Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P ch d. Poſt.00 M einſchl Poſtbef.⸗ Seb zuzügl 42 Pf Beſtellg Aholſt. Waldhofſtr 12 Kronprinzenſtr 42. Schwet⸗ 8 Str 44. Meerfeldſtr 13. Neßiſcherſtr 1. FeHauptſtr 55. WOppauer Str 8. eFreiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen Trägerl, in unſ Geſchäftsſt A01.70., d eue Mannheimer Zei Mannheimer Neues Tageblatt I Ehnelprels I 0 Pia⸗ ung 1 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile üͤltig iſt die einerlei Nachlaß 2 Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Aur Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe Allgemein nzeigen⸗Preisliſte Nr 12 Bei Zwangsveigleichen od Konturſen wird lätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Montag, 8. Dezember 1941 (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 8. Dezember. Wie das Kaiſerliche Hauptquartier bekannt gibt, haben japaniſche Armee⸗ und Marineſtreit⸗ kräfte am Montagfrüh in engſter Zuſammen⸗ arbeit eine überraſchende Landung an einem be⸗ ſtimmten Abſchnitt der Malayen⸗Halbinſel durch⸗ geführt. Wie weiter verlautet, nehmen dieſe mi⸗ — Operationen einen günſtigen Ver⸗ auf. * (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 8. Dezember. Die Armeeleitung des Kaiſerlichen Haupt⸗ quartiers teilte mit, daß der Angriff gegen die britiſche Kronkolonie Hongkong begonnen hat. * (Funkmeldung der NMz.) + Tokio, 8S. Dezember. Nach Berichten, die von der Front in Süd⸗ china vorliegen, führten japaniſche Bomber be⸗ — zweiten Angriffauf Hongkong urch. Der erste Japanische Kriegsbericht (Funkmeldung der NM3.) Tokio, 8. Dezember. Das Kaiſerliche Hauptqanartier der Marine gab am Montagvormittag über die militäriſchen Operationen folgendes bekannt: Die Flotten⸗ und Luftſtützpunkte auf Ha⸗ wai wurden mit großem Erfolg angegriffen. Die japaniſche Flotte verſenkte in Schanghai ein engliſches Kanonenboot und übernahm ein USA⸗Kanonenboot auf dem Nangtſe. Auch auf Sin gapur wurden mit großem Erfolg Luftangrifſe durchgeführt. Weitere Luftangriffe richteten ſich gegen Davao, die Wake⸗Inſel und Guam. * Davao iſt ein Hafenort auf der zur Inſel⸗ gruppe Philippinen gehörenden Inſel Mindanao. Roosevelt gibt schwere Verluste auf Hawal zu (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 8. Dezember. Wie der Sender Philadelphia meldet, gab Präſi⸗ dent Rooſevelt im Weißen Haus Preſſevertretern gegenüber bekannt, daß die USA⸗Marine und Armee auf Hawai ſchwere Verluſte erlitten haben. Auch erhebliche Schäden und Verluſte der USA⸗ Kriegsmarine und Handelsſchiffahrt werden von nordamerikaniſcher Seite bereits zugegeben. Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 152. Jahrgang— Nummer 337 Der Rrieg im Paziſin in vollem Gang Angrijf der Japaner auf Bongkong Tandung auf der Malauen Balbinſel * 1 8 *„ Oag) O◻ Srufunmrra αα. Sfce, uirrumie —— Kaurscn. 2 Sunuexerl* N— GSοααεε ſ, ofbfswor ee Waee.AREHUο Hl0 SAeAgsfAll- 2 8 7 G055J, —— cnolSnx- ISEIN: ———— ClkB 65.SC— SrF1 SncrAcnirkt 24 99755*. 8—— 9 S * 6 87 — 2 0.46. 8 8 4 NSMAMUMN 18600 —2 Al Sriler CZe au * G K6N Mausgzos RIT.) SD Aieeee Der Tenno gibt die Kriegserklärung bekannt (Funkmeldung der NMz3.) . Tokio, 8. Dezember Der Tenno hat am Montagvormittag 11 Uhr ja⸗ paniſcher Zeit Rle Bflaielle Kriegserkläruna an Eng⸗ land und die Vereinigten Staaten mit einem Erlaß an die japaniſche Nation bekanntgegeben. Vorher hatte im Kaiſerpalaſt eine Sonderſitzung des Ge⸗ heimen Staatsrats ſtattgefunden. persönliche Roosevelt Botschaft an den Tenno (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 8. Dezember. Wie inzwiſchen noch bekannt wird, hatte der Au⸗ ßenminiſter Togo heute nacht kurz nach 12 Uhr japa⸗ niſcher Zeit eine Unterredung mit USA⸗Botſchafter Grew, der ihm hierbei eine perſönliche Botſchaft Rooſevelts für den Tenno überreichte. Außenmini⸗ ſter Togo begab ſich darauf anſchließend ſofort zum Kaiſerpalaſt, um die Botſchaſt dem Tenno zu über⸗ mitteln. Bei der erneuten Unterredung heute mor⸗ gen wurde alsdann dem USA⸗Botſchafter Grew vom Außenminiſter Togo Japans Antwort an die USA übermittelt. Inzwiſchen billigte der Geheime Staatsrat in Gegenwart des Tenno die Kriegserklärung an Eng⸗ land und die UsA. Das Kahinett trat hierauf zu 255 neuen Sonderſitzuna im Palaſt des Tenno zu⸗ ammen. Formelle Kriegserklärungen überreicht Funkmeldung der NM3.) Tokio, S. Dezember. Ein Vertreter des japaniſchen Auswärtigen Amtes überveichte am Montag den Botſchaftern der U S A und Englan ds ſowie den Geſandten Kanadas und Auſtraliens formelle Kriegserklärungen und erſuchte ſie, ihre diplomatiſche und konſulariſche Tätigkeit umgehend einzuſtellen. Gleichzeitig wurde den Angehörigen der betrof⸗ fenen Miſſionen verſichert, daß in Uebereinſtimmung mit dem Völkerrecht alle notwendigen Maßnahmen für ihr perſönliches Wohlergehen getrofſen würden. Dies gelte auch für alle übrigen Staatsangehörigen dieſer Länder. Der Krieg- die ungeheuere Sensation der USd-Massen Reuvork aus dem Räuschen- Sonderbotschaft des Präsidenten an den Kongren- London überbietet sich in Schimpfereien Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 8. Dezember. Die amerikaniſche Bevölkerung wachte am Sonn⸗ tagmorgen auf, ohne ernſtlich daran zu denken. daß noch bevor der Tag zu Ende ging, das Land im Krieg mit Japan ſein gvürde. Rooſevelt, der bisher das Volk unter raffinierter Tarnung ſeiner Abſichten Schritt für Schritt immer näher an den Krieg heran⸗ geſührt hatte, ließ mit einem Schlage die Maske fallen und überrumpelte das Volk mit der Erklä⸗ rung des Kriegszuſtandes. Zwar waren die USA⸗ Blätter ſeit Tagen ſchon mit allerlei ſehr düſter klin⸗ genden Meldungen angefüllt, aber die Oeffentlichkeit hatte ſich ſeit langem daran gewöhnt, die Senſations⸗ berichterſtattung der amerikaniſchen Zeitungen nicht allzu ernſt zu nehmen. Zu oft war im Pazifik ſchon Reveille geblaſen worden und immer hatte ſich dann ſpäter herausgeſtellt, daß es ſich um blinden Alarm handelte. Nun wurde das Volk von einem Tag zum andern in den Krieg geworfen. Der Präſident wandte angeſichts der zögernden Haltung der Maſſen, die von Krieg nach wie vor nichts wiſſen wollten, das Verfahren an, das man manchmal mit einem furcht⸗ ſamen Nichtſchwimmer probiert: Man wirft ihn einfach ins Waſſer. Die Japaner in Thailand einmarschiert EP. Tokio, 8. Dezember. Das Eindringen ja paniſcher Truppen in Thailand wird ſoeben hier bekannt⸗ gegeben. Es heißt, die japaniſchen Truppen ſeien in Thailand einmarſchiert, um die Neutra⸗ lität dieſes Landes gegen britiſche Truppen zu ſichern, die begonnen haben, vom Süden her nach Thailand ein⸗ zudringen. Die erſten Nachrichten über den Kriegsausbruch riefen denn auch in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit größte Ueberraſchung hervor. Man ſtaunte zuerſt ungläubig und zweifelte die Meldung an. Bald aber war kein Zweifel mehr möglich. Die Propa⸗ gandamaſchine des Weißen Hauſes— längſt bis ins kleinſte vorbereitet— lief auf das gegebene Stichwort mit vollen Touren an. Die ohnehin ſtark gefüllten Straßen im Neuyorker Stadtinnern, vor allem rings um den Times Square, wo das berühmte Verlags⸗ haus der„Newyork Times“ ſteht, war ſchwarz von Menſchen, die ſich vor den Redak⸗ tionen und den Zweigſtellen der Zeitungen ſtau⸗ ten, wo in Leuchtſchrift die neueſten Nachrichten bekanntgegeben wurden. Ueberall hörte man den Lärm zahlloſer Lautſprecher. Sämtliche Sender gaben unausgeſetzt Sondermeldungen. Die Ki⸗ nos unterbrachen die Vorſtellungen mitten im Film und auf der weißen Wand erſchienen die Extrablattnachrichten. Auf den Straßen, vor allem auf dem Broadway, entſtanden die dort bei derartigen Gelegenheiten üblichen Tumulte der maßlos erregten Weltſtadtmaſſen. Im Weißen Haus trat das Kabinett zu einer Sonderſitzung zuſammen. Anſchließend empfing Rooſevelt die Kongreßſührer. Darauf machte ſich der Präſident daran, in einer Sonderbotſchaft an den Kongreß das Parlament zu unterrichten und ihm, wie dies für dieſen Fall ſtets vorausgeſagt wor⸗ den war, von der vollzogenen Tatſache des Kriegs⸗ beginns Mitteilung zu machen. Der Senat, der nach der amerikaniſchen Verfaſſung allein das Recht zu einer Kriegserklärung hat, wird der Form halber zwar über die Botſchaft Rooſevelts beraten und ſei⸗ nen Vorſchlag mit Mehrheit annehmen. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß das Parlament bei dieſer welthiſtoriſchen Entſcheiduna praktiſch vom Präſidenten ausgeſchaltet worden iſt. Wide Angriffe gegen lapan in England Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 8. Dezember. Aus allen Teilen Londons und der näheren Umgebung dex britiſchen Hauptſtadt wurden geſtern alle verfügbaren Mitglieder des eng⸗ liſchen Kabinetts zu einer Sonderſitzung bei Churchill zuſammengetrommelt. Zn ihnen ge⸗ ſellte ſich ſehr bald der amerikaniſche Botſchafter Winant. Die britiſche Morgenpreſſe ſteht heute völlig im Zeichen der fernöſtlichen Ereigniſſe und greift Ja⸗ pan auf das allerſchärfſte an. Dieſe An⸗ griffe ſind um ſo heftiger, als man in London bis zuletzt geglaubt hatte, Japan werde auf den ameri⸗ kaniſch⸗engliſchen Bluff hereinfallen. Trotz allem lauten Geſchrei kann die Preſſe ihre Unruhe über die Entwicklung nicht ganz verbergen. Im„Daily Expreß“ wird zwar großmäulig erklärt:„England iſt nicht unvorbereitet. Die Empire⸗Armee in Ma⸗ laya hat genau dieſelbe gute Qualität wie alle ande⸗ ren Empire⸗Armeen. Verſchiedene unſerer neueſten und beſten Kriegsſchiffe ſind in Singapur bereit.“ Gleichzeitig erklärt aber der Marineſachverſtän⸗ dige des Blattes ſehr ſorgenvoll, man wiſſe nichts ge⸗ naues über die Stärke und Güte der japaniſchen Flotte.„Eines der größten militäriſchen Geheimniſſe der Welt“, erklärt der Marineſachverſtändige,„iſt die exakte Stärke und der Kampfwert der japaniſchen Flotte, von der man nichts weiß, da Japan ſeit länge⸗ keinerlei Meldungen über Flottendinge mehr zuließ.“ Der„Daily Herald“ verſichert die Vereinigten Staaten der„äußerſten Unterſtützung Großbritan⸗ niens“. England habe jetzt eine Gelegenheit, Ameri⸗ kas Kameradſchaft einmal mit Taten zurückzuzahlen. Wie dieſe Taten allerdings im einzelnen angeſichts der bisherigen Erfahrungen mit engliſcher Hilſe aus⸗ ſehen werden, mag abgewartet werden. Im Londoner Sender wurde heute morgen in einer Frühſenduna nicht ohne Unruhe erklärt. Ame⸗ rika ſei bisher das Arſenal der Demokratien geweſen. Jetzt müßten die Vereinigten Staaten die Feſtung der Demokratien ſein. England wäre es offen⸗ kundia lieber geweſen, die Vereinigten Staaten wä⸗ ren das Arſenal geblieben. In London wird heute mittag das Unter⸗ und Oberhaus zu einer außerordentlichen Sitzung zu⸗ ſammentreten. Churchill wird im Unter⸗ haus das Wort ergreifen. Krieg im Pazifik * Mannheim, 9. Dezember Seit heute früh ſechz Uhr beſteht Kriegszuſtand zwiſchen Japan auf der einen, England und den Vereinigten Staaten auf der anderen Seite. Seit heute früh wird auch bereits zwiſchen den iapaniſchen und amerikaniſchen Streitkräften geſchoſſen. Der Krieg im Pazifik iſt entbrannt. Es war ſeit langem klar, daß es dazu kommen mußte. Schon ehe der Krieg in Europa aus⸗ brach, war drüben im pazifiſchen Raum eine Kriegsgefahr heraufgewachſen, die nur die diplomatiſchen Verhandlungsmethoden der oſt⸗ aſiatiſchen Welt immer noch einmal einen Deg zu einer neuen Ausſprache, zu einem neuen Koan⸗ promiß zu ſuchen. latent gehalten haben, deren Auf⸗ flammen aber von beiden Partnern vorausgeſehen und in Rechnung geſtellt war. Auch im Pazifikraum erweiſt ſich eben. daß Meere in der modernen Zeit nur Reibungsflächen für Rivalitäten ſind. Sie führen nicht zueinander, ſon⸗ dern gegeneinander. Sie verbinden nicht in Freund⸗ ſchaft, ſondern verwickeln in Streit. Auch dort, wo keine unmittelbare Intereſſenberührung gegeben er⸗ ſcheint, auch oͤort wo, wie im Pazifik. Zehntauſende von Kilometern zwiſchen den Anrainern der Meere liegen: die moderne Zeit und ihre Verkehrsentwick⸗ lung hat auch auf dem Meere, und vielleicht hier noch mehr als ſonſt, die Räume zuſammenſchrumpfen laſſen. Die unendliche Waſſerwüſte iſt in jeder Be⸗ ziehung leerer Raum geworden: die paar Inſeln, die in ihr ſchwimmen, die Stützpunkte. die ſich an ihren Rändern finden, die Möglichkeiten, die ſich jenſeits der Wüſte für Politik und Wirtſchaft ergeben, die ſind entſcheidend geworden für Gunſt und Haß der Nationen, die an ihren Ufern leben. Zwiſchen Japan und Amerika war die Gunſt ſeit langem dem Haß, dem Mißtrauen und der Feind⸗ ſchaft gewichen. Seit dem Frieden von Portsmouth, in dem der erſte Rooſevelt die Japaner zwang, den Preis ihres Sieges über Rußland wieder heraus⸗ zugeben, alſo ſeit nunmehr genau 36 Jahren, war Feindſchaft geſät zwiſchen den beiden Völkern. Der Weltkrieg, in dem beide Staaten Verbündete waren, konnte dieſe Feindſchaft nur mühſam überbrücken. Sie brach bereits 1917 wieder auf, als Japan in ſeinen bekannten 15 Punkten ſein Erneuerungs⸗ und ſein Durchdringungsprogramm gegenüber China verkündete und damit zum erſtenmal ſeinen An⸗ ſpruch auf die Vormachtſtellung im oſtaſiatiſchen Raum anmeldete. Damals war es bereits Amerika, das in erſter Linie den Widerſtand der Mächte gegen Japans Politik organiſierte, der dann auch im Neun⸗ mächtevertrag des Jahres 1919 Japan die An⸗ erkennung des Grundſatzes der offenen Tür in China abrang. 1922 haben die angelſächſiſchen Mächte dieſe politiſche Niederlage des japaniſchen Gegenſpielers militäriſch zu verankern verſucht, in⸗ dem ſie Japan den Flottenvertrag aufzwangen, der Japans Flottenſtärke gegenüber Amerika und Eng⸗ land auf::5 feſtlegte. Der japaniſche Admiral, der dieſen Vertrag in London unterzeichnet hatte, wurde bei ſeiner Rück⸗ kehr nach Japan niedergeſchoſſen: es war nicht die Tat eines vereinzelten Fanatikers. es kam darin die Rebellion der ganzen japaniſchen Volksmeinung zum Ausdruck. In der Tat wurden dieſe Schüſſe zum Fanal für die japaniſche Außenpolitik. Japan erkannte mit einem Male das Ziel der amerikaniſchen Politik: Japan aus ſeiner Weltmachtſtellung herauszudrängen, ihm den oſtaſiatiſchen Lebensraum, den es für ſeine rieſig wachſende Bevölkerung dringend brauchte, ab⸗ zuſchnüren und es in drückender militäriſcher In⸗ feriorität gegenüber den angelſächſiſchen Weltmächten zu halten. Es warf das Steuer herum, kündigte das Flottenabkommen, ſetzte den Neunmächtevertrag außer Kraft und führte ſeine nationale Expanſions⸗ politik in der Mandſchurei und in China entſchloſſen durch, ohne ſich viel um den Einſpruch Londons und Waſhingtons zu kümmern. Seit dieſer Zeit war es klar, daß es im Raume des Pazifik einmal zu einem bewaffneten Zuſammenſtoß kommen mußte,— nicht vielleicht deshalb, weil Japans politiſche Ziele einen ſolchen Zuſammenſtoß unvermeidlich gemacht hätten, und ſchon gar nicht, weil vielleicht Japans Staats⸗ männer einen ſolchen Zuſammenſtoß gewollt hätten, ſondern weil Amerika und vor allem deſſen Präſident Rooſevelt, der ſeit 1932 die amerikaniſche Außen⸗ politik ſelbſtherrlich beſtimmt, nicht gewillt waren, die ſelbſtverſtändlichen Rechte und Intereſſen Japans in ſeinem oſtaſiatiſchen Lebenskreis, der für Ame⸗ rika ſelbſt nur die Bedeutung einer, dabei noch ziem⸗ lich nebenſächlichen Handelsgelegenheit hatte, zu reſpektieren. Japans Staatsmänner haben mit jener Geduld, die die hervorſtechendſte Tugend oſtaſiatiſcher Diplo⸗ matie iſt. immer wieder und wieder verſucht, Ame⸗ rika zur beſſeren Einſicht zu bringen. Jede neue japaniſche Regierung, bis zur letzten Regierung des Generals Tojo, hat Amerita die Hand zur Ver⸗ ſöhnung geboten und mit einer Hartnäckigkeit um das amerikaniſche Verſtändnis gerungen, die nicht nur in Amerika, ſondern manchmal vielleicht auch anderswo als Ausdruck und Geſtändnis der Schwäche gedeutet wurde. Amerika hat nicht gehört. Es hat Tſchangkaiſchek in ſeinem verzweifelten Widerſtande gegen Japan geſtützt, hat wirtſchaftliche Repreſ⸗ ſalien ſchlimmſter Art über Japan verhängt, hat ſeine militäriſchen Stützvunkte immer weiter gegen Japan vorgeſchoben und immer ſtärker zu See⸗ feſtungen erſten Ranges ausgebaut und hat ſchließ⸗ lich im Bündnis der ABCD⸗Staaten die militäriſche Einheitsfront gegen das japaniſche Kaiſerreich auf⸗ gerichtet. In der letzten Zeit hatte ſich dieſe Lage ſo zugeſpitzt, war die Bedrohung Japans durch Eng⸗ land und Amerika ſo offenſichtlich geworden, war —. ee mit dem Eintreffen der„Prince of Wales“ und der „Rodney“, des modernſten und des größten Schlacht⸗ ſchiffes der britiſchen Flotte, in Singapur, der Aufmarſch der militäriſchen Kräfte Englands und der Vereinigen Staaten ſo weit gediehen, war die Verzögerungstaktik Waſhingtons in den Ver⸗ handlungen mit Nomura und Kuruſu, den beiden UsA⸗freundlichſten Staatsmännern, die Tojo nach den Vereinigten Staaten ſchicken konnte, ſo offenbar geworden, daß die japaniſche Regierung die Zweck⸗ loſigkeit eines weiteren Zuwartens und die illuſio⸗ näre Sinnloſigkeit eines weiteren Hoffens auf fried⸗ liche Verſtändigung einſehen mußte. Die„Raſier⸗ kinge“, wie Tojo im Kreiſe ſeiner Berufskameraden genannt wird, hat getan, was getan werden mußte. Sie hat mit ein em ſcharfen Schnitt das Tuch zwiſchen Japan und ſeinen paßi⸗ fiſchen Gegnern zerſchnitten. Tojo konnte es leichter tun, als die Verantwortung für dieſe dramatiſche Entwicklung der Situation vor der Welt und vor der Geſchichte heute bereits klar erwieſen iſt. Der Krieg iſt Rodſedelts Krieg, genan ſo und noch mehr als der Krieg in Europa. Rooſevelt hat dieſen Krieg gegen Japan in erſter Linie gewollt, weil er in dieſem Kriege und mit dieſem Krieg den Widerſtand des amerikaniſchen Volkes gegen den Krieg überhaupt überwinden wollte. Das amerikaniſche Volk will von einem Krieg grundſätzlich nichts wiſſen, aber es iſt immer noch leichter in einen Krieg gegen Japan zu bringen, gegen das gewiſſe uralte Haßinſtinkte lebendig ſind, als gegen Deutſchland und Europa. Iſt das ame⸗ rikaniſche Volt aber einmal im Kriege, dann, ſo hofft Rooſevelt, würde es ſchnell vergeſſen lernen zu unterſcheiden, gegen wen es eigentlich Krieg führen ſoll, dann wird es ihm nicht mehr ſo viel ausmachen, oh ſeine Söhne auf den Schlachtfeldern Oſtaſiens oder Europas zugrunde gehen. Aus den gleichen Ueberlegungen heraus hat auch England die Kriegsluſt des USA⸗Präſidenten nach Kräften geſchürt. England hat mit Entſetzen die wachſenden Widerſtände beobachtet, die in Amerika gegen die Kriegsteilnahme der Vereinigten Staa⸗ ten an der Seite Englands aufgeſtanden waren. Es hat vor allem ſich die ernſteſten Gedanken darüber gemacht, daß trotz all ſeiner Bitten und Beſchwörun⸗ gen die USA⸗Kriegsinduſtrie noch weit hinter dem Rüſtungsſoll zurückſteht, das England verlangen muß. Im Krieg mit Japan ſah und ſieht England das geeignetſte Mittel, dieſe Schwierigkeiten zu überwinden; er ſoll das amerikaniſche Volk ſozu⸗ ſagen kriegsblind machen und gleichzeitig dem Prä⸗ ſidenten die Möglichkeit geben, unumſchränkter Kriegsdiktator zu werden. Für dieſe Ausſicht nimmt England ſogar gerne in Kauf, daß ein amerikaniſch⸗ japaniſcher Krieg natürlich zunächſt ſeine eigene Belieferuna mit USA⸗ Kriegsmaterial hinauszögern und ihm den Beiſtand der USA⸗Flotte im Atlantik zum guten Teil neh⸗ men wird. Typiſcher Haſardeur, wie Churchill eben iſt, ſpielt er auch hier Vabanque: er hofft, daß der Krieg gegen Japan ſo raſch mit einem Sieg der engliſch⸗amerikaniſchen Koalition endet, daß in der Entſcheidungsſchlacht in Europa und auf dem Atlan⸗ tik dann ſchließlich doch die ganze Macht der USA⸗ flotte plus der dann aufs höchſte geſteigerten ameri⸗ kaniſchen Rüſtungsproduktion plus der dann end⸗ lich aufgeſtellten amerikaniſchen Expeditionsarmee zugunſten Englands eingeſetzt werden kann. In ſolch optimiſtiſchen Illuſionen iſt auch Rooſe⸗ velt ſelbſt zweifellos durch zwei ſeiner engſten Rat⸗ geber beſtärkt worden. Es iſt kein Geheimnis, daß Cordell Hull, der Leiter der amerikaniſchen Außenpolitik, ſolange er Rana und Namen in der USA⸗Diplomatie hat auf den Krieg mit Japan hin⸗ gearbeitet und ſich gegen alle javaniſchen Annähe⸗ rungsverſuche als unverſöhnlichſter Feind erwieſen hat. Es iſt weiter weithin bekannt, wie friſch⸗fröh⸗ lich Oberſt Knox, der amerikaniſche Marinemini⸗ ſter, und in ſeiner Gefolaſchaft mehrere Aoͤmirale der USA⸗Marine in den Kriea gegen die japaniſche Seemacht zu zieben gedenken.„In ſpäteſtens 90 Ta⸗ gen würde es mit Japan zu Ende ſein“ iſt die For⸗ mel, auf die man ſich in dieſen Kreiſen geeiniat hat. Wir werden uns dieſer Formel gele⸗ gentlich erinnern. Wir haben ja ſchon ein paar ähnliche treu in unſerem Gedächtnis verwahrt. In ſpäteſtens ſechs Wochen wollte bekanntlich auch Rydz Smigly die Vernichtungsſchlacht gegen die Deutſchen bei Berlin ſchlagen. und im Sommer 1940 wollten auch Hore Beliſhas ſmarte engliſche Jungs ihre Wä⸗ ſche an der Siegfriedlinie aufhängen. Heute denkt man in London nicht mehr ſehr gerne daran. Vielleicht wird eine Zeit kommen, wo auch die Englands und Amerikas Südsee-Stützpunkte Systematisch hatten England und Usa den Ring ihrer Stützpunkte um lapan zu schliesen versucht (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 8. Dezember. Nachdem der von dem Kriegsbrandſtifter gewollte Krieg im Fernen Oſten zum Ausbruch gekommen iſt, rücken die weiten Räume des Stillen Ozeans ſowie die Küſtenländer und Inſeln Südoſtaſiens in den Brennpunkt des Weltgeſchehens. In der Südſee ſind es vor allem die US A⸗ Stützpunkte. mit deren Hilfe ſich der Dollar⸗ Imperialismus in ſeinem Weltherrſchaftsſtreben ſyſtematiſch gegen die reichen Rohſtoffgebiete Oſt⸗ aſiens vorzuſchieben ſuchte. Das erſte Glied der natürlichen Inſelbrücke, die von den Nordamerikanern bei ihrer imperialiſtiſchen Ausdehnung nach Weſten ausgenützt worden iſt, iſt die Gruppe der Hawai⸗Inſeln. Dieſe 3800 Kilometer weſtlich von San Franzisko gelegene In⸗ ſelgruppe beſteht in der Hauptſache aus acht größeren vulkaniſchen Gebirgsinſeln, deren reicher Boden, ver⸗ bunden mit einem günſtigen Klima, die Anlage um⸗ fangreicher Zuckerrohr⸗Bananen⸗Plantagen begün⸗ ſtigen. Die Hawai⸗Inſeln haben bei einer Geſamt⸗ fläche von 16 593 Quadratkilometern eine raſſiſch ſtark gemiſchte Beyölkerung von rund 430 000 Einwohnern, unter denen die ſtarke japaniſche Minderheit von über 150 000 auffällt. Die urſprünglich unter der Herr⸗ ſchaft eingeborener Könige ſelbſtändigen Inſeln wur⸗ den im Jahre 1898 von den Vereiniaten Staaten annektiert. Die USA⸗Marine hat Pearl Har⸗ bour auf der Inſel Oahu zu einem der ſtärkſten Flottenſtützvunkte der Vereinigten Staaten ausge⸗ baut. „Von beſonderer ſtrategiſcher Bedeutuna iſt die in⸗ mitten der Südſee halbweas zwiſchen Hawai und den Marianen gelegene Wake⸗Inſel, ein kleines Korallen⸗Eiland von 7,6 Quadratkilometer Grund⸗ fläche, das für die Vereinigten Staaten als Kabel⸗ und Kohlenſtation auf dem Wege nach den Philippi⸗ nen und in den letzten Jahren vor allem als Zwi⸗ — der Paziſik⸗Clipper, Flugzeuge wichtig wurde. Zur Inſelgruppe der Marianen gehört der USA⸗Stützrunkt Guam, eine 544 Quadratkilometer große Inſel mit 23000 meiſt polyneſiſchen Einwoh⸗ nern. Auch die Inſel Guam iſt als Kabelſtation ſo⸗ wie als Stützpunkt der USA⸗Flotte von erheblicher Bedeutung. Sie bildet die letzte Etappe zu der großen Inſelgruppe der Philippinen die Spanien im Jahre 1898 nach dem unglücklichen Verlauf des von den Vereinigten Staaten provozierten Krieges an die USA abtreten mußte. Die Philippinen bilden mit einer Fläche von ins⸗ geſamt faſt 300 000 Quadratkilometer und einer Be⸗ völkerung von 16,5 Millionen ein großes und hoch⸗ wertiges Kolonialgebiet, das vor allem durch ſeine tropiſchen Rohſtoffe, wie Reis, Zucker, Kopra, Ma⸗ nila⸗Hanf und Tabak von Bedeutung iſt. Die unter ſtarkem ſpaniſchen Kultureinfluß ſtehende malayiſche Bevölkerung hat die Herrſchaft der Vereinigten Staa⸗ ten ſtets nur widerwillig ertragen, ſo daß ſich Wa⸗ ſhington dazu entſchlißen mußte, der Inſelgruppe für das Jahr 1946 die vollſtändige Unabhängigkeit zu ver⸗ ſprechen. 2 Von den Philippinen laufen wichtige Routen 755 See⸗ und Luftverkehrs nach der britiſchen Kron⸗ lolonie Hongkong, die, an der ſüdchineſiſchen Küüſte in der Nähe der Mündung des Kanton⸗Fluſſes lie⸗ gend, als ein bedeutender Stützpunkt des engliſchen Handels in Oſtaſien und ein Vorpoſten des britiſchen Empire im Fernen Oſten für England von beſonderer Wichtigkeit iſt. Hongkong, das von China als Folge des Opiumkrieges durch Vertrag vom 29. 8. 1842 an England abgetreten werden mußte, umfaßt rund 1000 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von faſt einer Million Menſchen. Der ſtrategiſch wichtigſte Punkt Südoſtaſieng iſt die ſtarke Seefeſtung Singapur, die an der ſchmalſten Stelle der Malakka⸗Straße gelegen als ein fernöſtliches Gibraltar den Zugang von Indien nach den Ländern Oſtaſiens ſperrt. Sie bildet gleich⸗ zeitig den ſüdlichſten Punkt der malayiſchen Halb⸗ inſel, die zum Teil in Form„unabhängiger“ einge⸗ borener Fürſtentümer unter engliſcher Herrſchaft ſteht und durch ihren Reichtum an Zinn, Gummi und anderen hochwichtigen Rohſtoffen zu den wert⸗ vollſten Teilen des britiſchen Empire gehört. Das britiſche Gebiet auf der Malayen⸗Halbinſel grenzt im Norden an der ſchmalen Landzunge von Kra an dag unabhängige Königreich Thailand, früher Siam, das durch die Vereinbarungen des vergange⸗ nen Jahres auf Koſten von Franzöſiſch⸗Indochina einen nicht unerheblichen Zuwachs an Land und Be⸗ völkerung erhalten hat. Weſtlich von Thailand liegt die britiſche Kolonie Burma mit rund 600 000 Quadratkilometer und 15 Millionen Einwohnern. das größte Reisausfuhr⸗ land der Welt. Ihr Miniſterpräſident Saw weilte, wie erinnerlich, kürzlich in London, wo er vergeblich die Unabhängigkeit ſeines Landes von der britiſchen Herrſchaft zu erlangen ſuchte. Der italienische Wehrmachtsbericht Funkmeldung der NM3.) + Rom, 8. Dezember. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Marmaricg nahmen die am 5. im Gebiet von Bir el Gobir wieder aufgelebten Kämpfe auch geſtern ihren Fortgang. In ihrem Verlauf deutſchen und italieniſchen Streitkräfte urch wirkſame Gegenangriffe die britiſchen Truppen, ſich unter Verluſten zurückzuziehen. An der Tobruk⸗ Front verliefen Vorſtöße feindlicher Panzerwagen gegen die Stellungen der Diviſion Brescia wirkungs⸗ los. An der Sollum⸗Front wurden Angriffsverſuche von Panzerwagen gegen die Stellungen der Diviſion Savona abgewieſen. Die Diviſionsflak ſchoß ein bri⸗ tiſches Flugzeng brennend ab. Luftverbände der Achſe griſſen Anſammlungen von Kraftfahrzeugen und mechaniſierten Abteilun⸗ gen des Feindes öſtlich und ſüdöſtlich von Bir el Gobi an ſowie den Endpunkt der Eiſenbahn in Abn Feida im Süden von Sidi Barani. Sie bombar⸗ dierten außerdem in Tobruk Hafenanlagen und vor Mur noch örtliche Kämpfe/ Fortdauer der schweren Schlacht in Mordatrika (Funkmeldung der NM3Z.) Aus dem Führerhauptquartier, 8. Dez. Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Die Fortſetzung der Operationen und die Art der Kampfführung im Oſten ſind von jetzt ab durch den Einbruch des ruſ⸗ ſiſchen Winters bedingt. Auf wei⸗ ten Strecken der Oſtfront finden nur noch örtliche Kampfhandlungen ſtatt. An der Weſtküſte der Krim wurde ein feind⸗ licher Landungsverſuch vereitelt. becken brachte der Angriff deutſcher und italie⸗ niſcher Truppen weitere Fortſchritte. Vor Leuin⸗ grad ſetzte der Gegner ſeine Ausbruchsverſuche vergeblich fort. Die Luftwaffe führte trotz ſchlechter Wetterlage ſchwere Angriſſe gegen ſowjetiſche Truppen⸗ anſammlungen, Pan und Feldbefeſtigungen durch. Der Feind hatte wie⸗ der hohe Verluſte an Menſchen, ſchweren Waffen und rollendem Material. Die nach Moskau füh⸗ Herren Knox und Hull ein langes Geſicht ziehen, wenn man ihnen ihr Wort unter die Naſe hält! Wir ſind ſogar ſicher, daß ſie kommt. Denn Japan hat einige Trümpfe in ſeiner Karte: die ſtra⸗ tegiſche Lage, die Stärke ſeiner Seemacht, die er⸗ probte Kriegstüchtigkeit ſeiner Armee und vor allem die nationale Entſchloſſenheit ſeines Volkes, die alle Geſcheitheit der engliſchen und amerikaniſchen Heim⸗ ſtrategen nicht zu ſtechen vermögen werden! Dr. A. W. Im Donez⸗ renden Eiſenbahnſtrecken wurden an vielen Stellen durch Bombenangriffe zerſtört. Im Seegebiet um England wurde bei 2* nordoſtwärts Aberdeen ein Handels⸗ ſchiff mittlerer Größe durch Bombenwurf beſchä⸗ digt. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten ſich Slon Hafenanlagen an der Oſtküſte und im üdweſten der Inſel. Die ſchweren Kämpfe in Nordafrika neh⸗ men ihren Fortgang. In Tobruk wurden Hafen⸗ aulagen und Artillerieſtellungen des Feindes bei Tage und bei Nacht mit Bomben ſchweren und ſchwerſten Kalibers belegt. Vor der nord⸗ afrikaniſchen Küſte beſchädigten deutſche Kampf⸗ flugzeuge einen großen britiſchen Truppentrans⸗ porter ſo ſchwer, daß mit ſeinem Verluſt zu rech⸗ nen iſt. Ein leichter britiſcher Kreuzer erhielt Bombentreffer. Bei wirkungsloſen Luftangriffen auf einige Orte Weſtdeutſchlands und in den be⸗ ſetzten Weſtgebieten wurden in der letzten Nacht drei britiſche Bomber abgeſchoſſen. Karhumäki von finnischen Truppen erobert (Funkmeldung der NM3.) + Helſiinki, 8. Dezember. Wie amtlich mitgeteilt wurde, haben finniſche Truppen den Ort Karhumäki in Oſtkarelien eingenommen. Die dort eingeſchloſſenen ſowjeti⸗ wurden zum größten Teil ver⸗ n 8 Karhumäki liegt am nördlichen Zipfel des Onega⸗ ſees und iſt ein wichtiger Knotenpunkt an der Mur⸗ manbahn. Anker liegende Schiſſe, wobei ein großer Dampfer ſchwer beſchädigt und Brände auf den Kaianlagen verurſacht wurden. Deutſche Jagdflugzeuge ſchoſſen ſieben feindliche Flugzenge ab. Unſere Jagöflugzenge beſtanden eben⸗ falls verſchiedene Luftkämpfe und ſchoſſen drei Flug⸗ zeuge, darunter eine Beaufigher ab, deren Beſatzung gefangengenommen wurde. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Bodenabwehr von Buerat el Hſun ab⸗ geſchoſſen. Die Beſatzung wurde gefangengenommen. Engliſche Flugzenge führten Angriffe auf einige Ortſchaften Siziliens durch. Unbedentende Schäden und ein einziger Verletzter. Einige Flug⸗ zeuge, die von unſeren Jagdfliegern geſtellt wurden, erhielten wiederholt Treſſer. Eines der Flugzeuge ſtürzte ab. Deutſche Bomber arifſen im Mittelmeer einen feindlichen Flottenverband au. Ein Kreuzer er⸗ ——.— Volltreffer durch eine Bombe ſchweren alibers. „lles ist labil geworden“ Engliſche Enttäuſchung über Nordafrika Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 7. Dezember. „Wir müſſen zugeben,“ ſchreibt die„Times“, „daß wir mit einer ſchnelleren Entſcheidung in Nordafrika gerechnet haben.“ Am Sonntag ſtellen mehrere Londoner Zeitungen feſt, daß es ſehr bedauerlich ſei, daß die Berichte aus Kairo allzu optimiſtiſch geweſen ſeien und man einen leichten Sieg über die deutſchen Waſfen vorausge⸗ ſagt habe. Die Londoner Preſſe ſieht ſich alſo wieder einmal vor die Aufgabe geſtellt, den„leichtſinnigen Optimismus“ zu dämpfen, der im Hinblick auf die Kämpfe in Nordafrika von dieſer Londoner Preſſe und dem politiſchen London geprägt worden war. Man weiß heute garnicht mehr vorauszuſagen, wie die Aufgabe gelöſt werden könne, heißt es in den Lon⸗ doner Kommentaren am Sonntag. Alles ſei labil geworden und ſchwer zu überſchauen. Hegypten verhaftet Franzosen Auf Druck der engliſchen Militärbehörden Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 7. Dezember. Wie über Adana gemeldet wird, hat die ägyptiſche Polizei unter engliſchem Druck zehn in Kairo le⸗ bende Franzoſen verhaftet und in ein Kongen⸗ trationslager gebracht. Das franzöſiſche Konſulat hat ſofort Schritte zu ihrer Freilaſſung unternommen, die von namhaften ägyptiſchen Per⸗ ſönlichkeiten unterſtützt werden. Ein Hilfswerk„Mutter und Kind“ in Norwegen. Vidkun Quisling, der Führer der„Nasjonal Sam⸗ ling“, hat durch eine Parteiverordnung eine Ne⸗ Hilfsorganiſation ins Leben gerufen, deren Haupt⸗ aufgabe die Hilfe für Mutter und Kind darſtellt. Nikoſia und Famaguſta werden evakniert. Nach den wiederholten Bombardierungen der Inſel Zy⸗ pern durch die Luftwaffe der Achſenmächte hat die Regierung der Inſel beſchloſſen, die Städte Nikoſia und Famaguſta zu evakuieren. Hauptſchriſtleiter und vetantwortlich für VPolitik: Dr Alois Winbauer Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannhetmer geitung Dr. Fritz Bode& Co.. Mannheim R 1.%8. Zur Zeit Preisliſte Nr. 12 aültig. ——————————ßð5—..!—ſk——???'?i——d—' fP mͤ——————V— Die Melodie des Herzens ====———————————————.—————————————————————————— RoMAN von RUbourFr ScuNBDbERScMELOoE 12 „Triffſt du ihn?“— Sie zog die Stirn hoch, und er ſagte:„Du brauchſt nicht hochmütig zu ſein. Was machſt du heut abend? Es ſcheint ja. daß man auf dich aufpaſſen muß.“ Seie ſchwieg. „Iſt es das erſtemal, daß du ſo was machſt?“ fragte er angeekelt. Er wurde immer wütender, es ſchien, er faßte die Sache erſt nach und nach, er rief Fritz und zahlte, wie man in Gegenwart einer Per⸗ ſon zahlt, die man verachtet.—„Gehen wir, ſagte er und ſtand breitſchultrig auf, ohne auf ſie zu war⸗ ten. Fritz merkte, daß etwas los war, und daß die Sache mit dem Notizblock nicht klappte, er wollte noch etwas unternehmen, aber er wagte es nicht und Hhalf Gerda ſtumm in die Jacke. Er konnte ihr über die Schulter etwas zuflüſtern. Rönnelin war ſchon an der Tür, aber er wagte es nicht. Gerda nickte ihm zu, und er ſah ſie fragend an, ſie ging hinter Rönnelin her, er'war ſchon in der Halle und wartete hnicht. Fritz blieb zurück, Gerda ſah durch die Dreh⸗ kür, wie Rönnelin über die Straße auf ſeinen Wagen zuging, der drüben parkte. Er trat ſtark auf, ein Auto kam ihm in die Quere, er ging weiter, ohne bDrauf zu achten, das Auto mußte bremſen, jemand Iim Fond des Wagens machte wilde Geſten, er küm⸗ merte ſich nicht drum. Sie ſah ihm nach, er war groß und ſtämmig und hatte einen hellen Kamelhaar⸗ mantel an und einen grünen Hut auf, er trug gern farbige Sachen. Sie ſtand noch immer an der Dreh⸗ Etür und knöpfte ihre Handſchuhe zu, und plötzlich ſchlüpfte ſie hinaus und bog ſchnell ab und lief das Hotel entlang nach der Seite, wo Anlagen waren, Und in die Anlagen hinein. Sie lief noch durch die Anlagen raſch weiter und horchte auf die Motor⸗ geräuſche, die hinter ihr und neben ihr auf der Dir e näher kamen und lugte durch die noch kahlen Büſche nach den vorbeifahrenden Autos aus. Rönne⸗ Un war nicht dabei. Es war herrliches Wetter. Sie wurde ausgeſprochen vergnügt und leicht und frei und hatte von ſich ein gutes Geſühl. 6 Sechſtes Kapitel Als Böham in die Klinik zurückkam, ſtand Fräu⸗ lein Hahn im Stiegenhaus und ſagte lachend. es habe ununterbrochen für ihn telephoniert, und ſie wiſſe es nur, weil man ihn überall geſucht habe er müſſe eine Nummer anrufen, aber ſie wiſſe nicht, welche, ſie glaube, es ſei die Nummer vom Hotel Bondy. „So?“ ſagte Böham und wollte an ihr vorbei. „Doktor, Sie machen Geſchichten“ ſagte Fräulein Hahn,„da iſt es kein Wunder, wenn mein Knie nicht beſſer wird. Das Hähnchen hat den ganzen Mittag gymnaſtiziert, wird es jetzt wenigſtens gelobt?“ Böham zeigte die Zähne, was heißen konnte, daß er lächelte, und Fräulein Hahn verſtand es ſo und lächelte auch. Schweſter Helene kam die Treppe herunter und ſagte Böham, er ſolle eine Nummer anrufen, ſie habe die Nummer oben aufgeſchrieben und einen Namen, der Zettel liege in ſeinem Zim⸗ mer. Böham ſchien unintereſſiert und fragte, ob es ſonſt was gebe, und die Schweſter ſagte nein, und dann fragte ſie, ob er den Kaffee haben wolle, und als Fräulein Hahn etwas von Kaffee hörte, ſagte ſie ooh und machte ein Mäulchen.—„Bitte“, ſagte Böham zur Schweſter und ſah an Fräulein Hahn vorbei.—„Tun Sie nicht ſo zerſtreut“, ſagte Fräu⸗ lein Hahn,„Sie werden mich noch zum Kaffee ein⸗ laden.“— Die Schweſter lächelte. Dann ging oben eine Tür, und es“ wurde ein raſcher Schritt hörbar, und unten zerſtob alles, ſogar Fräulein Hahn ver⸗ ſchwand um eine Ecke. Es war der Profeſſor, als er die Treppe herabkam, ſah er niemand mehr, er hättte Böham ſehen können, der mit der Schweſter neben dem Liſt ſtand, aber er ſah nicht hin. Böham fuhr hinauf und ging in ſein Zimmer und nahm den Zettel vom Tiſch und war entſchloſſen, Fritz nicht anzurufen. Er fühlte ſich nicht gut und ſaß am Tiſch und dachte: wozu, und eine Filmſchau⸗ ſpielerin, und dieſe Geſchichte mit der Polizei? Nein danke, dachte er. Er dachte an geklebte Wimpern und Scheinwerfer und all das Zeug, und an den Auto⸗ mobilvertreter dachte er auch.— Nein, vielen Dank, ſagte er ſich.— Dringend, ſtand auf dem Zettel in der Schrift von Schweſter Helene, und darunter die Nummer vom Hotel Bondy und: den Kellner Fritz verlangen.— Böham nahm eine wiſſenſchaftliche Zeitſchrift vor, worin jemand eine neue Methode zur Diagnoſe von Gehirntumoren beſchrieb. Er verſuchte ernſthaft zu leſen, aber der Zettel mit dem Telephon ſtörte ihn, und daneben regte ſich in ihm etwas wie Neid auf den Mann, der den—* geſchrieben hatte. Dag war anders, als hinter Weibern herzu⸗ abenteuern, die beim Film waren. Er las und be⸗ wunderte und mußte ſich anſtrengen und hatte ein angenehmes Gefühl von Klarheit und Wärme. als er verſtand, und zwiſchenhinein dachte er an den Zettel und an den Film von Fräulein Hahns Knie und den Augenblick, als er ͤͤurch den Film hindurch 9 erblickt hatte, und an andre Augenblicke mit ihr. Er ſaß noch da mit der Zeitſchrift auf den Knien und dem Zettel neben ſich, als Schweſter Helene den Kaffee brachte. Sie war ſtolz, weil der Kaffee ſo gut roch, und goß ein und blieb daneben ſtehen und war⸗ tete drauf, daß ſie gelobt würde. Böham ſah kaum hin und ſagte vielen Dank und lag weiter. „Haben Sie angerufen?“ fragte die Schweſter, als ſie ihren Zettel ſah. Sie hatte nicht vor, ſich ſo ab⸗ fertigen zu laſſen, ſie hatte ein neues Häubchen auf und wollte, daß Böham ſie anſah und ihr freundlich dankte. Er verneinte. „Sie ſollten anrufen, es ſchien dringend zu ſein.“ — Als er nicht antwortete, ſagte ſie:„Wünſchen Sie, daß ich die Verbindung herſtelle?“ Sie ſtand ſehr arglos und harmlog neben ihm, und jetzt ſah er ſie an und ſah, daß ſie ein neues Häubchen aufhatte.—„Kuppeln Sie nicht“, ſagte er. „Oh“, ſagte ſie errötend,„ich wußte nicht, daß eine Frau Dahinterſteckt.“ „Sie könnten die Freundlichkeit haben und dieſes Telephongeſpräch erledigen, wenn es noch mal kommt“, ſagte er. „Nein, das kann ich nicht.“ „Sagen Sie dem Kellner bei Bondy, daß ich ihm danke und daß alles erledigt iſt“, fuhr er fort. „Ich mag nicht“, ſagte ſie.„Iſt es der Kellner, der mit ſeiner Gicht bei Ihnen war?“ Böham bejahte. „Geht es ihm beſſer?“ „Nein.“ „Ich mag das Telephongeſpräch nicht erledigen“, ſagte Schweſter Helene wieder und wurde rot. Böham ſchwieg. „Ich muß gehen“, ſagte ſie leiſe und ging zur Tür. „Vergeſſen Sie nicht, daß um vier Uhr Nummer zehn eine Beſtrahlung bekommt.“ Sie ging, und er brummte etwas hinter ihr her. Er ſah nach der Uhr und trank den Kaffee aus und dachte an Gerda und entſchloß ſich, daß er nicht mehr wollte. Er wußte ſelber nicht, warum, aber er wollte nicht, er fühlte, daß er gefangen war, aber er wollte nicht gefangen ſein, von einer Filmſchauſpielerin ſchon gar nicht.— Ich bin Arzt, dachte er, nicht ein Narr. Neben ihm laäg die Zeitſchrift mit dem Artikel über Gehirntumoren, der eine ſehr kniffliche Aus⸗ deutung des Röntgenbildes enthielt, und er dachte: Das kannſt du nicht.— Du kannſt keinen Tumor ſicher diagnoſtizieren, gar nicht zu reden davon, wo er ſitzt, und du haſt keine Ahnung von der Differen⸗ tialdiagnoſe zwiſchen Tumor und echter Epilepſie, noch nicht mal zwiſchen gewöhnlichem Kopfweh, einer Nikotinvergiftung und einem Tumor ſo ein Arzt biſt du.— Er vergaß, daß niemand einen Gehirntumor ſicher diagnoſtizieren kann und nicht mit der ſchönſten Punktierung und Luftfüllung, und daß die Geſchwulſt immer wieder anderswo ſitzen kann, auch wenn der Patient den Kopf noch ſo ſchief hält. Er vergaß, daß Gehirntumoren nicht ſo häufig ſind wie zerbrochene Finger, und daß auch andere Leute nicht viel vom Hirn wiſſen, weil man bisher faſt keine Erfahrungen damit gemacht hat. Er ärgerte ſich und kam ſich un⸗ nütz vor und wunderte ſich, daß er eine Nierenkolik von einer Blinoͤdarmreizung unterſcheiden konnte, und dachte daran daß er einmal eine Blinddarm⸗ entzündung beinahe für eine Bleivergiftung gehalten hatte. Er dachte an den Patienten, bei dem es ihm beinahe paſſiert war, und an Profeſſor Schrecker, der dann die Operation gemacht hatte, und ſah die Hände des Profeſſors vor ſich und den zauberhaft klaren Schnitt genau an der Stelle, wo der Wurm ſaß, und kein Blut und kein Muskel verletzt und alle Nerven anderswo, und wie das Bauchnetz zur Seite ge⸗ ſunken war, als weiche es von ſelbſt zurück.— Nie werde ich ſo operieren können, dachte er und dachte an die herrliche Naht des Profeſſors, die den Stumpf des Wurms einſtülpte und umfaßte, ohne daß der geringſte Hohlraum verblieb.— Ein Hohlraum macht nichts, wußte jeder Medizinſtudent und handelte ſpäter darnach, ein Hohlraum unter der Tabaks⸗ beutelnaht neigt nicht zu Abſzeſſen, wie früher irrig angenommen wurde; gut, aber bei dem Profeſſor gab es keinen Hohlraum. Und der Patient war am dritten Tag aufgeſtanden, und die Narbe kannſt du ſuchen. Wäre die Narkoſe nicht dachte Böham, dann könnte der Profeſſor die Blinddarmleute ambulant behan⸗ deln, ſie kämen wie man ſich einen Solitter aus dem Finger holen läßt, und gingen geheilt wieder weg. (Fortſetzung folgt) eeeeeeeeeeee* Die Siadiseiie Mannheim 8. Dezember. Sonnenuntergang Montag: 17.27 Sonnenaufgana Dienstag:.10 Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften! Ritterkrenzträger Oberſt Lichtenberger, Kommandeur eines Flakregiments, befehligte von März 1936 bis Juli 1937 eine Flak⸗Abteilung in Mannheim. (Aufnahme: Photo⸗Labor Schmidt.) eo Unſere Glückwünſche. Ihren 85. Geburtstag kann heute feiern Frau Barbara Arnold, gev. Zürn, Kobellſtraße 13, Trägerin des Mutterehren⸗ kreuzes.— Seinen 70. Geburtstag feiert heute Herr Wilhelm Hauer, Schiebebühnenführer a.., Dal⸗ bergſtraße 14 wohnhaft.— Frau Marie Erfurth, geb. Dreßler, Draisſtraße 28, begeht morgen Diens⸗ tag, ihren 75 Geburtstag. Frau Erfurth war lange Jahre Trägerin der NMZ.— Herr Otto Neid⸗ hart, Renzſtraße 3 wohnhaft, ein Mannheimer Original, wird am 9. Dezember 60 Jahre glt. Er könnte am gleichen Tage als ehemaliger Menſur⸗ fax ſein 40. Semeſter vollenden. Sein Beruf iſt „Bahnhofvorſteher“ ler ſagt zu jedermann:„Ich ſteh' immer vorne am Bahnhoſ“).„Ottl“ iſt ein Mann voll Humor und Mutterwitz, er beſitzt einen be⸗ achtenswerten Tenor. Dieses war der dritte Streich Vorweihnachtiche Wünsche wurden erfüllt/ Bis jetzt 231000 Nii gespendet Wieder liegt ein Wunſchkonzert hinter uns. Und wieder... ach, laßt uns die ewig wiederkehrenden Momente gleich aufzählen: Ausverkauft bis in die Holzsiegel, Stimmung wie einſt im Mai, Wünſche noch und noch. Schalten wir gleich auf die Mitwir⸗ kenden um, die zum eiſernen Beſtand gehören: Mu⸗ ſikkorps der Wehrmacht, Polizeikapelle, Soldatenchor, Chor der H J. und Klaus W. Krauſe. Mehr braucht man eigentlich nicht zu ſagen. Die Namen ſind ſchon Gewähr. Die Polizeikapelle unter Obermuſikmeiſter Polenſki mußte diesmal ganz beſonders einſteigen, ihr oblag ein großer Teil der Soliſtenbegleitung. Weiß man auch in Mann⸗ heim, daß Polenſki der behutſamſte Begleiter iſt, den man ſich denken kann? Sogar wenn es einen So⸗ liſten nach Verſchleppung gelüſtet, macht er gute Mine zum unguten Spiel. Nur wenn ſich jemand zu„poli⸗ zeiwidrig“ benimmt und zweimal den Einſatz ſchwim⸗ men läßt, dann iſt auch mit der Macht der Polizei nichts getan. Klaus W. Krauſe... wem will man das ſchon erzählen 5 Oder wem will man erzählen vom Kontingent, das unſer Nationaltheater ſchickte. Vom fülligen Alt und dem muſikaliſchen Profilierungsvermögen. einer Irene Ziegler, vom kultivierten Baß unſeres Hein⸗ rich Hölzlin, von Max Baltruſchat, dem auch die„gro⸗ ßen Töne“ gar keine Schwierigkeiten machen, von Hil⸗ degard Rößler, die ſelbſt einer leichten Sache ſo etwas wie Seele einzuflößen vermag, oder den tüchtigen „5 Harmoniſten“? Dagegen iſt etliches zu ſagen von der künſtleri⸗ ſchen Invaſion aus der Reichshauptſtadt. Ein biß⸗ chen Prominenz gehört in jedes Wunſchkonzert. Dies⸗ mal war ſogar mehr als nur ein bißchen da. Albrecht Schoenhals! Viel höher hinaus geht es ja gar nicht. Und Schoenhals kam ſogar mannemeriſch. Jawohl, das darf er. das kann er und das ſoll er auch, wo er doch einen Spritzer Kandelwaſſer im Blut hat. Was er hauptamtlich tat? Er plauderte nett und mit Humor, ſprach Gedichte— und keine aus der billi⸗ gen Preislage— und entpuppte ſich ſchließlich als Humoriſt am Flügel. Sang ſozuſagen aus dem ſchüttelfrohen Aermel vom Prinzeßchen, das in ent⸗ ſcheidenden Lebensſtadien immer eine halbe Stunde zu ſpät kommt und der engliſchen Miß mit ihrem erotiſchen Pech. Das ſind bejahrte Angelegenheiten, aber von Albrecht Schoenhals hörten ſie ſich wie friſch aus dem Laden an. Der Jubelſturm war nicht ohne Grund. Zu einem rechten Wunſchkonzert gehört auch ein amtlich zugelaſſener Schlagerſänger. Diesmal war es Eric Helgar, ein junger Mann mit ausgeſpro⸗ chener Paradefigur. Er kennt den Dreh und macht alles zum Wohlgefallen des Publikums. Die Kolora⸗ tur ließ ſich durch Annelieſe Ziegan vertreten. Eine verſackte“ Angelegenheit: Annelieſe Ziegan ſchoß bald in die Wolkenkratzerhöhe, wenn auch noch ein wenig unvermittelt und ohne die letzte Politur. Wenn dieſe Stimme einmal fix und fertig iſt und die Ausſprache atrikulierter, dann gereicht ſie dem Zier⸗ geſang zur allerſchönſten Zier. Die Liſte der aus⸗ wärtigen Leute iſt noch nicht vollendet: Gerhild We⸗ ber war noch mitgekommen, eine Nachwuchsbega⸗ bung des deutſchen Films. Ihr ſteht die ſchauſpiele⸗ riſche Vitalität im Geſicht geſchrieben— Phyſiogaro⸗ miker vor die Front. Sie wußte ſich auch auf— Podium aus der Affär zu ziehen. Liedlein von Lie⸗ besfreud umd Liebsleid ſang ſie, im Sprechgeſang natürlich und ein bißchen ſchnodderig, und Kinder⸗ gedichte ſprach ſie auf. Für Film und Bühne iſt ſie ſicher eine Begabung. Das wäre die Liſte der Wunſcherfüller. Ver⸗ zeihung. Max Adam. der treffliche Flügelmann, blieb noch unerwähnt. Er gehört zur Abteilung Mannheim.(Siehe oben.) Und jetzt die Wünſche ſelbſt? Einzelheiten müſſen wir uns verſagen, nur ſo viel: ſie waren gemiſcht wie immer. Die Skala gina von ganz ſeriös bis zu ganz leicht. Die Freude im Hauſe war vollkommen. Franz Schmitt. e. Ein frohes Sonntagskonzert Am Sonntagvormittag begab ſich auf Veranlaſſung der NSG„Kraft durch Freude“ der Geſangver⸗ ein„Sängerluſt“ Mannheim in das Reſerve⸗ lazarett I, um der zahlreichen Zuhörerſchaft eine frohe Stunde zu bereiten. Chorleiter Otto Bauſen⸗ hardt hatte eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die von vaterländiſchen Chören zu mehreren belieb⸗ ten Volksliedern überleitete, die in dem Marſch„Frei weg“ ausmündeten. Beſonderen Anklang fanden die gemütyollen Weiſen„Heute ſcheid ich“ von Iſenmann und„Grüße an die Heimat“ von Kromer, ebenſo„Die Auserwählte“(Mädel ruck) und„Beim Kronenwirt“, zwei echte Volksgeſänge, die Bauſenhardt brillant am Flügel begleitete. Die Darbietungen des immer noch etwa 40 Mann ſtarken Chores bewieſen, daß ſein Leiter bei der Einſtudierung den größten Wert auf feinſte Abtönung, ſorgfältige Herausarbeitung des Stimmungsgehaltes und aute Textbehandlung legt, Vorzüge, die auch bei der Wiedergabe der humorvol⸗ len Chöre„Das beherzte Schatzerl“ von Sonnet und „Holzknechtsbuam“ von Neuert auf dag vorteilhaf⸗ teſte in Erſcheinung traten. In Vereinsführer Adam Grimm BBariton) und Tenor Karl Fiſcher be⸗ ſitzt der Verein zwei Soliſten, bei denen ſich kräftige, klangvolle Stimmittel mit vorzüglicher Schulung vereinen. Während der Tenoriſt anit„O Jugend, wie biſt du ſo ſchön“ und„Gute Nacht, du mein herziges Kind“ ſehr beeindruckte, rief der Bariton mit den Deutsch als Weltsprache Ueber dieses hema sprach im Rahmen einer Betriebsveranstaltung Dr. Franz Thierfeider in der Zelistoff-Fabrik Wo ſpricht man unſere Sprache und wo wird ſie noch verſtandend Darüber mögen ſich die meiſten unter uns noch nicht ganz im klaren ſein. Der Sol⸗ dat im Ausland erlebt oft die große Ueberraſchung, daß dort deutſch— und kein ſchlechtes Deutſch— wird, wo er es am wenigſten vermutet. er Einfluß und die Verbreitung unſerer Sprache iſt größer als wir ahnen. Dafür haben unſere vie⸗ len Auswanderer geſorgt. Deutſch war ja ſchließ⸗ lich auch die Sprache im gewaltigen alten römiſchen Reich deutſcher Nation, die vielen Niederlaſſungen der deutſchen Hanſa trugen zur Verbreitung der Sprache bei und nicht zuletzt machte die Weltgeltung der deutſchen und Technik die Beſchif⸗ tigung mit der deutſchen Sprache notwendig und wünſchenswert. Der Einfluß unſerer Sprache iſt Ren in den ſkandinaviſchen Ländern, bei den ſlavi⸗ chen Völkern im Oſten und auf dem Balkan. Aber auch in Ueberſee. Nicht nur in Nordamerika. Die Sprache iſt nicht nur ein Verſtändigungsmit⸗ tel, ſondern Ausdruck des Volkstums und ſeiner ſee⸗ liſch⸗geiſtigen Weſenheit. Mit der Verbreitung der deutſchen Sprache geht die Verbreitung deutſchen Weſens einher. Unſere deutſche Sprache, leider bis vor kurzem noch nicht von allen Deutſchen in ihrer ſchöpferiſchen Kraft erkannt, bat vor allen anderen Sprachen die folgerichtige Entwicklung voraus. Es iſt die entwickelte Sprache unſerer Vorfahren, wäh⸗ rend das ſo ſehr geſchätzte Franzöſiſch nicht die Sprache der Kelten, ſondern der Römer iſt. Das urſprüng⸗ lich germaniſche Engliſch wiederum hat ſo viele fran⸗ zöſiſche Sprachelemente aufgenommen. daß der Ur⸗ ſprung erheblich verſchüttet iſt. Wir haben allen Grund, unſere Sprache, die ſich ewig neu bildend und verfeinert, zu lieben. Ob man ſie draußen liebt oder nicht, einerlei, man muß ſich mit ihr auseinanderſetzen. Ueberall, auch da, wo man ſie ror einigen Jahren noch verpönte, zeigen ſich lebenskräftige Wurzeln, nicht zuletzt durch die Bemühungen der deutſchen Akademie in Mün⸗ chen. Daß die politiſche Entwicklung ihrer Ausbrei⸗ tung aünſtig iſt, erleidet keinen Zweifel. Das neuee Europa wird ſich der Sprache der füh⸗ renden Nation nicht entzieben wollen und können. Der Tag iſt nicht mehr fern, an dem ſich das prophetiſche Wort des großen Friedrich der allerdings die meiſten Jahre ſeines langen Lebens franzöſiſch mehr ſchätzte als deutſch, erfüllen wird: wird einmal die Sprache wer⸗ en. Dem Redner, der eine wahre Fülle von Gedanken in vorbildlicher Form brachte, nämlich eindeutig, klar und unter Vermeidung aller Fremoͤworte, wurde herzlich gedankt.— ſtimmungsvollen Liedern„O Schwarzwald, o Hei⸗ mat“ und„Am Rhein“ ſtarken Beifall hervor. Es iſt begreiflich, daß„Heidemarie“ bei den Chordarbietun⸗ gen den Vogel abſchoß. Der Beifall war hier ſo ſtür⸗ miſch, daß Baritoniſt Grimm, der das Solo ſang, das nicht minder beliebte Laternenlied öͤreingab. Und ſchließlich mußte, ehe man hochbefriedigt auseinander⸗ ging, auf allgemeines Verlangen„Heidemarie“ wie⸗ derholt werden, wobei alle Zuhörer kräftig in den Refrain einſtimmten. Sch. un Am 11. Jannar„Tag der Briefmarke“. Der „Tag der Briefmarke“ findet zum letzten Male am 11. Januar, dem Sonntag nach Stephans Geburtstag, ſtatt. Ab 1943 wird er auf den Tag der Gründung des Weltpoſtvereins anberaumt. Der allgemeine Poſt⸗ vereinsvertrag wurde am 9. Oktober 1874 mit ſämt⸗ lichen europäiſchen und vielen außereuropäiſchen Staaten abgeſchloſſen und iſt am 1. Oktober 1875 in Kraft getreten. Veranſtalter des„Tages der Brief⸗ marke“ am 11. Januar iſt die NSG.„Kraft durch Freude“ mit ihren Sammlergruppen und den Kame⸗ radſchaften des Reichsbundes der Philatelie. a* Reichsbahn⸗Fahrpreisermäßigungen zum Be⸗ ſuch verwundeter Kriegsteilnehmer. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter hat eine Erweiteruna der Fahrpreis⸗ ermäßigungen auf der Reichsbahn zum Beſuch ver⸗ wundeter oder kranker Kriegsteilnehmer angeord⸗ net. Die Ermäßigung von 50 v. H. der Fahrpreiſe 2. oder 3. Klaſſe erhalten künftig auch die Angehöri⸗ gen ſolcher Kriegsteilnehmer, die aus dem Wehr⸗ zenſt bereits entlaſſen ſind, jedoch anſchließend im Lazarett⸗ oder Heilſtättenbehandlung verbleiben müſſen. Erforderlich iſt ein Antrag nach vorge⸗ ſchriebenem Muſter, in dem das Verwandtſchafts⸗ verhältnis von der Gemeindebehörde beſcheinigt ſein muß. Nähere Auskunft über die Bedingungen er⸗ teilen die Fahrkartenausgaben, wo auch die An⸗ tragsvordrucke erhältlich ſind. a Rundfunkgebühren können abgebucht werden. Vom 1. Januar 1942 an wird den Rundfunkteilneh⸗ mern geſtattet ſein, die Rundfunkgebühren regelmäßig von ihrem Poſtſchecktonto abbuchen zu laſſen. Dabei iſt es wünſchenswert, wenn nach Möglichkeit die Vor⸗ auszahlung der Gebühr für einen längeren Zeitraum vereinbart wird. Anträge nimmt das für die Ein⸗ ziehung der Rundfunkgebühr zuſtändige Poſtamt ent⸗ gegen. Rund um Schwetzingen Schwetzingen. 7. Dez. Die Auegabe der Karten für den 31. Verſorgungsabſchnitt vom 15. 12. 1941 bis 11. 1. 1942 erfolgt ab Dienstag den 9. Dezember 1911 im ſtädti⸗ ſchen Anweſen Forſthausſtraße 4/ gegen Vorlage des Haus⸗ haltsausweiskarte und nur an Perſonen über 14 Jahren. Reihenfolge: Dienstag, den 9. Dezember, von 2 vis 5 Uhr nachmittags, Nr. 1 bis 1500. Mittwoch, den 10. Dezember, von 2 bis 5 Uhr nachmittags, Nr. 1500 bie 2700 und Nr. 2891 bis 3300. Donnerstag, den 11. Dezember, von 2 bis 5 Uhr nachmittags, Nr. 3301 bis 4600. Freitag, den 12. De⸗ ember, von 2 bis 5 Uhr nachmittags, Nr. 4601 bis 5250 und r. 2701 bis 2890. Samstag, den 19. Dezember. von 9 bis 12 Uhr vormittags, Ausgabe der Karten an Nachzügler. Blick auf Iudwigshaten Dienſtappeſ des RSB. Die Ortsgruppe Bubwigsbaſen baſen 40 Nele hält morgen abend in der Aula der Möd⸗ chen⸗Oberſchule in der Friedrich⸗Heene⸗Straße einen grotzen Dienſtappell ab. Daran ſind die Reviergruppen und Unter⸗ gruppen ſowie die Frauenſachbearbeiterinnen und Block⸗ helferinnen des ReBB beteiligt. Bei dem Appell wird u. a. die Frauenſachbearbeiterin der Gruppe 12, Frau Siebert, ſprechen. Zwei Franen ſchwer verletzt. Beim Ueberqueren der Straße kurz vor der Rheinbrücke geriet eine 48 Jahre alte Frau zwiſchen zwei Straßenbahnwagen. Sie wurde von den Wagen erſaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. Außerdem ereigneten ſich im Ludwigshafener Stadtgebiet noch zwei weitere Ver⸗ kehrsunfälle. Dabei wurde ebenfalls eine Fran ſo erheb · lich verletzt, daß ihre Ueberſührung ins Krankenhaus erfor⸗ derlich war. Vom SchD⸗Dienſt gedrückt. Das Amtsgericht in Dud⸗ wigshafen mußte ſich mit einem Mann beſchäſtigen, der beim So' tätig war, ſich aber vor einigen Wochen kran gemeldet hatte. Mit dieſer Krankheit war es jedoch nicht weit ber; vielmehr wollte er ſich vom SHG⸗Dienſt drücken. Nach⸗ dem der Schwindel herausgekommen war und der Mann ſich jetzt vor Gericht verantworten mußte, erklärte er, wegen mißlicher Familienverhältniſſe dem Dienſt ſerngeblieben zu ſein. Er wurde vom Amtsgericht für ſeine Saumſeligkeit zu vier Wochen Haft verurteilt. Ausgabe der Lohnſtenerkarten. Im Lucwigshafener Stadtgebiet gelangen in den nächſten Tagen die Lohnſtener⸗ karten ſür das Kalenderjahr 1942 zur Ausgabe. Zur Ver⸗ meidung von ſteuerlichen Nachteilen ſind die Steuerkarten von den Empfängern unverzüglich nachzuprüfen und etwa notwendig werdende Abänderungen beim Städtiſchen Steuer⸗ und Rechnungsamt im Stadthaus Süd ſofort zu beantvagen. Ohne Lohnſteuerkarte darf kein Arbeitnehmer, auch nicht der nebenberuflich Tätige, beſchäftigt werden. Diphterie⸗Schutzimpfung. Sämtliche Kleinkinder im Alter von einem bis ſechs Jahren aus allen Stadtteilen, mit Ausnahme von Oggersheim, Rheingönheim und Mau die bisher noch nicht gegen Diphterie ſchutzgeipft worden ſind, können morgen im Geſundheitshaus in der Dörrhorſt⸗ —3— in der Zeit von.30 bis 10.30 Uhr nachgeimpft wer⸗ en. Heidelberger Querschnitt Tödlicher Sturz aus dem Fenſter. In der Bergheimer⸗ ſtraße ſtürzte eine jüngere Frau, Friedel Miſch, deren Mann zur Zeit bei der Wehrmacht dient, beim ffenſter⸗ putzen aus dem dritten Stock ihrer Wohnung, auf das Pflaſter des Gehwegs. Sie wollte nach einem Eimer grei⸗ fen, der im Kippen begrifſen war und verlor das Gleich⸗ gewicht. Sie war ſofort tot. Eine Ausſtellung für das WoW wird am Diccrstag vom Amt Heer der DAß im Haus Hauptſtraße 35 eröffnet Sie zeigt Arbeiten aus dem freizeitlichen Schaffen ziviler Gefolgſchaſtsmitglider in den Wehrmachtsbe⸗ trieben, Oelgemälde, Aquavelle, Zeichnungen, Baſtel⸗ apbeiten, Spielſachen; künſtleriſche Arbeiten aus Holz und Metall ſowie Gebrauchsgegenſtäwde und iſt ein Beweis für die kunſtſchöpferiſche Kraft im Volk. Die Ausſtellung ſteht im Dienſt des Winterhilfswerkes. „Des Knaben Wunderhorn“, eit! Heidelberger Sing⸗ ſpiel, deſſen erſte Aufſührung kürzlich verſchoben werden mußte, ſoll nun am kommenden Sonntaa im Städt. Thea⸗ ter zur Aufführung gelangen. Ein Maun des Fremdenverkehrs. Hotelbeſitzer Fritz Gabler begeht am 9. Dezember ſeinen 65. Geburtstag, Er wurde 1876 in Würzburg geboren und hatte ſehr frü ſchon bedeutende Stellungen im internationalen Hotel⸗ gewerbe inne. 1901 wurde er Direktor des Hotels Vikto⸗ ria“ und„Kaiſerhof“ in Kiſſingen, und mit 25 Jahren machte er ſich bereits ſelbſtändig, er pachtete das Hotel „Minerva“ in Baden⸗Baden. Vor 30 Jahren erwarb er das Hotel„Europäiſcher Hof“ in Heidelberg. das unter ſei⸗ ner umſichtigen Leitung bald zu einer hervorragenden Stätte der Gaſtlichkeit von internationalem Ruf wurde. Daneben widanete ſich Gabler den vielgeſtaltigen Proble⸗ men des Fremdenverkehrs uind des Beherbergungsgewer⸗ bes. Seine Erfahrungen verhalfen ihm zu einer Reide führender ehrenamtlicher Stellungen im badiſchen. deus⸗ ſchen und internationalen Fremdenverkehr. Er iſt Leiter des Bandesfremdenverkehrsverbandes Badem und leitete den Aufbau des Fremdenverkehrs im Elſaß, gehört der In⸗ Huſtrie⸗ und Handelskammer in Mannheim und der Wirt⸗ ſchaftskammer Baden als Beixratsmitglied an. Bei der Schaffung der Reichsfachſchule in Heidelberg war er maß⸗ 983 beteiligt; er iſt auch Vorſitzer des Forſchumgsbeirates es Inſtituts für Betriebswirtſchaft im Fremdenverkehr an der Univerſität Heidelberg. 5 Aus der Zweiburgenstadt U Weinheim, 7. Dez. Die Opfertreue zum Führer und ſeiner ſiegreichen Wehrmacht kam durch die reiche Gebe⸗ freudigkeit der Geſamtbevhlkerung für das Kriegswinter⸗ hilfsweerk am vierten Opferſonntag erneut zum Ausdruck. — Den Höhepunkt der Sonntagsveranſtaltungen bildete das zweite Konzert des Kammermuſikvereins und Kulturgemeinde im vollbeſtzten Apollo⸗Theater, das mit dem Mannheimer Laugs⸗Tris ein voller Erſolg war. Es kamen Werke von Schubert, Mozart und Dvorak zum Vortrag, die von den Muſikfreunden mit dankbarem Bei⸗ fall belohnt wurden.— Zu einem eindrucksvollen Bekennt⸗ nis für die edle Wanderſache geſtaltete ſich die ſehr zahl⸗ reich beſuchte Jahres⸗Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, Zweigverein Weinheim. Nach Ehrung der Toten konnte der Vorſitzende L. Weng von einem recht erfolgreichen Wanderfahr berichten. In Mit⸗ gliederzahl und Wanderbeteiligung konnten die Ziſſern des Vorfahres gut gehalten werden, ein witer Berückſich⸗ tigung der Zeitumſtände ſehr erfolgreiches Ergebnis Auch die Finanzen ſind geſund.— Der im Alter von 80 J. verſtorbene bekannte Mitbürger Rentner Wendelnt Schä⸗ fer wurde bei der Beſtattung durch Kranzniederlegung und ehrende Abſchiedsworte der Kriegerkameradſchaft 1872 durch Kameradſchaſtsführer Heinrich Moll geehrt. Hinweis Jakob Schaffner, der bekannte Schweizer Düchter, wird am 12. Dezember in Mannheim aus eigenen Werken leſen. Nach einer ſchweren Kindheit wurde er, obwohl er den Be⸗ ruf eines Lehrers ergreifen wollte, Schuſterlehrling. Seine drei erſten Bücher„Irrfahrten des Jonathan Bregger, „Hans Himmelhoch“ und„Konrad Pilater“ tragen die Züge ner eigenen Jugend. Auch ſeine ſpäteren Romane Erzählungen ſind in Deutſchland ſehr bekannt geworden Mozartwoche des Deutschen Reiches Feierſtunden bei Mozart— Richard Strauß dirigiert „Idomeneo“ Eigener Bericht der NMz. Der 5. Tag der Mogart⸗Woche wurde mit einer Mozart⸗Feierſtunde im Spiegelſaal der gro⸗ ßen Galerie zu Schönbrunn eingeleitet. Diener in Rokoko⸗Koſtümen, brennende Kerzen, duftende Blu⸗ menarrangements aus Roſen und Mimoſen, die Atmoſphäre des Raums mit ſeinen herrlichen Dek⸗ kengemälden: dies alles gab dieſer Feierſtunde die ihr gebührende Weihe. Raoul Aslan vom Burs theater ſprach Joſef Weinhebers eigens gedichteten Prolog. Die Feſtrede war dem oſtmärkiſchen Dich⸗ ter Franz Karl Ginzkey übertragen worden. Der Gehalt der Feſtrede, der auf die Zuhörer ſicht⸗ lichen Eindruck machte, war des großen Anlaſſes würdig. Anſchließend bot das Schloßtheater Schön⸗ brunn eine Akademie⸗Aufführung mit dem Ballett: „Les petits riens“ und dem einaktigen, an die⸗ ſer Stelle uraufgeführten Gelegenheitsſtück:„Der Schauſpieldirektor'“. Am Nachmittag verſammelte man ſich im Ritter⸗ ſaal der Hofburg. Im abgedunkelten, nur von Ker⸗ zen an den Pulten der Muſiker erhellten Raum, deſſen tiefes Rot den Zuhörer in die Zeit der großen Kaiſerin verzauberte, hörte man Kammermuſik, die „Leopold Mozart und ſeinen Zeitgenoſ⸗ ſen“ galt. Der von Leopold Ludwia und einem aus Philharmonikern beſtehenden Kammerorcheſter gebotenen Querſchnitt bot Stilproben von Leopold Mozart, Johann Stamitz, Mathias Georg Monn, Karl Dittersdorf und G. Chr. Wagenſeil. Die Krö⸗ nung des Tages, zugleich einen der Höhepunkts die⸗ ſer an Veranſtaltungen überreichen Feſtwoche, bildete die in ihrer Vollendung bannende und durch ihre Stilreinheit erſchütternde Aufführung der c⸗Moll⸗ Meſſe mit den Wiener Philharmonikern, dem Staats⸗ Opernchor und einem erleſenen Solo⸗Quartett(Ger⸗ trude Eipperle, Oelena Braun, Julius Patzak und Georg Hann) unter der Leitung von Clemens Krauß. Die Morgenveranſtaltung des 6. Tages war in den Zeremonienſaal der Hofburg verlegt. Sie war dem Thema„Mozart und wir“ gewidmet. Nach der Eröffnunasanſprache des Wiener Univ.⸗Prof. Dr. Erich Schenk ſprach Dr. Hans Joachim Moſer (Berlin) über„Das Mozart⸗Bild unſerer Zeit“. Am Nachmittag ſpielte das Konzerthaus⸗ Quartett(Kamper⸗Krardaf 3 Werke des Meiſters, die im intimen Saale des Palais Pallavicini den entſprechenden Rahmen fanden. Das Ereignis des Tages war die enthuſiaſtiſch be⸗ grüßte Wiederkehr von Richard Strauß an das Dirigentenpult der Wiener Staatsoper, an dem er jahrelang zum Ruhme des Inſtituts gewirkt hat. Da Richard Strauß, deſſen Liebe zeitlebens Mozart galt und dem er ſich auch in ſeinen eigenen Werken be⸗ kanntlich verpflichtet fühlte, durch eine eigene Neu⸗ bearbeitung des„Idomen eo“ Mozart und ſeiner Gemeinde einen beſonderen Dienſt erwieſen hat, war es verſtändlich, daß man den Bearbeiter mit der In⸗ terpretation während der Feſtwoche betraute. Die ſelbſt vor einer Formverſchiebuna nicht zurückſchrek⸗ kende Neubearbeitung, die ſich durch Kühnheit und Liebe aleichermaßen auszeichnet, erhält dadurch be⸗ ſonderen Reiz, daß der Schöpfer des„Roſenkavalier“ und der„Ariadne“ weſentliche Stücke in die Bear⸗ beitung einzufügen wußte, mit denen er weder Mo⸗ zart noch ſich untreu wurde. wenn auch das Mozar⸗ tiſche in modernen Orcheſterfarben aufleuchtet. Die Titelpartie ſang Jakob Sabel mit ſchöner Einfüh⸗ luna in den Stil dieſer an die Beweglichkeit der Stimme hohe Anſprüche ſetzende Partie. Aus dem Enſemble nennen wir weiter Anni Kon etzni, Elſe Böttcher und Eſther Rethy, deren Einſatz zum Glanz der feſtlichen Aufführung weſentlich beitrug. Dr. Julius A. Flach. eee Einweihung der Kunſthalle in Mülhauſen/ Elſ. Am nächſten Sonntag, den 14. Dezember, wird die durch Um⸗ bau und Neuherrichtung des früheren Muſeums ent⸗ ſtandene Kunſthalle in Mülhauſen feierlich ein⸗ geweiht werden. Gleichzeitig damit wird eine große Kunſt⸗ ſchau„Deutſche Malerei der Gegenwart und oberrheiniſche Wandmalerei“ eröffnet, die etwa 300 hervorragende Kunſtwerke aus allen Gauen Deutſch⸗ lands zeigt. Kupferpräparate negen Rheuma. Der Chefarzt einer Wiener Klinik, Dr. Egou Fenz, erzielte neuerdings mit Kupferpräparaten erſtaunliche Erfolge im Kampf gegen den Rheumatismus. Der Wiener Ddediziner nahm damit ein uraltes Heilmittel wieder auf, das ſchon von den Griechen, Indeni und Perſern gegen Erkrankungen der Lunge und bei Jufektionen angewandt wurde. Später waren es Varacelſus und ſeine Jünger, die dieſes Metall bei Tuberkuloſe zu verordnen pfleaten. In der Praxis hat ſich die Methode des Dr. Fieerz bisher außerordentlich bewährt. Von 42 Rheumapatienten. unter denen ſich einige ſchwere Fälle beſanden, konnten 62 v. H. nach der Behandlung mit Kupferpräparaten als geheilt oder bedeutend gebeſſert betrachtet werden. Bei 31 v. H. war eine geringere Beſſerung feſtzuſtellanm, während nur bei 7 v. H. keinerlei Wirkung zu verzeichnen war. Eini⸗ Fen Leidenden, die ſeit—2 Jahren gelähmt waren, konnte durch die Kupferinjektion ſogar die Gebrauchsſähigkeit ihrer Gliedmaßen wiedergegeben werden. Eichendorff⸗Gedächtnisſtiftung. In den Beirat der Eichendorff⸗Dichtergedächtnisſtiftung, zu deren Präſident, wie bereits gemeldet, Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlöſ⸗ ſer und Landesrat Kate als ſein Stellvextreter ernannt wurden, ſind von Dr. Schlöſſer bisher beruſen worden: Staatsxat Generalintendant Dr. Hans Severus Zieg⸗ ler⸗Weimar, Miniſterialrat Wilfried Bade⸗Berlin, Profeſſor Ceſar Bresgen⸗Salzburg Felix Lützen⸗ dorf⸗Berlin, Profeſſor Hermann Zilcher⸗Würzburg, Proſeſſor Richard Trunk⸗ München, Profeſſor A. Dy⸗ roff⸗Bonn, Hans Brandenburg⸗ München, Gene⸗ —— a. D. Hartwig Freiherr von Eichendorff⸗ F conrad ferdinand Meyers sämtliche Werke Der Schweizer Dichter Conrad Ferdinand Meyer kam zu einer Zeit, in der ſein Ruhm ſchon weithin leuchtete, nach Bremen und verſuchte, in Hillmanns Hotel abzuſteigen. Der Portier warf einen flüchtigen Blick auf den Kofſer und auf das Namensſchild und ſaate:„Leider alles beſetzt, Herr Mever.“ Darauf räuſperte ſich der Dichter und rieſ:„Ich bin der Schriftſteller Conrad Ferdinand Meyer und möchte hoffen, daß ſich für ihn doch noch ein be⸗ ſcheidenes Bett findet.“ Der Portier— nachdem er einen Augenblick er⸗ ſchrocken dageſtanden hatte— machte eine tiefe Ver⸗ beugung, kurz darauf war wirxklich ein Zimmer frei, und ſeitdem wurde Conrad Ferdinand rom Perſo⸗ nal mit einer— ſo ſchien es ihm— faſt übertriebe⸗ nen Ehrerbietuna behandelt. Als er ſich einige Tage ſpäter verabſchiedete und dem Portier ein Trinkgeld in die Hand drückte das in angemeſſenem Verhältnis zu all dieſer Ehrerbi tuna ſtand, ſagte er:„Sie waren ſo überaus freund lich zu mir, daß ich faſt vermute: Sie kennen einige meiner Bücher?“ 5553 Darauf machte der Portier einen Bückling, der alles bisher dageweſene übertraf und antwortete: „Alle, Herr Meyer. Seit ͤͤrei Jahren ſchon befindet ſich im Leſezimmer des Hotels eine vollſtändige Aus⸗. Hans Riebau. gabe Ihres Konſervationelexikons.“ Ein erfolgreicher Bühnenautor, der ſehr Selbſtironie beſaß, wurde bei der 50. Jubilaums⸗ aufführung ſeines neueſten Werkes beim Betreten der Loge von dem ausverkauften Hauſe mit Bei⸗ „Was ſagen Sie zu dem Beifall?“ ſo viele 4 fall begrüßt. interpellierte er den Direktor,„kennen denn Leute mein Stück noch nicht?“ * Fritz(bei den Schularbeiten): le coeur oder la coeur?“ Vater:„Unſinn, Junge, Likor heitt es.“ „Bater, heitzt es —————————— 1 Reichsweitkämmfe der jungen Heisterturner in Mainz In der Zeit der großen Reform des Gerätturnens bam den dritten Reichswettkämpfen der Meiſterklaſſe beſondere Bedeutung zu. 125 auserwählte Jarngturner der Jahr⸗ gänge 1918 bis 1928 aus allen Teilen des Reiches waren noch Mainz gekommen, um in einem Gerätzehnkampf den Beſten und Reichsſieger zu ermitteln. Dieſer Leiſtungs⸗ weitkampf der jungen Meiſterklaſſe erbrachte den Nachweis, daß auch im dritten Kriegsjahr die Arbeit im Lager der Turner im allgemeinen und die Schulung des Nachwuchſes im beſonderen mit aller Kraft fortgeſührt wird. Darüber hinous ſtand die Mainzer Veranſtaltung, deren Geſamt⸗ leitung in den Händen des Reichsſachamtsleiters Martin Schneider lag, ganz im Zeichen des neuen Turnſtiles des Stiles der Zukunft, der ja von Deutſchland aus ſeinen Weg in die turneriſche Welt machen ſoll Der erſte Tag der Wettkämpfe brachte in der feſtlich ge⸗ ſchmückten Mainzer Stadthalle die Erledigung der fünf ob⸗ ligaoriſchen Uebungen am Pferd, Barren, Reck, Boden und an den Ringen. Geturnt wurde zu gleicher Zeit in fünf Riegen. Als Kampfrichter ſah man auch bewährte Meiſter⸗ turner, u. a. den Deutſchen Gerätmeiſter Karl Stadel. Die Erwartungen, die man hinſichtlich der Leiſtungsfähigkeit der Teilnehmer gehegt hatte, wurden im vollſten ße er⸗ füllt. Die volle Punktzahl wurde zwar nur einmal— von dem Dortmunder Braun im Bodenturnen— erreicht, aber viele Turner kamen dicht an die Höchſtnote heran. Beſter Pflichtübungs⸗Turner war der Württemberger Erich Wied (TV Stuttgart⸗Münſter) mit 974 Punkten vor Erwin Linke(Neumünſter i..) mit 96,8 Punkten. Den dritten Rang beſetzten gemeinſam Theo Wied(Stuttgart) und Ernſt Braun(Dortmund) mit je 96,6 Punkten. In den Endkampf am Sonntagnachmittag kamen ſomit falgende zwölf Turner: 1. Erich Weid(TV Stuttgart⸗Münſter) 97,4 Punkte, 2. Erwin Linke ſWiß Neumünſter) 968; 3. Theo Wied(Stutt⸗ gart) und Ernſt Braun(Dortmund) je 96,6; 5. Heinz Wal⸗ ter(Eſſen, WM) 957; 6. Heinz Schnepf(Bad Kreuznach) 94,9; 7. Leopold Frenzel(Leipzig) 947; 8. Karl Kamps (Düſſeldorf) 94.4: 9. Werner Günther(Gera) 93,1; 10. Adolf Doßler(Würzburg) 93,0; 11. Albert Steidle(Hütt⸗ 3 92,9; 12. Horſt Röſcher(Warnemünde) 92,6 unkte. Erich Wied(Stuttgart) Reichssieger Hatten ſchon die Pflichtübungen beim turneriſchen Reichswettkampf der jungen Meiſterklaſſe in Mainz die vorzügliche Schulung und das Leiſtungsvermögen des Nachwuchſes klar herausgeſtellt, ſo wurde dieſe Feſtſtellung noch beim ſonntägigen Kürturnen erhärtet. Beſonders beim Endkampf der„zwölf Beſten“ wurden Leiſtungen gezeigt, die die 3000 Beſucher in der„Stadthalle“ in hellſtes Erſtaunen und Cutzücken verſetzten. Der Württem⸗ berger Erich Wied vom TVStuttgart⸗Münſter, der ſich ſchon als beſter Pflichtübungsturner erwieſen hatte, ließ ſich die Spitze nicht mehr nehmen und ſicherte ſich mit ins⸗ geſamt 194,6 Punkten(97,4 Pflicht und 97,2 Kür) den Reichsſieg. Zweiter wurde der Weſtfale Ernſt Braun (Dortmund) mit 193,9 Punkten und den dritten Rang be⸗ ſetzten gemeinſam Erwin Linke(Neumünſter/ WH) und Theo Wied(Stuttgart) mit je 192,3 Punkten. Der Endkampf verlief überaus ſpannend. Beim Kür⸗ ſprung am Pferd wurden der Kreuznacher Schnepf und der Dortmunder Braun mit je 19,9 Punkten(die volle „20“ wurde am Sonntag überhaupt nicht vergeben!) am höchſten bewertet. Am Barren war Linke(Neumünſter) mit 19,7 der beſte, während an den Ringen alle Endkampf⸗ teilnehmer hinter dem Hannoveraner Koppey zurückſtehen mußten, der bereits am Vormittag 19,9 erzielt hatte und nicht mehr erreicht oder übertroffen werden konnte. Ein Erlebnis war das Bodenturnen, bei dem der Krenznacher Schnepf mit 19,9 den Vogel abſchoß. Sehr gut war auch die Uebung von Braun, aber ein kleiner Patzer koſtete wertvolle Zehntelpunkte. Immerhin lag der Dortmunder vor Beginn des Reckturnens nur ein zehntel Punkt hinter dem gleichmäßig turnenden Frich Wied zurück und ſo wurde das abſchließende Turnen am Reck auch gleichzeitig zum Höhepunkt der Veranſtaltung. Erich Wied turnte eine ſaubere Uebung und bekam 19,9 Punkte, während Braun nur eine„19“ ſchaffte und damit Zweiter blieb. Reichsfach⸗ amtsleiter Martin Schneider nahm anſchließend die Siegerehrung vor. Umrahmt war das Kürturnen von Vorführungen der Mainzer Turnvereine. Die Ergebniſſe: Gerät⸗Zehnkampf(Meiſterklaſſe 1918—1923): 1. und Reichsſiener Erich Wied(Stuttgart⸗Münſtery 194.6 P. (97 497); 2 Ernſt Braun(Dortmund) 1939(96 697,3); 3. Erwin Linke(Neumünſter ⸗Woö) 192.3(96,8--95 5) und Theo Wied(Stuttgart⸗Münſter) 192.3(96.6⸗95,7); 4. Heinz Schwepf(Bad Kreuznach) 191.8(94.996.); 5. Karl Kamos (Düſſeldorf) 1915(94,4•97.); 3 Heinz Walter(Eſſen⸗WM) 191,3(95.-95,7); 7. Leopold Frenzel(Leipzig) 190,3 (94.7495,0) 8. Adolf Doßler(Würs⸗burg) 187,2(93.-942); 9. Horſt Röſcher(Warnemünde) 186,9 102 6+-94.); 10. Al⸗ bert Steidle(Hüttlingen⸗Württ.) 185.7(92,9--92,8); 11. Werner Günther(Gera) 185,6(93,1192,5). VVVPPPPPPPPPPPPPUPUUPVUVUPCPVPVPVPVPVPVPCPPBVB ¶BfTiCxQ ··¶PP·˖¶ððꝙ rðiI]? L·—————— Slowakei-Bexer ohne Sieg Deutſchland gewann den Länderkampf 14:2 Im vierten Boxländerkampf gegen die Slowakei, der am Sonntag vor zahlreichen Zuſchauern in Litzmannſtadt abgewickelt wurde, konnte die deutſche Nationalſtaffel, wie erwartet, wieder einen zweiſtelligen Sieg davontragen. 14:2 lautete auch diesmal das Ergebnis. Die Slowaken, die durch Kämpfe mit den im internationalen Boxſport füh⸗ renden Nationen lernen wollen, blieben gegen die noch nicht einmal ſtärkſte deutſche Mannſchaft ohne Sieg und kamen nur durch zwei Unentſchieden zu ihren Ehren⸗ punkten. Seidel, Kleinholdermann und Kubiak gewannen ihre Kämpfe entſcheidend, bei den Punktſiegen von Benecke, Petri und Schmedes gab jedesmal die beſſere Technik der Deutſchen den Ausſchlag. :0 ſtand es bereits, ehe die Gäſte zu ihrem erſten Punkt kamen. Benecke(Magdeburg) hatte im Fliegen⸗ gewicht Minarek hoch ausgepunktet, und anſchließend kam Seidel(Berlin) über Stab in der dritten Runde zum erſten k. o. des Abends. Mit einer vollen Rechten ſchlug er den Rechtsauslager ſür die Zeit zu Boden. Petri (Kaſſel) im Federgewicht ſchlug Pauer überlegen nach Punkten, und im Leichtgewicht kam Altmeiſter Schmedes (Dortmund) durch ſeine Kampferfahrung, der Bleſak ein⸗ ſach nichts entgegenzuſetzen hatte, zum Punktſieg. Im Weltergewicht kam Virnich(Köln) gegen Siladi nur ſchwer in Schwung, er holte gegen Schluß, als der Slowake an Luftmangel litt, aber noch zu einem Unentſchieden auf. Das Mittelgewichtstreffen zwiſchen Kubiak(Herne) und Hrebicek wurde in der zweiten Runde nach dem dritten Niederſchlag zugunſten des Weſtfalen geſtoppt. Schrandt (Hamburg))) kam im Halbſchwergewicht gegen Kalamen nur zu einem Unentſchieden, da der ſlowakiſche Richter ſeinen Mann als Sieger hatte. Einen ſchnellen k..⸗Sieg gab es im abſchließenden Schwergewichtstreffen. Klein⸗ holdermann und Javorek lieferten ſich von Beginn ſchwere Schlagwechſel; der lange Berliner //-Mann kam zuerſt durch, und ſchon in der erſten Runde wurde Javorek ausgezählt. Die Ergebniſſe: (Vom Fliegengewicht aufwärts): Benecke (D) ſchl. Köln⸗Aachen: Moſellarnd— Köln⸗Aachen(Nachw.) 311. Oſtmark: Admira Wien— Poſt⸗Si) Wien:0, Rapid Wien— Floridsdorf 10:2, Auſtria Wien— Sturm Graz :2, Wacker Wien— Sportklub:2. Sudetenland: Endſpiel um den Wanderpreis des Gau⸗ leiters Heulein: NSTG Troppan— NS Teylitz⸗ Schönau 423 n. Verl. Oſtyrenßen: Pruſſia Saml. Königsberg— VfBKönigs⸗ 82—— Danzig⸗Weſtyreußen: Wacker Dantzig— Preußen Dan⸗ zig:1, Elbinger SV 05— Ordnungspolizei Danzia:2. Mitte: Wacker Halle— S 05 Deſſau.2, 1. SB Jena — Crick⸗Vikt. Magdeburg kampflos für Jena, 98 Deſſau— 1. S Geva:2, SC Erfurt— Vf 96 Halle 311. Nordmark: Hamburger SB— Kilia Kiel:2. Barmbek⸗ Wilhelmsburg 09:8, Holſtein Kiel— Polizei übeck:1. Pommern: MTV Pommerensdorf— 9S Pütnitz 0111. Berlin⸗Brandenburg: Hertha⸗BScé— Blauweiß 1890 :4, Terrnis Boruſſia— Lufthanſa:0, Union Oberſchön⸗ weide— Ordmungspolizei:5, Brandenburger SC 05— Minerva 93 112. Niederſchleſien: Gelbw. Görlitz— LSWäReinecke Brieg Sberſchleſien: Beuthen 00— Tuce Schwientochlowitz:2, Vorw. Raſenſp. Gleiwitz— Germ. Königshütte:4, Hin⸗ denburg 00— TuSS Lipine:1, RSG Myslowitz— Preu⸗ ßen e 41, SVa Bismarckhütte— 1. FC Katto⸗ witz 13:0. Sachſen: Chemnitzer BC— Polizei Chemnitz:1. BB Leipzig— Guts Muts Dresden 38. Kriegsturnier⸗End⸗ ſpiel im Bezirk Dresden: Dresdner SC— Sportfr. 61 Dresden:2. Niederſachſen: Hannover 90— Arminia Hannover:2. Niederrhein: Hamborn 07— LSWStettin(Fr. Sp.) 918. 2. In Agram: Städteſpiel: Agram— Nürnberg⸗Fürth:2 1. Fußbalklaſſe im Gan Weſtmark Oſtpfalz: Ve Speyer— Vic Frieſenheim:2, Oppau — Reichsbahn Ludwigshaſen 50. Saarbrücken: Altenkeſſel— Sultzbach:0. Nordſaar: SpVgg Elbversberg— Bor. Spieſen 03, Bild⸗ 735— Merchweiler:1, Vſd Homburg— Homburg Nord Wieder Würzburger Rickers Bayerns Frauen⸗Hockeymeiſterſchaft entſchieden burgerinnen zeigten das reifere Spiel und hatten auch ſtets im Feld Vorteile. Das Führungstor ſchoß aber Nürnberg. Eine der vielen Ecken führte dann durch Frl. Jung zum Würzburger Ausgleichstreffer und in der zweiten Halbzeit ſchoß Frl. Hebbel für Würzburg das ſieg⸗ bringende Tor. Die neuen Saalsportmeister Eindrucksvolle Titelkämpfe der Radfahrer Unter einer Rieſenbeteiligung und großer Anteilnahme der Zuſchauer wurden am Wochenende in Hannover die deutſchen Kriegsmeiſterſchaften im Hallenradſport durchge⸗ jührt. Zwar fehlte aus der Meldeliſte mancher überragende Könner der letzten Jahre, aber die nachdrängende Jugend füllte die Lücken vollwertig ans. In allen Wettbewerben um Meiſterſchaft und Reichsſieg gab es bei den großen Fel⸗ dern heiße Kämpſe und knappe Entſcheidungen. Ergebniſſe des erſten Tages: Einer⸗Kunſtfahren: 1. Kurt Heimke 309,4.: 2. Ede Groman(Bonn) 2763.; Bernhardt(Diamant Hannover) 242,1 Punkte. Zweier⸗Kunſtfahren für Frauen: 1. GSe Darmſtadt (Ellt und Erna Weber) 192,7.; 2. RSC Frankfurt⸗Born⸗ heim(Roſel Braun— Lotte Peters) 182,9.; 3 Concordia Burghauſen(Maria Ertl— Paula Lammer) 157,6 Punkte. Weitere Entſcheidungn ſielen bei den Kriegsmeiſterſchaf⸗ ten der Saalradſportler in Hannover am Sountagvormittag. Der Reichsſiegerwettbewerb im Zweier⸗Kunſtfahren (Männer): 1. Kurt Hilbig— Werner Seifert(Poſt SG Hamburg) 265,5.; 2. RV Heilbronn 253,1.) 3. RVFlott⸗ weg Kaſſel 246,5 Punkte 1. RB Mainz⸗Biſchofs⸗ (Wanderluſt) 3. Werner Sechſer⸗Kunſtfahren(Männer): heim 350,5.; 2. Brunswiek Braunſchweig 346.; 3 Sturmvogel Görlitz 320 Punkte. Gruppenfahren(Männer): 1. RV Wanderluſt Leipzig⸗ Stötteritz 225,7 Punkte. Frauen: 1. Bonner Radfahrer 228,9.; 2. Hawa⸗Gbricke Hannover 223,9.; 3. Bonner Radfahrer 2. Mannſchaft 210.7 Punkte. E. Simeth—Sello Radballmeiſter Der Ausklang der glanzvoll verlaufenen Kriegsmeiſter⸗ ſchaften im Saal⸗Radſport bildete in dem von 5000 Zu⸗ ſchauern beſuchten Kuppelſaal in Hannover das„Feſt der Meiſter“, bei dem die bereits vorher ermittelten Reichsſie⸗ ger unr Meiſter im Kunſt⸗ und Gruppenſahren noch einmal ihr großes Können zeigten. Auch der Kampf kam dabei zu ſeinem Recht, die Radballer ſtritten in der Schlußrunde um den Sieg in der Meiſterſchaft, der ſchließlich wieder an die Turngemeinde Leipzig⸗Lindenau fiel. Deutſche Meiſterſchaften: Zweier⸗Radball: E. Simeht-Selle(Leipzig), 2. Schrei⸗ ber—Blerſch. Frauen: Zweier⸗Kunſtfahren(Reichsſieger⸗Wettbewerb): Elli Weber— Erna Weber(G Darmſtadt). Vom Wintersport Winterſportwoche auch in Kärnten Im Swortgau Kärnten werden in der Zeit vom 28. Ja⸗ nuar bis 1. Febrwar winterſportliche Veranſtaltungen be⸗ Leutenden Ausmaßes durchgefühvt, die jetzt in einer„In⸗ tentationalen Winterſportwoche in Kärnten“ zuſammen⸗ gefaßt wurden. Das Programm dieſer Großveranſtaltung liegt bereits im einzelnen ſeſt und hat ſolgen des Ausſehen: 23. bis 25. Januar: Deutſche Meiſterſchaft im Eisſchnell⸗ laufen und Reichsſiegerwettbewerbe der Frauen in Kla⸗ enfurt; 28. und 29. Jannar: Länderkampf Deutſchland— orwegen im Eisſchnellaufen in Klagenſurt; 30. Jannar: Ski⸗Torlauf und 5 mal 10⸗Kilometer⸗Staffellauf in Villach; 1. Febrnar: Großer Sprunglauf in der Hubert⸗Klausner⸗ Kampſbahn in Villach⸗ „Gemeinſchaft deutſcher Skiläufer“ Für Freunde des Skilaufes, die ſich nicht vereinsmäßig binden wollen, wurde vom Reichsſportführer innerhalb des NS⸗Reichsbundes für Leibesübungen die„Gemeinſchaft deutſcher Skiläufer“ ins Leben gerufen. Jeder kann auuf dieſe Weiſe au der weiteren Ausbreitung des Skiſports zum wahren Volksſpordt mitarbeiten. Keiner ſoll ſich als „wibder“ Skiläufer bezeichnen laſſen. Jeder denke an die Unfallverſicherungsmöglichkeiten. Anfragen beantwortet die Geſchäftsſtelle der„Gemeinſchaft deutſcher Skiläufer“ in Inmsbruck, Poſtſchließfach 129. Dahlaviſt will pauſieren Der ſchweciſche Ski⸗Weltmeiſter Alf Dahlgviſt— er gewearn im Februar in Cortina'Ampezzo den 18⸗Kilo⸗ meter⸗Langlauf— will ſich in dieſem Winter nur an Ver⸗ anſtaltirngen in ſeiner Heimat beteiligen und erſt im Jahre 1943 wieder nach Mitteleuropa und nach Darmiſch kommen. Dahlaviſt, der von Beruf Feuerwehrmann iſt, meint, er kömte in dieſem Winter aus beruflichen Grün⸗ den nicht gut abkommen. Eishockey Schweiz— Schweden:3 Im Züricher Eishockey⸗Länderkampf zwiſchen der Schweiz und Schweden hat nicht, wie urſprünglich gemel⸗ det, Schweden geſiegt, ſondern die Schweizer hatten dies⸗ mal das beſſere Ende. Sie gewannen mit 63(:1,:1,:1) Toren ſogar necht en drucksvoll. Innerhalb von wenigen Wochen war das ſchon der dritte ſchwediſch⸗ſchweizeriſche Länderkampf. In Stockholm gewannen die Schweden vor 14 Tagen mit:0 und in Baſel gab es vor einer Woche ein 22. Die ſchwediſchen Farben vertritt der Hammarby J. F. 11 Sportkreise in Franken Mit Wirkung vom 1. Dezember 1941 wird der neue Sportgau Franken des NSR. ſich gebietsmäßig mit dem politiſchen Gau Franken decken. Der bisherige Sportkreis Feuchtwangen iſt dem Sportkreis Dinkelsbühl, der Kreis Gunzenhauſen dem Kreis Weißenburg, der Kreis Hersbuck dem Kreis Fränkiſche Alb(Lauf), der Kreis Hiltpoltſtein dem Kreis Schwabach und der Kreis Scheinfeld dem Kreis Ruhiges Geschän an den Aktienmärkten Berlin, 8. Dezember. Die Aktienmärkte wurden zu Begüin der neuen Woche erneut durch ruhige Geſchäftstätigkeit gelennzeichnet. Die Kursbewegung war hierdurch überwiegend nach oben ae⸗ richtet. Feſter lagen insbeſondere Gummi⸗ und Linoleum⸗ aktien, einzelne Elektrowerte und Spezialpapiere. Am Montanmarkt waren die Wertſchwankungen unbedeutend. Rheinſtahl ſtiegen um /, Höſch um 0,25 und Budevus um 0,50 v. H. Vereinigte Stahlwerke büßten 0,25 v. H. ein. Bei den Braunkohlenwerten lagen Rheinebraun um 1, bei den Bauwerten Holzmann um 6,75 v. H. höher. Kaliaktien wurden geſtrichen oder wenig verändert notiert. Am Markt der chemiſchen Papiere lagen von Heyden 1 v. H. höher, Rücgers hingegen 1,50 v. H. niedriger. Farben ſtie⸗ gen um/ v. H. Bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten gewannen Dt. Linoleum 1 und Conti⸗Gummi 1,75 v. H. Von Elektroaktien ſind AEch mit plus 0,25, Accumulatoren und Siemens Vorzüge mit je plus 1 ſowie Siemens mit plus 1,50 v. H. zu erwähnen. Bei den Verſorgungswerten ſtellten ſich EW Schleſien und HEW je 1 v. H. niedriger, Waſſer Gelſenkirchen hingegen 3 v. H. höher. Autoaktien lagen auf Vortagsbaſis. Von Kabel⸗ und Drahrwerten ſtie⸗ gem Felten um 2 v. H. Die Anteile von Maſchinenbau⸗ fabriken lagen ſehr ruhig, wobei Demag 0,75 v. H. ver⸗ loren. Zu erwähnen ſind noch Schultheiß mit minus 0,50, Feldmühle mit minus 7, Bemberg mit minus 2 v. H. und Reichsbankanteile, die nach der kräftigen Steigerung in den letzten Tagen 1 v. H. bergaben. Am variablen Rentenmarkt ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe anfangs auf 162,60 gegen 162,30, gab alsbald aber auf 162,50 nach. ——398 8. Dez. Am Geldmarkt blieben Valuten unver⸗ ändert. * Gemeinnützige Bangeſellſchaft Kaiſerslautern AG, Kaiſerslauern(Weſtmarkh. Laut Geſchäftsbericht aing der Wohnungsbau auch im Geſchäfts⸗ und Kalenderjahr 1940 vorwärts, wenn auch in langſamerem Tempo. Die 200 Volkswohnungen an der Galgenſchanze ſind ſchon bezogen oder doch in kürzeſter Friſt bezugsfertig. Die reſtlichen 64 Volkswohnungen des Bebauungsplanes für das Galgen⸗ berggelände werden gleich nach Krüegsende errichtet wer⸗ den. Die Mieteranteile werden von den Mietern auf Dauer des Mietverhältniſſes gegeben mit 3 Prozent Zin⸗ ſent. Am Jahresſchluß gehörten der Ach 424(Vorfahr 374) Häuſer und 1824(1624) Wohnungen. Bei Mieteinnahmen in Höhe von(alles in Mill. /).75(0,79) und ſonſtigen Erträcſen von 0,066(0,073) verbleibt ein Reingewinn von 14808(/ 5916) aus dem diesmal au die Alticr⸗ reihe C(6 des AK) 2 Prozent Vorzugedividende verteilt werden ſollen. Der Reſt mit/ 308(Vorjahr der ganze Reingewinn) wird vorgetragen. Die oc ſtimmte Ge⸗ ſchäftsbericht, Gewinn⸗ und Verluſtrechnuna und Gewinn⸗ verteilung lt. Vorſchlag zu. * Behörden und Dienſtſtellen im Elſaß. Zweite ver⸗ beſſerte und auf den neueſten Stand gebrachte Ausgabe. .50. Verlag G. Braun in Karlsruhe a. Rh. Während die Anfang dieſes Jahres erſchienene 1. Ausgabe natur⸗ gemäß nur beſchränkte Angaben brachte, enthält dieſe neue Ausgabe ſehr viel ausführlichere Angaben mit nament⸗ licher Aufführung der Beamten. Im beſonderen wurden die Veränderungen in der Finanz⸗ und Wirtſchaftsabtei⸗ lung erfaßt, alle Haupt⸗, Mittel⸗ und Volksſchulen, ſowie die höheren Schulen aufgenommen und zahlreiche neue Dienſtſtellen verzeichnet. Beigegeben iſt wieder die Karte Baden⸗Ilſaß Kreiseinteilung, die auch einzeln abgegeben wird für 60 Pfg. auf ſtärkerem Papier. Auch dieſe Karte iſt auf den neueſten Stand gebracht, wichtig beſonders durch Aufhebung des Kreiſes Erſtein. Frankkurt 2. N. Dt. Gold u. Silber 3 Deutsche ſestverzinsliche Werte JDeutsche Steinzeug. 283.5 384,5 6. 8[Durlacher Hot— Eichbaum-Werger.. 178.0 177.5 DEUrscRE SrAATSANLEIHEN Elektr Lich G55 Schatr D. K 101 101.0] Ersiugen- Uron.. Enzinser-Union 4 Baden 1027 9 ˖„„„I6 Farben—— 157.7 Aitbes Dt Reich. 162.7 162.4 Gesfürel———97 e 55 4 Heidelberg 26.. 10“.7 4% Wanrneim 20—. 10%3 100.2] Hossch Peraw... 10, 180 * 85 kefterraberei— 14 i. alker Brauerei* 4% Frank Hvo. Gyt. Klein. Schanzl. Becker 98 950 RHeg. Bant*. 103.5 75 4 ein Hvo. Ba anz.-— „E 3 und- 8.. 103,5. Ludwisshaf Akt r. Pfälz Hyn Bank Ludwiashaf Walzm 33 24—26 R—-99.„ Mannesmann. 50.5 4½ Rh. EHvp-B. 44 u0)... Metellgesellschaft. 248.0 249,0 4 Rh fivo Bank 47. Bhein Elektr. Mannh. 176.90 175 5 WousTRE ORTGATONEN RBfer, Westt Elektr. 230— 6. Daimler-Benz 27. 4.„ Salzdetfurtn %½ bt Ind-Bank 30..1 106.1 Salzwerk Heilbronn 400,0 400.0 5, Gelsenkirchen v. 36 14.7 104.7[Schwartz-Storchen 199,0 198.0 45— N— 79——5 149.5 er Stahlwerke 0(JSiemens u Halske. 3 810 Farb Rl-Ani, 2 150,5 150.5 Süddentsche Zucker 1740 1240 AKTIEN Zellstoff Waldhof 130.5 130,7 Ada-Ada Schuhfabrir. BANKEN AIlerserke Kiever 103,5 166.80 Sadische Bank 148.0 148.0 Bavr Hvp. u-Bank—— Zuxsv-Nürnb Masch 22 eutsche Bank.. 144.7 145, Sarr Iiotorerwerke 188.0 180,[ Beutsche Reiehsbank 188.5 135,2 Dresdner Bank 143.0 Pfälz Hyp-Bank. 145.0.7 Rhein Hvo-Bank 176,0 176,0 167.6 1) Zwischenkurs. Brown Boveri& Cie 102.0 Zontin. Gummi.. Daimler-Benz.... 201.0 22. Deutsche Erdõl „* Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember * erhielten wir die unfaß- bare Nachricht, daß un- ser innigstgeliebter Sohn und Bruder. Helmut Leist Uoff. in einem Pionier-Batl., am 25. Oktober 41 im blühen- den Alter von fast 23 Jahren in soldatischer Pflichterfül- lung im Osten den Helden- tod gestorben ist. Waldhof-Gartenstadt, Kiefern- bühl 22, den 8. Dez. 1941. In tiefstem Schmerz: Michael Leist und Frau nebst Angehörigen. Für uns alle unfaßbar * erhielten wir die Nach- richt, daß unser über alles geliebter, unvergeßlicher einziger Junge und Bruder, unser Enkel und Neffe, der Soldat Werner Glaser Kriegsfreiw. in ein Inf.-Rgt. nicht mehr zu uns zZzurück⸗ kehrt. Er fiel in treuer Pflicht- erfüllung im Osten. Schwager, Onkel und Vetter. Herrn Bezirksdirektor a. D. Jean Rieder an den Folgen eines Unfalles. wohlvorbereitet und versehen mit den bl. Sterbesakramen⸗ ten im 75. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Ludwigshafen /Rh., Munden- heimer Str. 251, Mannheim. im Felde, den 7. Dez. 1941. Die tieftrauernd Hinter- bliebenen: Elisabeth Rieder geb. Görz Hans Rieder u. Frau Hedel Joseph Rieder u. Frau Friedel Oberarzt Dr. Eugen Rieder. 2. Z. im Felde und drei Enkelkinder. Die Beerdigung findet Don⸗ nerstag, den 11. Dezbr. 1941, 13.30 Uhr, in Muhbach bei Neustadt a. d. Weinstr., von seinem Elternhause. Herren- hofstraße, aus statt. Bahn- verbindung ab Ludwigshafen a. Rhein 11.30 Uhr über Neu- stadt a. d. Weinstr. 26707 In unsagbarem Schmerz: Philipp Glaser nebst Frau geb. Frank u. Tochter Edith Die Groſleltern: Aug. Frank und Anverwandte. früher jetzt Posen, Jarotschiner- straße 6. den 8. Dez. 1941. Mannh., Rheindammstr. 31. VERMISCHTES Erholungsheim Pension Berghaus Urberg-Schwand(südl. Schwarz wald), ideale, ruhige Höhenlage bietet Daueraufenthalt. Schönes Ski- und Rodelgelände. VERI OREN Goldenes Zigarren-Btui am 30. 11 1941 verloren. Abzugeben gegen hohe Belohnung. Adresse Zu er- kragen: Ruf 433 51. 26 7⁰3 TAUSCH-ANZEICEN Guterhaltene Ski-Stiefel Größe 37 gegen Größe 40 und Größe 41 gegen Gr. 42-43 zu tauschen ge⸗ sucht. Fernspr. 415 60. 26 bäume wieder ausschließlich auf folgenden Plätzen verkauft: Im Stadtbezirk: a) auf dem Meß⸗ platz, b) auf dem Zeughaus- platz, c) auf dem Platz an de- Heilig-Geist-Kirche; d) auf dem Augartenmarktplatz; e) auf den Platz Lindenhof vor dem Alters- heim. In den Vororten, ausge- nommen Sandhofen, findet dei Verkauf auf den Kirchwerh⸗ plätzen statt. Verkaufsplatz fü. die Weihnachtsbäume in Sand⸗- hofen ist der Privatplatz an de: Domstiftstraße; außerdem wer⸗ den Bäume im Almenhof auf dem Platz an der Neckarauei Straßze, Nähe der Haltestelle Almenhof. und auf dem Pfingst- bergplatz verkauft. Der Verkauf beginnt am Donnerstag, 11. De- zember 1941, und dauert bis 14. Dezember 1941, 15 Uhr.— Mannheim, den 3. Dezember 41 Der Oberbürgermeister. 191 Vollzug des Hebammengestzes Den nachverzeichneten Hebam- men wurde die weitere Berufs⸗ ausübung gestattet: 1. Auer Elise, Oftersheim 2. Bassauer Elisab., Laudenbach 3. Bodnarzuk Eva, Ladenburg 4. Büchner Marg. Altlußheim 5. Braun Elise, Brühl 6. Burkart Maria, Oftersheim 7. Chlaus Barbara, Reilingen 8. Dörsam Kath., Lützelsachsen 9. Eichhorn Elise, Reilingen 10. Fath Eva, Oberflockenbach 11. Fillinger Marg., Hockenheim 12. Gaa Maria, Plankstadt 13. Gaa Wilhelmine, Plankstadt 14. Gaßner Therese, Heddesheim 15. Gräber Luise. Hemsbach 5 Gött Anna, Fdingen Hannemann Marg., Weinheim 700118. Hauser Margar., Schriesheim 26. Keil Margar., Leutershausen 27. Köhler Elisabeth, Altlußheim 28. Koppert Käthe, Weinheim 29. Mangold Barb., Heddesheim 30. Martin Helene, Ketsch 31. Matt Magdalene, Edingen 32. Müller Klara, Hockenheim 33. Münch Priska, Reilingen 34. Pfister Anna, Brühl 35. Röhm Barbara, Plankstadt 36. Rommeis Karol., Weinheim 37. Sattler Anna, Laudenbach -38. Schmiedel Maria, Sulzbach 39. Schmitt Hildeg., Ladenburg 40. Schmitz Marg., Schriesheim 41. Schollenberger., Rippenweier 42. Schröder Kath., Großsachsen 43. Siegel Else, Oftersheim 44. Siegel Therese, Heddesheim 45. Sutter Marg., Ladenburg 46. Ullrich Luise Hockenheim 47. Weißenseel., Schwetzingen 48. Wesch Frieda, Edingen 49. Wetzel Eva, Leutershausen 50. Willauer Frieda. Neulußheim 51. Wolf Berta, Brühl. Mannheim, 2. Dezember 1941. Der Landrat 4/18. 26704 MIET-GESUCHE Gut möbl. Zimmer f. kaufm An⸗ gestellten zum 10. 12. 1941 ge- sucht.- Angebote erbeten an: Joseph Vögele.-., Mannheim, Sekretariat. Fernruf Nr. 450 41. Hausapp. 16.(236 1 oder 2 leere Zimmer, evtl. mit Bad- u. Küchenbenützung, voy Selbst. berufstät. Frau gesucht Ang. unt, St 3058 an die Gesch (Aussicht auf Prokura) zum baldmöglichen Eintritt gesucht. Nur Herren, welche mit dem Walzeisengeschäft in Süd⸗- deutschland und den Bestim- mungen des BDE vertraut so- wie bei der einschlägig. Kund- schaft persönl. eingeführt sind. wollen sich unt. Beifügung von Zeugnisabschriften melden.— Carl Spaeter.m. b.., Zentral- verwaltung. Duisburg. 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Schwabach; 11. Strabburs 213.052.03 1,97 1 9% Neckargesel ſchl. Javorek(S) in der 1. Runde k. o. Sieg über den 1.§9 Nürnberg erfolgreich. Die Würz⸗ Weißenburg. Maxau.13,783.751.72].68.6I Mannheim 2,571 2,631 2. 48 2,40 8 5 19. Heidemann., Hockenheim FAMILIEN-ANZEIGEN Gott dem Allmächtigen hat Amtl. Bekanntmachungen 20 Hook Anna, Schwetzingen OFFENE STELLEN AUTOMARKT 9⁴9 0 21. Anna, meinen lieben. herzensguten Weihnachtsbaumhandel 1841 betr. 2. Jakobi Rung, Ladenige Erstklassiger Eisenhändler für un-Ein Eint ierradlie -Anzei Mann, unseren immer, treu Perr.23. Joswig Maria, Neulußheim FFF onner- Vierradlieferwagen eneene, 1051 II Sssertese, Feken. Ursgerter sererorienne. Peren aachſg, enn e Einne cben f, weicch. eſtecknckee Fele eboee erkeſen an, Feresee⸗ 6 Se 8 in diesem Jahr die Weihnachts- 25. Eeniptner Christine, Ketsch keit mit Ausbaumöglichkeit Werk FErich Ross, Chemische Bestellungen deutlich schrei. — Sie ver⸗ meiden dadurch im eig. Interesse rrtümer. 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