn des Jahres anfing, die ihr als begabt benannten Arbeits⸗ kameraden in Vorausleſe⸗ und Reichsausleſelager zuſammenzufaſſen, war das inſofern ein Wagnis, als die beſten und für einen beruflichen Auſſtieg wertvollſten Jahrgänge im Feld ſtanden. Dennoch wurde dieſe Art von Förderung tatkräftig voran⸗ getrieben. Als bisheriges Ergebnis kann feſtgeſtellt werden, daß ſchon 110 Teilnehmer aus dem Gau Baden in den Ausleſelagern der DAc eingehend auf ihre perſönliche Begabung und Leiſtungsſähigkeit un⸗ terſucht und beraten wurden. Wie ſehr die von der DA ausgeſprochenen Be⸗ ruféförderungen perſönliche Eignuna und Neigung berückſichtigen, ergibt ſich aus einigen vorliegenden Zwiſchenergebniſſen. Hiernach werden z. Zt. 28 Fach⸗ ſchul⸗ und Luftfahrtingenieure ſowie vier Techniker ausgebildet, in zwölf Fällen erſolgt ein Arbeits⸗ platz⸗ und Betriebswechſel. Diſziplin und Kameradſchaft bilden in den Aus⸗ leſelagern eine ſinnvolle Einheit. Bereitwillig wird auf die Eigenarten des einzelnen eingegangen, weil man eben ermitteln will. worin die Stärke des jungen Menſchen liegt. Die Wirtſchaft mit den wirklich geeigneten Fachkräften zu perſorgen, das iſt der tieſere Sinn dieſer Ausleſe! Dabei wird von der DAß nicht leichtfertig über das Lebensſchickſal von Menſchen entſchieden, es giht auch keine Prüfungen im ſchuliſchen Sinne. Für den einzelnen mag wichtig ſein, daß er nun aus Mitteln der Deutſen Arbeits⸗ front ſeinen Studienplatz auf einer Hochſchule, auf einem Technikum oder einer Fachſchule bezießen kann; für die Geſamtheit iſt es wichtig zu wiſſen, daß ſich ein Volk auch fier zu einer Selbſthilfe aus den eigenen Reihen zum eigenen Wohl zuſammenſchloß. Das Stamitz-Ouartett spielt Beethoven Sonntagskonzert in Ludwigshafen Im zweiten Beethoven⸗Konzert des Sta⸗ mitz⸗Quartetts wurde zunächſt das Quartett oc. 127 geſpielt, mit ſeinem leicht und ſpieleriſch be⸗ lebten erſten Satz, dem ausdrucksvollen und dem rhythmiſch beweglicheren Bild des Scherzo, das ebenſo wie das Finale eine beſonders abwechſlunngs⸗ reiche Note in die Struktur des Werykes hineinbringt, die deutlich auf das ſpätere Schafſen des Meiſters hinweiſt. Das G⸗Dur⸗Quortett op. 18 Nr. 2 mit den kunſtvollen ryythmiſchen Veränderungen des Themas im erſten Satz, entzückt vor allem durch die Verwendung gefälliger volkeweiſenähnlicher Motive. das leichtfußige graziöſe Menuett und der fugierte Finalſatz ſind Stücke echt beethovenſchen Geiſtes. Be⸗ ſonders ſchön und faſzzinierend in ſeiner Ausdpucks⸗ raft, dann das Quartett op. 59 Nr. 3 in C⸗Dur mit dem herrlichen Agadio und der geſteigerten Klangintenſität des Finalſatzes. Die Wiedergabe der beſonders dankbaven Kom⸗ poſition dieſes Programans war ausgezeichnet und vor allem in den ſugierten Sätzen von ſtraffer Vov⸗ trogsdiſziplin geſtützt. Die Herren des Quartetts Weigmann, Sedlmayer, Baetz und Fried⸗ rich) fanden in dem geſpendeten herzlichen Beſfall des vollbeſetzten Saales ihre gebührende wohſlver⸗ däente Anerkennung. Maria Dillinger. Der Reidelberger Ehrendoktor für Professor Carl Krauch Feierliche Ueberreichuna der Urkunde an den bekannten Wirtſchaftsführer M. S. Heidelberg, 9. November 1941. In dankbarer Würdiguna ſeiner wiſſenſchaftlichen Leiſtungen auf dem Gebiet der organiſchen und der anorganiſchen Chemie, ſeiner ent cheidenden Ver⸗ dienſte auf dem Geoiet der chemiſchen Technologie und damit auch vor allem um die deutſche Weyr⸗ wirtſchaft“— ſo heißt es in der Laudation— hat die naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſche Fakultät der Uni⸗ verſität Heidelbera ihrem einſtigen Schüler ſchon ror einigen Wochen den Titel eines Doktors ehren⸗ halber verliehen. Am Samstag nun fand im Senats⸗ ſaal der Neuen Univerſität vor den Senatoren und Ehrenbürgern der Ruperto Carola ſowie einem Kreis geladener Gäſte die feierliche Ueberreichung der Verleihungsurkunde ſtatt. In ſeiner einleiten⸗ den Anſprache umriß der Rektor der Univerſität Hei⸗ delberg, Miniſter Profeſſor Schmitthenner, in aroßen Zügen die einmalige geiſtige und wirtſchafts⸗ geſchichtliche Situation unſerer Zeit. aus der heraus Profeſſor Krauch in oͤreißigjähriger Arbeit für die chemiſche Induſtrie unvergängliche ſchöpferiſche Lei⸗ ſtungen vollbringen konnte. Als natürliche Krönung dieſer Lebensarbeit ſei es daher zu bezeichnen. daß Dr. Krauch, der ſeit 1940 als Nachfolger von Carl Boſch im Auſſichtsrat der J. G. Farbeninduſtrie inne⸗ Hat, inzwiſchen auch von Reichsmarſchall Göring zum Generalbevollmächtigten für Sonderfragen der che⸗ miſchen Erzeugung ernannt und zum Leiter des Reichsamtes für Wirtſchaftsausban berufen wurde. So iſt der jüngſte Ehrendoktor der Heidelberger Uni⸗ verſität heute in der Tat„einer der erſten Männer der praktiſchen Wirtſchaft, der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung und der induſtriellen Erzeugung“, dem in Freundſchaft verbunden zu ſein auch für ſeine alte Hochſchule eine Auszeichnung bedeutet. Von aufrichtiger Verehrung und Bewunderung für die überragende Perſönlichkeit Krauchs, deſſen für die Allasmeihneit wohl bedeutſamſte Leiſtung in der mit M. Pier zuſammen entſcheidend geförderten Weiter⸗ entwicklung der Hydrierungsverfahren für Kohle und Oele beſteht, zeugte auch die anſchließende Rede des Dekans der nat.⸗math. Fakultät Profeſſor Udo Wegner, dem nach akademiſchem Brauch die ſach⸗ liche Begründung der bekanntlich nur ſelten ver⸗ gebenen Ehrung zuſiel. Blick auf Iudwigshafen „Singendes Italien“. Die NS0„Kraft burch ferende“ heute und morgen abend im Konzertſaale des Pfalz⸗ baues ihre nächſte Ringveranſtaltung durch. Es bandelt 800 dabei um einen italieniſchen Opern⸗ 8 Liederabend, er unter dem Leitwort ſteht„Singendes Italien“. Die Mitwirbenden ſind die Sopraniſtin Aung Marig Gottardo, der Tenor Arnaldo Luzi uno Dominico Marabottini (Bariton). Zwei Verletzte bei einem Zuſammenſtoß. Ein Zuſam⸗ menſtoß, der ſich an der Einmündung der Schlachthoſſtraſte in die Rohrlachſtraße zwiſchen einem Perſcktenwagen und einem Omnibus ereignete und bei dem zwei Perſonen verletzt worden waren fand ietzt ſeine gerichtliche Sühne. Der angeklagte 38 Jahre alte Sch. aus Neuſtadt, der den erſonenwageu ſteuerte und dabei das Vorfahrsrecht des nibus nicht beachtete, wurde wegen Transvortgeſähr⸗ dung zu 30 Mark Geldſtrafe verurteilt. Sdel um„Sthello“. Auf einen raſſinierten Schwindel verfiel ein Jugendlicher aus Ludwigshaſen Er gab vor, im Auftrage der§9 Vorſtellungen des Handes⸗ theaters Weſtmark zu arrangieren und ließ auch Eutritts⸗ karten und Plabate drucken. Eine Reihe von Eintritts⸗ karten wurden auch ſchon bei Privatperſonen abneſetzt, de⸗ nen der Schwindler vorgeflunkert hatte, es werde eine „Othello“⸗Auffüührung ſtatt'inden. Außerdem hat der Schwindler mehrere Buchhandlunigen geprellt, wo er unter jalſchen Angaben eine Menge guter Bücher erwarb und die Reclirungen an den HJ⸗Bann ſchicken ließ. Buchhändler und Privatperſonen, die in die Angellgenheit verwickelt ſind, werden aufgefordert, ſich an die Kriminalpoligei Sud⸗ W1 fe wenden. em— len Silberbecher? Im Anſchluß an einen Eim⸗ bruchsdiebſtahl in einen Büroraum, der wahrſcheinlich von Jugendlichen verübt wurde, fand man zwei kleime Siwer⸗ becher, auf dercnt Unterſeite ein Hakenkreug eingeyr tſt. Da dieſe Silberbecher vermutlich auch von einem Diebſiahf errühren, wird jetzt danach gefahrdet. wo der Diebſtahl degangen wurde. Zweckdienliche Mitteilungen erbittet hie Ludwigshafener Kriminalpolizei. SSSS——————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————.————.—.————— Das verlorene Ich ROMANX VoR AEEEANDER VOR THATER 31 XXI. Die Alaska Compagnie begann ſich wieder zu rühren. Die ſchwere Depreſſion wurde langſam und zähe überwunden. Gewiß, man konnte ſich nicht mit einer der großen Geſellſchaften meſſen, nicht mit der Alaska Commercial und nicht mit der Alaska Gold Mining. Dafür blieb man hier ſein eigener Herr im Hauſe und war von den großen Bankenkon⸗ zernen unabhängig. Robert hatte die Zügel wieder mit feſter Hand Die Börſenverluſte, die oͤurch die unglück⸗ lichen Spekulationen Fredͤs entſtanden waren, konn⸗ ten allmählich ausgeglichen werden. Robert begann wieder Reſerven anzulegen und die Warenlager zu füllen, die durch Verpfändung und Abverkauf be⸗ denklich gelichtet waren Ein neues Schiff wurde in den Dienſt der Geſellſchaft geſtellt, das noch im nächſten Frühjahr in die Beringſee gehen ſollte. Was Robert unternahm ſchien von Glück begün⸗ ſtigt zu ſein. Es gab Menſchen, die ihn um ſein Glück beneideten, um die Kraft, mit der es wieder bergan ging. um ſeine große, ebenmäßige Geſtalt, das kühne Antlitz, das allen Frauen ſich nach ihm umdrehen ließ, um das große Haus am Park und die ſchöne Frau, die ihm vor einigen Monaten ein reizendeg Töchterchen geſchenkt hatte Sie ſchien zwar ſehr blaß. dieſe Frau Anne Enquiſt. und die Leute munkelten allerhand, daß es mit dieſer Ehe nicht zum beſten ſtehen ſollte. Aber gewiſſes wußte ſchließlich niemand, und Robert Enguiſt in ſeiner Kühle und Unnahbarkeit gab über ſolche Dinge ſchon gar nicht Auskunft. Ueber ſolche und andere nicht. Er war verſchloſſener geworden, als er es jemals geweſen war, und niemand von ſeinen engſten Mitarbeitern konnte ſich rühmen, auch nur einige wenige Worte privat mit Robert ge⸗ ſprochen zu haben. Nur ein einzigeg Mal hatte der Chef eine Aus⸗ nahme gemacht. Das war gleich nach ſeiner Rück⸗ kehr aus Hawai geweſen, als er ſich bei Bearn nach . dieſer Sache mit dem Mädchen Martha Bellinger erkundigt hatte. Wie die Sache eigentlich war, wußte niemand genau. Robert hatte damalg die Akte verlangt und ſich ſtundenlang in ſeinem Privatkontor eingeſperrt. So viel er aber auch drüber grübelte, ganz klar konnte er ſich über die Sache nicht werden. Fred hatte auf die Reiſe nach Alaska ein junges Mädchen mitgenommen. Ob mit Abſicht oder zufällig, konnte Robert nicht aus der Darſtellung erſehen. Das Mädchen hieß Martha Bellinger und war bei der Alaska Compagnie als Schreibkraſt und als Ueberſetzerin für ausländiſche Korreſpondenz angeſtellt geweſen. Ziemlich klar ſchien es den An⸗ geſtellten der Geſellſchaft geweſen zu ſein. daß Fred dieſes Mädchen mit Liebesanträgen verfolgte und anfangs wenigſtens, Glück damit gehabt hätte. Auf Kodiak hatte der Stationsleiter mit einem anderen Angeſtellten beobachtet, wie Fred das Mädchen um⸗ armt und geküßt hatte. In Unger hatte Martha Bellinger plötzlich das Schiff verlaſſen und war nach der Inſel St. Malthew ebracht worden. Dort befand ſich allerdings keine Station der Geſellſchaft, ſondern nur ein Depot, das von drei Männern verwaltet wurde; Welsby, Flinn und dem Kanadier Carlſon. Was das Mäd⸗ chen bei dieſen Männern tun ſollte, blieb rätſelhaft. Vier Monate nach der Abreiſe 6 Mäodchens nach St. Matthew brachte ein norwegiſcher Walfänger eine Nachricht an den Polizeichef von Sitka laut welcher Martha Bellinger mitteilte, daß man ſie durch falſche Vorſpiegelungen nach St. Matthew habe. Anſtatt eines Orteg und einer Station be ſie eine kleine vereiſte Inſel vorgefunden und ſei auf ihr von den oben erwähnten Männern ge⸗ fangen gehalten worden. Sie ſei von der Inſel ge⸗ flohen und von dem neuſeeländiſchen Walfänger „Ruſſel“ aufgenommen worden. Mit dieſem ſei ſie weiter nach Neuſeeland gefahren. Einen Monat ſpäter machte ſich ein Polizeikytter der Küſtenwache nach St. Matthew auf. Er fand dort die drei Pelziäger vor, die erklärten, das junge Mäochen ſei geflohen. Und zwar ganz allein mit einem dex kleinen Boote. die bei dem Depot der Geſellſchaft gehalten wurden. Sie hätten ohne jeden Zweifel angenommen, daß das Mäbdchen in dieſem Boote zugrunde gegangen ſein müſſe, zumal die Saiſon ſchon ſehr vorgeſchritten war und viele Schiffe die Beringſee bereitg verlaſſen hätten. Um ſo mehr waren ſie überraſcht, von der Rettung Martha Bellingers zu hören. Sie ſelbſt hätten das Mädchen im Auftrag des Stationsleiters Geronne mitge⸗ nommen. Sie hätte ſich auf der Inſel zuerſt wie wahnſinnig gezeigt und ſie hätten um ihren Verſtand gefürchtet. Selbſtverſtändlich hätten ſie dag Mädchen anſtändig behandelt. Im Vertrauen babe Geronne 9935 vor ihrer Abreiſe angedeutet, daß dag Mäd⸗ en ſo etwas wie ein Liebchen des Chefs geweſen ſei und abgeſchoben werden ſollte. Vielleicht wegen einer bevorſtehenden Vermählung deg Chefs, näheres könnten ſie darüber nicht ſagen. an, daß er im Der Stationsleiter Geronne gab ſtrikten Auftrag von Mr. Enquiſt gehandelt habe — warum ſollte er auch ein ihm ganz fremdes Mäd⸗ chen nach St. Matthew ſchicken? Schließlich ſchlief die ganze Geſchichte wieder ein. Das junge Mäochen war freiwillig nach St. Matthew gefahren, das ſtand ſeſt, und das bezeugten die Matroſen des Dampfers„Nome“ und auch der Kapitän des Dampfers„Starr“. Von einem Ge⸗ fangenhalten konnte keine Rede ſein, denn von der Inſel St. Matthew konnte auch ohne Zwang nie⸗ mand weg kommen, es ſei denn einmal im Herbſt und einmal im Frühſommer, wenn das Stations⸗ ſchiff der Geſellſchaft die Inſel ablief. Da die Fäger, mit denen das Mäodchen nach St. Matthew gefahren war, dort überwintern ſollten, wurde das Schiff gar nicht erwartet. Sie mußte alſo wiſſen, daß ſie die Inſel vor dem nächſten Jahre nicht verlaſſen konnte. Schließlich hatte niemand eine Anzeige erſtattet, und in die Privatangelegenheiten hervorragender Bürger miſchte man ſich ungern ein. Damit war die Sache amtlicherſeits abgetan. Näheres konnte Robert wohl nur von Geronne erfahren. Aber nach dem Schurkenſtreich des Kanadſers gegen ihn während ſeines damaligen Prozeſſes ſpürte er keine Luſt, ſich mit dieſem In⸗ dividuum in irgend eine Verbindung zu ſetzen. Im Gegenteil— er wartete auf die erſte ſich bietende Gelegenheit. um dieſe Kreatur im Solde Freds aus der Alaska Compagnie auszubooten. Wer dieſe Angelegenheit Anne hinterbracht hatte. war nachträglich ſchwer zu erfahren. Natürlich tuſchelte im Kontor ſedermann bis zum füngſten Bürofräulein über dieſe Sache, und eß war weiter nicht zu verwundern, daß auch die Dienerſchaft des Hauſes davon erfahren hatte.— as Leben nahm weiter ſeinen Gang. Anne wohnte in den Sommermonaten draußen in dem kleinen Häuschen bei Admiralty, das Robert von oben bis unten hatte herrichten laſſen. Dort wuchs das kleine Mädchen heran. das auf den Namen Anita getauft wurde, nach der Großmutter, die aus La Libertad ſtammte. Robert hatte für die Kleine eine Pflegerin angenommen, die aber Anne ſchon nach einigen Wochen weggeſchickt hatte. Sie wollte das Kind ſelbſt aufziehen. Wenn Anne in Admiralty wohnte. fuhr Robert Kiaa Wochenende mit ſeinem neuen ſtarken Wagen inaus. Nachbarn fiel auf daß er niemals das Kind anrührte oder es im Garten ſpazieren führte, was draußen auf dem Lande jeder Vater tat. Er ging meiſt allein den Strand entlang beſonders wenn der Sturm über den Meeresarm blies. oder er ſegelte mit einem kleinen Boot hinaus und blieb ſtunden⸗ lang draußen. Wer den ernſten Mann ſab. konnte nicht ſagen, daß dieſer Menſch nicht mit dem Schickſal zufrieden war. Er war immer gleimäßig freundlich zu jeder⸗ mann. kümmerte ſich um die kleinen Wünſche der ärmlichen Bevölkerung des kleinen Ortes, half aus, wo man mit mildtätiger Hand helfen konnte. Robert konnte eigentlich ſelhſt nicht ſagen, daß er ein unglücklicher gebrochener Menſch war. Nein, das war er nicht. Es war nur etwas tot in ihm, etwas, das nicht wieder aufleben würde. Er war froh, daß er wenigſtens um Anne ſein konnte, daß er füür ſie ſorgen durfte. daß er Anteil nehmen konnte an den kleinen Dingen ihres Lebens. Ueber Vergangenes wurde zwiſchen den beiden nicht mehr geſprochen. Das war alles tot. Manchmal litt Robert unter dem Gedanken daß Anne ihn ver⸗ achtete. Er nahm aber auch das hin mit der Ruhe und der Geduld, die er allen Dingen des Lebens gegenüber bewies. Manchmal ſpürte er zwar, wie ſich ſein Hers ſchmerzhaft zuſammenkrampfte es war ihm, als müßte er es laut hinausſchreien: Strofe mich nicht mit dieſer Verachtung, ich bin es nicht dem dieſe Verachtung gilt. Dann aber bezwang er ſich. Ein einziges unbedachtes Wort nur. und er hätte auch das verloren. was das Leben für ihn übrig gelaſſen hatte: die Nähe Annes. (Fortſetzung folgt) ——˖ 2 Funball-Rundschdu Favoxitenstürze im Reichsbundpokal Die zweite Reichsbundpokal⸗Vorrunde war reich an Ueberraſchungen und eine ganze Reihe von Favoriten mußte wieder einmal die Wandelbarkeit des Pokalglücks erkennen. Die größte Ueberraſchung kam wohl in Fulda zuſtande, wo die energiegeladene Auswahl des Gaues Kurheſſen mit:2(:1) über den Polalverteidiger Sachſen gewann, der bekanntlich auf die Spieler des Dresdner SC glaubte verzichten zu können, was ſich wohl aber jetzt— natürlich zu ſpät— als eine Fehlrechnung erwieſen hat. Die ſücdeutſchen Mannſchaften kämpften im übrigen ohne Glück. Baden ging im Karlsruher Phönix⸗Stadion, allerdings völlig verdient, mit:3(:2) gegen die weſentlich ſchnelle Niederrhein⸗Elf ein, Württemberg zog in Stuttgart gegen den Bereich Mitte, der an⸗ ſcheinend an ſein erfolgreiches Pokaljahr 1935 an⸗ knüpfen will, mit:6(:3) den kürzeren, und Bayern verlor in Köln trotz beſſeren Feldleiſtungen mit:4 (223) gegen Köln⸗Aachen. Den eindrucksvollſten Sieg des Tages landete die ſtark verjüngte Oſtmark⸗Elf in Wien, wo ſie gegen Oberſchleſien:0(:0) ge⸗ wann. Weſtfalen, ohne die Schalker Spieler, ſtand gegen Niederſachſen auf verlorenem Poſten und un⸗ terlag nach torloſer erſter Hälfte mit:4. Nordmark endlich ſchlug in Breslau den Bezwinger von Heſſen⸗ Naſſau, Niederſchleſien, mit:0(:), während es in Berlin zwiſchen Berlin/ Brandenburg und Oſtpreußen trotz verlängerter Spielzeit ein torloſes Unent⸗ ſchieden gab. Für die Zwiſchenrunde am 7. Dezember ſtehen alſo vorerſt ſieben Mannſchaften bereit, und zwar: Kurheſſen, Köln⸗Aachen, Mitte, Niederrhein, Niederſachſen, Nordmark und Oſtmark. Dazu kommt noch der Sieger des Wiederholungsſpieles Oſt⸗ preußen—Berlin Brandenburg. Neue Spitzenreiter im Süden Bei den ſüddeutſchen Fußball⸗Punktekämpfen gab es eine Reihe von neuen Tabellenführern. In Heſ⸗ ſen⸗Naſſau wechſelte gleich in beiden Gruppen die Führung. In der erſten löſten die Kickers Offen⸗ bach, die:0(:0) gegen 1860 Hanau gewannen, die pauſierende Frankfurter Eintracht ab, in der zwei⸗ ten hat Reichsbahn⸗Rotweiß Frankfurt durch einen :0⸗Sieg über RSG Wormatia Worms den erſten Platz von den Wormſern zurückerobert. Gut im Rennen liegt in der Gruppe 1 auch noch Hanau 93, das mit einem Bombenſieg von:0 über Kampiſport Wiesbaden aufwartete. Der FS Frankfurt ließ ſich im Heimſpiel gegen Wetzlar 05 natürlich die Punkte nicht entgehen und buchte einen:1⸗Sieg. Im Treffen zwiſchen SV98 Darmſtadt und Union Niederrad gab es mit:5 eine Punkteteilung, nach⸗ dem zehn Minuten vor Schluß die Union noch:3 geführt hatte.— Das einzige Punktetreffen in Kur⸗ heſſen führte einen Wechſel in der Führung her⸗ bei. Vorn liegen nun mit:3 Punkten die Kaſſeler Kurheſſen, die den Neuling SG Petersberg:1 be⸗ zwangen. Relativ am beſten ſtehen natürlich die Fuldaer Boruſſen mit ihren:0 Punkten.— Im Gau Weſtmark bewies der Spitzenreiter VfR Frankenthal ſeine feine Form auch im Kampf gegen den FVSaarbrücken, den er mit 611 recht eindrucks⸗ voll gewann. Da der 1. FC Kaiſerslautern in Pir⸗ maſens mit:2 gewann und die TSG Ludwigshafen im Lokalkampf gegen Tura wenigſtens einen Punkt holte, hat ſich in der Spitzengruppe nicht viel geän⸗ dert. Frankenthal führt weiter mit:3 Punkten vor Kaiſerslautern(:4) und TSG(:). Es folgen die Neunkirchener Boruſſen(:), die einen glücklichen Sieg über den FV Metz davontrugen. Mundenheim bleibt weiter punktlos am Tabellenende, da auch das Heimſpiel gegen Saargemünd mit:2 verloren ging. In Baden war die geſamte Bereichsklaſſe ſpiel⸗ frei. Im Elſaß traten dagegen alle 12 Mannſchaften auf den Plan. An der Spitze ſieht man nach wie vor die Straßburger ½(12:)), die der SVgg Kolmar mit:1(:)) das Nachſehen gab. Sehr ſtark ſpielte der RSC Straßburg in Kolmar wo er den FCmit :0 ſchlug. Das Ergebnis ſtand bereits zur Pauſe feſt. Mit 11:3 Punkten findet man den RSc weiter an der zweiten Stelle vor der tüchtigen Elf von Mars Biſchheim, die das Kunſtſtück fertigbrachte, den vorjährigen elſäſſiſchen Meiſter FC Mülhauſen mit ſage und ſchreibe:1(:1) Toren zu ſchlagen. Hagenau überraſchte in Mülhauſen gegen Stern mit einem:1⸗Sieg und da auch die SpVag Mül⸗ hauſen gegen Schiltigheim mit:2 den kürzeren zog, war es— alles in allem— ein ſchwarzer Tag für Mülhauſen. Schweighauſen behauntete ſich nur knapp mit:0 gegen Wittenheim.— In Württem⸗ berg ging es nur in zwei Kämpfen um die Punkte. Das Ulmer Lokaltreffen gewann die TSc 46 mit :2 gegen den SS und der VfB Friedrichshafen ſchlug den VfR Aalen mit:0.— In Banern endete das einzige Punktetreffen zwiſchen Eintracht/ Franken Nürnberg und Wacker München 313 nachdem die Gaſtgeber bei der Pauſe:0 geſührt hatten. Es war der erſte Punktgewinn der Nürnberger. —————— Herbst-Iagung der badischen Skiläufer Das Fachamt Skilauf im Sportbereich Baden führte am 8. und 9. November in Freiburg ſeine Herbſtarbeitstagung durch, auf der neben viel⸗ fachen neuen Formungen im deutſchen Skiſport die erhöhte Pflege des Skiwanderns, der neuen Wer⸗ tung im Sprunglauf, des Lehrweſens und der ter⸗ minlichen Geſtaltung für den kommenden Winter heraten wurde. Bereichsfachwart Ries⸗Eberbach konnte zahlreiche Kameraden aus dem ganzen Land und auch die Vertretungen der HZ und des BdM be⸗ grüßen. Trotz der durch die Zeit gebotenen Ein⸗ ſchränkungen ſoll die ſkiſportliche und ſkitouriſtiſche Arbeit im Rahmen des möglichen kraftvoll gefördert werden, in ihr vor allem die Pflege des Nachwuchſes, und zwar auf dem Wege. den der Bereich Baden be⸗ xeits ſeit rielen Wintern erfolgreich beſchritten hat. Demgemäß wurden zahlenmäßig beſchränkte Grup⸗ pen der Jungen in den einzelnen Lauſarten wieder in der Zeit des Jahreswechſels im Feloͤberggebiet zu⸗ ſammengefaßt und weitergebildet. Als Zeitabſchnitt wird der 1. bis 6. 1 1942 für alle Laufarten gewählt. Der Springer⸗Kurſus, der im Ski⸗ Stadion auf dem Feldberg die mittlere Schanze benutzen wird, wird mit 12, der Langlauf mit 15, der Abfahrts⸗ und Torlauf mit 20 Teilnehmern feſt⸗ geſetzt. Für die Fachausbildung der weiblichen Ju⸗ gend findet ein beſonderer Frauen⸗Kurſus mit 15 Teilnehmerinnen vom 11. bis 17. 1. 1941 ſtatt.— Die Langläufer wählen insbeſondere für ihre Arbeit das Gelände um Hinterzarten. Von den jungen Springern wird vorausſichtlich ein Teil am Neu⸗ jahrstage am Hochfirſtſpringen in Neuſtadt(Schwarz⸗ wald) beteiligt ſein. Die Nachwuchsſpringer werden am 4. 1. 1942 ein Uebungsſpringen im Skiſtadion zeigen. In Verbindung mit dieſem Springen wird voxausſichtlich ein Kurſus für Sprungrichter durch⸗ gefüöͤrt werden, weiterhin ein Lehrwarte⸗Lehrgang 2 Tage) in Schonach zu Beginn des Winters, ſo⸗ wie ein achttägiger Lehrartekurſus an einem ſpäle⸗ ren Termin. Bei den Bezirksmeiſterſchaften wird ein Jugend⸗Kombinations⸗Langlauf und Sprung⸗ Lauf durchgeführt werden und in der Skitouriſtik wird die Schaſfung von ſogenaniten Standard⸗ Strecken, z. B. Schonach—Schönwald— Schonach oder Hinterzarten—-Neuſtall—Hinterzarten, von jeweils 12 Km. in den einzelnen Teilbezirken angeſtrebt werden. In der Terminfolge, die noch der Genehmigung bedarf, ſind wieder ſämtliche großen Bereichswett⸗ läufe um die Meiſterſchaften vorgeſehen. Die nor⸗ diſche Meiſterſchaft findet in Schönwald, die alpine Meiſterſchaft in Neuſtadt ſtatt, die Staffelmeiſter⸗ ſchaft in Hinterzarten, der große Dauerlauf auf der alten Traditionsſtrecke Schauinsland—Feldberg. Die internationalen Skiwettläufe am Feldͤberg ſind für die zweite Hälfte des März bereits vom Reichsfach⸗ amt genehmigt.— Die Bezirksmeiſterſchaften ſind termingebunden auf zwei Sonntage um die Januar⸗ Mitte an verſchiedenen Orten. Die Gebietsmeiſter⸗ ſchaften der HJ finden am 23. und 25. 1. in Neuſtadt ſtatt. Der Februar bringt die bekannte Belchen⸗Ab⸗ fahrt, den Kohlhepp⸗Gedächtnis⸗Lauf in Furt⸗ wangen; der März den Rieſen⸗Torlauf von Haſen⸗ horn⸗Todtnau und das Springen in St. Blaſien. Der Leni⸗Wagner⸗Torlauf am Feldberg und der Zaſtler⸗ Torlauf, der mit dem Namen Rudi Cranz verbunden wird, bilden oͤen Ausklang. Daneben laufen von Mitte Dezember ab eine Reihe örtlicher Veranſtaltungen. In den Kreiſen der Mitarbeiter vollziehen ſich mehrere wichtige Aen⸗ derungen. Vor allem wird Chriſtel Cranz, die nicht mehr an den Start gehen wird, auf breiter Grundlage nunmehr in die fördernde aktive Mit⸗ arbeit eintreten und hier als Bereichsfachwartin ein guts Arbeitsfeld finden. Unter ihr arbeitet in verſchiedenen Bezirken eine Reihe von ſachvertrauten Mitarbeiterinnen. An die Stelle des bewährten Be⸗ zirksfachwarts Lehr⸗Freiburg, der durch Wegeug noch dem Elſaß aus dem Amt ausſchied, wird Otto Meyer aus Saig dieſes Amt übernehmen. Deutſchland und Ungarn beſtreiten am 17. Januar in Budapeſt einen Länderkampf im Vasketball. Der Deutſche Schützenverband wird auch in dieſem Win⸗ ter wieder Fernwettkämpfe für die Verbandsvereine durch⸗ führen, und zwar mit dem KK⸗Gewehr, dem Wehrmann⸗ — 8 dem Scheibengewehr, dem Wehrmannzimmerſtutzen, em Zimmerſtutzen, der automatiſchen, der gebrauchs⸗ mäßigen und der Scheiben⸗Piſtole. Matti Mikkola, einer der beſten finniſchen Speerwerfer, der 1040 mit 75,61 Meter an der Spitze der Welibeſtenliſte —— im Kampf gegen den Bolſchewismus den eldeutod. Erster Hockeysieg in Budapest Deutſchland— Ungarn:0(:0) Die deutſche Hockey⸗Nationalmannſchaft hat am Sonntag den Bann gebrochen und im fünften Länderkampf gegen Ungarn den erſten Sieg auf Budapeſter Boden errungen. In der Bilanz zeigt ſich nach dieſem:0⸗(:)⸗Sieg bei drei Siegen und zwei Unentſchieden, bei einem Torverhältnis von 81 eine klare deutſche Ueberlegenheit. Das Spiel hatte mehr als 1000 Zuſchauer nach der Mar⸗ gareten⸗Inſel gelockt und zeigte namentlich in der erſten Spielhälfte eine deutliche Ueberlegenheit der kampfſtarken deutſchen Elf. Nach dem Seitenwechſel kamen auch die Ma⸗ gyaren wiederholt durch, aber die deutſche Abwehr, beſon⸗ ders die ſehr ſicheren Verteidiger Drache(Berlin)“ und Bleßmann(Köln) vereitelten jeden gegneriſchen Erſolg. Weiter geſiel in der deutſchen Mannſchaft noch heſonder der Berliner Uhl als rechter Läufer und der Halbrechte Ru (Frankfurt a..). Trotz dauernder deutſcher Feldüberlegenheit und zahlz reichen gefährlilchen Vorſtößen girg unſere Mannſchaft erſt nach einer halben Stunde durch den Bexliner Angriſisfüh⸗ rer Skmalix in Führung. Bei dieſem Stand blieb es bis zur Pauſe. Dann kamen die Ungarn durch unerhörten Einſatz mehr und mehr auf und brachten das deutſche Tor wiederholt in Gefahr. Als tedoch der Halblinke Raack (Berlin) in der 16. Minute zum zweitenmal erſolgreich ſein konnte, war ber Kampf entſchieden. Wini Stadel der Beste! Berliner Luftwaffen⸗Turner ſiegen in Radolfzell Die Turnriege der Berliner Luſtwaffe trat auſ ihrer Deutſchlandreiſe am Sonntag in Radolfzell am Bodenſee einer Auswahlriege des badiſchen Sportbezirks Hegau⸗ Bodenſee gegenüber und ſiegte nach feinen Leiſtungen mit mit 343,1 zu 327,1 Punkten, obwohl auf der Gegenſeite Deutſchlands Meiſterturner Willi und Karl Stadel mitwirk⸗ ten. Für Radolfzell und darüber hinaus das geſamte Bo⸗ denſeegebiet war natürlich dieſer Turnkammpf ein über⸗ ragendes Ereignis, dem ein vollbeſetztes Haus beſchert war. Meiſterleiſtungen wurden am Reck und am Barren gebo⸗ ten, aber auch an den Ringen wo Willi Stadel die einzige „20“ des Tages erhielt. Sein Bruder Karl und Kretzſchmer (Berlin) ſtanden ihm mit 19,9 und 19,8 aber hier nicht viel nach. Beſter Einzelturner war Gefreiter Willi Stadel mit 79,7 Punkten vor Oberfeldwebel Karl Stadel mit 79,6 Punkten. Als beſter Vertreter der Luftwaffen⸗Riege kam Funker Helmuth Bantz mit 77,6 Punkten auf den dritten Rang vor Gefr. Schmid(9W) mit 76.7, Uffs Kretſchmer (LW) mit 76,5 und Zaumſeil(Hegau⸗B.) mit 69,3 Punkten. Im weiteren Verlauf ihrer Deutſchlandreiſe tritt die Berliner Luftwafſenriege zunächſt in Friedrichshafen gegen Oberſchwaben an. 73 Berlins Grose Radpreise Bunzel, van Vliet und Lohmann erſolgreich Die Berliner Radſportgemeinde bekam am Sonntag in der Deutſchlandhalle wieder etwas Beſonderes geboten. Es wurden die Großen Preiſe der Reichshauptſtadt ausgefah⸗ ren, die auch international ſtark umſtritten waren. So hatten ſich 10000 Zuſchauer eingefunden. Ein ſchönes Ren⸗ nen gab es vor allem im Endlauf der Beruſsflieger, wo Hollands Weltmeiſter Arie van Vliet gerade noch auf dem Zielband ſeinen alten Rivalen Toni Merſens ſowie den Dänen Falck⸗Hanſen um Handbreite bzw. Reifenſtärle ſchlagen lonnte. Im Endlauf der Unterlegenen mußte Ita⸗ liens Meiſter Aſtolfi wegen Innen⸗durch⸗Gehens ausge⸗ ſchieden werden. Der Sieg fiel ſodann an ſeinen Lands⸗ mann Bergomi vor Ehmr und Danholt. Danholt ent⸗ ſchädigte ſich durch den Sieg im Vorgabefahren, wo er mit 60 Meter Vorſprung auch viel zu gut bedacht worden war. Den Großen Preis der Amateurflieger holte ſich erwar⸗ tungsgemäß der Deutſche Meiſter Bunzel(Berlin) durch einen leichten Sieg über Wiemer, Diedler und Cgerland (alle Berlin). In einem Rundenzeitfahren hatte der Sie⸗ ger mit 12,1 faſt alle Berufsfahrer übertroffen, denn nur van Vliet war mit 12 Sek. beſſer geweſen. Die Dauer⸗ rennen beherrſchte natürlich Meiſter Walter Lohmann, der einen von den drei Läufen am Start verſchenkte, aber in den übrigen ſicher gewann. Im Geſamt ſiegte Lohmann in dem 75⸗Kilometer⸗Rennen vor Stach, Hoffmann und dem Schweizer Heimann, der auf der Holzbahn noch nicht recht eingefahren iſt. Radpolo für Frauen Der Hallenradſport für Frauen erfreut ſich einer be⸗ ſonderen Förderung durch das Reichsfachamt. Bei den be⸗ vorſtehenden Meiſterſchaften der Saalſportler am 7. De⸗ zember in Hannover iſt zu dem bisher in dem Programm enthaltenen Sechſer⸗Reigen ein Reichsſiegerwettbewerb im Zweier⸗Kunſtfahren neu aufgenommen worden und ſchon im nächſten Jahre wird wahrſcheinlich das Radwoloſpiel der Frauen hinzukommen. Vorerſt ſehlen allerdings moch die Vorausſetzungen dafür, aber bezüalich der zweckmäßi⸗ gen Ausgeſtaltung der Spielregeln ſind die Arbeiten be⸗ reits ſoweit gediehen, daß das Radpolo der Frauen bei den Meiſterſchaften zunächſt einmal der breiten Oeſſentlich⸗ keit vorgeführt wird. Das Radpolo wurde bereits um die Jahrhundertwende in Deutſchland eingeſührt, konnte ſich aber in der damali⸗ * Form nicht durchſetzen und wurde ſpäter durch das Uſpiel abgelöſt. Inzwiſchen wurde erkangtt, datz es HaMokis- Uo winrsckafrs-ZEHUMG Runiger Beginn an den Aktienmärkten Berlin, 10. November. Die Aktienmärkte lagen zu Beginn der neuen Woche bei Eröffnung wiederum rühig, wobei die Kursgeſtaltung eine einheitliche Linie vermiſſen ließ. Die Veränderungen hiel⸗ ten ſich nach beiden Seiten in ziemlich engen Grenzen. Am Montanmarit ſtellten ſich Buderus, Harpener und Ver. Stahlwerte auf Samstagbaſis. Mannesmann verloren 70 und Hoeſch 7 v.., Klöckner ſtiegen um v.., während Rheinſtahl geſtrichen wurden. Von Braunkohlenwerten wur⸗ den nur Dt. Erdöl( v..) und Rheinbraun(— % v..) notiert. Kaliaktien lagen ſtill und faſt unver⸗ ändert. Am Markt der chemiſchen Papiere wurden von Heyden um 1,25 v. H. heraufgeſetzt. Farben zogen um 0,25 v. H. an. Bei den Eleltrowerten blieben ACch unverändert. Siemens und Geſfürel ſtiegen je um 0,50 und Accumula⸗ toren um 1,50 v. H. Verſorgungswerte blieben zumeiſt ohne Kursfeſtſetzung. Von deu notierten Werten verän⸗ derten ſich nur RWe. die 7 v. H. hergaben. Von Kabel⸗ und Drahtwerten gewannen Felten 1,25, von Bauwerten Berger 7 v. H. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken boten gleichfalls ein ruhiges Bild. Demag konnten ſich nicht voll behaupten. Am Autoaltienmarkt ſchwächten ſich BMW um 0,75 v. H. ab. Textilwerte und Metallaktien lagen bei Veränderungen ven bis zu 0,50 v. H. ſehr ruhig. Engelhardt ſtiegen um 0,75 und Südd. Zucker um 1 v. H. Die ausſchließlich Dividende gehandelten Junghans er⸗ mäßigten ſich um rund 0,75 v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſtellte ſich wiederum auf 162,50. Berlin, 10. Nov. Am Geldmarkt blieben Valuten un⸗ verändert. Badiſch⸗Elſäſſiſche Bank AG, Straßburg Vorſtand und Aufſichtsrat vom Chef der Zivilverwaltung ernannt Wie in der Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß zur Regelung der Rechtsverhältniſſe bei der All⸗ gemeinen Elſäſſiſchen Bank⸗Geſellſchaft, Straßburg. vom 30. Juli 1941 vorgeſehen war, wurde nunmehr durch den Chef der Zivilverwaltung der Auſſichtsrat und Vorſtand des ſeit 1. 8. 41 unter Badiſch⸗Elſäſſiſche Bank AG, Straß⸗ burg, firmierenden Inſtituts auf zwei Jahre bis zum 30. 9. 1943 ernannt. Dem Aufſichtsrat gehören an: Weinguts⸗ beſitzer Fr. Boeckel(Mittelbergheim bei Barr), Leder⸗ fabrikant Georg Dege rmann(Barr), Eugen Kraft, Generaldirektor der Firma Dollfuß⸗Mieg u. Co., Mül⸗ hauſen, Induſtrieller Kart Ludw. Marchal(Keſtenbolz), Miniſterialdireltor Dr. W. Mühe(AR⸗Mitglied der Ba⸗ diſchen Bank, Karlrsruhe), Gutsbeſitzer Peter Müller⸗ Coularx(Müllerhof bei Urmatt), Joſef Roſſe. Ge⸗ neraldirektor der Alſatia⸗Verlag⸗Ac, Kolmar, Juſtizrat Johannes Rupp, AR⸗Vorſitzer der Badiſchen Bank, Karlsruhe, Induſtrieller Ferd. Schieber(Mühlbach bei Lißelhauſen), Bauunternehmer Karl Urban, Straßburg, Brauereibeſitzer H. Wagner, Mutzig. Den Vorſtand bil⸗ den: Dr. h. e. Senator e. h. R. Betz. Dr. iur. Karl Dür⸗ renberger und Frang E. Kielmeyer(ttellvertre⸗ tendes Vorſtandsmitglied) alle Straßburg. In der am 6. 11. 1941 in Straßburg abgehaltenen AR⸗ Sitzung wurden F. Schieber zum Vorſitzer des AR und Juſtizrat Johannes Rupy zum ſtellv. Vorſitzer des AR gewählt. Die vom Vorſtand dem Aufſichtsrat vorgelegte Satzung wurde genehmigt. Die Grundlage für das Wei⸗ terarbeiten der früheren Allgemeinen Elſäfſiſchen Bank⸗ Geſellſchaft in Anpaſſung an die jetzigen Verhältniſſe un⸗ ter der neuen Firmg Badiſch⸗Elſäſiſche Bank Ach wurde hiermit geſchaffen. Die Zuſammenſetzung des Vorſtandes und die Berufung von ſührenden Männern der elſäſſiſchen Wirtſchaft in den AR, biete die Cewähr dafür, daß die Bank die ihr zugedachten Aufgaben als Regional⸗Bank wie bisher zum Nutzen und zur weitgehenden Förderung von Induſtrie, Handel und Gewerbe ausüben wird. Ihre Tä⸗ tigleit wird ſich nach der vorgeſehenen Verſchmelzung der Badiſch⸗Glſſäſſiſchen Bauk AG mit der Badiſchen Bank, 8 auf die Gebiete beiderſeits des Rheines er⸗ trecken. „ Gebrüber Junghaus.⸗G., Schramberg. In der HB. der Gebrüder Junghans.⸗G., Uhrenfabriten in Schram⸗ berg, war ein AK. von 6,833 Mill./ vertreten. Geſchäfts⸗ bericht und Abſchluß nahm die HV. zuſtimmend zur Kennt⸗ nis, wonach beranntlich eine Dividende von 6(5) v. H. verteilt wird. Bezüglich der finanziellen Lage teilte die Verwaltung mit, daß eine Kapitalerhöhung oder eine An⸗ leiheaufnahme- nicht in Frage komme; der evtl. Finanzbe⸗ darf der Geſellſchaft werde vielmehr durch eine Erhöhung der Kredite gedeckt werden. 11 0 pitals im Sinne der DAVO. komme nicht in Frage. Die turnusmäßig ausgeſchiedenen Mitglieder des AR. wurden wiedergewählt. ·Ehrenurkunde in der Rheinelektra. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms verlieh dem Elektromonteur Adam Höhn in Abenheim die Ehrenurkunde für 25iähige pflichttreue Tätigleit bei der Rheiniſchen Elektrizitäts⸗AG., und zwar in deren techniſchem Büro in Worms. * Futterlieſerung auf Schweinemaſtverträge 1942. Laut Merkblatt für die erſte Auflage der Schweinemaſtverträge werden in dieſem Jahr bei Futtermittellieferungen an die Vertragsmäſter mehr Schnitzel und weniger Gerſte und Mais geliefert. Auch kann an Stelle von Gerſte Gerſte⸗ futtermehl, an Stelle von Mais Schrot aus entkeimtem Mais geliefert werden. Je Schwein erhält der Vertrags⸗ mäſter 100 Kilo Gerſte oder Gerſtenfuttermehl, oder aber Mais oder Schrot aus entkeimtem Mais und 200 Kilo Zuckerſchnitzel. Den an den Futterlieferungen auf Schweine⸗ maſtverträge beteiligten Verteilern wird, wie ſchon bisher, ein beſtimmter Großverteiler aufgegeben. ſpannen bliben unverändert. 8 8. Frankfurt a. N. Dt. Gold u. Silber— Deutsche festverzinsliche Werte Deutsche Steinzeus 8 10[Durlacher Hof Eichbaum-Werger 5 DEUTSCHE SrAATSANLEIHEN Elektr. Licht u. Krait 274.0 4% Schatz D. R. 38. 101,2 101.4 Enzinger-Union—— 4% Baden 1927*. 7% 16G. Farben 7 195•5 Altbes. Dt. Reich... 162.1 162.3 J Gesfürel— 4 SrADTANLEIHEN Grün u. Bilfinger 429.0 0 4% Heidelbera 2—. 191.0 101.0] Hledelberzer Zermunf- 2132 218.2 4½ Mannheim 26 101.0 101. Heesch Bergw.... 15842 4% Plorzheim 26 NNSS PFANDBRIEFE Kalker Brauerei 4% Frank. Hyp. Gpf. Klein. Schanzl. Becker R 1038.5 103.5 Klöckner-Werke 160.0 161.0 4% Mein. Hyp. Bank ER KS——9** ESInS 103.5 103.Ludwisshaf. Akt.-Br.· 4% Pfälz. Hyp. Bank Ludwisshaf. Walzm. ½ 24—26 R—9„Mannesmann 152.2 4% Rh. Hvp.-B. 44 u. 1Ä5.. Metallgesellschaft. 223,0 224.5 4 Rh. Hvo.- Bank 477... Rhein. Elektr. Mannh. 1890 1685 WusrRE- OhLIGATIONEN I Ruküers Westt. Flektr. 25. 2 45 5 Daimler-Benz 27.. 105.7 105 Salzdetfurtn..., 249.5 250.0 %½ Dt. Ind.-Bank 39 1,4.2 104.2 Salzwerk Heilbronn. 385. 385,0 5 Gelsenkirchen v. 36(.5 164.5 Schwartz-Storchn 4% Krupp v. 36 163.7 103.7 Seilindustrie(Wolſt)- 45 Ver. Stahlwerke. 105,1 105,1 Siemens u. Halske.. 316.0 316,0 6 16. Farb. RM-Anl. 23... Süddeutsche Zucker. 328.0 38ʃ0 AETIEN Zellstoſl Waldhot. 246,0 247,0 Ada-Ada Schuhfabrik— 75 173. BANEKEN NES 160.0 1500 —.— Hyp. u..-Bank 7185— EC 141“ 141.2 F Bayr Motorenwerke. 190.0 19,.6 Beutsche Reichsbank. 131.2 132.9 Brown. Boveri& Cie 161.0 161,0 Bresdner Banke 83 Contin. Gunnnt„ Pfälz. Hyp.-Banle.. 145.5 145.0 Paimier-Benz 184.0 Rhein. Hxp.-Bank 176/ 1755 Deutsche Erdõl 168.5 15%0% Zwischenkurs. ſich bei ͤieſem Wettkampf um ein ausgezeichnetes Kampf⸗ ſpiel der Frauen handelt, das ietzt vom Reichsfachamt in ſtärkſtem Maße gefördert werden ſoll. Radpolo unterſchei⸗ det ſich vom Racballſpiel dadurch, daß der leder⸗ oder ſilz⸗ überzogene Ball nicht! mit dem Rade, ſondern mit einem Stock von 1 meter Länge in das gegneriſche Tor befördern wird. Viele Einzel⸗Beſtimmungen über die Handhabung des Schlägers, das Abfangen, Schlagen und Treiben des Balles ſorgen dafür. daß Gefahren für die Spelerinnen aus⸗ geſchaltet werden und dem Spiel ein flüſſiger Charakter verliehen wird. Man darf geſpannt ſein, wie dieſes neue —3 der Frauen von den Zuſchauern aufgenommen w wie erwartet Osterwalder/ dabler Radballkampf Deutſchland— Schweiz:10(:3) In Zürich ſtanden ſich die Radballmannſchaften der Schweiz und Deutſchlands nach längerer Pauſe im Län⸗ derlampf gegenüber. Er endete mit einem glatten Sieg der Schweizer Oſterwalder⸗Gabler über die deutſche Erſatz⸗ paarung Ehrhardt Simeth⸗Hellwig mit 10:2(:1) Toren. Die Deutſchen lonnten wohl die Führung erkämpfen, aber dann machte ſich mehr und mehr die Ueberlegenheit des früheren Weltmeiſterſchaftspaares der Eidgenoſſen bemerk⸗ bar. Oſterwalder⸗Gabler gewannen für St. Gallen auch das internationale Turnier, wo ſich die Deutſchen mit Win⸗ terthur und St. Gallen 2 punktgleich in den zweiten Preis teilen mußten. Berliner Sieg in Strasburg Die erſte borſportliche Begegnung zwiſchen dem Ber⸗ liner BC Weſten und der Veoß Straßburg im großen Saal des Straßburger Stadtgarten⸗Reſtaurants war am Sonntag eine geglückte Werbung für den Borſport im El⸗ ſaß. 1500 Zuſchauer erfreuten ſich an den Kämpſen, die mit einem glücklichen Siege der Berliner endeten. Der:7⸗Er⸗ folg der Gäſte kam allerdings nur durch eine etwas zweifel⸗ hafte Entſcheidung im Leichtgewichtskampf zwiſchen Schmelz und Lebland zuſtande. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten ſich die Weltergewichtler Vietzke(Berlin) und Manshardt(Str.) nach Punkten. Mittelgewicht: Braun dem Punktſieg des Berliners endete. In einem der Ban⸗ tamgewichtskämpfe zwang Heeresmeiſter Schimanſki(Ber⸗ Iin) den Luftwaffenſportler Feldermann in der zweiten Runde zur Aufgabe. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Geisler(Str.) beſiegt Berger(Berkin) nach Punkten; Schimanſki(.) beſiegt Feldermann (Str.) durch Auſgabe in der 2. Runde. Leichtgewicht: Leblond (Str, Schmelz(.) unentſchieden Rühle(.) bofſ. Eck(Str.) nach Punkten. Weltergewicht: Vietzke(.) beſie Manſhardt(Str.) nach Punkten. Mittelgewicht: Braun (Str.) beſiegt Pautz(.) nach Punkten; Oſtermann(Str.) beſiegt Lehmann(.) nach Punkten. Halbſchwergewicht: Kleinwächter(.) beſiegt Berg(Str.) nach Punkten. Tags zuvor war die Berliner Stafſel in Metz zu Gaſt, —1 5 einer einheimiſchen Auswahl mit:11 Punkten unterlag. Oſtpfalz: FVgg. Flomersheim— Ff. Frieſenheim:2. Bfe. Landau— TSG. Oppau:1.— Jahn Oggersheim — Rheingönheim:2.— Reichsbahn Ludwigshafen— 08 Mutterſtadt:1. Weſtpfalz: Poſt Pirmaſens— SG. Waldfiſchbach ausgef. — Poſt Kaiſerslautern— BfR. Kaiſerslautern:1.— TSG. Kaiſerslautern— MTV. Pirmaſens ausgef.— S. Pirmaſens— Reichsbahn Kaiſerslautern:2. Die Ringer der Kriegsmarine traten am Donnerstag⸗ abend in Stuttgart einer Stuttgarter Auswahlſtaffel ge⸗ ———5 und verloren mit:4 Punkten. Block, Ries und eiſter Gocke holten die drei Punkte für die Kriegsmarſtie. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November BRheinbegel( 6 7 s, 0 10[Rheingegel 7,* 1 0. Bbeirtelden f 7282400 70 Kehl. 24.c 4e.es.ei 272 20 Stralburg J2.522.2,.2%.55 2,150Neckarpegel xau 4, C.001.011 4. 111.221Mannheim.3, 0,/ 3, 6014. 00. 64 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr Alois Winbauer Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co.. Mannheim. R 1. 4/6. Zur Zeit Preisliſte Nr 12 aüttig. FAMILIEN-ANZEIGEN ENTFLOGEN Fabrikanten- tochter, 42 Ihr., evgl., große Er- Todes-Anzeige Am Sonntag früh verschied nach schwerem Leiden, jedoch unerwartet meine liebe Frau, Mutter und Schwiegermutter. Fernsprecher 209 43. Erüner Wellensittich entflogen. Der mir gestern abgegeb. Wel⸗ lensittich gehört nicht mir. Ah zugeben geg. Belohnung G 7. 7, scheing., m. größ. Vermögen, sucht Kaufmann, Be⸗ amten, Dipl.-Ing. als Ehepartner. UNO AlS Fernspr. 265 42, (24 059 meine herzensgute Oma und Schwester, Frau MIET-CESUCHEE§. 2. Ul. Köhler, NIIE. Therese Schork geb, Koffler im Alter von 64 Jahren. Mann- heim(Edenkabener Str. 21), 10. Nov. 1941. Im Namen der tieftrauernden Hinterblie- benen: Budwig Schork, Käfer- tal. Beerdigung: Mittwoch, 12. Nov., 14 Uhr, Hauptfriedhof. St1850 und Küche, Räumen. Reparaturwerk Josef sprecher 275 45/46. OFFENE STELLEN Wir suchen: Möglichst Neckarau Rheinau, Fabrikstation: Zimmer u. 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