——————— ͤ—————————— Freitag, 18. Dezember. ——— — * —— Mi. Henchech⸗Ronto 2917 cudwigshafen a Rh. Der deutſche Tagesbericht. Orohes hauptquartier, 15. Dezember.(WTB. Amilich.) weſtlicher Rriegsſchauplatz. Heeresfront des deutſchen Kronprinzen Auf dem Weſlufer der Maas verſuchten die Jran⸗ zoſen in dreimalligem Angriff umſonſt die ihnen vor kurzer Jelt auf Höhe 304 füdöſtlich von Malancourt entriſſenen Gräben wieder zu nehmen. Oeſilich des Fluſſes ſetzten ſie nach ſtarker, weit in das Hintergelände ſchlagende Jeuervorbereitung zu mehr⸗ maligen Angriffſen an. Am Pfefſerrücken ſcheiterte das Vorgehen der Slurmwellen in un⸗ ſerem Abwehrfeuer. Auf dem Südhange von hardaumont kam der An⸗ kriff in unſerem Jerſtörungsfeuer nicht zur Entwicklung. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfeldmarſchalls prinz Leopolò von Bapern. Nördlich der Bahn Itoczow-Tarnopol drangen deuiſche Truppen in die ruſſiſchen Gräben und brachten 90 Gefangene zurück. Heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Die geſtrigen Angriffe der Ruſſen an der ſie ⸗ benbürgiſchen Oftfront hatten zumeiſt den glei⸗ chen mißerfolg wie die der Vortage. Auf einer höhe gelaug es dem Gegner Fuß zu ſaſſen. Balkankriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſelomarſchall v. Mackenſen Brennende Dörſer zeigen den Weg durch die große Dalachei, den der Ruſſe bei ſeinem Rückzug genommen hat. Unter ungünſtigen Wegeverhältniſſen weltelfern die ver⸗ bündeien Truppen in der Ebene, den Gegner nicht zu ängerem Hallkommen zu laſſen. Am Gebirge leiſtet der Feind in befeſiigten Siellungen Widerſtandz wurden durchbrochen. Buzeu wurde genommen. 4000 Geſangene konnte die 9. Armer geſtern und vorgeſtern als Ergebnis melden. Bei Veteſti haben ſtärkere bulgariſche Kräfte die Donau überſchritten. Mazedoniſche Front. Teilvorſtöße bei Taralovo und Gradesnica(beiderſeits R. 0 Cernauſers) brachten dem Jeinde lediglich ver · —— Geypläukel an der Strumaniederung. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Zudendorff. Der bulgariſche Bericht. Sofla, 15. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amillcher des Generalſtabs vom 14. Dezember. Magedoniſche Front. Zn der Gegend von Monaſtir(Bitolia) geringes Ar⸗ Ullerteſener. Wir ſetzlen einen ſeindlichen Feſſelballon ſüdlich don Monaſtir(Bitolia) in Brand. Im Cernabogen leb · ſte Tätigkell der feindlichen Arlillerie, beſonders um Para · lova. Oeſilich der Cerna ſchlugen wir einen feindlichen Angriff zwiſchen Gradesnica und Tarnova zu ⸗ ück. In der Gegend der Moglenica feindliches Ar · ieſeuer. Zu beiden Seiten des Wardar geringes feindliches Ar · Uleerieſeuer, lebhaftere, aber wirkungsloſe Tätigkeit der ſeind lchen Flieger über und hinter unſeren Stellungen. An der Ront der Belaſica-Planina Artilleriefeuer und Pa · uillengefechte. Iu beiden Seiten der Struma verein ⸗ elie ſeindliche Kanonenſchüſſe und kleine Patrouillengefechte. An der Fronl des Aegälſchen Meeres und in der Segend von Drama ergebnieloſe feindliche euftlätigrelt. Bei Dopat ſchoſſen wir ein franzöſiſches Flugzeug ab. Seine In⸗ luſen. der franzöſiſche Leulnaut Jean Rechad und der Unter · Aitzter Jean Legaleskl wurden geiangen. Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim. —„Das Weltgeſchehen im Vilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Buzeu genommen. Mehr als 4000 Gefangene.— Die kumäniſchen Stellungen am Gebirge durchbrochen. Rumäniſche Front. In der Dobrudſcha geringes Artillerieſeuer und Pa⸗ trouillengefechie. In der öſilichen Valachei dauerk der Vormarſch der verbündeten Heere fort. Vorgeſchobene Abteilungen unſerer Truppen, die die Donau bei Tutrakan, Siliſtria und Cernavoda überſchritten hatten, haben die Bahnſtrecke Bu ⸗ kareſt⸗Fetesci erreicht. An der Front am Schwarzen Meer beſchoſſen ruſ⸗ Schiffe Baliſchik, vier Einwohner wurden getölet, 5 verletzi. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 15. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Amilicher Heeresbericht vom 14. Dezember. Kein wichtiges Ereignis auj den Fronten. Der ſtellvertretende oltomaniſche Oberbefehlshaber. Rie Hälte von Ruxäuien beſegt. DBerlin, 15. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach wie vor liegt der Schwerpuntt der militäxiſchen Ereig⸗ niſſe im Südoſten. Ihr Charakter hat ſich nicht geündert. Immer +* ſchreiten wir ſiegreich vor und wie bisher weicht der Feind zurück. Inzwiſchen haben unſere Truppen die Jalomitaüberſchritten und ſich dem Buzeu genähert. Der Feind ſucht dort in befeſtigten Stellungen Widerſtand zu leiſten, und ſo den 00 ſeiner Truppen nach Nordoſten zu erleichtern. Aber wir ſtürmen egen dieſe Ste 9 an und unſer Angriff macht rtſchritte. Bei Cernavoda ſind bulgariſche Trup⸗ en über die Donau 95 angen. An Beute wurde am 13, ezember eingebracht 28 ſiziere 1700 Mann, 5 Maſchinen⸗ gewehre und was vielleicht am erfreulichſten iſt, 4 Eiſenbahn⸗ züge. Am 14. haben wir dann noch 1300 weitere Gefangene 5 Das von uns bisher von Rumänien beſetzte Gebiet eträgt 65000 Suabratkilometer, Das iſt genau die Hälfte des ganzen Landes.(Ganz Rumänien iſt genau 131 353 Quadratkilometer groß. D. Schriftl.) Was ſich 90 an der Oſtfrotn ereignet hat, iſt nicht von Belang. In Siebenbürgen haben die Ruſſen am 13, und 14. vergebens ihre Verſuche fortgeſett, die Rumänen zu entlaſten. In Ma. onien hat am 13. die Höhe von Paralovo weſtlich der Cerna unter ſchwerem Feuer gelegen. Oeſtlich von Paralovo und Gradecknitza wurden ruſſiſche Teilvorſtöße mühelos Auf dem übrigen Teil der Oſtfront war die Gefechtstätigkeit am 13. gering. Am 14. fanden öſtich von 8— deutſche Patrouillenunternehmungen ſtatt, wobei 90 efangene und 1 Maſchinengewehr in unſere Hände fielen. An der italieniſchen Front iſt das Wetter ſo ſchlecht, daß jede Gefechtstätigkeit einſtweilen ausgeſchloſſen erſcheint. Im Weſten hat es in den letzten Tagen vorübergehend den Anſchein gehabt, als wollte die Offenſive dort wie⸗ der aufflammen. Am 13, war lebhafte Artillerietätig⸗ keit bei Mongy, nördlich der Anere, zu konſtatieren. Zweimal kam es ſogar zu ausgeſprochenem Trommelfeuer. Nach dem zweiten Trommelſeuer gingen engliſche Patrouillen vor, die aber glatt abgeſchlagen wurden. Auch zu beiden Seiten der Anere lebte das Artillerlefeuer auf. Ebenſo herrſchte im St. Pierre Vaaſt⸗Walde vielfach ſtärkeres Feuer. Südlich der Somme ſteigerte ſich das Artillerie⸗ und Minenwerferfeuer in der Gegend Barleux und Preſſoir. Rechts der Maas nahm am 13. die Artillerietätigkeit zu. Ein Infanterieangriff er⸗ folgte jedoch hier nicht. Nachts flaute das Feuer dann ab. Aber geſtern vormittag wurde es wieder lebhafter. Feindliche Infanterie ging ſowobl auf dem Weſtufer bei Höhe 304, wie auf dem Octufer am Pfefferrücken zum Angriff vor. Aber alle dieſe feindlichen Angriffe wurden reſtlos abgeſchlagen. Die Vertagung der rumäniſchen Kammer. ORotterdam, 15. Dez.(Priv.⸗Tel..) Die Tagung der rumäniſchen Kammer, welche am 8. Dezember in Jaſſy ſtattſinden ſollte, muß verſchoben werden, weil die furchtbaren Zuſtände in Jaſſy ſie nicht geſtatten. Die Zahl der rumä⸗ niſchen Flüchtlinge aus der Richtung nimmt täglich zu, tauſende kampieren außerhalb Jaſſy auf freiem Felde. % Budapeſt, 15. Dez.(Priv.⸗Tel. z..)„Az Eſt“ er⸗ fährt aus Sofia: Die letzten Verfolgungskämpfe mit den Truppen waren in Oſtſtebenbürgen von Erfolg begleitet. Die rumäniſchen Diviſionen floben vor uns her und am Predeal⸗ und Altſchanzpaß wurden bötele Gefan⸗ gene gemacht. In den Südkarpathen iſt nur noch der Bodza⸗ paß in rumäniſchem Beſih. Die Kiiſe in Griechentand m. Köln, 15. Dez.(Priv.⸗Tel, z..) Die Kölniſche Sauuns meldet aus Amſterdam: Eine Anfrage über die age in Griechenland beantwortete im Unterhaus zukelungsgebühr. Peider Poſt abgeh⸗ i..50. Einzel⸗Nt 5 Pig. —————————————————————— 583 Lord Robert Cecil dahin, die Verbandsregierungen ſeien ſich der Gefahr, die aus einem trägen Vorgehen gegen⸗ über dieſer Lage entſtehen könne, bewußt und wollten daher unverzüglich der griechiſchen Reglerung gewiſſe Forderungen ſtellen, damit eine W herbeigeführt werde. Die Enlente fordert ſofortige vollfländige Demobiliſierung. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Laut Baſler Nachrichten iſt nach einer Reuter⸗ meldung Griechenland eine Note der Alliierten überreicht wor⸗ den, in der die Forderung auf ſofortige vollſtändige Demobiliſierun 0 und Wiederherſtellung der Kontrolle über den Telegraph und die Eiſenbahn ſowie auf Freilaſſung der Veniſeliſten erhoben wird. ————— + Das Friedensangebot des Vierbundes. vermutungen über die Antwort. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15, Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Die Schweizeriſche Telegrapheninformation meldet aus Bern: Im ganzen iſt die Stimmung in den Berner arlamentariſchen Kreiſen bezüglich der Antwort auf die Frie⸗ ensnote des Vierbundes ziemlich peſſimiſtiſch. 75 Prozent ver⸗ treten die Anſicht, daß wenn nicht gar von allem Anfang an das Friedensangebot der Zentralmächte von ſeiten der Entente abgelehnt werde, es im zweiten Stadium eine latte Ablehnung erfahre. Ein der Enkenteſeite naheſtehender ſprach ſich dahin aus, daß man in gut unter⸗ richteten Ententekreiſen der Anſicht ſei, daß die Entente die Note der Zentralmächte nicht unbeantwortet laſſen könne. Sie ſei gewiſſermaßen zu einer Antwort gezwungen. Die Auffaſſung in den engliſchen parlamentariſchen Kreiſen. m. Köln, 15. Dez.(Priv.⸗Tel. 8.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdam: Ein Londoner Stim⸗ mungsbericht kennzeichnet die Auffaſſung, die in parla⸗ mentariſchen Kreiſen zur Geltung kommt, dahin, daß außer einer kieinen Gruppe von Friedensfreunden alle Par⸗ teien einig ſeien, daß der Krieg fortzuſetzen ſei. Etwas anderes ſei auch nicht zu erwarten 0 denn die Politiker in den Verbandsländern, die den Krieg hervor⸗ gerufen oder gefördert hätten, könnten nicht auf einmal Kehrt machen. Die Aeußerungen der amerikaniſchen Preſſe. m. Köln, 15. Dez.(Priv.⸗Tel. z..) Zeitung meldet aus Waſhington unterm 13. Dezember; Das der Mittelmächte nimmt alles ntereſſe in Anſpruch und füllt daher die e mit über⸗ reichlichen Beſprechungen. Amerika wurde tatſächlich durch die Ereigniſſe völligüberraſcht und hohe Hofknun⸗ * n ſind weithin geſetzt worden. Die Meinungen gehen aller⸗ ings ſtark auseinander, aber der allgemelne Eindruck wiegt vor, daß Deutſchland einen meiſterhaſten Zug getan habe, indem es den Riegel von den Friedenser⸗ örterungen wegzog und Wilſon die Geſegenhyeit gab, welche er ſchon ſeit Monaten geſucht hat. Die Maänner des öffent⸗ lichen Lebens ſprechen freimütig ihre höch ſte Genug⸗ tuung aus. Nur die Preſſe iſt ärgerlich und zweifelt die Aufrichligkeit der Vorſchläge an, wobei ſie dio deutſche Ruhmesrede lächerlich macht und Deutſchlands Leiſtungen ver⸗ kleinert. Die„New Hork World“ ſagt: Oas wichtigſte an den Friedensvorſchlägen iſt die Tatſache, daß ſie überhaupt gemacht worden ſind. Die kaiſerliche Regierung gibt damit amllich zu, daß der Krieg ein Fehlſchlag für 97 geweſen iſt. Deutſch⸗ land kann Europa nicht regieren. er Friede kann nicht erobert werden und darum maß man jetzt die Diplomatie wieder zu Hilfe rufen. Man kaun als gewiß an⸗ nehmen, daß die Bedingungen von den Verbandsmächten ab⸗ gelehnt werden. Nichtsdeſtoweniger ſind die Vorſchläge willkommen, als ein erſter Schritt zum Frieden. Die Newyorker Staatszeitung ſagt: Vor dem Richterſtuhl der Menſchheit und der Weltgeſchichte wäſcht der Kangler im Namen ſeines Volkes und ſeiner Waffenbrüder ſeine Hände in Unſchuld im Falle der Fortſetzung des Krieges. Wo immer auf dem Erdenball hartnäckige Vorurteile die Ohren nicht verſtopft haben, wird das ehrenhafte Anerbleten Deutſch⸗ lands und ſeiner Verbündeten einen tiefen morall⸗ ſchen Eindruck machen. Lückenhafte Wiedergabe in der italieniſchen reſſe. Bern, 15. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Alle hier ein⸗ getroffenen ſtaileniſchen Zeitungen bringen den Bericht der Agenzia Stefani über die Kanzlerrede als Züricher Depeſchen, aber ül erall fehlt der Paſſus, daß Deutſchlands wirtſchaftliche Sicherheit außer aller Frage ſtehe, und der Hinweis auf die Größe der rumäniſchen Beute ſowie der Satz, das Hunger⸗ geſpenſt, das unſere Feinde Ealn uns aufrufen wollte, wird ſie nun ſelbſt nicht verlaſſen. Teils vollſtändig weggelaſſen, teils unvollſtändig wiedergegeben ſind die Sätze über die inneren wirtſchaftlichen und moraliſchen Kräfte Deutſchlands, * der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Dez. Berichterſtatter der„Neuen c. Von (Priv.⸗Tel. z,.) Der Haager Die Kölniſche — 1916.— Ar. 589. 140—4 ter d Ceu:———— Dr. Wne lateſir Be.— 50 W F eeeeeeee 9 + Pückdrucherel, G. Ui. b. Ey, alle in Rann⸗ N 8—— 0 3 0——— N——* 49— Buchbruch⸗* 4 8 9 955 * ———— — ————————— —— —— — 2. Seite. WMaunheimer General⸗Auzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 15. Dezember 1018. anzo Züricher Zeitung“ meldet: Der Londoner Miniſterrat hat, wie man aus London vernimmt, die Antwort auf das Friedensangebot formuliert. Bern, 15. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Der kleri⸗ kale„Corriere'Jtalia“ ſagt in dem ſtark zenſurier⸗ ten Artikel zu dem Friedensangebot der Zentralmächte, man dürfe dieſem Angebot nicht alle Bedeutung abſprechen, doch müſſe man die Grundlage für eine genaue Prüfung ab⸗ warten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Laut Schweizer Blätter deutet der Mailänder „Avanti“ bereits die Möglichkeit der Aufnahme von an, ohne von der enſur behindert zu werden und bemerkt, daß der Schritt der Feinde die ſozialiſtiſche Friedensinterpellation, die auf ſechs Monate in der Kammer vertagt wurde, wieder auf die Tages⸗ ordnung des Parlaments bringen werde. Man habe in dieſem Falle die Sicherheit, daß die Sozialiſten diesmal nicht allein ſtehen werden c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Dez. (Priv.⸗Tel. z..) Laut der„Neuen Züricher Zeitung“ meldet die Agentur Havas aus Madrid: Miniſterpräſident Roma⸗ nones empfing am Mittwoch Morgen die deutſche Note über den Frieden. Nach der Rückkehr des Königs aus Granja be⸗ gab ſich Romanones in den Palaſt, wo er lange mit dem König konferierte. Der Sturmlauf gegen Briand. Bern, 15. Dez.(We B. Nichtamtlich.) Nach Berichten Lyoner Blätter über die franzöſiſche Kammer waren in der Sitzung am Mittwoch die Abgeordneten faſt vollſtändig an⸗ weſend. Die Tribünen waren lang vor der Sitzung dicht be⸗ ſetzt. Briand begann ſeine Rede zunächſt voliſtändig ruhig. Bei der Behauptung, in den letzten zehn Geheimſitzungen wären alle die Regierung betrefſenden Fragen beſprochen, wurde er durch zahlreiche laute Neinrufe von der Linken und dem Zentrum unterhrochen. Seine Ertlärungen zu dem „Friedensangebot“ erfolgten unter geſpannteſter Aufmerkſam⸗ keit des Hauſes. Nach Schluß ſeiner Rede bemerkte er über die vorliegenden Interpellationen, er könne ſolche, die in der Geheimſitzung behandelt worden ſeien, nicht annehmen. Die⸗ ienigen, die die Regierung angreifen wollten, hätten die Frei⸗ heit des Wortes, die Regierung genieße die gleiche Freiheit nicht. Mit feſter Stimme fügte er hinzu, indem er gleichzeitig ſeine Aktentaſche auf den Stuhl waͤrf, wenn die Kammer die übrigen Interpellationen erörtere, werde ſie dabei Gelegenheit haben zu erklären, ob ſie zu der Regierung Vertrauen habe oder nicht. Bei der vorliegenden Erörterung ſprach zunächſt Legiues, Mitglied der parlamentariſchen Kommiſſion für äußere Angelegenheiten, der ſich darüber beklagte, daß er auf verſchiedene wiederholte Anfragen über die Lage im Orient von der Regierung keine Antwort erhalten könnte. Briand lehnte den Vorwurf zurück als berechtigt, daß aber eine Antwort nicht möalich geweſen ſei und fügt hinzu, ich wollte, ich beſäße keine Dokumente um Legiues zu ant⸗ worten. Später wurde die Erörterung immer verwickelter. Auf Verlangen Tardieus, zuerſt ſeine Anfrage über die Oberſte Heeresleitung zu beſt en, warſ Briand von ſeinem Platz aus trocken ein, daß die Regierung die Ver⸗ krauensfrage geſtellt habe. Laſond fragte an, ob man ſich eigentlich in einer geheimen oder öfſentlichen Sitzung befinde. Die Debatte wurde unter unaufhörlichem Lärm fortgeſetzt. Immer wieder ertönte die Glocke des Präſi⸗ denten bis ſchließlich Briand wieder das Rednerpult be⸗ ſtieg und erklärte, es handle ſich jetzt nicht mehr um eine Ge⸗ ſchäftsordnungsfrage, ſondern einzig darum zu wiſſen, ob ein Zuſammenarbeiten der Kammer mit der Regierung möglich ſei. Wenn die Kammer der Regierung keinen Glauben ſchenken könne, ſo beweiſe das, daß in Wirklichkeit jede Zuſammen⸗ arbeit unmöglich ſei. Sodann erhielt Tardien das Wort, der ausführt, die neue Regierung ſei eine Organiſation, die wie jeder Kompromiß Verwirrung mit ſich bringe. Die letzte Tagesornung habe die Anſchaffung eines gemein⸗ ſamen Generalſtabs zwiſchen den Alliierten verlangt. Was er aber der Regierung vorwerfe, ſeien nicht Einzelheiten, ſondern ihr geſamtes Gefüge und ihre Leitung. Afles was ſchwach und unzureichlich erſcheine, ſei in der Leitung einbe⸗ griffen. Der Miniſterpräſident hat ſich geirrt. In allem könne man Unſelbſtändigkeit und Mangel feſtſtellen. Auch die Moral ſei lückenhaft geweſen. Man habe die Preſſe einem Reaiment unterworfen, das alle unabhängigen Artikel unterdrückt und damit eine künſtliche Stimmung erzeugte, die nicht den Tat⸗ ſachen entſpreche. Nicht das Parlament müſſe im Vertrauen geſtärkt werden. Der Fehler der Regierung ſei geweſen, eine öffentliche Meinung großzuziehen, deren Ergebnis ſei, daß in⸗ folge der letzten Vorgänge in den Dörfern tiefe Ent⸗ täuſchung herrſche. Durch ein Vertrauensvotum werde die Stimmung im Lande nicht gehoben. Man —45 die Männer und vor allem das Oberhaupt wech⸗ ſeln. Lairolle betonte, man habe nicht das Recht, mit den letzten Karten leichtſinnig zu ſpielen. Man brauche eine ener giſche tatkräftige Regierung. Violette ſtellte nach verſchiedenen Fragen über das Wirken der neuen Militär⸗ und Zivilbehörden feſt, daß die Stimmen, die bei dem letzten Vertrauensvotum gegen die Re⸗ gierung abgegeben worden ſind, nicht gegen die abgegangenen Miniſter, ſondern gegen Briand gerichtet waren. Darauf be⸗ merkte Briand ausdrücklich, er ſei darüber von Anfang an im klaren geweſen. Violette bedauerte, daß Painleve und der Kriegsminiſter Roques zurückgetreten ſeien. Er fragte, ob letzterer, deſſen Verantwortlichkeit bekannt ſei, wegen der Berichterſtattung über die Orient⸗ armee gehen mußte. Das franzöſiſche Volk, das zu allen Anſtrengungen fähig ſei, werde ſeine letzten Opfer nicht unter Führung Briands bringen. Auch Goude bedauerte, daß der Kriegsminiſter nicht mehr zurückgekehrt iſt. Er glaube, die Politik Briands ſei ge⸗ fährlich und ſchloß, auch wenn Briand ein Vertrauensvotum erhalte, er nicht regieren könne. Marginet führte aus, er ſcheue nicht vor der Feſtſtellung zurück, daß das, was man erreicht habe, noch weit entfernt von dem ſei, was man er⸗ wartet habe. Heute handelte es ſich um die letzten Anſtren⸗ gungen. Die Tatſache bewies, daß Briand Unrecht gehabt habe. Man müſſe dadurch wieder herauskommen, daß man dem Lande neue Männer gebe. Manzie unterſuchte die von der Regierung geſtellte Bertrauensfrage und kam zu dem Schluß, daß die neue Regierung, die mit Verordnungen, nicht mehr mit Ge⸗ ſetzen vorgehen wollte, ein Verſuch zur Diktatur ſei. Auch Admiral Bienaimé hielt die neue Regierung nicht für fähig die Feinde aus dem Lande zu jagen. Schließlich jührte Briand aus, ex verſuche nicht auf die 2232 2 leidenſchaftlich gegen ſeine Perſon gerichteten Angriffe zu ant⸗ 4 0 cher, daß das Urteil der Abgeordneten ſich ſcho nvollſtändig feſt herausgebildet habe, durch eine zu ſpät kommende Rede könne er daran nichts mehr ändern. Wenn die Adggeordneten es für möglich halten, daß ein Mann, ſo oft er mit ſeinem Vorgehen nicht Glück hatte, erſetzt werden müſſe, ſo müßten ſie danach handeln. Man dürfte dabei aber nicht ohne Ueberlegung vorgehen. Nach den 1 9 in den letzten acht Tagen dürfe man aber nicht ſagen, daß die Re⸗ gierung nicht halte, was ſie verſpreche. Bei Bekanntgabe des Ergebniſſes der darauffolgenden Abſtimmung hört man links einige Rufe, die die Ab⸗ dankung der Regierung verlangten. Deſterreich⸗Angarns Friedenswille und Kampesentſchoſſenheit. tz. Wien, 13. Dezember. Oft und oft wurde ſchon in der opfervollen Zeit des Weltkrieges von den Parlamentsbühnen in Berlin und Buda⸗ peſt aus verkündet, daß die beiden mitteleuropäiſchen Kaiſer⸗ reiche und ihre Bundesgenoſſen bereit ſeien, einen ehrenvollen Frieden zu ſchließen. Dennoch kommt dem 12. Dezember die Bedeutung eines außerordentlichen Tages zu. Ob die An⸗ regung des Vierbundes einen Erfolg haben wird oder nicht, wer kann das in dieſer Stunde ſagen? Aber nun werden ſich auch die fanatiſchſten Feinde Mühe machen, wenn ſie das„Barbärentum“ ihrer Gegner weiter hervorheben wollen. In den neutralen Staaten insbeſondere wird man endlich erkennen, wo die Freunde und die Schädiger der Menſchheit zu ſuchen ſind, ſoferne man bisher noch nicht zur richtigen Einſicht gelangt iſt. Ein großer moraliſcher Sieg ſteht für die mitteleuropäiſchen Kaiſerreiche und ihre Verbündeten alſo außer Zweifel, und das iſt ein Gewinn, den man nicht unterſchätzen darf. Die unvergleichlichen Leiſtungen während nahezu zwei⸗ einhalb Jahren haben den Beweis von der gewaltigen Kraft erbracht, die den Angegriffenen, ſinnlos zum Kriege Heraus⸗ geforderten in ihrer Abwehr und Verteidigung zur Verfügung ſteht. Aber ſolange Italien noch neutral war, ſind die Feinde dem Irrglauben verfallen geweſen, daß der Frontwechſel dieſes tückiſchen Angehörigen des ehemaligen Dreibundes eine Schickſalswende herbeizuführen vermöchte. Dieſe Erwartungen wurden grimmig enttäuſcht. Man kann bisher faſt dreiviertel Dutzend großangelegter italieniſcher Offenſiven zählen, ohne daß ſich auf der Landkarte irgendeine nennenswerte Verän⸗ derung vollzogen hat. Von berufener Seite wurde in einer feierlichen Kundgebung erklärt, in welch unverhältnismäßig geringer Zahl die tapferen öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen den Angreifern im Süden des Reiches urſprünglich gegen⸗ übergeſtanden ſind. Dennoch blieben alle Vorſtöße erfolglos, zerbrach ſich die Wucht an der eiſernen Kraft der kühnen Ver⸗ teidiger. Italien hat ſeinen heutigen Bundesgenoſſen wahr⸗ haftig nicht den Vorteil gebracht, den ſie erhofften, während es in anderer Hinſicht— durch die ſtarke Inanſpruchnahme der Schiffsladeräume— zur Verlegenheit geworden iſt. Trotz der üblen Erfahrungen mit dem einen Treuloſen flogen aber die Hoffnungen Rumänien zu, ſolange dieſes Königreich nach außenhin noch ſchwankte, während ſeine lei⸗ tenden Staatsmänner ſich insgeheim bereits den Regierungen von London, Paris und Petersburg verſchrieben hatten. Des⸗ alb war es ein Jubel ohnegleichen, als im Sommer dieſes 9 plötzlich die Kriegserklärung von Bukareſt aus erfolgte. Die Feinde meinten, daß nun die erſehnte Stunde gekommen wäre, daß die friſchen unverbrauchten Truppen, die in den Kampf eingriffen, das Ende mit Schrecken für die mitteleuro⸗ päiſchen Kaiſerreiche, für Bulgarien und die Türkei herbei⸗ führen müßten. Dieſe falſchen Vorausſetzungen ſchienen zu⸗ nächſt eine zu erhalten, denn die rumäniſche Armee drang in Siebenbürgen ein. Doch welcher Wandel hat ſich ſeither vollzogen! Mackenſen ſitzt im Königsſchloß zu Bukareſt, und immer weiter und weiter dringen die verbün⸗ deten ſiegreichen Heere auf rumäniſchem Boden vor. Alle Ver⸗ ſuche der Ruſſen, durch Angriffe Einhalt zu gebieten, haben ſich bisher als ohnmächtig erwieſen; ſie mußten aber mit außergewöhnlich hohen Opfern an ruſſiſchen Menſchenleben bezahlt werden. Dabei bleibt unerſchütterlich wahr, was der deutſche Reichskanzler, Herr von Bethmann Hollweg, geſagt at:„Hindenburg raſtet nicht.“ Und richtig iſt der usſpruch de⸗ Stephan Tiſza:„Die konzentrierte große Offenſive hat, ſo glaube ich, ihr Ende erreicht. Militäriſch haben die Feinde demmach auch durch da⸗ Ein⸗ greifen Rumäniens nichts anderes als eine herbe Enttäuſchung erlebt, während ihre Opfer von Monat zu Monat un zemeſſen ſteigen. Doch auch die Ausſichten des Aushungerungskrieges ſind heute ſchlechter denn je. Nur ein Tor könnte noch an⸗ nehmen, daß nach dem Einmarſch in Rumänien die Ernäh⸗ rungsfrage zum entſcheidenden Faktor zu werden vermöchte⸗ Schon ſind die erſten Berichte über die gemachte Beute einge⸗ laufen, und man weiß, daß ſehr wichtige Nahrungsmiltel und andere Produkte in reichen Mengen vorgefunden wurden und daß der Abtransport ſich bereits im Zuge befindet. Das ſind Tatſachen, unverrückbare, unbeſtreitbare Tatſachen, die von den Gegnern anerkannt werden müſſen. Sie mögen die Feinde ſchmerzlich berühren und kummervolle Gefühle wachruſen, ſie mögen von Irrtümern und eitlen Erwartungen erzählen, aber ſie laſſen ſich nicht hinwegtäuſchen. Wohl wurde gerade in der letzten Zeit von den Staatsmännern der Entente eine ſchroffe Sprache geführt. Trepow hat in der ruſſiſchen Duma ſo geredet, als wäre er der Künder großer Siege. Der alte Boſelli iſt gleichfalls nicht beſcheiden aufgetreten, und ſeine Forderungen erinnern an die Tage, in denen Italien meinte, einen„Spaziergang“ nach Wien unternehmen zu können. Auch das Miniſterium Lloyd George deutet darauf hin, daß die Anhänger des Krieges in England ihre Hoffnungen noch nicht begraben wollen. Der Zerſchmetterungswahnſinn hat mithin gerade in den letzten Wochen Triumphe gefeiert, Triumphe freilich nur in leeren Reden, in Worten und Geſten, nicht in Taten. Das alles wurde auf dem Wiener Ballhausplatze gewiß nicht überſehen. Man kennt hier die Stimmungen im feind⸗ lichen Ausland recht genau, man weiß, welche Bedeutung den Kriegsparteien zukommt. Aber die Friedensſehnſucht, die ſich da und dort bemerkbar macht, iſt gleichfalls nicht entgangen. Deshalb hat Baron Burian, der Miniſter des Aeußern— wie Graf Stephan Tiſza Dienstag im ungariſchen Parlament er⸗ zählte— die Anregung zu dem Schritte gegeben, der nun er⸗ folgt iſt und der das Anerbieten nicht nur zu einer Friedens⸗ konferenz ſondern auch zu annehmbaren Friedensbedingungen brachte. Der ungariſche Miniſterpräſident gab die Begründung in einer umfangreichen Rede, der ein geſchichtlicher Rückblick voranging. Mit Recht legte er dar, daß wie die Waffen ohne Eroberungsabſichten und ohne auf die Vernichtung des Geg⸗ ners gerichtete haßerfüllte Leidenſchaft“ ergriffen haben. Des⸗ halb konnte von der Seite der mitteleuropäiſchen Kaiſerreiche in keinem Falle das erſte Wort in dieſer die Hand zum Frieden geboten werden, während der fr ſiche Miniſterpräſtdent Briand noch vor einigen Tagen fde oder richtiger mit falſcher Scham erklärte, 4.— 1 en. i 4 2 ⸗ Der Starke, der Siegreiche darf großmütig ſein, und 2 1 haftig, ein großzügigerer, großmütigerer Akt wie das Wel⸗ densanerbieten inmitten ſo gewaltiger Erfolge iſt in 09 eſchichte kaum noch vorgekommen. 3 ſchngahrend die bedeutſamen Kundgebungen in der äuber⸗ ren olitik Oeſterreich⸗Ungarns in den letzten zweieinhalb Jah 180 Budapeſt aus erfolgten, ſodaß man in Wien die 89 1 gleichſam aus zweiter Stelle ſchöpfen mußte, wurde die 5 ein neuer Weg eingeſchlagen. Die amtliche Werlautgarunn der Note erfolgte durch Sonderausgaben zur gleichen Zeit, vurde man in Budapeſt davon erfuhr. Statt der Miniſterrede w der den Oeſterreichern eine amtliche Begründung vorgelegt, in es heißt, daß die Fortſetzung des mörderiſchen Kriege⸗ ſi mer mehr als ein Verbrechen an der Ziviliſation darf Werden die, die es angeht, hören wollen? Wir ſind nich h. zum Friedensſchluſſe bereit, ſondern auch zum weiteren ma vollen Kampfe bis ans Ende gerüſtet. Guenationalliberale Eingabe auden Reichshanzlek Die Ausſchaltung des Reichstags bei Feſtſetzung der Friedend“ bedingungen. Der Vorſtand der nationalliberalen Reichon 2 7 2 527 5 tags⸗Fraktion hat in Ausführung des von der Fraktn, in Sitzung vom 12. d. Mts. einſtimmig gefaßten 9 ſchluſſes am 14. ds. Mts. an den Reichskanzler das n ſtehende Schreiben gerichtet: Euer Exzellenz beehren wir uns namens der nationctge ralen Fraktion ganz ergebenſt folgendes als einmut 19 Willenserklärung der Fraktion mitzuteilen: der Sowohl in der polniſchen Frage, als nunmehr in ar Frage des Friedensangebotes iſt der deutſche Reichstag Ge⸗ vollendete Tatſachen geſtellt worden, ohne daß ihm Suoohrin legenheit gegeben wurde, ſeine Anſicht zur Geltung zu u0 gen und bei der Löſung der Frage mitbeſtimmend oder ſche nur mitberatend mitzuwirken. Dieſe Ausſchaltung des Rei 15 tags ſcheint auch bezüglich der Friedensbedingun ſere bereits vollendete Tatſache zu ſein, denn die an un 6 Feinde gerichtete Note vom 12. ds. Mts. enthält den Satz, die vier verbündeten Mächte zu den Friedensverhandlunge Vorſchläge mitbringen werden, die nach ihrer zeugung eine geeignete Grundlage für die Herſtellung 05 en dauerhaften Friedens bringen. Die Friedensbedingungen ſte 125 alſo feſt; ſollten ſie von unſeren Feinden angenommen chen den, ſo ſtünden wir vor der Tatſache, daß dem deutſ 1 Volke ein Friede beſchert würde, bei deſſe nGeſtaltung es! keinem Wort hätte mitwirken können. Eure Exzellenz haben uns wiederholt mit Worten, die en alle tief bewegten, von der ſittlichen Größe, der beiſpielloh Aufopferung und Hingabe, dem wunderbaren Geiſt des de ſchen Volkes geſprochen. 9 100 Als Vertreter dieſes Volkes, das eine Heldengröße und 111 Opferwilligkeit ohnegleichen gezeigt u. den Krieg als einenBo krieg im beſten Sinne des Wortes aufgefaßt und geführt hie müſſen wir Anſpruch darauf erheben, daß ihm künftig 95 Möglichkeit gegeben wird, durch den Mund des Reichskacn ſeine Stimme zu erheben und mitzuwirken bei der folge ſchwerſten Entſcheidung, vor die je ein Volk geſtellt 11 l iſt. Dieſe Entſcheidung, von der die ganze Zukunft un Volkes und Vaterlandes abhängt, erfordert gebieteriſch, 9 zwiſchen der Regierung und dem durch den Reichstag vertuh tenen Volke ein Vertrauensverhältnis beſtehe, das wir keh durch die bisherige Ausſchaltung des Reichstags für gefäht erachten. 11 Wir ſprechen dieſe Worte im vollen Bewußt ihrer e aus; Pflicht und Gewiſſen gebieten u Euer Exzellenz rückhaltslos unſere Meinung kundzutun mit nachdrücklich zu fordern, daß dem Reichstage bei allen der Geſtaltung der Verhältniſſe nach dem Krieg zuſamſeich⸗ hängenden Fragen, die ihm gebührende Stellung eines glei berechtigten Teiles eingeräumt werde. Mit vorzüglicher Hochachtung Euer Exzellenz ergebenſter Vorſtand der nationalliberalen Reichstagsfraktion: Baſſermann, Prinz zu SchöngicheCarolatſch, Bartling, Dr. Blankenhorn, Dr. Junck, Liſt( lingen), Schiffer(Magdeburg), Dr. Streſemann. 9 Bereits im größten Teil der heutigen Mittagsausgabe enthalten Die feindlichen Heeresber'chte. Die franzöſiſchen Berichte. m Seare, 1, Deß,(Mrtd. Rigtamnlich) Antüihee Pofice l 14. Dezember nachmittags: Die Nacht war ohne Zwiſ 2601 Baris, 15. Dez.(WeB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht heer 14. Dezember abends: Lebhafte Artillerietätigkeit ſüdlich ne⸗ Somme, auf beiden Magsufern und den Höhen ſüdlich Bonho Ruhe auf dem übrigen Frontteil. iſchen Belgiſcher Bericht. Nichts zu melden von der belgiſth Front. Der engliſche Bericht. 65 London, 15. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht, ſiche 14. Dezember abends: Letzte Nacht drangen wir in erwoller, Gräben ſüdlich Arras ein. Es gab einige Tote. Unterſtände Hul⸗ Truppen wurden bombardiert. Ein feindlicher Streifzug per, allf⸗ luch ſchlug fehl. Die feindliche Beſchießung ſetzte nahe bei Pys geſtapeltes Material in Brand. von der Salonikiſront. on. Parie, 18. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Verichhiſche 14. Dezember: Die ſeindliche Artillerie beſchoß die geſamte ſer,, Front bei Monaſtir und verurſachte einige Opfer unter der bevölkerung. Unſere Batterien antworteten—2 Erjoig. Keine fanterieunternehmungen. 9 * Sivildienſt in Frankreich und Italien. 10 Rotterdam, 15. Dez.(Priv.⸗Tel. z..) Auf ns⸗, anlaſſung der Pariſer Zentralregierung haben die Re ſterung,, präfetten in den einzelnen Departements Aufrufe erlaſſen noch rin alle penſionierte Beamten und die militärfreien, ab, willig arbeitsfähigen Bürger aufgefordert wurden, ſich fre zum Zivildienſt zu melden. Dez c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Die (Pr.⸗Tel, g..) Das Berner Tagblatt meldet aus Eingahe nationaliſtiſche Gruppe von Rom verlangte in einer Ei Zivil⸗ an das Parlament, daß das ganze italieniſche Volk der⸗ rung dienſtpflicht unterworfen werde und daß eine Vermindeine der Zahl regierender Männer, d. h. der Miniſter, erfotagheichen — iſt in der Preſſe von der Zenſur gen wor 83— 9 —— 2 h Eag. den 18. Dezember 1916. Mannheimer Seneral⸗Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgade) Nus Stadt und Land. Mit dem 88 ausgezeichnet Mterolftgier Johann Gauwisz, Reſ.⸗Jnj.⸗Regt. 239. ohaſt Geand Rapp, Sohn des Geſchäftsführers Emil Rapp, Uad⸗ eckenhetmerſtr. 80, wegen tapferen Verhaltens vor dem al, Rapy hat bereits am 6. November 1914 wegen vorbildlichen ens als Richtkanonier die Badiſche Verdienſtmedaille erhalten. Wbim Emil Hummel, Beamter der Siädt. Sparkaſſe Värgerausſchußvorlagen. Wuffung von 60 neuen Triebwagenausrüſtungen für die Steaßenbahn. fuer Stadtrat hat, für die Beſchaffung von 60 neuen elektriſchen 10 Rangen. für Triebwagen der Stra z. bahn den Betrag vor I tark für eine Ausrüſtung, mithin zuſammen 403 000 Mark, udt. Der Betrag kann ſich bei einem Steigen der Kupferpreiſe 55 n in dem Lieferung⸗vertrag feſtzuſegenden Bedingungen * 955 Mark für eine Ausrüſtung erhöhen. Die Koſten aus der Kaſſe der Erneuerungsfolids gedeckt und zumteil lonlehensmitteln erſetzt. In der ſtadträtlichen Begründung Rdde heit es: Die Straßenbahn wird in nächſter Zeit noch ebwagen beſitzen, die in den Jahren 1900/01 angeſchafft und otoren von 22 PS ausgeſtattet ſind. Die Auscüſtungen dieſer berurſachen ſehr erhebliche und von Jahr zu Jahr zu⸗ 3 e Unterhaltungskoſten, insbeſondere auch deshalb, weil die 1 en für den heutigen Betrieb, der häufig die Beigabe von 2 ugewagen erfordert, zu ſchwach ſind und daher zu ſtark bean⸗ werden. Das Stkraßenbahnamt hat daher vorgeſchlagen, tößere Anzahl diefer alten Wagen, ſowie neue Wagen, im 0 nicht mehr als 60 Stück, mit neuen Ausrüſtungen, die de von 50 Ps beſitzen, zu rerſehen. Dieſe Wagen würden dann (Elrecken mit ſtarkem Verkehr berwendet werden, während die umgebauten Wagen den Strecken mit weniger ſtarkem Berkehr ſo kſen würden. Der von den befragten Firmen geforderte für eine Ausrüſtung darf unter den heutigen Verhältniſſen Eemeſſen bezeichnet werden. Die Ausrüſtungen ſollen zu je üc, 1, 2 bezw. 3 Jahre nach Friedensſchluß gelieſert werden. Beſchaffung von Anhängewagen für die Steahenbahn. er Stadtrat hat zur Beſchaffung von 10 vierachſigen Anhänge⸗ für die ſtädtiſche Straßenbohn dem Betrag von 195 000 Mark Der Betrag iſt darlehensweiſe bei der Kaſſe der Er⸗ Ubongslonde, aufzunehmen. In der ſtadträtlichen Begründung . klage wird ausgeführt: Die ſtädtiſche Straßenbahn beſitzt 1 Anhängeroagen, hiervon ſind 12 Sommerwagen zwar für 00 trieh in den Wintermonaten eingerichtet, aber wegen man⸗ nber Lüftung für dieſen nicht ſonberlich geeignet. 9 dieſer r kommen übrigens auch für den allgemeinen Verkehr während Urieges nicht in Betracht, weil ſie ſtets zur Verwundetenbeför⸗ mg bereiſſtehen müſſen. Die Zahl der geſchloſſenen Anhänge⸗ in reicht nicht aus, um auf allen Linien, auf denen der zum ſehr geſteigerte Verkehr es wünſchenswert erſcheinen läßt, Ungewagen zu fahren. So fehlen z. B. für die Rundbahn ugwagen vollſtändig. Das Straßenbahnamt nimmt an, daß 1 rlehr nach Friedensichl ß annähernd der gleiche ble ben wird, ett; es bringt daher, um Beſchwerden über mangelnde Beſör⸗ Msgelegenteit vorzubeugen, die Beſchaffung von 10 neuen ſangewagen in Vorſchlag. Dabei iſt, einem aus der Mitte des Perausſchuſſes geäußerten Wunſche entſprechend, beabſichtigt, vieracbſige Anhingera en ür den Vorortverlehr anzuſchaffen, einen Teil der heute vorhandenen Wagen im Verkehr der Iadt verwenden u können. Die neuen Wagen ſollen 36—38 ide und 15.—20 Stebpläte erhalten, ſie werden alſo eiwa 6ö lbnen aufnehmen können und daher zur Beförderung von Ar⸗ beſonders geeignet ſein. Im übrigen ſollen die Wagen ſo ellt werden, daß ſie ſewohl mit den zweiachſigen, als mit den ſackſiven Triebwagen(Vorortbahnen) gekuppelt werden können. Füſſen daher eine Magnet⸗ und eine Luftdruckbremſe erhalten; Peteuchtung ſoll für 1200 Volt eingerichtet werden, um die len auch auf der Hochſpannungsſtrecke nach Dürkheim und en, noch zu erſtellenden Hochſpannungsſtrecken, verwenden zu Nach den vom Straßenbahnamt eingeholten Angeboten hnengenommen werden, daß ein Wagen mit Luftdruck⸗ und hetbremſe ſowie Veleuchtungseinrichtung höchſtens 19 500 Mark u wird. Das Straßenbahnamt bezeichnet dieſen Betrag als lekeſſen. Der Befürchtung gegenüber, daß durch'e Veyren⸗ 0 der ſchwer verachſigen Wagen vielleicht Klagen über allgu . Geräusche auftreten können, hat das Straßenbahriamt daralf ſorteſen, daß die vierachſigen Wagen ruhiger laufen und daher Er Geräuſch verurſachen, als die zweiachſigen. Die Beſtellung Gagen ſoll ſchen jetzt erfolgen, weil in der erſten Zeit nach dem ie, nicht damit zu rechnen iſt, daß ſich der Preis weſentlich S end 3 S 2 —— 7 0 Ortsſtatut über das Lebensmittelami in Mannheim. Stabtrat hat beſchloſſen, aufgrund bes§ 27 der Städteord⸗ .für die Stabt Mannheim ein Ortsſtatut zu erlaſſen, dem der Phheteusſchuß eine Genehmigung zu geben hat. Zur Begründung abträtlichen Vorlage wird ausgeführt: Die Vorlage iſt entſtanden —— 0 aus einem Wunſche des Hauptausſchuſſes für Ernährungsfürſorge. Es erſcheint in der Tat zweckmäßig, für die vielſachen Geſchäfte des Lebensmittelamts eine ſeſte Ordnung zu ſchafſen, die mit den Vor⸗ ſchriſten der Städteordnung in Einklang ſteht und die zugleich geſtattet, einzelnen Stadträten und Stadtbürgern einen unmitlelbaren Verkehr mit den Abteilungen des Lebensmittelamtes— ermöglichen. Nach dem Ortsſtatut wird zur Durchſührung der Lebensmittelverſorgung der Stadt Mannheim eine Kommiſſion eingeſetzt, die den Namen Kommiſſion des Lebensmittelamts“ führt. Die Kommiſſion beſteht aus 1. dem Oberbürgermeiſter als Vorſitzenden, dem vom Oberbürgermeiſter bezeichneten Bürgermeiſter als erſten ſtellvertretenden Vorſitzenden, einem vom Stadtrat zu bezeichnenden Stadtrat als zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden, 2. aus 3 Stadt⸗ räten, 8. aus 3 Stadtverordneten, 4. aus—2 im Lebensmittelweſen erfahrenen Frauen, 5. aus dem Direktor des Lebensmittelamts, bei deſſen Behinderung ſeinem Stellvertreter. Der Kommiſſion obliegt 1. die Organiſation, Unterſtügung und Ueberwachung des Lebensmittel⸗ amts und andererx ſtädtiſcher Einrichtungen der Lebensmittelverſor⸗ gung, 2. die Erlaſſung von allgemeinen u. beſonderen Dienſtleiſtungen für das Amt und ſeine Angehörigen, 3. die Beſtimmung der zu beſchaffenden Lebensmittel und der Grundlagen oder Grenzen für die Bemeſſung der Einkaufspreiſe, die Verteilung der Beſtände an den Handel, ſtädtiſche Berkaufsſtellen und die Verbrancher einſchließlich der Einrichtung von Spelſeſtellen, die Feſtſetzung von Richtlinien für Verkaufs⸗ und Abgabepreiſe, 4. die Beſtimmung der beim Lebensmit⸗ telamt und ſeinen Abteilungen ſeweils zu beſetzenden Dienſtſtellen und die Auſſtellung von Grundſätzen über die Entlohnung der An⸗ geſtellten, 5. der Verkehr mit den ähnlichen Aufgaben erfüllenden Geſellſchaften und Vereinigungen, 6. die Begutachtung ſtädtiſcher Maßtnahmen auf dem Gebiete der Verſoroung. Die Kommiſſion iſt hekugt, aus ihrer Mitte und mit dem Rechte der Beiziehung von Angeſtellten des Lebensmittelamts Unterausſchüſſe zu bilden zur Vorbereitung ihrer Beſchlüſſe. Den Unterausſchüſſen kann auch die Erledigung beſtimmter Geſchäfte übertragen werden. Die Kom⸗ miſlion beſtellt aus khrer Mitte oder aus Stadtbürgern Abgeord⸗ nete zur Hauptabtetlung des Lebensmittelomts, zu den Abteilungen für Kolonialwaren, für Butter, Eier und Milch, für Kartoffel, Fleicch für Wareneinkäufe, ſerner zum Rechuynasweſen und nach ihrem Er⸗ meſſen zu ſonſtigen Zweigen und Geſchäften. Dieſe Abgeoröneten nehmen ſtändig von den Einrichtungen und Maſmahmen bes Lebens⸗ mittelomts Kenntnis und berichten hierüßer an den Biivaermeiſter; es ſtebt ißnen frei, ſich antachtlich zu äußern, dacegen iſt eine un⸗ mittelbare Einmiſchung in die Geſchäfte nicht zuläſſig. Serichte von Erdkohlraben. Der Mannheimer Hausfrauenbund hat eine Anzahl Kochvorſchriften zuſammengeſtellt, um die verſchiedene Zu⸗ bereitung der Erdkohlraben auch ohne Fett zu zeigen. Die Kochbor⸗ ſchriften ſind ausprobiert und zu empfehlenz ſie haben bei den ver⸗ ſchiedenen Kochvorführungen immer allgemeinen Beifall gefunden. 1. Kohlraben mit Kartoffeln. Die geſchälten, in Würfel geſchnittenen Kohlraben werden mit kochendem Salgwoſſer aufgeſtellt und halb weich gefocht. Dann ſchüttet man das Waſſer ab, gibt wieder kochendes Salzgwaſſer ſowie die in Würfel geſchnit⸗ tenen Kartoffeln zu und läßt zuſammen weich kochen. Dann lö't man Bouillonwürfel auf, gißt dieſe Btühe zu und würzt mit Solz, und Muskat.— Kohlraben und Kartoffeln zu gleichen Teilen. 2. Kohlrabengemüſe. Dieſeſbe Vorbereitung wie in R. 1. Nachdem Kahlraben und Kartofſeln weich ſind, durchtreiben oder durch die Fleiſchmüthle drehen, im Abkochwoaſſex Bonillonwürfel auflöſen, dem Gemüſe zugeben, nach Geſchmack würzen. 8. Kohlraben in weißem Beiguß(wie Schwarzwur⸗ zeln).“ Die geſchälten Kohlraben in Stäbchen ſchneiden und wiich kochen, wie in R. 1 angegeben. In einen Teil des zwejten Ab⸗ kochwaſſers rührt man ein Mehlteiolein ein, läut etz aufkochen, würzt mit Eſſig, Salz und Pfeffer(nach Belieben Muskat) und gibt zu⸗ letzt die Kohlraben dazu. Kohlrabenſalat(gubereitung wie Gelberübenſalat) bie⸗ tet eine angenehme Abwechslung. „ Milltäriſche Befürberungen. Unteroffigſer Karl Friede⸗ bach, in einem Jäger⸗Regiment, z. Zt. in einem Kriegslazerett, wurde zum Sergeant, Kaver Ghert, Sohn des Kaufmanns W. Ghert, 9 Z. verwundet in einem Kriegslazarett, wurde zum Unter⸗ offizier befördert. *Feſtſetzung der Polizeiſtunde. Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats vom 11. ds. Mts., betr. die Erſparnis von Brenn⸗ ſtoffen und Beleuchtungmitteln, wird mit ſofortiger Wirkung die Polizeiſtunde für die Stadt Mannheim mit Vororten auf 11 Uhr und für die übrigen Gemeinden des Amtsbezirks auf 10 Uhr feſtgeſetzt. 1 Mitnahme von Proviant erlaubt, Es iſt wiederholt vorge⸗ kommen, daß beurlaubte Mannſchaften, die Lebensmittel in Bagien angekauft und nach der Heimat mitgenommen hatten, auf der rben durch Deutſchland angehalten und daß die von ihnen mitgeführten Vorräte beſchlagnahmt wurden. Es ſei darauf hingewieſen, daß nach Mitteilung des Generalgouverneurs in Belgien den aus ſeinem Bereiche beurlaubten Mannſchaften die Mitnahme von Lehensmit⸗ teln bis zu 5 Kilo aus Belgien nach Deutſchland geſtattet iſt. Höchſtzuſchlüge zum Großhandelspreis für Käſe, Das Mini⸗ ſterium des Fmiern hat für den Verauf durch den Zwiſchengroß⸗ handel folgende Höckſtzuſchtäze zu dem Großhandelspreis feſtgeſetzt. Erſtens: Hartkäſe: 4 Mk. für je 50 Kg. beim Verkauf von ganzen Laihen, 14 Mi. für je 80 Kg. beim Verkhuf im Verſchnitt. Zweitens: Weichkäſe: 4 Mk. für ſe 50 Kg. beim Verkauf von ganzen Kiften, 8 Mk. für je 50 Kg. beim Verkauf in angeb enen Kiſten. Weihnachtsbräuche. 1 Von Privatdozent Dr. E. Fehrle.“) Weihnachten treten die nichtchriſtlichen Glaubens⸗ Pahen unſeres Volkes heute nicht mehr ſtark hervor. Man fin⸗ 00 aber doch noch mehrfach. Auf verſchiedene Weiſe kann man ukunft erforſchen: man läßt Waſſer gefrieren und erſieht aus 0 * ————— Eisgeſtalten kommende Ereigniſſe, beſonders den zukünftigen Me Oder man geht in der Ehriſtnacht vor fremde Häuſer und Man den Fenſtern. Dabei denkt man ſich einen Wunſch. Hört on drinnen zuerſt ein Ja, dann geht er ſu Erfüllung; bei Iie, Rein nicht. Aus dem Weihnachtswetter kann man auf die Wg des ganzen Fahres ſchließen. Ein Kirſchhaumzweig, der 10 eihnachten ins Waſſer geſteckt wird und an Neujahr blüht, hher das kommende Jahr gutes Wetler an. Man kann ihn auch taus. oder Barbaratag ins Waſſer ſtecken. Er muß dann eihnachten blühen, um gutes Wetter in Ausſicht zu ſtellen. ſes ringen zieht man Stroh aus efindet man dabeſ noch Körner, dem Diche eines ererbten ſo hat man im kommenden lück. Mädchen kehren am Weihnachtsabend die Stube aus, den Kehricht in den Hof und warten, darauf ſitzend, bis Aiette Hahn kräht. Woher er kräht, daher kommt der zukünftige 0 lcher Aberglaube iſt nicht willkürlich erfundener Hokuspokus, n ſetzt pisweilen 52 ganze Kette der Entwicklung des Volks⸗ ſcens boraus. Man glaubt 3.., daß geiſterhafte Weſen am Nüe und in den Ecken ſitzen und mit dem Kehricht hinausgefegt können. Setzt man ſich auf den Kehricht, ſo iſt man in Verbindung mit ihnen und kann von ihnen die Zukunft er⸗ 8 Dieſer Brauch iſt in der eben genannten Zukunftserfor⸗ 10 berhunden mit dem Glauhen an die hroghetiſche Gabe des b6 Wie er den Tag verfündigt und dar Licht hringt, kann er Rhe Zukunft zeigen. Deshalb gehen an Weihnachten oder Neu⸗ Mädchen nachts an den Hühnerſtall, klopfen und ſagen: Gackert der Hahn, ſo krieg ich en Mann, ackert die Henn, .3 ſo krſeg ich noch ken. N* Glanzpunkt der Weihnachtsfeier iſt ber Ehriſt baum . eihnachtsbaum. Er iſt ebenſo weit bekannt wie bie 9—— 1 Entnommen der im Verkag von B. G. Teubner ⸗Leip⸗ erli ienenen Schrift von Privatdozent Dr. Neorkei und Volksbräuche.“ Mit 30 Abbil⸗ Aus Natur und Geiſteswelt. Bd. 518.) Beſcherung, ja Weihnachten iſt für ſehr viele Deutſche ohne einen Ehriſtbaum gar nicht denkbar. Und doch iſt der lichtergeſchmückte Baum noch ziemlich ſung, alt aber ſeine Vorläufer. Im Jahre 1494 ſchreibt Sebaſtian Brant in ſeinem Narrenſchiff: Und wer nit ettwas nuves hat und umb das num jor ſyngen 0 und gryen tann riſz ſteckt in ſyn huß, der meynt, er lebt das jar nit uß. Damit haben wir einen wertvollen alten Beleg für den durch mehrere Jahrhunderte bezeugten und heute noch üblichen Brau⸗h, grüne Fweige ins Haus zu hängen oder aufzuſtellen. Dies ſind ent⸗ weder Zweige von Nadelbäumen, Buxbaum, Rosmarin, Stechpalme oder von Kirſch⸗, Weichſel⸗ und anderen Laubbäumen oder Blumen. Sind ſie nicht immergrün, ſo ſteckt man ſie einige Zeit vor Weih⸗ nachten ins Waſſer und ſtellt ſie in die worme Stube, damit ſie bis zum Feſt Knoſpen, Blätter oder Blüten treiben. dier ſind zwei Anſchauungen ineinander übergegangen: man 5 Deuſchland, daß mit Beginn eines neuen Jahres auch die Natur anfange neu zu erwachen und erzählte ſ allerlei Wunderdinge von Bäumen, beſonders Kirſchbäumen, die an Weih⸗ nachten blühten. Das war in den Augen der Ehriſten eine Ver⸗ herrlichung des Chriſtlindes durch die Ratur und wurde in der Literatur viel behandelt und in Verbindung gebracht mit dem Baum der Erkenntnis im Paradies und durch ihn mit dem Kreug Chriſti. Mit dieſem Glauben verband man den Brauch, Kirſch⸗ baumzweige vor oder an Weihnachten ins Waſſer zu ſtellen. Neben⸗ her ging eine andere Anſchauung. Den juhr aher die ſogar im Nönbi r zuerſt Knoſpen und Winter grünen, und denen, die im Blüten freiben, ſchreibt man ganz beſondere Lebenskraft zu. Dieſe ilt es ſich nutzbar zu machen. Wenn man die Pflanzen im Haus Suſtelleobe Menſchen, Tſere und Bäume damit kerüet, ſo ubi man, daß ihre ſtarke Lebenskraft auf die Berührten oder über⸗ haupt die Umgebung übergehen, Uehel abwehren und Segen ſpen⸗ den könne. Die Zweige werden deshalb an der Haus⸗ oder Stall⸗ tür angebracht oder im Stall, in der Wohnſtube, im Speicher, wo ſie meiſt gegen Feuersgefahr ſchützen. Man pflegt in der Wiſſen⸗ ſchaft einen ſolchen Zweig Lebensrute zu nennen Der Urſprung bes heute üblichen Weihnachtsbaumes ſcheint im Elſaß oder Keba im alemanniſchen Gebiet am Oberrhein etwa wiſchen Baſel und Straßburg zu 6* Von hier aus ſollte er ſich über gang Deutſchland und die Welt verbreiten. Zunächſt wird der Weihnachtsbaum an einigen Orten Süd⸗ und Norddeutſchlands er⸗ wähnt. Aber weder Name nach Ausſehen iſt einheitlich. Er heißt bald Weihnachtsbaum, dann Ehriſtbaum, Lebensbaum oder wird ſonſt gelennzeichnet. Oft iſt er ein Tannenbaum, anderswo wie in „das Auftreten Einlöſung alter Buttermarken. Zur Einlöſung alter Butſermarten 28, 31 und 82 haben die im Anzeigenteil der heutigen Nummer verzeichneten Verkaufsſtellen Butter zugewieſen erhalten, welche vom Samstag, den 16. Dezember ab auf die genannten Maxken ausgegeben wird. Jede Marte gilt für 25 Gvamm. Die geringſte Menge, welche von den Geſchäften abgegeben werden 50 Gra mm. Es ſind alſo mindeſtens 2 dieſer alten rlen vorzulegen. Städtiſches Lebensmittelami. * Auskunftserteilung über zulett gemachte Gefangene. Die Badiſche Gefangenenfürſorge ſchreibt uns: Während bis zum Sep⸗ tember ds. Is. die Auskunfterteilung über friſch gemachte Gefan⸗ ene, welche in die Hände der Franzoſen Lefallen waren, ſehr befriedigend funktionierte, haben wir jetzt in Baden im Betrieb un⸗ erer Stelle allein eiwa ein halbes Dutzend Fälle, in denen wir vom ariſer Kriegsminiſterium mittelbar zweimal die Nachricht be⸗ kamen, daß man über den nichts wüßte, während gleich⸗ eitig klar war, daß im Pariſer Kriegsminiſterium eine Karte des Hermißten ſchon durchgelaufen war, auf der dieſer den Verwandten mitteilte, daß er am Leben ſei und ſeine Adreſſe laute: Bureau de Renſeignements und die Gefangenenkompagnie. Wir bitten um Mitteilung ſolcher Fälle zu unſerer Orientierung, da nur durch ge⸗ naue Darlegung, des Tatbeſtandes die Lage der in der Kriegszone internierten Gefangenen zu erleichtern iſt. Die Fälle ſind an die Badiſche Gefangenenfürſorge, Freiburg, Bertholdſtraße 14, in Hei⸗ delberg an die Hilfe für kriegsgefangene Deutſche, Marktplatz 4, in Mannheim an die Kriegsgefangenenfürſorge, Verkehrsverein E.., Rathausbogen 47/48, in Karlsruhe an den Nationalen Frauendienſt, Kronenſtraße 24, zu melden. * Schutz den Brieftauben. Das Schießen(Töten) und Einfangen von Brieftauben, die den Mitgliedern des Verbandes Deutſcher Brieftaubenliebhober⸗Vereine gehören und der Heeresverwaltung zur Verfügung geſtellt ſind, iſt geſetzlich ſtreng verboten. Unge⸗ achtet deſſen ſind in den letzten Monaken wieder eine große Anzahl dieſer wertbollen Tiere abhanden gekommen, hauptſächlich wohl durch Abſchießen im Felde. Die leiſten in dem ſchweren Kampfe, in dem unſer Vaterland ſteht, vorzügliche Dienſte im Nach⸗ richtenweſen. Ihre Erhaltung iſt daher für die Londesverteidigung von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. Wer Brieftauben tötet, die Eigentum der Mitglieder des obengenannten Verbandes ſind, beeinträchtigt die unſeren Heeren zu Gebote ſtehenden W mittel. An alle Deutſche, insbeſondere an alle Jäger, Jagd⸗ 1 Feldhüter, an Gutsbeſitzer und Landwirte ergeht deshalb die drin⸗ gende Bitte: Schont und ſchützt die Brieftauben. Achtet darauf, daß auf Tauben nicht geſchoſſen wird, wenn nicht zweifellos feſtſteh,, daß es keine Brieftauben ſind. Bringt frevenlliches oder fhrläſſioes Töten von Brieftauben zur Anzeige bei der zuſtändigen Behörde. « Nach bem Poricht des ſtatifliſchen Amtes bellef ſich im Monat September die Geſamtzahl der Lebenögeborenen auf 304(925), jene der Totgeborenen auf 19(), Da gleichzeitig die Geſamtzahl der Sterbefälle 189(190) und mit Einſchluß der Militärperſonen 274(865 betrug, ſo iſt im Berichtsmonat wieber ein Geburtenüberſchuß von mäßiger Höhe zuſtande gekommen. Die Gliederung der Sierbefälle nach dem Alter zeigt für die Säuglinge eine Abnakme auf 38(56), daßegen ſür die 60—70 Jahre alten Perſonen eine Zunahme auf 20 (23) und für die über 70jährigen ſogar auf 81(20), die Zuſammen⸗ ſetzung der Geſtorbenen nach dem Alter iſt alſo günſtiger geworden. — Die Bahl der Eheſchließungen war mit 111(119) faſt genau gleich hoch wie 1915.— Zu⸗ und Wegzug waren ſchwächer als im Vorjahr, der Zuzugsüberſchuß mit 76(96) Köpſen aber nur wenig kleiner.— Der Perſonenverkehr der Staatsbahnen erſuhr ſtarke Zunah⸗ men, die ſtärkſte bei den Arbeiterwochenkarten. Auch die Neben⸗ hahnen nach Heidelberg und Weinhelm befbröerten eine um etwa ein Fünftel größere Zahl von Fahrgäſten, während bei der Rhein⸗Haarbr⸗ bahn nur geringe Verſchlebungen eintraten. Die wagenkilometriſche Einnalme der Straßenbahn iſt infolge der Erhöhung der Tarife auf 51,7(42,6) Pfennige für das ganze Netz, für das rechtsrheiniſche allein auf 51,1(41,0) Pfg. geſtiegen, Auch die Einnahme aus Einzelfahr⸗ ſcheinen allein hat auf dem Mannheimer Netz erſtmals und zwar bei der Rundbahn den Betrag von 50 Pfg. für den Wagenktilometer über⸗ troffen. Bel der Sparkaſſe hat der Betrag der Einlagen mit 2,98 (.51) Millionen Mark den vorfährigen nicht ganz erreicht, die Rück⸗ zahlungzen ſind dagegen mit 5,84(8,77) Millionen ihrem Betrag nach weit hinter ſenem von 1915 zurückgeblieben. Es hängt dies mit der Betelligung an Zelchnungen auf bie Kriegsanleihen zuſammen.— Zu den Tabellen, deren Zahlenſubſtanz im Lauſe des Krieges allmäählich geſchwunden iſt, gehöhrt nunmehr auch jene der Bahnzuſuhr der Tiere nach dem Viehhof und die Wegfuhr von dort. Während im Vorjahre noch vereinzelt Zufuhren aus Nordbeutſchland und Wegfuhren eben⸗ dorthin vorgekommen waren, während ferner Mürttemberg mit einer ebenſo ſtarken, Bayern wenigſtens mit einer nicht viel ſchwächeren Zu⸗ fuhr als Baden beteiligt war, iſt ein außerbadiſcher Eiſenbahnverkehr überhaupt nicht mehr zu verzeichnen geweſen. Das Geſamigewicht der Schlachtungen im Schlachthof hät mit rund 314000(871 000) Kilo ein ſtarkes Drittel ausgemacht.— Im Hoftheater hatte Lohengrin mit 1244 die ſtürkfle, Biberpelz mit 467 bie ſchwüchſte Beſucherzahl. ub. „ Ein Mittel gegen Schunpſen. Die rauhe Jahreszeit bringt wieber eine Menge Erkältungen mit ſich, welche ſich in Schnupfen und Katarrh üußern. Es findet reichlichere Schleimabſonberung ſtatt, man bekommt unangenehme Druckempfindungen in der Naſenhöhle, er⸗ ſchwertes Atmen durch die Naſe, Kopfſchmerzen und dergleichen Be⸗ Weſtfalen eine Stechpalme oder ein oder eine Birke, ein Kirſchbäumchen oder ſonſt ein Laubbaum, den man öfters ſchon einige Monate vor Weihnachten in einen Topf ſetzte und ins Zimmer ſtellte und auf Weihnachten zum Blühen brachte. In Oſt⸗ friesland hatte man bis vor kurzem kein Bäumchen, ſondern ein Geſtell, an dem Laub, Zucker und etwas Gihäck angebracht war. Dies war am Fenſter aufgeſtellt, wo das Chriſtkind in der Silveſter⸗ nacht Geſchenke für die Kinder hinlegte. Bisweilen ſteht der Weih⸗ nachtsbaum neben den blühenden Laubbäumchen. Erſt Ende des 18. Jahrhunderts, z, B. 1785 in Straßburg, fin⸗ den wir den Weihnachtsbaum mit Lichtern. Lichter brannte man an Weihnachten auch ohne oder neben dem Bgum. Wir trafen ſie ſchon an Martinstag. Wie dort werden ſie hier zunächſt die böſen Geiſter vertreiben ſollen. Licht und Leben ſind ſchon früh einander gleichgeſetzt. Dem Licht ſchreibt man allgemein ſegenſpendende Wirkung zu. Die Weihnachtsſitte, Lichter anzuſtecken, wor zuerſt ein ſelbſtändiger Segensbrauch und iſt Ende des 18. Jahrhunderts mit bem Baum verbunden. Weihnachtsbaum und Lichterglang ſind jetzt für uns unzertrennliche Vorſtellungen. Goethe lernte den Weihnachtsbaum in Leipzig kennen, Bei ihm und Schiller war er noch eine Seltenheit, die beide Dichtor im 0 J. P. Hebel verherrlichte ihn in ſeinen Glternhauſe nicht kannten. J. P. 1 alemanniſchen Gedichten. Ueberhaupt wurbe er am Anfang des 19. Jahrhunderts öfters in der Literatur erwähnt und fand in der Stadt immer mehr Eingang. In und nach den napolesniſchen Krie⸗ gen brachten ihn bei den großen Umwälgungen deutſche Offister⸗ und Beamtenfamjlien ins Ausland, fremde Soldaten lernten ihn bei uns kennen. Die Franzoſen ſahen ihn 1370 wie jetzt wieder bei unſeren Soldaten. Ueberhaupt kam der Weihnachtsbaum von Deutſchland aus ins Ausland. Heute fehlt er wohl in keinem Erd⸗ teil meht 40 ſolch herrlichen Siegeslauf durch bie Welt hat ſonſt kein deutſcher Volksbrauch aufzuweiſen Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Maunheimer Küuſtler auswüris. Wohltätigkeltskonzert in Wertheim g, Main. Ueber * Pes Herrn Frih Steiner in Wertheim am Main ſchreibt ble Wertheimer Zeifung: Dankbar darf Puplikum und dieder⸗ tafel ſein, für das große Entgegenkommen ſeitens des Heren Orſtz Steiner, Konzert⸗ und Hratorienſängers aus Mannheim, der, von Frau Burger 8 feinſtem Verſtänbuis auf dem Flügel begleitet, das Programm um zwei wertvolle Nummern bereicherte. Die Arie aus „Afrikanerin“ zeigte das Können des Herrn Steiner im beſten Lichte und beſtätigte vollauf das Urteil des Herrn Baumann Karlsruhe ———— —— ————— —— —— — — Manuheimer Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 15. Dezember läſtigungen mehr. Es gibt nun eine Menge Mittel und Apparate, um dieſe Luftwege frei zu machen. Dieſe Apparate, welche zweckent⸗ ſprechend ſind und zum Teil leoͤiglich ein Ausſpülen der Naſe ohne ſtarken Druck von außen nach innen bewirken, bergen doch manchmal die Gefahr in ſich, den weggeſpülten Schleim in die Gehörwege zu ver⸗ ſchleppen und dort Katarrhe hervorzurufen. Es iſt alſo jedenfalls beſſer, den umgekehrten Weg einzuſchlagen, d.., den Schleim von innen nach außen wegzuſchaffen. Und das bewirkt man ſehr einſach und billig durch ſogenanntes Tiefgurgeln. Dieſes unterſcheidet ſich vom gewöhnlichen Gurgeln nur dadurch, daß man den Kopf weit zurückbeugt, ſodaß die Gurgelflüſſigkeit in die Naſen⸗ höhle gelangt und beim Wiedervorbeugen des Kopfes wenkgſtens zum Teil durch die Naſe abfließt. Nimmt man zunächſt lauwarmes, ſpäter kaltes Waſſer und ſetzt dieſem etwas Kochſalz, Bikarbonat oder ein Antiſeptikum zu, ſo wird man ſofort ein angenehmes Gefühl der Erleichterung und Erfriſchung verſpüren. Die Methode erfordert an⸗ fangs nur etwas Geduld und Uebung. Sie iſt geeignet, bei täglichem Gebrauch die Schleimhäute abzuhärten und einem drohenden Schnupfen vorzubeugen. 2 2* Gerichtszeitung. * Das kürzlich vom Schöfſeugericht verurteilte Franzoſenliebchen⸗ Ehefrau Ehriſt. Reuter aus Frankenthal, in Waldhof wohnhaft 8 0 wegen ihres ſchamloſen Verhaltens zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt wurde, wird ſich demnächſt wegen einer Reihe anderer Straf⸗ taten vor der Strafkammer Frankenthal zu verantworten haben. Ge⸗ meinſam mit ihrem Liebhaber, einem kriegsgefangenen Franzoſen, den ſie drei Monate bei ſich in der Wohnung verſteckt hielt, hat ſie in Lud⸗ wigshaſen Einbruchdiebſtähle begangen. Den ausgebrochenen Fran⸗ zoſen konnte man vor einigen Tagen wieder feſtnehmen, er iſt ge⸗ Diuis Bollseraättuug. Handelshöchſtpreiſe für Rüben. Berlin, 15. Dez. Gemäߧ 3 der Verordnung über Höchſtpreiſe für Rüben vom 26. Oktober 1916(Reichsgeſetzbl. S. 1204) ſind von den Herren Miniſtern für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten, für Handel und Gewerbe und des In⸗ nern durch die Ausführungsanweiſung vom 14. November 1916 Handelshöchſtpreiſe für Rüben in Preußen feſtgeſetzt und im Handelsminiſterialblatt Nr. 28 veröffentlicht worden. Die Höchſtpreiſe für den Zentner betragen danach im Ver⸗ kauf durch den Großhandel bei Waſſerrüben, Stoppelrüben, Herbſtrüben unter Ausſchluß der Teltower Rübchen auf 2. bei Runkelrüben und Zuckerrunkeln unter Ausſchluß der roten Rüben(rote Bete) auf 3. bei Kohlrüben(Wruken, Bodenkohlrabi, Steck⸗ FFFCCCCCCCPC0TT——.——.——. 2,75 1 4. bei Möhren aller Art aun( 4,50/ Die Preiſe ſchließen die Koſten der Beförderung bis zur Verladeſtelle des Ortes, non dem die Ware mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird und die Koſten der Verladung ein. Die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für den Verkauf von Rüben durch den Kleinhandel iſt in Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern den Gemeindevorſtänden, im übrigen den Landräten(Oberamtmännern) übertragen worden. Verträge, die vor Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für den Verkauf von Rüben durch den Groß⸗ bzw. den leinhandel zu höheren Preiſen abgeſchloſſen und noch nicht erfüllt ſind, ſind üngültig. Auch in den meiſten anderen Bundesſtaaten ſind inzwi⸗ ſchn Höchſtpreiſe für den Handel mit Rüben feſtgeſetzt worden. Der Wiener Bericht. Dien, 15. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlaulbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchall v. Mackenſen Die Verbündeten haben in raſtloſer Verfolgung den weichenden Rumänen und Ruſſen geſtern Buzeu ge⸗ nommen. Nördlich von Buzeu/ leiſiete der—9 noch Widerſtand. Die der letzten zwei Tage beträgt abermals 4000 Mann. eſilich und nordweſilich von Ocug wird er⸗ bittert weitergekämpft. Südlich des Uz⸗Tales wurde den Ruf⸗ ſen eine vorübergehend von ihnen gewonnene höhe im Gegen⸗ angriff wieder entriſſen. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Nördlich des Cſobanostales errang der Gegner einen ört⸗ lichen Vorkeil. In den Waldkarpathen ließ die ruſſiſche Angriffstätigkeit nach. heeresfront des Generalſeldmarſchalls prinz Leopolò von Bayern. Bei Koniuchy, ſüdlich von Iborow, ſetzten ſich öſier⸗ reichiſch-ungariſche Abteilungen auf 350 Meter Fronlbreite in den Gräben der ruſſiſchen Vorpoſien ſeſt. Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Der ſiellvertretende Chef des Generalſtabs: von Höfer, Jeldmarſchalleulnant. Das Friedensaugebol des Vierbundes, Italieniſche Stimmen. Bern, 15. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Der„Stampa“ ſchreibt: Das Ereignis, das heute die Welt beherrſcht, iſt der Friedensvorſchlag der Zentralmächte. Die Leſer ſehen aus der Wiedergabe Bethmanns, welches die Praemiſſen ſind, mit denen der Kanzler ſeinen Akt habe begleiten wollen, und wer⸗ den verſtehen, daß wir kein Kommentar brin zen können, aus dem einfachen Grunde, weil wir die Tragweite dieſes diplo⸗ matiſchen Anerbietens nicht kennen. Dieſes Jahr ſchließt in einem Augenblick mit allgemeiner Furcht, ſei es, weil der das 1,75 2,05 über die ſo ſympathiſche, weiche und doch ſo kraftvolle Tenorſtimme des Sängers, dem ein lauter Beifall herzlich für das gebotene Schöne dantte. Der gleiche Beifall lohnte die zwei Tenorlieder.„Ich hatte einſt ein ſchönes Vaterland“ und„Minnelied“, die prächtig geſungen, ſo recht den Weg zu den Herzen der Zuhörer fanden; die freundliche Zugabe eines dritten Liedes war nur geeignet; den wohlverdienten Applaus noch zu erhöhen. Das Herr Steiner freiwillig und im Intereſſe der guten Sache ohne jedes Entgeld uns dieſen Genuß be⸗ reitet hat, wird die Dankbarkeit aller Zuhörer nur noch vermehren.“ Das Hamburger Fremdenblatt ſchreibt über ein Gaſtſpiel Herrn Hoffmanns: In den„Wallenſtein“ Aufführungen des Altonger Stadt⸗Theaters tritt zurzeit ein Gaſt, Herr Hoifmann, als Max Pico⸗ lomini auf. Der junge Künſtler hinterläßt einen recht günſtigen Eindruck. Ueber ſeine Art und über ſeine Kunſt läßt er nicht lange im Zweifel. Unterſtützt von einer ſehr jugendlichen friſchen Erſchei⸗ nung und einer wohllautenden Stimme zeigt er ſich als guter Sprecher und gewandter Darſteller, der ohne nachzuahmen, von bewährten Borbildern gelernt und ſich mit eigenem Nachdenken in den Charak⸗ ter ſeiner Rolle vertieſt hat. Lebendig und beweglich, wußte er doch auch in den leibenſchaſtlich bewegten Auftritten dem Deklamatoriſchen mit ſicherer Natürlichkeit auszuweichen. Führt ihn ſein Gaſtſpiel für die Dauer nach Altona, ſo wird das Enſemble des Stadt⸗Theaters deren kriegführenden Mächte gezwun'en ſein, ſie in Betvacht Wort des Kanzlers zum ſo eiſehnten Frieden führt, ſei es, weil es im Gegenteil zur Verdoppelung der Kräfte führt und der Endkamf kommt. Es iſt unbeſtreitbar, daß wir uns dem Ende dieſer ungeheuren europäiſchen Tragödie nähern. Aus dieſen Beweggründen will unſer Wort heute zur Ru“e und zur Wür⸗ digung des Augenblicks aufrufen. Es iſt unnütz, ſchon vorher Vorſchläge, von denen wir nichts kennen, ablehnend oder zu⸗ ſtimmend zu beurteilen. Das italieniſche Volk muß fühlen, daß ernſte Schritte notwendig ſind, damit ſeine Regierunz, auf welcher eine geſchichtliche Verantwortung laſtet, mit abſoluter Ruhe zuſammen mit unſeren Allierten einen Entſchluß faſſen kann, der, wie wir nicht zweifeln, ſo beſchaffen ſein wird, wie es die gegenwärtigen und zukünftigen Geſamtintereſſen des Vaterlandes fordern. Bern, 15. Dez.(WZB. Nichtamtlich.) Der„Avanti“ ſchreibt im lokalen Teil über den Eindruck des deutſchen An⸗ erbietens in Mailand, daß die widerſprechendſten Erklärungen dafür geſucht und ausgeſprochen wurden. Einer nennt es ein perfides Manöver, ein anderer einen Akt glänzender Politik, um auf die Völker zu wirken, der dritte ſah ein Zeugnis der Müdigkeit, wieder andere ſagten, man müſſe in dem Aner⸗ bieten eine Aeußerung der Kraft ſehen. In den Volksvierteln der Vorſtadt dagegen wurde die Nachricht von dem deutſchen Vorſchlag mit weniger Skeptizismus und mit weniger Miß⸗ trauen aufgenommen. Im allgemeinen bemerkte man, daß der deutſche Vorſchlag an ſich noch nicht als ein entſcheidender Schritt angeſehen werden könne. Der Gedanke, der alle beſeelt, war der, wie werden die anderen den deutſchen Vorſchlag aufnehmen, werden ſie in Verhandlungen eintreten, wie es die Arbeiter und Kapitaliſten bei einem Streit tun, der ſowohl den einen wie den anderen zugrunde gerichtet? Aeußerungen aus Japan. London, 15. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterbüro meldet aus Tokio. Die Zeitungen veröffentlichen Unterredungen mit leitenden Perſönlichkeiten der Politif, der Finanz und des Handels, in welchem einmütig der Meinung Ausdruck gegeben wird, daß die Alliierten es ablehnen, irgend welche Vor⸗ ſchläge in Erwägung zu ziehen, die Deutſchland ſeine Stellung vor dem Kriege oder eine dieſer nahekommenden ſichern würde. Die kanadiſche Preſſe. London, 15. Dez.(WTB. Richtamtlich.) Das Reuter⸗ büro meldet aus Montreal: Die kanadiſche Preſſe betrachtet das deutſche Angebot nur als ein Manöver, deſſen Ziele durch⸗ ſichtig ſeien. Der Generalgouverneur Herzog von Devonſhire erklärte in einer Rede in Montreal, die Allfierten ſeien ent⸗ ſchloſſen, den Krieg fortzuſetzen, bis ein Friede erkämpft ſei, der jede weitere Ausſchreitung gegen die Ziviliſation ver⸗ hindere. Sie würden das Schwert nicht eher in die Scheide ſtecken. bis ein Friede errungen ſei, der unſere eigene Macht⸗ vollkommenheit zuſtande kommen läßt. Amerikaniſche Stimmen. New Nork, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Funk⸗ ſpruch vom Vertreter des WTB.: Die amerikaniſche Preſſe zeigt bisher wenig Befriedi gung über die Feſtſtellun⸗ gen des Kanzlers, daß Deutſchland bereit iſt, den Krieg zu be⸗ enden. Die leitenden New Horker Blätter beſprechen haupt⸗ ſächlich den Satz:„Ein Friede der unſer Daſein und unſere Zukunft gewährleiſtet!“ (Wörtlich: So heißt es weder in der Note, noch in der Rede des Reichskanzlers. Anmerkung des Wolffſchen Büros.) Die„Evening Sun“ weiſt darauf hin, daß gleiche Garan⸗ tien für die anderen Länder offenbar nicht in Betracht ge⸗ zogen werden und ſagt: der Friede, den Deutſchland erſtrebt, iſt ein Friede, der ihm ermöglichen ſoil, in 5 oder 10 Jahren einen neuen Krieg mit der Gewißheit zu beginnen, die Ober⸗ herrſchaft über Europa, wenn nicht über Anterika, vollſtändig erkämpfen zu können. Die„Newyork Times“ ſtellt in einem Leitartitel „Was für Garantien?“ verſchiedene Fragen betreffs territori⸗ aler Garantien für alle Kriegführenden. Nennt das aber nur Fragen, die die Oberfläche ſtreifen und fährt fort: Von grund⸗ liegender Bedeutung iſt in jeder Friedensvechandlung die Frage der deutſchen politiſchen Ideale, der beutſchen Macht⸗ und Weltpolitik und des preußiſchen Militarismus. Es iſt wohl ſicher, daß Bethmanns Bürgſchaften nicht nur Bürg⸗ ſchaſten fur Beſtehen und Zukunft, ſondern für neue und nicht — Kriege ſind und das ſteht ernſten Verhandlungen im e Die„New York World“ ſagt in einem Leitartikel: Der Kanzler braucht Worte, um Gedanken zu verbergen. Wenn Deutſchland bereit iſt, den Krieg zu beenden, ſo muß Deutſch⸗ land zuerſt beſtimmte Friedensvorſchläge machen, die der gan⸗ zen Welt vorgelegt werden könnten. Der Kan ler könnte im Reichstag die Bedin ungen bekonnt geben, unter denen Deutſchland ſeinen Beſtand und ſeine Zukunft als geſichert an⸗ ſehen würde. Deutſchland hat den Krieg begonnen; es gehört ſich, daß es auch den erſten Schritt tut, um ihn zu beenden. Bisber iſt noch nicht bewieſen worden, daß die ve ſchiedenen Friedensvorſchläge Deutſchlands im gutén Glauben gemacht worden ſind. Daßer wird ſie niemand ernſt nehmen, bis we⸗ nigſtens verſuchsweiſe die Bedingungen bekannt werden. Wenn das geſcheheniſt, werden die reraͤntwoftſichen Miniſter der an⸗ zu ziehen. Der Friede kann nicht nur ein Friede der Diplo⸗ matn und Regierugnen ſein. es muß ein Friede ſein, in dem das Volksempfinden ein entſcheidendes Wort hat, und das Volksempfinden kann ſich erſt äußern, wenn es etwas Greif⸗ bares zu beſprechen gibt. — Her U⸗Bootkrieg. Bern, 15. Dez.(WB. Nichtamtlich.)„Petit Pariſien“ meldet: Das Schiff„Auguſte Marite“ iſt verſenkt worden. London, 15. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyd meldet: Das vortugieſiſche Segelſchiff„Braziella“ ſoll verſenkt worden ſein. Das„Emma Taurens“(2152 Tonnen) iſt verſenkt worden. Die Beſatzung iſt gerettet. * Cadorna gegen einen gemeinſamen Oberbefehl der Entenle · Truppen. Berlin, 15. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Budapeſt wird gemeldet: Der Az Eſt meldet aus Lugano: Mit großer Beſtimmtheit erhält ſich das Gerücht, daß der ita⸗ lieniſche Oberkommandierende General Cadorna auf das Heftigſte einemgemeinſamen Oberbefehl der En⸗ tentetruppen widerſprochen habe. Eadorna ſoll nicht geneigt ſein, ſich den engliſchen Wünſchen unterzuordnen und habe daher dem König ſeine Entlaſſung angeboten. Der König hat ſich die Entſcheidung vorbehelten. Die Volksabſtimmung über den verkauf der däniſchen weſt⸗ indiſchen Inſeln. Kopenhagen, 15. Dez.(WrB. Nichtamtlich.) Bei ewiß Nutzen von ihm ziehen. Dieſer Meinung waren auch die Zu⸗ * die den Gaſt mit warmen Beifall begrüßten. Verlügung stehen, wovon 50 000 M. dem Delkretere-Kon ien· überweisen und den Rest von 134 267.57 M. vorzutragen 2 99 Zur Zahlung der vertragsmäßigen Superdividende von lmune auf 000 000 M. Aletien Nr. 2401½00 soll dem hierfüür bes gen, Garantieſonds der Betrag von 12 000 M. entnommen we Schwabingerbräu in München A⸗. ahr be⸗ Der Bruttogewinn der Brauerei im abgelaufenen Sboche, läuft sich aul 207 240(170 378) M. Nach Abzug der Wins 0 bungen von 174082(107 977) MI. verbleibt ein Reingen ſen 33 164(64 400)., der zu Rücklagen und Zahlungen an nochcch beiterunterstützungsſonds Verwendung linden soll, ei ges 11 103 6049) M. zum Vortrage aul neue Rechnung berenh sind. Wie aus dem Rechenschaltsbericht zu entnehmen im abgelaufenen Jahr ein Wirtschaſtsanwesen wegen des Vorbesitzers von der Brauerei zum Preise von 25 402 f. übernommen werden. Bei Aufstellung des Abschtuest iell 5 der geſtrigen Voltsabſtimmung über die Abtretung der dã⸗ dacht darauf genonmen worden, das Unteruehmen ſi kräitigen und die Kreditoren zu mindern. Da die K. niſch⸗weſtindiſchen Inſeln an die Vereinigten Staaten ümm iet eſah ten 233 694 für und 157 596 Perſonen gegen die Abtu * Potsdam, 15. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Frau 200 fü zeſſin Joachim von Preußen wurde heute Nach* Uhr von einem Sohn glücklich entbunden. 0 de trie. Handel und Industrie. 5 5 dliche 9 0 Diestempelpfiichtfür imausland befin ner 5 auständische Wertpapiere imiändise felt, Besitzer. 1 Berlin, 15. Dez.(WIB.) Nach einer neuen Bünde u verordnung tritt die Stempelpflicht für im Ausland beiinclichegch 106 ländische Wertpapiere iniändischer Besitzer, die bis einsch ei, e. 28. Februar 1917 ins Inland eingeführt werden, erst G* wenn die Papiere im Inland ausgegeben, veräußert, verh en Re 8 ocder zum Gegenstand eines anderen Geschäfts unter Leł ad 0 macht werden oder Zahlung daraſ geleistet wird. endet. Die Vergünstigung tritt jedoch nur bei Erfüllung folee h Bedingungen ein: Die ausländischen Wertpapiere sind, u Er- det der Verpllichtung zur Anmeldung und Versteuerung, b. en V. tritt der Steuerpflicht einer zur Abstempelung von auslänafg 169 ben Wertpapieren zuständigen Steuerstelle vorzulegen und vot Aus. bes anzumelden. Die vorläufige Anmeldung ist in doppelter u160 fertigung einzureichen und muß enthalten Gattung(Benenpuu ror und Emittent, Stückzahl, Bezeichnung(Reihe, Buchstabe, vell mer), Ort und Tag der Ausfertigung der Wertpapiere, N der eingelnen Stücke nach ausländischer und gegebenenialls 9 deutscher Währung und Betrag der darauti erlolgten eucel, De Tag der Anmeldung, Wohnort und Unterschrift des Ammel dsclel Ban, Die Vergünstigung gilt auch für die Besitzer solcher auslän Papiere, die für Rechnung eine sinländischen Konmittenten abge, Kee einem inlnädischen Kommissionär durch ein im Auslaud ug schlossenes Geschäft angeschafit, aber im Auslaud in Verwa eine geblieben sind. In diesem Falle ist der Kommissionär Zut„ Men meldung(siehe näcksten Abschnitt) mit verpilicktet. Es Slallel lässig, daß er die Anmeldung für seinen Koniüttenten alsdann ist der letztere von der Verpilichtung zur Anmeldung 405 bunden, sofern der Kommissionär in der Anmeldung aus(omi P die Aumeidung als Kommiszsionär und im Auftrag des Mich tenten erfolgt. 8 93 Md Die Steuerstelle prüft die Anmeldung auf ihre Richti Velb. Vorc Vollständigkeit durch Vergleichung mit den vorgeleske A gutg ra papieren und führt nötigenfalls die Ergänzung oder Berichiie N450 der Anmeldung herbei. Die Anmeldung ist unter einer beo ſi K Abteilung in das Merkbuch(Muster 41 der Ausführungs frogel, fuge mungen zum Reichsstempelgeestze vom 3. Juli 1913) einzun rs und die Nummer der Eintragung auf beiden Ausſerligunser vermerken. Die eine Ausfertigung der Anmeldung ist mi e Mr auf die Ausfertigung gesetzten Bescheinigung über die gesch 0 vorläufige Anmeldung dem Anmeldenden mit den Papieren nd rückzugeben. Der Letztere hat über den Rückemplang der Päh ſiche aui der anderen Ausſertigung der. Anmeldung zu duittieres fe äch Der Steueranspruch findet hinsichtlich der oben beze itt 44 f0 Wertpapiere seine Erledigung durch Versteuerung bei Eintti Pro Voraussetzungen für die Steuerpflicht oder durch Wiederdu, ge Pebe in das Ausland vor Eintritt der Steuerpflicht. Die Erledigut Steueranspruchs ist von der Steuerstelle an der Hanck des 9 buchs zu überwachen. ann 60˙ Alit Die Geschäattsaufsicht zur Abwendung des n Berlin, 15. Dez.(WIB. Nichtamtlich.) Ber Bundesrel, Raa in seiner heutigen Sitzung eine Verordnung über die Gesch ſema aufsicht zur Abwendung des Konkurses verabschiedet. Lam ede ordnung, die am 25. d. M. in Kraft tritt, eröffnet im Zu e ſoes hang mit einer Neuregelung der Geschäftsaufsicht den intog eie Krieges zahlungsunfähig gewordenen Schuidnern die Möel eich. 90 eines den Konlcurs abwendenden gerichtlichen Zwangsverg jch. fie Die amtliche Begründung zu der Verordnung wird im anzeiger veröiſentlicht werden. A 6. Park- und Bärgerbrau.-., zweipruetten- virma Die Einwirkungen des Krieges sind auf die gesamte 591 industrie nicht ohne Einlluß geblieben. Das ursprünet wol. 60 Proz. jesetgesetzte Braurechi ist auf 48 Proz. ermäßig den. Es konuten infolgedessen de Ansprüche, welche die Beitie An schaft an die Brauerei stellte, nicht in vollem Umfauge Zu auetel 0 win digung gelangen. Dank der Bemühungen des Plälzischen Bt. Aus, fſten Verbaudes haben die pfiälzischen Brauereien einen Teil ihres, le zu ialles an Malz zur Herstellung von Bier für Heereslielerung fufe gewieesn erhalten. ſre he, Die Preise für Gerste und Malz sind im lauienden Iac00 u deutend gestiegen. Für Kriegsunterstützungen wurden 33 c* Mark verausgabt. Die lange Dauer des Krieges, die Be Roll,. ge gung von ungeübten Arbeilern, der Mangel an geeignete tunge W waterialien und Bedarlsartikeln haben die Betriebseinrich er ungünstig beeinflußt. Amecken 10 8 Geber die Bewegung bei den einzelnen Konti ist zu ber f 1 Neal. daß das Liegenschaften-Konto durch Erwerb einer Wirt Wäh, Se Neunkirchen einen Zugang von 30 200.00 M. eriahren hatee, M rend andererseits der Verkauf des Hotels Deutsches Haus an hel. Rte 1 brücken einen Abgang von 200 000 M. erbrachte, die Zugä 20 Be 0 lud Maschinen, Fässern und Mobilien sind normal und geben e merkungen keinen Anlaß. ib6t S0 war Ueber die Aussichten für das laufende Geschäftsjaht 14 6 c er etwas Zuverlässiges nicht sagen, da zu befürchten ist, ürl 4 Braurecht noch eine weitere Kürzung erfahren soll. Dies chleilb e natürlich aul die Bilanz für das lauiende Geschäftsjahr ud 0 5 wirken. A, Vom Gesamt Ueberschuß von 302 233.00 M. soll aut, 0, des Vorstandes 227 350.71 M. zu Abschreibungen Verw Ziuecl 8 linden, sodaß 164 882.35 M. verbleiben. Davou 4 Proz. 14 tell 0 auf des Alklienkapital d0on 9000 000 M. d. i. 120 000., a Au, en mäßige Tantieme an den Auisichtsrat und Gratifikation 4 65, stellte 18 520.26., zus. 138 520.20 M,, sodaß 20 362.09 5 5. 4 001 Uch. Oewinmortras im Voriahre 187 005,48 M. 184 20/% mün, Eag, den 15. Dezember 1916. Aaunheiner Seneral⸗Auzriger„ Badiſche Neueſle Nachrichten,(Abend⸗Ausgabe7 5. Seite. Sie ec ach Deann 84 L8e Sch Uber die As. R nichts sagen. Nach der Bilanz betrugen Bierdebitoren 2(189 208)., Guthaben bei Banken 170 312 M.(53 267), 2⁰ 0 üverse Debitoren 50 825(68 140) M. Auf der Gegenseite Kreditoren eine Minderung auf 167 753(350 084) M. er⸗ .-G. Hacherbrau in Wunchen. 8 abgelaulene Jahr gestattet der Brauerei bei einem Rein- —— 742 960(662 797) M. die Verteilung einer Dividende z. G) in Vorschlag zu bringen, und zwar nachdem für Pueibungen insgesamt 1 137 326(72 110) M. Verwendung fin- the ouen. Als Vortrag aui neue Rechnung verbleiben 205 360 el M. Wie die Verwaltung in ihrem Rechenschaltsbericht b, sei es ihr trotz der ungünstigen Verhältnisse in der Brau- fat⸗ e e gelungen, die Sesamiproduktion gurch Erwerb baye⸗ 1 Braurechte und Eimfuhr beträchtlicher Mengen ausländi- gich ſüt Ralses derart aufzubessern, daß nicht nur die Friedens- en, e Riter wieder erreicht wurde, sondern noch überholt 10 5 Die Aussichten für das laufende Jahr könnten mit Rücke g ſe ul die Kriegsdauer nicht günstig genannt werden. Durch en vorsichtige Bilanzierung in den ſetzten Jahresabschlüssen acer de Verwaltung nach besten Krälten vorzusorgen sich be⸗ Vorlanfge Dividendenschätzung. cheu le etzlar, 15. Dez.(Priv.-Tel.) Bei den Buderus- uüs Uen Eisenwerken sind, wie sie mitteilen, ihre Belriebe Aus U pschäftigt. Bei gegen das Vorjahr erhöhten Abschreibungen u0 cstellangen wird mit einer Dividende von jedenfalis lulb, ogent G Proz.) gerechnet. welt——— 10 Busammenschiuf der freien Makler 75 an der Berliner Börse. l n Zusammenschluß der verschiedenen Interessentengruppen 100 Ke und Börsengewerbe hat, wie wir eriahren, auch die 90 Marler der Berliner Börse veranlaßt, sich zu einer Ge⸗ 900 kchaft zu vereinigen, der die Mehrzahl der Maklerfirmen bständigen Macler des Platzes angehört. Aufgabe dieser chat Wird sein, einneillich die Beruisinteressen walrzu- i elt⸗ db Franlrurter Wertpapierborse. „* mh Frankfurt 15. Dez.(Pr-Tel.) Die Börse eröfineie bei üch fester Tendenz und vorwiegend lebhafterem Ge⸗ , ſhe, Von den Friedenswerten standen erneut Schiffahrtsaktien 1 gerdergrunde des Interesses. Von Eisenbahnwerten trat rege 0 rese für Schantungbahn ein, Baltimore und Ohio, besonders e, las, im Anschluß des flauen Newyorker Marktes schwach. bel ursniveau der Montanpapiere hat sich wenig verändert. e Schwankungen unterlagen Walſen und Munitionsaktien. n und Oppenheimer befestigt. Oummipeier standen im An- Kaliwerte, Chemische und Elektroaktien gut behauptet. Im a emenhang mit der besseren Haltung des Marktkurses im iele euc zeigten Aluminium eine schwache Tendenz. Aus gleicher 5 waren am Rentenmarkt Japaner und Chinesen etwas e cher. Heimische Anleihen gut behauptet. Ebenso trat Nach- 5 österreichisch-ungarische Renten hervor. Privatdiskont ubh, rozent. Gegen Schluß zeigte der Verkehr wieder ein ruhiges 4 ehen. Die Tendenz ist mit wenig Ausnahmen gut behauptet. Berliner Wertpaplerbörse. erlin, 15. Dezember(Devisenmarkt.) el. Ahlungen für: 1 14. Geid Briet Geld Brief .72.74.77.70 238.75 239.25 238.75 239.25 163.— 163.50 164.— 164.50 171.75 172.25 171.75 172.25 Pock 1 Dollar 166.25 166.75 16725 167.75 100 Gulden wark 100 Kronen Reden 100 Kronen egen 100 Kronen. die 100 Franken ungarn 100 Kronen rien 100 Leva 116.—,6117.—½116.¼ 117.—½ 63.95 64.05 6305 64.05 79.50 80.50 79.50 80.50 Berlin, 15. Dez. Im freien Börsenverkehr bleibt die ab- wartende Haltung weiter vorherrschend. Bei stillem Geschäft bröckelten die führenden Rüstungs-, Kriegs- und Montanwerte weiter ab, wogegen gute Meinung für die sogenannten Friedens- werte, wie Schiflahrt und Kaliaktien besiehen bleibt. Durch ſeste Haltung zeichneten sich besonders noch Schantung, Daimler und russische Bankaktien aus. Der allgemeinen Geschläftsstille ent- sprechend, waren die Kursveränderungen aber nur unbedeutend. Der Anleihemarkt war jest. Newyerker Wertpapierbörse. REWVORK, 14. Dezember(Devisenmarkt.) 14. 73. 14. 13 Tendenz tür delcc..—.—[Weohsel auf London Geid auf 24 Stunden(50 Tage).71.50 000 (Durchsehnittsrate).4½.½4 Wechsel auf London S e ee, 85 71.—.0 ibet Bulllon.5.— Siohtweohsci Paris..34.50.65.— New-Vork, 14, Dezember(Bonds- und Akwienmarkt). 14. 13. Acht. Top. Santa Fé 4% 100 0 33.½) 35— BGSS 73 6¹ at. Railw. of. Nex.* 23 Unlted States Corp. Corps Mew Vork Sentr. o. 105— 106¼ A0h Sonds. 105½ 106— 40. Entarlo& Western 30./% 31— oht. Top. Santa Fe.. 102½ 164½———— e, Western 134 138¼ 555 altimsre 0 2 15—*— Be, Canadian Paclfto. 184½ 185-— Reading..* 103.— 10746 Ches. 4½ Ohio 6/% be Ohto. Bok. Is1& Paoo. 37% 333¼ 5 Miw.& St. Paull. 32- 32— Sou hern Pacifio 94 s 98 enever&, Hio Grande. 1 Southern flaiwayn..31¾8 317½ PFFPP 20406 36% Southern Railway pret. 68— 69½ Erle ist pret 49% Bius Uaion Pachtio 144— 145. NXNTTT llinois Central. 105.— 10% Amer. Smeit.&. üofl. 1064% 110% 9 93 1757 3— 00——— 910 0. 0. ret. 8585 ethlesem Steel.— 587— Kansas City& 90 0 25% 26½ Ceneral Leather 3 96— 105— do. pref. 56— 56— Iniern. Neroantile— 3 42² 00. do. pref. 105¹ 714— Leulsvllle u. Mastwülle. 131— 131—Unſted States 800 0009. 113⁵ 119½ Risseurl Kans.& Texas 94½ 10½ J Untie Stat, Steel Corp pr. 12¾ 121½ Aktlen Umsatz 2 580 800(1 760 608) REWVORK, 14. bezember(Ergäsgsungskurse). 14. 13. 14. 13. Or. Kerth. Ore Cert. 88%/ 4% General Eleotrt. 172½ 175¾ rehloh Vallex 76— 48/ National Lead 44 Union Paolfio preil.. 83½ 880 Utah Copper oom.. 114—116½ Oonsolldated Gas. 1132½ 163 9 . 5 4 — 14. 18. 14. 13. Balt. Shio 4½ B46. 9% 85/ 4% Union Stat. 1100110% Ohes, Ohio 4½ 30. 85½ 65% Denver Rio Gr. pr. ‚8 42— %8 Ghig..Isl. Pa. Mies. Cans. Tex. pr. 170j 20— Firstä.xk.&. i. S8.3347. 76½ 76¼ West Marylane 2˙.27— Horih. Pao. 3 Bde. 50%¼ American Canprel.. 112— 113.— N. Fad. Pr. Lien 48ds. 9% Amerio. Locom. o. 6½ 67½ St. Louisék San..R. 4 883806 2383½2 do. Sugar Rei... 110— 113½ St. Louisc& San...5. 79½ 79½ Mexio. Fefreleum„86ʃ0 103%¾8 Sout⸗. Paelflio co Virgin. Sar. Ehem. o0. 93 1 4 180 N/s Bo4.... 88% 86½[Seärsoebuck om. UnlonPec. 8.%/ Gds. 83½ 83.— New-Vork, 14. Dez. Die kräftige Erholung, die im gestrigen Börsenverkehr Platz gegrifſen hatte, wich heute wieder einer erneuten starhen Verflauung. Die Mitteilung, daß die Regierung in Washington die deutschen Friedensvor- schläge offiziell erhalten habe, löste dringenstes Angebot seitens der berutsmähigen Kreise und der Kommiseionshäuser aus, unck da auch aus dem Lande beträchtliche Verkaufsordre vorlagen. Der Industriemarkt war naturgemäß hauptsächlich in Mitleiden- schaft gezogen, wWwo Kursrückgänge von—42 Dollar zu bemerłben Waren. Interventionskäufe fanden nur gelegeutlich in Eisenbahn⸗ werten statt, sonst war die Stimmung bis zum Schluß demorali⸗ siert. Aktienumsatz 2 500 000 Stück. Londoner Wertpapierbörse. LORDOR, 16. dezemder. 14. 13 14. 18. 14. 18. 2½ Konsol. 54%½ 54½ fBaltlimore— 87½ J Rie Tinto 52½ 6² 5 Argentin. 94½ 92% Casad. Pao. 173/ 172½[Oharlered 1/ 1½ 4 Brasillan.—— Erie 38½ 37½ de Beers 1½ 13½8 4 Japaner. 75+ 7i Fennsyva.— 58% goldfseliss 1½½ 1½ Partugiesen——— South. Pao..— 102— Kat. B. Mex.—— 6Russen! 50.—- 79% Union Pao.. 152½ 150% Randml'es. 3/6%¼53 AgRuss. 1509——.— Steeis. 12½ 127— Pr. Diskont: 5/ S ½% Kriegsl. 95/%6 95¼ Anaoenda. 19½— Sliber. 36% 365% Londen, 13. Dez.(...) Weohsel auf Amsterdam 3 Ronate 11.52 ½, kurz — Weehsel auf Paris 3 Monate 28.17.—, kurz 27.80.— auf Fetereburg kurz 162.— „An der Waſſerkante. a Roman von K. v. d. Eider. 0(Nachdruck verboten.) (Schluß) Unnie Thomſen weinte. Ihr ſaßen die Tränen ebenſo Uwie das Lachen.„Ich bekam heute einen Brief von Hans. Sie, er iſt in Aegypten. Soweit muß einer reiſen, um * vergeſſen. Aber eins freut mich: ſein letzter Brief klingt ſülcher, lebensfreudiger. Ach, Liete, wenn er doch hei⸗ würde.“ fran Annie war gegangen. Liete wurde es mit einem Male ſeage im Hauſe. Hartwich war fort; das Kind ſchlief. In — ſaßen die Getreuen des Hauſes am Herdfeuer bei⸗ 8ch will noch einmal, zum letzten Male an den Strand A“ dachte Liete. Seitdem ſie aus dem Süden zurückgekehrt war, hatte ſie Meer gemieden, weil ſie dort immer viel Menſchen traf. war es nicht zu beſürchten; denn das Wetter war ſchlecht 0 nicht zum Verweilen am Strand ein. Der Himmel eine bleigraue Farbe, und ein feiner Sprührezen ſiel⸗ Prar nicht ſo viel, daß es ſich lohnte einen Schirm aufzu⸗ hen, aber doch genug, um das Spazierengehen zu rerlei⸗ Dazu blies ein ſtarker Wind aus Nordweſten. Es war Vetter, wie es zu Lietes Stimmung paßte. So grau in war all ihr Wünſchen und Hoffen. So ſah ihre Zukunſt ch muß es noch einmal ſehen,“ fläſterte ſie. Sie zog alten Mantel an, ſetzte die Sturmmutze aus früheren en auf, und dann eilte ſie mehr als ſie ging, die Deichſtraße Im Vorbeigehen ſah Liete, daß hei Bubbers, trotzdem es Wiemlich kell war, ſchon die Lampe brannte. Heute hielt 15 K keine Schlummerſtunde. Es fiel ihr ein, daß Stine(eute 1 ſen bei ihr war und ſie bat, ſie möchte doch am Abend ein en herüber kommen; es wäre etwas los bei ihnen. Als ſie ſachte den Kopf ſchüttelte, ſchalt Stine ſiebreich:„Ach, Nmei dich doch nicht an. Hein hat mir alles erzählt. Iche „Egläcktich“ 0 1 alſo Verlobung. Ihr war es, als könnte ſie „ N4 die Gardine ſehen. Obbe Dreeſen mit der Staatshaube en ihrem Lehnſtunl und ſummte das Lied vom Roſen⸗ en vor ſich hin. Ihr zur Seite ſaß Honna Bubbers, den Twüſtlichen ſchwarzen Seelenwärmer über dem feinen, dzen Wollkleid. Dann kamen die Nachbarn, und im elaßen Hein und Stine Hand in Hand. Sie gönnte den . das Elück von Herzen. Nicht ein Schimmer von Neid 1 95 ihrer Seele auf. Un Nachdenken verſunken war Liete weiter gegangen. ſtand ſie auf dem Steindamm. Da lag es vor ihr, das wechſelvolle und doch im Grunde unveränderliche — 2 ie Wogen kamen heran wie Schweſtern, die ſich um⸗ armen und küſſen wollen. Sie ſpritzten ihr neckiſch die friſchen kalten Tropfen ins Geſicht. Wie wohl das tat. Sie holte tief Atem. Wie frei man hier atmen konnte. So weit der Him⸗ mel, ſo weit das Meer, ſo weit die Bruſt. Welche Wonne, ſo allein zu ſein in dieſer Einſamkeit. Ja allein. Ein einzelner Menſch wandelte drüben auf dem Deichdamm. Aber der kam nicht näher. Die Geſtalt verſchwand in der Ferne. Vielleicht war es ein Unglücklicher, der wie ſie die Einſamkeit ſuchte. Was ging das ſie an? Möwen umkreiſten ihren Kopf. Sie trat näher an das Waſſer heran. Sie fürchkete die wogende Maſſe zu ihren Füßen nicht. Sie fürchtete auch nicht die Duntelheit, die ſich immer mehr herabſenkte. Wie herrlich mußte es ſein, ſich mit ausgebreiteten Armen da hinein zu ſtürzen, mit den Wogen ſort zu ſchwimmen, weit, weit fort, und im Getöſe unterzu⸗ ehen. — Aber Liete trat zurück. Nein, das waren keine guten Ge⸗ danken. Sie hatte Plichten, die ſie erfüllen mußte. In der Schule des Leidens hatte ſie gelernt, die Pflicht über alles zu ſlellen. Sie blickte noch immer aufs Meer. Sie wollte gehen und konnte ſich doch nicht trennen. Der einſame Wanderer auf dem Deichdamm kam zurück. Er eilte, er raſte den Deich her⸗ unter. Jetzt kam er auf ſie zu: es war Hartwich. Faſt wild ſah er aus. Haar und Bart waren wirr. Aus ſeinem Antlitz ſprach Entſetzen. Mit hartem Griff riß er ſie am Arm zurück.„Was tuſt du?“ ſchrie er. 5 Erſtaunt ſah ſie auf. Weßtalb iß er ſie am Arm, daß es ihr weh tat? Warum hatte er ſolche Angſt um ſie, ſolche Angſt, daß er ſich umſonſt Mühe gab, ſie zu nerbergen? „Ich hatte Sehnſucht nach dem Meer!“ ſagte ſie.„Ich mußte wieder einmal bis auf den Grund hmein ſchauen. Nun bin ich zufrieden.“ Die beimliche Angſt in ſeinen Zügen wich bei ihren Worten. Seine Augen blickten ruhiger. Sein Antlitz glättete ich. 3 Still ſchritten ſie nebeneinander her. Er ſagte nichts, ob⸗ oleich ihre Augen fragend an ſeinen Lippen hingen. Sie füblte, er war böſe mit ihr. Aber ſie wußte nicht warum. Sie hätte ihn gern wieder freundlich geſtimmt. Es war ſchrecklich, von iemand zu ſcheiden in Mißſtimmung. Einen Augenblick blieb er ſteben, nahm den Hut ab und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn. Er mußte woll ſehr raſch gelaufen ſein vorbin. Liete ſah zu ihm auf. Sie ſah die feinen Linien um Augen und Mund; ſie ſah, daß an de Schlä⸗ fe das Haar ergraut war, das ſchöne blonde Haar, in das ſich manches Frauenauge verſiebt hatte. Der Anblick rührte Liete, und was ihr Herz am meiſten erſchütterte, er ging ſo aufrecht wie ein entthrohnter Könio. Sie hätte in ſeiner Secle leſen mögen— hatte ihn das Leid hart oder weich gemacht? Er ſprach noch immer nicht und aimete nur ſchwer und tief, als kämpfte er eine heſtige Gemütsbewegung gewaltſm nieder. Merkte er denn gar nicht, daß ſie neben ihm ſchritt, daß ſie auf ein Wörtchen aus ſeinem Munde wartete? rechne. Nigernte in Australien. ORotterdam, 14. Dez. Der Korrespondeet der Times in Sidmey berichtet, daß Australien aus verschiedenen Ursachen vor einer sehr schlechten Weitenernte stehi. Neu-Süd-Wales wird nur die Hälfte der erwarteten Weizenmenge aufbringen und in Viktoria sind die Aussichten noch schlecliter. Nur Neu-Süd⸗ Australien könnte ev. einigermaßen den Erwartungen entsprechen Berliner Prodaktenmarkt. Berlin, 15, Dez.(Frühmarkt.) Im Warenhandel ermittelte Preise. Wiesenheu.50—.50, Klecheu.50—11.00, Timomeheu .25—10.50, Heidekraut.10, Großhandelspreis Runkelrüben.10, Pierdemöhren.15, Seradella 44—49, Runkelrüben-Samen 85—05 kür 50 kg. Berlin, 15. Dez.(Getreidemarkt ohne Notiz.) Die neue Bundesratsverondnung über die Höchstpreise für Rüben wurden, wenn auch zum Teil schon bekannt, doch noch lebhaft besprochen. erner nahm man Notiz von den Aenderungen der Verordnung über die Hülsenfrüchte, die in mehrtacher Richtung von Bedeu- tung sind. Im hiesigen Verkehr selbst ist keine Aenderung ein- getreten. Rüben bleiben bei großer Nachfrage dauernd knapp, ebenso Heu. Am Saatenmarkt mach sich iniolge der angelaündig- ten Reeglung im Verkehr mit Saatgut Zurücichaltung bemerichar. Newyorker Warenmarkt. REWVORXE, 14. dezemder. Baumwolle 13. 94. 13. Welzen hard 14. 1. Zuf. Atl. Häf.. 600 000 pr OKt..—.—17.51 Wt..2 aeue—— 174 im innern. 000 150/0/ pr De.—.—17.51N0. 1 Nothern Exp. u. Engl. 21000 15000 Terpessv.. 58.% 58.(bulutt) 184.— 192.— Exp. n. d. Ct. 5000 11000 TerPENMVorX 56.— 5656.—ess.S akl. 82.50 82.50 Vork loko 16.3/ 18.35 Sohmatz Wstſ 26.95 17.15/male loko nom. nom. pr Jan.. 13.30 18.05 Talg spezlal 12.— 12.—Kebi SPpr..——.. pr Fehr. 18.37 18.19/ Zuck. 95 Tat.-581 550-5510 Wh. ol.(neu) 760-780 760-760 pr Mürz.136.500 18.32 loko.4½ 9. Kioesam la 16.25 18.25 pr April.168.64/ 10.41 kaftee Der.42.20 do. lia 17.75 17.75 r al..18.7 1885/f1 n 550 S ieltt. Kupl.—9 pr Iunl. 18. 18.80. 7 Rärz.73.52 Rohainn. 4243.. pr Juli. 16.90 18.5005“ Rel 68.86.64/Petroleum. M. orleansic 18.— 19.-“(Iui.16.7610red.Balanò.] 275.— 276.— ) erstes Quartal 36.½(38.), zweltes Quartal 32½-34(32½-30) Chalcagoer Warenmarkt. CHCA00, 14. bezember. 14. 13. Welzen Dez.] 158.½ 154.—[Sohmale pr Mal. 166.½ 167./ pr. Jan 14. 13. Mais Bez.. 69.½ 88.½——— 14 4 4 Speckk.. 1313%-1 16.97 16.02 Schwelne 25.5 28.70 lelohte.50.25 25.85 26.17] schwerr.85.75 pr Hal 91.—91.½ pr Jan Hater Dez. 49. 49.½ fippen Sohwelne⸗ Sohmalz:::: pr. Jan. 13.88 13.85zut. l. West. 168 000/198 000 br. Dez..16.50 16,72] pr. Nal. 14.20 74.20 dv. Chioag. 50 9000J 70 000 Londener Metallmarkt. London, 14. dezember Kupfer: Kassa 143.— 3 Honate 137.—. Elektrotio per Kasse 164/69, per 3 Menate—.— Best-Solekted 9. Kasse——, per 3 Henate —— Zian per Kasaa 181.¼— 3 Monate, 176.—, Slei leke per Kacea 30.½ per 3 Monate—., Zink: der Kasse 56.½, Spezlal 22.— Letzte Hanclelsnachrichten. c. Karlsruhe, 15. Dez.(Priv.-Tel.) In der gesteru statt- gefundenen 27. ordentlichen Hauptversammlung der Brauerei⸗ gesellschaft vorm. Moninger wurde die Bilanz, sowie die Gewinn- und Verlustrechnung genehmigt und die Verwendung des Reingev/innes nach den Vorschlägen des Vorstandes beschlos- sen. Demnach kommen wieder 7 Prozent Dividende zur Aus- ꝛahlung und der Dividendenschein Nr. 27 wird mit 75 M. von beute an eingelöst. r. Düsseldorf, 15. Dez.(Priv.-Tel.) In der heutigen Allsichtsratssitzung der Firma Malmedy u. Co., Maschi⸗ nenfabräk, Düsseldorf, in der 5 Aktionäre mit 714 Stim⸗ men vertreten waren, wurde die soiort zahlbare Dividende auf 14 Prozent jestgesetzt. Ueber die Ausichten wurde mitgeteilt, daß der Geschäftsgang nach wie vor ein flotier sei und man auch für das laufende Geschäftjahr mit einem befriedigenden Exgebnis ——————— Sie hätte ihn gern an ſeinem Mantel gezupft; aber ſie wagte es nicht. Sie ſeufzte. Er ſchien es nicht zu hören. „Hardelev!“ Sie hatte den Namen faſt unbewußt, in ſüßem, bittenden Tone geſprochen. Die Erinnerung an den Sagenhelden hatte ſich in ihr feſtgeſetzt“ Die Schickſale, die Namen verwiſchten ſich. Hartwich— Hardelev———— Hardelev!l Ein holdſeliger Klang war es, der das Ohr des Mannes traf. Ein Klang den er lange nicht gehört. Er fuhr herum. In ſeinen Augen blitzte es auf. Ein Sirahl brach her⸗ vor, hell genug, um durch däs Dunkel von Leid und Trauer zu dringen. „Liete, weißt du, was der Name bedeutet?“ fragte er leiſe und doch ſo eindringlich, daß jedes Wort in ihrem Herzen widertönte. „Nein.“ Halb erſtickte dies Nein in ihrer Keble. Ein warmes Glücksgefühl wallte in ihr auf. Sie wartete mit po⸗ chendem Herzen, daß erweiterſprach. „Herzlieb heißt es,“ fuhr er fort.„Und wenn du mich noch einmal bei dieſem Namen rufſt, dann biſt du mir mit Leib und Seele verfallen. Dann mußt du mein werden in Glück und Unglück.“ Liete rang nach einer Antwort; aber ſie brachte kein Wort hervor. Es ging ihr durch den Sinn, daß ihre Schweſter noch nicht zwei Monate unter der Erde lag. Nein, ſo früh durfte ſie ſich noch nicht freuen. Sie mußte erſt ausgeweint haben, ehe ſie wieder lachen konnte. Hartwich ſah den Kamyf in ihren Zücen. Die Falte über ſeinen Augen vertiefte ſich. Das Leuchten darin erloſch. Schweigend ſchritten ſie heim. Vor ihnen im Abenddunkel lag das Dorf in ſeiner ſtillen, behaglichen Schönbeit. Trauliche Lichter winkten ihnen ent⸗ gegen. Hinter ihnen grollte das braufende Meer. Auf der Hausdiele ſagten ſie ſich aute Nacht. Es kam auch jetzt noch kein Wort weiter über ihre Liypen. „Nach einer unruhig verbrachten Nacht reiſte Liete am anderen Morden ab. Hartwich bealeitete ſie zum Balnhof. Er balf ihr in ritterlicher Weiſe beim Einſteigen und half ihr, das Geyſck unter-ubringen. Als ſie dann vom Kunee aus zum lebten Male die Hand ent egenſtreckte, da war es ihm, als ꝛöge mit dieſem Mädchen alle Freude ſeines Lebens kort. Er ſah ſie an. und ſie las in ſeinen Augen. Eine holde Röte flog über ihr Geſicht und verſchönte es. Nicht umfonſt hatte ſie die oanze Nacht mit ſich gerungen. Ehe er davonging, mußte das Wort gefalſen ſein. Er ſtand ſtarr. Hatte er recht ghört? Noch einmal winkte ſie ihm zu„Hardelevl“ Dann fuhr der Zug danon. Er ſah nur noch ein weißes Tüchelchen im Morgenwinde flattern. 4 Der Zug entſchwond. Er konnte ſie nicht in ſeine Arme nehmen und küſſen. Aber eines war ihm gewiß: ere ein Jahr verging, hatte er eine Lebensgefährtin an ſeiner Seite, wie er ſie brauchte. (Ende.) F. 4 5 ——— 85 — 18 8 ——— Freitag, den 15. Dezember 1 alten Buttermarten 28, 31 und 32 vom Binder, B 4. 6 Carbin& Hambrecht, Ries, K 7, 5 J Za, 4 u. 10 Rommeis, 6 2, 13 Durler, 6 2, 13 Brandt, 8 6, 15 Breidinger, I. 4, 14 eid v. d, I. 15, 11 ertlein, Q 5, 28 Joſt, 8 6, 14 Klaer, S 2, 8 Korfmann, 8 2, 10 Konſum⸗Verein, 8 4. 21[Strauß, 6 1, 0 Leininger, 1 4, 28 Stumpf, R 6, 17 Meiſel, G 8, 1 Trautwein 6, 10 Müler, U B, 20 Wink, R 8, 10 Rüttinger, P 5. 1ua Bittmer, 8 4 46 Seech, Haſenſtraße 84 erwig, Böckſtraße 16 Schreiben Jungbuſchſtr. 4 uttmann, Holzſirgze 19 Wol Sln, Baisce 1 an, aiee 4. Bezirk, Lindenhof: Barther, Gontarbſtr 17 Baumann, Eichelshſtr. 32 Faußer, Lindenhoſſtr. 14 Hochſtein, Kadel, Meerfeldſtr. 44 Kiejer, Gontardſtr. 20 Knühl, Meerlachſtraße 31 Bender. Seckenheimerſtr.26 Dilling, Windmühlſtr. 9 Eiermann, 68 ** onſum⸗Verein, Schwetzingerſtraße 92 Sink⸗Coxell, Gr. Merzelſtraße 38 Mebs, Schwetzingerſtr. 150 Mühlig, Augartenſir. 52 Ni Sreif, 0 6,7 Kärcher, E B, 5 Kaufmann. 6 7, 9 Konfum⸗Berein, J 3, 17 Lang, H 1, 14 Schwagerin Hanserstrasse Perzeicnis der Verkaufsſtellen welche gegen die Samstag, den 16. Dezember d. Js. ab Butter verteiten: 1. Bezirk(Quadrate—): Petry. F 7, 14 Schillingſche Verwaltung, 9 0 8 Schmitt.., E 4, 12 S464 v0 ,M1“ Stamm, 6 7, 14 Wüſt, J 3. 24 2. Bezirk(Quadrate. U) Schad, L 3, 3b Scheuermann, T 4a, 18 S Verwaltung. Schmiit, R 3, 11 Schneider Gebr. Q 3, 18 Schreiber, 1, 6 S. Bezirk, Zungbuſch: Konſum⸗Vexein, Beilſtr. 20 1Konſum⸗Verein, Meerſeldſtraße 60 Ohlenburg, Emil⸗Heckelſtrage 107 Rupp, Bellenſiraße 00a Schmitt, Walbparkſtr. 16 Schreiber, Raeinvillenſtr. Stlefel. Waldparkſtraze 6 5. Bezirt, Schwetzingerſtade: Seitz. Och. Lanzſtrate 30 Schenk, Amerkkanerkr, 27 Schreiber, Augartenſtr. 5 Specht, Weidenſtraße Sperber, Seckenhſtr. 20 Stein, Gr. Wallſtadtſtr. 5. Ane“ Seckenhſtr. 82 Träger, Schweggſtr. 158 Unger., Augartenſtr. 70 ., Rheinhſtr. 14 Walter., Augartenſtr. 72 Rbeindammſtr. 66 ey. Schwetzingerſir. 162 mes, Schwetzingerſtr. 25 Die Beerdigung findet am Sonntag, den 17. d. M. HEIDELBERG von der Kapelle des Zentralfriedhofes aus statt. Heute starb nach kurzem, schweren Leiden meine innigst- geliebte Gattin, unsere teure Tochter, Schwester, Schwiegertochter und Frau lrHma Graul geb. Syro) Im Namen aller Hint Or. phil. Otto Graul Heinrich Syrowy. LUDWIGSHAFEN a. Rh., 14. Dezember 1916. Disdorn, Eliſabe thſtr. 7 Mollſtraße 8 exa, Moltkeſtraße 3 Amend, Elfenſtraße 27 Bareiß, Gärtnerſtraße 36 Epting, Langſtraße 89 Friedebach. Fröhlichſtr. 25 Geberth, Jean Beckerſtr. 5 Hammer, Kleiſtſtraße 10 aſenſun, Gärinerſtr. 42 eil, Pflü versgrundſtr. 13 Konſum⸗Verein Alp ornſtraße 20 Kumpi, Alphornſtr. 44a Mayer, Eichendorffſtr. In Prägel, Draisſtraße 28 Rettig, Waldhofſtraße 22 öfling. Körnerſtraße 31 onſumverein, Schwanen ⸗ ſtraße 90 Schreiber, Blücherſtr. 14 Gexord, Steinſtraße 1 e, Hubenſtraße Usheimer, Spiegelſtr, 7 immel, Unt, Riedſtr. 22 öckel,., Stollbergſtr. 18 onſumverein, Unt. Ried⸗ ſtrabe 8 Müller III. Kurze Mann⸗ heimerſtraße 88 11. Bezirk, Größler, Hanſſtraße 24 Konſum⸗Ver, Sonnenſtr. 2 Kühnle, Kriegerſtraße 18 Krans, Waldhornſtraße 1 Aſe Kaiſer Wilbelmſtraße 17 Konſumverein, Waldheru⸗ ſiraße 5 Roth, Katharinenſtr. 21 Kolmerer, Dän. Diſch g Mouten, Plankſtadterſtr. 28 „ Bachmittags 2 Uhr in 7. Bezirk, Neckarſtadt: 9. Bezirk, 12. Bezirk, 13. Bezire, S erbliebenen: 47911 ſtadt: Marzi, Eliſabethſtraße 5 Schreiber, Tullaſtraße 10 Ziegler, Dürerſtraße 6 Schaub, Spelzenſtraße 15 Schenk, Lange Rötterſtr. Ba Schieſil, Riedfeldſtraße 43 Schmidt, Langſtraße 8 Schneider, Elſenſtraße 15 Spreiber, Mitteiſtraße 64 Steisenberger, Lauren⸗ tiusſtraße 5 Striffler, Riedfeldſtr. 57 Wirth Wolf, Fröblichſtraße 71 B. Bezirk, Veudenheim: Schwenzer, Schweizerſtr. 10 Wetzel Ww., Weinberg⸗ ſtraße 8 Waldhof: Rechner, Tannenſtr, 12 Sisriſt, Alte Frankfurter⸗ ſtraße 64 10 Sandho erſtr. 83 Schreiber, Haſenbahnſtr 1. S Eiſenſtraße 4 olf, Hubenſtraße 90 10, Bezirk, Käſertal: Niklas, Mannheimerſtr 65 Schreiber* 5³ Sandhofen: Michel, Hintergaſſe 12 Schenkel, Sonnenſiraße 18 Neckarau: Schlachter, Angelſtraße 14 Schreiber, Maxſtraße 46 Schuhmacher,., Schul⸗ ſtraße 34 Schuſter, Neckarauerſtr. 73 Zeilſelder, Adlerſtraße 10 Rheinau: Scherer, Neuhoſerſtr. 26 Die allgemeine Melde⸗ ſtelle, das Paß⸗ und Aus⸗ kunftsbüro hier betr. 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