Berantwortlich für den allgemetnen Ceil: Chefredakteur Dr. Pritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtbez für den Anzeigenteil: Fritz J0os. Druck u. Deriag der Dr. H. Saas ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., alle in Mann⸗ eim. t⸗HKör.: 8 Mannheim. Feruſpr.: aktion 377, 1449— Geſchäftsſtelle 213, 7569 Buchdruck⸗ Abteilung 241. Poſtſcheck⸗ 2917 Ludwigshafen a. Rh. Wilſon ſondiert. In dem größten Teil der heutigen Mittagsausgabe haben wir bereits die Meldungen des Reuterbüros und der„Aſſo⸗ ciated Preß“ über eine Friedensaktion Wilſons wiedergegeben. Die erſten Meldungen kamen in rerkürzter Form. Sie lie zen —9 in den folgenden Telegrammen in ausführlicherer Faſſung Berlin, 22. Dez.(WTB. Richtamtl.) Die hieſige ver⸗ kretung der„Aſſociated Preß“ erhielt heute früh das folgende, über Haag weitergekabelte Telegramm des Condoner Ver⸗ treiers ihrer Agentur: Die ⸗Aſſociated Preßz“ kabelt aus New⸗ Vork: Der Präſident kabelte allen kriegführenden Mächten, er halte es für gerechtfertigt einen Bergleich der Anſich⸗ leu über die Bedingungen des Friedens an⸗ zuregen, die den endgültigen Friedensabmachungen voraus⸗ gehen müſſen, bei der die Neutralen ebenſo wie die Krieg⸗ führenden vollen und verantwortlichen Anteil zu nehmen be⸗ reit ſeien. Der Friede möge näher ſein, wie man glaube. Die Bedingungen, auf die die Kriegsführenden ſich notwendiger⸗ weiſe beziehen zu müſſen glauben, ſeien nicht ſo unvereinbar, als befürchtet wurde. Der Austauſch der Anſichten würde min · deſtens den Weg für die Konferenz freimachen und die Hoffnung auf eine dauernde Einigkeit der Ratio⸗ neu in die nächſte Iukunft rücken. Der Präſident ſchlage keinen Frieden vor, er biete nicht einmal eine Vermilklung an, ſondern er ſchlage lediglich vor, daß ſondiert werde, damit die Neutralen und die Kriegführenden erfahren werden, wie bald der Friede erwartbar ſei. Er hoſſe, daß die Antwort neues Licht in die Weltangelegenheit bringe. der Wortlaul der Note erſchien am Donnersiag Morgen in den amerikaniſchen Blättern. Amſterdam, 22. Dez.(WTB. Nichtamtl.) 3 Uhr 57 Minuten morgens. Das amerikaniſche Preſſebüro veröffent⸗ licht die an alle kriegführenden Länder gerichtete Note des Präſidenten Wilſon, in der angeregt wird, die Anſichten über die Friedensbedingungen zu vergleichen, was den endgültigen Abmachungen für den Frieden der Welt voraus ſehen müſſe, und über die Vor⸗ kehrungen, die gegen ein Wiederausbrechen eines ähnlichen Konflittes Bürgſchaft geben ſollen. Der Präſident ſagte, er ſei etwas in Verlegenheit, im gegenwärtigen Augenblick An⸗ regungen zu 8 weil es ſo ſcheinen könne, als ob ſie duch das kihezüche nerbieten der Mittelmächte hervorgeufen ſeien. Ke ſtehe ſeine Anregung jedoch in keiner Weiſe damit in Verbindung. Präſident Wilſon lenkte die Aufmerkſamkeit darauf, daß die Ziele, welche die Kriegführenden auf beiden Seiten im Sinne haben, im Grunde genommen dieſelben ſeien, nämlich das Rocht und die Privilegien ſchwa⸗ er Völker und der kleinen Stagten gegen ebergriffe zu ſichern. Jeder—+ für die Ka eine Sicherheit gegen eine Wiederholung eines ſolchen Krieges, jeder würde— 2 ſein,gegen die Bildunggeg⸗ neriſcher die ein unſicheres Ma chtgleichgewicht darſtellen würden, aber jeder ſei auch bereit, die Bildung einer Liga der Nationen zu er⸗ wägen, die den Frieben ſichern würde. Die Vereinigten Staateft ſeien auf das tiefſte an den Maßregeln intereſſtert, welche den künftigen Frieden der Welt ſichern würden. Wilſon regt an, die Anſichten über die Bedin⸗ Jungen zu vergleichen, welche den Abmachungen für en Weltfrieden vorangehen müſſen. Keiner von beiden Seiten habe bisher genaue Ziele angegeben, welche ſie felbſt und ihre Völker befriedigen würden. Der Präſident ſchlug keinen* vor, ſondern ſondierte, ledilich damit die elt erfahre, mie nahe der Friede ſein möge. Der—94— Wird ſich glücklich ſchätzen, dabei zu dienen oder ogar die nitiative zu ergreiſen. Lon don, 21. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Das Reuterſche Büro meldet aus Waſhington: Der Staatsſekretär Lanſing ab eine Erklörung ab, in der er mitteilte, die Note des Präſi⸗ enten ſei nicht auf Grund materieller Intereſſen Amerikas ab⸗ geiandt worden, ſondern weil die eigenen Rechte Ame⸗ rikas durch die Kriegführenden auf beiden Seiten mehr und Cebr in Mitleidenſchaft gezogen würden, ſodaß die age immer kritiſcher werde. Wir treiben ſelbſt er an den Rand des Krieges, ſatte der Staats⸗ kretär, deshalb haben wir ein Recht, zu erfahren, was die egführenden wollen, damit wir unſere Zukunft gleich be⸗ mmen können. Weder das deutſche Anerbieten, noch die ede Lloyd Georges ſind dabei in Rückſicht gezogen wo⸗den. 8 Später gab Lanſing nach einer Beſprechung mit Wilſon ie weitere Erkläxung ab, mit der er, wie er ſagte, über jeden Seſſel Ktarſtellen wolle, daß in der Reutralitätspoli⸗ 05 der Vereinigten Staaten keine Aenderung einge⸗ eten iſt. 8 Als Wilſon wieder gewählt war, hat man ſogleich geſagt, W ehrgeizige Mann werde nunmehr 2 in er Geſchchte der Vermittler und der Schließer des Weltkrieges zu glän⸗ un. Man hat auch hie und da Anſätze zu ſolchem Bemühen zu können geglaubt, ohne daß eine amerikaniſche Badiſche Ne Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirle Mannheim.— ueſte Nachrichten „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1916.— Ar. 601. 4 ngelgenpreis: Die iſpalt, Kolonelzelle 40 pfg, Reklame⸗ —— 63 5 20 Knnahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, bendblatt nachm. r. Für Anzeigen an deſtimmten NTagen, Stellen u Auszabe wird keine Perantwortung übernenmer Sehuge Bringe rih n Mannheim u Umg monatl. M..40 0 Durch die Poſt bezogen viertelj M. 4 62 einſchl Poſt⸗ zuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh. R..90. Einzel⸗Nrð Pig. Vermittlung greifbare Geſtalt gewann. In Deutſchland hat man ſich wohl durchgängig zu dem Gedanken einer amerikani⸗ chen Vermittlung ablehnend oder doch ſehr mißtrauiſch ver⸗ alten. Begreiflich Kengg, Wilſon und die Amerikaner haben während des ganzen Krieges eine Neutralität geübt, die der Entente ganz außerordentlich wohl bekommen iſt. Man hatte in Deutſchland alle Urſache, anzunehmen, daß Wilſon als Friedensvermittler das ſtarke Gewicht der Vereinigten Staa⸗ ten ſehr einſeitig zugunſten Englands in die Wagſchale fallen laſſen könne. Heute erfahren wir nun, daß Wilſons Ehrgeiz zunächſt gar nicht ſo hoch greift. Nicht als Vermittler,—— dern als Anreger und Förderer des Weltfriedens will er er⸗ ſcheinen. Er unterbreitet den kriegführenden Parteien einen ce der ſich vielleicht mit dem deutſchen be⸗ gegnet. Wir haben uns an die Gegenpartei mit der Einladung zu einer Beſprechung gewandt, auf der wir unſere Friedens⸗ bedingungen in vertraulicher Weiſe bekannt geben wollen. Wilſon 3 einen Vergleich der Anſichten der Kriegführenden über die Bedingungen des Friedens an. Wir ſehen aller⸗ dings nicht, auf welchem Wege er dieſen Austauſch der Frie⸗ densanſichten herbeigeführt wiſſen möchte. Sollte Wilſon im Gegenſatz zu der von Deutſchland angeregten vertraulichen Ausſprache eine öffentlicheß Bekanntgabe der Friedens⸗Be⸗ dingungen herbeiführen wollen, ſo würde das uns—— kaum weiter führen. Eine große Preßfehde würde ſich entſpinnen, in der die Brunnenvergifter mehr als eine Gelegenheit finden würden, dem keimenden Frieden Schaden zuzufügen. Wir würden wahrſcheinlich eine Aufforderung zu öffentlicher Be⸗ kanntgabe unſerer Friedensbedingungen von amerikaniſcher Seite genau ſo ablehnen wie das— Erſuchen von ſeiten der Entente. Steuert Wilſon aber dem gleichen Ziele zu wie der deutſche Vorſchlag, ſo würde ſeine Anregung materiell 10 nicht weiter führen, aber immerhin eine moraliſche nterſtützung der Aktion der Mittelmächte darſtellen. Es ſcheint faſt, daß die Times etwas derartiges wittert und darum ſo unfreundliche Töne gegen Wilſon anſchlägt. In Deutſchland wird man ſo lange Zurückhaltung üben, bis man klarer über das eigentliche Weſen des Wilſonſchen Vorſchlages 2 Vielleicht ihm vor, daß Waſhington eine Art ustauſch⸗ und Vergleichsſtelle der Friedens⸗ anſichten werden ſoll und auf Grund dieſer Vergleiche eine Prüfungsſtelle für die Wahrſcheinlichkeit baldigen Friedens. Aber dieſe Prüfungsſtelle würde dann ſehr bald den Ehrgeiz entwickeln, die ie e der divergierenden Anſichten der kriegführenden Mächte zu werden. Wir ſagten — wie wenig Zutrauen man in Deutſchland zu amerikani⸗ em Mittleramt bisher haben könne. Wir wiſſen auch nicht, ob wir vertrauensſelig E Friedens⸗Bedingungen in die Hände des Kabinetts Waſhington legen können. Daß im übrigen die Note Wilſons die Sache des Friedens an ſich einen Schritt weiter bringt, iſt ſelbſtverſtändlich; ſie wird auf die kleinen Neutralen unzweifelhaft ſtarken Eindruck machen, Berſuch auf die Engländer, ſofern dieſe f0 nicht als den Verſuch eines guten Freundes interpretieren ſollten, uns zur Preisgabe unſerer Friedensbedingungen zu verlocken; bei der etwas labilen Neutralitätpolitik Amerikas könnte ſolche Aus⸗ legung ja nicht unmöglich ſein. Das deutſche Volk wird von ſeinen Diplomaten in dem üiſte Walhſen Spiel gegenüber England wie Amerika geſchärfte Wachſamkeit erwarten und erwarten, daß ſie in der Unterhaltung mit Lloyd Eeorge und Wilſon als ſelbſtverſtändliche und notwendige Frucht unſeres Sieges den ſtarken deutſchen Frieden betonen, den der Reichskanzler in ſeinem bekannten Telegramm an Hindenburg gefordert hat, und ohne deſſen Einräumung alles Sondieren Epiſode im Weiterlauf des Krieges ſein muß. die„Times“ ſchilt Wilſon. m. Köln, 22. Dez. Ke Laut der„Kölniſchen Zeitung“ kommt die Frie ensnote Wilſons der engliſchen Kriegspartei ungelegen, wie man aus einem der „Times“ urteilen kann, die Folgendes eusführt: Wir hegen nicht den geringſten Zweifel über die Auſnahme, die dieſes Schriftſtück bei den verbündeten Völkern und Regierungen ſin⸗ den wird, Sie werden ſie zweifellos ſo behandeln, wie ſeiner⸗ zeit Präſident Lincoln und Staatsſekretär Steward, die auf das Urteil und die Empfindungen der amerikaniſchen Demo⸗ kratie geſtützt, alle Vorſchläge aus Europa zur Vermittlung im Bürgerkrieg abwieſen. Die Mittelmächte, die Bulgaren und die Türken werden wohl Wilſons Note freudig begrüßen, weil ihnen gerade die Handlungsweiſe empfohlen wird, die ſie an ⸗ maßen Pi. waren, den Verbandsmächten aufzwingen zu ollen. Die erſten Miniſter der verbündeten Länder haben mit Zuſtimmung der großen Mehrheit der geſetzgebenden Kör⸗ perſchaften in ben deutlichſten und klarſten Aus⸗ drücken ihre eigenen Forderungen dargelegt. Dieſe Haltung können wir unmöglich ündern. Es braucht kaum geſagt zu werden, daß ſede Abweichung von dieſer Haltung nur aus Achtung vor Wilſon durchaus undenkbar iſt. Die Empfindung, die Wilſons unerwarteter Schritt hervorgerufen hat, iſt zu⸗ nächſt W die noch verſtärkt wird durch den Gegen⸗ ſatz zu dem Geiſt, der ſich in ſeiner Note widerſpiegelt, und zu der einhelligen Zuſtimmung mit der die leitenden Or⸗ gane der öffentlichen Meinung in Amerika geſtern Lloyd Georges Ablehnung des deutſchen Vorſchlages zujauchzien. Der auffallende Widerſpruch, der ſich hier zeigt, kann nur die Vermutung hervorrufen, daß Wilſon auf dieſe Weiſe die A b⸗ ſichten Deutſchlands fördert und nicht ver⸗ mocht hat, die beſten Teileſeines Voltesrichtig einzuſchätzen. 4 das Friedensangebot umzuwandeln, das der Vierverhand macht Die Friedensaktion Amerikas. ee Die Aufnahme in der deutſchen Preſſe. 3 Berlin, 22. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Rote des Präſidenten Wilſon an die kriegführenden Mächte iſt, wie die B. Z. hört, geſtern ſpät abends von dem Geſchäftsträger der amerikaniſchen Botſchaft, Grew, dem Auswärtigen Amt übergeben worden. Das Schriſtſtück dürfte heute, ſpäteſtens morgen der Oeffentlichkeit im Wortlaut übergeben werden. Schon der von der Aſſociated Preß mitgeteilte Auszug aus dem Text der Note läßt erkennen, daß es ſich nur um die An⸗ regung, ob eine Sondierung wegen der Friedensbedingungen bei den kriegführenden Mächten zurzeit angängig wäre han⸗ delt. Jendenfalls iſt die von Wilſon unternommene Aktion ein ſehr vorſichtiger Schritt. m. Köln, 22. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zur Friedensnote Wilſons: So überraſchend dieſer Schritt des Präſidenten Wilſon kommt, ſo nötig wird es ſein, in ſeiner Beurteilung ſich Zurückhaltung aufzuerlegen. Weder aus der Faſſung, in der das Reuterbüro die Nachricht ver⸗ breitet, noch aus der Meldung der„Aſſociadet Preß“ geht deut⸗ lich hervor, welcher Art der Vorſchlag iſt, den Wilſon den Kriegführenden unterbreitet. Man weiß nicht, ob er die Ver⸗ öffentlichung von Bedingungen herbeiführen, oder aber einen vertraulichen Meinungsaustauſch zwiſchen den Kriegführenden anhahnen will. Den letzteren Vorſchlag macht die Note des Vierbundes, und ſie weiſt damit nach unſerer Ueberzeugung den einzigen Weg, der wirklich zum Frieden führen kann. Würde Wilſon aber eine allgemeine Bekanntgabe der Bedin⸗ gungen herbeiführen wollen, unter denen die beiden Gruppen jetzt geneigt ſind, Frieden zu ſchließen, ſo würde er die Gegen⸗ ſätze ſchärfen ſtatt mildern und den Frieden nur weiter fern rücken. Er würde dann dasſelbe wollen, was Lloyd George in ſeiner Rede verlangt hat. Deutſchland hat verſichert, daß ſeine Rechte und Anſprüche in keinem Widerſpruch zu den Rechten der anderen Nationen ſtehen, und daß ſeine Vorſchläge nach ſeiner Ueberzeugung eine geeignete Grundlage für die Her⸗ ſtellung eines dauernden Friedens geben würden. Weiter kann und wird er Vierbund nicht gehen. S Dee Nole des Vierverbaudes. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Dez. (Priv.⸗Tel. z..)„Nach Schweizer Blättermeldungen berichtet der„Matin“, daß die Note des Vierverbands auf das feind⸗ liche Friedensangebot unmittelbar vor der Fertigſtellung ſtehe. Mit ihrer Ueberreichung an die neutralen Vermittlungsmächte ſei erſt für die erſten Lage nach Weihnachten zu rechnen. ◻Berlin, 22. Dez. Die„B..“ berichtet: Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet aus dem Haag: Obwohl der Inhalt der Ententenote geheim gehalten wird, ſickert durch, daß der Wortlaut nicht glatt abweiſend ſei, ſondern die Bekanntgabe der deut⸗ ſchen Bedingungen nahelegen würde. Die Autwort auf das Friedensangebot. In der parteiamtlichen Nationalliberalen Correſ 5 ondenz Se es in einem ausführlichen Leitauf⸗ ſatz, der ſich mit der Rede Lloyd Georges befaßt u..: „Die förmliche Antwortnote des Vierverbandes wird Geiſt von dem Geiſte ſein, in dem die Wortführer in London, Paxis, Rom und Petersburg geſprochen haben. zann ſie uns nicht mehr bringen. Es wird trotzdem geboten ſein, ſte als diplomatiſche Urkunde mit größter Vorſicht zu behandlen. Denn es iſt öweifellos, daß die Diplomatie des Vierverbandes uf die Antwort alle Kunſtfertigbeit verwenden wird, deren ſie fühig ſt. Ihre Hauptſorge wird es ſein, die Rollen zuvertauſchen, Friedensangebot, das Deutſchland machte, in ein — ſobald ſeine Bedingungen angenommen werden. Vermutlich wird man zu dieſem Zweck verſuchen, den Vierbund auf genauere Friedensbedingungen feſtzulegen, um dann die eigenen Völker und 955—9 unter Verdächtigung Deutſchlands vom Frieden uſchrecken. Schon hat der ehemalige amerikaniſche Präſident Taft erklärt, die größte auf dem Weg zum Frieden liege in den Forderungen Deutſchlands. Das ſieht aus wie ein Spiel mit ver⸗ teilten Rollen. Vielleicht beginnt damit mitten im Kriege ein diplo⸗ matiſches Spiel, in dem die Diplomatie des Pierberbondes hoffent⸗ lich auf unſerer Seite ihren Meiſter findet. Auch für den Reichstag wird die Stunde des Handelns dringend geſchlagen haben. Denn wenn das deuiſche Friedensangebot, das gunächſt 1 nung von Friedensbedingungen zu unverbindlichen Verhandlungen eintud, zu einem Ausſpielen der gegenſeitigen Friedensbedingungen führen ſollte, ſo könnte die Rolle des Reichstags nicht mehr und nicht wieder im ſtummen Zuſchguen beſtehen. Der Brief, den die nationallibe⸗ rale Reichstagsfraktion an den gerichtet hat, würde gerade in dieſer Lage neue und aktuelle Bebeutung gewinnen. Wenn alſo auch die erſie abgeſchloſſene Wirtung ſich ſchon zeigt, ſo iſt damit das Zwiſchenſpiel ſelbſt doch noch nicht abgeſchloſſen. Nicht nur unſer Heer an der Front, auch unſere Staatsmänner daheim und die Parlamente müſſen nun erſt recht auf der Hut ſein.“ Friedensverſammlungen in Eugland. e. Von der ſchweiz. Grenze, 22. Dez,(Priv.⸗Tel, 3..) Wie dem„Basler Anzeiger“ aus London gemeldet wird, haben für die Weihnachtsſeiertage die Lon⸗ doner Friedensfreunde drei Verſammlungen einberufen, in denen über das Friedensangebot ge⸗ ſprochen werden ſoll. Auch in Glasgow und in Mancheſter ſeien gleiche Verſammlungen für Weihnachten ankeraumt. (Von unſerem Berliner Büro.) Irgendwelche Ueberraſchung gamen erh. bendtiſch p. I. 2467 E b 5 Zim.⸗ Heg. 2. St. rennt ſof. h. Haus⸗ 35 mit Zen⸗ Um. Nähy. 112, Te⸗ 2431 ſiche e Biua, •8 3 mieten Ungebote an die lerbet Zimmer uſe von gen mit Kir ſofort enützung mhof- be⸗ uent. Nr. Fäftsſt. ezimmer tatt mit cht. 2853 Un Mannheimer Geueral⸗Auzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Fortſchritte der Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptauartier, 22. Dezember.(WB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nahe der Küſte, im Sommegebiet und auf dem öſtlichen Ufer der Maas war die Arkillerie-Tätigkeit in den Nachmit⸗ kagsſiunden geſieigert. An der Pfer wurde ein ſeindlicher Poſten ausgehoben. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Seneralfeldmarſchalls Prinz Leopolò von Bayern. Längs der Düna und am Stochod hielt das ruſ⸗ ſiſche Artillerieſener längere Jeit an. Der Vorſtoßz von zwei feindlichen Kompagnien füdlich von Riga wurde ab⸗ gewieſen. Nordweſtlich von ZJalosce draugen deulſche Trupps in die beiden vorderen Stellungen der Ruſſen und in das Dorf Iwyzyn ein und kehrten nach Sprengung von 4 Minenwerfern mit 34 Gefangenen und zwei Maſchinen⸗ gewehren zurück. heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Ein Nachtangriff des Gegners bei Cſuelemer(nörd⸗ lich des Troloſultales) ſcheiterte. Balkankriegsſchauplatz. heeresgeuppe des Generalfeldmarſchall v. Mackenſen In der Großen Walachei hat ſich die Lage nicht geändert. Die Dobrudſchaarmee machte Fort⸗ ſchritte und nahm den Ruſſen 900 Gefangene ab. Mazedoniſche Front. un der Sleuma Patrouillengeplänkel. Der Erſte Generalquartiermeiſter: udend orff. ie Der Wiener Bericht. Wien, 22. Dez.(Wen. Nichtamilich.) Amilich witd verlaulbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Seneralſelomarſchall v. Mackenſen Reine Ereigniſſe von Belang. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Beiderſeuis des Trolustales erfolgloſe feindliche Anker⸗ nehmungen. heeresfront des Generalfelömaeſchalls Prinz Leopold von Bayern. Deulſche Truppen ſtießen durch zwei feindliche Stellun⸗ gen 2 Iwyzyn durch und kehrten mit Beute und Gefangenen zurück. Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegoſchauplatz. Keine weſenklichen Ereigniſſe. Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabs: 3 von Höfer, Feldmarſchallentnank. 55 B——————— Der bulgariſche Bericht. Sofig, 22. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amtlichet Be⸗ richt des Generalſtabs vom 21. Dezember. Mazedoniſche Front. In der Gegend von Bitolia vereinzelies feindliches Artilleriefeuer. Im Cernabogen heftiges Arkilleriefeuer. Ein An⸗ griff des Jeindes auf eine höhe öſtlich des Punktes 1050 wurde durch deutſche Truppen millels Sperrfeuer und Handgranaten zurückgewieſen. beſtlich der Cerna lebhaftes Artilleriefeuer. Iu beiden Seiten des Wardar und an der Belaſica⸗ front vereinzelles Artilleriejeuer des Jeindes. An der Struma Artillerietätigkeit und Patrouillengefechte. Jeind⸗ liche Infauterieabteilungen verſuchten ſich füdlich Serres feſt⸗ zuſeten, wurden aber durch Feuer zerſtreut. Rumäniſche Front. Za der Do brudſcha kam es auf der ganzen Front zu tkundungskämpfen. Za der öſtlichen Walachei nichts Neuesn der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 22. Dez.(WB. Nichlamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 21. Dezember. Tigrisfront. Am 20. Dezember warſen wir durch unſer Jeuer Kavallerie zurück, die verſuchte gegen Kut el Amara vorzurücken. Einer unſerer Flieger zwang ein ſeindliches Jlugzeug in der Nähe ſeiner eigenen Linien zu tlanden. Am Geſiade des Wan⸗Sees warſen wir einen Angriff des Jeindes mit Verluſten für ihn zurück. An den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis. Dux Krlegslu. D Berlin, 22. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) ſtrige Tag hat auf unſeren Fronten in Oſten und Leo une Genekirs Aabi Anesblhin? SSmee N *. * * S 8 U 1 Unsere F, war. Nur die Artillerie hat bei zeitweilig beſſeren Sichtver⸗ hältniſſen eine lebhaftere Tätigkeit entfaltet. Die im Heeres⸗ bericht vom 21. erwähnten Vorſtöße nördlich von Arras ſind von engliſchen Truppen in Stärke von 13 Kompagnien ausgeführt worden. Die Engländer benützten dabei Flam⸗ mengaſe. Die Feuertätigkeit war infolge des klaren Wetters an der Weſtfront an verſchiedenen Stellen heftiger. Am 20. hielt das Artilleriefeuer an der Somme bis nach Mitternacht an, an einzelnen Stellen ſogar bis in die Morgen⸗ ſtunden. Infanterieangriffe erfolgten dagegen nicht. Auch von unſerer Seite war das Artilleriefeuer lebhafter. Wir be⸗ 5 vornehmlich Unterkunftsorte des Feindes, wie Bazen⸗ tin, ſüdweſtlich Bapaume. Beſonders gute Wirkung wurde in Maurepas beobachtet. Der geſtrige Vormittag verlief an der Somme ruhig. Am Nachmittag ſteigerte ſich das Feuer an einzelnen Abſchnitten. Das gleiche Bild in den Argonnen, wo franzöſiſche Patrouillen vergeblich vorſtießen. Im Maasgebiet dagegen erhöhte ſich die Artillerietätigkeit über das normale Maß hinaus. In der Nacht legte der Feind Streufeuer hinter unſere Linien. Dasſelbe Bild ergab ſich geſtern. Dicht an der Schweizer Grenze bei Oberſept lebte das Artilleriefeuer zeit⸗ weilig auf. Auch die Fliegertätigkeit war ſehr rege. Den durch deutſche Landwehr am Stochod erzielten Ge⸗ ländegewinn, über den die Oberſte Heeresleitung am 21. be⸗ richtete, verſuchten die Ruſſen durch Einſatz eines Bataillon⸗ wieder auszugleichen. Der Verſuch mißglückte. Am 21. herrſchte lebhaftes Feuer auf dem Nordteil der Oſtfront. Zwei kleinere Angriffe der Ruſſen bei Dünaburg ſcheiterten. An der iebenbürgiſchen Oſtfront war die Gefechtstätigkeit in⸗ olge Schnee und Regenwetters nur——00— In der Dobrudſcha geht unſer Vormarſch weiter. Auch in der Gegend von Cerna, 10 Kilometer öſtlich der Donau, warfen wir feindliche Kräfte zurück. Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz hat ſich nichts von Belang ereignet. Nur an der Struma kam es zu Patrouillengefechten. An der italieniſchen Front hat die Artillerietätig⸗ keit bei aufklärendem Wetier zugenommen. Uebernahme der tumänlſchen Verpflichlungen durch die 5 Alliierten. c. Von Grenze, 2. Dez. (Priu.⸗Tel. z..) Der„Corriere della Sera“ meldet aus Pe⸗ Die rumäniſche Regierung habe infolge der feind⸗ lichen Beſetzung von zwei Drittel der rumäniſchen Erwerbs⸗ ge W in der Walachel die Alliierten um Uebernaßme don der Hälſte der rumäniſchen finanziellen Staatsnerpflich⸗ tungen für die fernere Dauer des Krieges erſucht. Es ſeien Unterhandlungen der Alliierten über die weitere Entlaſtung des Kriegsbudgets durch Uebernahme der rumäniſchen Ver⸗ pflichtungen eingeleitet. Ein Urteil Joßhres über hindenburg. „ABO“(Madrid) vom 25. 11. berichtet über eine Unter⸗ redung zwiſchen Joffre und einem amerikaniſchen Journaliſten, bei der der franzöſiſche Feldherr 135 folgendermaßen über Hindenburg ausgeſprochen haben ſoll: Gewiß iſt, daß ein Heer⸗ führer verſchiedenen glücklichen Umſtänden unterworfen iſt. Aber es wäre unſinnig zu behaupten, daß Hindenburg vom Glück in Maße begünſtigt worden ſei. Im Gegen⸗ teil, als er das Oberkommando der gegen Rußland kämpfenden Kräfte übernahm, fand er keine beneidenswerte Lage vor. Er ſah ſich vielmehr an Zahl überlegenen und bewunderungs⸗ würdig ausgerüſteten ruſſiſchen Truppen gegenüber, die 15 tapfer kämpften und von einem glühenden Offenſivgeiſt beſeelt waren. Das erſte große Glück Hindenburgs— in dem be⸗ ſchränkten Sinne, in dem man bei einem Heerführer überhaupt von Glück ſprechen kann— war, daß er ſich durch das Unde⸗ —5 der angreifenden Maſſen in Entſcheidungen nicht einfluſſen ließ und gerade diejenige Taktik einſchlug, die ein klar denkender General immer anwenden muß: Teikung des feindlichen Heeres und Vernichtung dieſer Teile. Hierzu braucht man unzweifelhaft ein gut Teil Nerven, deren Hinden⸗ burg im Ueberfluß zu beſitzen ſcheint. Außerdem iſt ein großer Teil von Hindenburgs Erfolgen dem Umſtand zuzuſchreiben, daß er ſtets verſtanden hat, die Streitkräfte ſeines Feindes genau zu berechnen, und daß er die ſtrategiſchen Bedingungen e Beſten keine bedeutenden Ereigniſſe ge⸗ act da das Wetter größeren Unternehmungen ungünſtig des Gegners richtig beurteilt hat, die ein großer General faſt ſtets bei der Entſchließung in Rechnung ſtellen muß. Niemals 2 Ae,& G, aS 7 e, 4 9 nſfumumem fui Czembe n hat er ſich über ſeinen Gegner geirrt, niemals hat er ihn unter⸗ ſchätzt. Beſtändig beobachtete er ſeine Schritte, ließ auch die tleinſte Bewegung nicht aus den Augen und überdachte ſorg⸗ fältig ihre möglichen Folgen. Niemals ließ er ſich zu einer Schlacht zwingen, wenn Zeit und Ort ihm nicht günſtig ſchienen; wurde er angegriſten, ſo wußte er den Stoß meiſter⸗ haft zu parieren, bis er ſelbſt wieder vorgehen konnte. Wie ein geſchickter Kämpfer zog er ſich häufig zurück, um dann einen furchtbaren Stoß zu verſetzen. Er bindet ſich an kein Prinzip und an kein Syſtem. Er trifft lofort die aus jedweder Lage erforderlich werdenden Entſcheidungen und verwirklicht mit großer Energie das Gelernte. Unzweifelhaft half ihm eiuie ausgezeichnete Truppe die ihm mit leidenſchaftlicher Liebe zur Seite ſteht und unbeſchränktes Vertrauen in ihn ſetzt. Man muß aber gleichzeitig bemerken, daß ein guter General ſtets gute Soldaten hat, weil er immer von neuem den Stolz ſeiner Truppen anſpornt und dadurch eine beſſere Entwicklung der Fähigkeiten der Kämpfenden erzielt. echt hat eiſt guter General noch niemals geſiegt, doch iſt ein ſchlech⸗ ter Heerführer auch ſchon mit guten Truppen geſchlagen worden. Der General macht aus ſeinen Truppen gute oder ſchlechte Soldaten. Die Kriſe in Griechenland Die Hauptbedingungen der neuen Note. London, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Wie das Reu⸗ terbureau erfährt, erwartet man, daß die neue Note der Alli⸗ ierten an Griechenland heute der griechi chen Regierung aus⸗ gehändigt werde. Es iſt nicht ſicher, ob ſie eine Zeitfeſtſetzung enthält. Die Hauptforderungen der Alliierten werden ſein: Verhinderung von Verſammlungen von Reſerviſten in Alt⸗ Griechenland, Kontrolle über Po b 1 der verhafteten Veniſeliſten, Unterſuchung über die Unruhen am 1. und 2. Dezember durch eine gemiſchte Kommiſſion. c. Von der Grenze, 22. Dez⸗ (Pr.⸗Tel., z..) Der Pariſer Berichterſtatter der Baſler Nach⸗ richten meldet: Lloyd George hat angekündigt, die Entente werde in Griechenland entſcheidende, aßregeln treffen und Veniſelos anerkennen. vom engliſchen Mini⸗ ſterpräſidenten in Ausſicht geſtellten Maßregeln werden bin⸗ nen kurzem bekannt gegeben werden und ſind ſchon in der Ausführung begriffen. Haftbeſehl gegen Veniſelos und ſeine Auhänger. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Dez⸗ 3..) Die Mailänder Blätter melden aus Atten⸗ ußer gegen Veniſelos habe bie griechiſche Regierung, unge⸗ achtet der Abmachungen mit der Entente, auch gegen ſämtliche Anhänger der Saloniker Regierung, 17 gegen 820 Per⸗ ſonen, Haftbefehle wegen Hochverrats erlaſſen. Der U⸗Boolkrieg. Sechszehn Schiffe in 24 Stunden verſenkt. Berlin, 22. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Engliſche und franzöſiſche Nachrichten behaupten, unſer U⸗ Boot 46 ſei im Golf von Biscaya durch feindliche See⸗ treitkräfte verſenkt worden. In der einen Meldung iſt davon ie Rede, daß ein Tauchboot U 46 verſenkt hätte; die engliſche Meldung ſagt dagegen, es würe ein Torpedobootszerſtörer geweſen. Wir haben von unſerem U⸗Boot keine Meldun vorliegen, was der Natur der Sache nach auch unmögli wäre. Nach den Anweiſungen, die unſere U⸗Boote haben, iſt es allerdings nicht ausgeſchloſſen, daß U 46 ſich zu der genannten Zeit im Golf von Biscaya befunden hat. Bevor wir jedoch keine direkten Nachrichten über den Fall erhalten haben oder auch die Zeit der Rückkehr des Bootes nicht ver⸗ ſtrichen iſt, haben wir alle Urſache, die feindliche Meldung mit dem 96— Mißtrauen aufzunehmen, denn mehr als einmal ſchon glaubte der Feind eines unſerer U⸗Boote verſenkt zu haben, das aber durch geſchicktes Manövrieren dem Angriff glücklich entgangen war. Inzwiſchen ſind unſere Unterſeekreuzer weiter rüſtigtätig geweſen. Allein in den letzten 24 Stunden ſind Meldungen über 16 verſenkte Schiffe mit einem Geſamtgehalt von 22 000 Tonnen eingegangen, unter denen ſch 10 felndriche Schiſe befauden Freitag, den 22. Dezember 1016. Jobrudſcha⸗Armee. Mit ſchlechten Truppen und Eiſenbahn; Freilaſſung frGeS gos 8 SSS„ S8S SO 22 S SW S SS SSS 899099—— 93*—S „Breitag, den 22. Dezember 1916. Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) ———————————————————— 3. Seite. Der Mannheimer General⸗Anzeiger erſcheint während der Feiertage wie folgt: Am Sonntag(Heiliger Abend) nach Eintreffen des Tagesberichtes eine vollſtändige Ausgabe; Am Montag(Erſter Feiertag) werden alle wichtigen Nachrichten an unſerem Geſchäftshaus angeſchlagen; Am Dienstag(3weiter Feiertag) eine Sondernum⸗ mer wie an Sonntagen; Von Mittwoch ab wie gewöhnlich. Anzeigen für die Sonntagsnummer müſſen uns bis Samstag abend 7 Uhr zugeſtellt werden. Später eingehende Anzeigen können erſt in der Mittwoch⸗Mittag⸗Ausgabe Auf⸗ nahme finden. Nus Stadt und Land. Mit dem ausgezeichnet A. Johner, bei einem Minenwerfer⸗Batl., und zum Leutnant der Reſerve befördert. Unteroffizier Karl Gönner, in einem Erſ.⸗Inf.⸗Regt., Inga⸗ nieur bei den Rh. Siemens⸗Schuckertwerken hier; gleichzeitig wurde er zum Vizefeldwebel befördert. 9 Gefreiter Richard Menton, Kaufmann, in einem Feld⸗Artl.⸗ Regt., für tapferes Verhalten vor dem Feinde. Musketier Wilhelm Zimmermann, in einem Inf.⸗Regt., Sohn des Philipp Scheuermann, Werftſtraße Nr. 39. Musketier Julius Wollrauch, bei einem Inf.⸗Regt., Sohn des Kaufmanns Moritz Wollrauch, K 3, 2b. Kriegsfreiwilliger Gefr. Emil Ziegler, Sohn des Milchhänd⸗ lers Peter Ziegler, Neckarau, Katharinenſtr. 20; derſelbe 11 ſchon im Beſitze der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille, perſonal⸗Veränderungen. Ernennu Beförderungen und Berſetzungen im Bereiche , Pef des 14 en 0 Es wurden befördert: Zu Leutnants der Reſerve: Hummel(Straßburg), Konrad Ranzenberger(Straßburg), Offisier⸗ Aſpiranten, Fußartl.⸗Regts Nr. 14; Plagemann(Mahde⸗ bürg), Offigier⸗Aſpirant, ſehin 1. Hatl. des Fußartl.⸗Regts. Nr. 14; Burk 9 ar d(Raſtatt), Offigier⸗Aſpivant; Muth(Karlsruhe), Offizier. Aſpirant; Pflaeſterer(Heidelberg), Offizier⸗Aſpirant; Daemrich(Karlsruhe), Vizefeldw.; Jacobs(Mamnheim), Vizefeldw.; Dörner(Kartsruhe), Vizefeldw.; Hummel Nanneim), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 132, dieſes Regts. Farbo, Ringwald, Vigewachtmſtr. im Feldartl.⸗Regt. Nr. 66 ün den Bereich des 15..⸗K. kommandiert); Henglein(Heidel⸗ erg), Meyer Karl)(Minden), Paſchvoß 1Eſſen), Vizewacht⸗ meiſter des Telegr.⸗Batls. Nr. 4; Bücking(Karlsruhe), Vize⸗ meiſter., Zimmerer Stockach), Vigewachtmſtr. Senn ((Pforzheim), Vizeſeldw.; Zirkel(Heidelberg), Visefeldw., Aß⸗ Emus(Pforzheim), Vizefeldw.; Kämpf(Karlsruhe), Vizewacht⸗ meiſter; Kinzler(Mannheim), Vigewachtmſtr. Zu Leutnants der Landwehr 1. Aufgebots: ermes(rrwurgg, Vigewachtmſtr. der Landw.⸗Feldartl.; ieſter(Stockach), Vizefeldp. der Landw.⸗Inf. (Karlsruhe), Hauptmann der Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots Dünkel Der Eharakter als Major verliehen: Rau(Karl) (Karlsruhe), Hauptmann der Landw.⸗Inf, 1. Aufgebots; Dünkel Wilhelm)(Karlsruhe), Hauptmann der Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots; R üger(Heimrich),, Hauptmann an., zuletzt im Juf.Reat. r. 160. Der Abſchied bewilligt: Viſcher(Raſtatt), Leutnant der Reſ., jetzt im Erſ.⸗Bakl. des Inf.⸗Regts. Nr. 180, behufs Uebertritis in den K. W. Militär⸗Dienſt. Im Sanitätskorys: Der durch A. K. O. vom 4. Auguſt 1915 zum überzähligen Oberſtabsargt beförderte Sanitätsoffisier. gilt fortan als etat⸗ 16 Oberſtabsarzt, Dr. Ziebert beim Inf-⸗Regt. r. 118. Den Charakter als Oberſtabsartzt hat erhal⸗ ten: Dr. Be nckhoff(Freiburg), beim 2. Erſ⸗Batl. des Inf⸗⸗ 8. Nr. 113. Zum Skabsargt befördert. Dr. Müſer(Raſtatt,, Oberarzt beim Reſerve⸗Lazarett Baden⸗Baden. Zu Oberärzten befördert: Dr. Scheer(Pforzheim), Aſſiſtenzarzt der Reſ. beim Feſteings Lazarett Straßburg: Dr. Duffing(Rannheim), auf Keiegsdauer angeſtellter Aſſiſtenz⸗ t. Reſerve der ernannt: Afſiſtenzärzten Nr i(Freiburg), Feldhilfsarzt beim 1. Batl. des Inf.⸗ 18. Nr. 112; Bernſau(Freburgh, Feldhilfsarzt; van de Loo(Geldern), Feldhil sarzt beim Reſeroe⸗Lazarett Konſtanz; Stoeber(1 Nühthauſen i.., Felboh zarzt: Sahn Sffen⸗ burg), Feldhilfsarzt; Anthes(Heidelberg), Feldhilfsargt beim Gren.⸗Regt. Nr. 110; Schnelle(Heidelberg), Feldhilfsarzt; A ronheim(Freiburg), Feldhilfsarzt: Lempertz(Freiburg), Feldhilfsarzt; Fiſcher(Heidelberg), Feldhilfsarzt beim Reſerve⸗ zzarett Heidelberg. Zum Aſſiſtengarzt der Reſerve befördert: S eligmann(ßGeidelberg), Unterarzt beim Reſerve⸗Lazarett Heidelberg. Zum Aſſiſtenzarzt der Landwehr 2. Aufgebots befördert: Wald(Mannheim), Unterarzt. Für die Dauer ihrer Verwendung im Kriegs⸗ ſanitätsdienſt zu Feldhilfsärzten ernannt: die nicht approbierten Unterärzte(Feldunter⸗ ärzte): Bernauer, Heinz, May. Moog, Rückel, Ramm, Plant, Siegert, Vitt(ſämtl. Freiburg); Finger, Knörr, Krantz, Naß, Schaefer(ſämtl. Heidelberg), Sin⸗ ner(Karlsruhe), Henke(Mannheim), Fecht, Kaufmann, Sperling(ſämtl. Freiburg), Iſele, Mehner, Iſing (ſämtl. Heidelberg), Rüſcher(Freiburg), Thum(öHeidelberg), (Freiburg), Fuchs(Heidelberg), Nettel(mann⸗ eim). Der Abſchied bewilligt: Schropp(Freiburg), Aſſiſtenzarzt der Reſ. Veamte der Militärverwaltung: Zum Garniſon⸗Verw.⸗Fnſpektor ernannt: Herr⸗ mann, Garn.⸗Verw.⸗Inſp. a. Pr. in Karlsruhe. Narine⸗Infanterie: Zum Leutnant der Reſerve: von Külmer(Lör⸗ rachl, Vizefeldw. der Seebpehr 1. Aufgebots zum Leutnant der Seewehr 1. Aufgebots. Ordens⸗Berleihungen: Sr. Maj. der König von Bayern hat verliehen: den Milität⸗ Verdienſtorden vierter Klaſſe mit Schwertern: dem Hauptmann Paulus des Inf.⸗Regts.(3. Bad.) Nr. 111. 55 Verliehen wurde den Privatdozenten Dr. Kurt Heß und Dr. Emil Wepfer an der Univerſität Freiburg der Titel eines außer⸗ orbentlichen Profeſſors. *Verſetzt wurde der Eiſenbahnſekretär Alfred Gehrig in Raſtatt nach Mannheim. “ Der Verkehr mit Brieftauben. Der ſtellv. komm. General hat eine Verordnung erlaſſen über den Verkehr mit Brieftauben im Heimatgebiet, nach welcher in begründeten Ausnabmefällen das ſtellv. Generalkommando auch nicht zum Verbande Deutſcher Brief⸗ tauben⸗Liebhaber⸗Vereine gehörigen Brieftaubenbeſitzern das Weiterhalten von Brieftauben geſtatten wird. In einer anderen Verordnung über den Schutz der Brieftauben wird Ree daß es verboten iſt, fremde Tauben ohne Genehmigung des flellv. General⸗ kommandos abzuſchießen. Die Kriegsamtsſtelle. Auf Anordnung des Kriegsamtes wurde in Karlsruhe, Kaiſerſtraße 25, die Kriegsamtsſtelle für den Betirk des ſtellb. Generalkommandos 14. Armeekorps eingerichtet. Das zugewieſene Arbeitsgebiet umfaßt: Bereitſtellung von Arbeits⸗ kräften(Freigebetenen, Hilfsdienſtpflichtigen, Frauen, Kriegsgefan⸗ genen) für Heer, Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft, Waffen⸗ und Munitionsbeſchaffung, Ueberwachung und Zuführung von Roh⸗ ſtoffen, Verkehrsfragen, Landwirtſchaftspflege und Verpflegung der kriegswirtſchaftlich Täligen. * Die Sicherung militäriſcher Gebäude und Anlagen. Der ſtellb. komm. General des 14. Armeekorps hat folgende Verordnung erlaſſen: Wer militäriſch bedeutſame Gehäude und Anlagen, auch —.— der Privatinduſtxie, die durch Poſten überwacht ſind oder deren Betreten durch Anſchlag oder in ſonſt erkennbarer Weiſe berboten iſt, unbefugt betritt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr, bei mildernden Umſtänden mit Haft oder Geldſtrafe bis zu — M beſtraft, ſoweit nicht ſchärfere Strafbeſtimmungen plah⸗ greifen. gerichtstagung wurden ausgeloſt: 1. Gg. Michael Thoma, Müller in Wenkheim. 2. Chriſt. Herbel 1, Landwirt in Sandhofen. 3. Wilhelm Stumpf, Gaſtwirt in Neunkirchen. 4. Friedrich Mild⸗ ner, Gemeinderechner in Doſſenheim. 5 Ludwig Metz, Landwirt in Seckenheim. 6. Dr. Guſtav Hohenemſer, Bankier in Mann⸗ heim. 7. Friedr. Schäfer, Landwirt und Gemeinderat in Neckar⸗ biſchofsheim. 8. Joh. Peter Schuhmann, Lanowirt in Schries⸗ heim. 9. Gottl. Haas, Privatmann in Mannhetm. 10. Wilhelm Voges, Kaufmann in Mannheim. 11. Joh. Fiſcher, Landwirt und Stadtrat in Handſchuhsheim. 12. Eduard Bauer, Kaufmann in Mannheim. 13. Karl Jakob Seitz, Landwirt in Seckenheim. 14, Andr. Runz, Schreiner in Rohrbach. 15. Franz Euſtoch Streckert, Landwirt in Höpfingen. 16. Heinrich Beck J, Ge⸗ meinderat in Zuzenhauſen. 17, Nikl. Wittmann l, Landwirt in Sandhaufen. 18. Adam Weickinger, Former in Mannheim. 19. Karl Bertele, Bäckermeiſter in Mannheim. 20. Valt. Mach⸗ hauer, Werkführer in Altlußheim. 21. Karl Bender, Fabrikant in Mannheim, 23. Heinrich Fellmann, Gutspächter und Ge⸗ meinderat in Lohenfeld. 28. Karl Engel, Fabrikdirektor in Mann⸗ heim. 24. Daniel Neff, Landwirt in Hoffenheim. 25. Michael Dunkel, Privatmann in Mannheim. 26. Phil. Euſtachi, Pri⸗ batmann in Hockenheim. 27. Jakob Vorgeitz, Kaufmann in Mannheim. W. Adolf Unſelt, Hofgärtner in Schwetzingen. 29. Franz Martin Stoh, Altbürgermeiſter in Ilmſpan. 30. Carl eitefuß, Prokuriſt in Waldhof. * Frau Stationsvorſteher. Der Mainzer Auzeiger ſchreibt: Die neueſte Erſcheinung auf dem Gebiete der Erſetzung der Männer⸗ kätigkeit durch Frauenarbeit iſt die Frau Stationsvorſteher auf der Eiſenbahn, die Frau mit der roten Mütze. eee * Geſchworenenliſte. Als Geſchworene für die nächſte Schwur⸗ Ihre Verwendung ge⸗ ſchieht auf einfachen Abfertigungsſtellen im Vorort⸗ und Lokalgug⸗ berkehr, wo ſchon längſt keine Vorſteher mehr verwendet werden, ſondern untere Beamte. Auf wichtigeren Bahnſteigen im Fernver⸗ kehr wird nach wie vor die Abfertigung der Sase durch männliche Beamte erfolgen. Auch als S3064980 werden Frauen nur im lokalen Zugdienſt verwendet, wo die Tätigkeit mehr die von Zug⸗ begleitern iſt. Techniſche Hochſchule Karlsruhe. Wie der Rektor der Fride⸗ rieiana am ſchwarzen Brett“ mitteilt, ſind die Gerüchte, als werde der Unterricht an der Hochſchule zu Weihnachten ausgeſetzt, völlig unbegründet. Die Vorleſungen und Demonſtrationen nehmen unter allen Umſtänden ihren Fortgang. Polizeibericht 4 vom 22. Dezember. Unfälle. Am 20. 12., vormittags 8 Uhr, erlitt eine 32 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier in einem Fabrikanweſen im Inbuſtriehafen im Geſichte erhebliche Brandwunden. Sie fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus.— Beim Verladen von Rinden in einem Fabrikbetriebe auf dem Waldhof kam am 20. 12., abends 6/½ Uhr, ein 46 Jahre alter Weichenwärter von hier infolge Aus⸗ rutſchens zu Fall und brach den linken Oberſchenkel. Der Verletzte wurde mit einem Privatauto ins Allg. Krankenhaus überführt.— Am gleichen Tage abends 8/ Uhr verbrühte ſich eine 44 Jahre alte Ehefrau beim Waſchen in ihrer Wohnung T 5, 10 beide Unter⸗ arme. Sie begab ſich zu Fuß ins Allg. Krankenhaus. Eine Betriebsſtörung von etwa 15 Minuten verur⸗ ſachte am 21. 125 vormittags 83½ Uhr, ein 44 Jahre alter Landwirt ron Dudenhofen auf der Rheinbrücke dadurch, daß er mit einem Fuhrwerk, welches mit Tabal zu breit geladen war, beim Kreuzen mit einem Straßenbahnwagen zwiſchen dieſem und dem Gitterwerk der Brücke hängen blieb. Beſchädigungen wurden weder en dem Fuhrwerk nach am Straßenbahnwagen verurſacht. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener feraf⸗ barer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Augs⸗ burg wegen Betrugs ausgeſchriebener Kaufmann von Regensburg⸗ ein Zwangszögling von Ilvesheim wegen Diebſtahls und eine Taglöhnersehefrau von hier wegen Betrugs. Nus Luòwigshafen. * Stadtratsſitung. Der Stadtrat hatte in ſeiner geſtrigen Sitzung eine ausgedehnte Tagesordnung zu erledigen. Für einige ſtädtiſche Betriebe wurden Freditnachbewilligungen erbeten und ge⸗ nehmigt, darunter 78 585 Mark für das Gaswerk. Ueber die mangelhafte Heiz⸗ und Leuchtkraft ſowie den unangenebmen Geruch des Gaſes wurde lebhafte Klage geführt.— Die Einführung einer neuen Rilchordnung wurde beſchloſſen. In der Folge wer⸗ den die Bezugskarten der Vollmilchverſorgungsberechligten lauten: 1 Liter täglich bei Kindern im 1. und 2. Lebensjahr, ſoweit ſie nicht geſtillt werden, 1 Liter bei ſtillenden Frauen, Liter bei Kindern im 3. und 4. Lebensſahr, 4 Liter bei Kindern im 5. und 6. Lebens⸗ jahr, Liter bei ſchwangeren Frauen in den letzten drei Monaten, bis zu 1 Liter bei Kranken. Soweit noch größere Mengen zur Ver⸗ ieilung zur Verfügung ſtehen, erhalten ſie Kinder vom.—14. Le⸗ bensjahr in Mengen von Liter, die übrige Milch wird entrahmt und den übrigen in Mengen von Liter als Magermilch zugänglich gemacht. Zur ordnungsgemäßen Verteilung der Milch wird eine „ftädt Milchverteilungsſtelle“ errichtet, für die Gebäulichkeiten und moſchinellen Einrichtungen der Firma Phil. Neff in Ludwieshafen um die jährliche Pachtſumme von 2160 M. gemietet.— Die auf Grund der Bekanntmachungen des Reichskanzlers über die Kar⸗ toffelverſorgung und der hierzu ergangenen Vollgugs⸗ beſtimmungen notwendigen Anordnungen zur Regelung der Kar⸗ toffelberſorgung wurden erlaſſen. In der Ausſprache wurde betont, daß ſich die Bevöllerung an weiße Rüben und Erdkohlraben ge⸗ wöhnen müſſe, andererſeits aber auch gewünſcht, daß ſich die zur Zubereitung ſolcher Gerichte notwendigen Feitmengen beſchaffen laſſen.— In einer weiteren Anordnung, die beſchloſſen wurde, iſt den Metzgern und Fleiſchverkäufern des Stadtbezirks unterſagt, von dem ihnen vom ſtädt. Schlachthof überlaſſenen Schweinefleiſch etwas zu pöckeln oder zu räuchern. Der Fleiſchpreis für Ochſen⸗, Rind⸗ und Kuhfleiſch wurde bon.30 M. guf.20 M. berabgeſetzt.— Die von der Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗Geſellſchaft beabſichtigte Tarif⸗ erhöhung wurde genehmigt. Alle Einzelkarten zwiſchen Oggers⸗ heim und Dürfheim ſollen um 5 Pfg. erhöht werden, die Sonntags⸗ karten um 10 Pfg., Arbeiterwochenkarten um 80 Pfg., Streckenkarten zwiſchen Mannheim und Dürkheim um 8., zwiſchen Oggersheim und Dürkheim um 2 M. * Eine Reihe von Stiftungen konnten in der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung bekannt gegeben werden. Aus der Spende des Königs für Maſſenſpeiſungen wurden der Stadt ſeitens des Miniſteriums des Innern 10000 M. zur Verfügung geſtellt.— Geh. Kommerzien⸗ rat Auguſt Röchling in Mannheim ſtiftete 10 000 M. der Krieg für⸗ ſorge und 10000 M. der Invalidenfürſorge.— Die Firma Gebr. Röchling gab, wie alljährlich, 500 Zentner Kohlen zux Verteilung an Arme.— Die Ludwigshafener Walzmühle ſtellte 10 000 M. der Verfügung, wovon die Hälfte zur Speiſung bedürftiger Schulkinder Verwendung finden ſoll, weitere 10000 M. dem Roten Kreuz und 10.000 M. dem Miniſterium des Innern.— Architekt Joſ. Hofmann in Mannheim ſtiftete gemeinſam mit ſeiner Schweſter Stefanie in Ludwigshafen zum Gedenken ihres verſtorbenen Bruders je 1000 M. für die Armen, das Rote Kreuz und die Kriegsfürſorge unſerer Stadt und errichtete außerdem eine„Taver Hofmann⸗Stiftung“ mit einem Kapital von 15000., deſſen Zinſen an Witwen und Waiſen von Handwerksmeiſtern verteilt werden ſollen. Aus dem Großherzogtum. [IWeinheim, 21. Dez. Heute nachmittag brach in der Kederfabrik Siegmund Hirſch in einem Trockenraum durch Selbſt⸗ entzündung ein Brand aus, der durch die Fabrikwehr gelöſcht r Das Chriſtwunder. Von Paul Alexander Schettler. „u 160“ hatte den Heimathafen verlaſſen. Raſch und ſicher ſchnitt— ſchlanke Schiff das Waſſer und ließ ſich von den Wellen den glänzenden Rücken ſtreicheln. Die See war ruhig. Durch die Oeffnung des Turmlucks lächelte die Himmelsbläue in die dunſtigen Räume, ein Fetzen blauen Simaele für die, die da unten ihren Dienſt taten, und eine friſche riſe kühlte ihre heißen Lungen. anee Viaamerz ſtand auf der Platt orm des Turmes. Seine graublauen Augen, die habichtſcharf und ſicher die fernſten inge unterſchieden, durchforſchten den Umkreis und blieben im⸗ Rex wieder in der Ferne haften, wo der Wolkenkranz, der im ether ſchwamm, in die See zu ſinken ſchien. Bort war das letzte Fie en Land zwiſchen Wolken und Waſ⸗ ſer verſunken. Vor ihm Lag das Meer und bie Pflicht Weißgott, es war nicht ſeine erſte Ausfahrt, die er heute unternahm. Er kannte die See, er hate dem Kriege Leben und 88 abgetrotzt. Und doch! Heute ging es nicht ganz ſo leicht, e ſonſt. 8 1 05 war, als müſſe er etwas Koſtbares ſich aus den Händen matgtellen laſſen, das Feſtland ſchien ſehnſüchtiger als ſonſt ſeine Arme ihm auszuſtrecken, als wolle es ihn zurückhalten. Törä ee Sein Element war das Waſſer, und ſein 95 ſchlug im Gleichtakt mit dem Rhythmus des Fahrzeugs, das die Helken durchſchnitt. Er wußte, es war Geſtna, der⸗ blonden, Peuen Geſing Aengſte und Sorgen hatten ſich wie ein Bann um elegl. Und die friſche Seeluft hatte den noch nicht gang aus ſein wegblaſen können. . 3 ſee ſeine Frau. Er hatte den Heimat⸗ klaub benutzt, um Verſöbnis und Hochzeit zu beſchleunigen. Der Krieg duldete keinen Aufſchub und die immer innigere Zuneigung Damals, als er die Marine⸗ ich ſchon länger. Sebe— Ferientagen auf dem Lande, lernte er 2 Gutstö„ſah ihr blondes Haar, das ihren Kopf 100 ſah ihr in die Augen und is einen Oeiligenſchein umrahrite, ſie. 88 Si eu und er keck ſchon damals. Aber als ſie ſich küß⸗ ten———37 im Scherz fragte, ob ſie ſeine Frau werden möge, eine Seemannsfrau, da hatte ſie ihn Augen angeblickt: mit ihren großen ängſtlichen „Wenn Du ntich lieb haſt, geh nicht auf See, Klaus, verſprich mir das!“ Es hatte wie eine ernſthafte heiße Bitte geklungen. Er hatte gelacht. „Aber Geſi, haſt Du Angſt vor dem großen Waſſer? Das iſt unſereins gut Freund, für mich aber gibts ſa keine andere Wahl. Mir iſt es wie eine Heimgt? Verſtehſt Du das nicht?“ Sie hatte traurig mit dem Kopf geſchütlelt. Dann hatte ſie wieder gebettelt.„Um unſerer Liebe willen bleib im Lande! Du wirſt verzichten können. Wir werden ein Häuschen haben und ganz uns ſelbſt leben. Nur nicht monatelang, vielleicht jahrelang von einander getrennt ſein, und die marternde Sorge Er hatte all ſeine Beredtſamkeit aufgeboten um ihre Einwände zu zerſtreuen und ſein und ihr Leben in den Farben auszumalen, wie es vor ſeinem inneren Auge ſtand. Und was ſie zu erwidern hatte, hatten ſeine Liebkoſungen erſtickt. 42 Dann kam der Krieg. Er mußte nun wirklich hinaus. Sie chrieben ſich. Er war ſeinem Ziel kreu geblieven. Und ſie“ Sie 85 wohl, daß nun auch andere Frauen ihre Männer und Liebſten hergeben mußten ohne Klage. Kein Wort der Klage, des Vorwurfs kam über ihre Lippen ſeit damals. Und auch, als ſie den Lebensbund ſchloſſen und er Abſchied nahm, verbarg ſie, was ſie ſchtwer bedrücken mußke. Sie reichte ihm ſtumm die Hände und Lippen. Aber das nicht an, wieviel ſchwerer ſie ihr Los trug? 8 Geſina war Binnenländerin. Er konnte don ihr nicht die Liebe zum Meer, das Verſtehen einer ſolchen Liebe erwarten. Das Un⸗ getviſſe, Abenteuerliche ſeines Berufs, das tä liche Erringen und Ueberwinden, das, was ihn lockte, was ihm dieſes Leben lebenswert machte, ängſtigte ſie und folterte ihr Innerſtes. 2 Das dieſes Letzte zwiſchen ihnen ſtand, das keine Hingebung, keine Leidenſchaft auszulöſchen vermochte, das lag wie ein Schatten auf ſeinem Glück. Wie, wenn es noch einen Kampf koſten ſollte zwiſchen ſeinem Weibe und ſeiner Zukunft?—— Klaus Reimers fuhr ſich über die Augen. Der wachthabende Offizier trat in dieſem Augenblick an ihn herau. „Herr Kapftänleutnant, melte gehorſamſt, Steuerbord voraus ziwei feindliche Zerſtörer in Sicht Reimers ergriff das Glas. Richtig. Zibei verdächtige Rauch⸗ wolken am Horizont beſtätigten die Meldung des Offisiers. Er verließ mit ſeinem Begleiter die Plattform. Wenige Minuten ſpä⸗ ter begann das Boot zu tauchen. Durch das Sehrohr gewahrte jetzt Reimers, daß ſich noch eine dritte und vierte Rauchwolke den erſteren zugeſellte, und an den Aber daß ſie jetzt ſchwieg, deutete auftauchenden Silhouetten ſtellte er feſt, daß nicht nur feindliche Zerſtörer, ſondern auch ein Aufklärungskreuzer im Spiel waren. „Eine Patrouille, deren Vorwitz uns recht zuſtatten kommt!“ murmelte er dem Offizier zu. Fetzt war er wieder gang„im Bilde“. Ran an den Feind hie es. Andere Gedanken fanden da nicht Raum. Aber Mut, Liſt u — Glück mußten ihm beiſtehen. „Erſtes Rohr klar!“ befahl er. Seine Stimme klang ru und ſicher. Sie verriet nichts von der Erregung und Spannung, die ihrr und mit ihm ſeine Leute beherrſchten. In jedem der Männer lebte nur ein Wille, ein Gedanke, jebes Winks gewärtig, verharrten ſie an ihrem Platz. Das Sehrohr, das aus Vorſicht nur zuweilen ausgeführt wer⸗ den durfte,— verriet Reimers das ſchnelle Nahen der Engländer. Je näher ſie kamen, umſo borſichtiger hieß es manövrieren. Donnerwetter, wenn er jetzt Glück hatte— dieſen S wollte er doch die Luſt nehmen, ſich ſo weit vorzuwagen, die hatte ihm ein guter Geiſt in die Hände gegeben. Die Maſchine ſtoppte jetzt. Das Boot lag lauernd, ſtill,— Se⸗ kunde auf Sekunde verrann. Endlich das Kommando„Los!“ Der Torpedo ziſchte in die Flut. Sekunden boll atemloſer Spannung folgten. Wie? Kein Laut?— Fehlgegangen?—— Da—— ein Krach! Vonnernd, daß das Meer zu erbeben cheint. 3 0 Reimers ſah das Aufſpringen einer ſteilen, turmhohen Säule aus Waſſer, Rauch und Trümmern— der Torpedo hatte geſeſſen und den Kreuzer mittſchiffs angegangen. Raſch wurde jetzt das Sehrohe eingegogen und das Tauchboot auf grͤßere Tiefe gebracht. Es war die höchſte Zeit geweſen. Denn einige Augenblicke darauf vernahm man, daß die feindlichen Zer⸗ ſtörer mit hoher Fahrt über ihnen hirſwegrauſchten. Sie hatten das U⸗Boot geſehen und es rammen wollen. Reimers fand es für gut, zunächſt unten zu bleiben. Er änderte den Kurs und fuhr unter Waſſer weitab von der Stelle, wo der Feind ſie aufgeſpürt hatte. Als meri dann den Fücler des auftauchenden Bootes wieder ausſtreckte, war nichts bon dem Feinde zu enttecken. Wedor Schiff nech Wrack. Doch ſpäter fiſchlen ſie einen leeren, abgetriebenen Rettungsgürtel auf, der nannte ihnen den Namen des unter⸗ gangenen Kreuzers. t. Groß. mbl. Zim⸗ iſe an beſſ. 52503 epp., Nähe W40 6 feren tags- tisch. t⸗Penſion Phles, Vatiſch zu Abendtiſch i beſſere men. 2486 gamen erh. 2⁴64 mit Zen⸗ rm. Näh. 0 12, Te⸗ 93 2431 8 14,5 ſeventuell pe Billa, mieten Angebote an die U. erbet Zimmer uſe von en, mit ur ſofort enützung Foöbof- be⸗ unt. Nr. älteſt. ezimmer 54 Ptatt mit öt. 5 3 2888 U Wauuheiner Seueral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſle Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 22. Dezember 1916. 4. Seite. werden konnie, ſodaß die hieſige freiwillige Feuerwehr— obwohl J die Gefahren und das Elend, unter welchem die Welt leidet, 7 i915 6 ſie durch Sturmläuten alarmiert war— nicht in Tätigkeit zu durch anderes geheilt könne als dadurch, daß Die ſeindlichen Heeresber ichie. treten brauchte. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Von der Bergſtraße, 21. Dez.(Weidmänniſches). Mit Einſetzen der kalten Witterung beginnen die Nimrode eine regere Ttätigkeit zu entſalten, um den weihnachtslichen Wildpret⸗ hedarf zu decken. Indeſſen bleiben die jagdlichen Ergebniſſe weit hinter den gehegten Erwartungen zurück, und zwar hauptfächlich deshalb, weil die Brut im naſſen Frühjahre vielfach zugrunde gegangen war. Bei der geſtern in der Gegend von Viernheim ſeitens eines Mannheimer Jagdpächters veranſtalteten Treibjagd' wurden 200 Haſen, 6 Faſanen und 3 Feldhühner geſchoſſen, was nicht viel mehr als die Hälfte des Ergebniſſes vom Winter 1915 hebeutet. Einem der Jäger glückte es, mit einem Schuß zwei Haſen zur Strecke zu bringen. Einer der geſchoſſenen Haſen hatte noch eine Schlinge am Bein, ein Beweis, daß das Wilbererhandwerk immer noch im Stillen betrieben wird. Bei einer gleichzeitig auf Sulabacher Gebiet erfolgten Treibjagd wurden nur 17 Haſen zur Strecke gebracht. Bei einer am 19. ds Mis. in Oberflockenbach von ſechs Jägern ausgeübten Treibſagd wurden während des ganzen Jahres nur ein Reh und ein Fuchs geſchoſſen. Ein Haſe wurde dort auf der ganzen Streche überhaupt nicht geſehen. Ueber die Fuchsplage, durch die unter den Beſtänden an jungen Haſen und Hühnern ſtark aufgeräumt iſt, wird in letzter Zeit bielfach geklagt, beſonders in Oberflockenbach, Steinklingen und Wünſchmichelbach, wo die Füchſe die Frechbeit ſo weit treiben, daß ſie zuweilen ſogar am hellen Tage in einzelne, am Walde gelegene Gehöfte eindringen und ſich die Hühner herausholen. Für die nächſten Tage find noch verſchiedene Treibjagden angekündigt. Deutſches Reich. Runògebungen. Aus dem Rheinland wird der Natl. Correſp. geſchrieben: Die Reden, die der Abgeordnete Streſemann in den letz⸗ ten Tagen in Köln, Krefeld und Barmen gehalten hat, waren in ihrer Art Kundgebungen, die für die poütiſche Lage und die Stimmung im Lande ſehr bezeichnend ſind. Die Verſamm⸗ lungen waren außerordentlich ſtark beſucht und jedenfalls ſchon in dieſer Richtung ein eindrucksnolleres Bild als die Ver⸗ ſammlung, zu der der Abgeordnete Scheidemann in Köln geſprochen hat. Auch der Beifall, den der nationalliberale Redner durchweg fand, bewies klar und deutlich, wie ſehr ſich ſeine nach Tauſenden zählenden Zuhörer auf ſeine Seite ſtell⸗ ten. Dr. Streſemann fand beſonders kräftige Zuſtimmung mit ſeiner ſcharfen Verurteilung der Ausſchaltung des Reichstags bei der Friedenskundgebung des Reichskanziers. Die Ver⸗ ſammlung erklärte ſich durch ihre Zuſtimmung mit der Frak⸗ tion in dieſem Punkte vollſtändig einverſtanden, und ſie trat ebenſo einmütig auch in der Polenfrage auf die Seite der Partei. Die Ausführungen, mit denen Abgeordneter Dr. Streſemann zu dem Friedensangebot Stellung nahm, fanden ebenſalls lebhaften Beifall. Die Verſammlungen wurden gerade hier zu Wllene, ür des feſten u. entſchloſſenen Siegeswillens und des Willens, für den Friedensſchluß unſere Kraft und die Vorteile unſerer Kriegslage voll auszunutzen. Der Hinweis auf die Möglichkeit einer noch ſtärkeren und wirkſameren Ein⸗ ſetzung—— U⸗Boots⸗Waffe wurde mit beſonders ſtürm⸗ iſchem Beifall aufgenommen. Die Verſammiungen baben bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hinterlaſſen und werden wohl auch nach außen hin ihre Wirkung nicht verfehlen. Letzte Meldungen. ie neuen Friedensbeſtrelungen. Bona Law über das deutſche Frledensangebot. London, 22. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Unterhaus. Meldung des Reuterſchen Bureaus. Ater Ninma⸗ 5 den deutſchen führte Bonar aw aus: Warum erträgt es das Volz? Weil wir Deutſch⸗ land vertraut haben, weil wir glaubten, daß ein Verbrechen, wie es von Deutſchland an der Welt begangen wurde, niemals von einem menſchlichen Weſen würde begangen werden. Einige Mitglieder des—5— ſagten: Laßt uns die Beding⸗ ungen des Friedensvo chlages wiſſen. Aber kann man ein bindenderes Friedensverſprechen erlangen, als es der Ver⸗ trag war, der die Neutralität Belgiens ſchützen ſollte; können Sie ein Verſprechen erlangen, das die größte Sicherheit gebe, als wir ſie hatten, bevor der Krieg ausbrach? Ich hoffe, nicht unſer Land allein, ſondern auch in allen neutralen Ländern wird das Volt die Lage verſtehen, wie ſie jetzt iſt. Deutſchland hat Friedensvorſchläge gemacht. Auf welcher Grundlage? Auf der Grundlage ſeiner ſiegreichen Armee. Was würde das für eine Lage ſein, wenn ein Frieden uſtande käme auf der Srundlage einer ſiegreichen deutſchen Almees Gibt es irgend jemand in dieſem Haus, der ehrlich nicht nur die Bedingungen, unter denen der Krieg der Welt aufgezwun⸗ gen wurde, ſondern auch die Art und Weiſe, wie er geführt wurde, unparteiiſch beurteilt und der ganz ehrlich glaubt, baß Als er den Gürtel hetrachtete, lächelte Klaus Reimers. Was wird Geſina zu dem Erſolg ſogen?“ dachte er. Und in dem Augen⸗ blick erſtarb ſein Lächeln. Geſina? Sie würde nur noch mehr F— n— das alles ging ihn allein an, ſeine Leute und aterland. 2* Das Feſtland, das Klaus Reimerg nach 0 Fernſein betrat, war in ein weißes Schmuckgewand gehüllt. Hatie ſich das Heimatſtädtchen für ihn ſchön gemacht, den Heim⸗ kehrenden, daß es wie im Feſttagsgewande ſtrahlte e Freilich, er war ia belannt geworden. Sein Name war von den Zeitungen genannt, ſeine Bruſt ſchmückte die hohe Auszeichnung, die ihm Unerſchrockenheit und ück eingetragen. Aber noch leuchtender, als das alles, ſchien ihm das Glück, das ſeiner wartete. Geſina war Mutter geworden. Er würde zum erſten Male ſein Kind ſehen, ſeinen Sohn. Es war das Chriſt. geſchenk, das ihm die Heimat als ſckönſten Lohn für ſeinen leben⸗ Kampf draußen beſcherte. Das war es ja, was ihm die Kraft und den Willen zu neuem Wirken gegeben und dies ſchwere Daſein leichter gemacht hatte, Ein Weib. der Abſchied damals und die ſorgenden Gedanken um ein. Gs war, wie er ſichs geträumt hatte. Geſina hatte ein Bäum⸗ chen geputzt, für ihren„großen Jungen“ und für den Kleinen. Wie ſie ihm entgegenf war ſie noch immer wie damaks, ſo mäbchenhaft, nur in den Augen, ſo ſchien ihm, war ein Strahlen,— hatten das die Weihnachtskerzen entzündet! Im Himmelbettchen aber ruhte beider Abbilb, ſein Sohn, und ſchlummerte dem bewutzteren Daſein 98 Klaus Reimers ſtand lange, keines Wortes mächtig. Geſing ſah zu ihm auf.„Schlummert er nicht wie ein Weih⸗ wecc finerse e „Wie er dein Ebenbild iſt, die blonden Löckchen, die Stirn“, ſagte er leiſ E. „Aber ſeines Vaders Weſen hat er“, lächelte ſie ſchalkhaft,„er ſen h Lächelte ſie ſchalchaf 1 daß er auch das Seefahrerblut eerg den enle 2* fragte er leiſe. ſeines Vaters in eich werde ihn nicht halten, wenn er zur See willl“ ſagte ſie Reimers te ſein Weib Dieſe Worte zamen Snen rnae, Scgerge fef————————— Weihnachtsurlaub! langem§ man die Deutſchen zu der Erkenntnis bringt, daß die Furcht⸗ barkeit ſich nicht bezahlt macht und daß der Militarismus keine gute Herrſchaft bedeutet. Wir kämpfen nicht um ein Gebiet oder um die größere Stärke eines Volkes. Wir kämpfen für zwei Dinge. Wir kämp⸗ fen jetzt für den Frieden, aber wir kämpfen auch für die Sicherheit der Friedenszeit, die kommen ſoll. Als die deutſchen Vorſchläge uns vorgelegt wurden, gründeten ſie ſich nicht allein auf die Heufchen iege, ſondern die Deutſchen erhoben auch den Anſpruch, daß ſie es aus Gründen der Menſchlichkeit tun. Wolle das Haus bedenken, was dieſer Krieg für Greuel in Velgien, Greuel zur See und zu Land mit ſich gebracht hat, was für Hinſchlachtungen von Menſchen in Armenien, denen Deutſchland hätte mit einem Wort Einhalt tun können. Laſſen Sie uns in Rechnung ziehen, daß dieſer Krieg vergeb⸗ lich ausgefochten werden wird, ſofern wir nicht eine Sicher⸗ heit dafür ſchaffen, daß es niemals wieder in der Macht eines einzelnen Mannes oder einer Gruppe von Leuten liegt, die Welt in das Elend des Krieges zu ſtürzen. Es gibt kein Wiedergutmachen für geſchehenes Unrecht. Soll der Friede kommen, und das größte Verbrechen in der Geſchichte der Welt ungeſühnk bleiben? 5 Der Redner ſagte, er ſei ſicher, daß das Land zu jedem Opfer bereit wäre, wenn es ſich über die Lage klar werde. Wilſons Note. Berlin, 22. Dez.(WrB. Nichtamtlich.) Die Note des „Präſidenten Wilſon an die kriegführenden Mächte iſt geſtern Abend ſeitens des Geſchäftsträgers der amerikaniſchen Bot⸗ ſchaft, Grew, dem Auswärtigen Amt zugegangen. Neutrale Friedensbemühungen. Bern, 22. Dez.(WTB. Nichtawtlich) Meldung der ſchweizeriſchen Depeſchenagentur. Eine Verſammlung der Mitglieder des Schweizer Ehrenkomitees und des lokalen Or⸗ aniſationskomitees des internationalen Kongreſ⸗ es zum Studium der Grundlagen eines dauerhaften Friebens hörte heute im Bürgerhaus in Bern einen Vortrag von Scherrer⸗Füllemann(St. Gallen) über die Studienarbeiten in den neuen internationalen Stu⸗ dienkommiſſionen, denen Politiker und Gelehrte aus 20 ver⸗ ſchiedenen Ländern angehören. Die Verſammlung nahm mit Befriedigung Kenntnis von dem Fortgang dieſer Studien, deren Ergebniſſe in einem Werk zuſammengefaßt ſind. Dieſes Werk hat in der führenden Preſſe eine gute Auf⸗ nahme in Beſprechungen gefunden. Seit verſchiedene Staats⸗ männer der Neutralen direkt aufgefordert haben, auch wäh⸗ rend des Krieges die Organiſationen zum Gegenſtand ihrer Studien zu machen, werden dem Berner Kongreß zukünftig keine Schwierigkeiten erwachſen. Die Verſammlung beſchloß, an der Reſolution vom 18. Dezember 1915 feſtzuhalten und den Kongreß im geeigneten Augenblick mit dem Exekutiv⸗ Komitee der internationalen Zentralorganiſation zuſammen⸗ zurufen. Die rumäniſche Kataftrophe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Nach Zürcher Blättermeldungen über Mai⸗ land berichtet die„Stampa“, der Verluſt von Ramnicu⸗ Sarat ſei nicht zuvermeiden. Durch ſeinen Vormarſch bezwecke der linke ſeindliche Flügel die öſtlich von Ramnicu⸗ Sarat kämpfenden, das Heer Averuscus verſtärkenden Ruſſen zu umzingeln. Redaktionell wirft das italieniſche Blatt den Militärkritikern der Vierverbandspreſſe vor, ſie—— die öf⸗ fentliche Meinung falſch unterrichtet. Die Verheißung, Rumä⸗ nien verfüge noch über eine Truppenmacht von 500 000 Mann, mn jeder wirklichen Unterlage. Veſtenfalls habe das ru⸗ mäniſche Heer zu Kriegsbeginn 450 000 Mann gezählt. Heute zähle es noch 100—150 Mann, eine Zahl, die ſich mit vieler Mühe durch das Maſſenaufgebot in der Moldau ver⸗ doppeln laſſe, ſofern es gelinge, die Serethlinie- zu halten. Der U⸗Bostkrieg. Frederikſtadt, 22. Dezbr.(WTB. Nichtamtl.) Ein ſchwediſcher Dampfer ſignaliſierte, er habe die 1 Bark„Ansgar“ brennend in der Nordſee geſichtet und die Beſatzung gerettet.„Ansgar“(926 Brutto⸗Re⸗iſtertonnen) war von Moß nach England mit einer Ladung Grubenholz unterwegs. London, 22. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Llonyd meldet: Die engliſchen Dampfer„Bayhall“ und„Liverpool“ wurden verſenkt. Der norwegiſche Dampfer„Modig“ ſtieß auf eine Mine und ſank. Die Mannſchaft wurde gelandet. London, 22. Deg.(B7B. Nichtomtlich.) Lloyds meldet, der norwegiſche Dampfer„Falk“ ſoll verſenkt worden ſein. Augen ſah, ward ihm ihr Ernſt zur Gewißheit. Eigen ward ihm u Rute. Ihm war, wie als Kind, wenn ſich das Wunder der eihnacht über ihn ergoß. „Geſina!“ ſagte er warm und beglückt,„darf ich die Gewißheit mit nehmen, wenn ich wieder hinaus muß, die Gewißheit, ein mutiges gläubiges Weib zurück zu laſſen?“ „Ich glaube an unſer Glück!“ flüſterte ſie. Ihre leuchtenden Augen verankerten ſich tief in ſeinen Blick. Und er nahm ihren Kopf und küßte ihren Mund. Draußen aber ſangen die Heimatsglocken feierlich und weihnachtlich von Sieg und vom Sieg des Herzens und dem Glauben an die Kraft r Liebe—— Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Ausſtellung aus Mannheimer Privatbeſitz. Am Sonntag, den 24. Dezember, morgens 11½ Uhr, wird die Irfüctvefts von Gemälden aus Mannheimer Privatbeſiß, die die Kunſthalle in Gemeinſchaft mit dem Mannheimer Kunſtverein zu Gunſten des Roten Kreuzes und der Zentrale für Kriegsfürſorge veranſtaltet, der Oeffentlichkeit übergeben. Die Aueſtellungsleitung gibt ſich der Hoffnung hin, daß ſich die intereſſierten Kreiſe unſerer Stadt trotz des Feiertages recht zahlreich beteiligen werden. Zu der Eröffnung, die aus einer 81 mit anſchließender Führung beſtehen wird, werden keine Einladungen verſandt, indeſſen ſollen beſondere Gin⸗ laßkarten zum Preiſe von M..— ausgegeben werden. Gleich⸗ iedoch auch 5 die Dauerkarten zum Preiſe bon M..— zum Verkauf, die ſowohl zum Beſuch am Eröffnungs⸗ tage, wie an allen ührigen Tagen berechtigen. Büchertiſch. Der Schrebergarten. Praltiſche Ratſchlage zur Eiurichtun 0 Bewirtſchaftung von Schreher, Klein, und Hausgärten. Von Hein⸗ rich Hinz. Mit 2 Plänen. Frankfurt g.., Berlag von Trowi u. Sohn. Prels 25 Pfg.(Partiepreiſe: 50 Exemplare Mk. Exemplare Mk. 15.—, 500 Exemplare Mk. 60.—). Ich war auch dabei. Eine Geſchichte aus den Kämpfen um Verdun. Der deutſchen Jugend erzählt von E. 8. Stauffer. Mit Bildern von —— A. Preis 3,50 Mk. Berlag von A. Anſon u. Co., eipgig und Berlin. Die franzöſiſchen Berichte. — 1 2 2 ¹ Paris, 22. Dez.(BB. Nichtamklich.) Amtlicher Bericht vo 21. nach 1 ittags: Eine verhältnismäßig ruhige auf der ganzen Front. An der Sommefront wurden vier feindliche Flugzeuge von unſeren Fliegern abgeſchoſſen. Das erſte bei 9 court, das zweite in unſeren Linien in der Umgegend von das dritte 40 Kilometer von Deviſe und das letzte ſüdlich von le Grand. Dieſes wurde durch Rungeſſer abgeſchoſſen, wodurch 3 die Zahl der von ihm abgeſchoſſenen ſeindlichen Apparate auf 946790 hat. Einer Flieger ſtieß bei der Verfolgung e eutſchen Maſchine mit dem Gegner zuſammen. Zwei Appa gerſchellten auf dem Boden. Am 20. Dezember wurden 40 Geſ auf den Bahnhof von Aruighy abgeworfen. ie von Breulles⸗fur⸗Meuſe, Charleville, Mezieres und Soug. auf Ber Bahnhof und das Barackenlager von Mesles, auf Lager⸗ plätze und auf Transporte, die ſich auf dem Marſch befanden. Paris, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht bom 21. Degember abends: Der Feind beſchoß unſere Linien im A, von Bouvecourt und Vaux heftig. Unſere Artillerie ant ſchnitt wortete. Frontſtellen ſtatt. Bei einem davon wurde zwiſchen Berry⸗au⸗Ber und Reims ein feindlicher Gasapparat durch ebhef Feuer zerſtört, Belgiſcher Bericht. Beiderſeits lebhafte Artillerietätig leit in der Gegend von Dixmuiden, Steenſtraate und Böſinghe⸗ von der Salonikifront. Pariz, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht bom 45 8. Dezember Artillerickampf auf 21. Dezember: Am 2 ri der Sfeumafront und im Abſchnitt von Babadag, heftiger in choſſe Am Abend des 20.— zember warfen vier unſerer Flugzeuge 420 Kilogramm Geſchoſſe auß Am gleichen Abend warfen 11 Flugzeuge 47 12⸗tm.⸗Geſchoſſe Ziemlich lebhafte Geſchütlämpfe fanden an verſchicdene r Gegend der Höhe 1050. Regen und Schnee wüten weiter an der 8 mazedoniſchen Front. Der engliſche Bericht. London, 22. Dez.(BTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Berich vom 21. Dezember aus Meſopotamien. ran am Tigrisknie wurden am 20. Dezember energi vorgenommen. In den letzten Tagen wurden die lungen bei Sannaixat und Kut el Amara, Eine Brücke über den Haifluß wurde nahe Tigris durch unſer Feuer gerſtörk. u demprogrammderneuenöſterreichiſchenRegierung Wien, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blättel begrüßen in dem Programm der neuen Regierung, insbeſon dere die Abſicht, den Weg zum Parlament zu ebnen und da ſie ſich an die Zuſammenfaſſung aller Kräfte wendet. Da⸗ „Fremdenblatt“ ſagt: Regien auf Mitarbeit des Parlaments rechnet, will ſie ihr Möglichſtes tum, um dem Volk zu weiter tapfer ſtandzuhalten, Deshalb müſſe jeder gute Patriot aus vollem Herzen wün ſeiner ſchen, daß das neue Miniſterium die ihm vorſchwebenden Ziele ücklich erreiche. 9„Neu⸗ Freie Preſſe“ erinnert angeſichts der Abſicht der neuen Regierung, den verfaſſungsmäßigen Zuſtand her zuſtellen, die gegenüber den Wählern. 3—955 Die„Reichspoſt“ hofft, daß die Regierung durch die enge Berührung mit dem Volk für die innere Ordnung der Mon⸗ archie alle Kräfte herausholen werde, die ſich auf dem Schlacht⸗ feld ſo herrlich eiciſch haben. Die„Oeſterreichi 9. großzügigen Programm eine befruchtende Tat reife. Schol die des Kabinetts zeige, daß der neue N. — keine Parteiregierung, ſondern ein öſterreicht ſches Kabinett bilden wollte. Das„Neue Wiener Journal“ erklärt das Vertrauen und Zuverſicht weckend. Die„Zeit“ ſieht in der Erledigung der wirtſchaftlichen Verträge einen Programmpunkt von hoher wirtſchaftlichet Bedeutung. die Bereitſchaft der niederländiſchen Streitkräfte. Haag, 22. Dez.(WTB. Nichtamtl.) In Beantwortung perſchiedener Anfragen über die Führung der Staatsgeſchäſte, beſonders Verteidigungsfragen, bemerkte in der geſtrigen Sißung der Zweiten Kammer der Miniſter des Innern, Cor vander Linden, daß es für eine Unterſuchung der Krieg⸗ urſachen noch zu früh ſei. Sicher wäre es für Holland ſehr wichtig, wenn bei der Feſtſetzung neuer Grundſätze für die internationalen Beziehungen die Volksvertretung die Veram⸗ wortlichkeit mit der Regierung teilen werde. Im Allgemeinen gab der Miniſter dies als Notwendigkeit zu und fuhr fort, man wiſſe nicht, unter welchen Verhältniſſen Friedensverhandlun, gen geführt würden; deshalb müſſe ſich die Regierung die vorbehalten, wie ſie das Parlament über die Verhandlungen auf dem Lauſenden halte. Er ſehe jedoch die Sache für wichtig an, doß er alle Vorſorgen treſfen werde, daß das Par⸗ lament ander Verantwortung der Regierung teilnehme. EB Bosbom ſagte über 0 Krie 5 bereitſchaft, ſeit Auguſt 1914 ſei das Perſona ſeiner Abteilung gefaßt, daß es jeden Augenblick los gehel könnte. Die Erwartung, daß Holland den modernen Krien mitteln des Feindes eigene entgegenſtellen könne, wird nicht getäuſcht werden. Im übrigen drückte er ſeine hohe Befriedi gung mit der Bereitſchaft der niederländiſchen Streitkräfte au⸗ Der erſie Brieſverkehr zwiſchen den Vereinigten Staaten ech ein Handelstauchboot. Berlin, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Gewöhl, liche Briefe 1 er nach den Vereinig, Programm als ten Staaten von Amerika und neutralen Lände im durch die Vereinigten Staaten(Mexito, Mittel⸗ und Südamerita, Weſtindien, China, Niederländiſch⸗ Indien uſw.) können die nächſte Zeit durch ein handel“, tauchboot befördert werden. die Verſendunge, bedingungen werden in kurzem amtlich bekanüt gegeben. 0* Rom, 22. Dez.(W7B. Nichtamtlich)„Opervatore Ri mana“ ſchreibt, mehrere Bickter Haben 8 der Karbiel Merſier die Abſicht hätte ſich anläßlich des lezten Konſi ſtoriums nach Rom zu begeben. Wir ſind ermächh 4. erklären, daß dieſe Nachricht jede Grundlage entbehr! e. Karleruhe, 22. Dez.(Priv.⸗Tel.) Der frühere Karle⸗ ruher Polizeidirektor, zuletzt Oberamtmann in Donaueſchingen, Hauptmann Schaible, ſeit dem Kriege beim nement Brüſſel tätig, wurde nach Bukareſt zur Ein chtunt und Leitung der politiſchen Polizei in dem eroberten Gebi Rumäniens berufen. Paris, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Die Oehein, Bobgenh des Senats dauerte bis 7 Uhr abends. Norren ortſetzung. —.— van Sham, che Erkundungen feindlichen Stel, 0 ſowie der Schiffsverkehr des Feindes weſtlich davon, mit befriedigendem beſchoſſen, Mündung in den Indem die Regierung auf die tätige bgeordneten an das Beranfwortungsgefühl 0 che Volkszeitung“ wünſcht, daß aus denl — W r —— EE Nische Flerlcünite, wie Maryland, Kentucki und Virgiria verar- „ auch ungarische Gartentabake und schließlich auch deut- Erzeugnisse in den Kreis der Verarbeitung einbeziehen, 80 *3 dies mit dem Inleraſttreten der Verordnung vom 7. August 10 geändert, da hiernach eine Einfuhr nicht möglich ist und der kanzler, von der ihm durch die neue Verordnung vom 10. 1916 gegebenen Ermüchtigung, den Umlang der Verwen⸗ won Nebentabaken bei der Zigarettenhersteitung zu bestim- . bisher wohl insofern Gebrauch gemacttt habe, als er diese hake bestinunte, aber noch nicht die Auteile der Zigarettenlier- Uung, noch die Bedingungen jür den Bezug dieser Tabake jest- Kommt nicht bald entwroder eine endgültige Regelung oder en nicht wenigstens Abschlagsmengen aus den inländischen — kreigegeben, 0 aut den Anteil ja verfügt Pünten Eann, so werden nach baldigem Aufbrauch der geringen ſutandenen, nicht ergänzbaren Vorräte nicht nur die Privat⸗ braucher, sondern besonders auch die Heeresverwaltung na⸗ 8 tiich die billigeren Sorten missen müssen. Während die die Noßhersteller umiassende Interessengemeinschait deutscher Eerettenlabriken und die die mittleren und kleineren Hersteller kretence Vereinigung deutschier Zigaretteniabrilen zur Abwen⸗ ſaue drohenden Unterbietungs-Wettbewerbes und Gesundung der jetzigen Ausgestahtüng Hlandel und Industrie schädigeu- Absatzverhältnisse einen Kariellvertrag soeben geschilossen oen, ist leider der namentlich die Belänwiung der Preisschleu- 0 als vornehmstes Ziel veriolgende Zigareiten- Schutzverband 0 kurzem Bestehen wieder auseinander gegangen. Es scheint, zu geringes gegenseitiges Vertrauen die Ursache dieser be- Suerlichen Erscheinung war. Zwecles Stärkung der Vereinigung ſuten die Hersteller ünter Widerspruch der Hündler nur die Auf- Iune von Verbänden als Mitglieder verlangt, wälirend entgegen n Begehr der Hersteller die Händler zwar die Hälite der Stim- ſeneahl, aber nur die Beteiligung an der Aufbringung der Mittel zu einem Bruchteil durchsetzen wollten. Es kann deshalb der ähnte Kartellvertrag unter den Herstellern nur begrüßt wer⸗ Eu, und es Kßt sich ein Eriolg kievon umso eher erwarten, als uuch die Kontingentierung der Steigerung des Umsatzes Schrau- gerogen sindd. Vor allem muß auch den oit unerhört hohen aſten entgegengetreten werden, welche das Schleudern im ſbinhandel ungemein körderten. Von Bedeutung ist weiter die um Reichskommisser erlassene Anordnung, wonach die Aus- * von Zigaretten nach Beigien nur dann noch zugelassen wird, enn von innen die wolle Inlandsteuer enirichtet ist. Dadurch ist er zum Nachteil des deutschen Verbrauchers seither vor sich gangene Abiluß doch etwas eingedämmt worden. Schließzlich fl noch auf die viekach verbreiteten aus zahhreichen Anzeigen in r Fack- und Tagespresse hervorgehende Irrtum der bedingungs- en freien Verkäuflichkeit der Kontingente berührt werden. Es Punen nur dann Kontingente übertragen werden, wenn der ganze ied mitverkauit wird. 5 ——————— Prankfurter Wertpapierbörse. Franklurt, 22. Dez. riv.-Tel) Die Börse erbii- ſcge bei ziemlich lebhaitem Geschäft aber ungleich⸗ Ahiger Tendenz. Einen Auischwung im Geschäft und Kursen Muchte die Note Wilsons den Schiffahrtsaktien. Neben Nordd. 90 und Paketfalrt wurden auch Hansa lebhaft gchandelt und ESentlich höher bezahll. Von sonstigen Friedenswerten waren Sactungbaha selhr fest. Bankaktien standen ebenialls in Nach⸗ e, besonders Dresdener Handelsgesellschait sowie Deutsche ae Rüstungspapiere gaben durchweg nach und lagen Ahreiee unter dem Druck der flauen Newyorter Börse. Die ſstrigen Kursbesserungen gingen größtenteils Wieder ver- oren. Montanpapiere Schwächten sich ebenialls ab. Chemischte d Elektrowerte kounten sich gut behaupten. Aui den übrigen jeten war der Verkehr ruhig. Heimische Anleinhen waren im uuse behauptet. Etwas Nachirage bestand Werte. Am Rentenmarki verhielt sich der Ver rukig. Pri- ſebskont 470 Proa. Oegen Seilud Scurumftte das corentt or⸗ ,Tendenz blieb behauptet. Verlultnismüßig am günstigsten ge⸗ kaltete sich cie Flallung für Schükabrtsalctten. ausschließiche Gegenstand der Erörterungen. Wenn man auch der Friedensbestrebungen bedeute. Ausicht machte sich in den Werten der Kri tnie starkes 2l. 20. 2l. Aoht. Top. Sanis F&%¼“ Bisseurl Faclfio 32 BOS.. 103% 105—Ket. Rallw. of. Nex. 6— Ualted Stetes Gorg. Corps New Vort Centr. o. 104½ 5% Bonds. 08½ 105975 d0. Ontarlo& Western— Acht. Top. Sante.. 101% 104.—gorkfolx à, Western 12— d0. prefl. 106/ 10% Korthern Paofio. 108.— Balumere& OO0 62 64% Fennzyvvanlle 5 Canadian Pabifts. 6 162%/ 167/ fReadis—**— Ches.& OH(-oo 62.—65% Che. Rek. Isl& PSOo. Enko. RIIW. 4,Si. Paul.. 3.Sobhera Pacifio· 5 Denever& Rie Grande. 17˙⁰ 17½[Soutkern Rallwayß 30⁰ Erlie33½ 36—[Scuthern Railway pret. 67% Erie lai preti. 45— 51— Union Pacifid. 148½% Erle Zct prei. 1— Vabesh pret. 902 Areal Mothorn Pret.. 115— 1% Amorle Gann. 4 nois Centraa. 10—1 amer. Smeit. 2. fel.. 68% interborough Cons. Corg. 15/ 46%¼%[ Anas. Cofp. Min. 679 o. do. prei. 69% Ji½ ethienem Stoel 47- Kansas elty& Southern] 25— 20½[Cenral teather;.78, 00. prei.. 55% 29.— intern. Bercamtite Harias 33 3 do. do. pret. 6574 Loulevllle u. Rashvllle.120.— 130% Unſted States Steelscorp. 104 Kissouri kane. Fexas 10½ 1½ 1 Unktes Stat. Stoel Sorp 117 Flrata R.&.82.934 klan zu bereichinen. Bulgarien 100 Leva Berlin, 2. Dez. Der Vorschlag Wilscus zur Herbei⸗ tührung des Friedens bilcete an der Börse naturgemäß der 9 9„ 2* zu der Auffassung über die Iragweite des Schrittes ilicht kam, so überwog doch die Meinuug, daß er die Förderung Im Einvernehmen mit dieser Afigebot geltemd, das zu bedeutenden Kursrückgingen für diese Papiere fühirte während Schiffahrtsaktien zu erheblich steigenden Kursen umgesétzt wurden. Besonders hervorzuheben ist ferner cie Sehr bedeutende Steigerung der deutschen Gasglühlicht-Auer⸗ akten. Auch Heury- und Schantungbahnaktien stelten sich nam⸗ haft höher. Am Auleikemarkt herrscht Ruhe bei weiterer Nach- irage nach Zproz. deuischen Anleihen. Geld, flüssig. Tägl. Geld zu 4 Proz. angeboteu. Newyorker Wertpaplerbörse, NEWVORX, 21. bezenber(Devisennant) l, 4 Tendenz für deit. Geid auf 24 Stunden (durchschnlitsrate!./, 4. Beid letztes Darlehen.ᷓ.7 Slohtweohsel Berlin, 75.0. 72.— Sichtwechsel Paris. 36480.84.50 Bew-Vork, 21, Dozomber(Bonds- und Aktlenmarkt). 21. 2⁰ Weohsel aut Loadon (60 rage)„47.50 441.80 Weobsel auf London (abie Fransters)..78.45.78.45 Silber Bulllon78.½ 76./ Zertilkate iur neue Akien, Axtlen-Umsa 3 100 000 C 370 000) BEWVORx, 21. bezember CErgüngeunaskurse). 2. 20 241. 20. Balt. OhI Bds. 95¼ 95½ 1 4% Unton Stat. 110% 1404% 85— 35½ Donvor ſtio Gr. pr.—1. 4% Cölg..81.& Pa. 1 8 Ohes. Gbio 44 58. 4 8 2— „ 6% 108¼ .— 2 0 4 Bes. Cans. Tex. pr. 24½ 7% West Rarytancd 5 Herth. Fac. 3 Bde 3 9 65% 66% Amerloan Canpref. M. Pao. Pr. Llen 408. 93˙%/[84— Amoerio. Locom.. 4 60 St. Louie&. San F..4. 7810 83 do. Sugar Ret.., 1— u St. L. aulsl, San...5, 70½ Bexio. Pofroteum.— Mrgin. Oar. Gdem. o. Sogt. Paslfio ou. SaarsRoehusk oas. 69„%„„6 889. 8* 4105%8 Sonds.. 68½ 80½ 246— 24— UnionPao.S% Bds. 83¼%/ New-Vork, 21. Dez. Die aus Wäshington vorliegende Nachricht, über die Friedensbemühungen des Präsiden⸗ ten Wilson versetzte die Börse in eine fieberhaſi er⸗ regte Stimmung. Es wechselten heute 3 180 0% Alctien ihren Besitzer. Aul allen Umsatzgebieten wunde die Were in auberordentlich großen Posten aul den Markt Kworien. Am meisten litien Industriepapiere, namentlich die Werte der Rüst- ungsgesellschaiten, auch Eisenbehnen die vorübergehend ſester tentierteu, litteu später unter dem dringenden Angebot. Indu- Strieaktien verloren—15 Dollar. Betinlehem Steels gingen von 500 aul 475 zurülck. Eisenbahmen waren bis un 6 Dollar niedrb. ger. Zeitweise war aul Interventionen etwas bessere Stimmmung zu verrichnen. Am Schluß der Börse war die Nendenz as Sik —— F 5, Weine. empfichit seine Prima Küche, in Ritsg⸗ jeden Tag frisehes Wiid, sowie reine u. Bier den ganzen Tag. Se zur Arche Noah K 99 1 88 F. 5, 2% als Werhnaeh unc Kbendtisch offeriere ich einen Garuituren, ſehe ve⸗ Tag geöffnel. Telephon 7080. Pie. Schnelcer. Möbelhau f0 0 SEtarker Huſten wie quälend und wie unangenehm- auch für andere! Oo teich ader ann man vordengen ooer ſich Linderung derſchaſſen, denn Oco Tokentistt“ nene, Moteme Slo- Flurichtungen Manateim, K 2,946 2 Feluspr. 180. 30 d. r die hhen und erfriſchen, erzöhen den Speſchelſuuß und beheben ſe das Hauptübel, den Huſtenrein beruhigen die Schleimh dute des Rehlkopies und ſorgen ſo ouch dei Erkältungen für freie, klare Stimme. Hahna mit 400 Tabletten in allen Apolheken und Drogerien Ak..—. arnung vor Nachadmungen!— Berlangen Sis ſters 0 2¹ Bezugs-Scheine bezwecken Einschränkung im Textilwaren⸗Konsum, deshalb ist er Kauf von Qalitätsware in erbõhtem Maße er forderſich. 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S 25 enügencer Rohstoftvorräte die Zigarrettenhersteller erlaßt.] Niorwegen 100 Kronen.. 165.25 165.75 16525 168.75 5—4 8 en sie vorher neben den orieutalischen und gleichgearteten Schwelt 100 Kanen.. 11, 7. 6110. e 18 „ſcaken, deren Preise nach und nach bedeutend stiegen, ameri- Oest.-Ungarn 100 Kronen · 838*— 8 8 8— Elehtrische UUrat versorgung-., Mannbeim. In der eutigen Haupisitzung dieser zur Brown Boveri-Gruppe gehörenden Gesellschlait, in der 13 Akctionäre das gesamte Alten- kapital von 8 Milionen Mark vertraten, wurden die Autrüge der Verwaltung genehmigt und beschlossen, àus dem ausgewiesenen Feingewinn von 50 911 Mart G34 288 M) 2840 M.(1714 M) der Bückdage zu überweisen und den Rest von 54 005 M. aui neue Recinung vorzutragen. Im Vorjahre wurden zunäckst noch 13 800 Mark als Vergütung für den Auisichtsrat abgesetzi und 18 773 M. vorgetragen. Für den versterbenen Oberbaurat Keßler wurde lierr Emil Wahiström, Direitor der Maschinenfabrik EB- lingeu, neu in den Aulsichtsrat gewäklt. Gewerkschalt Unser Fries iu Unser Fritz. r. Düsseldarf, 22. Dez. Priv.-Tet.) Die Gewerkschant bringt für das vierte Quartal eine Ausbeute von 300 M. wie im Vorſahr zur Verteilung. Gewerkschait Rlankenburg in Hamsersthal. r. Düsseldocf, 22. Dez.(Priv-Tel.) Die Gewerkschaft nimmt für das vierte Quartal die Ausbeutezahlung mit 50 Mark iür den Kux in Form einer Weihnachtsausbeute wieder aul. Gewerkschaft Helene und Amalie in-sen. r. Düsseldorf, 2. Dez Criv-Tel.) Der Grubenvor⸗ Stand beschloß, für das letzte Quartal eine Ausbeute von 350 M. Kux gegen 300 M. im Vorquartal zur Verteilung zu bringen. Getreldehommissom.-H. in Dusseldert. r. Düsseldort, 22. Dez. Priv.-Tel.) Der Aulsichtsrat Schibagt eine Dividende von 10 Prozeni d4 Prog.) vor. Berliner Produktenmarht. Berlin, 2. Dez. Frühmarkt.(Im Warenhaudel ermittelde Preise.) Großhandelspreise. Die Preise sind gegen gestern unver⸗ Andlert. Berlin, 22. Dez. Infolge des starken Frostes der letzten Tage ist die Zuluhr in Rüben ganz ins Stocken geraten, sodaß von einem regelmäßigen Ceschäft nicht die Rede Sein konnte. Der Begelir der Fabrikanten nach Haler gegen Bezugsscheine ist in den letzten Tagen stärker geworden. Der Handel mit Heu ungd Storh leicet hauptsächlich unter den Verkehrsschwierigkeiten. Am Saätemmarkt Hält das Interesse für Kleesaat an. Newprorker Warenmarkt. NEW Vonk, 21. dezember. ete, 8 129 21.[ 20. Melsen bard] 21. 4. t. 14050/ vr gin. egeue 165.— 184., ſm innern. 600 18000 pr Be2. No. A Mothers B. f. Ut. 0f 22 e 8 8 car S. 2 nom. nom. Aan. 16.59/ Talg spbzial 12.— fa.—ein Spr.. r Kebr. 1404 17.e Zuck. 66 Til. 511 S7.-. dl. Lncni—425 70-770 lessam ſa 1 18.25 10⁰ 170 177öSchmalx Watvs. 72˙3 pr Hürr.16.2 17 loke 9105.9 br Aprnt 16.30 17 Kaftoe ber.3 8. Ge. lia 17.4¹⁰⁸⁰ 17.76 pr 16.48 10 lan.52.Astekte. Kupf.—* Er lun 16.87/ 1750 f. Bür Seeeen, eeieee 1. Ki 8 4 roleum Mbckvandit 17.25 SK.021.85ICred.Balanc.] 276.— 275.— 6) orstes Guartal 35.½(35.), zweites Quartal 8827/(31-Sa11e) Ohtengoer Warenmarkt. cniea0, A. beremder. 21. 20. 21. 20. 2 20. + 154.½ 163.—Schmala Spo. 188. 1.190 *. 163.% 162.—- pr. Jang. 1 1857Sobsine d Bez. 91% 59./ Pork: Dez..75 27 ſeeRNRo N72.27 pr Bal. 82 8 90.%e pr Zan. 26 26.75 Schwer 10.10 10.05 Hatee bder. 48./ 47./ flppen Solnxvelao- Sobmate: pr. Jan. 18.7 12.62Zuf. l. West. 158 009 188 000 pr. Ber. 16.30 76 80J Fr- Wai...10.07 Tuv. Enloag. 83 059 63 600. Foudener Metallmarbr. 21, bezembor, Kugter: Kasen 149.— 8 Begats 137—. Elekteene ger 9 8 40 i5i, per 3 Uanaie—.— Dest-Selokteg p. Knago——, 2 2 Honnte —— Ura ger 8 97. 1. 255 8 Nonate, 12143 80 Pieſ iexe per Nanes 30% 0 e.½% Sperla 9 —— Tüchlige militärfteie Arbeiter geſetzten Alters bei guteim Sohn giſucht Solche, Iltie mit Vieh umzugehen verſtehen, werden be⸗ vorzugt. 488022 Heinrich Wertbeimer, Viehsammnelstelle, SS und kompl. 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Als Robert die kleine Wieſe am Ende des Parkes erreichte und aus dem Schatten der alten Baume trat, lag der Hügel mit dem kleinen weißen Tempelchen noch unter hellſtem Lichte. Das beglühte Gras roch ſtark und—— vom Boden auf. Orellbraune Libellen ſchoſſen durch den Glanz der Luft Im Dickicht rief ein Vogel wiederholt ſeinen einförmigen, klagenden Laut. Es klang ſo einſam. Aber gleich darauf gab ein anderer Antwort, dann noch einmal, näher. Flügelſchlagen, es raſchelte im Laub und dann wars ſtill. Robert ging wie müde durch das 3— fahlgeſengte Gras. Es und geigte überall darin; e wenn einer irgendwo Metall feilte, hörte es ſich an. Während Robert um die geſchioſſene Rückſeite des Tempel⸗ chens herumging, hörte er Wolfgang die Strophe eines Kinder⸗ liedes herſa Dann 33 die Stimme der Gouvernante da⸗ iſchen und verbeſſerte die Fehler des Knaben, und gleich arauf hörte er ſie ſich an Chriſtoph wenden, und nun ſprachen die beiden halblaut miteinander, ſo daß er nichts verſtand. Er kam vor und begrüßte Wolfgang lleß ſich von der Steinbank gleiten, wo—4— Ertleherin geſeſſen. und —.— ſich an ſeinen Arm. Chriſtoph ſaß mit verkreuzten Beinen, die in bellgrauer Ho n. unten auf den Stufen. —— den Fingern und — en, un 8 5 das um Roberts Mund trat, als er von Chriſtoph zum Fräulein blickte, und das die beiden gleichermaßen zueinander in Be⸗ ziehung brachte, ließ dieſes leicht erröten. Ehriſtoph ſchaute e er au* i übrigens einmal men können, damit man einmal etwas anderes zu ſehen bekommt und Aſphalt riecht. Das Land iſt doch 10 32 Richt wahr, Vetter?“ nicht übertrieben hõ.f*—— e n die Gouvernante 9 05 bemerkte ſetzt, daß b le che d. Sipene, e Sck unter der Batiſtbluſe vo e Schul⸗ — hatte, und daß der hellblaue——* ſich um wogige⸗ ſofort zu verm. 845⁵ die Geſchäftsſtelle. b. „Höflich nicht, aber aufrichtig..“ brummte Chriſtoph und lehnte den Rücken an eine der runden Stuckſäulen, die den Eingang flankierten. Er hatte einen ſchmalgedrückten Kopf wie ein gutes Pferd. Sein Geſicht war bartlos und ſcharf geprägt, und die Augenbrauen, die faſt verwuchſen, gaben ihm einen etwas düſteren Ausbruck, der bei ſeinem friſchen Lachen aber beinahe gänzlich verſchwand. Haar und Augen ſtimmten in ihrem tieſen Schwarz wirkungsvoll zueinander, und die Pupille ſpiegelte lebhaft und feurig. Leideſt du an der Einſamkeit?“ den Ton möglichſt ſcherzhaft zu nehmen.„Ja du haſt recht. Vielleicht ſind wir ein wenig zu ſehr in der Familie. Man kann ſich doch nicht gut über ſich ſelbſt amüſieren, dazu braucht man eben immer andere Menſchen. Oder man muß ſich eine Be⸗ ſuchen.“ werde wieder malen,“ ſagte Chriſtoph entſchloſſen und zerdrückte eine kleine Spinne, die auf ſeine Hand gekrochen war. Sie gingen zuſammen zum Hauſe hinüber, Robert mit Wolf⸗ gang vorauf, Chriſtoph folgte mit der Erzieherin. Er ſummte eine luſtige Melodie und hatte 5957 Hut von der Stirn zu⸗ rückgeſchoben, ſo daß ein Zipfel ſeines ſtraffgekämmten Haares wurde. Die Gouvernemie ging ſtumm und träge neben hm. Er ſah ſie von der Seite an, dann blieb er ſtehen und 8 einen dünnen Zweig aus dem Gebülſch. Sie ging weiter, als bemerkte ſie gar nicht, daß ſie allein ſei. Rob-rt war in einem Seitenweg verſchwunden, um Wolf⸗ gang zu haſchen, der ſich losgeriſſen halte und davongelaufen war. Ganz fern kreiſchte die Kinderſtimme. Chriſtoph riß Blatt für Blatt von ſeinem Stecken. E⸗ ließ die Gouvernante vor ſich her gehen und betrachtete ſie. Sie wiegte 69 in den Hüften, und ihr Gang war ſchwer, ohne un⸗ ſchön zu ſein. Sie hatte einen wohlgeſormten Fuß und eine feine Feſſel. Er betrachtete ſie wie eine Sache. Dann ging er hinter ihr her und kitzelle ſie mit dem Stecken im Nacken. Leiſe ſchrie ſie auf, ein gepreßter Schrei in der Kehle, dann lachte ſie ihm ins Geſicht, und er ſah ihre Zähne blithen. Seine Nafen⸗ flügel bebten und er lachte ſtumm. Dann ſchlang er ſeine Arme um ihre Schultern. Sie drückte die Hände gegen keine B Uſt, während ſie nicht aufhörte, ihn anzulachen, und wehrte ſich. — er händigte ſie wie ein junges Tier und küßte ſie auf den Mit einem Ruck ließ er ſie los. Alemlos ſchob ſie ihren Hut auf der Friſur aurecht. Dann gingen ſie wie—1 nehen⸗ ſagte Robert und verſuchte einander, er ſummend, ſie lachelnd und ſtumm, während ſie del Kuß brennend auf ihrer Haut fühlte. 0 Als ſie die Treppe zur Terraſſe hinaufgeſtiegen, fa40 Chriſtoph: IIch werde Sie malen, wenn ſie wollen, wenn Zeit habe? Er dachte nach:„Wann ſind Sie frei?“ „Ich könnte Mittags nach Tiſch.... Wenn es Ohnleh recht iſt,“ entgegnete ſie. „Es iſt gut,“ ſagte er und ſtieg die Treppe hinauf. **. Auf das zweite hin verſammelten ſich Hausbewohner unten im Speiſeſaal, der nach dem Garten 1. der Terraſſe hinausging und deſſen. Fenſter offen ſtanhi Maren war in einem weißen Kleid mit kurzen Aermeln. 1 die Ellbogen bauſchte ein ſchaumiger Kranz von genaſe Spitzen, und um den Ausſchnitt lag ein zackiger ſchwarzer 6t gen, der den Hals ſehr ſchlank und blaß erſcheinen ließ. ab ihrem Ausſehen etwas von einem Pierrot. Sie ſtand 75 13 und neben ihr lehnte, das Geſicht im Schatten, Robe r ſprach ſehr langſam, etwas über die Anlage des Garteſe und ſein Prinzip bei der Bepflanzung mit Laubbäumen. lauſchte nur auf den ſeltſam ruhigen und dunklen Fall Stimme und blickte von Zeit zu Zeit auf ſeinen Mund 9 Wolfgang ſaß mit ſchläfrigem Geſichtchen auf einem Hocn und ließ den blonden egen 9e Wond rücfinte Neben ihm ſtand die Gouvernante. Mechaniſch uͤchteten f0 Hände die Roſen, die in einem bauchigen Geſäß ſtaken. Pe, lich ließ ſie ſie ruhen und legte ſie flach um den kühlen, unn braunen Tonkrug und träumte vor ſich hin. 9 h. deeicht den Tiſch gewandert war, blieb bei ihr ſtehen. Sie ſchrat zuſammen, als er ſie anredete. Flüſternd ſprachen ſie ein aul Worte miteinander. Die Gouvernante mußte Wolfgang und rütteln, daß er nicht einſchlief. Sie hielt ihm eme Noſe hin fragte:„Quelle est cette fleur?“ Der Knabe riß die Arach auf; dann antwortete er präzis und automoliſch:„Unet eit⸗ rres bien, mon cher,“ ſduſelte ſie gewohn ain mäßig und überließ ihn wieder ſich felbſt. Ebriſtovb batte rnel tropfende Roſe aus dem Gefäß gezogen und brach die Deine, mit dem Nagel ab. Dann rieb er den naſſen Stiel mit bel⸗ warmen Hand und beſeſtigte ihn an der Mufe der Goan nante in einer Maſche. Sie zuckte als das Kuhle ihre berührte. (Sortſetzung kolat.) die ſeint *— 00é S˖„3 SnSZSnesgcCres⸗ ereerrs P SSSS EE6SSSS SSssSs 22 —— PSD—— 9—— 2 2 S—— 22 *22