5 — 4 Dienstag, 3. Oktober. Mannt Veruntwortlich für den allgemeinen Ceil: Chefredakteur Dr. Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthez für den Knzeigenteil; 24 8 Joos. Druck u. Perlag der Dr. H. Haas ſchen Büchdruckerei, G. mu. b.., alle in Mann⸗ heim. Draht⸗Adr.: Generalanzeiger Mannheim. Fernſpr.: Redaktion 377, 1449— Geſchäftsſtelle 218, 7569 Büchdruck⸗ Abteilung 341. Poſtſcheck⸗Konto 2917 Ludwigshafen a. Rh. ————————edͤuᷓ——————.————————————————— Abend⸗Ausgabe. 9 9 R onelz nzeigenpreis; Die iſpalt. Nol eile 40 20 Zeile R. 120 Anna maifelug Mittägblatt—— 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Kusgabe wird keine Verantwortung üb, en. ugspreis in annheim u. Umg. monatl. M..40 ein ſerl. Durch die Poſt bezogen viertelj M..62 einſchl. 1916.— Nr. 463. Reklame⸗ S B zuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr Pfg Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für/ den Amtsbezirk Mannheim.—„Oas Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Ein neuer Ruſſenſturm bei Luck zerſchellt. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 3. Okt.(WB. Arillich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfelömarſchalls herzog Albrecht von Württemberg Bei Lombartzyde nahe der Küſte brachten unſere Ma⸗ troſen von einer erfolgreichen Patrouillenunternehmung 22 gefangene Franzoſen ein. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern Die Schlacht nördlich der Somme ging unter dauernd gewaltigem beiderſeitigen Artillerieeinſatz weiter. Nördlich von Thiepval und nordweſilich von Courcelette entriſſen wir den Engländern einzelne Grabenſtücke, in denen ſie ſich eingeniſtet hatten und erbeuteten mehrere Maſchinen⸗ gewehre. Beſonders erbittert wurde zwiſchen Le Sars und der Straße Ligny⸗Thilloy⸗Flers gekämpft. Mit ſchwerſten Opfern erzielten die Engländer hier einen geringen Gelände⸗ gewinn beiderſeits des Gehöftes Eaucourt Abbaye. zwiſchen Guesdecourt und Morval hielt unſere Artillerie nach Abwehr von vier am frühen Morgen bei Lesboeufs vor · brechenden Angriffen die feindliche Infanterie in ihren Sturmſtellungen nieder. Starke franzöſiſche Angriffe an und weſtlich der Straße Sailly-Rancourt, ſowie gegen den Wald St. Pierte Baaſt gelangten zum Teil bis in unſere vorderſie Verteidigungslinie; ſie iſt im Nahkampf wieder geſäubert. Südlich der Somme verſchärfte ſich det Artilleriekampf an der Front beiderſeits von Bermandovillers zeitweiſe erheb · lich. Ein franzöſiſcher Angriffsverſuch erſtickte im Sperr ⸗ ſeuer. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern Bon der Heeresgruppe des Generals von Linſingen wird gemeldet: Der etwartete allgemeine Angriff weſtlich von Luck gegen Truppen des Generalleutnants Schmidt von finobelsdorff und die Gruppe des Generals von der Marwitz— Armee des Generaloberſten von Terſztyansky — ſetzte heute am 2. Oktober nach außerordentlicher Arktillerie · vorbereitung ein. Von 9 Uhr vormiktags ab brach der Angriff los. Anter rückſichtsloſeſtem Menſchenverbrauch ſtürmten die ruſſiſchen Korps bis zu zwölf Malen, die beiden Gardekoyrs ſogar ſieb· zehn Malen an. Das kürzlich bei Korytnica ſchwer geſchlagene 5. ſibriſche Armeekorps iſt augenſcheinlich auf der feindlichen Linie verſchwunden. Der Angtiff brach unter durchweg ungewöhnlich hohen blutigen Verluſten des Gegners zu⸗ ſammen. Wo feindliche Ableilungen in völlig zerſchoſſene Gräben eindringen konnten, ſo nördlich vom Zapuroy, wur⸗ den ſie durch Gegenſtoß ſofort herausgeworfen. Wiederholt trieb die ruſſiſche Artillerie durch Jeuer auf die eigenen Grã⸗ ben die Truppen zum Sturm oder ſuchte die zurückflulenden Angriffswellen zur Umkehr zu zwingen. Es iſt feſtgeſtellt, daß der vorübergehend in einzelnen Gräben eingedrungene Feind unſere dort zurückgebliebenen Verwundelen ermordete. Un⸗ ſere Verluſie ſind verhältnismäßig gering. Die Erfolge des Gegenangriffs nördlich der Graberka wurden noch erweiterl. Die Jahl der eingebrachten Gefange⸗ nen erhöhte ſich auf 41 Offiziere, 2578 Mann. Die Beute bẽ⸗ trägt 13 Maſchinengewehre. heeresfront des Generals der Ravallerie Erzherzog Rarl In Fottſetzung ihrer Angriffe am öſtlichen Ilota Lipaufer gelang es den Ruſſen, bis zur Lizoniahöhe(ſüdöſtlich von Brzezaui) vorzudringen. Sie ſind von deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen und kür⸗ kiſchen Truppen wieder zurückgeworfen. Rördlich des Dujeſtr gelang ein kurzer Vorſtoß einer deutſchen Abieilung. Siebenbürger Kriegsſchauplatz. In der Gegend von Bekokten(Baranykut) nördlich von Fogaras ſtießen vorgehende deuiſche und öſterreichiſch· unga⸗ tiſche Truppen auf überlegene rumäniſche Kräfte, vor deren Augriff ſie ſich wieder zurückzogen. An der Grenze weſilich des Roten Turmpaſſes verſuchen die Rumänen unſere Poſtenkette zu durchbrechen. Kleine Kämpfe ſind dort im Gange. Im Hoetzinger(Hatſzeger)-Gebirge ſind feindliche An⸗ griffe abgeſchlagen. Balkankriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfelömarſchall v. Mackenſen Im Kücken der ſüdlich von Bukareſt über die Donau ge⸗ gangenen rumäniſchen Truppen zerſtörten öſterreichiſch ⸗ unga ⸗ Monitore die über den Strom geſchlagene Ponton⸗ rücke. Die geſtern auf breiter Front auf der allgemeinen Linie Cobadinu-Topraiſar⸗Tuzla wiederholten feindlichen Angrifſe ſind abermals an dem Widerſtand der kapferen bulgariſchen und kürkiſchen Truppen geſcheitert. Es wurden über 100 Gefangene gemacht. Mazedoniſche Front Der Angriff gegen die nordweſtlich des Tachinoſees über die Struma vorgegangenen Engländer hat Fortſchritte gemacht. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. PEE—————— Der U⸗Bootkrieg. Berlin, 3. Okt.(WB. Nichtamtlich.) In der Zeit vom 20. bis 29. Sepiember ſind in der Nordſee und im eng⸗ liſchen Kanal außer den bereits bekanntgegebenen elf Jiſch⸗ dampfer und vier belgiſchen Seeleichtern, 35 feindliche Fahrzeuge mit rund 14600 Tonnen(darunter 27 Fiſcher · fahrzeuge) durch unſere-Boote verſenkt und 31 Ge⸗ fangene eingebracht worden. Me Luſtaugriſſe auf England. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbr. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blütter melden aus London: Die Times gibt eine zuſammenfaſſende Statiſtit der Zahl und Ergebnife der in dieſem Kriege bisher unternommenen Zeppelinangriffe auf England wieder, der jedoch lediglich die bekannten ſtets zu niedrigen Angaben der offiziellen von Reuter ausgegebenen Statiſtiken zu Grunde liegen. Darnach erſchienen 1915 und 1916 bis zum 2. Oktbr. 37mal Luft⸗ ſchiffe über Großbritannien und zwar 1915 neunzehnmal und im Laufe dieſes Jahres bis zum 2. Oktober achtzehnmal. Hierbei wurden nach den offiziellen Angaben 415 Perſonen getötet und 951 verwundet. Die Schlacht an der Somme. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbr. (Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zürcher Zeitung berichtet aus Paris: Petit Journal meldet von der franzöſiſchen Kampf⸗ front, daß der Abtransport der franzöſiſchen Kolonialtruppen von der Front in wärmere Quartiere infolge der kalten Witterung vorzeitig in den letzten Tagen begonnen hat. Es trete keine Schwächung der Front ein, da die neuen engliſchen Truppen⸗ transporte und die Reſerven aus den franzö⸗ ſiſchen Truppenlagern in die Feuerſtellungen vorrückten. loo0 amerikaniſche Geſchütze an der Somme! c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbr. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blätter melden aus Paris: In den letzten Wochen ſind beſonders große Transporte mit amerikaniſcher Munition in Frankreich eingetroffen. Eng⸗ länder und Franzoſen hätten an der Somme nahezu 4000 Geſchütze von 38 Zentimeter⸗Kaliber, ausnahmslos amerika⸗ niſchen Urſprungs, teils im Kampf, teils in Reſerve ſtehen. Der Krieg mit Rumänien. Rumänien der unverſöhnliche Feind Rußlands. m. Köln, 3. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ erhält Mitteilungen aus dem intellektuellen ruſſiſchen Lager, wo man der rumäniſchen Bundesgenoſſenſchaft feindlich gegenüberſteht. und Anſchauungen dieſer Kreiſe innig vertraute Perſönlich⸗ keiten erklären, die ſchlechteſte und verworfenſte Nation Europas ſei die rumäniſche. Rumäniens Be⸗ teiligung am Krieg ſei eine Erpreſſung gegenüber Ruß⸗ land und eine meuchleriſche Feigheit gegenüber Oeſterreich. Dieſes ſchmähliche Bündnis hat uns England aufgezwungen. Während zweier Jahre haben wir ge⸗ kämpft und unabſehbare Opfer gebracht. Nun zwingt man uns im Falle eines Sieges den ſo blutig erkämpften Preis an ein Volk abzutreten, das ſich während dieſer Zeit ungeheuer bereicherte und nunmehr zu den Waffen greift, um uns die Früchte eines Sieges, den wir erwarten, zu entreißen. Wir Intellektuellen von Begeiſterung für das demokratiſche Eng⸗ land erfüllt, vergaßen, daß es der natürliche und unver⸗ föhnliche Feind des heiligen Rußlands iſt. Die„Köl⸗ niſche Zeitung“ meint, derartige Meinungen mögen gegen⸗ Mit den Stimmungen wärtig ohne Belang ſein, könnten aber doch eines Tages Be⸗ deutung gewinnen. Der öſtliche Pfeiler der Brücke von Cernavoda zerſtört. c. Von der Schweizer Grenze, 3. Okt.(Priv.⸗ Tel. z..) Laut ſchweizeriſchen Blättern wird der Odeſſaer Doterhrg„Liſtot“ aus Reni gemeldet. Durch feindliche ombenwürfe iſt der öſtliche Pfeiler der Brücke von Cernavoda zerſtört worden. Das Gleiſe iſt verſchüttet und der Verkehr unterbrochen. In der Stadt ſelbſt richteten die letzten Fliegerangriffe Ver⸗ heerungen an. Beſonders hat der Bahnhof gelitten, wo einige Gebäude zum Einſtürzen gebracht wurden. Der Transport der Truppen iſt ſehr erſchwert. Die Nachſchubtruppen ſind jetzt in großen Baracken in einiger Entfernung der Stadt Cernavoda untergebracht. ** e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbr. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blätter melden aus Peters⸗ burg: Der Kriegsberichterſtatter der Rußki Wjedomoſti an der rumäniſchen Front erkennt an, daß die Bulgaren eine weit größere militäriſche Tüchtigkeit entfalten, als man vor dem Kriege trotz der Erfahrungen der Balkankriege angenommen habe. Die Bulgaren kämpfen heute völlig nach deutſchem Muſter und obgleich zahlreiche bulgariſche Offiziere ihre militäriſchen Studien in Rußland abgeſchloſſen haben, iſt ihre Kampfmethode völlig deutſch. Der Berichterſtatter betont, daß die bisher in der Dobrudſcha gemachten Gefangenen erſtaunlich gering ſeien. Unverwun⸗ dete gefangene Bulgaren befinden ſich höchſtens 400 in den Händen der Rumänen und Ruſſen. 8 Griechenlaud. Bern, 3. Okt.(WrB. Nichtamtlich.) Franzöſiſche Zeitungen geben eine Meldung des veniſeliſtiſchen Blattes „Eleutheros Typos“ wieder, nach der man allgemein über⸗ zeugt iſt daß die Hoffnungen auf ein Eingreifen der e 0 chen Regierung infolge des Widerſtands hinter den Kuliſſen zunichte geworden ſeien. Weitere Blättermeldungen beſagen, General Dellagrammatica, dem vom König Konſtantin der Oberbefehl über das erſte Armeekorps übertragen worden iſt, hat einen Tagesbefehl erlaſſen, in welchem er erklärt, daß von ſeinen 600 Offtzieren nur ſieben ſich Veniſelos angeſchloſſen haben. Dle Prüſidenten⸗Wahl in Ameriba. e, Von der Schweizer Grenze, 3. Okt.(Priv.⸗ Tel. z..) S mſahpoſkke Blätter melden aus London: Der „Londoner Mörningpoſt“ wird aus Waſhington gedrahtet, daß die bis zum 25. September in 13 bisher demokratiſchen Staaten vorgenommenen Urwahlen die völlige Nieder⸗ lage Wilſons ergeben haben. m. Köln, 3. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeltung“ meldet aus Waſhington: Die Deutſch⸗Amerikaner werden allmählig ungeduldig über die Schweigſamkeit, welche Hughes in der Frage ſeines Verhaltens England gegen⸗ über zeigt. Er erhält aus dem ganzen Land Anfrägen, welches denn eigentlich ſeine Stellung ſei. Eine Zeitung in St. Louis ſagt, man könne nicht erwarten, daß die deutſchen Stimmen für einen Mann abgegeben würden, der nicht den Mut hat, der Wahrheit die Ehre zugeben. Die Parole der Deutſch⸗ Amerikaner wird wahrſcheinlich ſein: Entha ltet euch der Wahll— Das deutſch⸗ſchweizeriſche Handelsabkommen. Zürich, 3. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Zürcher Poſt ſchreibt zu dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Han⸗ delsabkommen u..:„Neben der großen volkswirt ⸗ ſchaftlichen Bedeutung des Abkommens darf die politiſche nicht überſehen werden. Sie liegt darin, daß die Schweiz Unter ſchwierigen außerordentlichen Umſtänden mit Deutſch⸗ land ein Wirkſchaftsabkommen abſchließen konnte, das eine erträgliche Löſung für beide Teile bedeutet. An Bemühungen, das Abkommen zu vereiteln und die Schweiz in die gegen die Mittelmächte gerichtete Wirtſchaftsblockade zu ziehen, hat es nicht gefehlt. Wer die Schwankungen der militäriſchen Lage unſeres Landes ſeit Kriegsbeginn, insbeſondere ſeit der Pariſer Wirtſchaftskonferenz aufmerkſam verfolgt hat, iſt unterrichtet. Wir erachten es als ein beſonderes Verdienſt des Bundesrats und ſeiner Delegierten, daß ſie ſolchen Be⸗ ſtrebungen gegenüber feſt geblieben ſind und es verſtanden haben, die guten wirtſchaftlichen Beziehungen zu dem nördlichen Nachbar in vollem Umſange auſrecht⸗ zuerhalten und in weſentlicher Hinſicht zu vertiefen. Wieder⸗ holt hat der Bundesrat erklärt, daß er es für die Pflicht unſeres Staates anſehe, auch in wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht eine volle ehrliche Neutralität zu bewahren. Das Abkommen mit Deutſchland iſt als ein erfreulicher Ausdruck dieſes feſten Willens zu betrachten.“ Bern, 3. Ott.(WeB. Nichtamtlich.) Das„Intelligenz⸗ blatt“ ſchrelbt zum deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsabkommen u..:„Soweit man den dem Urteil der Heffentlichteit unter⸗ breiteten Vertrag zu beutteilen vermag, ſcheint nun wirklich 2. Seite. 88— 3 Mannheimer General⸗Anzeiger 7 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) * SS 8 „„5 Dienstag, den 3. Oktober 1010. ein Ausgleich gefunden zu ſein, der den deutſchen Inter⸗ lereſſen dient und uns gleichzeitig vor weiteren Demütigungen dewahrt. Die Befürchtungen gewiſſer Kreiſe, wonach uns Deutſchland unziemliche Bedingungen ſtellen werde, ſind glücklicherweiſe nicht in Erfüllung gegangen und es mußz jeden, der das Abkommen eingehend geprüft hat, an ge⸗ nehm berührt haben, daß Deutſchland von jedem Zwange Abſtand genommen hatt.. viach der Reichskanzlertede. Das Echo von außen und innen. Auf das Echo der Kanzlerrede im feindlichen Auslande konnte man diesmal einigermaßen geſpannt ſein. Herr v. Bethmann Hollweg hatte einen kräftigen Strich unter die deutſche Neigung zur Friedensbereitſchaft gezogen und ſcharfe Worte an Englands Adreſſe gerichtet. Das ſchallte in etwas anderer Tonart in den Wald als bisher, und etwas anders ſchallt es auch zurück. Italien freilich bleibt ſich gleich. Wahrheiten hat hören müſſen, ſind es naturgemäß unan⸗ genehme, peinliche Wahrheiten geweſen. Und über die Alpen herüber hat dann das Land, wo die Zitronen blühen, ſtets mit einem Wutausbruch die ſchmerzlich empfundene moraliſche Züchtigung beſtätigt. Daß ihm diesmal ſeine ſklaviſche Va⸗ ſallenrolle zum Bewußtſein gebracht wurde, hat wieder die⸗ ſelbe Wirkung gehabt. Aber aus franzöſiſchen und engliſchen Blättern hüren wir andere Laute als früher. Die Parole: „Kein Friedensangebot und mit allen Mitteln gegen Eng⸗ land“— dieſe deutlich umriſſene Parole hat ihnen etwas das Konzept verdorben. Nach den engliſchen und franzöſiſchen Schlachtberichten von der Somme, vom öſtlich⸗füdöſtlichen und vom mazedoniſchen Kriegsſchauplatz hatte der Vierverband nämlich ſchon vollkommen und unzweifelhaft geſiegt. Ungerührt durch die unangenehmen Nachrichten aus der Dobrudſcha haben der„Matin“ und ebenſo ſein Schweſter⸗ blatt an der Themſe, die„Daily Mail“, in den letzten Wochen in Triumph geſchwelgt und das Publikum ſchwelgen laſſen. Wo der Lärm nicht ebenſo betäubend war, war der Grundton darum doch nicht anders: Deutſchland iſt am Rande. Viel⸗ leicht hätte man an die Hohlheit dieſes ganzen Treibens mit noch mehr und mit derberen Worten klopfen können, als es der Kanzler in der gewohnten ſachlichen Kürze getan hat. Aber was er⸗ſagte, hatte ſchon die gewünſchte Wirkung: man iſt auf der Gegenſeite etwas kleinlauter geworden als nach früheren Kanzlerreden. Die„Daily Mail“ weiß in der Hauptſache nur zu ſagen, daß England ſein Beſtes eben noch nicht geleiſtet habe. Und ebenſo muß der„Temps“ zugeſtehen, daß in der Tat an keiner Front von dem Vierverband etwas „Eniſcheidendes vollbracht worden iſt. Aehnlich klingt es Aberall. Selbſtverſtändlich fehlt nicht die Verſicherung, daß der Vierverband das ausſtehende Ergebnis ſchon noch er⸗ zwingen werde, und einige Blätter mühen ſich ſogar ein er⸗ zwungenes Lächeln ab, als ob die deutſche Entſchloſſenheit nur ein Manöver, gar nicht ernſt zu nehmen ſei. Aber das 9 iſt eine billige Maske. Auch durch ſie leuchtet der Gegenſatz hindurch: während unſere Friedfertigkeitserklärungen Hohn, Entrüſtung und verſchärfte Kriegsanſage ernteten, rührt die Parole der letzten Kanzlerrede unſeren Gegnern etwas an das innere Gleichgewicht und die äußere Faſſung. Auch verhunden iſt, können wir doch ſagen: dieſes Echo gefällt uns. Verſtärkt wird es in ſeiner Wirkung noch dadurch, daß der oft gehörte engliſche Lockvogel ſeine Weiſe dazu ſingt. Nun wiſſen wir ganz genau, woran wir ſind.„Mancheſter Guar⸗ dian“, der je nach Bedarf mit ſeiner ſanfteren Tonart vor⸗ geſchoben wird, redet dem Kanzler zu. Er verſucht ihm und uns klar zu machen, daß England es ja gar nicht ſo ſchlimm meine. England will Deutſchland nicht zu ſeinen Füßen ſehen. Wer das behauptet, iſt„Fanatiker“ und„Extremiſt“. Aber was will England denn? Iſt Lloyd George, der uns noch vor ein par Tagen zerſchmettern wollte, auch ein unverantwort⸗ * zu einer ehrlichen Antwort zwingen, ſo würde er wahrſchein⸗ lich nein ſagen. Denn im Ziel finden ſie ſich zuſammen: in der Beſeitigung des preußiſchen„Militarismus“. Davon träumt üſtung bar daſteht vor dem europäiſchen Trihunal, das mit wehrloſen Händen von dem Weltenſchiedsrichter England ſein Arteil entgegennimmt: ſein Todesurteil. Auch der„Mancheſter Guardian“ will nicht mehr und nicht weniger. Denn eben das⸗ 5— So oft der verräteriſche Bundesgenoſſe von deutſcher Seite wenn es noch mit ſtärkeren oder ſchwächeren Nebengeräuſchen licher Fanatiker? Könnte man den„Mancheſter Guardian“ auch Lloyd George, von einem Deutſchland, das aller ſelbe birgt die harmloſe Formel, die Deutſchland den Ver⸗ zicht auf den Militarismus und den territorialen Ehrgeiz zu⸗ mutet. Aber gerade in der Zumutung liegt der Unterſchied. Lloyd George will uns zerſchmettern, der„Mancheſter Guardian“ appelliert an die Einſicht des Reichskanzlers. Er huldigt dem alten Wahn, daß wir über unſere dauernde Lahmlegung güt⸗ lich mit uns reden laſſen würden! Wenn das Geſpenſt dieſes Irrglaubens nach den Worten des Reichskanzlers wieder gegen uns beſchworen wird, ſo muß das Maß der engliſchen Gleich⸗ gewichtsſtörung allerdings groß ſein. Denn zu einem beſſeren Beweismittel hätte man garnicht greifen können, als uns das engliſche Dichten und Trachten zu entſchleiern. In dieſem Sinne wünſchen wir dem enaliſchen Echo einen recht kräftigen Nachhall in Deutſchland. Wir hoffen, daß es ein anderes Echo übertönt, das der hier im In⸗ nern nachklingt. Es iſt das Echo der getäuſchten Hoffnung. Daß der Kanzler die Neuorientierung nicht zum Leitmotiv ge⸗ macht, ihr fertiges Programm nicht als Banner entfaltet hat, wird in gewiſſen Kreiſen nicht verſchmerzt. Und auch hier ver⸗ ſucht man, an die Einſicht des Kanzlers zu appellieren. Etwas wohl auch an andere Gefühle. Denn in dürren Worten ſpricht es der Abgeordnete Heine in einem Artikel des„Berliner Tage⸗ blatts“ aus: Nur der Kanzler wird ſich halten können, dem beim Friedens⸗ ſchluß eine Parteigruppe zur Seite ſteht, die mit ihm die Verant⸗ wortung für den Frieden teilt und deshalb genötigt iſt, ihn auch weiter zu ſtützen. Eine ſolche kann er aber nur gewinnen, wenn er jetzt offen ausſpricht, worauf ſeine Abſichten hinauslaufen. Das heißt denn doch die Wahlrechtsfrage über alles ſtellen und die Frage der Kriegsziele in der allereinſeitigſten Form innerpolitiſch binden. Dieſes Beſtreben verdient den ſchärfſten Widerſpruch, auch wenn nicht der engliſche Lockvogel der ein⸗ zige wäre, der dabei etwas zu gewinnen hätte. Deutſche Nntwort an den„Mancheſter Guardian“. Köln, 3. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Der„Kölniſchen Zei⸗ tung“ wird aus Berlin telegraphiert: Der„Mancheſter Guardian“ behauptet, der Reichskanzler habe in ſeiner Rede eine Karrikatur von den Kriegszielen Englands gegeben, wie ſie nur in den Aeußerungen von Fanatikern und Extremiſten zu finden ſeien. Es ſcheint hiernach, daß der„Mancheſter Guardian“ die Herren Asquith und Runciman als bedeutungsloſe Faktoren im öffentlichen Leben an⸗ ſieht, denn gerade in den Kundgebungen dieſer Miniſter kam wiederholt der engliſche Vernichtungswille zum Ausdruck, den der Reichskanzler gekennzeichnet hat. Für den verantwort⸗ lichen Leiter der Reichspolitik kann aber nur das maßgebend ſein, was jenſeits des Kanals von verantwortlicher Stelle geſagt wird. Der Reichskanzler könnte daher an den Aeußerungen der genannten Miniſter, wie vieler ihrer Kol⸗ legen, ebenſowenig vorübergehen, wie an den Beſchlüſſen der Pariſer Wirtſchaftskonferenz in der von ſämtlichen Vertretern die wirtſchaftliche Vernichtung Deutſchlands vereinbart wurde. Der Reichskanzler hat ſomit nur der Wirklichkeit Rechnung getragen, ſich aber durch die Stimmen nichtamtlicher Fanatiker und Extremiſten niemals beeinfluſſen laſſen. Wenn es noch einer Beſtätigung deſſen bedurfte, daß der Kanzler ſich in der Beurteilung der Kriegsziele des amtlichen Englands nicht geirrthat, ſo iſt dies durch das jüngſte Inter⸗ view des engliſchen Kriegsminiſters erfolgt. Die Sprache Lloyd Georges war zu deutlich, als daß ſie irgendwelche Mißdeutungen zuließ. Wenn ſchließlich„Man⸗ cheſter Guardian“ bemerkt, daß Deutſchland ſich zunächſt ent⸗ ſchließen müſſe, ſeinen Militarismus und ſeinen territorialen Ehrgeiz aufzugeben, ſo iſt wohl die Frage angebracht, ſind denn die Alliierten bereit, ihre territorialen Pläne und iſt England entſchloſſen, ſeinen Marinismus aufzugeben? Der„Umſchwung“ in Rmerika. Im„Berliner Tageblatt“ ſetzt Herr Staatsſekre⸗ tär a. D. Dernburg, der zu den eifrigſten Werbern für eine Verſtändigung mit dem Angelſachſentum gehören ſoll, des längeren und breiteren auseinander, daß in Amerika ein Stimmungsumſchwung ſich vorbereite. Aber er bittet, man möge ihm Zeit laſſen, ſeine Orientierung weiter zu finden. Dieſe Politik des Zeitgewinnens für— Amerika wird von der„Deutſchen Tageszeitung“ mit Ent⸗ ſchiedenheit bekämpft. Sie läßt durchblicken, daß das Zeit⸗ gewinnen auch die Abſicht der Reiſe des amerikaniſchen Botſchafters Gerard und vielleicht auch des Präſidenten Wilſon ſei, der wichtige Beſprechungen mit ſeinem Botſchafter zu haben wünſche. Man könnte ihnen das gern gönnen, wenn nicht doch vielleicht zu erwägen wäre, daß die Zeit nicht nur in den Vereinigten Staat dahin gehe, ſondern auch in Europa, und insbeſondere im Deutſchen Reiche, und daß der 8 Wert der Zeit vielleicht doch, von Deutſchland aus geſehen, im umgekehrten Verhältniſſe zu demjenigen Werte ſtehe, welchen die Zeit für die Leitung der Vereinigten Staaten habe. Dann ſchreibt die„Deutſche Tageszeitung“: Herr Dr. Dernburg iſt hinſichtlich der Vereinigten Staaten vom Beginn des Krieges an und auch nach Aufgeben ſeiner Tätigkeit in den Vereinigten Staaten Optimiſt geweſen und geblieben. Auch heute erklärt er in ſeinem Artikel wieder, in den Vereinigten Staaten ſei„ein erheblicher Stimmungsumſchlag“ eingetreten. Wie oft haben wir von dieſem Stimmungsumſchwunge ſchon gehört, und immer gerade in ſolchen Augenblicken, wo man in Amerika weit von einem ſolchen entfernt war, aber um ſo mehr Intereſſe daran hatte, die Deutſchen an einen ſolchen Stimmungsumſchlag glauben zu machen. Herr Dernburg glaubt auch heute wieder, daß die eng⸗ liſchen ſchwarzen Liſten, die Behandlung der amerikaniſchen Poſt, die Hinrichtung Caſements uſw. uſw. dieſen tiefgehenden Umſchwung herbeigeführt hätten. Wir glauben heute weniger denn je an ihn. Daß einige Amerikaner und auch amerikaniſche Blätter, und zwar vom Beginn des Krieges an, gelegentlich über England unwillige Worte geſagt haben, und es heute tun, und es morgen tun werden; das alles hat auf die Politik der Vereinigten Staaten erfahrungsgemäß keinen Einfluß. Wollte man aber beiſpielshalber annehmen, es entſtände eine Mißſtimmung über eine dieſer Fragen zwiſchen den beiden Mächten. Was würde eine ſolche Verſtimmung für das Deutſche Reich bedeuten? Daß Verſtimmungen— an welche wir aber, wie geſagt, nicht glauben, jedenfalls an keine ernſtlichen — für das Deutſche Reich und ſeine Kriegführung im allgemeinen und gegen Großbritannien im beſonderen von Wert ſein würden, beſtreiten wir nach wie vor und fußen damit auf Erfahrungen, die uns ſeit zwei Jahren recht gegeben haben, und evenſo auf die tief egründete, gegen das Vorhandenſein eines ſtarken⸗ Deutſchlands gerichtete anglo⸗ amerikaniſche Solidarität. Herr Dernburg ſcheint aber noch weiter zu gehen. Er zählt auf, in welchen Fällen die deutſche Politik in allen Dingen und Fragen, welche die Vereinigten Staaten verletzt hätten, ihm zu Willen geweſen ſei, und ſetzt dann den Amerikanern eindringlich auseinander, daß Großbritannien für ſie eine Gefahr ſei, Deutſch⸗ land aber nicht. Ja, er deutet an, daß Amerika durch ſolche Argu⸗ mentationen ſich derart von uns moraliſch erobern ließe, daß die Vereinigten Staaten ihre Auffaſſungen über die deutſche Krieg⸗ führung gegen Großbritannien zu ändern ſchon im Gange ſeien. Uns iſt unverſtändlich, wie nach allen Erfahrungen des Krieges ſolche Anſichten noch geäußert werden können. Mit den bisher gehandhabten Methoden der Beeinfluſſung der Neutralen im deutſchen Sinne hat man nicht gerade Erfolg gehabt. Das gilt ebenſo von Amerika, wie von anderen neutralen Mächten. Es liegt auch ein etwas peinlicher Widerſpruch darin, daß dieſe neutralen Mächte bald als Hoffnung ausgerufen werden, bald als Drohung und Gefahr. Wir möchten der Auffaſſung zuneigen, daß in dieſem Kriege das Sprichwort auch für den Verkehr mit den neutralen Mächten Anwendung findet, daß viele Antworten erhält, wer viel fragt. Wir glauben, daß hier eine im beſten Sinne ſachliche und richtige Darſtellung der Lage gegeben wird. Es wäre un⸗ geheuerlich, wollten wir unſere militäriſchen und politiſchen Entſchließungen auf die Illuſionen Herrn Dernburgs und des „Berliner Tageblattes“ aufbauen. Vom Reichstag. Die verhandlungen im hauptausſchuß. 1Berlin, 3. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die vertrau⸗ liche Beſprechung des Reichshaushaltsausſchuſſes wurde heute Vormittag fortgeſetzt. Morgen ſoll dann die beſchränkte Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt werden, das heißt, von morgen ab dürfen auch die Reichstagsabgeordneten, die nicht Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes ſind, den Verhandlungen als Zuhörer beiwohnen. Man hofft die Beratungen dann in den drei fol⸗ genden Tagen, will ſagen bis Freitag, zu Ende zu führen. Am Samstag, wo der Oberbürgermeiſter den Reichstag zu einer Beſichtigung eingeladen hat, ſoll die Budgetkommiſſion dann nicht ſitzen, desgleichen am Montag nicht. Der Dienstag iſt für die Beratungen der Fraktionen freigegeben, und am Mittwoch beginnen dann die Erörterungen in der Vollverſammlung. Ob es dabei zu größeren Debatten über die auswärtige Politik kommt, ſteht mit Sicherheit im Augenblick noch nicht feſt. Doch nimmt man an, daß eine ziemlich ausgedehnte Aus⸗ ſprache ſtattfinden wird: die ſozialdemokratiſche Arbeits⸗ gemeinſchaft, die in der Kommiſſion durch die Herren Haaſe Und Ledebour vertreten iſt, drängt darauf, und ſo werden ſich die Erörterungen, wie man annimmt, kaum umgehen laſſen. Die bisherige Ausſprache im Ausſchuß verläuft, wie man uns wiederholt verſicherte, ſehrruhig und ſachlich. Geſtern hat, wie wir hören, der Kanzler mehrfach in die Debatte eingegriffen. Auch Staatsſekretär von Capelle hat ſich an ihr beteiligt. Wien im dritten Kriegsjahr. Wien, Ende September 1916. Der dritte Kriegsherbſt iſt da. Die großen Pflichten, die dem Hinterlande von der außergewöhnlichen Zeit auferlegt werden, beſtehen fort, ja die Anforderungen an den Einzelnen chſen. Wohl hat der Staat mittlerweile verſchiedene Ar⸗ eiten und Aufgaben übernommen, die urſprünglich der pri⸗ paten Hilfsbereitſchaft überlaſſen waren, aber es wird noch mmer allerorten viel freiwillige Tätigkeit im Dienſte der guten Sache geleiſtet. Zwei Jahre Spitalspflege, zwei Jahre Kinderbeauſſichtigung, zwei Jahre Sammeltätigkeit: man ſpricht dies leicht aus, doch ein Gefühl der Anerkennung und Bewunderung ſtellt ſich ſofort ein, wenn man überdenkt, was hinter an Opferwilligkeit und Selbſtverleugnung ſteckt. Tauſende und Tauſende ſtehen in Wien ohne jeglichen Zwang, nur durch das Pflichtbewußtſein getrieben, ſeit den erſten Kriegswochen auf ihren Poſten, tagein, tagaus, ohne Ruhe und Raſt und immer mit der gleichen Hingebung und Für⸗ orglichkeit. Auch das iſt eine Art Heldentum, vor dem man die höchſte Achtung haben muß. Und wie ſehr ſind Einzelne mit ihrem freiwillig erwählten Berufe der Nächſtenliebe ver⸗ wachſen, wie ſehr bereits mit dem Ort ihrer Tätigkeit innerlich verflochten! Erfordern es die Umſtände, daß eine liebgewor⸗ dene Stätte verlaſſen und eine andere aufgeſucht wird, dann ibt es ein rührendes Abſchiednehmen. Im Laufe der letzten Monate ſind in Wien mehrere improviſierte Spitäler aufge⸗ aſſen worden, weil die Militärverwaltung große, mit allen Hilfsmitieln reichlich ausgeſtattete Barackenſtädte für, die Krankenpflege errichtet hat. Die verwundeten oder ſiechen Krieger machten in der Regel einen guten Tauſch, denn die großen Kriegsſpitäler ſind von Licht und Luft durchflutet und eignen ſich beſſer für ihren Zweck als die Schulen, die meiſt 0h ihrer ungewohnten Beſtimmung angepaßt worden waten. Aber die Aerzte und Pflegerinnen löſten ſich nur ſchwer von den Räumen los. Zwei Jahrel Wie viele Schick⸗ ſale geſtalteten ſich vor ihren Augen, wie viel Verzagtheit wich ſorgenden Samariter. dem Frohſinn des Geſunden, wie viel Geneſung erfreute die Auch das Univerſitätsſpital, das mit beſonderer Liebe und überaus reich eingerichtet wurde und in dem vornehmlich Univerſitätsprofeſſoren und Dozenten die Kranken behandelten, hat ſeine Tore geſchloſſen. In den Hörſälen wird ſich bald wieder die Jugend drängen, und der Feſtſaal, der der ambulatoriſchen Behandlung diente, wird ſeinem alten Zwecke zugeführt werden. Die weiße Fahne mit dem roten Kreuz weht nicht mehr von dem Giebel der Uni⸗ verſität, doch Tauſende und Tauſende werden in der Erinne⸗ rung an ihre Wiederherſtellung mit der Alma mater ver⸗ knüpft ſein. Man könnte jetzt in Oeſterreich einen Batocki brauchen, einen Ernährungsdiktator, der Umſicht, Entſchloſſenheit und Geſchick an den Tag legt. Das dritte Kriegsjahr erfordert noch mehr Einſchränkungen als die vorhergehende Zeit, ob⸗ gleich man ruhig ſagen kann, daß die Aushungerungspläne bis zur nächſten Ernte ebenſowenig gelingen werden wie vorher. Aber vieles iſt erheblich knapper geworden, und der Uebergang der Waren vom Händler zum Verbraucher ſtößt auf Schwierigkeiten. Das Einkaufen, in der Friedenszeit eigentlich nur eine Geldfrage, bildet nun ein ſchwieriges Prob⸗ lem, und es erheiſcht vor allem ungewöhnlich viel Jeit. Um einzelne Lebensmittel zu erhalten, muß man ſich ſtundenlang anſtellen; vor manchen Geſchäften ſchlängeln ſich lange Reihen von Menſchen hin, die in Geduld des Augenblicks harren, in denen ſie Fett, Kaffee, Mehl, oder ähnliche geſuchte Dinge erhalten. Je ſchlechter die Jahreszeit wird, umſo unerquick⸗ licher geſtaltet ſich dieſes Warten. Es müßte nicht ſo ſein, und es tauchen deshalb täglich andere Vorſchläge auf. In Graz hat man mit der Rayonierung nach deutſchem Muſter angefangen, in Wien iſt man noch nicht ſo weit. Einen Uebelſtand bildet auch die Tatſache, daß einzelne Geſchäfte die begehrten Artikel nur zu gewiſſen Stunden abgeben. Be⸗ komt man zwiſchen acht und neun Uhr, dann ſtellt man ſich mitunter ſchon in den früheſten Morgenſtunden an. Die Verteilung des Verkaufes würde ſich einfacher wenn — über den ganzen Tag ausgedehnt wäre. Allgemein wird die Einführung von Familienkarten verlangt. Andere An⸗ ——————— regungen, wie etwa die Einſtellung„fahrender“ Läden oder die Heranziehung der Schulen für die Lebensmittelverteilung bieten der Verwirklichung große Schwierigkeiten. Immerhin wird man ſich in Wien bald entſchließen müſſen, den Einkauf neu zu regeln. 3u den vielen Karten, die es bereits gibt, iſt. nun die Fett⸗ karte gekommen. Sie gilt für Rohfett, für Fettprodukte wie Butter, Margarine, Kunſtfette, Speck uſw. und für Speiſeöl jeder Gattung. Die Menge wird von Fall zu Fall beſtimmt werden. Bis auf weiteres erhält die einzelne Perſon an Fett⸗ produkten und Speiſeölen 120 Gramm, beziehungsweiſe an Rohfetten 144 Gramm in der Woche. Für Schwerarbeiter und für Kranke iſt eine höhere Menge feſtgeſetzt. Unter den vielen Verordnungen der jüngſten Zeit hat wohl die, die den Bierausſchank regeln ſoll, manchen am meiſten betroffen. Allerdings wurde die erſte Verordnung ſogleich durch eine zweite, mildere erſetzt. An Wochentagen darf in der einzelnen Gaſtwirtſchaft nur während drei, an Sonn⸗ und Feiertagen während ſechs Stunden Bier verabreicht werden. War für den einzelnen Gaſt anfänglich ein halber Liter als Höchſtmaß vorgeſehen, ſo kann jetzt ein Liter verabreicht werden. Die Zahl der fleiſchloſen Tage wurde in der Woche von zwei auf drei erhöht, wobei der Begriff der Fleiſchloſigkeit jetzt viel ſtrenger gefaßt iſt als urſprünglich. An einem fleiſchloſen Tag der Woche kann allerdings Hammelffleiſch genoſſen wer⸗ den. Eine Erleichterung bildet die Feſtſetzung von Höchſt⸗ preiſen für Pflaumen, die in Wien in großen Mengen roh und zubereitet gegeſſen werden. Koſtete ein Kilo guter Pflau⸗ men bis vor kurzem etwa eine Krone dreißig Heller, ſo hat die Behörde nun den Detailpreis für Tafelzwetſchen mit 64 Hellern, für andere Zwetſchen mit 58 Hellern pro Kilo⸗ gramm feſtgeſetzt. Allerdings hängt alles davon ab, wie die Landwirte und die Zwiſchenhändler ſich verhalten werden und ob genug Obſt nach Wien kommen wird. Man ſollte meinen, daß angeſichts der Teuerung die öffentlichen Kriegsküchen einen beſonderen Zuſpruch aufzu⸗ weiſen haben. Das iſt nun nicht der Fall. Mitte September wurden per Tag im Ganzen 6700 Mahlzeiten abgegeben— für die Zweimillionenſtadt gewiß eine geringe Nachfrage. Im — ———— K4. Dienstag, den 3. Oktober 1916. Maunheimer General⸗Auzeiger 0 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. rung'“ heute Diensta wiederholen. Der dur Vortrag iſt — bloß zwei Geleiſe hat, Einrichtungen ausgeſtattete Badcanſtalt erhalten, Aus Staot und Land. Mit dem ausgezeichnet Vizefeldwebel der Reſerve Otio Aron, Sohn des Kaufmanns Rudolf Aron, Beethovenſtraße 5, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Vizefeldwebel Karl Reinmuth, bei der 2. Maſchinengewehr⸗ Kompagnie des Landwehr⸗Infantexie⸗Regiments Nr. 110, Sohn des in Sandhofen verſtorbenen Hauptlehrers Friedrich Reinmuth. Unteroffisier Walter Achtnich, ſtud. med., im Gren.⸗Regt. 110. Gefreiter Karl Juckenburg, Dr. und Dozent an der Han⸗ delshochſchule Mannheim, unter Beförderung zum Unteroffizier. Fritz§a ſt, Gefreiter im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40. *. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Oberlt. Otto von Gülich von Offenburg und Lt. der Reſ. Fritz Greulich von Freiburg. &* Die Stadtgemeinde als Erzieherin. Zu einer tatkräftigen Werbung für den bargeldloſen Zahlungsverkehr hat ſich der Magiſtrat von Neuſtadt im Herzogtum Sachſen⸗Koburg⸗ Gotha 8 Er gibt bekannt, daß er künftig bei Lieferungs⸗ und Arbeitsaufträgen nach Möglichkeit diejenigen Geſchäftsleute uſw. in erſter Linie berückſichtigen werde, die bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe ein Scheck⸗ oder Girokonto beſitzen. Der Stadtrat begründet dieſe Maßnahme wie folgt:„In gegenwärtiger Zeit muß ieder Stand und jeder einzelne alles einſetzen, um dem Deutſchen Reich auch auf finanziellem Gebiete den Sieg über ſeine Feinde und Widerſacher erringen zu helfen. Dazu tut not eine ſchnelle und gründliche Abkehr von gänzlich veralteten und namentlich in heu⸗ tiger Zeit unverſtändlichen und vaterlandsſchädlichen Zahlungs⸗ gewohnheiten.“ 9 * Die Frau und die Kriegsfürſorge. Von„hoher Hand bringt die neueſte Ausgabe der„Bad. Frauenvereinsblätter“ einen Aufſatz, in dem für eine Mithilfe der Frauen beiden Arbeiten des Badiſchen Heimatdankes geworben wird. Als beſon⸗ dere Aufgabe für die Frauen wird darin die Mitwirkung zur Hebung der Stimmung in den Familien der heimkehrenden Kriegs⸗ beſchädigten und der Hinterbliebenen bezeichnet, Je länger, heißt es in dem Aufſatze, der Krieg dauert, ſto ſchwerer laſten ſeine Sorgen, Opfer, Entbehrungen und Prüfungen auf den Herzen der Frauen, Witwen, Mütter unſerer Heimat. Glücklich dieſenigen, die Männer und Söhne, von ihren Wunden geheilt, wenn auch teils geſchädigt, wieder begrüßen können. Aber bei manchen werden doch die Spuren der erlittenen Verwundungen lange nachwirkend ſich erweiſen und manche Veränderung im Familienleben mit ſich bringen. Da, wo der Tod für das Vaterland ſchmerzvolle Lücken herorgeruſen hat, iſt die Umwandlung des Familienlehens hei den Hinterbliebenen eine noch ganz andere. Gewiß ſind die nächſten Angekörigen in Stadt und Land aus dem Kreiſe der Verwandten diejenigen, welche zunächſt dazu berufen ſind, Troſt und verſtändnis⸗ vollen Zuſpruch zu gewähren. Aber oftmals iſt auch ein Wort von anderer Seite, verſtändnisvoll ratend und aufrichtend, von nicht au unterſchätzendem Wert. Mancher Frau, vielleicht ſchon durch eigene, ſchwere Prüfungen gereift, hat es Gott in das 1 05 egt, mit⸗ fühlend in Geduld und Liebe anderen beizuſtehen, ihnen eine Mithel⸗ ferin zu werden auf dem Wege der Heimſuchung und ihnen mit Rat und Tat beizuſtehen. 5 9— des Pilzvortrags. Es ſei nochmals darau 2 7 gewieſen, daß ſich Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Klein aus* 8• ruhe auf Anſuchen des Vereins für Naturkunde in dan⸗ kenswerter Weiſe bereit erklärt hat, ſeine Ausführungen über„Die Pilzſchäde unſerer Heimat und die Kriegsernäh⸗ abend halb 9 Uhr in der Kunſthalle. zu vortreffliche farbige Lichtbilder begleitete rei für jedermann. ernhard Kahn⸗Volksleſehalle des Vereins für Volks⸗ (Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße), deren koſtenlos zuſteht, war im Monat 925 Schülern im Alter * Die bildung in der Neckarſtadt Benützung jedermann böllig September von 2165 Erwachſenen und von 10—14 Jahren, zuſammen alſo von 8090 Perſonen beſucht. Der über 9000 Bände umfaſſenden Bücherei, die Montags, Mitt⸗ wochs und Freitags von—9 Uhr abends ebenfalls völlig unentgelt⸗ lich an jedermann Bücher entleiht, wurden 2874 Bände entnommen, davon 118 an neue ch1 In 95 großen Leſeſaal liegen etwa 150 Zeitungen und Zeitſchriften auf, Organe der verſchiedenen Parteien und Richtungen. *Einführungskurſus für Arbeitsnachweisbeamtinnen, Auf Wunſch einiger Arbeitsnachweisleitungen, hat der Verband Märki⸗ dcer Arbeitsnachweiſe ſich beſtimmen laſſen, den Frun mit em Kartell für Frauenberufe angeſetzten Einführungs kur⸗ ſus für Arbeitsnachweisheamtinnen auf den 1. November 1916 zu verlegen und ihn ſtatt, wie beabſichtigt, auf 6 Wochen, auf 4 Wochen zuſammenzurücken, da die Arbeitsnach⸗ weisbeamtinnen im November an ihren Arbeitsſtellen leichter zu entbehren ſind und ſich die Aufenthaltskoſten für 4 Wochen ja auch Juli nahmen die erſten Kriegsküchen ihren Betrieb auf; jetzt ſind Rereis—+ derartige Anſtalten eingerichtet. Im Wege der unentgeltlichen Ausſpeiſung wurden am letzten Zähltage 58 513 Portionen verahreicht. Doch erſtreckt ſich dieſe Ziffer nur auf jene Ausſpeiſeſtellen, die unter öffentlicher Kontrolle ſtehen, ſo daß die Ergebniſſe der privaten Wohl⸗ tätigkeit nicht einbezogen ſind. 0 Die Nahrungsfragen nehmen begreiflicherweiſe einen brei⸗ ten Raum der Geſpräche ein. Hausfrauenſorgen haben auf⸗ gehört, als Geheimnis hehandelt zu werden. Aber daneben kommt das geiſtige und das Kunſtleben nicht zu kurz. So als gäbe es den ſchönſten rieden ſetzen die verſchiedenen Voltsbildungsinſtitute ihre Tätigkeit fort, wie im Vorjahre werden auch in dieſem Jahre die üblichen Vorträge und Kurſe abgehalten, die den bildungshungrigen Nichtſchulbeſuchern zur Erweiterung ihres Wiſſens verhelfen können. Die Zahl der Theater hat ſich ſogar vermehrt; aus einem Variété wurde eine Volksbühne, aus einem andern ein Operettentheater mit bunten Zugaben. Das Deutſche Volkstheater, das während der letzten Spielzeit im Zeichen einer Kriſe ſtand, ſieht nun einen neuen Direktor an der Arbeit, und das Burgtheater, das im vorigen Jahr beſondere Erfolge verzeichnen konnte, rechnet wieder mit erfreulichen* Verfügt es doch über Kräfte, die intereſſieren, über chauſpieler wie zum Beiſpiel Wüllner, auf den ſeine zahlreichen Anhänger be⸗ ſchwören, während es nicht an einer Partei von unſtfreunden fehlt, die ſich ablehnend verhält. Aber bei dem Streit der Meinungen füllt ſich das Haus, und der Kaſſier ſchmunzelt jedenfalls. 5 Es iſt erſtaunlich, wozu man trotz der außergewöhnlichen Anforderungen, die der Krieg ſtellt, noch Zeit und Möglichkeit findet und welche Werke im Stillen geſchehen, die in andern Zeiten gewiß jahrelang beſprochen worden wären, ehe man ſich zum erſten Spatenſtreich entſchloſſen hätte. Ohne Auf⸗ hebens wurden Anlagen geſchaffen, durch die der Frachten⸗ verkehr für Wien eine einſchneidende Umgeſtaltung erfährt, und nun will man daran gehen, die Nordbahn, die bisher in eine viergeleiſige Bahn umzuwan⸗ deln. Nach langwieriger Arbeit iſt das Dianabad fertiggeſtellt worden, und Wien hat damit eine große, mit den modernſten hinter der alle beſtehenden Etabliſſements weit zurückbleiben. Ebenſo wurde ein Teil der Wlen eingewölbt, um für eine umfang⸗ heiche Markthalle Raum zu ſchaffen, die den berühmten „Raſchmarkt“ beherbergen ſoll.„Frau Sopherl“, die um eine darunter die großen führenden billiger ſtellen, als für die vorher beabſichtigte Dauer. Der Verband möchte noch einmal darauf hinweiſen, daß der Kurſus nur für Ar⸗ beitsnachweisbeamtinnen, die bereits tätig ſind oder für ſolche Frauen, die aus jahrelanger ſozialer Arbeit in dieſen Beruf über⸗ geben wollen, eingerichtet wird. Meldungen mimmt der Verband Märkiſcher Arbeitsnachweiſe in Berlin, Am Köllniſchen Park 3, ent⸗ gegen. * Verhaftung. Der Kaufmann Karl Sauter, der mit 52000 Mark flüchtig ging, iſt ſamt ſeiner Begleiterin, der Kellnerin Anna Leppert aus Frankfurt, in Oberbayern feſtgenommen worden. Sauter war bei einer Mannheimer Kohlengroßhandlung angeſtellt und hatte einen Scheck über 52 000 Mark, den er nach Duisburg ſchicken ſollte, zu Geld gemacht. Er unternahm mit ſeiner Liebſten eine ausgedehnte Gebirgstour in den bayeriſchen Bergen. 2 2 2 Polizeibericht vom 3. Oktober 1916(Schluß). Gpileptiſcher Anfall. Heute früh 4½ Uhr erlitt auf der Straße zwiſchen Q 5 und 6 ein Maler aus Ludwigshafen einen epileptiſchen Anfall und mußte von einer Polizeipatrouille mit Hilfe eines Krankenwärters ins Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Fuhrmann von Betzenſtein wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung, ein Kaufmann von Konſtanz, wohnhaft hier, wegen Hehlerei, ein Taglöhner von hier, ein ſolcher von Langenbrücken und ein weiterer von Weinheim, alle drei wegen gewerbsmäßigen Glückſpiels und ein Taglöhner von Ludwigshafen wegen Diebſtahls. vereinsnachrichten. * Der Stenographenverband Stolze⸗Schrey hielt in Berlin ſeinen erſten Vertretertag während der Kriegszeit ab. Zwanzig Gaubünde, der ſtenographiſche Lehrerverband, der Verband ſtenographierender Eiſenbahnbeamten, der ſtenographiſche Militär⸗ Verband und der Ausſchuß für Schülerwerbung hatten Abgeordnete entſandt. Die Schweiz war durch Profeſſor Stapfer(Zürich) ver⸗ treten. Ueber den Stand der Arbeiten für die deutſche Einheitskurzſchrift berichteten die Mitglieder des Sachver⸗ ſtändigen⸗Ausſchuſſes Sanitätsrat Dr. Mantzel(Elberfeld); und Geheimrat Keading(Berlin⸗Steglitz) ſolgenden Beſchluß:„Da nach dem gegenwärtigen Stande der Einigungsverhandlungen das Zu⸗ ſtandekommen eines deutſchen Einheitsſyſtems leider als wenig aus⸗ ſichtsreich erſcheint, fordert die Vertreterverſammlung die Anhänger der Lehre Stolze⸗Schrey auf, mit allen Kräften weiter für die Ver⸗ breitung ihrer Kurzſchrift zu wirken.“ Im übrigen erſtreckten ſich die zehnſtündigen Verhandlungen auf die noch während des Krieges und die nach dem Friedensſchluſſe zu ergreifenden Werbemaßnahmen. * Der Verband deutſcher Bicherreviſoren E.., Sitz Berlin, Geſchäftsſtelle: Leipgig, Härtelſtr. 25, hält vom 18. bis 15. Oktober dieſes Jahres ſeine Generalverſammlung in Berlin im Handelskammergebäude ab. Außer geſchäftlichen Verbandsangelegen⸗ heiten ſtehen verſchiedene Fragen des Bücherreviſorenweſens auf der Tagesordnung. Vorzugsweiſe wird ſich der Verband auch mit eini⸗ gen Fragen von 9 meinem Intereſſe, die durch die Kriegsverhält⸗ niſſe entſtanden ſind, beſchäftigen, wie z. B. über die Er ahrungen in Geſchäftsaufſichtsſachen, über die Geſtaltung eines Zwangsver⸗ Beege zur Verhütung des Konkurſes und über die Kriegsſteuer⸗ geſetzze.* Aus dem Großherzogtum. 27hHeddesheim, 2. Okt. Wegen der 5. Reichs⸗ Kriegsanleihe fand geſtern nachmittag im Gaſthaus zum „Bad. Hof“ eine gutbeſuchte Verſammlung hieſiger Ein⸗ wohner unter des Herrn Bürgermeiſters Zeilinger ſtatt. Zunächſt hielt Herr Oekonomierat Kuhn⸗Ladenburg einen gediegenen, erſchöpfenden Vortrag über unſere derzeitige militäriſche und wirtſchaftliche Lage. Herr Bankvorſtand Benſch⸗Weinheim beleuchtete hierauf die finanzielle Reichs⸗ lage. Er betonte, wie die Kriegsanleihe in Kriegszeiten eben das Sammelbecken bilden ſoll für den Ueberſchuß aus der Pro⸗ duktion der Landwirtſchaft, Induſtrie uſw., wie die Wahl der Reichsobligation, der reichliche Bankartenverkehr, der allge⸗ mein eingeführte bargeldloſe Zahlungsverkehr uſw. die augen⸗ blicklichen finanziellen Schwierigkeiten mildert, ſie gleichſam hinüberhebt in vermutlich finanziell leichter und beſſer beſtellte Zeitabſchnitte. Beide Herren Redner, ſowie die beiden Orts⸗ geiſtlichen betonten in ihren Anſprachen, daß die Landwirte, welche 10 Krieg in den letzten zwei Jahren aus ihren Be⸗ trieben ſo ſchöne Einnahmen erzielten, nach Kräften beitragen ſollten, auch die jetzige Anleihe zu einem ſchönen Ziele zu ge⸗ leiten. Denn nur durch weitere reichliche Geldmittel kann der uns aufgedrungene Krieg für uns glücklich weitergeführt wer⸗ ——BB——————————————————.—————————————.—...—.—....———— raſche Antwort nie verlegene Obſtverkäuferin, wird in der Zukunft nicht mehr Wetter und Wind ausgeſetzt ſein. Aber ihr durch nichts zerſtörbarer Humor bleibt hoffentlich der Alte. R. Ch. S e vinzenz Czerny 7. Heute früh 5 Uhr ſtarb nach längerem Leiden der Senior der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg. Se. Exzellenz Wirklicher Geheimerat Dr. Vinzenz Czerny. Der verxſtorbene Gelehrte, deſſen Ruf weit über Deutſchland hinaus, ja jenſeits des Ozeans drang, war am 19. November 1842 als 9— eines Apothe⸗ kers zu Trautenau in Böhmen geboren. Nach dem Beſuch des Gymnaſiums zu Gitſchin ſtudierte er an den Univerſitäten in Prag und Wien Medizin. 1866, alſo gerade vor 50 Jahren, promovierte er zum Doctor med., war ein Jahr ſpäter Aſſiſtent bei Oppolger und ein weiteres Jahr bei Billroth. 1870 war er als Arzt im Kriegslazarett in Weißenburg tätig. Sofort nach dem Kriege wurde der erſt 29jährige Gelehrte zum ordentlichen Profeſſor der Chirurgie in Freiburg i. Br. ernannt. 1877 kam er nach Heidel⸗ berg und hier hat er nahezu 30 Jahre, bis 1906, als Ordinarius und Direktor der Chir. Klinik gewirkt, und von dieſer Zeit an verbreitete ſich auch überallhin ſein Ruf als hervorragender Chirurg. Gleich⸗ zeitig widmete er ſich eingehend der Krebsforſchung und hat hier bedeutſame Ergebniſſe erzielt. Nach ſeinem Rücktritt 1906 vom Lehramt wurde er zum ordentlichen Honorarprofeſſor und Direktor des neuen Inſtituts für experimentelle Krebsforſchung und des von ihm bis zuletzt geleiteten Samariterhauſes ernannt. An äußeren Ehren hat es ihm nicht gefehlt. Er war Ehrenmitglied zahlreicher gelehrter Körperſchaften, Präſident verſchiedener Kongreſſe, zuletzt er internationalen Konſerenz für Krebsforſchung im Jahre 1910. Sein Landesherr, der Großherzog von Baden, verlieh ihm den Charakter als Wirklicher Geheimerat mit dem Prädikat Exzellenz, ſowie das Großkreuz des Zähringer Löwen⸗Ordens. Der ver⸗ ſtorbene Gelehrte war vermählt ſeit 1872 mit Luiſe Kußmaul, Tochter des berühmten Arztes der Heidelberger Univerſität, Adolf Kußmaul. Von ſeinen drei Kindern iſt die Tochter mit General⸗ muſikdirektor Fritz Stein verheiratet. Seine Söhne ſtehen im Felde. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Muſikaliſche Volksbiblivthek Mannheim. Im Monat September ketrug der Beſuch von Abgabe⸗ un Leſeraum de5 Perſonen; insgeſamt wurden 760 theoretiſche und praktiſche Werle entliehen oder im Leſeraum ſtudiert. Weitere Neuanmeldungen ron Mitgliedern(Gönnerkarten zu 3 Mark, Erkennungskarten zu 50 Pfennig) werden während der Bibliotheksſtunden— an Wochentagen von—9 Uhr abends— gerne entgegengenommen. Proſpekte ſtehen unentgeltlich zur Verfügung. 4 den. Nur dadurch kann die Heimarmee der tapferen Feld⸗ armee Unterſtützung angedeihen laſſen zu ferneren entſcheiden⸗ den Siegen und dadurch zum endlichen Frieden.— Erſt nach 7 Uhr wurde die anregende Verſammlung geſchloſſen. Möge ſie reiche Früchte zeitigen! N. Heidelberg, 30. Sept. Der Bericht des Nahrungsmittelamtes Heidelberg ü ber ſeine Tätigkeit im zweiten Kriegsjahr iſt ſo⸗ eben erſchienen. Das gewaltige Anwachſen ſeiner Arbeitslaſt wird am beſten veranſchaulicht durch die Ausgabe⸗ und Ein⸗ nahme⸗Poſten; während ſich die Geſamtausgaben am Ende des erſten Kriegsjahres auf 851 553 Mk. beliefen, betrugen ſie am Schluſſe des zweiten Kriegsjahres 4 299 835 Mk., die Ge⸗ ſamteinnahmen in den gleichen Zeitabſchnitten waren 623 275 Mark bezw. 4093 853 Mt⸗ Der Verluſtſumme von 205 981 Mark ſteht ein Beſtand von 150 000 Mark als Wert der vor⸗ handenen Vorräte des Nahrungsmittelamtes gegenüber, ſo⸗ daß ſich die tatſächliche Belaſtung der Stadtgemeinde nur auf 65 981 Mk. ſtellt. Das Perſonal des Nahrungsmittelamtes iſt im Laufe des zweiten Kriegsjahres von 8 auf 23 Perſonen geſtiegen; davon gehören 4 als Beamte der Stadtverwaltung an. Der Bericht hebt hervor, daß die Zahl der Angeſtellten im Vergleich zu denen des Mannheimer Nahrungsmittelamtes ſehr gering iſt; Mannheim hat bei einer Einwohnerzahl von 200 000 einen Beſtand von 233 Angeſtellten, Heidelberg bei 58000 Einwohnern nur 23. An Mehl wurden von Fe⸗ bruar 1915 bis 1. Auguſt 1916 60 425 Doppelzentner im Werte von 2“ Millionen Mark umgeſetzt. Die Abgabe durch⸗ Zuſatzkarten an Schwerarbeiter ſtieg in dem genannten Zeit⸗ raum von 2 Doppelzentnern auf 439. Der Umſatz des Kar⸗ toffelgeſchäfts betrug 200 000 Mk.; an Eiern wurden 1 200 000 im Werte von 63 000 Mk. abgeſetzt. Der Geſamt⸗ umſatz an Butter belief ſich auf 320 000 Mk., dazu Fette, Margarine und Oele in Höhe von 185 625 Mk. Der Umſatz an Hülſenfrüchten betrug 65 950 Mk., 13 533 Mk. * Heidelberg, 2. Okt. Herr Poſtdirektor Leuth⸗ ner, ſeit 1904 Vorſteher des hieſigen Poſtamts, konnte geſtern auf eine 40jährige poſtdienſtliche Tätigkeit zurück⸗ blicken. Das Perſonal hat Herrn Leuthner hierzu in einer den Zeitverhältniſſen angepaßten kleinen Feier ſeine Glückwünſche dargebracht. Weinheim, 1. Okt. In einer heute hier abgehalte⸗ nen Verſammlung der Führer der Jugendwehren des Amtsbezirkes Weinheim wurde die Teilnahme an den am 8. Oktober in Worms ſtattfindenden Gelände⸗ übungen und Wettkämpfen beſchloſſen. Es handelt ſich um eine Felddienſtübung der Jugendwehr⸗Bataillone Worms, Frankental und Weinheim gegen das Bataillon Mainz. * Karlsruhe, 2. Okt. Zwei gefährliche Wil⸗ dererbegegnungen hat der Hofjagdaufſeher Bür ck hinter ſich. Am Samstag abend ſtieß er auf einen in Durlach wohnhaften Wilddieb, den er ſo überraſchte, daß ſich dieſer mit nur angefaßtem Gewehre ſtellen mußte. Trotzdem ent⸗ ſpann ſich lt.„Bad. Preſſe“ ein Kampf auf Leben und Tod, denn der Wilddieb ſuchte dem Beamten das Gewehr zu entreißen, ſodaß letzterer ſchließlich einen Schreckſchuß ab⸗ gab. Darauf legte der Angreifer ſeine Büchſe auf die Erde nieder, lockerte aber im Aermel eine Stoßwaffe, die er wahr⸗ ſcheinlich dazu benützt hätte, um Bürck niederzuſtoßen, falls dieſer ſich nach der abgelegten Waffe gebückt hätte. Dem Hof⸗ jagdaufſeher war jedoch die Bewegung des Wilderers nicht entgangen. und ſo nahm er den gefährlichen Geſellen feſt und lieferte ihn in Durlach ab, wo derſelbe dann verhaftet wurde. — Der zweite Fall ereignete ſich am Sonntag vormittag. Hier kam Bürck zwei Wilderern auf die Spur. Er verfolgte die Beiden und gab, um die Leute in der Umgegend aufmerk⸗ ſam zu machen, mehrere Schüſſe ab. Darauf eilten ihm der Schutzmann Brandner und der Ablöſer Kory aus Hagsfeld zu Hilfe. Gerade als der Hofjagdaufſeher den Wald betrat, feuerten die zwei Wilderer einen Doppelſchuß auf ihn ab, der jedoch fehl ging. Leider gelang es den beiden Burſchen zu entkommen. * Karlsruhe, 2. Okt. Am Freitag nachmittag fiel in der Küche eines Hauſes der Schützenſtraße ein mit kochendem Kaffee gefüllter Topf vom Gasherd. Das danebenſtehende 6jährige Töchterchen des Wohnungsinhabers, eines Maurers, erlitt dabei ſo ſchwere Brandwunden, daß es tags dar⸗ auf im ſtädtiſchen Krankenhaus hier, wohin es verbracht wor⸗ den war, ſtarb. c. Karlsruhe, 3. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Die Vieh⸗ zählung im Großherzogtum Baden hat ergeben, daß die Zahl der Rinder vom 15. September letzten Jahres bis zum 15. September 1916 von 667 000 auf 818 000 geſtiegen iſt. Raſtatt, 2. Okt. Am 30. September waren es 45 Jahre, ſeit Herr Redakteur Finkbeiner beim„Raſtatter Tageblatt“(früher Wochenblatt) tätig iſt. )6Pforzheim, 3. Okt. Obwohl die Inanſpruchnahme der beiden allgemeinen Volksküchen hier nachgelaſſen hat, wurde geſtern eine dritte Volksküche im Stadtteil Dill⸗ weißenſtein errichtet. Pfalz, heſſen und Umgebung. * St. Ingbert, 2. Okt. Der am Donnerstag abend oberhalb der bayeriſch⸗preußiſchen Grenze in Rohrbach ge⸗ machte Fund der Leiche eines neugeborenen Kindes hat raſch ſeine Aufklärung geſunden. Schon am folgenden Tage gelang es der Polizei, die Kindesmutter, eine ledige 23 Jahre alte Perſon unter dem Verdacht der Kindestötung feſtzuneh⸗ men. Mit ihr wurde ihre 26 Jahre alte ledige Schweſter unter dem Verdacht der Beihilfe zu dem ihrer Schweſter zur Laſt liegenden Verbrechen verhaftet. Aale 1 Gerichtszeitung. Nl u Bös hereingefallen. Der Händler Joh. Eckert von hier lieferte am 6. Februar an eine hier wohnhafte Frau auf Beſtellung ein Quantum Kaetoffeln ab, das er mit 25 Zentnern bezeichnete und ſich dafür 5 Mark pro Zentner, alſo 125 Mark, bezahlen ließ, Er war wohl mit einer Menge von 25 Zentnern von ſeinem Liefe⸗ ranten in Feudenheim abgeſahren, hätte nachträglich auch auf die Fuhce noch einen Sack mit etwa 180 Pfund aufgeworſen, aber 8 93 bis er zu ſeiner Kundin kam, der er 25 Zentner ablieſern ſollte, gab Zes verſchiedene Zwiſchenſtationen. Er gab an drei andere Leute etwa neun Zeutner insgeſamt ab, ſodaß für die Mannheimer Kundin. nicht mohr 25, ſondern nur noch 18 Kaxtoffelhändler, kann wan auch mal 18 Zentner ſtatt 25 hergeben, und er tats. Vor Gericht wollte er allerdings nichis davon wiſſen, daß er etwas Ungehöriges getan habe, er wiſſe überhaupt nicht, wie viel Kartoffeln im ganzen auf dem Wagen geweſen ſeien, da er ſich um das Wiegen nicht gekümmert habe. Im übeigen war das Geſchäft dennoch kein ſehr lohnendes, da er aus lauter Freude über ſeine Tüchtigkeit eine graße Zeche machte und ihn der Zentner Kapioffeln mit Fuhrlohn ohnedies auf.40 Mark ſtand. Das Ge⸗ richt hielt ihn trotz ſeines Leugnens durch die Zeugenausſagen für —8 und veructeilte ihn ſwegen Betrugs azu drei Wochen Ge⸗ ängnis. an Gries r e eeee e eee 4. Seite. Mannheimer Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. Oktober 1916. Weil wir an unſer deutſches Volk und ſeinen Sieg zuver⸗ ſichtlich glauben, opfern wir Blut und Leben freudig dem Va⸗ terland. Wer mag da Geld und Gut ängſilich hüten? Wiilhelmshaven, den 26. September 1916. Scheer, Admiral. S ——— 3 lachtrag zum lokalen Teil. * Schließung der Verkaufsſtellen der Bückkercien in den Mittacs⸗ ſtunden. Wie aus der Anzeige der Bäckerinnung Mannheim in dieſer Nummer hervorgeht, hleiben die Verkaufaßellen der Mitglieder der Junung von morgen Mittwoch ab von 12 bis 2 Uhr geſchloſſen. Der Sonntagsladenſchluß iſt wie bisher um 8 Uhr. 4 33* Euglaud und wir. Engianò und Deutſchland im Urteil eines Engländers. Die„Vanguardia“(Barcelona) nom 24. September he⸗ zichtet, daß der engliſche Schriſtſteller Frant Harris, der ſozialiſtiſche Neigungen habe(früher Herausgeber der„Fori⸗ nighilh Review“ und„Salurday Revicw“), in den Vereinig · ten Staaten eine Reihe von Vorträgen über den Krieg ge⸗ halten habe, in denen er eine von der allgemeinen Meinung ſeines Landes durchaus abweichende Anſicht aum Ausdruck gebracht hätte. Die„New York Sun“ leilt hierüber folgendes mit: Der Faktor, der die Amerikaner hindert— ſagte der Redner— den Krieg ſo zu ſehen, wie er iſt, iſt die Sprache, die ſie ſprechen und die Zeitungen, die ſie leſen. Man ver⸗ gleiche das Ideal Deutſchlands und Englands. Letzteres iſt eine Inſel, erſteres der Mittelpunkt eines Kontinents. Auf der Inſel hat das Individuum die größte Bedeutung, ſo daß in England der Individualismus ausgeprägter iſt als in irgendeinem anderen Lande. Das Ideal iſt die Figur des all⸗roundman. Er muß geübt im Sport ſein, ſirm in der eigenen Verteidigung und fähig zum Angriff auf die, welche ihm nicht gefallen. Dazu gehört noch eine gewiſſe Bildung. Oxford, Magdalene College, gule Familie, gute Erziehung, gute Kleidung, gewöhnliche wiſſenſchaftliche Bildung und 3000 Dollar Rente. „Auf der anderen Seite dagegen das enge Zuſammen⸗ leben, von dem Bismarck in einer wundervollen Rede ſagte, die Deutſchen ſeien ſo zuſammengepferchl, daß ſie nicht untätig bleiben und an Ausruhen denken könnten. Das deutſche Ideal iſt der vollkommene Staat. Der Engländer haßt dieſe Lebensauffaſſung und hält ſie für barbariſch. Alſo: hier iſt das abſolute Individuum, dort der vollkommene Staat. Die Lehre des Individuums iſt die Vergangenheit, die des Staates die Zukunft. Heute richten ſich die Blicke aller derer, die nachdenken, auf Deutſchland. Das engliſche Leben führt im allgemeinen zur Un⸗ gleichheit der Klaſſen. Die anglikaniſche Kirche iſt das Bollwerk der Oligarchie; ſie iſt die einzige Kirche der Welt, die keinen Heiligen hervorgebracht hat. 40 v. H. der engliſchen Arbeiter beſitzen kein Stimm⸗ recht; in Deutſchland dagegen haben alle Männer das all⸗ gemeine Wahlrecht. In England lebt der achte Teil des BVolkes in Reichtum, ein Drittel in der entſetzlichſten Armut, und dazwiſchen gibt es einen unbedeutenden Mittelſtand. England hat heute keinen Anſpruch ſich das Recht anzumaßen, das Ideal der Freiheit zu vertreten. Wer ſolches behauptet, iſt ein Betrogener oder ein Lügner. Deutſchland iſt zurzeit der wunderbarſte Staat der Welt. Es ſteht an der Spitze der Ziviliſation. In den letzten zwanzig Jahren hat es für die Menſchheit mehr getan als irgendeine andere Nation. Ich liebe Frankreich leidenſchaftlich, weil ich Kunſt und Literatur liebe, und ich bedauere, daß dieſes Land nicht ſiegen kann. Aber ſelbſt wenn es noch ſechs Jahre dauerte, würde das Bild dasſelbe ſein. Man kritiſiert den deutſchen Mili⸗ tarismus? Achl Die Deutſchen ſind nicht militäriſcher als andere; was ſie ſind, das iſt: geeignet zu allem. 8—40 (Schluß.) Die Erhaltung der finanziellen Kraft des Landes war die bedeutungsvolle Aufgabe der Reichsbank während der Berichts⸗ geit. Wie die Reichsbank dieſes Ziel erreicht hat, zeigt die Denk⸗ ſchrift in eingehender Darſtellung und überſichtlichen Tabellen. Sein Rückgrat, den Goldbeſtand, hat das Zentralinſtitut in den ver⸗ floſſenen ſechs Monaten um nahezu 12 Millionen Mark vermehren können. Dies Ergebnis iſt ein günſtiges, wenn bedacht wird, daß aus den Eingängen häufig foſte Summen zur Bezahlung nach dem Ausland und zur Bereithaltung für die heimiſche Induſtrie vorher abgezweigt werden mußten. Zur Stärkung des Goldbeſtandes haben auch die in Stadt und Land errichteten Goldankaufsſtellen beigetragen. Daß die Reichs⸗ bank den Einlieferern von Gold ein Gedenkblatt, bezw. eine eiſerne Gedenkmünze überreicht, ſollte noch immer mehr bekannt werden. 85 Noch, erfreulicher erſcheint der geſamte Goldzuwachs der Reichsbank während des Krieges, wenn die entſprechenden Zif⸗ ſern des feindlichen Auslandes zum Vergleich herangezogen werden. Da ergibt ſich, daß ungeachtet der außerordentlich kräftig betriebenen Goldſammlungen bei unſeren Feinden die erzielten Ergebniſſe in den Bankausweiſen weit weniger ſichtbar werden als bei uns, weil unſre Gegner zur Bezahlung der aus dem Auslande bezogenen Kriegsbedürfniſſe ungleich größere Goldmengen abſtoßen mußten, als dies in Deutſchland der Fall war.— Der Notenumlauf der Reichsbank hat begreiflicherweiſe eine weitere Steigerung er⸗ fahren, wozu die Bedürfniſſe der von unſeren Truppen beſetzten feindlichen Gebietsteile nicht unweſentlich beigetragen haben. Aber auch hier zeigt ein Vergleich mit den Ausweisziffern der feindlichen Staatsbanken, daß in Frankreich und Rußland die Zunahme des Umlaufs an Noten eine ungleich höhere iſt als bei uns. Gleichwohl darf nichts außer acht gelaſſen werden, was das Verhältnis San er Goldbeſtand und Notenumlauf verbeſſern kann. Die Reichsbank fördert daher die Ausgeſtaltung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs durch die Einrichtung der beſtätigten 16 die eine neuerdings erlaſſene Bundesratsverordnung ge⸗ affen bat. Wenn die geſamten täglich fälligen Verbindlichkeiten der Reichs⸗ hank durch den Goldbeſtand gegenwärtig in Höhe von 27,7 Prozent gedeckt werden, ſo liegt darin gegen den letzten Friedensausweis allerdings eine Verſchlechterung von 5,3 Punkten. Aber auch hier wird durch den Vergleich mit dem Auslande erſt der richtige Maß⸗ ſtab gewonnen. Es beträgt nämlich die Verſchiechterung bei der Bank von England 9,6 Punkte, bei der Bank von Frankreich 28,9 Punkte, unnd bei der ruſſiſchen Staatsbank gar 30,3 Punkte. Die ausländiſchen Wechſelkurſe geugen zwar noch immer von der Lahmlegung des deutſchen Auslandshandels. Im⸗ merhin hier inſofern eine befriedigende Entwicklung feſtzu⸗ ſtellen, ſeit der neuen Regelung des Deviſenverkehrs die deut⸗ ſchen Kurſe in verſchiedenen Ländern einen weſentlich günſtigeren De Heniſcrit über wirtſchaftche Waßuahnen Stand erreichten, während da, wo eine Verſchlechterung ſich nicht vechindern ließ, dieſe in engen Grenzen blieb. Der Bericht über die vierte Kriegsanleihe, der in der Denkſchrift enthalten iſt, bringt durch überſichtliche Gruppierung der bereits früher bekannt geweſenen Ziffern die erfreuliche Tatſache in Grinnerung, daß an dem glänzenden Geſamtergebnis eine un⸗ gewöhnlich große Zahl kleiner Zeichner und u. a. auch 420 000 Schütler beteiligt waren. Die Denkſchrift widerlegt noch einmal die haltloſe Verdächti⸗ gung unſerer Feinde, daß unſere Kriegsanleihen in der Hauptſache mit Hilfe der Darlehenskaſſen aufgebracht warden, während in Wahrheit die geſamte Inanſpuchnahme dieſer Inſtitute nicht mehr als 2,6 Prozent der gezeichneten Beträge umfaßl. Mit berechtigtem Stolz kann der Bericht dec Rcichsbank darauf hinweiſen, Deutſchland durch den Umfang ſeiner lediglich inn Inlande aufge⸗ nommenen langfriſtigen Anleihen und durch deren ſtabilen Kurs⸗ ſtand ſeine finanzielle Ueberlegenheit dargetan habe. IV. Die überaus große Zahl der in den übrigen Gruppen der Denk⸗ ſchrift beſprochenen Betanntmachungen und Vecordnungen zeigt, daß die Fürſorge der Reichsregierung ſich allen Zweigen unſeres Wirtſchafts⸗ und Rechtslebens gleichmußig zugewandt hat. Im Rahmen des vorliegenden Ueberblickb können aber füglich nur die allerwichligſten Maßnahmen hervorgehoben werden. Unter den Anordnungen im Gebicte der Rechtspflege iſt darauf hinzuweiſen, daß der verſchärflen Lage des Haus⸗ und G run d⸗ boſihzes durch eine ncue Verordnung über Zahlungsfriſten für Hypotheken⸗Kapitalien und Zinſen Rechnung getragen iſt.. Die Verordnung zur Entlaſtung der Gerichte hatte zu Härten für die Rechtsanwälte geführt, die wie vom Reichstage auch von der Reichsjuſtizverwaltung anerkannt wurden. Eine Reihe von Beſlimmungen, die der Vereinfachung des Gerichtsvorfahrens gal⸗ ten, ſo insbeſondere die Einſchräntung der Erſtattungsfähigkeit von Anwaltskoſten in geringfügigen Streitigkeiten, iſt deshalb wieder beſeitigt worden. Beſonders eingehend beſchäftigt ſich die Denkſchrift mit der von der Britiſchen Regierung eingeführten rung deutſcher Unternehmungen innerhalb des eng⸗ liſchen Weltreiches und der von Deutſchland ſeſtgeſetzten Vergeltungs⸗ maßregeln. Dieſer Abſchnitt der Denkſchrift verdient weiteſte Ver⸗ breitung. Die Darſtellung zeigt, mit welcher Rückſichtsloſigkeit und mit welchem Zynismus England vorgegangen iſt und wie es kein Mittel geſcheut hat, um ſich des läſtig gewordenen Handelsribalen zu entledigen. Wer noch eines dokumentariſchen dafür bedurfte, daß England dieſen Krieg bis zur völligen wirtſchaftlichen Vernichtung Deutſchlands zu führen entſchloſſen iſt, findet ihn hier niedergelegt. Deutſcher Rechtsäuffaſſung entſprechend, werden die von der Regierung angeordneten Gegenmaßregeln im Gegenſatz zur engliſchen Willkür mit ſtrenger Sachlichkeit, aber auch mit gebühren⸗ der Schärfe durchgeführt. Eine große Reihe von Beſtimmungen dient endlich der An⸗ paſſung der ſozialpolitiſchen Forderungen an die Kriegsverhältniſſe. Auch hier iſt das Beſtreben vorwaltend, alle Härten auszugleichen, die nach der ſtrengen Vorſchrift des durch die Abweſenheit der Millionen von Wehrpflichtigen von ihrem Wohnſitz entſtehen konnten. In ihrer klaren, gehaltvollen, jeden Ueberſchwang vermeidenden Sprache gibt die Denkſchrift ein überſichtliches Bild von der über⸗ wältigenden Fülle von pflichttreuer Arbeit, die von allen Behörden während der verfloſſenen 6 Monate zur Aufrechterhaltung und Ver⸗ beſſerung unſerer Kriegswirtſchaft geleiſtet worden iſt. Die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Serichts. Paris, 3. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeres⸗ bericht vom 2. Oktober nachmittags: Nörblich der Somme geſtattete eine Einzelkampfhandlung denFranzoſen, einen deut⸗ ſchen Graben öſtlich Bouchavesnes zu nehmen und Gefangene zu machen. Die Nacht war ſonſt überall ruhig. Flugdienſt. Feldwebel Bloch ſchoß öſtlich Bapaume einen deutſchen Feſſelballon ab. Es iſt der fünfte von ihm ab⸗ geſchoſſene Feſſelballon. 555 Paris, 3. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeres⸗ bericht vom 2. Oktober abends: Nördlich der Somme ſer⸗ zielten wir im Laufe des Tages einige Fortſchritte im Hand⸗ granatenkamf öſtlich von Bouchavesnes. Etwa 40 Gefangene und 6 Maſchinengewehre blieben in unſerer Hand. In der⸗ ſelben Gegend wurde eine deutſche Abteilung, die in der Ge⸗ gend von Epine⸗Malaſſiſe unter Feuer genommen wurde, zer⸗ ſprengt. Sie ließ etwa 50 Mann auf dem Gelände zurück. Südlich der Somme wurde ein unbedeutender deutſcher An⸗ griff gegen einen unſerer Gräben öſtlich Vermandovillers mühelos abgeſchlagen. Das ſchlechte Wetter behinderte die Unternehmungen an der ganzen Sommefront. Auf, der übri⸗ gen Front zeitweiliges Geſchützfeuer. Flugweſen. Es beſtätigt ſich, daß der Sergeant Vialett ſein fünftes deutſches Flugzeug in der Sommegegend abge⸗ ſchoſſen hat. Belgiſcher Bericht. Nachts und am 2. Oktober war die Feld⸗ und Grabenartillerie in der Umgegend von Dixmui⸗ den und in der Gegend von Steenſtraate und Böſinghe tätig. Die engliſchen Berichte. London, 3. Okt.(WeB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeresbericht vom 2. Oktober nachmittags: Wir richteten uns zwiſchen der Front öſtlich Eaucourt'Abbahe ein und ſäuberten die Gebäude des Ortes von dem Feinde. Wir ziehen auf einer Linie von einem 1200 Hards nördlich Courcelette gelegenen Punkte in der Richtung nach dem heſſiſchen Laufgraben. Wir gaben einen Teil des Regina⸗ Laufgrabens auf und unternahmen erfolgreiche Ueberfälle nördlich Neuveville⸗St. Vaaſt und öſtlich l' Aventie. London, 3. Okt.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeresbericht vom 2. Oktober. In und um Caucourt, wo es dem Feinde gelang, in den Gebäuden Fuß zu faſſen, heftige Gefechte. Wir verbeſſerten die Stellungen bei Gueudecourt und Courcelette und nahmen einen Offizier und 63 Mann gefangen. Flugzeuge warfen geſtern auf mehrere Punkte von militäriſcher Bedeutung Bomben. Ein feind⸗ licher Drachenballon würde in Flammen zum Abſtürzen gebracht. Zahlreiche Luftgefechte, in welchem zwei feindliche Maſchinen zer⸗ ſtört und vier zum Landen gezwungen wurden. Wir hatten keine Verluſte. Der Bericht Sarrails. Paris, 3. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Von der Orient⸗ Armee wird berichtet: An der Struma wieſen ſerbiſche Truppen mehrere bulgariſche Gegenangrifffe gegen die am 30. September eroberten Stellungen ab. Niedergemäht durch Sperrfeuer und Ma⸗ ſchinengewehre, brachen die bulgariſchen Sturmwellen zuſammen. Zahlreiche Leichen blieben auf dem Platze. Oeſtlich der Czerna rück⸗ ten die Serben in Fortſetzung ihres geſtrigen Erfolges um zwei Kilometer nördlich Kaimakcalan vor. Außer einer von den Serben erbeuteten Batterie wurden zwei Grabengeſchütze, die von ihnen bei dem heftigen bulgariſchen Gegenangriff vom 28. und 29. September verloren worden waren, dem Feinde wieder abgenommen. In dieſer Gegend wurden durch die Serben weitere 50 Gefangene ein⸗ gebracht. Auf unſerem linken Flügel zeitweilig ausſetzendes Ge⸗ ſchützfeuer ohne Infanterietätigkeit. Der auf dieſem Frontteil herr⸗ ſchende Nebel hinderte die Operationen. Die Küͤmpfe in Deuiſchofaſrila. London, 3. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuter⸗ büro meldet, daß der Feldzug in Oſtafrika beinahe beendet iſt. Das in dieſer Woche iſt die Beſetzung von Tabora, wo die Deutſchen von ſchwerer Artillerie über eine Front von ungefähr 30 Meilen aus den Stellungen vertrieben wurden. daß Zwangis⸗Liquidie⸗ Die Belgier drangen von zwei Seiten in die Stadt ein, während ſich die Deutſchen raſch zurückzogen. Le Havre, 3. Olt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird mitgeteilt: General Tambeur berichtet: Der Feind leiſtete den belgiſchen Streitkräften, die Tabora einnahmen, verzwei⸗ felten Widerſtand. Er erlitt ſchwere Verluſte und ließ auf dem Schlachtfeld 50 gefallene Europäer und über 300 ſchwarze Soldaten zurück. 100 europäiſche Offiziere und Unteroffiziere und viele ſchwarze Soldaten wurden gefangen genommen und vier Geſchütze, darunter zwei von 105 Millimeter, er⸗ beutet. Bei dem Einzug in Tabora befreiten die Belgier 189 europäiſche Untertanen der Ententemächte, die kriegsgefangen 5 waren, darunter 103 Engländer und zehn elgier. Englands vernichtungswille. Amſterdam, 3. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet aus Melbourne: Premierminiſter Hughes äußerte anknüpſend an die Erklärung Lloyd Georges einem amerikaniſchen Journaliſten gegenüber, daß ein vor⸗ zeitiger Frieden ein Gaukelſpiel und ein Verbrechen ſein würde. Man könne ebenſo gut von einem Vergleich zwiſchen gut und bös ſprechen, als ſagen, daß die ziviliſierteſte Nation, deren Richtſchnur, Recht, Duldſamkeit und Freiheit ſei, mit dem unduldſamen Deſpotismus Frieden machen ſollte, deſſen Motto die Gewalt ſei. Frieden ſei nur möglich in einer Welt, aus der der Feind des Weltfriedens vertrieben würde, ſonſt würde ſich nur ein neuer noch furchtbarerer Kampf vorbereiten.— Weiter meldet Reuter aus Sidney: Der Gouverneur von New⸗Südwales hat erklärt, daß die Alliierten Blut und Gold umſonſt geopfert haben würden, wenn der Sieg nicht endgültig und entſcheidend ſein werde. Ententefabeln über den Vatikan. Köln, 3. Okt.(WrB. Nichtamtl.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Bern: Das italieniſche Nachrichtenbüro Agenzia Nazionale verbreitet aus angeblich vatikaniſcher Quelle die Nachricht, Pabſt Benedikt habe gelegentlich der Abberufung des Pronuntius in Wien an Kaiſer Franz Joſef ein Hand⸗ ſchreiben gerichtet, in welchem er den Kaiſer ermahnte, zur Rettung ſeiner Seele und ſeines Thrones an den Frieden zu denken, da er die Verantwortung für den Ausbruch des Welt⸗ krieges tragel Von zuſtändiger Seite, die wir zu fragen in der Lage waren, wird dieſes angebliche Schreiben ebenſo in das Reich der Fabeln und freien Erfindungen verwieſen, wie die von derſelben Seite ſtammenden früheren Nachrichten über angebliche Schritte Pius X. bei Kaiſer Franz Joſef zur Verhinderung des Krieges im letzten Augenblick und eine Un⸗ terſchlagung der diesbezüglichen Telegramme zwiſchen Wien und dem Pabſt. Richtig iſt dagegen, daß Ohrenzeugen vor⸗ handen ſind, die den Ausſpruch Pius X. bekunden: Wenn je ein Krieg gerecht iſt, dann iſt es dieſer, den Oeſterreich ge⸗ zwungen führen muß. Die Agenzia Nazionale verbreitet im Anſchluß an obige Falſchmelduna noch die Nachricht, daß man im Vatikan eine Neuorientierungder kirchlichen Politik gegen⸗ über Frankreich anbahne, der auch die Anſprache des Pabſtes in dem zu Ende November erwähnten Konviktorium Ausdruck geben wird. Nun berichtet aber das Pariſer klerikale„Croix“ Unterm 28.September aus Rom, daß fämtliche Nachrichten, wie ſie gewöhnlich aus Anlaß von einem nächſten Konſiſtorium auftauchen, in das Gebiet der Vermutungen oder Erfindungen gehören. 5 530 Schwarze Liſten. 55 Buenos Aires, 2. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Reuter⸗ Meldung. Die Kammer hat mit großer Mehrheit beſchloſſen, die Erörterungen über den als Gegenmaßregel gegen das Vorgehen gewiſſer Kriegführenden zur Verhinderung der Untertanen am Handel mit gewiſſen Firmen ein⸗ gebrachten Geſetzentwurf bis zur Tagung des nächſten Jahres zu verſchieben. Auſſtand unker den Mongolen der Südmandſchurei. m. Köln, 3. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Ein Petersburger Telgramm aus Mukden meldet, daß unter den Mongolen der Südmand⸗ ſchurei ein Aufſtand gegen die Japaner ausgebrochen ſei. Eine gemiſchte japaniſche Truppenabteilung unter dem Befehl des Generals Sato ſei von Gunſchunlin nach Tſchanglinſchan ab⸗ gegangen, um das dorthin verlegte Reiterregiment abzulöſen, das die Verfolgung der Mongolen aufnehmen ſoll. Die ſiſchen Behörden in Mukden erklärten ſich bereit, die chine⸗ chine⸗ ſiſchen Truppen in einem Abſtand von 30 Meilen von der Bahnlinie Gunſchulin⸗Tſchangtſchatſchenſi⸗Itſchailin zu halten, da dieſe Bahnlinie von japaniſchen Truppen beſetzt wird. Man fürchtet ernſtliche Zuſammenſtöße. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbe. (Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Tagesanzeiger meldet aus Lyon: Dem Nouvelliſte de Lyon wird aus Korfu gemeldet, daß Serbien nach offiziellen Angaben im Laufe des gegen⸗ wärtigen Krieges mehr als eine Million Ein⸗ wohner, alſo 25 Prozent ſeiner Bevölkerung, verloren hat. 8 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktbr. (Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Tagesanzeiger meldet aus dem Haag: Am 27. September hat England die Ladungen von nicht weniger als 14 holländiſchen Schiffen beſchlagnahmt, die mit Waren für Holland unterwegs waren. Kopenhagen, z. Okt. (WTB. Nichtamtl.) Meldung des Ritzauiſchen Büros. In Vadſoe(Norwegen, am Varan⸗ gerfjord) wurden geſtern Abend 30 Mann von den Beſatzun⸗ gen der Bergener Dampfer„Hafnia“ und„Hekla“ gelandet. Beide Dampfer wurden geſtern Vormittag vor der ruſſiſchen Küſte, etwa 30 Seemeilen von Kiberg entfernt, von einem Die Mann⸗ deutſchen Unterſeeboot verſenkt. ſchaft wurde in den eigenen Booten von dem Unterſeeboot in Sturm und Regen nach Vadſoe geſchleppt. Geſchüftliches. Die elektriſche Beleuchtung hat während des Krieges nicht nur infolge Petroleummangels eine immer allgemeinere Anwendunz gefunden. Auch die hochentwickelte Glühlampen⸗Induſtrie hat durch die Schaffung neuartiger kleiner ſtromſparender Lichtquellen ihr Teil hierzu beigetragen. So entnehmen wir einer kleinen, allgemein⸗ verſtändlichen Schrift, über gasgefüllte Wotan⸗Lampen, welche von den Elektrizitätswerken und Inſtallateuren erhältlich iſt, daß in dieſem Jahre Siemens u. Halske die Reihe der im Vorjahre ein⸗ geführten neuen Wotan⸗„“⸗Lampen um einige kleine Typen er⸗ weitert haben. Sie werden nunmehr in Größen von 25—100 Watt als eine im Gebrauch billige, ergiebige Lichtauelle empfohlen. — Handel und Industrie. verteilen, was bei uterstützungsfonds M. 100 000(20 000), eciner Dividende von 8(i. V. vorzutragen. Dienstag, den 3. Ottober 1916. Maunheimer Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Mannesmannröhrenwerke Dusseldort. r. Düsseldorf, 3. Okt.(Priv.-Telegr.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde der Abschluß für 1915-16 vorgelegt, der einen Dividendenvorschlag von 15 Prozent gegen 10 Prozent i. V. vorsicht. Nach Abschreibungen von M. 3871417.(2 939 330) und nach Erhöhung der Rücklage für Außen stände um M. 787 338(0) bleibt ein Reingewini ausschließ- lich Vortrag von M. 16 987 224(8 120 C04). Daraus erfordert die Rücklage II M. 849 366(406 000), 1 Mill.(0) wird als Rücklage für Kriegsschäden verwendet. M..7 Mifl. werden für Betriebs- umstellung für Friedenserzeugnisse zurückgestellt. Die Dividende an der das gesamte Aktienkapital von 72 Mill. M. diesmal voll teil- nimmt, eriordert 10,8 Mill. M.(i. V. 6 650 000 M. da 11 Mill. M. neue Aktien nur zur Hälfte dividendenberechtigt waren). Der Vortrag erhöht sich von M. 1 761 400 auf M. 2077 606. Die Aussichten für das laufende Jahr werden als günstig bezeichnet. Westtälische Eisen- und Drahtwerke.-G. zu Werne bei Langendrecr. r. Düsseldorf, 3. Okt.(Priv.-Telegr.) Nach dem Rech- nungsabschluß für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 191516 beträgt der Betriebsgewinn M. 2 292 333(1 101 374). Nach Abzug aller Unkosten und Ahschreibungen verbleibt ein Rein- gewinan von M. 623 807(120 628), der sich um M. 325290 (319 609) Vortrag auf M. 959 008(440 237) erhöht. Nach zwei dlividendenlosen Jahren kaun die Gesellschalt dic Ausschüttung derselben wieder aufnehmen und für 1915·-16 6 Prozent Dividende i dem Aktienkapital von 8,4 Millionen Mark ins- gesamt M. 504 000 erfordert. Vogtiandische Maschinenfabriit vorm. J. C. und 1. Dietrich.., Plauen i. V. Plauen(Vogtlanch, 3. Okt.(Priv.-Tebegr.) Der Auf⸗ sichtsrat beschloß in seiner heutigen Sitzung, der auf den 6. Noyember einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent (.. V. 6 Proz.) vorzuschlagen. Der Reingewinn beträgt ein⸗ Schließlich des vorjährigen Gewinnvortrages von M. 1 015 143,18 (1123 601,70) nach M. 550 366,84(384 108,68) Abechreibungen M. 2016581,85(1 576143,18). Die Dividende eriordert bei 5,5 Mill. Kark Aktienkapital M. 525 000(315 000), Tantiemen und Grati- kationen M. 95 807,72(26 0000. Der Spezialreserve sollen Mark 00 000(i. V. dem Delkrederekonto M. 200 000), dem Arbeiter- für Kriegswohlfahrts- zwechbe M. 50 000(0) überwiesen werden. Der Vortrag erköht ich auf M. 1 045 774,13 6l 015 143,18). Alexunderwerle A. von der Nahmer.G. In der Aufsichtsratssitzuug der Gesellschaft wurde beschlos- u, der Generalversammlung vorzuschlagen, aus dem nach Ab- Areibungen von M. 325 942(252 538) i..) verbleibenden Kein- Swinn des Geschältsjahres 1915-16 von M. 600 871(692 798) M. 06 000(1 000) zu Rückstellungen zu verwenden, M. 75 000 (50 000) für Kriegswohlfahrtszwecke bereit zu stellen, der Be- triebekrankenkasse M. 10 000 zu überweisen und nach Verteilung 0) Prozent M. 58 480(62 909) 9 BEuderus'sche Eisenwerke an Wetzlar. Niach dem Bericht des Vorstandes brachte das erste Halbjahr leblakten Geschäftsgang und ein befriedigendes Gewinnergeb.vz. Sämtliche Zweige des Betriebes sind zurzeit stark beschäftigt. Es wurde eine Vergrößerung der Stahlgießerei be⸗ schlossen. Der Besitz an Eisensteinieldern konnte durch Er- werb benachbarten Grubenbesitzes in vorteilhafter Weise er⸗ Weitert und abgerundet werden. Unter den üblichen Vorbehalten darf mit einer Erhöhung der Dividende(ür das Vorjahr 5 Prozent) wohl gerechnet werden. Gesellschatt tur elektr. Hoch- und Untergrumdbahnen. ie Hoch und Untergrundbahn(ohne die Schöneberger, Wil- mersdorfer und Dahlemer Bahn) beförderte im Monat Sepiember 1916 6127 205 Personen gegen 5 398 985 Personen im gleichen Monat des Vorſahres. Die Einnahmen betragen M. 808 545 gegen 700 671. Die Betriebseinnahmen seit dem 1. Januar 1916 betragen M. 7 336 805 gegen 6 448 278 im Vorjahre. Die Flachbahn War- schauer Brücke-Lichtenberg vereinnahmte im September 1910 M. 14 633 gegen M. 11 730 im Vorjahre. Aligemeine Berliner Omnibus⸗-.-G. Die Brutto-Ergebnisse des Pierde- unc Automobilbetriebes betrugen in der Zeit vom 1. bis 30. September 1916 M. 383 345 (gegen 447 700 in der gleichen Zeit des Vorjahres), mithin gegen 1915 weniger M. 59 454. Rrauerel schwurtz-Storchen.-., Speyer a. Rh. Die Gesellschaft veröffentlicht im Anzeigeteil die Nummern der am 2. Oktober 1916 ausgelosten Teilschuldverschreibungen der Bayerischen Bierbrauerei- Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer, welche bekanntlich durch den 1914 er⸗ folgten Erwerb der Brauerei zum Storchen in Speyer a. Rh. in die Brauerei Schwartz-Storchen.-G. ausgedehnt wurde. den 4½ proz. Teilschuldverschreibungen von 1886, deren Um- VoOri lauf Ende September v. J. noch M. 85 500 betrug, sind jetzt wei⸗ tere 15 Stück, und von den 4% prozentigen Teilschuldverschrei- bungen von 1890, von denen Ende September v. J. noch Mark 320 500 umliefen, weitere 36 Stück zur Rückzahlung gezogen wor⸗ den. Die Einlösung erlolgt vom 1. Januar 1917 ab zu 105 Proz. U. a. bei der Pfälzischen Bank in Ludwigshafen a. Nch. Vom genamiten Zeitpunkt ab hört die Verzinsung der gezogenen ztücke auf. Rückständig von der vorigen Auslosung der Ausgabe 800 sind noch vier Stück, deren Nummern ebentalls in der An⸗ eige veröflentlicht werden. Das Firmenrecht der Aktiengesellschaften. ec. Bekanntlich ist es den Aktiengesellschaiten verwehrt, mehr als eine Firma zu führen. Nun kann sich jedoch unter Umständen das Bedürfnis herausstellen, neben der eigenen Firma noch eine weitere Bezeichnung zu führen, z..b dann, wenn eine Aktienge⸗ Sellschaft ein ſremdes Unternehmen erwirbt, welches seinerseits unter einem bestimmten Namen gut eingelührt war. In einem Solchen Falle kann, wie das Reichsgericht jetzt entschieden hat (Irteil vom 29. September 1916), die Aktiengesellschaft die zweite Senennung als Etablissementsbezeichnung neben ihrer bisherigen irma weiterführen. Fruchturkundenstempel. Von verschiedenen Seiten wurde eine einheitliche Regelung der Entrichtung des neuen Fraclturkundenstempels und zwar durch den Frachtzahler angeregt. Wie die Aeltesten der Kaulf- mannschaft von Berlin erfahren, ist eisenbahnseitig Bestimmung Setroſſen worden, daß bei Wagenladungen die Reich stempelabgabe auch vomm 1. August d. J. an, in der seitherigen Weise, also vom Frachtzahler erhoben wird. Nur ini Stück⸗ gut und Expreßgutverkehr sind die geringfügigen Stem⸗ pelbeträge von 10 bezw. 20 Pig. stets om Absender zu tragen. Die Eisenbahnverwaltungen haben nämlich aus dienstlichen Grün- 17374000. 204100 Notenumlauf Geschäft von geringem Umfang. und Lecerfabrik den beim Stückgut und Expreßgutverkehr vou der gesetzlichen Ermächtigung Gebrauch gemacht, die Einlieferung von Frachtur- kunden mit auigeklebter Stempelmarke oder eingedrucktem Stempel von Absender zu verlangen. Denn schon bei mittleren, besonders aber bei den großen Abfertigungen würde das Aufkleben der Stempelmarken eine erhebliche Verzögerung bei der Annahme zur Folge haben, auch die Buchung und Verrechnung der zahlreichen geringen Beträge eine beträchtliche Arbeitsvermehrung verur⸗ Sachen und zu einer Verstärkung des Perscnals zwingen. Unter diesen Umständen werden die Versender, soweit sie nicht vertrag- lich die Tragung dieser Kosten übernommen haben, sich in der Weise schadlos halten müssen, daß sie die Abgabe den Empfän- gern in Rechnung stellen. Reichsbeihilfefür die Leipziger Messe. Die nationalliberale Reichstagefraktion hat beschlossen, eine Resolution einzubringen, in der zur Förderung der Leipziger Messe eine jährliche Reichsbeihille von einer Million Marlc ge⸗ ſordert wird. Zeichnengen auf die tünſte Kriegsanleihe. Rlieinische Bauerugenosseuschaftskasse Köln 14 Mill. Mark. Städtische Sparkasse Worms 10,5 Mill. Mark. Städtische Sparkasse Elberield erhöht von 10 auf 12 Mill. M. mit Rücksicht auf den regen Eingang von Zeichnungen seitens der Sparer. Städtische Sparkasse Halio a, d. Saale 8 Mill. Mark. Allgemeine Ortskraukenkasse, Koblenz 20 000 Mark. Deutscher Gruben- und Fabrikbeamtenverband, 1,75 Mill. Mark. Wagenbau-Aktien-Gesellschaft, Wismar i.., 500 000 Mark. Leopold Gadiel, Berlin, 100 000 Mariz. Argus Motoren-Gesellschalt m. b.., 100 C000 Mark. Curt Hamel, Inhaber der Verlagsanstalt Augustin& Co., Charlottenburg, weitere 25 000 Mark. Bochum Reinickendorf-Ost, Türkenlosdreffer. Wie uns das Bankhaus A. H. Heymann& Co., Berlin, Hinter der Katholischen Kirche 1, mitteilt, entüelen in der diesmaligen Ziehung folgende Elaupttrefier auf: Nr. 1 243 184 200 000 Ers., Nr. 1 822 258 und Nr. 1 236 772 je 4000 Frs., Nr. 1 810 878 1250 Frs. Stand der Badischen Bank am 30. Sehtember. gegen die 85 gegen die 1915 e Vermögen(in Mark) 1916 6452391— 1033 Metailbestand 6478 252— 1792 Reichs- und Darlehns- 273332— 254 Kassen-Scheine 856 106 882 906040— 76650 Noten anderer Banken 2140940— 150660 14988 550-— 719986 Wechselbestand 14450834— 83427 10134996.— 2621700 Lombarddarlehen. 4165500— 229750 1154205— 3226874 Wettpapierhestand 51309904- 051412 6820025— 4577504 Sonstiges Vermögen 18870522— 9362953 Veerbindlichkeiten. 9000000(unver.) Grundkapital 2250000(unver.) Rücklagen 9000000(unver.) 2250000(unver.) .19360500— 140 200 10051642— 9289087 Tägl. fällige Einlagen 10050214— 8628214 13412494j- 28486 Son. Verbindlichkeiten 15414294. 79799 Metalldeckung des Motenumlaufs 33,46% gegen 33,71% in der Vorwoche und 37,13/ im Vorjahr. Im Zusammenhang mit dem gesteigerten Bedarf an Zahlungs- mittein zum Viertelahreswechsel und den am letzten September- tage erfolgien freiwilligen Vollzahlungen auf die fünfte Kriegsanleihe hat unsere heimische Notenbank in der Be⸗ richtswoche bedeutende Ansprüche befriedigen müssen, die sich hauptsächlich in Mehrabhebungen der täglich fälligen Einlagen von 8,03 Mill. Mark geäußert kaben. Der gesamte Ein- lagebestand ging imolgedessen auf 10,95 Mill. Mark zurück. Er ist immer noch um 9,9 Mill. Mark gröger, wie vor Jahresfrist. Der Wechselbestand hat sich nur um 83 427 Mark auf 14,46 Mill. Mark erhöht, bleibt also hinter dem Bestand vom 30. Sept. 1915 noch um 053 Mill. Mark zurück. Die Lombardanlage konnte so- gar um 220 750 Mark auf 4,10 Mill. ermäßigt werden, sodaß sie um ganze 5,97 Mill. Mark kleiner ist, wie vor Jahresirist. Der Notenumlauf erfuhr nur eine verhältnisnäßig kleine Steigerung um 140 200 Mark auf 19,30(i. V. 17,37) Millionen. Befriedigt wurden die Anforderungen hauptsächlich durch Ermäßigung der „sonstigen ktiva“ um 9,36 Mill. auf einen Betrag von 18,87 Mill., der immer noch um rund 12 Mill. gröger ist, wie zur gleichen Vorjahrszeit. Für die fünfte Kriegsanleihe eröffnen sich hiernach sehr günstige Aussichten, da noch vor Bekanntwerden des Zeichnungsergebnisses schr bedeutende Beträge bereits frei- Willig eingezahlt worden sind. Bauk für Thüringen, Die Generalversammlung genchmigte sämtliche Anträge der Verwaltung und setzte die Bividende auf 8 Prozent jest. Ans der Wunlkwelz. Das Berliner Bankhaus C. H. Kretzschma x zeigt jeizt an, daß es am 1. Oltober von den bisherigen Direktoren der Nationaſbank für Deutschland, Martin Schiff u. Paul Müller sowie yon Dr. Erwin O. Breltauer übernommen wurde, die es unter Beteiligung der bisherigen, jetzt ausscheidenden Inhaber Carl Hermann Kretzschmar und Ludwig Berl, als Kommandit- Gesellschaft weiterſühren. Frankfurter Wertpapterbörse. Frankfurt a.., 3. Okt.(Priv.-Telegr.) Die feste Haltung hielt auch heute im freien Börsenverkehr auf den meisten Märklen an. So wurden auf dem Montanaktien⸗ markt, der vorwiegend ſeste Tendenz zeigte, Harpener, Boch- umer, Gelsenkirchen und Oberbedark lebhaft umgesetzt. Buderus konnten sich mähig beiestigen. Interesse bestanc auch für van der Zypen und Friedrichshütte. Rüstungswerte waren fast durch- weg höher. Köln-Rottweiler, Rheinisch-westfälische Spreugstofie, Fheinmetall, Daimler, Hamburger Dynamit wurden bevorzugt. Unter den Industrieaktien wurden Mönus und Kleyer reger umge⸗ Selzt. Gute Meinung bestand ferner für Elektrowerte. Größere Umsätze bemerte man in Schuckert, AEG und Felten&. Guillcaumte. Schiffahrtsaktien kaum beachtet. Chemische Wierte bei stillem Verkehr bellauptet. Am Rtentenmarkt blieb das Heimische Anleinhen gut be⸗ hauptet, lür heimische ültere Anleihe zeigte sich Nachfrage. Fester lagen Japaner, Rumänen schwächer. Privatdiskont 476 Prozent und darunter. Später wurde das Geschäfit ruhiger. Höhere Kurse wurden für Munscheid(Gelsenkircuener Gußstalih Spier genannt. Die Börse schloß bei fester Tendenz. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 3. Oktober(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 9. 8 Geld Brietf Geld Brief Newyork 1 Dollau.48.50.48.50 Holland 100 Gulden 227.25 227.75 227.25 221/5 Dänemark 100 Kronen.. 15625 156.75 156.25 156.75 Schweden 100 Kronen. 150.— 15050 159.— 159.50 Norwegen 100 Kronen. 158.75 150.25 158.75 159.25 Schweir 100 Franken 106.37½106.02½ 106.37½ 10662½ Oest.-Ungarn 100 Kronen.. 63.95 69.05 68 95 6009.05 Bulgarien 100 Lœva D 80.— Berlin, 3. Okt.(Prahitb.) Bei zuversichtlicher Stimmung herrschte an der Börse ziemlich angeregtes Ge⸗ schält bei steigenden Kureen in einer grsßeren Anzall Industrie- rheinische Spreugstoffe, aber auch Rheinmetall, Ober⸗ schlesischer Eisenbahnbedarf, Deutsche Waffen, Thale Eisenhütte, sowie Mix 8. Genest eriuhren ansehnliche Besserung. Auf die Dresdner Bankaktien wirlcte die günstige Mitteilung über den Halbjahresabschluß anregend. Der Anleihemarkt behielt bei stillem Geschäft die Sseste Haltung bei. Tägliches Geld 4½ Prozent. Devisenkurse un- verändert. Newyorker Wertpapierbörse. NEWVORKk, 2. Oktober.(Devisenmarkt⸗) * 30. 2. 20. Tendenz für Geld.—.——.— Wechsel auf London Geld auf 24 Stunden(80 Tage) 471.50(.71.50 (Lurchschnittsrate).50 nom. Weohsel auf London Geld letztes Darlohen.25 nom.(Cabie Transfers)..78.45.78.45 Siohtweohsel Berlla. 70.75 nom. Süber Bullloen. 69.12½ 88.12½ Siohtwochsel Paris.583.50.83.— Rew-Vork, 2. Oktober(B0nds- und Ak'lenmarki). 00 2. Aoht. Top. Santa Fô 40% Hissouri Paolflo 4* 4* R 108” 106/ͤ Hat. Railw. of. ü* 7 8 715 United States Corp. Corps lHew Vork centr. o. 108%/105% 5% Bonds. 1064½/%[108— do. Ontarlo& Western. 2½ 280% Acht. Top. Santa.. 106/ 106%8 Rorfolk& Western 139%/ 138% 0. Prefl. 4 7 100/ Korthern Paclfio 113½ 112 Balumore& Ohio. 88/ 88¼ Penneylvantaa—83*8 53.— Canadlan Paclfto. 179½ 177½/ Readlüüg.— 11½c 112½ Ohes, O0O 66.— 66%8[Shic. Rok.sl.& Pao. 16% 18/ Ohic. MIIw.& St. Paul. 96.— 96—[Southern Paoifio. 101%8 101%/ Denever& Rio Grande. 13/ 13½g. Southern RaILUDn. 8½ 28½ ESE 39/ South. Railw. pret. 68.— Erle lst pref. 54— 51—[ Unlon Paolfio 149% 150— Erie 28t prei. 45— 45—[Wabash pref.%½ 51 Groat Mothern pref. 119ſ¼ 116¼ Amerio. Gan. 650½.— Ulinols Centra 105½ 105/ Amer. Smeſt.& Re. 122½ 118% interborsugh Cons. Corp. 17%8 17% Anad. Copp. Min. 86/ 97. do. do. pret. 73—73— J Bothlehen Steel. 555.— 560 Kansas City& Soukern 25.60 26¼ Lentral Leather 72— 27% 0. pret. 60— 59½ int. Merio. Marine 46½ 44% do. do, prel. 121/ 129— toulsville u. Hashyllie. 133— 132½ Unit. Stat. Steels o. 117% 117½ Missourl Kans.& Texas 3⁰ 4— 1 Untt.Staat.Steol pr.... 121— 121½ Aktlen Umsetz 990 000( 680 000) NEWVORk, 2. Oktober(Ergängsungskurse). 2. 30. 2. r. North. Ore Cert. 44½ 45½ 1 General Eleotr. 1179½ 181% Lehigh Vallex. 64½ 634½ Mational Leacltcd. 69½% 79— Union Pacifio preI. 83— 33½ Utah Copper oom.. 5 950 Consolidated Gas. 1133½ 133.— 6( EWVORK, 2. Okiober(Ergänzungskurse). 20. 39 200. Batt. Ohio 4% Sde. 95/ 957½ 4% Unlon Stat. 110—16 Ches. Ohlo 4% ES2.—— 65% Henver Rio Gr. pr. 33— 33.— 4% Chlg..lsl.& PaX. Miss. Cans. Tex. pr. 10—10— klest& BR.&..88.9347. 7½ J1½] West Harylantd 30— 29½ Rorm. Pac. 3 8d8.. 66½ 56½[ Amerloan Ganprel.. 114—115 . Pab. Pr. Lien 480Css..93— 92½ Amerio. Lobom. o. 6% 7% St.Loulsé San..R. 4. 79.— 73— do. Sugar Ref... 112—112 SrLoulgé, San. F..5. 72½[72.—- Rexio. Fefrolenm 100/ 16½ South, Paciſio oonv. Vrgin. Car. Chem. o. 416 42 41929 N/8 Bonds. 88½/ 386% SearsRoebuck ooW.. 208¼ 205— UnlonPao. C. 4% Bds. 94½[84% WIB. Newyork, 2. Olct. Die Börse zeigte zu Begiun des neuen Berichtsabschnittes eine schwankende Haltung⸗ Auch die Umsätze waren nicht so lebhait, wie in der Vorwoche. Sie bezifferten sich auf 990 000 Stück Alctien. Bei Eröffnung herrschte eine stramme Tendenz vor. Bald nach den ersten Um- sätzen war die Stimmung schwankend da durch starke Ab⸗ gaben der berufsmäßigen Spekulation das Kursniveau her⸗ untergedrückt wurde. Der der Börse innewohnende leste Grund- ton trat spater wieder ausgesprochen hervor, als sich Nür Nortolk unck Western und andere Kohlenbahnen gute Kauilust bemerkbar machte. Der Schluſß war unregelmäßig. Londoner Wertpapierbörse. Lohdon, 2. Ontober. 8 20. 28. 4½ Konsol. 59—59% Balumore———— Bio Tinto.624½ 62½ 5 Kcbentia. 58—— Lenad. Pao. 108,. 168/, agtereg 1½ 120 4 Braslllan.——— Erie—— 42⁵ De Beers. 12½ 12% 4 Jahaner.. 70¼ 70½ Pennsylva.—.— e0% Soldtidels%8—— Portuglesen 56.———[South, Pao.. 108¼ 108¼%[Kat. R. Mex. 2/8 5 Rassent906 69%/ 39½ Unlon Pad.. 157½ 188%½ Randmisee. Is 3½ WeRuss. 1909 795%/ 31¼[Steel.. 123¾ 12%8[Pr. biskont. 9% 8% 4½ Kriegel.——— Anacondac. 20%—— ISiderr. 3½ 32½ Berliner Prodaktenmarkt. Berlin, 3. Okt. Frühmarkt. Em Warenhandel ermittelte Preise.) Spelzspreumehl M. 11—13 per 50 kg, Pferdemöhren M. .25—.50 per 50 kg, Spörgel M. 115—125 per 100 leg, Wiesenheu M.—.50 per 50 kg, Kleeheu M..50—7 per 50 kg. Getrochcnete Runkelrübenblätter M. 20 per 50 leg, Runkelrüben M..10, neue Seradella M. 44—40 per 50 kg, Saatlupinen M. 55—70 per 50 kg. Getrocknete Runkelrübenschnitzel M. 25—35 per 50 kg. Berlin, 3. Okt. Wenn auch das Wetter kühl bleibt, so lauten die Berichte über die Kartoffelerute verhältnismäßig belriedigend. Im Verkehr hielten sich die Umsätze in bescheidenen Grenzen. Ruhiger war das Geschäft in Rüben. Seitens der Kreisverwaltun· gen und Kommunen war regere Nachfrage, doch zeigte sich das An- gebot nur zeitweilig etwas größer, so daß die Preise, Soweit solche zu erfahren waren, im allgemeinen steigen konnten. Infolge der Unmöglichlceit, Kraftfutter zu erlangen, richtete der Konsum Sein Augenmerk im vermehrten Maße auf Ersaizstoffe, von denen ins besondere Spelzspreumehl zu gut behaupieten Preisen gekauft wurden. Am Saatmarkt sind Saatgetreide und Seradella gefragter, Während für Lupinen noch wenig Interesse besteht. 5 Chicagoer Warenmarkt. CH1A00, 2. Oxktober. 20 8 2, 80. 8 320. Weiren dez.“ 156.6 152.— Sohmalz Spock. 142-1%— pr Mal. 155.¼ 154.¼ pr. Dez...13.37 14.30 Sohwelne Hais Okt. 66.— 63.[Pork: Okt. 26.35 28.07 lelohte.60.65 pr Do2. 74. 73./ r Dez. 22.40 26.65 Sohw,er..55.60 tHafer Dez. 46./0 46.7/[fülppen Sohwelne⸗ 189 Sohmelz: pr. Okt.. 13.900 14.45 Zut. I. West. 103 000 41 88 pr. Okt. 14.32 14.40 pr. Dez..—] 13.87 dv. Chioag. 38 000 14000 Chicago, 2. Okt.(WITB.) Der Weizenmarkt eröſinete mit c höheren Preisen auf ungünstiges Wetter im Nordwesten und in Kanada, bessere Nachfrage der Mühlenbesitzer, sowie auf Ex Portnachfrage. Dal im späteren Verlauf ungünstige Eruteberichte aus Argentinien gemeldet wurden und an die Produktenmärkte im Nordwesten des Landes nur kleine Zufuhren ankamen, schloß der Markt in fester Haltung. Der Maismarkt eröffnete stetig und die Preise waren 6 höher im Einklang mit der Haltung des Weizenmarktes, sowie aui Käuſe der Firma Armour, Deckungen, und auf kleine inländische Zufuhren. Schluß ſest. Newyorker Warenmarkt. HEWVORK, 2. Oktober. Saumwiolle 2 8 30,[Weizen herd 20. 30. 18000 Zuf. Atl. Räf. 20000 pr Okt..16.06/ 15.44/ Wt..2 neue 184./,164.— im innern. 30000 32000 pr Do2...182/ 15.62/ Mo. 1 Motdern Exp. n. Engl. 4000 S1000 Terp(Se 43.½.½(buluth) 163./ 183.— Exp. n. d.&t. 34000 5000erpéhvork non, 46.46 pr Sent.. NVork iok 16.42 16.—Schmalz WSi 14.67 14.85 pr Okt..— pr Okt...18.62 15.80 Taig spezlal 10.% 10. Mais 10“æb̃ 89./½ 8/% pr Nov.. 13.94/ 15.84 Zuck. 96 Tst. 658-604/577-09/ Hehl Spr. pr Dez.. 16.51 16.06 1oko.½.½ Wh. ol.(ncu) 710720 730728 pr Jan. 176.65 16.10 Katfee Septſ.65.76/ Kleesam ld 16.55 16.— br Febr..16.22 18.18/K der 97 goi do. e 1850 15350 er Hürz.16.78 18.50 f. en 87 G67/Eictir. Kupf. pr März.16.92 16.39 ärz.800.95/ fohzion.. 3825⸗27 8925⸗75 Orleansik 16.00 15.50 Aal.94].051 Petroleum. Washington, 2. Okt.(WITB.) Das Ackerbaubureau schätzt den Durchschnittsstand der Baumwolle auf 56,30 Prozent, den Er- trag auf 11 637 Ballen(15 600). Geberseeiseke Schfffs⸗Telegramme. EHolland-Amerika-Länie Rotterdam. Der Dampier„Nieuwe Amsterdam“, welcher am 16. Septenber von Rotterdam ahfuhr, ist am 1. Oxktober in Newyork eingetroſten. 6. Seite. Mannheimer Seneral⸗Aueiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den. Dctoder En- An der Waſſerkante. Roman von B. v. d. Eider. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Vielleicht wäte er trotzdem längſt verheiratet, wenn er nicht einen beſonderen Geſchmack hätte. Nicht die ſchönen Gartenblumen liebte er, die auf ihren ſchlanken Stielen dar⸗ auf warten, gepflückt zu werden; ihn lockte eher ein verwehtes Mohnblümchen im Felde oder eine wilde, blaſſe Anemone, die im Dorngebüſch verſtrickt blühte. Kaſcha war keine von beiden. Aber ſie war eigenartig, ſie war ganz anders als alle Mädchen, die er kannte, ihr gan⸗ zes Weſen atmete Liebesſehnſucht, und doch zog ſie ſich ſcheu vor ihm zurück. Ha, war er nicht ſtark genug, um ein Weib zu gewinnen? Doktor Stahl war gewohnt, immer gerade auf ſein Ziel loszugehen. Er überſtürzte ſich dabei keinegswegs; aber er nahm große Schritte. Was andere durch Klugheit und Ge⸗ wandtheit erreichten, ward ihm mühelos durch die Macht ſeiner Perſönlichkeit. In der folgenden Zeit ſchaute der Doktor faſt jeden Tag bei Bubbers ein. Es mußte ſchlimm um Obbe ſtehen, denn er blieb manchmal ſtundenlang in ihrem Stübchen. Die Alte fühlte ſich angeſichts dieſer Tatſachen wirklich leidend, ja, ſie bildete ſich ein, ihr Appetit wäre ſchon im Ab⸗ nehmen. Sie fing ſogar an, an den nahen Tod zu denken und ſummte nur noch geiſtliche Lieder vor ſich hin. Da machte ſie eines Tages die Entdeckung, daß es mit Hartwich Stahl und Kaſcha Kornelius nicht ſeine Richtigkeit hatte. Die Kleine wurde jedesmal rot und weiß, wenn er kam und ſah aus, als wenn ſie davonlaufen wollte; dann trat er ihr in den Weg, ſah ihr tief in die Augen, und ſie blieb. Die Alte kannte das. Sie war doch auch einmal jung geweſen und hatte Roſen im Haar getragen. Von dieſem Augenblick an atmete ſie auf. Ihre Krankheiten machten ihr keine Sorgen mehr. Sie wurde wieder vergnügt. Ihre Slricknadeln klapperten, ihr Liedchen klang: „Im Roſengarten, Wich ich deiner warten, In grüner Allee, 3 Im weißen Klee.“ E„Es iſt Meerleuchten! O Kaſcha, das mußt du ſehen!“ Mit dieſen Worten kamen Stine und Liete eines Abends hereingeſtürmt. „Wir waren draußen. O, wie das Meer ſprüht! Wie ein Funkenregen ſieht es aus, und auf dem Wellengekreäuſe liegt ein goldiger Flimmer. Herrlich, ſage ich dir!“ Kaſcha zeigte wenig Luſt, fortzugehen. Es war am Tage gewſterſchwi ſchlaſſ. 12) geweſen. An ſolchen Tagen war ſie immer „Geh' doch mit Kind!“ winkte Obbe.„Die Meerfrauen haben ihren Feſttag. Das mußt du ſehen. So etwas kommt nicht alle Tage vor.“ Die Sehnſucht nach Schönheit regte ſich in Kaſcha. Sie ſchlang noch ein dünnes, mattgelbes Geſpinſt um ihr Haar; dann ließ ſie ſich ſortziehen. Balb waren ſie am Strand. Es war ſo dunkel, daß man niemand erkennen konnte. Liete warf einen Stein ins Waſſer. Hochauf ſpritzten die ſtrahlenden Tropfen und zogen ſchim⸗ mernde Kreiſe. Die jungen Mädchen beugten ſich hinaus, ſchöpften die Hände voll von dem leuchtenden Naß und ließen es langſam herunterrinnen. Ihre Hände ſchienen in Gold getaucht zu ſein. Jeder Tropfen glich einer Goldperle.“ „Iſt das nicht wunderbar?“ „Ja, es iſt herrlich!“ ſagte Kaſcha. Sie liebte die rauhe Nordſee nicht gerade; aber heute überwältigte ihr Zauber ſie doch. Hein Stimme. „Wollt ihr mit rudern?“ „Ja, o jal“ Ohne ſich zu beſinnen, ſprangen die beiden davon, dem Hafen zu, wo das Boot angekettet lag. Bubbers kam heran. Man erkannte ihn nur an der Kaſcha blieb allein zurück. Das Schwanken auf dem Waſſer verurſachte ihr ſtets ein Schwindel⸗ und Furchtgefühl. Aus der Ferne ſchaute ſie zu, wie die drei hinausfuhren, auf das brennende Waſſer. Wenn das Ruder ſich hob, ſprühte es jedesmal auf wie eine Feuergarbe, und eine leuchtende Fährte zeichnete ihre Bahn., Immer dunkler wurde es. Immer ſchöner flimmerte das Waſſer. Vereinzelt ſtand hier und da jemand und ſah un⸗ beweglich dem ſeltenen, prächtigen Schauſpiel zu. Der Anblick war etwas für Kaſchas ſchönheitsſuchende Seele. Sie glühte vor Wonne. O, wer das malen könnte! Wiederholt ſchloß ſie auf einen Augenblick die Augen, um dann deſto ſchärfer zu ſehen. Vom Deich herunter kam jemand mit ſtarken Schritten auf ſie zu. Obgleich man in der Dunkelheit niemand klar er⸗ kennen konnte, wußte ſie doch ſofort, daß es der Doktor war. Sie wollte ſchnell davon gehen— er hielt ſie auch nicht feſt—, aber ſie blieb doch wie gebannt ſtehen. Er trat ſo nahe an ſie heran, daß er ihr in die Augen blicke nkonnte. Die erſchienen heute noch ſchwärzer als ſonſt. Es blitzte und flackerte darin. Eine heiße Angſt war über das junge Mädchen gekom⸗ men. Als er ſie anſah, fühlte ſie ſich mit einem Male klein, flatterken davon. Dabei überrieſelte willenlos; ihre Gedanken ſie ein ſüßer Schauer. „Mädchen,“ ſagte er in innigem Ton, ſo leiſe, wie er nur ſeine ſtarke Stimme zu dämpfen vermochte. Kaſcha ſtreckte, noch ehe er ſie anfaßte, Hände aus. abwehrend die „Ich will nicht!“ rief ſie, und dann ſiel ihr ein, daß er ja noch gar nichts von ihr gefordert hatte. 5 „Ich muß nach Hauſe, ſetzte ſie hinzu. „Ich begleite Sie.“ Er fragte gar nicht 9 um Erlaubnis, ob er mit ihr gehen dürfe, ſondern nahm einfach ihr Händchen und legte es in ſeinen Arm. So ging ſie neben ihm und konnte kaum Schritt halten. Er fühlte, wie ſie bebte. Sie ahnte inſtinktiv, daß in dem Mann die Leidenſchaft emporloderte, daß er ſie an ſich ziehen und ſie küſſen würde, wenn ſie nicht ſchnell, 9 ſchnell nach Hauſe käme. Ihre feine, unberührte Seele ſträubte ſich dagegen. Eine ſeltſame Bangig⸗ keit hielt ihre Seele umfangen. Sie ſehnte ſich danach, in ſeinen Armen zu ruhen, und doch war es ihr, als müſſe er ſie er⸗ drücken. War das Liebe? Ihr war es, als ob ſie ihn wirklich liebte; aber ſie hatte dabei doch das Gefühl, daß ſie an ſeiner Seite unglücklich wer⸗ den müſſe. Wie gut, daß ich dich endlich einmal allein treffe. Ich habe mich nach dir geſehnt.“ Er ſagte ohne weiteres du zu ihr. Er fragte nicht, ob ſie ihn liebte. Das erſchien ihm alles ſelbſtverſtändlich, Er liebte ſie und nahm ſie ſich zu eigen kraft ſeiner Macht. Jetzt waren ſie dei Fiſcher Bubbers Hauſe angelangt. Sie wollte ſich ihm entziehen, aber er hielt ſie feſt, umſchlang ſie mit ſtarten Armen und küßte ſie, daß ihr der Atem ver⸗ ging. Als er ſie dann losließ, ſchlüpfte ſie ohne ſich umzu⸗ ſehen davon und eilte hinauf in ihr Stübchen. Hier ſaß ſie lange und ſtarrte mit glühenden Augen ins Leere. Sie preßte die Hände meinander. 5 „Ich haſſe ihn,“ murmelte ſie,„o, wie ich ihn haſſe!“ Wenn ſie aber jemand gefragt hätte, warum ſie ihn haſſe, ſie hätte antworten müſſen: weil er mich das Zittern gelehrt hat, das Zittern vor einem Manne. „Ich haſſe ihn,“ wiederholte ſie, und alle Nerven an ihr bebten. Eine halbe Stunde ſpäter damen Liete und Stine nach Hauſe. Mit fröhlichem Gepolter ſtürmten ſie die Treppe herauf. Da ſaß Kaſcha am Fenſter. Sie trug noch den Schal. Ihre Augen blickten verſchleiert. „Ach, ſei nicht böſe, Kaſcha; es war zu himmliſch. Wie waren beinahe gekippt. Aber da hätteſt du Hein ſehen ſollen! Wie ein Kapitän fuhr er uns an.„Du, denkſt wohl, das Boot iſt'ne Waſchbalje?“ ſagte er zu Stine,„dir macht es wohl Spaß, auf der Nordſee herumzutreiben?“ „Ach, wir haben uns eins gelacht... aber nur heimlich.“ „Ach Kaſcha, du biſt doch wohl böſe, weil wir dich allein gelaſſen haben? Zeig' mal deine Augen! Haſt du geweint? Iſt dir etwas paſſiert? Kaſcha, ſei doch bloß wieder gut. Wir wollen es ja nie wieder tun.“ (Fortſetzung folgt.) . euunm, 2 ,T, 25 . Nan venlancge Inponmstions- Hateæniæl bei den Slektrixſtαt e’ α Dll ——— S S Beſteckend Ichune, Lerm ⁰. 25 20 vett.. vαοσ Lictrt uιd dee Serincge Verhiouck an Sleletriſcher macken die Moten.G Lampen fus fede elekrriſche Lichlanlage unentbæhrlick. e SVHDen. 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Oktober 1916 haben die Herſteller dem Kriegsausſchuß anzuzeigen, welche Mengen der genannten Leimarten ſie aus inländiſchen und ausländiſchen Rohſtoffen in den Jahren 1913 bis 1915 und den abgelaufenen Kalerdermonaten des Jahres 1916 hergeſtellt* Wer mit Beginn eines Kalendermonats Leim der im§ 1 genannten Art in Gewahrſam hat, iſt verpflichtet, die vorhandenen Beſtände getrennt nach Arten und Eigentümern unter Bezeichnung der Art und des Eigentümers dem Kriegsausſchuſſe bis zum 10. ds. Monats anzuzeigen. Mengen, die ſich bei Beginn eines Kalendermonats unterwegs befinden, ſind vom Empfänger anzuzeigen. Der Anzeige unterliegen nicht Vorräte, die 1. insgeſamt 100 Kilogramm nicht überſteigen, 2. die im Eigentume der Heeresverwaltung oder der Marinererwaltung ſtehen. Für den Monat Septembor 1916 hat die An⸗ zeige nach dem Stande vom 15. September 1916 bis zum 1. Oktober 1916 zu erfolgen. Soweit der Beſtand am 15. September 1916 5000 Kilogramm überſteigt, ſind die Leimarten auch geſondert nach Qualitäten und außerdem der Beſtand am 1. Auguſt 1916 ſowie der Zu⸗ und Ab⸗ gang ſeit dieſer Zeit Wer in einem gewerblichen Betriebe Leim der im§ 1 genannten Arten verbraucht, iſt verpflichtet, bis zum 1. Oktober 1916 dem Kriegsausſchuſſe die in den Jahren 1915, 1916 verbrauchten Mengen ge⸗ trennt nach Arten anzuzeigen, ſofern der Geſamt⸗ verbrauch 100 Kilogramm im Jahre überſteigt. Er hat ferner bis zum gleichen Zeitpunkt an⸗ zumelden, welchen monatlichen Bedarf an Leim er für die Zukunft 5 haben wird. Die Anzeigen ſind unter Benutzung der von dem Kriegsausſchuß auszugebenden Vordrucke zu erſtatten. 35 Der Kriegsausſchuß kann verlangen. daß die Anzeigen durch Vermittlung von ihm beſonders zu benennender Stellen erſtattet werden. Das Ver⸗ langen des Kriegsausſchuſſes iſt auf deſſen Er⸗ ſuchen von den Ortsbehörden öffentlich bekanntzu⸗ machen. 36 Mit Gefüngnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark wird beſtraft, wer die in den 88 1 bis Z vorgeſchriebene Anzeige nicht rechtzeitig erſtattet oder wer in den Fällen der 88 1, 2,§ 3 Abſ. 1 wiſſentlich falſche oder un voll⸗ ſtändige Angaben macht. Neben der Strafe kann in den Fällen des§ 1 Abſ. 1 und des 8§ 2 auf Einziehung der Mengen erkannt werden, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter nicht. Die Beſtimmungen treten mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 14. September 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: Dr. Helfferich. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Maunheim, den 28, September 1616. Groſh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Den Verhehr mit Hülſenfrüchten betreffend. Wer Hülſenfrüchte erntet, iſt verpflichtet die geerntete Menge getrennt nach Arten(Erbſen. Bohnen oder Linſen) dem Gr. Bezirksamt unmittelbar nach Einbringen der Ernte anzuzeigen. Wer am 1. Okt. 1916 Hülſenfrüchte in Gewahrſam hat, die bis zu dieſem Zeitpunkt noch nicht angezeigt ſind, hat ſie bis ſpäteſtens 5. Oktober ds. Js. anzuzeigen; be⸗ finden ſich ſolche Mengen mit dem Beginn des 1. Oktober ds. Js. unterwegs, ſo iſt die Anzeige unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfän⸗ ger zu erſtatten. Die Anzeigepflicht erſtreckt ſich nicht auf Mengen unter 25 kg von jeder Art. Werden Hülſenfrüchte im Gemenge nachträglich ausgeſondert, ſo unterliegen ſie der Anzeigepflicht nach Maßgabe der obigen Richtlinien, Die Anzeige iſt binnen 3 Tagen nach der Ausſonderung zu er⸗ ſtatten. 7043 Wir fordern hiermit nochmals zur unverzüg⸗ lichen Erſtattung der Anzeigen auf und bemerken wir gleichzeitig, daß aufgrund des§ 14 Ziffer 2 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. Juni 1916 mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldͤſtrafe bis zu fünfzehntauſend Mark beſtraft wird, wer die ihm obliegende Anzeige nicht in der geſetzten Friſt erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht. Mannheim, den 30. September 1916. Großh. Bezirksamt. Abt. I. Die Regelung der Fleiſchver⸗ Nr. 1582 L. ſorgung betr. Wir bringen hiermit nachſtehende Verorduung Großh. Miniſteriums des Innern vom 2. September 1916 betr. Regelung der Fleiſch⸗ verſorgung zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 26. September 1916. Großh. Bezirksamt.— Abt. I. Verordnung. (Vom 2. September 1916.) Regelung der Fleiſchverſorgung betreſfend. Zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom 27. März 1916 über Fleiſchverſorgung(Reichs⸗Ge⸗ ſetzblatt Seite 199) und auf Grund der Bundes⸗ ratsverordnung vom 25. September 1915 über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Ver⸗ ſorgungsregelung in der Faſſung vom 4. November 1915(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 607, 728) wird ver⸗ verordnet, was folgt: 1 7039 § 4 unſerer Verordnung vom W. Mai 1916 die Regelung der FKleiſchverſorgung betreffend (Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 146), erhält folgende Faſſung: 12 Der Kauf und Verkauf von Großvieh zu Zucht⸗ und Nutzzwecken— friſchmilchende Kühe, hoch⸗ tragende Kühe und Kalbinnen, Zugochſen, Jung⸗ farren und Jungrinder(Einſtellvieh)— unmittel⸗ bar von Landwirt zu Landwirt iſt innerhalb des Landes allgemein geſtattet. Der Kauf kann auch im Auftrag von Landwirten durch Vermittlung ſolcher landwirtſchaftlicher Vereinigungen oder Händler erfolgen, welche Mitglieder des Badiſchen Viehhandelsverbandes ſind, wenn hierbei die Vor⸗ ſchriften der Abſätze 2, 3 und 4 beachtet werden. Der Beſteller muß ſeinem Beauftragten einen Beſtellſchein übergeben, welcher mit der Beſchei⸗ nigung des Bürgermeiſteramts des Beſtimmungs⸗ orts darüber verſehen iſt, daß das anzukaufende Tier in der Wirtſchaft des Käufers zu Zucht⸗ oder Nutzzwecken erforderlich iſt. Den Beſtellſchein hat der Beauftragte vor dem Kauf dem Verkäufer vorzuzeigen. Nach erfolgtem Kauf hat der Käufer den Beſtellſchein nebſt einer Abſchrift der gemäߧ 8 der Satzung des Badiſchen Viehhandelsverbandes dem Vorſtand des Verbandes einzureichenden An⸗ zeige dem Bürgermeiſteramt des bisherigen Stand⸗ orts des Tieres zu übergeben, welcher dem Beauf⸗ tragten eine Beſcheinigung über die Zuläſſigkeit des Kaufs unter Bezeichnung des gekauften Tieres und unter Beifügung von Name, Stand und Wohn⸗ ort des Beſtellers ausſtellen und dem Kommunal⸗ verband Anzeige erſtatten wird. Die Beſchei⸗ nigung des Bürgermeiſteramts hat der Beauftragte bei dem Transporte des Tieres bei ſich zu führen. Die auf dieſe Weiſe erworbene Tiere dürfen unr an den Beſteller und nur zum Einſtandspreis zuzüglich des nach den geltenden Beſtimmungen FR werden. Nimmt er Beſteller das Tier nicht an, was durch bürger⸗ meiſteramtliche Beſcheinigung nachzuweiſen iſt. Jo darf der Verkauf nur an ſonſtige Landwirie, nicht aber an Händler erfolgen. Dem Käufer des Tieres ſind von dem Beauf⸗ tragten die bürgermeiſteramtlichen Beſcheinigungen (Abſatz 3 und gegebenenfalls auch Abſatz 4) aus⸗ zuhändigen. Soll Zucht⸗ und Nutzvieh für Wirtſchaften gekauft werden, die ihren Betrieb außerhalb des Großherzogtums haben, ſo muß zunächſt die vor⸗ geſchriebene Genehmigung der Fleiſchverſorgungs⸗ ſtelle zur Verbringung der anzukaufenden Tiere nach außerbadiſchen Orten nachgeſucht werden. Im Falle der Erteilung der Genehmigung kann die Fleiſchverſorgungsſtelle für den Kauf beſtimmte Bezirke zuweiſen. Im übrigen gelten die Beſtim⸗ mungen der Abfätze 1 8 9. Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Karlsruhe, den 2. September 1916. — Großherzogliches Miniſterium des Innern. von Bodman. Dr. Sch ühly. — — Zum Güterrechtsregiſter Band XIII wurde heute eingetragen: 1. Seite 218 Johann Köllner, Aushilfsfeuer⸗ wehrmann in Mannheim und Roſina Marie geb. Lenz. Der Mann hat das der Frau gemäß 8 1357 B. G. B. zuſtehende Recht, innerhalbihres häuslichen Wirkungskreiſes die Ge⸗ ſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten, ausgeſchloſſeu. 2. Seite 219 Karl Heinrichgamp, Kaufmanu in Mannheim und Eliſa⸗ betha, Sophie Auguſte Friedageb. Walter. Vertrag vom 21. September 1916. Gütertrennung. 70⁴² Mannheim, 30. Sept. 1916. Gr. Amtsgericht Z. 1. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band VI,.⸗Z. 54, Firma„Gebr. Hoffmann“ Mannheim: Kaver Hoff⸗ mann, Baumeiſter, Lud⸗ wigshafen a. Rh., iſt durch Tod aus der Geſellſchaft ausgeſchieden; Wilhelm Hoffmann und Auguſt Hoffmann, beide cand. archit. in Mannheim ſind als perſönlich haftende Geſellſchafter in die Ge⸗ ſellſchaft eingetreten. 2. Band VI,.⸗Z. 90, Firma„Gebr. Haymann“ Mannheim: Adolf Hay⸗ mann Witwe, Mina geb. Wachenheim in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 8. Band XVI,.⸗3.142 Firma„Leo Breidenbach“ Mannheim: Geſchäfts⸗ zweig: Handel en gros in Kurzwaren. 70⁴¹ 4. Band XVII,.⸗Z. 74 Firma„Süddeutſche Ap⸗ parate⸗& Maſchinenbau⸗ Anſtalt Georg Schmitt & Cie.“, Mannheim: Die Geſellſchaft iſt mit Wir⸗ kung vom 21. September 1916 aufgelöſt und das Geſchäft ſamt der Firma auf Fritz Knodt, Kauf⸗ mann in Cöln als allei⸗ nigen Inhaber überge⸗ gangen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Forderungen und Ver⸗ bindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchüfts durch Fritz Knodt ansge⸗ ſchloſſen. Johann Alois Rohrmuß in Cöln iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannheim, 30. Sept. 1916. Gr. Amtsgericht Z. 1. Der Kaufmann Adolf Kahn in Berlin N 54, Weinbergsweg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Eurt Ledermann in Berlin SW 68, Kochſtr. 49, hat das Aufgebot folgender 5, auf J. Bergmann Nachf. in Saarbrücken(Saar), Eiſenbahnſtr.62,gezogener, von dieſer akzeptierten und von ihm als früheren Mit⸗Inhaber der ge⸗ nannten Firma bezahlten Wechſel über je 1892 M. 70 Pf., zahlbar bei der Mannheimer Bank.⸗G. in Mannheim, der No. 2 auch bei der Rheiniſchen Creditbank und alle aus⸗ geſtellt in Frankfurt a. M. am 1. Oktober 1905: 1. von J. Ittmann per 16. Fe⸗ bruar 1910, geltend ge⸗ macht von Firma Roſen⸗ thal& Co. in Frankfurt a.., 2. von Arensirg & Kaufmann per 10. Jali 1910, geltend gemacht von derſelben, 3. von J. Itt⸗ mann per 10. Auguſt 1910 gemacht von Firmg oſenthal& Co. in Frank⸗ furt a.., 4. von Frau Dr. Havelburg per 10. Oktober 1910, geltend ge⸗ macht von derſelben, 5, von J. Ittmann per 10. Januar 1911, geltend ge⸗ macht von der Bergiſch⸗ Märkiſchen Bank in El⸗ berfeld, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäte⸗ ſtens in dem auf: 6993 Mittwoch, 4. April 1917, vormittags 10 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht Mannheim 2 9, Zimmer 112, Saal B, anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Ur⸗ kunden erſolgen wird. Mannheim, 15. Sept. 1916. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 3. 9. Die Sitzungen des Schwurgerichts für die vierte Sitzungsperiode des Jahres 1916 beginnen Montag, den 16. Oktober 1916, vormittags 9 uhr. Zum Vorſitzenden iſt der Gr. Landgerichtsdirektor R. Schmitt und zu deſſen Stellvertreter der Gr. Landgerichtsrat Dr. Leſer ernaunt. Maunheim, 22. Sept. 1916. Der Laudgerichtspräſident Aufgebot von Pfandſcheinen, Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städtiſchen Leihamts Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären: Lit. B 1 Nr. 15820 vom 4. September 1915, Lit. B 1 Nr. 12680 vom 19. Auguſt 1915. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung au gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. O5. 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung obengenann⸗ ter Pfandſcheine erfolgen. wird. St 1667 Mannheim, 2. Okt. 1916. Städtiſches Leihamt. Bekauntmachung. Die Verſteigerung von Kaſtanienbratofen⸗ plätze betr. Am Mittwoch, den 11. Oktober lüfd. Is. vorm. 11 Uhr werden im hieſigen alten Rathausſaale die Plätze zum Aufſtellen von Kaſtanienbratofen den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Von den Steig⸗ preiſen muß die erſte Hälfte nach dem Zuſchlage bezahlt werden. 1844 Mannheim, 27. Sept. 1916. Bürgermeiſteramt von Hollander. Schieß. Auntl. Impreſſen ſtets zu haben in der Or. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Verautwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Druckerei, G. m. b..