3 18J0 Puͤdo Ngrica„Lundaasceonane ises i 0 8 iin iieeeenen een eüäine e ASo Sädusx⸗ Seerrnne eee ieiee ie eieiiee 8 orenon Krs 8 8 W Samstag, 7. Oktober. Verantwortlich für den N Ceil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil: Fritz Joos. Druck u. Verlag der Dr. B. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., alle in Mann⸗ geim. Draht⸗adr.: Generalanzeiger Mannheim. Pernſpr.: Redaktion 577, 1449— Geſchäftsſtelle 218, 7569 Buchdruck⸗ Abteilung 341. Poſtſcheck⸗Konto 2917 Ludwigshafen a. Rh. Die Türhen in Der türkiſche Tagesbericht. Kssflantinopel, 7. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Be⸗ richt des Hauptquartiers vom 6. Oktober. Felahiefront. Das überraſchende Jeuer, das der Jeind auf beiden Seiten unſerer Felahiefront eröffnete, wurde zum Schweigen gebracht. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß der Feind durch unſer Ueberraſchungsfeuer, das wir am 27. Seyt. eröffneten, einen Verluſt von mehr als 300 Mann halte. Perſiſche Front. mützel. Kaukaſusfront. Auf dem rechten Flügel rückten wir unſere Stellung im Abſchnitt von Ognoth vor und machten einige Gefangene. Im Zeylrum für uns günſtige Patrouillengefechte. Wir ſchlugen überraſchende Angriffe des Jeindes an mehreren Stellen ab. Auf dem linken Ilügel wurde ein Angriff des Feindes mit für ihn bluligen Berluſten abgeſchlagen. Wir machten einige Gefangene. gein wichtiges Ereignis auf den anderen Fronten. An der galiziſchen Front unternahm der Jeind am 5. Oktober von neuem einen ſehr hefkigen Angriff mit unſeren Truppen ſehr überlegenen Streitkräften. Wie die vorhergehenden wurde auch dieſer lettere durch unſere braven Truppen auf allen Teilen der Front abgeſchlagen. der Jeind erlitt ſehr ſchwere Verluſte. Wir machten 350 Gefangene. Auf dem linken Flügel Schar · Der Vizegeneraliſſimus. Der Wiener Bericht. Wien, 6. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Amllich wird verlautbart: Oeſtlicher Rriꝛegsſchauplatz. Front gegen Kumänien. In befeſtigter Stellung am Weſtrande des Geiſterwaldes wurde der Feind durch die öſterreichiſch⸗ungariſchen und deut⸗ ſchen Truppen des Generals der Infanterie von Falken⸗ hayn angegriffen und vollkommen geſchlagen. Als Beute blieben 28 Feldgeſchütze, 2 ſchwere Geſchütze und 13 Infanterie-Geſchütze in den Händen des Angreifers. 2 Offi⸗ ziere und 220 Mann wurden als Gefangene eingebracht. Auch weiler nördlich im Raume von Homorond und öſtlich Nagyaros iſt unſer Angriff in günſtigem orkſchreiten, in deſſen Verlauf 2 Offiziere und 202 ann gefangen wurden. heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Ein Angriffsverſuch der Ruſſen bei Bohorodezany wurde abgewieſen. Sonſt keine Ereigniſſe. heeresfront des Generalfe ömarſchalls Prinz Leopolò von Bayern. Der Feind verſuchte geſtern abermals, unſere Front zwi⸗ ſchen der Rajarowea und der Zloka Lipa zu durch⸗ dechen. Gegen vier, von ſlarken ruſſiſchen Kräften ge⸗ führte ruſſiſche Maſſenſtärme behauptelen die kapferen Trup⸗ pen reſilos ihre Stellungen und machten 150 Gefangene. Auch bei der Armee des Generaloberſten von Böhm⸗Er⸗ füo ſcheiterten fünf feindliche Angriffe gegen die Stellungen idöſtlich Jaſinow an der Skandhaftigkeit des Verteidigers. Eine gelungene Unternehmung ſüdlich Manajow führle zur Eroberung einer ruſſiſchen Vorſiellung. aü In Wolhynien, wo im allgemeinen nach den hefligen 4 mpfen am 2. und 4. Oktober Ruhe eingetrelen iſt, wurde n vereinzelter Angriff in der Gegend von Kiſielin glatt ab · ieſen. Die Geſamtbeule aus dieſen Kämpfen hat ſich auf Offiziere, 622 Mann und 8 Maſchinengewehre erhöht. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. 6 Auf der Karſt⸗Hochfläche hält das ſlarke italieniſche jeſchi- und Minenwerferfeuer gegen unſere Slellungen und 5 rückwärtigen Räume nun ſchon den fünften Tag hindurch Feinterbrochen an. In den Mitlagsſlunden verſuchte der ze 05 mehrere Infanterieangriffe, die jedoch in unſerem kon⸗ utriſchen Arkilleriefeuer überall völlig ſcheiterten. unt n der Fleimstalfront ſtehen einzelne Unterabſchnitte Col lebhaftem Geſchütz⸗ und Minenwerferfeuer. Ein im 0 Bricongebiet angeſetzter ſeindlicher Angriff kam in un⸗ des Jeuer nicht zur Entwicklung. Auf einer Höhe nördlich bal ellegrinotales wurden mehrere Angriſſe eines Alyini⸗ aillons abgewieſen. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der vojuſg keine Gefechtslätigkeit. Der Stellvertreter des Chef⸗ des Generalſtabs: von Höfer, Jeldmarſchalleutnant. * 0 Rumäniſcher Heeresbericht An vom 4. Oktober. I0 8 Nord⸗ und Nordweſtfront in den Caliman⸗ ügiubergen geringe Tätigkeit. In der Gegend von erkellen ſchlugen wir den Feind zurück und nahmen ihm Wöchentliche Beilagen: Amtliches Berkündigungeblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— 14 Offiziere und 228 Mann ab. Schaeßburg kämpfen unſere Truppen gegen Deutſche und Oeſterreicher; ſie ſchlugen ſie zurück und brachten 800 deutſche Ge⸗ Zwiſchen Fogaras und fangene und acht Maſchinengewehre ein. In den Bergen weſtlich des Alt⸗Fluſſes drangen wir vor. Im Jiu⸗CTale heftige An⸗ griffe des Feindes. Unſere Truppen zogen ſich leicht zurück und gerſtörten Kohlenwerke von Petroſenh, die das Ziel des Fein⸗ des bildeten. Bei Orſova ſchlugen wir drei feindliche Angriffe ab. Südfront: In der Dobrudſcha ging unſer Angriff trotz des zähen Widerſtandes des Feindes und des heftigen Feuers ſeiner Artillerie weiter. Wir drangen am linken Flügel vor und eroberten die Stellungen bei Amzatſcha. Wir erbeuteten ſieben machten über 1000 Gefangene und brachten viel Kriegs⸗ material ein. 9 Ruſſiſcher Heeresbericht vom 5. Oktober. Weſtfront: Von Wladimir—Wolhysnk—Bolſchak(2) bis zum Dujeſter werden die hartnäckigen Kämpfe fortgeſetzt. Mehrfach bemächtigten ſich unſere Truppen feindlicher Stellungen am Ufer der Byſtritza. In der Gegend von Bohorodſchany zer⸗ ſtreuten wir einige vorgeſchobene feindliche Poſten und machten Gefangene. Kaukaſusfvont: In dem Küſtengebiet ergriffen unſere Truppen plötzlich die Offenſibe und eroberten mit Unterſtützung der Flotte auf einer breiten Front eine befeſtigte feindliche Stellung im Gebiet von Karaburun. Weſtlich Kelkit, am Chiftlik(45 Klm. nord⸗ öſtlich Erzindjan) zerſtreuten unſere vorgeſchobenen Abteilungen 'türkiſche Vortruppen, fügten ihnen große Verluſte zu, machten Gefangene und erbeuteten Waffen, Patronen und Munition. Sie zerſtörten die hinter dem Feind gelegenen Schützengräben. In der Dobrudſcha ſetzt das rüſſiſch⸗rumäniſche Heer ſeinen Vormarſch fort. Wir nahmen ſechs Geſchütze, die Rumänen ſieben. In der Oſtſee mußte am 8. Oktober bei einem Angriff feind⸗ licher Waſſerflugzeuge ein Flugzeug landen. Es wurde von uns bei der Inſel Runoe in der Bucht bon Riga genommen. Die Offenſive des rumäniſchen Heeres. (Von einem militäriſchen Mitarbeiter.) Wenn man ſich den bisherigen Gang der Operationen anſieht, die die rumäniſche oberſte Heeresleitung gegen Sie⸗ benbürgen und in der Dobrudſcha angeſetzt hal, ſo findet man die Anſicht immer mehr begründet, nähernd fertig war, ſondern durch das Drängen der Entente, insbeſondere Rußlands, zu dieſem abenteuerlichen Unterneh⸗ men gedrängt, zur Kriegserklärung an Oeſterreich⸗Ungarn zu unrechter Stunde veranlaßt worden iſt. Anders laſſen ſich zu⸗ nächſt die vielen Mißerfolge nicht erklären, die das rumäniſche Heer in der kurzen Zeit von kaum drei Wochen erfahren hat, während es ſelbſt vor Kriegsbeginn kaum etwas anderes zu erwarten ſchien, als daß ein einfacher Spaziergang über die Trümmer des öſterreichiſch⸗ungariſchen Heeres hinweg die Tore der reichen Siebenbürger Lande öffnen würde. Es lann nicht unſere Aufgabe ſein, hier die Fehler aufzudecken und zu beſprechen, die die rumäniſche Führung machte, als ſie den Vormarſch und den Einbruch durchs Gebirge und über die einzelnen Päſſe befahl. Aus ſolchen Hinweiſen würden unſere Gegner nur lernen. Aber der Verlauf der bisherigen Ereig⸗ niſſe liegt ja hier ſo klar vor uns und ſie bieten ſo viel des beſonderen Intereſſes, daß es ſehr wohl möglich iſt, ohne Ge⸗ heimniſſe aufzudecken und als Lehrmeiſter aufzutreten, den Zuſammenhang kurz zu ſchildern und wichtige Momente her⸗ vorzuheben. 4 Wie geheim Rumänien ſeine Kriegsvorbereitungen be⸗ trieben hat, das dürfte u. a. auch daraus hervorgehen, daß nach den zuletzt bekannt gewordenen Nachrichten die Armee auf die Stärke von 6 Armeekorps gebracht war. An Infan⸗ terie auf Kriegsſtärke ſollten 48 Regimenter und 10 Jäger⸗ bataillone vorhanden ſein. Außerdem war noch bekannt, daß 40 Reſerveregimenter aufgeſtellt wurden, um daraus 10 Re⸗ ſervediviſionen zu bilden. Von ihnen ſollte je eine den 6 Armekorps zugewieſen werden, ſo daß dieſe nach franzö⸗ ſiſchem Vorbild von Haus aus mit je 2 aktiven und 1 Re⸗ ſervediviſion ins Feld rücken konnten. Inzwiſchen iſt aber be⸗ reits feſtgeſtellt, daß Rumänien mit 7 mobilen Armeekorps zu je 3 Diviſionen ſeine Operationen begonnen hat. Die 7 Korps und die überſchießenden 3 Reſervediviſionen ſind auf 3 Ar⸗ meen und die Nordarmee verteilt, in welcher Weiſe iſt im ein⸗ zelnen nicht bekannt, nur das wiſſen wir, daß die 3. Armee in der Dobrudſcha kämpft, während die., 2. und die Nord⸗ armee in Siebenbürgen eingerückt iſt. Die 3. rumäniſche Armee, von der bis jetzt 6 Diviſionen amtlich feſtgeſtellt ſind, hat im Verein mit ruſſiſchen und ruſ⸗ ſiſch⸗ſerbiſchen Diviſionen bisher in der Dobrudſcha wenig Glück gehabt. Nach den Niederlagen bei Dobritſch, nach Ver⸗ luſt der Befeſtigungen von Tutrakan und Siliſtria, iſt ſie jetzt mit ihren Verbündeten in die Linie Cobadina—Topraiſa— Tuzla zurückgedrängt, von der aus ſie fortdauernd heftige aber vergebliche Angriffe unternimmt, um ſich Luft zu machen. Die in ihren Kriegs⸗Vorbereitungen unfertige rumäniſche Heeresleitung wurde hier ſchon in den erſten Tagen nach Beginn der Feindſeligkeiten durch das ſchnelle Zugreiſen kriegsgeübter deutſcher, bulgariſcher und türkiſcher Truppen überraſcht und hat ſich dadurch die Initiative auf einem ihrer wichtiaſten Kriegsſchauplätze aus der Hand nehmen laſſen. Was die drei übrigen rymäniſchen Armeen anhelangt, ſo geht aus den deutſchen Tagesberichten hervor, daß die zweite und die Nordarmee über das Görgeny⸗ und Fogaraſer Ge⸗ birge hinweg bis in die ungefähre Linie Parajd—Sbekly—Ud⸗ varhely—Fogaras mit ihren Hauptkräften gelangt waren. Für ihren Vormarſch hatte der Wahrſcheinlichkeit nach die Nord⸗ armee den Gyemeß⸗ u. Pitoz⸗Paß benutzt, während die zweite iens verzweijelte eage. daß Rumänien trotz langer Zeit der Vorbereitungen für den Krieg auch nicht an⸗von ihrer Artillerie vom anderen Ufer her unterſtützt. 1916.— Nr. 470. 3 80 ngeigenpreis: Die Iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklame⸗ 5 Mt. 1 20 Mittagblatt vorm. 8¼½ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Kusgabe wird keine Veräntwortung übernommen. Bezugspreis in lannheim u. Umg. monatl. M..40 einſchl. Br—— Durch die poſt bezogen viertelj. M. 4 62 einſchl. Poſt⸗ zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr, ö Pfg chehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Armee auf den Tömös⸗ und Törzbürg⸗Paß angewieſen war. Weſtlich an die zweite Armee hatte die erſte Armee Anſchluß genommen und war über den Vulkan⸗ und Rote Turm⸗Paß bis nördlich Petroſeny und Hermannſtadt bereits vorgedrun⸗ gen. Gegenüber dieſem konzentriſchen Vordringen ſtark über⸗ legener Kräfte hatte die Armee des Generals von Falkenhayn ſicherlich keine leichte Aufgabe. Sie iſt aber glänzend gelöſt worden, dank der überlegenen Führung und der unwiderſteh⸗ lichen Tapferkeit und Ausdauer deutſcher und öſterreichiſch⸗ ungariſcher Truppen. Der dieſen Operationen zugrunde ge⸗ legene Plan war kurz der, die bei Petroſeny nach dem Vulkan⸗ Paß zurückgeworfenen feindlichen Kräfte aufzuhalten und zu beſchäftigen. Gleichzeitig ſollten die ſüdlich von Hermannſtadt ſtehenden Heeresteile von drei Seiten umfaſſend angegriffen und geſchlagen werden, bevor die im Anmarſch gemeldete zweite rumäniſche Armee in den Kampf eingreifen konnte. Die Ausführung dieſes Planes iſt deshalb ſo glänzend ge⸗ lungen, weil alle Stellen ihr Ganzes dazu einſetzten und weil, um das Maß voll zu machen, die Umgehungsbewegung des Alpenkorps unter Generalleutnant von Krafft und die damit verbundene Beſetzung des Rote Turm⸗Paſſes im Rücken der rumäniſchen Truppen von dieſen nicht rechtzeitig erkannt wurde und deshalb vollen Erfolg hatte. Dazu kam, daß die zweite rumäniſche Armee bezw. die rumäniſche Oberſte Heeres⸗ leitung wohl den Moltkeſchen Gedanken vom„Getrennt mar⸗ ſchieren“ und„Vereint ſchlagen“ im Kopfe hatte, ihn aber nicht zur Ausführung zu bringen wußte. Die zweite Armee erſchien in der Nähe des Schlachtfeldes, als die erſte bereits abgetan war, und konnte daher deren Geſchick nicht mehr abwenden. Das Geſamtergebnis dieſer großzügigen Operation hat General von Falkenhayn in einem Armeebefehl dahin zuſammengefaßt, daß der weit überlegene Gegner ſo gut wie vernichtet wurde, Die Rataſtrophe von Rjahova. Berlin, 7. Oktbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die Vernichtung der über das andere Donauufer über⸗ gegangenen rumäniſchen Truppenteile, wird noch gemelde Von Ruſtſchuk und Tutrakan ſchwer angegriffen, leiſteten die Rumänen zuerſt verzweifelten Widerſtand und wurden ls ſich aber herausſtellte, daß der Widerſtand vergeblich und Sliverpol ſchon in unſere Hand geraten war, flüchtete ein Teil auf die Donau zu und verſuchte auf Kähnen und durch Schwimmen zu entkommen. Dieſe Leute wurden durch die Kanonen unſerer Monitore dezimiert. Die Donauwellen be⸗ gruben hier, wie ſeinerzeit bei Tutrakan, unzählige rumäniſche Leichname. Der größere Teil der ſechs Bataillone verſuchte in öſtlicher Richtung zu fliehen, wurde aber von der entgegen⸗ kommenden Beſatzung von Tutrakan empfangen. Der Erfolg des äußerſt blutigen Vormittags machte die Kataſtrophe der übergegangenen Rumänen vollſtändig. Die Zählung der Gefangenen und der Verluſte iſt erſchwert durch die vielen Leichen, welche den Kampfplatz bedecken oder die Donau ab⸗ würts ſchwimmen. Die„Balkanska Poſta“ ſagt über die rumäniſche Expeditionsarmee: Das 15., 20., 30., 45., 73, und 10. rumäniſche Regiment iſt verloren. Auch eine Schwadron des Kavallerieregiſnents von Rohjork wurde aufgerieben. Ein weiterer Grund für Rumäniens Kriegserklörung. Köln, 6. Okt.(Priv.⸗Tel.) Aus Wien wird der„Köln. Ztg.“ gemeldet: Ueber den Zuſammenhang der rumäniſchen Kriegserklärung mit den Vorgängen in Griechenland kann heute mitgeteilt werden, daß Ihr Vertreter am Tag des Kron⸗ rates erfuhr, daß ſieben Tage nach der rumäniſchen Kriegs⸗ erklärung Griechenland an Bulgarien den Krieg erklären würde. Offenbar handelte es ſich auch hierbei um einen Beweisgrund, den der Verband ins Treffen führte, um den rumäniſchen Entſchluß auszulöſen. Andere Beweisgründe waren bekanntlich, daß die Donaumonarchie am Ende ihrer Widerſtandskraft ſei, der triftigſte aber, daß ruſſiſche Truppen in jedem Fall über rumäniſches Gebiet rücken würden, ob nun Rumänien ſich dem Verband anſchließe oder nicht. 3 Die Enttäuſchung im vierverband. London, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.)„Daily Chro⸗ nicle“ ſchreibt in einem Leitartikel: Die ſenſationellen Erfolge des Feindes an der nördlichen und ſüdlichen Front der Rumänen veranlaßten einige Beobachter zu der Be⸗ merkung, daß weniger die Deutſchen als die Alliierten durch den Eintritt Rumäniens in den Krieg überraſcht worden ſeien. Man muß zugeſtehen, daß die Deutſchen viel Ge⸗ ſchick und Energie gegenüber dieſer neuen Gefahr auf dem Balkan an den Tag gelegt haben. Bern, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die parla⸗ mentariſche Kommiſſion für das Aeußere in Paris haͤt dem„Temps“ zufolge die Entſendung einer Abordnung an Briand beſchloſſen, um Aufklärung über die jüngſten Ereigniſſe in Griechenland und über die im Intereſſe der Orientarmee der Alliierten zu treffenden Maß: nahmen zu erhalten. Das Chaos in Griechenland. Bern, 6. Okt,(WrB. Nichtamtlich.) Anläßlich des Rücktritts des griechiſchen Kabinetts ſchreibt der„Temps“: In Athen gibt es keine Regierungmehr. Die einzige Regierung die in Griechenland funktioniert, iſt jene von Ve bandsfreundlichen Zeitung„Theſſalia“ von zuſchließen. nach dem japaniſchen Krieg eingeſehen!“ Berlin, 6. Ortbr. und des Vaterlandes Dant auszuſprechen. 2. Seite. Maunheimer Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. Oktober 1916. niſelos, Konduotis und Danglis, die demnächſt ihren Sitz in Mazedonien nehmen wird. Bern, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.)„Temps“ meldet aus Athen: Trotzdem der Rücktritt des Kabinetts zu erwarten war, wurde er im Hinblick auf die kommenden Ereigniſſe mit einem Gefühl des Unbehagens aufgenommen. Die En⸗ tentegeſandten haben angeblich Maßnahmen getroffen, durch die ihnen die vollſtändige Handlungsfreiheit gewährleiſtet und jeder lärmende Einſpruch verhindert werden ſoll. Angeblich ſoll ein reines Geſchäftsminiſterium oder unter Beteiligung der Veniſeliſtenmehrheit ein politiſches Miniſterium gebildet werden. Nach aus Kreta eingetroffenen Drahtnachrichten hat die proviſoriſche Regierung einen Kriegsrat gebildet und ſehr ſtrenge Strafen gegen Fahnenflüchtige feſtgeſetzt. Athen, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro erfährt von autoritativer Seite, daß die Entente ent⸗ ſchloſſen iſt, darauf zu beſtehen, daß die griechiſche Regierung ihre Verſprechungen bezüglich der Vertrei⸗ bung der deutſchen Propaganda aus Athen und der Niederdrückung der Reſerviſten⸗Un⸗ ruhen, einhält, Athen, 6. Oktbr.(W B. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. die Umtriebe der Reſerviſten nahmen einen gefährlichen Umfang an. Sie terroriſieren die Anhänger des Vierverbandes und veranſtalten überall lärmende Kundgebungen, beſonders elegentlich der Abfahrt von Ententefreunden nach Saloniki. mn Patras wurden während einer Theatervorſtellung die Veniſeliſten geprügelt. Im Volo wurde der Leiter der ver⸗ den Reſerviſten 833 N angegriffen und mit dem Tode bedroht. Die Kabinettstriſe in Rußland. Eine zeitgemäße Erinnerung an Protopopow. den jetzigen Miniſter des Innern, überſendet der„Kreuz⸗Ztg.“ der Geſchäftsführer des Groß⸗Berliner Vereins für Klein⸗ wohnungsweſen, Diplom⸗Ing. Leyſer. Protopopow war Vizepräſident der Duma und Führer der liberalen Kadetten⸗ Partei und als ſolcher vor Ausbruch des Krieges deutſchfreund⸗ lich. Wenige Wochen vor Ausbruch des Krieges fand in Eng⸗ land der Internationale Gartenſtadtkongreß ſtatt, an dem auch Protopopow und eine Reihe von Ruſſen teilnahmen. Bei einer ſich an den Kongreß ſchließenden Fahrt nach Schottland— als noch niemand an Krieg dachte— ver⸗ ſicherte Protopopow im Geſpräch, daß ein Krieg zwiſchen Deutſchland und Rußland unausbleiblich ſei, ja, daß nicht nur die ruſſiſche Regierung, ſondern auch die Kadettenpartei und die ruſſiſche Intelleigenz einen Krieg ſuchte und wünſchte. Wir beſinden uns, ſagte er, in einer Lage, wie Sie vor 1870. Aber langſam und ſicher beginnt der Nationalismus ſich bei Bahn zu brechen. Nur ein erſtarkender Nationa⸗ ismus wird die Verhältniſſe bei uns ändern und beſſern tönnen. Um das herbeizuführen, iſt einKrieg für uns eine Not⸗ wendigkeit. Gegen wen wir Krieg führen, iſt gleichgültig. Wir ſuchen jede Gelegenheit zu ihm. Der Panſlawismus iſt ein Schlagwort, das in die Maſſe hineingeworfen iſt und bei unſerer Intelligenz keinen Widerhall findet. Aber obwohl ein großer Teil meiner Freunde und ich vor allen Deutſchland lieben() und immer anerkennen werden, daß wir unſere ultur zum größten Teil Deutſchland verdanken, ſo werden wir doch für einen Krieg mit Deutſchland eintreten, obwohl Vernunftgründe dagegen ſprechen; denn erſt dieſer Krieg wird das Reinigungsbad für uns werden, auch wenn er unglücklich ausläuft. Selbſt wenn wir Finnland, Polen und einen Teil der Oſtſeeprovinzen verlieren ſollten, ſo wird das übrigbleibende Rußland, das ja noch unendlich groß iſt, die Möglichkeit haben, ſich zu einer nationalen Einheit zuſammen⸗ ch Wir haben die Unmöglichkeit, durch eine Revo⸗ lution weiter zu kommen, an dem Scheitern der Bewegung R Her Koiſer an der Offſrout. (WTB. Amtlich.) Der Kaiſer A an der Oſtfront geſtern in Kowel einen Vortrag Kämpfe entgegengenommen, ſowie Abordnungen der Truppenteile der genannten Heeresgruppe begrüßt. Heute befindet ſich Seine Majeſtät zu Truppenbeſichtigungen in der Gegend von Wladimir Wolhynsk, um auch dort den Truppen, die an den ſiegreichen Kämpfen der letzten Zeit gegen die ruſſiſchen Angriffe teilgenommen haben, ſeinen Der U⸗Bootrieg. Die deutſchen U⸗Boote im Eismeer. Berlin, 7. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Nach einem Telegramm aus Chriſtiania wurde die regelmäßige ruſſiſche Dampferver⸗ üindung zwiſchen Archangelsk und der Mermen⸗ küſte infolge der andauernden Tätigkeit der deutſchen Un⸗ terſeebohte vollſtändig eingeſtellt. Kopenhagen, 6. Okt.(WTB. Nichtamtl.)„Politiken“ meldet aus Chriſtiania: Im Laufe der letzten Woche wurden im Eismeer zehn norwegiſche Dampfer mit einer Geſamttonnage von 12 000 Tonnen von deutſchen Unterſee⸗ booten zum Sinken gebracht. Die Kriegsverſicherung hat hierdurch zehn Millionen Kronen verloren. Infolge der vielen Torpedierungen beſchloß auch die Nordenfſeldska Dampskipsſelskab in Bergen die Einſtellung des Verkehrs nach Archangelsk. * Eine dreiſte Lüge. Berlin, 6. Okt.(WTB. Nichtamilich.) Die norwegiſche Zeitung„Tidens Tegn“ ließ ſich von ihrem Amſterdamer Berichterſtatter melden, daß der norwegiſche Dampfer „Robert Lea“ auf der Reiſe von Rotterdam nach Eng⸗ land, wohin er Lebensmittel bringen ſollte, von deutſchen Seeſtreitkräften torpediert worden ſei, nachdem die deutſchen Kapitäne die Mannſchaft faſt ihres ganzen Gel⸗ des beraubt hatten. Zu dieſer dreiſten Lüge des Amſterdamer Berichterſtat⸗ ters der norwegiſchen Zeitung erfahren wir von zuſtändiger Stelle: Der Dampfer„Robert Lea“ iſt von deutſchen Seeſtreit⸗ kräſten nach Zeebrügge gebracht worden, weil er Bann⸗ ware nach England bringen wollte. Das Schiff und die werden priſengerichtlich abgeurteilt. Bet der Uebergabe des Schiffes an das Priſenamt wurde —33 des Oberbefehlshabers Oſt ſowie des Führers der 3* Heeresgruppe Linſingen über die Lage und die letzten auch die Schiffskaſſe zur priſengerichtlichen Aburteilung ab⸗ gegeben. Sie enthielt rund 12 Gulden in holländiſcher Wäh⸗ rung. Ueber das Schickſal dieſer 12 Gulden wird ein deutſches Priſengericht entſcheiden. Der Kapitän des Dampfers unter⸗ zeichnete eine ihm von den deutſchen Marinebehörden vorge⸗ legte Erklärung, in der bekundet wird, daß er keinerlei Be⸗ . anläßlich der Aufbringung ſeines Schiffes zu erheben ätte. * Haag, 6. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Im September wurden an der niederländiſchen Küſte 129 Minen an⸗ geſpült, von denen 103 britiſchen, 1 franzöſiſchen, 9 deut⸗ ſchen und 16 unbekannten Urſprungs waren. E Eine nichtswürdige Verleumdung. Berlin, 6. Okt.(WTB. Amtlich.) Die ausländiſche Preſſe veröffentlicht Auszüge aus einem angeblich pon der franzöſiſchen Regierung zur Verbreitung zugelaſſenen Bericht der däniſchen Schriftſtellerin Koren Bromſon, in dem u. a. die Behauptung aufgeſtellt wird, die in den deutſchen Gefan⸗ genenlagern befindlichen Kriegsgefangenen würden abſichtlich mit Tuberkuloſe infiziert und demnächſt in das neutrale Ausland oder die Heimat entlaſſen, um dort die ſchreckliche Seuche weiterzuverbreiten. Die deutſche Regierung weiſt dieſe nichtswürdige und ungeheuerliche Verleumdung zurück. Die deutſchen Kriegs⸗ gefangenenlager können von dem mit der Vertretung der In⸗ tereſſen der mit Deutſchland im Kriege befindlichen Länder betrauten Miſſionen jederzeit beſichtigt werden. Wenn unter den gefangenen Franzoſen der Prozentſatz an Schwindſüch⸗ tigen größer iſt als unter den gefangenen Angehörigen der anderen Nationen, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß in Frankreich aus Menſchenmangel und wegen der ſchlechten Ausbildung der Aerzte viele mit den Anfangsſtadien der Krankheit Behaftete ins Heer eingeſtellt werden, die nach kur⸗ zer Zeit infolge der Strapazaen ſchwer erkranken. Solche Kranke werden hier ſofort nach ihrer Einlieferung tunlichſt ab⸗ geſondert und na challen Regeln der in Deutſchland bekannt⸗ lich beſonders hochentwickelten Schwindſuchtspflege behandelt und ſeit dem Internierungsabkommen mit der Schweiz zum größten Teil in das dortige gefündere Klima übergeführt. Es iſt gleich empörend, daß die franzöſiſche Regierung die Verbreitung ſolcher Ungeheuerlichkeiten billigt, wie, daß die Zeitungen, die auſt auf Achtung Anſpruch erheben, ſich da⸗ zu hergeben, die nachzudrucken und gebildeten Leſern zuzu⸗ muten, den Unſinn zu glauben. i Die iunere Lage. Das Jentrum.— Zwieſpalt in der Joriſchritil. Volkspartei. Berlin, 7. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Germania! ſchreibt:„Die Auffaſſung der Ausſchuß⸗ mitglieder in den entſcheidenden Fragen iſt, wie wir hören, nach wie vor ſehr geteilt. Eine Verſtändi⸗ gung ſcheint jedoch nicht völlig ausgeſchloſſen. Jedenfalls wird auf eine klare Stellungnahme in abſehbarer Zeit lebhaft gedrüngt. Im Lande draußen ſetzt man, ſo viel kann geſagt werden, ſowohl in den Reichstag, als auch in die maßgebenden Stellen der Reichsregierung und der Oberſten Heeresleitung volles Vertrauen, daß alle ſchwebenden Fragen auf das Gewiſſenhafteſte erwogen und beurteilt werden.“ Wie die Blätter melden, hat der freiſinnige Abgeordnete Heckſcher die Mitberichterſtattung für den Etat des Aus⸗ wärtigen Amtes, welche er fünf oder ſechs Jahre neben dem Abgeordneten Baſſermann, dem Hauptberichterſtatter, inne⸗ hatte, niedergelegt. Das iſt wohl deshalb geſchehen, weil Herr Heckſcher in der Frage der auswärtigen Politik im allgemei⸗ nen und auch in der Unterſeebodtfrage im beſonderen im Gegenſatz zu ſeinen Fraktionsgenoſſen ſteht. eeee. Die verhandlungen im hauptausſchuß. Berlin, 6. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Den weiteren Verhandlungen im Hauptausſchuß des Reichstages wohnten außer den im Vormittagsbericht genannten Mitgliedern der Regierung der Staatsſekretär Dr. Lisco und Graf Roe⸗ dern bei. Nachdem noch die Redner der Fortſchrittlichen Volkspartei und der Konſervativen geſprochen hatten, gingen die Staatsſekretäre v. Jagow und Dr. Helfferich auf die Ausführungen der Vorredner ein und beantworteten eine Reihe der geſtellten Fragen. Sodann führte ein Redner des Zentrums die Erörterungen weiter, dem ein konſervativer Redner folgte. Hierauf nahmen Staatsſekretär v. Capelle, der Chef der Reichskanzlei Wahnſchaffe, der mecklen⸗ burgiſche Bundesratsbevollmächtigte und Staatsſekretär Dr. Helfferich das Wort zur Aufklärung und Richtigſtellung verſchiedener Fragen und Angaben. Auf Wunſch des Zen⸗ trumsabgeordneten gab Staatsſekretär v. Jagow Auskunft auf eine Reihe weiterer Fragen. Hierauf vertagte der Haupt⸗ ausſchuß die Weiterberatung auf Samstag Vormittag. Die Parteien im Hauptausſchuß waren urſprünglich übereinge⸗ kommen, den nächſten Dienstag für Fraktionsſitzungen frei⸗ zulaſſen. Dieſe Vereinbarung wurde heute mit Rückſicht auf die lange Dauer der Erörterungen über die auswärtige Politik und ſonſtiger damit zuſammenhängender Fragen da⸗ hin geändert, daß der Hauptausſchuß Dienstag doch zu einer Sitzung zuſammentreten ſoll, die aber auf die Stunden von 9 bis 12 Uhr beſchränkt werden ſoll. So ſoll verſucht werden, die Verhandlungen vor Mittwoch nächſter Woche, wo die Voll⸗ verſammlung wieder zuſammentreten wird, zu Ende zu bringen. Sollte ſich dies nicht ermöglichen laſſen, ſodaß am Mittwoch der Vollverſammlung nicht Bericht erſtattet werden könnte, ſo wäre die Folge, daß die weiteren Sitzungen der Vollverſammlung wiederum hinaus⸗ geſchoben werden müßten. EBerlin, 7. Oktbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu den geſtrigen Beratungen im Reichshaushaltsausſchuß können wir noch mitteilen: 3 Auch die geſtrige Ausſprache hat den gleichen Charakter gehabt, wie die vorhergehenden. Man hat ruhig, ſachlich und ſehr gründlich verhandelt und wieder haben auch die Sozial⸗ demokraten des Haaſe'ſchen Flügels große Zurückhaltung ge⸗ zeigt. Zu Ende iſt die Ausſprache, wie ſchon bemerkt, freilich nicht gekommen. Man hofft ſie wenigſtens heute abzuſchließen) wobei dann noch die U⸗Boot⸗Frage eingehend erörtert werden ſoll. An der Abſicht, am Mittwoch die Vollverſammlungen zu beginnen, wird feſtgehalten. Die andere allerdings, am 18. oder 19. das Haus bis zum Januar zu vertagen, muß ſchon heute als aufgegeben oder unausführ⸗ bar angeſehen werden. Man wird damit rechnen müſſen, daß auch die Ernährungsfragen in den Erörterungen der Voll⸗ verſammlungen einen recht breiten Raum einnehmen werden. Herbſtverſammlung des Evangeliſchen Bundes. ..K. Am 4. Oktober hielt der Geſamtvorſtand des Evangeliſchen Bundes in Berlin ſeine Herbſtverſammlung ab. Sie war von den Hauptvereinen aus allen Teilen Deutſch⸗ lands zahlreich beſchickt und hatte eine vom Präſidium und Zentralvorſtand, die tags vorher Sitzungen hielten, vorbereitete, reiche Tagesordnung zu erledigen. Nach ehrenden Worten für die Mitglieder des Präſidiums, D. Wächtler und D. Witte, anläßlich ihres 70. bezw. 80. Geburtstages erſtattete der geſchäftsführende Vorſitzende D. Everling im Namen des Zentralvorſtandes den Tätigkeitsbericht. Die Arbeit des Bundes auf ſeinen verſchiedenen alten und neuen Arbeits⸗ feldern hat ſich in dem erſten Halbjahr 1916 bedeutend ge⸗ ſteigert. Im ganzen gingen bei der Zentralſtelle rund 150.000 Sendungen ein und aus; 236 000 Volksſchriften zum großen Kriege und 897 000 Heroldsrufe wurden verkauft, ſo daß die Kriegsſchriften des Bundes ſeit Kriegsbeginn die ſiebente Million weit überſchreiten. Auch andere Bücher des Bundesverlages, wie beſonders die Bibelauswahl„Schwert des Geiſtes“,„Ernſte Gedanken aus dem Felde“, fanden guten Abſatz. Gegen die Angriffe der franzöſiſchen Proteſtanten wird eine Abwehrſchrift vor⸗ bereitet, die auf Grund authentiſchen Materials eine gründ⸗ liche Abrechnung bringen wird. Die Schweſternſchaft des Bundes zählt jetzt 150 Schweſtern; davon wirkt der größte Teil in der Etappe und in den Lazaretten. Die zahlreichen Bundesverſammlungen und vaterländiſchen Volksabende in ganz Deutſchland hatten ſich geſteigerten Beſuchs zu erfreuen und bewieſen durch reiche Gaben für die vom Bund mit⸗ begründete und unterſtützte„Oſtdeutſche Anſiedlerhülfe“ reges Verſtändnis für die Aufgaben, die durch den Krieg in Oſt⸗ preußen und im Oſten überhaupt entſtanden ſind. Der ge⸗ ſchäftsführende Vorſitzende konnte feſtſtellen, daß der Bund als Träger großer, aufbauender Arbeit durchaus zielbewußt ſein Programm, das ihm die Erhaltung und Erſchließung der Segensgüter der Reformation zur Pflicht macht, durch⸗ zuführen ſucht. Die bevorſtehende Vierhundertjahrfeier der Reformation, für die der Geſamtvorſtand vorbereitende Beſchlüſſe faßte, bringt die Tatſache erneut dem evangeliſchen Volk Deutſch⸗ lands zum Bewußtſein, daß nur ein einiger, wehrhafter Proteſtantismus, deſſen verſchiedene Teile durch praktiſche Arbeit ſich näher gekommen ſind, das Erbe der Reformation gegenüber den äußeren und inneren Gefahren, die ihn be⸗ droͤhen, ſchützen kann. Daß es ihm auch im neuen Deutſchland nicht an ſolcher praktiſchen Arbeit, der Vorbedingung zu ge⸗ ſchloſſener Geſinnungsauswirkung, fehlen wird, das machte be⸗ ſonders deutlich eine ergreifende Rede des kurländiſchen Ge⸗ neralſuperintendenten von Mitau, Bernewitz, die beim Geſamtvorſtand eine einmütig begeiſterte Zuſtimmung fand. Kurland iſt ein faſt rein evangeliſches Land; nur wenn es deutſch bleibt, kann die evangeliſche Kirche ſich dort in der Zu⸗ kunft behaupten. Ihren Beſitzſtand zu erhalten, iſt jetzt die nächſte Aufgabe. An dieſer mitzuwirken, iſt deutſche und evan⸗ geliſche Ehrenpflicht. Der Geſamtvorſtand brachte dieſe Ueber⸗ zeugung in einer hoffnungsfreudigen Kundgebung zum Aus⸗ druck. Einmütig ſtimmte er auch D. Everling zu, als dieſer ausführte: das Zuſammenleiden im Lazarett, das Zuſammenſingen am Grabe ohne Wirkung bleiben ſollen. Wir möchten im neuen Deutſchland nach ſo viel gemeinſamen Taten und Opfern auf ein beſſeres Verſtändnis zwiſchen Proteſtantis⸗ mus und Katholizismus hoffen. Unſer Bund, der ſeine letzte Generalverſammlung in Görlitz der Herbeiführung einer nationalen Gemeinbürgſchaft widmete, will den Weg bereiten zu einem konfeſſionellen Frieden, der mit evangeliſcher Wahrheit, proteſtantiſcher Ehre und nationaler Freiheit vereinbar iſt.“ Die Volksernährung. Eine Verordnung über Futtermittel. Berlin, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) In der geſtrigen Sitzung des Bundesrats wurde den Entwürfen einer Verord⸗ nung über Futtermittel und einer ſolchen über zuckerhaltige Futtermittel die Zuſtimmung erteilt. Die Verordnung über Futtermittel tritt anſtelle der geltenden Verordnung über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln vom 28. Juni 1915. Sie er⸗ ſtreckt ſich im Gegenſatz zu der bisherigen Verordnung auf alle Futtermittel, mit Ausnahme des Rauhfutters, der Pferde⸗ möhren und Futterrüben ſowie derjenigen Futtermittel, für die beſondere Verordnungen beſtehen. Zu dieſen Futter⸗ mitteln gehören insbeſondere Hafer, Gerſte, Kartoffeln und ihre Erzeugniſſe. Bei dem bisherigen Zuſtande war es mög⸗ lich, daß die auf der Liſte nicht angeführten Futtermittel, die noch dazu in den meiſten Fällen minderwertig waren, dem freien Markt zugeführt und zu beliebigen rPeiſen verkauft wurden. Dieſer die Intereſſen der Verbraucher ſchädigende Zuſtand iſt nunmehr beſeitigt. Ein weiterer Schutz gegen den Vertrieb minderwertiger Futtermittel iſt in der Verordnung dadurch geſchaffen, daß Miſchfuttermittel, die häufig als Unterſchlupf für die minderwertigen Dinge dienen, in Zu⸗ kunft nur noch mit behördlicher Genehmigung hergeſtellt wer⸗ den dürfen. Der bisher ſchon beſtehende Zwang, die der Ver⸗ ordnung unterſtehenden Futtermittel durch die Bezugsverei⸗ nigung deutſcher Landwirte abzuſetzen, blieb unverändert, iſ aber nunmehr auf alle Futtermittel ausgedehnt worden. Die der Bezugsvereinigung zufließende Auflage auf den Preis der Futtermittel dient nach wie vor zur Beſchaf⸗ fung hochwertiger Futtermittel. Beſondere Vorſchriften ent⸗ hält die neue Verordnung über den Verkehr mit Saatgut von Ackerbohnen, Sojabohnen, Wicken, Lupinen, Peluſchken und Gemenge von Hülſenfrüchten. Die Verordnung über zucker⸗ haltige Futtermittel erſetzt die beſtehende Verordnung vom 25. September 1915. Die Grundzüge der Verordnung ſind beibehalten. Verordnung über den Verkehr mit Zucker vom 19. September 1916 die Verfütterung von Rüben und Zucker grund⸗ ſätzlich zuläßt. Der Fortfall von Zuckerſpelzfutter ändert an der beſtehenden Lage nichts, da Futterzucker ſchon ſeit langem nicht zur Verfügung iſt. Den Wünſchen der rübenbauenden Landwirte, die Rückgabe von Melaſſe zuzulaſſen, konnte lei⸗ der wegen den entgegenſtehenden berechtigten Anſprüchen der Erſatz⸗Nahrungs⸗ und Futtermittelerzeugung nicht entſprochen werden. Die Menge der an die Erzeuger von den Zucker⸗ fabriken zurückzuliefernden Schnitzel konnte gegen das Vor jahr mit Rückſicht auf die Lage des Futtermittelmarktes nicht heraufgeſetzt werden. Wenn die vielfach weitergehenden Er⸗ wartungen der Rübenbauer auf Rückgabe der Futterabfälle nicht erfüllt werden konnten, ſo iſt die Urſache dafür ſchon der eingetretene und noch zu erwartende ſtarke Ausfall in der Futtermitteleinfuhr aus dem Auslande „Wir können nicht annehmen, daß die großen deutſchen Erfahrungen, das Zuſammenkämpfen in der Front, Die Aenderungen ergeben ſich daraus, daß die stag, den 7. Oktober 1916. * ſery, ih 1 * hat. — 8 üufi, 8 4 preif, 90 t6 ber 8 da iſts Nus Staot Mit dem Vizefeldwebel und Unterlehrer, Inf.⸗Regt. 8 Gefreiter d. L. 8 3 der Weſtfront, n tenſt und Land. ausgezeichnet Olfisier⸗Aſpirant Max Emil Burg 92 Adolf Heckel für hervorragende Leiſtungen achdem ihm Deſſen Brub Zeit die Württ. Ver⸗ ver Deſſen Bruder, Vizefeldwebel d. R. ⸗Aſpirant Otto Heckel. erhielt für Tapferkeit bei einem ugriff im Oſten ebenfalls das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. ſind Söhne des Lithographen Carl Heckel, Lortzingſtr. 27. Gefreiter Ferd. Baſſery, Sohn des Kaufmanns Ferd. Baſ⸗ „im Inf.⸗Regt. Nr. 113, anläßlich eines Sturm⸗ medaille verliehen wurde. Aub Sffre 9 rde Fturma Veides B f* 7 Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe wurde für hervor⸗ 2 Leiſtungen ausgezeichnet Vizefeldwebel und r, bei einer Fliegerabteilung im Oſten. Der Ausge⸗ ſt außerdem ſchon im Beſitze des Eiſernen Kreuzes 2. Kl., es 2. Kl. mit Schwertern und des Kriegsverdienſtkreuzes. iegerſohn des Pförtners Karl Baumann bei den Südd. tagend Max M feger 10 ayeriſchen Verdienſtkre hergogl. braunſchweigiſchen int der Schw Der Tapfere rk uszeichnungen. Se 85 Leutnant Otto Martin von Mannheim iſt unterm 18. 0 ptember vom Großherzog das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit wertern des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen worden. 3 Sonſtige A Unterarzt Hch. Grgeff, Sohn des Herrn F. Graeff hier, Ta mit dem Heſſ. Militär⸗Sanitätskreuz am Bande der heſſ. bferkeitsmedaille ausgezeichnet. Bereits im vorigen Jahre wurde m das Eiſerne Kreuz berliehen. wurde Nus der Stadtratsſitzung vom 5. Oktober 1916. e Vorlagen für die Bürgerausſchußſitzung vom Oktober 1916 werden genehmigt. ker Der Stadtrat ſtellt gemäߧ 48 der Städteordnung und 8§ 86 —5 Städtewahlordnung feſt, daß anſtelle des in den Stadtrat ein⸗ Klretenen Stadtverordneten Georg Strobel, Schriftſetzer Friedrich kotz, Schwetzingerſtraße 128, in den Bürgerausſchuß einzutreten Wahlvorſchlagsliſte der ſozialdemokratiſchen Partei vom Jahre 8 0 1911 für die Wahl der III. Wählerklaſſe auf 3 Jahre). Die Amts⸗ 3 Ern des Genannten dauert bis zur nächſten 0 neuerungswahl. um Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr wird Wäſcherei⸗ deſſen erſter Stellvertreter Tüwatmann Karl Grünewald und als zweiter Stellvertreter uchermeiſter Johann Naßner ernannt. 5 An der ſtädtiſchen Kviegsküche, deren Betrieb nun⸗ hr ſeit faſt einem halben Jahr im Gange iſt, hat ſich in letzter it der Aufwand für Herſtellung und Abſatz der Speiſen etwa 0 0 hoch geſtellt, als der dafür geforderte ersis von 20 Pfg. für die Einzelportion. Der die Einnahme über⸗ heigende Mehraufwand(bis 30. September rund 87000 Mark) iſt „die eigens für dieſen Zweck geſpendet Obwohl dieſe Schenkungen ſeinerzeit 100 000 Mark) gefloſſen ſind, würden en, wenn in der ſeitherigen Es ſoll deshalb mit den ür ihre Arbeiter in Anſpruch der zu leiſtenden Vergütung verhan⸗ verkauf ſoll vor⸗ doch würde für den des Anſchaffungsaufwandes weitere Steigerung der Selbſt⸗ Heraufſetzung des Abgabe⸗ regelmäßigen 8 beſiter Emil Tüngerthal, oppelt ſo 035 wurzhitteln der Schenkungen n, beſtritten worden. r reichem Maße(über nur noch wenige Monate ausreich weiter gewirtſchaftet würde. abriken, die die Kriegsküche en, wegen Erhöhung werden. Der——*— g mit 20 Pfg. aufrecht erhalten! Fall, daß in der Folge durch Erhöhn ensmittel u. ſ. f. etwa eine! eintreten ſollte, eine allgemeine es zu erwägen ſein. ach dem ſich utlich bis zum rſonen angemeldet haben, führt werden, daß iſerſäle“ in der S ſie ſeh Veiſe dehm ittagsſpeiſung nzen nur 29⁰ in der Weiſe für die ſtädtiſche M. Ablauf der Anzeigefriſt im Ga ſoll der Plan zunächſt läufig ein Wirt und zwar d 0 Seckenheimerſtraße) einen e Rechnung und Gefahr, er Stadt, veranſtaltet. nommene Mahlzeit beträgt te 75 Pfg. Die ſtädtiſche ſetzte kleine Kommiſſion Anſtalt berechtigt und ſezettel für die ganze Unternehmen bewähren ſtungen auch in anderen ernahme einer ſolchen hat ſich „zum Rennershof“ auf dem und Obſt, Geſchäfts⸗ in einer Reihe großer kte zu errichten, die Fan chwetzingerſtadt( twa 200 Perſonen auf eigen tzung und unter Aufſi reis für die in der Wirtſchaft 18., für die üb wird durch ei t, die zum jederzeit n dem Wirt allwöch der Wect S8 Fer P er die Straße gehol ne vom Stadtrat einge igen Beſuch der entlich ein Spe Sofern ſich dieſes Auffi der eub Wocht ſollte, Stad Aunde einzureichen iſt. iſt die Durchführung ähnliche eilen beabſichtigt. der Inhabe ahof(Rennersh Die Reichsſtell ung G. m. b.., e, darunter Mannheim, Aus Gorch Tocks Kriegsbrief Soeben iſt ein Buch mit einem Bilde des in gebliebenen Verfaſſer dieſem Bändchen, das einige der ergreifende Dichters und Kämpfers. r der Wirtſchaft„zu ofſtraße) bereit erklärt. abtei e für Gemüſe Sadt hal ſich entſchloſſen, „Nordſee“ von Gorch Fock der Seeſchlacht am Skagerrak Wir entnehmen bei M. Glogau jr. in Hamburg nden Tagebuchaufzeich⸗ s erſchienen. t,— wir werden ſiegen,— ſenen Fahnen und lecken Sieg beſchieden ſein, laue, Faule, Bängliche, das ſt. Da aber kommen mir ſchon Zweifel. r überall recht äuße afeln, als daß ſie au te ein Hindenburg kommen, Vor dem Kriege graut mir nich ſiegen, ob auch mit zerriſ 5 öchte jedem auch undeutſchf remde, Laue,§ erung wa Gaf Haust befehligt rlich und beſchränkte fdie Herzen und Seelen ging. der die Gedankenheere Run Ich beneide keinen Goethe, keinen Hebbel, keinen Falke! r zwei: Theodor Körner und Otto Weddigen. * ſondern auch ein fröhlicher will nicht nur ein tüchtiger, mit feinem werden, einer der ſeine Nachbarſchaft anſteckt und— 5 ein gutes Bei ſollteſt du wiſe Soldat achen 90 inem Lachen geweſen, lebt auch meine Welt. traure um meinen gefallenen Freund—, und doch: eben cht eine ſtolze Freude, ſo zu fallen, auf der Höhe des Bruſtꝰ„Sonne ums Haupt und das Eiſerne Kreuz auf der ben bensluſt und Lebenskraft,— Mannheimer General⸗Auzeiger„ Vadiſche Neueſte Nachrichten.(mittag⸗ Ausgabe) durch Erzeuger von Gemüſe und Obſt beſchickt werden und auf denen die angelieferten Waren im Wege der Verſteigerung oder auch des freihändigen Verkaufs an Kleinhändler abgeſetzt werden ſollen. Dem Antrag der Kommiſſion für die Warenabteilung gemäß erklärt ſich der Stadtrat mit der Durchführung eines ſolchen Groß⸗ marktes in Mannheim unter den von der Reicheſtelle feſtgeſetzten Bedingungen einverſtanden. Als Verkaufslokal werden geeignete Räume im Schlachthof bereitgeſtellt. Die Aufgabe des Ver⸗ kaufsvermittlers ühernimmt die Stadtgemeinde ſelbſt bezw. in ihrem Auftrage die Warenabteilung des Lebens⸗ mittelamtes, das die weiteren Mitteilungen in dieſer An⸗ gelegenheit erlaſſen wird. Die Koſten für die Einrichtung und für den Betrieb der der⸗ zeitigen Pilzausſtellung in der Kunſthalle werden, ſoweit ſie nicht durch die Eintrittsgelder gedeckt werden, auf die Stadtkaſſe übernommen. Die dem Kommunalverband Mannheim⸗Stadt durch den Ein⸗ kauf ſüdweſtdeutſcher Städte als Beauftragte der Reichsgetreideſtelle gewordene erſte Zuweiſung an Grünkern wird in den nächſten Tagen an die Bebölkerung zur Verteilung gebracht und das Nähere durch das Lebensmittelamt mitgeteilt werden. Zum ehrenden Andenken an eine teure Verſtorbene wurden dem Armen⸗ und Fürſorgeamt 300 Mark zwecks Verteilung an Arme ohne Unterſchied der Konfeſſion überwieſen. Namens der Bedachten wird der herzlichſte Dank ausgeſprochen. Das Zinſenerträgnis der Marie von Stöcklern⸗Stiftung für 1916 wird dem Armen⸗ und Fürſorgeamt zur beſtimmungsgemäßen Verwendung überwieſen. Städtiſche Lokale werden überlaſſen: a) der Genoſ⸗ ſenſchaft deutſcher Bühnenangehörigen Mann⸗ heim für Sonntag, den d. Oktober 1916, der große Saal im alten Rathaus zum Zwecke der Gründung eines Orteverbandes des „Verbandes zur Förderung deutſcher Theaterkultur“; b) der „Kinderhilfe“ hier zur Unterbringung zweier weiteren Kviegs⸗ kinderhorte die Werkſtätte der Knaben in der Mollſchule und das Zimmer Nr. 10 in der Neckarſchule. Der Weihnachtsmarkt auf dem Zeughausplatz findet in dieſem Jahre nicht ſtatt. Vergeben werden für den Neubau K 2⸗Schule: a) die Ausführung des Einfriedigungsgeländers aus Schmiedeeiſen an Schloſſermeiſter Joſ. Gerber hier; b) die Herſtellung von Deckenputz in der Turnhalle an die Firma Franz u. Schaaf Feudenheim ——— Landesherrlich angeſtellt wurde Eiſenbahnſekretär Max Ruf in Mannheim und ihm der Titel Obereiſenbahnſekretär verliehen. * Zur 5. Kriegsanleihe. Einen ſchönen Erfolg hatte die Zeich⸗ nung auf die 5. Kriegsanleihe beim 1. Erſatz⸗ Bataillon Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110 Mannheim. In den erſten Tagen des September wurde von der Kaſſenverwal⸗ tung des Erſatz⸗Bataillons bekannt gemacht, daß dort Zeichnungs⸗ ſcheine aufliegen und Auskunft über Kriegsanleihe jederzeit bereit⸗ willigſt erteilt werde. Außerdem wurde von dieſer Stelle die Wetbetätigkeit gefördert durch Beſchaffung von Material über die Kriegsanleihe, das den Kompagnien zur Verfügung geſtellt wurde. Von den Unteroffizieren und Mannſchaften wurden im ganzen 82 600 M. gezeichnet und zwar faſt ausſchließlich kleine Beträge. Hiervon entfallen auf die Geneſenden kompagnie allein 50 000 M. Dieſes Ergebnis iſt umſo erfreulicher, als die einzelnen Beträge von Unteroffizieren und Mannſchaften gezeichnet wurden, die ſchon draußen vor dem Feinde gekämpft und geblutet haben und denen gerade deswegen nicht das Bewußtſein verloren gegangen iſt, daß es um unſer Sein oder Nichtſein geht. Dieſem doppel⸗ ten Opferſinn wird man nur die größte Hochachtung zollen können. ur Für die Verwendung der Frauen im preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahndienſt ſind nunmehr folgende Beſtimmungen getroffen wor⸗ den: Auf den Hauptbahnen ſind Frauen im Zugbegleitungsdienſte zugelaſſen: bei Triebwagen, bei Perſonenzügen, ferner bei gemiſch⸗ ten und Güterzügen. Bei letzteren ſoll die Schaffnerzahl zur Hälfte aus Frauen beſtehen. Stark beſetzte Perſonenzüge ſollen noch einen männlichen Schaffner mitführen. Bei den D⸗Zügen ſind außer dem Zugführer und einem Wagenaufſeher in der Regel nur weibliche ffner zu verwenden. Im Nebenbahnbetrieb ſind ebenfalls tun⸗ lichſt Frauen zu beſchäftigen. Ebenſo im Büro⸗ und Abfertigungs⸗ dienſt, ferner im Pförtner⸗, Magazin⸗ und Bürodienerdienſt. Im Weichenſtellerdienſt ſollen ebenfalls Frauen zugelaſſen werden. Die Ausbildung iſt faſt überall abgekürzt. Nach Beendigung der Ausbildung findet eine kurze Prüfung ſtatt. Die Beſchäftigungen ſind ſämtlich vorübergehend und einſtweilen nur für die Kriegsdauer berechnet. Für die Schaffnerinnen, Streckenarbeiterinnen uſw. wird eine geeignete Dienſtkleidung geliefert. * Jugendwehr Mannheim. Nach Beendigung der Sommer⸗ ferien ſind die Uebungen in der Jugen dw ehr wieder auf⸗ genommen worden, die für die nächſte Zeit ſehr lehrreich und inter⸗ eſſant zu werden verſprechen, da ſie ein Bild über das in der Jugend⸗ wehr bisher Geleiſtete abgeben ſollen. Für Anfang November ſind vom badiſchen Jugendwehrausſchuß Watt käm 4 e im Wett⸗ turnen für ſämtliche Jugendorganiſationen des Landes in Aus⸗ ſicht genommen, die mit Preisverteilung verbunden ſind. Die Wettkämpfe beſtehen aus Dreikampf(Hindernislaufen, Weitſprung, Handgranatenwerfen), Einzelwettkämpfen(100⸗Meter⸗Lauf, Hoch⸗ ſprung, Stabhochſprung, Stabfechten, Reck⸗ und Barrenturnen, Entfernungsſchätzen) und 55(Eilbotenlauf, Bar⸗ lauf, Schlagballſpiel, Fußballſpiel.. Bei der großen Bedeutun wurden nicht verletzt.* lich ſtehen will. Furcht habe ich verloren, je mehr ich Gorch Heute nacht ſchliefen wir auf der ruſſiſchen Erde.„Schlafe ich bald darunter?“ fragte ich meine fragende Seele. Raben umſchreien mich wie Siegfried. ich aber lache ihrer wie der Held aus Nibelungenland. Glaubſt du, daß ich noch lache? Ja, ſo tief und wahr lache ich, wie ich das Leben liebe. * 4. 8. 15. Aeußerlich ſehe ich borſtig aus, Vollbart, ungewaſchen; innerlich aber weiß ich mich rein, rein von allem Alltag, und aller Sünde und Barbarei. 2. 8. 15. Ich habe kein einziges Buch, aber hundert im Kopfe, habe keinen einzigen Kameraden im Felde, aber drei in der Hei⸗ mat.— Bin ich alſo arm? Reich, reich wie keiner bin ich. Ich möchte gern heimkehren, obſchon ich auch ſterben kann, wenn Gott mich dieſen dunkeln Weg gehen heißt. *. 24. 10. 15. Ich mit meinen ſtahlharten Nerven kann Toten ruhig in die gebrochenen Augen ſchauen, kann ſchwerverwundete Kameraden ſtöhnen hören, ohne zu zerbrechen, und kann noch viel wehr, das ich gar nicht nennen mag. In vielen Dingen bin ich mir ſelbſt ein Rätſel geworden und erſchauere oft vor mir ſelbſt, ſchrecke oft zuſamnien. Dann wieder weiß ich, daß ich noch das weichſte, mitleidigſte Herz von der Welt habe. Und wenn es zu arg wird, wenn ich die Widerſprüche in mir und um mich herum nicht mehr ertragen kann, dann wende ich mich an Gott und ſehe dann die Menſchen, muß. Ich und meine Welt bleiben eins, Und ſo lange ich lebe, 29. 4. 16. Seefahrt iſt not, auch meine Seefahrtl Der Krieg wird die große auch meines dichteriſchen Schaffens. Ich grüße das Leben an Bord und ſehe und höre keinen Tod. Ach, wir leben alle ſo gern für das Baterlandl Was gälte mein Tod ihm gegen mein Leben? Nein, nein: ich halte es mit Egmont: daß ich meines Wachstums Gipfel noch nicht erreie t haͤbe, und daß ich, wenn ich droben einſt wie ich ſie ſehen wollt“ in der diesjährigen Neueinſtudierung wiederholt. ſtehe. feſt, nicht ängſt⸗ unter der Leitung von Emil Reſter neu eingeübt. —————— Erhöhte Brotzuſätze. Der Kommunalausſchuß hat am 21. September beſchloſſen, die Vrotration der Mannheimer Bevölkerung mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober ab allgemein von 239 Gramm auf 250 Gramm zu erhöhen, den Kindern vom 12. Jahre ab die Zulage von 50 Gramm auf 75 Gramm zu erhöhen und auch den Kindern bis zum 17. Jahre dieſe Zulage zu gewähren. Ferner werden die Schwerarbeiter anſtatt einer täglichen Zu⸗ lage von 100 Gramm eine ſolche von 150 Gramm erhalten. Die in der letzten Woche ausgegebenen Brotkarten konnten dieſe Zuſätze natürlich noch nicht enthalten. Infolgedeſſen wird die der Berölkerung allgemein gewährte Zuſatzmenge an Brot im Laufe des Monats Oktober in der Weiſe ausgegeben wer⸗ den, daß eine Marke der allgemeinen Lebensmittelkarte zur Entnahme einer entſprechenden Menge Mehl berechtigt wird. Die beſonderen Zuſatzmarken für Jugendliche von 12—17 Jahren und für Schwerarbeiter werden vorausſichtlich Ende nächſter Woche durch Vermittelung der Hauseigentümer den Emfängern vom Lebensmütelamt direkt zugeſtellt werden. Hausſchlachtungen. Nach§ 26 der Bekanntmachung über Regelung der Fleiſch⸗ verſorgung vom 2. Oktober 1916 bedürfen Schlachtungen eige⸗ ner Schlachtviehbeſtände(Schweine und Kälber) zu Selbſtver⸗ ſorgungszwecken(ſogenannte Hausſchlachtungen) der Geneh⸗ migung des Städt. Lebensmittelamtes. Antragsſcheine zu Hausſchlachtungen ſind bei dem Städt. Lebensmittelamt, Colliniſtraße 1, in Zimmer 28 erhältlich. Daſelbſt ſind auch Antragsſcheine für Schweineſchlachtungen der Krankenhäuſer und ähnliche Anſtalten, ſowie der gewerblichen Betriebe zur Verſorgung ihrer Angeſtellten und Arbeiter erhältlich. Stäcstiſches Lebensmittelamt. * 50* 2 Kartoffelbezug der Kriegsunterſtützungsempfänger. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Anmeldefriſt zur Beantragung der Lieferung der Kar⸗ toffeln durch die Stadt als Beſtandteil der Kriegsunterſtützung am 12. Oktober abläuft.— Dem Antrag iſt der„Aus⸗ weis für Kartoffeleinkauf“ beizulegen, welcher an folgenden Stellen vom Lebensmittelamt ausgeſtellt wird: Für Quadrate, Jungbuſch und Oſtſtadt im Erdgeſchoß des Roſen⸗ garten, für den Lindenhof in der Dieſterwegſchule, für die Schwetzingerſtadt in der Luiſenſchule Zimmer 18, für die Neckarſtadt in der Neckarſchule Zimmer 8. für den Waldhof in der Zweigſtelle des Lebensmittelamtes, Ecke Glas⸗ u. Spiegel⸗ ſtraße, für die Vororte in den Gemeindeſekretariaten. Eröffnung der Kriegsküche in Rheinau. 5 Die Kriegsküche imRathausin Rheinau wird am Dienstag, dem 10. Oktober eröffnet. Da es in der jetzigen Zeit unbedingt nötig iſt, daß man mit einer be⸗ ſtimmten Anzahl Beſucher, die zu verſorgen ſind, rechnet, weil einesteils ſonſt die Gefahr, daß Lebensmittel verkommen, zu groß iſt, andererſeits es aber auch vorkommen kann, daß nicht 495 genügend gekocht würde und nicht alle Beſucher Eſſen bekom⸗ men können, iſt man hier ähnlich wie in vielen anderen Städten, zu dem Syftem der Wochenkarten übergegan⸗ gen. Die Karten ſind täglich auf dem Rathaus in Rheinau von 10 bis 12 Uhr zu holen. Nur wer am Montag im Beſ ſeiner Karte für die laufende Woche iſt, hat Anſpruch auf Eſſe Die Portion Eſſen koſtet 20 Pfa. Die Eſſenagabe beginnt um %42 Uhr. Töpfe ſind mitzubringen. der militäriſchen Vorbereitung der Jugend iſt* Beteiligung der Jungmannen eine Ehrenſache. Wir berweiſen dabei auf die Be⸗ anntmachung der Jugendwehr Mannheim im Anzeigenteil. 11 Polizeibericht vom 7. Oktober 1916. Zuſammenſtoß. Geſtern nachmitiag 4½% Uhr erfolgte, auf der Rheinbrücke ein zwiſchen einem elerkriſchen Straßenbahnwagen der Linie 3 und einem Einſpänner⸗Weinfuhr⸗ werk eines Landwirts von Wachenheim. Das Fuhrwerk wurde quer zur Fahrbahn geſchleift, wodurch das Pferd Fall kam, auch wurde die Langwied des Wagens abgebrochen. m Straßenbahn⸗ wagen wurde die Seitenwand verbeult und abgeſchürft; zerſonen aber Gorch Fock, der Prediger der Furchtloſigkeit, ſchwindelfrei ſein. Fock geworden bin, de lütje Jan Kinau wär en Bangbüx, muß ſelbf⸗ W**5 E 1 Sterb ich auf der ſolten See, Gönnt Gorch Fock ein Seemannsgrab! Bringt mich nicht zum Kirchhof hin, Senkt mich tief ins Meer hinabl Segelmacher, näh mich ein! Steuermann, ein Bibelwort! Junge, nimm dien Mütz mol a Und denn ſinnig öber Borrd. Kunſt und wiſſenſchaſt. Großh. Hof⸗ und National⸗Thealer Mannheim(Spielplan). Sonntag, 8. Okt.(B, hohe Preiſe): Neu eingeübt:„Die Köni⸗ gin von Saba“.(.: Gebrath—.; Lederer.) Anfang 6 Uhr. 35 Montag, 9. Okt.(D, kleine Preiſe):„Was Ihr wollt“. An⸗ fang 8 Uhr. 8555 5 Dienstag, 10. Okt.: Einheitspreisvorſtellung:„Der Biberpelz“. Anfang 8 Uhr. Mittwoch, 11. Okt. 900 mittlere Preiſe):„Die Schneider von Schönau“. Anfang 7/ Uhr. 8 55 Okt.(B, Preiſe): Neu eingeübt:„Cla⸗ vigo“.(.: Reiter.) Anfang 8 Uhr. 10 Freitag, 13. Okt.(C, mittlere Preiſe):„Die luſtigen Weiber von Windſor“.(.; Gebrath— D. Furtwängler.) Anfang? Uhr. Samstag, 14. Okt.(Außer Abonn., mittlere Preiſe)! Neu in⸗ ſseniert:„Die Fledermaus“,(.: Intendant—.: Furtwängle Anfang n Sonntag, 15. Okt:„Verheiratete Junggeſellen“. Anfang 8 Uhr. Neues Theater(Spielplan). 8 Sonntag, 8. Okt.;„Verheiratete Junggeſellen“ Anfang 8 Uhr. Dienstag, 10. Okt.: J. Akademie. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 15, Okt:„Verheiratete Junggeſellen“. Anfang 7 Uhr, *** 3 0 Theaternachricht. 5 Am Montag wird Shakeſpegres Luſtſpiel Was Jh Goethes„Clavigo“ wird für Donnerstag, 12. Okto V. 4. Seite. Samstag, den 7. Oktober 1916. Tageskalender für Samstag, den 7. Oktober 1916, Theater: Großh. Hof⸗ und Nationaltheater: 8 Uhr„Marthal. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: 8 Uhr Varietee. Konzerte: Café Hohenzollern; Café Stern; Café Continental; Café Corſo; Café Friedrichsbau; Café Karl Theodor; Deutſches Tee⸗ haus; Café Apollo⸗Theater. Nus Luowigshafen. * Eine Spezialiſtin im Teppichdiebſtahl wurde in der Perſon der in der Gräfenauſtraße wohnhaften Ehefrau Ohlinger feſt⸗ genommen. Die Diebſtähle, bei denen Treppenläufer und Fuß⸗ teppiche verſchwanden, nahmen in letzter Zeit ſehr überhand. Die Diebin hat in Mannheim und Ludwigshafen tüchtig„gearbeitet“. Die Hausſuchung förderte einen ganzen Wagen voll Teppichläufer und Fußmatten zutage, die von hier und Mannheim ſtammen, deren Beſitzer im einzelnen aber nicht bekannt ſind. Beſtohlene wollen ſich gefl. bei der hieſigen Kriminalpolizei melden. * Aus dem Schnellzug geſprungen. Drei von Germersheim kommende Soldaten, die mit dem Schnellzug Berlin⸗Bromberg von hier aus weiter wollten, ſtiegen verſehentlich in den Straßburger Schnellzug ein. In der Nähe der Faſig'ſchen Fabrik bemerkten ſie den Irrtum und zwei dabon ſprangen aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge heraus. Der eine kam glücklich davon, der andere erlitt ſchwere Verletzungen. Er wurde ins Krankenhaus überführt. Wõeihnachtsſpenden für das Feloheer — Zunm dritten Male in dieſem gewaltigen Völkerringen naht das Weihnachtsfeſt, zum dritten Male findet es Väter, Söhne, Gatten oder Verlobte in ſchweren Kämpfen fern von der Heimat. Wie unſexe braven Feldgrauen in tapferem Ausharren zum Schutze des heimatlichen Herdes wie ein Mann zuſammenſtehen, ſo wollen auch wir in der Heimat in der Geſamtheit in heißer Dankbarkeit der treuen Hüter an dieſem Feſte der Liebe gedenken. Die Heeresver⸗ waltung hat ſchon jetzt die notwendigen Geſichtspunkte für die Ver⸗ ſorgung des Feldheeres und der Marine, ſowie der Verwundeten und Kranken und des weiblichen und männlichen Pflegeperſonals in den Lazaretten des Kriegsſchauplatzes mit Weihnachtsliebesgaben aufgeſtellt, die ſich an die bewährten Grundſätze des Vorjahres an⸗ lehnen. Auch in dieſem Jahre iſt die Verſorgung aller Verbände eines Korpsbezirkes dem betrefſenden Territorialdelegierten der freiwilligen Krankenpflege in engſter Fühlungnahme mit dem zu⸗ ſtändigen ſtellvertretenden Generalkommando übertragen. Jeder Angehörige des Feldheeres und der Marine ſoll eine Weihnachts⸗ gabe erhalten.(Die perſönlichen Beziehungen zu den eigenen An⸗ ehörigen werden hierdurch natürlich nicht derührt. Derartige akete gehen nach wie vor über die Militärpaketämter.) Die für die Allgemeinheit geſpendeten Liebesgabenpakete, denen eine Antwortkarte beigelegt werden kann, ſind als„Weih⸗ nachtspakete der Heimat“ kenntlich zu machen. Dieſe Pakete ſind geſammelt oder auch einzeln den Abnahmeſtellen frei⸗ williger Gaben zuzuführen. Auch die beſtimmten Trup⸗ penteilen zugedachten Sammlungen von Vereinen, Zeitungen, Er⸗ ſatztruppenteilen ſind unter Benachrichtung der zuſtandigen ſtellver⸗ tretenden Generalkommandos eben dorthin zu ieiten. Von Spen⸗ dern geäußerte Wünſche werden bei der Verteilung der Gaben auf die Truppenteile und Formationen weitgehend berückſichtigt werden. Der Militärbehörde muß jedoch das Recht gewahrt bleiben, nach billigem Ermeſſen auszugleichen. Für die Auswahl der Gaben ſeien ſolgende Anhaltspunkte ge⸗ geben: Der Wert der auf den einzelnen Empfänger entfallenden Gaben ſoll den Betrag von 5 Mark im allgemeinen nicht überſteigen. Bei der gebotenen Schonung unſerer heimiſchen Vorräte an Lebens⸗ und Genußmitteln, an Webwaren uſw. iſt nur der Verſand nach⸗ ſtehender Gegenſtände erwünſcht: Hoſenträger, Zahnbürſten, Zahn⸗ pulver, Haarbürſten, Taſchenſpiegel, Kleiderbürſten, Pee, Bruſtbeutel, Geldtäſchchen, otizbücher, Brieſpapier, oſtkarten, Bleiſtifte, Brieftaſchen, elektriſche Lampen, Erſatz⸗ batterien, Eßbeſtecke, Löffel, Büchſenöffner, Mundharmonika, Näh⸗ käſtchen, Sicherheitsnadeln, Zigarren, Zigaretten, Rauchtabak, Kau⸗ tabak, kurze und lange Tabakpfeifen, Zigarrentaſchen, Kartenſpiele, Marmelade, Fruchtſäfte, alkoholfreie Getränke, Bouillonwürfel, ein⸗ emachte und gedörrte Früchte, Heringe, Rollmops, Räucherfiſche, ier, Rotwein, leichter unverfälſchter Landwein, Leſeſtoff, Spiele (Schach, Domino, Halma) uſw. Die Beifügung von Weihnachts⸗ gebäck, Schokolade uſw. möge man einſchränken. Da die Heeresverwaltung ſchon ſelbſt jeden Soldaten mit allen erforderlichen Wollſachen ausſtattet, muß zur Schonung der Roh⸗ ſtoffe insbeſondere auf die Zuführung von Wollſachen im Wege der Liebesgabentätigkeit verzichtet werden. Ebenſo müſſen verderb⸗ —— Konzert des Berliner ägl. Hof⸗ und Domchors. Wir verweiſen hiermit auf das heute Abend 8 Uhr im Muſenſaal ſtattfindende Konzert des Berliner Kgl. Hof⸗ und Domchors. Wohltätigkeitskonzert. Wie wir in Erfahrung bringen, wird unſere einheimiſche * 2 9 jugendliche Pianiſtin Lili Koppel Ende November mit dem Hoftheaterorcheſter ein Wohltätigkeitskonzert veranſtalten. 2 5 Gründung einer Mannheimer Ortsgruype des Theaterkultur⸗ Verbande⸗ Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß morgen Sonn⸗ tag, vormittags 11 Uhr, in den zu dieſem Zweck freundlicher⸗ weiſe zur Verkügung geſtellten Bürgerausſchußſaal des alten Rathauſes(am Markt) die Gründungsverſammlung der Orts⸗ gruppe Mannheim des jungen Theaterkultur⸗Verbandes, wel⸗ cher bereits eine anſehnliche Zahl von Mitgliedern beigetreten iſt, ſtattfindet. Der Generalſekretär des Verbandes, Herr W. C. Gerſt⸗Hildesheim, wird bei dieſer Gelegenheit über die Abſichten des Verbandes ſprechen. 25* 4 Mannheimer Kunſtverein. 83 Die Bilder von Franz Türcke, J. von Brackel, Hanns Spnurg, Ed. Euler, Guſt. J. Bucner, Marie Stein⸗Ranke bleiben nur noch über Sonntag ausgeſtellt.— In Vorberei⸗ tung zine Ausſtellung der Künſtlergilde, Ausſtellungs⸗ unternehmen der Künſtlergenoſſenſchaft. Ueber die Nachfolge von Paul Ehrlich iſt ſoeben die Entſcheidung gefallen. Wie das„Berliner Tageblatt“ mitzuteilen weiß, würde Prof. Dr. Kolle die beiden von Paul Ehrlich geleiteten Anſtalten, nämlich das In⸗ ſtitut für experimentale Therapie und das Georg Speyer⸗Haus in Frankfurt a.., übernehmen. Als ſtellvertretende Direk⸗ toren ſind für das erſtere der langjährige Mitarbeiter von Paul Ehrlich, Profeſſor Sachs, für das zweite Profeſſor Mor g en⸗ roth, Abteilungsvorſteher im pathologiſchen Inſtitut in Ber⸗ lin, in Ausſicht genommen. Prof. Dr. Kolle, der 3. Zt. Direktor des Inſtituts für Hygiene an der Univerſität in Berlin iſt, hat unter Robert Koch im Inſtitut für Infuſionstrankheiten in Berlin ſeine Ausbildung genoſſen. Lichtſpiele: Saalbau⸗Lichtſpiele;.⸗T.⸗Lichtſpiele; Palaſt⸗Lichtſpiele. Aufgaben gelöſt habt. Mannheimer General-Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittag⸗Ausgabe) liche Waren und ſolche, an denen Mangel in der Heimat herrſcht, unbedingt von dem Verſand ausgeſchloſſen bleiben. Im übrigen wird auf die Aufforderungen der Wohltätigkeits⸗ vereinigungen zum Spenden von Liebesgaben hingewieſen, deren Beachtung zum Gelingen des Ganzen erforderlich iſt und einem jeden deshalb dringend empfohlen wird. Die Neutralen. Abſchluß der ſchwediſchen Manöver. Stockholm, 6. Oktober.(WTB. Nichtamtlich.) Geſtern wurde das große Manöver abgeſchloſſen, das unter dem per⸗ ſönlichen Oberbefehl des Königs von Schweden in Upland und in der Umgebüng von Stockholm ſtattfand. Viele Jahres⸗ klaſſen waren dazu einberufen. Das Ergebnis der Uebungen war ein ſehr günſtiges. Nach Abſchluß des Manövers richtete der König folgenden Dank an die Truppen: Euch allen, Offizieren und Mannſchaften, ſage ich hiermit meinen Dank für die drei Tage, während welcher ich ſelbſt Eure Uebungen geleitet habe. Zugleich ſpreche ich Euch meine Anerkennung für die Art aus, in der Ihr die Euch vorgelegten In den ernſten Zeiten, die wir jetzt durchleben, iſt es mir eine beſondere Freude, feſtſtellen zu können, daß Ihr während dieſer Uebungen den Forderungen entſprochen habt, die an Euch geſtellt werden. Ich erwarte von Euch weiterhin pflichttreue, glückbringende Arbeit und wünſche Euch dabei Erfolg. Das Vaterland kann Euch jede Stunde brauchen. Verhandlungen über die Stagtenloſen in Nordſchleswiz. Kopenhagen, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Politiken meldet: Wie in parlamentariſchen Kreiſen beſtimmt verlautet, wird die däniſche Regierung in nächſter Zeit Berhand⸗ lungen mit der deutſchen Regierung einleiten über eine Löſung der Frage der Staatenloſen in Nordſchles⸗ wig. Die Verhandlungen ſind von vornherein der Zuſtim⸗ mung aller Parteien des däniſchen Reichstags ſicher. Sie werden auf Grund des däniſchen Angebots geführt, allen Staatenloſen dadurch das däniſche Staatsbürgerrecht zu ver⸗ leihen, daß dem däniſchen Geſetz, über das däniſche Staats⸗ bürgerrecht von 1898, rückwirkende Kraft gegeben wird, ſo daß alle Staatenloſen unter das Geſetz fallen. Eine Folge dieſer von däniſcher Seite erſtrebten Löſung wird es ſein, daß kein Staatenloſer zum deutſchen Kriegsdienſt herange⸗ zogen werden kann. * Die Einniſtung der Engländer in Calais. m. Köln, 7. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der italieniſchen Grenze: Ueber die dauerhafte Art und Weiſe, wie ſich die Engländer in Calais eingeniſtet haben, berichtet ein Italiener im Giornale'Italia: Wer heute in Calais landet, fühlt ſich noch vollſtändig in England. Es macht durchaus den Cindruck als ſei die Stadt immer engliſch geweſen. Die Engländer haben durch planmäßige Tätigkeit die Hafenplätze vollſtändig umgewandelt und die ganze Stadt gleichſam für ſich gemietet. Täglich durchqueren bunderte von Dampfern in ununterbrochener Folge den Aermelkanal um Kriegsmaterial herbeizuführen. Reichtümer von Milliarden ſind in den großen befeſtigten Lagern ange⸗ häuft, ſodaß es einem manchmal bei dem Gedanken ſchaudert, daß der Feind nur einige zehn Meilen davon entfernt ſteht. Die Vorräte würden, wenn ſie dem Gegner in die Hand fielen, ausreichen, die deutſchen Kriegskoſten wohl für ein halbes Jahr zu decken. Alles was für den Unterhalt einer Armee von über zwei Millionen Mann erforderlich iſt, findet ſich in Calais vereinigt. Um ſich einen Begriff von der ge⸗ waltigen Entwicklung dieſer Menge in den Vorratskammern zu machen, darf man nicht vergeſſen, daß die Engländer im Sommer 1914 mit 100000 Mann dort gelandet ſind, daß ihr Heer bis zum Ende des Jahres auf 200 000 Mann, bis September 1915 aber auf eine Million geſtiegen iſt und daß die Mannſchaftszahl gegenwärtig über 2 Millionen beträgt. Die Frage des Mannſchaſtserſatzes in England. London, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.)„Daily News“ meldet, daß die Regierung bisher die Frage der Erhöhung des militärdienſtpflichtigen Alters nicht in Erwägung gezogen habe. Das dienſtpflichtige Alter werde vielleicht vor Ende des Krieges erhöht werden müſſen, aber man würde dadurch doch nicht viel Soldaten erhalten. Im Kriegsamt glaubt man jetzt, daß man durch die Einberufung der vorläufig Befreiten ge⸗ nügend Erſatzmannſchaften bekommen wird. Rotterdam, 6. Okt.(WTB. Nichtamtlich.)„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Der Präſident des Ackerbauamtes hat den Farmern mitgeteilt, daß vor Neu⸗ jahr eine Zählung der Männer militäriſchen Alters vorge⸗ nommen werden wird, die noch in den Landbetrieben arbei⸗ ten. Indeſſen werden bis Neujahr und in einigen Fällen gar bis April nicht mehr Männer aufgerufen werden, als zum Erfatz der aus dem Militärdienſt Entlaſſenen unbedingt not⸗ wendig ſind.—„Daiyl Mail“ glaubt, daß in der Frage der iriſchen Dienſtpflicht in den nächſten Tagen die Entſcheidung fallen wird. Lloyd George hat geſtern an einer wichtigen Kon⸗ ferenz über die Rekrutenfrage teilgenommen und der Staats⸗ ſekretär für Irland, Duke, iſt nach London abgereiſt. Die Kataſtrophe von Rjahova. 1. Köln, 7. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Wien: Nach einer Sofioter Meldung der Neuen Freien Preſſe ſind bei Riahovo 16 Bataillone aus 6 rumäni⸗ ſchen Regimentern, ſowie eine Schwadron Kavallerie ver⸗ nichtet worden. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Monitore, ver⸗ ſtärkt durch Patrouillen⸗ und Minenboote, beſchoſſen trotz Treibminen und ſtundenlangem ſchweren rumäniſchen Ge⸗ ſchützfeuer die bei dichtem Nebel gelegte Pontonbrücke und fuhren erſt nach deren vollſtändigen Zerſtörung ab. Der Plan des ruſſiſch⸗rumäniſchen Generalkommandos war, mit drei Infanteriediviſionen, fünf Infanterieregimentern und Trup⸗ pen anderer Waffengattungen Ruſtſchur und Tutrakan ein⸗ zunehmen, um ſich einen Brückenkopf mit größerem Radius im Rücken des bulgariſchen Dobrudſchaheeres zu ſchaffen. Cine Unterredung mit dem türkiſchen Außenminiſter. Berlin, 7. Oktbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein Mitarbeiter des Lokal⸗Anzeigers hatte eine Unterredung mit dem türkiſchen Miniſter des Aeußern Halil Bai, der zur Zeit in Berlin weilt. Zunächſt fragte der Korreſpondent des Lokal⸗Anzeigers nach dem Stand der deutſch⸗tür ki⸗ ſchen Konſulatsverträge. Hierüber ſagte Halil Bai: Die Verträge gehen ihrem Abſchluß entgegen, der ſchon in allernächſter Zeit zu erwarten iſt. Sofort nach der Unter⸗ zeichnung dürfte der volle Text veröffentlicht werden. Von der wirlſchaftlichen Lage der Türkei meinte Halil Bai, dieſe ebe zu keinerlei Beſorgniſſen Anlaß. Die rumäniſche Jufuhr ei nur für die Verſorgung Konſtantinopels in Betracht ge⸗ Ruhe. kommen. Die Ernte war in der Gegend von Angora und Konia vorzüglich, um Smyrna herum bei weitem beſſer al? im Vorjahr und in Syrien ausgezeichnet. Die Verteilung der Vorräte könne jederzeit den Bedürfniſſen angepaßt werden. Die Türkei ſei ſogar in der Lage, mit ihren Vorräten die Bundesgenoſſen zu verſorgen. Ganz beſonders reichlich ſei die Oelernte geweſen, die auch den Verbündeten zugute kom⸗ men würde. Man könne auf Millionen von Kilo rechnen, Ueber die Kriegslage ſagte der türkiſche Miniſter: Der Eintritt Rumäniens in den Krieg hat die Türkei völlig kalt gelaſſen. Die Vorgänge in Griechenland verfolgt man mit der größten Sollte ſich ein Teil der griechiſchen Armee zu einem kriegeriſchen Abenteuer verleiten laſſen, ſo würde man finden, daß die Türkei über mehr als eine genügende Zahl Truppen verfügt:„Wir haben Armeen nach dem Kaukaſus, nach Perſien, Meſopotamien, nach dem Suezkanal, nach Galizien und nach der Balkanfront entſandt. Wir aben ſie um Kon⸗ ſtantinopel und in Syrien konzentriert. Auch für den Fall einer griechiſchen Komplikation ſind türkiſche Truppen ſchon bereit geſtellt. Neue ſtrategiſche Verwicklungen werden uns nicht in Verlegenheit ſetzen.“ Konſtantinopel, 5. Oktbr. Zur Durchführung des neuen Geſetzes über die Landbaupflege wurde im Ackerbauminiſterium eine neue Abteilung errichtet, welche bereits mit der Verteilung von Samen be⸗ gonnen hat; es ſoll hierzu ein Betrag von 275 000 Pfund angeſetzt worden ſein. Der italieniſche Bericht Rom, 7. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 6. Oktober. Im Travignolotal(Aviſio) beſchränkte ſich geſtern der Gegner, nach den ſchweren Mißerfolgen, die er am 2. und 4. Oktober erlitten hatte, auf heftige Artillerietätigkeit, auf welche die Unſrigen ſehr erwiderten. Wir haben unſere Stellungen zwiſchen dem 1 und 2. Gipfel des Col Bricon feſt in unſerer Hand behalten. Weiter nördlich im San Pellegrinotal(Aviſio) eroberten wir infolge eines glänzenden Angriffs unſerer Alpenjäger eine feindliche Schanze und feindliche Barackenlager, auf den Abhängen des Sima die Coſtabella. Wir machten 102 Gefangene, eroberten ein Maſchinengewehr und brachten reiche Beute an Waffen und Munition. Auf den übrigen Teilen der Front Artillerietätigkeit, beſonders heftig auf dem Karſt. Unſere Erkundungsabteilungen machten im Verlauf kleiner Gefechte an 30 Gefangene. Cadorna. Ilalien und die Kanzlerrede. Bern, 6. Okt.(WTB. Nichtamtl.)„Tribuna“ bringt zur Kanzlerredge einen Leitartikel. Das Blatt polemiſiert gegen die Mitteilung Herrn von Bethmanns, wonach der deutſche Botſchafter in Rom offiziell der Konſulta erklärt habe, die Ita⸗ liener würden bei einem Kriege mit Oeſterreich automatiſch au deutſche Truppen ſtoßen.„Tribuna“ ſchreibt: Dieſe Behaup⸗ tung Bethmanns iſt falſch, und man begreift das auf den erſten Blick. Eine ſolche Erklärung an Italien wäre gleichbedeutend mit der Kriegserklärung von deutſcher Seite geweſen, und die italieniſche Regierung hätte nicht umhin gekonnt, daraus die unabweislichen Folgen zu ziehen, und zwar ſofort. Wir wollen nicht behaupten, daß der Konfuſionskanzler lügt, vielleicht ver⸗ mengt er die Dinge. Tatſächlich hat Fürſt Bülow dieſe Drohung angedeutet, aber nicht im Augenblick unſeres Eintritts in den Krieg, weil ſie dann keinen Zweck mehr gehabt hätte, ſondern während der Verhandlungen. Die Drohung ſollte als Vogel⸗ ſcheuche für das verachtete Italien dienen und das Eſperanto Hindenburgs erläutern. Kleine Kriegsnachrichten. UIBerlin, 7. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Chriſtiania wird uns heute berichtet: Aus London wird gemeldet, daß dort am 5. Oktober das Me⸗ morandum veröffentlicht wurde, das von den Ententemächten an gewiſſe neutrale Seefahrtsſtaaten gerichtet war, worin die Entente die Neutralen dazu auffordert, effektive Maß⸗ nahmen gegen die Unterſeeboote zu ergreifen, Das„Morgenbladet“ erzählt, daß dieſes Memorandum ſchon vor vier Wochen in ſkandinaviſchen Länden überreicht wor⸗ den war und den Anſtoß zu der Miniſterzuſammen⸗ kunft in Chriſtiania gegeben habe. Im offiziellen Kom, munique führte dieſe Frage zu folgender Erörterung:„An Grund der Haager Konvention iſt feſtgeſtellt, daß ein völlige⸗ Einverſtändnis wegen dieſes Punktes beſtehe. Daß das Me“ morandum jetzt veröffentlicht wird, ſteht im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen im Eismeer.“ 4 2 Tagesnenigkeiten. 99 Erhöhung der Hundeſteuer. Berlin, 6. Okt. Der Präſident des Kriegsernährungs“ amts, v. Batocki, hat in einem Rundſchreiben den Gemein⸗ den empfohlen, daß die Steuer für die Hunde, die einen Teil der für die menſchliche Ernährung geeigneten Mittel ver⸗ brauchen, erhöht werden, damit die überflüſſigen Luxushunde abgeſchafft werden. Darauf haben die Kämmerer der Stadtverwaltung von Groß⸗Berlin, nach Mit⸗ teilungen der„B. Z. am Mittag“, ſich auf Einladung de⸗ Stadtkämmerers zu einer Beſprechung zuſammengefunden und eine weſentliche Erhöhung der Hündeſteuer, insbeſondere auch für den zweiten und dritten Hund, in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Steuern ſollen für den erſten Hund 50 Mk. und für jeden weiteren Hund 80 Mk. für das Jahr betragen. Den Vertretungen der Groß⸗Berliner Stadtgemeinde werden als bald Vorlagen zur Genehmigung in dieſem Sinne unterbreitet werden. Berlin, 7. Oltbr.(Von unſerm Berliner Büro Der frühere Geſandte im Haag, zuletzt in München, Karl Franz von Schloezen iſt geſtern in Dresden, wo er zuletzt wohnte, geſtorben. München, 6. Okt.(WeB. Nichtamtl.) Der König richtete an den erſten Vizepräſidenten der Kammer der Abgeordneten, von Fuchs, folgendes Telegramm: Die Nachricht von dem Hinſcheiden des Präſidenten der Kammer der Abgeordneten Dr. v. Orterel hat mich mit aufrichtiger und inniger Teilnahme erfüllt. Der Ver, blichene nahm lange Jahre hindurch als Parlamentarier eine her“ vorragende Stellung im öffentlichen Leben ein. Durch das Ver“ trauen der Volksvertreter zu der Würde des Präſidenten der Kam, mer der Abgeordneten berufen, führte er dieſes verant ortungsvolle Amt mit ſtrenger Sachlichkeit und erwarb ſich durch ſein von war, mer Liebe zum Vaterland erfülltes Wirten große Verdienſte. ch dem von mir hochgeſchätzten Manne ein ehrendes Andenken hewahren. 3 — 01 9976. *2 — S S r r .) 1³ e⸗ N ie 5⸗ ön ⸗. n. 1 9 19 —— Handel und industrie. 8 Sollen Samstag, den 7. Ottober 1016. Wannheimer General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(mittag⸗ Ausgabe) 5. Seile. Süclcleutsche Drahtindustrie.-., Mannheim-Waldhef. Wie schon berichtet(vgl. Nr. 451), schlägt der Aufsichtsrat für das am 30. Juni abgelaufene Geschättsſahr 1915-16 eine Divi- dence von 8 Prozent gegen 6 Prozent vor einem und 4 Prozent vor Zwei Jahren vor. Nach dem uns jetzt vorliegenden Bericht Stellt sich der Abschluß, verglichen mit den beiden Vorjahren, Wie folgt: (In Mark) 1915-16 1914-15 1013-14 Aktienkapitlll..300.000.300.000 1. 300.000 Anleien 330.000 355 000 374.500 Betriebskapitasl I630.000.655.000.674.500 etriebsüberschu. 652.043 377.051 387.864 ab Unlcosten 144.224 111.476 127.443 „ Anleihezinsen 15.013 16.498 17.277 Bgenlin 249.078 243.143 Abschreibungen 67.074 71.035 773317 eingewin 4425.732 177.143 165.826 ewinnvortragg 45.433 44.004 82 366 Neingew. einschl. Vortrag. 471.165 221.147 248.192 Sonderabschreibungen. 100.000 50.000 50.000 Kriegsrücklagge 130.000— 75.000 Rücklage ꝶꝶ]J. 10.000 10.000 10.000 Dividendde. 104.000 78,000 52.000 esgi. in Prozent 8 6 4 Jewinnanteile und Vegütungen 73.235 37.714 17.188 euer Vortraeg 53.930 45.433 44.004 „Hiernach hat sich der Rohgewinn mit M. 402806 gegen das Vorjahr nahezu verdoppelt. Nach etwas ermäßigten ordentlichen Abschreibungen v. M. 67 074(71 935), diie wieder durch die Ver- loppelung der Sonderabschreibungen auf M. 100 000(50 000) wehr als ausgeglichen werden, verbleibt einschl. M. 45 433(44 004) Vortrag ein Reingewinn von M. 471 165(221 147), aus dem neben der Bestreitung der Sonderabschreibungen und der Zuweisung ſen wieder M, 10 000 auf die Rücklagen II noch eine besondere Kriegsrücklage vou M. 130 000 geschafien wird. Die Dividende orfordert diesmal bei einem Aktienkapital von 1,3 Müllionen Mark 104000(78 000), an Gewinnanteilen und Vergütungen werden M. 73 23⁵ 687 71% gezahlt und auf neue Rechnung M. 53 930 6 433) vorgetragen. Wie der Vorstand im Bericht hervorhebt, weist das abge- laulende Geschläitsjahr ein befriedigendes Erträgnis auf Sockag die Gesellschalt in der Lage ist, den Aktionären die Ver- ilung einer Dividende von 8 Prozent vorzuschlagen. Die Gesell- fchalt war unter dem Einiluß des Heeresbedaris andauernd lott beschäftigt. Eine vollständige Ausnutzung des Be- Miebes War allerdings auch in diesem Geschäftsjahr wegen Mangel an gelernten Arebitern nicht möglich, immerhin konute aber die Produktion gesteigert werden. Die Teuerung aler in Betracht kommenden Rohstofie hielt das ganze Jahr hin⸗ Aurch an, socaß auch die Drahtwerke wiederholt genötigt waren, e Preise zu erhöhen. Die aus den Zeitungen bekannten Un⸗ rhandlunoen wegen Festigung der bestehenden losen tahtkonvention für Inland seien noch in der Schwebe, Würden aber voraussichtlich zu einem befriedigenden Ergebnis ühren.(Das ist inzwischen, wie wir im gestrigen Mittagsblatt berichten konnten, bereits geschehlen; die beteiilgten Werke haben m Hagen den einstimmigen Beschluß geiaßt, die bestehende FFahtkonvention in ſestere Form auszugestalten und eine Kontrollstelle zu errichten. P. Schriitl.) Veber die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr lasse zich unter den heutigen Verhältnissen Bestinmntes noch nicht Aügen. Die Beschäftigung sei aber zur Zeit recht gut und es lägen üfträge reichlich für die nächsten Monate vor. Nach der Bilanz haben Gläubiger M. 875 419(483 250) zu audern. Die Ausstände einschliefzlich Banikguthaben sind stark 8 M. 1 350 522(701 248) gestiegen. In bar waren M. 15 006 918615), in Wechseln M. 22 924(24 280), in Wertpapieren M. 4 150,(40 250) und in Rohmnaterialien, Flaib- und Ferliglabrilaten an47 138(562 917) vorhanden. Grundstücke stehen unver⸗ ähert, mit. 57 843 zu Buchl. Gebäude sind Weiter auf M. Be53(055 548), Maschinen auf PI. 322 551(342 021) und die lriebsanlage auf M. 227 908(245 öIis) abgeschrieben. Die (entucken Rücklagen der Gesellschaft sind jetzt auf M. 180 000 10 0000 gleich 13,85(13,70) v. H. des Aktienkapitals gestiegen. mig iegsrücklage hat sich allerdings auf M. 40 428(75 000) er- weblet, doch wird sie durch die jetzt vorgeschlagene reiche Zu- Kche ne von M. 130 000 weit über den vor zwei Jahren ge⸗ allenen Bestand von M. 75 000 erhöht werden. remigte Köln-Rottweller Pulvertabriken, Berlin. 8 VrB. Berlin, 6. Okt. Der Aufsichtsrat hat in seiner heuti- u Sitzuag beschlossen, der auf den 30. Olctober einzuberufenden Ak kordentlichen Generalversammlung die Erhöhung des tienkapitals von 16½ auf 33 Millionen Mark uschlagen. Die neuen Aktien sollen durch ein Bankenkonsor- enb bestehend aus der Direktion der Discontogesellschait Berlin, * Bantchaus A. Levy und dem A. Schaaffhausenschen Bankverein . Köln den Aktionären in der Weise angeboten werden, daß alte Akctie eine neue Aktie zum Pari-Kurse zuzüglich fünf Stüclzinsen seit dem 1. Januar 1916 bezogen werden kann. teil neuen Aktien sollen an dem Gewinn vom 1. Januar 1916 ab dürtehtmen. Die Verwaltung glaubt in sichere Aussicht stellen zu kön eu, auf das erhöhte Aktienkapital eine Dividende verteilen zu der nen, welche im Durchschnitt des erhöhten Alktienkapitals eine 5 orjährigen Dividende entsprechende Rentabilität gewährt. treſen APitalserhöhung wurde durch die iniolge des Krieges einge⸗ walkus Ausdelmung des Unternehmens notwendig. Die Ver- desellas, muß bemümt sein, die bisherige gelclliche Flüssigkeit der clalt aufrechtzuerhalten. 1* Vorz hoinisch-westtalische Sprengstofft- A.., KAöln. 7 ——5 Berlin, 6. Okt. Der Aufsichtsrat Hat in seiner heuti⸗ Fereinizune heschlossen, der zugleich mit den engverbündeten Köln iSten Köln-Rottweiler Pulveriabriken am 2. November in S0Sch acallinddenden außerordentlichen Generalversammlung vor⸗ das Aktienkapital von 6½ auf 13 Millionen Konso erhöhen. Die neuen Aktien sollen durch ein Banken⸗ o um, bestehend aus dem Banlchaus S. J. Oppenheimer jr. A. Levy, dem A. Schaafhausenschen Bankkverein.-G. Akkticndreie, der Direktion der Discontogesellschalt in Berlin, den Aktie ei en in der Weise angeboten wercen, daß autf jecle alte seit demne neue zum Pari-Kuree zuzüglich 5 Prozent Stiichziusen I. Januar 1916 bezogen werden kann. Die neuen Aktien ründe Gewinn vom 1. Januar 1916 ab teilnekmen. Die ereini⸗ ce Kapitalvermehrung sind dieselberi wie bei den für Köln-Rottweiler Pulverſabriken, auch die Annahme 1916. Meaussichtliche Gewännverteilung für das Geschäſtsiahr Kleichlautend mit der Rtieinisch-Westiälischen Sprungstofi .G. Dynzuwärdd auch. das Akktienkapital der Aktiengesellschaft Siegener Vuamit.Fauch das Ausgabe babrik in Kbin von 300000 Markk auf 600 000 Mark durch neuer Alctien zum Pari-Kurs erhöht. Masch Schinentabrite Havenclever.-., Düsseldorf. r. Di Sadagt des Lelderf 7. Oer,(Prrwrfel) Per Autelelat be. degen 25 P Jeneraversanunlung, eine Dividende von 20 5 Ar. Prozeut t im Vorjahre vorzuschlagen. Nühmaschinenfabrihk Karlernhe vorm. Haid& Neu, 55 Karlsruhe. 5 In Ergänzung unserer bisherigen Mitteilungen(Vgl. Nr. 465) tragen wir aus dem uns nunmehr vorliegenden Geschäfts⸗ bericht noch nachi, daß der Rohgewinn in 101516 auf Mark 912 608(759 613) gestiegen ist. Fabrikationsunkosten einschl. Ausbesserungen und Erneuerungsarbeiten sowie allgemeine Un⸗ kosten einschl. Tantiemen, Reisespesen, Provisionen und Obli⸗ gationszinsen erforderten M. 741 201(688 670). Die Abschreibun- gen werden auf M. 58 832(41 047) erhöht. Einschlieglich Mark 953(171 067) Vortrag verbleibt ein Reingewinn von Mark 113 527(200 953) Entsprechend dem Vorschlage der Verwaltung hat die Geueralversammlung beschlossen, dem Dividenden-Auf⸗ besserungsbestand M. 90 000 zu entnehmen und aus der dann zur Verfüigung stehenden Summe von M. 203 5277 wie im Vorjahre 10 Prozent gleich M. 200 000 Dividende zu verteilen und den Rest von Mark 3527(953) auf neue Rechnung vorzutragen. Nach dem Bericht blieben der Gesellschaft durch die Fort- dauer des Krieges auch im verflossenen Geschäftsjahre ihre be- deutendsten europäischen und überseeischen Absatzgebiete ver⸗ schlossen. Unter Würdigung dieses Umstandes könne sie den letzijährigen Geschäftsgang als verhältnismäßig befriedigend be- zeichnen, nur wurde er durch beständigen Mangel an geschulten Arbeitskräften ungünstig beeinflußt. Glücklicherweise Konnte sie aber den Ansprüchen der Kundschalt durch Ausnützung ihrer Vorräte gerecht werden. Der erwähnte Mangel an gelernten Arbeitern verhinderte sie gleichfalls, Heereslieferungen in größe⸗ rem Maßstabe zu übernehmen. Dem Beamten- und Arbeiter⸗ Unterstützungsbestand wurden u. a. Kriegsunterstützungen für die Familien der einberufenen Beamten und Arbeiter im Betrage von M. 75 822 entnommen. Seit Beginn des Krieges wurden für diesen Zweck aus dem genannten Bestand M. 100 950 aufgewendet. Steuern, Umlagen und die durch die sozialen Gesetze bedingten Lasten erforderten, abgesellen von freiwilligen Aufwendungen, Zzu- sammen M. 82 261 oder 4,11 v. H. des Aklienkapitals. Der Vermögensabschluß weist bei einem unver⸗ änderten Aktienkapital von 2 Millionen Mark und unveränderten ordentlichen Rücklagen von Mark 800 000 eine auf Mark 220 000 (240 000) ermägigte Anleiheschuld aufl. Der Dividendenaufbesse- rungsbestand wird noch in voller Höhe von Mark 200 000(wie i..) aufgeführt, und es werden ihm auch nach der diesjährigen Eutnahmevon Mark 90 000 immer noch Mark 110 000 verbleiben. Der Beamten- und Arbeiterunterstützungsbestand hat sich nach einem Abgang von Mark 84 506(136 240) einschl. Mark 4103 (8373) Zinsen auf Mark 67 344(147 740) ermäßigt. Die Kriegs- rücklage für Ausstände hat sich etwas auf Mark 250 440(202 655) ermäßigt, während das sonstige Delkrederekonto in alter Höhe von Mark 80 000(wie i..) erscheint. Gliubiger haben nur noch Mark 1 688 450(1 902 388) zu fordern. Bei der Bewertung der Ausstände und der Wertpapierbestände ist die Gesellschaft laut Bericht vorsichtig verfahren und hat selbstverstäncklich auch den Währungsverhältnissen Reclhinung getragen. Infolgedessen haben sich die Ausstände auf M. 1 092 535(1 203 364) ermäßigt. Wert⸗ papiere werden erstmals mit M. 151 907 aufgelührt. In bar waren M. 17 20%(17 420) und in Wechseln M. 100 333(188 584) vor⸗ handen. Rohstoffe, ſertige und in Arbeit befindliche Fabrikate sinck auf M. 1 649 536(2 112 506) eingeschätzt. Grundstücke sind unverändert mit M. 309 979 eingestellt. Gebäude haben einen Zugang von M. 12 675(333 080) erfahlren und stehen nach Ab⸗ schreibung von M. 49 809(41 048) nur noch mit M. 1623 157 (1 660 291) zu Buch. Mobilien und Fahriksinventarien, die im Vorſahr gemäß dem Beschluß der Generalversammlung vom 2. Dezember 1914 auf Mark.— abgeschrieben wurden, sodaß in der Bilanz nur noch der Neuzugang von Mark 98 670 er⸗ schien, haben sich infolge eines weiteren Zugangs nach Ab⸗ schreibung von 10 Prozent aui M. 128 420 erhöht, Die fünfte Kriegsanleihe. Weitere Einzelergebnisse. * Ludwigshafen, 6. Okt.(Priv.-Tel.) Bei der Pfäl- zischen Bank wurden einschließlich des Ergebnisses der Filialen auf die fünfte Kriegsanleihe Mark 43 160 000 gezeichne gegen 44,6 Millionen Mark bei der vierten Anleihe. Insgesamt wurden bei der genannten Bank auf alle fünf Kriegsanleiken zu⸗ sammengenommen nahezu 200 Millionen Mark gezeichnet. §S Zweibrücken, 6. Okt. Das Ergebnis auf die 5. Kriegs- anleihe ist für den Bezir Zweibrücken-Homburg-St. Ingbert recht günstig ausgefallen. Für den Bezirk Zweibrücken wurden Mark 5 600 000, für Homburg und St. Ingbert Mark 2 900 00, zusammen Mark 8 500 000 gezeichnet. Die Stadtsparkasse Zweibrücken erbrachte Mark 288 400, die Distriktssparkasse Zweibrücken Mark 900 000. Wiesbaden, 6. Okt.(Priv.-Tel.) Die Zeichnung auf die fürikte Kriegsanleihe beziffern sich hier auf 92 Millionen Mark. Sie überschreiten etwas die Zeichnungen auf die vierte Kriegsan⸗ leihe, die 92½ Millionen Mark ergaben. Auf die dritte Kriegs⸗ anleihe waren 95 Millionen Mark gezeichnet worden. WIB. Kowno, C. Okt.(Nichtamtlich.) Gutem Vernehmen nach beirägt bisher die Summe der Zeichnungen auf die Kriegs⸗ anleihe b ei der hiesigen Zweigstelle der Ostbank für Handel und Gewerbe und bei den Niederlassungen der Preuß. Landschaftsbank rund 1 Million Mark. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß der Termin für Feldzeichnun⸗ gen noch bis zum 15. November Huft.— Die hiesige Zivilbe⸗ Völkerung zeichnete bei der Osthank allein 63 600 Mark. Anmneldung ausländischer Wertpahiere. Die Besitzer ausländischer oder im Auslaud bekindlicker Wiertpapiere seien darauf Hingewiesen, daß cie Vopar für dlie durch Bundesratsverordnung vom 23. August d. Js. vorgeschrie⸗ bene Anmeldung der ausländischen Wertpapiere und der im Aus⸗ land ruhenden(inländischen oder ausländischen) Wertpapiere nun⸗ mehr bei sämtlichen Reichsbankanstalten, in Berlin Fei dem Kontôr der Reichshauptbank für Wertpapiere(am Hausvogteiplatz Nr. 14) ausgegehen werden. Schriitliche Abforderuigen von Anmielde⸗ bogen durch die Post und etwaige Anfragen sind cbenso wie die Aumeldung selbst an Gieſenige Reichsbankanstalt(Reichsbank⸗ hauptstelle, Reichsbankstelle oder Reichsbanknebenstelle), in deren ezirk der Anmeidepflichtige seinen Wohnsitz, dauernden Aufent⸗ halt oder Sitz hat, in Berlin an das Kontor der Reichstlauptbauk für Wertpapiere, Berlin SW. 10, zu richten. Warenumsatzstenergesetz. In der nächsten Zeit ist eine Ausführungsverord⸗ nung über das Warenumsatzsteuergesetz zu erwarten. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim wird als⸗ dlann in der gleichen Weise wie bei auderen einschneidenden Ge⸗ setzen und Verorduungen während der Geschäftsstunden Aus- künfte über das Warenumsatzsteuergesetz erteilen. Wiener Wertpapierbörse. Wien, 6. Oktober Devisenkurse). 6. 5. 6. 5. Marknoten. 144.80 144.80 Sofian 115.75 115.75 Hollaneg, 2 Pden Lorx, 704.50 794.50 Schwein 155 55, hBubel 280 280 Skandinavien.. 230.75 230.75 WIB. Wien, 6. Okt. Unter dem Eindruck der günstigen Kriegsberichte nahm der Börsenverkehr einen sehr ſreund⸗ lichen Verlaul. Die Aufwärtsbewegung machte auf den meisten Umsatzgebieten weitere erkebliche Fortschritte, wobei insbesondere Montan- und Bankwerte lebhafi umgesetzt wurden. Andauernder Anfrage erireuten sich auch Eisenbahn- und einzelne Munitions-, Petroleum- Zucker-, Automobil- und Maschinenwerte. Die feste fremder 2 sh. höher. Manitoba Nr. 1 76/6, Mais ſest und 9 d. höher. Grundstimmung, die sich auch auf den Anlagemarkt erstreckte, hielt unvermindert bis zum Schluß an. Zurcher Devisenkurse. 4 4 Zürich, den 6. Oktober. 6. 1 SGeld Brief Geld Briei Drüfschenece 91.50 92.— 01.95 92.15 Oesterreich-Ungarn 62.— 6230 62.— 62.40 EüESFHH 25.28 25833.383 Frankreinx“ 91.— 01.30 91.10 91.30 3 RFll 82.— 82.30 82.25 8².45 — 4 Amsterdamer Wertpapierbörse. ARSTERDAM, 6. Oktober. .6. 5. 6 4055 5 Sch. Berlin.42.45 42.50 5% Wiederid.“ 103 103½¼ł6[Soutk. Pao. 105% 105% „ Wien. 28.75 28.60%—„ 75/ 751½%„ Rallw. 27.½% 27½ „ Sohwelz 45.20 46.15 Kgl. Fetr. 514— 515—[unon Pac. 155.7½%/ 155.— „ Kopenhg.(ö5.35 66 35 Hol.-Am.-I. 440¼ 447—änaconda. 187½¼ 195¼ „ Stockhol. 69.50. 69.35 Mat-Ind. H. 223— 230—Steeils 116/ 117½ „ bondon..11.66. 11.66 Atohison 159/ 109½ Franz.- engl.“ „Faris. 41.97½ 42.— Rock Island.%16 sl Anlelhe 84/— Scheok auf New-Vork 244.—(244.—). Pariser Wertpapierbörse. PARIs, 6 Oktober(Kassa-Markt.) 8 30 6. 5 6. 5. 6. 3 3% Rente. 61.74/ 61.80/ Saragossa— 113/Toulaa 15100 1565 5% Anleihe x. 90.— 90.—[Suer Kanal.4698——[Rio Tinto 1780/ 1750 %8Span-Uus..30 98.60 Thom houst... 650 645ſOape Copper 117.— 116.— %Hussen 1906 38.——.-Raff. Fa/.. 481 485/ China Copper 34— 3% do. 1898 56.30 56.60 Oacutohobuo. 121 125/Utha Copper 57.5— 572.— 4% Türken.——=Halakka..116] 118/Tharsis. 147.—145 Bang. de Paris 10.75 10.90/ Baku. 1565 7568ſ/be Beers 339.— Srét, LVonnals 11.99 12.05Brlanskxk. 490 458/ Goldfieids, 47.— 47 Un. Parislen.. 675 E79TLlanosoftf.. 377 368 Lena Gold.49.— 49.— Metropolltain 441/—atzzoff Fabr.] 777 789 Jägersfont.—.—.. Kord.'Espag.] 416 417JLe Maphte. 460 453/ fandmines. 102.— 102. Wochenausweis der Rank von Frankroieh vom vom 5. Oktober 1916. Franos geg. die Vorw. Gold in der Kasse.105.888.000.690.000 Gold im Auslanccete 674.558.000.000 Barvorrat in Silber 335.105.000—.735.000 Guthaben im Auslanctte 829.806.000 106.588.000 Wechsel, v. Morator. nicht betroff. 512.155.000 101.197.000 Gestundete Wechsel.382.977.000—.209.000 Vorschuss auf Wertpapiere..172.970.000—.039.000 Kriegsvorschũsse an den Staat.800.000.000 100.000,000 Vorschüsse an Verbündete,.510.000.000 + 50.000.000 Notenumlautk 17.011.144.000 200.981.000 Staatsguthaben 59.108.000 +E22.786.090 Privatguthaben. 22252.168.000.112.000 Eine bedeutende Verschlechterung hat der Stand der Bank von Frankreich im Laufe der Berichtswoche erfahren. Die Kriegsvorschüsse an den Staat sind um weitere 100 Millionen auf 8,8 Milliarden, die Kriegsvorschisse an Verbündete um 50 Mill. auf 1,51 Milliarden, die Vorschüsse auf Wechsel um 101,2 Mifl. auf 0,51 Milliarden und die Vorschüsse auf Wertpapiere um 9 Milt. aui 1,17 Milliarden Francs gestiegen. Diese ungeheuren Ansprüche konnten nur durch eine Weitere Erhöhung des Notenumlaufs um 295,98 Mill. auf die kolossale Summe von 1701 Milkarden be friecligt werden. Im Verhältnis hierzu ist die Zunahme des Gold⸗ vorrates um 7,09 Millionen auf 4,7 Milliarden ganz ungenügend. Ihr steht auch eine Abnahme des Silbervorrates um 1,73 Mill. auf 0,33 Milliarden gegenüber. Die Golddeckungen der Noten ist weiter auf 20,4 Prozent gesunken. Die neue Kriegsanleihe wird also eine sehr beträchtliche Inanspruchnalune der Notenbane zu decken haben. Wochenausweis der Baule von Englaud vom Vom§. Oktober 1910. in Pfund Sterling. geg. Vow. Oesamirücklage 30.016.000 549.000 NotenumduiktñFfk 37.004.000 528.000 BEFEPPCT 54.631.000—.079.000 Wechselbestancecge. 109.108 000 13.781.000 Privatguthaben 117.402.000 4. 15.919000 Staatsschatzguthaben. 52.236.000— 1130. NotenreseCe 511.000 Regierungssicherheiten. 442.188.000 lunver.) Proxentverhältnis der Reserven zu den Passiven 21.230% gegen 22.90 in der Vorwoche, Clearinghouse-Umsatz 337 Millionen gegen die gleiche Woche des vorigen Jahres 45 Millionen Zunahme. Londoner Müllermarkt. 95 London, 3. Okt. Weizen teudierte fest. Englischer 1 S. Schlechte Ernteaussichten in Argentinien. 7 WIB. Bu enos Aires, 5. Olct. Auhaltende Trockenheit und Heuschrecken schädigen die Aussichten der Wei zenernte“ Die Hälite der Leinsaaternte gilt bereits verloren. Die Vor arbeiten für die Maisernte sind im Rückstand. Amsterdamer Warenmarkt. 80 ANHSTERDAR, 6 Oxtober. 0 953933 6 Rüböl loko. 7044— per NoV.. 52.½ 52.½ per Febr.. 8 ber No). Dez. 52.½% 52./ Kaff. Sant. Ox.“ 50.— 58.— Leinöl 10ko 53.½—.— Porkor-Doz..½ 63.½ Java-Kaftee. (Oele zu den Bedingungen des kiederlärgisohen Uoberseotrostes.) Ablieferung ven Rrennesselstengeln. 589 Oc. Freiburg, 2. Okt. Die Nesselfaser-Verwertungs-Gesell. schaft in Berlin hat die Badische Bauern-Vereinszentrale in Frei- burg beauftragt, von den Bezirkssammelsstellen die gesammelten Brennesselstengel abzunehmen und auch die beir. Beträge direkt zur Auszahlung zu bringen. Diejenigen Stellen die gröbere Meu⸗ gen beisammen haben, können diese zur Ablieferung bringen. Nötig ist, daß man sich auf der Bauernvereinszentrale über die Art der Verladung vorher verständigt. Vom Rebbau. St. Georgen b. Freiburg, 2. Oxt. Die schwachen Hoft nungen auf ein bescheidenes Erträgnis wurden in den letzten Wochen noch mehr herabgectrückt; es trat zu den hekannten Kratilcheiten noch die Fäule hinzu. Sorgiältig behandelte Rebei Zzeigten noch bis vor kurzem ein verhältnismäßig ordentliches Aussehen; plötzlich schlugen auch sie um; sie nahmen täglich ab. Eine Erneuerung an Haupt und Gliedern steht unseren Reben be⸗ vor. Die Geduld ist erschöpft. Wo einigermaßen die Bodenver⸗ hältnisse es gestatten, wird man die oit auch altersschwachen Reben aushauen und das Feld zu anderen Kulturen verwenden. In dem Lagen, wo bis jetzt die Reben gediehen, müßten neben anderem Obstpflanzungen ein müheloseres und danhbareres Er. trägnis Liefern. Wassetstandsbeobachtungen im Monat Oktober. 0 Pegelstation vom Datum 7 fähein LS Hüningenr))))))).05.95.90.42.80.02 Abends 6 Uhr 0 3 KeM.472.32.003.33.20.03 Machm. 2 Uhr Maxau.514.61458.15.40.0 Naahm. 2 Uhr Mannheiii.56.74.59.95.31.66 Forgens 7 Unr Malnnnzzn.00.10 1181.20 140.-B. 12 Uhr SF— 242 22 2228 255 Vorm. 2 Uhr. [kłliuu 191/1.972.26 24.88 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Manahelin.443.52.60.25.20.24 Vorm. 2 Ubr* Rellbroooen.50.42.49.53.53.85 Vorm. 7 Uhr ) Nedel — Samstag, den 7. Oktober 1916. 7. Seite. Offene Stellen Männliche Tüchtiger Leiehner mit Werkstattpraxis für konstruktions- Büro auf mögl. Balel gesucht. Stel- lung bei dauernd. zukriedenstellenden Leistungen 46851 Schriktliche Angebote auch vᷣdn Kriegs- invaliden— mit Angabe der Gehaltsan- Sprüche, des Eintrittstermins unter Bei- kügung von Zeugnisabschriften erbeten an Sotz SSie. Eloktr.-Ges, m. b.., Mannheim-Neckarau. Aelterer erfahrener Neparaturschlosser gesucht. Schriftliche Zuſchriften mit Zeugnisab⸗ ſchriften und Lohnanſprüchen erbeten. 46827 Franz Haniel& Cie,, Presskohlenwerk. Elektro-Monteure mögl. militärfrei, für Inſtallation von Lieht- und Kraftanlagen bei hohem Lohn ſofort geſucht. 46756 Browa, Boveri& Ple.,-6. Maerheinz: Abt. 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B 9 Hohe Preiſe Neu eingeübt: Die Königin von Saba. Aufang 6 uhr. aunkeimer Hsstiertheater enoyr. APOLLO fernshr. 74 Samstag, abends 8 Uhr, nachm. 3½ Uhr zu kleinen Preisen Sonntag, ahends 8 hr zu gewöhnl. Preisen Das erfolgreiche eee Mabel Hlau Vong und den übrigen Neuheiten. Im Apollo-Kaffee — Elarke.—— krei. Sosengaclen': Mannheim Mihelungensaal. Sonntag, den 3. Oktober 1916 abends 8½ Uhr Halksfümlicher Abend Mitwirkende: 1. Sran Gugenie Veigelkärn, Opern⸗ und Volkslieder⸗ ſängerin, Stuttgart, Arien und Lieder; rr Karl Neumann⸗Hodit, Hofſchauſpieler, aunheim, heitere Borträge; B. Kapelle des Erſatz⸗Bataillons Reſerve⸗Infanterie⸗ Regiments 40, Maunheim, Leitung: Herr Kapellmeiſter Alfred Gütter, Orche ſtervorträge für Blas⸗ und Streichmuſik. Die Beranſtaltung ſindet bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Kaſſen⸗Eröffnung abends ½3 Uhr. Eintrittepreiſet Tageskarte 50 Pf., Dutzendkarten 5.; Milktakverſenen in Uniform vom Feldwebel abwärts 80 Pfg. Kartenverkauf in den durch Plakate keuntlich beim— 4— 1— Roſengar Abendraſſe. rkarten nut an der Abendkaſſe. Außer der Eintrittskarte iſt von jeder Perſon 15— die vorſchriftsmäßige Einlaßkarte zu zu 15 Programme liegen auf den Tiſchen im Saal auf und werden, an die Beſucher der Empore unentgelt⸗ lich abgegeben. S11218 Keffee Stern am Hoftheater 8 2, 14 Tioich Künsterkonzert. E Grobh. Hof- u. NationaltheaterkMannheim Als 1. Volksvorſtellung zum Einheitspreis von 40 Pfg. für den Platz im Hof⸗Theater kommt Dienstag, den 10. Oktober 1916 Der Biberpelz Komödie in 4 Akten von Gerhart Hauptmann zur Aufführung. Die aus Vorbeſtellung durch Arbeitgeber und Arbeiterverbände reſervierten Karten ſind Montag, den 9. Oktober, vormittags 10Uhr und nachmittags—5 Uhr an der Hoftheaterkaſſe zu erheben. Ein kleinerer Teil der Karten kommt Dienstag, den 10. Oktober von Mittags 12 Uhr ab an der IV. Rang Abendkaſſe (Theatergebäude) zum Verkauf. Beſteller, die die ihnen zugeteilten Karten nicht abholen, werden für die Folge nicht mehr berückſichtigt. Zum Beſuche dieſer Vorſtellung ſind nur hieſige Arbeiter, Arbeiterinnen berechtigt, deren Jahresver⸗ dienſt 2000 Mark nicht überſteigt. St 1188 Mannheim, den 7. Oktober 1916. Hoftheater-Intendanz. LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL mannheimer luustkaus E Kasinosaal, Sänstag, A. Olt., ½0 Uür 3 Konzert Minna Karl-Huher ccsa0 Johanna Haldenwang aunen Programm: Gesänge v. Brahms, Reger, Strauss, Wolfk. Klaviervorträge: Brahms op. 119.— Chopin op. 49.(Begleitung der Gesünge: Herr J. Jung, Ludwigshafen) Ibachflü eckeil Reinertrag Preise d. Plätze: d. Lager Heckeltfürs Rote Kreuz.)M..,.,.— E Karten im Mannheimer Musikhaus, P7, L4a, Tel. 2879 und soweit verfügbar, an der 3 Abendkasse. 46846 Musensaal, Donnerstag, 26. Okt., 3¼ Gr 5 Lichtbiider-Vortrag des türkischen Staatsangehörigen Ali Almas über „Wofür kämpfen wir“ Aus dem Inhalt: wie es seine Freunde u. Feinde schen. Kriegsziele u. Friedenskonkferenz. Persönliche Eindrücke vom neutralen Ausland. 300000 Kilometer kreuz u. quer durch Deutschland E Während des Krieges. Türken als Biesenenen 5* 3 255 8 1 M..—, M..50, M..—,.—,50. im Mannhelmer Musikhaus, P 744 114, Tel. 2379 und soweit verkügbar, an der Abendkasse. Kasinosaal, Ffeitag, 3, Movenber, ½8 Uhr Sonaten-Abend Arthur Schnabel Professor barl Flesch Vortragsfolge. Mozart, Sonate Es-Dur— Brahms, Sonate.moll Beethoven, Kreutzersonate. Steinway-Flügel aus dem Lager Heckel. Preise der Plätze: Mk..—,.—,.50,.50. Karten im Mannheimer Musikhaus, * P 7, I1 Tel. 2379 und soweit verfügbar, an— — Abendkasse. Friedrichs-Park. Sonntag, 8. Oktober, nachmittags—6 Uhr Konzert der Kapelle Petermann. Leitung: Kapellmeiſter L. Becker. Eintrittspreis 50 Pig. Kinder 20 Pfg., Militär 20 Pfg. Abonnenten frei. 4000 Jugendtheater ⸗Bernhardushof. Sonntag, den 3. Oktober, nachmittags 3½ Uhr Schneewittchen und die ſieben Zwerge. Wenee bei: L. Levy, U 1, 4 und A. 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