Neue Mannheiner Sei Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. — Snee Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Pf. ic die Poſt 1,70 M. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Sir. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch ———— 0 Pfg: tung Anzeigenpreiſe: 22 mmm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Dienstag, 12. Mai 1942 ernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 153. Jahrgang— Nummer 128 Angriffsſchlackt auf der Krim Deulſche und rumäniſche Truppen auf der Balbinſel Reriſck zum Angriff angetreten Die Schlacht seit dem 8. Mai in vollem Gange Abgewiesene Souietangrifte an der übrigen Front/ Drei britische Zerstörer im Mittelmeer versenkt (Funkmeldung der NM3.) Aus dem Führerhauptquartier, 12. Mai. 5 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Auf der Halbinſel Kertſch ſind deutſche und rumäniſche Truppen, von ſtarken Kräften der Luftwaffe unterſtützt, am 8. Mai zum Angriff angetreten. Die Schlacht iſt ſeitdem in vollem Gange. Bei der Bekämpfung von Schiffszielen in den Gewäſſern der Halbinſel Kertſch und vor der Südoſtküſte des Aſowſchen Meeres verſenkte die Luftwaffe zwei Transportſchiffe mit zuſammen 5000 BRT. ſowie mehrere kleine Fahrzeuge. Ein weiteres Handelsſchiff wurde beſchädigt. An der übrigen Oſtfront⸗ſcheiterten ver⸗ einzelte Vorſtöße des Feindes. Angriffs⸗ und Stoßtruppunternehmen deutſcher, kroatiſcher u. rumäniſcher Truppen waren erfolgreich. In Lappland und an der Murmanfront wurden vereinzelte Angriffe ſchwächerer feind⸗ licher Kräfte abgewieſen. Auf Malta bombardierten deutſche Kampf⸗ fliegerkräfte trotz ſchlechter Wetterlage weiterhin 353 die Flugplatzanlagen der uſel. Es ist still geworden um den USA-, Sieg“ im aoee—, NSApoROSHBE(ö ¹ Muop 2— W 57 5——— 9¹7 E9 K S„. MARIUPOLG- *** R * 2 9 MMeel Sſescnu 43 L 423 USsipenkogr — chersonꝰ 9 NogsKani Euo 9 E— Jotes Nee A 110 — e 0% — Sewastopol 2 4 Ce —— Im Seegebietſüdlich Kreta griffen Kampfflugzeuge in mehreren Wellen einen von Aufklärungsflugzeugen feſtgeſtellten Verband von vier britiſchen Zerſtörern an. Sie verſenk⸗ ten durch Bombenvolltreffer drei der feindlichen Kriegsſchiffe, während in Luftkämpfen zwei bri⸗ tiſche Flugzeuge, die den Flottenverband ſichern ſollten, abgeſchoſſen wurden. Eigene Flugzeuge gingen bei dieſem Angriff nicht verloren. Vor der niederländiſchen Küſte griffen dreis britiſche Bomber vom Muſter Hudſon ein deut⸗ ſches Geleit an. Alle drei feindlichen Flugzeuge wurden, ohne Bombentreffer erzielt zu haben, von den Geleitfahrzeugen der Kriegsmarine ab⸗ geſchoſſen. In der Zeit vom 1. bis 10. Mai verlor die britiſche Luftwaffe 161 Flugzeuge, davon 32 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Groß⸗ britannien 42 eigene Flugzeuge verloren. Ritterkreuz für herworragende Tapferkeit dinb. Berlin, 11. Mai. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eiſer⸗ nen Kreuzes an: Oberſtleutnant Heinrich Götz, Kommandeur eines Infanterie⸗Regiments, Oberſtleutnant Hermann v. Borries, Führer eines Infanterie⸗Regiments, Hauptmaun Friedrich Höhne, Bataillonskommandeur in einem Jäger⸗Regt. Das Schweigen Washiagtons wird immer mysteriöser- Aufsteigende Nengste in Australien: handelt es sich nur um ein japanisches Manöver? Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 12. Mai. Die amerikaniſch⸗engliſchen Nachrichten über die Seeſchlacht im Korallen⸗Meer werden von Tag zu Tag muſteriöſer. In Auſtralien tappt man völlig im Dunkeln. In einem Reuter⸗ bericht aus Melbourne wird erklärt, die genauen Verluſtziffern würden erſt zu gegebener Zeit in Waſhington veröffentlicht werden. Das iſt alſo eine alatte Desavonierung der phantaſtiſchen Ziffern. die auf Grund privater Mitteilungen Ende der vergangenen Woche in den auſtrali⸗ ſchen Städten zirkulierten. In einem Kom⸗ mentar des gleichen Büros aus Mac Arthurs Hauptquartier heißt es am Montagmorgen: „Ueber die Schlacht im Korallen⸗Meer ſind lei⸗ der keine weiteren amtlichen Nachrichten ver⸗ fügbar. Es kann infolgedeſſen noch nicht geſagt werden, ob die beiderſeitigen Streitkräfte die Schlacht endgültig abgebrochen haben oder ob ſie noch manövrieren, um die Aktionen in auter Poſition wieder aufzunehmen.“ Dazu kommt die von manchen Kreiſen geäußerte bange Furcht, es könne ſich bei dieſer Schlacht wieder einmal um ein„iapaniſches Manöver“ gehan⸗ delt haben, das nur den Zweck habe, einen Schlag in ganz anderer Richtung zu tarnen. Das Hauptquartier der Alliierten in Auſtralien hat geſtern eine Meldung ausgegeben, derzufolge Patrouillenflugzeuge zwei japaniſche U⸗Boote in den ewäſſern nordöſtlich Auſtralien, alſo dort, wo die Seeſchlacht ſtattfand, entdeckt, angegriffen und wahr⸗ ſcheinlich beſchädigt hätten. Dieſe Nachricht wird nach Reuter in Auſtralien lebhaft beſprochen und man zer⸗ bricht ſich den Kopf, ob ſie nicht vielleicht eine neue Phaſe der Seeſchlacht ankündige. Unterdeſſen wird von Waſhington die USA⸗Oef⸗ fentlichkeit auf beträchtliche Verluſte des amerikaniſch⸗ engliſchen Flottenverbandes vorbereitet. Gleichzeitig hat man aufgehört, phantaſtiſche Ziffern über die japa⸗ niſchen Verluſte zu verbreiten und beſchränkt ſich heute auf die Feſtſtellung:„Die Verluſte des Feindes ſollen ſehr groß ſein“. Auf der anderen Seite wird aber hervorgehoben, daß die Ver⸗ luſte der Alliierten überhaupt noch nicht bekannt⸗ gegeben worden ſind und dieſes Schweigen der amt⸗ lichen Stellen in Waſhington habe„zu allerlei Vermutungen Anlaß gegeben“. Welcher Art dieſe Vermutungen ſind, geht aus einem weiteren ericht aus Waſhington hervor, in dem es heißt, ma mache ſich jetzt darauf gefaßt, daß die Verluſte der Alliierten tatſächlich be⸗ deutend beträchtlicher ſind, als man zunächſtglaubte. Es ſei ſogar möglich, daß ſie ebenſo groß, wenn nicht größer ſeien als die der Japaner. Major Elliot, der militäriſche Sachverſtändige von „Neuyork Herald Tribune“ iſt der Anſicht, daß es das Ziel des amerikaniſch⸗engliſchen Flottenverbandes war, den Japanern ihre beherrſchende Stellung bei den Inſeln nordöſtlich und öſtlich von Neu⸗Guinea zu entreißen. Auch dieſer Korreſpondent wagt nicht zu behaupten, daß dieſes Ziel durch die Seeſchlacht er⸗ reicht wopden ſei. Infolgedeſſen bezeichnet er gemäß dem von Waſhington gegebenen Stichwort die Schlacht lediglich als„die erſte in einer Reihe noch größerer Aktionen“. Das gleiche Blatt hatte mer deutlicher abzeichnet. 48 Stunden vorher das Treffen als die größte See⸗ ſchlacht ſeit Skagerrak bezeichnet. Noch vorſichtiger äußerte ſich am Montag der Lon⸗ doner Sender, der erklärte:„Wir wiſſen noch nicht, welche Verluſte auf beiden Seiten entſtanden ſind. Churchills Aeußerungen über die Seeſchlacht in ſeiner geſtrigen Rede ſind allerdings er⸗ mutigend, aber trotzdem kann noch nicht geſagt werden, in welchem Ausmaß es uus gelungen iſt, die japaniſchen Pläne zu durchkrenzen.“ Das japanische Schluß-Kommuniqué zur Seeschlacht (Funkmeldung der NM.) E Tokio, 12. Mai. Das Kaiſerliche Hauptquartier gab um 16.30 Uhr einen zuſammenfaſſenden Bericht über die Seeſchlacht im Korallen⸗Meer am 7. Mai heraus, in welcher die Effektivſtärke der amerikaniſch⸗enaliſchen Flotte zer⸗ ſtört wurde. Das Kommuniqué lautet: 1. Ein Flugzeugträger der Vereinigten Staaten von der„Saratoga“⸗Klaſſe und ein anderer von der „Norktown“⸗Klaſſe wurden verſenkt, während ein amerikaniſches Schlachtſchiff der„Kaliſornia“⸗Klaſſe in kürzeſter Zeit ſank Ein britiſches Schlachtſchiff der „Warſpite“⸗Klaſſe und ein britiſcher Kreuzer der„Can⸗ berra“⸗ Klaſſe wurden aufs ſchwerſte beſchädigt, wäh⸗ rend ein nicht bekannter Kreuzer ſchwer beſchädigt wurde. Es wurde auch ein Zerſtörer verſenkt und ein 20 000⸗Tonnen⸗Tanker ſchwer beſchädigt. 2. Jusgeſamt wurden 98 Flugzeuge abgaeſchoſſen. 3. Unſere Verluſte betragen: Ein kleiner Flug⸗ zeugträger ſumgebauter Petroleum⸗Tanker) verſenkt und 31 Flugzeuge vermißt. Churchills„Ermunterungsrede“ Ein versuch. das englische Volk von der tristen Wirklichkeit abzulenken Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 12. Mai. Die Rundfunkanſprache Winſton Churchills am Sonntag ſtellt ein Teil der bereits angekündigten großen„Ermunterungsoffenſive“ dar, die am Frei⸗ tag von Eden, Sinelair und anderen Größen zwei⸗ ten Ranges eingeleitet wurde. Daüber hinaus wird ſie von Waſhington und London dazu benutzt, die Oeffentlichkeit von der Seeſchlacht im Pazifik und den in immer bedrohlicherem Ausmaß anwachſenden Schiffsverluſten im Atlantik abzulenken. Die engliſch⸗amerikaniſche Nachrichtenpolitik macht zur Zeit eine ſchwere Vertrauenskriſe durch, die ſich in einer Art Revolte der Zeitungsleſer und Rund⸗ funkhörer gegen die Art der Nachrichtenübermitt⸗ lung ſowohl diesſeits wie jenſeits des Atlantik im⸗ Dies gilt vor allem für das Gebiet der Marine und die Angabe von Ver⸗ luſtender Kriegs⸗ und Handelsflotte. Die viel beachtete„Indiskretion“ des britiſchen Abgeordneten MeGevern, der aus einer Ge⸗ heimſitzung des Unterhauſes ausplauderte, die Schif sverſenkungen betrügen zur Zeit monat⸗ lich mindeſtens 800 000 Tonnen und er könne dies ruhig mitteilen, da die Ziffern ja doch demnächſt zugeſtanden würden, gehört zu dieſen Revolve⸗Erſcheinungen. Die Rede Churchills hatte in dieſer Lage den dop⸗ pelten Zweck, nicht nur den Deutſchen zu drohen (was ein Verſuch am untaualichen Objekt iſt), ſon⸗ dern vor allem die Stimmuna im eigenen Lager auf⸗ zufriſchen. Demgemäß ſchilderte Churchilt, der ſich früher immer ſtolz darauf berief, er habe dem britiſchen Volk nur Blut, Schweiß und Tränen ver⸗ ſprochen, die allgemeine Lage gerade nach den letzten kataſtrophalen Niederlagen der Briten und Ameri⸗ kaner in einem roſaröteſten Lichte und redete dem eigenen und dem amerikaniſchen Volk zu wie ein Arzt einem Sterbenden, deſſen Zuſtand er genau kennt, deſſen letzte Abwehrkräfte er aber Hurch aller⸗ lei ermunternde Sprüche zu ſteigern verſucht. Preſſe und Rundfunk tun in USA und Enaland das ihre, dung der Sowjets tages ein in herzlichen Worten wunſchtelegramm übermittelt. um dieſe Stimmuna ihrer Völker und ihre allge⸗ meine Verdroſſenheit zu bekämpfen. In den neutralen Ländern hat aus der ganzen Churchill⸗Rede nur der Hinweis auf den Gas⸗ krieg Aufmerkſamkeit gefunden, dieſe allerdings in allerhöchſtem Ausmaß. Die Rede hat eine un⸗ geheure Beunruhigung in der ganzen Welt her⸗ vorgerufen, da auch nicht der geringſte Anlaß zu einer ſolchen drohenden Erklärung vorlag. Da man weiß, daß die deutſche Kriegführung bisher außerordentlich loyal und fair geweſen iſt, nimmt man in unterrichteten Kreiſen an, daß die Sowjets in ihrer verzweifelten Lage ſich zum Gaskrieg ent⸗ ſchloſſen haben und daß die engliſche Regierung mit ihrem bekannten traditionellen Raffinement nach ei⸗ nem moraliſchen Alibi ſucht, um dieſe Giftgasverwen⸗ zut decken und eventuell nach⸗ zuahmen. Die Sowjets ͤürften England erklärt ha⸗ ben, daß ſie zur Anwendung von Giftgas übergehen würden, wenn England und die USA nicht in der Lage ſeien, die von Moskau ſchon mehrfach geforderte „öweite Front“ durch eine Invaſion des Kontinents aufzurichten. Die Rede Churchills beſagt aber gerade, daß England ſich in dieſem Sommer mit einer Fort⸗ ſetzung der nach Moskaus Anſicht ungenügenden Luftangriffe auf deutſche Städte be⸗ gnügen müſſe. Der Führer bealückwünſcht den Prüſidenten Wang Ching Wei zum Geburtstag. Der Führer hat dem Präſidenten der chineſiſchen Nationalregie⸗ rung. Wana China Wei, anläßlich ſeines Geburts⸗ aehaltenes Glück⸗ Muſſert 58 Jahre. Der Leiter der Nieder⸗ ländiſchen Nationalſozialiſten Muſſert, beaina am Montag ſeinen 58. Geburtstag. Finniſch⸗ ſchwediſches Handelsabkommen abge⸗ ſchloſſen. Am Montaa wurde in Stockholm ein fin⸗ niſch⸗ſchwediſches Handelsabkommen für die Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 1942 abgeſchloſſen. hurchili feiert lubilãum * Mannheim, 12. Mai. Churchill kann dieſer Tage ſozuſagen ein Jubiläum feiern. Am 11. Mai des Jahres 1941, genau 24 Stun⸗ den, nachdem der deutſche Sturm an der Weſtfront losgebrochen war, hatte er dem müden, alten Cham⸗ berlain die Regierungsgewalt aus der Hand ge⸗ nomment der größte Traum ſeines verwegenen Le⸗ bens: Premierminiſter Englands in einem neuen Weltkrieg zu werden, der all ſein politiſch⸗lite⸗ rariſches Schaffen durchglüht, war Wirklichkeit ge⸗ worden. England legte ſich dem Manne, in dem es die vollkkomenſte Inkarnation ſeines Weſens ſah, zu Füßen. Schrankenloſer als zu Zeiten Lloyd Georges erhob ſich die Diktatur eines einzigen über das Im⸗ perium. Die Engländer hatten zu Churchill ihre Zuflucht genommen, nicht weil ſie Churchill reſtloſes Ver⸗ trauen oder gar wirkliche Verehrung entgegen ge⸗ bracht hätten. Sie hatten ihm die Macht übertragen, weil ſich kein anderer fand, der in der Stunde der Gefahr mit einer ſolch ingrimmigen Begierde ſich dieſer Gefahr zu ſtellen bereit geweſen wäre. Der hero⸗ ſtratiſche Zug, der in Churchill ſo ſtark zu beobach⸗ ten iſt, war, paradox geſprochen, die einzige Emp⸗ fehlung, die Churchill für ſeinen neuen Poſten vor⸗ weiſen konnte. Da dieſe Entſchloſſenheit das Wag⸗ nis bis zum Selbſtmord durchzukoſten, ſich mit der anderen typiſch Churchillſchen Eigenſchaft: der eines wahrhaft pathologiſchen Haſſes gegen Deutſchland verband, ſchien den Engländern der neue Premier in der Tat als der gegebene Mann, der ſich in die Breſche ſtellen könnte, die das Schickſal in die Sicher⸗ r. des engliſchen Imperiums zu brechen begonnen atte. Zwei Jahre regiert nun Churchilt und wohin hat er England geführt? Selbſt an ſeinem unempfindlichen Gewiſſen muß dieſe Frage bohren; jedenfalls ſtand die Jubiläums⸗ rede, die er geſtern gehalten hat, unter dem Alp⸗ oͤruck dieſer ſtummen Frage, die Millionen Englän⸗ der zuſammen mit der aanzen übrigen Welt ihm an dieſem Tage entgegenhielten. Churchill, der aroße Akrobat des Bluffs, verſuchte freilich ſich die Antwort leicht zu anachen! Er zau⸗ berte vor ſeine Zuhörer ein Weltbild, das mit Illuſion alles. mit der Wirklichkeit nichts gemein hatte. Er beſchwor vor ſeinen Zuhörern die Erinnerung von Dünkirchen da Eng⸗ land ohne Bundesgenoſſen, ohne Hilfe und ſelbſt ohne eigene Kraft dageſtanden hätte, und profizierte dann auf dieſem düſteren Hinterarund das angeb⸗ liche Bild von heute, da England ſeine eigene Kraft wiedergefunden und zwei mächtige Verbündete an ſeiner Seite habe. Wir wiſſen nicht, wie weit ihm ſeine Zuhörer bei dieſem Illuſionszauber gefolat ſind: zweifellos hat ſchon die Flucht vor der eigenen Angſt viele zu ſolcher Geſolgſchaft geführt! Aber ſicherlich wird auch der eine oder andere die Kuliſſen dieſes Churchillſchen Bildes hinweggeſchoben und dahinter die Wirklichkeit geſucht haben, und was er dabei fand, das wird anders ausgeſehen haben als das, was ſein Premierminiſter ihm vorzuzaubern ge⸗ wagt hatte. Ja, wenn Churchill ſeine Rede gehalten hätte, ſagen wir: am 6. Dezember des vergangenen Jahres, als die ſowjetruſſiſche Winteroffenſive noch in der Ent⸗ wicklung war und man ſich in London noch an der hiſtoriſchen Erinnerung des napoleoniſchen Kriegs⸗ öuges begeiſterte! Und als auf der anderen Seite des Ozeans Amerika ſchon ſicherer Verbündeter Eng⸗ lands war, ohne daß der Schlag von Pearl Harbvur bereits den Traum von der amerikaniſchen Macht und der japaniſchen Ohnmacht zerſchlagen hatte! Aber heute! Welche Kühnheit gehört dazu, auf Verbündete ſich als auf Garanten des eigenen Schick⸗ ſals zu berufen, die in der kurzen Zeit ihrer Bun⸗ desgenoſſenſchaft ihre Ohnmacht gegenüber dem Schickſal ſo augenfällia gezeigt haben? Welche Kühn⸗ heit zu verſchweigen, daß Sowjetrußland, das ein⸗ mal England retten ſollte, heute ſelbſt als ſtammeln⸗ der Bittſteller vor Englands Türen ſteht und ſelbſt von England ſeine Rettung erwartet! Daß Rooſe⸗ velt, einmal geprieſen als ſelbſtherrlicher Schieds⸗ richter der Welt, heute nichts anderes iſt als ein „Sammler von Niederlagen“? Und wie ſteht es mit Engla'nd ſeelbſtt Wo ſind die engliſchen Siege, ſeit Churchill über Eng⸗ land befiehlt? In dieſen zwei Jahren hat England ſeine letzten Chancen in Europar erloren; es iſt in Frankreich, in Griechenland und auf Kreta geſchla⸗ gen worden Es hat, abgeſehen von dem abeſſiniſchen Erfola, den es der vollkommenen Iſolierung der italieniſchen Beſitzuna zu verdanken hatte in Afrika kein einziges der weitgeſteckten Ziele er⸗ reicht, die niemand anders als Churchill den eng⸗ liſchen Armeen geſtellt hatte. Es hat in der Atlan⸗ tikſchlacht trotz der Verſicherung des gleihen Churchill, er werde die Ubootpeſt von den Meeren vertreiben, immer härtere und immer töolichere Schläge empfangen, und beute, am zweiten Jahres⸗ tag des Churchillſchen Reaierungsantritts iſt es ſo weit, daß die Kataſtrophe hier bereits in ſichtbare Nähe gerückt iſt. Es hat in den zwei Jahren dieſer „Churchillſchen Regentſchaft ſeinen Imperiums⸗ beſis zum größten Teil verloren: teils ver⸗ ſchachert an ſeinen Bundesgenoſſen Amerika, teils in einem höchſt unrühmlichen Kampfe verloren an ſeinen japaniſchen Geaner, den wiederum niemand ganders als Churchill, noch im Dezember vorigen 8 Jahres, wie er ſich ausdrückte.„zerſchmettern“ 3 wollte. Und was vor zwei Jahren jeder Menſch in England für bösartige Phantaſie gehalten hätte, iſt heute Wirklichkeit: Indien iſt bedroht und Eng⸗ laud weiß nicht, wie es dieſen wichttaſten Beſitz ſeines Imperiums noch retten ſoll! So ſieht die Bilanz der Churchillſchen Regierungs⸗ tätigkeit in Wirklichkeit aus, es iſt die Bilanz eines Spielers, der alle ſeine Einſätze bis auf öͤen einen: die Illuſion, bereits verloren hat, der aber am Spieltiſch ausharrt, mit eiſerner Stirn, unbewegt und ungerührt, und die Umgebung zu bluffen ſucht mit einer Miene, als ſtände nicht der Verluſt ſon⸗ dern der Gewinn an ſeiner Seite. Unter dieſen Umſtänden haben auch die Drohungen, mit denen Churchill ſeiner Rede ſoguſagen Rückgrat zu geben verſuchte, höchſtens die Bedeutung innerpolitiſcher Ermunterungsverſuche, aber nicht mehr: uns ſchrecken ſie jedenfalls nicht. Wir nehmen ſie nicht gering, denn wir wiſſen, daß hinter ihnen die Verzweiflung ſteht. und daß die Verzweiflung immer ein mächtiger Antrieb zu ſinnloſen Taten iſt. Aber wir werden mit ihnen fertig werden. Wenn Churchill mit Verſtärkung der Terrorangriffe gegen die deutſchen Städte öͤroht, ſo hat ja das engliſche Volk bereits zur Genüge zur Kenntnis nehmen können, wie Deutſchland darauf zu reagieren entſchloſſen iſt! Wenn er unter Be⸗ rufung auf die erlogene Moskauer Meldung, die deutſchen Truppen hätten bei den Kämpfen auf der 3 Krim Giftgas verwendet, Deutſchland unverhohlen mit der Eröffnung des Gaskrieges droht —ſo glauben wir zwar immer noch, daß ein letztes menſchliches Beſinnen, wenn nicht Churchill ſelbſt, ſo doch das engliſche Volk vor ſolchen ſataniſchen Aus⸗ geburten kriegeriſchen Wahnſinns zurüchhalten wird. Aber wenn es ſo ſein ſollte: Deutſchland ſteht auch dann weder ſchutzlos noch ohne Gegenwehr. Dann würde allerdings der Krieg in die tieſſte Niederung ſinken, die menſchliche Phantaſie ausloten kann, gaber es wäre nicht unſere Schuld. Wie es, am Tage des Churchill⸗Jubiläums muß das noch einmal deutlich geſagt werden, überhaupt znicht unſere Schuld iſt, daß dieſer Krieg über das eengliſche und das deutſche Volk und über die Völker der ganzen Erde gekommen iſt, ſondern einzig und allein Schuld des Mannes, der ſchon 1936 die Ver⸗ nichtung Deutſchlands als ſein Lebenziel gerühmt hat, or heute ſich als Schützer und Hüter des eng⸗ liſchen Reiches und des engliſchen Lebens preiſt und Dder in Wirklichkeit immer nur mit ener wahren Wolluſt der Zerſtörung am Untergang des eigenen engliſchen Reiches nicht weniger als am Untergang der ganzen europäiſchen Zivilſations⸗ und Kultur⸗ gemeinſchaft gearbeitet hat! Dr. A. W. Die lage Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 12. Mai. Siegesmeldungen Londons und Waſhingtons weiter eingeſchrumpft. Das Reuterbüro gibt geſtern abend amtlich die bis zur Entſcheidung durchgeführt wurde. Zur gleichen Zeit meldeten die amerikaniſchen Nachrich⸗ Kenbüros, daß in dem Fortgang der Kämpfe eine Unterbrechung eingetreten ſei. Was dieſe Nachrichten der Gegenſeite bezwecken, iſt jetzt ſchon einleuchtend: die Vorbereitung auf weitere Zugeſtändniſſe. Auch im Falle Pearl Harbour gab Waſhington vierzehn Tage lang keine Verluſte zu. Aber der Rückzug von dem erſten himmelhohen ſtändnis, daß alles noch in der Schwebe ſei, iſt ſchon Ein gewaltiger Sprung zu der Wirklichkeit ſelbſt. Dem Liſſaboner„Diario“ zufolge ſchreibt eine To⸗ er Zeitung,„Kokumin Schimbun“ die die beſten Beziehungen zum japaniſchen Kriegsminiſterium nterhält:„Der errungene Sieg iſt ſo groß, daß wir ertrauensvoll ſeine Auswertung abwarten. die den Feinden noch ganz andere Ueberraſchungen be⸗ eiten werden.“ Dieſe anderen Ueberraſchungen umſchreibt die Londoner„Times“ mit den vielſagen⸗ den Worten:„Wo ſetzt Japan die Seeſchlacht fort und wo greift es wieder an?“ In dieſen„Times“⸗ Worten ſpricht ſich mehr an Erwartungen und Be⸗ fürchtungen aus, als London und Waſhington wahr⸗ baben wollen. Die„Times“ iſt ſo hellbörig, einen Zuſammen⸗ hana der Seeſchlacht mit aewiſſen Vorgängen an der merikaniſchen Oſtküſte anzudeuten. Damit meint die „Times“ die große Welle der neuen Verſenkungen Hürth Hie deutſche U⸗Boot⸗Waffe, die man bisher weder i London noch in Waſhinaton amtlich zuzugeben den Mut hat. Dieſe Verſenkungen durch die deutſche U⸗ Boot⸗Waffe nennt der Liſſaboner„Diario, die ſtrate⸗ giſche Zuſammenarbeit Japans mit den Achſenmäch⸗ ten in der Bekämpfuna der Gegner. Das gleiche Blatt meldet aus Neuyork, allmählich ſcheine der Glaube zuzunehmen, daß vielmehr verſenkt würde, als das Marineminiſterium zugebe, denn am 10. Mai ſei die ſechſte Erböhung der USASchiffahrtsverſicherunas⸗ Prämie an der Neuyorker Schiffahrtsbörſe ſeit dem 1. Märs bekanntaegeben worden. Der Vorſtoß der Japaner nach Indien anit der Beſchießung der indiſchen Städte Chitta⸗ gong und Manipur in Bengalen eingeleitet worden. „In London hat dieſe Nachricht, die durch Reuter in en erſten Montaafrühſtunden ausgegeben wurde, ge⸗ waltiae Aufregung hervorgerufen. Reuter füat noch hinzu, auch Madras habe japaniſchen Fliegerbeſuch gehabt, aber hier habe es ſich nur um Erkundunas⸗ flüge gehandelt. Im Sender Tokio wurde geſtern eine Anſprache des Außenminiſters verbreitet, in der es heißt, Ja⸗ pan führe keinen Krieg gegen Indien und werde die Freiheit eines unabhänaigen Indien nicht an⸗ taſten, aber es werde die Enaländer aus Indien ver⸗ reihen. Ob nun Japan in Indien, China, Neuſeeland oder in Auſtralie in 6 1 immer noch nicht.„Daily Mail“ ſtellt reſianiert feſt, aß die Kriegsſchauplätze im Fernen Oſten zu weit vom enaliſchen Mutterland und rom amerikaniſchen Feſtland entfernt liegen, und daß es dadurch unmba⸗ lich ſei jeden Offenſivvorſtoß abzuſangen. In allen erigen Kämpſen habe ſich aber gezeigt. daß die i japaniſchen Luftwaffe bisher rochen, ja nicht einmal erſchüttert ſei. ſchreibt das Londoner Blatt in der aleichen „in der die neue Lügenrede Chur⸗ § abgedruckt iſt, dieſe einzigartige Sammlung ſinnigkeiten, Erfindungen und Unver⸗ Land und at. K ankrotteurs, 8 Kefübrt Preſſe eigentlich nur„Daily Expreß“. Aus dem Pazifik ſind heute die voreiligen Meldung aus, daß die Seeſchlacht nicht auchzen zu dem Einge⸗ n angreift, weiß man in England es als Heichen 5 Zeit Baen daß in apanischer Vorstog nach Tschungking? Die restiose Isolierung Tschangkaischek-chinas eröffnet den Iapanern neue strategische Möglichkeiten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. Mai. Tſchungking teilte geſtern mit, daß die Japaner Bhamo und Myikyna gen ommen haben. Wenn es möglich geweſen wäre, ſo ſagt man ſich nach einem Bericht von„Nya Dagligt Allehanda“ heute in London, Laſhio zu halten, dann hätte es immer noch einen benutzbaren Weg von derBengalen⸗ Aſſam⸗Bahn durch Bhamo bis zu irgend einem Punkt des Burmaweges gegeben. Es gibt zwar ge⸗ wiſſe kleinere Wege von Aſſam, die ſich bei Vyioyina weit oben im nördlichen Burma treffen, um ſich dann wieder nach der ſüdchineſiſchen Provinz Münnan zu verzweigen. In London iſt man jedoch der Anſicht, daß ihnen kein praktiſcher Wert zukommt. So bleibt Tſchungking nach dem japaniſchen Sieg nur noch der Luftweg zur Materalverſorgung offen, die Rooſe⸗ velt zugeſichert hat, doch gibt man ſich in London über dieſe Möglichkeit keinen Illuſionen hin, umſo weniger, als ſelbſt der Luftverkehr noch obendrein, wie man hört, eingeſchränkt werden mußte. Jufolgedeſſen muß man in London heute reſigniert feſtſtellen, Tſchungking ſei nun end⸗ gültig abgeſchnitten mit Ausnahme der Verbin⸗ dung zur Sowietunion, die jedoch ihrerſeits zu Lieſerungen ſchon lange nicht mehr imſtande iſt. Die ganze Hoffnuna konzentriert ſich daher ietzt auf den Aſſamweg, an dem ſeit Monaten fieberhaft gearbeitet wird. Wie dieſer Weg genau verlaufen ſoll, iſt einſtweilen noch ein Geheimnis. Sowohl in Tſchungkina wie in London aber wurden wieder⸗ holt die ungewöhnlichen Geländeſchwierigkeiten her⸗ vorgehoben, die ſich dem Projekt in den Weg ſtellen. 3 0 der Wea fertia ſein wird, iſt aleichfalls unbe⸗ annt. Ende dieſes Fahres als ungefähren Zeitvunkt an. Freilich hat auch dieſes Projekt zur Vorausſetzung, daß die Fapaner dem Gegner die Zeit zur Beendi⸗ guna des Weges laſſen. Nach den bisherigen Pro⸗ ben, die ſie von ihrer Schlaakraft und ſtrategiſchen Vorausſicht gegeben haben, dürfte dies iedoch auch für Enaland mehr als zweifelhaft erſcheinen. Dort wird vielmehr gerade in dieſen Tagen die Meinung geänßert daß die Japaner vor⸗ aausſichtlich ſchon bald den Verſuch machen wer⸗ 5— Süden her nach Tſchungking ſelbſt vor⸗ zuſtoßen. Sehr bezeichnend iſt es im übrigen, daß die mili⸗ täriſchen Kommentare der Tſchungkingpreſſe zur eng⸗ liſchen Strategie in England nicht gebracht werden durften. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Dieſe Kommentare hielten mit den Gefühlen der Ehineſen über ihren Bundesgenoſſen nicht zurück, Ge⸗ fühle, die ſich von Verwunderung bis zur beißenden Fronie bewegten. Die Kommentare wurden aus demſelben Grunde in England nicht gebracht wie der kürzlich im„Neuyork Times Magazine“ veröffent⸗ lichte Artikel von der Gattin Tſchang⸗ kaiſcheks, die ihrerſeits mit ſchonungsloſer Offen⸗ heit die militäriſchen Leiſtungen und mehr noch die militäriſche Haltung der Briten an den Pranger ſtellte. Die berühmten„britiſchen Nerven“ haben alſo doch, ſo ſcheint es, in letzter Zeit ſo ſtark gelitten, daß ſie um den Preis des Verzichtes auf die nicht weniger 0„Preſſefreiheit“ öringender Schonung be⸗ ürfen. Usk-Kapitulation auf Mindanao geht weiter 4 EP Tokio, 12. Mai. Bekanntlich hat der Befehlshaber der USA⸗ Streitkräfte von Corregidor, Generalleutnant Wainwright, die reſtlichen noch kämpfenden USA⸗ Truppen auf Mindanab als ihr Oberbefehlshaber durch Funk aufgeſordert, ſich den Japanern zu er⸗ geben. Dieſem Befehl haben in den letzten Tagen zahl⸗ reiche Kommandeure Folge geleiſtet. So ergab ſich am Samstagnachmittag u. a. Oberſt Jeſſet Traywick mit ſeiner Truppe den Japanern. Am Sonntag folgte ihm Generalmajor William F. Sharp. Eine Reihe von Stellungen, die bisher von USA⸗Truppen noch verteidigt wurden, iſt damit den Japanern kampflog übergeben worden.— Ferner wird be⸗ kannt, daß vor dieſen Kapitulationen japaniſche Truppen noch den Kommandeur des 66. USA.⸗ 1 Die optimiſtiſchen Berechnungen geben das Kcements, Oberſt Mitehell, gefangen genommen en. Drei Armeen in indien aufgestellt EP. Bangkok, 11. Mai. Unter dem Druck der Verhältniſſe haben ſich die Briten gezwungen geſehen, ihre Militärorganiſation in Indien neu zu ſormieren. Es wurden drei Armeen aufgeſtellt, die Nord⸗ weſt⸗, die Oſt⸗ und die Südarmee. Die Nordweſt⸗Armee ſoll den Verſuch unterneh⸗ men, feindliche Angriſſe vom Weſten und Norden her abzuwehren, die Süd⸗Armee ſoll die Sicherheit der Halbinſel gewährleiſten und die Oſt⸗Armee ſoll die Nordoſtgrenze unter Einbeziehung von Bengalen und Aſſam ſichern. Gegen solche Soldaten ist nichts zu machen! EP. Tokio, 12. Mai. Die zahlreichen Fälle japaniſchen Heldentums, das vor der Selbſtaufopferung nicht zurückſchreckt, um ailitäriſche Erfolge zu erzwingen, werden in einem Frontbericht von„Nichi Nichi“ um einen weiteren vermehrt. Zwei Unteroffiziere der japaniſchen Landungs⸗ truppen, deren Angriffe auf Corregidor infolge der amerikaniſchen Stacheldrahtverhaue zum Stehen ge⸗ kommen waren, ſchloſſen zahlreiche Handgranaten an ihre Koppe Un, krochen unter das Draht⸗ hindernis, zogen ab und ſpreugten mit ihren ei⸗ genen Leibern eine Gaſſe in den Verhau. Freigebiges lob für die Tschungking-Truppen in Washington entdeckt man, daß sie ,,die einzigen wirklichen Cegner“ für die lapaner sind! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 12. Mai. Je ſtärker die anglo⸗indiſchen Truppen in Burma verſagen, deſto mehr überſchüttet man die Tſchung⸗ kingarmee, deren nach Burma einmarſchiertes Expe⸗ ditionskorps von den Engländern im Stich gelaſſen wurde, mit Lobſprüchen. Ein plötzlich erfolgter, ört⸗ lich begrenzter Vorſtoß der Tſchungkingtruppen, die den Rückzug der Hauptmacht auf das Oſtufer des Sal⸗ weenfluſſes decken ſollten, wird als Heldentat erſten Ranges gefeiert. Der bekannte Rund⸗ funkkommentator Volney Hurd geht im Boſtoner Sender ſogar ſoweit, den Wert der eigenen Truppen herabzuſetzen. Er erklärt heute u..: „Das erſte Mal ſieht ſich die japaniſche Armee jetzt einem ebenbürtigen Gegner gegenüber. Ich will zwar keineswegs mit Lob ſparen, wo Lob am Platz iſt, doch ſeit Beginn des Krieges hat die japaniſche Armee bisher noch niemals einen wirklichen Gegner vor ſich gehabt.“ Soweit Volney Hurd. Was aber wird aus den „Heroen von Bataan“ und den Helden von Singa⸗ pur, deren Tapferkeit jetzt eben erſt in London und Waſhington noch ſo bengaliſch angeſtrahlt wurde? Japaniſche Flugzeuge griffen am Mon⸗ tag zum erſten Mal einige Städte im Innern der indiſchen Provinz Aſſam in der Nähe der Bauarbei⸗ ten an der ſogenannten neuen Aſſam⸗Straße an. Der britiſche Bericht gibt zu, daß Beſchädigungen und Opfer unter der Zivilbevölkerung und dem Militär zu verzeichnen ſind. Die luden verlassen die Türkei. Wird innen auch dort der Boden zu heig7/ Verschärfte Ausländerpolitik der türkischen Behörden Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 12. Mai. Die Juden in der Türkei bereiten ſich auf die Auswanberuna vor. Den Auftakt gab die Ver⸗ füguna der Regierung von Ankara, daß alle tür⸗ kiſchen Staatsbürger jüdiſcher Abſtammung, die Staatsämter bekleiden, ihre Poſten aufgeben müſſen. Die füdiſchen Großkaufleute beainnen bereits ihre Geſchäftsverbindungen aufzulockern, um im gegebe⸗ nen Augenblick ſchnell die Liquidierung durchführen zu können. Die in beſcheideneren Verhältniſſen leben⸗ den Juden verlaſſen in Maſſen das Land und gehen nach Paläſtina, wo allerdings, wie ſchon gemeldet, 8 jüdiſche Abwanderuna nach Aegypten ein⸗ geſe at. Eine weitere Meldung beſagt, daß die türkiſche Polizei 17 Ausländer, in der Hauptſache Engländer und Bolſchewiſten, aufgefordert hat, das Land zu verlaſſen, weil ſie keinen triftigen Grund für ihre Anweſenheit auf türkiſchem Boden angeben konn⸗ ten. In dieſem Zuſammenhang glaubt die türkiſche Preſſe, die Regierung habe ernſte Maßnahmen er⸗ griffen, um der Tätigkeit jener Perſonen welche die Türkei in den Krieg hineinhetzen möchten, ein Ende zu machen. Rooſevelt beabſichtigt, die Länder des Nahen und Mittleren Oſtens ſo eng wie möglich an ſeine Politik zu binden. Er hat deshalb den Geſandten der Vereinigten Staaten in Aegypten, Alexander Kirk, beauftragt, ſich nach Saudi⸗Arabien, den Jrak und nach Syrien zu begeben, um Einfluß auf die dortigen Regierungen zu nehmen. PPPPPPP—PPPPPPPPPPTbTbTbTTbTbTòTòòPTbTVTbTPT—'TkT——'————————X17777+7PCPPPPTTPPPPPPPPPPPPPPPPP——— Madagaskar-Besetzung und Europa-Invasion „Wenn man ſchon dazu drei Monate Zeit brauchte.“ Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 12. Mai. In überraſchend ſcharfer Form nimmt der Lon⸗ doner„News Chronicle“ zu der Madagaskar⸗Expedi⸗ tion Stellung. Er erklärt, das engliſche Volk billige zwar die Maßnahme Churchills, aber man müſſe im⸗ merhin ſagen, daß die engliſche Reglerung drei Mo⸗ nate gebraucht habe, um nach Churchills eigenen An⸗ gaben die Expedition nach Madagaskar zu unter⸗ nehmen, wo lediglich 6000 ſchlecht ausgerüſtete Fran⸗ zoſen ſtünden. Wieviel Zeit würde die engliſche Regierung für eine Invaſion des europäiſchen Kontinents gegen Hunderttauſende mit modernſten Waffen aus⸗ gerüſtete deutſche Truppen brauchen? Brandfackeln vor der USAH-Küste Ein Torpedoschus- und 13 Kilionen Liter Benzin fliegen in die luft! Von Kriegsberichter Kurt Schulze dub...„ 11. Mai. Bei der Kriegsmarine.(PK.) Wir ſtehen weit ſüdlich von Philadelphia vor der nordamerikaniſchen Küſte. Endlich iſt es ſo weit! Es iſt für uns alle wie eine Erlöſung. Auf der langen Anfahrt hatten wir ſo manche unangenehme Ueberraſchung über uns ergehen laſſen müſſen, die hart an den Nerven rüttelte und in einer ſtunden⸗ langen Waſſerbombenverfolgung das letzte von Boot und Beſatzung forderte. Dann war uns mit⸗ ten im Atlantik ein ſchneller Einzelfahrer entwichen, als er kurz vor unſerem Schuß einen großen Zack ſchlug. Und einige Tage ſpäter ereignete ſich die myſteriöſe Angelegenheit mit einem Tanker, der dicht vor unſeren Augen ganz urplötzlich von einer Regenbö eingehüllt wie weggezaubert blieb und nach ſtundenlangem, angeſtrengtem Suchen nicht wiederzufinden war. Selbſtverſtändlich, daß unſere Stimmung leicht gereizt iſt, für deren Beſſerung nicht eher Ausſicht beſteht, bis die erſten Tonnen Schiffsraum unter die Oberfläche befördert ſind. Wir ahnen nicht, als wir in der Dunkelheit des 83 gehenden Tages auftauchen, daß uns das chickſal nun endlich die Hand entgegenſtreckt. Kurz vor Anblaſen der Tanks kommt die Meldung vom „Schwaches Schraubengeräuch achter⸗ au 2 Der Kommandant, der mit den W. O. s und der Gefechtswache immer als erſter nach dem Auftauchen auf der Brücke iſt, ſtößt ſofort in Richtung des ge⸗ horchten Geräuſches vor. Ich ſtehe unten in der Zen⸗ trale neben dem Oberſteuermann am Koppeltiſch. Uns alle hat hier unten mit einem Schlag das Jagdfieber gepackt. „Zentrale!“ Anruf von der Brücke.„Achtunal“ Die nächſten Worte ſchaffen Gewißheit, „Beide Maſchinen halbe Fahrt voraus!“ Wir geben mit der Fahrtſtufe herunter. Wir müſſen jetzt an⸗ nähernd auf Schußpoſition liegen. „Rohr—fertigl“ Es iſt ſoweit! Der zweite W. O. hat den Tanker im Zielgerät erfaßt.„Rohr 2 iſt fer⸗ 9 der Mechanikergaſt aus dem Bugraum zu rück. K „Evening Standard“ und„Daily Mixror“ die Chur⸗ chillſche Rechtfertigungsrede in größeren Kommen⸗ taren würdigen und dͤem Unheilſtifter auch jetzt ihre Anerkennung ausſprechen. die eigene Erörterung zur Churchillrede zurück, „Daily Mail“ ſpricht von den Fragen und Sorgen vieler Engländer, die die Rede nicht gelöſt habe, und „Daily Herald“ vermißt die ſtärkere Betonuna der den Sowjets für den Sieg gegebenen— * 1 * Schon die„Times“ ſtellt ſchein des immer noch brennenden 18 440 BRT Tank 0 „Rohr 2— lodobos!“ Eine leichte Erſchüttexung geht durch das Boot. Der Schuß iſt gefallen! Meine Augen ruhen in dieſem Augenblick auf Kreiſelkompaß und Beobachtungsuhr. Schnell ſind Kurs und Zeit bei der Abfeueruna des Aals mit Bleiſtift aufs Papier geworfen. Wumm.“ Eine ungeheuere Detonation läßt die Luft erzittern. Durch den Bootskörper iſt das bekannte metalliſch klingende„Bang“. der Unter⸗ waſſerhall des detonierenden Aals, zu hören. Der Luftoruck iſt ſo ſtark, daß der Befehlsübermittler unten am Turm erſchrocken einiage Schritte zurück⸗ weicht, als hätte ihn eine ſtarke Fauſt zurückgeſtoßen. Wir alle haben dieſen Druck verſpürt. Ich ſtürze zum Turm, blicke nach oben. Der kreisrunde Ausſchnitt des Turmlucks gibt den Blick frei auf einen feurig geröteten Himmel. Ich klettere die eiſerne Trittleiter hoch, wie geblendet ſtehe ich vor dem phantaſtiſchen Anblick, der ſich wie ein ge⸗ waltiger Feuerſchlund vor mir auftut. Wie ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht geſehen habe. 13 Millionen Liter Benzin ſtehen dort in Flam⸗ men! Ein einziger Torpedo hat ſie zur Exploſion gebracht und in einen koloſſalen Brand verſetzt. Im ſelben Augenblick, als ſich der Aal in den Leib des Tankers bohrt, ihn aufreißt und wir die betäubende Detonation in den Ohren vernehmen, ſchießt eine ſchmutzig⸗graue Qualm⸗ und Exploſions⸗ wolke hoch. Kaum ſind ihre Umriſſe wahrgenom⸗ men, da pufft eine mehrere hundert Meter hoch⸗ ſchlagende Flamme empor. Wie vom Blitz getrof⸗ fen ſteht im ſelben Augenblick der Tanker in ſeiner ganzen Länge von 160 Meter in hellen Flammen. Mit großem Getöſe fliegt das ganze Vorſchiff in die Luft. Teile ſchlagen in der Nähe unſexes Bootes aufs Waſſer. Alles ſpielt ſich in Bruchteilen von Se⸗ kunden ab. Man kann der Schnelligkeit des Ablaufs dieſes ungeheuren Vernichtunaswerkes mit Worten aar nicht folgen. Der Kommandant hat ſchon längſt den Befehl ge⸗ geben:„Hart Backbord! Beide Maſchinen große Fahrt voraus!“ Wir laufen ab. Da beugt ſich der Kom⸗ mandant noch einmal über das Sprachrohr und ruft in die Zentrale:„An Beſatzung! Einzeln auf die Brücke kommen!“ Und da klettern ſie aus dem Turmluck, die ſonſt von alledem, was ihre Tapferkeit, Pflichterfüllung und Leidenswilligkeit an Erfolgen bewirken, nichts ſehen. Ueber ihre Lippen koanmt nur anerkennendes und begeiſtertes„Donnerwetter!“ Die dunkle Nacht verſchlingt uns. Kein Zer⸗ ſtörer, kein Bewacher, kein Fahrzeug heftet ſich an unſere Fährte. Nur dort hinten am Horizont be⸗ gleitet uns ſtundenlang und meilenweit der Wider⸗ ers. großen Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß man in den USA nur ſehr vorſichtig zu der Frage der zweiten Front, wie ſie von Churchill in ſeiner Rede wurde, Stellung nimmt. Der Rund⸗ funkkommentator Volney Hurd beſchränkt ſich“ darauf aufmerkſam zu machen, daß Churchill nur auf eine Fortſetzung der bisherigen Luftangriffe zu 3— am. Er bemerkt dazu. Churchill ſei bekannterweiſe kein beſonderer Anhänger einer politiſchen Expedition gegen den Kontinent und habe ſich„außerordentlich geſchickt“ aus der Affäre gezogen. Zeitgemäse Erinnerungen Peétain erinnert an die Jungfrau von Orleaus Drahtbericht unſeres Korreſpondenten Bern, 12. Mai. Anläßlich der Enthüllung von zwei Denkmälern zur Erinnerung an die Jungfrau von Or⸗ leans in Chambery und Limoges richtete Marſchall Pétain an die Einwohner dieſer beiden Städte Botſchaften, in denen er die Bedeutung des Vor⸗ bildes der Jungfrau von Orleans für die gegenwär⸗ tige Zeit betonte. Er richtete an die Franzoſen vor allem die Auf⸗ forderung:„Denkt mehr an die anderen als an Euch ſelber. Verſchließt Eure Ohren fremder Propaganda und ſchart Euch entſchloſſen um Euern Führer. Macht dieſe Parole zu einer Regel in Eurem Privatleben, und Ihr werdet bald die Genugtuung haben, gleich wie die Jungfrau von Orleans Frankreich wieder den Weg ſeiner ruhmvollen Vergangenheit einſchla⸗ gen zu ſehen.“ Dieſe Ausführungen, die als eine weitere Aus⸗ einanderſetzung mit der von London aus betriebenen Propaganda aufgefaßt werden müſſen, haben auf die franzöſiſche Oeffentlichkeit einen ſtarken Eindruck ge⸗ macht, zumal die Jungfrau von Orleans der Bor⸗ kämpfer Frankreichs in ſeiner Befreiung von dem engliſchen Einfluß geweſen iſt. Usl-Wirtsthaktsdiktatur über Brasilien Die Vereinigten Staaten möchten die geſamte Rohſtoffausfuhr für ſich haben — Genf, 12. Mai.(Sonderdienſt d. NMz3.) Nach den letzten Berichten aus Rio de Janeiro, hat die USA⸗Regierung ihren Druck auf die braſi⸗ lianiſche Reaierung verſtärkt, um die braſilianiſche Geſamtausfuhr an Rohſtoffen n a US A zu lenken. Dies ailt vor allem für die braſilianiſche Gummiproduktion, die die Vereinig⸗ ten Staaten infolge des Verluſtes von Malaya ganz für ſich beanſpruchen und von der ſie nur jenen ibero⸗ amerikaniſchen Staaten vielleicht etwas abgehen wollen, die ſich völlig dem Diktat der Außenpolitik Waſhingtons fügen und jeden Verkehr mit den Ach⸗ ſenmächten abbrechen. Dies gilt vor allem für Ar⸗ gentinien das den Hauptteil der braſilianiſchen Gummiproduktion verarbeitet. Die amerikaniſchen Forderungen ſtehen in ſtrik⸗ tem Gegenſatz zu dem amerikaniſch⸗braſilianiſchen Handelsrertrag. Diktatoriſch ſucht man von Waſhing⸗ ton aus die Wirtſchaft Südamerikas zu kontrollie⸗ ren und zu lenken. Die amerikaniſchen Firmen haben unter dem Einfluß der Wirtſchaftsämter in Waſhington ihre Zahlunasbedingungen verſchärft. Sie verlangen von ihren Kunden in Südamerika Vorausbezahlung. übernehmen aber ſelbſt keinerlei Gewähr für Lieſerung. Dies hat die Kreditaebung in Ländern wie Argentinien beiſpielsweiſe ſtark be⸗ einflußt, oͤa mehrere Firmen mit Hilfe von Kredi⸗ ten Vorauszahlungen geleiſtet haben, dann aber die beſtellten Waren nicht bekamen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: 90r 3— ausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitu⸗ Dr. Fritz Bode& 255 Mannheim, R 146. 3* Zur Zeit Preisliſte Nr. 13 gültig 2 2 2———————————=2„239 9 92228 12025— 8*— — —— — — 122 ————— * Mannheim, 12. Mai. Beginn der Verdunkelung 21.40 Uhr Ende der Verdunkelung.40 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften N 8 8 04 R0 14. Ve *. 3 Veibliche Gefolgschaftsmitglieder àm Hutiertag Auch in dieſem Jahr erhalten am Muttertag wie⸗ der deutſche Mütter das Ehrenkreuz der deutſchen Mutter. Zahlreiche dieſer Mütter ſtehen heute in der Kriegswirtſchaft im Kampf um den Endſieg. Der Heneralbevollmächtigte für den Arbeitseinſatz hat eshalb die Reichstreuhänder der Arbeit erſucht, dar⸗ uf hinzuwirken, daß die zu ehrenden Mütter, ſoweit e auch ſonntags arbeiten, für dieſen Tag ohne Lohn⸗ usfall eine angemeſſene Freizeit erhalten. Für die brigen werktätigen Mütter wird, ſoweit die betrieb⸗ ichen Verhältniſſe dies zulaſſen, ein Austauſch von Müttern mit Kindern gegen kinderloſe Frauen für den Muttertag empfohlen. insatz auch der Lehrer während der ferien Die Leiter und Lehrer der öffentlichen Schulen önnen im Kriege Erholungsurlaub nur in dem Um⸗ ung erhalten, den die Kriegsverhältniſſe erlauben. ſer Reichserziehungsminiſter hat beſchloſſen, daß der rlaub, ſoweit er hiernach möglic) iſt, während der chulferien genommen werden muß. In der übrigen erienzeit ſtehen die Leiter und Lehrer der öſſent⸗ chen Schulen für die verſchiedenſten dienſtlichen wecke zur Verfügung, z. B. für den Luftſchutzdienſt, en Vertretungsdienſt, die Lehrerfortbildung und die rledigung ſchuliſcher Sonderaufgaben. Soweit ſie rdieſe Zwecke nicht in Anſpruch genommen werden, eichnet es der Miniſter als erwünſcht, und zwar ünders während der Sommerferien, daß die Leiter Lehrer ſich für andere Aufgaben zur Verfügung en, vor allem für Kriegshilfsdienſt, für Erntehilfe, aubsvertretungen in Kartenſtellen uſw. Auch ein ſhloſſener Einſatz von Lehrern für ſolche Aufgaben n erfolgen. Verhütet Waldbrändel Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe wurde ergefreiter Albert Satter, J 44. 12, ausgezeich⸗ * Wir wünſchen Glück. Seinen 70. Geburtetag rte bei guter Geſundheit Herr Juſtizrat Nieder⸗ „früher lange Jahre Direktor des ſtädt. Grund⸗ hamts. Nach zweijährigem Ruheſtand wude er bei egsbeginn wieder zum Dienſt als Notar zu rück⸗ en. * Für die Mitglieder der NSKOV wird am untag, dem 17. 5. 42., vormittags 10 Uhr, im ria⸗Palaſt in Mannheim, Seckenheimer Straße 13, der Fliegerfilm„Kampfgeſchwader Lützow“ geführt. Daneben wird die neue Wochenſchau kigt. Iu dieſer Veranſtaltuna ſind auch Angehö⸗ der Wehrmacht und andere Volksgenoſſen ein⸗ üden. Eintrittskarten zum Preiſe von 50 Pf. bei den Blockleitern der NSͤOV und in be⸗ änktem Umfange an der Kaſſe des Gloria⸗ aſtes zu erhalten, * Vom Planetarium. Die Vortragsreihe„Die t der Klänge und des Lichtes“ wird am Freitag, 15. Mai, in der Aula der früheren Handelshoch⸗ le in K 4, 1 wieder aufgenommen. Profeſſor Dr. ürſtein ſpricht an dieſem Taa über das Thema: 6 Auge als optiſcher Apparat und als Empfänger Lichtwellen. Wie wir Licht und Farben ſehen. Vortrag wird durch zahlreiche Lichtbilder er⸗ tert. Schneiden und aufbewahren! — Hart sein in der Stunde der Enischeidung ber Saulelter sprach aut dem politischen leitet-Appell in Heidelberg uber die geschichtliche Mission der Partei NSG. In Heidelberg, von wo in der Vergangen⸗ heit ſchon oft ſtarke nationale Ströme in das Reich ausgegnagen ſind und das auch in der Kampfzeit der Bewegung eine bedeutende Rolle geſpielt hat, ſprach am Sonntag mittag auf einem Appell der Politiſchen Leiter Gauleiter Robert Wagner. Er zeigte die großen geſchichtlichen Linien des 300jäh⸗ rigen Ringens des großdeutſchen Volkes um Selbſt⸗ behauptung und geſunde Lebensordnung auf, einer Entwicklung, deren Erfüllung jetzt unmittelbar nahe⸗ gerückt iſt. Die Politiſchen Leiter des Kreiſes Heidel⸗ berg, faſt durchweg Männer, die im vorigen Krieg ſchon ihre ſoldatiſche Pflicht an der Front getan haben und die jetzt als politiſche Soldaten des Füh⸗ rers im Kriegseinſatz der Heimat ſtehen, begleiteten die durch ihre Ueberzeugungskraft mitreißenden Darlegungen des Gauleiters mit ſich ſteigernden Beifallskundgebungen. Seine Ausführungen gipfelten in den Sätzen: zWir ſtehen heute im Endringen dieſes Krieges. Der Sieg iſt zum Greifen nahe, wenn wir jetzt nicht verzagen, klein und ſchwach werden. Wir wollen deshalb noch härter werden, gerade wir in der Par⸗ tei. Hart vor allem gegen uns ſelbſt, hart aber auch, wenn es ſein muß, gegen andere. Es bedeutet für uns eine Auszeichnung, daß wir dieſen Kampf der letzten drei Jahrhunderte zum er⸗ folareichen Abſchluß bringen dürfen. Noch nie wurde einer Generation eine ſo hohe Miſſion auferleat. Deshalb wollen wir Politiſchen Leiter unſerem Volk mit dem beſten Beiſpiel vorangehen. Denn das Bei⸗ ſpiel iſt alles. Wir wollen mit der alten Entſchloſſen⸗ heit hervortreten, wir wollen helfen, wo es nur irgend möalich iſt, wir wollen aufrichten, was ſchwach wer⸗ den will, wir wollen, daß unſer aanzes Volk die Größe der Zeit erkennt und ihr gewachſen iſt. Dabei ſteht uns immer das einmalige Beiſpiel des Führers vor Augen. Wir brauchen nur auf ihn zu ſchauen, ihm zu folgen, tun, was er tut, dann ſind wir auf dem richtigen Weg. Erfüllen wir unſere Miſſion, dann iſt der Wea offen für eine beſſere Zukunft, für einen längeren Frieden, als wir ihn bisher erleben durften, für eine (beſſere Ordnung, als wir ſie erfahren haben, für einen herrlicheren Lebensinhalt, als er den hinter uns liegenden Geſchlechtern beſchieden war.“ Mädeljahrgang 1924 wird zum Rab gemustert Beiufe, die wäntend des Krieges nicht herangezogen werden In dieſen Tagen beginnt die Muſterung des Ge⸗ burtsiahrganges 1924 zum Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Jugend. Die eigentliche Heranziehung ſoll in zwei Abſchnitten zum Herbſt 1942 und Früh⸗ jahr 1943 erfolgen. Während des Krieges werden von der Ableiſtung des RAꝰD folgende Mädel zu⸗ rückgeſtellt: Vollberufstätige in der Landwirtſchaſt, Kinder von Bauern, Landwirten und Landarbeitern, die als mithelfende Familienangehörige in der Landwirtſchaft dringend benötigt werden, ferner Vollberufstätige, die bei Arbeiten von beſonderer kriegswirtſchaftlicher Bedeutuna eingeſetzt ſind oder eingeſetzt werden müſſen und endlich Hausgehilfin⸗ nen. Von der Zurückſtelluna ſolcher Jugendlicher, die ihr Pflichtjahr in der Land⸗ oder Hauswirtſchaft ableiſten, wird jedoch abgeſehen. Dex Reichsarbeits⸗ führer hat angeordnet, daß Zurückſtellungsanträgen von Dienſtpflichtigen, die als Mithilſe Familien⸗ angehörige in kinder eichen Familien dringend be⸗ nötigt werden, in jedem Fall ſtattzugeben iſt. Dienſt⸗ pflichtige Schülerinnen der öffentlichen und priraten Schulen ſind ohne Stellung eines Zurückſtellungs⸗ antrages bis zum Abſchluß ihrer Schulausbildung zurückzuſtellen. Die Arbeitsämter ſind angewieſen, dafür zu ſorgen, daß einerſeits dem RAꝰ die benö⸗ tigten Dienſtpflichtigen nach Möalichkeit zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, und daß andererſeits der kriegs⸗ und lebenswichtige Arbeitseinſatz durch Ab⸗ zug von RAD⸗Pflichtigen möglichſt nicht geſtört wird. Bei Feſtſtelluna des Perſonenkreiſes, der während des Krieges von der Erfüllung der RAD⸗ Pflicht zurückgeſtellt werden ſoll, werden die betrieb⸗ lichen und bezirklichen Verhältniſſe berückſichtigt. Eine Zurückſtelluna von der RAD⸗Pflicht erſordern alle Arbeiten, die zur Durchführuna von Aufgaben der Reichsverteidigung, der lebenswichtigen Erzeu⸗ gung. der lebenswichtigen Verſorauna der Bevölke⸗ rung und der Ausfuhr geleiſtet werden müſſen. So kann in Ausnahmefällen auch die Zurückſtellung von Lebensmittelverkäuferinnen erforderlich werden. Außerdem müſſen diejenigen RA.Pflichtigen, die ſich in einer ordnungsgemäßen Berufsausbildung befinden. zurückgeſtellt werden. Bei den Bordfunkern von morsen Vorläufig gehören ſie noch der Flieger⸗Hg. an, ſtehen im Zivilberuf oder drücken gar noch die Schulbank. Abevdas NScK hat ſich ihrer bereits ange⸗ nommen, die Jungen kennen den Weg, den ihr Le⸗ ben in den nächſten Jahren einſchlagen wird. Sie wollen alle einmal tüchtige Famker werden. Und wenn ſie einſt im die Luftwaffe eintreten, das Jiel eines jeden Jungen der Flieger⸗HJ. dann ſind ſie ihren Kameraden um mehr als nur Naſenlänge vor⸗ aus. Dann ſind ſie nämlich ſchon ausgewachſene Funker. Seit reichlich zwei Jahren führt das NSFe. in Mannheim ſchon Funkerlehrgänge durch. Dauer durchſchnittlich ſechs Monate. Auf die Woche kommen zwei Doppelſtunden. Der Endſpurt macht noch einige Guſſätzliche Doppelſtunden notwendig. Aber dieſer Endſpurt bringt auch das begehrte Ziel: die abge⸗ ſchloſſene, urkundlich belegte Prüfung. Wer dieſe rechtſchaffen erworben, der kann ſchon an⸗ reten. Wir haben kürzlich einen Beſuch in der Höhle der Funkerlöwen gemacht. In einem Schulzimmer der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule ſaßen ſie am Funk⸗ gerät und nahmen fachkundig auf, was ihnen der Lehrer„gab“. In dieſem Raum fehlt nichts, was ein echtes Bordfunkerherz begehrt. Hier ſtehen die modernſten Apparate. Die Lehrer, zumeiſt Beamte der Reichspoſt, verſtehen ihr Handwerk natürlich gleichfalls. Wir hatten inſofern Glück, als wir eine Höchſtleiſtungsgruppe antrafen, lauter Jungen, die ihre erſte Prüſung längſt hinter ſich hatten und dem⸗ nächſt in eine Art Gauvergleichskampf eintreten wollen. Ihre Betreuer ſind ſehr zuverſichtlich in dieſer Hinſicht, die Jungen ſelber halten es auch nicht mit dem Peſſimismus. Aber davon nur nebenbei. Kurz der Aufbau des Lehrgangs. Zuerſt ein kleines Vorſpiel auf einfachen Apparaten. Dann kommt die Ueberſiedlung in die Werner⸗Siemens⸗ Gewerbeſchule und damit beainnt der Ernſt der Funkerei. Das Morſe⸗Alphabet will gelernt ſein und die Satzzeichen. Lauter Punkte und Striche natürlich. Nach rund oͤrei Monaten iſt das Tempo 60 erreicht. Darunter verſteht der Fachmann 60 Buchſtaben— Buchſtaben. nicht nur Zeichen— in der Minute. Aufnahme: es muß die gleiche An⸗ zahl von Buchſtaben auch gegeben werden können. Allerdings iſt für das Prüfungsergebnis das„Hör⸗ tempo“ in erſter Linie entſcheidend. Die Jungen, denen wir unſere Aufwartung gemacht, haben das Tempo 60 längſt hinter ſich. Die haben ſchon 100 und noch mehr Sachen drin, alſo ungefähr das, was bei der Luftwaffe verlanat wird. Klartert oder Gruppe. Das verſteht der Laie nicht. Aufpaſſen: Klartert iſt der laufende, leicht verſtändliche Text meinethalben eines Zeitungsartikels oder einer Geſchichte, oder gar eines Gedichtes, Gruppe aber eine Zuſammenſtellung von Buchſtaben, deren Sinn ohne Kenntnis des Schlüſſels nicht enträtſelt die Cartenarbeiten der Woche 9 Die bereits früher genannten Arbeiten ſind nun los auszuſühren. Nach dem wachstumfördernden gen der vergangenen Woche iſt nun fleißiges Hacken nders wertvoll. Bu dicht aufgehende Saaten ſind rechtzeitig aus⸗ ünnen, weil ſonſt der Geſamtertrag zu niedrig bt. Jede Pfſanze muß zu ihrer Entwicklung einen prechenden Raum haben. un können Gurken und Bohnen gelegt werden. zu ihrem Aufgehen liegen die Eisheiligen be⸗ s hinter uns. Es empfiehlt ſich, die Bohnen nicht einmal, ſondern in mehreren Sätzen nacheinander Pzulegen, damit man immer junge Bohnen hat. ügenbohnen können bis Mitte Juni, Buſchbohnen ar bis Anfang Juli gelegt werden. Nochmals ſei ähnt, daß Gurken und Bohnen ſehr wärme⸗ Urftig und empfindlich gegen zugige Winde ſind. n muß ihnen daher das wärmſte Plätzchen im rten einräumen. Fomaten und Sellerie werden erſt nach den Eis⸗ igen ausgepflanzt, ebenſo Lauch und Zwiebel. Mit Winterkohlgemüſe wartet man noch bis Ende i, ſonſt werden die Köpfe zu früh fertig und halten nicht für die Einwinterung. Pon Salat, Kohlrabi und Rettichen ſetzt bzw. ſät alle zwei Wochen eine entſprechende Menge, um ſier genügend Friſchgemüſe zu haben. Je nach der pße der Familie reichen hierzu 10—25 Pflanzen. otten und Speiſemöhren ſowie Rote Rüben kön⸗ ebenfalls noch bis Mitte Juni ausgeſät, Spät⸗ offeln bis Ende Mai gelegt werden. Beſonders wertvoll iſt es, nun von Mitte Mai bis Mitte Juli etwa alle zwei bis drei Wochen einen flüſſigen Dungauß zu geben. Hierzu kann natür⸗ licher Dünger oder Handelsdünger verwendet wer⸗ den. Von erſterem iſt der Geflügeldung oder Kuh⸗ dung am beſten. Dieſe Dünger löſt man in einer Waſſertonne auf und läßt ſie etwa zwei Wochen ſtehen, wobei ein öfteres Umrühren notwendig iſt. Die Waſſertonne muß aber aut abgedeckt werden, um die Schnakenentwicklung zu verhindern. Nach 14 Tagen wird der Inhalt, ſtark mit Waſſer ver⸗ dünnt, als Dungauß den Pflanzen verabreicht. Wo die natürlichen Düngemittel fehlen, verwendet man Handelsdünger. Hierzu iſt ein Volldünger, wie Ni⸗ trophoska, Jaephoska. Amſupka, oder der 84⸗12⸗ Volldünger beſonders empfehlenswert. Dieſe Dünge⸗ mittel löſt man unter ſtarkem Umrühren im Waſſer auf, und zwar pro Liter Waſſer 1 bis 3 Gramm und gießt damit ſogleich ſeine Pflanzen. Die Ver⸗ abreichung der Dungaüſſe erfolgt am beſten bei trü⸗ bem Wetter. Wo Waſſertonnen fehlen, kann Handelsdünger auch direkt zwiſchen die Pflanzen(ſogenannte Kopf⸗ düngung) geſtreut werden. Pro Quadratmeter rechnet man 10 bis 20 Gramm. Es iſt dabei daxauf zu achten, daß keine naſſen Pflanzenteile vom Han⸗ delsdünger betroſſen werden, alſo in keinem Falle den Dünger auf die Pflanzen ſtreuen. Nach dem Ausſtreuen wird der Dünger leicht eingeharkt und dann das Beet tüchtig bewäſſert. Alſo ganz geheimnisvoll— und ent⸗ ſprechend ſchwerer zu hören. Hier eraibt ſich gar nichts aus dem Satzzuſammenhang. Wer alle mit⸗ kriegt. kriegt es mit, wer nicht, der auckt nicht ſon⸗ derlich geiſtreich drein. Die Jungen der Höchſt⸗ leiſtungsaruppe waren in jeder Hinſicht auf Draht. Was hier getrieben wird, iſt ſelbſtverſtändlich vormilitäriſche Ausbildung. Was der Junge in dieſem halben Jahr außerberuflich gelernt, wiegt ſchwer, ſehr ſchwer. Damit kann er ſeinem Unter⸗ offizier ſchon gewaltig imponieren. Es wird aber auch aleich an die Praxis gedacht. Da ſteht ein Ap⸗ parat, der ein Geräuſch hervorbringt, dem Donnern der Motore nicht unähnlich, Schallplatten mit Ge⸗ räuſcheinlagen rollen ab. der angehende Funker kümmert ſich nicht darum er nimmt ſeine Zeichen auf und ſonſt gar nichts. Im Ernſtfall ſitzt der Fun⸗ ker auch nicht immer im ſchon gleichmäßig dahin⸗ ſchwebenden Flugzeug. Dieſem Umſtand hat man gerade in Mannheim auf eine recht oriainelle Weiſe Rechnung getragen. Der Sachbarbeiter Sturmfüh⸗ rer Meier hatte den entſcheidenden Gedanken. Er werden kann. baute einen Bordfunkerſtuhl, der auf einem Kugel⸗ gelenk ſitzt und nach allen Seiten gedreht werden kann. Dieſer Stuhl beſitzt die aleiche Anlage wie ERIESZHIUEZWER FOn Das bEUTSCENE RoTE KEREUZ 194.2 810 WORDId DEs opFERZ bER FRO eine Bordfunkerkabine. Die gleichen Handariffe ſind notwendig. Und wenn es dann ſchön ſchaukeln tut, wie es in dem alten Soldatenlied heißt, dann darf der angehende Bordfunker nicht im gerinaſten aus der Faſſung kommen. Für ihn aibt es nichts auf der Welt als nur Zeichen. Dieſen Bordfunker⸗ ſtuhl hat man mit vollem Recht„Bordfunkerſtuhl Mannheim“ genannt. Wir ſind einmal wieder ganz weit vorne. Klar, daß den Jungen die Funkerei mächtia Spaß macht. Sie lernen übrigens nicht nur Zeichen emp⸗ fangen und geben, ſie werden auch mit den Grund⸗ begriſſen der Elektritzitätslehre vertraut gemacht und bekommen einen Einblick in den eigentlichen Betrieb. Ein rechter Bordfunker kann nie gnug können. Uebrigens reißen die Kurſe in der Siemens⸗ Gewerbe⸗Schule ſo gut wie nie ab. Außer der Höchſtleiſtungsgruppe ſind noch einige andere am Wirken. Es iſt jeden Tag etwas los in dieſem Raum. So muß es aber auch bleiben. Die Jungen von der Flieger⸗H§ müßten ſich eigentlich reſtlos zur Verfügung ſtellen. Wer zur Fliegerei will, kann der Funkerei nie und nimmer entraten. Bord⸗ funker können die Offizierslaufbahn einſchlagen. Jawohl. Es kommt aber noch dazu, daß keiner zum fliegenden Perſonal überhaupt kommt, der die Fun⸗ kerei nicht beherrſcht. Funker iſt nichts Zweitrangi⸗ ges, ſondern etwas ungemein Wichtiges. Das merkt man ſchon in den Kurſen, die das NScͤ für die Flieger⸗HJ durchführt. Wer nicht funken lernt, hat nie Ausſicht auf einen Feindflug über England. Funken an ſich iſt aber auch eine herrliche Sache. Begreiflich, daß alle Jungen mit Feuereifer dabei ſind. Eifer gehört dazu. Bummelanten fallen bald zurück und gefährden die Leiſtuna der ganzen Gruppe. Lernt funken, ihr Jungen. Es iſt ſchön und nützlich zugleich. Wer Genqueres erfahren will, der wende ſich an den Sturm 4/80 in 1. 13, L2a. Wir wünſchen einen guten Empfang. Streiflichter auf Weinheim Weinheim, 12. Mai. In Anweſenheit der Hinter⸗ bliebenen⸗Betreuerin Frau von Eiſengrein fand bei guter Beteiligung im Gaſthaus„Zum Weſchnitztal“ unter Vor⸗ ſitz von Kameradſchaftsführer Maltevr ein eindrucksvoller Mitglieder⸗Appell der NSKOV.⸗Kamerao⸗ ſchaft ſtatt. Nach der Begrüßung gab der Kameraoſchafts⸗ führer in eingehenden Erläuterungen die neueſten Errun⸗ genſchaften auf dem Gebiete der Kriegsopferverſorgung be⸗ kannt.— Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe wurde Ge⸗ freiter Gerhard Mattern, Siegfried⸗Straße 1, ausge⸗ zeichnet.— Ihren 82. Geburtstag ſeierte Frau Margarete Ebert, Gattin des Schuhhausbeſitzers Friedrich Ebert in der Hauptſtraße.— Ebenfalls 82 Jahre alt wurde Frau Eva Beutel, Gerbergaſſe 1. Blick auf Ludwigshafen Hundert Jahre Singverein Oggersheim. In etner ſchlichten aber eindrucksvollen Gedenkſtunde beging der Singverein Oggersheim, Ludwigshafens älteſter Männer⸗ und zugleich einer der älteſten Geſangvereine der eſtmark, die Feier ſeines hundertjährigen Beſtehens. Zu der Feierſtunde waren neben Vertretern der Stadt und des Gaues auch Abordnungen Ludwigshafener und auswärtiger Geſangvereine erſchienen, um dem Jubi⸗ läumsvérein Glückwünſche zu übermitteln. An den muſi⸗ kaliſchen Teil der Feierſtunde, der von Chorleiter Leo Schatt mit Umſicht betreut wurde und der dem Jubi⸗ läumsverein einmal mehr das allerbeſte Zeugnis aus⸗ ſtellte, ſchloß ſich eine Auszeichnung des Dirigenten, des Vereinsführers und verdienter Vereinsmitglieder an. Auch durch den Sängergau Weſtmark und den Deutſchen Sängerbund wurden eine Reihe von Vereinsmitgliedern Ehrungen zuteil. Verſammlung der Fachgruppe Tabak. Im Großen Bürgerbräu in Ludwishafen führt am Mittwoch nachmittag die Unterabteilung Einzelhandel der Wirtſchaftskammer Weſtmark eine Verſammlung durch, in der über Fragen des Tabakfachhandels geſprochen wird. In Anbetracht der Wichtigkeit der Verſammlung werden alle Mitglieder der Fachgruppe zum Erſcheinen aufgefordert. „Verratener Sozialismus“. Die Ortsgruppe Mitte und Süd der NS Frauenſchaft veronſtalten morgen nachmittag im Großen Bürgerbräu einen Gemeinſchaftsnachmittag, der ſeine beſondere Bedeutung erhält durch einen Vor⸗ trag von Dr. Müller über das Thema„Verratener Sozia⸗ lismus“. Nicht nür die Mitglieder der NS„Frauenſchaft, ſondern alle Ludwigshafener Frauen ſind zu dieſer Vor⸗ tragsveranſtaltung eingeladen. Jubilare der Anbeit. In mehreren Ludwigshafener Be⸗ trieben konnten dieſer Tage Ehrungen von Arbeitsjubi⸗ laren vorgenommen werden. In der Firma Dr. Raſchig wurden zwei Arbeitskameraden für 40jährige treue Dienſte und ſieben weitere für 25jährige Zugehörigkeit zum Betrieb geehrt. Sieben Geſolgſchaftsmitglieder wur⸗ den für 40⸗ bzw. Bjährige treue Gefolgſchaft in der Firma Sulzer, Centralheizungen Gmbc ausgezeichnet. Die Firma Schütz in Oggersheim verſammelte ſich in ihrem feſtlich geſchmückten Gefolgſchaftsraum, um einen Betriebsangehörigen für 40jährige und vier weitere für 25jährige Betriebszugehörigkeit zu ehren. Auch in der Ludwigshafener Walzmühle konnte ein Arbeitsjubilar⸗ ſeine 25jährige Betriebszugehörigkeit feiern. In allen Betrieben wurde die Ehrung der Arbeitsjubilare in wür⸗ digen Feierſtunden vorgenommen. Rund um Schwetzingen * Ketſch, 12. Mai. Die im vergangenen Jahre ins Le⸗ ben gerufene Jugendkapelle konnte ſich mit einem Standkonzert in der Oeffentlichkeit ſehen laſſen. Un⸗ ter Leitung ihres Dirigenten Müller zeigten die Jun⸗ gen eine gute Handhabung der Inſtrumente und ernteten dafür reichen Beifall. * Plankſtadt. 12. Mai. Im Lokale„Zum Hirſch“ ſand der Generalappell der Freiwilligen Feuer⸗ wehr ſtatt. Eingangs wurde der verſtorbenen Kameraden ſowie des auf dem Felde der Ehre gefallenen Wehrmannes Berthold Hügel gedacht. Der letzte Generalappell wurde vor drei Jahren abgehalten. Beim Geſamtüberblick wurde beſonders betont, daß für die zur Wehrmacht eingegogenen Wehrmänner eine Hilfsmanuſchaft gebildet wurde. Auch in der Ausrüſtung iſt die Wehr gut verſorgt. Bürgermeiſter Treiber, der ſeine volle Befriedigung über die Schlag⸗ fertigkeit der Wehrmacht ausſprach, konnte an ſechs Wehr⸗ leute die Auszeichnung für 40 Jahre und an? Wehrleute die Auszeichnung für 12 Jahre Dienſt überreichen.— Ge⸗ freiter Franz Roſenberger wurde das EK. 2. Klaſſe verliehen. * Oſtersheim, 12. Mai. Der Turn⸗ und Sport⸗ verein 1995 Oftersheim führte am Sonntag ſein Frühjahrsſchauturnen durch, das eine beſondere Bedeutung durch die Teilnahme der beiden Altmeiſter Pe⸗ ter und Fritz Kurz erhielt, welche den weiten Weg von der Oſtmark nicht ſcheuten, um beim Heimatturnverein ein⸗ mal wieder ihr Können zu zeigen. Ein ſehr abwechſlungs⸗ reiches Programm brachte alle Abteilungen auf den Plan, ſo daß die Gäſte ſich ein autes Bild vom Wirken des Ver⸗ eins machen konnten. Heidelberger Querschnitt Ueber Auguſt Wilhelm von Hofmann ſpricht am 13. Mai um 19.30 Uhr Univerſitätsprofeſſor Dr. Weidlich im Hör⸗ ſaal des Chemiſchen Inſtituts zum 50. Todestag des Che⸗ mikers, dem Begründer der Teerfarbenchemie, der ein Schüler Juſtus Liebigs war. Der Reichskolonialbund veranſtaltet am Samstag in der Brauerei Ziegler einen Lichtbildervortrag über die „Doutſche Südſee“, in dem Regierungsrat Wirth ein Bild der Lage des umkämpften Gebiets ab und Senta Dingl⸗ reiter ihre Weltreiſe um den Erdball 1927/8 ſchilderte. Das letzte Symphoniekonzert findet am 12. Mai unter Leitung von Generalmuſikdirektor Carl Schuricht und mit dem Konzertmeiſter Adolf Berg als Soliſten um 19 Uhr in der Stadthalle ſtatt. Franz Flößners Suite, Opus 14, für Orcheſter, das Violinkonzert von Max Bruch und Beet⸗ hovens ſiebte Sinfonie ſtehen auf dem Programm. Der Fährmann Jakob Ueberle, früher Fiſcher von Be⸗ ruf, iſt im Alter von 73 Jahren am 10. Mai geſtorben. Er gehörte einer alten Neuenheimer Fiſcherfamilie an und übernahm nach dem Weltkrieg die Neuenheimer Fähre ſeines gefallenen Sohnes. Er führte ſein Geſchäft mit großer Gewiſſenhaftigkeit aus. Von der Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. Zum ordentlichen Mitglied der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaft⸗ lichen Klaſſe wurde Profeſſor Richard Siebeck gewählt,—— ordentlichen Mitglied der philoſophiſch⸗hiſtoriſchen Klaſſe Profeſſor Hermann Krauſe. Die Wahlen wurden, vom Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbil⸗ dung beſtätigt. Ehrung von Geheimrat Panzer. Die Preſſeſtelle der Univerſität teilt mik: Geheimrat Profeſſor Friedrich Pan⸗ zer wurde durch den Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziebung und Bolksbildung zum Ebrenmitglied des Reichs⸗ inſtituls für ältere deutſche Geſchichtskunde berufen. Brieffasten J. R.„Es iſt doch heute die Möglichkeit geboben aus der ev. bzw. kath. Kirche auszutreten und gottgläubig zu werden. Was verſteht man unter gottgläubig,“—— Un⸗ ter gottgläubig verſteht man, daß Sie nach wie vor— auch Austritt aus der Kirche— an Gott glauben. rbſchaft.„Meine Frau hinterließ ihren drei Kindern ihr Vermögen. Es ſind zwei Töchter aus ihrer erſten Ehe und mein Sohn. Mein Sohn iſt noch ledig und zur Zeit im Felde. Wer iſt nun deſſen Erbe? Mein Sobn glaubt, daß ich allein Erbe bin, oder geht es in, drei Teile? Iſt ein ſelbſtgeſchriebenes Teſtament gültig?“—— Falls Ihr Sohn fallen ſollte, ſo heerben ihn Sie und ſeine Geſchwiſter 1 zur Hälfte, die Geſchwiſter alſo zu je 4. Ein eigenhän⸗ iges Teſtament iſt gültig. Das Teſtament muß eigenhän⸗ dig geſchrieben und unterſchrieben ſein und ſoll Zeit(Tag, Monat und Jahr) und den Ort der Niederſchrift angeben E 2 des Geſ. über die Errichtung von Teſtamenten und Erbverträgen vom 31. 7. 1998). H. K. 108.„Können Sie mir bitte das Rezept mitteilen, wie man aus Hrangen⸗Schale„Orangeat“ macht; wie ent⸗ ſteht„Zitronat“?“—— Legen Sie die Schalen von Oran⸗ gen und Zitronen in Zucker, Sie erhalten dann Orangeat und Zitronat. Den Text des Liedes erhalten Sie in ieder Muſikalienhandlung. L. W. Es iſt doch ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Mieter abwechſelnd für die Heizung des Luftſchutzkellers ſorgen. Der im Hauſe wohnende Hauseigentümer beteiligt ſich da⸗ ran wie jedex Mieter. Nr. 894. Vielleicht wenden Sie ſich einmal an die Orts⸗ Guppe des Reichsluftſchutzbundes in der Hildaſtraße. Den Text des Liedes können Sie in jeder Muſibalienhandlung erhalten. E. G.„Wer iſt der 69. Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes?“—— Der 69. Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes iſt Generalmajor Breith, dem die Auszeichnung am 31..x 1942 verliehen wurde. Nr. 100.„Kann der Mieter, wenn bisher üblich, auch während des Krieges Schönheitsreparaturen verlangen? Iſt der Vermieter andernfalls zu einem Nachlaß dex Miete verpflichtet oder muß ſich der Mieter auf die Friedenszeit vertröſten laſſen?“—— Der Mieter bann nur verlangen, daß unbedingt notwendige Reparaturen gemacht werden. Hinweis „„Gebok(Ortsverband Mannheim]. Lichtbilder ⸗Vortrag über Neu⸗Guinea der bekannten Weltreiſenden und Schrift⸗ ſtellerin Senta Dinglreiter(Gedok⸗Ortsverband München) Mittwoch, den 13. Mai, um 10 Uhr, im Handels⸗ kammer⸗Saal, L 1, 2. 6 Diie mondscheinfreie Bekanntschaft/ Wenn eine Dame abends an ſtockdunkler Straßen⸗ ecke zu einem Herrn„Sie Eſel“ ſagt, ſtimmt entweder etwas mit der Dame nicht oder der Herr hat ſich vorbeibenommen. Natürlich hatte Willhoeft dies keineswegs getan. Er war vielmehr nichtsahnend und in vrivate Be⸗ trachtungen vertieft an jener Ecke angelangt, als ein weibliches Weſen mit ihm zuſammenſtiet, leicht auf⸗ ſchrie und vorwurfsvoll ſagte:„Paſſen Sie doch eſſer auf!“ Dabei fiel es gegen ſeine Bruſt und hielt mit beiden Händen ein Handtaſche feſt. Willhoeft ſchloß zunächſt hilfsbereit ſeine Arme um die Wankende und ſuchte nach Worten, um ihr höflich auseinanderzuſetzen, daß nicht er. ſondern ſie — und daß Frauen oft etwas gedankenlos ſeien, und daß ſie abends um dieſe Zeit einer männlichen Stütze bedürften, um nicht zu ſtraucheln. Indeſſen ſprach er gar nichts, ſondern drückte die Fremde behutſam an ſich. Dabei hatte er den be⸗ törenden Eindruck von Wärme, Weichheit und einem ſchwebenden Wohlgeruch, der ihn wünſchen ließ, beſſer ſehen. zu können. Aber zugleich fühlte er ſich ſchon kraftvoll zurückgeſtoßen.„Was fällt Ihnen ein, Sie Eſel!“ ſagte die Dame empört, worauf ſie um⸗ gehend in der Dunkelheit verſchwand. Willhoeft folgte ihr, konnte aber, obwohl er gleich danach einen heftig ſchimpfenden Mann anremvelte, keine Spur von ihr entdecken. Auf dem Heimwege wurde er ſich über den Zwiſchenfall einig: er hatte ſich zwar wie ein Eſel benommen, aber die Dame hätte es trotzdem nicht zu ſagen brauchen. Die Waage ſtand ſomit 50:50; gleich Null aber war die Ausſicht, die Fremde jemals wiederzuſehen. Und das bedauerte er ſehr. Obwohl Almut am nächſten Morgen reizender ausſah denn je, dachte Willhoeſt immer noch an ſein monoſcheinloſes Abentener, was ihn ſelbſt verwun⸗ derte, denn er war ſeit langem in Almut rerliebt. Seitdem ſie im Labor arbeitete, mußte er ſich dop⸗ pelt zuſammennehmen, um ihre ſchöne Jugend zu überſehen und ihre mangelnden Leiſtungen zu über⸗ wachen. denn dafür trug er die Verantwortung. Durchweg waren ſeine Hilfskräfte den geſteigerten Anſprüchen gewachſen, nicht nur die Chemiker, ſon⸗ dern auch die Laborantinnen. Almut machte eine Ausnahme, ſoviel Mühe ſie ſich auch gab. Als er anfangs einmal mit ihr darüber ſprach, dachte er: ſie ſollte lieber heiraten denn ſo hübſch und weiblich und auf eine angenehme Art töricht, wie ſie iſt—. Und dann bemerkte er, daß auch andere Männer ſo zu denken ſchienen. Man ſah Al⸗ mut gern und half ihr ſogar bei der Arbeit. Sie war freundlich zu allen, nur Willhoeft gegenüber blieb ſie etwas ſcheu, wie es ein junges Ding im Gefühl ſeiner Unzulänglichkeit wohl ſein mag. Er wußte nur, daß ſie Waiſe war und bei einer allein⸗ ſtehenden Tante lebte. Die Tante wurde ihm als klug, ſtrena, aber auch aut und lieb aeſchildert. Der Gedanke an dieſe Tante hatte Willhoeſt bis⸗ her zögern laſſen. denn wenn er ſich ſchon insge⸗ heim vor einer Schwiegermutter fürchtete, vor einer Schwiegertante voll ſtrenger Güte graute ihm. Schließlich war er nicht mehr fünſundzwanzig und keinesweas gewohnt, Bevormundung entgegenzu⸗ nehmen. Da jedoch einer ſeiner Herren beaann, Al⸗ mut regelmäßia nach Hauſe zu bealeiten mußte er ſich zum Handeln entſchließen. Mit einer Heirat bändigte man am ſicherſten auch die eigene Torheit, denn es war unpaſſend für einen ernſten Mann, im Dunkeln fremde Frauen ans Herz zu drücken, und vollends lächerlich, manchmal des Abends an einer beſtimmten Straßenecke zu warten in der vagen Hoffnung, das Abenteuer Die mondhellen Nächte ſchloſſen Zwiſchenfall aus. 5 Eines Taaes wurde ihm ein Telephongeſpräch zu⸗ geleitet, das nicht für ihn beſtimmt war.„Biſt du es, zur Zeit ieden Kind?“ 0 „Hier Willhoeft.“—„Wer?“—„Hier Doktor Willhoeft.“ 2 „Verzeihung, man hat mich falſch verbunden. Hier Doktor Dettmer, ich möchte gern meine Nichte ſpre⸗ chen.“ Willhoeft ſchaltete mechaniſch auf die Zentrale zurück, las den Satz über das anodiſche Verhalten des Antimons zu Ende und klappte das Heft ſeines ſtudentiſchen Mitarbeiters zu. Erſt dann fiel ihm die Stimme am Telephon wieder ein, als habe ſie erſt ietzt ſein Ohr erreicht. Doktor Dettmer? Es war doch eine Frauenſtimme geweſen, und er meinte nun auch, ſie zu kennen. Ob er ſie ſchon öfter am Telephon—2 Nein, nein, dieſe Stimme— war nicht ſie es, die ihn einen Eſel genannt hatte? Drei Minuten ſpäter wußte er, daß Fräulein Sofie Dettmer, Doktor der Volkswirtſchaft. Almuts Tante war. Nun, dieſe Be⸗ kanntſchaft war ja vielverſprechend eingeleitet! Wie aut, daß er kein Wort geſprochen hatte! Er mußte befreit auflachen, und in dieſem Lachen verſank die 12 +— könne ſich wiederholen. wie in der aroßen, die — 7 aus Welt und Leben fnnunamsaaaannmaadaggaraaagfaſaceciſeeſccacſagctbgcſſcgecſcdſſſcſcſcl Von Else Luz unbeſtimmte Anaſt, die ihn von Almuts Tante fern⸗ geyalten hatte. Er ließ ſich ſoaleich mit Fräulein Deitmer verbinden und fraate, wann ihr ſein Beſuch in einer perönlichen Angelegenheit angenehm ſei. Der Beſuch bei Almuts Tante war in gewiſſer Weiſe eine Enttäuſchung, obwohl Doktor Dettmer nicht nur etwa dreißigjährig, ſondern auch mit Almuts Schönheit begabt war. Dieſe Tatſache, ſo angenehm ſie war, wirtte auf Willhoeft betlemmend, und ver⸗ geblich ſuchte er in der Stimme nach jenem vertrau⸗ ten Klana, den er erwartet hatte. Er hatte ſich geirrt, war einer Halluzination erlegen. Vorſichtia wagte er eine Bemertung über die Verdunklung, worauf Fräulein Dettmer das Thema vollends tlärte: ſie aina an dunklen Abenden niemals aus. Dann ſprachen ſie von Almut. Unbefangen erör⸗ terte die Tante deren mangelndes Können.„Sie iſt ſich deſſen bewußt und manchmal niedergeſchlagen; aber wahrſcheinlich wird ſie bald heiraten.“ „Sie hätten alſo nichts dagegen?“ „Keineswegs. Ich betreue das Kind doch nur ſo lange, bis es mich nicht mehr braucht. Und wenn ein zuverläſſiger, und— wie Almut meint— lie⸗ benswerter Mann kommt...“ Willhoeft ſtutzte. Almut nahm alſo ſeine Werbung als bevorſtehend an. Genau genommen, hatte ſie dazu noch tein Recht, denn es war nie ein Wort gefallen, welches Er überlegte, ob er ſich jetzt erklären habe, doch da ſagte die Tante:„Am beſten iſt's wohl, zu ſchweigen und Almuts Entſchlüſſe abzuwarten. Die Hauptſache bleibt, daß wir beiden Beſcheid wiſſen, nicht wahr?“ Sie lächelte, und er fühlte ſich merklich erleichtert, denn auch ein reifer Mann bedarf noch einer letzten Friſt, um ſich von Zweifeln zu befreien. Er verab⸗ ſchiedete ſich mit einem Handkuß und ſtellte feſt, daß akademiſche Bildung nicht vor weiblichen Liebhabe⸗ reien ſchützt, denn dies gelehrte Mädchen umwehte der gleiche Duft wie die abendliche Schlafwandlerin. Willhoeft ging mit ſich zu Rate, indem er Almut und ihre Tante in Theater und Konzerte führte und Doktor Dettmer überdies beſuchte, wenn er ſie allein wußte. Er redete ſich ein, daß er es Al⸗ muts wegen täte, obſchon er ſich dieſer immer noch nicht erklärt hatte und in einiger Bedrängnis der unausweichlichen Verlobung entgegentrieb. Sofie Dettmer empfing ihn bereits wie einen al. Freund. Almut dagegen ſchien durch ſein Zögern verletzt, und eines Abends lehnte ſie ſeine Beglei⸗ tung ab.„Ich hätte gern den Abend mit Ihnen ver⸗ bracht“, ſagte er herzlich. „Mit mir? Ach nein, ich... ich habe Kopfſchmer⸗ zen“, ſtotterte ſie.„Und Tante Soſie iſt ſowieſo nicht zu Hauſe“, ſetzte ſie trotzig hinzu.„Die hat heute ihren Muttertag.“ „Ihren— was?“ fragte Willhoeft verblüfft. „Wir nennen das ſo, wenn ſie zu ihrer Mutter Zum Beginn des Westieldzuges Im Morgengrauen des 10. Mai 1940 trat das deutſche Weſtheer in breiteſter Front zum Augriff über die dentſche Weſtgrenze an.— Oben: Während des Einmarſches in Uebergang über eine behelfsmäßige Brücke.— Rechts: Eine deutſche Patrouille in einer eroberten Grenzſtadt an der Saarfront. ſperren beſeitigt.— Unten: Panzer beim iieeeee eeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee fährt und erſt mit dem letzten Zug wiederkommt. Ja, und ich— ich möchte gern mit Ihnen ſprechen, Herr Doktor. Günter verlangte es von mir.“ „Wer iſt denn Günter, mein Kind?“ Willhoeft war merkwürdigerweiſe ſofort im Bilde, noch ehe ihm Almut ſchluchzend beichtete, daß ſein erſter Cze⸗ miker nicht um ſie anhalten wollte, ſolange er Grund zur Eiferſucht zu haben glaubte. Er wollte nicht einſehen, daß der Chef die Tante meinte. was Almut doch ſchon lange wußte.„Nicht wahr, Herr Doklor, es iſt doch ſo?“ *. Gegen Mitternacht ſtand Willhoeft an der nun wieder ſtockdunklen Ecke und trat der einſamen Wan⸗ derin in den Weg, bevor dieſe ihre Taſchenlampe einſchalten konnte.„Aber das iſt doch—1“ Fürſorglich breitete er die Arme um die Zornige. „Das kann nur einer ſein, Sofie“, ſagte er raſch. Berzeihen Sie mir. Ich erwartete Sie, weil ich Sie zukünftig nicht mehr allein zu ſolcher Zeit auf der Straße wiſſen möchte.“ Er zog ſie näher in den Schutz der Hauswand, ohne daß ſie ihm wehrte. Es war ihre Stimme, und ihre Nähe überzeugte ihn völlig, die gleiche Frau wie damals vor ſich zu haben. Nur, baß er heute zu ihr ſprach.„Wenn dieſe Form der Werbung Sie nicht ſtört, dann, liebe Sofie „Ich denke. Sie meinen Almut?“ „Männer ſind Eſel“, flüſterte er lachend,„weißt du das nicht?“ ieeeee Musikalische Geburtstagskeier Zu Ehren von Roderich von Mojsisovics Roderich von Mojſiſovics, den Komponi⸗ ſten und Theorieprofeſſor der Städtiſchen Muſikhoch⸗ ſchule zu ſeiern, hatten ſich Freunde und Schüler des fünfundſechzigiährigen Geburtstagskindes in aro er Zahl im Kammermuſikſaal der Hochſchule verſam⸗ melt. Aus dem Lehrkörper hatten ſich Erika Mül⸗ ler, die Sopraniſtin, die Pianiſten Martin Stein⸗ krüger und Martin Schulze, der Violiniſt Walter Simon und Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann zu Lob und Preis des Komponiſten Moiſiſovics zuſammengefunden, indem ſie ihn durch ſeine eigenen Werke zu uns ſprechen ließen. Direk⸗ tor Rasberger charakteriſierte den Jubilar zu Beginn des Abends als kämpferiſchen Muſiker von echter deutſcher Geſinnung und überbrachte ihm mit herzlichen Worten die Geburtstagsgrüße und Wünſche der Schule. Dann empfingen wir durch die Darbietung einer Auswahl von Kammermuſik und Liedern Mojſiſo⸗ vies' ein feſſelndes geiſtiges Bild dieſer ſteiriſchen Muſikerperſönlichkeit. Walter Simon und Martin Steinkrüger warben zunächſt unter Aufbietung ihrer hochentwickelten Vortragskunſt für die D⸗Dur⸗ Sonate für Violine und Klavier(Opus 29), ein nicht leicht zu ſpielendes, thematiſch ſtraff und klar ſich entwickelndes, beiden Inſtrumenten anſpruchsvolle Aufgaben zuweiſendes Wert, das zwiſchen einem mäßia bewegten Einganasteil und dem con ſuoco dreinſchlagenden Schluß⸗Allegro einen weitgeſpannten, eigenwillig⸗grübleriſchen lang⸗ ſamen Satz einſchließt, zu dem Dürers bekanntes Bildnis„Melancholie“ den Komponiſten inſpirierte. Es handelt ſich dabei jedoch nicht etwa um illuſtra⸗ tive Muſik, ſondern Moſſiſovics ſtrebt hier ebenſo Viſion einer aigantiſchen SAU GERHARDO ZEER. Der Roman eines ungewöhnlichen Lebens 29 In Köln aab er zwei Depeſchen auf, eine an den Freund, eine an die Eltern. Der Text auf beiden Telearammen war der aleiche: „Werde aufaehalten, dringende notwendia. Von dort Nachricht!“ Eberhard van der Grinten ahnte nicht, daß er ſich nun endaültia von ſeiner Vergangenheit getrennt hatte, daß es für ihn niemals ein Zurück geben dürfte* 5 Er war ein viel könialicherer Verſchwender, als die Prinzeſſin, denn ſein Einſatz war unaleich höher. Nur— er wußte es nicht Die Prinzeſſin tat dieſen Schritt ins neue Leben aus Berechnung. 95 aber handelte im Zwanagae ſeiner aroßen e. * Marie Blane ſchien ſich erſt unter dem ſüdlichen Himmel von Monte Carlo frei entfalten zu wollen. Niemals hatte ſie reicher und ſchöner in ihrem kraftvollen Frauentum ageblüht als ietzt. Sie wurde bald der Mittelpunkt der vornehmen Welt. In den letzten Jahren in Hombura hatte ſie fleißig an ſich ſelbſt gearbeitet. In ſteter Umgebung mit der rei⸗ chen. eleganten Welt hatte ſie aroße Sicherheit und vollendete Formen angenommen. Es gab niemals die kleinſte Entgleiſung bei ihr. Durch Francois Blanes unauffälliae ſtete Erziehung hätte ſie jetzt nicht mehr daran gedacht auf ihren Morgenkleidern reichen Schmuck zu tragen. Abends, wenn ſie in den Spielſälen die Gäſte begrüßte, trua ſie ſchlicht ir⸗ gendein auserwähltes Schmuckſtück. Natürlich aina der Klatſch in dieſen Kreiſen der Nichtstuer üppig um. Manche wollte wiſſen, ſie beſäße ſoviel Schmuck, daß Pére Blanc, wie er nun von allen genannt wurde, Reiſe nach London 2 8 2 Häßliches und Peinliches den 5 nun einmal auf der ganzen Welt iſt. Als Frangois Blanc an einem Abend der erſte von Geheimpoliziſten Is F einem e tändia bewachen liez. Blanc Selbſtmord eines Gaſtes gemeldet wurde. verlor er ſchmunzelte zu dieſen Erzählungen, die ihm mor⸗ gens ſein Kammerdiener überbrachte. Er erwiderte niemals etwas darauf, ſtellte niemals etwas anders hin, dachte noch weniger daran. die Gerüchte für un⸗ wahr zu erklären. Niemals hatte auch er ſich körperlich geiſtig und ſeeliſch ſo vollkommen auf der Höhe gefühlt, wie in dieſer erſten Zeit in Monte Carlo. Erſt ietzt ſah er ſich auf ſicherem Grund, auf einer gewiſſen Höhe, die man alternd ſo ſehr ſchätzt, die dann doch in einer eiſigen Vereinſamung zu enden droht. Er war heute mehr denn je der gehaßtetſte, verſpottetſte, mit Flüchen verfolate Bankpächter. In Deutſchland drohten Homburg immer größere Widerſacher. All das wußte er,— beriet ſich auch mit ſeinem Direktorium von Fall zu Fall, nur ihm ſelbſt kam das alles nicht mehr nahe. Nichts erregte ihn. Sein Glaubensbekenntnis hieß: Gold iſt die größte Macht! Dies hatte ihn gelaſſen, illuſionslos, ſkeptiſch und überlegen gemacht. Nur er vergaß niemals die Armen. Er wollte, ſoweit er herrſchte, keinen Armen wiſſen. So gab er reichlich. Mit dem Fürſten von Monaco ſtand er korrekt, und weiter verband ihn nichts mit dem kleinen Hof. Mochten auf der Place du Palais friedliche Grena⸗ diere im Paradeanzug vor dem Palaſt auf⸗ und ab⸗ gehen, das Fürſtentum Monaco intereſſierte nie⸗ mand. Nur den goldenen Spielſälen galt der un⸗ geheure Aufwand, der ſo vielen Händen das tägliche Brot gab. Die eigenartigen Geräuſche in dieſen Sälen waren ihm die vertrauteſten. Hier kannte er ſich aus. Das Direktorium wurde vor ihm genau ſo unterwürfig wie der letzte gallonierte Diener, der im Atrium den Damen die Schleppen der Abend⸗ kleider zu ordnen hatte. Blane hatte in Homburg viel Pracht geſehen. Die Gäſte von Monte Carlo übertrafen alles. Hätte man abends den Schmuck der Frauen, die Brillan⸗ ten und Perlen der Männer einmal geſammelt. es wäre von dem Erlös ein ganzes Land von Armen bis zum Lebensende geſpeiſt geweſen. Jedoch wie ſollten die lächelnden Sene jemals an etwas ſo ken können, wie Armut 3 S Beralandſchaft ſpiegelnden Paſſacaglia ſeiner von Steinkrüger und Schulze bravourös vorgetragenen „Waldphantaſie“ für zwei Klaviere nach einer Bildhaftmachung innerer Geſichte in Tönen, nicht aber' nach naturaliſtiſch⸗gegenſtändlicher Schilderung. Wie weit Ohr und inneres Auge des Hörers man⸗ gels eines entſprechenden Hinweiſes dem Sinnbild⸗ lichen dieſer Muſik beizukommen vermögen, bleibe allexdinas dahingeſtellt. Die kühne, diſſonante Rei⸗ bungen keineswegs ſcheuende Harmonik und ein eigentümliches, von glatter Gefälliakeit ſich anſchei⸗ nend bewußt diſtanzierendes Melos laſſen es viel⸗ leicht mit erklären, warum ſo manches Werk aus dem reichen Geſamtſchaffen Moſſiſovics' nur gering⸗ fügige Reſonanz gefunden hat. Welch humorig⸗ kauziges Muſikantentum aber hier gelegentlich in unmittelbarer Nähe ernſter künſtleriſcher Verſen⸗ kuna ſein geiſtvoll⸗witziges Wefen treibt, zeiat ein originelles kleines Scherzo für Orgel, das Arno Landmann zuſammen mit zwei anderen Orgelſtücken (darunter ein Präludium und Fuge von ſtrenger Sprödigkeit) in überlegener Meiſteruna Klang wer⸗ den ließ. Am nächſten aber kam der Komponiſt den Herzen der Hörer ohne Zweifel mit ſeinen Liedern. Sie ſind ſehr aparte und in ihrer äußeren Faktur kunſtvolle lyriſche Gebilde, keimkräftia in ihrer durchaus perſönlich wirkenden Melodik, dabei ſtark und echt von Empfindung.„Oſtern im Süden“ ocer die beiden Frühlinaslieder auf Texte von Elſa Aſenijeff ſum nur einige Beiſpiele zu nennen), offen⸗ baren ſich als bezaubernd ſublimierte Naturpoeſie in Tönen, und gar die„Lieder für das deutſche Haus“ voll ſchlichter Innerlichkeit und verſteckter Schelmerei, ſind die klingende Liebenswürdigkeit ſelbſt. Erika Müller trug ſie mit viel ſchöner Ein⸗ fühlung in Gehalt und Stimmuna vor. Es gab Bei⸗ fall und Blumen in Hülle und Fülle. Carl Onno Eiſenbart. zum erſten Male faſt die Beherrſchung. Sofort ließ er von einem Detektiv nachforſchen, wer jener Fremde geweſen ſei. Nach ihren Spielliſten hatte er ſich einfach als Gutsbeſitzer von Landhermsdorf ein⸗ getragen. Die Erkundigungen beruhigten Blanc. Er war ein Glücksritter üblen Grades geweſen, hatte hier noch einmal alles mit geſtohlenem Gelde auf Das Spiel war aus, da eine Karte ſetzen wollen. Es erſchoß er ſich in den herrlichen Kaſinogärten. war nicht rückſichtsvoll von ihm geweſen Dieſe Welt wollte doch ſo etwas Trübes nicht un⸗ mittelbar miterleben. Auf Blanes Befehl hin wurde der Tote ſofort auf einem abſeits gelegenen Felſen⸗ friedhof beigeſetzt. In dieſer Nacht war er ſelbſt Atief unglücklich. War es die im Menſchen ruhende⸗ Feigheit, am Tage ſorgfältig verhüllt, die ihn noch jetzt vor dem Toten ſchaudern ließ? Alle anderen Intereſſen verſanken in dieſen Nachtſtunden. Nur immer ſah er das zerſtörte Geſicht des Selbſt⸗ mörders. „Oroͤne ſofort für übermorgen einen Blumen⸗ korſo an, Marie! Unſere Gäſte müſſen abgelenkt werden!— Spare nichts! Ich fahre am Nachmittag nach Paris, bleibe zwei Tage. Habe mit großen Künſtlern Beſprechungen. Hoffe, die Lucca trifft heute ein für ihre fünf Abende. Wenn es geht, Marie, laß den Damen den Vortritt und allen Glanz, mache den Korſo ſelbſt nicht mit! So leutſelig ſie ſich auch geben, im Grunde ihres Weſens ſind ſie natürlich geſell⸗ ſchaftlich weit von uns getrennt. Sie laſſen das ſtets fühlen...“ „Welchen Schmuck darf ich tragen, François? Soll ich auch Blumen an der Corſage nehmen? Oder paßt ſich das auch nicht? Woher bekomme ich ſo ſchnell alles?“ „Aber Marie, arrangierſt du das zum erſten Male? Jetzt haben wir Hunderte von Dienern und Du fragſt mich ſo etwas! Laß die Leute ſich bewegen! Dann für alle Galauniformen und Stablichter. Im Feſtſaal außer den Kronleuchtern tauſend Kerzen. Blumen ſtündlich erneuern! Daß es nicht vorkommt, wie das letzte Mal und ich auf welke Blumen ſtoße. Das mußt Du alles beachten, ſo gut es geht, Marie! Uebrigens“, er lächelte ſie liebevoll an und ſtrich über ihre ſchöne fraulich üppige Schulter,„trage Per⸗ len, Marie, ſie dämpfen etwas deine zu ſtrahlende Schönheit! Erwecke nicht den Neid der Frauen. Das in der Sendung von 21.30 bis 22.00 Uhr. ſie ſo ſchön? Lobreden der ho Holland werden Betonſtraßen⸗ (PK.⸗Aufnahme: Natus o6 ollue M0nl — Der Direktor des Zoologiſchen Gartens Odenſe(Dänemart) erlebte dieſer Tage einen g fährlichen Ueberfall durch eine Boa Conſtrictor, di er vom zovlogiſchen Muſeum der Stadt Spendborg für ſeinen Garten erwerben wollte. Zwecks ſachkun diger Ueberführung begab er ſich ſelbſt nach Spend borg, wo ihm in einem Käfig phlegmatiſch zuſan mengerollt das größte hier im Lande befind Exemplar einer Rieſenſchlange vorgeführt wurde. Ez war jedoch unmöglich, die lebloſe Maſſe auch nur zu geringſten Bewegung zu reizen, weshalb der Käufe furchtlos das Schlangenhaus betrat, um ſich von de Lebenskraft ſeines Schützlings zu überzeugen. E geſchah dies jedoch viel raſcher und gründlicher vermutet. Die Schlange richtete ſich nämlich bli ſchnell auf, um ſich mit weitgeöffnetem Rachen au den kühnen Zoologen zu ſtürzen. Dann verſuchte da gewaltige Tier, durch ſeine gefürchtete Umklamm rung ſein Opfer zu erdrücken. Glücklicherwe eilten die Gehilfen in dieſem Augenblick herbei u konnten nach hartem Kampf das Reptil in einen Abtransport bereitſtehenden Behälter bugſieren. * — Der Schuhmacher Julius Szabo in Debree Ungarn) wohnte in der Nähe eines Mädchenint nats und reparierte das ganze Jahr hindurch fle die Schuhe der Schulmädchen. Als die Frau de Schuhmachers dem zwölften Kinde das Leben ſchenkt beſchloſſen die zweinndfünfzig Schülerinnen ein Klaſſe, die Patenſchaft des kleinen Mädchens übernehmen. Sie beſorgten eine komplette Au ſtattung und beſchloſſen, auch ſpäter immer für ihr kleinen Schützling zu ſorgen. Die Tauſe fand unt großen Feierlichkeiten im Turnſaal des Interng der zweiundfünfzig Tauſpatinn ſtatt. 4 Der Rundfunk am Hittwoch Reichsprogramm: „Muſik fürs Haus“ nennt ſich eine Sendung von 1 11.30 Uhr mit leichter, unterhaltſamer Kammermuſik, die vom Quartett mit Bernhard Zakſchtat und Inſtrumentalſoliſt⸗ geführt wird und hausmuſikaliſche Darbietungen großer Meiſter bringt.— Die Wienet Symphoniker unter von Rudolf Kattnigg. Alois Pachernegg und Guſtay Gö Chor des Sängerbundes der Blinden in Wien, Leitung: K mann, und Znrſtumentalſoliſten bieten von 15.30 bis 16.00 leines Konzert“ mit Werken von Othegraven, Strauß u. a.— Hans Bund mit ſeinem Orcheſter kritt bis 18.30 Ahr vor das Mikrophon, um heitere Melodien von Teichmann, Richter, Mielenz und eine eigene Kompoſition zu Sehör zu bringen—„Wenn der Tag zu End ſpielt Barnabas von Geczy mit Klavier⸗ 20.20 bis 21.00 Uhr einen Melodienreigen für Front und von Heinz Goedecke angeſagt wird. Deutſchlandſender: Fritz Lehmann⸗Wuppertal dirigiert das große Berliner orcheſter in der Sendung„Schöne Muſik zum ſpät mittag“, die in der Zeit von 17.30 bis 18.30 Uhr drei Schöpfungen von Richard Strauß(Don Zuan), Zolde Kot Sommerabend) und Cäſar Franck(Erlöſung) bringt.— muſik großer Meiſter bringt von 20.15 bis 20.4 ſtädtiſche Orcheſter Saarbrücken unter Leitung von Generalt Heinz Bongartz. Prof. Dr. Hermann Unger ſchrieb den ver Text zu den Tänzen don Haydn bis Reger.— Namhafte künſtler wie Felicie Hüni⸗Mihaczek, Seorg Hann, Inſtrume⸗ das Stamitz⸗Huartett, ein großes Rundfunkorche Leitung von Reinhold Merten vereinigen ſich von 20.45 bis zu„einemklingenden Reigen“, an dem beliebte Deutſchlands, Italiens, Spaniens, Norwegens u. a. bete Lieder, Orcheſter⸗ und Klaviermuſik von Franz Lis 08 Dieſe Huldigung ließ Marie rot werde⸗ Wie hübſch François das geſ Der Taa des Blumenkorſos brachte Marie berühmten Himmel wie aus Seide, die köſtlich vieraluft und die begeiſterte Stimmuna ihrer Unaufhörlich trafen Blumenladungen ein, t Wagen, teils brachten ſie die Frauen des in flachen Körben auf den Köypfen tragend. einheimiſchen Frauen und Mädchen waren die Blumen in ihren Körben. Der Korſo verlief prachtroll. Durch hatte ſich die Damenwelt ihren Blumenr, heranſchaffen laſſen. Da all die Frauen mi Dienerſchaft reiſten. wurde die Bewegung Hotels und Anlagen unheimlich und drangvoll! Einbruch der Dunkelheit entzündete ſich au Terraſſen, in den Anlagen bis zum Kaſino un Uferſtraßen ein Meer von Lichten. Zweihundert reich aallonierte Diener mit bildeten auf der Anfahrt zum Kaſino ter. 5 Die überaus ſchönen Wagen mit dem ſp Blumenſchmuck traſen nacheinander ein. Zu zwei Wagen ritten je vier Herren. Sie trugen im Knopfloch die Blume ihrer Dame. Di deren Schabracken in allen Farben und Ed alänzten, zeigten im ſilbernen oder goldene zeua neben farbigen Straußfedern ebenfa Blumen ihrer Herrin. Das Kaſino leuchtete wie ein arandioſer 3 block in die blauſamtne Nacht binaus. Das chenbild der ſüdlichen Natur ſchuf zu allem alles eine unausſprechlich ſchöne Kuliſſe D fahrt hatte alle Frauen erfreut. Sie Stunden jedes kleine Haß⸗ und Neiogefi ihre Mitſchweſtern.*3 Marie ſtand auf der Freitrevve des weißem Atlas gekleidet ohne jeden Zi trug in den Ohren ihre großen Perle wand ſich eine Perlenſchnur die bis 3 reichte, Wohl waren die Gäſte durch „teure“ Einfachheit betroffen. Jedoch heute anädig. So trafen Marie v 05 ſie—— wär ernen Verſtand ausgeſchloſſen geweſen hen Gäſte überbewe FPortſetzu ———— — — Der erste Start der leichtathleten Ein voller Erfolg weite Maiſonntag brachte den Heichtathleten im ganzen Reich den Tag der Bahneröffnung und mit dieſem den erſten Start im Freien. Erſtmals wurden 4e Rennſchuhe angezogen und in ihnen zum friedlichen Schetlireit, angetreten. Der MTG⸗Platz war diesmal der chauplatz der Kämpfe. Trotz aller Schwierigkeiten war der MTG gelungen, ihre Bahnen in Schuß zu bringen. enn auch keine Hunderte von Zuſchaner gekommen wa⸗ en, ſo fehlten aber bei dieſem erſten Start die Getreuen icht, die immer da ſind, wenn die Leichtachleten einladen. 9 am Zahnleiter, Turnerſchaft Käfertal, eröffnete in Bertretung des Bezirksſachwartes die Wettkämpfe, die ſich in raſcher Folge ohne Störung abwickelten. Mannheims ampfrichter, erſt vor Wochen friſch geſchult, beſtanden ihre Häuerprobe auf Anhieb. Es waren immerhin eine erkeck⸗ iche Anzahl von Wettlämpfen zu erledigen, wurde doch in ſechs Klaſſen geſtartet. Der Beſuch von ſeiten der Aktiven war ſehr gut. Die Meldungen wurden nicht nur feſt reſt⸗ os eingehalten, ſondern noch überſchritten. So war neben en Mannheimer Vereinen MT, Poſt⸗Spch, TV46, Jahn und T 98 Seckenheim, TV Rheinau, TV Schwetzingen und Hockenheim. Turnerſchaſt Käfertal, Vis Neckarau und SG Ludwigshafen vertreten. Die Ergebniſſe: t H7, Klaſſe B: 100 Meter: Keßler, T. 46, 12,0; 800 Me⸗ er: Wegener, TV Rheinau,:15,2; Weitſprung: Keßler, 46, 5,39 Meter; Hochſprung: Keßler. TV 46, 1,53 Mtr.; Kugelſtoßen: Keßler, TB 46, 14,45 Meter/4 mal 100 Meter: TW 46, 5,3. §J, Klaſſe A: 100 Meter: Sturm, Tus Ludwigshaſen, 12,0; 400 Meter: Jakob, MT, 60,4; 1500 Meter: Reiblein, V Rheinau,:40,4; 4 mal 100 Meter: TV 46, 48,9; Weit⸗ ſprung: Lauinger, MTG. 5,85 Meter; Hochſprung: Wink⸗ ler, Tus Ludwigshaſen, 1,64 Meter; Speerwerfen: Mer⸗ enthaler, T Hockenheim, 29,95 Meter; Kugelſtoßen: romm, TV 46, 11,04 Meter. Senioren: 100 Meter: Gebhard, MTG. 12,5: 400 Meter: bel, Vis Neckarau, 55,6; 1500 Meter: Abel, Vfe Neckarau, 10,4; 4 mal 100 Meter: Mrch, 50,5; Diskuswurf: Kunkel, TG, 31,50 Meter; Kugelſtoßen: Gebhard, MG, 11,11 teter; Hochſprung: Keſel, M, 1,68 Meter. Alte Herren: Klaſſe I. 100 Meter: Becker, TB 98 Secken⸗ eim, 18,5; Klaſſe II: 100 Meter: Blauth, MG. 18,6: 4 al 100 Meter: Mr, 52,6; Weitſprung: Buttmi, TV Regarau, 5,17 Meter. BDM: 100 Meter: Nohe, D Schwetzingen, 12,8; Weit⸗ ſprung: Zipperle, MeG, 4,87 Meter. Franen: 100 Meter: Demand, Poſt⸗SpG, 13,5; Weit⸗ lprung: Demand, Poſt⸗Spö, 4/60 Mtr.; Hochſprung: Jutzi, Poſt⸗SpG, 5,94 Meter; Kugelſtoßen: Krank, Poſt⸗SpG, 9,70 Meter; Diskuswurf: Ruſch, MT, 27,10 Meter. Die Spiele der Fußballklasse 2 Hannheim Wieder ein Bombenſieg von Daimler⸗Benz Nun hat auch Viktoria Wallſtadt ſich von den Pflicht⸗ ſpielen zurückgezogen, nachdem Vögele und Gerberich den Anfang machten. So. kam es, daß auch am 2. Maiſonntag wieder einige Spiele kampflos gewertet werden mußten. Lanz buchte kampflos zwet Gutpunkte, ebenſo der TV1846. In den regulär durchgeführten Spielen gab es ſolgendes Ergebnis: 50 Daimler⸗Benz— Rheinau 12:0 Zellſtoff— TV Viernheim 511 Bopp u. Reuther— Hommelwerke 026 Eine Bombenüberraſchung iſt natürlich„das runde Dutzend“ von Daimler⸗Benz gegen Rheinau. Die Leute um Heinemann gaben zwar alles aus ſich heraus, aber früh ſchon mußte man die Ueberlegenheit der Waldhöfer Betriebsſportler klar quittieren. Der Tabellenführer hat mit dieſem Erfolg erneut ſeine unumſtrittene Vormacht⸗ ſtellung in ſeiner Spielgruppe unter Beweis geſtellt. Die BS Zellſtoff meldet nach einiger Unterbrechung wieder mal einen Sieg mit:1 über den TVViernheim. Den Heſſen war es erſthälftig möglich, die Wucht des egners noch etwas aufzuhalten, aber im zweiten Spiel⸗ teil mußte man doch reſtlos kapitulieren. Als britter im Der Bunde gewann auch Hommel recht ſicher und eindeutig gegen Bopp u. Reuther. Die Lage in der Tabelle hat ſich in der Spitzengruppe etwas geändert. Hinter Daimler⸗Benz hält jetzt TV 1846 vor Rheinau den zweiten Tabellenplatz, während Wallſtadt auf die vierte Stelle zurückfiel. Hommelwerke beſchließen mit 23 Punkten die Spitzengruppe, während Kurpfalz Neckorau das Mittelfeld mit 18 Punkten anführte. Laden⸗ burg und Lanz liegen am Tabellenſchluß. Der kommende Sonntag bringt: Zellſtoff— Kur⸗ pfalz Neckarau, Ladenburg— Daimler⸗Benz, Rheinau— Lanz, Hommelwerke— T Viernheim. Bopp u. Reuther und TV 1846 werden zu kampfloſen Siegen kommen. Kinderturnen im Stadtteil Lindenhof Einem großen Bedürfnis entſprechend konnte der Turn⸗ verein Mannheim von 1846“ es wieder ermöglichen, im Stacötteil Lindenhof das Kinderturnen aufzunehmen. Die urnkurſe werden unter beſter Leitung in der ſchönen Turnhalle der Dieſterwegſchule, Eingang Meerlachſtraße, durchgeführt und zwar für Buben und Mädel bis 6 Jah⸗ ren jeweils mittwochs von ½8 bis%4 Uhr, und für Buben von 6 bis 10 Jahren freitags von 6 bis 7 Uhr. Mannheims Handbalijugend weiter siegreich BDM: Bann 171 Mannheim— Bann 109 Karlsr.:2. HJ: Bann 171 Mannheim— Bann 170 Offenburg 12:6. Der vergangene Sonntag ſah ſowohl die Bannmann⸗ ſchaft der Heß wie auch des BDM auf Reiſen. Die Mädel holten ſich in Karlsruhe die Gruppenmeiſterſchaft Nord und ſind damit unter die letzten Drei gekommen. Die Harlsruher Mannſchaft ſetzte der Mannheimer Elf ſtarken Widerſtand entgegen, konnte aber dennoch den verdienten Elf des Mädelbannes 171 nicht verhindern. „Die Jungen mußten zum Vorſchlußrundenſpiel nach Offenburg. Vor der Pauſe hatten dabei unſere Vertreter hart zu kämpfen und konnten nur einen knappen 574⸗Vor⸗ ſprung erringen. Nach dem Wechſel ſetzte ſich jedoch das beſſere Können der Mannheimer Mannſchaft durth. Mit einem ſicheren 12:6⸗Sieg blieb die Mannſchaft im Rennen und hat damit die Endrunde erreicht. Boxmeisterschaftskampf VEF Strasburg— Ufg Mannheim:7 Im Straßburger Stadtgartenſaal ſtanden ſich am Sonn⸗ tagnachmittag die Boxſtaffel des VfR Mannheim und des VEß Straßburg in einem Freundſchaftskampf gegenüber, der mit einem Unentſchieden:7 endete. Es gab durchweg ſchöne und feſſelnde Kämpfe, in denen die Mannheimer Boxper ihr beſſeres techniſches Können zeigen konnten. Das Hauptintereſſe richtete ſich auf den Kampf des zweiten deutſchen Meiſters Herchenbach(Mannheim) im Welter⸗ gewicht gegen den elſäſſiſchen Bereichsmeiſter Braun. Der Mannheimer war ſeinem Gegner knapp überlegen und konnte ihn nach einem ſchönen und hartnäckig durchge⸗ führten Kampf knapp nach Punkten beſiegen. Einen ko.⸗ Sieg mußte Abele(Mannheim) von dem elſäſſiſchen Meiſter Oſtermann in der 1. Runde entgegennehmen. 5 Die Ergebniſſe: Federgewicht: Frank(M) beſ. Ilvel(St) n..; Bantam⸗ gewicht: Ullmann(M) beſ. Pfanner(St) n..; Feder⸗ gewicht: Geißler beſ. Burkhardt(M) n. P. Leichtgewicht: Leblond(St) beſ. Wiglinſki(M) n..; Weltergewicht: Oſtermann(St) beſ. Abele(M) 1. R. k..; Halbſchwer⸗ gewicht: Freytag(M) gegen Berg(St) unentſchieden.— Weltergewicht: Herchenbach(M) beſ. Braun(St) n. P. Hallenmeisterschaft der Mannheimer Kegler Am 10. Mai trugen die Mannheimer Kegler ihre Hal⸗ aus, die zu folgenden Ergebniſſen ührten: Aſphalt: Einzel, Männer: 1. Karl Gerber, 379 Holz, 2, Hans Freund 376, 3. Hans Kiß, 374 Holz.——Frauen, Einzel: 1. Luiſe Wolff 486, Anni Gehrig 427 und 3. Anna Zelt 422 Holz. 5 5 Dreier⸗Klub(Lochkugel): 1. Edelweiß 1100 Holz, 2. For⸗ tuna 1170 Holz, 3. Eintracht 1010 Holz.— Dreier⸗Klub (Handkugel): 1. Klub der 13 1142 Holz, 2. Kurpfalz 1118 Holz, 3. Hommel II 1117 Holz. J⸗Bahn, Männer(Einzel): 1. Peter Winkler 808, 2. Gg. Herbet 793, 3. Fritz Diefenbach 755 Punkte.(Fort⸗ ſetzung der Kämpfe am 17. Mai.) Reiiig-Stranburg Sieger im Karlsruher Rundstreckenrennen Etwa 5000 Zuſchauer wohnten dem diesjährigen Rad⸗ rennen„Rund um den Karlsruher Schloßplotz“ bei. In der Aktiv⸗Klaſſe(Amateure) waren 43 Teilnehmer am Start. Das Rennen ging über 60 Runden— 72 Km. Es waren böſe Stunden für die Straßburger, die ſich in großer Zahl an dem Rennen beteiligten, als ihnen in den Karlsruher Fahrern Ed. Nagel und dem Wehrmachts⸗ ongehbrigen Hans Maier(Rennelub Freiherr v. Drais) gefährliche Gegner entſtanden. Nachdem Nagel ſchon den erſten Wertungsſport ſicher mit 50 Meter Vorſprung ge⸗ wonnen und ſich auch in den folgenden drei Wertungen gut placieren konnte, ſtand der zweite Platz ſchon feſt. Die reichlich geſloſſenen Prämien fonden von ſeiten der Fahrer ſtarken Zuſpruch. 15 Fahrer fuhren das Rennen bis zum Schluß durch. Der älteſte Fahrer im Feld, der 37jährige Gräfle⸗Freiburg hielt das ganze Rennen durch. Die Ergebniſſe: 1. Rettig(Poſtſport Straßburg) 13 Punkte; 2. Ed. Nagel(Karleruhe) 12.; 3. Dietenbeck(Poſtſport Straß⸗ burg) 10.; 4. Maier(Karlsruhe) 7.; 5. Schoch(Straß⸗ burg) 5.; 6. Willi(Straßburg) 5 Punkte. Sponnende Kämpfe gab es auch im Rennen der Jugendfahrer(30 Runden— 36 Km), an dem ſich 22 Fahrer beteiligten. Beſonders Willy Nagel und Steinhilb (Stuttgart) zogen die größte Aufmerkſamkeit auf ſich. Willy Nagel holte ſich olle öͤrei Wertungen und gewann ſicher mit 15 Punkten vor Steinhilb mit neun und Wollenſack (Karlsruhe) mit fünf Punkten. BDM-Hockey- Gebiets-Vergleickskampf Der Hockey⸗Gebiets⸗Vergleichskampf Main⸗Franken gegen Baden in Würzburg endete mit einem 2ul⸗Sieg für Baden. Die Mannſchaft von Baden hatte ein ſchnelleres * Zuſammenſpiel, dadurch war den Mädchen der Sieg ſicher. Haubkls- Und wigrscAFTS-ZETrune Kapitalberichtigung auch für kleine Aktiengesellschaften Im Reichsgeſetzblatt vom 7. Mai wird eine zweite Ber⸗ ordnung zur Durchführung der Dividendenabgabeverord⸗ nung vom 12. Juni 1941 veröffentlicht. Sie enthält u. a. zwei für die Wirtſchaft wichtige neue Beſtimmungen. Die erſte bezieht jetzt die kleineren Aktiengeſellſchaften, Kom⸗ manditgeſellſchaften auf Aktien, Gmbc, Kolonialgeſellſchaf⸗ ten und bergrechtliche Geſellſchaften in die Dividenden⸗ abgabeverordnung ein. Die andere Beſtimmuna ſetzt auch für die Vergütungen an die Auſſichtsratsmitglieder im ganzen und im einzelnen einen Ausſchüttungsſtop. Die Dividendenabgabeverordnung ſchloß urſprünalich die Aktiengeſellſchaſten und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, deren Grundkapital den Betrag von 300 000 4 nicht überſteigt, von den Beſtimmungen der Verordnung aus und ebenſo die andere Kapitalgeſellſchaften. deren in der Handelsbilanz ausgewieſenes Eigenkapital den Betrag von 1 Mill./ nicht überſteigt. Nach§ 18 der zweiten Durchführungsverordnung vom 5. Mai 1042 ſteht das Recht, die Handelsbilanz in vereinſachter Form zu berichtigen, auch den oben erwähnten kleineren Geſellſchaften zu. Auch dieſe Geſellſchaften dürſen, wenn ſie von der Kapitalberich⸗ tigung Gebrauch machen, künftig nicht mehr als 6 v. H. des einbezahlten unberichtigten Kapitals ausſchütten, ſoſern ſie bisher höchſtens 6 v. H. Dividende zahlten. Bei Geſell⸗ ſchaften, die mehr als 6 v. H. des eingezahlten Geſellſchafts⸗ kapitals ausſchütteten, darf die Dividende nach der Kapital⸗ berichtigung den zuletzt ausgeſchütteten Hundertſatz— auf das alte Kapital— nicht überſchreiten. Die Durchſührungsverordoͤnung wegen der Vergütung der Aufſichtsratsmitglieder legt in§ 88 feſt, daß während der Dauer des Krieges Kapitalgeſellſchaften den Auſſichts⸗ ratsmitgliedern insgeſamt und einzeln für ihre Tätigkeit eine Vergütung nur bis zu dem Ausmaß gewähren dür⸗ fen, das ſich auf Grund der die Vergütung der Aufſichts⸗ ratsmitigieder regelnde Satzungsbeſtimmungen und ſchriſt⸗ liche Vereinbarungen errechnet hätte, die zu Ende des betz⸗ ten nicht unter die Beſtimmungen der Dividendenabgabe⸗ verordnung fallenden Geſchäftsjahres maßgebend waren. Dieſes iſt nach 8 1 der Durchführungsverordnung das, Ge⸗ ſchäftsjahr, das vor dem J1. Dezember 1944 geendet hat. §. 38 bedeutet alſo ein Tantiemenſtop für Aufſichtsratsmit⸗ glieder und dieſer Stop gilt nicht nur für die Geſellſchaften, die ihr Kapital berichtigen, ſondern auch für alle anderen. Der Abſatz 2 dieſes§ R bedeutet dabei, daß bei den Geſell⸗ ſchaften, die ihr Kapital berichtigen, eine kleine Beeinträch⸗ tigung der Auſſichtsratsvergütung Platz greiſen wird. Iſt die Regelung der Auſſichtsratstantiemen auf auf Grund der 8§ 52 und 54 der Erſten Durchführungsverordnung neu feſtgeſetzt worden, ſo iſt die neue Faſſung während des Krieges nur ſo weit wirkſam, als ſie den geſchilderten neuen Tantiemenſtop nicht beeinträchtigt. Reichsbank-Rusweis Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 7. Mai 1942 ſtellt ſich die Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 21 792 Mil⸗ lionen Mark. Im einzelnen betragen die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln 21 556 Millionen Mark, die Lombardforderungen und die deckungs⸗ fähigen Wertpapiere je 17 Mill. und die ſonſtigen Wert⸗ papiere 202 Mill. //. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen iſt mit 77 Mill./ unverändert. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen ermäßigten ſich auf 273 Mill. /, diejenigen an Scheidemünzen ſtiegen auf 213 Mill. J. Die ſonſtigen Aktiva gingen auf 1447 Mil⸗ lionen Mark zurück. Der Umlauf an Reichsbanknoten ſtellte ſich auf 19 836 Millionen Mark. Die fremden Gelder werden mit 2690 Millionen Mark ausgewieſen. Badische Banle Akt.-Ges,. Karlsruhe-Baden Die Badiſche Bank Ac veröffentlicht ihren Geſchäfts⸗ bericht für 1941. Danach iſt im abgelaufenen Jahr eine weitere ſtarke Ausdehnung der Geſchäfte der Bank erfolgt und die Bilanzſumme hat ſich von rund 124 Millionen im Vorjahre auf rund 198 Mill./ erhöht. Im Hinblick auf die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes über das Kredit⸗ weſen hat der Aufſichtsrat, wie bereits berichtet, auf Vor⸗ ſchlag des Vorſtandes beſchloſſen, von der durch die DAVO gegebenen Möglichkeit Gebrauch zu machen und das Grundkapital der Bank von„ 8,00 um 2,4 auf 10,4 Mill. Mark mit Wirkung auf den 31. 12. 1941 zu berichtigen. Zur weiteren Erhöhung des Eigenkapitals iſt die geſetz⸗ liche Rücklage von 4,8 um 400 000/ auf 5,2 Mill./ er⸗ höht worden. Die notwendige Aenderung der Satzungen iſt bereits erfolgt. Zur Beſchaffung der Mittel für die Kapitalberichtigung einſchl. der Pauſchſteuer von 1 240 000 iſt eine alte Reſerve aufgelöſt worden. Von dieſer Reſerve werden 2,39 Mill. /, ferner der Gewinnvortrag aus 1940 von 250 000 /, zuſammen 2,640 zu dieſem Zweck verwen⸗ det. Die Mittel für die Erhöhung der geſetzlichen Rück⸗ lagen wurden aus einem Teilbetrag obiger Reſerven mit Mark 255 000 gewonnen und/ 145 000 aus dem Gewinn des Jahres 1941 zugeſtenert. Das in der Bilanz erſchei⸗ nende Eigenkapital beträgt nunmehr: Grundkapital 10,40, dazu die geſetzliche Reſerven 5,2 Mill. /, zuſammen 15,6. Die Deckung der geſamten Verpflichtungen durch die aus⸗ gewieſenen Bar⸗Reſerven in Höhe von 10,2 Mill. beträgt 5,88. Der Geſamtumſatz der Bank auf einer Seite des Hauptbuches iſt von rund 4,2 auf rund 5,8 Milliarden geſtiegen. Die Poſten Gläubiger haben ſich ſtark erhöht. Gegenüber einem Beſtond von 103,6 Mill. im Vorjahre weiſen ſie nunmehr /% 172,4 Mill. auf. Die Verpflichtun⸗ gen aus der Annnahme gezogener und der Ausſtellung eigener Wechſel haben ſich von/ 2,00 auf 1,3 Mill. er⸗ mäßigt. Die Spareinlagen ſind von 4,1 Mill. auf rund 6,00 Mill. geſtiegen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erſcheint ein Geſamtertrag von 7,06(3,86) Mill. 4, dem ein Perſonal⸗ aufwand von 1,4(1,2) gegenüberſteht. Der Reingewinn aus 1941 beträgt 733 120(933 155) aus dem eine Divi⸗ dende von 5 v. H.(6 v..) zur Ausſchüttung kommen ſoll. Sollte die erwartete weitere Verordnung zur Durch⸗ führung der Dividendenabgabeverordnung keine Erleich⸗ terung bringen, könnten von dieſen 5 v. H. nur 4,615 v. H. zur Auszahlung gebracht werden, während der über⸗ ſchießende kleine Betrag als Treuhand⸗Vermögen in eigene Verwaltung genommen werden müßte. Weiter wird vorgeſchlagen, dem Unterſtützungsverein Badiſche Bank e. V. einen Betrag von 213 129/ zuzuweiſen(i. V. 203 155). * Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG. Heidelberg. Die BVertehrsleiſtungen der Straßenbahn haben im Be⸗ richtsjahr 1941 gegenüber dem Vorjahre eine weitere Auf⸗ wärtsbewegung erfahren. Es wurden 21,05 v. H. Perſo⸗ nen mehr befördert und 2,05 v. H. Wagenkilometer mehr geleiſtet. Die Geſamteinnahmen im Jahre 1941 zuzüglich des Gewinnvortrages aus dem Jahre 1940 mit 14201 4 belieſen ſich auf 3,66(3,08). Nach Abzug der reinen Be⸗ triebsausgaben von 2,55(2,16) verbleibt ein Betriebs⸗ überſchuß von 1,10(0,92) Mill.„4. Demgegenüber be⸗ tragen die Auſwendungen 2,17(1,85) Anlageabſchreibungen 0,23(0,23), Zuweiſung an Betriebs⸗Ruhegehaltsklaſſe.65 (0,27), Steuern.92(0,23). In der oüg wurde einer Dividendenverteilung von wieder 6 v. H. aus dem ſich ergebenden Reingewinn von/ 64 439(i. B. 6 v. H. aus 70 668) zugeſtimmt./ 9405(14 201) ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. KMteine Umsdtze an den Aktienmärkten Berlin, 12. Mai. Die Umſätze im Aktienverkehr der Berliner Börſe wa⸗ ren auch am Dienstag außerordentlich klein. Dieſe Ent⸗ wicklung kam bei der Eröffnung in zahlreichen Strichnotie⸗ rungen und unveränderten Kurſen zum Ausdeuck. Soweit Wertſchwankungen zu verzeichnen waren, erfolgten ſie auf Zufallsorders, die nur ſelten über 6000 hinausgingen. Am Montanmarkt veränderten ſich nur Höſch, die.50 v. H. hergaben. Rheinſtahl und Vereinigte Stahlwerke blie⸗ ben unverändert und in Mannesmann wurde die Notiz vorerſt ausgeſetzt. Braunkohlenwerte erhielten bis auf Deutſche Erdöl(— 0,75) eine Strichnotiz. Bei den Kali⸗ aktien kam es nur in Salzdetfurth zu einer Kursbildung, die um 1 v. H. höher lag. Am Markt der chemiſchen Pa⸗ piere ſtellten ſich Farben und Schering auf Vortagsbaſis, die veſtlichen Werte dieſes Marktgebietes wurden geſtrichen. Auch Elektro⸗ und Verſorgungsaktien boten ein ſehr ru⸗ higes Bild. Deutſche Atlanten verlieven 0,50 und Bekula 0,5 v. H. Demgegenüber ſtiegen Deſſauer Gas um 0,25, Acch um 0,5, Geſſürel um.75 und RWE um 1,50 v.., Siemens, Lahmeyer, elektriſche Lieferungen uſw. wurden geſtrichen. Sämtliche Metall⸗, Bau⸗ und Textilaktien er⸗ hielten eine Strichnotiz. Bei den Brauereianteilen befeſtig⸗ ten ſich Schultheiß um 2 v.., bei den Kabel⸗ und Draht⸗ werten Felten um 1,25 v. H. Bon Zellſtoffaktien gaben Feldmühle um 76 v. H. wach. Zu erwähnen ſind noch Reichsbankanteile, die um 050 v. H. auf 143,25 anzogen ſowie Südd. Zucker, die um 1,75 v. H. höher zur Notiz ka⸗ men. Am Markt der variablen Renten erreichten Reichs⸗ altbeſitz einen Stand von 166 gegen 165/6. 12. Ot. Gold u. Silber. 889.0 Deutsche Steinzeug„ 244.0 245,0 Durlacher Hof 164,0 Eichbaum-Werger. Elektr Licht u. Kraft 287,0 Enzinger Union. 16 Farben 210,2 Geskũrel 2205 7¹ Frankfurt a. H. Deutsche festverzinsllehe Werte 2 DEurscnE SrAATSANIENMEN 4% Schatz D. R. 88 100.7 100.7 Altbes. Dt. Reich—. 166,0 166,0 STADTANLEIHEN . Bi 158, 0 45 Baerern 20— 10.0 10a0 Pirfeger Berehae— 2 annheim 5 189.5 180.0 %½ Piorzheim 26— 108,0 106.0 Hocset Pergc t. 16240 1428 Holzmann Ph., 165.0 165,5 PFPANDBREEEE Klein. Schanzl. Becker · Frank. Hvo. Gyot. Klöckner-Werke 170/0 109.0 R. 13—15„Lanz.-G. 148,6 1460 4 Mein Hvd. Bank Ludwisshaf. Akt.-Br. E 3 und 8 Ludwisshat. Walzm—— Mannesmann 162,5 161(7 Pfalz Hvo Bank 24—26 B—9, Rh. Hvv-B 44 u. 45 103.5 103.5 4 Rh Hro. Bank 47 102,5 102.5 INDOUSTREOBLIGATIONEN 4% Ot Ind.-Bank 31 104.1 104, 5. Gelsenkirchen v. 56 104.7 104.7 %½ Krupp v 86, 104.2 104.2 4½ Ver. Stahlwerke 106.0 106.0 8 16. Farb KM-Anl. 2 113,0 113,0 AKTIEN Ada-Ada Schuhfabrik 167,0 Adlerwerke Klever„ 168.0 Adt Gebr. A. E. G.——.1 185,0 Aschaflenb Zellstoft 151.0 Aussb.-Nürnb. Masch. 230,0 Bavr Motorenwerke 210.0 ——& Cie 5— ntin. Gummi 157, 5 Daimler-Benz. 199.5 S beutsche Erdöi 160,0» Zwischenkure. Waſſerſtandsbeobachtungen .] 9, 10. 11.12. 2,12/2 21/2,14 2,20 2,22 1,80 1,79.771,771,88 2,332.382,7 2382,48 .25/2.30.300 2,30 2,40 3,871 3,860 3,8 11 3,83 3,87 Metallaesellschaſt Rhein. Elektr. Mannh. Rhein. Westt. Elektr. 186.5 Rütaers 163.0 Salzdetkurm, 192.0 Salzwerk Heilbronn Schwartz-Storchen Seilindustrie(Wolft), 1575 Siemens u. Halske Süddeutsche Zucker Zellstoſt Waldhof 123,0 BANEEN Badische BanBRx Bavr. Hvp. u..-Bank 143,0 Commerzbanx, 146.5 146,5 Oeutsche Bank 151,5 Deutsche Reichsbank 143.5 Dresdner Bank 147.2 Pfälz. Hyp.-Banxk 167.0 168.0 193,5 168,5 Nnegel Rheinfelden Breisach Kehl!. Straßburg Maxau 10. 11. 12. .662 64/2,64 .751,76.75 1,501,48 1,47 Rheingegel 9. Mannheim.2,66 Kaub 1,79 Köln 4150 Neckargegel Mannheim. 2,65 .2012,661 1, PUPPñ ͥ y V V V V. äwꝛꝛ ꝛ H ·Fxkpa—qt᷑ r E iꝛk! · ꝰ4.:] ꝑE—[——ö ʃ᷑̃ẽ̃᷑̃——̃.—— FAMHLIEN-ANZEIGEN Tieferschütterk erhielten Geschäfts-Empiehlungen — wir die unfagbare trau- Als Verlobte grüßen: Maria Feuerer- Heinz Bothner annheim, R 7, 34— H 6, 3, den 12. Mai 1942. Stö5336 — Wir haben uns Verlobt: Friedl Grittmann— Watter Paulus, Oberleutnant.— Klengen bei Villingen— Mannheim, U 6, 14 (Z. Z. im Felde), April 1942. —— Unsagbar schwer traf uns die schmerzl. Nach⸗ richt, daß unser lieber, unvergehlicher einziger Sohn, ruder, Schwager Georg Thomas Obergefr. in ein. Art.-Regt. im Alter von 27 Jahren für Führer und Vaterland in den schweren Kämpfen im Osten gefallen ist. Sein Wunsch, seine Lieben in der Heimat wiederzusehen, blieb ihm ver- sagt. Wer ihn gekannt, weiß Was wir verloren. Mhm.-Waldhof(Hubenstr.), den 12. Mai 1942. In tiefer Trauer: Familie Ph. Thomas Familie W. Kempf. — eereeeeeteke crerergrgkrr 28rarg Danksagung Statt Karten Für die vielen Beweise herz- icher Anteilnahme sowie für die zuhlreichen Kranz- und lumenspenden beim Tode meiner Ib. Frau Hedwio Werner geb. Neugebauer spreche ich meinen innigsten Dank aus. Auch für die trostreichen Worte des Herrn Schramm u. dem Horn-Quartett. Ganz besond. Dank für die großen Bemühungen der Herren Dr. Jelito und Dr. L. Strobel. Mannheim, Eichendorkfstr. 30 rige Nachricht, daß un- ser lieber, braver u. herzens- guter Sohn, Enkel und Neffe Werner Lebkuchen Funkgefreiter bei der Kriegsmarine im blühenden Alter von 19 Jahren den Heldentod fand. Mhm.-Rheinau(Poststraße 1) den 6. Mai 1942. In tiefer Trauer: Familie Friedrich Lebkuchen; Lud- wig Keller u. Frau Grete geb. Leb- kuchen nebst Kindern, Hocken⸗ heim; Friedrieh Lebkuchen(Feld- webel. 2. Z. i. Felde) u. Frau nebst Kindern; Heinrich Lebkuchen und Frau nebst Kindern; Fritz Dewald (Gefr., 2. Z. i. Felde) und Frau Mina geb. Lebkuchen nebst Sohn. Mhm.-Neckarau; Fritz Sannwald (Leutn., Z. Z. i..) u. Frau Anni geb. Lebkuchen nebst Kindern. Kai- Umzüge und Lagerung übernimmt fachmännisch: Wilhelm Kraus. Pumpwerkstr. 26, Fernspr. 53483 Zum Muttertag nehmen wir schon jetzt Aufträge durch Blumen- spende-Vermittlung nach aus- wärts entgegen.— Blumenhaüs Kocher, nur Plankenhof, P 6. Buchhüllen in verschied. Farben, „ auch für Lebensmittelkarten ge- eignet, neu eingetroffen. Fleck& Werner, Lederhandlung, L3, 14. --Schecks Ankauf u. Umtausch Tauschbörse, R 3. 5. 9⁵ Kleintransporte aller Art durch: Schmidt, G 2, 22, Ruf 215 32. Nähmaschinen aller Systeme und Fabrikate repariert: Steil, Me⸗ chaniker, T 6, 33, Tel. 272 81. Kaufe gebr. Maschinen. 48⁵ Eisenwaren— Haushaltartikel Werkzeuge vom großen Spezial⸗ geschäft Adolf Pfeiffer, K 1, 4. Stabeisen, Bleche, Röhren, Fittings Schrauben. Max Schrem, Eisen- handlung, Mannheim, S 6. 13, Fernsprecher Nr. 219 23. 237 Schneiderei. Reparatur- u. Bügel⸗ anstalt, Chemische Reinigung Werner. S 3. 13. 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Oie Erzeugung von Chioro- dont wird nach den zeitbedingten NMöglichkeiten goch gesteigert. Wir bitten um ihr Verständnis, wenn§ie Chiorodont in ihrem Stammgeschäſt Femilien-Anzeigen ſinden in d. Neuen Mannheimer Zeitung [Srobe Verbreitung tere acht Einheiten beſchädigt ſein. Was die eige⸗ den Engländern, daß„die“ Warſpite beſchädigt wor⸗ den ſei— wozu nur zu ſagen iſt, daß weder das eine noch das andere von den Japanern behauptet worden iſt! Wer ſich der erſten engliſch⸗amerikaniſchen Dar⸗ ſtellung über die Schlacht in der Java⸗See erinnert, die bekanntlich angeblich mit einer völligen Vernich⸗ tung der japaniſchen Invaſionsflotte geendet, in Wirklichkeit aber nur den ſiegreichen Auftakt zur japaniſchen Invaſion gebildet hat, wer weiter be⸗ denkt, wie dringend die angelſächſiſchen Mächte eine Auſpulverung ihrer öffentlichen Meinung nötig ha⸗ ben, der wird ſich ohne weiteres darüber klar ſein, auf welcher Seite er bei ſolchem Auseinanderfall der zu ſuchen hat. Ueber die ſtrategiſchen Auswirkun⸗ gen dieſer Seeſchlacht im Korallen⸗Meer, die zweifel⸗ los nach übereinſtimmender Darſtellung nicht zu nach japaniſchen Angaben die gegneriſche Flotte der noch keine enodͤgültigen Rückſchlüſſe ziehen. Sicher iſt nur eines: die Schlacht hat ſtattgefunden im Raum des auſtraliſchen Kontinents, ſie iſt weiter geſchlagen worden in der unmittelbaren Flanke der wichtigſten Verbindungslinie, die den auſtraliſchen mit dem amerikaniſchen Kontinent verbindet. Das beweiſt, wie nahe der japaniſche Aktionsbereich bereits dem auſtraliſchen Kontinent gerückt iſt und wie wenig die Alliierten in dieſem Raum, dem letzten, der ihnen im Gebiet des ganzen Pazifik noch ungefährdet er⸗ ſchien, ſich wirklich ſicher fühlen können. Das erklärt auch zur Genüge, daß alle Waſhingtoner Sieges⸗ meldungen den auſtraliſchen Miniſterpräſidenten nicht von ſeiner lähmenden Angſt befreien konnten und er ſie vielmehr nur mit der fataliſtiſchen Feſt⸗ ſtellung quittierte, daß„Auſtralien nach wie vor in ſchwerſter Gefahr iſt“. Klarer als die großen krieasſtrategiſchen Aus⸗ wirkungen der Schlacht laſſen ſich ihre Erfahrungen für die allgemeine Taktik der Seekriegs⸗ führung feſtſtellen und auswerten. Wieder ein⸗ mal hat ſich erwieſen, daß das Schlachtſchiff keine ſichere und keine ausſchlaggebende Waffe im moder⸗ nen Seekrieg mehr iſt, daß vor allem der beſchränkte Einſatz von Schlachtſchiffen, wie er den angelſäch⸗ ſiſchen Mächten durch ihre ſchweren Verluſte in die⸗ ſer Schiſfsgattung aufgezwungen worden iſt, nur zzu einer ungebührlichen und unerträglichen Ver⸗ mehrung des Riſikos für dieſe koſtbarſte Schiffsklaſſe führt. Die Luftwaffe hat in den Krieg zur See ein vollkommen neues Element des Kampfes getra⸗ gen. Ihr ebenſo rückſichtsloſer wie geſchickter Ein⸗ ſatz hat den Engländern ſchon den„Prince of Wa⸗ les“ und die„Repulſe“ gekoſtet; auch in dieſer jüng⸗ ſten Seeſchlacht hat dieſer Einſatz zweifellos zu einem recht weſentlichen Teil den Erfola auf die lapaniſche Seite gezwungen. Dabei werden die Chancen auf dieſem neuartigen Kampfgebiet für die Engländer und Amerikaner noch weſentlich beeinträchtigt durch eine Beobachtung, für die gerade die Seeſchlacht im Korallenmeer einen neuen Beweis gebracht hat: durch die leichte Berletzbarkeit der langſamen und groß⸗ flächigen Flugzeugträger. Wollen die Amerikaner ihre eigenen Kriegsſchiffe gegen die täglichen Luftangriffe der Japaner ſchützen und wollen ſie gar, wovon ſie immer ſchwärmen, einmal die Luftofſenſive gegen Japan vortragen, dann brau⸗ chen ſie bei dem Verluſt aller Luftſtützvunkte unbe⸗ dingt Flugzeugträger. In der Schlacht im Korallen⸗ meer haben ſie zwei der modernſten und der größten die Norktown⸗Klaſſe trägt 70, die Saratoga⸗Klaſſe 1120 Flugzeuge— verloren. Das bedeutet bei einem Geſamtbeſtand von neun Flugzeugträgern und bei den außergewöhnlichen Schwierigkeiten eines Er⸗ ſatzes gerade in dieſer Schiffsklaſſe für ſie einen Hharten, unter Umſtänden für ihre ganze pazifiſche Kriegführung entſcheidenden Schlag. So reicht die Bedeutung dieſer Schlacht, trotzdem ſie nicht zu Ende gekämpft worden iſt, weit in die Zukunft hinein. Erſt die Geſchichte wird ihr ihren Platz in der hiſtoriſchen Entwicklung dieſer Zeit zu⸗ weiſen. Dann wird ſich zweifellog auch zeigen, daß 8 ſie eine jener vielen geſchichtlichen Epiſoden iſt, deren Zeugen wir ſind und die in ihrer Summe alle zu⸗ nur ein Ergebnis haben: den geſchichtlichen rteilsſpruch zu vollziehen, der über die, die dieſen 882 Menſchheit getragen' haben, ſchon längſt gefällt wor⸗ den iſtl Dr. A. W. Die lage 65 Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 13. Mai. Die Augen der Welt ſind ſeit geſtern auf die An⸗ gtiffsſchlacht auf Kertſch gerichtet. Die Rneutralen Preſſekorreſpondenten in Berlin kabeln ſeit den Mittagsſtunden des Dienstag ihre Mei⸗ nungen zur Lage überall hin, Fernſprecher und Tele⸗ graphen ſind nach allen Himmelsrichtungen hin von ihnen belegt. Gerade weil der Heeresbericht noch * das Wort Angriff gebraucht, ſtehen die jetzt begon⸗ nenen Kämpfe im Mittelpunkt des europäiſchen In⸗ Lreſſes. Dieſes Intereſſe iſt noch geſteigert durch die ammenſtöße im Seegebiet ſüdlich Kreta, wo drei —9— Zerſtörer auf einmal vernichtet und ver⸗ Berluſte der Briten an Flugzeugen in nur zehn Tagen. 8 Dier Nachhall von Churchills Phantaſierede iſt ſchnell abgelöſt worden durch die Hammerſchläge der deutſchen Wehrmacht! Die große Angriffsſchlacht auf Kertſch iſt für Lon⸗ don und Waſhington mehr als eine Ueberraſchung eweſen, auf die man in dieſem Augenblick nicht vor⸗ bereitet war.„Stockholm Dagbladet“ meldet aus London: Der deutſche Wehrmachtsbericht vom Diens⸗ tag wurde ungekürzt von Reuter ausgegeben und in den Nachmittagszeitungen bereits übernommen. Der Eindruck allgemein, daß jetzt die Sowjets die Probe zu beſtehen haben, und die Ereigniſſe der ver⸗ gangenen zehn Monate Sowjetkrieg geben ſcheinbar zu beſonderen Erfolgshoffnungen keinen Anlaß. Der tar“ ſchreibt, man habe den Angriff Hitlers für eſtens Mitte Juni erwartet; das war auch der Glaube Stalins, und dieſem Zeitpunkt galten alle BVorbereitungen.„Daily Herald“ iſt voll Glaubens einen Endſieg, meint aber, England und die USA. ätten in der Zwiſchenzeit nicht alles für die Sowjet⸗ ont getan, von der trotz Lord Alexanders Reden e Eutſcheidung des Krieges auch für England ab⸗ 25 tockholms Aftonbladet“ meldet aus London: Der Premierminiſter hat ſich wieder einmal über lers Pläne geirrt. Das hörte man Dienstaa Nach⸗ ag überall, wo man über die militäriſchen Vor⸗ U an der Kertſch⸗Front ſich unterhielt. Der ruck war umſo nachhaltiger, als der Sowiet⸗ esbericht überhaupt nichts gemeldet bat. nen Verluſte anlangt, ſo wird von den Amerikanern nur beſtritten, daß„die“ Yorktown verſenkt, und von beiderſeitigen Darſtellungen die größere Wahrheit Ende gekämpft worden iſt— ſchlechtes Wetter hat reſtloſen Vernichtung entzogen— laſſen ſich heute Krieg mutwillig herausgefordert und über die ganze keine Tatſachen der Schlacht ſelbſt meldet, aber oͤoch wurden, und durch die Bekanntgabe der ſchweren ulndien muſt die Stunde zu seiner Befreiung nützen Ein neuer Aufruf Boses prangert Englands Riedertracht an und ruft Indien zum fteiheitskampf aut (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 13. Mai. Der indiſche Freiheitsführer Sudhas Chandra Boſe richtete über einen ungenannten Sender an das indiſche Volk eine Anſprache, in der er auf den Ver⸗ rat und die Heuchelei hinwies, die der Politik der bri⸗ tiſchen Regierung zugrundeliege und die in der Reiſe von Sir Stafford Cripps nach Indien ihren Höhe⸗ erreichte. Daß das verabſcheuungswürdige Ungebot von Sir Stafford Cripps bedingungslos ab⸗ gelehnt worden ſei, mache die Inder in allen Teilen der Welt glücklich und ſtolz. Trotz allem, ſo führte Subhas Chandra Boſe wei⸗ ter aus, ſollte es jedem rechtlich denkenden Inder klar ſein, daß Indiey in der Welt nur einen Feind beſitzt, den Feind, der es ſeiner Freiheit beraubte und der es ſeit mehr als hundert Jahren ausbeute: Der britiſche Imperialismus. „Menn ſich einige meiner Landsleute von der britiſchen Propaganda derart verblenden ließen, daß ſie Indiens wirklichen Feind vergeſſen und ſtändig von einem japaniſchen, deutſchen oder ita⸗ lieniſchen Anariff ſprechen“, fuhr Boſe fort,„ſo kann ich auch nur verſichern, daß es der Wunſch dieſer drei Mächte iſt, Iudien vollkommen frei und als Geſtalter ſeines eigenen Schichals au ſehen. Dieſe Mächte ſind eutſchloſſen, den britiſchen Imperialismus zu bekämpſfen und zu vernichten.“ Es ſei daher die Aufgabe der heranwachſenden Generation des indiſchen Volkes, in deren Hand die Zukunft des Volkes liege, die gegenwärtige internationale Kriſe in jeder Hinſicht auszunutzen, damit aus der Aſche des britiſchen Weltreiches ein freies und geeintes Indien emporſteigen möge. In der gegenwärtigen internationalen Kriſe hat die Logik der Geſchichte die Feinde des britiſchen Im⸗ perialismus zu unſeren nächſten Freunden und Ver⸗ bündeten gemacht. Nur wenn der britiſche Imperia⸗ lismus beſiegt und ausgetilgt iſt. wird Indien das Joch der Sklaverei abſchütteln können und ſeine Freiheit erlangen. Indien iſt daher heute vor die Wahl zwiſchen Freiheit und Sklaverei geſtellt. Es muß die Freiheit wählen. Für die Inder iſt das die Chance eines Lebens und für Indien eine einmalige Gelegenheit in ſeiner Geſchichte. Mein ganzes Leben iſt eine lange, gleichmäßige und fort⸗ laufende Kette von unnachgiebigen Kämpfen gegen den britiſchen Imperialismus.“ „Die britiſchen Propagandiſten, die durch die hiſtoriſche Erklärung des Miniſterpräſidenten Tojo, „Indien den Indern“ beinahe zum Schweigen ge⸗ bracht worden waren,“ ſo ſagte Boſe weiter, ſind jetzt wieder auf ihre alten Argumente zurückgekommen. Japan, das mit England und Amerika im Kriege ſteht, iſt entſchloſſen, den anglo⸗amerikaniſchen Im⸗ perialismus im Oſten auszurotten. Es iſt höchſte Zeit. daß der britiſche Imperialismus von der Erd⸗ oberfläche verſchwindet, damit 500 Millionen Men⸗ ſchen ſich wieder des Lebens und der Freiheit er⸗ freuen könen. Der Golf von Bengalen und der In⸗ diſche Ozean ſind der Kontrolle der britiſchen See⸗ herrſchaft bereits entriſſen. Und trotz der An⸗ ſtrengungen der tſchungking⸗chineſiſchen Söldlinge, Burma für England zu halten, iſt Mandalay ge⸗ fallen und die verbündeten Truppen wurden aus Burma vertrieben. Seit ich das letzte Mal zu euch ſprach, konn⸗ tet ihr ſehen, mie die britiſche Regierung unter dem Vorwand, den japaniſchen Einfall abzuweh⸗ ren, dem amerikaniſchen Ueberfall die Tür öffnet. Amerikaniſche Diplomaten, Geſchäftsleute und Streitkräſte überfluten jetzt Indien. Wenn wir uns nicht dieſer Invaſion erwehren, werden wir bald einer neuen Gefahr ins Auge ſehen müſſen. Die Herren vom Weißen Haus und von Wallſtreet zwangen das britiſche Weltreich zur Liquidation und die Nordamerikaner verſuchen mit allen Mitteln, das britiſche Weltreich noch während des Krieges voll⸗ kommen unter ihre Kontrolle zu bringen. Da das britiſche Weltreich mit jedem Stunden⸗ ſchlaa mehr und mehr auseinanderbricht und Indiens Schickſal im ungewiſſen iſt, will ich euch daran er⸗ innern, daß im Mai 1857 Indiens erſter Unabhängig⸗ keitskampf begann. 1942, 85 Jahre ſpäter, wird Indiens letzter Unab⸗ hängiakeitskampf beginnen. Die Stunde für In⸗ eutsche-B diens Befreinna hat geſchlagen. Wir Inder außer⸗ halb Indiens haben uns auf dieſe letzte Phaſe unſeres nationalen Kampfes vorbereitet. Wir haben uns nicht nur für den bewaffneten Kampf gerüſtet, um unſer geliebtes Mutterland zu befreien, ſondern wir haben auch alles getan, um die Probleme der Nachkrieasaufbauarbeit in freien Indien löſen zu können. Die Azad Hind Sanah wird als inter⸗ nationale Organiſation an eurer Seite ſtehen, um zu kämpfen, um Indiens Freiheit zu erringen und das freie Indien aufzubauen.“ ote auf dem St. Lorenzo-Strom! Soweit dringen deutsche-Boote bereits in die kanadischen Küstengewässer ein Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 13. Mai. Der kanadiſche Marineminiſter Macdonald gab geſtern im kanabiſchen Unterhaus bekannt, daß ein Frachtdampfer auf dem St.⸗Lorenß⸗Strom von einem feindlichen U⸗Boot torpediert wurde: 31 Ueberlebende ſeien geborgen worden. Der Miniſter fügte hinzu, daß zum Schutz der Schiff⸗ fahrt, auf dem Fluß ſchon ſeit langem beſondere Pläne ausgearbeitet worden ſeien, die nun in Kraft treten. Vorſoralich erklärte Macdonald weiter, für den Fall, daß auf dem Fluß noch weitere Schiffe torpediert werden ſollten, hierüber der Oeffentlichkeit in Zu⸗ kunft keinerlei Mitteiluna mehr gemacht würde. Dies bearündete er mit der inzwiſchen zur ſtereotypen Re⸗ densart gewordenen Entſchuldigung, daß man dem Feind keine wertvollen Informationen geben wolle. Daß jedoch in dieſem Fall die Mitteilung gemacht wurde, bearündete Maedonald mit der Notwendig⸗ keit, das kanadiſche Volk auf die Anweſenheit feind⸗ licher U⸗Boote in kanadiſchen Gewäſſern aufmerkſam zu machen. Nähere Einzelheiten über die Verſenkung bekanntzugeben, weigerte ſich der Miniſter. panikstimmung an den Uas-Küsten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 13. Mai. Die deutſchen U⸗Boot⸗Operationen an der Küſte Amerikas. die ſich jetzt bis zum St.⸗Lorenz⸗Strom erſtrecken, haben eine neue Panikſtimmung in den Küſtenbezirken der USA hervorgeruſen. Der Vorſitzende des vom Kongreß eingeſetzten Um⸗ ſiedlunasausſchuſſes im Dienſte der Landesverteidi⸗ auna erklärte geſtern in New Orleans, man wolle die Ausländer, die in den neugeſchaffenen Militärzonen der Pazifik⸗ und Atlantikküſte wohnen, evakuieren, da man ſonſt einer gefährlichen„Fünften Kolonne“ wehrlos gegenüberſtünde. Begonnen werden ſoll mit der Umſiedluna von rund 90 000 Deut⸗ ſchen und Italienern in den Verteidigunas⸗ gebieten der Weſtküſte. Wie weit die aleiche Maß⸗ nahme auch auf die Küſtenzonen des Karibiſchen Mee⸗ res und des Atlantiſchen Ozeans ausgedehnt werden ſoll, ſteht in den Einzelheiten noch nicht feſt. Der Vor⸗ ſitzende des genannten Ausſchuſſes wies darauf hin, daß in gewiſſen Bezirken, vor allem in Neuyork und New Orleans, aroße Schwieriakeiten beſtehen wür⸗ den. In New Orleans käme rund ein Drittel der Ge⸗ ſamtbevölkeruna für eine ſolche Umſiedluna in Frage. Folgen unseres-Bootkrieges 0 Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 13. Mai. Infolge der neuen ſchweren Schiffsverluſte in den amerikaniſchen Gewäſſern hat ſich die USA⸗Re⸗ Schärkste Opposition gegen Verwendung kanadischer Truppen in Uebersee Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 13. Mai. Kanada ſteht vor einer neuen politiſchen Kriſe, die durch den Rücktritt des Transportminiſters Cardin ausgelöſt wurde. Cardin trat, wie ſchon berichtet, zurück. weil er gegen die vom Premier⸗ miniſter Mackenzie Kina dem Parlament zugelei⸗ tete Geſetzesvorlage war, die eine Einführung der allgemeinen Wehrpflicht auch für Verwendung außerhalb der Grenzen des Dominions vorſieht. Die Volksabſtimmung über dieſe Frage gab der Regierung zwar die Vollmacht zu der Geſetzesvor⸗ lage, die Minderheit war aber ſo groß, daß in ein⸗ geweihten Kreiſen Ottawas die Meinung vertreten wurde, es ſei nötig, die Geſetzesvorlage vorläufig noch auszuſetzen und auf einen beſſeren Zeitpunkt in der Zukunft zu warten. Unter dem Druck Waſhing⸗ tons aber, das unter, allen Umſtänden eine Ein⸗ führung der unumſchränkten allgemeinen Wehrpflicht in Kanada verlangt, hat ſich Mackenzie King aber doch entſchließen müſſen, das Geſetz ſchon in dieſem Augenblick einzubringen. Dies hat die Vertreter der Franzöſiſch ſprechenden Provinz Quebec auf den Plan gerufen, die mit ſchärfſter Oppoſition drohen, da Quebee ſich mit einer überwältigenden Mehr⸗ heit gegen die allgemeine Wehrpflicht ausgeſprochen hat. Es handelt ſich dabei um etwa 64 Abgeordnete, von denen 54 dem franzbſiſchen Sprachkreis zuzählen. Das Kabinett hat zwar geſtern Abend nach dem Rück⸗ tritt Cardins Mackenzie King ſein Vertrauen aus⸗ geſprochen, trotzdem beſteht die Kriſe weiter und »Hürfte bereits in allernächſter Zeit zum vollen Aus⸗ bruch kommen., gen gegen Kriegsgefahren verlangt. gierung gezwungen geſehen, in 17 Staaten der Oſt⸗ hälfte der Union weitere Verkürzungen in der Ben⸗ zinzuteilung anzuordnen; nur Aerzte und andere lebenswichtige Berufe ſind ausgenommen. Die Verordnung wird mit der angeſpannten Trans⸗ portlage begründet. Gleichzeitig kündigte Produk⸗ tionsdiktator Donald Nelſon an, daß die Kohlen⸗ zuteilung infolge Ueberlaſtung der Eiſenbahnen in Zeit ebenfalls ſtark verkürzt werden müßte. 0 2 Ein weiteres Beiſpiel für die Gefahren, denen die amerikaniſche Schiffahrt ausgeſetzt iſt, iſt es, daß Präſident Rooſevelt in einer Kongreßvorlage einen Kredit von 200 Millionen Dollar für Seeverſicherun⸗ Die Verſiche⸗ rungsprämien haben eine bisher nie dageweſene Re⸗ kordhöhe erreicht! Gleichzeitig werden die Forde⸗ rungen der iberoamerikaniſchen Staaten, deren Treibſtoffvorräte zuſammenſchmelzen, immer drin⸗ gender, und die Oelfrage wird das Hauptthema des interamerikaniſchen Ausſchuſſes ſein, der am nächſten Donnerstag wieder in Waſhington zuſammentritt. Die Eismeer-Route noch schlimmer! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, 12. Mai. In einem engliſchen Hafen hatte ein Korreſpon⸗ dent der United Preß Gelegenheit, die Schilderungen verſchiedener britiſcher Seeleute über die Angriffe der deutſchen Flotte auf die alliierten Geleitzüge nach Murmanſk zu hören. Die engliſchen Seeleute gehen dahin einig, daß die Atlantikſchlacht ein Kinderſpiel im Ver⸗ gleich zu dieſen Kämpfen im nördlichen Eis⸗ meer ſei. Die Angriffe ſeitens der deutſchen Kriegsſchiffe, Un⸗ terſeeboote und Torpedoflugzeuge werden als„fürch⸗ terlich“ bezeichnet. Ein Seemann erklärte:„Die Schiffe, die nach Murmanſk fahren oder von Murmanſk auslaufen, ſind heftigen feindlichen Angriffen ausgeſetzt. Als unſer Geleitzug aus Murmanſk auslief, mußten ſeine Einheiten vom erſten Tage an gegen die Kriegsſchiffe, Unterſeeboote und ganze Schwärme von Stukas kämpfen. Die deutſchen Kriegsſchiffe unternahmen innerhalb weniger Stunden fünf An⸗ griffe, um den Geleitzug zu ſprengen.“ Der itallenische Wehrmachishericht (Funkmeldung der. NM.)* + Rom, 19. Mai⸗ Das Hanptquartier der Wehrmacht äibt bekannt: Lebhafte beiderſeitige Artillerietätigkeit in einigen Abſchnitten der Cyrenaika⸗Front. Drei feind⸗ liche Flugzeuge wurden von deutſchen Jägern ab⸗ geſchoſſen. Die Flugzeng⸗ und Flottenſtützvunkte auf Malta — insbeſondere La Venezia— wurden wiederholt angegrifſen und heftig bombardiert. Jaadflugzenge der Achſenmächte ſchoſſen im Verlauf erbitterter Luſt⸗ kämpfe elf feindliche Flugzenge ab. Eines unſerer Flugzeuge kehrte nicht zu ſeinem Stützvunkt zurück. Dramatische Amtseinführung Lord Gorts EP Liſſabon, 11. Mai. Der neue britiſche Gouverneur von Malta, Lord Gort, wurde unter dramatiſchen Umſtänden in ſein neues Amt eingeführt, wird aus Neuyork gemeldet. Die Amtseinſetzung erfolgte„buchſtäblich unter einem Schirm von britiſchen Jägern“, die zur Ab⸗ wehr von Luftangriffen eingeſetzt waren. Die Zere⸗ monie fand in einem von Bomben beſchädigten Ge⸗ bäude ſtatt und der Beamte, der die Vereidigung vornahm, blutete noch aus Handverletzun⸗ gen, die von Bombenſplittern herrührten. Während der Feierlichkeiten mußten ſich die Verſammelten plötzlich lang auf den Boden werfen, da eine Fliegerbombe in nächſter Nähe des Gebäudes niederging. 2 Die deutschen flieger behenschen den luftraum üher Kertsch Von Kriegsberichter Rudolf Brüning S n Seit Beginn des Angriffs gegen die Halbinſel Kertſch hat das Geſchehen hier unten ein Tempo angeſchlagen, daß es faſt unmöglich erſcheint, die ſich überſchlagenden Erſolge zu regiſtrieren. Jäger und Sturzkampfflieger, Kampfflugzeuge und Schlachtflie⸗ ger beherrſchten von der erſten Minute an die Lage. Schon in den Tagen vor dem 8. Mai hatte die Luft⸗ waſſſe die gegneriſchen Flieger bekämpft. Flugzeuge wurden am Boden vernichtet, den Bodenorganiſatio⸗ nen erheblicher Schaden zugefügt und in wenigen Tagen vorher 106 Flugzeuge in Luftkämpfen abge⸗ ſchoſſen. 29 Doch dieſe Einſätze waren im Vergleich zu dem deutſchen Angriff aus der Luft, der am 8. Mai be⸗ gann, nur ein kleines Vorſpiel. Mit ungeheurer Wucht erfolgte im Morgengrauen des 8. Mai der erſte Schlag. Bombenhagel ſchlugen in die ſowjeti⸗ ſchen Linien, während weiter oſtwärts die Jäger den ſowjetiſchen Linien den Weg zur eigentlichen Front verlegten.„Kein Sowjetflugzeua darf die deutſchen Linien erreichen!“ lautet die Parole, die bis auf kleine Ausnahmen reſtlos erfüllt werden konnte. „Wir haben ſie zerſtampft“, meldet ein Oberleutnant dem U⸗Kommodore, als er von einem Einſatz zurückkehrte. 25 Me waren auf ungefähr die gleiche Anzahl ſowjetiſcher Maſchinen geſtoßen. Ein Gegner nach dem anderen purzelte vom Himmel. Sie mochten drehen und wenden, ſie mochten ſteigen oder fallen, wie ſie wollten— ſie wurden ein⸗ fach heruntergeholt. Zwei Rata verſuchten, als die Sache für ſie ausſichtslos wurde, ihr Heil in der Flucht.„Vielleicht wollten ſie dem Reſt daheim die Unglücksmär bringen“, meint lachend ein Jäger —„aber ehe ſie nach Oſten entwetzen konnten, war die Meute der Me's hinter⸗ihnen her, bis auch ſie brennend zu Boden gingen. Kein Sowjetflieger er⸗ reichte ſeinen Heimathafen wieder. Dieſes Jagdtempo hält an. Immer ſind deutſche Jäger in der Luft. Sie ſtürzen ſich nicht nur auf ihre fliegenden Gegner, ſondern greifen auch in den ——bTͤT——bTPTTP————————————ͤPPPͤ———————ͤͤͤͤ—ÄͤÄ1vÄ1ͤ1ͤ1ͤ1j1j1Z1+j1+Äꝑ—— ů————— Der Liſſaboner„Diario“ meldet aus Waſhington: Der deutſche Heeresbericht wurde bekannt, als Hull in der Preſſekonſerenz gerade recht optimiſtiſche Er⸗ klärungen über die geſamte Kriegslage abaab. Hull unterbrach die Konferenz mit der Mahnung an die Preſſe, ſehr vorſichtig in ihren Urteilen zu ſein und zunächſt die Sowietberichte abzuwarten. Bis zum ſpäten Abend lagen dieſe aber noch nicht vor⸗ „Waſhington Times“ ſchreibt:„Eines läßt ſich heute feſtſtellen, aleichvxiel wie die Kämpfe ausgehen, die iſt den Deutſchen auch diesmal ge⸗ ungen“. Die ſpaniſche Zeitung„La Nacion“ ſchreibt zur deutſchen Anariffsſchlacht auf Kertſch:„Spaniens Herzen jubeln. Der Todfeind des neuen Spanien wird von den deutſchen und rumäniſchen Truppen Die da angeariffen, wo er ſich in dieſem Winter am ge⸗ waltigſten zum Anariff in dieſem Frühfahr vor⸗ bereitet hatte. Vor dieſer aroßen Waffentat im Oſten verblaſſen alle Miniſterreden in London und Waſhinaton. Wo die Deutſchen angreifen, iſt mit ihnen der Sieg!. Aus Oſtaſien meldet der Sender Tokio. daß die Japaner die indiſche Grenze überſchritten haben, um die Umzingelung der Burma⸗Armee zu vollen⸗ den. Der Sender Tokio nennt insgeſamt fünf in⸗ diſche Grenzorte, die in Bengalen und Manipur lie⸗ gen, und in die japaniſche Truppen eingerückt ſind. Ueber den unbekannten Sender wurde ein erneuter Aufruf Boſes verbreitet, der den Unabhängigkeits⸗ kampf Indiens gegen ſeine Unterdrücker fordert. 0 „Oie Sowiets purzeln nur s0 herunter“- 75 feindabschũsse bei nur einem eigenen Verlust Erdkampf ein, jagen ihre Maſchinengewehrgarben in feindliche Nachſchubzüge und ſtören den Geaner in der möglichen Entwickluna einer weiteren Wider⸗ ſtandslinie. In den Mittagsſtunden des erſten Kampftages ſtellten deutſche Jäger⸗Verbände drei⸗ mal weit überlegene Feindeinheiten. Dreimal wurden die Sowiets in tollen Kurbeleien abgefer⸗ tigt. 36 Maſchinen wurden abgeſchoſſen. ohne eigene Verluſte. Kann es ein beſſeres Zeugnis für die deutſche Luftwaffe geben, wenn einmal acht Deutſche gegen 20 Sowiets, dann 16 gegen 29 und ſchließlich ſogar 16 gegen 70 ſo erfolgreich ſind? Der Feldͤwebel, der abends die Erfolgsmeldun⸗ gen zuſammenſtellt, faßt ſich an den Kopf. Es iſt kaum denkhar. 75 Abſchüſſe am Tag bei einem eige⸗ nen Verluſt im Luftkampf! Einige Fäger waren be⸗ ſonders erfolgreich. Schützenkönig wurde der Leut⸗ nant., der elf Gegner an einem Tage abſchoß und damit ſeinen 63. bis 73. Abſchuß erzielte. Leutnant G. war achtmal erfolareich(79. bis 86. Abſchuß), Feldwebel St. holte ſieben Gegner herunter(52. bis 58. Abſchuß). Oberleutnant F. wurde nach ſeinem Erfolg abgeſchoſſen, erreichte aber wohlbehalten ſeine Einheit und war bereits wenige Stunden ſpäter Sieger in vier neuen Luftkämpfen(32. bis 36. Ab⸗ ſchuß). Auch jüngere Jaadflieger ſtanden ihren er⸗ fahrenen Kameraden teilweiſe wenia nach. Leutnant B. erhöhte die Zahl ſeiner Abſchüſſe von 15 auf 20. Mehrere andere Flieger buchten ͤͤrei und vier Luft⸗ ſiege. Die Sowiets purzelten nur ſo vom Himmel⸗ Der zweite Taa brachte nicht weniger erfreuliche Ergebniſſe. Bei geringſten eigenen Verluſten wur⸗ den bis in die frühen Nachmittaasſtunden 36 So⸗ wiets abgeſchoſſen, und noch immer kehrten wackelnd unſere Me zurück. Den Sowjets muß in dieſem Abſchnitt zweifellos Hören und Sehen vergangen ſein. Wo deutſche Jäger in ſtarker Zahl zum An⸗ ariff anſetzen, iſt kein Kraut zur erfolgreichen Ge⸗ genwehr gewachſen.