rrrreensterresrse zinger Str 44. Meerfeldſtr 13. Neßiſcherſtr 1, FeHauptſtr 55. WOppauer Str 8, SeFreiburger Str 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25 f. d. folgend Monat erfolgen 80 PJ. Neue Mannheimers Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. Trägerlohn, in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.70., durch die Poſt 1,70 M. zuzügl 42 Pf Beſtellgeld Abholſt. Waldhofſtr 12, Kronprinzenſtr 42. Schwet⸗ Pf Für eitu reiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pl., 79 mm breite Textmillimeter⸗ Familien⸗ und Kleinanzeigen ermätzigte Hrundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 12. Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mannheimer Ueues Tageblatt? Dienstag, 27. Jannar 1942 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazelt Rannbein 153. Jahrgang— Nummer 26 Amerikaner landen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Jannar. Die geſtrige Erklärung des amerikaniſchen Kriegsminiſters Stimſon, daß ein amerikaniſches Truppenkontinent in Nordirlaud gelandet ſei, hat, wie ſchwediſche Korreſpon⸗ denten berichten, in England ſelbſt ſonſt gut in⸗ formierte Kreiſe außerordentlich überraſcht. Frei⸗ lich muß dem hinzugefügt werden, daß Gerüchte in dieſer Richtung ſchon ſeit etwa zehn Tagen in der internationalen Preſſe kurſierten; dieſe Ge⸗ rüchte durften jedoch in der engliſchen Preſſe nicht einmal andeutungsweiſe wiedergegeben werden. Nach einer Meldung von Reuter handelt es ſich um„mehrere tauſend Mann“ Infante⸗ rie., und zwar Linientruppen, die mit leichter Feld⸗ artillerie ausgerüſtet ſind. Der Kommandeur des Kontingents, Generalmajor Hartle, wurde nach der Landung„in einem nordiriſchen Hafen“ von dem Gouverneur Nordirlands, Abercorn, und dem Pre⸗ mierminiſter Andrews begrüßt. Außerdem hatte ſich der britiſche Luftfahrtminiſter Sir Archibald Sinclair eingefunden, der in einer Anſprache an die Truppen verſicherte, daß es ſich um kein„Kriegs⸗ manöver“ handle, ſondern um den Teil des„allge⸗ meinen Gebrauches unſerer Reſerven“, über den Rooſevelt und Churchill beſtimmen. Die Philippinen, Niederländiſch⸗Indien und die britiſchen Territorien iſt Oſtaſien, ſo fuhr der Miniſter ſort. ſeien verheert worden. wobei er freilich zu ſagen unterließ, daß dies vor allem von den Alliierten ſelbſt verurſacht worden ſei. Sinclair ſprach dann noch von dem auſtraliſchen Volk, das bedroht ſei, worüber ſich die verantwort⸗ lichen Leiter völlig klar ſeien. Die Ankunft der Truppen„entſchleiere“ einen Teil des myſtiſchen „Planes“ von Waſhington,„die Macht der Diktatoren au vernichten, wo auch immer ſie ſich zeigt“. Sieht man von dieſen im übrigen etwas dunklen Ausſüh⸗ rungen Sinclairs ab, die mebr ſein rhetoriſches Be⸗ dürfnis befriedigen als den Anſpruch erheben kön⸗ nen, ernſt genommen zu werden, ſo iſt etwas anderes dafür um ſo klarer: Die Landung der Amerikaner in Nordirland, die ſchon lange von einem großen Stab amerikaniſcher Ingenieure und Techniker an Ort und Stelle vorbereitet worden war, ſteht auf das engſte Zuſammenhana mit dem in letzter Zeit er⸗ heblich verſtärktem Druck Londons und Wa⸗ ſhingtons auf Eire, ſeine Neutralität durch Ueberlaſſuna von Flug⸗ und Flottenbaſen allmäh⸗ lich abzubauen. Die ſtandhafte Weigerung der iri⸗ ſchen Regierung führte dann offenbar zu der Ent⸗ ſendung des Expeditionskorps. um den„Verhand⸗ lungen“, die eindeutia den Charakter eines politi⸗ ſchen Erpreſſungsverſuches tragen, einen handfeſten Nachdruck zu verleihen. Dieſem Umſtand fügt wohl auch die Reutermeldung, die über die Zeremonien der Landuna berichtet, die Bemerkung hinzu, daß die gelandeten Amerikaner„in vielen Fällen iriſcher oder nordiriſcher Abſtammung“ ſeien. Wenn man bedenkt, daß die britiſchen und ameri⸗ kaniſchen Truppenkontingente auf den oſtaſiatiſchen Beſitzungen nun ſchon ſeit Wochen, ohne Verſtärkun⸗ gen zu erhalten, ſich im Kampf gegen einen über⸗ im Nordirland legenen Feind befinden, während andererſeits die USA. großzügig nach England Truppen ſenden, dann iſt dies ein ſprechender Beweis für die offi⸗ zielle Einſtellung Londons und Waſhingtons. wo⸗ nach der europäiſche Kriegsſchauplatz den Vor⸗ rang vor dem pazifiſchen hat. Man kann ſich daher die Enttäuſchung vorſtellen, die dieſe neue und diesmal praktiſche Beſtätigung dieſer Lesart ſowohl in Tſchungking wie vor allem in Auſtralien hervorrufen muß. Die Landuna der Ame⸗ Neues Erpreſſungs-manöver gegen de Baleras Meutralität rikaner erfolgte faſt in dem gleichen Augenblick, in dem Canberra ſich in einem dringenden Hilferuf an Waſhington und London wandte, worauf Churchill bekanntlich die Auſtralier mit dem telegraphiſchen Be⸗ ſcheid abſpeiſte, daß die Frage der Hilfeleiſtung„ge⸗ prüft werden ſoll“. Ein draſtiſcheres Symbol für den Verrat der Alliieten an Auſtralien, dem man vorher die beſten Truppen unter der Vorſpiegelung der„Uneinnehmbarkeit“ der pazifiſchen Poſitionen entlockt hatte, läßt ſich kaum denken, als es in dieſer Landung zum Ausdruck kommt. Meue-Booterfolge an der USAH-Atlantik-Küste Wieder zwölt Handelsschitte mit zusammen 103 000 Bar versenkt!/ Insgesamt 228 000 BNr vernlchtet Gtoge Beute in Nordatrina/ Schlachtschitt.,Barnam“ von Untetseeboot versenkt (Funkmeldung der NM3.) + Aus dem Führerhauptquartier, 27. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Im Oſten fügten die deutſchen Truppen in andauernden harten Kämpfen dem Feinde er⸗ neute ſchwere Verluſte an Menſchen und Material zu. Die Luftwaffe unterſtützte dieſe Kämpfe trotz ſchwieriger Wetterlage. Die Be⸗ ſchießung kriegswichtiger Ziele in Leningrad wurde fortgeſetzt. An der nordamerikaniſchen und kanadiſchen Küſte verſenkten deutſche die Peinblic in Fort⸗ ſetzung ihrer Angriffe auf die feindliche Schiff⸗ fahrt in dieſen Gewäſfern weitere zwölf Han⸗ delsſchiffe mit zuſammen 103000 BRT, darunter ſechs große Tanker. Bei dieſen Angriſſen war das Unterſeeboot des Korvettenkapitäns Za pp beſonders erfolgreich. Seit ihrem am 24. Jannar gemeldeten erſten Auftreten am Weſtrande des Atlantiſchen Ozeans haben unſere Unterſeeboote damit 30 feindliche Handelsſchiffe mit zu⸗ ſammen 228000 BRꝛverſenkt. Kampfflugzeuge, die zu bewaffneter Aufklä⸗ rung eingeſetzt waren, griffen militäriſche An⸗ lagen an der ſchottiſchen Oſtküſte und in Süd⸗ weſt⸗England an. In Nordafrika hat ſich die Beute der deutſch⸗italieniſchen Truppen in den Kämpfen vom 21. bis 25. Januar auf 283 Panzerfahr⸗ zeuge, 127 Geſchütze und 563 Kraftwagen erhöht; außerdem wurde zahlreiches ſonſtiges Kriegs⸗ material erbentet. Durch Einheiten des Heeres wurden 28, durch Einheiten der Luftwaffe 12 —— Flugzeuge abgeſchoſſen oder am Boden zerſtört. In den Gewäſſern um Malta erzielten deutſche Kampfflugzenge Bombenvolltrefſer auf einem britiſchen Zerſtörer. Ein größeres feind⸗ liches Handelsſchiff wurde ſchwer getroffen. Luftangriffe auf Flug⸗ und Seeſtützpunkte der —1757 Malta wurden bei Tage und Nacht fort⸗ geſetzt. Britiſche Bomber warfen in der letzten Nacht Spreng⸗ und Brandbomben auf einige Orte in Die Zivilbevölke⸗ rung hatte Verluſte an Toten und Verletzten. Einzelne feindliche Flugzenge drangen bis in die weitere Umgebung der Reichshaupt⸗ ſtadt vor. Drei der angreifenden Bomber wurden abgeſchoſſen. Wie im Wehrmachtsbericht vom 26. November gemeldet wurde, griff ein deutſches Unterſee⸗ boot unter Führung des Kapitänleutnants Freiherr von Tieſenhanſen vor Sollum ein bri⸗ ſcer Schlachtſchiff an und beſchädigte es wer durch Torpedotreffer. Wie inzwiſchen werden konnte, handelt es ſich um das chlachtſchiff„Barham“, das nach drei Tor⸗ pedotreffern geſunken iſt. Rumänischer General erhält das Ritterkreuz dib. Berlin, 26. Januar. macht verlieh das Ritterkreuz des Eiſernen Kreu aes an: 60 Brigade⸗General Mihai Lascar, Kommandenr einer rumäniſchen Gebirgsbrigade. Brigadegeneral Mihai Lascar hat ſich wegen ſei⸗ ner perſönlichen Tapferkeit und der vorbildlichen Führuna der von ihm befehligten Gebirgsbrigade wiederholt ausgezeichnet. So warf er am 26. Norember 1941 den ſtark ver⸗ ſchanzten Gegner aus Alau und ſtürmte aus eigenem Entſchluß mit ſeinen tapferen rumäniſchen Gebirgs⸗ jägern die Höhen oſtwärts des Kapellenberges. Einen Taa ſpäter nahm ſeine Brigade nach hartnäckigem „Bunkerkampf eine wichtige Höhe, die für die Füh⸗ runa des weiteren Kampfes von beſonderer Bedeu⸗ tung war. churchills Popularität im Schwinden bie Erfolglosigkelt seiner Politik gibt allen zu denken.. 1/ Die Stellung der Vertrauenstrage als letzter Ausweg Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Januar. Die Kriſenſtimmuna in England ver⸗ ſchärft ſich von Tag zu Tag in fühlbarer Weiſe. Zwar wird man gut tun, angeſichts der vielfachen Kriſen, die London anläßlich der vielen Niederlagen erlebt bat, Ereigniſſe dieſer Art mit einer gewiſſen Art von Reſerve aufzunehmen. Mit Recht bemerkt der„Daily Herald“ in einem Auſſatz, der ſich mit der kommenden Unterhausdebatte befaßt, daß ſchon viele„vitale“ Sitzungen des Parlaments in den letzten zwanzig Monaten„mit Feuer angefangen hätten, um dann als glimmende Kohle zu enden“. Doch ſcheint uns die gegenwärtige Kriſe. wenn man von der Dünkirchen⸗Epiſode abſieht, doch mehr in die Tiefe und Breite zu gehen als alle bisherigen. Einer der wichtigſten Gründe dafür iſt die Tatſache, daß in Oſtaſien wieder einmal die militäriſche Schwäche und ſtrategiſche Unfähigkeit Großbritanniens in einem ungewöhnlichen Ausmaß offenbar wurden. Dies mußte um ſo mehr die Ge⸗ fühle erregen, als bisher mehr als die anderen Kriegsſchauplätze, auf denen England ſeine Nieder⸗ lagen bezog, im Hinblick auf Oſtaſien die Vorſtellung von der Unangreifbarkeit völlig allgemein und tief verwurzelt war. Als zweite Urſache tritt dann die auſtraliſche Frage hinzu. Man ſpürt natür⸗ lich in England deutlich den drohenden Verluſt der Sympathien, und das Gefühl, daß dies britiſche Schuld iſt, gibt der gegenwärtigen Kriſenſtimmung einen beſonders leidenſchaftlichen und ernſten Akzent. Angeſichts dieſer Auffaſſung wirkt ſich auch der Um⸗ ſtand aus, daß die bisher geheiligte Perſon Chur⸗ chills gelegentlich, wenn auch ſchwach, in die Diskuſ⸗ ſion einbezogen wird— ein Vorgang, der bisher faſt undenkbar geweſen war. Bezeichnend iſt es, daß der„Daily Herald“ im Ernſt die Frage ſtellt, ob Churchill hente noch die große Popnlarität im Volke genießt wie bis⸗ her. Das Blatt ſcheint die Frage nicht ohne weiteres bejahen zu wollen, denn der Artikel ſtellt feſt, daß das Auftreten Churchills in der Wochenſchau nicht mehr beklatſcht werde wie bisher. Der gleiche Aufſatz beſchäſtigt ſich dann nochmals in ſehr kritiſcher Weiſe mit der Abſicht Churchills, die Vertrauensfrage im Unterhaus zu ſtellen, wovon er offenbar trotz dringender Vorſtellungen, die von allen Seiten erhoben werden. nicht abzu⸗ bringen wäre. Das Gefühl, daß Churchill durch dieſes Vertrauensvotum, das er dem Unterhaus auf Grund ſeines perſönlichen Preſtiges abzupreſſen gedenkt. die durch die Vorgänge in Oſtaſien allgemein alg uner⸗ träglich empfundenen Kabinettsmitglieder retten will, macht nahezu überall einen denkbar peinlichen Eindruck.„News Chroniele“ nennt in dieſem Zu⸗ ſammenhang die Regierung ſchlechthin„ein Kabinett zweiten Ranges“. Der Abgeordnete Granville hat Hinzwiſchen erklärt, daß er beantragen werde, Chur⸗ chill das uneingeſchränkte Vertrauen zu erklären unter der Vorausſetzung, daß die Miniſter, die das Vertrauen nicht mehr genießen,„hinweggefegt“ würden. Obwohl die engliſche Linke an ſich gegen Chur⸗ chills Trick mit dem Vertrauensvotum iſt, befindet ſie ſich doch in einem üblen Dilemma, wie der Korre⸗ ſpondent von„Nya Dagligt Allehanda“ mitteilt. Mit Mißtrauen beobachtet man dort nämlich die Tatſache, daß das einflußreiche konſervative„Komité 1922“ gleichfalls dem Vertrauensvotum ablehnend gegen⸗ überſteht. Man befürchtet daher, daß dieſe konſer⸗ vative Gruppe bei dieſer Gelegenheit nichts anderes beabſichtige, als einige ihrer Leute an die Spitze zu bringen, vor allem Sir John Anderſon einen Namen, der auf die Linke einigermaßen abſchreckend wirkt. Dieſer aus dem parlamentariſchen Konkurrenzkampf der Parteien ſtammende Zwieſpalt gibt Churchill zweifellos eine gewiſſe Chance, ſeinen Willen durch⸗ zuſetzen. Er kann ſich dabei auch auf eine Gruppe ſtützen, die glaubt, daß ihm auf Grund der Vorgänge der letzten Wochen und ihrem peinlichen Weltecho nichts anderes als die Stellung der Vertrauensfrage übrig bleibt, um vor aller Welt ſein Preſtige zu bekräftigen. churchill drũckt sich Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 27. Januar. Churchill ſcheut ſich immer noch vor das Par⸗ lament zu treten. Für den heutigen Dienstag war die ungeduldig erwartete Rede im Unter⸗ aus, der ſich eine Rede im Rundfunk auſchließen ollte, nun endlich vermutet worden. Aber er⸗ neut hat Churchill gebremſt. Am Montagabend wurde plötzlich durch Reuter gemeldet, der Mi⸗ niſterpräſident habe ſeine Rede abermals ver⸗ ſchieben müſſen, da er ſich von ſeinem ſchweren der ihn nach ſeiner Rück⸗ ehr von der Atlantikfahrt befiel, noch nicht ganz erholt habe. Churchill ſcheint verzweifelt darauf zu warten, daß die Lage in Malaya eine Wenduna erfährt und daß die Situation in Nordafrika erneut ſtabiliſiert wird, bevor er vor die Kritiker an ſeiner Regierung im Parlament tritt. Auch ſind die Verhandlungen über die Errichtung eines Kriegskabinetts, um die auſtraliſchen Wünſche zu erfüllen, noch längſt nicht abgeſchloſſen, da Kanada und Südafrika lebhafte Be⸗ denken gegen das Kriegskabinett erhoben haben. Man ſtellt ſich in Kapſtadt und Ottawa nach wie vor auf den Standpunkt, nur der Premierminiſter könne das Dominion maßgeblich in einem ſolchen Kriegs⸗ kabinett vertreten. Es ſei aber unter den obwal⸗ tenden Umſtänden nicht möglich, den Premiermini⸗ ſter für längere Zeit nach England zu ſchicken. Un⸗ ter dieſen Umſtänden würde ein Kriegskabinett nicht ein raſche Entſchlüſſe faſſendes Inſtrument ſein, wie es ſich ſeine Befürworter vorſtellen, da die De⸗ legierten Südafrikas und Kanadas ſich in jedem Fall erſt wieder an ihre Miniſterpräſidenten wen⸗ den müßten. Dieſer Kampf hinter den Kuliſſen iſt noch nicht ausgekämpft und auch er dürfte dazu bei⸗ getragen haben, die Rede erneut zu verſchieben, falls nicht im Laufe des heutigen Tages doch noch ein neuer Entſchluß erfolgt. Die drei Kriegsschauplätze * Mannheim, 27. Januar. Statiſtiker haben ausgerechnet, daß augenblicklich 50 Nationen mit 85 Prozent der ganzen Menſchheit im Kriege gegeneinander ſtehen: und zwar in einem Kriege, der an Ausdehnung der Kriegsſchauplätze wie an Intenſität der Kriegsführung den letzten Weltkrieg von 1914 bis 1918 weit zurückläßt, deſſen militäriſche und politiſche Entſcheidungen ſich nicht wie in jenem Kriege an einent einzigen Punkte zu⸗ ſammenballen, ſondern ſich in gleicher politiſcher und militäriſcher Gewichtsverteilung auf alle Kontinente der Erde erſtrecken. Ueberall auf dem Erdenrund brennen die Flammen dieſes Krieges gleich hoch und überall verzehren ſie ein Stück Geſchichte und bereiten in der Aſche hiſtoriſcher Vernichtung das Feld für neue hiſtoriſche Saat. Und ſo fanatiſch und ſo erbittert wie heute gekämpft wird, iſt ſeit den Zeiten der Religionskriege nicht mehr gekämpft worden: es iſt ja auch eine Art von Reli⸗ gionskrieg, was heute über die Erde zieht, ein Krieg, bei dem es weniger um die Reviſion alter Macht⸗, als um die Reviſion alter politiſcher Glau⸗ bensſyſteme geht. Alle Völker. die in dieſen Krieg verwickelt ſind, fühlen es: es geht diesmal um mehr als um die Formen des politiſchen Lebens, es geht um die Idee dieſes Lebens ſelbſt. Das gibt dem Kampf ſeine Unerbittlichkeit, ſeine Härte, ſeine Grauſamkeit— aber auch ſeine Unab⸗ dingbarkeit: über politiſche Machtverteilung kann man ſich zu jeder Stunde eines jeden Kampfes noch verſtändigen; wenn Leben gegen Leben ſteht, gibt es nur Kampf bis zum Ende. Wir Deutſche ſpüren dieſen elementaren Sinn des gegenwärtigen Kampfes natürlich in erſter Linie in unſerer Auseinanderſetzung mit dem bolſche⸗ wiſtiſchen Rußland. Dieſe Auseinanderſetzung iſt als der große Titanenkampf der Geiſter im Bewußt⸗ ſein unſeres Volkes bereits in myſtiſche Größe hineingewachſen. Von der Schlacht auf den kata⸗ launiſchen Feldern im Jahre 451, in der Ger⸗ manen und Weſtrömer zuſammen in verzweifeltem dreitägigem Ringen den Anſturm der Hunnenmacht Attilas brachen, erzählt die Sage, man habe ſo er⸗ bittert gekämpft, daß die Geiſter der Erſchlagenen den Kampf noch in den Lüften fortgeſetzt und ſich nur zur Ruhe gelegt hätten, um in ſpäteren Jahrhunderten noch einmal zur Fortſetzung und letzten Entſcheidung des Kampfes wieder aufzuſtehen: In Rußland haben wir heute dieſe Wiederguf⸗ erſtehung der katalauniſchen Schlachtt Die beiden ſtärkſten Militärmächte der Welt ſind hier in einem Kampf miteinander verkrampft, von deſſen Wildheit und Erbitterung ſich nur eine ſehr leben⸗ Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ dige. mit allem Dämoniſchen vertraute Phantaſie eine Vorſtellung machen kann. Auch hier nahm das Kämpfen kein Ende, als der Kampf ſelbſt mit den deutſchen Siegen im Sommer in Wirklichkeit ſchon entſchieden war. Auch hier wird über Sieg und Niederlage hinaus noch in der wilden, arimmigen Be⸗ ſeſſenheit der Geiſter der Kampf weitergeführt. Der Winter, der in milderen Breiten von altersher jedem Kampf ein müdes Ende ſetzte, hat dieſes Ende in Rußland nicht gebracht, trotzdem er ſich dort zwiſchen die Streitenden geworfen hat mit einer Härte und Entſchloſſenheit, wie ſie ſeit Jahrzehnten kein ruſ⸗ ſiſcher Winter mehr gezeigt hat. Niemals iſt ein grauenvollerer Triumph des Menſchen über den Winter gefeiert worden als heute in Rußland, wo im Heulen des Schneeſturmes nicht anders gekämpft, geblutet und geſtorben wird als in der dörrenden Hitze der ſommerlichen Sonne! Der ſtrategiſche Sinn und das ſtrategiſche Ziel der Kämpfe iſt klar: die deutſchen Armeen kämpfen darum, die im Sommer errungenen Poſitionen als Ausgangspunkte für die neue Frühjahrsoffenſive zu behaupten, die rote Armee kämpft darum, die ver⸗ lorenen Poſitionen nach Möglichkeit zurückzugewin⸗ nen und den Ring des Gegners um die bedrohten lebenswichtigen Zentren des bolſchewiſtiſchen Reiches ſoweit zurückzudrücken, daß man genügend Vorfeld für eine wirkſame ſtrategiſche Verteidigung im Som⸗ mer erhält. Das iſt das geringſte ſtrategiſche Ziel, das ſich der rote Generalſtab geſetzt hat: in London und in Waſhington hat man ihm größere zudiktbert. Dort hofft und erwartet man. daß der roten Armee das Gleiche gelinat, was der deutſchen Armee in ihrer Sommer⸗Offenſive gelungen iſt: die Zurück⸗ werfung der deutſchen Truppen bis zu ihren Aus⸗ gangsſtellungen vom vorigen Jahre und die Er⸗ ſchöpfung ihrer Kampfkraft für den großen entſchei⸗ denden Endkampf um die Zukunft Europas und der ganzen Welt. Mittlerweile hat man freilich auch in Lon don und Waſhington die Hoffnung auf die Er⸗ reichuna ſolch weitgeſteckter Ziele aufgegeben; auch die beſcheideneren Ziele der mit den tatſächlichen Gege⸗ benheiten mehr vertrauten roten Generalſtäbler in Moskau ſind dank des zähen Widerſtandes, des un⸗ gebrochenen Kampfgeiſtes, der überlegenen Kampf⸗ moral des deutſchen Soldaten und der größeren Er⸗ fahruna und Schulung ſeiner Führer in den Hinter⸗ grund getreten. Immerhin darf nicht verkannt werden, und wird im deutſchen Volke ganz ſicher nicht verkannt, daß die Abwehr der ſowjetruſſiſchen Offenſive und ihrer Ziele vom deutſchen Soldaten ein Höchſtmaß an Ein⸗ ſatz und Aufopferung verlangt. Es iſt dem neuen Oberkommandierenden Schubkow, dem ſeine wilde Energie den Beinamen der„General ohne Schlaf“ eingebracht hat, zweifellos gelungen, große Teile der ſibiriſchen Armee— ſchon zur Zarenzeit der beſte Teil der ruſſiſchen Wehrmacht!— heranzuführen, ſie von den moraliſchen Eindrücken der bisherigen ſowjet⸗ ruſſiſchen Niederlagen loszulöſen und ſie als voll⸗ wertige, für einen Winterfeldzug beſtens ausgerüſten und mit den klimatiſchen Bedingungen eines ſolchen Fetdzuges von Anfang an vertraute Truppen von höchſter fanatiſcher Entſchloſſenheit in den Kampf zu werfen. Umſo höher iſt der Abwehrerkola der deut⸗ ſchen Soldaten anzuerkennen. Freilich haben ſich Ein⸗ brüche hier und da in der deutſchen Front nicht ganz verhindern laſſen: freilich mußten da und dort Städte und Dörfer, die im Sommer mit gutem deutſchen Blute erobert worden waren, wieder preisgegeben werden; aber das große taktiſche Ziel: der Durch⸗ bruch durch die deutſche Front, iſt ebenſo wenig er⸗ veicht worden wie das ſtrategiſche Ziel: die Ausſchal⸗ tung der deutſchen Angriſfsdrohung für den kommen⸗ den Sommer. Trotzdem klammert ſich London verzweifelt an die ſowjetruſſiſche Offenſive und bauſcht ihre mageren Er⸗ folge zu weltbewegenden Siegen auf. Ein Blick auf die anderen Kriegsſchauplätze, auf denen das eng⸗ liſch Empire um ſeine Zukunft zu kämpfen hat, macht das mehr als begreiflich: In Nordafrika hatte England den großen Schlaa zu führen gehofft. Als Auchinleck ſeine große Offenſive begann. hatte er von Churchill nicht weni⸗ ger als die Vernichtung der Achſenarmeen in Nord⸗ afrika und die Eroberung von Tripolis und Tunis als Ziel geſetzt bekommen. An Vorſchußlorbeeren hat es ebenſowenig gefehlt wie an Verſicherungen von der unerhörten zahlenmäßigen und techniſchen Ueberlegenheit der engliſchen Angreifer gegenüber ihren Heutſchen und italieniſchen Gegnern. Auchin⸗ leck kam mit ſeiner Offenſive, die nach einem Worte Ehurchills die Wende des Krieges bringen ſollte, genau ſo weit wie ſeinerzeit General Wavell: bis in den Raum von Agedabia, bis an jene Grenze zwi⸗ ſchen der eigentlichen Cyrenaika und der ſyrtiſchen Wüſte, die, durch ein ſehr felſiges zerklüftetes Hoch⸗ platcau gebildet, dem Verteidiger alle Erleichterun⸗ gen und dem Angreifer alle Schwierigkeiten bietet. An dieſer natürlichen Verteidigungspoſition rannte ſich der Vormarſch Auchinlecks feſt, nachdem ihm das erſte große Ziel: die Umklammerung und die Ver⸗ nichtung der Achſenſtreitkräſte in den Anfangsſchlach⸗ ten an der ägyptiſchen Grenze nicht gelungen war und General Rommels überlegene Feldherrnkunſt mehr oder weniger wertloſe Wüſtengebiete geräumt Hatte um das Weſentliche: die Kampfkraft ſeiner Truppen, zu erhalten. Heute hat ſich in Nordafrika das Blatt bereits wieder gewendet: heute ſind be⸗ reits die Deutſchen und die Italiener wieder die Angreiſer und Auchinleck und ſeine Engländer und Auſtralier ſind wieder auf dem Rückzug. Noch läßt ſich Plan und Erfolg der Rommelſchen Angriffs⸗ operation nicht ganz überſchauen, noch iſt auch ganz ſicher die Kampfkraft der engliſchen Hauptmacht voll intakt geblieben, aber das iſt jedenfalls erreicht und geſichert worden: der engliſche Kriegsplan in Nordafrika iſt geſcheitert, Tripolis und Tunis ſind keine Ziele für die Engländer mehr, der weſtliche Griff der deutſchen Zange um die engliſche Suezpoſition iſt nicht gelockert worden. Dafür aber hat England ſeine kurzen und vorüber⸗ gehenden Erfolge im afrikaniſchen Krieg, den einer ſeiner beſten Militärkritiker, Liddel Hart, von An⸗ f als„Illuſion und Dummheit“ brandmarkte, mit der Gefährdung, ja mit der Preisgabe ſeiner Poſi⸗ tionen auf dem dritten großen Kriegsſch zuplatz: auf dem oſtaſiatiſchen Kriegsſchauplatz be⸗ zahlen müſſen. in ſeiner Offenſive eingeſetzt hat, die Tauſende von Panzern und die Abertauſende von Flugzeugen, die dieſe Offenſive unterſtützten, fehlten den Engländern in Hongkong und fehlen ihnen jetzt in Malaya und vor Singapur. Wenn man in England heute jam⸗ mert, man habe den japaniſchen Gegner unterſchätzt, ſo iſt das nur zum Teil richtig: auch wenn man ihn richtig eingeſchätzt hätte, hätte man nicht die Mittel gehabt, ihm entſprechend zu begegnen, weil anan ſich auf dem nordafrikaniſchen Kriegsſchauplatz zu ſehr engagiert hatte. In der libyſchen Wüſte ſind jene Auſtralier für England verblutet, nach denen die auſtraliſche Heimat jetzt ſo verzweifelt ruft; dort riehen ſich die auſtraliſchen und neuſeeländiſchen Luftgeſchwader auf, die jetzt den japaniſchen Anſturm gegen den heimatlichen Kontinent abwehren ſollten. Inſoſern darf ohne Uebertreibung geſagt werden, Saß die ſapaniſchen Siege in Oſtaſien auch auf den Schlachtfeldern in Afrika mit errungen worden ſind. Das fagen, heißt gewiß nicht die japaniſchen Siege in ihrer militäriſchen Größe und in ihrer hiſtoriſchen Bedeutung mißachten und mißdeuten. Sie haben Freund wie Feind überraſcht und vor ihrer ein⸗ maligen Größe wird auch die Geſchichte ſich beugen. Japan ſteht heute, noch nicht zwei Monate nach Begiun des Krieges, vor dem erſten, aroßen, ſtrategiſchen Ziel dieſes Krieges: der Sicherung ſeines nationalen Lebensraumes vor jeder Anariffsdrohung der angelſächſiſchen Mächte und ber Erſchließung jener wirtſchaftlichen Mhglichkeiten, die auch eine Fernblockade dieſer Mächte unwirkſam machen. In vier großen Stoßrichtungen durchhricht ſeine Wehrmacht den Ring, in dem ſeine Gegner es erſticken wollten: die Eroberung der Philippinen, wo ſich nur mehr die Feſtung Corregidor und meh⸗ 3 rexe kleinere Stützyunkte auf Mindanab in ameri⸗ kaniſcher Hand befinden, und der amerikaniſchen Stützyunkte im Pazifik, entzieht den Amerikanern iede Möalichkeit eines unmittelbaren Anariſſes ge⸗ gen das japaniſche Inſelreich; die Eroberung Ma⸗ lapas und der Stoß gegen Singapur ſollen Japan in den Beſitz der beherrſchenden Zitadelle des gan⸗ zen oſtaſiatiſchen Raumes bringen, von der, wie von einem Angelpunkt aus, ſich alle Türen zu die⸗ ſem Raum öſſnen oder zuſchlagen laſſen; die Beſet⸗ zung Britiſch⸗Borneos ſtößt das Tor zu den Reich⸗ tümern Inſulindes auf, und die Beſetzung Rabauls brinat Auſtralien in den unmittelbaren Angriffs⸗ bexeich der japaniſchen Wehrmacht. Auf keinem die⸗ ſey Sektoren des großen, gewaltigen, paziſiſchen Ungens konnten England und Amerika, die glaub⸗ ten, Japan als militäriſche Macht ſo überlegen ab⸗ tun zu können, auch nur mit einem einzigen, beſchei⸗ denen Erfolg den Japanern entgegentreten. Der Kriea iſt auch im Pazifik noch nicht entſchie⸗ den, ja engliſche Stimmen verraten, daß man ihn Hort erſt nach der Entſcheidung in Europa zu Eude kämpfen möchte. Aber die Vorausſetzungen für einen japaniſchen Sieg ſind heute bereits ſo ſicher geſchaf⸗ ſen, daß auch eine Hinauszögerung dieſer Entſchei⸗ dung keine Wendung an dem heute ſchon ſicheren Ausgana bringen kann. Dier Krieg, der heute lückenlos um die ganze Erde ſich zieht, wird, eben einmal auch ein lückenloſer Sieg werden, der die jungen Völker der Erde, die dieſen Krieg mit dem ganzen Elan ihres Glaubens und mit dem ganzen Einſatz ihres Lebens beſtritten haben, als neue Herren der Welt in die Zukunft frll PDr. A. W. Nenwahlen zum japaniſchen Unterhaus. Amtlich wirb mitgeteilt, daß die Neuwahlen zum japantſchen Unterhaus auf den 30. April feſtgeſetzt worden ſind. ie 700 000 Mann, die Auchinleck Wenn Singapur verloren geht .. wüte dem engllschen Imperum und dem engüsthen Pluttenand ein gut Teil der Erlstenzbasts entzogen Drabtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm. 27. Januar. Wenn Singapore verloren geht.. Unter dieſem Zeichen ſteht die politiſche Spannung, in der das enaliſche Volk Churchills Ausführungen über die Kriegslage entgegenſieht. Nach dem Urteil der eng⸗ liſchen Militärſachverſtändigen iſt die bedrohte Lage in Oſtaſien ohne amerikaniſche Hilfe nicht mehr zu meiſtern. Das Eingeſtändnis, daß England aus eige⸗ nen Anſtrengungen allein den Siegeszug der Japa⸗ ner nicht aufhalten kann, laſtet ſchwer auf dem briti⸗ ſchen Volke. Cyrill Falls, einer der angeſehen⸗ ſten Militärſchriftſteller Englands, hat nachdrücklich in der„London Illuſtrated News“ darauf hingewie⸗ ſen, daß nach dem Fall Singapurs Indien, Auſtra⸗ lien und Neuſeeland in tödliche Geſahr geraten und die Jnſel ſowie der ſtrategiſch wichtige Oſten zum größten Teil der Produkte des Fernen Oſtens und Auſtraliens beraubt werden würden. von denen Eugland nicht nur abhängig iſt, um den Krieg weiterzuführen ſondern auf denen auch die ganze britiſche Eriſtenz beruht. Die Folgen ſeien gar nicht auszudenken, wenn auſtraliſches Fleiſch und neuſeeländiſche Milch⸗ produkte ausblieben. 1˖ Die Ueberzeugung, daß Englands Kräfte nicht aus⸗ reichen, um neben der Schlacht im Atlantik auch noch die Schlacht im Paziftk durchzuſtehen hat eine ſolche Ernüchterung in der britiſchen Oeffentlichkeit ge⸗ ſchaffen, daß Churchill mit ſehr greifbaren Unter⸗ lagen zur Rettuna der britiſchen Kriegslage aufwar⸗ ten muß, wenn der von ihm vertretene Kriegsopti⸗ mismus auch wieder im enaliſchen Volk Wurzel faſſen ſoll. Die Sorge um Singapur ſtellt im Augen⸗ blick alle anderen Kriegsnöte Großbritanniens in den Schatten. Der Rückzug der Briten aut singapur (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 27. Januar. Ueber die Frontlage auf Malaya erfährt man heute nacht in Tokio, daß die Engländer, Auſtralier und Inder ſich nach den mehrtägigen Kämpfen im Abſchnitt Ang lalſo etwa 100 Km. nordweſtlich von Singapur) kämpfend auf'den Abſchnitt Kulai letwa 40 Km. nördlich von Singapur) zurückgezogen haben. Dabei ſind ihnen die Japaner hart auf den Ferſen geblieben. Militäriſche Kreiſe ſind der Anſicht, daß in dieſem letzten Verteidigungsabſchnitt vor Singapur noch harte Kämpfe ſtattfinden würden, die jedoch den Ausgang der Malaya⸗Kämpfe nicht mehr beeinfluſſen können. Wahrſcheinlich würde der Gegner unter hin⸗ haltenden Rückzugskämpfen verſuchen, das Gros ſeiner Truppen allmählich auf die Inſel Singapur zu rückzunehmen. Nach einer Frontmeldung aus Malaya ſind in den letzten Kämpfen bisher 200 Offiziere und 5000 Mann britiſcher Truppen gefangengenommen worden. Die Lege in Burma„sehr ernst“ Drabtbericht unſeres Korreſvondenten — Liſſabon, 27. Jan⸗ Die Lage in Burma erſchien am Wochenende dem britiſchen Oberkommando in Oſtaſien ernſt, daß ſich General Wavell in höchſter Eile im Flugzeug von ſeinem Hauptquartier in Batavia nach Rangoon be⸗ gab, wo er auf der einen Seite mit dem dortigen Gouverneur Sir Reginald Norman Smith und dem Chef der Militärſtreitkräfte auf der anderen Seite über die Lage ſprach. Nach einer amtlichen Meldung hatte der Beſuch vor allem den Zweck, die Maßnah⸗ men der Militär⸗ und Zivilbehörden gleichzuſchalten, da dieſe Behörden bisher in außerordentlich ſtarkem Ausmaß gegeneinander gearbeitet hatten. In Rangoon, das am geſtrigen Montag erneut ſehr heftig von japaniſchen Fliegern angegriffen wurde. beurteilt man die Situation an der Front außer⸗ ordentlich ernſt und gibt zu, daß die Empire⸗ truppen im Raume von Moulmein endgültig zurück⸗ genommen werden mußten. In London ſucht man die Oeffentlichkeit erneut mit dem Hinweiß zu er⸗ mutigen. daß die chineſiſchen Trupyenverſtärkunnen, die ſeit einiger Zeit in Burma eintreffen. innerhalb weniger Tage ſo ſtark ſein würden, um die Japaner „im Rücken angreiſen zu können“. Japanische-Boot-Exfolge (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 27. Jaunar. Wie offiziell bekanntgegeben wird, haben ſapaniſche U⸗Boote in den Gewäſſern um Sumatra und Java bis zum 22. Januar 13 feindliche Schiffe mit ins⸗ geſamt 88 000 BRT verſenkt. Unter den 13 feindlichen Schiffen befindet ſich ein bewaffneter Handelsdampfer von 15000 BRT, ein Tanker ſowie zwei Frachter von je 8000 BRT, zwei von je 5000 BRT, zwei von je 4000 BRT und fünf andere mit insgeſamt 13 000 BRT. Iapanische Beutezahlen dnb. Tokio, 27. Januar. Das Oberkommando des japaniſchen Heeres konnte jetzt eine Zuſammenfaſſung der Erfolge ſei⸗ ner Verbände auf allen Kriegsſchauplätzen von Be⸗ ginn der japaniſchen Kampfhandlungen bis 17. 1. be⸗ kannt geben. Danach beträgt die Beute an zer⸗ ſtörtem oder noch brauchbarem Material in dieſen 40 Tagen. 633 Flugzeuge, 142 Panzerkampfwagen, 264 Geſchütze, 1149 Maſchinengewehre, 2100 Laſtkraftwagen. Außerdem haben die Heeresverbände bisher ins⸗ geſamt 16 245 Gefangene eingebracht und 2405 Gefallene des Gegners gefunden. Die Beuteziſfern der japaniſchen Seeſtreitkräfte und der japaniſchen ——— ſind in dieſen Zahlen nicht ent⸗ en. Die thalläadische Hiite für die lopaner EP. Tokio, 27. Januar. Ueber die Stärke der thailändiſchen Truppen, dte im Anſchluß an die Kriegserklärung Thailands an Großbritannien und die USu den Befehl zum Ueber⸗ ſchreiten der burmaniſchen Grenze erhielten. berichtet die amtliche japaniſche Nachrichtenagentur Domei aus Banakok, daß es ſich um hunderttauſend Mann handle. Sie arbeiteten aufs enaſte mit den japaniſchen Truppen zuſammen. churchilis Pronhezeinungen und die geschichtliche Wahrheit Er hat immer daneben getippt- nur ein einziges Mal hat er Recht behalten! Unb. Berlin, 27. Januar. Das Deutſche Nachrichtenbüro veröffentlicht inter⸗ eſſante Gegenüberſtellungen deſſen, was Churchill verſprach und was er bielt: 1. Churchill als Kriegsſtratege Am 8. September 1914 erklärte Churchill dem Bürgermeiſter von Antwerpen:„Es geht alles in 8 85 keine Sorge zu baben, wir werden die Stadt retten.“ Zwei Tage ſpäter, am 10. September, fiel Ant⸗ werpen in deutſche Hand. Am 21. September 1914 erklärte Churchill:„Wenn die deutſche Flotte nicht aus ihren Häſen tommt, werde ich ſie ausgraben wie Ratten aus Löchern.“ 295 darauf, am 22. September 1914, torpedterte⸗ Weddigens U 9 die britiſchen Kreuzer„Aboukir“, ne“ und„Ereſſpy“, 4 Phrz⸗ 1015 wöllte Churchill den Weltkrieg in Gallipoli entſcheiden. Das dilettantiſche Aben⸗ teuer koſtete England 34000 Tote und war ein völ⸗ liges Fiasko— und damals wurde Churchill als „erſter Lord der Unfähigteit“ ſchleunigſt ausgebootet. Undwie kſtes inſeinemietzigen Krieg? Im April 1940 ſtartete Churchill das Norwegen⸗ Abenteuer unter der Parole:„Wir werden an der norwegiſchen Küſte das beſetzen, was wir für notwendig halten.“ Die harte Wirtlichkeit war auch hier ſchneller als Churchills Lügen. Im Weſtfeldgug erklärte Churchill noch nach der Niederlage in Flandern am 28. Mai 1940 im Unterhaus:„Die franzöſiſche und die britiſche Armee werden trotz der letzten Rückſchläge in Houand und Belgien die Sommelinie und die Maginotlinie halten und wir werden ſiegen.“ Vierzehn Tage ſpäter war nicht nur die Magtnoi⸗ linie zerbrochen, ſondern lag ganz Frankreich am Boden. während die engliſche Kontinentalarmee zer⸗ 801 und zerlumpt„ihr Dünkirchen“ hinter ſich tt e. Im März 1941 überraſchte Churchill das engliſche Volk durch die Nachricht vom Putſch der Kriegshetzer in Belgrad mit den berühmten Worten, die er vor dem Zentralrat der Konſervativen Partei ausſprach: „I have great news for vou“ Ich habe aute Nach⸗ richten für ſie). Vier Wochen ſpäter war Jugoſlawien militäriſch erledigt, hatte England Macht und Einfluß auf dem Kontinent reſtlos verloren. 3 Bevor der Kampf um Kreta begann, erklärte Churchill am 6. Mai 1941 ſtolz:„Wir beabſichtigen, Kreta bis zum Tode und ohne irgendeinen Gedanten an Rückzug zu verteidigen.“ Am 2. Juni 1941 war erne arde Britenrückzug aus Kreta bereits eendet 25 Als die Briten ihre Dezemberoffenſive in der Cyrenaika begannen, kündigte Churchill an: „Jetzt iſt die Zeit gekommen, den bisher ſtärkſten. Streich für den Endſieg, die Heimat und die Freiheit zu führen. Die Armee in der Wüſte kann dem Buch der Geſchichte ein weiteres Blatt hinzufügen, welches den Blättern, auf denen Blenheim und Waterloo ge⸗ ſchrieben ſteht, ebenbürtig iſt. Heute nach zweimonatigem Kampf ſtehen die deutſchen und die italieniſchen Streitkräfte in Libyen ungebrochen und die britiſche Armee in der Wüſte ſieht ſich den gleichen Schwierigkeiten gegenüber wie zuvor. Am 22. Juni 1941, dem Tage, an dem Eu⸗ ropa unter Führung Adolf Hitlers der bolſchewiſti⸗ Rer Bedrohung entgegentrat, frohlockte Churchill über den neuen Bundesgenoſſen und verſprach ihm die Hilfe des geſamten britiſchen Empire. Er er⸗ klärte:„Wir werden Deutſchland bombardieren bei Tag und bei Nacht, in immer zunehmendem Maße, und werden Monat für Mongt ſchwere Bomben⸗ ladungen abwerfen, um die Niederlage Deutſch⸗ lands zu erzwingen.“ Heute iſt faſt die Hälfte des europäiſchen Teiles der Sowjetunion mit ſeinen Rohſtoffquellen in deut⸗ ſcher Hand und Churchills Prophezeiungen haben ſich wieder einmal als Geſchwätz erwieſen. Am 8. 12. 1941 verſicherte Churchill den Mitglie⸗ dern des engliſchen Unterhauſes:„Einige unſerer ſchönſten Schiffe haben ihre Stationen im Fernen Oſten erreicht. Jede Vorbereitung, die in unſerer Macht lag, wurde getroffen, und ich bin überzeugt, daß wir uns gut halten werden.“ Zwei Tage ſpäter, am 10. Dezember, lagen dre Schlachtſchiffe„Prine of Wales“ und„Repulſe“, der Stolz dHer britiſchen Flotte, vor Singapur auf dem Meeresgrund. 2. Churchill verliert den Kontinent Churchill hat durch ſein verbrecheriſches Spiel zu dieſem Krieg getrieben und ihn angefacht, um Eng⸗ ihren a 9 ſelbſt als Lügner entlarven mit der „Vo „Und am 20. Auguſt 1940 log er ſrech: ſer Vorherrſchaft über die Völker Europas zu ichern. England hat alle ſeine Bundesgenoſſen auf dem Kontinent verloren. Nach furchtbaren Blutopſern für England haben ſich die verführten Völker erbit⸗ tert von ihm gewandt. Polen, Norwegen, Holland, Belgien, Frankreich, Jugoſlawien und Griechenland waren einſt Eckpfeiler der britiſchen Vormacht in Europa. Churchill hat ſie verloren: England iſt vom Kontinent verjagt. Der gleiche Churchill, deſſen Kriegsziel die Be⸗ herrſchung Europas durch England war, wird heute von den Sowjets——— und hat ihnen ſein eige⸗ nes Kriegssiel ausgelieſert. 8. Churchill und die Blockade Churchitt hat prophezeit:„Die Blockade iſt Eng⸗ lands tödliche Waſfe. Deutſchland kann ſich aus dem Würgegriff der britiſchen Blockade nicht befreien.“ „Heute iſt Deutſchland blockadefeſt geworden und alle Rohſtoffe Euxopas ſtehen ihm für die Kriegſüy⸗ rung und die Steigerung ſeines Wirtſchaftspotentials offen, während England durch die fortſchreitende Schiffsraumnot in ſeiner Verſorgungslage immer ſtärker eingeengt wird und nun ſelbſt die Wirkung einer doppelten Blockade durch den Verluſt ſeiner oſtaſiatiſchen Rohſtoffbaſis zu ſpüren bekommt. 4. Churchill und der Luftkrieg Churchill hat ſchon zum dritten Male prophezeit: „England hat die Luftparität mit Deutſchland er⸗ reicht und bald wird es die Luftüberlegenheit haben.“ Tatſächlich iſt die mit größtem Optimismus an⸗ gekündigte Non⸗Stop⸗Ofſenſive der RAc nach dem Eingeſtändnis militäriſcher Sachwerſtändiger Eng⸗ lands ein völliges Fiasko geweſen. Unter den Schlägen der deutſchen Luftwaffe ſind viele Städte Englands in Trümmer gelegt, zablreiche britiſche Produktionsſtätten und Hafenanlagen verwüſtet— Deutſchlands Produktion aber arbeitet pauſenlos. Am 20. Auguſt 1940 erklärte Churchill:„Bis BSbe ſind die Luftſchlachten für uns günſtig verlaufen. Die Luftkämpfe führen uns jedenfalls auf dem ſicherſten und kürzeſten Wege zum Sieg.“ Nach einem Jahr, am 9. September 1941, mußte er Feſtſt ellung: r einem Jahr ſah unſere Lage verloren, ja ſogar verzweifelt aus.“ Wo iſt heute ſeine Luftüberlegenheit? Sie iſt weder in Europa noch in Oſtaſien vorhanden. 5. Churchill und der U⸗Bootkrieg Eburchill erklärte am 20. Januar 1940:„Die deutſche U⸗Bootkampagne iſt vollſtändig geſcheitert!“ „Die Meere 9 frei und die U⸗Boote werden im Zaum ge⸗ halten. In Wirklichkeit beſtreiten die deutſchen U⸗Boote nach wie vor die Schlacht im Atlantik mit größtem Erfolg; ſie haben zuſammen mit der Luftwaffe ſeit jener erſten Siegesbotſchaft Ghurchills nicht weniger als 13 207922 BR verſenkt. Seit Kriegsbeginn hat England insgeſamt rund 15 Millionen BR der eigenen und der ihm dienſtbaren Verſorgungs⸗ ſchiffstonnage verloren. 6. Churchill und die Freiheit der Völker Churchill verkündete:„England kämpft für die Fretheit der Völker“. In Wirklichkeit iſt dieſem ruchloſen Vergewaltiger des Völkerrechts jede Brutalttät recht, wenn es gilt, Englands plutokratiſch⸗imperialiſtiſche Intereſſen gegen andere Völker durchzuſetzen. Den Buren verkündete er im Jahre 1902:„Es gibt nur ein Mittel, den Widerſtand der Buren zu brechen, das iſt die härteſte Unterdrückung— mit anderen Worten:„Wir müſſen die Eltern töten, da⸗ mit ihre Kinder Reſpekt vor uns haben.“ Zur Behandlung der Iren gab er 1917 folgendes Sane„Man muß die Iren niederſchlagen wie unde.“ Gegenüber Indien pries Churchill im April 1919 im Unterhaus das berüchtigte Blutbad vom Amritſa, bei dem 379 unſchuldige indiſche Männer, Frauen und Kinder erbarmungslos zuſammen⸗ geſchoſſen wurden. N Am 20. Januar 1940 erklärte Ehurchill über Finn⸗ lands Freiheitskampf:„Das Licht der Freiheit, das ſo hell im eiſigen Norden leuchtet, gibt zu der Hoff⸗ nung Veranlaſſung, daß ein Verkünder kommen und de enſchheit die Spur weiſen werde. Als Finnland ſeine Freiheit erkämpft hatte, er⸗ klärte Eburchill Finnland den Krieg, um es aufs Kriegsbeginn 45 Milliarden Dollar— lieſe den bolſchewiſtiſchen Unkerdrückern auszu⸗ iefern. Das jüngſte Beiſpiel für Churchills lügneriſche Haltung gegenüber den freiheitswilligen Völkern bildet der britiſche Gewaltakt gegen den Miniſter⸗ Bräſtdenten von Burma, U. Saw. der maßvoll in London unter Hinweis auf den Freiheitswillen von 15 Millionen Burmanen den Dominion⸗Status für ſein Land gefordert hatte, aber kalt abgewieſen und auf Geheiß Churchills der Rückkehr in ſeine Heimat durch die Verhaftung entzogen wurde. 7. Churchill und die Kriegsſchuld Churchill erklärte füngſt in Ottawa:„England hat den Krieg nicht gewollt“. Aber ſchon im Jahre 1936 ſagte er dem amerikani⸗ ſchen General Wood:„Deutſchland wird zu ſtark— wir müſſen Deutſchland vernichten“. Churchill ſchrieb am 21. Juni 1930 im„Paris Soir“:„Es liegt ſchon ein gutes Stück Wahrheit in den Vorwürfen der Einkveiſungspolitik der Weſt⸗ mächte— es iſt heute nicht mehr möaglich. die Wahr⸗ heit zu verbergen“. 8. Churchill und old England Churchill hat verſprochen:„There will always be an England“(England wird nie untergehen). Tatſächlich hat er an die Vereinigten Stagaten ab⸗ getreten: Neufundland, die Bermuda⸗Inſeln, die Bahama⸗Inſeln. Jamaica. Santa Lucia, Trinidad, Britiſch⸗Guayana, Antigua. Churchill hat durch ſeine eigene Kriegführung ver⸗ loren Enalands Anſehen in Eurova und in Aſien; an Territorialbeſitz die hundertjährige britiſche Kronkolonie Hongkong, den öſtlichen Eckpfeiler des Emvires: Malaya, das Tor nach Indien; Britiſch⸗Borneo, die Oelquelle der britiſchen Oſt⸗ aſienflotte. Die britiſchen Guthaben in USA 1 eute at England dort über eine Milliarde Dollar Schulden. Dazu kommen etwa drei Milliarden Dollar Kapital⸗ verkuſte, die nach 1/½ Monaten Krieg in Oſtaſien bereits eingetreten ſind. 9. Der Haſardeur Churchill verſpielt das Empire Churchill erklärte:„Unſere Aufgabe iſt. das Em⸗ Kalt und den Union Jack in der Welt aufrechezuer⸗ ten.“ Im zweiten Jahre der Churchillſchen Miniſter⸗ präiſidentſchaft ſchließt Kanada ein Währungs⸗, Wirt⸗ ſchafts. und Verteidigungsabkommen mit den Ver⸗ einigten Staaten und gibt die Zollgrenzen auf; ver⸗ andelt Auſtralien unter Umgehuna der Londoner egierung mit Rooſevelt über einen Militärpakt, und der auſtraliſche Miniſterpräſident erklärt:„Wir arbeiten für die USA“, debattiert das Parlament der ſüdafrtkaniſchen Union über einen Antrag auf Ausrufung einer ſelbſtändigen ſüdafrikaniſchen Re⸗ publik, für die ſich mehr als ein Drittel der Abge⸗ ordneten ausſprach. Den Union Jack hält Churchill aufrecht, indem er ſeine Befehle in Waſhington einholt und britiſche Admirale einem amertkaniſchen Oberbefehl unter⸗ ſtellt. Churchill hat das britiſche Empire an Amerika ausgeliefert. Der amerikaniſche Kriegsminiſter Stimſon er⸗ klärte kürzlich:„Churchill iſt der Lieblina von ganz USA. Aber er iſt noch mehr: Er iſt der unſrigel“ Auf Anordnung des britiſchen Informations⸗ miniſteriums wurde der engliſchen Preſſe die Ver⸗ öffentlichung dieſes Paſſus unterſagt. 10. Das einzige Verſprechen, das Churchill hielt Churchill iſt der größte Schwindler und politiſche Betrüger aller Zeiten. Das— Verſprechen, das er bisher gehalten hat, waren ſeine Worte:„Ich habe dem engliſchen Volk nichts anderes zu bieten als Blut, Schweiß und Tränen.“ Generalgonverneur Reichsminiſter Dr. Frank hat den bisherigen Gouverneur des Diſtrikts Krakau, Dr. Wächter, zum Gouverneur des Diſtrikts Ga⸗ lizien berufen. Die Geſchäfte des Gouverneurs des Diſtrikts Krakau werden bis auf weiteres vom Chefi des Amtes dieſes Diſtrikts, Miniſterialrat Welſegger, geführt. Drei Jahre türkiſcher Miniſterpräſident. Am Sonntaa jährte ſich zum dritten Male der Tag. an dem der gegenwärtige türkiſche Miniſterpräſiden Dr. Reſik Saidam die Führung Her türkiſchen Regierung übernahm. Aus Welt und Leben PPPPPPPPPPPPPTPPPPPPTPPTPPP——PGTGbT—T0T'TPTTPTPTPT—T0T—T0T—TPT—TbT—TPTPpęÄ——— PPP PPPPPPP—PP——PPPPPPPPPCPPPPTVPPXPTPPPXP—PPPPPPPCPPP——————PPPP—————— UIUUAUeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Japans Seele. Die Kriegstagebũcher eines japanischen Frontsoſdaten Die Kriegstagebücher eines japaniſchen Soldaten Wir Deuiſche wiſſen um die techniſche Ausbil⸗ dung des japaniſchen Heeres, um die Tapferkeit ſeiner Soldaten Beſcheid, aber wir werden uns im⸗ mer wieder aufs neue beuühen müſſen, dieſem uns in anannigfaltigr Weiſe befreundeten Volk bis auf den ſeeliſchen Grund ſeiner heldiſchen Haltung zu blicken. Mit geſchichtlichen Erkennt⸗ niſſen iſt hier allein nichts getan. Darum begrüßen wir auf das lebhafteſte die Kriegsbriefe. Aufzeich⸗ nungen und Tagebücher des japaniſchen Unteroffi⸗ ziers Aſhihei Hino, die der ſchriftſtelleriſch be⸗ gabte Soldat unter dem Geſamttitel„Weizen und Soldaten“ herausgegeben hat und die in Japau in Millionen von Exemplaren verbreitet ſind. Dieſe Niederſchriften ſind unter dem Donner der Geſchütze, auf kurzer Raſt während des Vormarſches, ange⸗ ſichts des Todes, im heftigſten Schlachtgetümmel ge⸗ macht worden. Alles iſt phraſenlos und ſchlicht ge⸗ halten. Der Verfaſſer greift zu irgend einer Zeit, wenn ſeine Seele voll iſt, zum abgenutzten Bleiſtift⸗ Stumpf und ſchreibt in ein ſorgfältig unter ſeinem Soldatenrock aufbewahrtes, von Schweiß durch⸗ tränktes und von Erde beſchmutztes Tagebuch ſeine zur Geſtalt drängenden Gedanken nieder. Man muß dieſe Soldaten bewundern, wenn man, von Aſhihei Hino geführt, die japaniſchen Marſch⸗ kolonnen auf Hunderten von Kilometern begleitet, wenn man cheobachtet, wie ſie lautlos die ſchlimmſten Strapazen und Schmerzen ertragen und noch an der Grenze ihrer körperlichen Leiſtungsfähigkeit den Feuerkampf mit dem von Engländern und Ameri⸗ kanern wohlausgerüſteten Gegner aufnehmen. Der Tod ſcheint keinen Schrecken für ſie zu bedeuten. Oft iſt es nicht möglich, an allen Kampffronten, die ſich über Hunderttauſende von Kilometern hinziehen, die mötigen ſchweren Waffen zu haben, ſo daß der japa⸗ niſche Soldat in die ſchwierigſten Lagen gerät. Niemals aber verſagt er. Das Maß ſeiner Fähig⸗ keit, Schwerſtes zu ertragen, ſcheint unermeßlich. Er iſt nach der Schlacht wie vor der Schlacht gleich zu⸗ verſichtlich. Vor den Männern, die um das Leben ihres Vaterlandes willen bei Schanghai, Nanking und Hſü Tſchou gekämpft haben, rief der Oberſtleut⸗ nant Nakayama aus:„Wenn ich die Soldaten in dieſen ſchweren Tagen ſo ſeelenruhig ſehe, möchte ich mich wahrhaftig vor ihnen verneigen.“ Wie oft kommt es vor, daß einer von den ſchwer Verwun⸗ deten die Aufmerkſamkeit der Pfleger oder Vor⸗ geſetzten auf andere Verwundete lenkt, oder daß er angeſichts des nahenden Todes noch um Verzeihung bittet, nun nicht anehr für das Vaterland und den Mikado kämpfen zu können. Der ritterliche Geiſt der alten Samurais ſcheint in die ganze Armee ein⸗ gegangen zu ſein. Dieſen Geiſt bringt uns Aſhihet Hino ganz nahe, indem er ſolches ſchreibt: „Wie nach der Landung an der Hang⸗ Tſchou⸗ Bucht, ſo ſind viele Soldaten jetzt auch an der Hſü⸗ Tſchou⸗Bucht gefallen. Ich ſelbſt habe viele ſterben ſehen. Auch ich bin Soldat. Es iſt möglich. daß ich ſelbſt auch bald falle. Aber hier an der Front fürchten wir uns garnicht vor dem Tode. Es iſt ein ganz ſonderbares Gefühl. Eigentlich fürchtet ſich ja jeder vor dem Tode, und es gibt niemand, der nicht an ſeinem Leben hinge. Auch mir iſt das Leben nur allzu teuer. Ja, mein Leben iſt mir teurer als alles andere. Aber hier im Kriege gibt es irgend etwas, was uns das Leben mit Leichtig⸗ keit weggeben läßt. Die Soldaten habe ihre Fa⸗ milien, ihre Frauen ihre Kinder, ihre Verwandten und ihre Arbeit. Und trotzdem gibt es hier im Kriege irgend etwas, das in ihnen keine Reue, keine Klagen aufkommen läßt. Viele geben ihr Leben her. Aber keiner iſt wirklich tot nichts iſt vernichtet. Der Soldat hat die Gedanken, die den Soldaten im Alltaa beherrſchen, überwunden. Auch den Tod haben die Soldaten überwunden. Ihre Gedanken ſtreben zu etwas Großem, und ſie geben ſich ein⸗ ſach der einen aroßen Kraft hin, die ſie alle aemein⸗ ſam vorwärts treibt. Wenn der Tag kommt. wo ſich im feindlichen Feuer hier auf dieſer chineſiſchen Erde auch mein Schickſal erfüllt, dann möchte ich noch im Sterben an mein über alles geliebtes Va⸗ terland denken und ſolange„Banzai“ auf mein ge⸗ liebtes Vaterland rufen. bis meine Stimme bricht. Wie ein winziges Schaumbläschen auf den erhabe⸗ nen Wogen dieſes Pulsſchlages ſtehe ich hier auf dem Granatbaumhügel.“ Das iſt die Seele, aus der der javaniſche Soldat für die Ehre, die Freiheit und den Lebensraum ſei⸗ nes Vaterlandes kämpft und aus der heraus er ge⸗ gebenenfalls auch den Kampf gegen den Mammonis⸗ mus der angelſächſiſchen Welt an der Seite Deutſch⸗ lands und Italiens aufnehmen und zum ſiegreichen Ende führen wird. Dieſe Seele zu kennen, iſt für uns Deutſche, namentlich in dem gegenwärtigen Ge⸗ ſchichtsgeſchehen, von der höchſten Bedeutung. So möge das Buch Aſhihei Hinos. das der Paul Liſt⸗ Verlag in Leipzig in deutſcher Sprache verlegt, bei uns die weiteſte Verbreitung finden, damit in Deutſch⸗ land die Erkenntnis immer weiter um ſich greife, welchen ſittlichen Beitrag Japan zur Neuausrichtung der Welt leiſtet und welche Stellung ihm in der Po⸗ litik des weltumſpannenden Dreimächte⸗Paktes auf Grund ſeiner moraliſchen Subſtanz zukommt. F. O. H. Schulz. ..—— Ueber Beruf und Berufung Von Ludwig Tügel In vielen Berufen bin ich geſtanden, vom Schiffs⸗ simmermannslehrling nach der Schulzeit angeſan⸗ gen bis zu meinem heutigen Beruf als Schriftſteller. Ich müßte lügen, wollte ich behaupten, daß mir einer der Berufe nicht gefallen habe. Jede Arbeit hat ihren tiefen Sinn, ganz gleich. welcher Art ſie ſei, und ich kenne keinen Rangunterſchied zwiſchen den verſchie⸗ denen Tätigkeiten. Die eine Arbeit kann nur mehr ſein als die andere, wenn ſie beſſer vollführt wird. Ueber den Berufen ſteht die Berufung. ihr können wir überall dienen; Wertunterſchiede der Arbeit be⸗ ſtehen nur in der Güte deſſen. was wir erarbeiten. Wer in ſeinem Fach das Beſte leiſtet, ganz gleich wo er ſteht, gehört zu den Beſten des Volkes. Ich verſtehe die Zeit, in der wir leben dürfen, als die Verwirklicherin dieſes Grundgefühls jeglicher Berufung. Mein Stand, dem ich angehöre, iſt vor allem der Stand, auf dem wir alle ſtehen, die ſich in ihrem Beruf berufen fühlen. ganze Menſchen zu wer⸗ den oder zu ſein. Wo uns das Leben hinſtellt. iſt be⸗ lanalos im Vergleich zu der Art, wie wir auf un⸗ ſerem Platze ſtehen. In meinem vergangenen bewegten Leben iſt mir dies ſtets ein Leitſatz geweſen, den ich allerdings viel 1 empfunden und gelebt als ausdrücklich gedacht abe. Wenn ich dennoch, ſcheinbar dieſem Leitſatz zum Trotz, von einem Beruf in den anderen gegangen bin, nicht immer der Not gehorchend, ſondern ebenſo oft einem inneren Drange nachgebend, der mich raſt⸗ los trieb, ſo iſt darin wohl etwas beſchloſſen geweſen. über das ich ſprechen muß weil es nicht fehlen darf, ſobald das Wort„Berufung“ fällt. Ich will es ſo und nicht anders ausdrücken. In jedem Menſchen, der wahrhaftig zur Leiſtung geboren iſt, wird niemals ein Standesdünkel ſein oder werden können, wohl aber wird durch ſein Le⸗ ben ein ſtändiges Ringen gehen um den Platz, auf den er gehört, das heißt: wo er das Beſte zu leiſten vermag. Räumt uns das Leben durch Geburt, Glück u. a. m. nicht freiwillig dieken Platz ein, ſo muß er erobert werden. Dieſer Kampf zieht ſich durch manches Menſchenleben. Wie ſchwer dieſer Kampf oft ſein kann. weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber ich weiß auch, welch ein Glück es auf dieſem Wege ſein kann, in einem Kameraden, ſei er nun Menſch oder Buch, ein Stück Natur oder ſonſt ein Weſen, das anzureden vermag, eine Beſtätigung zu finden, den Aufruf zur Arbeit, zum Kampf, zum Wachſen. zum Werden und ſo lächerlich und nichtig und unvernünftia jede Art von Standesdünkel iſt, ſo heilia und berechtigt iſt der Wille der Berufuna in jedem Beruf, dahin zu ge⸗ langen, wo wir unſer Beſtes am beſten leiſten kön⸗ nen. Wagner und Bruckner Fünfter Symphonie⸗Abend in Ludwigshafen Der 5. Symphonie⸗Abend des Landesſymmphonie⸗ orcheſtes Weſtmark brachte unter Leitung von Gene⸗ ralmuſikdirektor Karl Friderich die Ouvertüre zu„Der fliegende Holländer“ von R. Wagner, Bal⸗ lade der Senta aus der gleichnamigen Oper ſowie Vorſpiel und Liebestod aus„Triſtan und Iſolde“, darnach Bruckners 3. Symphonie d⸗Moll. Die dramatiſche Ausdeutung der klanaſatten „Holländer“⸗Ouvertüre fand eine aufgeſchloſſene Zu⸗ hörerſchaft, die auch dem wirkungsvollen Vortrag der Senta⸗Ballade von Roſe Huſzka. der jetzt am Frankfurter Opernhaus wirkenden früheren Hoch⸗ Oramatiſchen des Nationaltheaters, mit ſtarkem Intereſſe folgte.„Triſtan“⸗Vorſpiel und Liebes⸗ tod kam alles Inſtrumentale zu klarſter klanglicher Ausdeutung, während die Sängerin, von der Bühne Vormarsch der Japaner aui Borneo Japaniſche Truppen, die mit dem Schiff angekom men ſind, gehen auf Borneo an Sand. In voller Ausrüſtung waten ſie durch das Waſſer auf feſten Boden. in den Konzertſaal verpflanzt, ſich anſcheinend durch eben dieſe Atmoſphäre gehemmt fühlte, wodurch dem Vortrag des„Liebestod“ der letzte Grad über ⸗ legener Ruhe und klanglicher Gelöſtheit verſagt blieb⸗ In der 3. Bruckner⸗Symphie bot das Orcheſter wiederum Proben ſeines hohen künſtleriſchen Niveaus. Klangliche Fülle, ſchönſte Ausgeglichen⸗ heit in den Streicher⸗ und Bläſergruppen(beſonders ie heiklen Hornmotive traten prägnant in Erſchei⸗ nung) zeichneten die Wiedergabe aus. Seltſam viel⸗ deutig in der Ausdruckskraft, ſteht in dieſem Wenk Myſtiſches und Friedvolles neben dramatiſch Hevoiſchem. Der überlegene künſtleriſche Wille des Orcheſterleiters ließ eine bei aller Lebendigkeit des Vortrags ſtiliſtiſch und formal überzeugende Wieder⸗ gabe der Sinfonie erſtehen. Es gab reichen Beifall fü iderich und ſein Landesſinfonie⸗Orcheſter. für Frib 2620 Frledrich Forster:„Iebe Er sich selbst“ Uraufführung im Kaſſeler Staatstheater Kaſſel, im Jannar. Friedrich Forſters Schauſpiel aus dem Siebenjäh⸗ rigen Kriege— überraſchend echt in der Atmoſphäre des 18. Jahrhunderts— ſtellt ein Problem zur Diskuſſion, das in jedem Kriege aufgeworfen werden kann: erweiſt ein be⸗ deutender Dichter ſeinem Volke größere Dienſte mit dem Schwert oder mit der Feder? Forſters Held, Ewald von Kleiſt, der Verfaſſer des„Frühling“, will Soldat ſein, nichts als Soldat. Sein König, erariſfen von der Tiefe eines Friedensgedichtes von Kleiſt, beeindruckt vom Verluſte vieler ſeiner beſten Männer, will ihn bewahren als Ver⸗ künder ſeines Jahrhunderts. Homer gilt dem König nicht weniger als Cäſar. Der ſpannungsgeladene Dialog des erſten Aktes zwi⸗ ſchen Friedrich und Ewald von Kleiſt, in Haltung und Geſtaltung(wie auch der zweite Akt) von echter Dramatik, endet mit einem Machtwort des Königs. Die Rede Fried⸗ richs(im mehr epiſchen vierten Akt) an der Leiche des wider den Befehl auf das Schlachtfeld zurückgekehrten Kleiſt endet mit dem Bekenntnis zum Soldatſein. Die mittleren Akte ſchildern den Weg, der zwiſchen Wollen und Boll⸗ bringen liegt: das Sich⸗ſreimachen Kleiſts vom unbeding⸗ ten Gehorſam— verkörpert in der Geſtalt des Generals Rieder— und das Sich⸗löſen von Frau und Frieden— verkörpert in Doris Planta. Im ganzen ein Schauſpiel, das bei aller dichteriſchen Freiheit in der Zeichnung des Helden hiſtoriſches Kolorit atmet und doch der unmittelbaren Gegenwart etwas zu ſagen hat. Seglere Kleiſt(übrigens das Urbild von Leſſings Tellheim) geſtaltete im weſentlichen den Soldaten. Anſchütz' Friedrich war eine eindrucksvolle Miſchung von Skeptiker und Idealiſten. Wendts Rieder vereinte die Eleganz des Rokoko mit preußiſcher Diſziplin. Henny Schramm war mehr ſchwärmeriſches Mädchen als groß⸗ Herzige Frau. Die nüchternen, realiſtiſchen Bühnenbilder Döhlers entſprachen dem Geiſte des Schauſpiels. Für die vorbildliche Inſzenierung zeichnete H5 C. Müller. Dr. Kerſting. Nutanwendung „Bernhard,“ ſprach die Mutter zu ihrem Spröß⸗ ling,„du darfſt niemals etwas tun, deſſen du dich ſchämen müßteſt, wenn die ganze Welt es ſähe.“ „Au, fein!“ rief Bernhard,„dann gehe ich nie mehr in die Badewanne.“ Immer ſchicklich Eine funge Europäerin, die in China lebte, tadelte ihren chineſiſchen Hausdiener, weil er ihr die Wäſche in das Schlafzimmer gebracht hatte, ohne anzuklopfen. „Schon gut ſein, Fräulein,“ erwiderte ihr der Mann freundlich grinſend,„'imer wenn kommen, durch Schlüſſelloch gucken. Nix an, nicht rein kommen.“ (Atlantic, Zonder⸗Multiplex⸗K.) -Bootskommandant Kapitänleutn. Hardegen, dem es gelang, in den nordamerikaniſchen und kanadiſchen Gewäſſern vor der feindlichen Küſte acht Schiffe mit zuſammen 53 000 BRiT zu ver⸗ ſenken.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Englands Hetzpriester verläßt seine Kanzel Der Erzbiſchof von Canterbury, Cosmo Gordon Lang, iſt plötzlich ſeines Amtes müde geworden und zurückgetreten. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) r 2 r—.———...— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Heräusgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeikung Dr. Fritz Bode&— Mannheim, R 1, ,.* Zur geit Preisliſte Rr. 12 gültig. Das Mädchen in der Wolle R O XACO ERIKALEFFLE&R 17 Er trat raſch hinter einen im Wege ſtehenden Seiterwagen und ſah von nun an aufmerkſam zu. Weshalb ſollte ſie ſchließlich und endͤlich nicht reiten, wenn es ihr Spaß machte? Sie ſchien mit dem ſchwie⸗ rigen Anakreon beſtens vertraut. An Sitz und Zügel⸗ führung fand ſelbſt ſein kritiſches Auge nichts aus⸗ zuſetzen. Nur der Trainingsanzug ſtörte ihn, aber das war ja ſehr leicht zu ändern. Man brauchte nur—— Der Gedanke an G. und ſeinen Schneider. der dort wohnte, verſcheuchte jäh alle nützlichen Vorſätze aus ſeinem Hirn. Als er, ſeine Deckung nunmehr aufgebend, mit raſchen Schritten auf den Reitplatz zuging, leuchtete ſein Geſicht in heller Freude. „Hallo, ihr Räuber! Nicht nur mein beſteg Pferd, ſondern auch noch meinen teuerſten Sattel habt ihr genommen. Na wartet nur, bis ich komme!“ Während Anton dieſer Drohung mit lachendem Blick begegnete, hielt Sabine das Pferd an und ſtarrte ihrem Vater erſchreckt in die Augen. „Immer weiter“, rief er vergnügt.„Keine Müdig⸗ keit vorſchützen! Du warſt ja gerade mitten in einer Volte, nicht wahr? Erſt kommt Anton dran. wir beide rechnen nachher miteinander ab!“ Gehorſam ſetzte ſie den Fuchs erneut in Galopp und ritt mit lächelndem Munde freiwillig eine jener engen Volten, die das Pferd ſtetig um ſeine eigene Achſe drehen. „Tadellos“, ſagte der Baron leiſe, gewendet. Antons breites Geſicht glänzte vor innerem Stolz. „Ja die Baroneß kann alles, was ein richtiger Reiter können muß. Ich hab's ihr aber auch nicht leicht gemacht. Sie hat ſo anfangen müſſen wie ich auf der Kavallerieſchule!“ „Heiliges Donnerwetter!“ ſeufzte Sabines Vater entfetzt.„Und da hat ſie nicht geſtreikt? Seit wann haben Sie ſie denn ſo in der Mache?“ zu Anton „Die Baroneß hat alle ͤrei letzten Sommer, wenn wenn ſie zu den Ferien hier war, täglich Unterricht bei mir gehabt. Und ſie hat nie geſtreikt! Nein, ſie hat einen ganz tollen Ehrgeiz, Herr Baron. Hoffent⸗ lich verbietet ihr Herr Baron nicht den Herrenſattel, Es wär verdammt ſchade, ſo, wie ſie jedes Pferd gleich in der Gewalt hat. Auf dem Anakreon ſitzt ſie eute zum drittenmal. Na, und Herr Baron kennen en ja, und doch macht er alles, was ſie will!“ „Gar nichts verbiete ich“, erwiderte Baron von Meiſter.„Nun ſteig mal ab, Sabine, und komm her!“ Sabine ſprang raſch aus dem Sattel. Dann ſtand ſie, den blondmähnigen Fuchs am Zügel haltend, vor ihrem Vater. „Du verſtehſt dich wohl aut mit Anakreon?“ Sie ſah ſchüchtern zu ihm auf, der ſein Geſicht in ſtrenge Falten gelegt hatte. „Ja ſehr gut.“ „Sollſt ihn behalten“, nickte er, ihre Schulter klopfend,„mein Gewicht iſt ihm ſowieſo zu viel. Und dann, er iſt gerade dͤreieinhalb Jahre alt. Ihr ſeid eben beide jung!“ Sabine ſchwieg überwältigt. „Aber du mußt einen Reitanzug haben“, ſtellte der Vater lächelnd feſt.„Wir werden heute noch nach G. zu meinem Schneider fahren. Hohe Stiefel brauchſt du auch. es iſt allerlei zu erledigen, bis ich mich mit dir zu Pferde zeigen kann.“ „Ich weiß gar nicht, was ich ſagen ſoll“, ſtammelte Sabine, verwirrt in die helleuchtenden Augen ihres Vaters ſehend, hinter denen noch ein zweites, heim⸗ liches Feuer zu brennen ſchten. „Nichts“, ſtellte er vergnügt feſt.„Gib Anton dein Pferd und komm mit mir frühſtücken.“ „Mein Pferd?“ wiederholte ſie im Ton einer un⸗ gläubigen Frage, um ſich ihm dann jäh an den Hals zu werfen.„Oh, Vater, danke! Danke tauſendmal!“ Während Anakreons muskelſtrotzende Hinterhand im Stallgebäude verſchwand, aus deſſen dämmrigem Dunkel endlich nur noch ſein langer, weißblonder Schweif hervorleuchtete, ging Sabine am Arm ihres Vaters ins Haus. „Du und Achim, ihr könnt morgen ſchon wieder hier ſein“. nickte er eifrig.„Mir fällt nämlich ein. daß am Freitag die landwirtſchaftliche Tagung be⸗ ginnt. Aus dieſem Grunde muß ich noch ein paar Tage länger bleiben. Aber Ende nächſter Woche bin ich beſtimmt zurück.“ Ihr Herz war voll von dankbarer Freude⸗ der Tatſache, daß Anakreon durch des Vaters Güte ihr Eigentum geworden war, verblaßten alle Dinge der übrigen Gegenwart. Er hatte, ihr ſein beſtes Pferd gegeben, lächelnd und leicht, wie man einen Apfel verſchenken mag. Er fuhr mit ihr in die Stadt, um einen Reitanzug für ſie anfertigen zu laſſen, dann würden ſie Seite an Seite über alles Land galoppieren, das zu Hohenbühl gehörte. Das wax viel, unendlich viel für ihre junge Seele und erfüllte ſie bis zum Rande, ſo daß dort kein Raum für Ahnun⸗ gen blieb, wie ſie aus dem ganz veränderten, gleich⸗ ſam erlöſten Weſen des Vaters im Zuſammenhang mit der erwähnten landwirtſchaftlichen Tagung, der er beiwohnen zu müſſen angab, unſchwer herzuleiten geweſen wären. Sie fuhren zu dritt in Achims Wagen nach G. Sabine und der Vater ſtiegen vor dem eleganten Geſchäft des Schneſders aus, von wo Achim ſie in einer halben Stunde wieder abzuholen verſprach, denn er wollte indeſſen zum Friſeur. Sabine wählte mit ſtrahlenden Augen Stoffe: einen dunkelbraunen für Breeches und Winterjacke und dann eine kühle naturfarbene Seide für das Sommeriackett. Eigentlich iſt es zwecklos“, meinte ſie.„Denn wenn es heiß iſt, reite ich doch nur in Hemdoͤbluſe und Hoſe.“ Aber der Vater beſtand darauf, daß auch die Seidenjacke angefertigt wurde. Er war ſichtlich ſtolz auf ſeine Tochter, genoß die Schmeicheleien des Schneidermeiſters mit unverhohlenem Wohlbehagen und freute ſich innerlich darüber. daß ſie mit ſicherem Inſtinkt von allen Stoffen ohne deren Preis zu wiſſen, die beſten herausgefunden hatte. Achim wartete zur angegebenen Zeit im Wagen vor der Tür. „Tu mir einen Gefallen und fahre raſch zu Bank“, bat ihn der Baron.„Ich hoffe, wir ſchaffen es noch. Ecke Königſtraße und Rathausplatz.“ „Sind Sie zufrieden, Sabine?“ erkundigte ſich der junge Mann, den Wagen in Beweguna ſetzend. Sabine behauptete, mehr als das zu ſein. Er würde ſchon ſehen. denn in acht Tagen hätte ſie den Anzug. Herr Maltzan habe geſchworen. daß er auch ohne Anprobe ſitzen würde wie angegoſſen. Achim lächelte ſtill vor ſich hin, wäßrend er den Wagen geſchickt durch den Mittagsverkehr der König⸗ ſtraße lenkte. Vor „Fünf Minuten noch“, ſagte der Baron nervös. „Dann machen ſie zu.“ „Wir ſchaffen es oͤreimal“, nickte der Füngere lächelnd. Kaum zwei Minuten ſpäter ſah ne ihren Vater durch die Drehtür des Bankgebäudes verſchwinden. Er blieb nicht lange. Mit frohem Geſichtsausdruck den Schlag öffnend, ſtellte er feſt, dag man nun erſt einmal zu Mittag eſſen ſollte. Sie fuhren ins Belle⸗ vue und ſtärkten ſich ausgiebig. Als der Vater aber kurz nach dem Eis zum Aufbruch drängte da man noch zum Schuſter müſſe und auch ſonſt allerlei Be⸗ ſorgungen zu erledigen habe, ganz abgeſehen davon, daß Sabine ſicher ebenfalls zum Friſeur wolle, zeigte es ſich beim Bezahlen der Rechnung, daß in ſeiner Brieftaſche mehr große Geldoͤſcheine enthalten waren, als ſie ſelbſt der unverbeſſerlichſte Verſchwender innerhalb eines Monats ausgeben kann. Sabine ſah es mit atemloſer Verwunderung, doch dachte ſie nicht darüber nach. Noch nicht— Die Zeit bis zum Tee verging in raſender Ge⸗ ſchwindigkeit. Bei des Vaters Hemdenmacher wurde ermefarbene und andere Seiden beſichtigt, und wie⸗ derum mußte Maß genommen werden. Dem Vater ſchien am heutigen Tage nichts gut und vor allem koſtbar genug für ſie zu ſein; wäh⸗ rend ſie, zwiſchen ihm und Achim ſchreitend. gegen fünf Uhr nachmittags die Maßſchuſterei Werner be⸗ trat, war ihr faſt ein wenig bänglich zumute, denn die immerhin erſtaunliche Tatſache, binnen dreier Stunden Beſitzerin eines Reitanzugs nebſt ſeidener Oberhemden, drei neuer Kleider, von denen zwei entſchieden zu ſchade für Hohenbühl waren, und zwei angorawollener Pullover zu werden. begann ihr in dieſer Beziehung nicht gerade verwöhntes Gemüt zu bedrücken. „Wollen Baroneß bitte den Fuß hierherſetzen“, bat Herr Werner mit ſeiner angenehm weichen Stimme. Sabine ſaß zwiſchen Achim und dem Vater, wobei ihr des Erſtgenannten Anweſenheit irgendwie vein⸗ lich ſchien, da Herrn Werners kaum fühlbare Hand ihr einſach die Schuhe entführte. Gehorſam ſetzte ſie ihren Fuß auf das Kiſſen, über deſſen Oberfläche ein Blatt ſtarken, weißen Papiers gebreitet war, und ſah dem Schuhmacher beim Zeichnen zu. (Fortſetzung folat) 1 er —— iſt in h Die Siadiseite * Mannheim, 27. 8* Sonnenuntergang Dienstag 18.13 Uhr Sonnenauigang Mittwoch.05 Uhr Gemäß Erlaß des Reichsmarſchalls des Großdent⸗ ſchen Reiches und Oberbefehlshabers der Luſtwaffe wird für das Gebiet des Landes Baden der Begiun der Verdunkelung auf eine Stunde nach Son⸗ neuuntergang und das Ende der Verdunkelung — vor Sonnenaufgang feſt⸗ geſe Beachtet die Verdunkelungsvorschriften Der Gtruwmelxeter Kommt Zur fünften Reichsſtraßenſammluna des WöW Seit hundert Jahren iſt er der Freund und Er⸗ zieher der Kinder— das Bilderbuch vom Struwwel⸗ peter mit ſeinen prächtigen Figuren: dem Suppen⸗ kaſpar, Paulinchen, Hans Guckindieluft, dem Dau⸗ menlutſcher und wie ſie alle heißen. Wer wird dieſen Jugenderinnerungen widerſtehen können, wenn wir ſie am 31. Januar und am 1. Fe⸗ bruar an allen Straßenecken treffen werden, fein aus NHotic Ton geformt und bunt bemalt, lebendig und drollig wie je? Mit Vergnügen werden wir ſie begrühen, werden ſie an die Mantelaufſchläge heften und ſie mit nach Hauſe nehmen, wo die Kinder ſie uns ab⸗ betteln werden, denn ihnen bedeuten ſie ja ebenſoviel wie uns. Der Appell an das Kind im Menſchen wird in Deutſchland ſtets ſeinen Widerhall finden. Und ſelbſt in den ernſten Zeiten des Krieges behält der Humor ſein Recht, die innere, ſeeliſche Heiterkeit, die von äußeren Mißgeſchicken nie zu beſiegen iſt. Vor wenigen Wochen haben wir es noch erlebt, als von der Front Päckchen in der Heimat eintraſen Päckchen von Vätern an ihre Kinder denen ſie im Unterſtand ein wenig Spielzeug gebaſtelt hatten, während drau⸗ en das Donnern der feindlichen Geſchütze dröhnte und die bittere Kälte durch alle Fugen drang. Inmitten des Krieges erinnert ſich ein Volk ſeiner Kindheit. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, das im Kind den Bürgen ſeiner Zukunft ſieht, mahnt uns mit dieſen Abzeichen, alles zu tun, um unſeren Kindern ihre unbelaſtete Jugend zu wahren, um ihre Zukunft und die Zukunft ihres Vaterlandes zu ſichern. Eva Schauwecer. e Wir wünſchen Glück! Ihren 84. Geburtstag kann heute Frau Eliſe Hoffmann Wwe., I 6, 37, ſeiern. Frau Katharina Diggelmann, Lenau⸗ ſtraße 41, feiert heute den 83. Geburtstag. Herr Friebrich Sebaſtian Adelmann vollendet heute ſein 70. Lebensjahr, Kepplerſtraße 28 wohnhaft. un Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeich⸗ net wurde Unteroſſizier Willi Trittenbach, Feuden⸗ heim, Heddesheimer Straße 8. Der Rundfunk am Mittwoch Willem Mengelberg dirigiert in der„Muſik zur Dämmerſtunde“ des Deutſchlandſenders von 18 bis 19 Uhr Werke niederländiſcher Komponiſten. Soliſtin iſt Rio Focke. Die Sendung wird vom niederländiſchen Rund⸗ funk übernommen.—„Schöne Heimat, ſchöne Lie⸗ Land und Volk Schleſien grüßen in den Liedern und Weiſen des Reichsſenders Breslau von 18 bis 18.30 Uhr im Reichsprogramm.— Curt Kretzſchmar dirigiert von 19.15 bis 20 Uhr ein„unterhaltungskonzert“ Rit Tänzen und Operettenmuſik.— Vertraute Klänge Bringt die„Volkstümliche Sendung“, in der wir von 20 20 bis 21 Uhr Melodien hören, die jeder kennt und gern ſingt.—„Valentiniaben“ mit Karl Valentin Bon M bie 21.30 Uhr, daran anſchließend„Du biſt meine Zieblingsmelodie“ bis Uhr. * Die reichseinheitliche Raucherkarte kommt 5 Kontrollkarte für Männer über 18, Kontrollkarte F für Frauen Uber 25 lahre Trotz des Ausfalls erheblicher überſeeiſcher Roh⸗ tabakzufuhren hielt ſich die Produktion von Tabak⸗ waren bisher im Durchſchnitt noch auf der Friedens⸗ höhe. Wenn aleichwohl gewiſſe Spannungen und Ungleichheiten in der Verſorgung eingetreten ſind, ſo lagen dieſe in der allgemein geſteigerten Nach⸗ frade, in der bevorzugten Verſorgung der Wehrmacht in den Transportſchwierig⸗ keiten der Erzeugungsländer und in einer in zu⸗ nehmendem Maße zu beachtenden Vorratsverſorgung der Raucherkreiſe begründet. Zur Beſeitigung der eine geordnete Verſorgung gefährdenden Erſcheinun⸗ gen hatte das Reichswirtſchaftsminiſterium im Sep⸗ tember v. J. im Verwaltungswege gewiſſe Richt⸗ linien für den Fall der Einführung einer Ver⸗ brauchsregelung gegeben. Die auten Erfahrungen. die in mehreren Bezir⸗ ken des Reichs mit der auf Grund der Richtlinien einoeführten Einkaufskontrollkarte für Raucher ge⸗ macht wurden, haben den Reichswirtſchaftsminiſter veranlaßt, nunmehr einheitliche Kontroll⸗ karten und Kontrollausweiſe für den Einkauf von Tabakwaren rerbindlich für das Reichsgebiet einzuführen.(An⸗ ordnung vom 7. Januar 1942, veröffentlicht im deut⸗ ſchen Reichsanzeiger und preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 21 vom 26. Januar 1942.) Hiernach erhalten Männer über 18 Jahren auf Antrag eine Kon⸗ trollkarte M, die mit Tagesabſchnitten verſehen iſt und zum täalichen Einkauf in einer beliebigen Tabakwarenverkaufsſtelle des Reichs einſchließlich der Gaſtſtätten und Kantinen berechtigt. Frauen über 25 Jahren wird eine Kontrollkarte E auf An⸗ traa ausgehändigt, die mit der Hälfte der Tages⸗ abſchnitte der Kontrollharte M. ausgeſtattet iſt. Die Verkäufer in den Tabakwgrengeſchäften ſtellen die Raucherkarte aus gegen Ahtrennung des Abſchnitts F der Reichskleiderkarte. Soldaten in der Heimat erhalten durch ihre Wehrmachtsdienſtſtellen ebenfalls eine M⸗Karte zum Einkauf in Wehrmachtskantinen oder einer beliebigen Tabakwarenverkaufsſtelle. Fronturlauher erhalten einen beſonderen Kontroll⸗ ausweis auf Grund ihres Urloubsſcheines von den Dienſtſtellen. die für die Ausgabe der Ernährungs⸗ karte zuſtändig ſind. Durch die allgemeine verbindliche der Kontrollkarte wird eine gleichmäßige Verteilung Einführung der für den Bedarf der Bevölkeruna zur Verfügung ſtehenden Tabakwaren herbeigeführt. Ein beſon⸗ derer Vorteil der Kontrollkarte iſt dabei, daß der Verbraucher nicht für den Bezug von Tabakwaren an eine beſtimmte Verkaufsſtelle gebunden iſt. und daß er, ſoweit die Beſtände im Einzelhandel jeweils reichen, ſich auch für einen längeren Zeitabſchnitt unter Hingabe der Kontrollmarken eindecken kann. Ein Vorgriffsrecht iſt vorerſt bis zu einem Monat geſtattet, ſofern eine regelmäßig laufende Tabak⸗ warenabgabe der Verkaufsſtellen gewährleiſtet iſt. Nicht ausgenutzte Tagesabſchnitte ver⸗ fallen mit Ausnahme der jeweils beiden letzten Abſchnitte. Irgend ein Anſpruch auf Belieferung mit Tabakwaren beſteht nicht. * ledem das Seine Nun iſt ſie da, die vielerörterte Raucherkarte, d. h. ſie wird in wenigen Tagen, bis ſpäteſtens Mitte Februar, in den Händen jedes deutſchen Rauchers ſein, ſofern er über 18 Jahre alt iſt. Wenn„ſie“ raucht, wird auch ſie eine Kontrollkarte erhalten, alſo auf Antrag. Allerdings wird der Mann auf ſeine Kontrollkarte M eine volle Ration erhalten, zſie“ dagegen, obwohl die beſſere Hälfte, nur die Hälfte davon auf ihre Karte F. Soldaten in der Heimat erhalten durch ihre Wehrmachtsdienſtſtellen gleichfalls eine M⸗Karte zum Einkauf in Wehr⸗ machtskantinen oder einer beliebigen Tabakwaren⸗ verkaufsſtelle. Die Verkäufer in den Tabakwaren⸗ geſchäften uſw. ſtellen die Raucherkarte aus gegen Abtrennung des Abſchnittes F der Reichskleider⸗ karte. Alſo auf zum Tabakhändler. Uebrigens iſt der Bezug nicht an eine beſtimmte Verkaufsſtele gebunden; auch darf der Verbraucher ſich für einen längeren Zeitabſchnitt unter Hingabe der Kontroll⸗ marken eindecken,— ſofern die Beſtände im Einzel⸗ handel reichen. Nicht ausgenutzte Tagesabſchnitte verfallen mit Ausnahme der jeweils beiden letzten Abſchnitte. Hoffentlich dient die Raucherkarte nicht dazu, das Heer der Nichtraucher zu mobiliſieren. Daß Nichtraucher ihre Karte den paſſionierten Rau⸗ chern zur Benutzung überlaſſen, dürfte ja wohl ſtreng aus geſchloſſen bleiben. ——— Bunter Feuerio-Nachmittag Die allwöchentlichen Mittwoch⸗Zuſammenkünfte im Habereckl⸗Nebenzimmer geſtatten die Teilnahme eines nur kleinen Mitgliederkreiſes. Deshalb be⸗ ſchloß der Feuerio⸗Elferrat als Erſatz für die närri⸗ ſchen Sitzungen, die im Frieden in dieſem Monat den Höhepunkt im Karneval erreicht hätten, die Veran⸗ ſtaltung eines Bunten Nachmittags, der am Sonntag den großen Liedertafelſaal bis auf den letz⸗ ten Platz füllte. Präſident Theo Schuler betonte nach der Begrüßung der Feuerioaner und ihrer An⸗ gehörigen, zu denen ſich eine Abordnung der Speye⸗ rec Karnevalgeſellſchaft geſellt hatte, daß die Zuſam⸗ menkunft dazu beſtimmt ſei. in dem Beſtreben, die traditionelle Pflege der Kameradſchaft und Geſellig⸗ keit hochzuhalten, neue Kraft durch Freude zu ver⸗ mitteln, um anſchließend daran die Gelegenleit wahrzunehmen, über das Soldatenbetreu⸗ zungswerk„Liebe und Dankbarkeit“, das er zu Kriegsbeginn ins Leben rief. Rechenſchaft ab⸗ aulegen. Aus kleinen Anfängen ſei ein Liebeswerk entſtanden, das in der Vereinsgeſchichte als vorbild⸗ lich bezeichnet werden dürfe, Der„Feuerio“ könne ſich keinen ſchöneren Lohn denken, als den Dank, der nach jeder Liebesgabenſendung zum Ausdruck komme. Bis jetzt wurden 2533 Mavk geſpendet, die vollſtändig zum Einkauf der vielerlei Dinge verwendet wurden, die die Liebesgabenpäckchen enthielten, von denen in 16 Sendungen über 800 Stück hinausgingen. Aber auch die Sachſpenden waren ſo ergiebig, daß die Ver⸗ einskaſſe nur um einen geringen Betrag in Anſpruch genommen werden mußte. Der Elferrat hatte ſich eine beſondere Ueber⸗ raſchung für den Präſidenten. der mit der Bitte ſchloß. den Spendenſtrom nicht abflauen zu laſſen, vorbehalten. Ein Mitglied dankte Theo Schuler, der auf eine 35jährige Zugehörigkeit zum Elferrat zurückblicken kann, für die in dieſer langen Zeit ge⸗ leiſtete gewaltige Arbeit und überreichte ihm ein künſtleriſch ausgeführtes Diplom und einen Ge⸗ ſchenkkorb, um gleichzeitig auch im Namen aller Feld⸗ grauen für das Werk„Liebe und Dankbarkeit“ zu danken. Scherpf und Kunz, die ſich mit gereim⸗ ten Dankesworten anſchloſſen, überreichten im Na⸗ men der Büttenredner eine Führerplakette. Der Präſident war von dieſer wohlverdienten Ehruna ſo Das Stratfrecht der Verbrauchsregelung Eine Erlduterung für Kautmann und Kunden 4½2 ber Zeitſchriſt Deutſches Recht er⸗ Käutert Miniſterialrat Rietzſch vom Reichsjuſtiz⸗ miniſterium die Neuregelung des Straf⸗ Fechts der Verbrauchsregelung. Die Diſszi⸗ eIm Plin eines jeden einzelnen Deutſchen. die der Vor⸗ hruch der Verbrauchsregelungs⸗Strafverordnung als pausſetzung der Durchführung einer gerechten Berteilung bezeichnet, umſchlietzt die Pflicht, ſich mit der jeweils beſtehenden Regelung vertraut zu machen und ſie zu beachten. Die Staatsführung ermöglicht as durch ihre Veröffentlichungen in Preſſe und nöfunk, auf Anſchlagsſäulen uſw. Für die Ge⸗ werbetreibenden iſt nach der Neuordnung beſonders bolgendes zu beachten: Das Grundgebot der Ver⸗ rauchsregelung iſt die Beſchränkung des Verſor⸗ gungsberechtigten auf die ihm zuzuteilenden Güter. Weiß der Gewerbetreibende, daß der Kunde über eine ihm nicht zuſtehende Beſcheinigung verfügt, oder rechnet er damit und gibt er aleichwohl Ware an den Kunden ab, ſo wird er wegen Beihilfe beſtraft. Ein Dieb bezugsbeſchränkter Erzengniſſe kann regel⸗ Ahia auch in Tateinheit wegen Verſtoßes gegen die erbrauchsregelung— und damit in ſedem Falle ausreichend ſchwer— beſtraft werden. Ein wichtiger Fall des ſtraſwürdigen Abaebens oder Beziehens Ohne Beſcheinigung iſt das viel erörterte Vertauſchen bezuasbeſchränkter Ware unter Gewerbetreibenden. Der Kolonialwarenhändler z.., der gegen Ab⸗ gabe bezugsbeſchränkter Lebensmittel etwa ein Paar Schuhe eintauſcht, bezieht letztere ohne Bezugsſchein und gibt erſtere ohne Marken ab. Er wird mit Ge⸗ fängnis und Geloſtrafe in unbegrenzter e be⸗ broht. Das gilt auch, wenn nur die Ware der einen Tauſchpartei bezugsbeſchränkt iſt. Ein ſolches Ver⸗ em Maße verwerflich. Es kann da⸗ eine Beſtrafung unter Umſtänden auch nach der Volksſchädlingsverordnung folgen. Wird auf beiden Seiten Mangelware auſcht, die nicht bezugsbeſchränkt iſt, dann kann nach der Kriegswirtſchaftsverordnung —— wegen Zurückhaltens erſolgen. Auch die ſchenkweiſe Abgabe bezugsbeſchränkter Ware ohne Bezugsſchein den Gewerbetreibenden und die Annahme einer Schenk ind ſtraſſbar. Strafbar macht ſich 8 Borkntholkene bezugsbeſchränkter erner u. a. wegen entſprechender Beſtrafung rechnen. Erzengniſſe, wer in einer Gaſtwirtſchaft trot Ent⸗ gegennahme von Marken nicht die entſprechende Ware, ſondern eine markenfreie verabfolgt. Wer im Hotel oder in einer Penſion volle Verpflegung unter Abgabe ſeiner Bezugskarten vereinbart, hat Anſpruch auf Beköſtigung nach Maßgabe der gegebenen Karten. Hat ein Händler den Beſtell⸗ ſchein angenommen, ſo hat der Kunde Anſpruch auf Belieferung im Rahmen der Zuteilung. Es ſteht einem jeden nur die ihm zugeſtellte Be⸗ zugskarte oder der für ihn ausgeſtellte Bezugsſchein zu. Das Ueberlaſſen einer ſolchen Bezugsberech⸗ tigung an Dritte iſt allerdings in der Verbrauchs⸗ regelungs⸗Straſverordnung nur dann mit Strafe bedroht, wenn es in der Abſicht geſchieht, ſich zu be⸗ reichern. Es bleibt alſo, ſo erklärt der Referent, da⸗ bei, daß die ſchenkweiſe Ueberlaſſung von Bezugsab⸗ ſchnitten ſeitens eines Verbrauchers an einen ande⸗ ren Verbraucher nicht mit Straſe bedroht iſt. Gäſte in einer Gaſtwirtſchaft oder Nachbarn, die einander mit einigen Marken aushelſen, oder der Vater, der ſeine Berechtigung für Schokolade einem Angehört⸗ gen überläßt, ſind nicht ſtrafbar. Allerdings hat auch hier die Strafloſigkeit Grenzen. Handelt es ſich z. B. um die unentgeltliche Ueberlaſſung einer ganzen Bezugskarte, insbeſondere einer Kleider⸗ karte oder eines beträchtlichen Teiles der Teilab⸗ ſchnitte, ſo iſt die Ausnutzuna durch einem Dritten als dem Gedanken der Verbrauchsregelung zuwider⸗ laufend rechtswidrig. Bleibt auch der unentgeltliche Geber einer ganzen Bezugskarte ſtraflos, ſo iſt doch der Empfiänger, der ſie verwertet, ſtrafbar, da eine ſo weitgehende Vergrößerung der Verbrauchs⸗ rate durch Privgtabrede nicht geduldet werden kann. Endlich ſei noch die Erläuterung zu der neuen Vorſchrift erwähnt. wonach mit Geld⸗, Haft⸗ oder Ge⸗ fängnisſtrafe bedroht wird, wer ſich eine zweckwidrige Verwendung bezugsbeſchränkter gewerblicher Er⸗ zeugniſſe, die zur Ausübung eines Gewerbes oder Berufes zugeteilt werden, zuſchulden kommen läßt. Die Hauptbedeutung dieſer Vorſchrift wird voraus⸗ ſichtlich zunächſt auf dem Gebiet der Verwendung von Kxaſtſtoffen und Bereifungen für Kraftwagen liegen. Wer alſo Benzin oder Bereifungen für Automobile zweckwidrig verwendet, z. B. verſchenkt, muß mit überraſcht, daß er nur mit einigen bewegten Worten danken konnte. Die von Karl Ziegler geleitete abwechſ⸗ Iungsreiche Unterhaltungsfolge wurde durch einen von dem Ludwigshafener Richard Wagner ver⸗ faßten und von Friedel Wächtershäuſer vom Nationaltheater ausdrucksvoll vorgetragenen Vor⸗ ſpruch eingeleitet. Den humoriſtiſchen Teil, bei dem Michel Kunz den Vogel obſchoß, beſtritten außerdem der Nachwüchsler Hans Fellhauer und Gottl. Scherpf und Tochter mit einem pointenreichen Zwiegeſpräch, während Gerhard Helffenſtein Scherz und Ernſt in bekannter guter Miſchung bot. Wertvolle geſangliche Genüſſe ſpendeten Konzertſän⸗ gerin Hedi Schanzenbach und Tenoriſt Ludwig Hoffmann aus Ludwigshafen(Begleiterin am Flügel Hilde Ruland⸗Seibold) ſowie das Doppelquartett der„Sängerhalle“, Elſe Etté trua weſentlich zur weiteven Hebuna der Stim⸗ mung bei, Poldy Dolly bewährte ſich als vorzüg⸗ liche Vertreterin der Tanzkunſt und die Kapelle Mayer ſteuerte flotte Weiſen bei. Bevor der Feueriomarſch die frohen Stunden beendete, ſang 505 Schanzenbach noch das beliebte ied. 0 Topf, Hafen, Pott Neue Umgangsſprache wächſt heran In der freien, mündlichen Rede machen ſich be⸗ kanntlich die lanoſchaftlichen Unterſchiede innerhalb des Reichsgebietes noch weit ſtärker bemertbar, als in der Schriftſprache. Sie neigt manchmal mehr zum Hochdeutſchen, manchmal mehr zur Mundart, wo⸗ durch eine ganze Stufenreihe von Miſchungen ent⸗ ſteht. Ihre ſchriftſprachliche Form bezeichnet man gewöhnlich als Umgangsſprache. Dieſe richtete ſich indeſſen auch nur in den Formen und Lauten nach der Hoch⸗ und Schriftſprache, während ſie im Satz⸗ bau und Wortſchatz zur Mundart neigt. Der letztere weiſt in der Umganasſprache die arößten landſchaft⸗ lichen Unterſchiede auf. In Norddeutſchland geht der Vater mit Jungen und Mäochen in den Buſch, um Blau⸗, Bick⸗ oder Kronsbeeren zu ſuchen, in Süddeutſchland dagegen mit Buben und Mädeln oder Töchtern in den Wald, um Heidel⸗, Schwarz⸗ oder Preiſelbeeren zu pflücken. Wenn ein Bayer in Berlin eine„Semmel“ haben will, mnuß er„Brötchen“ oder„Schrippe“ ſagen. An⸗ dererſeits bezeichnet man in Preußen das ſüddeutſche „Schwarzbrot“ zum Unterſchied von Weißbrot ein⸗ fach als„Brot“. Ein Päckchen wird zwar im ganzen Reichsgebiet mit einem Bindfaden, im Norden aber mit einer Schnur und in Weſtdeutſchland mit einer Kordel verſchnürt. Dem Norddeutſchen genügt dazu ein Ende, dem Süddeutſchen ein Stück oder ein Trumm Faden. Den Topf kannte man urſprünglich nur in Oſtmitteldeutſchland, heute aber gibt es ihn auch in Norodeutſchland Der Niederdeutſche dagegen nennt dieſen nützlichen Gebrauchsgegenſtand Pott und der Süddeutſche Hafen. Man erkennt ſchon an dieſen wenigen Beiſpielen, wie landſchaftsgebunden und verſchiedenartia in den einzelnen Gegenden die deutſche Umgangsſprache heute noch iſt. Seit einigen Jahren macht ſich jedoch überall eine zunehmende Vereinheitlichung durch den Austauſch von Arbeitskräften, den Fremdenverkehr, Rundfunk und Wehrmacht geltend. Damit wächſt eine neue deutſche Umgangsſprache heran, wie man am beſten an Orten beobachten kann, an denen Söhne aller deutſchen Gaue gemeinſam mit volks⸗ deutſchen Rückwanderern und Ausländern dauernd oder wenigſtens längere Zeit beſchäftigt ſind. Die Mundarten werden dort allmählich abgeſchliffen und verſchmelzen ſchließlich in einer neuen Gemeinſchafts⸗ ſprache. Der Wiſſenſchaft ſind natürlich dieſe Vorgänge kein Geheimnis geblieben. Namentlich das unter der Leitung von Dr. Eberhard Zwirner ſtehende Deutſche Spracharchiy in Braunſchweia bemühte ſich, die von ihm beobachteten ſprachlichen Erſcheinungs⸗ ſormen fortlaufend zu unterſuchen und zu regiſtrie⸗ ren. Es wurde kürzlich zu einem eigenen Inſtitut der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften für Phonometrie erhoben, in deſſen Kuratorium Profeſſor Dr. Willy Hellpach von der Univerſität Heidelbera eintrat. Seine Hauptaufgabe iſt die phyſiologiſche und pſychologiſche Erforſchung allex ſprachlichen Neubildungsvorgänge, die in dem großen„Schmelztiegel“ deutſcher Induſtriewerke und Rückwandererlager feſtzuſtellen ſind. Die hierbei auftretenden Probleme gehären zu den intereſſan⸗ teſten und lehrreichſten der Phonometrie. en Veränderte Jagdzeiten. Der Reichsfägermei⸗ ſter hat für das ganze Reichsgebiet die Jaadzeit für männliches und weibliches Rot⸗ und Damwild bis zum 28. Februar 1912 verlängert. 6. Maunhelm mal von unten Von unten? Damit kann nur die geologiſche Grundlage gemeint ſein. Prof. Dr. Strigel ver⸗ Hreitete ſich darüber in einem Vortrag, zu dem der Verein für Naturkunde eingeladen hatte. Das Profil der Rheinebene wird gebildet durch das Hochgeſtade und die Niederungen. Sie gehören zuſammen, denn die Niederungen ſind nur verlaſſene Flußbette, die ſich in das Hochgeſtade einfraßen. Teile des Hochgeſtades blieben ſtehen und bilden richtige Inſeln. Und auf einer ſolchen Inſel wurde Mannheim urſprünglich gebaut. Die Inſel reichte nicht ganz aus für das. was wir unter der Altſtadt verſtehen. So liegt zum Beiſpiel der Junabuſch ſchon wieder in der Niederung. Das Niveau der Niederung hob ſich natürlich im Verlauf der Zeit durch allerlei Anſchwemmungen, wenn es auch die Höhe des Hochgeſtades nicht ganz erreichte. Durch Erdarbeiten der allerneueſten Zeit wurde manches augenſcheinlich, was man vorher nur ge⸗ folgert hatte. Die Arbeiten in Qs brachten den intereſſanteſten Auſſchluß: ſie machten die Stelle ſichtbar, an der Hochgeſtade und Niederung zuſam⸗ menſtoßen. Hier reichen ſich alſo Diluvial und Allu⸗ vial die Hand. Aber beide zuſammen bilden doch nur eine dünne Schicht. Darum nahm der Redner die Gelegenheit wahr, auch mit dem Tertiär⸗Untergrund, 8 für unſere Gegend bezeichnend iſt, bekannt zu machen. Anſchließend führte Prof. Kinzia zwei Filme vor, die von dem tüchtigen Mannheimer Kamera⸗ anann Sepp Starck geoͤreht waren.„Wander⸗ falken im Neckartal“ und„Vogelleben im Wollmatinger Ried“ hießen die beiden Schmal⸗ ſtreifen, die uns unſere gefiederten Freunde un⸗ gewöhnlich nahebrachten. Dieſe beiden Filme dürf⸗ ten ihren Wert nie verlieren. Die zahlreichen Anweſenden zeigten ſich für Vor⸗ trag und Filme ſehr dankbar.—tt. Blick aut Iudwigshafen Jugendliche mit laugen Fingern. Schon früh auf die ſchiefe Bahn geraten iſt ein Siebenzehnjähriger aus Lud⸗ wigshafen. Zunächſt ſtahl er aus einer Wirtſchalt eine Kaſette mit Inhalt. Zuſammen mit einem Kumpanen machte er ſich auf der Ludwigshafener und Mannheimer Meſſe frohe Tage und gab dabei das Geld mit vollen Hän⸗ den aus. Später ſtattete er einem Vorratsraum der Flak einen Beſuch ab und entwendete Zigarren und Zigaretten. Als er wieder kurze Zeit darauf ein Verkaufshäuschen auſbrechen wollte, wurde er geſtört und verjagt. Insge⸗ ſamt hat der jetzt vor Gericht ſtehende Burſche einen Be⸗ trag von annähernd 2000 Mark verpraßt. Din Richter ſpra⸗ chen eine Gefängnisſtraſe in Höhe von ſechs Monaten aus; einer ſeiner Helfershelfer wurde zu einem Monat Jugend⸗ arreſt verurteilt. Heidelberger uuerschnitt In einer Kreistagung der NeDaA wurde der Auftvag des Gauleiters, alles verfügbare und zum Teil brach⸗ Iiegende Land, ſoweit es geeignet iſt, für den Ge⸗ müſebau zu verwenden, ſachlich unter der Leitung des Kreisleiters beſprochen, der in großen Zügen die neue Aufgabe ſkizzierte. Kreisbauernführer Schank wies auf den ſtark geſtiegenen Gemüſeverbrauch hin. Neben der Um⸗ ſtellung eines Teiles der Landwirtſchaft auf feldmäßigen Gemüſebau müſſe auch der Kleingärtner ſich in den Dienſt der neuen Aufgabe ſtellen. Auch der Blumengartenbau werde ſich auf Veranlaſſung des Reichsnährſtandes um⸗ ſtellen. Notwendig ſei beſonders der Anbau von Frühkar⸗ toffeln. Wie Rechtsrat Amberger mitteilte, hat die Stadt ſchon das meiſte brachliegende Gelände dem Anbau zugeführt und wird es auch bei geeigneten Blumen⸗ und Zieranlagen tun. In dieſem Sinne wird auch das Städtiſche Gartenamt das nötige tun. Gartenbaudirek⸗ tor Diebolder, Kreisgruppenleiter der Kleingärtner⸗ vereine, gab wertvolle Fingerzeige. Namens des Landrats ſagte Reaierungsrat Specht volle Dienſtſtelle zu. In ſeinen Schlußworten forderte der Kreisleiter ganze Männer und Frauen, die ſich in den Dienſt dieſer wichtigen vaterländiſchen Aufgabe ſtellen. Friedrich der Große und der Oberrheiniſche Raum. In der auch in Heidelberg ſehr würdia verlaufenen und ſtaxk beſuchten Feierſtunde zum 230. Geburtstag Friedrichs des Großen wies Staatsminiſter Profeſſor Dr. Schmitt⸗ henner in ſeiner Gedenkrede darauf hin, daß der Heidel⸗ berger Oberrheiniſche Raum den Anſpruch darauf erheben könne, für das weltgeſchichtliche Pflichtbewußtſein und die weltgeſchichtliche militäriſche Entwicklung des Preußen⸗ königs rein zufällig den landſchaftlichen Rahmen gegeben zu haben. Am 5. Auguſt 1730 wollte der neunzehnfährige ronprinz von einer Scheune in Steinsſurt bei Sinsheim aus, wo er mit ſeinem Vater übernachtete, die 3 17 ins Ausland und in ein ſelbſtgefälliges Leben der neiheit antreten. Er wurde verhaftet, über Heidelbera wach Küſtrin transportiert und die Anklage lautete auf Le⸗ ben oder Tod. Das führte ihn in der Folge in ein Leben ſtrengſten Pflichtbewußtſeins. Vier Jahre ſpäter, im Juni 1734, im Polniſchen Thronfolgekrieg. begegnete der preu⸗ ßiſche Thronfoſger auf der Eppelheimer Land⸗ ſtraße bei Wieblingen und auf einer Gemarkung, deren Flurname noch heute an jene Zeit erinnert, dem großen Prinzen Eugen, mit dem er gegen Philipps⸗ burg zog und in dem er das Vorbild eines wahrhaften Soldaten kennen lernte. Schmitthenner beleuchtete vor allen Dingen die fridericianiſche Zeit und den großen Kö⸗ nig mit unſeren Tagen und unſerem Führer, wobei ſich viele Paralellen ergeben. Fabrikant Julius Herrmann, Mitinhaber der Schloſſerel und Maſchinenfabrik Autz u. Herrmann in Heidelberg, konnte in beſter Friſche ſein 70. Lebensiahr vollenden. Er hat vor etwa vierzig Jahren die Firma mitbegründet und aus kleinen Anfängen entwickelt. Die Heibelberger Ortsgruppe des Odenwaldklubs hielt am Sonntag in ſchlichter geſelliger und heimatverbündeter Art ihre Wanderer⸗Ehrungsfeier ab, wobei diesmal 34 Damen, 48 Herren und 2 Jugendliche ausgezeichnet wur⸗ den. Den 20. Jahrgang vertrat allein der Vorſitzende und Spitzenwanderer Fritz Ueberle. der am 29. Januar ins 78. Lebensjahr ſchreitet. Götz⸗ Darmſtadt dankte für die Ernennung zum Heidelberger Ehrenmitglied aus Anlaß der Vollendung ſeines 50. Lebensjahres. In froher Ka⸗ mevadſchaftlichleit verlief der Nachmittag. Von der Univerſität. Dr. Karl Nikolaus wurde zum wiſſenſchaftlichen Aſſiſtenten am Inſtitut für Krebs⸗ ſorſchung und Dr. med. Karl Ernſt Schäſer zum wiſſen⸗ ſchaſtlichen Aſſiſtenten am Phyſiologiſchen Inſtitut der Uni⸗ verſität ernannt. Der Gartenbauverein Handſchuhsheim, der heute 825 Mitglieder zählt, hielt ſeine Jahres⸗Hauptver⸗ ſammlung ab. Nach dem Tätigkeitsbericht wurdten als Kameradſchaftshil ſe für die im Feld ſtehenden Mitglieder deren Obſtbäume beſchnitten. Auch in dieſem Jahre ſoll für die im Feld ſtehenden Mitalieder die Baum⸗ beſchneidung wieder vorgenommen werden. Beſondene Auf⸗ merkſamkeit wird man auch der Gemeinſchafts⸗ anlage am Neckar widmen. Kreisbauernführer Schank ſprach u. a. zur Erzeugungscchlacht. Streiflich“er auf Weinheim ſWeinheim, 26. Jan. Durch den badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter wurden folgende Betriebsange⸗ hörige der Lederwerke Carl Freudenberg ſür 10jährige treue Dienſte mit Ehrenurkunden in feierlicher Form aus⸗ gezeichnet; Miſcher Peter Schaſſert, Meſſer Johannes Schl Fath(Oberflockenbach), Fellbügler Georg Lies(Hamba Falzer Georg Dölp(Rimbach), Maſchinenpantoffler Adol Fath(Oberflockenbach), Feldbügler Georg Lies(Hambach bei Heppenheim), Falzer Georg Schmitt(Rippenweier).— Das Feſt ihres 75. Geburtstages feiert am Dienstag die ſrühere Inhaberin des Schmiedegeſchäftes Jakob Wagner, 9 Katharina Wagner Witwe, in beſter Geſundheit.— Im Alter von 86 Jahren ſtarb hier nach ſchwerer Krank⸗ heit Frau Maria Pfrang, geb. Fath.— Das Eiſerne Kreuz 1 Kloſſe erhielt Hauptfeldwebel Hans Haſſel, Sohn des Ferdanand Haſſel, Kurbrunnenweg 1.— Eine Nachtrags⸗ haushaltsſatzung der Stadt Weinheim für das Rechmungs⸗ ſahr 1941 beſagt, datz der Nachtraashoushaltsplan im ordent⸗ lichen Haushaltsplan in Einnahmen auf 6416 876 Mark (anſtatt auf 6 249 676 Mark), in Ausgaben auf 6416 876 Mark(anſtatt auf 6 249 676 Mark) und im außeropdent⸗ lichen Haushaltsplan in Einnahmen auf 105 319 Mork(an⸗ ſtatt auf 19 000 Mark) und in Ausgaben auf 105 319 Mark (anſtatt auf 10 000 Mark) feſtgeſetzt iſt. Die Steue Andern ſich nicht. 38 ſtgeſetz e 1 rſübe Unterſtützung ſeiner 3 S S g GS0. ———◻ 2 23—95 — 22 2 2———— Fussball-Rundschau Erſte Niederlage von Boruſſia Fulda Die Fußball⸗Ausbeute am letzten Januar⸗Sonntag war zwar denkbar mager, aber an einer klotzigen Uebervaſchung hat es trotzdem nicht gefehlt. Sie kam im Gau Kur⸗ heſſen zuſtande, wo der in zehn Spielen unbeſiegte Spitzen⸗ reiter RS0 Boruſſia Fulda erſtmalia geſchlagen wurde, und ausgerechnet vom Tabellenletzten Hermannia Kaſſel. Die Boruſſen hatten den Gegner anſcheinend un⸗ terſchätzt; ſie waren mit einigen Erſatzleuten nach Kaſſel gefahren und verloren prompt mit:4(:4) Toren. Da zur gleichen Stunde die Kaſſeler Kurheſſen gegen den B 006 Kaſſel mit 91 gewannen, hat ſich die Spitzengruppe mehr zuſammengeſchoben. Boruſſia führt nun nur noch mit 20:2 Punkten vor Kurheſſen(19:5) und BC⸗Sport Kaſſel(15:). 1860 München wieder an der Spitze Das einzige Meiſterſchaftstreſſen in Bayern hat einen Führungswechſel herbeigeführt. 1860 München buchte in Weiden bei der Reichsbahn einen 52(:)⸗Sieg und liegt nun mit 26:8 Punkten wieder an der Tabellenſpitze, ge⸗ folgt von der Spxag Fürth und Schweinfurt 05 mit ie 28.7 ſowie dem 1. FC Nürnberg mit 21:9 Punkten.— In Augsburg kam es zu einem intereſſanten Freundſchafts⸗ treffen zwiſchen einer Soldaten⸗Elf Augsburgs und einer Luftwaſſen⸗Mannſchaft von Düſſeldorf. Die Augsburger ſiegten knapp mit:2 Tonen. Viele Tore in Niederſachſen In der Endrunde der niederſächſiſchen Fußballmeiſter⸗ ſchaft gab es am Sonntag zwei recht torreiche Begegnun⸗ gen. Eintracht Braunſchweig fertigte den VfL Osnabrück mit 10:0 ab und der SV 05 Wilhelmshaven war in Han⸗ nover gegen den SV 1896 mit 613 erfolgreich. Durch die Niederlage von Hannover 96 hat ſich die Spitzenſtellung von Werder Bremen weiter gefeſtigt. Die Bremer führen mit 10:0 Punkten vor Braunſchweig(53), Wilhelmshaven (:), Hannover 96(:), Wolfenbüttel(:4) und Osna⸗ brück(:). Planitz weiter vor Dec In Sachſen hat der Planitzer SC weiterhin den erſten Platz vor dem deutſchen Pokalſieger Dresdner SC inne. Beide Spitzenmannſchaften hatten am Sonntag ſchwere Auswärtsſpiele zu Heſtreiten, die ſie aber ſiegreich geſtal⸗ ten konnten. Planitz kam beim Däbelner SC mit 20 zum Sieg und der Des ſchlug den Lokalgegner Guts Muts mit:2. Planitz hat mit 21:3 Punkten weiter eine knappe Führung vor dem DSc(20:). Gleiwitz ſchlägt Bismarckhütte Im Kampf um die oberſchleſiſche Meiſterſchaft gab es am Sonntag einige wichtige Begegnungen. Meiſter Vor⸗ wärts/ Raſenſport Gleiwitz ſchlug den Tabellenführer Spögg Bismarckhütte mit 20 und brachte ſich damit wie⸗ der in empfehlende Erinnerung. Größter Nutznießer dieſes Grgebniſſes war allerdings Königshütte, das nach einem :1⸗Sieg über Preußen Hindenburg die wenigſten Verlnſt⸗ punkte auſweiſt. Bismarckhütte führt noch mit 28:7 Punkten vor Königshütte(22:6) und VR Gleiwitz(21:). Sport der lugend Diesmal:8 für Heſſen⸗Naſſau Im vollbeſetzten Paulinen⸗Schlößchen zu Wiesbaden tru⸗ gen die Gebiete Baden und Heſſen⸗Naſſau ihren Rückkampf im Boxen aus. Er endete nach beiderſeits ſchönen Lei⸗ ſtungen wiederum mit einem Siege der Heſſen⸗Naſſauer bei :5 Punkten. Schon im Vorkampf hatte Heſſen⸗Naſſau mit 11:9 gewonnen. Die Ergebniſſe: Papiergewicht: Neumann(Wiesbaden) beſ. Collin(Hei⸗ delberg) n. P. Fliegengewicht: Koch(Wiesbaden)— Ull⸗ mann[Mannheim) unentſch. Bantamgewicht: Heß(Darm⸗ ſtadt) beſ. Schmi(Singen) n..; Weiſe(Heidelberg! beſ. Walter(Frankfurt a..) n. P. Federgewicht: Knies (Darmſtadt) beſ. Stein(Heidelberg) n. P. Leichtgewicht: Rupp(Heidelberg) beſ. Aderhold(Darmſtadt) n. P. Mittel⸗ gewicht: Krämer(Oberurſel) beſ Abele(Mannheim) n. P. Einlagekämpfe: Etz(Wiesbaden/RAD) beſ. (Mainz) n..; Beitendorf(Frankfurt a..) beſ. Fick (Darmſtadt) n. P. 0 Heſſen⸗Naſſaus Fechterinnen überlegen In der Fechter⸗Hochburg Offenbach a. M. trafen ſich am Sonntag die Mädel⸗Mannſchaften der Gebiete Heſſen⸗Naſſau, Moſelland und Boden in einem Florett⸗Vergleichskampf. Erwartungsgemäß holten ſich die Mädel von Heſſen⸗Naſſau, die u. a. die Jugendmeiſterinnen Bürſtlein, Wochele und Marquaröt in ihren Reihen hatten, ganz überlegen den Turnierſieg. Baden wurde mit 15:1 und Moſelland, das nur mit drei Fechterinnen gekommen war, mit 16:0 Punk⸗ ten geſchlagen. Im Kampf um den zweiten Platz ſiegte Ba⸗ den mit 14:2 über Moſelland. Beſte Einzelfechterinnen waren Erika Bürſtlein urd Ruth Wochele(beide Heſſen⸗ Naſſau) mit je acht Siegen vor Dorle Marquardt(Heſſen⸗ Naſſau) mit ſieben Siecen. Hallen-Sportschau in Darmstadt Im Darmſtädter Saalbau wurde am Sonntag eine wohlgelungene Hallenſportſchau durchgeführt, bei der die Rabſportler und Rollſchuhläufer die Hauptrolle ſpielten. Serh beifällig auſgenommen wurde das neue Radpolo für Mädel, ebenſo wurden die Darmſtäter Reichsſiegerinnen im Kunſtfahren, Elli und Erne Weber, ſtark geſeiert. Eine beſondere Freude wurde ihnen durch die Ueber⸗ reichung der Gedenkmünze ihrer Vaterſtadt zuteil. Schließ⸗ lich trugen auch die Frankfurter Rollſchuhläufer viel zum Gelingen der Veranſtaltung bei. Einen breiten Raum der Hallenſportſchau nahmen die radſportlichen Vergleichskämpfe des Ha⸗Gebiets Heſſen⸗ Naſſau ein. Im Zweier⸗Raoball holten ſich unter 21 Mann⸗ ſchaften die Groß⸗Auheimer Rippel/ Peter(Bann 93) den Sieg vor Kempf/Stähr(115 Darmſtabt) und Haſen⸗ bruch/Seibel(115 Pfungſtadt), während der gleiche Wett⸗ bewerb des Jungvolkes von Wallbruch/Stoll(88 Wetzlar) gewonnen wurde. Sieger im Einer⸗Kunſtfahren wurde Hans Engel(88 Wetzlar) mit 219,6 Punkten vor Georg Kempf(115 Darmſtadt) und beim Jungvolk ſieate Kurt Schönberger(88 Wetzlar) mit 175,5 Punkten. Das Sechſer⸗Gruppenfahren ließ ſich Mainz⸗Biſchofsheim nicht nehmen. Wasserball-Nachwuchs in Darmstadt Reichswaſſerballwart Nolte(Darmſtabt) hatte in der vergangenen Woche 50 der zur Zeit verfüabanen beſten deutſchen Waſſerballſpieler aus dem NSRe unb der Ha zu einem Lehrgang in Darmſtadt verſammelt, an dem außer⸗ dem auch noch zahlreiche Gau⸗ und Gebietskachwarte betei⸗ ligt waren. Der Lehrgang diente in erſter Linte einer ein⸗ beitlichen Ausrichtung der Spitzenſpieler, darüber hinaus Keßler; wurden u. a. mit feſt WI aber auch der Fachwarte, die das Gelernte in ihrer Heimat nutzbringend verwerten ſollen. Den Abſchluß des Lehr⸗ bildete am Samstagabend im Darmſtädter Hallen⸗ ad eine wohlgelungene Veranſtaltung, bei der die Aktiven im Schwimmen und Spielen bewieſen, daß die Lehren auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Schnellſter Kraulſchwim⸗ mer über 50 Meter war der Hitlerſunge Olle(Maadeburg) in 28,6 Sekunden vor ſeinen HJ⸗Kameraden Bpay(Wien) und Strauß(Nürnberg) mit je 90,3 Sekunden ſowie Balz (Stuttgart) und Zigon(Linz) mit je 30,4 Sekunden. In der NSRe⸗Klaſſe war Kayer(Hamburg) mit 29,2 der Beſte vor Hicke(Straßburg) mit 29,6, Kühn(Magdeburg) mit 30,4 und Gütter(Straßburg) mit 30,6 Selunden. In der 9 mal 50⸗Meter⸗Kraulſtaffel ſiegte die Mannſchaft A in :37,9 Minuten vor drei weiteren Mannſchaften. Im Waſſerball gab es zwei Spiele zwiſchen NSge und HJ, die beide von den NeReL⸗Vertretungen gewonnen wurden, das erſte mit 5·2(63:0) Toren, dag zweite mit 42 :0) Toren. Als erſolgreichſte Stürmer erwieſen ſich die uppertaler Hettfeld und Stockhauſen ſowie Meyer(Ber⸗ lin). Umrahmt wurden die Waſſerballkämpfe von Schau⸗ ſpringen der Meiſterinnen Suſe von Hartungen⸗Heinze und Paula Tatarek ſowie dem Berliner Sobeck. Polizei schwamm für das WBW/ Die Berliner Schutzpolizei leitete ihre Veranſtaltungs⸗ folge zum„Tag der Leutſchen Polizei“ am Sonntag mit einem WoHW⸗Schwimmen ein. Die ſchon oft feſtgeſtellte Tatſache, daß die Leibesübungen im Dienſte der Ordnungs⸗ polizei einen gewichtigen Platz einnehmen, wurde erneut durch die Dienſtgradſtaſfel für Polizeitruppen bewieſen, die ſich vom Wachtmeiſter bis zum Major zuſammenſetzten Das 6 mal 50 Meter⸗Kraulrennen gewann die Polizeiſchule für Leibsübungen in:42,4. Die große Staſfel für Polizei⸗ gruppen endete mit einem Siege der Grupve Weſt in 12:39. Einen ſchönen Erfolg feierte dann im Waſſertallſpiel die Ordnungspolizei Berlin über ihre Hamburger Kameraden mit 11:2(:1) Toren. Zwei erſte Plätze belegte der Welt⸗ rekoröſchwimmer Arthur Heine über 200 Meter Bruſt in :55,1 und über 100 Meter Kraul in:06,4. Einen Stutt⸗ arter Doppelerſolg gab es im Kunſtſpringen durch Hwwm. 3 5 mit 51 Punkten vor Hwm. Bernardi mit 47,17 unkten. Maliens Boxer erhielten deu Preis des Führers Die Ftaliener, die mit brei neuen Meiſtern bie er⸗ folgreichſte Mannſchaft waren. erhielten die koſtbare Sil⸗ berſchale des Führers und ihre ſiegreichen Mei⸗ ſterborer Paeſan i, Paoletti und Bianchini konnten neben ihren Meiſtepgürteln die Preiſe des Bres⸗ lauer Polizeipräſidenten/ Brigadefüchrer Breithaupt, von Reichsminiſter Dr, Goebbels und Gauleiter Bracht in Empfang nehmen. Die beiden deutſchen Mannſchaften, die in der Nationenwertung hinter Italien rangieren, erhielten die von Reichsminiſter Dr. Frick geſtiftete Silber⸗Bernſtein⸗ ſchale und eine Holzplaſtik des Reichsſportführers HAKokls- UND WIxIScHAFTS-ZEIMHURE Mannheimer Getreidegrogmarkt Die Anlieferungen bei Brotgetreide ſind augen⸗ blicklich minimal. Die Nachfrage iſt nach wie vor gut. Die Verſorgungslage der Mühlen iſt bis auf weiteres alg aus⸗ veichend Die Geſchäftsſtille bei Braugerſte hält an. Die an⸗ gebotenen kleinen Partien werden reſtlos aufgenommen. Die anſallenden kleinen Mengen von Futterhafer gehen anweiſungsgemäß an die Wehrmacht. Eine Aende⸗ am Haſermarkt gegen die Vorwoche iſt nicht einge⸗ reten. Durch Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 20. Januar 1942 Wirkung vom 1. Februar 1942 die Baſis⸗Typen für Roggen⸗ und Weizenmehl wie folgt neu 7*„Anſtelle der bisherigen Baſistypen R und für Weizenmehl die neue Type W 147 Die Grundpreiſe ber feſtgeſetzten Preiſe erſahren eben⸗ falls eine Aenderung, und zwar gegenüber der bisherigen Baſts⸗Type R 1150 um/.10 ie 100 Kilogramm und der bisherigen Baſis⸗Type W 1050.05 per 100 Kilogramm Ermäßigung.— Die Kleiepreiſe erſahren ebenſalls eine Verbilligung, bei Roggenkleie auf.75 und 1.10 bei Weizenkleie. Der Weizenmehlabruf iſt gut, vor allen Dingen in Kleinpackungen alter Typen. Roggenmehl wird ebenſalls die alte Type gefragt.— Das Kontingent für Jannar kann bei den verarbeitenden Mühlen als verkauft angeſehen werden. Die kleinen Angebote an Heu werden von der Wehr⸗ macht aufgenommen. Stroh iſt nicht am Markt erſchienen. Bestimmungen über die Pflanzkartoffel- bewertschattung Zum geſicherten Ablauf der Verſorgung mit Pſanzkar⸗ toffeln iſt von der Saatgutſtelle eine Anordnung erlaſſen worden, in der beſtimmt wird, daß die Züchter, die Erzeu⸗ ger von anerkanntem Nachbau und die Inhaber von land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben, in denen Kartoffeln als Han⸗ delsſaatgut zugelaſſen ſind, verpflichtet ſind, mindeſtens 80 Prozent ihrer Pflanzkartoffelbeſtände bis zum 28. Februar 1942 zu verkauſen, ſoweit ſie die Pflanzkartoffeln nicht zu Pflanzzwecken in ihrem eigenen Betriebe benötigen. Der Verkauf oder die Lieſerung von Pflanzkartoffeln an Ein⸗ wohner von Städten von 20000 oder mehr Einwohnern darf nur gegen eine Beſcheinigung des Reichsbundes deut⸗ ſcher Kleingärtner oder des Reichsverbandes deutſcher Kleintierzüchter oder des Deutſchen Siedlerbundes oder des Reichsbundes Haus⸗ u. Grundbeſitzer oder der Reichs⸗ bahnlandwirtſchaft biw. eines dieſen Vereinen angeſchloſſe⸗ nen Untervereins erfolgen. Die Beſcheinigung hat der Berkäufer einzubehalten und aufzubewahren. Wer nicht Mitglied einer dieſer genannten Vereine iſt, erhält, ſofern er Pflanzkartoffeln in ſeinem Garten anzubauen beabſich⸗ tigt, die Beſcheinigung bei dem Verein oder Unterveyein, der im Falle der Mitgliedſchaft angehören würde. Sofern Inhaber von landwirtſchaftlichen Betrieben und von Ver⸗ teilerbetrieben in Städten von 20000 und mehr Einwoh⸗ nern Pflanzlartoffeln zu kaufen beabſichtigen, gikt dieſe Beſtimmung naturgemäß nicht. Die Beſtimmung iſt er⸗ laſſen worden, um zu verhindern, daß Pflanzkartofſeln zu anderen als dem vorgeſehenen Zweck verwendet werden. Die industrielle 89705 und Gemüseverwertung Nach dem Tätigkeitsbericht der Fachg vuppe hat die Oiſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie in den Ge⸗ ſchäftsjahren 1939/41, alſo in Kriegszeiten, in An⸗ paſſung an die Erweiterung der deutſchen Ver⸗ 1160. tritt: für Roggenmehl die neue Type R 1600 in Form eines Adlers, während die Einzelſieger Raeſchke und ten Hoff durch zwei Plaſtiken des Breslauer Oberbürgermeiſters Dr. Friedrich und von Generalfeldmarſchall Keitel an ihre großartigen Box⸗ erfolge erinnert werden. Chriſtenſen(Dänemark) konnte den Preis des Gauleiters Hanke und der Ungar Frigyes die Ehrengabe von Reichsminiſter Ruſt in Empfang nehmen. schwedens Ringer für München Das bedeutendſte ſchwerathletiſche Ereignis des Früh⸗ ſchen iſt zweifellos der Länderkampf im griechiſch⸗ römi⸗ chen ingen zwiſchen Deutſchland und Schweden am Sonntag, 15. Februar, in München. Die für dieſe Begeg⸗ nung in Frage kommenden deutſchen Ringer werden be⸗ kanntlich auf ihre Aufgabe recht ſorgfältig vorbereitet und es ſteht zu erwarten, daß nicht nur eine ſehr ſtarke. ſon⸗ dern auch eine in beſter Form befindliche deutſche Staffel auf die Matte gehen wird. Inzwiſchen haben die Schwe⸗ den für das Münchner Ereignis bereits ihre Wahl getrof⸗ fen, In der Mannſchaft ſtehen mit Rudolf Swedberg, Jvar Johanſſon und Axel Cadier nicht weniger als drei Olym⸗ piaſieger und Weltmeiſter, deren Auftreten man in Mün⸗ chen mit beſonderer Spannung entgegenſehen darf. Im einzelnen lautet das ſchwediſche Aufgebot wie folat[der zweite Vertreter jeder Gewichtsklaſſe gilt als Erſatzmann): Bantamgewicht: Kurt Petterſen; Erie Peterſſon; Egon Spenſſon; Olle Anderberg: eichtgewicht: Göſta Grändfors; Sven Carlſſon; Weltergewicht: Rudolf Svedberg; Franz Weſtergren; Mittelgewicht: Jvar Johanſſon; Karl Nyrman; Halbſchwergewicht: Axel Cadier: Nils Akerlindh; Schwergewicht: John Nyman, Bertil Erikſon. Oberſter Schiedsrichter im Münchener Ländertreſſen wird der Däne Oellgaard⸗Rasmuſſen ſein. Beim Kampf Deutſchand— Ungarn am Zl. und 22. Februar in 5 übt der Schwede Nils Nil.ſſon dieſes mt aus. Reicher wieder Billardmeister Die deutſche Billard⸗Meiſterſchaft im Zweſball⸗Cadre mit 45 em Abſtrich wurde am Sonntag in München be⸗ endet. Der Wiener Reicher verteidigte ſeinen Titel mit Erfolg und ſiegte mit 12:2 Punkten vor Spanner(Strau⸗ bing) und Thielens(Gelſenkirchen), die je 10:4 Punkte verzeichneten. Die weitere Reihenfolge lautet: 4. Joachim (Berlin):6., 5. Sorge(Berlin):8., 6. Krüger(Ber⸗ lin):8., 7. Wagner(Bamberg):12., 8. Dr. Jeitter (Frankfurt a.):12 P.— In der Schlußrunde ſiegte Reicher mit 400:159 Punkten ganz überlegen gegen Joachim, während der mit ihm punktegleiche Thielens von Sorge mit 400:81 abgeſertigt wurde. Spanner ſchlug Wagner 400:200 und Krüger bezwang Dr. Feitter mit 400:845. Am kommenden Wochenende wird nun an gleicher Stelle die deutſche Meiſterſchaft im Dreibandſpiel entſchieden. Die deutſche Meiſterſchaft im Geräteturnen ber Männer wird am 31. Maf in Breslau entſchieden. Kampfſtätte wird die Jahrhunderthalle ſein. Urſprünglich ſollte die Meiſterſchaft bereits am 10. Mai ſtattfinden, aber wegen der internationalen Breslauer Meſſe mußte ſie um drei Wochen verſchoben werden. brauchsmöglichkeit die alte Methode der Konſer⸗ vierung aller Art techniſch und mengenmäßig auf eine neue Grundlage geſtellt. Die Marmelade⸗ induſtrie bildet jetzt in der Verbilligungsaktion einen wichtigen Faktor in der Brotaufſtrichwirtſchaft. Die Obſtgetränkeinduſtrie machte Deutſchland zu einem der erſten Länder für Obſt⸗, Beeren⸗ und Trauben⸗ Süßmoſt. Die Gemüſetrocknung wurde neu organi⸗ ſiert und zu Qualitätsleiſtungen geführt. Die Ge⸗ frierwirtſchaft eroberte einen wichtigen Rang in der Verſorgung. Die Münzprägung im letzten Vierteljahr 1941 In den deutſchen Münzſtätten wurden im Monat Ok⸗ tober, November und Dezember 1941 geprägt an Alu⸗ miniummünzen 1461 417 Mk. Fünfzigpfennigſtücke, an 15 892 179,70 Mk. Zehnpfennigſtücke, 5 870 421,25 kark Fünfpfennigſtücke und 2016 117,51 Mk. Einpfennig⸗ ſtücke. Unter Berückſichtigung dieſer Neuprägungen und nach Abzug der wieder eingezogenen Münzen ergibt ſich für Ende Dezember 1041 folgender Geſamtſtand der Münz⸗ prägung: Silbermünzen: 108 091.895 Mark Fünfmarkſtücke, 272 627921 Mark Zweimarkſtücke. Aluminiummünzen: 161 183 791,50 Mark Fünfzigpfennigſtücke, 42 631 881,75 Mark Fünfpfennigſtücke. Zinkmünzen: 77 724 411,90 Mark Zehnpfennigſtücke, 10 265 627,21 Mark Einpfennigſtücke. Kupfermünzen: 9 468 057.46 Mark Zdweifennigſtücke, 13 066 198,64 Mark Einpfennigſtücke. Beiratsſitzung udelskammer Pfalz. In einer Beirats⸗ vung der Induſtrie⸗ und Handelslammer für die Pfalz n Ludwigshafen gab Präſident Direktor Dr. Wurſter die der Amtszeit der Präſidenten und Bei⸗ ratsmitglieder der Handelskammer bekannt. In Anleh⸗ nung an Darlegungen aus der Feder des Regierungsrats Keller berichtete der Präſident über die Tätigkeit der Kam⸗ mer in den zurücklüegenden Monaten. Dieſe Tätigkeit ſei ausgerichtet geweſen durch die beſonderen Aufgaben, die die Kammer aus ihrer Lage am Rheinſtrom und an der äußerſten öſtlichen Grenze der Weſtmark zu einem ſtarken Vorpoſten des ganzes Gaues machen. Jetzt ſeien die Fra⸗ gen der Moderniſierung und Ratlonaliſie⸗ rung der Betriebe im Bezirk in Angriff genom⸗ men, wozu die beſten Sachkenner der rfälziſchen Wirtſchaft ſich in beſonderen Arbeitsausſchüſſen zuſammenfänden, In einem Ausſchuß werden die Fragen der Wirtſchafts⸗ lanuna und Betriebsmoderniſierung, in einem anderen zerkehrsfragen und beſonders Probleme der Rheinſchiff⸗ RMert und des Rheinverkehrs behandelt. Ein dritter werde ie Fragen der Berufsausbildung, ein vierter die Pry⸗ bleme des Groß⸗ und Einzelhandels bearbeiten. Die Er⸗ leoͤigung der kriegswirtſchaftlichen Aufgaben der Hammer ſei ſichergeſtellt und damit ihr Annecht, nach ſiegreicher Be⸗ endigung des Krieges auftretende große Aufgaben mit zu löſen.— Geſchäftsführer Dr. Rott erkkirte, im Güter⸗ verkehr der Reichsbahn ſei noch für lange Zeit mit Lade⸗ raummangel zu rechnen. Zur Behebung von Notſtänden im Einzelfalle könne die Hilſe der Verkehrsbeguftragten beim Fübrungsſtab angerufen werden. Die Selbſthilfe der Wirtſchaft liege vor allem in beſchleunigter Be⸗ und Entladung der Güterwagen. Mit weiteren Ein⸗ ſchränkungen im Perſonenverkehr der Reichsbahn ſei zu rechnen, Nach dem Kriege ſei eine Tarifreſorm im Perſo⸗ nenverkehr nötig. Eine Befreiung des Werkverkehrs (Kraftverkehr) von unnötigen Einſchränkungen werde he⸗ ſürwortet. Auf dem Gebiete des Schiffahrtsweſens ſei Lud⸗ wigshafens Bedeutung im Umſchlagverkehr durch das Hin⸗ zukommen von Volhringen als Hinterland weiter geſeſtigt. Die Kammer trete für weitgehende Erleichterung der Ein⸗ reiſe geſchäſtlicher Art nach den beſetzten weſtlichen Gebie⸗ ten ein. Intereſſiert ſei die pfälziſche Wirtſchaft vor allem an der Geſtaltung dis Wirtſchaftsverkehrs in Frankreich. In einem Ueberblick über die wehrwirtſchaftlichen Auf⸗ PabR behandelte Geſchäftsführer Dr. Walther die ſetzt m Vordergrund ſtehende Fragen der Wehrdienſtleiſtung, der Umſetzungsaktion, der Dringlichkeitsſtufen, der Koh⸗ len⸗ und Emergieverſorgung und der Kraftſtoffperſorgung. Geſchäftsführer Dr. Koch verbreitete ſich über die Berufs⸗ ordnungsmaßnahmen und die Nachwuchslenkung. Dr⸗ Weber unterrichtete über die der Kammer durch Be⸗ treuung der Betriebe des ehemals freigemachten Grenz⸗ gebietes erwachſenen Aufgaben. Gauwirtſchaftsbepater Bö⸗ ſing behandelte in längeren Ausführungen die Probleme, die ſich aus der Nowendigkeit ergeben. die Rüſtungsauf⸗ träge künftig möglichſt zuſammenzufaſſen. im Gegenſatz zu der bisherigen Praris, nach der eine weitgehende Streu⸗ ung der Auſträge angezeigt erſchien. * In 1941 weitere Steigerung des Neuzugangs der GD Wüſtenrot Ludwigsburg. Die günſtige Entwicklung des Neuzugangs hat ſich bei der Gemeinſchaft der Freude Wlüſtenrot in Ludwigsburg(Württemberg) auch im Jahre 1941 ſortgeſetzt. Gegenüber dem Jahre 1940, dag mit einem Neuzugang von über 83 000 000 Vertvagsſumme an der Spitze des vorangegangenen Jahrzehntes ſtand, konnte 1041 eine weitere Steigerung erzielt werden, wurden doch in dieſem Berichesjahr 7878 Verträge mit einer Vextrags⸗ ſumme von 138 601 150& abgeſchloſſen, das ſind 55 Mill. oder 66 Prozent mehr als 1940 und rund 8 Millionen 4 mehr als in den Jahren 1930 und 1930 zuſammen. Die Zuteilungen belieſen ſich im Berihtsjahr auf 3400 Ver⸗ träge mit über 26,5 Millionen Bauſparſumme. Hierin ſimd die bedingungsgemäß von der Goß zu vermittelnden 1. Hypotheten in Höhe von faſt 17,8 Millionen nicht enthalten. * Anuweiler Email⸗ und Metallwerke vorm. Frauz Ull⸗ rich Söhne Ac, Annweiler.[Weſtmark). In der oo her Aunwei er Email⸗ und Metallwerke vorm. Franz Ullrich Söhne AG, in der das geſamte Ac(1,1 Mill. /) vertreten war, genehmigte man einſtimmig die Regularien und die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 Pros. 84 107 werden auf meue Rechnung vorgetragen. * Mainzer Bierbrauerei. Mainz a. Rh. In der Auf⸗ ſichtsratsſitzung wurde auf Antrag des Vorſtandes beſchloſ⸗ ſen, der Hauptverſammlung die Verteilung einer Divi⸗ dende von 6 Prozent für das Geſchäftsjahr 1940⸗41 in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Im Vorjahre wurden auf.00 Mill. 4 Stammaktien 7 Prozent Dividende ausgerichtet. *Verſtärktet Intereſſe der Metallgeſellſchaft an BM. Die Metallgeſellſchaft hat ihre Beteiligung an der Ver⸗ einigte Deutſche Metallwerke Aktiengeſellſhaft. Frantturt am Main, verſtärkt, indem ſie im vorigen Jahr die Min⸗ derheitsbeteiligung der Vereinigte Aluminiumwerke Ac, Berlin, von rund Prozent übernommen und nunmehr auch die bisher der Schweizeriſchen Geſellſchaft ſür Metall⸗ werte gehörenden nom. 945 000/ Aktien der Vereinigte Deutſchee Metallwerke AG erworben hat. Ihren 875 93 betragenden Beſitz an Anteilen der Vereinigte Leichtmetall⸗ werke Ambc, Kannover, hat die Metollgeſellſchaft an die Vereinigte Aluminiumwerke A abgegeben. kestere Haltung an den Aktienmärkten Berlin, 27. Januar. Die Aktienmärkte wurden am Dienstag bei der Eröff⸗ nung durch ſeſtere Haltung gekennzeichnet. Die Umſätze ewegten ſich etwa im Rahmen der letzten Tage. Kurs⸗ beigerungen traten namentlich in Hemiſchen Papieren, utowerten und Maſchinenbaufabriken ein. Am Montan⸗ markt wurden Veveinigte Stahlwerke um 0,35. Klöckner um 0,50, Buderus und Mannesmann ſe um 7 und Höſch um 0,75 v. H. heraufgeſetzt. Rheinſtahl gaben 0,25 und Har⸗ pener 1 v. H, her. Braunkohlenaktien lagen nicht einheit⸗ lich. Rheinebraun gewannen 2 v.., während Ilſe⸗Berg⸗ bau 2,50 v. H. verloren. Kaliaktien veränderten ſich nur unbedeutend. Am Markt der chemiſchen Papiere blieben Farben bei einem Umſatz von 150 000 mit 206,5 unver⸗ ändert. Goldſchmidt ſtiegen um 1 und Schering um 1,50 v. H. Bei den Elektrowerten wurden AccG um 0,50 und Geſfürel um 1,25 v. H. herabgeſetzt. Licht und Kraft und Siemens ſtiegen hingegen je um 0,75. Von Verſorgungs⸗ werten gewannen Deſſauer Gas.75. RWE 1,25 und Rheng 3 v. H. Autowerte lagen ſeſt. Hier ſtiegen BMW um 1,25 und Daimler um 1,50 v. H. Von Maſchinenbaufabriken ſtanden Demag mit plus 1, Rheinmetall Borſig mit plus 4,25 und Deutſche Waffen mit plus 2,50 v. H. im Vorber⸗ grunde.“ Feſter lagen noch Hotelbetrieb um 0,75 und Ge⸗ brüder Junghans um 1,50 v. H. Andererſeits verloren Aſchaffenburger Zellſtoff. Dortmunder Union und Metoh⸗ geſellſchäft ſe 1, ſowie Bemberg 1,5 v. H. Reichsbank⸗ anteile wurden mit 199, 5 gegen 189,0 bewertet. Von va⸗ riablen Renten ſtiegen Reichsaltbeſitzanleihe auf 162,80 ge⸗ gen 102.75. Am Gelbmarkt blieben Valuten un⸗ Berlin, 27. Jan. verändert. Frankfurt a. H. 1— 889.0 Deutsche lestverzinsliehe Werte—4 8—— 227.0 22¼0 26. 27. 2— DEUTSCHE SrAATSANLEIHEN chbaum-Werueer 4% Schatz D. RS. Flektr Lieht u Kratt 280.0—10 6 Baden 1927 8 Enzinger-Union—. 7090 89 Allbes Di. Reich— 1028 1625 Ctcr—.— 2040 225 SrADTANEINHEN Grün u Bilfinger 185.0 164.7 dg Reidelbere 20..0 101.0 Harpener Berabau— 192.0 189.9 4 Mannbeim 26, 100.0 100.0——— Zement——— *. desch Bergw.. 4 Plorzheim 26 83 108 168-8 —.— PPANDBnEHrE Kalker Brauerei 68.— 08.— 4% Frank. Hvo Got. Klein. Schanzi. Becker 25d0 289 „„„ Klöckner-Werke 169.5 1709 Lanz-G..— 164.2 154.7 —*» Ludwiesha alzm—* Mannesmann 1508 158,, Metallaesellschaft.— 818 2810 Rhein Elektr. Mannh. R. 18—18 4 4% Mein Hvv. Bank 9 und8 103,5 108.5 nle 24—26 R—-9» 4% Rh Hvp-B 44 u Og„„ Rh Hvo. Bank 47„ NDUSTRIE OBr ATIONEN 6, Paimler-Benz 27. 1043 166.5 4% I lad-Bank 39 118 103.9 5. Gelsenkirchen v. 86 105,2 105.3 Krupp v, 1688 103.8 63 Ver Stehlwerke 105.0 16. 916 Farb RM-Anl. 2* Rütders Salzdetturth— 1815 1800 Salzwerk Heilbronn.. Schwartz-Storchen 195.0 195.0 Seilindustrie(Wolft). 155,0 155•9 Siemens u Halske. Süddeitsche Zucker— 17/9 175.5 AKTIEN Zellstoſl Waldhot—— 122 125%0 Ada- Ade Schuhfabriu 162.0 162.0 BANKEN Klever*.——5 Badische Banx, 180.8 1895 SS Aschallend Zcliston, 16, eenea—- 149 Augsb.-Nürnb Masch 213.0 8 Banle———* Savr Motorenwerke. 202.0 205.0 5 146.2 146. Brown Boveri& Cie. 1710 Presdner Benk... 146. 146. Zontin. Gummi 1680..Pfäle klyy-Bank—., 1% 80 Palmler-Ben;? +— 28, 20( Khein.-Her-Ban— 18 Deutsche Erdol. 176,0 176,5 1% Zwichenkurn. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar 2 20(24 25 26 27. RELADeSel. 24 6. 26. 27 eeee. Mannbeim 87—.8662 20 HRheinfetden.63/160/1,67 1,741 700Kaub.1.60.104.8 Bretssch 140.68 ,4 1720 1, iHKS. 0,89,0,0 558085 Kebb.841.70%.7.881.640 RR. Strallburs 1,78 137.50 13/1 890Neekergegel Mazau.931.371 8,51.363˙54 Maanheim 1, 891 1,87 1,88.9 Rhein- Westt Elektr. 1688 FAMILIEN-ANZEIGEN Es ist uns jetzt zur Ge⸗ wibheit geworden, daß mein innigstgeliebter Mann, unser bester Vater und lieber Sohn, Bruder, Onkel u. Schwager Eugen Füglein San.-Gefr. in ein. San.-Komp. im Alter von 30 Jahren sein Leben für sein Vaterland in treuer Pflichterfüllung im Osten am 11. 1. 1942 hingab. Mannheim(Emil-Heckelstr.15). Bautzen, Luxemburg, 27. I. 42. In tiefem Leid: Bertha Füglein geb. Ritter und Kind Ingrid.- Familie Johann und Luise Füglein (Eltern)- Luise Püulein. Georg Füplein u. Familie. und Familie. Von Beileidsbesuchen bitten wir dankend abzusehen. ee——— Pran? Fünlein(z. Z. i. Felde) 5 Todes-Anzeige Mein geliebter Mann, unser guter, treusorgender Vater Josei Maldinger wurde am Samstag unerwartet durch einen Herzschlag aus unserer Mitte abherufen. Mhm.-Waldhof(Am grünen Haag), den 26. Januar 1942. e xan Maldinger geb. Weber, Kinder und 0. gehörige. Beerdigung am Mittwoch, dem 28. Januar, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Auch wir betrauern in dem Dahingegangenen einenpflicht⸗ getreuen Mitarbeiter, der ne⸗ ben seiner Arbeitskreude seine Stellung als stellvertretender Obmann sehr ernst nahm und seinen Arbeitskameraden Freund und Helfer war. Betriebsfübrung und Ge- Lolgschaft der Pirmen Franz Haniel& Cie. Gmbll. Koblenwertstofle GmbH. Danksagung Für die vielen Beweise auf⸗ richtiger Teilnahme bei dem Heimgang meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, Grobßmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Karoline Wagner geb. Schloeder, sagen wir herzlichen Dank. esonders danken wir Herrn Geistl. Rat Stadtpfarrer Schäfer für die trostreichen Worte beim Ab⸗ schied unserer lieben Verstor- benen. Ganz besonderen Dank den Hausbewohnern für ihre Kranzspende sowie für die anderen Kranz- und Blumen⸗ spenden und allen, die ihr das letzte Geleit gaben. Mannheim(Lortzingstraße 40, den 27. Januar 1942. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Jakob Wagner nebst An⸗ gehörigen. eeret uerft f mxve eeeeeeeeeeeeeeeeee KAUF-GESUCHE Klein-Motor f. Heimkinoantrieb zu kauf. gesucht. Angeb. m. Preis- ang. unt. St 892 an die Geschst. Alt- Gold und Silber kauft und wird in Zahlung genommen Ludwig Groß, Inhaberin: Grete Groß Wwe., Uhren. Gold- und Silberwaren. Mannheim F1. 10 Fernsprecher 282 03 277 Gebrauchte Möbel, Kleider, Schuhe, Wäsche, Pfandscheine sowie Oelgemälde, Bronzen und Por- zellane kauft laufend Schäfer. An- und Verkauf, Schwetzinger Str. 47, Tel. 439 68.(10 Pelle kauft laufend: Jakob Halter, Mannheim. T 4a. 11. 1408 Kofler-Radio- neuwert., zu kaufen gesucht. Ruf 414 94. 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