Wontag, 11. Dezember. — kur den emetn Dx. Seideaen, f den handelsteil: Pr. Adolf Shez für den änzeigenteil: Fritz Joos. Druck u. Derlag B 9l, G. m. b.., —— 877. 14— Geſchäftsttelle 218, 7569 Buchdrück⸗ 241 Pontſcheck⸗Ronto 2917—32—* 1 Abend⸗Ausgabe. heimer General⸗Anze Badiſche Neueſte Nachrichlen 1916.— Nr. 581. „Kolonetzeile 40 Pig., Rerl ame⸗ uß: Mittägblatt vorm. 8½ Uhr, Ar Anzeigen an beſtinumten K. ſelgenpreis; Die 7 50 Sbenbiat nachm. Uhr Stellen u Kusgabe wird keine Verantwortung übernommien, zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ax öpfg. Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbeſick Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —.——...........—.:hfm.(.———:—:7k—x7;mx;Tk—......tkx...—.:xktkv....—.—.. 9 Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptquartiet, 11. Dezember. Umtlich.) weſtlicher Rriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfelömarſchalls fronprinz * Kuprecht von Bayern Auf beiden Seiten der Somme hat ſich geſtern die Kumpftätigreit der Artillerie erheblich geſielgert. Auch an der Front nordweſilich Reims nahm von ags an das feindliche Jeuer zu. heeresſront des Deutſchen Aronprinzen Durch umfangreiche Sprengungen an der Bulte Dumes⸗ Mülcbompague) und bei Dauquois(Argonnen) zerſtörten wir kächtuche Teile der franzöſiſchen Stellung. 0 Auf dem Oſtufer der Maas wirkten unſere ſchweren eſchütze gegen Gräben und Batterlen des Jeindes. An der Verdunfront wurden durch Abwehrſeuer ind im Cuftkampf 7 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinz Zeopolò von bayern. Keine größeren Kampfhandlungen. Heeresſront des Seneraloberſten Erzherzog Joſel. 5 Rördlich des Tartarenpaſſes(in den Waldkarpathen), im ſſtritzaabſchnitt, nordöſtlich von Jakobeny, am Muncelul(m gyogebirge), auf beiden Seiten des Trotoſulpaſſes, grif⸗ ſn auc geſtern die Ruſſen wieder mit larken Kräſ⸗ en, aber ohne jeden Erſolg, an. Balkankriegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalſeldömarſchall v. Mackenſen Ein Vorſioß deutſcher Patrouillen nördlich des Smolrec achle 14 Geſangene und einen Minenwerfer ein. Die verſolgung der Armeen ſindel an einzelner elen Widerſiand Er wurde gebrochen. Die Bewegungen vollzlehen ſich krot ſtrömenden bens und aufgeweichtem Boden und aller Brückenzerſtö⸗ ungen in der beabſichtigten Weiſe. Wir machten hehrere lauſend Geſangene. Mazedoniſche Front. Der 10. Dezember ſtellt ſich als ein weiterer ſchwerer Giherſolg der Entenſe an einem Kampfiag dar, an n der Jeind ſehr erhebliche artilleriſliſche und auch Infanie⸗ Mkräfte angeſehl hal. Alle Angriſſe der Franzoſen und Serben zwiſchen Doh'⸗ — und Malovo ſcheiterten an der zähen Widerſtandskraft lſcher und bulgariſcher Truppen. Zusbeſondere tat ſich in den Kämpfen um die Höhen öſt⸗ von Paralovo das öſlerreichiſche Zufanterieregimenk Nr. 4⁵ *. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Eudendor ff. BVorwürts trot Wetter und Gunſt. Ssertin, 11. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro,) R Balachei dringen unſere Truppen rüſtig vor. un allgemeinen leiſtet der Gegner keinen Widerſtand mehr. Far die 9. Armee mußte noch ſtärkeren Widerſtand überwin⸗ ſen Unſere Kavallerſe erbeuteie mehrere mit Getrelde be⸗ e Waggons. Außerdem gelang es ihr, 800 Deutſche und Rüberrelcher, die von den Rumänen aus Bukareſt bei ihrer waßht mitgeſchleppt worden waren, zu befreien. Eger⸗ 4 mden wirb unſer Vormarſch in Rumänien durch die Witte⸗ 0 Mesverhältniſſe gehemmt. In den Bergen herrſcht Schnee⸗ PoczIm Tal gehen Regengüſſe nieder.⸗ Die Jalomita führt 7 Uachwafſer. Trotzdem geht es vorwürts. Die Rumänen, U 1ac vor bei Siliſtpia über die Donau gegangenen Bul⸗ (WTB. urückwichen, haben Kalaraſi in Brand geſteckt. n MSKeBenbür6 n übt de K rverSsgnei 4 Die im Tagesbericht vom 10, erwähnten ruſſiſchen An⸗ 0 zwiſchen Kirlibaba und Dorna Watra wurden zwar noch L fi ſtarten Krüſten vorgetragen, ſie blieben aber er⸗ ſn 8. Am 10, hatten die Ruſſen dann nördlich des Car⸗ 0, f05 und nördlich von Meſtecumeſi und beiderſeits des Txa⸗ s angegriſſen. Aher auch dieſen Vorſtößen blieb der W 14 verſagt. In der Dobrudſcha ſchrumpfte die Geſechts⸗ ganz zuſammen. ber; In R9 onlen handelte es ſich bei den im Tages⸗ richt vom 10. erwähnten ſtarken Gefechten um Ent⸗ Portgang der Uerkoigung in der Großen Walachei Wiederum mehrere tausend Gefangene. laſtungsangriffe, die hauptſächlich von Franzoſen ge⸗ führt wurden. Auch dieſe aber wurden abgewieſen. Am 10. Dezember wurden die Vorſtöße im Cernabogen wiederholt. Wiederum endeten ſie mit einer ſchweren Niederlage für die Truppen der Entente. Oeſtlich des Tahino⸗Sees kam es am 9. und 10. zu kleinen Vorſtößen gegen die bulgariſchen Stellungen. Aber auch ſie blieben ohne Ergebnis. An der italieniſchen Front war die Gefechtstätig⸗ keit in den letzten Tagen äußerſt gering. Im Gebirge herrſcht ſtarke Kälte, die bis zu 20 Grad aufſteigt. Auch die Lawinen⸗ gefahr hat ſich nicht verringert. Sonſt wurde an der ganzen Oſtfront nur nördlich des Na⸗ rowſees am 9. heftiges Artilleriefeuer beobachtet. Zu Infan⸗ terie⸗Angriffen kam es dort nicht. Im Weſten iſt im allgemeinen die Kampftätigkeit ab⸗ geflaut. In der Nacht vom 9. zum 10. und am Nachmittag des 10. lag auf unſeren Stellungen zu beiden Seiten der Anere und des St. Pierre⸗Baaſt⸗Waldes ſtarkes Artilleriefeuer. Auch hier kam es zu keinen Infanterieangriffen. Patrouillenunter⸗ nehmungen der Feinde, die außer bei Gueudecourt noch bei Le Sars ſtattfanden, mißglückten. Zu beiden Seiten der Maas lebte das Artilleriefeuer auf. In der Gegend von Ripond wurde am 10. von uns eine Mine entzündet und dabei viel Material zerſtört. Infolgedeſſen kam es dann hier zu lebhafter Artillerietätigkeit. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Dezbr. (Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ berichtet, daß die Truppen Mackenſens den Oherlaufdes Jalomita⸗ Fluſſes bereits überſchritten haben, ſodaß der Unter⸗ lauf des Fluſſes von den Rumänen kaum mehr zu verteidigen ſein dürfte. Ferner berichtet das Blatt, daß bald ein Rück⸗ zug der in der Nord⸗Dobrudſcha ſtehenden rumäni⸗ ſchen Kräfte erfolgen dürfte, da die dort befeſtigten Stellungen der Armee Sacharow Flankenbedrohungen über die Donau hinüber ausgeſetzt ſind, nachdem der rechte rumä⸗ niſche Flügel ſich bereits überden Sereth zurück⸗ zieht., c. Von der ſchweiz. Grenze, 11. Dez.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet aus Petersburg: Der Vormarſch der Sieger in Rumänien wird durch fort⸗ geſetzte Luftangriffe auf die rumäniſchen Städte unterſtützt. Die Berichterſtatter an der Moldaufront melden, der ſtarke Druck des Feindes richte ſich unmittel⸗ bar gegen die um Buzeu zu erreichen und mutmaßlich nach Jaſſy dürchzuſtoßen. e. Bon der ſchweiz. Grenze, 11.*3*(Priv.⸗Tel, z..) Wie aus Mailand berichtet wird, meldet der„Secolo“ Verteidigung der reſtlichen rumäniſchen Feſtungen Galaß, aus Peiersburg, die ruſſiſche Heeresverwaltung habe die 90 ni und Braila übernommen. hat der Feldgug Sarrails noch Iweck? e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Dez. (Pr.⸗Tel“, z..) Der Zürcher Tagesanzeiger ſchreibt; Dur den unerwarteten Verlauf des rumäniſchen S W 2 iſt die Aufgabe der Armee Sarrails no ausſichts⸗ loſer geworden als ſie ohnehin ſchon war und man darf wohl annehmen, daß die Zweckmäßigkeit der Fortſetzung des mazedoniſchen Reldeaſe⸗ im gegenwärtigen Meinungsaus⸗ Lauſch der Ententereglerungen eingehend erörtert wird. Be⸗ ſtimmte Beſchlüſſe dürften in dieſer Hinſicht efaßt werden, ſo⸗ bald die politiſchen und militäriſchen Reubildungen in Eng⸗ land und Frankreich geſichert ſind. Lloyd George kommt zu ſpät. m. Köln, 11. Dez.(Priv,⸗Tel) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Sofia: Zu Lloyd Georges Berufung ſc,eibt das Blatt „Mir“; Asquiths Rücktritt und Bonar Laws Abſdge ſind Ereigniſſe von großer Wichtigkeit. 3 t der engliſchen Geſchichte werden engliſche Parteiführer für unfähig erklärt, die Staatsgeſchäfte zu führen. England wollte Deutſchland zwingen, die angebliche deutſche Diktatur abzuſchafſen. Dieſe Diktatur führt es jetzt ſelbſt ein. Das beweiſt klar, wie ſchwer die Niederlagen der Rumünen und der verſchürfte U⸗Bootkrieg England ireffen. Beſonders be⸗ zeichnend ſei, daß die Diktatur nicht von außen oder von oben käme, ſondern aus dem Miniſterium ſelbſt. Der Preporetz ſagt, Lloyd George käme zuſpüt. Rumäniens Fall ſei gleichdedeutend mit dem Mißlingen der Saloniki⸗Expedi⸗ tion. Auch da ſei nichts mehr zu retten. Die Einnahme von Buhareſt. Aus dem Hauptquartier des Generalfeld⸗ marſchalls v. Rackenſen wird uns geſchrieben: Die ſchwere blutige Niederlage, die die rumäniſchen und ruſſiſchen Diviſionen in den erſten Dezembertagen im Rorden, Weſten und Süden von Bukareſt erlitten haben, hatte es den verbündeten Truppen ermöglicht, ſich auf Artillerieſchußweite um erſtenmal in an die Feſtung heranzuſchieben. Es ſollten der Zivilbevölke⸗ rung die Echregen eel Veschteteng—— Bevor daher die bereitgeſtellte Belagerungsartillerie den Feuer⸗Be⸗ fehl erhielt, fuhr ein deutſcher Generalſtabsoffizier als Par⸗ lamentär in die Stadt. Die rumäniſchen Generäle erklärten, die Stadt— könne daher als Feſtung nicht über⸗ geben werden. Auf die kategoriſche Aufforderung zur beding⸗ ungsloſen Räumung hatten ſie nur Ausflüchte. Es erging ſetzt Befehl, den Angriff gegen die Stadt E Am Vormittag des 6. Dezember traten die Vortruppen den Vormarſch an. Bei ihnen fand ſich Generalfeldmarſchall von Mackenſen ein.— Die Batterien ſtanden ſchußbereit. Auf dem Vorhang des Sprühregens. neten ſich ſchemenhaft die Umriſſe der fernen Feſtung ab. Kampfbereit wartete die Infanterie in den vorderen Linien auf den Angriffsbefehl. In 2 Kilometer SaEe lagen die Forts. Ihr Schweigen ließ den Schluß wahrſcheinlich erſcheinen, daß die rumäniſche Heeresleitung wirklich bereit war, die Hauptſtadt ohne weite⸗ ren Widerſtand auszuliefern. Die befohlene Erkundung ſollte das Rätſel löſen. Kavallerie ſetzte ſich in Bewegung. Die ihr ſolgenden Spitzen der Infanterie gaben der Artillerie durch weiße Leuchtkugeln kund, das Feuern vorerſt zu unterlaſſen. Raſch wurde der Befeſtigungsgürtel erreicht und geräumt gefunden. Ohne Aufenthalt ging es weiter der Stadt ent⸗ gegen. Aengſtlich drüngten ſich Flüchtlinge, die hier in großen Scharen lagerten, an den einziehenden Truppen vor, bei. Man hatte ihnen erzählt, daß ie gemartert und getötet würden, und ſie damit von der Rückkehr in ihr Heimatdorf abgeſchreckt. Dankbar leuchteten die Geſichter auf, als man ſie beruhigte. Vor den erſten Gebäuden meldete ſich ein rumä⸗ niſcher Soldat mit Gewehr und voller Bewaffnung und wies den Weg in die Stadt. Ein berittener Cendarm bot ſich gleich⸗ falls als Begleiter an, Ehrſurchtsvoll flogen die Mützen von den Köpfen und man wetteiferte, als Führer zu dienen. In einer der Haupiſtraßen, der Galeg Viktoria, bot ſich ein endes Bilb. Hier flutete das Leben wie im Frie⸗ den. Die Bürgerſteige waren gedrängt voll. Damen gingen mit jhren Kindern ſpazieren. Die⸗Männer eilten ihren Ge⸗ ſchäften nach. Müßiggänger trugen ihre neueſten Kleider zur Schau. Als die deutſchen Uniformen ſo 5 unerwartet in dem Alltagsbild auftauchten, fuhr es wie ein fäher Blitz durch die Maſſen. Das Leben und Treiben erſtarrte einen Augenblick, es war wie gebannt durch das neue militäriſche Bild, aber ge⸗ mohnt„auich die jähe Wirklichkeit des Krieges als Schauſpiel der Straße von der leichten Seite zu nehmen, fand es raſch ſeine Form wieder. Man ſtand, grüßte, gaffte und ging ſeines Weges weiter. Einzelne rumäniſche Offiziere, Soldaten, Gendarmen, die ſich in Uniform allenthalben noch herumtrieben, genoſſen aus wei⸗ terem Hintergrund den Szenenwechſel mit harmloſer Neu⸗ gierde, wo ſie nicht ausweichen konnten, erwieſen ſie achtungs⸗ noll militäriſche Ehrenbezeugung, Die mit Waren in reicher Fülle beladenen Läden ſtanden oſfen, ihre Beſitzer hielten Aus⸗ ſchau nach den neuen Kunden, Die Kaffees und Reſtaurants waren mit Menſchen gedrängt voll, und die Schachſnielen lie⸗ gen ſich für einen Augenblick aus ihrem Gedankenkreis auf ſtören. Hurch das Straßengewühl bahnten ſich überfüllte elel⸗ triſche Wagen und Pferdebahnen den Weg. Elegante Caleſchen mit ruſſiſchen Kuiſchern und fülberbehangenen Arabern fuhren vornehine Damen mit ihren Töchtern vorüber, ſie ließen, wie auch die vornehmen Privat⸗Automobile, kurz anhalten, um ſich durch das Lorgnon die neuen Gäſte anzuſehen. Wie ein Flugfeuer hatte ſich die Nachricht von dem Ein⸗ zug der Deutſchen verbreitet, und es war bald bekannt, daß ſich der Generalfeldmarſchall ſelbſt unter ihnen befand, Von allen Seiten ſtrömten die Deutſchen und Oeſterreicher vorbei, die wenige Stunden zuvor, morcens 6 Uhr, ale die feindlichen Truppen die Stadi verlaſſen hatten, aus den Ge ängniſſen und Zuchthäuſern, in denen man ſie interniert hatte, heraus elaſſen worden waren. Sie drängten herbei, und als die erſte deutſche Kompagnie blumengeſchmückt den Plah vor dem Poſtgebäude erreichte, brach ein unbeſchreiblicher Jübel aue,—„SHeib ge⸗ grüßt, Ihr Deutſchen“—„Hoch die Deutſchen!—.Hach der Feibdmarſchall von Mackenſen!“—„Gott grüß Euch!“— „Dan den Deutſchen!“— rief es aus der Menge— die Wogen der Begeiſterung pflanzten ſich durch die Straßen—— und ein Blumenregen fiel nieder. Da man rinzsum nur deutſch ſpre⸗ chen hörte, glaubte man ſich in den Feſtjubel einer deutſchen Stadt verſetzt. Zweifellos haben ſich an ibm vorwiegend Deutſche und Angehörige der verhündeten Staaten beteiligt. Die Rumänen hielten ſich in gedrückter und gleichgüſtiger Stimmung zur Seſte, Oie 04 05 Stimmung hat aber ſchließ⸗ lich die wetterwendiſche Stadt, die ſich ſo leicht ſedem Eindruck hingibt, in allen ihren Teilen erfaßt. Wer am Abend der Be⸗ ſetzung die feindliche Hauptſtadt verlieh, dem kam beim An⸗ blick der erſchütternden Kriegsbilder, die die vom Blute der Rumünen getränkten Schlachtfelder bieten, beim Anblick der armſeligen Dörfer unmuttelbar voll zum Bewußtſein, in wel⸗ chem Maße das rumäniſche Landvolk bisher die Laſt und die Opſer des Krieges allein getragen hat.— Die Hauptſtadt aber, die dies Elend verſchuldete, hat bis heute gewiſſenlos in den Tag hineingelebt und an dem Krieg nichts als ihr ſpieleriſches Vergnügen gehabt. 2. Seite. Maunheimer Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 11. Dezember 1016. Zwiſchen Craiopa und Vulareſt. Von unſerm zum ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz entſandten Sonderberichterſtatter. 30. Nov. Nach fünftägiger anſtrengender Fahrt iſt unſer Kriegs⸗ preſſequartier im Hauptquartier der vom Szurduk⸗Paß her vordringenden Gruppe der Armee Falkenhayn eingetroffen. Eine Fülle neuer Nachrichten, von denen wiy unterwegs nur gerüchtweiſe gehört hatten, erwartete uns hier; zunächſt die, daß nur wenige Kilometer ſüdlich von meinem augenblicklichen Aufenthaltsort die erſten Türken der Armee Mackenſen ſtehen, und daß die Verbindung zwiſchen beiden Armeen zu einer ge⸗ ſchloſſenen Schlachtreihe ſeit mehreren Tagen ſo gut wie voll⸗ zogen iſt, weiterhin die der Bahnverbindung mit Hermann⸗ ſtadt wegen beſonders erfreuliche Kunde von der Oeffnung des Roten Turm⸗Paſſes, aus der nun ein neuer Strom unſerer Truppen ſich nach Rumänien hinein ergießt. Piteſti am Ar⸗ geſu iſt hier bereits in unſerer Hand. Geſtern iſt auch das bon den Regimentern ſeiner Friedensgarniſon zäh vertei⸗ digte Campolung gefallen—, alſo auch am Törzburger Paß wird es Luft. Der Stab, deſſen Gaſt ich gegenwärtig bin, war für uns beinahe nicht einzuholen, ſo ſchnell geht es vorwärts im Sieges⸗ lauf auf Bukareſt. Craiova war uns als ſein Sitz bezeichnet worden, als wir den Stab der Armee Falkenhayn verließen, aber wir erreichten ihn weder dort, noch in Caraculu, 50 lun weiter öſtlich, ſondern erſt jenſeits des Alt. Dabei waren wir unterwegs, um Zeuge der ſchweren Kämpfe um den Uebergang über den Alt zu ſein, die erwartet wurden, da der Fluß eine ſtarke natürliche Verteidigungsſtellung nach Weſten hin dar⸗ ſtellt. Die rumäniſche Armee iſt und bleibt in ſchnellem Rück⸗ zug. Die Bewhner von Craiova und ebenſo die gefangenen rumäniſchen Offiziere ſagen, man wolle Bukareſt nicht kaput geſchoſſen haben und außerdem drängten die Ruſſen, denen an Land und Landeshauptſtadt garnichts, ſehr viel aber an der Verfügung über möglichſt beträchtliche Reſte des rumäniſchen Heeres gelegen ſei, ſchon ſeit mehr als 14 Tagen auf Rückzug bis hinter den Sereth. Wie es um den inneren Halt der Armee ſeit dem Tage vom Targujiu ſteht, erſieht man am beſten daraus, daß es geſtern einer Schwadron Paſewalker Küraſſiere gelungen iſt, 15 km nordöſtlich von Reſiori de Vede, 1200 Rumänen ge⸗ fangen zu nehmen. Es war dieſelbe Schwadron, die vorige Woche unter ihrem Rittmeiſter von Borcke zuerſt in Craivoa eingeritten iſt. Zu unſerer Kriegsbeute gehören als beſonders erwünſcht vor allem eine Menge Eiſenbahnwagen und Lokomotiven, ferner Benzin und namentlich viel Getreide. Auf dem Wege hierher ſieht man überall im Gelände ungeheuere Stapel von Stroh. Sie ſind bis über 100 in lang, 10 iu breit und 10 m hoch. Die zugehörigen Körner lagern in den Dörfern. Aen⸗ liches gilt von der Maisernte. Was zur Ernährung der Armee gehört, iſt hier in Hülle und Fülle vorhanden; immer wieder klagen unſere Leute, wie ſchade es ſei, daß ſie von ihrem Ueber⸗ fluß nichts nach Hauſe ſchicken könnten. Die Bevölkerung nimmt uns, auch in den Städten, im ollgemeinen freundlich auf. Die Bewohner Craiovas, einer Stadt bojariſcher Milli⸗ onäre, behaupten, ſo weit wir mit ihnen in Berührung kom⸗ men, merkwürdigerweiſe durchweg, Marghilomanen zu ſein. Sie ſchimpfen auf Bratianu, die Joneskus, den König weniger auf die Filipesous und geben immer wieder ihrer Hoffnung Ausdruck, uns möglichſt bald in Bukareſt einziehen zu ſehen, ſchon damit man wieder Verbindung mit der Stadt habe und Ware, namentlich Tabak, von dort beziehen könne. Der König war kurz vor dem Fall der Stadt in Eraiova und hat dort feierlich erklärt, es ſei völlig ausgeſchloſſen, daß je ein deutſcher Soldat Craioda betrete, die Bevölkerung könne in dieſem Punkt völlig beruhigt ſein. Bald nachdem der König wieder abgereiſt war, erging die Kundgebung eines Ausſchuſſes angeſehener Bürger, der die Bevölkerung ebenfall⸗ aufforderte, ſich nicht zu beunruhigen, aber nicht etwa, weil wir nie in die Stadt kommen würden, ſondern da unſer Ein⸗ ug in Bälde bevorſtehe! Denn wir ſeien ein ziviliſierter Feind, von dem unnötige Härte nicht zu erwarten ſei. So möge man Unbeſonnenheiten vermeiden. Der Anſchlag klebt noch an den Straßenecken. Er ſteht in erfreulichen Gegenſatz zu dem in der Armee geübten Verfahren, uns als blutgterige Mordbrenner hinzuſtellen.(Kb.) Das Keiterſtück der Paſewalker. Die Beute der bereits erwähnten Schwadron des Küraſ⸗ ſierregiments Königin, die dieſe bei Ciurari, nordöſtlich Reſiori de Vede gemacht hat, beträgt im 8 en 1200 Mann, einige 20 Offiziere, 3 Stabsoffiziere, 3 939—— 10 Ge⸗ ſchütze, 1 Munitionskolonne, zahlreicher Troß mit den ent⸗ ſprechenden Zugöchſen, durchweg vorzüglichen Tieren, kurz, wenn man alles ſo bunt—— beieinander ſieht, eine ganze militäriſche Hagenbeckkarawane. Die Schwadron ſuchte nach verſprengten Feinden und erhielt dabei mehrfach Feuer von einem Gegner, der ſtets bald wieder verſchwand. Schließ⸗ lich wurde ermittelt, daß die gegneriſche Truppe, deren Stärke noch nicht feſtſtand, in dem genannten Ort zu finden ſei. Obgleich die Schwadron nicht vollzählig zur Stelle war und augenblicklich nur 75 Karaabiner zählte, beſchloß ihr Führer anzugreifen, ließ gegen das Dorf von verſchiedenen Seiten her 3 Schützenzüge vorgehen und gleichzeitig das eine Ge⸗ ſchütz und das hineinfunken. Die Hecman ſche rtillerie und die Maſchinengewehre antworteten. Darauf er⸗ tönten im Dorf Hornſignale, und gleich darauf erſchien ein Parlamentär mit der weißen Plogge. Die Waffenſtreckung wurde angenommen und ſofort vollzogen. Erſt, als der Transport abgebaut wurde, kam den feindlichen Offizieren halbwegs zur Kenntnis, wie ſchwach die Truppe war, der ſie ſich ergeben hatten. Sie erzählten, daß ſie ſeit 14 Tagen voll⸗ kommen außer Führung mit ihrem Kommando ſeien. Die Be⸗ wohner des Dorfes hattn ihnen die Nachricht gebracht, daß ſie ringsum von ſtarken feindlichen Truppen umſtellt ſeien.(Kb.) Adolf Zimmermann, Kriegsberichterſtatter. * Urbertreibungen. m. Köln, 11. Dez.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Einer däniſchen Blättermel⸗ dung zufolge ſtellte Deutſchland plötzlich in der vergangenen Woche die Einfuhr von Schweinefleiſch aus Dänemark ein. Die däniſchen Lieferanten erhoben gegen Maßnahme, die ohne vorbereitende Maßnahme erfolgt ſei, Einſpruch. Schließlich kam eine Einigung zuſtande, daß Deutſchland für den Reſt der Woche noch friſches Schweinefleiſch abnahm, für die Zukunft jedoch nur geſalzenes zen will. In däniſchen Schlächtereikreiſen nimmt man an, daß die in Rumänien gemachte Beute nun Deutſch⸗ land erlaube, auf die däniſche Einfuhr zu ver⸗ 5 chweinefleiſch einfüh⸗ zichten. Extrabladet bemerkt dazu, dieſe Nachricht müſſe in England Aufſehen erregen, wo man zurzeit eifrig beſchäftigt ſei, ſogar unter Nichtbeachtung der internationalen Rechte der neutralen Staaten die Blockadepolitik anzuziehen, um Zufuhren nach Deutſchland zu verhindern. Die Kölniſche Zeitung bemerkt hierzu: Wir müſſen die Verantwortung für die Richtigkeit der Nachricht der däni⸗ ſchen Quelle überlaſſen. Ebenſo können wir uns die Ver⸗ mutung, daß die rumäniſche Beute ſich ſchon in dieſer Weiſe bei der Verſorgung Deutſchlands bemerkbar mache, nicht ohne weiteres zu eigen machen. Vor dem Krieg führte das Land mehr Tiere ein, als es ausführte, und die Zahlen ſeiner Rin⸗ der und Schweine ſind im Verhältnis zu den deutſchen Zah⸗ len gering. Nur in Hammeln war ein ſtattlicher Beſtand zu verzeichnen. Nachdem durch die Eroberung in der Walachei nicht un⸗ erhebliche Gerſtenvorräte in unſere Hände gefallen, iſt auch hier und da ſchon die Meinung aufgetaucht, daß eine Herab⸗ ſetzung der Brauereikontingente nicht nötig ſei, da der unzu⸗ reichende heimiſche Beſtand an Braugerſte durch die beſchlag⸗ nahmte rumäniſchen Vorräte ergänzt werden könnte. Im Bundesrat rechnet man indes, wie die Kölniſche Zeitung er⸗ fährt, nur mit den heimiſchen Vorräten als einen ſicheren Fak⸗ tor und wird ſich demgemäß binnen kurzem, jedenfalls noch vor Weihnachten, für eine Herabſetzung ausſprechen, wobei jedoch die ſüddeutſchen Brauereien eine höhere Berechtigungs⸗ ziffer als die norddeutſchen erhalten ſollen. Günſtigenfalls könnte eine Million Tonnen Gerſte aus Rumänien zur Aus⸗ fuhr gelangen. Deutſchland allein aber brauchte jährlich in Friedenszeit dreieinhalb Million Tonnen Einfuhr an Brau⸗ und Futtergerſte. Für Brauerreizwecke rechnet man alſo hier nicht mit der rumäniſchen Gerſte, wohl aber für Futterzwecke und namentlich zur Streckung unſeres Brotgetreides, da die Streckung mit Kartoffeln bekanntlich am 1. Januar aufhören ſoll.— Die Kriſe in Griechenland Ein angebliches Anerbieten des Königs. Athen, 11. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Aus griechiſcher Quelle verlautet, der Kö⸗ nig habe angeboten, drei Regimenter aus Theſſalien zurück⸗ zuziehen und die Bewachung des Kanals von Korinth und der Brücke von Chalkis franzöſiſchen Torpedojägern anvertrauen zu wollen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Dezbr. (Priv.⸗Tel. z..) Wie der„Matin“ aus Athen berichtet, ſind in der griechiſchen Hauptſtadt Kriegsgerichte eingeſetzt worden, welche Haftbefehle gegen ſämtliche Venifeliſten erlaſſen, darunter auch gegen Veniſelos ſelbſt und gegen Mitglieder der Regierung in Saloniki. Politiſche Gärung in Jlalien? c. Von der Grenze, 11. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Wie die Neuen Zürcher Nachrichten aus gut unterrichteter Quelle erfahren, ſind die umlaufenden Ge⸗ rüchte von einer in Italien herrſchenden politiſchen Gärung wohl begründet. In Padua und in der Romania haben ſchwere Revolten ſtattgefunden, die durch Militär⸗ gewalt unterdrückt werden mußten. Von den Sol⸗ daten, die ſich weigerten, auf die Menge zu feuern, wurden gegen 100 Mann ſtandrechtlich erſchoſſen. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 11. Dez.(WB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Generalſiabsbericht vom 10. Dezember: Kein wichtiges Ereignis an den Fronten. Ree belgiſche Frage. Der hohe ſtrategiſche Wert von Zeebrügge. Die Frage, warum Zeebrügge und Oſtende nicht einfach durch ein Landungsmanöver genommen würden, ſei ſo un⸗ klug, ſchreibt H. C. Ferraby im„Daily Expreß“ vom 2. De⸗ ember, daß ſie nicht beantwortet zu werden brauche, aber die Zerſtörung von Zeehrügge verdiene ſchon eher erörtert zu werden. Dreimal hätten Beſchießungen von der See aus ſtattgefunden, eine Wiederholung aber ſei durch die groß⸗ kalibrigen Geſchütze, welche die Deutſchen nach der erſten Be⸗ ſchießung eingebaut hätten, jetzt wenig ausſichtsvoll. Immer⸗ 18 könne eine Beſchießung nur Zweck haben, wenn ſie als Vorbereitung für einen Landungsangriff diene, man habe dies vor Gallipoli geſehen. Ein Luftangriff würde ſchon eher Erfolg verſprechen, wenn aber auch Tagesangriffe mit Flug⸗ zeugen mehr Nutzen hätten als die nächtlichen deutſchen Zep⸗ 8 ſo ſei doch andererſeits die Möglichkeit, durch ombenabwurf zu wirken, noch nicht groß genug. Auf alle Fälle ſei auch dieſe Frage nicht leicht zu löſen. Zeebrügge werde zwar nie die Sicherheit der engliſchen Küſte bedrohen, ſei aber ein empfindlicher Dorn im britiſchen Fleiſch, ſolange die deutſchen Heere im Beſitz der belgiſchen Küſte ſeien. Ri feindlich en Heeresberichte. Die franzöſiſchen Gerichte. Paris, 11. Dez.(WTöB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 10. i0en nachmittags: Ein auf einen —— iſchen Graben ſüdlich vom Paß St. Marie wurde abgeſchlagen. on der übrigen Front iſt nichts zu melden. Flugweſen. In der Nacht zum 10. Dezember 981 eine Gruppe 5 Flie er gahlreiche Geſchoſſe auf Bahnhöfe und militäriſche Gebäude in Matigny, Ham und Mont⸗en⸗Chauſſee. Paris, 11. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 10. Degember abends: Am Südoſtrande des Hügels von Lemes⸗ nil ließen die Deutſchen zwei Minen ſpringen. Uen den Beſitz der Trichter entſpann ſich ein Kampf; ſie blieben in unſerem Beſitz. Auf der übrigen Front das 109 Belgiſcher Bericht. An verſchiedenen belgiſchen Front⸗ 8 war die Tätigkeit der Artillerie ziemlich ſtark, beſonders in er Richtung auf Dixmuiden und Steenſtraate. Der engliſche Bericht. London, 11. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 10. Dezember.achmittags: Als Vergeltung für feindliches Artilleriefeuer auf die hinter unſerer Front nördlich der Ancre lie⸗ genden Gebiete beſchoſſen wir verſchiedene Punkte hinter der feind⸗ lichen Linie heftig. Feindliche Artillexietätigkeit ſüdlich der Ancre. Während der letzten 24 Stunden beiderſeils ſtarke Tätigkeit der Schützengrabenmörſer und Artillerie in allen Teilen der Abſchnitte von Ppern, Loos und Hulluch. — 8 0. —**— Der italieniſche Bericht Rom, 11. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Berigt, Ge⸗ 10. Dezember: Die Artillerietätigkeit, die in den Abſchnitten Part birges durch ſtarke Schneefälle behindert war, war geſtern. rn im Gebiet von Görz und auf dem Karſt. C Der U⸗Bootlrieg. Amſterdam, 1I. Dez.(WTB. Nichtamtl) elcm e⸗ dung: Der Dampfer„Forth“ iſt geſunken.— Aus San⸗ bon wird gemeldet, daß der britiſche Dampfer„Br— i itän nia“ durch ein U⸗Boot verſenkt wurde. Der— wurde gefangen. 23 Mann der Beſatzung wurden gel 15 werden vermißt. 3 Bern, 11. Dez.(WT B. Nichtemtlich.) Das„Schande Paris“ meldet: Die franzöſiſche Goelette„Indiana“ w verſenkt. Die Beſatzung iſt gerettet. Englands Frachtraumnot. JBerlin, 11. Dez.(Von unſerem Berliner Püue In den letzten Tagen ſind zwei für England beſtimider Dampfer von uns aufgebracht worden. Der eine iſt „Leoparde“ und war ein braſilianiſches Schiff, das 370 Rotterdam nach Hull beſtimmt war. Es fuhr zu einem 110 von 50 Shilling für die Tonne, während ſonſt nur 5 Sh E bezahlt wurde. Das Schiff war nur 900 Tonnen gro 14810 iſt immerhin charakteriſtiſch, daß ein ſo verhälknismihe kleiner Dampfer aus Braſilien herbeigeholt wird, um die Engländern Ware zuzuführen. Das beweiſt, wie ho ſein Frachtraumnot inzwiſchen in England geſtiegen ſoie muß. Der zweite von uns beſchlagnahmte Dampfer war und „Kalifornia“. Sie hatte Lebensmittel, Seide, Wolle der Zwirn an Bord. Die Lebensmittel wurden ſofort Front zugeführt. Amerikaniſche Friedensbeſtrebungen. 5 Newyork, 11. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Meldun 100 Reuterſchen Bureaus. Generalſtaatsanwalt Datis er rie⸗ in einer Rede beim Eſſen der Pennſylvaniſchen Society, 8 nblid densvorſchläge würden im gegenwärtigen Auge er⸗ nicht nur eine Grobheit, ſondern auch eine Unv nb⸗ ſchämtheit ſein. Keine Nation habe das Recht, Gru die lagen zu diktieren, auf Grund deren die Kriegführendol an, Streitigkeiten zu ſchlichten hätten. Der Friedensp E1 der imgegenwärtigen Augenblickvorgebre würde, würde keine gute Wirkung haben. has vaterländiſche Hilfsdienſigeſet. ie Baterländiſcher Hilfsdienſt und Kleinhandel. Ueber el bedeutſamen Aufgaben, die auch dem Khein9an chen durch Annahme des Geſetzes über den Vaterländiſchn, Hilfsdienſt erwachſen, äußern ſich in einer gemeinſamen erbe⸗ gabe an das Kriegsamt der Bund der Handels⸗ und Gew der treibenden der Verband deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſee, der Verband deutſcher Filialbetriebe e.., Sitz Berlin, 8 ins⸗ Verband Berliner Spezialgeſchäfte. Es handelt ſich hiero ſſchen beſondere um Organiſierung der in den Betrieben des deuc chö⸗ Kleinhandels freiwerdender Kräfte, um Vorſorge gegen* digung der durch das Geſetz unmittelbar oder mittelbar ung Schließung veranlaßten Betriebe und um die Auſrechterhag chen der Verſorgung der Bevölkerung mit den Waren des täg Bedarfs. Da keine Geſamtorganiſation des deutſchen net, ſo haben ſich die genannten Verbände, in denen die triebsformen des deutſchen Kleinhandels ihre Vertehen finden, zu einem Arbeitsausſchuß zuſammengeſchloſſen ungſein⸗ Kriegsamt zur Verfügung geſtellt. Weitern geeigneten eben. handelsorganiſationen iſt die Möglichkeit des Beitritts geh bmer Auch ſoll in den Fragen, an denen Arbeitgeber u. Arbeitne 0 ert aus den Kreiſen des Kleinhandels in gleicher Weiſe inter ehn⸗ ſind, mit den Intereſſenvertretungen der kaufmänniſchen geſtellten auf paritätiſcher Grundlage verhandelt werden. ah Eiſenbahner und vaterländiſcher Hilfsdienſt. Eine Angen, Staatsarbeiterverbände, u. a. der Verband deutſcher 4 bahnhandwerker und aarbeiter(Sitz Berlin) unb die Staüce⸗ arbeiterverbände des Elberſelder Reichskartells mit ſamtmitgliederzahl von 250 000, wandten ſich in einer dr An⸗ den Eingabe an den Reichskanzler, worin eine ſinngemäße den wendung der§§ 11, Abfatz 2 und 12 des Geſetzes übechen vaterländiſchen Hilfsdienſt auf die Arbeiter der ſtaa 6 9 Verkehrsanſtalten gefordert wird. Die Beſtimmung des der Abſatz 3, wonach als„wichtiger Grund“ zum W itebe⸗ Arbeitsſtelle eine„angemeſſene Verbeſſerung der Arbe atsbe⸗ dingungen“ gilt, ſoll in die Arbeitsordnungen der Sta Als triebe für die Dauer des Krieges aufgenommen werden ung⸗ Erſatz der für die Privatarbeiter vorgeſehenen Schlich für ſtellen werden für größere Verwaltungsbezirke, 3. Eiſenbahndirektionen, Hauptauſchüſſe vorgeſchlagen. de⸗ Hauptausſchüſſe(Direktionsausſchüſſe) ſollen innerho⸗ Rahmens der Staatsbetriebe ſtehen und ſich aus je zwe und tretern der betreffenden Verwaltung, zwei Arbeiterſen er⸗ einem vom Kriegsamt bezw. von den Kriegsminiſterie nannten Offizier zuſammenſetzen. or der Die Mobilmachung der Univerſitäten. Der Prorelt f da⸗ Univerſität Jena fordert durch Anſchlag und Hinweis dugtere Kriegsdienſthilfsgeſetz alle Aſſiſtenten und üblen, Studenten der Phyſik und Chemie auf, die ſich geeignet f Auf⸗ als Vorarbeiter, Werkmeiſter, Betriebsleiter und ähnl cun ſichtsperſonen in kriegswirtſchaftlichen Betrieben in An erbalb und Beaufſichtigung die Arbeiter zu unterſtützen, ſich inn elden. drei Tagen bei Dozenten und Inſtitutsvorſtehern zu tändige Die Meldungen werden von der Univerſitat an die auſ Stellen weitergegeben. in Der deutſche Verband akademiſcher Scnuenpereine nen ſeiner Eingabe an den Reichstag ausgeſührt, vaß die Vatet⸗ tinnen ſich häufig nicht klar darüber ſeien, ob ſie den, hrem land einen größeren Dienſt dadurch erweiſen, vaß ſie fur den Studium fortfahren oder dieſes untetbrechen und ſich uch füt Hilfsdienſt zur Verfügung ſtellen ſollten. Wenn nicht a 2 Philologinnen oder Medizinerinnen keine beſondere ntinnen gung zum Hilfsdienſt vorliegt, ſo iſt doch für die Stude en, der techn. Hochſchulen, Architektinnen und Ingenieurinn ein ner für Studentinnen der Mathematik, Pyyſik und Ch 1 relches Arbeitsfeld in den techniſchen Büros der Fabahrilen Zeichnerinnen und Konſtrukteurinnen gegeben. Die Arbebör⸗ brauchen, um den ſteigenden Anforderungen der ihr de zu genügen, ſolche Hilfskräfte: jede Studentin, die kurzel Studium die Handfertigkeit geübt hat, iſt ſeloſt nacdie Zel Studienzeit in der Lage, dieſe Stellen auszufüllen⸗ 25 des Hilfsdienſtes wird ihnen, ebenſo wie die männlich gerech legen, vorausſichtlich als Seun Ausbildungszeit anſeiſte net werden. Dieſer Hilfsdienſt ſoll nicht aprenremenduh⸗ werden, ſondern es finden die üblichen Lohnſätze Auwen Klein, Ler handels beſteht, die ſich zur Durchführung dieſer Aufgaben 29 0 — —— Kag, den 11. Dezember 1916. Mannheimer General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Aachrichten.(Abend⸗Ausgebe) Nus Stadt und Cand. Mit dem 0 ausgezeichnet MWeeiwebe! der Reſ. Otto Aron, Sohn des Kaufmanns Mä Beethovenſtr. 5, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Aal ezeichnete wurde auch zum Offizierſtellvertreter befördert. Gleißner, Sohn der Wwe. Joh. Gleißner, Käfertal. ann Voigt, Ingenieur bei der Firma Heinrich Lanz, Bobadende Tapferkeit vor dem Feinde. Der Ausgezeichneke . 2 des Herrn Direktors H. Voigt, wohnhaft Rheinvillen⸗ ueketier Albert Wagner, Sohn des Schuhmachermeiſters Rein, Pflügersgrundſtraße 81, wegen Tapferkeit vor dem * ds Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Vizefeldwebel ktäbrer Heinrich Braun von Heidelberg, Lt. Alfred Ca⸗ 9 Inf.⸗Regt. 170 von Lahr und Hauptmann d. L. Oberamts⸗ des in Achern. vr 6 Sonſtige Auszeichnungen. 10 ſatz⸗Reſerviſten Otto Roth wurde die Vadiſche ſilberne uſtmedaille verliehen. IriſolfBier Karl Neuſe, Kaufmann in Mannheim und rg ſtraße 28 wohnhaft, wurde mit der Fürſtlich Schwarzburg⸗ kbfener Tapferkeits⸗Medaille ausgezeichnet. Grotz 8 998883 13 dem Leutnant und 05 rer Ernſt Künzel, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, für Kagende Leiſtungen das Chrenkreuz. S die Stadtgemeinde als weihnachtsmann. — Stadtgemeinde Köln, die auch 9* in der Lebensmittel⸗ Mung ihrer Einwohner Vorbildliches leiſtet, wird das kom⸗ eſt benutzen. um in der Rolle des Weihnachtsmannes zu char Freilich iſt der Sack, der über die glücklichen Kölner Hiie ttet werden ſoll, nicht allzu reichlich gefüllt, aber man merkt Liebe. Dr Oberbürgermeiſter hat in der A Ueberſchrift„Städtiſcher Weihnachtsverkauf“ kanntmachung erlaſſen, in welcher der Verkauf folgender Plabedekündigt wird: Tafeläpfel, Printen, Puddingpulver, ten Kleinverkaufsſtellen gegen Abgabe von beſtimmten HMarken des jetzigen Brotbuchs entſprechend der Kopfzahl der ken zur Ausgabe und ſind in ſolchen Mengen vorhanden, daß eun die ihm zuſtehende Mengen erhalten kann. Dieſe Er⸗ i wird mit beſonderer Genugtuung begrüßt werden, denn W. der ſchönſte und umfangreichſte Berechtigungsſchein, wenn 0 are vorhanden iſt. Die Preiſe für die von der Stadt ange⸗ Varen ſind verhältnismäßig niedrig zu nennen. Die Göſten 45 Pfg. das Pfund. Außerdem werden durch die ſtädti⸗ 1 bändler Waliſer Kanada⸗Reinetten zum Preiſe von aller⸗ Prark pro Pfund abgegeben. Mit dem Vertauf der ſtädti⸗ Uukinten, die bei beſtimmten Konditoren zum Preiſe von 75 0 br nnen. Die Stadtverwaltung hat aver für die Bürger⸗ Seg eine andere Ueberraſchung in petto. Sie wird ihr 0 ſiötonachtspraten ohne Fleiſchmarken verſchaffen. Zu dieſem 0 d ziemlich umfangreiche Wildbeſtände angeſammelt wor⸗ he im Wege der Verloſung verteilt werden ſollen. An dieſer ng kann jeder Inhaber eines Brotbuches teilnehmen. Eine 918 nach der Kopfzahl der Familien war nicht möglich, weil .De Vorräte doch nicht reichten. Der Stadt ſtehen für die tsverloſung zur Verfügung: 1200 Haſen(Preis.50 M. pro mmit Fell), 900 Gänſe, 2000 Maſtkaninchen und 5500 Schnee⸗ — Glückliches Köln! verhalten bei Fliegerangriffen. Pri ine Fälle von Gasvergiftungen bei Frieger⸗ W1 fen haben Zweifel hervorgerufen, ob es ſich entſprechend üchederholt bekannt gegebenen Berhaltungsmaßregeln auch Un empfehle, bei Kil erangriffen die Gebäude und vor e Keller aufzuſuchen, oder ob nicht etwa ein Aufenthalt im Manſusiehen ei. Dieſe Zweifel ſind nicht begründet. So⸗ it gerechnet werden muß, daß feindliche Flieger wie bisher Uun Bemben mit Sprengwirkung abwerfen, bieten noch immer Splitter geſchützten Innenräumlichkeiten, vor allem die n den wirkſamſten Schutz. Die alten allgemein bekannten Vin bleiben daher in voller Kraft. Es empfiehlt ſich da eben KcAler Rube und Beſonnenheit au Ach entfernte Möglichkeit rdung durch Gasbomben ins Auge zu faſſen. Es ſeien en 9 Anhaltspunkte für ein zweckmäßiges Verhalten gegeben: or bchewöhnli e Sprengbomben mit lautem Knall platzen, ſind kRihen an ihrem ſchwachen Knall kenntlich; ſie werden daher Blündgänger gehalten. Ihre Gaſe giehen mit dem Wind er dien. durch ihre Schwere nach unten, beiſpielsweiſe in vachem Knall im Freien platzt, ſo entferne man ſich alsbald o Pfund zu haben ſind, wird bereits in den nächſten enpulver und Apfelſinen. Dieſe Sachen gelangen in den in der Windrichtung liegen. Wenn daher eine Bombe E Nähe der Einſchlagſtellen gegen den Wind oder ſeitlich aus[auf einen ſchon im Gang befindlichen Straßenbahnwagen aufſpringen. 3. Seite. dem Wind und räume die nahegelegenen Keller. Gebäulichkeiten und Keller, in denen Bomben mit ſchwachem Knall platzen, werden am beſten—9 verlaſſen; man begibt ſich ins Freie oder minde⸗ ſtens in höher gelegene Räume. In jedem Falle ſoll man im Gaſe nicht eilig laufen; man halte darin möllichſt den Atem an und reſſe N Tuch vor Mund und Naſe. Da die Einſchlage⸗ ſtellen, auch Sprengſtücke, noch tagelang Gas ausſtrömen, ſo betrete man ihre Umgebung erſt, wenn Sachverſtändige die Gefahr für be⸗ Riag erklärt haben. Die ru ähr und beſonnene Beachtung dieſer egeln kenn die etwaige Gefährdung durch Gasbomben auf ein Mindeſtmaß herabdrücken. Amtliche Perſonalnachrſchten. Die Generaldirektion der Stgatseiſenbahnen hat unterm 14. November ds. Is. den Eiſen⸗ bahnſekretär Wilhelm Ihrig in Heidelberg nach Schlierbach⸗ Ziegelhauſen verſetzt.— Die Generaldirektion der Staatseiſen. bahnen hat unterm 6. Dezember ds. Is. die Eiſenbahngehilfin Thereſia Gmeiner in Freiburg etatmäßig angeſtellt. . Weihnachtsgaben für unſere Truppen im Felde. Um Un⸗ gleichheiten in der Verteilung der Weihnachtsgaben bei den Truppen borzubeugen, werden auf Anordnung des Kriegsminiſteriums in dieſem Jahr alle Heeresteile, unbekümmert um die Abſtammung ihrer en von demjenigen Korpsbezirk aus mit Weih⸗ nachtsgaben verſehen, in dem ihre Erſatztruppenteile ſtehen. Auf 43 Weiſe erhält jeder auch ſcheinbar noch ſo unbekannte Truppen⸗ teil Gaben für ſeine Angehörigen. Wir dürfen daher die beruhi⸗ ende Gewißheit haben. 5 unſere badiſchen Landsleute in fremden egimentern von deren heimatlichen Korpsbezirken aus in der⸗ ſelben Weiſe bedacht werden, wie dies—60 das badiſche Land bei allen Angehörigen von Verbänden geſchieht, deren Erſatztruppenteile in Baden ſteben. * 2. Advent⸗Frauenſonntag. Die Predigt am geſtrigen 2. Ad⸗ ventsſonntag wandte ſich gemäß einer Vereinbarung der Frauen⸗ Vereinigungen mit den oberſten Kirchenbehörden in ſämtlichen chriſtlichen Kirchen des Landes an die Frauen. Was die Pflich⸗ ten der Frau in dieſem ſchweren 3. Kriegsjahr ſind, weiß jede Frau wohl ſelbſt. Aber vom Wiſſen bis zur Freudigkeit iſt ein weiter Weg. Ohne Freudigkeit ſind Pflichten Laſten Die rechte Freude an der Arbeit holt man ſich immer aus der Gemeinſchaft mit An⸗ dern. Unſere Frauen haben es an nichts fehlen laſſen. Doher wurde ihnen auch am geſtrigen Sonntag von den berufenſten Ver⸗ tretern der chriſtlichen Kirchen der Dant des Volkes ausgeſprochen mit dem eindringlichen Mahnen, ſowohl mit der Erziehung der Ju⸗ gend im häuslichen Kreiſe, wie mit der Betätigung echt chriſtlicher Geſinnung und Hilfe nach Vermögen fortzufahren und nie erkalten zu wollen. * Hausfrauenvereine. Der Anregung der Sroh og Luiſe, ur W der Gegenſätze zwiſchen Staͤdt und and in der Ernährungsfrage durch Gründung beſon⸗ derer Hausfrauenvereinigungen oder ſonſtige geeignere Maßnahmen beizutragen und für eine beſſere Ernährung der ſtädtiſchen Bebölke⸗ rung zu ſorgen, iſt in den letzten Tagen ſchon von vielen Frauen⸗ vexeinen ent Verſuc worden. Die Konſtanzer wollen unächſt den Verſuch machen, ob es ihnen nicht ohne eine ſolche be⸗ Pde Gründung mit Unterſtützung der Bürgermeiſter, Geiſtlichen und Lehrer gelingt, das Ziel zu erreichen. In andern Städten ſind —7 Hausfrauenvereinigungen in der Bildung begriffen. In dem orf Liedolsheim bei Karlsruhe wurde auf Veranlaſſung des Bür⸗ germeiſters eine Gemüſeſammlung von Haus zu Haus vorgenom⸗ inen und es konnte ein Wagen mit Gemüſe dem Diakoniſſenhaus für die Verwundeten zugeführt, ein anderer Wagen dem Kommunal⸗ berband Karlsruhe zur Ernährung der ſtädtiſchen Bevölkerung— beide unentgeltlich— zur Verfügung geſtellt werden. Künftig ſoll allwöchentlich das Gemüſe in der Gemeinde geſammelt und regel⸗ mäßig an den Kommunalberband Karlsruhe gegen, Bezahlung abge⸗ liefert werden. In Vilchbandt(Amt Tauberbiſchofsheim) haben die Schulkinder auf Veranlaſſung des Lehrers Gemüſe, Kartoffeln und Brot geſammelt, die einen ganzen Eiſenbahnwagen füllten und nach Mannheim verbracht wurden, wo ſie bedürftigen Schulkindern, deren Väter gefgllen ſind oder im Felde ſtehen, Unentgeltlich verabfolgt werden ſollen. Werden dieſe Bemühungen planmäßig im ganzen Lande fortgeſetzt, ſo läßt ſich manches Porurteil der ländlichen Be⸗ völkerung beſeitigen und auch die Ernährung der ſtädtiſchen Bevöl⸗ kerung weſentlich erleichtern. “ Israelitiſche Gemeindevertretung. Bei der heute vorgenom⸗ menen Ergänzungswahl wurde an Stelle des verſtorbenen Herrn Emil etenſtseſe Herr Gr. Landgerichtspräſident Dr. Stein für die Reſtdienſtzeit bis 1. Januar 1920 in den geſchäftsführenden Vor⸗ ſtand der israelitiſchen Gemeindevertretung gewählt. Polizeibericht vom 11. Dezember 1916(Schluß). Unfälke. Am 8. ds. Mts., abends 6 Uhr, wurde der 88 Jahre alte verheiratete Schloſſer Anbreas a Humboldſtr. 20, und die 16 Jahre alte Fabrikarbeiterin Frieda Römer, Böckſtr. 23 hier, beim Verlaſſen ihrer Arbeitsſtelle, Induſtrieſtr. 18, auf dem daſelbſt befindlichen Rangiergeleiſe der Badiſchen Staatsbahn von einer Ran⸗ W erſaßt und zu Boden geworfen. Beide kamen unter die äder eines Eiſenbahnwagens und wurden dem Herling beide Beine unterhalb der Kniee und der Römer das rechte Bein oberhalb des Knöchels abgefahren. Beide Schwerverletzten wurden mit dem Sani⸗ tätswagen ins Allg. Krankenhaus überführt. Unterſuchung iſt einge⸗ leitet.— An der Halteſtelle bei der Friedrichsbrücke wollte am 9. ds. Mts., früh 59½ Uhr, ein 25 Jahre alter lediger Mühlenbauer von hier ANm Dienstag, den 12. Dezember gelten ſolgende Marken: Brot: Für je 750 Gramm die Marken 1, 2 und 3. Kartoffeln: Hür je 5 Pfund die r 3 und 4. Teigwaren: Für 150 Gramm die Marte L 4. Butter: Für ein achtel Pfund die Marke 38 in den Verkaufsſtellen —358, nur an die dort eingetrageuen Kunden. Fett: Für ein achtel Pfund die Marke 19 in den Verbaufsſtellen —600, nur an dort eingetragenen Kunden. Zucker: Für 200 Gramm die Zuckermarke 20, für 250 Gramm die Zuckermarke 21. Grünkern: Für 150 Gramm die Marke L 3(gemahlen 52 Pfg., garg 50 Pfg.). 8 Seife: Für 50 Gramm Feinſeife(Toilette⸗, K..⸗ oder Raſierſeife! und 250 Gramm Seifenpulver die Dezember⸗Marken der Seifenkarte. Eier: Für ein Ei die Eiermarke 5 in den Verkaufsſtellen 600—718, die Eiermarke 4 in den Verkaufsſtellen—395, nur an die dort eingetragenen Kunden. Süßſtoff: Für ſede Haushaltung 2 Brieſchen(je 25 Pfg., Süßwert je ein Pfund Zucker) in den Drogerien und Apotheken gegen die Haushaltungsmarke 2 der„Ausweiskarte“. Außerdem für die Haushaltungen mit 5 und mehr Mitgliedern eine Schachtel Süßſtoff(G. Packung. M..85. Süßwert ⸗ 7½ Pfund Zucker) gegen die Haushaltungsmarke 8. Fleiſch: Für dieſe Woche 250 Gramm.(Eine Marke gilt für 25 Gramm Fleiſch mit Knochen, oder 20 Gramm Lleiſch ohne Knochen, oder 40 Gramm Friſchwurſt.) Städtiſches Lebensmiltelamt. 7 Er rutſchte dabei ab, kam zu Fall und zog ſich ſo ſchwere Kopfver⸗ letzungen zu, daß er mit dem Sanitätswagen nach dem Allg. Krauken⸗ haus verbracht werden mußte.— Am gleichen Tage, nachmittags 191 Uhr, fiel in der Betriebswerlſtätte am Bahnhof hier ein mehrere Zent⸗ ner ſchwerer Rollwagen von dem Transporetwagen herunter und traf einen 17 Jahre alten Gepäckträger von Plankſtadt. Letzterer trug einen rechtsſeitigen Oberſchenkelbruch, eine Verſtauchung des rechten Armes und mehrere blutende Verletzungen am. Kopfe davon. Er wurde mit dem Krankentransportwagen der Bahn ins Allg. Kranken⸗ haus überführt.— Eine im Hauſe H3. 2 wohnende Hauſierersehefrau 65 am 0. ds. Mts., nachts 10% Uhr, auf einem Stuhl ſtehend, zum enſter ihrer Wohnung hinaus. Bei dieſex Gelegenheit ruiſchte ſie aus, fiel rückwärts vom Stuhl herunter auf den Boden und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Sie mußte mit dem Sanitätswagen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Epileptiſcher Anfall. Vor dem Hauſe H 1. 15 brach am 9. ds. Mis., vormittags 11 Uhr, ein 35 Jahre alter Autoſührer infolge von epileptiſchen Krämpfen zuſammen. In ein nahegelegenes Haus verbracht, erholte er ſich bald wieder. Verhaftet wurden 28 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbaxer Handlungen, darunter ein Mediziner aus Köln wegen Betrugs, eine Dienſtmagd aus Luxemburg, eine Landwirtsehefrau mit 3 Töchtern von Schifferſtadt, wegen Diebſtahls. Es wurden entwendet: In der Nacht zum 7. Dezember 1916, aus einem Pferch in der Kronprinzenſtraße hier, ein Hammel. — Um 1. Dezember 1916, vormittags zwiſchen halb 8 und halb 9 Uhr, aus einem Laden im Hauſe R 4. 13 hier, 8 Pappſchachteln, eine mit 180 Lebensmittelkarten L 3, gültig für je 150 Gramm Grünkern, eine mit 35 Marken I. 4, gültig für je 150 Gramm Teigwaxen und eine mit 70 Zuckermarken Nr. 20, gültig für je 200 Gramm Zucker.— Manſardendiebſtähle. In der Zeit vom b. bis 7. De⸗ ember, aus Manfarden des Hauſes M 7. 23: Ein gold. und ein ſilb. mband, 5 gold. Damenringe, 1 Paar gold. Ohrringe, 1 Paar ſchwarze Damenhalbſchuhe mit Lackkappen, 3 weißleinene Damenhem⸗ den, gez. L.., 3 Paar ſchwarze Damenſtrümpfe, gez. L.., 2 Knäuel ſchwarze Wolle, 1 Flaſche Sherry Brandy, 2 Stück Feinſeife und 113,70 Mark Bargeld.— Am 7. Dezember 1916, in der Zeit von vormittags halb 7 bis nachmittags halb 10 Uhr, wurde in Moltkeſtraße Nr. 6 die Manſarde des Dienſtmädchens gebffnet und außer 27 Mark Bargeld 1 neues leinenes, graukariertes Hauskleid, 5 weißleinene neue Da⸗ menhemden mit Achſelſchluß, am Hals feſtoniert, für kleine Perſon paſſend, 5 Paar neue ſchwarze, wollene Damenſtrümpfe. ½ Pfund ſchwarze Wolle, 1 weißleinene Servierſchürze, 1 Flaſche Weißwein und 3 Pakete Zwieback geſtohlen. Vergnügungen. * Meihs Bauerntheater im Apollo. Die 5 Meth'ſche Künſt⸗ lerſchar vermittelte Samstag abend die Bekanntſchaſt mit zwei neuen Werken Thoma'ſcher Kleinkünſt, die ſich bereits neben der Wirkungs⸗ ſtätte des geſchätzten Simpliziſſimusmitarbeiters auch die Kgl. Schau⸗ ſpiele in Berlin erobert haben. Eingeleitet wurde die als„Thoma⸗ Abend“ ſignierte und ehrenpflichtſchulbig auch ſtark beſuchte Erſtauf⸗ führung mit einem Singſpiel von Hans Werner.„D' Notkug“ iſt ein annehmbares Füllſtück, dem es etwas an Fluß fehlt, das aber Joſeph Meth Gelegenheit gibt, in der Rolle des Harthofbauern ſeine voll⸗ endete Charakteriſiexungskunſt in beſtem Lichte zu zeigen. Schon rein äußerlich ſind die Bauerntypen, die er auf die Bühne ſtellt, unvergeß⸗ lich, aber er weiß ſie auch überzeugend mit Leben zu füllen. Die übrigen Mitwirkenden taten ihr Beſtes dem Stückchen zum Erfolg zu helfen, beſondere Erwähnung verdient hier die liebreizende Staſi Ba⸗ bette Kramers, die auch hübſch zu ſingen verſtand.„Die kleinen Ver⸗ wandten“ von Thoma ſind ein gutes Unterhaltungsſtück, das nicht für b Bedeutung der chemiſchen Induſtrie im Weltkriege.) M u. Von H. Blücher in Leipzig. ennſeren Feinden iſt es Mode geworden, alle deutſchen Er⸗ et 80 n auf wiſſenſchaftlichem, techniſchem und e Wi urch herabzuwürdigen, daß man beweiſt oder doch be⸗ Miewill, wir ſeien nur Nachahmer und hätten die Ideen, An⸗ und Erfindungen der Geiſtesgrößen anderer Völker ſozu⸗ ltohlen. Namentlich die Frangoſen, daneben aber auch die peiſte haben Aehnliches für die Erfolge der chemiſchen Technik ſeilen geſucht. Eit hier nnt. vxt, ſolche Behauptungen Keclegen, obwohl man auch auf dieſem Felde wie auf dem enf r andern Betätigung den Beweis führen kann, daß die Er⸗ Weften der verſchiedenen Kulturvölker ineinandergreifen, ein jedes vom andern ungefähr gleichviel Nutzen gezogen In kine ſolche Beweisführung würde zeiqen, daß Deutſchland lange Reihe ſtolzer Namen auf dem Gebiet der chemiſchen 0 Werkülgt. An ſich ſind aber alle ſolche Beweisführungen Aüſenn wenn es wirklich ſo wäre, daß England und Frankreich udungen ſeiner Ehemiker unbeachtet gelaſſen, Deutſchland Mtaufgegrifſen und zur Blüte gebracht hätte, ſo würde ſ ließ⸗ ehe damit nur erwieſen ſein, daß wir unſere Erfolge ebenſo — wie jene Länder ihr Zurückbleiben. erhin ſind noch andere Urſachen beim Zurücbleiben der 0 chemiſchen Induſtrie mit wirkſam geweſen. Beiſpiels⸗ 0 ie engliſche Sodainduſtrie, ſoweit ſie ſich auf dem alten et, Pred aufbaute, untergegangen, und damit wurden Werte kat die mit 700—500 Miklionen Mark niedrig angeſett ſind, meiſten Sachverſtändigen aber auf mehr als 1 Milliarde rden. Allerdings iſt die gleiche Induſtrie auch bei uns orden, weil eben ein neuerer, beſſerer Prozeß den alten Notwendigkeit verdrängen mußte, und daß die hierbei land vernichteten Werte, entſprechend dem geringeren dieſes Fabrikationsgweiges, kleiner waren als in Eng⸗ 09 70 uns noch nich als Verdienſt anrechnen. Aber auch „daß unſere Chemiker ſene unabwendbare Umgeſtal⸗ Peii borausſahen und früh genug daraufhin eine all⸗ eärssslöſung von der alten Betriebsweiſe anſtrebten, während Mialchen Induſtriellen zum größten Teil mit der ihnen eigenen 9 0 eit an dem Beſtehenden feſthielten; das Studium der W. Jachzeitſchriften hätte ihnen in zahlreichen Artikeln die e Wefahr zeigen können, aber deutſche Fachgeitſchriften Man ja nicht zu beachten, und wenn ſie der eine oder andere t Extaubnis des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig und Rächſtens erſcheinenden, von Prof. Dietrich Schäfer heraus⸗ Berke:„Der Krieg 1914/16“ entnommen. engliſche Chemiker doch las und darauf hinwies, ſo 1— 5 er bei den Induſtriellen ſeines Landes kein Gehör. Das Haften am Alten, eine Abneigung vor den Koſten für wiſſenſchaftliche Verſuche, über⸗ haupt die Unluſt, Neues zu erproben, haben Englands chemiſche In⸗ duſtrie weit zurückgedrängt. Jetzt während des Krieges, cheint man das drüben einzuſehen und fordert, daß die Enipirie durch wiſſenſchaftliche Folgerichtigkeit erſetzt werde; früher hatte man nur Spott für die„deutſchen Theoretiſer“. In der Tat hat gerade guf dem Felde der Chemie die Theorie Glänzendes geleiſtet: die künſtliche Herſtellung des Indigofarbſtoffes, des Du tſtoffes der Vanille uſw. ſind Errungenſchaften, die vorher gewiſſermaßen am Echrelbtriſch„errechnet“ und daraufhin erſt im Laboratorium ver⸗ wirklicht wurden. Die chemiſche Induſtrie unſeres Vaterlandes iſt durch den Krieg vor Aufgaben geſtellt worden, die mehr als gewaltig genannt werben müſſen. Daß ſie dieſe Aufgaben nicht nur reſtlos löſt, ſon⸗ dern weit darüber hinaus noch Tag und Nacht durch neue Errungen⸗ ſchaften überraſcht, zeugt mehr von ihrem hohen Können, als je im Frieden möglich geweſen wäre. Die eine große Schwierigkeit für die chemiſche Induſtrie liegt darin, daß ſie gut geſchulter Kräfte bedarf, um vorteilhaft zu arbei⸗ ten; dies bezieht ſich nicht nur auf die Chemiker, ſondern 1 92 ſich über die W und Werkmeiſter hinweg bis zu den Arbei⸗ ſern. Die Kräfte wurden und werden ihrer Beſchäftigung aber durch den Krieg zum großen Teil entzogen, und wenn auch die Heeresperwaltung in Anſehung der hohen Wichtigkeit zahlreicher chemiſcher Betriebe einen Teil dieſer Kräfte in den Fabriken be⸗ laſſen Rat ſo fehlt doch weit mehr als die Hälfte, und das bedingt eine erhebliche Belaſtung der zurückgebliebenen Arbeitskräfte. In zweiter Linie hat die chemiſche Induſtrie unter dem Fehlen vieler Rohſtoffe zu leiden. Deutſchland iſt an zahlreichen Aoh⸗ materialien arm, ja viele fehlen ihm gaͤnz und darunter ſind nicht wenige, die als durchaus unentbehrlich gelten müſſen. Wir haben 3z. B. viele Erze nicht, die die Induſtrie braucht; bei uns wächſt keine Baumwolle, und Kautſchuk kann ſo wenig aus heimiſchen Pflanzen gewonnen werden wie Guttapercha und Kamp⸗ fer. Uns fehlen die Farbhölzer wie die Chingrinde, der Kokaſtrauch wie die Thoriumerze, der Chlleſelpeier wie die Seide; unſere hei⸗ miſche Erzeugung an Erdöl iſt winzig gegen unſern Verbrauch, die Kupfererze Deulſchlands decken nur einen kleinen Teil unſerer Kupfergewinnung; Schmieröle, Zinnerze, Schwefelkieſe und vieles andeze mehr führen wir in gewaltigen Mengen ein, um es auf hochwertige Erzeugniſſe zu verarbeiten. Der Krieg hat mit einem Schlage alle unſere überſeeiſchen Zu⸗ fubren abgeſchnitſen. Hieraus ergaben ſich kür die chemiſche Fnduſfrie Aufgaben nach drei Richtungen hin. Erſtens mußte man die verbleibenden heimiſchen Rohſtoffe ſamt benen, die uns das benach⸗ barte befreundete und neutrale Ausland noch zuführen kann, beſon⸗ ders ökonomiſch auf die verlangten und nolwendigen Erzeugniſſe hin verarbeiten; dabei war auch zu beachten, ob die Abfälle der Frie⸗ densproduktion nicht noch Reſte enthalten, deren Gewinnung im Frieden zwär nicht lohnte, jetzt aber notwendig geworden iſt. Zwei⸗ tens hatte die Induſtrie n anderen, bei uns vorhandenen oder erhältlichen Rohſtoffen zu ſuchen, die bisher nicht ausgebeutet wur⸗ den, aber doch auf irgendeinem Wege— der unter Umſtänden erſt zu erſinnen war— eines der ſonſt aus andern Rohmaterialien ge⸗ wonnenen Produkte zu er eugen geſtatten, Drittens endlich kam es daxauf an, für Erzeugniſſe, deren Einfuhr ganz unterbunden oder deren Herſtellung durch den Krieg gang unmöglich gemacht worden war, geeignete Erſatzſtoffe zu erſinnen, die entweder das feh⸗ lende Produkt vollkommen erſetzen konnten oder doch wenigſtens vor⸗ übergehend für die Kriegszeit, ſelbſt wenn einige Mängel dabei in den Kauf genommen werden mußten. Nach allen drei Richtungen hin hat die chemiſche Technik Deutſch⸗ lands große Erfolge'zu verzeſchnen, die aber bei dem Mangel an Arbeitskräften nur dadurch möalich geworden ſind, daß die chemiſche⸗ Induſtrie die Erzeugung zahlreicher Produkte, die während des Krieges weniger nötig ſind, eingeſtellt ader doch guf die dem Ver⸗ brauch des Vaterlandes entſprechenden Mengen beſchränkt hat, wäh⸗ rend das früher der Ausfuhr dienende Qnantum wegfallen konnte. Dafür legte man den Nachdruck in erſter Linie auf alle Erzeugniſſe für den Heeresbedarf, wobei dieſer im weiſeſten Sinne ge⸗ meint iſt. Darüber hinaus mußte vor alſem das ſichergeſtellt wer⸗ den, was der Ernährung unſeres Volkes dient; hierzu gehören alſo mittelbar auch künſtliche Dunaſtoffe, um den Bodenerfrag zu ſteigern, und Futtermittel, um die Viehhaltung zu ermöoliſchen Aber es bleiben für ein Kulturvolk auch darüber hinaus noch viele Bedürfniſſe, die unentbebrlich ſind. Dazu gehören Hleidungsſtoffe, Leder für Schuhe, Beleuchtungsſtoffe und vieles andere ſonſt, was außer für das Heer auch für die Allgemeinheit beſchafft werden oder erhalten bleiben muß. Aus dem Mannheimer Runſtleben. Mannheimer Triv. Auch der zweite Brahms⸗Abend— am Mantag, 18. Dezember, ſtattfindend— bietet auserleſene Kammermuſik. Gleich die erſte Programmnummer, das C⸗moll⸗Trio, Op. 101, iſt unſtreitig Brahms Meiſterſtück auf dieſem Gebiete. Meiſterhaft in ſeiner techniſchen Durchführung, atmet es Beethoven'ſche Größe. Die darauffolcende Pioloncelloſonate, Hp. 38, aus dem Jahre 1806, iſt ein ſchönes, lichtyolles Werk, deſſen erſter Satz ſich veſonders„durch Mannig⸗ faltigkeit der parodiſtiſchen Geſtaltung auszeichnet“, während das Finale mit bewunderungswerter Kunſt aus drei Themen ſich auf⸗ baut. Das den Schluß bildende Klavierquartett Op. 25 iſt des Meiſters früherem Werke dieſer Gattung an Feinheit und Sorgfalt der Ausführung überlegen, Der Grundcharakter iſt„heitere Freünd⸗ lichkeit, die ſich ſogar im Finale zu ausgeſprochener Luſtigkeit ſtei⸗ gert.“— Der Kartenvorverkauf in den hieſigen Muſikalienhandlun⸗ gen hat begonnen. 4. Seit Ronkag, den 1I. Bezember 3 Seite. der anbet ſich 55 ie das Geld erhalten haben. Auf d nervöſe Leute berechnet iſt. Der Satyriker Thoma geht hier Handeſ Immer iſt geſchrieben worden, daß mit allen Mitteln geſpart und fken ſie richtig abg eit in Häub mit dem Schöpfer wurzelechter Bauerntypen, Die Frau eines durchgehalten werden ſoll. Sogar im Sommer iſt die Uhr um eine Sei E icht die Hände der Beſteller gelangen, denn, ſo aus ländlichen Kreiſen ſtammenden Regierungsrats, ſpitznaſig, mit[Stunde vorgerückt worden, um Licht uſw. zu ſparen. 0 den, nich In t W en handelt(Butter, Käſe, Eier, einem aus Vornehmtuerei zuſammengezogenen Mündchen, erwartet Gerade bei den dunkeln Straßenverhältniſſen iſt es mehr— 9— um zentraliſierte 2 Fleiſch und Fleiſchwaren, Heringe, Ihem nebſt Tochter Ida und ihrem Mann den Beſuch eines gewiſſen Herrnerwünſcht, daß die Häuſer ſo früh wie möglich geſchloſſen.Schmalg, Hülſenfrüchte, il N Durchf 0 Schmitt, der ſich bei dieſer Gelegenheit aller Vorausſicht nach um die[mit nicht allerlei Geſindel ſich in die Häuſer einſchleicht. Die Villen.[Tee, Kakao, kondenſierte Mi ch), Geſellſchaften der ihr vom Erhe Hand beſagten Regierungsratstöchterchens bewerben wird. Maia fbeſitzer der Sſtſtadt und Bewohner„beſſerer Häuſer“ haben ſogar am der Zentraliſierung beauftragten Geſellſchaf Aus 40 8 3 5 1i äuß 71 d e m äßler ſtudiert Mann und Tochter tüchtig ein, damit die Sache klap⸗ ellen Tage ihre Häuſer ſeſt verſchloſſen und würden äußerſt unge.übertragenen Pflicht genügen und die aus beleboi, — 5 85 ohne daß der Kußerliche Anſchein darauf deuten läßt, baß halten ſein, wenn gegenſeitige Beſtimmungen getroffen kom mit 3 ſi den Mie man eine Erklarung Schmitks ahnte. Da platzt mitten in die bedeut⸗ wirklich fremde Häufer aufſuchen will, möge dies am Tage erle— 5 auch wenn es nur die geringen Mengen eines 1 unter ſame Stunde die bäuerlich gebliebene Schweſter des Regierungsrats Denn wer am Tage redlich gearbeitet hat, iſt froh, in den ſpã 0 Entſchädigung, die der Beſteller dann erhält, blei 0 Nel mit ihrem nicht minder berben Ehegeſpons hinein und die beiden Abendſtunden nicht noch durch ſremde Beſuche beläſtigt zu werden, un der ausländiſchen Firma bezahlten exorbitanten Pr auf pribal bere wanken trotz froſtigen Empfangs auch nicht, als der Freier kommt. ſehnt ſich danach, früh ins Bett zu kommen, um am nächſten Auf jeden Fall hat alſo das Publikum, das ſich nur Sho Das weitere— ſehe und Söeh man ſich ſelber an. Joſeph Meth und beizeiten ſeiner ſchweren Arbeit nachgehen zu können. Wer wirklich W 9 bensmittel aus dem Auslande beſchaffen will, u 5 qut i 115 Seni Geromiller gaben die beiden vom Land in unübertrefflicher[in dringenden Angelegenheiten jemand abends beſuchen muß, kann*0 ſich vor dieſem Schaden bewahren will, wir Komik.— Als einer der ſaftigſten Bauernſchwänke iſt„Die Braut, unten am Hauseingang ſchellen. 15 davon. Wer Firma begahlten exorbitanten Preiſe. n6 ſchau“ von Thoma anzuſprechen. Da erfährt man, daß die Heirats⸗ Bei Fliegergefahr ſind die Hausbeſitzer bezw. deren Stellvertreterder ausländiſchen Firm f107 vermittlung bei den oberbayriſchen Landleuten, die von der Kultur angewieſen, die Haustüren zu öffnen, und jedes Licht ſoll ausgemacht noch nicht ſo ſtark beleckt ſind, wie wir, auch im Schwung iſt. Zwei]werden. Läßt man beim Betreten fremder Häuſer die nötige Borſicht 616 „Schmuſer“ kommen auf einmal mit„Einer herbeigezogen“, einer walten, ſo werden Unfälle vermieben. Der Ruf nach mehr Licht iſt Letzte Me ungen. 15 83 Bauerstochter nämlich, die zur Anſicht ins Haus der Eltern des hei⸗ jetzt gar nicht zeitgemäß, es ſei denn, daß jemand ein beſonderes In⸗ 451 ſalsfahigen Hofbauern kommt. Die eine leiert dann auf Befragen tereſſe daran hat, den armen Leuten den zur Beſchaffung von Lebens⸗ 57 K rophe. 9 herunetr, was alles ſie ihr eigen nennt oder ſpäter noch nennen wird, mitteln ſo nötigen Groſchen aus der Taſche zu holen. Die rumäniſche ala mel 1924 and die Schmuſer tun das ihre, die betr. Auftraggeberin ins hellſte——* Die T 4 0 ee e eeh. Lat beur fe indlü ˖ 4 Baſt, Bie Jür. Dehentber felgeecte Kar innantei ſetzen. Zuguterletzt kommt dann die vom Sohn 00 ſſ ſ: Die für 8. e ſelbſtgewählte dritte Gütlerstochter, die dann auch bei den Eltern 2 Verband ländli er Geuo en 100 kü det, aus Jaſſy: 5 7 immer 5 ⁰ Bogel abſchießt und die beiden kändlichen Heiratsvermittler fuchs⸗ Raiffeiſen cher Or aniſa ion ſitzung wurde verſchoben, lan Lebé 3 Bürcſührung f 90 unkes diſcher, Er. 0 R. Fluͤchtlinge aus Bukareſt an, ſodaß Mange 0000 ng drohen läßt. e Durchführung des wankes ließ keinen 9 3 1 Dus Harlflan, Rielt wodk eſeusenberunen uſen ranerkeng Nafffeiſenſcher o e über Rumänien · 1005 Das Publikum hielt mit Be'fallsäußerungen nicht zurück u 8 n1 on 5 3 für den reichhaltigen Abend. cht Jür 5— 5 Baden und Heſſen hielt am 6. Dezember in Ludwigs⸗ Die Keichskanzlerrede er Ru 233 üro) ⁰ — 15 0 en Verbandstag ab, der——— Berlin, 11. Dez.(Von unſerem ee iſe 951 2 iedern beſucht war. Der Herr Regierungspräſiden r Pfalz 4 itender 0 Aus Ludwigshaſen. hatte ſeinem Bedauern Ausdruck gegeben, daß er diesmal an der Der Reichskanzler hat heute Mitteſte * Wegen der jetzt vorhandenen Kartoffelknappheit, die ſich vor.[Teilnahme verhindert ſei. An Gäſten waren u. a. erſchienen: Herr des Bundesrats tet, würde die Rede des N ausſichtlich noch ſteigern wird, hat die Kgl. Eiſenbahndirektion Dekonomierat Katholh, Direktor des Verbandes pfälz landwirtſchaft⸗ gemacht. Wie die B. Z. behauptet, Eine Erörte Ludwigshafen a. Rh, eine eindringliche Mahnung an das geſamte licher Genoſſenſchaften in Landau, Herr Profeſſor Dr. Iſchokle von kanzlers nur eine halbe Stunde dauern. itzung n erſonal, einſchließlich der A 571 im Hee ode„der Wein⸗ und Obſtbauſchule in Neuſtadt, die Herxen Profeſſoren 75 ich an ſie nicht anſchließen, vielmehr die Sitzung ——— beſintlichen——— 2 die Penften t Dr. Krug und Dr. Kling von der Landwvirtſchaftlichen Verſuchs⸗ 00—.—.— inbalidiſierten Beamten, Gehilfen, Arbeiter, ſowie an die Witwen ſtation in Speyer, Herr Kaulen, Vorſitzender der Landw. Zentral⸗ erichtet, i Folgen! Sgeſü i 93— darlehenskaſſe in Berlin und Herr Direktor Lorentzen für den Ver⸗ 3 er. Fhiahr eine S kliche. Ae 555 en dee Geneghan dörth e, Lerdledeter enet e Der neue bayeriſche ee warten, ſo daß es ſ. ichtigkeit iſt, di„Rach der Begrüßung durch den Verbandsdirektor entbot eine Nichtamtlich. 4 Vorrät⸗ SSSS Reihe Gäſte warmherzige Grüße. Herr Kaulen brachte aus München, 11. Dez.(BB. Nicht tgeteilt: 1 D 1 un Berlin di 1 Verb 8 t: Amtlich wird mi dingt vor Augen halten müſſen, daß es recht zwei—5 nt, Berlin die Kunde mit, daß Herr Verbandesdirektor Dr. Nolden zum ſpondenz Hoffmann melde iner —9— Heühichr 917 fur 0 Hei 815—— Vertreter des im Felde ſtehenden Generaldirektors 85 Aer König hat den Generalleutnant und Kommandeur 6 factel ſerechende, Mengen Kartoffeln gelieferf werden können. Es iſt olbunberedten Worten Hiel valleriediviſion Philipp von Hellingrath, zum daher unabweisbare Pflicht jedes Einzelnen, die vorhandenen Vor⸗ olden ſeine 1½ Stunde 0 Neſtſtelun 8 3 K ini ſter ernanm räte jettt ſchon in ſparſamſter Weiſe zu verbrauchen und zuſeinem Bericht warde mit eſonderem Beifall die Feſtſtelung aufe im rr 3 verſuchen mit ihnen bis zum Sommer 1917 auszukommen. Dies Lenommen, raß ſich das Phrhältnis der Hchulden zum Guthaben der Mitglieder von 83:79 Millionen Mark am Zt. Juli 1914 auf Von der Saloniki⸗Front. voll 194 ——— nur⸗ gelingen, wenn jeder die fün die Streckung ſeiner 30:230 Millionen Mark am 1. Oktober 1916 verſchoben habe. Dieſe Fe icher Beri 11 Agert Farkoffelvorräs benötigten, geeigneten Srſatzartikel umgehend be⸗] Summen würden dem Landwirt über eine Reihe wichtiger Aufgaben Paris, 11. Dez(WB. Nichtamtlich.) Amtlich chüblanpf g ſchafft und jetzt ſchon in ſeinem Haushalt neben den Kartoffeln[nach dem Krieg hinweghelfen. Während des Krieges ſtellte der 10. Dezember: Am 9“ Dezember fand 7 er 8 1ürlt“ m berbraucht. Als ſolche Streckungs⸗ und Erſatartikel kommen mei.] Bezirk einen Geldzufluß von 41.7 Millionen Mark feſt. An Kriegs⸗ Monaſtir und am Doiran⸗See ſtatt. Wei genomen ſtens e—— gans beſondersankeihen zeichneten fämtliche Genoſſenſchaften über 3 Milliarden Poſten wurden von engliſchen Trupen ſüdlich Serres auch Erdkohlraben in Betracht. Die Verſendung von Erdlohlraben Mark, davon die ländlichen 1,4 Milliarden; hiervon entfallen auf die D u liſche Kabineit. de⸗ flütteded Eiſenbahn darf, ſeit kurzem nur noch mit Frachtbriefen Raiffeiſenvereine 360 Millienen, auf dei Bezirk 12½/ Millionen. e 8 Meldung den an ſtattfinden, die 8— Lebensmittelſtelle in München[Redner entkräftet die landläufigen Bedenken gegen das Zeichnen London, 11. Dez.(WTB. Nichtamtl.) 1 il lie — 5 ſind.„Der Direktion wird es borausſichtlich gelingen der Kriegsanleihe und weiſt das große Intereſſe und die heilige] Reuterſchen Büros. Das neue Kabinett zählt dre 90 9 von dieſer Stelle die Feeigabe entſprechender Mengen Erdkohlraben Eflicht des Landwirtes nach, dem Vaterland ſein Geld zu„leihen“ der Arbeiterpartei, Henderſon, Larne⸗ und 2 kür das in Frankenthal, Germersbeim, Grünſtadt, Homburg, Er ſetzt auch ſein feſtes Vertrauen in ſeine Landwirte, daß ſie un⸗ 165 Kaiſerslautern, Landau, Ne ſtadt, Pirmaſens, St. Ingbert, Speyer, eachtet aller Beſchwerden und Hinderniſſe auch in Bezug auf die Der Austauſch Verwundeter. grell 5 Zweibrücken wohnenden geſanten Vertehrsperſonal zu erwirken.] Lollsernährung ihren perſönlichen Vorteil dem Allgemeinwohl 5 chte der Loh ie e. 551 Dabei wird für die übrigen Orte der Pfalz angenommen, daß esunterordnen und auch künftig für das„Tägliche Brot“ Sorge tragen. Aachen, 9. Dez. Heute nachmittag brach ſeiner„pie f dem in dieſen Orten vorhandenen Perſonal möglich iſt, ſeinen Mit allgemeiner lebhafter Zuſtimmung wurde der Vorſchlag auf⸗ zug van der Zypen und Charlier, Deutz, auf darunter, r be Bedarf an Erdkohlraben unmittelbar eingudecken. Das in den genommen, gleichſam als Reſolution folgendes Telegramm an Se. Austauſchfahrt 112 Schwerverwundete, efind, Ben. Henannten Städten wohnende Perſonal, das die Eindeckung ſeines] Maj. König Ludwig abzuſenden: u, Uen Bedarfs an Erdkohlraben durch die Vermittlung der Direktion „Ew. Majeſtät legen die zum Aerzte und ſieben Zivilgefangene. Unter den Aegie Ben 1 10 wünſcht, hat ſich ſofovt bei den betreffenden Stationen einzu⸗ d Pendena derſemmelten Maiffeiſmacnoſſenſchaften dis Geſöfnis ſich Dr. Schweizer aus Deutſch⸗Südweſtafriks. 0 i u Füßen, daß ſie in treueſter Pflichterfüllung nicht nachlaſſen 5 aben, Ke zeichnen. Die Feſtſetzung des Bedarfs an Erdkohlraben iſt zunächſt Werhene e auf höchſte Kelſtenkfaltun Engeſtelte— deten, die zumeiſt Arm⸗ und een enipfen E* dem Perſonal überlaſſen, dabei iſt das Uebermaß zu vermeiden, aller Schwierigkeiten der Lage ſchaffende und bereitwillig ihre Pro⸗ von den Militär⸗ und den Zivilbehörden ſe mach Jerke Die Abminderung der Bedarfsziffern bleibt für den Fall vor⸗ duktion dem Heere und dem Volk darbietende Landwirtſchaft ihren[Das Rote Kreuz gab ein Mahl, wobei- K behalten, daß die Lebensmittelſtelle die Höhe des augenblicklichen voll anerkannten Teil an der Erringung unſeres endgiltigen Sieges den Willkommengruß des dankbaren Deutſchlands Köl,, Bedarfs beanſtandet oder nachträglich nach Kopfziffern bekannt gibt. habe.“ Bewillkommnungstelegramme von der Kaiſerin, Grobhn, Es iſt aber nicht anzunehmen, daß der Preis, der jetzt noch nicht Herr Pfarrer Blum ſfigzierte mit trefflichem und anſtecken⸗ von Bayern, dem Großherzog von Baden und dem auft“ genau angegeben werden kann, den Betvag von 3 Mark pro] dem Humor die Bauernyſyche. Der Bauer ſchaffe und ſchimpfe. 9 ſi verlas. Die Eingetroffenen ſind vorlãllſ Zentner weſentlich überſchreiten wird. Für die Beſchaffung derEr ſchimpfe mit gutem Recht über allerlei Zwang und Bebormun,[zog von Heſſen verlas. t 9 Erdkohlraben kann ein Vorſchuß gehoben werden. A. dungen. Der Bauer ſei das nicht gewohnt. Troßdem habe nie ein Lochnergarten untergebracht. Bauer verſagt, kein Bauer ſeine Pflicht verſäumt. Das beweiſen ã ankreich· Gerichtszeitung. die hochgetürmten Wagen Liebesgaben und die kleinen heimlichen Gewaltige Fhmeefele in Südſe e 100 p. Kaiſerslautern, 8. Dez. Einer von den Vielen. Paketchen an die anſpruchsvollen Städter. Der Bauer will nicht c. Von der ſchweizeriſchen Grenge,„ P, 8 2 8 9 2 75 177 5 7 2 44 3 d Dei der Kartoffelaufnahme vom 27. Oktober verheimlichte] zmüſſen“, ſondern will„wollen“. Im übrigen empfahl er den riv.⸗Tel. z..) Den„Zürcher Nachrichten“ wird all der Landwirt Peter Albert aus Weilerbach 78 Zenter Kartoffeln, Mitgliedern, das Gold der Rede des Herrn Direktors mit heimzu⸗ 99555 in Südfrankreich gingen gewaltige Schneef Ehlo, die er unter Dickrüben vergraben hatte. Nach der Entdeckung nehmen. Dieſes Gold brauche nicht zur Reichsbank, aber wechſeln 5 der ESner nacht, noch lern der Pyramiden türmt ſich den un ieſ 5 ſolle es jeder und austeilen an Freunde und Hekannte. der. In den Hochtälern der ind —— Boit,—— Herr Pfarrer Steegmüiler referierte über die Jahres⸗ meterhoch und die Verbindungen mit vielen Orten ſi 80 Der Angellagte wurde von der hieſigen Straffammer mit 1000 M. rechnung, Seinem Antrage gemäß wurde dem Vorſtand Entlaſtung brochen. 1 0 Geldſtvafe, evtl. 200 Tagen Gefängnis beſtraft. erteilt. Erwähnung fand ferner das 40jährige Beſtehen der Land⸗ Die Licht⸗ und Kohlenerſparnis. 10 73 p. Landau i. Pf., 8. Dez. Das Standgericht hatte gegen[wirtſchaftlichen Zentraldarlehenskaſſe und die 36jährige verdienſt⸗ 5 Berliner„ he gwei Franzoſenliebchen zu verhandeln. Die geiſtig etwas beſchränkte]volle Lätigkeit des Leiters derſelben, des Herrn Kaulen, ſowie IBerlin, 11. Dez.(Von unſerem 5 nahmereſe 29 Jahr Alte Dienſtmagd Kath. Kuhn trat mit einem kriegsgefan⸗ das 25jährige Beſteben des Verbandes, der unter einer bald 20jäh⸗ Heute Mittag wird der Bundesrat über die Ma Inte 0 genen Ruſſen in iniimen Nerkehr, der nicht ohne Folgen blieb. Sie NeeKeitunghſeiuesDirektors, Dr. Kolſen auf ein ſegensreiches ſchließen, die mit Rückſicht auf die im vaterländiſchen ot 1 wurde zu einem Monat Gefängnis verurteilt.— Die 21 Jahre Wirken zurückblicken kann und blühende Erfolge erzielt hat. erforderliche Licht⸗ und Kohlenerſparnis notwendi 5 Cle — 8———— fen 3—— ſind. Eine iſt 100 eee itätsverbrauchs in den Haushaltungen iſt zurz„V. ee Vollsernährung. Peabſicht. t. 65 wird indeſſen von der atriotiſchen Lo, b. Frankenthal, 8. Dez. Der ſtark, auch mit Zuchthaus der Bevölterung erwartet, daß ſie den Erſorderniſſen den SSnclaſchaft wil ben ugen Düchen Murkin Mfer wun de Ieels Brot ſratt Ruchen. desverteidigung Rechnun tragen werde. Morgen weSffentlf „Gemeinſchaft mit dem jugendlichen Martin Müller von dort mittels esverteidigung ung trag eſetzblatt veröſſern il Einbruchs in das ſtädt. Pumpwerk Ludwigshafen einen Treib⸗ Aus mehreren Hrten wird mitgeteilt, daß Bäckereien vielfach ausſichtlich die Beſchlüſſe im Reichsgeſetzblatt änkunge riemen im Werte von 100 Mark. Der mitangeklagte Vater des die Beſtimmungen über die Höchſtpreiſe für Brot und die Ver⸗ werden. Dann dürften am Mittwoch die Beſchr bei —— fli 1 i 1 daß ungen Müller lie ein Stück des Riemens geben und ſohlte pflichtung zur Abgabe von Brot nur auf die Brotkarten dadurch Kra ten. Feſtzuhalten iſt, d 0 —— die Stiefel 5 Familie. Ey wurde wegen Gehbertt an umgehen, daß ſie in der äußeren Form von Kuchen ein Gebäck zum be Pelteh Fie iſt ſogar 0 0 10 1 Woche Gefängnis, Ottmann zu einem Jahr 3 Monaten verurteilt. ſigebeſ Beftimen ug 35 5 iſt 8—*— iſt 5 Rr Bedarf größer als zuvor. 0 5 Wbr lgedeſſen allen mmungen, die für den Verkehr mi rot⸗ 5 6 0 Kommunales. getreide maßgebend find, unkerliegt. Teilweiſe ſucht man diefem Kohlennot iſt lediglich eine Folge des Wagsunnoc auf! § Zweibrücen, 8. Dezember. Eine neue zweite Kriegs Gebäck auch noch durch Beſtreuen mit Zucher das Anſehen bon kann man in der Beziehung in abſehl arer Zei küche wird die Stadtverwaltung am morgigen Samstag in Betrieb Kuchen zu geben, während es ſonſt tatſaͤchlich nicht das mindeſte Beſſerung rechnen. geben. Von der der 3— mit Kuchen zu tun hat. Dabei werden für dieſen ſogenannten* 60 zu 200 Lilchn Iuhalt e 9* fordere die ſeinen S Karlsruhe, 11. Dezbr.(Pr.⸗Tel.) Der hpirektot ht⸗ Auſſtellung. Im ganzen iſt ein Kochgefäßraum von etwa 1600 Liter[ faches überſchreiten. Es liegt alſo auf Seiten des Verkäufers nicht Pſychiater Geheimrat Dr. Heinrich Schüle, 53 9 90l vorhanden, der für rund 1c00 Perſonen Speſſe liefern kann. Die nur eine Umgehung der Verordnung über den Verkehr mit Brot⸗ il⸗ und Pflegeanſtalt Illenau bei Achern, wo et ſſllet ſchon früher errichtete Kriegsküche des Kommunctverbands kann weite⸗ getreide, ſondern auch eine übermäßige Preisforderung vor. Es iſt Heil⸗ un e9 im A 4 2 m ae zen 400 Perſonen Eſſen abgeben, ſodaß die Stadt in Zukunft an über bereits mehrfach darauf hingewieſen worden, daß es durchaus ununterbrochen wirkte, ſtarb geſtern plötzlich i 0 2000 ihrer Einwohner billige Maſſenſpeiſung durchführen kann.—— 8 von ganz 77 Jahren. 11 99 einzuſchränkem, um urch eine, wenn auch geringe, allgemeine i i en r e*4 Nus dem Großherzogtum. Erhöhung der Brotration zu ermöglichen. Unter allen Umſtänden ten 10 19. 1 Ari ri di rr. Baden⸗Baden, 8. Dez. In einer geſtern Abend muß aber verhindert werden, daß deratige Umgehungen der Vor⸗ 93 5. 5 Pie daß de⸗ ie in der Aula des Gymnaſiums abgehaltenen Sitzung der Mit⸗ ſchriften über Brotgetreide vörkommen, wie ſie in einem Verkauf aus London: Depeſchen aus Ko licherry in den glieder der Enang. Kirchengemeindeverſammlung von Gekäck, das ledigtich aus Brotteig beſteht, als Kuchen liegen.“ den letzten gewaltigen Orkan in Ponti Es wure ſeth ſtand als einziger Punkt auf der Tagesordnung: Erſatzwahl Dieſe Fälle beweiſen immer von neuem, wie unerläßlich eine ſtän⸗“angerichtete Schaden unermeßlich iſt. den Trümche von drei Kirchengemeind eräten an Stelle der ver⸗[dige Veauſſichtigung auch der Bäckereibetriebe durch alle damitder Stadt allein m ehr als 400 Lote aus d fm betrauten amtlichen Stellen iſt. Auch hier iſt auf eine Verhinde⸗ ie Geſamtzahl der Toten wird ras ſtorbenen Herren Schade, Haug und Krügel. In geheimer rung ſolcher Umgehungen durch die Kontrolle der Verbraucher ſelbſt Rerren lemtäah ad 5 4 a von Abſtimmung wurden jeweils einſtimmig e Herren Hofgärt⸗] kaum zu rechnen. Denn bei der Knappheit der Brotration iſt es 3— in der Gegend 9 70 ner Richard Ahrens, Tapeziermeiſter arl Sauter und ſchlietlich nicht zu verwundern, wenn Verbraucher die Gelegenheit, die 8 11 Grenze, zub. Baukontrolleur Hans Ott(für Lichtental) zu Kirchen⸗ ſich mehr Brot zu beſchaffen, als ihnen auf Grund der Brotkarte c. Von der ſ chweizeri chen legraph wiſt W gemeinderäten gewählt. uſteht, ausnutzen, ſelbſt wenn ſie dafür einen unberechtigt hohen[(Pr.⸗Tel., z..) Dem ſchweizeriſchen Preßte 9 n der G* Preis zu zahlen haben. Rom berichtet, daß in den jüngſten mne Piolo, einuth⸗ Stimmen aus dem Publiłum. Warnung vor dem Bezug von Lebensmitleln aus dem chiſch⸗italieniſchen Front Marcheſe Umberto—— ndet w N 1 König Viktor Emanuel des Zweiten, tödlich v Beleuchiung der Treppen. uslande. 0 Der Artitelſchreiber in 2 Abendzeitung vom 8. d. Mtt. dürfte Berlin, 9. Deg.(WTBB. Nichtamtlich.) In den neutralen Län⸗ mit Eiger Anſt abenbs 10 Uhr zu beleuchten, ziem⸗ dern, beſonders Holland und Dänemark, hat ſich ſeit Monaten ein Büchertiſch. Ev.* lich vereinzelt daſtehen. Die überwiegende Mehrzahl der Einwohnerſchwunghafter Handel entwickelt, der mit der Verſendung Heilige Stunden. Oedichte von Carl Lamb. 41145 den. E ven von Mannheim nimmt ſicher den gegenſeitigen Standpunkt ein. von Lebensmitteln in Poſtpaketen an private Beſteller[berg. 1916. Preis 1,90 Mk.(Erlös für die— Garau egel 10 N Et. e, Siree eſ 0, ie enn ernergee een Ne. e u een rd erſee i denſger e Sen, Sns oeiche 2t,. Se en. Auch der Bundesrat beſa„wie aus chenerwahn er uuFleiſch, Speck uſw. angeboten werden, erſcheinen in deutſchen Zei⸗ iten, Mün E Seite 4 hervorgeht, mit dieſer Frage, und hoffentlich denkt ſolcher da⸗ 18 1 10 nicht in dem Sinn, als ob ſie einzelne Begebenheiten, n den bei auch an—————— Familien, deren Päter ſeit langem[kungen und kinden nur zu willige Beachtung. tief S 5„Taten der gegenwärtigen Zeit wiederſpiegelten, aber Zeit 0 3 im Heere ihre Pflirht im höchſten Maße erfüllen. Dieſe Familien ſind 9* kann 105 8 endege⸗ daß ſie aus einem die Größe und die Schwere der 4 Cin 30 leider ſo geſtellt, daß ſie mit einer Erſparnis von wenigen Pfennigen[ng davor geio 95 ut werden. ſich cuf Gr Unenprei.empfindenden Herzen zu Kraft und Stille, zu Troſt 10 4 S. täcich rechnen müſſen, denn ein Verdienſt fehlt ſeit etwa 2/ Jahren, 95 ngen einzulaſſen und zwar aus folgenden Gründen: Aufund zu Ewigkeltsfrieden hinleiten. Das alles feinſtnn für den, 0 und die Kriegsunterſtützung iſt ſo bemeſſen, daß Geld auf die hohe der einen Seite ſind viele der Firmen, die die Waren anbieten, ein⸗[ Sprache. Hübſch ausgeſtattet eignet ſich das Bändchegen aum 0. Kante nicht gelegt werden kaun. Die Zuſtände in Friedenszeiten lom⸗ ach Schwindelgeſchäfte. Sie verlangen von den Beſtellern[ nachtstiſch, wie auch für das Feldpoſtpaket, um drau 1 men ietzt gar nicht in Frage. Jeder ſoll ſich dem Kriege anpaſſen., I die vorherige Einſendung einer Anzahlung Und laſſen nichts mehr Jbas Milde und Sinnige zu geſellen. 383 ben 11. Dezember 1916 Dannheimer General⸗Anzeiger eBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe)y) 3. Seite. andel und Industrie —— 41 Dit 2 Mansbankausweis vom 7. Dezember. En N* an kurstähigem deutschem Geld und an Gold in 500— Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 ercn di gen die egen die Pn orwoche Vermögen(in 1000 Mark) 1916 eee * 444 Rietallbestand. 2535 100- 161 * 913 darunter Gold.. 2518759- 271 61 6703. Reichs- u. Darlehens- 6451 206948 kassen-Scheine. 264074— 51758 5 6297 Noten ander. Banken 54394 2601 „24 Wechsel, Schecks und 101 8581 320 134 disk. Schatzanw. 7930684— 145003 V 9683— 2107 Lombarddarlehen. 11503— 9⁰5 ehl—³9A 2001 Wertpapierbestand 90261 14770 60 2 7661 Sonstiges Vermögen 675627. 689 0000 Verbindlichkeiten. 0550 8 Grundkapital 180000 953 8 unver.) Rücklagen 85 47¹ unver. 10 1280. 41478 Notenumlauf.. 74018900— 68230 Ke 79422 Einlagen 345366— 238772 * 1632 Son. Verbindlichkeit. 421668— 9414 er Elin 11. Dez. Fine weifere erkebliche Entlast 30 Aulage läßt der Ausweis vom 7. Dezember erkennen. 0 Gsanger vom 30. November hatte einen Rückgang der lausen Deckungen um 307,9 Mill. Mark und die gesamte age um 302,5 Mill. Mark gezeigt; jetzt hat der erstere 15 auf 730,7 Mill. Mark vermindert und der letztere auf 8032,5 Mill. Mark. Zur gleichen Zeit des Jahres 1914 te te Julage hingegen um 111 Mill. Mark und zur gleichen Se es Jahres 1915 um 315 Mill. Mark gestiegen. Die jetzt 90 due Entlastung ist auf die Flüssigkeit am Geldmarkt zu- 18 en, die die Rediskontierung von Schatzscheinen durch chsdank begünstigt. Euhwicklung des Kontos der fremden Gelder unter- et sich ebentalls von der, die die Vorjalire um diese Zeit ion der ersten Dezemberwoche des Jahres 1914 und des e 915 eine Steigerung um 87 bzw. 70 Mill. Mark, jetzt eine Werung um gleich 238,2 Mill. Mark. Gleichwohl ist die der der Reichsbank zur Verfügung gestellten fremden 0 Be 3423,7 Mill. Mark jetzt mehr als doppelt S0 groß wie K ember 1915. Die Reichsbank hat auch in der abgelau· Gboche einen erheblichen Betrag an Gold aus den bekannteu uun nach dem Auslande geleitet; 30 erklärte es sich, daß ſhr n Gold mit 2518.75 Mill. Mark gegenüber dem Stand . November(2518,48 Mill. Mark) eine verhältnismäßig N. unchme in Erscheinung treten läßt. Silberbestand ist um 0,2 auf 16,3 Mill. Mark z u- Esgangen und der Bestand an Reichskassenscheinen au 10,8 Mill. Mart gestiegen. rächtlich war wieder die Nachfirage nach Barlehns- ascheine, insbesondere nach den kleineren Werten. n Darlehnskassen floß der Reichsbank 20,0 Mill. Mark zu. Monl hat sich der Bestand der Reichsbank um 51,9 Mil. kringert, weil 72,5 Mill. Mark Darlelinskassenscheine in hr zu setzen waren. Der Darlehnsbedtand bei den Dar- Wsen beträgt jetet 2022,0 Mih. Mark gegen 2902 Mill. 30. November und der Bestand der Reichsbank au Dar- Asenscheinen 253,2 Mill. Mark gegen 305.1 Mill. Mark. Die meuce Verminderung des Bestandes au Darlehnslassen- der Reichebauk und die weitere Erhöhung des Noten- es um 682 auf 7401,0 Mill. Mark zeigen von neuem wie Lend die Einbürgerung des bargeldlosen üngsverkehrs zu wünschen ist. Einsahlaugen auf die füntte KHriegsanielhe. Al die füntte Kriegsanleihe sind in der Zeit vom 30. Novem- um 7. Dezember 80,8 Mill. Mark Nennwert eingezahlt Modatz jetzt insgesemt 9580, Mill. Mlark leich G Proꝛz. Hun der belkannt gewordenen Zeichnungsergebnisses von Mil. Marke voll einbezahlt sind. Die für die Zwecke der en auf die iünfte Kriegsanleihe von den Darlehenskassen- 40 hergegebenen Gelder haben sich in der Berichtswochae at 277, Min. Mark gleich 2,89 Proz. des vollbezahiten elrages verringert. Kautschuk- und Baumwoll. Versorgung cdes Reiches nach dem Kriege. beusbar wird cie Versorgung unserer Industrie mit Kaut- dechalb rechtzeitig Vorsorge getroſſen wer⸗ 00 Spekulation dienstbar gemacht werden. In Zulcunft wird Wland aber daraui bedacht sein müssen, seinen Bedari an üole und Kautschuł, dessen bereits im——* esamt auf 754 Millionen Mark bemessen wurcle, mog⸗ Woien eigenen Kolonien in Afriea zu decken. Daß dies 90 ermöglicht werden kaun, weist der ostafrikanische 0 N Kabesitzer von Horn nack in der Nr. 50 der Wochenschrift etsbedart“, Eauptaulgabe wird es dabei sein, die er- Wüchen Arbeitskräfte, sowonl weiße wie schwarze, in weitest⸗ l, Mage der Feldkultur zuzuſühren. Was Kautschuk be⸗ fell 15 hat Deutschland bisher, von seiner Gesamteiniuhr nur M r. H. aus Deutsch-Ostafrika und Kamerun gedect. An 16 ton der Erxiahruugen weist der Verfasser eingehend nach, nach drei bis vier ſahren die Erzeugung vervierlacht pltenne, da der Kautschukbaum nur zwei Jalire brauchit, 00 Wact zu werden. Ueberdies stehit geeignetes Land iu aus⸗ 10 Wrde Mage zur Verlügung. Nicht ungünstiger stellen sich isse bezüglich der Gewinnung von Baumwolle, die errika bicher erst in verhältnismäßig bescheidenem 0 aem Mutterlande zugeführt hat. Die Kücksständigkeit Wolhrultur, für die in der Nähe der Hauptverteehrs- 16 Keichlich anbauwürciges Land— 4 Millionen Hektar— Wen ist, ist auf die Trägheit und Unselbständigkeit der Wötenen zurückzuführen. Bei vernünttiger Erzieliung und Poüies, des wertvollen Menschenmaterials— allgemeine ſbmmct, Erhöhung der Hüttensteuer u. a.— Könnte nach 0 rechnungen die Baumwollkultur mühelos 89 weit ge⸗ ——— daß Deutsch-Ostafrila innerhalb weniger Jahre Reu Reichsbedart, der etwa 500 000 Tonnen jährlich be· ach selbst wenn ein Mindestbetrag von 2½ Zentner Wüle vom Tleltar in Rechnung Lestellt wird. Mit Trans- Eirrieteeiten ist dabei umso weniger zu rechnen, weil die 0 EBaunmrollanbau geeignetsten Gediete an der Zentralbahn 00 ſch amittelbarer Nähe der Küste liegen. Bemerkenswert ist Wrzn noch, daß die in Deutsch-Ostairika erzeugte Raumwolle Waüglicher Bescllafienheit ist und die amerikauische über⸗ ——— ———————————— — zum Ausdruck kommt. Werden die gebotenen Au⸗ WiSielbewußt und energisch in die Tat ungesetzt, S0 — Volkswirtschaft in mannigfachen Beziehungen ein Krögter Tragweite erwiesen. 3 Waud Baumwolle nach dem Friedensschluß sehr dringlich daß diese tropischen Erzeugnisse nicht einer unge. 50 da auch in der Bewertung durch die amtliche deutsche Orgunisation und Autgaben der Kriegsmetall⸗ Altiengesellschatt. Ueber die Lätigkeit der Kriegsmetall-Aletiengesellschaft scheinen iu weiten Kreisen der eBvölkerung noch unrichtige Auf- kassungen verbreitet zu sein. Die Kriegsmetall-Aktiengesellschaft ist Z. Zt. vom Kriegsministerium zu dessen Unterstützung bei der Beschafiung von Metallen für Zwecke der Landesverteidigung ius Leben gerufen worden. Die Form der Aktiengesellschait wurde lediglich gewällt, um der Geschäftsabwicklung durch die neuge- schafiene Stelle die nötige Leichtigkeit und kauimännische Beweg⸗ lichkeit zu geben. Im übrigen trägt die Kriegsmetallaktiengesell- schaft keineswegs den Charakter eines Erwerbs-Unternehmens. Sie ist vielmehr eine gemeinnützige Gesellschaft, die auj das Aktien- kapital keinerlei Dividenden oder 7 insen verteilt und deren Zweck nicht auf Gewinnerziclung; erichtei ist. Wen bei uflösung der Gcsellschaf en, Veberschuß veroleiot, veriügt über ihn das Kriegsministerium. Die Abgabe von Meiallen aus den Beständen der Kriegs- metall-Aktiengesellschaft erfolgt auf Anweisung einer amtlichen Stelle, auf deren Entscheidung die Gesellschaft selbst keinen Ein- uß hat. Die Lieferungsbestimmungen der Gesellschaft sind vom Reichskanzler einheitlich festgesetzt. Danach ist jede Bevorzugung einzelner Personen cder Firmen und Berücksichtiguug von Son⸗ derinteressen bei der Geschäftsführung der Kriegsmetall-Aktien⸗ gesellschait grundsätzlich ausgeschlossen. Wer entbehrliche Metallvorräte für Zweeke der Landesvertei- digung zur Verfügung stellen kann, dient also den vaterländischen Interessen am besten, wenn er sie an die Kriegsmetall-Aktien- gesellschaft abgibt. Die Befürchtung, daß durch einen Verkaul an die Kriegsmetall-Aktiengesellschaft den privaten Interessen der Aktionäre der Kriegsmetall-Aktiengesellschaft Vorschub geleistet wercden könne, entbehrt jeder Begründung. Dieser Hinweis ist eriorderlich, da nach zweijähriger Tätig- beit die Kriegsmetall-Aktiengesellschait noch immer durch unbe⸗ gründete Vorurteile in der Erlüllung ihrer vaterländischen Aul⸗ gaben beeinträchtigt wird. Zentralverdand des deutschen Greßhandels. Dieser Tage wurde in Hannover eine Bezirksgruppe Nieder- sachsen des Zentralverbandes gegründet. Im Lauie der nächsten Woche werden Vorbesprechungen zur Gründung von Bexirks- gruppen in Essen und Diisseldori sowie in Bremen staitiinden. In Aussicht genonunen sind ferner Zweigvereine in Magdeburg und Halle. Im Laufe des Dezember ist auch noch eine Bezirksgruppe in Chemnitz vorgesehen. Zur Krsberechnuns für den Steuerkurszettel. Bei den Beratungen, die im Bärsen-Vorstand nun aus Anlaß cer Hlerstellung einer Kursliste für die Steuerein⸗ schätzung statffinden, hat sich ergeben, daß bei den Umsätzen im kreien Verkehr nicht immer die Bestimmungen für die Fest- stellung des Börsenpreises von Kassa-Papieren(vom 21. Nozem- ber 1912) deohachtet worden sind. Der Börsenvorstand hält bei den Kursen, die er nun der Han- delskammer z⁊ur Uebermittelung an den Handelsminister über- geben wird, jecdentalls an diesen Bestimmungen fest. Gewinnauteilscheine von Aktien, die zwar wäh⸗ rend des Kriegszustandes in Deutschland nicht eingelöst werden, Wohl aber im Heimatlande der Gesellschaften zur Auszahlung kommien, bleiben somit nicht an den Aktien haften, ebenso fällig gewesene Zinsscheine von Anleihen und Schuld- verschreibungen, die im Heimatlande bezahlt, aber in Deutschlaud einstweilen nicht eingelöst werden. Festverzinsliche Wertpapiere, deren Zinsscheinbogen abgelauien, gegen deren Ah⸗ schnitt einstweilen in Deutschland neue Bogen nicht erhoben wer⸗ den Können, sind mit einer Zinsenvergütung seit dem Ablaui des zuletzt fälligen Ziusscheines zu berechnen. 5 Der Börsenvorstand wird in allen Fällen, die ihm etwa zur Entscheidung unterhreitet werden, immer annehmen, daß bei den vom 12. Dezember 1016 an im treien Verkehr eriolgten Umsätzen. mangels ausdrücklicher, besonderer Verabredung, die Verordnung des Bunckesrats vom 21. November 1912 maßgebend gewesen ist. —— Frankfurter Wertpapterbörse. * Frankfurt, 11. Dez.(Priv.-Tel.) Die Börse erörterte die Einberufung des Reichstages. Obwohl die Einberuiung nicht S0 überraschend eriolgte, s0 sieht man doch mit Spannung der Reichskanzlerrede eutgegen Bei ruhigem Geschält machte sich ein fester Grundton bemerkbar. Die glückliche Rück⸗ kehr der Deutschland brachte regen Geschäftsverkehr für Schill- iahrtsaktien. Etwas höher notierten Deutscher Lloyds, Paketiahrt und Hansa. Etwas fester lagen auch Montanwerte. Rüstungs⸗ wert waren weniger beachtet. Einige Elektrizitätspapiere notier- ten höher. Steaua Romana ſest im Anschluß aui die Erschließung eines neuen Oelvorkommens bei der Austro Romana. Chemische Aktien behauptet. Ait dem Markte der Bankaktien bestand Nach- rage nack Deutsche Bank und Diskontokommaudit. Am Reutenmarkt waren die Umsätze bescheiden. Hei- mische Anleihen fest. Von fremden Renten standen Japaner im 8 8 Angebot. Der Privatdiskont notierie 4 Proz. und darunter. Der Schiuß der Börse war tuhig und bei guter Tendenz. Iateresse be· stand für Aluminium, Dürkopp und Hilpert. Berliner Wertparierbörse. Berlin, 11. Dezember Auszahlungen für:* 11. Geld Brief Geld Brief Newyork 1 Dolla.79.77.70 Holiand 100 Gulden. 238.75 23025 238.75 239.25 Dänemark 100 KMonen 164.— 164.50 164.— 164.50 Schweden 100 Kronen.. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen.. 16725 167.75 167.25 167.75 Schweiz 100 Franken. 116.—/ 117.—/ 116.— 5117.—0 Oest.-Ungarp 100 Kronen. 63.95 64.05 038.95 64.05 Bulé arien 100 Lev a.. 79.50 80.50 79.50 80.50 Berlin, u. Dez. Wie schon bisher scheint auch in der neuen Woche die ausgeprägte Zurückhaltung und die Ge⸗ Schältsstüle das bemerkenswerteste an der Förse zu bleiben, denn auch keute war bei ganz unwesentlicher Kurveränderung sämt⸗ liche Marktgebiete unverändert Eine Ausnahme bildeten zeitweise Schällahrtsaktien, lür die bei weiter anziehendn Kursen Kaullust herrschte. J. Eohlig..⸗G. in löin-Zolistock. Diese Cesellschaft erzielte in dem am 30. Juni 1916 heendig- ten Geschültsjahre, einschließlich des Vortrages von M. 202 033 (M. 307 408), einen Reingewinn von M. 693 577(im Vorjahre M. 605 888). Daraus sollen unter anderem 8 Prozent Dividende(wie im Vorjahre) verteilt werden. Dem Bericht des Vorstandes ist noch zu entnehnten: Bei neuen Bauten und Vergrößerungen von Werken wurden viellach Arbeiter ersparende Beförderungs- mittel eriorderlich, deren Herstellung unsere besondere Aul⸗ gabe ist. Daher war es möglich, reichlich Auiträge aut Frleckne- erzeugnisse hereinzunchmen und den Umsatz darin iast aul die frühere Höhe zu bringen. Daneben war die Geselischalt aber auch mit der Herstellung vou Kriegszeug beschäftigt. Um den gestei⸗- gerien Anforderungen zu genügen, besondlers aber, um die Er- Weiterung der Fabrik am Zollstock nach Friedensschluß einer L6- eung zuzuführen, ist die nachbarliche Fabrik, uämwlich die„Ar- matürenfabrik Deutschland“, nebst einigen angrenzenden unbe⸗ bauten Gruncdstücken angekauſt worden Das neue Geschäftsjahr nahm bisher beiriedigenden Verlaui; die Aussichten können mit Rücksicht auf den Krieg als günstig bezeichnet Werden, da lohnende Bestellungen in genügender An⸗ zahl vorliegen. Beim Beginn betrugen dieselben dem Werte nach etwa M. 4 227 000(M, 4 902 000 im Vorjahre). Bis zum Ende des Monats Oktober kamen ſür M. 3 687 000 neue Aufträge hingu, s0 daß wir zu dieser Zeit über einen Bestand an Aulträgen im Werte von Mark 7 905 000(M. 6 824 000 vor einem Jahre) verfügten. Auck der Monat November brachte verschiedene große Bestel- lungen. Die Tochtergesellschaft in Wien hat beiriedigend gearbei- tet. Ueber die Aussichten im neuen Betriebsjahre Aßt sich auch für dort dasselbe sagen, wie für das hiesige Geschäft. Berliner Maschinenbau-G. vorm. L. Schwartskopff, Merlin. 4 Die am Samstag abgehaltene Generalversammi enehmigte den Abschluß, erteilte Entlastung und setzie die Düridende auf 25 Prozent fest. Ein Aktionär bemerkte, daß die im Geschäfts- bericht über die Aussichten gemachten Mitteilungen recht düritig seien und verlangte nähere Auskunft. Der Vorsitzende Geh. Justiz- rat Winterieldt erwiderte: über die Zukunftsaussichten lasse Sich nichts Näheres sagen und man müßte aus den im Geschäftsbericht gemachten Mitteilungen entsprechende Folgerungen ziehen. So gern die Verwaltung den Aktionären entgegengekommen wäre, 50 sei sie doch nicht in ſier Lage, nähere Auskünfte zu erteilen, zumal da durch irgendwelche in die Oeffentlichkeit gelangenden Aeußerungen die Gesellschaft geschädigt werden könnte. Vom Schwemmstein-Syndikat. r. Düsseldorf, 11. Dez.(Priv.-Tel.) Das Kartellverhält- nis des Rlteinischen Schwemmsteinsyndikats G. m. b. H. Neuwied ist nunmehr nach Eingang der unterschriebenen Verträge wieder gesichert. Am 30, Nov. fand eine Versammlung statt, die ergev- nislos verliet. Berliser Prodaktenmarht Berlin, 11. Dez. Frühmarkt.(m Warenhandel er⸗ mittelte Preise.) Großhandelspreise. Runkelrüben.05., Pierdemöhren.50., Seradella 44—45., Heidekraut.10., Wieesnheu—9., Kleeheu—10.50., Timothecheu.50—.50 Mark; alles per 50 Kilo. Berlin, 11. Dez. Die Geschäitsstille in Rüben hält an, da das Angebot inſolge der Verkehrsschwierigkeit und der hohen Höchstpreise in den anderen Bundesstaaten, die die Ware vom Berliner Markt abziehen, kaum nennenswert ist. Auch die man- gelnde Zufuhr an Heu macht sich schr unangenehm bemerlchar. 73 Saatenmarkt bestand etwas Interesse Mr Sämereien und lecsaat. Nürnberger Hopfenmarkt. R. In der vergangenen Woche zeigten die Eigner bei der gabe größere achgiebigkeit, so daß vor allem geringe und mittlere Hopien nierkliche Werteinbußen erlitten. So erlösten geringe Hopien verschiedener Herkunit 54 62, Markthopfien 85—90, Ge- birgshopien 92—100, Hallertaue. sowie Spalter 70—110 M. Der durchschnittliche Tagesumsatz belief sich auf 170 Ballen und hielt sick so mit den Zuſuhren, die bis auf einige Dutzend Ballen Land- Zzuluhren und Balinabladungen waren, auf gleicher Höhe. Am Einkauf beteiligten sich jast nur auswärtige Käuier, die ansehn- liche Einzelposten an sich brachten, so daß an den ersten Tagen der Woche Umsätze von 200 und 300 Ballen zustande kamen. Im allgemeinen verliei afer die Woche bei ruhigem Verkehr, da die Spekillation sich selbst bei den jetzt etwas gewichenen Preisen vom Einkauf zurückhält, da ihr die Notierungen für geringe Hop- ſen, die sie für ihre Spekulationszwecke in erster Linie brauchen, noch immer zu teuer sind und sie außerdem aui absehbare Zeit kinaus noch keine Aussicht für den Export haben, für den sie die geringen Hopfen brauchen. Die Brauer und der meiste Kund- Schaftshandel standen in der Berichtswoche verstärkt unter dem Eindruck weiterer Malzkontingents- und Bierproduktionsein- schrünkung, so daß sie bei ihren meist namhaften Vorräten an alten Hopten beine Veranlassung zu raschem Zugreiien haben. Tetzte Nandelsnachrichten. Frankfurt, 11. Dez. Priv-Fel.) Die Dividende des Frankfurter Hypotheken- und Kreditvereins ist wieder aui 8 Proz. des Vorjahres zu schätzen. ————————————————————————— 8— ————— 1 9 N4 —— —— — 6 Seſte. Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſle Nachrichten.(Abend die An der Waſſerkante. Roman von k, v. d. Eider, (Nachdruck verboten.) (Fertſetzung.) 22. Kapitel. Liete rüſtete zur Heimkehr. Der Arzt ſelber gab es ihr zu verſtehen, daß es das beſte wäre. Man ſah es nicht gern, wenn einer der Kranken hier ſtarb. Das ſchadete dem Renom⸗ mee des Ortes. Liete gab ſich keiner trügeriſchen Hoffnung mehr hin. Alles, was Kaſcha Kurch Monate an Geſundheit und Kraft ge⸗ wonnen hatte, war durch einen Augenblick vernichtet. Mit keinem Wort wurde die Veranlaſſunz erwähnt. Liete allein ahnte es, daß Kaſcha in dieſen Tagen ein Bild begrub, was ihr durch ihr ganzes Leben geleuchtet hatte. Aber ſie ver⸗ mied es, mit einem Wort darauf hinudeuten. Der Name: Wiera Alexandra war in ihrem Leben für immer ausgelöſcht. Einmal ſagte Kaſcha:„Ach, Liete, wie iſt man unre⸗ſtän⸗ dig! Ich aß Bonbons gegen den Durſt und hatte doch das Waſſer ſo nahe bei mir.“ Liete begriff nicht ſogleich, was ſie meinte. Die Kranke fuhr fort:„Ich werde ſterben, Liete— nicht ſo bald, aber viel⸗ leicht in ein, ⸗wei Jabren. Sehr alt werde ich nicht, das füble ich. Es iſt ein langſames Sterben, ſo wie eine abgeſchnittene Blume welkt. Liete ſtreichelte ihr die Wangen, was ſie ſtets beruhigte. „Es wird alles gut werden.“ Kaſcha winkte Hans Leonhardt, Bette wich. „Sie müſſen mir eines verſprechen, mein Lieber!“ „Allea, was Sie wollen!“ „Hans,“ flüſterte ſie,„geben Sie mir die Hand darauf, daß Sie niemals eine riolette Krawatte tragen werden.“ Er ſah ſie beſtürzt an. Fieberte ſie? Mar es ein Scherz? Nein, aus ihren Aunen ſprach ein bitterer Ernſt. „Ich verſpreche es,“ ſagte er und neigte ſein Antlitz über ihre feinen weißen Hände. In ſeinem innerſten Herzen gelobte er viel mehr als dieſes. Eines Tages kam Hartwich. Er ſah blaß und überwacht aus. Die Sorgen des rerfloſſenen Winters hatten ihre feinen, unnerwiſchbaren Linien in ſein Antlitz gegraben. Da'ꝛu kam, — er Tag und Nacht gefahren war, um keine Zeit zu ver⸗ ieren. Das Wiederſeben mit ſeiner Frau war erſchütternd, Es ließ ibm keinen Zweifel darüber, daß ſie unrettbar dem Tode verfallen war. 6⁴ der kaum von ihrem Sein Rücken war ungebeugt. Seine Augen blitzten durch Gram und Sorgen hindurch wie Sterne, an denen die Wolken vorübergleiten. 5 „Ach, Hartwich, daß ich ſie Dir ſo wiedergehen mußl klagte Liete. Aber Du kannteſt ja die Krantheit, nicht wahe? Du wußteſt, daß es ſo kommen würde und hatteſt Dir keine nutzloſen Hoffnungen gemacht?“ „Ja, ich kannte die Krankheit, und doch, obgleich ich mir ſagen mußte, daß es unter dieſen Umſtänden eine Torheit ſel, hatte ich Hoffnung. Eure Brief waren in der letzten Zeit ſo zuverſichtlich— da dachte ich, der Süden könnte doch vielleicht Wunder wirken.“ Sie ſchwiegen beide, als warteten ſie, daß das Wunder noch käme. Blau ſchimmerten die Berge, blau war der Himmel, dazwiſchen zogen feine weiße Nebelſchleier. In Hartwich glühte es auf. Die ergreifende Schönheit der Natur ließ ihn für einen Augenblick alles vergeſſen. Seine Augen ſtrahlten blauer und ſchöner wie Berge und Himmel. Er ließ ſich nicht von ſeinem Schickſal unterſochen. „Hardelevl“ dachte Liete. Er war und blieb der Hallig⸗ mann. Solche Männer leben immer ein ſchweres Daſein; aber ſie gehen dabei nicht unter. Es ging beimwärts. Hans Leonhardt fuhr noch mit ſeiner Schweſter auf einige Tage nach Venedig. Annie war durch Kaſchas Erkrankung ſebr erſchüttert und bedurfte der Ablen⸗ kung. So wollten ſie nachkommen. Sehr langſam ging die Neiſe ron ſtatten. Fuhr der Zuz nicht viel raſcher damals, als ſie dem ſonnigen Süden zueilten? Kaſcha wurde ungeduldig ror Selnſucht nach Ruhe. Wenn ſie erſt daheim war, dann wollte ſie nur ruhen nichts denken, nichts wünſchen. Donn ſollte es ganz ſtill um ſie ſein. Bei ihrer Abreiſe ſchien die Sonne. Die Luft war milde, wenngleich der Frühlingswind durchs Tal feate. Je weiter ſie nach dem Norden kamen, deſto käſter erſchien ihnen die Luft. Liete ſchlug eine Decke nach der anderen um die Schweſter. Gegen Abend, als ſie in Biüſum ankamen, ſchüttelte der Nordwind die Bäume, und das Meer brauſte wie eine gewal⸗ tige Orgel. Hinnerk war mit dem Wigen an der Bahn, Hartwich hob die kleine Frau, die genz in Tücher und Schleier ein⸗e⸗ wickelt war, binein, und als der Wagen nach fünf Minuten vor dem Doktorhauſe hielt, trug er ſie ohne abzuſeßen ins Haus über die Diele ins Wohnzimmer. Hier legte er ſie behutſam auf das breite Sofa. Sie lächelte verlegen in ihrer Hilfloſigkeit.„Aber Hart⸗ wich, ich konnte doch gelen. Was ſollen die Leute denken.“ „Das iſt einerlei. Nie wieder ſoll Dein Fuß einen Stein berühren.“ Kaſcha war zu Hauſe. Sie ließ ſich vflegen und verhät⸗ nur der Niem nicht ſo ſchwer ginge, wenn nicht c lichen Huſtenſchauer geweſen wären, hätte ſie ſich wirtlih 600 lich gefühlt. n S ganz ſtill, etwas zuſammengekauert 0 d60, 10 und kräumke. Wenn ſemand 8 ſhr kam, lächelte 1— man ein rührendes, hilſloſes Lächein. Sie lächelte, een M das Kind brachte und wenn man es nach wen 9 wieder hinausführte.* Zeit ertrug ſie das der geſundheitſtrotzenden Kleinen nicht. an 1 Ihre treue Jule trat herein. Sie hatte ihr 5 Zähne 0 Geſicht aufgeſetzt; aber es nützte nichta, daß ſie 16 Trän ſammenbiß, aus den Augenwinkeln krochen do hervor, rollten über die Wan⸗en und ließen ihre SPman blä „Ach, Frau Doktorchen, liebes, gutes, was*3 it Il nen gemacht!“ 1 0 re Bee lü—+„Ja, meine Jule, es will noch nch aber wenn erſt der Sommer kommt, der Sommer erzähle, Julel“ on den 90⁰ Jule er ählte von dem Kinde, von Hinnerk, leuten. Zuletzt kam ſie auf ihren Herrn zu ſpre 11 0 „Es hat was für ſich, den Herrn ſeine Weiſe Sehel Kleinen ſchläat es an. Die hat ſchöne rote Backen, Walter 1 Tag hat er ſie kalt ab gerieben, und bei jedem chwet, ſie heraus. Für alte Leute iſt es man ein bißſchen 9 daran zu gewöhnen.“ 0 „Und 8504151 Vo⸗el?“ fraate Kaſcha. Sie hatte n mer eine geheime Hoffnung auf ihn geſetzt. hintel „Der hat ausgebacken. Die Leute kamen da ht wi alles Mumpitz war. Dazu hatte er Schulden gemach 9, Maſor, und eines Tages war er auf und davon. As ale glaube, im Grunde hat unſer Herr Doktor mehr los, dern. Er hat auch mächtig viel zu tun jeht. gew Kaſcha ſeufzte.„Es wäre rielleicht beſſe wenn——“ Sie kam nicht weiter. Eee Tür gepocht. Hinnerk ſtand draußen un 1 ihn dach um Gotteswillen einen Augenblick zu der Ben tor laſſen. Die Kranke lächelte. Er trat an ihr Lager und Reſpekts wegen mit hineingenommen batte, „Ach, Frau Doktorn, ich wollte Ihnen man um bitten, von wegen damals——“ 1 65 war 61 luhh zu 9005 Wozu nachdenken* ön, Verzeihung zu gewähren. ne 25„Ich Fatte keine Schuld damols, Frau Dotton vol ganz geryiß nicht. Wenn ich gewußt hätte, was d— 9 Blick auf.„Scht, D 4 nd. „Hinnerich, mein alter Freuſ e 6 75 üghe, di⸗ 90 verknüllte We en Hün opb Jule fuhr mit zornigem u D0 (Fortſetzung ſolgt,) „Ausgabe) Montag, den 11.— 19 ghaft 00 chle gule 19 4 Perkeihül — Dividende —— —— —— Reichsbankhaupikaſſe in richtung erfolgen. bankhauptſtellen, Rei ysbaukſtellen, ſämtlichen Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſenein⸗ Berlin, den 2, Dezember 1916, Der Stellvertreter des Reichskanlers. Verkauisstelle Nr. 203. Dennoch ſtand er vor Liete jezt nicht als ein Gebrochener, Bekanntmachung. 10 Auf die für das Jahr 1916 feſtzuſetzende der Reichsbankanteile wird vom 15, d. M. ab eine zweite halbjährliche Abſchlags⸗ zahlun! von ein und dreivieriel Prozent oder 52 Mark 50 Pfennig 16 für jeden Anteil zu 3000 Mark und 17 Mark 50 Pfennig für jeden Anteil zu 1000 Mark gegen den Dividendenſchein Nr. 17 92 Nr. 90 bei der Berlin, bei den Reichs⸗ ſowie bei 47826 L. Heder, 6 2 6 kann konſerven einſchließl lcheln. Sie hatte keinen Wunſch, keinen Villen Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 12., 90 einen iotel Anteil der Vollkarte eninommen werdenschlachiviehfleiſchmiteingewachſenen Knochen 25 Gramm oder Schlachtviehſleiſch ohne Knochen, Dauerwurſt, Zunge, sveck 20 Gramm oder Wildyret, Mieez Eingeweide, Fleiſch⸗ ch des Doſengewichts O Gramm. Maunheim, den 9. Dezember l916, Die Direktion des 906 Schlac⸗ u. Viehhofes: Dr. ries. Schinken, F 3. 3 .-Bogt„Peutschland“ Ankunkt in Bremen Kungtblatt von Prof, Wülli stiwer 9 zu kaben bei 9 Ioseph Ebert, Siascrel, Eunsthandiuns Telephon 4060 Bilder aller Art. Ordensschrünkchen in eleganter Aus⸗ kührung werden angefertigt. EEE 5— mehr. Wenn bis 17, Dez, 1916f4 S11024] der gesetzlich ges O, R. Alle wertreter tur den Vertrleb Record- Papiersãcke bis zu 100 kg Inhalt lassend, Ahrliche Erze gu f in mehreren Fabriken Stwa 86 Minienen Stück, Anerkannt bester Paplersack. 0. Rob. Lohmann d. u. b. l. 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