h⸗ 54 5 K 9 *. Verantwortlich für den 3 Teil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil: Fritz Joos. Druck u. Verlag der Dr. B. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. mu. b.., alle in Mann⸗ heim. Draht⸗Adr.: Generalanzeiger Mannheim. Fernſpr.: Redaktion 577, 1449— Geſchäftsſtelle 218, 7569 Buchdruck⸗ Abteitung 341. Poſtſcheck⸗Ronto 2917 Ludwigshafen a. Rh. 3 Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim. Oer Rum Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 6. Okk.(W2 B. Auutlich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchallsfronprinz Kuprecht von Bayern Die Arkillerieſchlacht zwiſchen der Ancre und der Somme ging heftig weiter. Im Anſchluß an drei am Morgen geſcheiterten engliſchen Angriffen hart öſtlich der Ancre entſpannen ſich lebhafte handgranatenkämpfe, die bis in den Abend hinein dauerten. Iwiſchen Morval und Bouchavesnes ſchritlen nachmittags ſtarke franzöſiſche Aräfte zum Angriff. Truppen des Generals von Boehm und von Garniel haben den Stoß— zwiſchen Fregicourt und Bouchavesnes— nach harten Nah⸗ kämpfen blutig abgeſchlagen. Beſonders zeichneien ſich die Infanterieregimenter Nr. 155 und 183 aus. Südlich der Ancre friſchlen die Jeuerkämpfe zeitweiſe merklich auf. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Seneralfelömarſchalls Peinzen Leopolò von Sayern An der Kampffront weſtlich von Luck blieb der er⸗ ſchöpſie Gegner geſtern ruhig. In den letzien Tagen wurden hier 6 Offiziere, 622 Mann gefangen genommen und 8 Maſchinengewehre erbeutet. Iwiſchen den Bahnlinien von Brody und Iborow nach Lemberg lebt die Gefechtstätigkeit auf. Dem ſtarken feind⸗ lichen Feuer folgten wiederholt heftige Angriffe, die bei Wi⸗ ſocko, Dubie und Jarkow bereits im Jeuer zuſammenbrachen und bei Batkow(am Sereth) durch friſchen Vorſtoß deutſcher Bataillone zurückgeſchlagen wurden. 3 Offiziere, 120 Mann blieben gefangen in unſerer Hand. An der Armeefront des Generals Grafen von Both⸗ mer haben die Ruſſen beiderſeits der Flota Lipa den Kampf wieder aufgenommen. Deutſche, öſierreichiſch⸗ unga· riſche und türkiſche Truppen haben an ihrem zähen Wider⸗ ſtande den oft wiederholten Sturm ſich jedesmal brechen laſſen. Der an einzelnen Stellen eingedrungene Jeind wurde ſofort zurückgeworfen. Er büßte neben ſeinen großen blutigen Verluſten 500 Gefangene ein und verlor 8 Maſchinengewehre. Die Stellung iſt reſilos behaupiet. heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl In der Gegend von Bohorodczony(an der Byſterzycne Solowinska) blieb ein ſchwacher ruſſiſcher Vorſioß ergebnislos. Aus den Karpathen nichts Neues. Siebenbürger Kriegsſchauplatz. Der Rumäne iſt geſtern erneut geſchlagen. Im Goergeny⸗-Abſchnitt warfen öſterreichiſch⸗ ungariſche ruppen die Rumänen aus ihren Slellungen füdweſtlich von Libanſalva, wieſen weiter ſüdlich vom Boekeces ⸗Kopf Angriſſe ab und eroberten beiderſeits der Straße Magyaros⸗ Parajd die am 3. Oktober verlorenen Stellungen zurück. Ueber 200 Gefangene wurddn eingebracht. Berbündete Truppen unter dem Oberbefehl des Generals 3 alkenhayn haben nach glücklichen Geſechten bei Reys dehalom) und Krihalma(giralyhalma) den Feind über u Homotod und Alt zurückgedrängt. Die hartnäckig verteidigte Stellung am Sinca⸗Abſchnitt iſt et ſtar mi. Mehrere hundert Mann ſind gefangen genommen, ziel ſchwere, 28 Feld⸗ und 13 Infanteriegeſchütze ſind erbentet. er Gegner iſt im Rückzug gege nden Eiſterwald. Er wird verfolgt. Balkankriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeldmarſchall v. Mackenſen 8 Aus nachträglich eingelaufenen Meldungen gehl hervor, aß es nur eine m Teil der bei Rjahova über die Donau — rumäniſchen Truppen gelungen iſt, ſich auf das 8 Skromufer zu rekien, während der Reſt in öſilicher —— fliehend auf die von Tutrakan aumarſchierenden ebündeten Truypen ſtieß und vernichtend geſchla⸗ Len wurde. Die auch geſtern wiederholten feindlichen Angriffe öftlich er n Cara Orman-Cabadinu ſind abermals geſcheitert. Luftſchiff und Flieger griſſen Bahnanlagen und Trup⸗ penlager nördlich der Donau mit Bomben an. Mazedoniſche Front Die am linken Strumaufer ſtehenden bulgariſchen Trup⸗ pen räumten in der Nacht zum 5. Oktober ohne feindliche Stö⸗ rung einen der am weiteſten vorgeſchobenen Orte. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der türkiſche Tagesbericht. Die Kuſſen bei HSiöſchar entſcheidend geſchlagen.— Der Feind ergeiff die Flucht. Konſtantinopel, 5. Okt.(we. Nichtamtlich.) Amilicher Heeresbericht vom 4. Oktober. In Perſien haben ſich die Bachkiaren, geſtützt auf die ſiegreichen Befreiungskämpfe der osmaniſchen Armee in dem heiligen Krieg, gegen die Ruſſen erhoben und die Stadt Zſpahan vom Feinde befreit. Jahl⸗ reiche Sturmangriffe, die die Ruſſen ſeit einer Woche gegen die Orͤſchaft Bidſchar(110 Kilometer nordweſt⸗ lich Hamadan) unternahmen, wurden vollkommen zu⸗ rückgeſchlagen. Der Feind wurde eniſchei⸗ dend geſchlagen und ergriff die Flucht. Außer zahlreichen Toten und Verwundeten verlor der Jeind eine Menge Kiſten mit Runition, eine große Anzahl von Waffen und viel Kriegsgerät. Ruſ⸗ ſiſche Angriffe gegen Bianirech(30 Kilometer nördlich Re⸗ vandos) endigten mit der Niederlage der Ruſſen. Die Ruſſen wurden verjagi. An der Kaukaſusfront im allgemeinen Schar⸗ mützel. Wir machten einige Gefangene. Am linken Flügel wurden die ruſſiſchen Angriffe abgeſchlagen. An der ägäiſchen Front überflogen drei feindliche Flugzeuge am 2. Oktober El Ariſch und verſuchten dork Bom⸗ ben abzuwerſen. Sie wurden durch unſer Abwehrfeuer zur Ilucht gezwungen, eins wurde beſchädigt. Sonſt lein wich⸗ tiges Greignis. Die Niederlagen der Numänen. die Aufreibung der rumäniſchen Truppen bei Rahovo Sofia, 6. Okt.(WTB. Nichtamtl.)„Voeni Isveſtia“ nennt den rumäniſchen Uebergang bei Rahova ein kombi⸗ niertes Unternehmen mit weitreichenden Zie⸗ len. Die Rumänen ſollten Ruſtſchuk und Tutrakan nehmen, um einen Brückenkopf für weitere Unternehmungen zu ſchaffen, während gleichzeitig die Dobrudſchatruppen durch fa Angriffe das Hekrum und den linken Flügel faſſen ollten. „Balanska Poſchta“ zufolge waren für das Unternehmen drei Infanteriediviſionen und fünf Erſatzregimen⸗ ter beſtimmt, wovon jedoch nur 15— 16 Bataillone überſetzen konnten, welche dem., 10., 30., 45. und 73. ru⸗ mäniſchen Regiment angehörten. Eine entſcheidende Riederlage der Rumänen bei Baranikut. Wien, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Wlener Tage⸗ blatt“ berichtet aus Budapeſt: Der„Az Eſt“ erhält aus Ba⸗ ranikut eine telegraphiſche Meldung, nach der die Rumänen dort durch unſere Truppen eine entſcheidende Nieder⸗ lage erlitten haben. der Rückzug der zweiten rumäniſchen Armee. Zu der rückwärtigen Bewegung der zweiten rumäniſchen Armee wird uns von unſerem Mitarbeiter geſchrieben: Die rumäniſche zweite Armee hat in den letzten Tagen bereits mehrfach ſtärkere Angriffe gegen unſere verbündeten Truppen verſucht. Aus den Generalſtabsberichten unſerer Heeresleitungen haben wir erkannt, daß die Rumänen hier mit ſehr ſtarken Kräften auftraten, um einen Gegenſtoß gegen unſere Siebenbürgiſche Oſtfront zu führen. Bei Bekokten nörd⸗ lich von Fogaras waren deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen im Anfang dieſes Monats bei ihrem Vorgehen auf ſehr ſtarke rumäniſche Kräfte geſtoßen, vor denen ſie ausge⸗ wichen waren. Auf dieſem Teile der Oſtfront und nördlich davon hatten die Rumänen durch Aufgebot ſtarker Kräfte in den letzten Tagen einige kleinere Vorteile erzielen können, die aber im Vergleich mit ihren ſchweren Niederlagen bei Her⸗ mannſtadt gar nicht in Betracht kamen. Die bei Bekokten hatten die Rumänen auch weſtlich von Paradj nach mehreren vergeblichen Angriffen kleinere Vorteile erlangt, ohne daß ſie allerdings dieſe örtlichen Erfolge zu einem größeren Geſamt⸗ vorſtoß hätten ausnutzen können. Bei den wechſelvollen Kämpfen, die hier an der Oſtfront von Siebenbürgen durch⸗ geführt wurden und die hauptſächlich ſich auf dem Abſchnitt Georgeny⸗Fogaras abſpielten, gelang es unſerer Heereslei⸗ tung, allmöhlich gegen die rumäniſche Uebermacht Boden zu gewinnen. Am 4. meldete unſer Generalſtabsbericht, daß un⸗ ſere Truppen vor Fogaras ſtänden. die Rumänen konnten in den letzten Tagen nach ihren anfänglichen Fortſchritten nun auf dieſem Teile der Front keinerlei neue Vorteile mehr erzielen. Jetzt erfahren wir, daß die zweite Armee im Alttale bei Bekokten, wo ſie vor einigen Tagen Fortſchritte gemacht hatte, eine rückwärtige Bewegung eingeleitet habe. Auch bei 5 1 —„Oas Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. äne erneut geſchlagen. — 1916.— Nr. 40. Rnbelgenpreis; Die Ipalt. Kolouclgelle 0 Phg, Reklere. Aübe Sbiatt 0 4 f r K* Raten d 4 en nachm. Für gen an be Stellen u. Ausgabe wird keine Verantwortung übernommen. Oezugspreis in Mannheim u. Umg. monatl. M. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertelf M 462 einſchl. zuſtellungsgebühr. Bei der Podabosd⸗..50. Einzel ————— Paradj waren ihre Angriffe vergebens. Es läßt ſich aus den Berichten noch nicht ein völlig klares Bild von den Kampf⸗ handlungen in dieſem Abſchnitt erkennen. Nur ſo viel iſt ge⸗ wiß, daß nach dem Scheitern des Entlaſtungsvorſtoßes der rumäniſchen Armeen gegen unſere Siebenbürgiſche Oſtfront Erfolge von weittragender Bedeutung ihnen nirgends mehr beſchieden waren. Die Feſtſtellung ſtarker überlegener Kräfte bei Bekokten, nördlich von Fogaras, vor deren Angriffen ſich unſere Truppen zurückgezogen hatten, dürften wohl wieder die Einleitung von Gegenmaßnahmen ſeitens unſerer Heeres⸗ leitung hervorgerufen haben. Dieſe Gegenmaßnahmen haben offenbar einen vollen Erfolg erzielt, denn ſowohl im deutſchen als auch im öſterreichiſch⸗ungariſchen Generalſtabsbericht vom 4. Oktober wurde feſtgeſtellt, daß öſterreichiſch⸗ungariſche und deutſche Kräfte gegen Fogaras ſiegreich vordringen. Hier be⸗ findet ſich der linke Flügel der bei Bekokten ſtehenden rumä⸗ niſchen zweiten Armee. Der erfolgreiche Druck, der nun von unſeren ſiegreichen Truppen bei Fogaras auf die rumäniſche Armee ausgeübt wurde, hat auch ſeine Wirkung auf die nördz⸗ lich ſich anſchließende rumämiſche Front bei Bekokten aus⸗ geübt und zu dem Zurückweichen der zweiten Armee geführt. Dieſe Vorgänge ſind darum von großer Bedeutung, weil ſie ſich öſtlich an die Front von Hermannſtadt und vom Roten⸗ Turmpaß anſchließen. Es iſt die Stelle, wo unſere am Roten Turmpaß ſiegreiche Armee, deren Linien hier ungefähr von Oſten nach Weſten verlaufen, eine Biegung ihrer Front nach Norden vornimmt.(B..) Die ſerbiſchen Abteilungen in der Dobrudſcha gänzlich aufgerieben. Wien, 6. Okt.(Pr.⸗Tel., z..) Das Neue Wiener Journal berichtet aus Budapeſt: Die Kämpfe in der Dobrud⸗ ſcha gewinnen an Heftigkeit. Der Feind verſucht mit Ein⸗ Piſen aller Kräfte, beſonders unter Verwendung der ſer⸗ biſchen Abteilungen unſere Stellungen zu durchbrechen. Aber ſie ſtoßen auf ſtärkeren Widerſtand als erwartet. Die Serben haben ein rühmliches Ende gefunden. Wenige Serben wurden gefangen, wenige kehrten zurück, die meiſten blieben auf der. Schlachtfeld. 55 die Luſtangrißfe auf Oukareſt. c. Von der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. 8..) Die„Neuen Zürch. Nachrichten“ melden aus London: „Daily Chronicle“ berichtet aus Bukareſt, daß durch die bis⸗ herige Luftbeſchießung auf Stadt und Bezirk Bukareſt 164 Perſonen getötet und über 300 verwundet wurden. Insgeſamt haben auf dem Feſtungsbezirk bis jetzt neun feindliche Luft⸗ angriffe ſtattgefunden. 5 Wien, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Neue Wiener Journal“ meldet aus Hermannſtadt, daß der Eiſenbahn⸗ verkehr wieder aufgenommen ſei. Die Züge fahren wieder im Hauptbahnhof ein. Die Polizeiſtunde für die Gaſt⸗ 9 5 iſt auf 10 Uhr, für die Kaffeehäuſer auf 11 Uhr feſt⸗ geſetzt. Wien, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Zeit“ berichtet aus Genf: Nach dem„Petit Pariſien“ wurde General Zottu zum xumäniſchen Genealiſſimus ernannt. Griechenland. Paris, 6. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Die„Agence Havas“ meldet aus Athen unterm 4. Oktober abends: Der König be⸗ auftragte noch niemand mit der Bildung des Kabinetts, Die Möglichkeit eines„Nationalen Kabinetts“ wird ins Auge gefaßt. Dimitrakopulos erklärte einem Vertreter des Reuter⸗ ſchen Büros, er würde es ablehnen, ein unpolitiſches Kabinett zu bilden, und betonte die Notwendigkeit vollſtändiger Hand⸗ lungsfreiheit für das Land. Im. Köln, 6. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Bis jetzt verlautet aus engliſcher Ouelle nichts über die Bildung eines neuen Kabinetts in Grie- chenland. Reuter erfährt, daß Kalogeropulos nun doch damit betraut werden ſoll, da Dimitrakopulos nur annehmen würde, wenn er ein politiſches Kabinett zuſammenſtellen dürfte. Es ſoll auch noch, wie die„Times“ aus Athen berichtet, von einem Geſchäſtsminiſterium die Rede gehen. Nach derſelben Quelle ſoll die Kriſe dadurch beſchleunigt worden ſein, daß der König erklärt habe, ehe man mit einem Eingreifen Griechenlands in den Krieg rechnen könne, müſſe eine Umgeſtaltung des Heeres vorgenommen werden. Die zu Veniſelos haltenden Blätter geben dagegen nach der„Times“ zu, für den Rücktritt des Kabinetts ſoll die Urſache ſein, daß es mit dem Könignicht einig geweſen ſei, als der Monarch ſich weigerte, einen Vorſchlag des franzöſiſchen Geſandten anzunehmen, wo⸗ nach Griechenland den Krieg gegen Bulgarien er⸗ klären ſollte. 33 c. Vonder Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel, 6..) Die„Basler Nachrichten“ melden aus London. Der „Daiiy News“ wird aus Athen berichtet, daß der neue Minſſter des Innern, Rufos, überraſchend große Energie gegenüber den Veniſeliſten an den Tag lege. Die Reſerviſtenvereine haben in Patras die Villa von Peniſelos gerſtört. Eine Verſammlung der Reſerviſten in Kanti erklärte Veniſelos des Hochverrats ſchuldig. O Rotterdam, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..)„Daily Telegraph“ erfährt aus Kanea: Die Regierung Kalogeropulos unterreitete dem König eine Denkſchrift, in der dieſofortige Kriegserklärungan Bulgarien erwogen wird. ——— WMuhanuheimer Seneral⸗Auzeiger e Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Oktober 1916. Die Kriegslage. EBerlin, 6. Oktbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die letzten Tage haben im Weſten zwiſchen Somme und Anere heftige Kämpfe gebracht. Im weſentlichen handelte es ſich dabei freilich um Handgranatenkämpfe. Auf der Front zöwiſchen Bouchavesnes und Morval kam es indeſſen auch zu groß angelegten Angriffen der Engländer und Franzoſen, die aber ſämtlich abgewieſen wurden. Die deutſchen Truppen die an dieſen Kämpfen teilnahmen, ſtanden unter den Generälen Garnier und Böhm. Im Oſten war inzwiſchen die Lage bei Luck im all⸗ gemeinen ruhig. An der Bahn von Bro dy nach Lem⸗ herg fanden lebhafte Angriffe der Ruſſen ſtatt. Sie wurden aber bei Wiſokodubie, ſüdweſtlich von Brody, ab⸗ geſchlagen. Bei Badzko gelang es uns, drei Offiziere und 120 Mann zu Gefangenen zu machen. An der Zlota Lipa bei der Armee Bothmer gab es dann gleichfalls heftige Kämpfe. Hier und da gelang es dem Gegner in unſere Linien einzudringen. Später indes wurde er wieder heraus⸗ 85 Dabei blieben 300 Gefangene in unſerer Hand. Die Stellungen ſind nach wie vor ſämtlich in unſerm Beſitz. An der Biſtritza, 60 Km. öſtlich von Colomea, war ein 0 ruſſiſcher Angriff zu verzeichnen. Auch der iſt aber geſcheitert. In den Karpathen hat ſich aus den neuerdings vielfach dargelegten Gründen nichts beſonderes ereignet. In Siebenbürgen haben im Goergenygebirge öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen die Rumänen zurückgewor⸗ fen. Die am 3. Oktober verloren gegangenen Stellungen zu beiden Seiten der Straße von Fogaras wurden von uns und unſeren Verbündeten wieder erobert. Oeſtlich von Fogaras haben wir den Feind über den Abſchnitt des Homorod⸗ und Aultfluſſes zurückgetriehen. An der Sindſcha, einem Neben⸗ Ffluß der Alt, wurden von uns einige Hundert Gefangene 8 und über 40 Geſchütze erbeutet. Von den rumäni⸗ Fruppen, die vor einer Woche etwa die Donau erſchritten haben, iſt, wie ſich jetzt herausſtellt, die Hauptmaſſe vernichtet worden. Nur einer ganz geringen Zahl iſt es gelungen das Nordufer zu erreichen. Die übergeſetzten rumäniſchen Truppen wurden von uns und unſeren Verbündeten auf Tutrakan zurückgeworfen, gerieten ſo zwei Feuer und wurden aufgerieben. Auf dem Balkan ſind feindliche Angriffe gegen die Linie Cobtina—Razowa von uns und den Bulgaxen abgewieſen worden. Auf dem linken Strumaufer ſind die Bulgaren in vorbereitete Stellungen zurückgegangen. — von der Außenwelt abgeſchnitten.— Die innere Kriſe nimait zu. Der Pariſer Korreſpondent Luigi Campolonghi(der Hhäufig als Sprachrohr der franzöſiſchen Regierung dient) ſchreibt am 29. September im„Meſſaggero“: Unſere Prophezeiung, daß Rußland vom Verbande abgeſchnitten werden könnte, wenn dieſer dem Feind die Herrſchaft des Balkans iſſen würde, die wir ſchon bei Gelegenheit der Landung in Salo⸗ niki im Jahre, 1915 ausſprachen, hat ſich voll bewahrheitet. Seit November 1915 haben wir nur noch die Hſtſee als Verbindung mit Kußland, und nun haben uns die Ereigniſſe in Skandinavien auch HDieſe Linie geſperrt. Den Vorſchlag des Verbandes an die Neutra⸗ len, ſie mit allem Notwendigen zu verſehen, wenn ſie ſich verpflich⸗ teten, Deutſchland nichts abzugeben, hat nur Schweden nicht ange⸗ nommen, ein kleines Volk von fünf Millionen, aber das Volk, das den Sund in der Hand hat. Die einzige ſichere Schiffahrtsrinne für Handelsſchiffe im Sund, den Streifen ſchmediſchen Hoheits⸗ gewäſſers, hat Schweden mit Minen geſperrt. So iſt Rußland bon allen Seiten blockiert. Die Aufgabe des Jahres 1915, die erforderte, dafür zu ſorgen, daß Rußland nicht iſoliert werde, beſteht noch; es iſt eine Notwendigkeit geworden, die Blockade gu brechen. Von der Oſtſee aus iſt das nicht möglich, ſo muß es im Balka n geſchehen. Daß es im Balkan geſchehe, dafür ſind die Ausſichten be⸗ kanntlich außerordentlich gering. Die italieniſchen Blätter ſchreiben, die Verbindung mit Rußland müſſe von Saloniki über Sofia hergeſtellt werden. Aber das iſt augenblicklich leichter geſagt als getan. Und inzwiſchen wächſt die innere Notlage. Eine anſchuliche Schilderung brachte am 21. Sep⸗ tember„Utro Roſſij“: Kaum drei Monate find vergangen, ſeitdem die Duma ausein⸗ vor. ander gingz eine kurze Zeit, während der ſich aber die ſtrategiſche und pokttiſche Lage in vielen Beziehungen verändert hat. Die Ae 2 8 Klegsbrieſe von der kunäuiſchen Front (Unberechtigter Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Ium Roien⸗Turm⸗Paß nach der Rumänenſchlacht. Von unſerem zum ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz entſandten Sonderberichterſtatter. 4 93 Kriegspreſſequartier⸗Südoſt, den 1. Oktober. I. „Niedliche kleine Häuſer mit ſauberen Fenſterläden und kleinen Gärten. Man hält auf ſich in dieſen vorwiegend deutſchen Ort⸗ ſchaften des Schlachtſeldes. Auf, dem Giebel ſteht: Dieſes haben Johann und Caroline Maier erbaut A. D. MDCCCLVII. Alles ganz wie in der Heimat. Das Gaſthaus heißt„Zum Auge Gottes“, „Zum weißen Roß“ oder„Zum goldenen Löwen“. Und eine Tafel uf der Straße trägt den Hinweis„Zum Ortsvorſtand“. Die Kirche iſt archiſektoniſch eiwas ganz Beſonderes. Wir ſind im Laud der irchenburgen. Rings um das Gotteshaus breitet ſich eine hohe, alte Mauer mit Schießſcharten, Wallgängen, Ecktürmen, und allem, was dazu gehört. Hier hat wohl oft genug in alten Zeiten die Gemeinde Unterſchlupf gefunden in Zeiten der Not vor den Räubern der Steppe und ihnen Widerpart gehalten, insbeſondere vor ſpitz bübiſchen Walachen. Mit den kriegeriſchen Aufgaben dieſer Trutz⸗ bauten iſt es wohl heute nichts Rechtes mehr, aber ſie ſind noch mmer ein ganz guter Verwahrungsort für Dinge, die die Begehr⸗ lichkeit herumſtreifender Zigeuner und anderen faulen, blutfremden 83 Geſindels reizen könnten. Unter ſich ſelbſt ſind die Bauern ihres Eigentums ſicher. So bringen ſie ihre Speckſeiten ſehr gern in den Schutz des Kirchenwalls. Walachen und Zigeuner haben in der ſächſiſchen Kirche nichts zu ſuchen. Gott ſei Dank haben die Dörfer und ihre Bewohner in den Tagen der neueſten Kriegsnot— das Schlachtgetümmel der letzten emberwoche einbegriffen— nicht allzu ſchwer gelitten. Gewiß ſt der Kampf auch an ihnen nicht ſpurlos vorübergegangen, ins⸗ beſondere dort, wo die nahenden Befreier zum Sturm ſchreiten mußten, oder wo man gar in den freundlichen Gaſſen handgemein geworden iſt. Gewiß iſt auch hier und da eine Granate durch die Mauer gefahren, iſt anderwärts ein Dach abgedeckt. In den Schin⸗ deln auf den Wachttürmen der Kirchenburg von Groſſau, das heute amtlich den uns weniger leicht zu Ohren gehenden Namen Keres⸗ leny⸗Sziget trägt, haben Schrapnells übel gewirtſchaftet, und man ſieht auch noch immer mehr als genug ganz niedergebrannte oder durch chützfeuer zerſtörte Anweſen. Aber es iſt doch nicht an⸗ nähernd B 1 ild des Grauens, das ich von den Ortſchaften der Galizien oder Rußland, an denen die Hel⸗ Telegramm des„Corriere della Sera“ aus Paris bereitet auf des Generals Bruſſilow hat große, aber nicht entſcheidende Erfolge erzielt. Rumänien hat eingegriffen, und ſeine Beteiligung am Kriege hat anſcheinend den allgemeinen Feldzugsplan des Vierver⸗ bandes ſtark beeinflußt. Dennoch ſtehen aber die entſcheidenden Kämpfe noch bevor, wir ſind noch weit vom Endziel: keine einzige der uns feindlichen Mächte iſt aus den Reihen unſerer Feinde aus⸗ geſchieden. Aber es iſt klar, daß der Erfolg nur unter einer Be dingung ſichergeſtellt werden kann, wenn nämlich das Land, das das ſtärkſte Heer des Vierverbandes ernährt, das ruſſiſche Heer, nicht desorganiſiert wird. Dabei lenkt aber in Rußland der Kampf ums Daſein, ja ums tägliche Brot, unweigerlich das Volk von der Fürſorge für das Heer ab. Die Organiſation des Heeres haben wir verbeſſert, aber das Land, die Stütze des Heeres, iſt noch immer nicht organiſiert. Noch mehr: die Regierung hat noch nicht eine einzige von den grundlegenden Aufgaben für die Sicher⸗ ſtellung des Landes gelöſt. Für die Bevölkerung wird das Leben immer ſchwieriger, immer häufiger werden in den Zeitungsſpalten, in Geſprächen und Verſammlungen Worte laut, wie„Unordnung“, „Verſorgungsſchwierigkeiten“,„Desorganiſation“,„Vorratsmangel“. Ueberall und immer wieder ertönt der Jammer über die Teuerung. Dabei ſteht uns noch die Erhöhung der Steuern, ſchon wieder eine Drei⸗Milliarden⸗Anleihe und die Vermehrung des Papiergeldes be⸗ Das Leben wird immer ſchwieriger für das Land, immer grö⸗ ßere„Nervenſtärke“ wird von allen und jedem verlangt. Rußland atmet ſchwer, man darf es nicht dazu kommen laſſen, daß i hm der Atem ganz ausgeht.— Die Regierung hat nach Kräften alles getan, was ſie konnte, um der„Verſorgungsfrage“ Herr zu werden, um der Bevölkerung des tägliche Brot zu ſichern. Und ſie hat nichts erreicht. Das Land iſt nach wie vor desorganiſiert. Tabei iſt keine Zeit zu verlieren. Die wirtſchaftliche Kriſe wächſt dauernd.„Das reichſte Land der Welt, das bis zu einer Milliarde Pud Getreide an den Weltmarkt brachte, leidet unter außerordentlichen Schwierigkeiten. Ganze Zweige der Volkswirtſchaft gehen zugrunde. Die Ergebniſſe der Arbeit vieler Jahre gehen verloren. Die Lebensmittel ſind auf Anordnung von Gouverneuren beſchlagnahmt. Die Eiſenbahnen arbeiten ohne jeden Zuſammenhang mit den Aufgaben der Ver⸗ ſorgung uſw. Das ſind die bisher erzielten Ergebniſſe, wie ſie dieſer Tage in der Moskauer Stadtverordnetenverſammlung ſeſt⸗ geſtellt worden ſind. Es iſt keine Zeit zu verlieren, wir müſſen handeln. Jeder weitere Monat verſchärft nur die Kriſe und erfreut noch mehr die Deutſchen. Die Kriſe nimmt zu, die Steuerleute ſind nicht mehr imſtande, allein das Staatsſchiff zu lenken, ſie brauchen Hilfe. Und dieſe kann ihnen nur die Duma bringen. Aus dieſen Aeußerungen verſtehen wir auch am beſten, warum der Vizepräſident der Duma, Protopopow zum Miniſter des Innern berufen worden iſt. Nach der Meldung eines ſchwediſchen Blattes hat Protopopow ſich bei ſeinem Aufenthalt in Stockholm geäußert, es gebe keine Gegenſätze zwiſchen Zar und Duma, weder wolle die Duma die Macht des Jaren einſchränken, noch denke der Zar daran, die Rechte der zu verkümmern. In dieſem Ausſpruch liegt unzweifelhaft die Erklärung dafür, daß Protopopow bei ſeiner Rückkehr in Rußland ſogleich ins Hauptquartier be⸗ fohlen und jetzt zum Miniſter des Innern berufen wurde. [Rußlands innere Nöte ſind ſtark im Steigen, die Volksernäh⸗ rung macht die größten Schwierigkeiten, die finanzielle Lage wird von Monat zu Monat kritiſcher und Anzeichen ſtarker Erregung in weiten Kreiſen treten überall hervor. In ſolchen Zeiten braucht die Regierung die Hülfe der Voltsvertretung mehr denn je. Es iſt nicht innere Neigung, ſondern bittere Notwendigkeit, wenn heute die Regierung in der Duma eine Stütze ſuchen muß und zu dieſem Zweck aus dem Präſidium derſelben einen Mann in das Miniſterium beruft. Nach heutigen Meldungen ſoll ſie ja ſogar noch einen Schritt weiter zu gehen beabſichtigen und auch den Präſidenten der Duma, Rodzienko mit einem„hohen Amte“ betrauen wollen. Eine amtliche Beſtätigung der Nachricht liegt ja noch nicht vor, aber ſie iſt ja nicht unwahrſcheinlich. c. Von der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. 3..) Das„Berner Tagblatt“ meldet aus Petersburg: In der„Nowoje Wremja! erfolgt ſeit einigen Tagen der Ab⸗ druck einer Reihe von Artikeln über den Weltkrieg, die auf⸗ fallend kräftig die Offenſiv⸗ und Defenſiy⸗Er⸗ folge Deutſchlands beſprechen. Die Artikel ſtammen nicht von dem ſtändigen militäriſchen Mitarbeiter des Blattes. c. Von der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. 3..) Die„Basler Nachrichten“ melden aus Petersburg: Zur Ernennung Protoposkows zum ruſſiſchen Miniſter des Innern bemerkt die„Rietſch“, der Rücktritt weiterer Mini⸗ ſter, die ſeine Antipoden ſeien, ſtehe bevor. Die Gchlacht an der Somme. c. Bon der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. 3..) Der„Zürch. Tagesanzeiger“ meldet aus Mailand: Ein eine längere Ruhepauſe an der Somme vor. Es be⸗ finden ſich auch Andeutungen über die Möglichkeit einer Offenſiveder Allierten in Flandern. 44 Der U⸗Vootlrieg. Ein großer Cunarddampfer verſenkt. London, 6. Oktbr. des Reuterſchen Büros: lichen Unterſeeboot verſenkt worden iſt. Beſatzung werden vermißt, 302 ſind gerettet. Berlin, 6. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) „Franconia“, daß die„Franconia“ 1911 in New⸗Caſtle erbaut wurde und zu den großen Ozean⸗Dampfern gehört, die im Frieden den Verkehr zwiſchen Liverpool und der amerikaniſchen Oſtküſte unterhielt.„Franconia“ iſt der 12. mehr als 10 000 Tonnen zählende engliſche Handelsdampfer, der in dieſem Krieg verſenkt wurde, wenn man von den drei als Hilfskreuzer ausgerüſteten Handelsſchiffen abſieht, die gleichfalls auf dem Meeresgrunde liegen. Die Torpedierung norwegiſcher Schiffe. EBerlin, 6. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In der norwegiſchen Preſſe hat ſich in letzter Zeit mehrfach Erregung gezeigt über die Torpedierung norwegiſcher Schiffe durch unſere Unterſeeboote, und hier und da haben die Preſſeſtimmen ſogar einen Unterton feindſeliger Entrüſtung gehabt. Zu ſolchen Erregungen liegt kein Anlaß vor. Wir find da durchaus korrekt undſtrengnachden Regeln des Völkerrechts vorgegangen. Es hat da überhaupt gar kein eigentlicher Unterſeebootkrieg ſtattgefunden. Vielmehr iſt die Verſenkung in allen Fällen in or dnungsgemäß em Kreuzerkrieg erfolgt, wobei die Unterſeeboote ſich über Wafſer befanden. Des weiteren ſind, wie von uns feſtgeſtellt worden iſt, die Regeln der Londoner Seever⸗ ordnung ſtreng befolgt worden. Die Verſenkung iſt auch dann erſt vorgenommen worden, wenn die Aufbringung unmöglich war und nachdem zuvor für die Rettung der Be⸗ ſatzung alle denkbaren Vorſorgen getroffen worden waren. Die norwegiſchen Blätter haben dann hier und da die Sache auch ſo dargeſtellt, als ob vornehmlich norwegiſche Schiffe von uns torpediert worden wären. Auch das iſt ein Irrtum, der immerhin aus dem Aerger über den Verluſt ſo vieler Fahrzeuge erklärlich ſein mag. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß von unſeren Seeſtreitkräften in der Beziehung kein Unterſchied zwiſchen den einzelnen Flag⸗ gen gemacht wird. Die Dinge liegen hier leider nur ſo, daß die norwegiſche Handelsflotte in der Verſorgung unſerer Feinde mit Bannware überaus ſtark beteiligt iſt. Das Ab⸗ hilfemittel liegt alſo hier in der Hand der Norweger. brauchten nur ein wenig zurückhaltender in der Verforgung unſerer Gegner zu werden und ihre Schiffe geraten auto⸗ matiſch künftighin nicht mehr in Gefahr. Ebenſo trifft es natürlich nicht zu, daß die norwegiſchen Territorialgewäſſer von uns zur Baſis unſerer Unternehmungen gemacht worden wären. Das zu verhindern, ſtände ja zudem jeden Tag in der Hand der Norweger.— Die Italiener in Santi Quaranta. Wien, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Zeit“ meldet aus Genf: Der„Matin“ erfährt aus Rom, daß die Italiener Santi Quaranta beſetzt haben, um eine Baſis für das italieniſche Vordringen gegen Coritza und Florina zu haben. Die Italiener ſehen in dem Epyrus ein künftiges Fauſtpfand. Patriotiſche Engländer und andere. c. Von der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach der„Neuen Zürch. Zeitung“ ſchreibt die„Daily Mail“: Aus Spanien, China und Japan kommen Klagen, daß, während viele patriotiſche Engländer ſich freiwillig zum Kriegsdienſt melden, noch mehr unpatriotiſche junge, ſtarke Männer ſich im Ausland herumtreiben und zumSpott und zur Schande der britiſchen Nation dort nicht nur ein faules Leben führen, ſondern auch darauf ausgehen, ſich die Geſchäfte und Verbindungen der Freiwilligen während deren Abweſenheit zu kapern. Die Fenſterläden ſind noch immer faſt durchweg ängſtlich ge⸗ ſchloſſen, ſodaß es ausſieht, als ob die Bauern bis auf den letzten Mann geflohen wären, und auch die Sraßen ſind öde und einſam, ſoweit nicht feldgraue Kolonnen, die Nachzügler der Kämpfe vorn, in dem Ort in Quartier liegen und ſo für etwas Leben ſorgen. Man hat ſie auf den Höfen untergebracht, die Wohnräume der be⸗ freundeten Bevölkerung dagegen, wie es ſcheint, nach Möglichkeit geſchont. Denn ſonſt würden die Läden eben geöffnet ſein. Auf der Straße ſieht man meiſt nur die in den Ortſchaften anſäſſigen Walachen, kleine Leute, die faſt durchweg zurückgeblieben ſind. Daß trotz der Flucht vieler Bauern immerhin Hände genug zur Einbringung der Ernte vorhanden geweſen ſein müſſen, ver⸗ raten die prallen Getreideſchober und die Stoppelfelder, die ſich weit⸗ hin breiten. Nuyv die Stauden der Kukurrutz ſind noch nicht überall abgeſchnitten, und wo ſie noch ſtehen, ſieht man zwiſchen ihrem gelben welken Kraut beim Vorüberfahren am Boden oft genug etwas Dunkles, das, wenn man nahe genug daran vorbeikommt, ausſieht, wie ein graues, eingeſtaubtes Kleiderbündel. Es ſind Tote aus den Kämpfen der letzten Tage, meiſt gefallene Rumänen. Die Beſtat⸗ tungskommandos ſind noch an der Arbeit. Soweit das freie Feld in Betracht kommt, ſind die Stätten der einzelnen Gefechte bereits aufgeräumt. An den Waffenſammelplätzen werden die gefundenen Gewehre entladen, damit nicht unverſehens nachträglich eins losgeht: und an den Sammelplätzen der anderen ſieht man 10, 12 ſtarre Körper am Wegerande, die des Bodens harren, der ſie nun auf⸗ nehmen ſoll. Der Spaten tut mittlerweile irgendwo in der Nähe ſeine Arbeit. Bald wird man auch ans Abſuchen der Kukurrutz⸗ felder gehen. Die Straße iſt in ausgezeichneter Verfaſſung, wenn auch nicht das Ideal des Autlers. Denn die wellige Beſchaffenheit der Vor⸗ gebirgsebene bedingt oft recht plötzliche, ſchnelle Senkungen, und auch tückiſche, ſteile und ſcharfe Kurven ſind keineswegs ausge⸗ ſchloſſen. Wo Granattrichter auf dem Wege liegen, ſind ſie wenig tief; wohl ein Beweis für die kunſtgerechte Ausführung des Unter⸗ baues. Im polniſchen Lehm wühlt ſchon ein Feldgeſchütz ganz anders. Siebenbürgen aber iſt ein Land von hoher Kultur. Das ſoeben befreite Hermannſtadt liegt hinter uns. Den Horizont rings⸗ um begrenzen in leiſem Dunſt ſchöngeformte, dicht bewaldete Berge, hinter denen höhere und immer höhere auftauchen, bis dann ſchließlich das gewaltige Maſſib des Surul, eines Rieſen von rund 2300 Meter, ſic vor uns am Blau des Firmaments abzeichnet. Schade, daß die Fahrt nicht dem Boden an ſich gilt, von dem ich hier 8 Die Verſuchung, die Schönheit dieſes Siebenbürger Sachſenlandes zu ſchildern iſt wahrhaftig groß. Wir kommen in die Berge; höher und höher geht es. An der Kurve eines Schlängel⸗ weges nach aufwärts blicke ich nach links und damit in die Richtung, men in Polen, ie 1 den———— Abziehen ihr Zerſtörungswerk perrichtet E ER E. eee eeeeee eee aus der wir kommen. Vom Kriege ſieht man hier nichts; rein gar ichts. Alles atmet Frieden. Morgen friſch und ſonnig, ein Meer von Bodenwellen, voll grüner Haine und reicher Dörfer, leicht verhüllt noch vom Morgennebel und doch ſchon von ſtrahlender Herbſtſonne verklärt, liegt die Hermannſtadten Ebene vor mir. Mitten aus dem Meer von Bodenwellen heraus hebt ſich, uns ſchein⸗ bar ganz nahe, als ragender Fels ein vereinſamter Vorberg. Ein düſter bewaldeter Rieſe, von unſerem Ausſichtspunkt zwiſchen ihm und dem Hochgebirge aus geſehen, und doch ein Zwerg gegenüber der Gebirgstette, in die wir hinein ſollen. So war er vorher mit den großen Bergen als Hintergrund, von der Ebene ſelbſt aus kaum wahrnehmbar. Doch ich bin nicht unterwegs, um ſolche Bilder au zeichnen.„Dort drüben liegt der Paß!“ ruft unſer Führer und weiſt auf eine Senke in dev Gebirgskette. Der Paß! Ja, der iſt allerdings in dieſem Augenblick wichtiger, als das ſchönſte Land⸗ ſchaftsbild. Wir haben viel von ihm gehört bei unſeren Erkundi⸗ gungen auf der Durchfahrt durch Hermannſtadt. Es ſoll ſehr böſe dort droben ausſehen. ten h rfen, bei verſtellten Wegen nach Oſten hin, ſich verzweifelt bemüht, über den Paß nach ihrer Heimat hinüber zu entkommen. Baheriſche Jäger haben ihnen das Mahl verſalzen. Durch einen verſtohlenen Eilmarſch durchs Hochgebirge, der unter den berühmten Märſchen deutſcher Kriegsgeſchichte ſeinen Platz finden wird, waren ſie dem Feind in den Rücken gekommen, wo ſie dann am Paß im Hinterhalt lagen. Dort pfefferten ſie in die abziehenden Kolonnen, unter denen eine wilde Panik ausbrach, hinein. Neue Truppenteile mit ten von hinten nach; im Handumdrehen war die Straße vettungslo⸗ vollgefahren. Die Wagen ſchlugen um, fielen zum Teil in die Alt herab, und weiter vorn ebenſo wie im Rücken der Abrückenden. Geſchrei, Fluchen, Komandorufe, die Schmerzenslaute Verwundeter allenthalben. Dazu kam das Grauen der Finſternis. Denn es war Nacht. Scheuende Pferde keilten aus und verbreiteten Ver⸗ wirrung; kurz, es müſſen fürchterliche Schreckensſzenen geweſen ſein. die ſich da überall auf dem engen Gebirgsübergang abſpielten. Fahrer ſchirrten die Pferde aus, oder hieben cuch einfach die Stränge durch, um auf den Rücken der Tiere zu entkommen. Jeder verlaſſene Wagen aber bedeutete eine neue Unmöglichkeit, in das Chaos Ordnung zu bringen und die Straße frei zu men. So hat die Sperrung des Paſſes der geſchlagenen Truppe volle Auf⸗ löfung gebracht. Ihr geſamter Troß iſt an uns verloren gegangen; ihre Infanterie aber warf von ſich, was ſie am Klettern behindern konnte und machte, sauve qui peut, den Verſuch, ſich durch die Felſen und Wälder des Hochgebirgs hindurch zu ſchlagen, emp Grat und dann hinab in die rumäniſche Ebene. Wie vielen 3 gelungen ſein wird, den ihnen droben au flauernden Bahern zu en gehen, ließ ſich einſtweilen noch nicht nnen und ſteht— ietz noch nicht völlig feſt. (WTB. Nichtamtlich.) Meldung Amtlich wird bekanntgegeben, daß der von der Regierung erworbene Cunard⸗Dampfer „Franconia“(18 150 Tonnen) geſtern von einem feind⸗ Der Dampfer hatte zurzeit keine Truppen an Bord. Zwölf Mann von der Die„ 8 ſchreibt zu der Verſenkung des großen Cunard⸗Dampfers Sie Die Rumänen haben überall geworfen, und dem Marſchziel Caneni, dem erſten xumäniſchen Ort am Paß, dräna⸗ hinein, deren Bett der Paß folgt; Schüſſe krachten von den Bergen n, empor zum — * au 22 Freltag, den 6. Ottober 1916. Maunheimer Heneral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) 8. Serte. Nus Staoͤt und Land. 2 2 2 * Mit dem ausgezeichnet „13, gefreiter Heinrich Br aun, Sohn der Wive. Margaretha Braun, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmebaille, für gut ausgeführte Patrouille in Rußland. Aeferung von Web⸗, Wirk⸗ und Steickwaren an Ceuppenteile, Einzelmilitärperſonen und Geſangene. Wir Ueber die Bezugsſcheinregelung und die Lieferung von Web⸗, k. und Strickwaren an militäriſche Verbände, Einzelmilitär⸗ kerſenen, Gefangene in feindlichen Ländern und Gefangene feind⸗ icher Staaten ſcheinen immer noch Ztveifel und Unſicherheiten zu (betreffs Regelun 17 Abſatz 2 der Verordnung vom 10. Juni 1916 des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren r die bürgerliche Bevölkerung) finden die Vorſchriften der genann⸗ — Verordnung keine Anwendung auf den Erwerb von Gegenſtän⸗ ſeitens der Keeres⸗ und der Marineverwaltung. Der Gewerbe⸗ Berbende kann ſomit an Truppenteile Uniformſtücke und andere ekleidungsgegenſtände(3. B. Wäſche) ohne Bezugsſchein liefern. * den Fall, daß die betreffende Militärperſon die Waren gleich itnimmt, dürfte es ſich empfehlen, daß der Gewerketreibende von m Beſteller einen Ausweis oder eine glaubhafte Verſicherung tu Wen dem Verkauf von Bekleidungsſtücken(Uniformſtücken) Uniformſtücke für Militärperſonen unterliegen, wie oben nicht der Bezugsſcheinregelung. Daers Stellvertretende Ge⸗ ä bemerkt, feralkommando des 14. Armeekorps hat jedoch wegen des Verkaufs wib Tü onen brau an Mitglieder der bewaffneten Macht, die als ſolche unzweifelhaft unbar ſind oder ſich ausweiſen, ſowie an ſolche Perſonen ver⸗ werden, welche nachgewieſenermaßen im ausdrücklichen Auf⸗ Kauft Kage auftreten. mi ausg perlangt, daß die Waren für das Militär ſind. Will er ein übriges 16 w ſo kann er ſich nachträglich eine Beſtätigung von dem Truppen⸗ erbitten, nötig iſt dies jedoch keinesfalls. Was die Abgabe von Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren an Ein⸗ Jelmilitärperſonen anbetrifft, ſo iſt zu unterſcheiden, zwi⸗ und itäriſcher Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücke eine beſondere Ver⸗ — erlaſſen, auf die ich in dieſem Zuſammenhang noch be⸗ ders hinweiſen möchte. ilitäreffektenhändler, Schneider und dergleichen), ſowie bon Per⸗ ohne Gewerbe Bekleidungs⸗ den im deutſchen Heere und in der kaiſerlichen Marine ge⸗ chten gleich oder ähnlich ſind, während des Kriegszuſtandes nur Darnach dürfen von Gewerbetreibenden und Ausrüſtungsgegenſtände, eines zum Tragen einer Uniform Berechtigten als Käufer U. Betreff der Beſchaffung bon Wäſche für Ginzel⸗ itärperſonen iſt nach den Ausführungsbeſtimmungen des zu§ 11 der Bundesratsberordnung vom 10. Juni 1916 dabon ügehen, daß Unteroffiziere und Mannſchaften dienſtlich hin⸗ 9 end mit Unterzeug verſorgt werden und daher ein Bedürfnis ebürenen Beſchaffung nicht borliegt. Wird jedoch ein beſonderes her rfnis behauptet, ſo iſt durch Befragen der hetreffenden Militär⸗ on oder Vorlegung einer glaubhaften Verſicherung die Unterlage zür and 3 Ausf Lu Is An ke don Angehörigen an deutſche ollen. irk⸗ t die der kön für den gelegt O hre i t. eer erſtmalig oder nach Krankheit oder Urlaub von neuem geht, ſo iſt die Notwendigkeit der Anſchaffung, falls der 5 in angemeſſenen Grenzen hält, in Bezug auf Wäſche Aung Entſchließung zur Bezugsſcheinausſtellung zu beſchaffen. Bei Bedürfnisnachweis darf jedoch meines Erachtens der Aus⸗ Eriefe nicht allzu ſtreng vorgehen. Wenn z. B. die Mutter n Brie ihres Sohnes vorzeigt, in dem dieſer um Zuſendung ümpfen oder Unterzeug bittet, ſo dürfte dies als Unterlage ere iſt rdeug. tellung der Bezugsſcheine von Wäſche für Militärperſonen an werden. Andererſeits darf aber auch die Bezugsſcheinsertei⸗ un Militärperſonen auch nicht zu läſſig gehandhabt werden. Kre, Sanitätsoffiziere, Militärärzte, Militärbeamte uſw. haben Wäſche ſelbſt zu beſorgen. Wenn der betreffende und Strickwaren an Krie aate ſand ten Ausſtellung des Bezugsſcheines vollauf genügen. Der eine oder empfindlicher gegen Kälte und bedarf mehr odey weniger Es ſollte daher kein allzu ſtrenger Maßſtab bei der Antvag⸗ anzuſehen und ein Bezugsſchein auszuſtellen. Rere inbekreff der Anſchaffung von Wäſche für Unteroffi⸗ Mannſchaften Geſagte gilt auch für Bekleidungsgegen⸗ Gefangene in li chen Ländern(z. B. nach Rußland) geſchickt werden a9 Auch hier iſt ein gewiſſer Bedürfnisnachweis für die Be⸗ 06 ſcheinerteilung zu erbringen. Die Frage der Abgabe von Web⸗, S riegsgefangene feindlicher (Eefangene Ruſſen, Franzoſen) ſind zur Zeit Gegen⸗ bekf,—9 Erörterungen mit dem Kriegsminiſterium. Die Reichs⸗ ungsſtelle ſteht auf dem Standpunkt, daß die Kriegsgefangenen Vei Pelbaten arbeiten, als Arbeiter im Sinne des kanntmachung zur Ausführung des§11 der Bundesratsverord⸗ 93* 10. Juni 1916 antzuſehen ſind. Arbeitskleidung kann für beltocheine bezogen werden. Der Bedürfnisngchweis iſt dem Ar⸗ geber —— für ſie und von ihnen nicht bezogen werden, da ſie im In⸗ 7 Ziffer 2 ſie durch die Leiter der Betriebe, jedoch nur gegen Be⸗ zu erbringen. Andere Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren lande einen Wohnort nicht haben, daher nicht in der Lage ſind, ſich einen Bezugsſchein zu verſchaffen. Dr.. * Unermittelte Heeresangehörige, Nachlaß⸗ und Fundſachen. Die bereits bor einiger Zeit angekündigte Sonderliſte: Unermittelte Heeresangehörige, Nachlaß⸗ und Fundſachen“ iſt nunmehr am 5. Oktober als Beilage zu der preußiſchen Verluſtliſte Nr. 651 erſtmalig erſchienen. Der Liſte liegt eine Bildertafel mit Photographien bei, die der Nachlaßſtelle des preußiſchen Kriegsminiſteriums mit den unanbringlichen Nachlaßſachen bisher zugingen ferner ein Verzeich⸗ nis der Namten, zu denen Aufklärungen erwünſcht ſind und eine Beſchreibung der unbekannten Nachläſſe mit einem Uhrnummern⸗ Verzeichnis. Wer glaubt, zu den veröffentlichten Nachlaßſachen und Pholographien Angaben machen zu können, die zur Ermittelung der Perſönlichkeit des Eigentümers dienen können, wolle ſolche unter Angäbe der mitberöffentlichken Geſchäftsnummer der Zentralſtelle für Nachlaßſachen in Berlin W. 9, Leipziger Platz 13, mitteilen. Die Liſte erſcheint bon jetzt ab monatlich als Beilage zu der breußiſchen Verluſtliſte; ſie kann auch einzeln von der Norddeutſchen Buchdruckerei und Verlagsanſtalt zum Preiſe von 15 Pfg. ein⸗ ſchließlich Porto bezogen werden. Der Betrag iſt der beizufügen. WB. *. Die Zeichnungen für die fünfte Kriegsa eihe bei der erſten Kompagnie des 4. Landſturm⸗Inf.⸗Erſatz⸗Batls. Raſtatt, Mannheim Kriegsgefangenen⸗Lager, haben 61 300 Mark ergeben.— 5 Vüelrag über däs Kriegsſtenergeſet. In unſerem Bericht im Mittagsblatt muß es im letzten Abſätz richtig heißen: Nur wenn mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß Gegenſtände in abſehbarer Zeit jeden Wert verlieren, darf eine Abſchreibung im vorau 3 erfolgen, ſonſt dürfen nur die wirklichen Wertminderungen des laufenden Geſchäftsjahres abgeſchrieben werden. Feuerwehrſchlußprobe. Ihre dritte gemeinſchaftliche Kriegsſchlußprobe hielten am Mittwoch abend die Frei⸗ willige Feuerwehr, 7. Kompagnie, ſowie die Fabrik⸗ ſeuerwehr der Rheiniſchen Gummi⸗ u. Zelluloid⸗ fabrik ab. um Uhr waren die Wehren am Marktplatz ange⸗ treten, wo unter Führung der Herren Kommandanten Noll und Klein zunächſt eine Beſichtigung der Mannſchaften und Geräte durch die inſpizierenden Herren ſtattfaud. Es waren erſchienen Stadtrat Barb und Stadtbaurat Volckmar als Vertreler der Stabtberwaltung, Direktor Fander don der Aheiniſchen Gummifabrik, Werkmeiſter Dechant von Gebr. Reu⸗ lig, Kommandant Grünewald und Häußtmann Tünger⸗ thal bon der Freiw. Feuerwehr Maunheim, Obmann Lenz mit mehreren Kameraden von Rheinau. Trotz der vielen im Felde be⸗ findlichen Leute waren noch 56 Männ zur Hauptübung angetreten. Im Anſchluß an die Beſichtigung Beſtellung wurde zur angenommenen Brandſtelle, dem Kochenburgerſchen Haus in der Luiſenſtraße, ab⸗ gerückt. Es erfolgten zunächſt Schulübungen un hierauf der Hauptangriff mit 4 Hydrantenſchlauchleitungen. Man iſt in Neckarau Tüchtigkeit und Präziſion gewöhnt und ſo war es auch dieſesmal. Alles klappte vorzüglich, ſodaß die Einwohnerſchaft bon Neckarau ſich getroſt in der Stunde der Gefahr auf ihre Feuerwehr verlaſſen kann. Ein Vorbeimarſch vor den Ehrengäſten beſchloß die intereſſant berlaufene Hauptübung, an welche ſich noch eine kame⸗ rabſchaftliche Züfammenkunft bei Kamerad Laſt im „Prinz Mäx“ anſchloß. Bei dieſer Gelegenheit richtete Kömman⸗ bdant Noll herzliche Begrüßungsworte an alle Erſchienenen und warf einen Rückblick aüf das bergangene Jahr. Von 105 Wehr⸗ teuten hefinden ſich 70 beim Heeresdienſt; ein treuer Kamerad, Georg Orth, iſt nach erlittener ſchwerer Verwundung an der Somme am 22. Juli in engliſcher Gefangenſchaft den Heldentod geſtorben. Des leider allzufrüh geſchiedenen Kommandanten Mo⸗ kitor gedenkt Redner in pietätboller Weiſe; zum ehrenden An⸗ denten an die verſtorbenen beiden Kameraden erhebt ſich die Ver⸗ ſammlung von ihren Sitzen. Dankesworte für freundliche Unter⸗ ſtützung übermittelt Herr Noll der Stadtgemeinde Mannheim, der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik, den Firmen Gebr. Reu⸗ ling und den Kabelwerken. Im weiteren gedenkt er unſerer täp⸗ feren Truppen und ihrer Heldenleiſtungen, mit welchen ſie das Feuer an den Grenzen des Reiches vom heimatlichen Herd abhalten. Ein Hoch auf den Kaiſer und die Bundesfürſten bildete den Schluß⸗ der eindrucksvollen Anſprache. Weitere Anſprachen hielten noch die Herren Kommandant Klein, Ditektor Fander, Stadtrat Baro, Hauptmann Grünewald. Das Hoch auf den hohen Protektor der badiſchen Feuerwehren, den Großherzog, brachte Herr Klein aus. Mit einem herzlichen Dankeswort an die Ehrengäſte, nament⸗ lich die älteren Semeſter, ſeitens des Herrn Nolk war die echt kameradſchaftliche gemütliche Feierſtunde gu Ende. Im vorigen Rlaten gab der Kommandant in ſeinem Schlußwort der Hoffnüng aum, daß die diesjährige Schlußprobe im Frieden ſtatkfinden es war ein Trugſchluß. Diesmal glaubte Herr Noll von en prophetiſchen Wunſch abſehen zu ſollen und da⸗ „Wir hälten aus, ſolange der Krieg Das ſei möge; r einem derarti —— an die Skelle zu ſetzen:„ ten aus, ſolange, auert und wir halten durch bis zum ſiegreichen Endel“ die Loſung aller Deutſchen. n Wie Pilzvergiftungen eniſtehen. Eine 1 Familie von fünf Köpfen iſt in Budenheim bei Mainz au Pilz v eegiftung erkrankt. Die in den dreißiger Fahren ſtehenda Ehefrau des im Felde kämpfenden Spenglermeiſters Könradi von dort haite von einem Solbaten Pilze gekäuft, an derent Genuß die Fro mit ihren vier Kindern in Alter von 14, 11,9 und 1 Jahr ſchyn nach wenigen Stun⸗ den tödlich erkrankte. Die vier Kinder konnten durch raſches Ein⸗ greifen gerettet werden, bei der Mutter war die ſo weit vorteſchritten, daß ſie kagelaug mit dem Tode rang. Der eruſte ſiehe Inſerat in morgiger Rummer.) Fall iſt für die weiteſten Volkskreiſe inſofern von ganz beſonderem Intereſſe, als hier nicht eine Vergiftung durch giftige, ſondern ledig⸗ lich durch verdorbene Pilze vorliegl. Der Soldat, von dem die Schwämme ſtammten, iſt als ſehr geübter und zuverläſſiger Pilz⸗ kenner bekannt. Er hatte eine große Menge durchaus einwandfreier Pilze geſammelt und gleichzeitig an verſchiedene dortige Familien verkauft, die alle ohne den geringſten Schaden davon aßen. Frau Koncadi hatte jedoch in ihrer Unkenntnis die Pilze nicht ſofort z ubereitet, ſondern in einem eiſernen Topfe, mit Waſ⸗ ſet übergoſſen, ſtehen laſſen, ein Verfahren, das, wie jede Ein⸗ geiweihte weiß, ſicher zum Verderben der Pilze führen muß. Die Wirkung konnte denn auch nicht ausbleiben. Es ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Pilze nur in getrocknetem Zuſtande(bei völlig geſundem, friſchem Ausſehen) aufbewahrt werden können. Möge dec hier geſchilderte Fall allen zur ernſten Mahnung dienen. 2 2 Polizeibericht vom 6. Oktober 1916(Schluß). Unaufgeklärter Einbruchsdiebſtahl. Bei einem Wohnungseinbruch in Frankfurt a. M. am 24. v. Mts. wurden nach⸗ ſtehende Wertſachen geſtohlen: 1. eine goldene Uhrkette, beſtehend in zuſammengeſetzten Ringen aus Dukatengold; 2. ein goldener Arm⸗ reif, beſtehend aus 2 Schlangen, auf dem Kopf der einen Schlange ein großer Brillant; 3. ein glatter goldener Damenring mit großem Brillant, nicht hoch Kefaßt; 4. ein goldenes Panzerkettenarmband, Schloß abgeriſſen; 5. ein goldenes Armband zum Auseinander⸗ ziehen, Gitterform mit Topas; 6. eine goldene Krawattennadel, verſchlungener Knoten mit Brillant; 7. goldener Nagel(Krawatten⸗ nadel); 8. Ehering, gez. K. H.— A. D. mit unbekannter Jahres⸗ zahl; 9. ein Paar goldene Manſchettenknöpfe, beſetzt mit je einem Saphier; 10. eine goldene feingliederige Halskette, an welcher horn und an beiden Enden noch 4 kleine Kettchen befeſtigt ſind, ſodaß ſie fächerartig herunterhängen. Pferdediebſtahl. In der Nacht zum 8. ds. Mts. wurde einem Fuhrunternehmer in Frankfurt a. M. aus ſeinem unver⸗ ſchloſſenen Stalle ein Pferd(Schimmelſtute) von unbekannten Täter im Werte von 3000 Mark geſtohlen. Leichenländung. Am 11. Auguſt 1916 wurde in Frankfurt a. M. an der Niederräder Schleuſe eine unbekannte männ⸗ liche Leiche, anſcheinend eines Schiffers, aus dem Main geländet, deren Perſönlichkeit noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Der Unbekannte war 55—60 Jahre alt, 1,68 Meter groß, dunkelblond⸗ meliert und hatte rotblond⸗melierten geſtutzten Voll⸗ und Schnurr⸗ bart. Bekleidet war ey mit brauner Lodenjoppe, dunkler längs⸗ geſtreiftet Hoſe, dunkelkarrierter Weſte, dunkelbrauner Plüſchſchuhen. kot⸗ und blaukarriertem Barchenthemd, Normalunterhoſe und grauen Hoſenträgern. Um ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutz⸗ mannſchaft. 8 Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine von der Staatsanwaltſchaft Chemnitz wegen Diebſtahls ausgeſchriebene Ehefrau aus Magdeburg, ein Taglöhner aus Niederingelheim wegen Diebſtahls und ein Fuhr⸗ mann von hier wegen Hehlerei. —— vereinsnachrichten. * Fungdeutſchländbund Baden, Ortsverein Mannheim. Am Sonntag, den 1. ds. Mts, ſprach das Vorſtandsmitglied Rechtsan⸗ walt v. Harder vor Knaben und Mädchen. Er führte in die Borträge dieſes Winters ein und beſprach die am Ende des vorigen Winters aus der Mitte der Zuhörer lautgewordenen Wünſche. Dieſe bezogen ſich einmal auf die Fernhaltung ſchulpflichtiger Kinder die jetzt dürchgeführt wird, ferner auf militäriſche Vortragsgegenſtände (Unterſeebvot, Flugzeug, Geſchütz), die aus naheliegenden Gründen jetzt nicht beſprochen werden köntien, endlich auf beſtimmte wiſſen⸗ 1 be Themata, die ſoweit als möglich behandelt werden ſollen. Aus nah und fern wurden eine Reihe Lichtbilder gezeigt, die den Beifall der Zuhörer fanden.— Am nächſten Sonntag ſpricht Haußptſchriftleiten Schuler aus Frankenthal über„Krieg und Preſſe“ mit Lichtbildern für fortbildungsſchulpflichtige Knaben. vergnügungen. * Jugendtheater im Bernhardushof, Sonntag, den 8. Oktober, nachmittags 3/ Uhr, gelangt als zweite Vorſtellung das bekannte Märchen„Schneewittchen und die ſieben Zwerge“ zur Aufführung. Im Intereſſe der Beſucher machen wir darauf auf⸗ merkſam, ſich in den Vorberkaufsſtellen einen Platz gu— da am Sonntag viele Beſucher wieder umkehren mußten.— Vom Krie⸗ gerheim in Ludwigshafen erhielt die Leitung der Jugendbühne eine Einladung zu einer Vorſtellung für die Verwundelen.(Alles Nähere Nus dem Großherzogtum. *Neckarelz, 5. Okt. Am Dienstag Abend fuhr ohne Licht auf der Mosbach Neckarelzerſtraße ein Radfahrer den ihm in den Weg kommenden Bahnbedienſteten Hutter an und überrannte ihn. Herr Hutter kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß er bewußtlos liegen blieb. Es beſteht Sorge um ſein Leben. oc. Hundheim bei Wertheim, 6. Okt. In unſeren Höhenorten iſt die Zwetſchgener nte in dieſem Jahr ſehr Die Königin von Saba. Romättkiſche Opet in vier Akten(nach einem Text bon H. Moſen⸗ thal) von Karl Goldmark. ti Die„Taumeltrunkenheiten“ und andere allerneueſte Exalta⸗ ion Si en * iſer wird Niemand in einer Oper ſuchen, die 1875 zur erſten rung kam. Die„Königin von Saba“ gehört nämlich zu den ientkonch Ahnherr Jakob Meyerbeer heißt; näher: zu den ar mationalen Bühnenwerken, die in den Bähnen der großen Oper verharren. Die Formen ſind die von 1830—1850 erſche ſchſHaffenen, der Text von H. Moſenthal— deſſen Debora(1849) en O i ſolch natürlich Sur ch!) der nig Seit Deb 8 1. aus dbreißig Jahre die Bühnen beherrſchte— fügt ſich den damali⸗ bernſitten mit ihren Eingangschören und effektſicher aufge⸗ Aktſchlüſſen, mit den Bühnenbildern„der höchſten Pracht“, Verf chillernder Versſprache. Man fühlt ſogleich, wenn man e laut lieſt: ſie ſind von einem Dichter(damaliger Zeit geſchrieben, von einem Dichter, der dem Muſiker hilfreich geht, ohne ſich vorzudrängen. Und noch eins: der Dichter n 9 Ora war, da er den König Salomo, Salomo's Liebling Aſſad, Hohenprieſter und deſſen ſchöne Tochter Sulamith wie die Kö⸗ dem ſüdlichen Arabien zeichnete in ſeinem wahren Ele⸗ und iabtt Lepiten, Sänger, Harfenſpieler, Frauen des Harems Fegabung m bon hal in te hat ſich rankfur eren boten zudem Karl Goldmark die Gelegenheit, ſeine nach allen Seiten auszuleben... Karl Goldmark iſt im e e geſtorben, 85 Jahre alt. In der großen Zeit des Welt⸗ den i Welt w. mark ihm die zehnt u f mner allſeres Jahrhunderts nachgewirkt. er faſt unbemerkt von uns gegangen. Der lurze Naehruf, iegmund Pisling in den Signalen für die muſikaliſche widmete(73. Jahrgang Nr. 1) iſt leiſe verhallt, aber Gold⸗ gehört keineswegs zu den Ueberlebten. Welt Königin von Saba erwarb, hat noch bis in das erſte Jahr⸗ Ber Weltruf, den Mit 364 Aufführungen der zehn Fahre 1901—1511 ſteht Goldmark beinahe doppelt der Statiſtik wie Cornelius und Götz. Von den folgenden ſich nur eine einzige lebendig erhalten: das„Heimchen derd“(Wien 1606) ſteht gegenwärtig z. B. auf dem Spielplan erlichtt Dagegen ſind Merlin(1886), Götz Ade irkun(1903) und Ein Wintermärchen(1907) ohne nach⸗ ter Hpernhauſes. ung geblieben. men, iſt——0 den Opernkomponiſten Goldmark ens Reine zu kom⸗ betrachten e Neinen kemerlei Gemei Mendetsfohntbeſte. 0 9 Koore's 8 ü ſeinen Zeitgenoſſen Anton Ruhinſtein zu Rubinſtein hielt ſich nicht allein von den Einflüſſen der Richtung frei, er war ihr feinblich geſtunt, er wollte mit chaft haben. So geriet er in das Fahrwaſſer 18 i wandte ſich aber neuen Stoffgebieten zu. Säs ſeinen Feramors(den ihm Julius Rodenberg nach Lalla Rookh dichtete), kam weiterhin zum„Dämon“ 32 Lermontoffh, wendele ſich aber auch dem alten Teſtamente zu. Die Makkabäer(Berlin 1875) und die„geiſtliche Oper“ vom Turm⸗ bau zu Babel mit ihren glänzenden Chören* parallel mit Gold⸗ marks Königin bon Saba. Wer die Stoffe kennt— man mag ſie aus dem Führer durch die Opern Globusberlag 1914 erſehen— wird ſich ſagen, 9 3 die Muſik ohne exotiſche Färbung weder dem Dämon noch dem Feramors beikommen kann. Und ſo iſt Rubin⸗ ſtein in der Balletmuſik zu ſeinem Dämon mit dem Lichtertanze der Bräute von Kaſchmir morgenländiſche Bahnen gewandelt. Die übermäßige Sekunde, die orientaliſche Molltonleiter, die eigentüm⸗ liche an das„Aeoliſche“ erinnernde Harmoniebildung, die brienta⸗ liſche Triole, dann auch hebräiſche Melodien ſind Goldmark boie Rubinſtein in gleicher Weiſe dienſtbar geworden. Das Reich des Wunderbaren öffnet ſich nochmals, es entſtehen die letzten„roman⸗ tiſchen“ Opern: die Wunder des MoR werden in inter⸗ nationalen Opernwerken berkündet.„Die Färben Goldmarks! wie ſie auf manchen Kelchblättern der dunkeln Roſe zu Saron glühen (Pislings Worte), man verglich ſie früher mit Hans Markarts Ge⸗ mälden. Aber wer kennt dieſe noch? Wir find im Palaſte des Königs Salomo, breite Treppen führen in die Halle, Türen aus Gold und Ebenholg, der Löwenthron und andere koſtbare Einrichtungen bieten den Aublick höchſter Pracht. Die Frauen Salomos, verſchleiert, in feſtlichen Gewandungen ſteigen hinab, Sklavinnen mit Tamburinen, Triangeln und Harfen folgen, die Töchter Jeruſalems ſchligzen ſich an, Mägde mit goldenen Blumenkörben begleiten ſie. ie Hochzeitfeier von Sulamith und Aſſad ſoll vollgogen werden; das Hochzeiklied(F⸗dur 6/) der Mäd⸗ chen, über dem ber hohe Sopran Sulamiths ſchwebt, ertönt nach den Worten des hohen Liedes Salomonis. Run erſcheint Aſſad. Er iſt dem Gaſte des Königs entgegengereiſt, meldet die Ankunft der Königin von Saba und— will ſeiner Braut entfliehen. Salomo ſtellt ben Liebling zur Rede, wir erfahren ben Kern der Handlung. „Die finſteren Gewalten, die zwiſchen Erd' und Himmel ſchweben Und uns mit ihrem Zauberbauſt umweben“ haben Aſſad es angetan. Am Fuße des Libauon rauſchte eine Silberguelle, aus der klaren Flut ſtieg ein himmliſch ſchönes Weib. Aſſad ſank taumelnd zu Füßen der holden Zauberin. Da rauſcht es im Schilf, ſie erſchrickt und ſpäht, Sie hebt ſich, flieht und iſt in Luft verweht Solche Bilder„voll Reig und Luſt“ ſind es, die Goldmark mit ſtarker melodiſcher Erfindung und den Feinheiten einer blühenden. Orcheſtration ausmalt. Die Königin von Saba war jenes himm⸗ liſch ſchöne Weibz ſie verleugnet Aſſad vor dem geſamten Hok, aber ſie liebt ihu Fennoch, ſucht den Füngliug auf und verſichert ihm ihre Liebe. Wieder entklammen den Komnohniſten die, magiſche Stimmung der Verſe, in denen die klaren Wollen rauſchen, Sommernacht im Mondenſchein, der fantaſtiſche Garten mit ſeinen Palmen, Roſen und Zebern zu einer jener Goldmark⸗Liebesſzenen, in, denen die dunkeln Wogen der Leidenſchaft uns wie Aſſad har⸗ moéniſch umrauſchen.(II,.) Mit der Morgendämmerung verſchwin⸗ det der„Dämon mit den ſüßen Blicken“, wir hören den feierlichen Geſang der Iſraeliten aus der Ferne. Run weiß der Librettiſt nicht mehr den natürlichen Fortgang, denn die Königin verläugnet ihren Aſſad zum zweiten Male. Hierdurch kommt aber die Hand⸗ lung vorwärks. Der Hoheprieſter 919 die Worte der Beſchwö⸗ rung, um die Geiſter des Scheol, die Aſſads Sinn beſtricken, zu bannen. Aber Aſſad unterliegt dem böſen Zauber den die Surge ausübt, er verflucht den„Wähn“ der Prieſter. Sie ſprechen über ihn das Anathema, der König aber gebietet der empörten Menge Halt: ex wird Aſſad richten... Der dritte Akt iſt im weſentlichen das Feſt, das Salomo 1 erlauchten Gaſte darbietet. Hier tritt das Ballet in ſeine Rechte(mit dem Bienentanze der Almeen), ſpäter folgt die große Szene der Königin mit Salomo. Vergebens ſucht ſie auf den eiskalten König einen Druck aus⸗ zuüben, damit er ihr Aſſads Leében ſchenke. Die die Aſſad dreimal berraten hat, ſtürzt unter ſchlimmen Drohungen ab. Salomo begnabigt Aſſad, indem er das Todesurteil in Verban⸗ nung umwandelt. Dort am fernen Wüſtenſaum, bei dem Aſhl der göttgeweihten Jungfrauen finden 12 Aſſad und Sulamith wie⸗ der. Noch einmal hat die Königin ihre Macht an Aſſad verſucht, aher er hät das unſelige Weib berflucht. Salomos Worte an Gula⸗ mith, der Friede werde ſich nach Sturm und Wettern über ſie und ihn ſenken, erfüllt ſich mit tiefeter Bedeutung: im Reich der ewigen 9 Liebe ſind Aſſad und Sulamith vereint. Ein himmliſcher Glanz ergießt ſich, das Hochzeitslied der Mädchen ſchließt als Totenlied in ſanftem Vollklang die Oper... Sie iſt* 1907 auf unſerem Hoftheater nicht mehr därgeſtellt worden, darf alſo— da innerhalb der Fahte 10021907, dann wieder von 1907—1916 keine Auffüh⸗ rungen von Goldmarks„Saba“ ſtattgefunden haben, als Neuheit gelten. Arthur Blaß. Kunſt und Wiſſenſchaſt. Berliner Hof⸗ und Domchor. Das Samstagskonzert bietet unſeren Mannheimer Kunſt⸗ freunden den ſeltenen Genuß, einen aus Knaben⸗ und Män⸗ nerſtimmen zuſammengeſetzten gemiſchten Chor, wie er in ähn⸗ licher Weiſe an der Thomaskirche in Leipzig und der Peters⸗ kirche in Rom ſeit alter Zeit beſteht, zu bewundern. Ich ſelbſt erfreute mich in einem Sylveſtergottesdienſt des Berliner Doms an den trefflich gebüldeten, müſßelos in die höchſten Ton⸗ lagen ſteigenden Knabenſtimmen. Man darf daher geſpannk ſein, die beſtbekannte Chorvereinigung in einem ſo gewählten Programm, das u. a die ſchwierige achtſtimmige Bach ſche Motette„Singet dem Herrn“ enthält, zu hören. F. M. —— 1. Seite. Maunheimer General⸗ Anzeiger* Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Breitag, den 6. Oktober 1915. reich ausgefallen und hat den Landwirten graße Einnahmen geracht. Die Einnahmen dürften hier auf ungefähr 25 000 Mk. und in Steinbach auf 30 000 Mk. einzuſchätzen ſein. Heidelberg, 6. Oktober. Zum Tode des Geh. Rats Ezerny ſind weiter Beileidstelegramme eingegan⸗ en von der Großherzogin Hilda und von dem Miniſter des nnern Dr. Frhrn. von Bodman. Unüberſehbar iſt die Fülle der Kränze und Blumenſpenden, die ſich um die Bahre des Toten häuft. Am Samstag nachmittag 8 Uhr findet die Ein⸗ ſ 5 erung des Verſtorbenen auf dem hieſigen Friedhof ſtatt. oc. Freiburg, 5. Okt. Die letzte Lotterieveranſtaltung zum Vertrieb der Arbeiten der Schwerverwundeten im Barak⸗ kenlazarett hat die erfreuliche Summe von 861.61 Mark für die Gefangenen im Auslande gebracht. Schon früher Frf ſchöne Beträge für dieſen Zweck der badiſchen Gefangenen⸗ rſorge zugefloſſen. Unſere verwundeten Krieger arbeiten be⸗ ſonders gern für die Kameraden in Feindesland. Das gute Beiſpiel ſollte auch in anderen Orten werden.— Auskunft über die Organiſation der Arbeiten wird ſicherlich gerne erteilen die Handarbeitslehrerin Fräulein Gertrud Rieber⸗Freiburg, welche ein hohes Verdienſt um dieſe ſtille Arbeit hat. oc. Radolfzell, 6. Okt. In Oehningen ſtürzte der 59jährige Landwirt Joſeph Diener von einem Birnbaum, an welchem der Aſt gebrochen war, ab und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er kurz darauf ſtar b. — 2 Gerichtszeitung. * Karlsruhe, 4. Okt. Vor einigen Wochen iſt in Pforzheim der 60jährige Schneider Simon Buchmüller aus Durmersheim verhaftet worden. Buchmüller hatet in Lahr, Offenburg, Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart und Ludwigsburg Mietsſchwindeleien be⸗ gangen. Mit Rückſicht auf ſeine zahlreichen Vorſtrafen verurteilte ihn die Strafkammer zu 3 Jahren Zuchthaus.— Die Hebamme Philipp Hafen Ehefrau hatte ſich der Abtreibung und der fahrläſſigen Tötung zu verantworten. Die Anklage warf ihr vor, ſie habe bei Vornahme einer Abtreibung den Tod einer Frau herbeigeführt. Wegen fahrläſſiger Tötung und Abtreibung wurde Frau Hafen zu 2 Jahren Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unter⸗ ſuchungshaft, verurteilt. Freiburg, 6. Okt. Das Schöffengericht verurteilte einen hieſigen Privatmann wegen Hinterziehung der Wehrbeitragsſteuer zu einer Geldſtrafe von 10 000 Mark und Veröffentlichung des Urteils in einer„Freiburger Zeitung“. Der Verurteilte hatte das in Baſel angelegte Geld nicht angegeben und dadurch das Reich um 1000 Mark Wehrbeitrag geſchädigt. * Bingerbrück, 2. Okt. Der 17 Jahre alte Maſchinen⸗ ſchloſſer Joſef Lenz und der 16 Jahre alte Schloſſerlehrling Jakob Moll aus Bingerbrück kamen Ende vorigen Jahres auf den Ge⸗ danken, bei der 78 Jahre alten Witwe Stöhr in Bingerbrück nach Geld zu ſuchen, um damit ihrem Hang zum Kinobeſuch und Leſen der Nick⸗Carter⸗Schriften fröhnen zu können. Mittels einer ſelbſthergeſtellten Leiter drangen ſie eines Tages in Abweſenheit der Frau in ihre Wohnung ein, fanden aber kein Geld. Nun kamen ſie überein, wenn die Frau da ſei, wiederzukommen, und eventuell mit Gewalt ſich Geld zu verſchaffen. Am 27. Dezember zogen ſie Strümpfe über die Schuhe, verhängten ihr Geſicht und drangen in das Schlafzimmer ein. Da die Greiſin um Hilfe rief, würgten ſie ſie, bis ſie tot war. Sie durchſuchten dann die Wohnung, ohne jedoch Geld vorzufinden und beſuchten hierauf ein Kino. Das Kriegsgericht Saarbrücken verurteilte die beiden jugend⸗ lichen Burſchen wegen Raubmordes, Moll zu zehn Jahren, Lenz zu acht Jahren Zuchthaus. Sportliche Runoͤſchau. * Fußball. Das vergangenen Sonntag auf dem Platze bei den Schäſerwieſen zwiſchen den erſten Mannſchaften von Seckenheim und M..⸗C. 1908 Lindenhof zum Austrag gebrachte Verbandsſpiel konnte 1908 überlegen mit.1 gewinnen. Die zweite Mannſchaft von 1908 weilte zum fälligen Verbandsſpiel in Friedrichsfeld und mußte ſich nach ſchünem Spiel mit:2 beugen.— Die 3. Mannſchaft verlor — 705 Seckenheims zweite Mannſchaft knapp:4, während die vierte unſchaft in Seckenheim mit:3 über die dritte Mannſchaft von Seckenheim triumphieren konnte.— Kommenden Sonntag treffen ſich im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele auf dem Schützenfeſtplatze die erſten Elf von Teutonia und des M..⸗C. 1908. Da beide Ver⸗ eine mit je 4 Punkten an der Spitze ſtehen, iſt ein äußerſt intereſ⸗ Spiel zu erwarten.— Die zweiten Mannſchaften von 1908 und eutonia meſſen ſich im Verbandsſpiel auf dem Platze bei den Schäfer⸗ wieſen(Tieraſyl). Spielbeginn für beide Spiele iſt 3 Uhr. ——— Rommunales. * Schiltach, 4. Okt. Der Bürgerausſchuß beſchloß die Errichtung einer Kriegsvolksküche. Die Stadtgemeinde wird 20000 Mark auf die Kriegsanleihe zeichnen. Die Hundetaxe wurde von 8 auf 12 Mark erhöht. 5 Offenburg, 4. Okt. Der Bürgerausſchuß hat den Stadtrechner Bührer nach einer Dienſtzeit von 45 Jahren mit Wir⸗ kung vom 1. Januar in den Ruheſtand verſetzt. Bei der Frage der Neubeſetzung des Stadtrechnerpoſtens kam es im Bürger⸗ ausſchuß zu lebhaften Differenzen. Ein Teil der Stadtverordneten wollte eine andere Beſetzung der Stelle, als ſie der Stadtrat vor⸗ ſchlug. Ein in dieſem Sinne geſtellter Antrag wurde jedoch mit 39 gegen 38 Stimmen abgelehnt. Daraufhin verließen die in der Min⸗ derheit gebliebenen Stadtverordneten, ſämtliche Mitglieder der ſozialdemokratiſchen und eine Anzahl Mitglieder der liberalen Frak⸗ tion, den Rathausſaal. Hierdurch wurde die Verſämmlung beſchlußunfähig und die Sitzung mußte abgebrochen werden. lEmmendingen, 5. Okt. Auf den kleinen Tagesordnung der letzten Schöffengerichtsverhandlung befanden ſich zwei Milch⸗ fälſchungen, darunter eine, wie ſie glücklicherweiſe nicht all⸗ täglich iſt. In einem Falle betrug der Waſſerzuſatz 12 Prozent, während im zweiten Falle nach dem Gutachten des Oeffentlichen Unterſuchungsamtes der Stadt Freiburg i. Br. zu 1 Liter Milch 2 Liter Waſſer zugeſetzt waren! Dieſez weiß gefärbte Waſſer wurde zum ortsüblichen Preis der Milch verkauft, angeblich weil Emmen⸗ dinger Verbraucher zur Milchlieferung drängten. Eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Wochen und eine Geldſtrafe von 200 Mark bildeten den wohlverdienten Lohn, während in dem leichteren Falle nun eine Geldſtrafe von 80 Mark ausgeſprochen wurde. In beiden Fällen wird das Urteil in je zwei Zeitungen veröffentlicht. Berlin, g. Okt. Die im Monat September an die Fami⸗ lien der Kriegsteilnehmer geleiſteten Barunterſtützungen in Berlin belaufen ſich auf 10 664000 Mark. Auch die Mietsunter⸗ ſtützungen der Kriegsteilnehmer ſind im Monat September geſtiegen, ſie betrugen 2 Millionen Mark; die Geſamtaufwendungen für Miets⸗ beihilfen an Kriegerfamilien belaufen ſich bisher auf mehr als 31,5 Millionen Mark. Insgeſamt haben bis Ende September die Bar⸗ Unterſtützungen für Kriegerfamilien die Höhe von 180,5 Millionen Mark erreicht. * De innere Lage. Keichskanzler und Keichstag. — Berlin, 6. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Lokalanzeiger wird heute geſagt, es beſtünde im Reichs⸗ tag Neigung, eine zuſtimmende Ertlärung zu der bisherigen Politit der Reichsleitung auszu⸗ ſprechen. Das hat, wie wir hören, im heutigen Ausſchuß zu Auseinanderſetzungen geführt, in deren Verlauf Herr von Jagow erklärt hat, der Lokalanzeiger ſei nicht offiziös. Das ganze ſcheint uns ein Zeichen unſerer Nervoſität zu ſein. Was der Lokalanzeiger hat ſagen wollen, iſt doch wohl nur geweſen, daß man die Erörterungen dies⸗ mal nicht ganz ohne Pointe ausgehen laſſen möchte. Auch nach unſeren Informationen iſt es nicht ganz ausgeſchloſſen, daß man im Reichstag ſich über eine Erklärung einige, die zwar keine ſachliche Zuſtimmung zu der Politik des Kanzlers bedeu⸗ ten würde— in der Beziehung gehen die Anſchauungen wohl noch immer auseinander—, die aber doch zum Ausdruck brächte, daß man aus der Ausſprache im Ausſchuß die Ueber⸗ zeugung gewann: Der Kanzler hat ſich bei ſeiner Stellung⸗ nahme von ernſten, gewiſſenhaft erwogenen Gründen leiten laſſen. Jedenfalls möchten wir annehmen, daß zurzeit zwi⸗ ſchen den Parteien Verhandlungen über eine derartige Erklä⸗ rung gepflogen werden. Stimmungsmache mit vertraulichen Rommiſſionsreden Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt: In der„Freiſinnigen Zeitung“ vom 5. Oktober wird von dem„großen Eindruck“ berichtet, den die Ausführungen des Reichskanzlers, inſonderheit aber die Darlegungen des Staatsſekretärs Dr. Helfferich über die U⸗Boot⸗Frage auf die Mitglieder der Budgetkommiſſion gemacht hätten. Ob allerdings„die Fronde“ durch dieſe Ausführungen überzeugt worden ſei, fügt das Blatt hinzu, könne dahin⸗ geſtellt bleiben. Wir begegnen alſo bereits wieder derſelben Stimmungs⸗ mache, die ſich anläßlich der U⸗Boot⸗Frage im März geltend machte. Damals wie heute waren die Verhandlungen der Kommiſſion vertraulich. Man hatte ſich auf einen Be⸗ ſchluß geeinigt, der die Streitaxt begraben ſollte. Kaum aber war dieſer Beſchluß gefaßt worden, als die offiziöſe Preſſe glaubte feſtſtellen zu müſſen, daß die gemeinſame Reſolution einen großen Sieg der Regierung bedeute, einen Sieg, der auf die glänzenden Darlegungen der Regierungsvertreter, inſonderheit des Reichskanzlers zurückzuführen ſei. In den ſpäteren Konferenzen der Parteiführer bei dem Reichskanzler iſt dieſer ganz offenkundige Verſuch der Geſchichtsklitterung auch von nationalliberaler Seite entſchieden zurückgewieſen worden. Wenn jetzt trotz der abermaligen Vertraulichkeit der Ver⸗ handlungen bereits wieder von einem außerordentlichen Ein⸗ druck der Reden des Kanzlers und des Staatsſekretärs Dr. Helfferich in der Budgetkommiſſion geſprochen wird, ſo bedeutet das nichts anderes, als daß unter der Herrſchaft der Zenſur eine Stimmungsmache gegen die An⸗ hänger des unbeſchränkten U⸗Boot⸗Krieges getrieben wird, gegen welche die letzteren hilflos ſind, da ſie die Gründe ihres Standpunktes nicht darlegen dürfen. Daß dieſe Gründe für die nationalliberalen Abgeordneten nicht aus einem Gefühl der Fronde, ſondern aus der Empfindung tiefer patriotiſcher Sorge entſpringen, brauchen wir gegen⸗ über unſeren Parteifreunden nicht zu betonen. Wir müſſen uns aber gegenüber der neuen Stimmungsmache der„Frei⸗ ſinnigen Zeitung“ dagegen verwahren, daß ſolche Darſtel⸗ lungen unwiderſprochen in das Land gehen und ſtellen des⸗ halb unſererſeits feſt, daß nach unſerer Wahrnehmung die Ausführungen des Herrn Staatsſekretärs Dr. Helfferich, wenn ſie auch den uneingeſchränkten Beifall der Fortſchritt⸗ ler und der Sozialdemokraten gefunden haben, an der Stel⸗ lungnahme der großen Mehrheit der natio⸗ nalliberalen Fraktion ebenſowenig etwas ändern werden wie unſeres Wiſſens an der Stellung⸗ nahme derjenigen gegen März ſehr verſtärkten Kreiſe der bürgerlichen Abgeordneten aus anderen Fraktionen, die auf demſelben Standpunkt ſtehen. Sachſen und die Politik des Keichskanzlers. Eine aus allen Teilen des Volkes dem ſächſiſchen Land⸗ tage zugegangene Eingabe ſchließt mit folgenden Worten: Die hohen ſtändiſchen Kammern wollen einen gemeinſamen Ausſchuß berufen und den Herrn Miniſter des Innern und des Aeußern erſuchen, vor dieſem Ausſchuß die Grunde zu entwickeln, aus denen hervorgeht, ob die ſächſiſche Staatsregierung der Politik des Herrn Reichskanzlers zuſtimmt. Alle Parteien der Zweiten Kammer haben am 5. April erklärt, ſächſiſche Landtag ein Recht auf ſolche Auskunfterteilung hat. Die hohen ſtändiſchen Kam⸗ mern wollen ferner der Staatsregierung erklären, daß ſie die bis⸗ herige auswärtige Politik des Reichskanzlers als den Intereſſen des Reiches ſchädlich erachten und wollen die Regierung auffor⸗ dern, all ihren verfaſſungsmäßigen Einfluß im Bundesrat, darüber hinaus aber auch ihren auf langjährige Freundſchaft und Bündniſſe gegründeten Einfluß bei den Regierungen der einzelnen Bundes⸗ ſtaaten aufzubieten, um unverzüglich die rückſichtsloſeſte Durchführung des U⸗Boot⸗ und Luftſchiffkrieges gegen England zu beginnen, wie auch die Beſchränkung der Zenſur auf militäriſche Belänge unter Einhaltung des Burgfriedens Die hohen ſtändi⸗ ſchen Kammern wollen ferner dem König in einer ſtändiſchen Schrift und Erhaltung des Siegeswillens zu erreichen. Kenntnis von ihrer Ueberzeugung und ihren Verhandlungen über dieſen Gegenſtand geben. * vom Burgſrieden zum dauernden Frieden. Die großen Handlungsgehilfenverbände ſind übereingekommen, dahin zu wirken, daß die früher in der kaufmänniſchen Standesbewegung vielfach hervorgetretenen Kämpfe nach dem Kriege nicht wieder in der bisherigen Form aufleben. Der Meinungsaustauſch über abweichende Anſchau⸗ ungen bleibt von dieſer Vereinbarung natürlich unberührt, da in grundſätzlichen Fragen immer verſchiedene Auffaſſungen be⸗ ſtehen werden; er ſoll aber ſoausgetragen werden, daß die Achtung vor der Meinung des andern nicht verletzt wird. Eine Reihe von vertragsmäßigen Beſtimmungen ſoll die neue Ver⸗ einbarung ſichern, insbeſondere auch dahin wirken, daß die Untergruppen der Zentralverbände ſich an die Abmachungen der Verwaltungen halten. Es iſt deshalb in einem gemein⸗ ſamen Ehrenrat als Schiedsgericht eine Stätte geſchaffen wor⸗ den, deren Entſcheidung im Notfalle angerufen werben kann. Das Schiedsgericht hat ſeinen Sitz in Hamburg und Berlin. An dem Abkommen ſind beteiligt: Deutſcher Verband Kauf⸗ mäniſcher Vereine, Frankfurt a.., Deutſchnationaler Hand⸗ lungsgehilfenverband, Hamburg, Verband Deutſcher Hand⸗ lungsgehilfen zu Leipzig, Verein für Handlungscommis von 1858(Kaufmänniſcher Verein) Hamburg. Die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht 935 5. nachmittags. Die Nacht verlief auf der ganzen ront ruhig. wir geſtern neun 8,8 Ztm.⸗Geſchütze. werfer und militäriſche Gebäude des Hafens Zeebrügge geworfen. ſind, von denen die vorliegende, amtlich noch nicht beſtätigte Schmidt, Pionier, iſt vor einigen Tagen aus dem Reſerve bon ihm beiſeite gebrachten Gelder ausgeſetzt. Bei unſerem Vorrücken öſtlich Morval erbeuteten Cufffrieg. Trotz des ſehr ſchlechten Wetters bewarf ein franzöſiſches Flugzeug den Flugplatz Colmar mit Bomben. Auf der Rückkehr von einem Nachtfluge wurden 90 Bomben auf Schein, Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresberichk vom 5. Oktober abends. Nördlich der Somme drangen wir öſtlich Morval weiter vor. Wir wieſen einen ſrarken deutſch en Gegenangriff gegen die von uns neueroberten Schützengräben nördlich Fregiecourt ab. Südlich der Somme fährt die feindli che⸗ Artillerſe fort, ſehr tätig zu ſein, vor allem im Abſchnitt Barleux⸗Belloy⸗Deniecourt und im Abſchnitt Le Quesnoy. Imt Woeuvre nahm unſere ſchwere Artillerie einen Militärbahnhof unt⸗ Feuer, auf dem beträchtlicher Verkehr gemeldet worden war. Sie rief einen großen Brand hervor. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. Belgiſcher Bericht. In der Gegend von Dixmuiden und an der Hſer ſüdlich dieſer Stadt ſpielten ſich Artilleriekämpfe ab. Der Kampf zwiſchen den Feld⸗ und Schützengrabengeſchützen war lebhaft in der Richtung Steenſtraate und Boeſinghe. Paris, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Von der Orient⸗ Armee wird berichtet: Die Schlacht verläuft auf der ganzen Front weiter günſtig. Die Vorhuten der Verbündeten beginnen die Czerna in der Gegend von Abroveni und am Brodfluß zu überſchreiten, Andererſeits erreichten ſie, trotz Glatteiſes auf beiden Hängen des Baba⸗Berges vorrückend, Buf und Popli. Der engliſche Bericht. „London, 6. Okt.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeresbericht vom 5. Oktober nachmittags. Nördlich der Schwabenſchanze fügte unſere Artillerie feindlicher Infanterie, die ſich auf dem Marſ befand, Verluſte zu. Wir unternahmen im Gebiet von Vimy einen erfolgreichen Ueberfall. Der Feind verſuchte erfolglos in die Lauf⸗ gräben öſtlich St. Eloi einzudringen. 3 Paris, 6. Okt.(WB. — Anſere U⸗Boote vor Archangelsk. m. Köln, 6. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Chriſtiania: In Vardö kam geſtern, wie ſchon kurz berichtet, der norwegiſche Dampfer Kong Magnus der Nordenfjoldske Dampfkibſſelkab mit 79 Mann der Be⸗ ſatzung zweier torpedierter ruſſiſcher und engliſcher Dampſer an, nachdem er, ſelbſt unterwegs nach Archangel dem deut⸗ ſchen Unterſeeboot, das ihn angehalten hatte, hat verſprechen müſſen, dieſe nach einem norwegiſchen Hafen zu bringen, was nunmehr geſchehen iſt. Der norwegiſche Kapitän teilte ſeiner Reederei in Drontheim telegraphiſch mit, die Mann ſchaft an Bord des deutſchen Unterſeeboote⸗ habe erzählt, daß auch der Dampfer„Knut Jarl“ derſelben Reederei, unterweg? nach Archangel, torpediert worden ſei, was vorläufig nicht beſtätigt, aber wahrſcheinlich iſt, da„Knut Jarl“ bisher nicht in Archangel eingetroffen iſt. Das Schiff iſt für über eine Million kriegsverſichert. Der Nufſtand in Marokko. Wien, 6. Oktbr.(Priv.⸗Tel. z..) Correa Eſpagnol berichtet, daß marokkaniſche Eingeborene die Franzoſen an gegriffen haben. 4000 Franzoſen wurden gefangen genommen. Viele Geſchütze und Maſchinengewehre waren die Beute der Marokkaner, ferner fielen 6000 Gewehre in die Hände derſelben. Auf dem Schlachtfeld blieben 600 Tote und ungefähr 1000 Verwundete zurück. Kriſis in der italieniſchen Heeresleitung. m. Köln, 6. Okt.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volksztg. bemerkt zu der Nachricht, daß der Herzog von Aoſta infolge von Zerwürfniſſen mit General Cadorna, nachdem el den König vor die Alternative geſtellt hatte, auf ihn odet General Cadorna zu verzichten und die Wahl zu ſeinen Un⸗ unſten ausgefallen war, auf den Oberbefehl über die verzichtete: was es für Zerwürfniſſe Meldung ſpricht, darüber kann man im Augenblick nur Ver⸗ mutungen anſtellen. Man weiß zu wenig von den ſtrategiſchen Plänen der beiden Heerführer, um den Punkt beſprechen zu können, an dem ihre Wege ſich getrennt haben. Es liegt in deſſen nahe, anzunehmen, daß Eadorna und der Herzog von Aoſta über das Ob und Wie der Fortführung der Iſonzooffen ſive und über die damit zuſammenhängende Frage der Trup⸗ penbereitſtellung verſchiedener Meinung ſind. Möglicherweiſe ſpielt in der Kriſis in der italieniſchen Heeresleitung auch die Beteiligung Italiens an der Balkanoffenſioe der Entente hinein. Näheres wird man wohl aus den Aeuße, rungen der italieniſchen Preſſe entnehmen können, wenn ſi die Nachricht von der Kriſis beſtätigt. Kleine Kriegsnachrichten. Frankfurt, 6. Okt.(WrB. Nichtamtl.) Seine Majeſtät der Kaiſer und König hat den kommandierenden General de⸗ 18..⸗K., General der Infanterie von Schenk, durch Ver“ leihung des Ordens Pour le merite ausgezeichnet. c. Von der Schweizer Grenze, 6. Okt.(Priv.⸗Tel⸗ 3..) Die Basler Blätter berichten aus London: Den ruſſiſchen in England lebenden Staatsangehörigen iſt eine Gnadenfri bis zum 25. Oktober gewährt worden, in der ſie ſich freiwillic zum Militärdienſt melden können. Nach Ablauf dieſer Friſt werden ſie nach Rußland abgeſchoben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Oktbr, (Priv.⸗Tel z..) Das„Berner Tagblatt“ berichtet: Das Schweizer Armee⸗Preſſebüro gibt bekannt, daß geſtern nach⸗ mittag ein ſchweizeriſcher Infanteriſt auf der Dreiſprachenſpitze von einem die Grenze überfliegenden Geſchoß getroffen und getöte Tagesneuigkeiten. Berlin, 6. Okt.(WrB.) Der„Bohnen⸗Doktor“, ein Schwindler, der unter dem Namen Dr. Kremſer vor ein! ger Zeit 60 000 Mark durch gefälſchte Frachtbriefe auf Bohnen und Erbſen erſchwindelte, mit dem wahren Namen Alfo n* — lazarett beim Eiſenbahnregiment Nr. 1 entflohen. Steck. brief iſt erlaſſen, eine Belohnung auf die Wiederbeſchaffung der Berlin, 6. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Zur Feiel des 80jährigen Geburtstages des Geheimen Medizinalrate“ Profeſſor Ir. Waldeyer verſammelten ſich heute Vof, mittag die Großen der deutſchen mediziniſchen Wiſſenſch in der Wohnung des Geheiinrates. Auch Kultusminiſte, von Trott zu Solz war erſchienen und hielt eine kurze Al ſprache. Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie. Berlin, 5. Okt.(WTB.) In der heutigen Vormittag ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſe* lotterie fielen 15 000 Mark auf die Nummer 37 896, 10 00 Mark auf die Nummern 84 594, 115 574, 5000 Mark auf Nummern 922, 38 007, 194 376, 3000 Mark auf die Numn 84 925, 139 117, 152 801 und 156 788. Ohne Gewähr. „ * ein Luf in⸗ en. des icht 9 eſch ien uf⸗ ing on us Be⸗ ſer 5 jen en ilte in⸗ aß 9⁵ icht cht ine tät des er⸗ el. jen riſt lig riſt br, 905 ich⸗ der den —— Mannheim 8 Schl nach Wworde Tendenz Freitag, den 6. Otiober 1916. 5. Seite. — Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) ——— R Günstiges Zeichnungs-Ergebnis in Mannheim. 138 Millionen in der Stadt, 164 Millienen im Bezirk. iIn der Stadt Mannheim sind ausschließlich der Post- Zeichnungen und der genossenschaftlichen Zeichnungen, die in Berlin bezw. Franſcfurt a. M. gezählt werden, auf die fünfte Kriegs- anleihe 138,5 Millionen und im Bezirk der Reichsbank⸗ hauptstelle Mannheim 164 Millionen Mark gezeichnet worden. Das Ergebnis ist günstig, denn es übertrifft den bei den bisherigen Kriegsanleihen erzielten Durchschnitt von 108,7 Millionen Wrk für die Stadt und 133 Millionen Mark für den Be- zirk um 29,8 bezw. 31 Millionen Mark. Hinter dem Ergebnis der letzten Anleihe, die in Mannheim allenn 145 Millionen Mark und einschließlich Heidelberg und Weinheim 172 Millionen Mark Sebracht hatte, bleibt das diesmalige Ergebnis nur um 6,6 bezw. .7 Millionen Mark also um verhältnismäßig kleine Beträge zu- rück. Dabei ist zu beachten, daß die vierte Kriegsanleihe bei uns ein besonders günstiges weit über dem Reichsdurchschnitt lie- gendes Zeichnungsergebnis hatte. Wir können auf den neuesten Beweis wirtschaftlicher Kraft uud vaterländischer Gesinnung in der Tat stolz sein. Auf alle bisherigen fünf Kriegsanleihen zusammengenommen sind in un⸗ Serer Stadt rund 575 Millionen und im Bezirk unserer Reicksbank⸗ hauptstelle fast 700 Millionen Mark aufgebracht wor⸗ den. Fürwahr ein ungemein erfreuliches Ergebnis, das in der Geschichte unserer Stadt und ihrer nächsten Umgebung fortleben wird auf Kind und Kindeskind. Noch lange wird man rühmend dessen gedenlen, daß die Stadt Mamnheim utiter den deutschen Städten, die dem Reiche in schwerer Zeit große Geldmittel frei- Willig zur Verfügung stellten, mit an erster Stelle war. An dem vorstehenden Ergebnis ist die Mannheimer In- dustrie in hervorragendem Maße beteiligt. Solche Zeichnun- Sen, wie die 11,03 Millionen der Benz& Co. und die 10 Millio- nen der Firma Heinrick Lanz, gehören nicht nur in Mann⸗ eim, sondern auch im ganzen Reich zu den Seltenheiten. Von den soust noch veröffentlichten Zeichnungen der hiesigen In- dustrie wären zu erwähmen: Zelis toffflabrik Valdhof in kannheim-Tilsit mit 3,5 Mill., Badische Gesellschaft Ur Zuckerfabrikation Mannheim-Waghäusel mit 2 Mill., Strebelwerk G. m. b. H. mit 1% Mill., ferner die Heddern- eimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabel⸗ Verke.-G, die Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff, die Neue Sunlicht Gesell⸗ haft m. b.., die Papyrus.-G. und die Rheinische ummi- undZelluloidfabrik mit je einer Million. Dann kommen das Stahlwerk Mannheim mit Vorläufig 600 000 Mark, die Chemischen Fabriken und Putzwoll- Werke Ed. Wöllner in Rheingönnheim und Mannheim mit 580 000 Mark, die BrowWn Boveri& Co, und die Zigarren- fabriken J, Reis mit je einer halben Millionen. Aus dem Bezirk sind uns an größeren Industriezeichnun- gen gemeldet worden: Karl Freudenberg G. m. b. H. Weinheim 2 Millionen, Maschinenfabrik Badenia, Weinheim 160 000 Mark, G. Fuchs, Waggonfabrik.-G. in Heidelberg und Portlandzement- werke Heidelberg und Mannheim je 200 000 Mark. Die rege Beteiligung der industriellen Kreise verdient alle Anerkennung. Die Industrie hat dem Vaterlande in diesem Kriege unschätzbare Dienste erwiesen. Sie ist weiter rastlos an der Arbeit, um das Reich mit dem heute so unendlich vielge- staltigen Kriegsbedarf zu versehen, und sie gibt ihm aus ihren großen Verdiensten auch reichlich dasjenige Mittel, ohne welches die erfolgreiche Fortführung des Krieges nicht denkbar wäre: das Geld. Der Handel hat sich begreiflicherweise an den Zeichnungen nicht in gleichem Maße, wie die Industrie beteiligen können. Viele Zeichnungen dieser Krese werden auch ncht veröffentlicht. Im⸗ merhin konten wir einige größere Summen nennen, 2. B. L. Weil u. Reinhardt mit 600 000 Mark, Wilhelm Stachelhaus und C. A. Ringwald, Rohtabakhandlung mit je 250 000 Mark, Maixel u. Bens- heim mit 200 000 Mark, Luschka u. Wagemann G. m. b. H. mit 100 000 Mark. Aus den Kreisen der Schiffahrt und des Versiche⸗ rungswesen ist neben der Zeichnung der Oberrheinischen Versicherungsgesellschaft und deren Direktion von zusammen 500 000 Mark zu erwähnen: Rhenania Rheinschiffahrtskonzern mit 270 000 Mark, Vereinigte Spediteure und Schiffer, Rlieinschiflahrts⸗ Gesellschaft m. b. H. mit 150 000 Mark und Jus et Justitia Kaslo- Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit mit 100 000 Mark. Auch die kleinen Sparer haben bei uns und im Bezirk das ihrige zum Erfolg beigetragen. Dank ihrer regen Beteiligung konnte die Städtische Sparkasse in Mannheim 8 Millionen Mark und die Städtische Sparkasse in Heidelberg 3,5 Mill. zeichnen. S0 haben denn alle Kreise zusammengewirkt, um den neuen schönen Erfolg zu erringen. Was bei uns im kleinen geschah ist nur ein Spiegelbild der durch das ganze deutsche Volk gelhlenden Begeisterung. Es liegt begründeie Hoffnung auf ein günstiges Ge⸗ samtergebnis im Reich vor. Die nachstehende Tabelle verauschaulicht die Zeichnungs- ergebnisse aller Anleihen in Mannheim und im Bezirk: Ergebnisse der Zeichnungen auf Kriegsanleihe. einschließlich der Vermittlungsstellen, jedoch ohne die Genossenschaftsbanken und ohne Postzeichnungen. I. Anleihe Mk. 43 794 000 PP——TPCPCPCCT00TT. 0% ———o·ĩ ĩ˖˖ 868300„ II. Anleihe Mk. 97768400 Mk. 148244700 20174700 2820400 III. Anleihe IV. Anleihe V. Anleihe Mk. 145096600 Mk. 138495 700 „ 28207600„ẽ 23151800„ 21154100 „ 5186700„ 4657500„ 4521 800 Reichsbanlebezirk Mannheim Mk. 56718000 Weitere Einzelergebnisse. Mannheim, 6. Olet.(Priv.-Tel.) Bei der Rheini⸗ §chen Creditbank und deren Niederlassungen beläuft sich das Gesamtergebnis der Zeichnungen auf Mark 112 349 900. Auf alle fünf Anleihen wurden bei der genannten Bank und deren kilialen iusgesamt Mark 477 903 900 Lezeichnet. Bei der Süddeutschen Diskontogesellschaft KG. in Maunheim und deren Niederlassungen wurden auf die lünkte Kriegsanleihe gezeichnet zirka 72 Mill. gegen 64 Mill. bei er vierten Anleihe. WIB. Darmstadt, 6. Okt. Die Zeichnung auf die 5. Kriegs- auleihe betrug hier 60 Millionen Mark gegen 61 Millionen Mark ul die 4. und 50 Millionen Mark auf die 3. Kriegsanleihe. E, WIB. Hanau, 6. Okk. Auf cde 5. Kriegsanleihe wurden ler 16,4 Millionen Mark, gegen 17 Millionen Mark auf die 4. rlegsanleihe, gezeichnet. VWIB. Marburg, 6, Okt. Bei der Reichsbankstelle Mar- Kts wurden wie das letztemal 17 Millionen Mark auf die fünfte Liegsanleihe gezeichnet. 4 Berlin, 6. Okt.(Von uns. Berl. Büro.) Das Ergebnis er fünften Kriegsanleihe für den Bezimc der Reichsbankhaupt- 1800 Bremen war bis 1 Uhr mittags 109 550 900 Mark gegen Millionen Mark bei der 4. Kriegsanleihe. Maidz, 6. Okt.(Priv-Tel.)) Nach dem endgültigen Ab⸗ uß stellt sich das Ergebnis der fünſten Kriegsanleihe für ainz auf 41,75 Millionen Mark gegen 34,15 Millionen bei der erten, 40,70 Millionen bei der dritten, 35,03 Millionen bei der eiten und 18,8 Millionen bei der ersten Kriegsanleihe. Die entsprechenden Zahlen für Worms sind: 21,42 Mitlio- bei der fünften, 21,50 Millionen bei der vierten, 22,1 Millionen — der dritten, 145 Millionen bei der zweiten und 6,3 Millionen der ersten Kriegsanleihe. bei Für Bingen: 3,95 Millionen bei der fünften, 3,10 Millionen vi nen der vierten, 3,47 Millionen bei der dritien, 3,1 Milionen bei G8 Zweiten unck 1,5 Millionen bei der ersten Kriegsanleihe. In Ziflern ist jeweil bei Mainz die Volksbank und bei Wormz e Vereinsbank mit eingerechnet, welche als Genossenschaltsbank Frankfurt abliefern. Die einzelnen Zeichnungen in Mainz teilweise um 100 Prozent vermehrt. So ist z. B. bei üsconto-Gesellschaft Mainz 11½ Millionen M. gezeichnet en, nahezu das Doppelte, wie bei der vierten Kriegsanleihe. geb Für die ganze Provinzen Rheinhessen stellt sich das Er- Mnis bei der fünkten Anleilie auf 67,12 Millionen gegen 50 Mill. rk bei der vierien und 72 Millionen bei der 3. Kriegsanleihe. Frankfurter Wertpapierbörse. 0 Frankfurt a.., 6. Okt.(Pri.-Tel.) Die wohlbe⸗ Hoffinung auf ein günstiges Kriegs⸗ mesrgebnis gab der Börse einen guten Rückhalt. Bei naler Tendene eröfinete die Börse und behielt mit wenigen Aus- im V. die günstige Strömung bis Schluß des freien Verbehrs bei. ordergrund standen wisder Montanaktien. Bei steiger-r Sind Caro Hegenscheidt anzuführen, die eiden Rekord- Papi Sieiten. Größere Beachtung fanden wiederum Rüstungs- 80 Sre. Köln-Rottweiler, Dynamit, Rhein.-Westliälische Spreng- Awerke wurden bevorzugt. Von Automobilaktien erheblich Mk. 120 763 500 Mk. 181 639000 Mk. 172905900 Mk. 164171600 ——— 2 höher Daimler, auch Benz fest. Elelctrowerte zogen ebenfalls an. Bergmann, AEG und Felten 8. Guilleaume reger gehandelt. Niedriger steliten sich Petroleumaktien, besonders Steaua Romana. Aluminium ſest. Schiffahrtsaktien ruhiger. Für Munscheid(Gel- Selilkirchener Gußstahl) bestand weiteres Interesse, dagegen schwächten sich Fahrzeug Eisenach ab. Am Rentenmarkt hält sich das Geschäft in engen Grenzen. Deutsche Anleike fest. Ausländische Renten still. Privatdiskont 4½—456 Prozent. 0 Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 6. Oktober Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 6. Geld Brief Geld Brief Newyork 1 Dollas,(,ʒ.48.50.48.50 Holland 100 Gulden 227.25 227.75 227.25 227.75 Dänemark 100 Kronen. 156.25 156.75 156.25 156.75 Schweden 100 Kronen. 159.— 159.50 159.— 159.50 Norwegen 100 Kronen. 158.75 159.25 158.75 159.25 Schweiz 100 Franken 106.37½ 106.62½ 106.37½ 106.02 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 68.95 60.05 68.95).05 Bulgarien 100 Levra.. 79.— 80.— 79.— 80.— Berlin, 6. Okt. Die guten Heeresberichte und die Meldung von der Versenkung des Cunarddampfers„Frankonia“ schärkten die vertrauensvole Stimmung an der Börse und wirkten auf die Unternchmungslust anregend. Hieraus zogen besonders Rliein- metall, Daimler Motoren, ſerner Phönix, Oberschlesische Eisen- bahnbedarf und Oberschlesische Eisenindustrie Vorteil. Im spätern Verlauf litten einige Werte unter Gewinnsicheruugen, andere da- gegen, besonders Oberschlesische Eisenindüstrie, setzten ihre Auf⸗ Wärtsbewegung fort. Anleihen bewährten bei mäßigen Umsätzen ihre Festigkeit. Schluß war gebessert. Newyorker Wertpapierbörse. NEWVTORK, 5. Oxtonor.(Oevisenmarzt.) 5. 4. 5. 4 Tendenz für Geld.—.——.— Wechsel aut Loadon Seld auf 24 Stunden(80 Tage).71.50.71.50 (burchschnittsrate).25.5) Wechsel auf bondon Geid letztes Dariehen.50.75(Cable Transfers)..76.45.76.45 Sichtwebhsel Borlin. 70.37½ 69.12½[Siſber Bullioen 67.50 68.37½ Siohtwechsel Paris..34.75.83.— Rew/-Vork, 5. Oktober(Bonds- und Ak'ienmerkh). 5. 4. 1 5 4. Acht. Top. F6E 40 issouri Fadiflo 5¹/% Bones 45 0 108.— 107— Kat. Rallw. of. Hex. Uniteg States Corp. Corps Rew Nork Centr. o..113½113% 5% Bonds. 105¼% 105ʃ½ do, Ontario& Western 27/% 27.— Acht, Top. Santa Fe. 16/½% 168% Morfolk& Western 443½% 144½¼ do. pret.. 106% 160% oetbera Paoitio 114 113½ Ballimore&, Oi-o. 80— 90% LennsyVni 59¼ 50¾ů Canadian Pacifto... 179— 181-— Beadiug 112½ 113 Ches.& Oioo 6E%s(6/ Ohte. Rök. Isl,& Pao 19½ 19% Chio. iIV/.& St. Paul. 97⁵4 97s Southern Pacifio. 102½ 102½¼ Venever& Rio grande. 165% 12⁵ Southern Rall7. 26/ 28ʃ, 40% 41½ South. Rallw. prei. 69¼XL◻ 693—4 Erlo det preEi. 54% 55½¼ Union Faolfiͤͤo 150%/15%8 Eris SN 45½ 6ʃ½ Wabash preif. 53˙/0 52½ Great Hothorn pret.120— 20½ Amerio. GCan 653762.— Ulinois Central. 106¼ 108½¼ amer. Smeit.& Ref. 143— 112½ interborough Cons, Corp. 16— 17.— Anac. Copp. Kin. 87½] 9665 40 do. pref. 75 73/ hethienen Steel.. 550.— 556 Kansas City&. Southern 26½ 27.—[Central Leatherr 69⁰ 72— do, prof. 61½ 60½ int. Rerle. Marlne 45— 45½% do. do. preft. 12.% 121 .oulsville u. Nashyllio, 139— 135½% Unft. Stat. Steers o. 1178 17/ Hissouri Kans.& Texas 4— 4— Init.Staat.Stoel pr. 120˙%[121 Aktien Umsatz 1220 000(1 130 000) HEWVORk, 5. Oktoner(Ergänzsungskurse). Gr. Rorth. Ore Cert. 45.— 47%¾ 1 General Slectr.. 161160ʃ½ tehich Valleß 66%¼ 64¾ Rational Lead 24½ 70— Union Pacifie prel. 83— 03.— Utah Copper%60. 85½ 94% Consolidated Gas ͥ149— 139%½ NEWVORk, 5. Oktober(Ergänzungskurse). 853 5. 4. Balt. Ohio 4½ Bds. 95/ 95% 4% Unlen Stat. 110—110— Ohes. Obio 4% Bs. 86— 35½[ Deaver Rio gr. pr. 4% 37 4% Ohig. f. Isl.& PaN. Riss. Cans. Tex. pr. 10— 12 First& R.&.Bs.9347. 72% 72—[West Marylanßccd 30% 28¼ North. Pao. 3 Bds. 66½½ 564½ Amerioan Canpre. 11¼114½ N. Pao. Pr.Lien 48ds. 94⁰8 92¼8 Amerio. Looom. o 4 83— St. Loulss San..R.. 60— 79.— do. Sugar Ref... 112½ 113— St. Louls“ San...5. 72˙ 72½ Rexio, Pefroleum 101¼ 101%¼ Soutd. Paciflo conPWP“. Virgin. Car. Shem. o. 43— 42— 4 1929 K /8 Bends. 88/ 88/ Searsfoebuek oom. 204½ UnionPao..4% BSds. 84⁰ 94/ Newyork, 5. Okt.(WTB.) Der Geschäftsumiang entsprack auc hheute wieder den vorhergegangenen Tagen. Bei regen Um⸗ sätzen wechselten 1 280 000 Stück Aktien ihren Besitzer. Bei Er- öflnung war die Stimmung entschieden als ſester zu bezeichnen, wobei sich besonders für Eisenbahn- und Industriepapiere gute Meinung zu erkennen gab. Louisville, Newyork Central, Reading und Lehigh Valley erfreuten sich starker Nachfrage. Von Indu⸗ strieaktien waren Steels und leitende Kupferwerte begehrt. Die feste Grundstimmung vermochte sich auch im weiteren Verlauf zu behaupten. Erst in der Schlußstunde gaben die Kurse einen Teil hirer Gewinne unter Realisierungen wieder ab. Londoner Wertpapierdörse. LONDOR, 5. Oktober. 5. 4. 5. 4. 8 4½ Konsol. 59¼ 59/ Baltimore- 95—— Rio Tinto 63¼ 625%ͤ 5 Argentin. 92½ 92½ Canad-Pao. 168¼ 188/ Chartered.12/ 12/5 4 Brasllian.51/ 32— Erie 43½% 42½[De Beers. 12½12/6 4 Japaner.. 70½ 20¾ Pennsylva. 625/ 61% Solsfidelis./%¾8⸗8 Portugiesen 55¾ 56— South. Pac.. 109½¼ 107½ Hat. R. Nex. 14 5Russent906 39¼ 89¾ Unon Pac.. 159½¼ 158— Randmines. 3½8 35%8 4½ Russ.1909——[Steeis. 123% 124—[Fr. Diskont..%/8 85 4½ Kriegsl.—— 3 Anacondac. 20½/ 20% Suber 32 32/16 London, 5. Okt.(...) Wechsel auf Amsterdam 3 Monate 11.77/½, kurz Wechsel auf Paris 3 fonate 26.20.—, kurz 27.77.— auf Petersburg urz 150.— 0 Vom Roheisenverband. WIB. Essen, 6. Okt. Der Versand des Roheisenver⸗ bandes in Qualitäts-Roheisen im Monat September wird sich nach vorläufigen Feststellungen zwischen 55 und 50 Prozeut der Beteiligung bewegen. Blei- und Silberhütte Braubach.-., Frankfurt ans. WITB. Frankfurt, 6. Okt. Die Bilanz für das Geschäfts⸗ jahr 1915-16 ergibt nach Abzug der Kriegsgewinnsteuer aus den beiden Geschäftsjahret einschlieglich Vortrag von M. 29 696 einen Gewinn von M. 576 897(950 008). Die Abschreibungen erfor⸗ dern M. 167 130(233 570). Der ordentlichen Reserve werden M. 20 000(200 000) überwiesen, für Gratiſikationen und Tantiemen werden M. 73 770(202 742) erwandt. Der auf den 4. November einberufenen Generalversammlung wird die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent wie im Vorjahr vorgeschlagen. M. 25 986 sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Schlossfabrik.-G. vormals W. Schulze, Schlagbaum r. Düsseldorf, 6. Okt.(Priv.-Tel.) Der Abschluß für 191546 ergab einen Betriebsüberschuß von M. 393 607(228 547) Nach Abschreibungen von M. 17 932(23 377), sowie einschließlich M. 66 725(70 482) Vortrag, verblieb ein Reingewinn von M. 331 596(165 076) zu solgender Verwendung: Unterstützungsbe⸗ stand M. 25 000(10 000), Beamtenversicherungskasse M. 5 000 Kriegsunterstützungen M. 10 000, Wiltelm Schulze-Stiftung M. 2000(), Kriegsgewinnsteuerrücklage M. 1250, wie im Vorſahre. Gewinnauteile und Belohnungen M. 36 003(14 601), wie bereits mitgeteilt, 10(i. V. 5) Prozent Dividende, gleich Mark 125 000(65 500) und Vortrag M. 117 243(66 725). Obwohl die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr bisher ausreichend be⸗ schäftigt war, so kann über die Aussichten bisher noch nichts gesagt werden, denn der Arbeitermangel bereitet für die Her⸗ stellung Schwierigkeiten. 9 Eine Neuerung aut dem Gebiete der behördlichen Holzversorgung. 0. Bisher wurde der Bedarf an gesägten Hökern der Be- hörden in der Weise gedeckt, daß die eriorderlichen Lielerungen öffentlich ausgeschrieben und die in Frage kommenden Sägewerke mit der Erzeugung auf Grund ihrer Angebote beauftragt wurden. Nunmehr ist, wie wir der„Holzwelt“ entnehmen, eine wichtige Neuerung, die gewisse Umwälzungen bringen kann, eingeführt Worden. Die Behörden haben von den am Weichselmarkt einge⸗ troffenen und noch eintreffenden Rohhölzern etwa 130 000 Festmeter er worben, mit verschiedenen bedeutenden Wasser⸗ sägewerken Lohnschnittverträge geschlossen und Auftrag ge⸗ geben, diese Rohhökzer für ihre eigenen Zwecke einzuschneiden. Als Entgelt für die Aufarbeitung des Rokstoftes werden den in Frage kommenden Betrieben Einheitssätze für den Fesimeter Gerbholz gezahlt. Sechsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann .-., Chemuiss. Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1915-16 ergab ein⸗ schließlich M. 32 775 Vortrag einen Rohgewinn von M. 2 624 062 (i. V. 1961 089). Nach Absetzung der ordentlichen Abschreibun⸗ gen von M. 780317(795 917) verbleibt ein Reingewinn von M. 1843 740(1 165 172). Der auf den 3. November einzuberufenden Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine neue Kriegsrücklage mit M. 350 000, die auch zur Deckung der Kriegsgewinnsteuer be⸗ stikunt ist, zu bilden, M. 250 000(100 000) zu Sonderabschreibun⸗ gen und M. 80 000 zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden, 9(i. V. 7) Prozent Dividende zu verteilen und den nach Abzug der Gewinnanteile des Aulsichtsrats(i. V. M. 18 396) verbleibencten Rest(i. V. M. 32 775) vorzutragen. Die im Jahre 1914 gebildete Kriegsrücklage von M. 500 000 bleibt hierbei unverändert fort⸗ bestehen. Chicagoer Warenmarkt. SHlCA80, 5. Oktober. 5. 4.*. 5. 4. Weizen Dez. 160.// 159./ Schmalz Speck. 1400-147/ 1400. 14% pr Hal.. 169. 158.[ pr. Peg.. 13.82 13.77[Schweine 3 Mals ökt. 70. 75,//Pork: Get. 25. 2707 ſeichto. 330 9. pr Dez. 78./ 7796 pr De:—* 22.50 schwer.25.— Hafer Dbez. 49./½ 49.—Rlppen Sohweine⸗ 65 Sohmalz: pr. Okt. 14.05 13.97 Zuf.. West. 81 009 108 000 pr. Okt. 14760 14.521 pr. De..—.— Idv. Chioag. 18 000 30040 Newyorker Warenmarkt. MEWVORK, 5. Oktober. 8 Baumwolle 8. 4. 5. 4 Weizen hard 5. 4. Zuf. Atl. Häf. 16000/ 20000 pr Okt. 16.30 76.35 Wt..2 neue 168.—167,½ im innern.22000/ 25060 be Dez. 16.50 16.5/ M0. 1 Nothern 33 Exp. n. Eagl. 12000 1000n(Sev.. 43.— 33./(huluth) 169.½ 189.— Exp. n. d. Gt. 12000 13000 rerpfßvork 46.— nom.] pr Sept.———— Vorkeloko 15.95 16.90 Sohmalz WSst] 15.37/ 15.22/ pr Okt.——— er Okt...16.53 16.62 Talg spezlal 10. 10.e Mais okO. 101.—100.— peu Nov... 16.93 15.95 Zuck. 96 Tst. 602 602 Rehl Ser. pr D2. 17.06 17.10 Floko 9..4½ Wh. ol.(neu) 725-735 720-789 br 4an...1707 17.16Kattee Sept.65.88/Kieesam ſa 16.— 16.— be Febc.. 171 17 Ke des 86/ 9500, do. s. 15.50 880 br KRärz 12.2% 171 M. Uen 8%.iſ Elete. Kupf. 26% 2. pbe Här: 17.50 1740.“ Kärz].76%.62/ Bohzinn..8975-40 3860-75 H Orleanslk 16.13/ 16.14 Maj.56 6,90l Fetroleum. 240— 24 6. Seiie. Wannheimer Seneral⸗Anzeiger Baditche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Ortober 101d. An der Waſſerkante. Roman von K. v. d. Eider. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Das Steuer wurde gedreht, heimwärts trieb das Segel. Die jungen Mädchen ſtanden auf dem Verdeck und ſchauten mit ſtrahlenden Augen über das Meer, in dem ſich jetzt die Sonne tauſendfach ſpiegelte. Hanna Bubbers ſtand ſchon am Hafen, als ſie einfuhren, Sie trug wie immer ihren blauwollenen Seelenwärmer mit der hellen Borte und auf dem Kopf gegen die Sonne eine alte Schirmmütze ihres Mannes. Die Alte beſaß nur einen ee der war ihr für die Woche zu ſchade. ebſelig wie gewöhnlich empfing ſie die Heimkehrenden. „Nun kommt man und eßt was! Habt Ihr guten Fang habt? Nein, wie die Deerns braun geworden ſind. Kommt inder, es gibt Mehlbeutel und Schweinskopf.“ Hanna Bubbers redete weiter. Sie ſprach, wenn ſie in die Küche ging und wenn ſie in die Stube hineintrat. Dabei trug ſie auf, und als der Mehlbeutel auf dem Tiſch ſtand, ein Kloß von ſchier ungeahnter Größe, aus dem die dunkelblauen Roſinen wie ein Fliegenſchwarm hervorguckten, daneben der bräunliche Schweinskopf und die ſüßduftende Sauce— Sirup und Butter zuſammengebraten— da fielen alle heißhungrig darüber her. Es ſchmeckte prächtig. Hein aß für drei. Er war bei den Mahlzeiten der ſchweigſamſte Menſch. Mutter Bubbers führte das Wort. „Jaja, jetzt iſt das Krabbenfiſchen ein Kinderſpiel gegen ftüher.. da war es eine Arbeit. Meine Mutter ſelig war auch eine Krautſche— wir nannten die Krabben immer Kraut —, ſie hat noch mit 60 Jahren ſtundenlang mit ihrem Netz im Priel geſtanden und auf die Flut gewartet. Büxen und hohe Manneſtiefel hat ſie dabei angehabt. Wenn ſie dann nach Hauſe kam, wurden die Kraut gekocht, und am andern Morgen nahm ſie die Körbe am Halsjoch und ging damit über Land hauſieren. Ausgemeſſen hat ſie mit der Hand oder mit ſein Brot hatte man doch dabei.— Aber heutzutage wird ja alles kommoder. Ich glaube, unſere Kindeskinder werden es noch erleben, daß die Krabben an den Stand geſchwommen kommen; dann brauchen ſie bloß danach grabbeln.“ „Jawoll, jawoll,“ nickte der Kapitän. Die Mannskeute waren mit dem Eſſen fertig. Sie er⸗ hoben ſich mühſam, wie nach vollbrachter ſchwerer Arbeit. Nun noch einen friſchen Brand in die Pfeife; dann galt es, die Krabbenkörbe füt den Verſand fertig zu machen, damit Hein ſie zur Bahn ſchieben konnte. Es wurde Zeit, wenn ſie noch mit dem Abendzug nach Hamburg ſollten. „Wo bleibt denn Kaſcha eigentlich?“ fragte Liete.„Sie hat ſich gewiß ordentlich gelangweilt.“ „Hat nicht not,“ ſagte Bubberſche.„Sie wird wohl ihren Doktor draußen gettoffen haben.“ Liete horchte auf.„Ihren Doktor?“ „Naja, den Doktor Stahl. Meinſt nicht auch, daß die beiden einig werden?“ „Ach Gott nein!“ ärgerte ſie ſich. Es war ihr, als hätte ſie etwas verſäum hätte ſie Kaſcha behüten müſſen. Man ſah es ihr an, daß ſie verſtimmt war; Hanna Bub⸗ bers merkte es; ſie lenkte ein. „Aber Kind, iſt denn das ſo ſchlimm? Darum mach Du Dir man keine Sorgen. Deine Schweſter macht eine feine Partie. Er iſt ja ein ſchwerreicher Mann. Im Dorf hat er ein ſchönes Haus, und im Hedewigenkoog hat er noch einen Bauernhof; der iſt allein ſeine paarmalhunderttauſend Mark wert. Deine Schioeſter kommt da zu ſitzen wie ein Huhn in der Hafertonne.“ 8 „Ich begreife es nicht,“ murmelte das junge Mädchen. „Das iſt nun mal ſo, wenn die Liebe zum Menſchen kommt,“ ſagte Obbe.„Freilich, einen eigenen Kopf hat er. Was er ſagt, das gilt. Tüchtig iſt er ja. Er hält es bloß ein bißchen viel mit der neuen Mode. Das ſoll heutzutage alles mit Waſſer kuriert werden. Hans Jochen ſollte ich naſſe Tücher um Bruſt und Rücken wickeln, klitſchnaſſe Handtücher, das ſollte für den Huſten helfen. Na, auf ſo was läßt ſich doch Hanna Bubbers nicht ein. Aber ſonſt iſt er ein kluger Mann — all was recht iſt— Deine Schweſter kann ſich freuen.“ Liete war erſchrocken und Suglet „als heiraten.“ Nein, 15 wollte nicht daran glauben, und doch war ſie ver⸗ ſtimimt. Als ſie nachher allein in ihrem Stübchen war, ſtützte 9 den Kopf in die Hand und ſeufzte. Es war ihr, als ſei auf en ſonnigen Weg dieſes Tages ein Schatten gefallen. Was war das nur? Wie ein Held war ihr Hartwich Stayl erſchienen, zu dem alle aufblicken mußten, und ſie hätte ihn gern weiter aus der Ferne bewundert. Nun hörte ſie 3 Namen zuſammen mit dem ihrer Schweſter nennen; as kam ihr ganz unglaublich vor. Und doch— weshalb zitterte Kaſcha, wenn nur ſein Name genannt wurde? Wes⸗ halb glühten ihre Augen zuweilen in ſo ſeltſamem Feuer? Sie war verändert. Ob ſie ſich wohl heiraten? Nein, der Gedanke erſchien ihr zu albern. Kaſcha war eine Frau, die für einen Prinzen oder Grafen paßte, aber nicht für einen Helden. Oder Hartwich war kein Helb, und dann war es eben ſo ſchade, denn Liete ſchwärmte für Helden. Die Tür tat ſich leiſe, unhörbar auf. Kaſcha trat ins Zimmer. Liete fuhr auf. Sie ſah die Schtweſter an, ſie blickte ihr in die Augen, und ſie wußte mit einem Mal, daß es ſo war, wie Hanna Bubbers geſagt hatte. „Was willſt Du, Liete? Du ſiehſt mich ja ſo ſanderbar an.“ Liete nahm eine ſtrenge Richtermiene an. „Du warſt ſpazieren, nicht wahr?“ „. „Mit— mit— Har— Doktor Stahl?“ Ein roter Schatten huſchte über Kaſchas Antlitz.„Ja, mit Doktor Stahl.“ Sie lächelte, aber Liete blieb todernſt. „Was ſoll daraus werden? Du kokettierſt mit ihm. Ja, das tuft Du.“ „Ich kokettieren!“ Kaſchas Augen ſprühten vor Zorn. „Ja, ich weiß nicht, wie Du es machſt. Du brauchſt nur einen anzugucken, dann iſt er vernarrt. Ich könnte es nicht. In Hamburg ging es ebenſo; aber das waren bisher nur dumiie Jungen. Der Doktor aber— der läßt ſich nicht ver⸗ narren.“ „Ich narre ihn auch nicht.“ „Willſt Du ihn denn heiraten?“ „Ich weiß es nicht. Einen muß ich ja doch am Ende * (Gortſetzung folgt.) einem Teller. Ja, dazumal warf es noch keine Taler ab, und Bekanntmachung. Eandwirtſchaftliche Kreiswinterſchule Ladenburg. kommenden Winter wirb nur ein 1I. Kur Iten. Derſelbe beginnt Mittwoch, den 15. November, vormittags 10 Uhr. In denſelben können auch Kriegsbeſchädigte auf genommen werden. Aumeldungen ſind, ſoweit noch nicht geſchehen, beint Borſtand ſchriftlich einzureichen. Der I. Kurs fällt im laufenden Winter aus. Ladenburg, den 277. September 1916. Gr. Oekonomierat: Kuhn. 46726 Bezugsscheine bezwecken Biuschränkung itn Heute verschied nach kürzem, schweren Leiden unser lieber Gatte, Vater, Großgvater, Bruder und Onkel, Herr 2 4 Seorg Kirwagen ini Alter von 68 Jahren. Mannheim(Landteilstr. 10), den 5. Oktober 1916, Die Beerdigung lindet Sohntas 8. Oktober, nachm. E4 Uhr Lon der „Ich glaube noch nicht daran,“ verſetzte Liete. Nohmeschinen benels Ralb 8 Uhr ——— Heſters——— 100 2 R oſtka gen Dienstag, Gen Er 7 Todes-Anzeige.—— Zeugni Absehrittén, Verviel⸗ kältigungen, Maschinen⸗ uiStenogramm-Diktate erledigt tadellos u. streng diskret: Schreibbüro Weis, Bismarckplstz 19, Tel 4053. im Musensaal des Rosengarten . Musikalische Akademie des Grossl. Hoftheater-Orchesters. Leitung: Herr Hofkapellmeister Wilhelm Furtwängler 8 Solistin: Elena Gerhardt, Leipzig Sopram). Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Marie Kirwagen 4 Verleren 2 1. W. A. Mozart, Symphonie(-Moll), komp. 1788. a) Allegro molto, b) Andante, c) Menuetto Allegro, d) geb. Renner. eichenhalle aus statt. Postbuch am 3. d.., abends zwiſch. 6⸗7 uhr, Breiteſtraße oö. SP Planken verloren. Abzug. —————————— Mollſtr. 32, part. 51 Finale allegro assai. 2 2. Franz Schubert,„Die Allmacht“ mit Orchester- begleitung. 3. Frauz Schubert, Lieder mit Kävierbegleitung: a) „Im Abendrot“; b)„Wohin 24; e)„Vor meiner Wiege; 4„Auf dem Wasser zu singen“; e) Erlkönig“. Am IAvier: Herr Arthur Rosenstein.— Pause,— 4. Franz Schubert, Große Symphonie(-Dur) a) Andante— Allegro m nen ſtroppo, b) Andante con moto, e) Scherzo Allegro vivacé, d) Finale— Allegro vivace. 61807 Textilwaren⸗Konsum, deshaſb ist der Kaut von alitätsware in erhöhtem Mahe erforderlich. Sôlche finden Sie bei 9155 Emma Mager 85 Trikotagengeschäit 2 Inh. Paula Schmitt, Rathausbogen 26 Olſe Takendnaktſ Furichtungen 2 Fexusyx. 160. Nütter? Mütter 2, S werden inre Sorgen ios! dureh Beschlung ihrer Stiefel und Kinder⸗ schuhe mit unseren bestbewährten, unbedingt Wässerdichten, strapagierfähigen Summischien Für Kinder von 75 Pfg. an „ Damen von.10 Pfg. an oRUcK Uιο vERHLAG BER OR. H. HAAS'SCHEN SUCHDRUCKEHE G. M. S. H. MANHNTEU4 Buchhandlungen, Papier- und Schreib- warenhandlungen u. Zigerrengeschäffen * Zu haben in Allen Der Konzertflügel von Bechsbein ist aus dem Pianoforte- lager der Holmüsikalienhandlung K. Ferd. Hecke hhier Kartenverkaut von heute ab in dem Konzertbüro Heckel C Kraiahr-Uniorm M. Kastner, T 3, 2 (Feldgrau Friedensgar⸗ für gebr. IMöbel nitur) mittl. Größe, ſehr aller Art. Kaufe auch Partiewaren. gut erhalt., bill. zu verk. 0 7, 29, 1. Stock. 509 Gebr. Möbel Hleider u. Schuhe kauft Margulies, R 4, 15. (Germietungen) 0 4 4. St. Wohnung 97 Zimm. u. Zub. Wenig getragener Ulster billig zu verkaufen. S E, 4, 3. Stock. 5162 Zu verkaufen. Elegante ſehr w. Plüsch · mantel, Gr. 46 umſtändeh, billig zu verkaufen. 5161 Näh. 2. Stock⸗ 17232 Näh. E 7, 14, 3, St. r. L 11, W 9 ſchöne große A⸗Zimmer⸗ Vornchm. ganz kompl.[Wonang mit allem Zubehör zu verm. 52195 Näh. Telefonruf 2801. bange Rörterstr.à à 1 Zimm. u. Küche wühr. d. Kriegbsr, 06 Laden. Woibes Veblaluin. mit 2 oder 3 türigem Spiegelschrank sowie keine weile Küche Preisw. zu verkaufen. E. Schwalbach Anzusch. v. ½—7 Uhr. ————— Rheinaustr. 10 1 Zim. und Küche, ö. St., zu verm. Näheres parterre. 52192 Thorackerstx. 10, I Gr.leeres Zimmer perſ „Herren von 1. 0 Pfg. an of. billig zu verm. 2⁴⁵ Aut Wünseh 8ofotiges Bösobten Han israut gewärtet werden 95 Auch von Jeder mann leicht aufzunageln. Gummi-Absktzef 4 bekannte deutsche Marken. Schuhmacher meister erhalten Vorzugspreise. 84 Offene Stellen Jung. Mädehen gesucht. Wanke, P2, 8/9, 4. St. 5101 Heidebesen H. Hachmann, Mi⸗Glabbach, Soſtenſtr. 40. 61805 —— Gewandter 2 mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften, Verlangen Sie Preisangebote in Düfen aller Art Zeich Elchhner [(auch Kriegsbeſchädigter) für Gittermaſtkonſtenktionen u. Inneneinrichtungen von Transformatorenſtationen zu möglichſt ſofortigem Eintritt geſucht. Bewerbungen Angabe der Gehaltsanſprüche und der Militärverhältniſſe an: Brown, Beveri 8 cie. K. G. Abt. Inſtallationen Mannheimt 0 4, 8/9. Spitz- und Beutelform auch handgeklebt Pack- Und Einwiekelpapiere Pnilipp 1 esucht. Fuhr, J 2, 4 8 8 Papier und Papierwaren. Tüchtige Müller militärfrei, für alle Mühlenarbeiten Münlenwerke J. Syberberg, cöin-Mülheim a. Rh. Röchin undzur Beſorgung kleinen Hanshalt geſucht. Angeb. unter Angabe bisheriger Tätigkeit an 67808 Gebr. Weil, Lindenhoſſtr. 0 Ein Mädchen vom Lande geſucht. 5032 Gehrig, C 3, 24. Arzt ſucht ältere alleinſt. Frau zur Reinhalt. von Sprech⸗ und Wartezimmer gegen freie Wohnung Zuſchr. au Dr. Borgnis, L 13, 7. 5158 Zum 10. ds. M. ſaubere, fleißige beſſre 5169 Monatsfrau täg. von 812½ Uhr ge ceſ Mittag- u. Abendtisch von einem Herrn geſucht, Angeb. mit Preisang. u. Nr. 61804 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. (Ceidverkachr) Wer leiht 200 Mk. gegen hohen Zins, pünkt. Rückzahl. Gefl. Zuſchr. u. Nr. 5151 a. d. Geſchäftzſt. —— Wer getr. Kl. Stiefel, Wäsche, Möbel sich an BTYym, T 2. 16 Majertſchyk, R A, 24 kauft getragene Kleider, Wer leiht eitter Perſon, deren Geſchäft durch den Schuhe, Wäſche, Pfaud⸗ ſeuk, Fehgndi, Kin⸗ Krieg rucht, el. Kapital derwagen, Möbel aller zur Gründung einer neuen Exiſtenz. Angeb. unt. Nr. Art zu höchſten Preiſen. 5150 an die GeſchäftsſtelleJ Teleph. 2438. 88028 die höchsten Preise für Kleider usw. erzielen will, wende. 220Prinz Wünelmstr.10 Möbl. Zimmer heinwillenstr. 152 T. Gut möbl. Zim m. Balk. elektriſch ev. m. Wohnzim. zu vermieten. 5159 EPEEEEE Magazine. 1 21 Kl. Lagerraum 9 zu verm. 52194 Näheres 3. Stock links. Läden. Laden ev. als Büro per ſofort zu verm⸗ 52159 Näh. bei Hausmeiſter Luft. Bürgermſte.⸗Fuchsſtr. 35 Bäckerei mit Laden und Wohnung, evt. auch als Wohnung auf 1. Okt. zu vermieten. Näh. Fried⸗ richsfelderſtr: angstr. 16, Laden mit 3 Zimmer und Küche zu vermieten. 4616 „unvaclazagzpng sblieves“ 2% Lunimog cang nenaspne ⸗gchſeig 4% zim usigzzasa deüygzsaswunumazz * 2305 Deiince“ Bichhns misgnuvzg ü Bunz eig Sunceg ien eeineie ees ainee ⸗Hacigne Invzuſch ueg ſg d% bunzigvewosg S1 Sie„Bunbaahzzazepug zhevg“ deichiag zmvgsquog üschunvis uieg 10 u bunnezcnda ⸗Avagsgungz 259 zuuſs u oheusvunyumaegz * 8 afesgeſm die udoſzgu uf eun uzeugoquund 9000 0 Sueheguim im epis 210 aun bunugzczda gvagdeungz 190 ounſg ui scuygadajvunmmap udllvjnene vunuezazzagzvassgung 490 6 gvSs„ gvlgß 8 8 gymed udugvugn on d nv Si8 jmvszzieagz gve dgaggeg 95j0 ⸗Upzuine apiimmazsscuvg ꝛd0 Sggggsbunivadgz Daehgg uasuucg gc uneiuec eve eaggegivause „ganbg Ur bunugtcndagſoagegung ad duuis usg 1 8 21910 gvat Jeugana gaia(c801 1 oiggel⸗schenſ) 2/16t aculsgezinc ne ieie iene in n igt eisS zuoda dunnaozaadagzvagsgungz 190 bnenogz mund ͤiͤeg 2/9161 a6ul nahe unn a ng nmn aοαααοσð er 14916T Togwoſo ie magz) Bunucaoag — cin a% nnnhe Mi e ge eipaun ue ueet udboob zuns Hane bunzauves davgivan iig ſpi die inv aupiusbeoch neuugz as 20 ng6 bpalgda usbunucpiselnoenpohſoch 10 u ei ie ine enene ice cen 00 Ichin lunzeni dgzcla 66 8 Gon 91% aat 9 — eeugaeeiune uobunmuinn eeeiee e 8s 88%% 18 8 8)%8 06 8 ½ lat 61 8 8 gunac Inv u9 290% 88 S8 udg ui ee e oat 2Jeuvgadeiaune uobunmumfilocß udugllvz S 8 8 88 lah 8 8 Sdc gunich inv ude 20% 8 6 9 S8 udg u niichae udg zoat 5 Macuvg oiaine usbunmmmeg uduollviadeg 8 Pvü 0 d0 ene u n ebgſd? adee ⸗guntehnyzecz gonoeur uns zdca zinvz Invzaea Joiegavasa nvagada Rugol 1900 ineeen ieeneen ieeee eeeen ec 919 uaehne zepnedgantz zönjeguu zdat umazchon jchiu 7§ opon ſcincsovz ⸗adc aun ⸗gBunzoſeic d0 20 iiqv uoquz opug zogane g 8 mi noihachaac ude ꝛb0¹ Deuvgzzciane nobunumpog usuellvzae 8 1918 8 pon uso %%e fzenlasa usgunzenng jonſogun adat ·r 8 vaileg danzendze Matada zeuse eechhaun Caict nolvans a0ſ10 Aduie zju aoeo Zavich guehnvfucee ne g1g Bldaualog uu eun ahvc monje ne sig sinbuyldch 6 66 8 sgolilel Bunadloig D10 anl usbunbufgeg udzogpu 910 uuvz 4 uebunm üieg uezsgpu ſ% Jn zeunzscpiei6 208 iieee eineeg ie re Maclaog alo10 ouuns u u00 quvien 918 aeen ohois deusumieg ne Zoneuvascpiens maa 9ic uv ugudagnluh u00 uoa gun usgadat zagulebuſe guvienz ud env 910 Bopnegpnvaggecz gun zxpnegasc mogunepng be 8 aspng uog aanzwanc aun aänzusch A1 daeagada uue agne et eien ie ieineg eiegnd usgzvobſog„Dunbaohssanzpng uechſiaogß uodn dig ichin Röate! ogadat usvogog gun usgobeb „ napnespei a guseclgöneeg usbah anu E 829 e rohhn Javg zopnegconvagaogg 86 8 uoubſezus 1100 euh duge ennepng due gungzeawunmmo ee de i en ee ieeee uunz al zogfank gaopuß sde vüngudalahcß og j2g usbunbuscoch eun usgyſgunaich noſyeiebſnv z gun T gian Pon usg ugeundſun uſe zeuvg iiee SUndog ue ene 0 1119i½ gun nol oieſnd Blavestß die cvuve z% Seaepnege6 18 Aabg nogzdat zeudatada gun usbadzg nopaaig uschliucher gun epgeie e ne eieg gubzozda ne ugungazawunumaz ude uaa 8 Ja 61 8 Gon 100 uhvugnz zuut uogenteeß uscusuchereg ne zogyu nabinne gun ueeeeeenee ei epig eude Goöu ogpleunach dig ſmumneg zieubaspee 42208 1e 8 uggzsat Saalaea zopug unt bumſpatggasunvhß zd0 oun udbunvadagezedc ude uga dio nouglgoch adan cudbob gvnch Jchiu za6 Dusjebeagnvagzog 918 usgfeachlzaa Hunjoboitz 209 128 910 usungz usgaggoc umuiog usugr uga 510 2000 usgaggegwnusegeguog 910 Aefeuvzscpi6 28 usqog usba0 eada ne ogaalobieinmgusgog aog dgeinocß dasoud Srata! usiezcgicuan gun udeaopyeß olnyguvg Adzehiacſi ic nv uobudc usquohvlzus i und 81 eun 21§8 Svu usg env ungzzazbunmmaß 210 satsiat usmmiig uuoz zjeübzigchnoig 29 Jae uzdat usgebohgo ueſzozzepng uobeg ann ashnvagzeg uv zepug goc uogioachliga daoguoſog ⸗gul udungzeons iuegun vunguscuuss E8 919 03§§ 910 JBin zitaf ufebos ne daieogz mongi uf aopuc uaa Pnvaggec udg uogog geuygadajvunwmmoß 918 3 ES geſeet zguvg udc uv gufschlebne oc 910. 40% nogereag ucgiet zpng uscushohus o inv usg usungz zguygroajpunmmazes 18 eaaadſun obusm muvſoch dausyohud gozaſeeg Leighr zeuygasavunm autah die Inv gic die uerpine usenebunjhiugeg Daecualeg uouugz udoaggegionudeseguvg o1c udno! zus guvgzzazwwunmmaß usgol inv§ dymod 910. uohusmaspng die zdau oufschsonkec noauygrdafvu ⸗Rmumoh udg ueahstean dnegepnescpi6 518 81L 8 oncpupnadg ne vgenoch ur UDumsoatzeangc 1% ant lavoec i20 19% Bunzezigasgz us1 baug 2% Sbnvagzsazpuß gdc bunllomecß 210 Aul dcpleunach dig uuieg oeuoggeſ 200 KR aspng uoa mnvagast II unele Bungoleig 290 usbunbufcecz die sasguatsgemuunz ou uobunmun e eehen t eeee eeeeneneen ie ieeee ne ehenne heieieieg eeepeegcert dde uaa udugf 9i9 uv aopng cpidzda aun 513 udgobgo ueceundog usbo i oeaepnegcpios ad usbunhiegß use con anu aspnegpnvaqade uolang ꝛbpneschnvagzecß uaa zholaes 910 EL 8 Zdsbne Kochegß mog bunugzauzz die civgal Keqn zgoh munz ⸗udic goc unnchla ut acglſecz usg uv jli bunu Saunr i usbogſadan dueis 910 Inv dnoilaopne Sce en eunueeune haine i ns 910 uv„oheis z vonu inv unzusbc gog galat a eeehn ieee een ene ie eien Aoijcve ne gpoach noſoſcpoae udllemobuv ant ucf uga ude bunpisoa ofepinczogz digvugi ane 200 usoſon ne geſpacemgvuzegen %0 vungensg domhnbgus 9i0 und icupuns dugo Zbaleg z% jvo ui oneaspnegcpieie ad bunz Saaiu 2i0 inz iu udbon ne Kudagpladg 92 usbvienig Udabg die zat Juuinog 213—93341 zbu ichin dlidac uogusgobgom 1 40 Son 916 120vg labe di Banggogsbunnvanogz dagg 316 Bindque potihus gebad bunzoſong ad ussun busceez dig aegh en e iiieeieee igen ausgovgom(68.8 198900 Shteiſ) 916 zunageges uaga 2/½/16T agufggen ⸗I u uognaaopug gun zopnegasc aul ollong, 910 Susllaziog Hunngtaaoc ao nragß 919 991919 lbdach 910 anL Duuadſeig 290 Uobunbufcog udohyn die zumiiog zfeuvagchionſ 4 iczea usqnitz ueudſoiatsöne ag1 290 bunfgveaßß gun omgvn ⸗9e ane Ar Sneis die ucat uonſao0u10 1¹ agol lave noya udgzecn Saeeiee ins uo zapne inv bunzegavzoc zne usguazepug udusg⸗ on obpaizocß ui tüsgojnda ne ubunlieuſtz Uagdg cvu gun uzoſoht ne ondie auommſilog u8 294910 uga die uv usguis die ohengopuegchoſc zeg usbuvf ⸗nogz inv udgog usgnazpug uaa zacſlogz 518 5 8 Dhoiaopne Splie zd bunuugzung gog 9 Kveog dpdatg; dasguv anl aun uonois dasaub ur golgjie ung agadat 32golebgv zopug inv bunziogavzeg ane anu oun g eeieeeneanegm eu ann udlang-uegmepug⸗ 6 8 ausgobgom(6 Jgl⸗196) 916T Lapzc maa Sangubuſcaß ata! uhſ zusqhté aun usguz uga hunzogavnoc 109 /9167 Agolggeinog u uddgeuudac in! udhunzosch19149 rqh bunudagtac d1c 111 Bunftersgupdanuuvagz and usgnatzpug naa bunendandc 910 au8 Ulane uegzeat soguscugda zepng ind Bunzioqavzogz ane 81v nepoaig udzeauv ne usghatopuſe uobudze eat u gun go uuiſlog zefeuvzgchdit as8 — ollvjne uaggeic uogon au holpdeni u uzuugz udoaggec umuin a ueugt uaa 910 a0 negaggogivaſnetgegung 918 endat ennlda zchin nelaug uoghazspug 4 8 Sadpng eze bunbunginzd mobunmulog uogegyn 510 fpas gun zcpulnzs die zaut z0loi Hunvnze oeungeee aa eeeeht iebiie ig cun uog ieee eeieneeeeen iie eiigcg 08 ieeeiee en een ienei od ne zoeubzgcieit uga zoud gun nocusgnaacx eieehen uenenhee iee ieine eegi enogz moulsd env zgonog aun denggocz ouse U1 951 pneeee e e eeepeegcei 430 3691 zopng um vunsogigaeg zdc bundaoſzo 51 — 8 apnegwis 1 zUolloias Bunugac e ieee ee e eeeeeene er unbn;z uaa auln uomgvugvzc uschtnpphaic ne 9jv2 ⸗Sodung geg vunoncpmah dic aqu Sſ S0 6 8 99 gungch inv jph fvagdauncz adc(éeebg 176) 916T ameice mogz 2/9161 a0See opng ut agaoe ue zĩ%tn Bunucgoaog T inggee 00 9167 Tomeſckd 68 udg utdguuvza⸗ Niiuue eemug ane giert zegmeſags eie wa undung gog gunnonunc c0 bunuglcgec 1 aun alizatgönkenv(050/660T 21128608 S 18946 Stoit) 976 zmenc hk uaa givagsguneß gog bunugzagec deusgencon ugeig udoulzg a188 a 2/9161 a0ufSq11 *.— 5—— ui aaynx ar u 8 2²6 9161 2rᷓ o d% ieeeeee ————— Buvbahvg'6 IT ie adt Siaadtsfautauuaqzk 5 Duueick 08 n⸗euooh önwahung ꝛ0%vaslus ieeiee iegsu FP FWutaat ig ie eeen iiee uad nt P5Pu1 501ad0 Poizeg eun pnac 1006 619 Snae ieeeeee 0 0cd d 5uu6 6 10 10 uf usavg ut eien Sac üe; 221¹K — onsbunnmnzzaeninag ris eentnene 8 aun ien iieeee een ie eee i Orét ice i9 uin ieheeiee 9767 fung oſ maa bunjzsiog⸗Enzi eIdg acgu Bunugaaae zusgobob zuuvgog misguuvꝛg Wwaigois maa die lnv ugt uodataoa udbizqy ug e eeineee ie iaen ꝛS0heus 8g enee ie uosigz znvavpotg 88 Pbanemieguuvzch Nang 8 Tonndg vaaggsic% inviz zgvan ieieee c ebvuade 8 Sgvaagomoguepos ie ieiee es iiueiwoönzz och Kaovgz ; Jnsbuigso Se dvaüdmuvg Keneeech t Aiasung 42f. eieeg aunn eeeee ee ieneees 68 Sgvaz ⸗buvg umg büngc 96 Sgvauusch atgx las Duhpoac 8 aeee iee odmunzg; auavpen 00 aubeuſeg Lee eecie h eeeeeee in ie 708 Sgvanlagnoguig 8 1654018 0? gvruaguscung Jag noagnos 0 Süvaiiepec liuc ligch bch 1580 9 Düvaaomisgg119 Jibtg ogndze 935 davan eieeeeee e eeeenene eieeeneeee ieee eieee ee ieeeen iigene ie Suseuns iee ieiee 9 61 Sgvai229 1v on elleich Ir ogvaihſe Ro 49199 pingbund 2E g U vun Soih e Abnn cun c 91091 561, A h eumg 61 8 d gaios 0 9t 1 8 Dicpvzg las gouunatß 9 4 ch unombunas oi Biaiong dnsgr 8 e o Beme is„onagecg 42999 J las a21860 2 A uvss awcg 9 io zubvogxm unnα udgadat usbagsg Oiundich ga ne snimichluudag 2518 u10 Jvazag oduvio eceeneieg iiieen eeeeeen ude ui cne negeohſunnzeg ogzsceiat ue u aoihnv uunz Davc zhuse bunbzeuyhenzz usboc usgebohguv szouczcß Lound konv 210 Inv bunz uhsnog ouſd aul uzabie 9 guohigg udesd 99 n5Uga0 Uozavuennaiss (Sollinbndg uschesn sauſd 9vitoc uebob oboſlagz199 reunſoch aul lavooch 120) uazeonimnguzges usum Bhv usge usensbenv bunzjogsnuch zcuohzs; 90 10 an upimwmnyt ad usbieao uebos(aan 81 Lig sbvſeurs ahn 9 814%⅜5: Sbymqcvu aun 61—6 SDoimaaa go zzgaſzc e maa agn é 1g 6 Sboogz 916L quteices 06 mne gig zwungoh ne mud ehsbunieaeasninic) daegzoe19 aun zc Kollogg gayn zd ucinz18 1 jog ugungz tobügusg obonckszigeunſeg ad dpaig ani smnias udg d10 nuoech(q ae bunbn aue 20n apiela19 40 euc ui Lgva9 uſe uougi jndat uogog bugu udchpaz mnk aun Bunſcnziecz ane eufaag usg die gun uogog 00f& SIv agom ſchin uga nommozumo! o u0 die nobunſjvgenvc uga ooniggebnz(68 17618 uen ieeneenee, bqoenunc D2ſbß mvnvgpoch Jayi8 9161 asganc is ude migunvuc 491 ria 114 flungenzz Daohpu Gun Ugielaat ogzbobqv zincs 8 U 190 cng ⸗nuogz ui Phnebzuenn usgzen davinmaasgſogevunz eee ieeenn eem ⸗Bogzq uen ieee eee eeeee aie iet ruoboch u usgieliee bunuhgag 9c uv ugielaat ceneene i eiein(goe g N Envg ig) iei eeiheerehen eien ieie eid eue aan o1 sbonnimaca 9161 auαᷓ2 oen Suaneſpcht gig usgolaea zrcunz abu˙˖achhue zum nooicplasa qui unvaoig diogebuiz easat usgebzda giagobuſiz uspn Kuellg go abogz un noiegabaaſoihes uaa Bunagn Sns̃ di n% Auqs é M ꝛ0 nognois uog ang 8 Bungaliaaasnnaqatz 895E1 S A220 monvgpoc nazs 161 4gah s ud meguu — atat ns Munzenze gaocgu Sn gelat geehe e Touimuig geuvgnzi⸗enoguszuvrn seg aingnog udg inv Piiebiusun usgiet Invasig davinmzolsſagsbuiz 8 1910148 ꝗ193929 c ncemhnaadg uondg ꝛd0% zeoic zuſcl vaiſe zavatusbech uf usgleſaee bunulſgag 219 Puy Ugielaat ushanenſe(g81 26 aüui 6 N Snogfvitz) Lormiz uſoucpeezaſun g99 ſoieuvz zd0 uf aan 01 Sboinmaoa 9161 2ᷓ uP h gusnsspct Sig usgiea aphunzz 209 ⸗pdachne it iecn ein neih Sagsbuſ7; nogagat uegedada giagebuz uspiuellg 900 e u eegdeich uoa bunagnlenjz 1% Bo! Sonognoze⸗envguozuvaß 990 suvgfiolloy 909 and BungobSn nozzoch uungpac ganne 9161 100ueſcos ud uieanuvg 295612 alat 31 lunzenz dasapu ꝙuv Agzeiaat usgzbogo 8 8 Ui oogumfatchſusyvcg ging ⸗nugz ul piehzueun usgzsat avinmrolgjagebuzz Jalae Tang uobhchom ⸗Boqeg une e eiene eieieiee vaiine en reie r geee euneige ie ene geee eennee ee e eien e e N Sne) liie eieeenehen n eieneg ii u aan osboimmmaoa 916Tᷓe u·g̃buogszunoc Suofleſpdh sic usgalzeg Aianiz zäunpeach ue uim aun ualloiclaeg gun Invaoih oiogehuzz eeet uea giagebuz uocpmusng % ee i eeneieec ee Bunagulenjiz 510 non& N nieineeeneen ieenheee in en ungeeeeeee 99551 Goazoch Imvnvapach ganis 9161 auoſchss 66 udg uagnuvzg Sa10l 111% 4 unzenzz daogyn onv Ugteloat uagobabqo 9 196 iemmuig nognozé⸗gnogunzuviz udo aul aangnogz utog Inv imiobzusun usgzeat daoinmaogiageduz 191444⁰ ꝗaοαhο⁰α e encemheasg udnde ad% zooic iuusrchf ad vaiſe zavauusboch u1 udgjelzec vunullgag 910 ꝙmn Snohunt) ie eeieeen die eiennn ahn o1 sbonnnzoag 9161 2hαcᷓ 6 uz Uuons and um eun usſaichaea gun Invzdig magebuzz usdgobaga ne giagsbuß eiieg ee en i ieegieneieie naa bunzgn! ⸗gnc gun dunz919i8 210 Snoguozuvaß nogus76 zog Salnogfolletz dd udanebuvvuncg 310 ans uneeeee acs 28 : enos 9161 aganG ud ieheeie neohniaquv uobunſfearchvec uobngn ude im Mtalschbachhuſd 290 nouuig Spoſudge Sogſbgbunſe! agie d 6 gun e§8 20 avbgvzgg cvn gooungbgvunugsjax s% Bunpomaudzsc uszoſpa ane ginonlec z40 Pinwcsgzaa achnieg) nr ⸗Ongsgedio dach uouugz usſang uugeigv noudzagtc c a00 udllgos Lause aſmu muet buninzec 210 bunhonasassczoch 450 96§ un oleat iteuaſasch zusqug quvynobog wnd nauaſzoch usqusvonnenſe uga vungzbasgen 10 nuv 2iv usguelnzeg ne ſchiu ꝛdc uoſbihneg Jmn uaa bvajuſch ndg zjdgatal unvz ochppadhuſd 918 90961 udungz usezzat udgacas Mgiele mazcsang ne Peunum en ieet ſ neuuvusb 290 qiohzeuuf zic 250 bieuyhhag %% eoncng uebeb uscvadſuſc gun 1931 Inv zpuuſc suuvuzegsg ne uoaeeenog usbhzag udd iuv usjogeuvs gun nouſdgt6 nvaopoze JageivSS-Jiz eeeenen ieievſs dig an! aun(0s zumuig N Snocſe) ii iine ude nv uzbor g auzaapa uv 9161 229038 9 u Bohzat uda 2161 agug 8vo zul üsungz usgadat ungdg uussohchloc ꝛdd udgps goue i Mazolagi upchioaneuts(981 4i6%mug 8 6 N gustozpal gig usgea zacnz zcucheaa muusgon 223u18 28 mabans 9 Sie e ie eheieiee 95612 Siuſunz nechn Süolig ane umaeicg ziar uohunzg Socusgsnaogz euuec iaeeeinen gi0 ieeieegeih ie eeineg i 9161 20% moſcog 08 ud mieguuvzg 9802 uohnavatob ne udigog g ne 910 uswuozcz 9 uaa lvaszjeabas jog gun zvglvan n om afateg zchiu 14 uugelpebaca zd0 eudacpat znaaumvzg ane vunglaut 210 229880 uungneiim un aienz doiuaf z% apzusanvaug'ong Sogaies bngumviueiimdos eeeangog eieeemeiing un in iein uauzuat euebeuen ie n 0 ang 6 apeeeeuhemg u 1 uzon spihg useuſunh uaoz u ui aſ(g FF miumig poßg 8 91 8 A 0ndg apſhuch uzbeen min üncick 10 ieneen ieeieeeen eeis ie ei 1e ant(6 zavatt aun usmmaousbusbobzus an 2 Sia c uoa Süvnmutpvn aun aan 81 8 6 Svoſmaoc uoa Seazel dasat aun usbiolae ne 9161 aααcᷓe aun '9 9 naa 3ig zdc uf jvg Bungimuß 280 mugjeuineuv anonmann ⸗gung ane uobpchch ueuszogev 6681 agi 0 Pdeubiu 819 6681 Ung u uaa ſi8 450 u d oi ugog Sczozmais pr Soouommagjvzono, eieneen in eunneau ad eunzülns ieieet ieieee 8 ieeee e pcnplup sig 6681 Uns 1 mog 50 awal oun Sameusg 550 Ia uuvmfag 28 mnsbunſnaagwach sowlnenzs 9161 1090%0 ue eeguiee eganc ud od Saenchlule e10 BeEB uois qun ſay u zg0½c 2 use Dvjguvs mu ssai ohieng obſgc uscbom ne opiune goonoheg Daugx 2110 sene eemue ebunimaa ⸗gloach uiſog S890 gum Biat usagul zzvalgeuvienzs A0 8 liscaeat uolſvieone Vunucpstegguoſſvinzjoß 259 dun uobunnconz 290 Dunbazag; cpou ann uduugz ueomqvugnz ust ͤeeein ieen u nngaeg utiag Snv nolluut Saccnie enn ⸗gs 1 * achih aengsauvien R. 900 S8 gunich eve sracdnchg ang 60 aunjch evg ercg Wen 9915 S* Spacfh1 Scunun 431 J49010 üiee „„ bSaducgg Cläbaegupoes) znaug — 5 nobPHechd Sadihng ncen ieenee-Koi Jun jea⁰-rumο-ons Sducgs 0950 unneeein en pe gun jsdpsiipphaigß aun ⸗ſpotz 9⁵ 5 iee e 1 uaigtelvs'n biaddeo 08 lch gve Saaie ieeen ee uusslelos'n iapizozx 09 Gounehilch) zumupatps 07—2 Seeeieee 09—9255 Eauen 05—98 uoomoz *—96 uunin ¹ uie 2— Zgucebqo ugvangozznſſun —9 ogsat nzants 01—8 die ieee —9 e70 Sde e 8I—01 egunig ieen inee en —6 focnes noabs 06—96 Duhab usugoß 81—0 asgabus,e 0t 1 eieeie ugp en giobuvng gunſch iwunas 01—4 5 beeeee PRS — Junſdon eunich gg sfeachchnte gunich evg 1c—9 01—8 Bunaes —9 zhug eeee eeeehee ieei, —o0x eunick 9e Saichh npichne in 89 gunſch or Sacncgc een Bzuuolg utsg n opdat uauolzoch uousſie, agn zunan die g eiuuue ine 48t ung Ax uiaa bunugzoaseg Uscpiaaeggeounr 2 9§ gpueb ubuag 2188 1εα Su ααe=gεαοοσe aun auααðEAac go bunnng v1 Buiiiuvuiutασοσ —————— he OHbach ouebie aineg zvg uDα⁰Iο,i d̃ au ohιααu¹αααααα,hg aασαα⏑α ni Uraαααιαααοαοι 4 ene un ge Buniuvnnuu⁰αα/ ——— — Die„Badiſche Zuckerverſorgung“ wird auch als Stelle beſtimmt, welche zur Ausübung der in den 98 28 und 29 der Bundesratsverordnung bezeich⸗ neten Befugniſſe ermächtigt iſt. 9 8. Die Abgabe von Zucker an Verbraucher darf nur gegen Zuckerkarten oder entſprechenden Ver⸗ merk auf der Brotkarte— 3 Die näheren Beſtimmungen werden von den Kommunalver⸗ bänden getroffen, welche auch die Zuckerkarten ausgeben.— Für die Verabſolgung von Zucker zur Obſtver⸗ wertung im Haushalt treffen die Kommunalver⸗ bände beſondere Regelung. 8 4. Imker haben ihren Bedarf zur Bienenfütte⸗ rung, ſoweit er nicht durch unverſteuerten Zucker gedeckt wird, dem Kommunalverband anzuzeigen. Dieſer hat die Anmeldung zu prüfen und der Ba⸗ diſchen Zuckerverſorgung einzureichen. § 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Gleichzeitig tritt unſere Berordnung vom 20. April 1916, den Verkehr mit Berbrauchszucker betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 104) außer Wirkſamkeit. Karlsruhe, den 21. September 1916. Großherzogliches Miniſterium des Innern: von Bodman. Dr. Schühly. Verfügung. 9(Vom 25. September 1916.) Betreſfend Beſchlagnahme von Aepfeln, Zweiſchen und Pflaumen. Auf Grund des§ 0b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 in Ver bindung mit der Allerhöchſten Verordnung vom 31 Illi 1914 beſtimme ich im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit, daß die am 16. September 1916 verfügte Beſchlagnahme von Aepfeln, Zwetſchen und Pflaumen für den hohenzollernſchen Teil meines Befehlsbereichs und für die badiſchen Amtsbezirke Mannheim, Schwetzingen, Weinheim, Bruchſal, Sinsheim, Eppingen, Bretten, Pforzheim, Ettlingen, ——— St. Blaſien, Vil⸗ ugen, Donaueſchingen und Neuſtadt mit Wirkung aufgehoben wird. Karlsruhe, den 25. September 1916. Der ſtellvertretende kommandierende General: Isbert, Generalleutnant. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. 5 Mannheim, den 3. Oktober 1916. Großh. Bezirksamt. Abt. III. Verfügung. (Vom 28. September 1916.) Velreſſeud Beſchlagnahme von Aepfein, —Zwetſchen und Pſiaumen. Auf Grund des 9b des Geſetzes über den Be⸗ lagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 in Ver⸗ bindung mit der Allerhöchſten Berordnung vom 31. Juli 1914 beſtimme ich im Intereſſe der öffent⸗ lichen Sicherheit, daß die am 16—— 98 verfügte Beſchlagnahme von Aepfeln, Zweiſchen und Pflaumen außer in den in der Verfügung vom 25. Septmber 1916 Badiſches Geſetzes⸗ und Ver⸗ ordnungsblat Seite 279) genannten Vezirken auch in den Amtsbezirken Triberg und Schönau aufge⸗ hoben wird. In den übrigen 95 Amtsbezirken des Großher⸗ zogtums Baden bleibt die Beſchlagnahme beſtehen und iſt nachdrücklich durchzuführen, um die Ver⸗ ſorgung von Heer und Bevölkerung mit Marme⸗ lade ſicherzuſtellen. Dieſem Zweck der Beſchlag⸗ nahme entſprechend werden, mit nunmehr erſolgter Zuſtimmung des Kriegsernährungsamts, Tafel⸗ äpfel grundſätzlich freigegeben. Die zur Kontrolle —*—.— Beſtmmungen über den erkehr mit Tafeläpfeln erläßt das Großher ch Miniſterium des Innern. 3 Karskruhe, den 28. September 1916. Der ſtellvertretende kommandierende General: Isb ert, Generalleutnant. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öſſentlichen Kenntnis. Mannheim, den 3. Oktober 1916. S. 402) wird folgendes beſtimmt: Wir bringen hiermit nachſtehende Bekannt⸗ machung des Kriegsernährungsamts vom 15. Sep⸗ tember 1916 über die Verfütterung von Hafer an ugkühe und an Ziegenböcke und die Verordnung r. Miniſteriums des Innern vom 23. September 1916 zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 29. September 1916. Großh. Bezirksamt I. (Nr. 5456) Bekanntmachung über die Verfütterung von Hafer an Zugkühe und an Ziegenböcke. Vom 15. September 1916. Auf Grund des 8 6 Abſ. 2b der Bekanntmachung über Hafer aus der Ernte 1916 vom 6. Juli 1916 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 811) und des K1 der Bekannt⸗ machung über die Errichtung eines Kriegsernäh⸗ rungsamts vom 22. Mai 1916(Reichs⸗Geſetzbl. I. Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe, die in Ermangelung anderer Spanntiere ihre Kühe zur Feldarbeit verwenden müſſen. dürfen in der Zeit bis 80. November 1916 einſchließlich an ein Geſpann, das iſt an höchſtens zwei zur Feldarbeit verwendete Kühe, mit Genehmigung der zuſtän⸗ digen Behörde Hafer aus ihren Vorräten ver⸗ füttern. Die Hafermenge, die verfüttert werden darf, wird auf 1 Zentner für die Kuh auf den ganzen Zeitraum beſtimmt. Bei Kühen, die nicht während des ganzen Zeitraums gehalten werden oder für die die Verfütterungsgenehmigung nicht auf den ganzen Zeitraum erteilt wird, ermäßigt ſich dieſe Menge um 1½ Pfund für jeden feh⸗ lenden Tag. II. Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe, die Ziegenböcke halten, welche während der begin⸗ nenden Deckperiode zur Zucht Verwendung finden, dürfen in der Zeit bis 31. Dezember 1916 ein⸗ ſchließlich an dieſe Ziegenböcke mit Genehmigung der zuſtändigen Behörde Hafer aus ihren Vor⸗ räten verfüttern. Die Haſermenge, die verfüttert werden darf, wird auf 1 Zeutner für den Ziegen⸗ bock auf den ganzen Zeitraum beſtimmt. Bei raums gehalten werden oder für die die Berfüt⸗ terungsgenehmigung nicht auf den ganzen Zeit⸗ raum erteilt wird, ermäßigt ſich dieſe Menge um 1 Pfund für jeden fehlenden Tag. 7044 III. Die Landeszentralbehörden beſtimmen, wer als zuſtändige Behörde im Sinne von Lund II anzuſehen iſt. Berlin, den 15. September 1916. Der Präſident des Kriegsernährungsamts von Batocki. Verordnung. (Vom 23. September 1916.) Hafer betreffend. Zum Vollzug der Bekanntmachung des Kriegs⸗ ernährungsamts vom 15. September 1916 über die Verfütterung von Hafer an Zugkühe und an Zie⸗ genböcke(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 1045) wird ver⸗ ordnet, was folgt: 45 Zuſtändige Behörde im Sinne von Ziffer Lund II der Bekanntmachung iſt 2 Bezirksamt. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Karlsruhe, den 23. September 1916. Großherzogliches Miniſterium des Innern: 88* Weingär tner. Dr. Schühly. Verfütterung von Kartoffeln betrefend. Wir bringen hiermit nachſtehende Bekannt⸗ machung des Präſidenten des Kriegsernährungs⸗ amtes vom 23. September 1916 betr. Verfütterung von Kartoffeln zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 3. Oktober 1916. Großh. Bezirksamt I. Bekanntmachung über die Verfütterung von Kartoffeln. Vom 23. September 1916. Auf Grund des§ 5 der Bekanntmachung über die Kartoffelverſorgung vom 26. Juni 1916(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 590) wird K beſtimmt: L. Kartoffeln und Erzeugniſſe der Kartoffeltrock⸗ nerei dürfen nur an Schweine und an Federvieh verfüttert werden. Kartoffelerzeuger dürfen Kartoffeln, die als Speiſekartoffeln oder als Fabrikkartoffeln nicht ver⸗ wendbar find, mit Genehmigung ihres Kommunal⸗ verbandes auch an andere Tiere ihrer Wirtſchaſt als an Schweine und an Federvieh verfüttern, ſo⸗ weit die Verfütterung an Schweine und an Feder⸗ vieh nicht möglich iſt. Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkemehl dürfen Großh. Vezirksamt. Abt. III. Hafer veir.. Ziegenböcken, die nicht während des ganzen Zeit⸗ 8 2. Als Kommunalverband im Sinne des 81 gilt die von der Ländeszentralbehörde gemäߧ 11 der Bekanntmachung über die Kartoffelverſorgung vom 26. Juni 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 590) beſtimmte Behörde. 3 8* Wer den Verboten des 8 1 zuwiderhandelt, wird mit Gefänguis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu Mark beſtraft. 4. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 23. September 1916. Der Präſident des Kriegsernährungsamts: non Batocki. Bebanntmachung über die Feſtſezung der Preiſe für Wild. (Vom 17. September 1916.) Nr. 5457 Auf Grund der Verordnung über die Regelung der Wildpreiſe vom 24. Auguſt 1916(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 959) und des 81 der Bekanntmachung über die Errichtung eines Kriegsernährungsamtes vom 22. Mai 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 402) wird folgendes beſtimmt: 70⁵¹. Auf Grund des§8 1 der Verordnung vom 24. Auguſt 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 959) werden fü den Großhandel mit Wild folgende Preiſe feſtgeſetzt: 1. bei Rehwild(mit Deckeſ für 0,5 kg..30 M. 2. bei Rot⸗ und Damwild(mit Decke) 33 r 110 3. bei Wildſchweinen(mit Schwarte) a) bei Tieren im Gewichte bis zu 3ökg einſchließlich, für 0,5 kg b) bei Tieren über 35 kg für 0,5 kg 4. bei Haſen a) mit Balg, das Stück b) ohne Balg, das Stük 5. bei wilden Kaninchen a) mit Balg, das Stück b) ohne Balg, das Stück 6. bei Faſanen a) Hühne, das Stück b) Hennen, das Stück II. Die gemäß 84 der Verordnung über die Regelung der Wildpreiſe vom 24. Auguſt 1916(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt S. 959) feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für die Ab⸗ gabe im Kleinverkaufe dürfen folgende Sätze nicht überſchreiten: 1. bei Rehwild 8 a) für Rücken und Keule(Ziemer und Schlegel) für 0% Kg. 250 M. S 141.„.40 * * — 0* 9*.50 „.50 * p) für Blatt oder Bug für.5 EE. 170 e) für Ragont oder Kochfleiſch, für 9 F SS 2. bei Rot⸗ und Damwild a) für Rücken und Keule(Ziemer und Schlegel) für 0,5..10 b) ſür Blatt oder Bug für ä K.50 c) für Ragout oder Kochfleiſch, für S.70 3. bei Wildſchweine A. bei Tieren biszusökg einſchließlich a) für Rücken und Keule(Ziemer und Schlegel) für%5 ·g·g b) für Blatt oder Bug, für 0,5 Kg. e) für Ragont oder Kochfleiſch, für PP—PPPPPPPPPP— B. bei Tieren über 35 kg a) für Rücken und Keule(Ziemer und Schlegel) für 0/5 kg..— b) für Blatt oder Bug, für 0,5 kg..50 c) für Ragout oder Kochfleiſch für SJ 4. bei Haſen a) mit Balg, das Stück. b) ohne Balg, das Stück 5. bei wilden Kaninchen a) mit Balg, das Stück„„.80 b) ohne Balg, das Stück.70 6) bei Faſanen a) Hähne, das Stück.25„ b) Hennen, das Stück..25„ Bei abweichender Feſtſetzung der Großhandels⸗ preiſe gemäß S3 der Verordnung über die Regelung der Wildpreiſe vom 24. Auguſt 1916(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt S. 959) kann eine angemeſſene Aenderung dieſer Sätze eintreten.— Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Berkündigung in Kraft. Die Bekanntmachung über die Feſtſetzung der Preiſe für Wild vom 30. De⸗ zember 1915(Reichs⸗Geſetzblatt S. 851) tritt mit⸗ dem gleichen Tage außer Kraft. Berlin, den 17. September 1916. Der Präſident des Kriegsernährungsamts gez. von Batocki. .50 .80 .— * * * .70 — 1 —3 7 mit— öffentlichen Kenntnis. 9 annheim, den 23. September 1916. 4 nicht verfüttert werden. Großh. Bezirksamt.— Abt. III. —————————— Die Bekiubſung der Geſänelhhole betr.) Wegen Fortdauer der Seuchengefahr wird das zur Zeit beſtehende Verbot des Handels mit Ge⸗ flügel im Umherziehen(Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blatt 1916 Seite 71) bis zum 1. April 1917 ver⸗ längert. Ausgenommen von dieſem Verbot iſt der hauſierweiſe Ankauf von Schlachtgeflügel durch die vom Bezirksamt aufgrund des§s der Verordnung vom 11. Auguſt 1916(Geſetzes⸗ und Verorbnungs⸗ blatt Seite 216) zugelaſſenen Aufkäufer. Karlsruhe, den 16. September 1916. Gr. Miniſterium des Innern. Vorſtehendes bringen wir zur öfſentlichen Kenntnis. Die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter des Bezirks werden beauftragt, die Bekanntmachung den dort wohnenden Geflügelhändlern unter Hin⸗ weis auf die Strafbeſtimmung des 8 148 2. 7a Gewerbe⸗Ordg. noch beſonders gegen Unterſchrift zu eröffnen und den Vollzug anher anzuzeigen. Mannheim, den 25. September 1916. Gr. Bezirksamt Abt. IIb. Beſchlagnahme und Meldepflicht für Fahrradbereifung beir. Nr. 1643 J. Das Kgl. ſtellvertretende General⸗ kommando des 14. Armeekorps hat die Friſt zur freiwilligen Abgabe der Fahrradbereifungen gegen Bezahlung bis zum 1. Oktober verlängert. Gleich⸗ zeitig wurde die in 8 7 Abs. 2 der Bekanntmachung vom 12. Juli 16 feſtgeſetzte Meldefriſt bis zum Oktober ds. Is. hinausgeſchoben. Wir machen erneut hiermit darauf aufmerkſam ⸗ daß Perſonen, die in ihrem Gewahrſam beſindliche Fahrraddecken und Schläuche bis jetzt bei den Sam⸗ melſtellen der Gemeinden nicht freiwillig gegen die feſtgeſetzte Vergütung abgeliefert haben, dieſe bis längſtens 15. Oktober auf dem Bürgermeiſteramt zum Zwecke der Enteignung meiden müſſen. Unterlaſſene Meldung hat unnachſichtliche Be⸗ ſtrafung zur Folge. Die Bereifungen von Fahrrädern, deren Inha⸗ ber die bezirksamtliche Erlaubnis zur Weiterbe⸗ nützung beſitzen, ſind nicht meldepflichtig. Bei dieſem Anlaß machen wir darauf aufmerk⸗ ſam, daß die abgelieferten Fahrradbereifungen der Klaſſe a bis e nicht vernichtet oder als Altgummi verarbeitet werden, ſondern daß ſie ausgebeſſert denjenigen Bevölkerungskreiſen wieder zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, die aus Berufs⸗ oder an⸗ deren Rückſichten die Erlaubuis zur Weiterbenüt⸗ zung des Fahrrads erhalten haben. ZurVermeidungvon Mißverſtändniſſen ſei ferner noch bemerkt, da ß eine Fahrradbereifung, die ohne Verwendung von Rohgummi oder Regeneratgummi hergeſtellt iſt, der Bekanntmachung vom 12. Juli 1916 nicht unterliegt und, ſofern keine Sparmetalle oder beſchlagnahmte Materialien beiihrer Herſtellung verwendet worden ſind, in Gebrauch genommen werden kann. 70⁵² Mannheim, den 30. September 1916. Großh. Bezirksamt. Abt. I. Auszug aus den deutſchen Verluſtliſten Nr. 629/34, enthaltend die Namen der toten, ver⸗ wundeten oder vermißten Angehörigen des Amts⸗ bezirks Mannheim: 5 Inf.⸗Reg. Nr. 13. 5. Kompag. 1. Gefr. Jakob Höhl, Mannheim, ſchwer verwundet. Leib⸗Grenadier⸗Reg. Nr. 109. 2. Mayfarth Wilhelm(12. Komp.), Neckarau, ſchwer verwundet. Reſ.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 223. 10. Kompag. 3. Walz Georg, Mannheim, vermißt. 11. Komp ⸗4.Lieb Leo⸗ pold, Mannheim, leicht verwundet. 5. Schaaf II Georg, Neckarau, gefallen. 6. Scherz Guſtav, Mann⸗ heim. leicht verw. 12. Kompag. 7. Rapp Friedrich, Mannheim, gefallen. Minenwerfer⸗Komp. Nr. 213. 8. Gefr. Wilh. Kemp, Mannheim, leicht verwundet. Fetohieger⸗Truppe. v. Leuinaut Eruſt Albrecht Freiherr von Ompteda, Mannheim, durch Abſturz leicht verletzt. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 17. 7. Komp. 10. Gefr. Karl Köchle, Mannheim, vermißt. Reſerve⸗Jufanterie⸗Reg. Nr. 81. 5. Kompag. 11. Herget Richard, Mannheim, leicht verwundet. Reſerve⸗Inf.⸗Reg. Nr. 87. 4. Komp. 12. Bürklin Albert, Mannheim, leicht verwundet b. d. Tr. Landwehr⸗Infauterie⸗Reg. Nr. 86. 16. Komp. 13. Schwarz Adam, Ilvesheim, ſchwer verwundet, Infanterie⸗Regiment Nr. 36. 10. Kompagnie. 14. Throm Karl, Mannheim, gefallen. 11. Komp. 15. Strittmatter Oskar, Mannheim, ſchwer verwundet 16. Falter Philipp, Seckenheim, gefallen. 12. Komp. 17. Oeſtreicher Jakob, Mannheim, l. verw. b. d. Tr. Reſerve⸗Jufanterie⸗Reg. Nr. 109. 10. Komp. 18. Utffz. Daniel Frey, Maunheim, bisher vermißt, verwundet und in Gefangenſchaft. 19. Biedermann. Peter, Feudenheim, bisher vermißt, in Gefangen⸗ ſchaft, 20. Bauer Jakob, Feudenheim, bisher vermißt, in Gefangenſchaft. 21. Mertz Otto, Mannheim, bisher vermißt, verw. und in Gefangenſchaft. 22. Schwartz Ludwig. Mannheim, bisher vermißt, ver⸗ wundet und in Gefangenſchaft. 11. Komp. 23. Stern Leopold, Mannheim, bisher vermißt, in Gefangen⸗ ſchaft. 12. Kompagnie. 24. Bizefeldwebel Hermann Köhnle, Mannheim, bisher vermißt, in Gefangenſch. 1. Maſchineugewehr⸗Kompagnie. 25. Humm Heiurich, Mannheim, bisher vermißt, verwundet und in Gefangenſchaft. Armierungs⸗Bataillone. Bataillon Nr. 69. 2. Komp. 26. Gumbel Adam, Wallſtadt, ſchwer verw. Schutztruppe für Deutſch⸗Oſtafrika. 27. Ober⸗ heizer Georg Scheffelmeyer, Mannheim⸗Neckarau, leicht verwundet gegen engl. Kreuzer in Ruſiyji Delta 11. 7. 15. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm1 Nr. 110. 12. Kompagnie. 28. Menton Emil, Mannheim, leicht verwundet. Maſchinengewehr⸗Kompagnie. 29. Gefreiter Heinrich Schmitt, Mannheim⸗Neckarau, leicht verw. Infanterie⸗Riegiment Nr. 170. 2. Kompagnie. 30. Schreckenberger Joh., Mannheim, bisher verm., in Gefangenſchaft(A..) 5. Kompagnie. 31. Gefr. Ernſt Brutſchin, Mannheim, bisher ſchwer verw., geſtorben. Scheinwerfer⸗Zug Nr. 50. 32. Freitag Wilh., Manuheim, leicht verwundet. Kraftfahrer⸗Bataillon. 33. Ott Albert(3 Komp. des 1. Erſ.⸗Batl.), Mannheim, geſtorben infolge Krankheit. Reſerve⸗Feldartillerie⸗Regiment Nr. 5. 2, Batt. 34. Gefr. Helmut Fick, Mannheim, gefallen. Reſerve⸗Infanterie⸗Reg. Nr. 201. 10. Komp. 35. Back Ferdinand, Mannheim, bisher vermißt, im Lazarett. Feldartillerie⸗Regiment Nr. 233. 6. Batterie. 36. Vizewachtmeiſter Jofef Amann, leicht verw. Gebirgskanonen⸗Batterie Nr. 4. 37. Sergeant Auguſt Götz, Mannheim, verw. 16. 5. 15. 5. Garde⸗Regiment zu Fuß. 9. Komp. Kühner Dietrich, Mannheim, gefallen. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 40. 38. Gefr. Ludwig Biegel(10. Komp.), Seckenheim, ſchwer ver⸗ wundet 22. 8. 15. 39. Benzinger Max(11. Komp.), Käfertal, verw. 28. 9. 14. Reſerve⸗Inf.⸗Regiment Nr. 109. 1. Kompagnie. 40. Kahn Richard, Mannheim, leicht verwundet. Infanterie⸗Regiment Nr. 140, 8. Kompagnie. 41. Utſſz. Theodor Matthes, Mannheim, l. verw. Neſerve⸗Fußartillerie⸗Regiment Nr. 3, Mu⸗ nitionskolonne der 2. Battr. 42. Utffz. Wilhelm Weber, Mannheim, leicht verwundet. Pionier⸗Kompagnie Nr. 259. 43. Rothermel Adam, Waldhof, gefallen. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 19,12. Komp. 44. Braner Karl, Neckarau, ſchwer verwundet Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 22, 10. Komp⸗ 45. Henke Johann, Mannheim, leicht verwundet. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110, 9. Komp. 46. Buſch Jakob, Schriesheim, verm. 21. 8. 14. Infanterie⸗Regiment Nr. 111. 47. Biegel Adam(8. Komp.), Seckenheim, leicht verwundet. Reſerve⸗Infanterie⸗Regt. Nr. 249, 11. Komp. 48. Brenuer Friedrich, Mannheim, leicht verw. Reſerve⸗Infanterie⸗Regt. Nr. 250,9. Komp. 49. Künzler Rudolf, Feudenheim, leicht verwundet., Jäger⸗Regiment Nr. 3, 6. Komp. 50. Kaspar Hermann, Mannheim, leicht verwundet. 51. Schan⸗ din Karl, Mannheim, l. verw. 7. Komp. 52. Gefr. Oskar Krauß, Mannheim, leicht verw. 53. Kuhn Konrad, Mannheim, leicht verwundet, 54. Blaut Karl, Mannheim, leicht verwundet. 11. Komp. 55. Klöden Max, Mannheim, leicht verwundet. Minenwerfer⸗Kompagnie Nr. 903. 56. Karle Hans, Mannheim, vermißt. Berichtigungen früherer Angaben: Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm.Nr.110. Gefr. Karl Wolf 66. Komp.), Mannheim, bisber ſchwer verwundet,. Pöſchel Heinrich, Heizer. Mannheim, bisher verwundek und kriegsgefangen ., zurückgeh. Schweiz. Fiſcher Friedrich. Mtr, Mannheim, bisher vermißt, tot. Hopp Bernhardt, 37a. Neckarau, 7. Komp. mißt, in Gefangenſchaft. Franz. Mannheim, gefallen. Reierve⸗Infantere⸗ReckwmenkRr 88 Steinruck Max, Mannheim. bisher verm und in Gefangenſchaſt. bisher verwundet, Müller Albert, i. Maſchinengewehr⸗Kompagnie. bisher vermißt, in Gefangenſch. Kaiſer Wilhelm, Mannheim, bisher vermißt, gem. 3. Komp. Orth Georg, in Gefangenſchaf bisher ver⸗ Hofſtetter Mannheim Infanterie⸗Regiment Nr. 143, 2. Komp. Zink Theodor, Mannheim, nicht vermißt, ſondern gef. Mannheim, den 16. September 1916. Großh. Bezirksamt, Abt. I. Zum Handelsregiſter B Band I.⸗Z. 35 Firma „Strebelwerk Geſellſchaft mit beſchränkterHaftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Hans Hering iſt er⸗ loſchen. 7048 Mannheim, 4. Oktober 1916 Gr. Amtsgericht 2 1. Zum Genoſſenſchaftsre⸗ gi er Band 1I.⸗Z. 11 Firma„Mannheimer Milchzentrale eingetra⸗ gene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht“ eingetragen: Die Liquida⸗ tion und die Vertretungs⸗ befugnis der Liquidatoren iſt beendigt, die Firma er⸗ loſchen. 70⁴4¹ Mannheim, g. Oktober 1016 Gr. Amtsgericht 2 1. In dem Konkursver⸗ der Firma E. Müller, Inh. Frau Eliſe Müller in Mannheim, iſt Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis ſo⸗ wie zur Anhörung der Gläubigerverſammlung über die den Mitgliedern des Gläubigerausſchuſſes zu gewährende Vergütung beſtimmt auf: Freitag, den 27. Oktober 1916, Gr. Amtsgericht Mann⸗ heim, 2. Stock, Zimmer Nr. 111. 70⁴6 Mannheim, 29. Sept. 1916. Gerichtsſchreiber Gr. Aintsgerichts Z2 7. Behauntmachung. Nr. 19605. Kaufmann Friedrich Köpp, von Hernsheim hat den Ver⸗ luſt des von der ſtädt. Sparkaſſe Mannheim auf den Namen des Genannten ausgeſtellten Sparbuches Nr. 8653 mit einem Ein⸗ lageguthaben am 1. Januar 1916 von Mk. 717.33 an⸗ her angezeigt und deſſen Kraftloserklärung bean⸗ tragt. Wir bringen dieſen An⸗ trag mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäߧ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserkläcung des ge⸗ nannten Sparbuchs er⸗ folgen würde, wenn das⸗ ſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen In⸗ haber unter Geltendmach⸗ ung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. 70⁴⁵ Mannheim, 4. Okt. 1916. Städtiſche Sparkaſſe. Schmelcher. Ob.⸗Matr., Mannheim, bisher vermißt, tot. in Mannheim wurde heute fahren über das Bermögen vormittags 11 Uhr, vor Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und bet Jagdaufſeher Karl Volz, hier, Induſtrieſtraße 18 untergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Dachshund, männlich, rehbraun. 7054 Mannheim, 21. Sept. 1916. Großh. Bezirksamt Potizeidirektion. Zwangs verſteigerung. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Namen des Edmund Gueritlot, Privatmann in Karlsruhe eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grunbſtück am Dienstag, 30. Jan. 1917, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen Q 6, 1 in Mannheim— verſteigert werden. Der Berſteigerunnever⸗ merk iſt am 9. Oktober 1915 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mit⸗ teilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforder⸗ ung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an⸗ zumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, wid⸗ rigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Berteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetztwerden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht haben werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zu⸗ ſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. 7045 Grundbuch von Mann⸗ heim, Band 199, Heft 34 Beſtandsverzeichnis J. Lgb.⸗Nr. 3617, Flächenin⸗ halt 2a 86 am Hofraite im Stadtetter Lit. L 2, 7. Hierauf ſteht: a) ein Aſtöck. Eckwohnhaus mitSeitenbau u. Keller b) ein Aſtöck. Wohnungs⸗ aubau, unbelaſtet ge⸗ ſchätzt zu Mannheim, 26. Sept. 1916. Großh. Notariat 6 als Voliſtreckungsgericht. Mk. 126000 4