dienstag, 19. Dezember. * dttortlich tür den allgemeinen Leul: Chefredakteur Pr, 191 Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf E für den Anzeigenteil: 518 Joos. Druck u. Berlag B. Haas ſchen Buchdrucker ei, G. m b.., alle in Mann⸗ 8 Draht⸗Kor.: Generalanzeiger Mannheim. Fernſpr.: Wlung 244 1449— Geſchäftsſtelle 218, 7569= Buchdruck⸗ l. Poſtſcheck⸗Ronto 2917 Ludwigshafen a. Rh. — Badiſchen. Angeigenperz: Die Iſpalt Kolenelzeile 40 Pfg., Reflame⸗ 94 50 zeile 1 72²⁰ Knna Mittägblatt vorm. 8¼ Uhr, 94 Abendblatt nachm. 5 Uhr Für Anzeigen an beſtimmten Stellen u Kusgabe wird keine Herantwortung übe en. 8 in Mannheim u Umg monatl. m.40—33 N Bringeri. Durch die poſt bezogen viertelj M. 4 62 einſchl Vöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— „Das Weltgeſchehen im Vilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1916.— Nr. 595. zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. Pia. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptqugetier, 19. Dezember.(WTB. lallich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront oͤes Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern Auf beiden sommeufern wurde das Geſchütz ⸗ und werſerfener vorübergehend lebhafter. Nordweſilich und nördlich Reims ſind franzöſiſche Ab⸗ fungen, die nach ſlarker Feuervorbereiiung gegen unſere kben vorgingen, zurückgetrieben worden. Heeresfront des deutſchen Kronprinzen Am Nachmittag ſieigerte ſich auf dem Oſtufer der Maas 1* Seuerkampf. Die Franzoſen griffen den Foſſes⸗ nald an. Die vor unſerer Slellung liegende Combret⸗ . Je blieb nach Nahkampf in ihrer Hand. An len anderen Slellen der Angriffsfront wurden ſie ab⸗ wieſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfelomarſchalls Prinz LCeopolò von bayern. Südlich des Naroc zsees und ſüdlich der Bahn Tar⸗ 6 0-Zloczow nahm zeitweilig die Artillerietätigkeit zu. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſeſ. Am Gutin⸗Tomnatek in den Waldkarpathen wur⸗ 9 ruſſiſche Patrouillen an der Valeputna⸗Straße angegrif · . ein ruſſiſches Bataillon abgeſchlagen. valkankriegsſchauplatz. heetesgeuppe des Generalfeldmarſchall v. Mackenſen Bel Teilkämpfen wurden in den beiden letzten Tagen 8 1000 Ruſſen und Rumänen gefangen ein⸗ — und viele Fahrzeuge, meiſt mit Veryflegung beladen, Heutet. In der Norddobrudſcha hat der Jeind ſeinen ezug über zwel ausgebaute Stellungen hinaus nord⸗ Ats fortgeſeht. Die Armee dringt gegen die untere Donau vor. Mazedoniſche Front. An der Sruma Patrouillenunternehmungen, die für 1 bulgariſchen und osmaniſchen Truppen günſtig aus⸗ u ge n. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der Wiener Bericht. Wien, 19. Dez.(WB. Richtamilich.) Amtlich wird — Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. resgruppe des Generalfelömarſchall v. Mackenſen In der Oſtwalachel iſt die Lage im allgemelnen un⸗ Nundert. In den beiden letzten Tagen wurden etwa 1000 Ge⸗ e eingebracht und viele Juhrwerke erbeutet. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog doſef. Zm Meſticaneſliabſchnitt brachen zwel nach ſlarker Arlille · Nrerele einſetzende feindliche Inſanterieangrlffe in un⸗ Abwehrfener zuſammen. Reresfront des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopolò von Bayern. Stellenweiſe nahm die ſeindliche Artillerietätigkeit zu. dtalieniſcher und ſüüdöſtlicher Rriegsſchauplatz. Richts von Bedeutung. Der ſtellvertretende— des Generalſtabs: Jeldm * von Höfer, arſchalleuinant. Rückzug auf beſſarabiſches Gebiet. . Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Dez. W. Tel. 3. K)„Corriere della Sera“ meldet aus Petersburg: — nördliche Dobrudſcha werde geräumt. Der ſlupttell der ruſſiſch⸗rumäniſchen Streitkräfte pabe ſich ſchon urter die Donau auf beſſarabiſches Gebiet 4 eEgezogen, wo in ſtarken Verteldigungsſtellungen Ir Seind Widerſtand geleiſtet werde. Nachhuten bleiben jett Wanblang mit dem vorrückenden Feind, der ſich bereits der umündung nähert. weizeriſchen Grenze, 19. De:. W 83 Zͤͤrcher Tagesanzeiger“ ſchreibt: Man annehmen, daß die ruſſiſchen Kämpfe eher den Charakter einer aktiven Verteidigung tragen, um einen weite⸗ ren Einbruch der deutſch⸗öſterreichiſchen Armee in die Moldau und damit in den Rücken der neuen Verteidigun)s⸗ linie in der Südmoldau zuverhüten. Eine derartige Ope⸗ ration würde die ruſſiſche Amee vom Schwarzen Meer und von der ſüdruſſiſchen Kornkammer ab⸗ drängen und eine ſtändige Bedrohung ihres linken Flügels bilden. Deshalb iſt es wohl begreif⸗ lich, daß die Ruſſen ihre Karpathenfront in Verbindung mit ihrer neuen verkürzten Verteidigunaslinie durch die Süd⸗ moldau und längs der Donau zum Schwarzen Meer unter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten wünſchen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 19. Dez.(Prin. Tel. z..) Der„Corriere“ meldet ſchweiz. Blöttern zufolge aus Petersburg: Tulcea, am Donaudelta, iſt geräumt wor⸗ den. Die neue ruſſiſch⸗rumäniſche Verteidigungsſtellung läuft von Tecuciu über Remi nach Iſmail. c. Von der ſchweizer. Grenze, 10. Dez.(Priv.⸗ Tel.) z..) Oberſt Egli, der Militärkritiker der„Bafler Nachrichten“, ſchreibt in ſeiner militäriſchen Betrachtung: Im 912587 und ganzen verſtärkt ſich der Eindruck immer mehr, daß ußland gegenwärtig gar nicht mehr in der Lage iſt, auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz kräftig, geſchweige denn ent⸗ ſcheidend aufzutreten. Der Materialverbrauch bei den Angriffen des letzten Sommers macht ſich immer mehr fühlbar, ſodaß damit gerechnet werden muß, daß einige Zeit vergeht, bis das ruſſiſche Heer wieder zu einer großen Kriegshandlung bereit iſt. die Rãumung der ſüͤdlichen Moldau. Wien, 19. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Zeit“ berichtet aus Genf:„Corriere della Sera“ berichtet: Wenn die Zentralmächte die Räumung der Süd⸗Moldau erzwingen ſollten, ſo haben ſie die Abſicht der Entente, die Donauarmee zu umklammern, zu⸗ nichte gemacht, indem ſie die ganze Donaufront nach Norden zurückverlegen. die Keſtung Braila. Die Feſtung Braila liegt auf dem linken Ufer der Donau, ungefähr 16 Kilometer oberhalb der Einmündung des Sereth⸗ Fluſſes in die Donau. Dieſe Lage beſtimmt die Bedeu ung, welche Braila als befeſtigter Haſen latz beſitzt. Braila bildet die Fortſetzung der Sereth⸗Linie, deren ſüdöſtlichſter Eck⸗ feiler von der 15 Kilometer nördlich von Braila gele zenen Ueſtung Galatz gebildet wird. Die Feſtung Beaila ſelbſt iſt eine Eiſenbahnſtation der Linie Buzaul⸗Braila⸗Galatz⸗Jaſſy. Im Frieden befinden ſich hier ein Regiment Infanterie, ein Regiment Felbartillerie und ein Regiment Kavallerie in Ga ni⸗ 8 Der Feſtungsgürtel von Braila hat ungefähr die Aus⸗ ehnung von 15 Kilometer. Wie weit die Feſtungswerke den geſteigerten Anſprüchen der modernen Artillerie entſprechen, iſt unbetannt, gleicherweiſe, wie es auch nicht feſtſteht, ob zur erſtärkung der Feſtung durch Anlage moderner Feldbefeſti⸗ gungen etwas getan worden iſt. Man darf nicht vergeſſen. daß Braila urſprünglich als Grenzſchutz gegen Ruyland erbaut worden war, und die Rümänen haben bei ihrem Eintritt in den Krieg wohl kaum erwartet, daß unſere Truppen es in ſo kurzer Zeit möglich machen werden, den größeren Teil Rumäniens bis Braila hin zu erobern. Es wurde ſchon oben erwähnt, daß Braila als die ſüdliche Fortſetzung der befeſtigten Sereth⸗Linie zu gelten hat, die aus dem linkeſeitigen Brücken⸗ kopf Galatz, aus dem 40 Kilometer nordweſtlich gelegenen Brückenkopf Nemoloaſſa und aus der abſeits gelegenen Feſtung 1 mit dem Brlckenkopf Cosmeſt beſteht. Die geſamte inie zieht ſich von Südoſten nach Nordweſten hin, um bei Braila nach Süden in die Donau überzugehen. Gegenüber von Braila auf dem anderen Ufer der hier ſtark vorgeſumpften und 805 in mehrere Arme teilenden Donau liegt an dem rechten onau⸗Arm, der ſogenannten alten Donau, die kleinc Feſtung Macien, während Braila ſelbſt an dem Paſka⸗Arm gelegen iſt. Auch als Hafen ſpielt Braila im xumäniſchen Wirtſchaſteleben eine ſehr bedeutende Rolle, denn Braila iſt als einer der wich⸗ tigſten Ausfuhrplätze für das Getreide der Walachei und zu⸗ gleich der Ausgangspunkt des Dampfſchifſperkehrs 1 Kon⸗ tantinopel. Aus dieſem Grunde gilt Bralla als Seepafen, da ie großen Dampfer des Schwarzen Meeces bis Bralla fahren können. Wegen dieſer bedeutſamen Lage war der befeſtigte Seehafen Bräͤila oft der Eegenſtand heftigſter Kämpfe, beſon⸗ ders zwiſchen Ruſſen und Türken. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt mehrmals von den Ruſſen erobert und im Jahre 1770 niedergebrannt. Mehrere Male konnten es die Türken urückerobern und im Frieden von 1774 wurde die Stadt den Türten zugeſprochen. Jetzt wurde Braila zu einer ſtarken Geſtune ausgebaut. Später galt Galatz als die Feſtung für roila, aber in neuerer Zeit wurden in ihr wieder maderne Werke angelegt. Wegen der Bedeutung, welche Braila für die Lage an ber Donau gewann, wurde von den Rumänen auf die Ausgeſtaltung der Feſtungsanlagen zum Schutze der Ci en⸗ bahnſtraße und der Waſſerſtraße Wert gelegt. Die gute Ver⸗ bindung Brailas mit der Walachei durch die große Eiſenbabn⸗ linie Craiova⸗Piteſti⸗Bukareſt⸗Ploeſti-Buzaul⸗Braila iſt der Verkehr der reichen Güter der Walachei(Getreide und Petro⸗ leum) mit der Waſſeſtr ße der Donau aufs trefflichſte geähr⸗ leiſteil. Zu dieſem Zwecke wurde auch von Buzaul aus die Hauptſtrecke über Braila nach Jaſſy abgezweigt, trotzdem von hier aus bereits eine Hauptlinie nach der Moldau bis über Roman geführt iſt.(B..) gewaltige Menſchen⸗ und⸗ Weiterer Rückzug des Feindes in der Bord⸗Dobrudſcha. Die Kriſe in Griechenland Rückzug der Sarrail⸗Armer: o. Von der ſchweizer. Grenze, 19. Dez.(Priv.⸗ Tel. z..) Das in Balkanfragen gut unterrichtete ſerbiſche Blatt„Stavjanſki Jug“ berichtete dieſer Tage, General Sarrail habe einen längeren Meinungsaustauſch mit dem franzöſiſchen Oberkommando und der franzöſiſchen Regierung 8 dem eine in Monaſtir abgehaltene Konferenz des rmeekommandanten der Orientarmee vocausging. General Sarrail habe in Uebereinſtimmung mit dem franzöſiſchen Oberkommando beſchloſſen, ſich jetzt vor allem an der Cerna volle Rückendeckung zu verſchaffen, auch wenn dadurch eine gewiſſe Frontverkürzung vorgenommen werden müßte. Dies deute darauf hin, daß der Rückzug der Sarrailar⸗ mee geplant iſt, weil Sarrail ſichmit Griechenland im Rücken nicht geſichert fühle. Befehl zur Berhaftung Veniſelos wegen Hochverrals. m. Köln, 19. Dez.(Priv.⸗Tel.) Laut der„Köln. Volks⸗ zeitung“ hat die Regierung König Konſtantins, wie das Reu⸗ terbüro meldet, einen Befehl zur Verhaftung Veni⸗ ſelos wegen Hochverrats erlaſſen. Das Friedensaugebot de⸗ Vierbundes. Die Lage. Die Note der deutſchen Regierung iſt in Paris und Lon⸗ don überreicht worden. Aus der Mitteilung der Agence Havas erſehen wir, daß die Note ſelbſt noch keine beſtimmten Friedens⸗ bedingungen enthält, die die Grundlage etwaiger and⸗ bilden könnten. Die Note will nichts weiter, als eine Aufforderung ſein, ſich mit den Mittelmüchten an den grünen Tiſ—— en. Die Lage iſt die folgende: Erklären ſich die feindlichen 2315 um Berhanbein bereit, ſo werden unſere und unſerer Verbündeten Vertreter nach dem Wortlaut der Note Vorſchläge zu dieſen mitbringen. Dieſe Vorſchläge ſind, wie jetzt von Berlin bekannt gegeben wird, in feſten Umriſſen formuliert, beruhen auf—— zwiſchen den verbündeten Mächten und könnten außer der Verhandlungen zwiſchen den Kriegführenden nicht geän⸗ dert werden. Deutſchland und ſeine Verbündeten würden mit einem beſtimmten Programm auf die Konferenz kommen, auf Grund deſſen zu verhandeln wäre. Dieſes Programm iſt na⸗ türlich der Heſſentlichteit gänzlich unbekannt. Unſere Feinde haben ſich alſo vorläufig nur darüber ſchlüſſig zu werden und zu 3 ob ſie bereit ſind zu Verhandlungen, deren Grund⸗ lage nicht ſowohl ihre Friedensbedingungen, als ein genau umſchriebenes, in allen großen Zügen feſtgelegtes Friedens⸗ programm der Mittelmächte ſein würde. Im Augenblick ſcheint eine endgültige Beſchlußfaſſuͤng und Einigung noch nicht vor⸗ handen zu ſein. Lloyd George ſoll angeblich heute nur mit⸗ teilen wollen, daß die Alliierten unter ſich Rats pflegen. Auch Sonninos geſtrige Aeußerungen in der Kammer zeigen, daß die Regierungen noch nicht recht wiſſen, wo ſie den Hebel anſetzen ſoll, um den„hinterhältigen Schritt“ Deutſch⸗ lands unwirtſam zu machen, ſie zeigen aber auch, daß Sonnino ſehr in Sorge war, Deutſchlands Schritt könne eine verlockende Wirkung auf die Kammer und das italieniſche Volk ausüben. In dieſer Sorge befinden ſich auch die übrigen Staatsmönner der Entente und der Zwieſpalt dringt ſogar bis in das engliſche Kabinett hinein. der große Tag im engliſchen Unterhauſe. m. Köln, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Laut der„Kölniſchen Zeitung“ überreichte der amerikaniſche Botſchafter geſtern im engliſchen Auswärtigen Amt die deutſche Note. An Stelle Balfours, der unpäßlich iſt, nahm Lord Cecit ſie entgegen. Auf die heutige Unterhausſitung iſt alles ge⸗ ſpannt. Von Lloyd George erwartet man eine lange, vielleicht dreiſtündige Rede, in der natürlich das deutſche Friedensangebot berührt werden wird, und wenn es auch nur wäre, um zu erklären, daß die Ver⸗ bündeten zunächſt unter ſich Rat pflegen, bevor ſie ant⸗ worten werden. Im übrigen wird die Rede eine Darſtellung der Kriegslage und die Aufgaben und Auffaſſung der engli⸗ ſchen Regierung bringen. Asquith wird darauf antworten. Bonar Law und Carſon ſollen ebenfalls das Wort führen. Fwieſpalt im engliſchen Kabinett. EBerlin, 19. Dez.(Von unſerem Berſiner Büro.) Die B. Z. meldet aus Wien Der Stockholmer Korreſpondent des Neuen Wiener Journals erfährt aus beſter diplomatiſcher Quelle: Alle in London angelangten Mitteilungen der ver⸗ bündeten Regierungen enthalten Hinweiſe auf das ſeit dem Friedensangebot der Mittelmächte erfolgte Anwachſen der Friedensbewegung in den betreffenden Län⸗ dern. Im neugeblldeten engliſchen Kabinett beſteht bereits ein Zwieſpalt wegen der Frage, wie der Schritt zu be⸗ antworten ſei. Eine ſchroffe Zurückweiſung bürfte zu einer Teilkriſe führen, auch in Paris den Aus⸗ bruch der latenten Kriſe beſchleunigen. Ein hervor⸗ 15 994 5 W 9 13 3 N 19 N 9* 14 E 4 N 4 5 413 o E 1 9658 5601 1 993 ——— — WMaunheimer Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) * Dienstag, den 19. Dezember 10l. 2. Seite. ragendes Mitglied des Oberhauſes ſagte, in keiner der Ententeregierungen wäre volle Einmütig⸗ keit für eine Ablehnung erreichbar, die weitere Verhand⸗ lungen ausſchließe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Schweizer Blätter melden aus London: Die Trade Unions haben beſchloſſen, den Arbeitsminiſter im Kabinett Lloyd George, Hodge, aufzufordern, für eine Entgegennahme der ſeindlichen Friedensanträge durch das Kabinett einzutreten. Die engliſchen Liberalen für Beautwortung der deutſchen Note. London, 19. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Die Weſtminſter Gazette ſchreibt in einem Leitartikel:„Wir halten dafür, daß die Alliierten den Mittelmächte, welches auch ihre Beweggründe oder ihre Abſichten ſein mögen, beantworten en weil wir in einem Krieg be⸗ griffen ſind, in dem eine Rieſenzahl von Menſchenleben auf dem Spiele ſteht. Inzwiſchen müſſen wir ſagen, daß die Aus⸗ ſichten auf ein poſitives Ergebnis des Friedensvor⸗ ſchlages, wenn er, wie jetzt verlautet, nicht mehr enthält, als die Rede Bethmann⸗Hollwegs im Reichstag, außeror⸗ dentlich ſind. Deutſchland rühmt ſich, den erſten Schritt getan zu haben. Es will uns glauben machen, daß es trotz ſeiner glänzenden militäriſchen Lage und Ausſichten aus Gründen der Menſchlichkeit bereit ſei, Vorſchläge zu machen, die eine geeignete Grundlage für einen ehrenvollen Frieden bilden. Wenn Deutſchland dies ernſt meint, iſt es offenbar ſeine Pflicht, mit einem Entwurf hervorzukommen, der wenigſtens in groben Umriſſen umſchreibt, was es will, um zum Frieden zu gelangen. Wenn Deutſchland das verweigert, ſind wir gezwungen anzunehmen, daß ſein Angebot nur eine Geſte war, die darauf berechnet war, im eigenen Lande und bei den Neutralen Eindruck zu machen, aber kein ernſtlicher Verſuch, den großen zu beenden. Die Mittelmächte, die ſich rühmen, den erſten Schritt getan zu haben, können ihre Aufrichtigkeit nur dadurch beweiſen, daß ſie ihre Ziele ent⸗ hüllen. Ueberreichung der Note in Paris. Paris, 18. Dezbr.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas. Das Miniſterium des Aeußern teilt mit, der Botſchaftsrat der Vereinigten Staaten überreichte dem Miniſterium des Aeußern die vom Reichskanzler ange⸗ kündigte Note der deutſchen Regierung. Die deutſche Note, die nichts anderes iſt, als der vom Reichskanzler in der Rede vom 12. Dezember verleſene Text, enthält nur einen all⸗ gemeinen Vorſchlag ohne Angabe irgend einer beſtimmten Be⸗ dingung. Die Uebergabe fand ohne Kommentar ſtatt. Sonnino über Deutſchlands„hinterhältigen!“ Schritt Rom, 18. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agenzia Stefani. In Erwiderung verſchiedener Redner gab heute Sonnino in der Kammer eine Erklärung über die Auf⸗ ſaſſung, die die Regierung im Gegenſatz zu den verſchiedenen Gerüchten von der Bedeutung des Schrittes der feindlichen Mächte für die Eröffnung von Friedensver⸗ handlungen und von der Note der feindlichen Staaten hat, deren Text zur Kenntnis der Kammer gebracht worden iſt. Sonnino führte aus: Es ſind keine beſtimmten Vorſchläge vor⸗ anden außer dem allgemeinen Vorſchlag, die Friedensver⸗ zu eröffnen. Wenn darüber hinaus Vorſchläge ge⸗ macht worden wären, dann würden wir erwägen, was dement⸗ ſprechend zu tun wäre. Es wäre nicht praktiſch und auch nicht ernſthaft, heute darüber Erörterungen zu pflegen. Uebrigens wird kein Verbündeter die Bedingungen in Erwägung ziehen können, die ihm in der für ihn allein beſtimmten Form ange⸗ boten wären. Im öffentlichen Intereſſe und auf Grund der den verbündeten Regierungen ſchuldigen Rückſichten kann ich ihnen nichts mitteilen, was ſich auf den Inhalt der Note be⸗ zieht, die wir auf dieſen Schritt der vier feindlichen Mächte er⸗ teilen werden. Die Note wird veröffentlicht, ſo⸗ bald ein Einvernehmen getroffen worden iſt. Wir alle wünſchen einmütig den Frieden und zwar einen dauerhaften Frieden. Aber wir nehmen als dauerhaften Frie⸗ den eine feſtgelegte Regelung an, deren Dauer nicht von der Feſtigkeit der Ketten abhängt, die geſchmiedet ſein könnten, um ſie einem oder dem andern Volke anzulegen, ſondern von dem gerechten Gleichgewicht zwiſchen den Staaten, von der Achtung des Grundſatzes der Nationalitäten und dem Völker⸗ recht und dem Grundſatz der Menſchlichkeit und Ziviliſation. Wir ſtreben in keiner iſe nach irgend einer internationalen Regelung, Unterjochung oder einer Vorherrſchaft oder Rege⸗ lung, die die Vernichtung von Völkern oder Nationen bedinqat. Angeſichts dieſes ernſthaften Vorſchlages für beſtimmte Geund⸗ lagen von Verhandlungen, denen die oben dargelegten Forde⸗ rungen der Gerechtigkeit und Ziviliſation Genuge tun könnten, würde ſich niemand von vornherein weigern, darüber zu ver⸗ handeln. Aber bis jetzt zeigt ſich auch im entfernteſten nicht, daß dieſe Bedingung im gegenwärtigen Falle ſich verwirkliche. Es ſind ſogar ſehr viel Dinge vorhanden, die auf das Gegen⸗ teil hindeuten. Sonnino ſchloß, indem er die Kammer be⸗ ſchwor, die Beratungen nicht mit der Forcierung irgend einer Tagesordnung zu ſchließen, die die Vermutung zulaſſe, daß Italien in der Aufnahme des von Deutſchland gemachten hinterhältigen Schrittes eine von den Verbündeten verſchiedene Haltung einnehmen könnte. Demgemäß fordert Sonnino die Kammer auf, der Regierung in der Tagesordnung ihr volles und ganzes Vertrauen auszudrücken. Einzelne bedeutende Stellen Sonninos wurden mehrfach durch Beifall beſonders hervorgehoben, ihr Schluß mit einer eindrucksvollen Kundgebung aufgenommen. Durch Zuruf wurde der Anſchlag der Rede beſchloſſen. Boſelli verlangte ſeinerſeits, daß die Kammer die einfache Tagesordnung be⸗ ſchließe mit dem Ausdruck des vollſtändigen unbedingten Ver⸗ Tagesordnung mit 352 Stimmen gegen 41 genehmigt. Der vatikan unò das Friedensangebot. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Dez. (Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet aus Mailand: Der„Secolo“ berichtet aus Rom: Aus dem Vatikan dringt keine Nachricht an die Oeffentlichkeit und man erfährt nichts über das Friedensangebol Deutſchlands, aber es wird eine große Bewegung beobachtet. Der Papſt und ſein Se⸗ kretär werden von hohen Perſönlichkeiten beſucht, darunter vom Ex⸗Nuntius von Wien, dem Erzbiſchof von Weſtminſter, dem Erzbiſchof von München und den Miniſtern von England, Belgien und Spanien. * Frankreich die Hoffnun trauens. In namentlicher Abſtimmung wurde die einfache Verſammlung des Ortsverbandes der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei in Königsberg übte der Reichstagsabgeordnete Wag⸗ ner⸗Papiau Kritik an der Politik der Oſtpreußiſchen Ge⸗ ſellſchaft von 1914, ſowie des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden. Er wandte ſich, wie ein Privattele⸗ gramm der„B..“ meldet, gegen die Kampfweiſe von Junius Alter und Kapp gegenüber dem Reichskanzler. Oberbürger⸗ meiſter Koerte führte aus, nach ihrem großen Programm bätte die Fortſchrittliche Rei ſchstagsfraktion in der Sitzung vom 12. Dezember eine Beſprechung des Friedensangebotes fördern müſſen. Würden die Aeußerungen Wagners über Kapp, die Oſtpreußiſche Ge⸗ ſellſchaft und den Unabhängigen Ausſchuß vom Parteitorſtand ſcheiden ſo ſehe er ſich ſofort genötigt, aus der Partei auszu⸗ iden. Die Eniſtehung des Wellkriege⸗. Von Profeſſor Dr. Hermann Oncken in Heidelberg. Immer ſchärfer 9 5 das Licht in die verſchlungenen Zuſammenhänge hinein, aus denen der Weltkrieg emporge⸗ ſtiegen iſt, immer greifbarer läßt ſich der Anteil ſondern, den jeder einzelne unter unſeren Gegnern an ſeiner. Vorbereitung und an ſeinem Ausbruch gehabt hat. Anfangs wollte mancher von uns den Schwerpunkt der Schuld nach Weſten, mancher dagegen ihn nach Oſten verlegen, und man neigte wohl dazu, je nachdem ſeine Kriegsziele einzuſtellen oder auch wohl umge⸗ kehrt nach ſeinen Kriegszielen die Antwort auf die Schuld⸗ frage ſich einzurichten. Heute ſehen wir tief genug auf den Grund der Dinge, um zu wiſſen, daß gerade mit einer ſo einfachen und eindeutigen Formel die Frage nach der Ent⸗ ſtehung des Krieges nicht beantwortet Wbeg kann: in der Verſchiedenartigkeit der geiſtigen und tatſächlichen Antriebe bei unſeren einzelnen Segnern, in dem Zneinandergreifen, Sichſteigern, Sichablöſen und dann doch wieder Zuſammen⸗ fließen mannigfacher Motivenreihen liegt das eigentliche Problem. 0 Ausgang und Anſtoß der weltgeſchichtlichen Wendung liegen außer Frage. Seit dem Beginn des Jahrhunderts wurde Großbritannien zumgeiſtigen Urhebereiner feindſelig gegen das Deutſche Reich gerichte⸗ ten Bündnispolitik, die mit dem Regierungsantritt König Eduards ſchon erkennbar einſetzt und ſeit dem Früh⸗ jahr 1903 planmäßig und bewußt fortſchreitet. Die urſprüng⸗ lichen Antriebe dieſes Vorgehens, ſeine naipſten und popu⸗ lärſten Reizmittel ſind mit dem Worte„Handelsneid“ gekenn⸗ zeichnet; aber wir dürfen dieſe Urſache nicht ſo eng und aus⸗ ſchließlich faſſen, als wenn ſie allein zur Erklärung des Kom⸗ menden ausreichte. Entſcheidend war doch die poſitive Ueber⸗ zeugung der Engländer, daß durch das Einrücken Deutſchlands in die Reihe der Weltvölker ihre eigene Weltſtellung ſchwer bedroht und daß es deshalb für ſie geboten ſei, ſich lieber mit allen anderen Mächten abzufinden, um die deutſche Gefahr entweder mit Gewalt rechtzeitig unſchädlich zu machen oder doch mit diplomatiſchen Mitteln dauernd mattzuſetzen. Dieſe Rechnung forderte eine noch nicht unbedingt auf den Krieg, wohl aber auf die ſyſtematiſche Ausſchaltung und Einengung Deutſchlands hinarbeitende Politik: das iſt der Sinn der Ein⸗ kreiſung. Ihre erſte Wirkung war: die Wiederauffriſchung des Rachegeiſtes in Frankreich mit Hilfe geſchickt entzündeter deutſch⸗franzöſiſcher Reibungen. Vermöge geheimer Abmach⸗ ungen, die ſich von Jahr zu Jahr feſter knüpften, gewann auf endliche Erfüllung ſeines natio⸗ nalen Rachetraumes, England aber das, was es brauchte: einen Degen auf dem Kontinent. Die zweite Wirkung war, daß man vermöge des Abkommens mit Rußland(1907) einen Offenſiowillen, den man in Aſien unſchädlich gemacht oder ab⸗ gefunden hatte, bewußt gegen Europa zurücklenkte: dieſer zweite engliſche Degen wollte zunächſt von den Deutſchen nichts, aber er konnte für unſeren Bundesgenoſſen tödlich werden. Was vom engliſchen Standpunkt eine Art Lebensver⸗ ſicherung ſein mochte, war alſo bei der Natur der Genoſſen von vornherein ein Spiel mit dem Feuer; die belgiſchen Ge⸗ ſandtſchaftsberichte haben nachträglich gelehrt, daß nicht etwa deutſche Einbildung ſich über dieſe Einkreiſung erhitzte, ſondern daß die ganze Welt ihre Triebkräfte und ihre Endziele nicht anders verſtand als wir ſelbſt. Und noch nicht genug damit: eine ſo unerhörte Kombination mußte die Anziehungskraft jeder überlegenen Mächtegruppierung ausüben; indem ſie vielerorts gegen die Mittelmächte wilde Begehrlichkeiten(Ser⸗ bien) weckte, indem ſie unſere eigenen Bündniſſe(Stalien, Rumänien) lockerte und Frle te, indem ſie auch die Kleinen und manche willenlos an das Intereſſe des Mächtigeren band. und manche willenlos an das Intereſſe des Mächtigen band. Dieſem Endziel diente auch, lange vor dem Kriege ſchon, die publiziſtiſche Einkreiſung, die, von den Macht⸗ und Kul⸗ turmitteln dreier Weltmächte ſamt Gefolge getragen, ein der deutſchen Publiziſtik nicht erreichbares Schwergewicht in die Wagſchale warf; ſelbſt der Paziſismus, ob er nun ehrlich ge⸗ meint war oder ſich bewußt von den Engländern vorſpannen ließ, orbnete ſich willig in die weitgedehnte Front der Ein⸗ kreiſung ein, ohne daß deutſche Ideologie den wahren Zu⸗ ſammenhang ahnte. So vollendete ſich, faſt lautlos, der Pro⸗ zeß der Einſe nürung gegen uns, von dem England die Siche⸗ rung ſeiner Weltſtellung erwartete. Die deutſche Politik aber, feſt und friedliebend zugleich, ſah ſich in die Defenſive ge⸗ drängt und, ſobald ſie nur die Arme freier rührte, dem Ver⸗ dachte eigner Angriffsneigungen ausgeſetzt. In Wahrheit ge⸗ riet ſie in Gefahr, in friedlichem Wettbewerb in der Welt von dem imperialiſtiſchen Weltſyndikat der andern planmäßig ausgeſchaltet zu werden. Nach außen hin ſprachen die Eng⸗ länder voll Salbung von dem Gleichgewicht Europas, das ſie ſchützen müßten; wie ſie das verſtanden, verriet im Herbſt 1911 die halbamtliche„France militaire“, als ſie die Ohn⸗ macht Deutſchlands höhnte, das ſich zur Not in der Mitte EEuropas behaupte, aber„außerſtande ſei, auf Entfernung wirkſam zu handeln ohne die Erlaubnis von Eng⸗ land, Rußland und Frankreich“. Die herausfor⸗ dernde Formel det das von den vorſichtigen Engländern meiſt mit Friedensworten verhüllte Weltprogramm der Entente ſinngemäß wieder. Dieſe Entwicklung, deren Kriſen in den Jahren 1905 bis 1911 immer friedensgefährlicher anſtiegen, nahm im Jahre 1912 eine Wendung, die unmittelbar den Weltkrieg vorbe⸗ reitete. Die ruſſiſche Regierung, der franzöſiſchen Bundeshilfe ſo 8 wie der W nterſtützung Englands, degann die Führung der Einkreiſungspolitik an ſich zu reißen, um ihre Früchte für ſich ſelber zu ernten. In der Stunde des Ausbruchs des von den Ruſſen angezettelten Balkankrieges hat ein geheimes Aktenſtück, das der Reichskanzler jüngſt enthüllte, die Anordnungen getroffen, um einen Kon⸗ ſtanden) ſetzten ſich offen zum Ziele, den europäiſchen Slon quo von Grund aus umzuwälzen, die Türkei zu zerſtören ätte Oeſterreich⸗Ungarn von innen her aufzubrechen— das und in ſeinen Konſequenzen, wenn es gelang, eine Iſolierung ſn Zurückdrängung Deutſchlands bedeutet, die ſelbſt die e engliſchen Träume überbot. Ein Spiel, das ſo geradenwe die Entſcheidung ſuchte, mußte allerdings die Gefahr des in⸗ krieges viel unmittelbarer heraufbeſchwören als die mehr direkten Methoden der engliſchen Staatskunſt. Alſo trat 1 5 9 land fortan ſcheinbar etwas in den Hintergrund; es eigte 4 ſogar mit Worten zur Entſpannung bereit(ſchon um die be⸗ flußreichen friedensfreundlichen Schichten zu beruhigem, l, hielt ſich aber trotzdem die Hände frei, um für den Kriegng deſſen Odium ein Skrupeloſer 90 abnehmen wollte, le tem Ermeſſen den Schiedsrichter zu ſpielen oder unter geeigne Vorwand ſeine ganze Kraft entſcheidend gegen uns e be ſetzen. Seine Staatsmänner hatten ſich darin gefunden, ruſſiſchen Eroberungswillen, der ihre eigenen Geſchäfte m g4r beſorgen ſchien, Konſtantinopel zu verſchreiben, da bei Einte ſtörung der Türkei auch ihre eigenen Pläne auf der 1 Aegypten—Arabien—Indien auf ihre Koſten zu k hofften. So ſtieß der gewalttätige Imperialismus der be el Weltmächte auf den deutſchen Imperialismus der friedli ich Arbeit, der die Türkei erneuern und nicht nur ein Gleichgen, er in Europa, ſondern auch ein Gleichgewicht in et Welt erhalten wollte. TrotzdemEngland den Kriez nicht a betrieb(einen gut Teil ſeiner Ziele vielmehr auch ohne erreichen konnte), konnte es ſich“ aus dem einmal geſchaffen Syſtem nicht ohne Einbuße wieder herauslöſen, ſo nel knüpfte, ohne Sorge um die wachſende Feuergefährlich 65 die eigenen Abmachungen mit den Ententegenoſſen* enger— bis zu jenen Verhandlungen über eine Marinek 5 vention mit Rußland, die in den Monaten vor dem Krieh ausbruch begannen. 60 Innerhalb dieſer weltpolitiſchen Zuſammenhänge her ſcheint die Rolle Frankreichs zunächſt ſekundär. Nichts aich wäre falſcher, als dem Franzoſen, weil er die Führung m hatte, einen geringeren Anteil an der Schuld am Weltkr, zuzuſchreiben! Sein Anteil iſt nur andersartig, politiſch Den nend und doch von unvergleichlicher Bedeutung, da er 10 beiden Weltmächten die militäriſch wertvollſte Mitwirkunn (ohne deren Gewißbeit die offenſive Diplomatie der an e unmöglich war) unter allen Umſtänden ſicherſtellte. Gera 5 die Unbedingtheit und aufreizende Leidenſchaftlichkeit der fülen zöſiſchen Revanche nährte von innen her den Anariffenn derer, die das furchtbare Spiel leiteten, denn ſie war und bli der ſicherſte Poſten in ihrer Rechnung. 9 Dieſe natürliche Rollenverteilung unter unſeren Geqnt, ſetzte ſich in demſelben Stile fort, als im Vertrauen auf land, wie noch jüngſt ein ruhmrediger Serbe geſtand, ſerbiſſh, Fanatiker den Zünder an die Mine legten und nun die Erpe, ſion des ſeit langem unterminierten europäiſchen Syſtem⸗ folgte. Rußland war ſofort entſchloſſen, in einer Weltlage, 91 ſie ſeinen orientaliſchen Eroberungsplänen noch nie geläch den Konflikt zum Kriege zu ſteigern: in beimlicher Rüſſu 15 hatte es das Losſchlagen vorbereitet, und als eine Vermittlun drohte, wurde ſie mit dem Schwerte zerriſſen. Hier lebte 05 Kriegswille, der ſich ungeſcheut zu ſeinen Taten bekannte 1 ſeine weltgeſchichtliche Verantwortung niemals von ſich 10. ſchütteln kann. Frankreich hielt auch jetzt nach außen zutie, da es um jeden Preis vor dem Volk in der Rolle des An, griffenen erſcheinen wollte, tatſächlich war es blin“ lines 9 Gefolgſchaft bereit— vorausgeſetzt, daß England mitging.. engliſchen Staatsmänner aber, die nun in der Hinterhand ganzen Spieles ſaßen, bemühten ſich in dem erſehnten Mom, „der freien Hände“ wohl ein wenig um ſcheinbare Verm lung(ſchon wegen des höchſt unbeguemen Kriegsanlaſſes) a e ſie hatten für Petersburg und Paris nur verſtohlene W. der Ermutigung, jedoch kein einziges Wort der Mäßigung, 10 es der deutſche Reichskanzler zu zweien Malen, am 29. te 30. Juli, in Wien mit Nachdruck zu ſprechen den Mut heges Sie hätten wohl deu ruſſiſchen Kriegswillen, der ſich e Führung bemächtigt hatte, bändigen können, aber die einſtig„ 0 Urheber der Einkreiſung fürchteten, damit ihre Einkreiſuthe 0 maſchinerie dauernd zu ſchüdigen. Sobald daher Rußland che, 0 Krieg wollte(und es wollte ihn, weil es auch Englands ſi„ war), mußten auch die Engländer ihn wollen. Die urſoru lichen Motive, die aus ihrer Sorge um ihre politiſche und w%, mi ſchaftliche Machtſtellung entſpran den, und die faſt zwan d läufig wirkenden Konſequenzen der Politik eines Jahrgehm, ſel vereinigten ſich, um den Entſchluß des ſofortigen Eintritten 8 den Krieg hervorzubringen: So wurden die intellektuellen in⸗ heber auch zu Mitſchuldigen an der Tat. Zunächſt von She gründen(Belgien) fortgeriſſen, begriff das engliſche Volk daß wieder einer der großen Machtkämpfe ausgebrochen durch die ihre Weltmacht, als wenn die Vorſehung es ſo K⸗ ſtimmte, zu ihrer alles überragenden Höhe aufgeſtiegen war Laſſen ſich aus der verſchlungenen Entſtebunasgeſcht 5 des Krieges Lehren für Segenwart und Zukunft, für Krie und Friedensziele ziehen? Ja, wenn wir nicht auf Kauſſe heiten, ſondern auf das Ganze ſehen. Die Kriegsziele darin gipfeln, die allgemeinſten Vorausſetzungen der nation, die zum Kriege führte, aus der Welt zu ſchaffen. e. ſind nicht nach der„Verſchuldung“ des Einzelnen, ſon 1 einzig nach unſeren Intereſſen, nach den douer e den Bedürfniſſen unſerer Geſamtlage 00 dem Kriege zu bemeſſen. Man leſe in dey„Sedanken und arck, innerungen“ nach, von welchen Geſichtspunkten ſich Bsma, bei den Futedensbedingungen im Oahre 1866 leiten le. n müſſen uns klar ſein, daß die engliſche Macht und ihr Seſten des„balance of power“ indirekt vernichtend getroffen we en, kann, denn der Krieg iſt ſchon dann für England verlo ine wenn ihm ſeine Einkreiſungsmaſchinerie zerſchlagen, acht Klopffechter entwaffnet, ſeine Werkzeuge unſchädlich gerſtös, werden, nach dem Maßſtabe ihrer Gefährlichkeit und Ze u0 barkeit und nach den Bedürfniſſen unſerer militäriſchen 101 wirtſchaftlichen Geſamtlage. Gewiſſe direkte Nachwirkur werden, auch ohne daß, ſie ſichtbar in die deutſche Kriege ſent eingetragen werden, ſich auch für England von ſelber einſte det vermöge der Umgeſtaltung des Seekriegs der Zukunft, chen Machtverſchiebung in Oſtaſien und der Südſee, der mora Reren Erſchütterung engliſcher Herrſchaft und Autorität in der Weltbereichen. England weiß, daß ein Krieg, den es m füt halben Welt im Bunde gegen uns nicht gewinnen konnts ien ſetne Weltmacht ein verlorener Krieg iſt. An poſitiven 3i ſetzen wir den auf Erdrückung der Mitte angelegten ber⸗ ein neues Mitteleuropa entgegen, deſſenKern die organt ch ie⸗ bundenen Kaiſerreiche bilden, deſſen Verſtärkung in dem nter dergeborenen Polen unter deutſcher Führung und dem lſer unſern Verbündeten und neuen Freunden kraſtvoll Se ten Balkan ruht, von dem aus wir einen breiten Zugang . E — flikt auf dem Balkan blitzſchnell zu einem Krieg gegen Deutſch⸗ land zu ſteigern. Die ruſſiſchen Eroberungspläne(hinter denen nicht nur die Machthaber ſondern auch die Duma, die Liberalen, die breiteren Schichten der öffentlichen Meinung den deutſchen Weltintereſſen gewinnen. en Dieſes Syſtem wird verhindern, daß die Vorousſehinnge der engliſchen Einkreiſungs⸗ und Weltpolitik ſich in abſehba Zeit wiederholen. Uneinigkeit in der Fortſchrittlichen volkspartei. Berlin, 19. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) s Königsberg wird der B..“ tleegraphiert: In einer — —2 SBSE S SS U⸗ m U⸗ r⸗ le 1 1 0 1+ tt 0 1 1 1 l 9⸗ + U e e 1 0 00 10 0 1 3 e 0⸗ ⸗ ie — ———— eines ſoliden hiſtoriſchen Wiſſens zu entwickeln. In ſeiner SS—— Manuheimer General⸗Amzeiger„ Badiſche Reueſte Aachrichten.(Abend⸗Ausgabe) — den 19. Dezemder 1916. Nus Staot und Land. 2 Mit dem 8 ausgezeichnet Gefr. Heinrich Laux, Beamter bei der Firma Heinrich Hanz, inenfabrik, Sohn des Malermeiſters Fritz Laux, Augarten⸗ 66; gleichzeitig wurde derſelbe zum Unteroffizier und Ma⸗ engewehrführer befördetr. Grenadier Heinrich Apfel, Sohn des Zugmeiſters Heinrich hier, Sindenhofſtr. 82, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Der Landſturmpflichtige E. W. Ziegler, Sohn des Georg er in Mannheim⸗Neckarau, der bereits mit der Badiſchen Ver⸗ ſtmedaille ausgezeichnet iſt, für hervorragende Tapferkeit vor Seinde. * Unteroffizier Johann Ga uwitz wurde mit dem Eiſernen derſter Klaſſe ausgezeichnet(nicht 2. Klaſſe). Das Eiſerne 1. Klaſſe erhielt weiter Unteroffizier Fritz Spengler von ell b. Lahr. Kriegsweihnacht 1010. Und wieder läutet's durch's ganze Land, e m Chriſtbaum die Lichter flimmern; nd immer noch dauert der furchtbare Brand: m Deutſchen Reiche ſie zimmern Rit Eiſen und Blut.—* Und immer noch kämpft unſer tapferes Heer — Die dritte Kriegsweihnacht draußen!— Die Heimat zu ſchützen, Alldeutſchland zur Ehr', ranaten ſie dräuend umſauſen— nd mancher ſchon ruht. und wenn dann der Lärm der Geſchütze ſchiveigt, Dann hören auch ſie wohl die Glocken; nd das Auge wird feucht, und das Haupt ſich neigt In Andacht ob dieſem Locken Der heiligen Nacht. Und wär auch das Herz noch ſo kummerbang— Ganz kann ſich's nicht verſchließen. Das klinget wie himmliſcher Sphärengeſang, ie Geiſter der Heimat draus grüßen: Das weint und das lacht. Und der Engel der Liebe neigt ſich herab, Und das Glück aus der Kindheit Tagen — Wie tief es geſchlummert— entſteigt ſeinem Grab, on heiligen Wundern zu ſagen— ind ſie grüßen den Stern. 0 Und die Heimat umſchlingt ſie— die Mutter ihr Kind Und die Liebe koſt ſacht ihre Wangen, Und der Tag, da das Herz ſich zum Herden find't, Beckt all ihrer Sehnſucht Verlangen: Ach daß ſie ſo fern!———-— Doch es kommt eine Stunde, da ſind ſie dereint, Die Glocken verkünden es heute, Und Friede wird ſein, und kein Auge mehr weint; Am Heimatherd blühet die Freude Und endet das Leid.—— Und ſo kehrt mit der Weihnachtsglocken Getön „Die Hoffnung, die Freude den Herzen, 5 Und der Mut und die Kraft, wie der brauſende Föhn; Und ſic ſind unter Mühſal und Schmerzen Zu ſiegen bereit. 1 eeereee, Schweſter Luiſe Sperlin g. hrmittlungsſtelle ſür freiwilligen vaterländiſchen hiifsdienſt. (Entſprechend einem Beſchluſſe der Präſidialkonferenz des Badi⸗ Handelslags, die 8 in Karlsruhe tagte, wo⸗ ih die Handelskammern ſelbſt als Vermittlungsſtellen zur Ent⸗ kennahme freiwilliger Meldungen für den vaterläudiſchen Hilfs⸗ Alt dienen oder ſolche Stellen namentlich für Nichthandarbeiter Phten wollen, hatte der Vorort des Badiſchen Handelstags, die Eelskammer für den Kreis Mannheim, auf den 14. Dezember eſprechungen über die Schaffung und Geſtaltung einer ſolchen eittlungsſtelle für Mannheim und deren Zuſammenarbeiten ſeden vorhandenen Organiſationen(Verband techniſcher Vereine, Peitsnachweiſe, Kaufmänniſcher Verein uſw.) eingeladen. An gen nahmen teil: Vertreter des Großh. Bezirksamts, andtoerkskammer, der Börſe, des Ver⸗ nbuſtrieller, des Metallinduſtriellenver⸗ Mrbeigeberberbandes, bes Fabritanten⸗ zeins, dez Kaufmänniſchen Vereins, zugleich 03 die Arbeits⸗ wonſchaft der—— Verbände, des Kleinhandels, des andes badiſcher techniſcher Vereine, des Städtiſchen Arbeits⸗ Heſprechungen 1 Bürgermeiſteramts, der nees Südweſtdeutſcher nes, des Allgemeinen N Arbeit durch Aufſtellung kleinerer Gefäße empfehlen dieſe Bitte der angelegentlichſten Beachtung unſerer amtes, des Arbeitsnachweiſes der Induſtrie, des Arbeiterſekretariats. Die Abſicht, durch freiwilliges Zuſammenarbeiten der in Betracht kommenden Organe des Staates, der Selbſtverwaltung und der be⸗ teiligten Berufsſtände dem Gedanken des« freiwilligen vaterländi⸗ ſchen Hilfsdienſtes Form zu verleihen und für diejenigen Perſonen (ſelbſtändige Kaufleute und Gewerbetreibende, höhere Angeſtellte, Angehörige der freien Berufe uſw.), die nicht ſchon bei anderen Stellen ſich melden, eine freiwillige Melde⸗ oder Vermittlungsſtelle ſowie eine Auskunftsſtelle für den geſamten vaterländiſchen Hilfs⸗ dienſt zu errichten, fand allgemeine Billigung. „Die Vorarbeiten für die Errichtung der Stelle, die räumlich mit der bereits in der Ingenieurſchule beſtehenden, des badiſchen Landesverbandes techniſcher Vereine(füptechniſche Angeſtellte) zu. ſammengelegt werden ſoll, werden in die Wege geleitet. Für die kaufmämniſchen Verbände bleibt Beſchlußfaſſung über die Stellen⸗ vermittlung gemäß den Vereinbarungen des Kriegsamts mit der gemeinnützigen kaufmänniſchen Stellenvermittlung der Verbände noch vorbehalten. Dey Anſchluß weiterer Körperſchaften iſt umſo⸗ mehr erwünſcht, als ſeitens der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden eine möglichſte Zuſammenfaſſung für nötig erachtet wird. Der Zeitpunt der Errichtung der Stelle wird noch bekannt gegeben. * Verbot des Berkaufs von Feuerwerkskörvern. Auch in dieſem Jahre iſt die Abgabe von Feuerwerkskörpern jeglicher Art, insbeſon⸗ dere von Kanonenſchlägen, Fröſchen, Schwärmern und dergl. ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder Haft beſtraft. * Kein Zuſatzmehl für Weihnachten. Die„Karlsruher Zeitung“ teilt halbamtlich mit: Die vor einiger Zeit in berſchiedenen Zeitun⸗ gen erſchienenen Notizen, daß eine allgemeine Zuweiſung von Mehl ſeitens der Reichsgetreideſtelle oder des Kriegsernährungsamts für die Weihnachtsbäckereien an die Verbraucher erfolgen ſolle, entbehren K an zuſtändiger Stelle eingezogener Erkundigung der Grund⸗ ge. * Musverkauf in der Harmonie. In dieſer Woche findet der Musverkauf in der„Harmonie“ an alle Mitglieder ſtatt, einerlei ob ſie graue oder gelbe Fleiſchausweiskarten haben. 9 iſt nur das Vorzeigen der Mitgliedskarte. Jedes Mitglied erhält 2 Pfund Marmelade; mehr kann nicht abgegeben werden. Die Mitglieder, die in der vorigen Woche ſchon Marmelade bekommen haben, können keine weitere bekommen bis Anfang Januar. * Müllabfuhr. Das Bürgermeiſteramt erläßt im Anzeigenteil dieſer Nummer eine Bekanntmachung, in der gebeten wird, den bei der Müllabfuhr tätigen meiſt älteren und ſchtvächlichen Leuten die zu erleichtern. Wir Leſer. Beerbigung in Feuvenheim. Das Begräbnis der Mutier des Heurn Adolf Schmitt, Lehrer an der Hochſchule für Muſik hier, eſtaltete ſich am vergangenen Sonntag zu einer ergreifenden Trauerfeier. Ueberaus zahlreich war die Trauergemeinde vertreten. Ueberraſchend, aber gerade darum um ſo erſchütternder, wirkte das im Trauerhauſe, in den muſikgewohnten Räumen, von Herrn Scherer känſtieriſch und mit herzbewegender Wirkung vorgetra⸗ gene, von einem Schüler des Herrn Adolf Schmitt. Herrn Rinn, eindrucksvoll begleitete Lied:„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“. Die Geſangvereine Feudenheims bereiteten der Entſchlafenen am Trauerhauſe einen tiefempfundenen Abſchied in Tönen unter der Leitung des Herrn Stadtpfarrers Mutſchler, der, wie ſchon im Trauerhauſe, ſo darnach auch am Grabe, in beredten, gedanken⸗ reichen Ausführungen zu Herzen gehende Worte des Troſtes an die Hinterbliebenen richtete. Der von den Geſangvereinen unter der Leitung des Herrn Schellenberger am Grabe geſungene Chor „Ueber den Sternen“ führte den Zuhörer in jenes Reich des Ewigen und Abſoluten, da nur der Geiſt herrſcht. R. i. p. Vergnügungen. * Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Für das Weihnaches⸗ Variété⸗Programm ſind von beiden Seiten der Direktion eine In erſter Linie iſt die Reihe ausgewählter Kräfte gewonnen. Die Ueſems, Szene„Artiſtenkinder“ der vier Ueſems zu nennen. bekanntlich eine unſerer vornehmſten und älteſten Artiſtenfamilie, R zeigen ſich in ihrem Univerſal⸗Akt als die auf allen Gebieten der Artiſtik wohlausgebildeten Künſtler. Dey große Ruf, der den Luxemburger Herrſchaften vorangeht wird durch die Leiſtungen vollauf gerechtfertigt. Als beſondere Freude dürften es die An⸗ hänger des Künſtlertheaders empfinden, daß es der Dixrektion ge⸗ lungen iſt, den beliebten ſüddeutſchen Humoriſten Hermacm Strebel, welcher ſeit Kriegsausbruch als Feldwebel an der Front ſteht, für ein kurzes Gaſtſpiel in Mannheim Urlaub zu erwirken. — Die übꝛägen Nummern ſtehen ebenfalls gang auf der Höhe. Der Vorverkauf für die 4 Weihnachtsvorſtellungen hat bereits begonnen. Sportliche Nunoſchau. Fußball. Neckargaumeiſterſchaft: Vereinigung Neckarau gegen Fußballklub Phönig Mannheim(Phönixplatze) 373, Halbzeit:1 für Vereinigung. Scharfer Kamof von Anfang an bis zum Schluße. Kommenben Sonntag, den 24. Dezember findet das Retourwettſpiel dem Platze der Fußball⸗Vereinigung Mannheim⸗Reckarau ahlwert) ſtatt. Der Sieger iſt Reckaugaumeiſter. Anfang 183 Uhr. l Bedingung Nm Mittwoch, den 20. Dezember gelten folgende Marken: Brot: Für je 750 Gramm die Marken 1, 2, 3 und 4. Kartoffeln: Für je 5 Pfund die Kartoffelmarken 4 u. 5.(Die Lic⸗ ferung von Kartoffeln an Haushaltungen iſt eingeſtellt.) Teigwaren: Für 150 Gramm die Marke L. 4. Butter: Für ein achtel Pfund die Marke 88 in den Verkaufsſtellen —330, auf Kundenliſte. Feit: Für ein achtel Pfund die Marke 19 in den Verkaufsſtellen —688, auf Kundenliſte. Zucker: Für 200 Gramm die Zuckenmarke 20, für 250 Gramm die Zuckermarken 21 und 22. Grieß: Für 100 Gramm die Marke M 1. Graupen: Für 200 Gramm die Marbe M 2. Seife: Für 50 Gramm Zeinſeife(Toilette⸗, K..« oder Raſierſeife) und 250 Gramm Seifenpulver die Dezember⸗Marken der Seifenkarte. Eier: Für ein Ei die Eiermarke 4 in den Verkaufsſtellen—714, auf Kundenliſte. Kondenſierte Milch: Für jede Haushaltung mit 2 und mehr Mitgliedern 1 Doſe in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier Nr.—300(auf Kundenliſte) gegen die Haushaltungsmarke 4 der„Ausweiskarte“. Süßſtoff: Für jede Haushaltung 2 Brieſchen(je 25 Pfg., Süßwert je ein Pfund Zucker) in den Drogerien und Apotheken gegen die Haushaltungsmarke 2 der„Ausweiskarte“. Außerdem für die Haushaltungen mit 5 und mehr Mitgliedern eine Schachtel Süßſtoff(G. Packung. M..85. Süßwert 7½ Pfund Zucker) gegen die Haushaltungsmarke 3. Fleiſch: Für dieſe Woche 250 Gramm.(Eine Marke gilt für 25 Gramm Fleiſch mit Knochen, oder 20 Gramm Fleiſch ohne Knochen, oder 40 Gramm Friſchwurſt.) * Ausgabe von kondenſierter Milch. Vonn Mittwoch, den 20. Degember ab bringt das Städt. Lebens⸗ mittelamt kondenſierte Milch in Doſen zuy Verteilung. Und zwar wird dieſe Milch auf die Kun denliſte für Butter und Gier ausgegeben. Jede Haushaltung von mindeſtens 2 Mitgliedern erhält eine Doſe Milch und zwar gegen Abgabe der Haushaltungsmarke 4 der„Ausweiskarte zum Bezug von Lebensmitteln“. Die Geſchäfte haben ſich vor der* auf der Vorderſeite der Ausweiskarte zu verläſſigen, daß die kau⸗ fende Familie aus mindeſtens 2 oder mehr Mitgliedern beſteht. Einzelperſonen ſind zum Bezug der Milch nicht berechtigt. Die Haushaltungsmarke 4 iſt nur in Verbindung mit der Ausweisbarte giltig. Zu beachten iſt, daß die Haushaltungsmarke 3, die zur Süßſtoffeninahme für ſtärkere Familien beſtimmt war, für die Doſenmilch nicht verwendet werden darf. Doſenmilch wird in drei Sorten ausgegeben: 1. gezuckerte Vollmilch(1,40 Mk.), 2. ungezuckerte Vollmilch(1,30 Mk.), 3. ge⸗ zuckerte Magermilch(1,25 Mk.). Die berſchiedenen Verkaufsſtellen erhalten jeweils nur eine Sorte Milch und falls die dort ein⸗ getragenen Familien Doſenmilch kaufen wollen, ſind ſie veryflichtet die dort vorhandene Sorte zu nehmen. Auf die alten Buttermarken* 83 28, 31 und 32 wird nur noch bis einſchließlich Mirkwoc, den 20. ds. Mts., in den in voriger Woche belauntgegebenen Verkaufs⸗ ſtellen, Butter abnegeben werden. Nach dieſem Tage ſind die alten Buttermarken 28, 31 und 32 verfallen. Die Buttev⸗ Verkaufsſtellen, welche am Donnerstag noch von der Butter, welche auf dieſe Marken zur Ausgabe gelangcki ſollbe, haben, müſſen die noch vorhandene Menge der Butterabteilung des Lebenamttel⸗ amtes antzeigen. Die Markeurerreilungsſtelle im Roſengarten iſt vom Donnerstay den 21. Dehember ab wieder von—11½ Ahr und von 2½ bis 5 Uhr geöffnet. 2Ladenburg, 18. Dez. Hier hat ſich eine Kommiſſion gebildet zur Veranſtaltung von„Vaterländiſchen Volksabenden“. Der Zweck der Volksabende ſei, be⸗ lehrend, klärend, erheiternd und beruhigend auf die Daheim⸗ gebliebenen zu wirken. Die erſte„Baterländiſche Feier fand am Sonntag, den 17. ds. Mts., im Saale des Bwroofhotels ſtatt. Der große, etwa 700 Perſonen faſſende Saal war bis auf den letzten Platz dicht beſetzt. Der Verlauf der Feier war ein recht ſchöner. Herr Realſchuldirektor Metzger begrüßte die Verſammlung, ſprach über den Zweck der Veranſtaltung und leitete die ganze Feier. Her Bürgermeiſter Dr. Fritſch verbreitete ſich in einſtündigen klaren Ausführungen über die Beſchaffung und den Verbrauch der Lebensmittel, über die 883 und Schwierigkeiten, die ſich im Kriege in den g ſtellen. Flott vorgetragene Muſikſtücke, gefühlvoll vorge⸗ Theaterzenſur. K geſirigen Vortrag des Franziskanerputers Dr. Expeditus Schmidi im Muſenſaal. Den zweiten öffentlichen Vortrag im Rahmen der Veranſtaltungen erbandes zur Förderung deutſcher Theaterkultur“ hatte Herr ur Dr. Expeditus Schmidt übernommen, um ein ewig zeit⸗ es Thema ſchlagkräftig und perſönlich temperamentvoll auf der den Hörer ſozuſagen familiär einbeziehenden 9 gann er über Theaterzenſur, dieſen umſtrittenſten Faktor je⸗ lger Kunſtpolitik zu plaudern, über Dinge, die heute, trotz Uöher entrüſteten lokdlen Stellungnahme und ſtraff zufahrenden be⸗ ſälichen Entſcheidung, um etwas in den Hintergrund gedrängt ſind, t ſchon darum, weil Fragen der Kunſt niemals die reine ab⸗ lüchende Entſcheidung zukaſſen, die das Leben ſucht, und damit er der Vextagung unterworfen werden— begann der Vor⸗ 8 de alſo Tatſachen hinzuſtellen, ohne Parteinahme, in einem Ex⸗ auf bewegtes auekdotiſches Gebiet gleichſam, von den ſehr ernſt⸗ a Stationen jenes Leidensweges, genannt„Theaterzenſur“, be⸗ 0 Der Hiſtoriker hatte das Wort, auch da, wo er Anſchauungen, 9 U, überredenden, en der Gegenwart aufgriff und Widerſtreitendes gegeneinander „der referierende Hiſtoriker, der bewußt auf die prinzipielle rung von rein äſthetiſchen und zeitlich bedingten praktiſchen en und Werturteilen verzichtete. Mit dieſer Feſtſtellung iſt der des Vortrages gegeben: Zenſurfreies griechiſches Theaterweſen wirklich die gewohnte Unterſcheibung zwiſchen dem kunſtmündigen ſöiſchen Volk und einem beutigen Theaterpublikum ſo ſcharf zu en iſt, bliebe noch zu bedenken. Es war immerhin nur ein ge⸗ Wörer Bruchteil des geſamten Staatskörpers, der als Zuſchaner unſtinſtanz in Betracht kam). Erſte Anläuſe zu einer Zenſur den rei des XVI. Jahrhundert(Farcen der confrererie de 1 0 J. Erſte tatſüchliche Präventivzenſur in Wien 1751, eingeführt 0 Maria Thereſia als Waffe, als eine von den Gebildeten der e gewünſchte Waffe gegen die Verwilderung und Zotigkeit der ifkomödien, die mit dieſem Vorbegungsmittel allerdings ge⸗ in rem weſentlichen Teil, dem Extemporieren, der Improri⸗ nicht getroffen wurden lein frühes Sichtbarwerden dieſes Nach⸗ der Präventivpzenſur, die im inuerſten ein Korxektionsverfahren t den Text, nicht gegen wögliche Schäden der Aufführung be⸗ Der einſachſte Ausweg, das völlige Verbot der Stegreiſburleske behob damals dieſen Mangel. Als weſentliches Ergebnis der lobe kriſtalliſiert ſich danach das förmliche Einſetzen eines mit der 8 betrauten Beamten heraus, deſſen Befugnis nach Sonnenfels“ Abgang, der Zenſor unb Dramaturg in einem geweſen war, von Hägelin auf daß religibſe, ſittliche und politiſche Gebiet präziſiert wurde unb allgemach in das große„Polizierungsgeſchäft“ überging, bei dem die Polizei alles, die Kunſt nichts bedettete, Ruhe und Sicher⸗ heit des Staates aufs engſte mit dem Wohlverhalten des Theaters ver⸗ knüpft ſchien und der Bürger vor jeder möglichen Gefahr im Sitt⸗ lichen, im Politiſchen vor allem geſchützt wurde,(was den Maſſen⸗ import politiſch neutraler franzöſiſcher Schleuderware durchaus nicht behinderte. Die Verhältniſſe haben— oder hatten— ſich moder⸗ niſiert, aber nicht gruüdlegend geändert). Im großen Ganzen geben die Wiener Vorgänge, lokale Beſonderheiten abgerechnet, ein ziemlich typiſches Bild der Entwicklung, dieſer bald ſtrenger, bald freier ver⸗ walteten polizeilichen deutſchen Theaterzenſur. Einer Zenſur, deren ſchlimmſter Mißſtand noch heute iſt, daß ſie keine Veraniworilichkeit vor der Heffentlichkeit hat, daß ſie die Rechte, der von ihr Getroffene, der Autor vor allen andern, heute allerdings Rechtsmittel hat, ſeinen Standpunkt zu vertreten, aber kein Recht. Die mehr oder minder theoretiſchen, praktiſch kaum durchführbaren Vorſchläge, die in Bro⸗ ſchüren und Rundfragen das Problem beleuchten und zu einer Löſung zu kommen ſuchen, ſeinem Vortrag zur orientierenden Ergänzung eingliedernd, gelangte Dr. Expeditus Schmitt zuſammenfaſſend dahin, die heute bedeutſamſten Forderungen an eine Theaterzenſur feſtzu⸗ ſtellen; in ungeführer Umreißung: neben der obengenannten Verant⸗ worilichkeit der Zenſur und einer möglicherweiſe zu ſchaffenden oberſten Inſtanz, daß auch die Zenſurbehörde nur Partei, nicht zu⸗ gleich Nichter iſt,— die ſorgfältige, trotz aller Erfahrungen kaum ge⸗ übte Unterſcheidung zwiſchen aufzuführendem Werk und der tatſäch⸗ lichen Aufführung— ihrer Ausführung—, welche Teile eines Ganzen ſich in ihren Werten und Wirkungen keineswegs zu entſprechen brauchen. Mit welcher Unterſcheidung nach reinen Kunſtwerten und praktiſcher Wirkung wieberum eigenſtes Gebiet des Theaterkulturver⸗ bandes betreten wird: Kunſt und Volk. Thegterzenſur als ſozio⸗ logiſches Problem. P. S Somme⸗Erxinnerungen. Von einem Mannheimer. „Herr Feldwebel! Iſt es nicht ſo?“ Ich komme im Graben an einer Gruppe meiner Leute vorbei. Einer, es iſt ein„Alter“, erzählt und etliche vom jungen Erſaß hören zu. Sic mögen wohl „an einem Teil ſeiner Erzählung gezzweifelt haben, und ſo wurde ich im Vorbeigehen als Zeuge angerufen. Wovon exzählt er den Staunenden? Von ſeinen Mannheimer Quartierleuten. den wir bewirtet, da gob's zu eſſen und zu trinken, und zum Schluſſe taten wir noch einen tüchtigen Griff in des Herrn Zigarrenkiſte, wo die mit den Bauchbinden drin waren. Keine Handgranatenmarkel Verſteht ſich. Als wir ausrückten, bekam ieder nicht nur gute Wünſche, ſondern auch volle Taſchen mit auf die Fahrt und noch 5 M. obendrein.“ „Herr Feldwebel! Erinnern Sie ſich noch der kleinen dicken Frau, die uns vor der großen Brücke ein zugeſchnürtes Paketche auf den Pritſchenwagen warf?“„Gewiß!“ Wir kamen damale vo der Kaſerne und hatten auf einem großen Wagen einige Stüc Holz geholt. Das ſchlechte Pflaſter am Meßplatze ſchaukelte un ordentlich. Die Thüringer hatten noch ſelten eine ſolche Stadt i Mannheim geſeben und machten ſich die Wagenfahrt um die zehn Stunde am Vormittag zunutze. Ich ſelbſt, da ich Mannheint⸗ bin, ſchaute nach meinem Neffen aus, ber ſich in der Nähe der Brüs herumtrieb, als mir eben beſagte Frau mit den Wor„Dal— Soldate!“ das verſchnürte Paketchen zuwarf. Sofort öffnete ic Was kam heraus? Nahezu ein volles Dutzend friſche, noch hal warme Leberwürſte an einer Kette. In einem nahen Bäckerlade war ſofort ein Laib Brot beſchafft.„Das junge Weiberleut hat ih mir geſchenkt“, ſagte der Blondkopf mit den roten Backen. Alſo mi dem Meſſer heruntergeſäbelt und eine Wurſt dazu aus der Fauſt Und Pakete hat es gegeben! Und manches Brieſchen aus ſei⸗ nerem Papier mit vielen herzlichen Grüßen iſt von der Front zurück⸗ gewandert. Und auf die Mannheimer läßt keiner etwas kommen Gar zu gerne möchten ſie ihren ehemaligen Quartierwirten durch die Zeitung etwas zukommen laſſen. Ich will es nun unternehmen, den lieben Mannheimern aus dem Schatze meiner Erinnerungen ein Kapitel, und ziwar das letzte, vor Augen zu führen. Für mich iſt es ein Zeitoertreib, da ich ſeit 24. Oktober verwundet in einem Lazarett liege und doch nichts zu tun habe; meine Kameraden im Felde ſollen die Befriedigung haben, daß man auch einmal von ihnen ſpricht, und für Leſerinnen und Leſer kann vielleicht manche Lehre herausſchruen, und ich bitte im voraus um Entſchuldigung für einen vielleicht erfolgenden freund⸗ ſchaftlichen Rippenſtoß. Die Gegend an der Somme ift uns gut bekannt. Im Auguſt und einem Teil des Monats September 1914 waren für unſer Regiment die Vogeſenkämpfe erledigt und wir kamen noch Nord⸗ frankreich, wo wir das Dorf Beaumont, nördlich des Ancre⸗Knies, ſtürmten. Von da ab begann der Stellungskrieg und wir hielten nacheinander die Stellung hei Beaumont, Maricourt, Mameß, Fricourt und La Boiſſelle. Bis Juli 1915 hatten wir Franzoſen gegenüber, von da ab Engländer. Wir waren alſo Zeugen der Vor⸗ bereitung der großen Offenſive an Ort und Stelle und ſahen die „Da wur⸗ Sache lommen, wenn auch manche behaupteten, es ſei Scheintäſig feit. Das 7tägige Trommelfeuer und die erſten 8 Taga des Jüli * 4. Seite. Mannheimer Seneral⸗Aueiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 10. Dezember 1. tragene Volkslieder ſomie das ſchöne Theaterſtück„Das ſchlichte Heldentum“ bildeten den unterhaltenden Teil. Am 14. Januar 1917 wird die zweite Feier ſtattſinden. . h. Karlsruhe, 18. Dez. Der Karlsruher Stadtrat hat ſich mit den Vorſchlägen der Perſonallommiſſien auf Erhöhung der den gegogenen ſtändigen Arbeitern und Beamten nicht zu den Fahnen ei tadt für die Dauer des Kriegszuſtandes verwilligten Teue⸗ zungszulere und auf Erweiterung des Kreiſes der für dieſe Zulage in Betracht kommenden Beamten, ſowie auf Bewilligung einer ein⸗ maligen Teuerungszulage an die übrigen Beamten einverſtanden erklärt. Die Vorf werden dem Bürgerausſchuß mit Antrag au Zuſtimmung Unterbreitet,— Karlsruher Stadtrat hat ſchloſſen, beim Bürgerausſchuß einen weiteren Kredit von 400 000 Mark zur Beſchaffung von Nutz⸗ und Zuchtvieh für die ſtädtiſche Gutsverwaltung, ſowie für die Errichtung einer Futterſcheune und für den Ausbau des Verwaltungswohnhauſes im ſtädtiſchen Guts⸗ Bof bei Rüppurr, für die Bergrößerung des Schweinemaſtſchuppens im hen Viehhof und für bauliche Veränderungen in der Vieh⸗ lle zur Unterbringung der ſtäbtiſchen Milchkühe erforder⸗ lichen Mittel anzufordern.— Nachdem die Zahl der den Ganztags⸗ iülerhort in der Schillerſchule beſuchenden Kinder auf 180 ge⸗ ſkiegerr iſt und die Aufnahme weiterer Kinder nicht me lich iſt, heſchloß der Karlsruher Stadtrat auf Vorſchlag des Volksſchulrekto⸗ zats zür Entlaſtung des Hortes in der genannten Schule und zur Ermöglichung der Teilnahme weiterer Kinder an der bewährten Sinrichtung alsbald je einen weiteren Ganztagsſchülerhort in der Tullaſchule und in der Mühlburgerſchule einzurichten und die er⸗ forderlichen Mittel im Voranſchlag für 1917 vorzuſehen. Die Lei⸗ kung und Beaufſichtigung der beiden neu einzurichtenden Ganiztags⸗ horte hat in dankenswerter Weiſe der„Nationale Frauendienſt“ ohrenamtlich übernommen.— Der hieſige Stadtvat hat an das Froßherzogl. Miniſterium das dringende Erſuchen gerichtet, in eigneter Weiſe darauf hinzuwirken, daß eine Erhöhung der Kohlenpreiſe, wie ſie von den Kohlenzechen geplant zu ſein ſcheint, im Jitereſſe der Verbraucher ban Induftrie⸗ und Hausbrandtohlen ſowohl, wie der Gas. und Elektrigitätewerke vermieden wird. Pfalz, Heſſen und Umgebung. § Neuſtadt a. d.., 18. Dez.(Ein Streit mit wohl⸗ tätigem Ausgang). Daß ein Streit nicht unbedingt mit einer Prügelel oder einem Prozeß ausgehen muß, hatte ſich dieſer Tage wieder aufs neue erwieſen. Zwei hieſige Bürger, G. und S. beides Kriegslleſeranten, trafen ſich in einem Gaftk aus beim Abendſchoppen. Der eine von ihnen hatte auf ſeiner Weſte eine ſchwer galdene Kette baumeln, was den andern, der nicht über einen ſolchen Schmuck verfügte, zu der Bemerkung veran⸗ laßte, daß das Gold jetzt zur Goldankaufsſtelle gehracht werden müßte. Natürlich war der Ketteninhaber etwas pikiert über dieſen zarten Kppell an ſein patriptiſches Gefühl. Es kam, wie das im allgemeinen und in Neuſtadt ganz beſonders üblich iſt, zu einer lebhaften Uuseinanderſetzung, bei der ſich die Beiden immer mehr in die Hitze redeten. Schließlich erklärte der Ketteninhaber in höchſter Aufwallung ſeines Jornes: „Lieber möcht ich 1000 Mark 8 als das ich meine Kette hergebe!“ Sofort nahm ihn der Nichtkettenbeſitzer beim Wort indem er erklärte: Ich zahle 300 Mark an die Kriegsfürſorge, wenn Sie 1000 Mark zu dem gleichen Zweck eutrichten; da Sie dann die goldene Kette behalten dürſen, die ich auf 700 Mark ſchätze, ſo bleiben als Jhre Leiſtung eigentlich nur 300 Mark. alſo gerade ſo viel wie für mich. Wenn Sie wirklich ein Patri⸗ alſo gerade ſo viel wie für mich. Wenn Sie wirtlich ein Patriot ſind, dann ſchlagen Sie ein!“ Der andere, obwohl er dieſe Rechnung nicht ganz für gut getroffen ſand, wollte doch zeigen, daß er ſich nicht lumpen läßt, und ſo wurde in der höchſten Ekſtaſe dieſes Goldſtreites der„Handel“ obgeſchloſſen. Heute iſt die Kriegsfürſorge bereits im glücklichen Beſiß von 1300 Mark. Beſſer, als die Summe für Gerichts und Anwaltstoſten ausgegeben worden wäre. Darmſtadt, 15, Dez. Das Miniſterium des Innern hat die Feierabendſtunde für Theater, Gaſtwirtſchaften. Speiſehäuſer ete., die bisber um 12 Uhr ſchließen mußten, ouf 11 Uhr feſtgeſetzt. Die Kreisämter werden ermächtigt, allge⸗ mein und in Einzelfällen zu geſtatten, daß Theater erſt um 111½ geſchloſſen werden. Für Licht⸗ und Singſpielhäuſer ſind Ausnaſmen nicht zugelaſſen. Die Bolksernährung. Erſolgreiche Körderung unſeres Gemüſeanbaues. Man ſchreibt uns: Zur Förderung unſerer Gemũſ gung und Jur Herſtellung einer engeren Bezlehung zwiſchen Erzeuger und Verbraucker wulke im Frühjahr ds. Is. die Kriegsgemüſebau⸗ und Verwertungs⸗Geſellſchaft ins Leben gerufen, an der Stadt⸗ 8 Großkenſumgenoſſenſchaften, Konſervenfabriken, Rio⸗ uzenten und Gemüſehändler aus allen Teilen des Reichs beteiligt — Die Geſellſchaft konnte in der Zeit vom 1. März bis 30. vember d. J. einen Umſatz von 304 224 Zentner Gemüſe im Werte von 1,7 Millionen Mark erzielen. Um nun im nächſten Fahre ihre Tätigieit ſcweit als irgend möglich auszudehnen, hal kie erlebten wir im Graben bei La Boiſſelle. Darnach wurden wir ab⸗ gelöſt und waren bis Ende September in der Hier war 1 · 9 nn es verhältnismäßig ruhig. Der neue Erſatz konnte ch ans Feuer gewöhnen und im Grabendienſt eingelernt werden. ie Sc ſen ſchickten uns auch 2 neue kleine Minenſorten, die wir noch nicht kannten. Sofort trat natürlich die Sammelwut wieder zutage und mancher ſchleppte etliche dieſer gefährlichen Ningz; auf 5 Rücken mit aus der Stellung. Durch einen Lands, der Ausſicht auf Urlaub hatte, konnte man ja dieſe Trophäen unberufen nach Hauſe bringen und das kleine Kriegsmuſeum in der guten Stube daheim um etliche koſtbare Stücke bereichern. Aber es ſollte diesmal anders kommen. Der Marſch aus Stellung verlängerte ſ0 und keiner fuhr in Urlaub. Alſe behielten auch die Sammter ihre Schätze bei ſich; denn ſo eiwas gibt man nicht ſo leſcht her. Aber nach etlichen längeren Märſchen mochten wohl Blaſen und der⸗ gleichen Annehmlichkeiten den einen oder andern auf das Törichte ſeines Tuns aufmerkſam gemacht haben und er vegann, wenn au ſchweren Herzens, ſich unnützer Laſt zu entledigen. Train⸗ un ſchwere Kolonnen waren dankhare Abnehmer dieſer Herrlichkeiten. Jeden Tag ruhten unſere müden Glieder in einem anderen Dorfe. Da die Bagagen auch allmählich dagu kamen. ſo mußte es ſich um eine größere Verſchiebung handeln. Und wirklich, bald nahm uns ein langer Eiſenbahnzug auf. Alſo hinein in die 2. Klaſſe und nicht gefragt, wohin? Hindenburg wird wiſſen, was er will. Wir machen es uns in den Polſtern bequem und erleben es auch, da der Zug abfährt. Aber wer wollte nicht in die— ſehen Nun denn,— Karten und Kompaß heraus! Nach verſchiedenen Drehungen und Schwankungen der Nädel haben wir hald die all⸗ gemeine Fahrtrichtung* Unſere anfänglichen Ver⸗ Wutungen verdichten ſich hald zur Gewißheit— Richtung Sommel Dieſe Entdeckung entfeſſelte nun zwar bei uns keinen Freudenaus⸗ bruch, konnte uns aber auch nicht gus dem Gleichgewicht bringen. 8 kennen gwar die Somme, doch...„Jede Kugel trifft ni—„„ Gemütlich verzehrten wir unſer Brot mit Sere und kauchten eine 8 aus der Heimat. Bald ſedoch verſtummte die Unterheltung und ſeder machte es ſich mehr oder minder zu einem Schläſchen hequem. Ich will nicht verraten, was mir träumte, aber der Gott des Schlaſes meinte es diesmat nicht ſehr gut mit mir. Gegen Mitternacht hielt der Zug, und die ſchlaftrunkenen Inſaſſen wurden durch die Töne der Krompete herausgeholt. Stock⸗ finſtere Racht umfängt unz, Nach Paſſiexen eines ſchlechten, aus⸗ gefahrenen Feldweges, 5 mancher Fu en erreichen wir endlich eine franzöſiſche Opertre e. eſe von Napoleon 1. angelegten Strahen ſind ſehr breit und ermöglichen eſn raſches Vorwärtskommen. Jedoch ermüdet ihr teilweiſe decht holperiges zum erſtenmale die Somme⸗Kanon Geſellſchaft ſich jetzt an alle Landevirtſchaftslammern und die beſtehenden Gemüſebauvereine mit verſchiedenen Anregungen ge⸗ wendet, deren Ziel es iſt, für den van unſerer Landwirſchaft bisher noch nicht ausréichend gewürdigten Teil unſerer Volksernährung ein teigertes Intereſſe bei den Grzeugern zu erwecken. Die Geſell⸗ l erbigtet ſich, durch Vertveter in größeren Verſammlungen orträge halten zu laſſen und praktiſche Landwirte zur Beratung für den Aubau zu entſenden. Auch zuverläſſiges Saalgut wird den Züchtern zur Verfügung geſtellt. Schon jetzt ſchließt die Geſellſchaft Gemüſel eſerungsrerträge mit Landwirten ab, in denen der An⸗ bauer ſich verpflichtet, ſeine Gemüſeergeugung zur Verfügung au ſtellen, während der Abnehmer die Verpflichtung übernimmt, die geſamte Ernte abzunehmen und ſofort nach Empfang zu bezahlen. Die Geſellſchaft vermittelt dabei den Schriftvperkehr zwiſchen den Vertragſchließenden; ſie übernimmt die Geſamtſchuldneriſche Haf⸗ tung für den Eingang des Verkaufspreiſes und überweiſt den Geld⸗ betrag. Ueber die zu zahlenden Preiſe wird in dem Vertrage eine Bereinbarung getrofſen, Sollten die Marktpreiſe im nächſten Herbſt erheblich ſteigen, dann iſt der Abnehmer verpflichtet, einen Zuſchlag bohn 10 bis 20 v. H. des vereinbarten Preiſes zu zahlen. Die end⸗ ültige Entſcheidung darüber trifft die Reicheſtelle für Gemüſe und bſt. Bei einer eiwaigen Feſtſetzung von Höchſtpreiſen durch die Behörde treten dieſe an die Stelle ber vereinbarten Preiſe. Bei Streitigkeiten entſcheidet ein Schiedsgericht, zu dem jede Partei einen Vertreter und die zuſtändige Landwirtſchaftskammer den Obmann ernennt. Lehte Meldungen. Der U⸗Bestrieg. London, 19. Dez.(WTB. Nichtanmntl.) Nach einer Lloydsmeldung iſt der portugieſiſche Dampfer„Cascais“ verſenkt worden. Kopenhagen, 19. Dez.(WB. Nichtamtl.) Der Lon⸗ doner Lloyds meldet, daß der Dampflr„Michgel Ont⸗ von der däniſch⸗ruſſiſchen Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ chaft, von einem Unterſeeboot verſenkt worden ſei. Dieſe Mel⸗ dung wird durch ein Telegramm des Kapitäns an die Reederei wiberlegt. Der Kapitän berichtet, der Dampfer ſei auf eine Mine gelaufen. Die geſamte Beſatzung ſei gerettet. Die Stelle, wo das Unglück ſich ereignete, iſt nicht bekanmm. Der Dampfer war mit Mais von Roſerio nach Dänemark unter⸗ wegs. Ein Pferdetrausporidampſer im Mittelmeer verſenkt. London, 18. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Die Ad⸗ miralitãt meldel amtlich: Der leere nach Weſien ſahrende bri⸗ kiſche Pferdelrausporldampfer„Nuſtlan“ 68825 BRT.) iſt am 14. Dezember von einem Unterſeebool i m Mittelmeer verſenkt worden; 112 Mann der Be⸗ ſachung und 17 amerlkaniſche Maullierlreiber wurden galdlel. Mie ſeindlichen Heeresber Hhie. Oie ſranzöſiſchen Berichte. Paris, 19. Deg.(WB. R Amtlicher Bericht vom 18. Begember nachmittags: Eütlich der Somme wurde eine eindliche Abteilung, die ſich den franzöſiſchen Linien—— ernh zu nähern bérſuchte, mit Handgranaten zurückgeſchlagen. Au dem rechten Naäsufer machten die Deutſchen nach der im geſtrigen Bexicht gemeldeten hefligen Artilleriebeſchleung abends einen heftigen Gegenangriff auf die neuen frantzöſiſchen Stellungen. Es gelang ihnen, nur an einem Punkt der Meierei n„Fuß zu faſſen, deren nächſte Umgebung die Franzoſen weiter beſetzt halten. Die Zahl der von den Franzoſen ſen dem 15. Dezember an der Verdunfront gemach⸗ ten, jetzt gezählten Gefangenen beträgt 11.857, darunter 284 Offi⸗ 23„Das erbeutete oder zerſtörte Material umfaßt 113 Geſchütze, 107 Maſchinengewehre. Ueberall ſonſt war die acht ru Lari8, 19. Deg.(W. Ni Amtlicher Bericht vom 18. Dezember abends: Südlich der Somme ziemlich ſebhafte Tätigleit der beiden Axtillerien im Abſchnift Le Maſſonette. Mor⸗ feet gegen 4 Uhr wurde eine feindliche Abteilung, die einen Hand⸗ treich auf die— 9 ſüdlich von Fresnes verſüchte, ducch Hand⸗ ranaten zurückgetrieben. Auf dem rechten Maasufer trieben un⸗ ere Trupßen nach heſtigem Kampf den Jeind von der Chambrettes⸗ erm, die wir neuerlich gan befket halten. Wir erbeuteten zwei aſchmeggemehre, Beitwei ausſeßende Beſchießung an der übrigen Front. Sin felndlicher Flieger warf 5 Bomben auf Ablaincourt; es wurde kein Schaden angerichtet. Der engliſche Ocricht. London, 19. Dez.(WeB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 18. Dezember: Die Schützengräben des Feindes ſüblich von Armentieres wurden geſtern abend überfallen, einige Gefangene — und eine Anzahl Feinde getötet. Außer Artillerſefeuer in er Gegend des Anerétales und bei Loos iſt nichts zu berichten. Engliſches Unterhaus. London, 18. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Unterhaus. Bonar Law kündigte an, daß die Regierung hoffe, die Ver⸗ Pflaſter ſehr bald und die ſ nurgerade Anlage macht einen Marſch Tage recht langweilig. Die e dauerte rund 7 Stunden. Zeppeline an den Föben und wun e Schultern förderten Kraftausdrücke zutäge, die ſchwerlich als Lobſprüche auf die Kriags⸗ hetzer gedeutet werden können. Daran nimmt aber der Vorgeſette keinen Anſtoß. Der Soldat iſt eben manchmal auch Menſch und muß von Zeit zu Zeit ausſchimpſen, Als die Franzöſinnen den Morgenkaſſee bereiteten, langten wir rechts der Heerſtraße in dem Dorſe Saudemont an. Da hier bereits verſchiedene Kolon⸗ nen lagen, ſo waren die Quartiere ſehr mäßig. Betten ſind da Luxus. Aber etliche Bund Stroh auf den ſauberen Flieſen eines Eſtaminets genügten unſeren Anſprüchen böllig. Aehnliche und noch ſchlechtere Lagerſtätten, wo ſie zum Teil nicht einmal vor Regen geſchützt waren, hatten unſere Leute. Aber wir ſind in den zwei Kriegsſabren nicht mehr verwöhnt und tun es auch unter einem Himmelbett. Die Feldküche verſorgte uns ſoſort mit Kaffee und rot. So konnte denn, nachdem Hünger und Durſt geſtillt waren. ans Schlafen 8 werden. Inzwiſchen hatte ſich der Himmel entwölkt, der Wind ſich gelegt und aeäen Mittag vernahmen wir von der Ferne. Aus den Ahſchüſſen und Einſchlägen der kleineren Kaliber, die ſich zu einem dumpfen Rollen vereinigten, dem Rummpeln eines entfernt kahrenden Wagens vergleichbar, hörte man deut⸗ lich die Einſchläge der ſchweren und ſchwerſten Geſchütze und Minen heraus. Ständig zitterte der Boden und gar zu laut klirnten bisweilen die ſterſcheiben. Und doch waren es noch eiwa 80 Km. biz* ront. Aengſtlichen Blickes fragen unſere Ouartierleute, ob ſie wohl auch, wie ſo viele ihrer unglücklichen Kandsleute, Haus und Hof verlaſſen müßten. Sie jammern; denn ſie haben das Glend durchgiehender Flüchtlinge geſehen. Wir tröſten, ſie aher ſchütteln die Köpfe. Aber auch manch Kenſt immer lachendez Geſicht unſerer jungen Leute iſf ernſt geworden. Sie ſennen das — Reuer der Somme noch nicht und mögen ſich allerhand edanken machen. Die alten Schlöte aber lächeln im Geſicht ihrer Erfahrungen, ſtehen beim Marketender in Gruppen herum und trinken noch eine; denn der Rote ſchmeckt heute auch gar zu gut. Ein weiterer Marſch bringt uns nach Baulg. Lange Autowolonnen rattem an uns vorüber. ber ſchickt dieſen ſtaubaufwirbelnden Koloſſen, deren Geſtank einem ſaſt den Atem benimmt, und die uns gar zu oft an die unwegſamen Straßenrändern drängen, einen Lernigen Fluch nach. Nuch ſo gut! Dein Herz iſt leichter und dem Haſten ſchadet er nicht. Haus, in dem wir nach langem Suchen eine Stube eigattert häben, zeigt noch Spuren ſeiner Bewohner Zwar e. Vorratskammern leer, Kelle Aen e ſehr ſchöner Karioſſeln. und— birgt eine Marſche den vorſchriſtsmätzigen Soldatenhunger mitgebuacht baben, tagung des Parlaments würde am 22. Parlament tage. tion in ihrer Einheit darſtellen zu können. dieſes Amt wäre Erzherzog ZJoſef. Erzherzogs Joſe wert.— Die Debatte wird morgen fortgeſ bindlichen Kraft zu treffen. Das mit einer worden. abends ein größerer Eiſenbahnunfall. Nebengeleis fahrenden Rangierabteilung Der im ſelben Augenblick von leiſten eine chaden 1 verhältnismäßig gering, verkehr wurde für eine Stunde geſtört. * e. Karlsruhe, 19. Dez.(Pr.⸗Tel.) Schnee herab fahrbar. Die B. Z. meldet aus Rotterdam: Das Gortſetzung folgt.) auptmann. Subermann, Schmitzler, Sudw Kas. Otto Eruſt angehören,—*—2 Nach dem Heidelberger Tageblatt handelt trag abgeſchloſſen, der für den Stiges eine* 2 K. zur Aufführung A ühren würde. Zum erſten Male zeigt ſich ungen„Dramati erverbandes“ und 9 R nen Dr Bühne wie Nanshein auskommen. und die neue Tagung zeitig im Februar beginnen ein⸗ Ebenſo deutete der Miniſter an, daß Lloyd George voheken lich im Stande ſein würde, ſeine Erklürung morgen G10 wer⸗ Unter den Vorlagen, die noch vor der Verkagung erledigt 90⸗ dieſes Namens brach die Oppoſition in demonſtrative Bei rufe aus. Andraſſy ſagte zum Schluß. es ſei die Oppo⸗ falſche Anſicht rerbreitet, daß der Gegenſatz zwiſchen der de ſition und der Mehrheit nicht ohne Einfluß auf die Geſüte ungariſchen Oppoſition für die Dynaſtie geblieben ſei. von dieſem Geſichtspunkle aus wäre die Wahl einer 0 geachteten und geliebten Perſönlichkeit der Dynaſtle, wie zum Paladin⸗Stellvertreter ſehr emp eh 5 ntrelen Dezember 16 mnen. che den ſollten, befände ſich eine Kriegsanleihebill, wel Schatzamt in Stand ſetzen würde, eine Anleihe aus de wenn es die Zeit dazu für geeignet halte, auch ohne . Die Königskrönung in Ungarn. bgeé“ Budapeſt, 18. Dez.(BrB. Nichtamtl.) Im A ordnete 15 auſe entſpann ſich über den die Boneſe gen für die Krönung betrefſenden Antrag des M 0l präſidenten eine lebhafte Debatte, insbeſondere wur Seiten der Oppoſition der Vorſchlag bekämpft, den Tiſza zum Paladin⸗Stellvertreter, der die Krönung vorne 0 ſoll, zu wählen. Graf Andraſſy erklärte, der Miniſterpra ſei zu ſehr in die Parteikämpfe verwickelt, Grafen men um die ganze— Viel geeigneter 9 Bei der Nennn durchauz all vemell fehlell⸗ etzt. Die belgiſche äriegskontribution. m. Köln, 19. Dez.(Priv.⸗Tel.) Zu der, der belg! 900 Bevölkerung auferlegten Kriegskontribution in dent von 300 Millionen Frs, erfährt der Brüſſeler Korreſponiſ, der„Kölniſchen Volkszeitung“: Da von den verfaſſungegeh gen Organen der neun für die Aufbringung haftenden chen Propinzen jede Mitwirkung an der 0 oil⸗ der Kontribution verweigert wird, ſind für dieſe ſder⸗ zen die Militärgouverneure gemeinſam mit den Zivilp üſt ten ermächtigt worden, die nötigen Maßnahmen mit d er wen einzigen— ablehnende Verhalten der belgiſchen Provinzialräte m500 ihnen die volle Verantwortung auf für die Folgen, die m licherweiſe für das Land daraus erwachſen werden. 9 Finanzierung ſelbſt iſt dadurch nicht weſenilich bceinſlu ee Eiſenbahnunglück bei Creſeld. Ereſeld, 19. Deg.(P. Amtlich); Auf dem Pah hof Ereield⸗Linn ereignete ſich am 18. ds. Mis. gegen 0 In einer in entgleiſte ein 1 0 Gütermagen, der in die Drahtleitung der Weichen und 6 nale geriet, dadurch wurde ein Fahrſignal ohne Mitwirkl 1. 4 eines Beamten auf Fahrt W fen und eine— um erdingen kommende G 11 6274 fuhr auf dieſes Signal hin in ein falſches Geleis ein ſtieß auf den in dieſem Geleis haltenden Güterzug 6311. 9⸗ den heftigen Anprall wurden 1 Zugführer 8 zwei 910 bedienſtete* und mehrere leicht verleß nzahl Wagen und wurden——* Der 50 fenbahnbedienſte, kommen für die Schuldfrage nicht in Betracht. Der Güt In der mee, und im geſamten Schwarzwald iſt heute Nach inel. fall eingetreten, der bis in den Vormittag h e andauerte. In der Ebene hat ſich eine mehrere Zentimeter 956% Schneedecke gebildet, während in den höheren Lagen 110 Schwarzwaldes, beſonders im Gebiet der Hornisgrinde 91 des Kniebis die Schneeſchicht bis auf einen halben Meteg gewachſen iſt. Man meldet von heute Mittag—4 Grad abah⸗ und aufheiterndes Wetter. Die Schneeſchuh ⸗ und Schuitte aie nen in ausgezeichneter Verfaſſung und bis in die E2 Berlin, 19. Dez.(Von unſerem Berliner, holländiſche mentsmitglied Schaper teilte am Samstag auf eine Arſſg mit, er habe erfahren, daß die Schweiz und die Itaft, naviſchen Länder gerne als Friedensverm ler auftreten möchten und ein gemeinſames Vorgehen Holland wünſchen. Er befürwortet in dieſer Hinſicht eine bere Aktivität der holländiſchen Regierung. ſo ſteht Pald in der Mitte eines weißgedecken Tiſches ein 55 gekochter Kartoffeln, die uns dann auch mit Salz trefflich 1 Hier, etwa 15 Km. hinter der Front, herrſcht nun äußerſ 9 Fliegertätigkeit. Der Feind will uns natürlich in die Karten Wit und unſere Flieger ſu das zu verhindern. So Habs he f Gelegenheit, etliche ſehr ſpannende Kämpfe in nicht beobachten. Vier Feinde wurden heruntergeholt, einer ihn ſtürzte brennend ab. Zwei unſerer Kampfflieger hatten ettwa 1000 Meter Höhe in die Mille bekommen Giche aul ſchießen ſie einzeln auf ihn los und bearbeiten i Maſchinengewehr. Aber geſchickt weicht der Engländer aus. danken wir, er entkommt, als ſich mit dem Glas an ſeinem behälter eine Flan me beobachten läßt. Gleich beginnt der Sie Angriff deutſcherſeits. Aber noch immer raktert das Maſchuh gewehr des Engländers. Er geht nicht herunter. Es erloge ein Gang. Der Engländer ſchwankt, und plötzlich, er muß Flos⸗ Wind bekommen haben, ſteht das ganze Flugzeng in hellen 53— men. Noch cinige Drehungen— und er ſtürzt ab. Fli fſl h mit Runſt und Wiſſenſchaſt. Ein Boykott deutſcher Dramatiker gegen Hagemann. Der Verband deutſcher ae See dem u. a. * „ Nar 8 annheimer Jutendanlen Hagemann gefaßt:„De⸗ ſcher Bühnenſchriftſteller verpflichtet ſene Hitglieder, R 0 moglichen Hol⸗ und Natjonalcheater in Mannheim während 9 ner der Amtsführung des Intendanten Dr. Karl Hage mann Aufführungsrecht über ihre Stücke nich zu überlaſſen. Vorfall: Hagemann hat mit einem ee 75 S8 Si 2 der Autor die vereinbarte racht. A einforderte, Scheuſce ihm Dr. Hagemann, datz er, wenn des 1 darauf beſtände, nie wieder 5 Stück— ſeiner ri ich hier die ut agemann wird —— Außerdem, n. n⸗ en. er⸗ 5 en, ———————————————————— * 2— — „55FFPP—TTTTTTTTT— 332 ————————————— „Dienstag, den 19. Dezember 1916. Mannheimer General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. TBandet und lndustrie. Das endgültige Ergebnis der fünften Kriegsanleihe. Von der 5. Kriegsanleihe steht jetzt das endgültige Ergebnis t es beträgt 10 698 994 900 Mark. Bis zum 15. Dezember waren 0 die fünite Kriegsanleihe 9082 Mill. Mark gleich 90,5 Proz. des ſchnungsergebnisses vollbezahit worden. Die Darlehuskassen Naben am 15. Dezember für die Zwecke der Zahlung auf die luntte Kriegsanleihe mit 272.2 Mill. Marke gleich 281 Proz. des Auleiheweries in Anspruch genommen. Reichsbankausweis vom 15. Dezember. estend an kursiähigem deutschem Geld und an Gold in en oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2781 Mark berechnet. 4 egen die 3;j egen die 1015 barwoche Vermögen(in 1000 Man) 1910 Forwoche 24749714. 2853 Metallbestand 2535414- 308 2437 768-. 1571 darunter Gold 2518873 114 Reichs- u. Darlehens- 320361—— 141312 kassen-Scheine. 228101 35073 19034 3583 Noten ander. Banken 79414. 2502 Wechsel, Schecksund 52751354 283511 disk. Schatzanw. 7867563 63121 14443 1062 Lombarddarlehen. 12831+ 1328 30303— 2360 Wertpapierbestand 88 141— 2120 289800 22750 Sonstiges Vermögen 758 108 8² 481 Verbindlichkeiten. 180000(unver.) Grundlcapital 180000(unver.) 80550 unver.) Rücklagen 85471(unver. 6109781— 588901 Notenumlauf. 7471520. 69630 1765 726- 98457 Einlagen. 3294978— 128687 308510- 12559 Son. Verbindlichkeit. 466121. 44 453 Berlin, 19. Dez. WIB.) Im Zusammenhang mit der am Geldmarkt herrschenden Flüssigkeit, die die Rediskontierung Jon Schatzscheinen fordert, ging bei der Reichsbank in der Woche om.—15. Dezember die gesamte Kapitalanlage um 63,9 Mill. * auf 7968,5 Mill. Mark zurück, während zur gleichen Zeit 8 Vorjahres sich eine Zunahme um 282 Mill. Mark ergab. Der Goldbestaud der Reichsbank wuchs um 114 000., in Wirklichkeit war der Goldzuſluß weit größer, doch mußten er⸗ bebliche Beträge an das neutrale Ausland abgegeben werden. Entsprechend der Zunahme des Darlehensbestandes bei den Darlehmslkassen erhielt die Reichsbank von den Darlehns- kssen 50 Millionen Mark Darlehinskassenscheine. Wegen der Frößeren Nachirage nach Zahlungsmitteln mußte demgegenüber die Reichsbank 86,2 Mill. Mark Darlehnskassenscheine zum er⸗ leblichen Teil in kleineren Stüchen dem Verkelir übergeben. Außerdem ist der Notenumlauf der Reichsbank uni 99,0 Mill. Mark gewachsen, Zur gleichen Zeit des Vorjahres hetrug die Zunahme des Notumlaufes 58 Mill. Marke. Auf das Konto der fremden Gelder ist eine weitere nahme um 128,7 Mill. Mark auf 2205 Mill. M. zu verzeichinen. Fraunkfurter Wertpar'erbörse. Frankfurt, 19. Dez.(Priv.-Tel.) Die Teudenz unter⸗ ied sich wenig von der des gestrigen Tages, das Geschäſt blieb ein und die Kursveränderungen volkzielen sich bei geringen msätzen. Verhältnismäßig feste Haltung bekundete der Mon- rmarkt. Im Anschluß an die Preiserhöfiung für Kohlen, Koics Briketts für das erste Viertel des nächsten Jahres wurden hönix, Oberbedarf, Harpener und Bochumer höher bezahlt, Bu- Pius lagen dagegen schwächer. Schiffahrtsaktien still und preis- Rallend. Chemische Aktien mäßig ſest. Von Lederaktien konnten ch Adler u. Oppenheimer erholen. Elektrowerte gut behaupfet. ür Petroleumpapiere erhielt sich das Interesse. Rüstungswerte Elzien ſester ein, besonders Köln-Rottweiler und Rüein-Metall, u konuten sich einige Werte im Verlaui kaum behaupten. Stark Eecrückct wurden Fahrzeug Eisenach. Am Rentenmarkt war das Geschäſt im allgemeinen von lawesentlicher Bedeutung. Deutsche Anleihen und Sterxeichisch-ungarische Renten preishaltend bei fester Teudenz. on fremden Fonds waren Japaner und Chinesen abgeschwücht. e übrigen Renten wurden wenig beachtet. rozent. Die Börse schloß bei behaupteter Tendenz. —— 0 Berliner Wertpapierbörse. 4 Berlin, 19. Derember Devisenmarkt.) 1 19 Szahlungen für: 18. Geld Brief Geld Brief uvork 1 Do.62.64.62.64 ouland 100 Guldeen 238.75 239.25 238.75 230 25 Ilnemark 100 Kronen 163.— 163.50 163.— 163.50 Fweden 100 Kronen E 2 N 2 rwegen 100 Kronen. 16525 165.75 16525 165.75 Peateif 100 Franken. 116.—,6117.—½116.—/ 117.—18 Dest.-Ungarn 100 Kronen· 63.95 64.05 6395 64.05 Mgarien 100 Lev᷑ a.. 79.50 80.50 70.50 80.50 0 Berlin, 19. Dez. Bei ruhiger, abwartender Haltung blieben 8 Kursschwankungen au der Börse geringſügig. Im allgemeinen — eich die zunckmende Beiestigung erkennen. Besonders gilt as für Rüetungewerte und Kohlenaktien. Die anlängliche Bes- ug cher Schiffahrisaktien wich später einer leichten Av⸗ 00 Wächung. Prinz Heinrich-Bahnaktien zogen aui günstige Divi- Nactegerücte etwas an. Am Anleihemarkt zeigte sich etwas hirage für Japaner. Feruer enwickelte sich in 3prOE. deut- Sten Anbeihen etwas Geschäft. Privatdiskont 46 unlängstigen Newrerker Wertpapierbörse. ReWVORk, 18. dezemder(Devisennarkt.) 78. 16. 18. 16. Tendenz für Gelct—.—- nom. Wechsel auf London deid auf 21 Stunden c60 Tage)..70 471.80 Durchschnlitsrate)) 3/ nom. Weohsel auf London Geld ietrtes Darlehen.— nom.(Cadie Transfers).78.45.78.50 Sichtweohsel Ferlin 71./½ 72.½ Sliber Bulllon— 4 76.%8 76. Siohtwochsel Faris.64.50.84.— ew-Verk, 18. Dezember(Bones- und Aktienmarkyj. 16. 18. 10. 16. Aoht. Top. Santa Fé 4% Aissouri Pacifle 35% 33¼“ Bonds. 10% 103½ Uat. Rallw. of. Men. 6— 66 United States Corp. Corps New Vork Centr. o. 105¼ 106%¼8 5% Bonds. 106.— 108— 40. Ontario& Western 31%/ 32— Aoht. Top. Santa fe.. 104½ 104/ Rorfolk& Western. 136— 137¼ d0. pretl. 10%8 100% Korthern Faolflos ꝗͥ 110½ 110— Baltimore& Oo 85¼ 66— Fennsyuvanlae 56½ 55½¼ Canadian Pacifto.. 167—166— Readlngsg 107½½ 109½ Ches.& Ohlo 86% 69%/ Ohio. RexJ8l.& Fad.3½ 39/ Chio. MII. 4 Si. Paul.. 88/ 85˙½[Sou hern Paolflo. 88½ 83½ Denever& Rio Grands. 18½ 18 e[Southern RallWax 35˙ 363˙%8 F 35% 27%;ũ Sauthern Ralway pref. 72— 72— Erle isi prei.. 51—51½ Unlon Packfio 144— 148%/ Erle 28t pret..— 22— Wabask pret. 50¼ 572 dreat Roihern pret. 11½ 116¾ Amerle Gan.. 505% 51% Ulinols Centrah.. 106.— 103— amer. Smelt.& Rof. 107% 108½ interdorough Cons. Corp. 17½ 18½ Anao. Copp. Hiinn. 55%[87½ do. 4o. prel.——72/ JBethie em Steel. 555—560— Kansas Gity& Southern 28½ 27%8 Cen ral Leather 94— d0. prel. 59— 60— intera, Mercantile Rarine 38%/ 38%“ de. do. pref. 103% 106— Loulsvilte u. Nashyllle133— 133—[United States SteelsCorp. 113—114— Missourl Kans.& Texas 12— 12½ 1 United Stat. Steel Corppr. 119 118¾ *Zertifikate fur neue Akilen. Aktien-Umsatz 1 250 606( 840 000 NEWVORK, 18. Dezember(Ergängsungskurse). 13. 16. 16. 16. Or. Korth. Ore Cert.. 39½ 40.— J Seneral Eleotr. 171—172ʃ Lehigh Valleexf7 380 01⁰ Mational Leacd 461½ 61½ Union Pacifio pret. 63½ 83⁰ Utah Copper om. 105— 166%8 Consolldated Gas.. 133— 132½ W. 18. 16. Balt. Shlo 4½ ds. 85.— 886— 4% Union Stat. 110½ 111— Ches. Ohle 4/e 8e. 85½ 82½ dDenver Rle Gr. pr. 43— 44— 4% Ohlg. R. Isl.& Pa.N. Mles. Cans. Tex. pc. 23— 23½ First&.&. l. 88.93477 76/% 276¼ west Harylane 29%/ 28½ Morih, Pae. 3 8Bds. 66/ 683˙ Amerioan Canprefl. 1062 106— d. Pae. Pr. Llen 480ds. 94½% 84% Amerie. Locem. o. 79— 81¼ St.Loulse San. F. B. 4. 68— d0. Sugar Ref. o. ꝗ 4111—-11½ St.Louisk San...5. 79%/ 77—[Mexie. Pefroleum... 100—99ʃ½ Sout. Paelfie eenrr Virgin. Car. Chem. e. 436—45% 418e8). S0ne 87.— 87% SeareReekuek em. ꝗͥ⁊229½ 2950— UnlonPo. 3. /0 ds. 93— 93˙% New-Vork, 18. Dez. Infolge des letzten günstigen Bank- ausweises und Bericht, daß Präsident Wilson mit der Absicht um- gehe, zwecks Beratung der Tarifrelorm einen besonderen Ka- binettsrat einzuberufen, setzte die Börse zunächst in recht jester Haltung ein, wobei sich das Hauptinteresse auf die wieder im Kurse stehenden Eisenbahnaktien richtete. Im weiteren Verlaui nahm jedoch die Baissepartei umfangreiche Abgaben vor, unter denen besonders Spezialpapiere zu leiden hatten. In den Nach- mittagsstunden war die Kursgestaltung unregelmäßig. Zeitweilig zeigte sich jür Industrieaktien etwas lebhaftere Nachſrage, jedoch waren Kursbesserutgen hier sehr vereinzelt. Der Schluß war un⸗ einheitlich, der Verkehr etwas schleppend. Immerhin wurden 1 250 000 Stück Aktien umgesetri. Londoner Werspapierbörse. Lonoon, 18. dezember. 16 16. 18. 16. 18. 16. 2¼ Konsol 55¾ 55% JSaltmore—— Rio Hato 2 62½ 5 Argemin. 34%—— Ca ad. Pao. 173/ 171— Charterec- 1½2 11½ Braslilan.——— Erie 40½ 38%[De Beers 16 18½ 4 Japaner.. 72—— Pennsyiva—— olafdels 158⁶0 1 Pertugletsen.— Seut- Fac.. 10%—[Kat. R. Mex.—— 5Resseni805 79¾ Unlon Pac.. 154— 151¼ fRandmi es. /1% 3½ 4 Rus9.1909——[Steeis 124% 120-—Pr. Diskent. 5½ 5¼ 4½ Kriegsl.] 934½ 35½ l Anabondac. 19%[16— sliber 36½ 37 3½% Kelegsantelhe 84¼(zuletzt 84½%). Pariser Wertpapierdörse. PARISs, 18. Hozomber(Kassa-Markt) 16 15. 10.] 15. 40, ſ, 82% Rente. 60.35 69.95Saragossa. 424½ 47/Toula. 1372 1377 5% Anlelnge. 66.16 88.15][Suer Kanal 4129%.85/Rlo Tinie. 1790 17ʃ2 2% Span.üul. 102.15—.—[Thomtleust.. 28 Sape Cepper 121.—119.— SoRussen1808 8 E2.0 Raff. Fay. 340 316/Chnea Copper—.—367.— %/ do. 1886 54.50 B4.10 Gaento ous. 12% 129/Utua Seyper 67.—888.— 4% Tertes SOtalakka 22 P2i Tbarsle 14.—.— Bang. 4e Parie 10.60 10.00 S ihY. 10 10/De Keere.—129.——.— Sres. Tponzale 118 14Sriast. 4% siefeles—.— Un. Farialen. Sio— laseseft. 36 380Leaa Seld..23.— 43.— Hetropolltain 2³³ 390[Hatizof, Fabr“ 6 Jägersfent.72.——.— Nord. Espaag. 430 435/e Raphte 475 Gandmines.. 96.— 99.— Badische Rrauerei Mannheim. In der heutigen Generaversammlung, die unter dem Vorsitz von Herrn Dr. Rosenfeld im Effektensaal der Mannheimer Börse statttand, waren 19 Aktien mit einem Aktienkapital von 352 000 M. vertreten. Der Antrag der Verwaltung wurde ein⸗- stimmig genehmigt und ebnso wurde den Verwaltungsorganen einstimmig Entkstung erteilt. Eine Dividende kommt bekanntlich nicht zur Verteihing. Der FPesigewinn von 8254 M. wird auf neue Rechnung vorgetragen, Aus dem südwestdeutschen Weinbaugebiet. OBei verhältuismäßig milder Witteruug, welcke noch viel zum Ausreifen der Reben beitrügt, sind die Weicbergearbeiten be· reits wieder aufgenommen worden. Leider macht sich der Mangel an Stalldünger nicht unerheblich bemerkbar. Dagegen lann man nicht sagen, daß der durch fortschreitende Einberufungen immer Stärker werdende Arbeitermangel iniolge Gewöhnung von Frauen und Kindern und der Hilie von Kriegsgeiangenen besonders hem- mend sei. Im allgemeinen ist das Rebholz gut ausgewachsen und Weist eine gelbbraune Färbung auf. Nach dem bisherigen Stande der Reben darf man zuversichtlich dem nächsten Jahre entgegen- sehen. Im kreihändigen Weingeschäfte herrsclit trotz der mit un- gemein hohen Erlösen in den Hauptweingebieien fortgesetzt ab- schneidenden Weinversteigerungen großes Auimo und lebhafter Verkehr. Durch die Erklärung des Kriegsernährungsamtes, daß die Einführung von Höchstpreisen nicht beabsichtigt sei, ist in cen Interessentenkreisen eine wohltuende Beruhigung eingekehrt, obwohl die Gelahr einer Beschlagnahme der Vorräte bei längerer Dauer des Krieges nicht beseitigt scheint. Frankreich hat nach Nachrichten einen bestimmten Prozentsat: der 1016er inländischen und algerischen Ernte zu Heereszwecken be⸗ schlagnahmt. Der rege Einkauf in den südwestdeutschen Wein⸗ baugebieten erstreckt sich gleichermaßen auf den 1916er wie den 1915er, welch letzterer allerdings in den Produzentenkellern stark vergrifien ist. Die Entwicklung des 1916ers geht gut vor sich; er hat bereits ein gut Teil der etwa vorhandenen überschũssigen Säure abgestoßen. Zu einer Zuckerung konnte es bislang man⸗ gels Verausgabung des Weißweinzuckers auch noch nicht kom⸗ men, Aerweil er zum großen Teil Auslandszucker— wohl serbi⸗ scher— ist, einen Aufschlag von 65 M. pro dz eriährt. Warum der Bundesrat bis heute noch nicht die zeitliche Zuckerungsgrenze bis 1. März oder noch weiter in das Jahr 1917 hinein verlängert hat, obwohl nunmehr mit der Zucherung bis nach dem ersten Ab- stich gewartet werden muß, der nicht vor Ende dieses Jahres frühestens vorgenommen werden kann, läßt sich schlechterdings nicht versteben. Zu einer Erweiterung der vieliach benötigten räumlichen Zuckerungsgrenze, die sogar der alle deutschen Wein⸗ baugebiete umfassende, ausschließlich die Interessen der Pflanzer vertretende„Deutsche Weinbauverein“ unlängst als dauerude ge- Setzliche Abänderung vorgeschlagen hat, dürfte mit Rücksicht auf den Zuckermangel zweifelhaft sein. Im allgemeinen stellten sich bei jüngsten Abschlüssen in den in Betracht kommenden Gebieten die Weinpreise wie folgt: In der Rheinpfalz erzielten 1915er Weißweine am oberen Gebirge 2000—2400., 1916er Weißgewächse 1600—1850 M. und Rotweine 1800—2000., alles pro 1000 Liter; an der Mittelhardt 1015er Weiſweine 3500—3000., 1916er Weißgewächse 1951 bis 3000., am unteren Gebirge 1915er Weißweine 2200—3600 und 1916er Weißgewächse 1900—2500 M. In Baden sind, wie allerorts, die Preise seit der Lese in die Höhe gegangen. Für Weißweine 191er Hertecunft wurden pro 100 Liter am Bodensee 120—150., im Breisgau 130—180., in der Markgräflergegend 135—175., am Kaiserstuhl 130—160 Mark und an der Ortenau und in der Bühlergegend 130—180 M. bezahlt. Im Els aß, wo schon viele Keller vom Neuen vollständig entblößt sind, wurden im unteren Teile 1916er Weißweine zu 68—80., Rotweine und Rieslingssachen zu 85.—100 M. und im cberen Teile gewöbaliche 1916er zu 75—85 M. sowie Edelweine zu 90—130 M. die 50 Liter gehandelt. In Rheinhessen, wo die 115er fast vergrifien sind, be⸗ rogen sich die Hauptumsätze auf 1016er, die für Weißweine 1000—2700 M. und für Rotgewüchse 2800—.2500 M. pro Stüchc— 1200 Liter— erbrachten. Rerliner Prodnktenmarkt. Berlin, 19. Dez. Frühmarkt. m Warenhandel er⸗ mittelte Preise.) Die Preise sind unverändert. Berlin, 10. Dez.(Getreidemarkt oline Notiz.) Obwohl die gegenwürtige frostige Witterung für den Transport der Rüben zu manchen Besorgnissen Anlaß gibt, so suchen die Kändler doch zu kaufen, um die Verbraucher, die insbesondere Pierdemöhren und Runkelrüben dringend begehren, einigermaßen betriedigen zu können. Heu bleibt knapp, Industriehaſer noch reich- lich angeboten, doch gehen die Käufer für diesen Artikel nicht aus der Reserve heraus. Am Saatenmartt herrscht Nachſrage ſür Seradella, doch sind die Forderungen zu hoch. Rewyorker Warenmarkt. NEWVORK, 18. dezember. Saumwolle 18. 46. 16. Welzen hardd 16. 186. Zuf. Atl. Hat. 11000 pr Okt...17.75 17.77/ WI. K. 2 neue 167.— 168.— im innern. 190501 pr bez.. 1731/ 1777/u0. 1 Kothern Exp. n. Engl. 20000 11 Te(Sav.. 53.— 656.—](Ouluth) 250 191.— Exp..f. bi rpVoSc 56.— 55.1eBest.8 abi. 52.50 52.50 NVork ioke 18.— 18.39% Schmalz WSt 18.92½ 16.95/Mals 100ũ0—»n nom. nom. pr lan. 17.76 17.55/ Taig speziai 12.— 12.—[Hehispr. pr Febr. 17.80 16.76/ Zuck. 86 Tet. 514.—5 610WiE oi.(neuj 780-760 750-770 pr Mär: 1603/ 18.19 1o“o 9/.% Kleesam l44 18.25 16.25 pr Apeli 10.100 18.25affoe der 82.% g0. la 1775 17775 Ir Ral.1521 16.7/ KR Jen.15.54ſElektr. Kupf. pr Juni.. 18.25 16441 fr. 7 Baez.5/.7fBohinn. 4242 42. 40 pr Juli.. 16.25 18.860 Hai.89.50 Petroieum ROrleanskkæ 18.—16.— Juſi.77 8911cred,Salano.] 275.— 275.— ) erstes Quartal 36.½(35.), zweites Guartal 32¼½-84(321½-34) Calcagoer Warenmarlt. CH0A00, 19. dezemder. 46. 16. 16. 16. 1, 16 Weizen Dez. 153.¼ 151.½ Schmal. Speck 132-13 18¼1390 pr Mai.. 164./ 162./ pr. Jan..16.— 16.—Sohweine Rale der.: S Sikorü Be.. 23.80 28.00 leichte 960 965 pr Hal 93.½ 91./ yr Jan 28.50 26.65 Sohwer.95.95 Hafer Ddez. 49.% 49. flppen Sohweine- Sohmalz. pr. Ian.. 13.72 13.70Zuf. I. West. 191 000 75000 Pr. Dez.. 16.50 16.50J pr. Hai.. 14,7 1407Ufv. Ciloag. J 69 600 18 000 Londoner Meiallmarkt London, 18. dezember Kupfer: Kacsa 143.— 3 KHonate 187.—, Elektretio per Kasse 162 157, per 2 Honate—.— Sest-Selektet 9. Kasse 173/9, her 3 Henate —.— Zian per Kasea 188.—. per 3 Honate. 174.¾ Slei leko per Kassa 90.½ per 3 Menate—.— Tink: per Kasss 55.—, Spezlal 22.— Ueerscelsche Schifts-Telegramme. Helland-Amerika-Lisie Rotterdam. Newyork, 17. Dez. Der Dampier Noordam, der am 29. November von Rotterdam abfuhr, ist am 17. Dezember nach- mittags hier angehommen. Mitgeteilt dürch die Generalagentur Gundlach& Bärenklau Nachf., Mannheim. Telefon No. 7215. — 8 ARP gcheftunſt besteb ketaldrohfHlampe Rleichhalliges lager in allen gungbaren ſypen. füp kngros- u. Detaiverkaußf SROWNBOVERIa CIE.r Abt. Autallationen vormStotacie lex-bmbN. 0,8/9 ſeleſon 662,90.2032 Hauptniederiage de- amps, 9N. eeesseseeeeseeeeeeess Soοοοο²Dοοοοαα²riheet 9088 Dresdner Filiale MANNHEIM P 2, 12, Nanken. Bank Akhenkapftal und Reserven Ma“ 261000000 Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten. 9128 Merren-, Damen-, Mädchen⸗, Knaben⸗ u. Kinder-Schuhe (Partiewaren) in ſämtl. Größen u. Qualitäten ſoeben leingetroffen. Im Preiſe u. Qualität unübertroffen. An- u. Verkaufstelie 2 m Pgkscker, Fassler, E 2, 1l. 0⁴⁰ Tockindralt Mazerle Büro- Einr lchtüugen Mannheim, M 2,9 4 Feruspr. 180, 3 639 nahtios und geschweisst Leopold Weii Mannheim-Industriehaien 6. Seite. Waunheimer Heneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte N„richten.(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. Dezember 1916· Mathilde Fandreys neue Ehe. Roman von Kurt Moreck. (Nachdruck verboten.) 9(Fortſetzung.) Mathilde ſchüttelte den Lopf.„Nein,“ ſagte ſie,„aber du haſt es mir noch nicht bewieſen.“ Lächelnd meinte er:„Ich ſpare mit me nen Vorzũ den. Uebrigens liegt dein Fall ſo klar, daß du dich darum nicht zu ſorgen brauchſt.“ Sie ſah ihn groß an.„Wer ſagt, daß ich mich darum ſorge. Ich habe nur verſchiedentlich darüber nachdenken müſſen— weil ich mich manchmal ſo unrulig fü'lle.“ „Auch das ſollteſt du rermeiden, Mathilde. Begnüge dich doch mit der Tatſache, daß Norbert dir zur rechten Zeit in ſei⸗ nem Leben die Rolle gab, die er für dich geeignet fand. Ein wenig ſpäter wäre vielleicht zu ſpät geweſen.“ Sie lauſchte auf.„Was willſt du damit ſagen?“ Mit er⸗ hobener Büſte ſaß ſie ſchlank und elaſtiſch ihm gegenüber. Er zerteilte den Rauch vor ſeinen Au ꝛen mit einer leichten Handbewegung und erklärte rutig:„Daß du als Schauſpiele⸗ rin aufgehört haben würdeſt, als Frau in Betracht zu kommen. Eine Künſtlerin, die tagtäglich eine andere Maske tragen, die Abend um Abend Körper, Stimme und Gefühl eine anderen Rollengeſtalt leihen muß, büßt doch ſchließ ich die Mö lichkeit, ſelbſt zu empfinden, ein. Alles an ihr wird unechl und ſie lann weder hingebend lieben, noch rückhaltla⸗ haſſe:“ Mathilde blickte auf den ſchmalen Goldreif an ihrer Rech⸗ ten, die weiß und fein auf der Lehne lag. „Iſt es nicht unheimlich, zu wiſſen,“ ſaste ſie,„daß man etwas ſo Fremdes, Unberechenbares im Blute hat? Wenn etwas ſo Unkontrollierbares plößlich ausbräche und man zu Dingen verführt würde, vor denen die Verantwortung Halt macht.. Das wäre ſchrecklich!“ Chriſtoph machte eine abwehrende Bewegung.„Für Frauen wie du, Mathilde, iſt das ohne Geſahr. Euch hat die Erziezung ſo verſchandelt, daß ihr gar nicht mehr ſo impulſiv zu ſein vermögt. Eigentlich ſchade... Ich für mein Teil liebe die Menſchen, die noch verantwortungslos ſein können— Aber du biſt ja verheiratet.“ E Amiliche Zekanntmachungen Höchſtpreiſe für Salatzubereitungsmittel betr. Dem Antrag der Preisprüfungsſtelle Mannheim entſprechend wird aufgrund des§ 1 des Geſetzes betr. Höchſtgreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 in Verbindung mit§1 der Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 6. Januar 1915 —2—* Amtsbezirk Mannßeim hiermit ange⸗ ordnet. Beim Verlauf von Salattunke und Salatwürze, Salatbeiguß und anderen Mitteln, welche als Erſatz für Salatöl gelten ſollen, dürfen nach⸗ ſtehende Preiſe nicht überſchritten werden. 1. Beim Verkauf durch den Erzeuger für ere Liter ab Fabrik 28 Pfg., 2. beim Verkauf im Großhandel für ein Liter „Elaubſt du, daß das eine Sicherl eit iſt Better?“ meinte ſie, und ihre ſchmalgezogenen Buauen vibrie tea in einer eigen⸗ tümlichen Spannung. 553 Er rerzog den Mund zu einem Lachen.„Ich zweifle nicht, antwortete er. An ihm vorbei—+ ſie in den Park und blieb einen Augenblick ſtumm. Dann wandte ſie langſam den Kopf und ſagte, faſt hoffnungslos klang es:„Ich finde darin keine lei Garantie.“ Aufmerkſam, als habe der Ton ihrer Stimme ihn betrof⸗ ſen, betrachtete er ihr Geſicht. Ein klagender Zug umkl mi⸗ merte ihren Mund.„Haſt du denn ſchon darüber na„gedacht?“ fragte er neugierig. 8 Sie verwirrte ein wenig unter ſeinem Blick, der von prü⸗ fender Schärfe war, und wehrte dann ab:„Ach nein Noch nicht. Wie ſollte ich denn auch? Wic ſind doch glücklichh Es entging ihm nicht, daß ſie heftig atmete. Sie mußte wohl fühlen, daß ſich in ihren Wo ten etwas verraten hatte, was noch unbewußt in ihr ſchlief und doch einem Bewußt⸗ werden nahe war. „Ja,“ ſagte Chriſtoph mit Betonung,„ihr ſcheint glücklich,“ und er gewahrte, daß ſie unter ſelner Bemerkung unbewußt zuſammenzuckte. n Dann zünedete er ſich ſchweigend eine friſche Zigarette an. Mit zurückgelegtem Kopf blinzelte Mathilde in das blau⸗ lichte Geflimmer der Luft, wäbrend ſie Cͤriſtoohs unver⸗ wartdten Blick auf ſich ruhen fühlte. Sie lächelte leiſe und ver⸗ ſuchte, ganz ruhig zu atmen. Er konnte ihr Geſicht nicht ſehen, nur den ſtrafſen, feindurch aderten Hals. Leiſe pfiff er eine Melodie vor ſih hin und erhob ſich Plötzlich, um die Terraſſe entlang auf und ab zu gehen. Als mit einem Ruck die Tür geöffnet wurde, fuhr Ma⸗ thilde zuſammen und richtete ſich in ihrem Seſſel unwillig auf. „Ach, da biſt du,“ rief die junze Dame, während ſie, Chri⸗ ſtoph flüchtig zunickend, aus dem Hauſe trat. „Aber, liebe Maren,“ ſagte Mithilde gereizt,„wie kannſt du mich ſo erſchrecken!“ Maren Oſtenrieth, eine Verwandte Mathildens, war ein⸗ hübſche, zwanzigziährige Erſcheinung, geſchmeidig und mit ſchmalen Hüſten. Sie kam, das raſſige Kinn auf die Bruſt ge⸗ neigt, näher, während das Licht ſchimmernd auf ihrem rollen Weihnachts 8 ſbaan.-Arrkenuien,-Afuire Bestecke in jeder Zusammenstellung. Sabrauchs- und Geschenkartikel. Beinrich Braun PZ, 1SGitshegai) — Beaugs-Scheine blonden Haar ſpielte, und legte Mathilde von hinten die Arme llte ls.„Verzeih, Liebe,“ ſagte ſie weich,„ich wo bic——+ eiſchrecken.“ Und indem ſie den ſchlanken cken Haar aus der Stirn ſchob, ſeufzte ſie:„Gott, iſt das ſchwü Rauchend lehnte Chriſtoph abſeits an der Balalrrag blickte zu den beiden hellen Frauengeſtalten hinüber. ſtand faſt gereckt in ihrem weißen Kleide, und ihr— fes hafter Körper hatte etwas ſportmäßig Geſpanntes, 9 Ein entzückendes Gegenſtück zu ihr war Mathilde. üc9 löſten ſchlaffen Gliedern lag ſie weich in den Seſſel Sur Jre worfen. Ein Lächeln um den Mund, ſah ſie vor ſich kin. 5 Augen glänzten traumdunkel über den puderſanften Wang Als ſie Chriſtophs andauerndem Blick begegnete mcte ihr zu. Eie fühlte, daß er jetzt Maren mit ihr perglichen er ſich mit dieſem ſtummen Ausdruck für ſie entſchieden—9 Aeußerlich gleichgültig ſpielte der Vetter mit ſeinem ſi 5 nen Etui. Seine Pupillen glänzten: denn ſchöne Srmne 0 ten belebend auf ſeine Nerven und jene beiden Kehe wandelnden waren wie Blüte und Frucht. Vei Maren o⸗ ühle der Frühwinde in graufilbernen Frühlin zemorgen, und ſüß ſein und ſie hatte die Erfalrxungsſicherheit aller Und heirateteten Frauen, die Bewußtheit geder Bewegung. 0 Chriſtoph dachte, daß ſein Vetter um dieſe Frau zu benei 100 ſei, wenn er auch ſonſt an deſſen gleichmäßi jer Erſten den draußen auf dem Lande nur vorübergehend Gefallen fu konnte. Zetzt ſtanden die Frauen an der ESater e. und Mathilbe hatte Schulter gelöſt. „Sſt Norbert noch nicht zurückP“ ſragte das blonde Mör, chen, und ihr Blick huſchie zu einem der Fenſter über der Le raſſe hinauf. Ehe Mathilde antworten konnte, ſagte Chriſtoph, inde er näher kam:„Mein Vetter hölt ſich in biefer Sommerh bewundernswert unempfindlich. Er leidet wenigſtens wenige barunter als wir.“ —9 Treppe, die zum den Arm von Maren Maren. (Fortſetzung kokgt.) 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Wer dieſe Preiſe überſchreitet, oder zum Ab⸗ ſchluß einies Vertrags ſich erbietet, dürch den Höchſtpreiſe überſchritten werden, wird nach§ 6 des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 mit Gefängnis kis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark beſtraft. pezwecken Einschränkung im Textilwaren⸗Konsum, deshalb ist der Kauf von Qualitãtsware in erhõhtem Maße erforderlich. von Flügels, Pianos und Harmonlums an. 5466 V. Schilz, Sg. Rötter⸗ ſtraße 50 part. les. varaturen, ſow. Etimmen i Solche linden Sie bei 9158 Dir ſuchen zum ſoſortigen Eintritt einen 8 ung. Mann Er1 Kriegsinvalide) aus der elektro⸗techn. Branche. Dx. H. Haas sche Buchdruckerel 6. M. b. M. — 1 8 ran utz u. Weiß⸗ 5 —.— Theten, 1 Kaſſen⸗ Eine Rolle zirta 50 Str. Tragkre, 33 kaufen geſucht. An U. 63167 a. d. Geſchſt. d. —————— adenkaſſe zu verk. ohn, 812 19. 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