520 0 bre Mannh der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, 1 ih. 160 Donnerstag, 28. Dezember. verantwortlich für den Cell: Chefredakteur Dr. Pritz Goldenbaum; für den mdelsteil: Dr. Adolf Agthez für den Anzeigenieil: Fritz Joos. Druck u. Verlag . m. b.., alle in Mann · Adr.: Seneralanzeiger Mannheim. Fernſpr. „144— Geſchäftsſtelle 218, 750 Buchdrüch⸗ Abieilung 281. Pohſcheck⸗Ronto 2917 Tudwigshafen a. Rh. eimer Abend⸗Ausgabe. eimer Heneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nathrichlen Angelgenpreis: Die Iſpalt Nolonelzeile 40 Pig., Reklaue⸗ zeile Nt. 120 Annahme 2 Mittägblatt vorm. 8½ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr Für Knzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u Ausgabe wird keine Verantwortung übernommen, Sezugspreis in Rannheim u Umg monati R..40 einſchl. Bringeri. Durch die Poſt bezogen viertelj M. 4 62— 55 P. zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. R..90. Einzel⸗Mt ð pig· Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigung sblatt für den Amtsbezick Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Vilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Uoller Sieg in der Sehlacht bei Kimnieul-Sarat. Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptauartier, 28. Dezember.(b1x. Amilich.) weſtlicher kriegsſchauplatz. Einzelne Abſchnitte der flandriſchen Front und des Sommebogens lagen zellweilig unter ſtarkem Feuer. Die Tätigteit der Cuftſtreitkräfte war ſehr rege. Der Gegner verlor im Luftkampf und durch Abwehr⸗ ſeuer 8 Flugzeuge. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfeldmarſchalls prinz Leopolò von Payern. An mehreren Stellen der Front wies unſere Graben· beſatzung Borſtöhe ruſſiſcher Streiſabiellungen ab. heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. An der udowa in den Waldkarpathen vertrieben deutſche Jäger ſtarke Patrouillen der Ruſſen im Hand⸗ granatenkampji. Meſtecanesci Front. mehrfach lebhaftes Geſchühfeuer. In den Bergen am Oitos- und Putnatal hat ſich die Kampftätigkelt erhöht. Balkankriegsſchauplatz. teeresgruppe des Generalſelomarſchall v. Mackenſen Der 27. Dezember brachte der neunien Armee des Ge⸗ nerals der Infanterie Jalkenhayn den vollen Sieg in der Schlacht von Rimnicul⸗Sarat über die zur Ver⸗ teidigung R. mäniens herangeführten Ruſſen. Der am 26. Dezember geworfene Jeind ſuchte durch Gegenſtöße ſtarker Maſſen den verlorenen Boden zurückzu⸗ gewinnen. Die Angriſſe ſcheiterten. Preußiſche und bayriſche Infanteriediviſionen ſließen dem zurückflutenden ZJeind nach, überrannten ſeine in der Nacht neu angelegten Stellungen und drangen über Rimnicul⸗Sarathinaus vor. Gleichzeitig durchbrachen weiler ſüdöſtlich deulſche und öſterreichiſch· ungariſche Truyyen die ſiark verſchanz⸗ ten Linten der Ruſſen, wehrten auch hier heftige gegen die Flanken geführten Gegenangriſfe ab und kamen kämpfend in nordweſtlicher Richtung vorwärks. Wieder erlitt der Gegner bei ſeinen Niederlagen ſch were blutige Berluſte. An Gefangenen wurden geſlern 3000 Mann, an Beute 22 Maſchinengewehre eingebrachl. Die Jahl der von der 9. Armee in den Kämpfen bei Rimnicul⸗Sarat gemachten Gefangenen beträgt im ganzen 10220 Auſſen. Bei der Donauarmee ſanden geſtern nur Teilkämpfe ſiati. Zn der Dobrudſcha gelang es bulgariſchen und os⸗ maniſchen Truppen, die Ruſſen aus beſeſtigten Höhenſtel⸗ lungen öſülich von Macin zu werfen. Mazedoniſche Front. Nordöſtlich des Doiranſees griffen nach ſiarker Feuer⸗ vorbereitung mehrere engliſche Kompagnien die bul⸗ gariſchen Vorpoſten vergebli ch an. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Sudendorff. * c. Von 9er Grenze, 28. Dez. rib.⸗Tel. 3..) Der„Züricher Tages⸗ Anzeiger“ meldet: urch das weitere Vorgehen der Vierbundtruppen, auf dem rechten Donauufer iſt die auf der Linie Rimn icul⸗Braila quer durch die Große Walachei angelegte ruf ſiſche Sperr⸗ teltung bereits mit Umfalſung bedroht, ſodaß ihre Kückverlegung anden Sereth als bevorſtehend angeſehen werden muß. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Dez. (Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Tages⸗Anzeige“ m ldet aus Odeſſa: um die großen Verwundetentrans⸗⸗ porte aus Rumänien aufnehmen zu können, wurden in Tiraspol, Bender und Kiſchinew in Ruſſiſch⸗Beſſarabien alle „Lehranſtalten beſchlagnahmt, um darin Lazarette einzurichten. Der Schulunterricht wurde eingeſtellt. Großfürſt Nikolai Rikolajewitſch ſchwer erkrankt. Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Stockholm wird gemeldet: Großfürſt Nitolai Nikolale⸗ wilſch iſt, wie der Rietſch erfährt in Tiflis ſchwer erkrankt. Der Großfürſt kann infolgedeſſen das ihm übertragene Oberkom⸗ mando über die in der Wolachei ſtehenden ruſſiſch⸗rumäniſchen ruppen in abſehbarer Zeit nicht übernehmen. die eine ſo groß und mächtig, die andere ſo alt und geachtet, mehr als 1o o00 Russen geian Innahrne von Der U⸗Bootkrieg. London, 28. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Lloyds⸗Meldung. Der belgiſche Fiſchdampfer„Neptune“ und der engliſche Schooner„Agnes“ ſind geſtern verſenkt worden. e Befatzungen wurden gelandet. Eine däniſche Bark wurde verſenkt; die Mannſchaft iſt durch den holländiſchen Dampfer „Nordwyt“ gerettet worden. 88 Mie Friedensbeftrebunge Die Antwort der Alliierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Dez. 3 z. K) Laut der Neuen Zürcher Zeitung ſchreibt der eſſagero!: Die Kanzleien der Alliierten werden z w ei ge⸗ trennte Antworten auf das Friedensanerbieten auf⸗ ſtellen, die erſte für die feindlichen Mächte und die zweite wird der amerikaniſchen Regierung und den anderen Nationen, die Wilſon unterſtützt haben, zugehen. Die Alliierten werden be⸗ ſonders die Gründe, warum ſie kämpfen, im einzelnen feſt⸗ ſtellen. Sie werden die Waffen nicht niederlegen, ehe ſie von den Angreifern nicht Entſchädigung für die Schäden erhalten haben und bevor ſie ſichere Garantien für die Zukunft er⸗ halten. Die Antwort an Wilſon mird„höflich“, diejenige an die Zentralmächte dagegen ſehr„gedrängt“ en Ddie Note der Schweiz. m. Köln, 28. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche 17 meldet aus Zürich: Auch in der weſtſchweizer Preſſe überwiegt, wie in den Blättern der deutſchen Schweiz, ſoweit Aeußerungen bis jetzt vorliegen, ein Gefühl der Genug⸗ tuungüberdie ſchweizeriſche Note. Das„Jour⸗ nalde Genésve“ ſchreibt: Der Bundesrat mußte die groß⸗ herzige Initiative der großen Schweſterrepublik offen billi en und ihr ſeine ganze Unterſtützung leihen. Das hat er in einer Note gelan, deren Sinn und Ziel gebilligt werden wird. Die Völker, die unter dieſem Krieg ſo gräßl ch leiden, können Ane⸗ rika und der Schweiz nicht zürnen, weil ſie eine Eeſte zur Be⸗ ſchwichtigung untern hmen. Dieſe Tat der beiden Republiken, hat nur der dringende Wunſch geleitet, gerade den leidenden Völkern dienſtlich zu ſein. Ein gemeinſames vorgehen der nordiſchen Keiche. an. Köln, 28. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Hieſige Blätter veröffentlichen Ee Nachrichten über die Beteiligung der nordiſchen Reiche an der Friedensaktion der Neutralen.„Berlingske Ti⸗ dende“ berichtet aus Stockholm, das dorti e Miniſterium des Aeußern habe heute amtlich bekannt gegeben, daß Schweden bisher keinen Schritt zu einer Friedensaktion unternommen habe. Dagegen meldet„Ertrabladet“: Das Stockholmer'att „Aftontidningen“ erfährt aus Chriſtiania, dort ſeien Gerüchte verbreitet, wonach zwiſchen den Regierungen der drei ſkandi⸗ naviſchen Reiche Verhandlungen wegen eines gemeinſamen Vorgehens zugunſten des Friedens gefü'rt wurden. Wann der Schritt unternommen werde, ſei noch unbekannt. Die Stimmung in Belgien. m. Köln, 28. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Volks⸗ zeitung“ ſchreibt zum Friedensangebot und der Stimmun? in Belaien: Es iſt nicht zu leu nen, daß die neutrale Preſſe faſt einſtimmig den Schritt der Mittelmächte freudig be rrüßte, während die der Entente, wie voraus'uſehen, von der Schwäche und Furcht Deutſchlands ſchreibt. Ueber die Stimmunj im be⸗ ſetzten Belgien oriertiert ſehr gut ein Artikel des Antwerpener Berichterſtatters des„Maasbode“: Die Krie as hetzer bil⸗ den auch hier in Velgien noch eine ſehr ſtarke Gruppe, und es iſt wohl zu beachten, daß es nur ſolche ſind, die vom Kriegs⸗ gen. ſehr nach dem Frieden. Seitdem nun der offizielle Friedensvorſchlag gemacht worden iſt, hat ſich dieſe Sehn ucht nach einem ehrenvollen Frieden noch geſteigert, und es würde hier große Enttäuſchung, ja Erbitterung Platz greifen, wenn die Entente die dargebotene Hand zum Frieden einfach zurück⸗ weiſen würde. Unſere Regierung hat jetzt eine große Verant⸗ wortung. Sie macht 15 vor allem keine Illuſionen über die Stimmung in den—2 ten Gebieten. Es braucht nicht mehr viel, damit die Sehnſucht nach Frieden bei dem Volke alle an⸗ deren Gefühle beherrſcht. Ein vermittlungsſchritt des Rönigs von Spanien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Dez. (Pr.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen kündet der Madrider Imperial in den Abhandlungen Zur Friedensfrage ein Vermittlungsſchritt des Königs von Spa⸗ nien bei den Mächten als unmittelbar bevorſtehend an. Eine Friedensnote des Papſtes mit analog der 7 9 en Frie⸗ densnote und diejenigen der Schweiz an alle kriegführenden Staaten gehe vorausſichtlich noch vor Neuſahr ab. Agitolion für Ausfuhtverbot von Kriegsmaterial in Ameri c. Von der ſchweizertſchen Grenze, 28. Dez. z..) Nach Genfer Berichten meldet der Newyork orld, im amerikaniſchen Kongreß ſei eine zwei Drittelmehr⸗ heit für ein für Kriegsmaterial vorhanden, im Falle die Friedensaktion des Präſidenten Wil⸗ ſon erfolglos bliebe. o. Von der Schweizer Grenze, 28. Deg.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondentmeldungen hat Senator Humbert wie der Matin berichtet, einen Dring⸗ lichteitsantrag im Senat eingebracht, der ſich mit der amerikaniſchen Friedensnote befaßt⸗ Der Antrag verlangt einen Vorrang auf der Tagesordnung vor den den anderen Beratungsgegenſtänden. 60 der„vorwärts“ und die Kriegsziele. Ueber den deutſchen Frieden mit Frankreich ſchreibt der „Vorwärts“: „Das franzöſiſche Volf weiß gar nicht, wie gut der Friede iſt, den es jetzt bekommen kann, und es wäre vielleicht beſſer, ihm das offen und öffentlich zu ſagen, ſtatt ſich dieſes Geheimnis für die vorgeſchlagene Friedenskonfereng aufzuſparen.“ Zu dieſer Auslaſſung bemerkt der„Deutſche Kurier“: Wenn Worte einen Sinn haben, ſo kann dieſe Notig des Vorwärts nur bedeuten, daß der Vorwärts und die hinter ihm ſtehenden ſozialdemokvatiſchen Kreiſe über die deutſchen Friedens⸗ bedingungen gegenüber Frankreich genau unterrichtet ſind. Andere Fraktionen ſind des beſonderen Vertrauens, das Herr⸗ Scheidemann bezüglich der deutſchen Kriegsziele genießt, nicht gewürdigt worden. m übrigen wird die öffentliche Behanntgabe der Kriegsziele, ſobald err Schelbemann ſie wünſcht, wohl nicht lange auf ſich warten laſſen, da Herr Scheidemann bisher ziemlich alle ſeine Wünſche in Bezug auf die Behandlung der Kriegszielfrage bei den maßgeben⸗ den Stellen durchgeſetzt— und es ihm ein leichtes wäre, bei ſeinen Beziehungen auch ieſe Kleinigkeit durchzuſetzen, um ſie in dem neuen Regierungsorgan, dem Vorwärt'?é, von ſich aus zu veröffentlichen. Der Feldzug der Armee Jalkenhayn in der Walachei. Von unſerem zum ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz entſandten Sonderberichterſtatter. II. Deuiſches Ariegsoyreſſequartler Südoſt, 20. Dezember. Der Oberbefehlshaber entſchied* dafür, ſeinen entſchei⸗ denden Angriff weder über den Paß von Predeal, no über den Roten Turmpaß, ſondern über den entlegenſten Ueber⸗ gang von allen, nämlich über das Geſchwiſterpaar des Vul⸗ kan⸗ 92 zu führen. er am weiteſten von Bukareſt abliegt. Eine Bahn führt über ſie nicht hinweg. Beſonderen Wert darüber hinaus, daß ſie dem Gegner nicht zur Verfügung ſtehe, ſchien die deutſche Führung gerade auf ſie nicht zu legen.—3 ſchien es ihr noch dar⸗ auf anzukommen, den wichtigen Grubenort Petroſeny gleich jenſeits der Paßhöhe in der Hand zu behalten. Jenſeits von ihm waren deutſcherſeits zwar wiederholt Vorſtöße unternom⸗ men worden, doch nicht mit Kräften, deren Verwendun auf die Abſicht nachhaltigen ſchließen ließ. Am Roten Turmpaß, vor Rucar am Törzburger Paß und vor allen Dingen bei Predeal wurde ganz anders angegriffen! Was die Deutſchen am Vulkanpaß machten, lief offenbar dauernd auf Demonſtrationen hinaus, die deren auf andere Punkte gerich⸗ teten mahren Abſichten verſchleiern ſollten. Kurz, die Rumänen fühlten ſich am Vulkanpaß leidlich ſicher! Im Hauptquartier der 9. Armee hatte man erkannt, daß dem ſo war, vielleicht ſogar von langer Hand darauf hingear⸗ beitet. So bot ein überraſchender wirklich ſtarker Angriff, wie elend am eigenen Leibe wenig ſpür'en. Die breiten Schichten des Volkes dagegen ſehnen ſich ihn die Rumänen an den Hauptpäſſen erwarteten, gerade an ulkan⸗ bzw. Szurdurpaß iſt die Gebirgsſtraße, die — —— —— —————— 4 SS———————————— —— 2. Seite. Donnerstag, den 28. Dezember 1916. jener Stelle gute Ausſichten. Dort unten war der Feind ſchwer⸗ lich auf ihn vorbereitet. Auch ein rein örtliches Moment ſprach für die Wahl. Szurduk⸗ und Vulkanpaß ſind, wie mehrfach betont, nahe benachbart. Es war wahrſcheinlich, daß der Ver⸗ ſuch eines Vorſtoßes aus einem der zwei den Gegner ohne weiteres zu innerhalb der beide verteidigenden Truppe nach der gefährdeten Stelle hin verleiten würde. Auch dieſe Wahrſcheinlichkeit ließ ſich, bei geſchicktem Vorgehen, zur Ueberrumpelung des Gegners in Rechnung ſtellen. Die Flie⸗ geraufklärung der Rumänen war ja ein für allemal ſchwach! All dies erſcheint, wie ſchon hervorgehoben, nach errun⸗ genem Erfolg, und nachdem das Wagnis ſich bewährt hat, furchtbar einfach und ſelbſtverſtändlich. Vor der Tat ſieht ſich die Sache anders an. Es ſprechen immer Gründe gegen ſie. Auch hier war es nicht anders. Einer davon war die beſondere, Schwierigkeit des Gebirgsgebietes rechts und links vom Paß im Hinblick auf die unerläßlichen Doch die deutſche Führung ließ ſich in ihrer Idee nicht mehr beirren. Statt der Gruppe Kneuſel hatte ſich in aller Stille eine Gruppe Kühne aufgetan, unter deſſen Befehl dieſe ge⸗ treten war. Allerlei geheimnisvolle Märſche vollzogen ſich hin⸗ ter der Geſamtfront zum Szurdukpaß. Am 2. November war General von Falkenhayn in Petroſeny, um mit General von Kühne, der ihn ſeinerſeits kurz vorher am Sitz des Oberkom⸗ mandos beſucht hatte, noch einmal alles Nötige durchzuſpre⸗ chen. Acht Tage ſollten der Gruppe für die Vorbereitungen zu nachhaltigem Vorſtoß und dem Vormarſch in Feindesland Zeit bleiben. Des Nachſchubs harrte ein ſchweres Stück Arbeit. Un⸗ terdeſſen arbeiteten ſich Staabs und Morgen in ihren Päſſen Schritt für Schritt vorwärts. Es war der Abſchintt der Kämpfe um Azuſa am Predealpaß und um Campolung an dem von Törzburg. Am 11. Novemer ſollte die Offenſive, die den Aufbau der rumäniſchen Verteidigung zum Zuſammenbruch zu bringen beſtimmt war, ihren Anfang nehmen. Am 9. abends meldete General von Kühne, daß er fertig ſei. Der 10. blieb ihm ge⸗ wiſſermaßen zur letzten Toilette. Er nahm Gelegenheit, durch Fortnahme einiger kleinerer Kuppen noch ein paar kleine Schönheitsfehler ſeiner Front zu verbeſſern und zugleich den Feind dahin zu beruhigen, daß er nicht von vornherein arg⸗ wöhniſch zu werden brauchte, wenn es am anderen Morgen wieder eiwas knallen ſollte. Es würde ſich ſelbſtoerſtändlich abermals nur um eine oder die andere mindere Kuppe han⸗ deln. Das war nichts Welterſchütterndes; es gab ſo viel davon ringsum.— Am Morgen des 11. November begann es in der Tat wieder zu knallen. Vom Predeal⸗ bis zum Vulkanpaß. Uberall rüttelte der Angreifer aus aller Macht an den Pforten der. Päſſe. Überall war der Verteidiger darauf vorbereitet und ſtark genug, ſie von innen zuzuhalten. Nur am Szurdukpaß nicht. Dort war der Gegner auf einmal von unwiderſtehlicher Kraft. Und die Pforte flog auf. Dabei hatte es ſich zünächſt angelaſſen, als ob es gerade dort leidlich ruhig bieiben wolle. Um ſo verdächtiger hatte e⸗ am benachbarten Vulkanpaß rumort. Die rumäniſche Führung hatte denn auch ganz nach Wunſch ihre Aufmerkſamkeit zu⸗ nächſt dorthin gerichtet. Wie ſehen ſolche Tage ausgedehnter taktiſcher Unterneh⸗ mungen in der Front aus? Und wie bereiten ſie ſich vor? Ich verbrachte den 11. November bei einer Oiviſion vor Campolung. Im Felde erfährt kein Soldat mehr über den Zuſammenhang der Kriegshandlungen, bei denen er mitwirkt, als er wiſſen muß, um im Rahmen ſeiner Aufgabe zweckmäßig handeln. Befehl iſt Befehl, und was befohlen iſt, wird unter aranſetzung der ganzen Kraft und gegebenenfalls des Lebens ausgeführt. Das üt ſein Latein. 4 75 Insbeſondere weiß der Soldat meiſt nicht, was bezweckt wird, wenn ihm befohlen wird, anzugreifen. Oder zu mar⸗ ſchieren, gleichviel, nach welcher Richtung hin, vorwärts oder ſeitwärts oder auch rückwärts. Er tut, was ihm befohlen wird und meldet zum Schluß 820 iſt ausgeführt“. Zweck des Angriffes iſt, den Feind zu ſchlagen, wenn⸗ möglich, ihn zu vernichten. Ob der Vorgeſetzte, der ihn be⸗ ſiehlt, ernſtlich mit einem vollen Erfolg rechnet oder ob er nur demonſtriert, den Feind nur feſthalten will, iſt für die Aus⸗ führung gichhulteg. Uebrigens hat die Truppe, beſonders angeſichts der Ausdehnung der Fronten bei größeren Zu⸗ ſammenſtößen, auch am Ende eines Kampftages, meiſt noch keinerlei Ahnung vom Geſamtergebnis. Sie weiß nur, was auf ihrem beſonderen Gefechtsabſchnitt geglückt oder miß⸗ lungen iſt, und die Intelligenz in ihren Reihen iſt ſich klar darüber, daß das Geſamtergebnis gut ſein kann, auch wo es vor ihrer Front faul ausſieht und umgekehrt. 938 Wir wußten damals, ſeit einigen Tagen, daß ein großer iff nahe bevorſtand. Auch daß die Nachbardiviſionen n würden. Das merkt man in gewiſſen Vorbereitungen. 0 An m So wurde es als ſchwere Enttäuſchung empfunden, als ein Teil der Kanoniere plötzlich aus der Front gezogen wurde. Denn die Mitwirkung der ſchweren Artillerie iſt un⸗ Kar er beliebt, beſonders wenn es ſich um den ſog. großen ugriff handelt. Die Kanoniere ſelbſt flüchten wie die Türken. Sie hatten ſolange mitgeſpielt und auf den Matheis und das verdammte Neſt dahinter eingefunkt, und nun, wo beide offen⸗ bar endlich ſturmreif waren, ſollten ſie nicht mittun dürfen? Wo es nur hinging? Man einigte ſich auf Verdun. Etwas anderes konnte vernünftigerweiſe ja nicht in Betracht kom⸗ men. Und die großen Brummer und ihre Bedienung tippelten betrübt über den Törzburger Paß ab. Sie kannten einſtweilen nur ihr nächſtes Marſchziel. Natürlich ging es nachher nach dem Szurduk. 5 „Der Befehl zum Angriff am 11. November kam am 10. morgens. Natürlich ohne nähere Nachricht, daß Kühne fertig ſei, oder daß es überhaupt auf Kühne ankomme. Sondern der Befehl ſchlechthin, ohne weitere Zutaten. Feuerüberfall, In⸗ fanterieangriff und was ſonſt dazu gehört. Die Bayern der Nachbardiviſion und ebenſo die Ungarn waren ſchon ſeit en über unglaubliche Grate und Klüfte unterwegs, den Gegner meuchlings 7 umflügeln und die heißbegehrte Stadt an ſich zu reißen. Auf unſerer eigenen Speiſekarte ſtand zum ſoundſovielten Male als Hauptgang der Matheias. Ich habe den Tag am Beobachtungsſtand der Diviſion auf dem Gipfel eines Berges weſtlich von Dragoſtanele ver⸗ bracht. In einer herrlichen Gebirgslandſchaft, verſchönt durch die Rauchfahnen platzender Granaten und unter tadellos blauem Himmel, wenn man von den Schrapnellwölkchen ab⸗ — t, die an ihm hingen. Aber leider war von dem ſtarken olg, auf den wir rechneten, nur wenig zu ſpüren. Als die große Frükanonade vorüber war, polterte am Matheias Kleingewehrfeuer, hämmerten die Maſchinengewehre. In den Bergen drin uns zur rechten ſpektakelten Bayern und Ungarn. Dann kam die Nachricht, daß die Bayern Candeſti, ein an ſich recht übles Gebirgsneſt, genommen hätten. Alle Achtung! Aber was tue ich mit Candeſti, wenn mein Sinn nach Cam⸗ g ſteht, deſſen goldene Kirchenkuppeln überaus vielver⸗ in der Sonne funkelten? Und von Campolung war ——————— Maunheimer Heueral⸗Auzeiger Bad ni Schußweite— und das darauffolgende Stililegen der Züge in der er hervorhob, wegen der fluſſe die Führung der geſamten Staatswirtſchaft; er beſtimme ernſtlich mit der Frage beſchäftigt, inwieweit die bisherigen Wiederherſtellun Verwaltungsreſorm. nicht die Rede und nam Matheias auch! P N ——————— ———— 2 e. f. 1 5 3 nicht. Dabei waren die Quartiere in der Stadt am Scheren⸗ fernrohr bereits verteilt worden! Eine der Beobachtungen, die von unſerem Platz aus zu machen waren, betraf den Bahnhof von Campolung. Loko⸗ motiven liefen hin und her, und Züge wurden zuſammen⸗ geſtellt, gingen dann aber nicht ab, ſondern blieben unter Dampf liegen. Den ganzen Tag über. Die Sache wurde der Diviſion gemeldet. und ſie wird von dort über das Korps ver⸗ mutlich ans Oberkommando gelangt ſein. Dort wird man ver⸗ ſtändnisvoll geſchmunzelt haben. Der Befehl für den nächſten Tag kautete: fortgeſetzt“. Ich habe mir ſeine Ausführung nicht mehr anſehen kön⸗ nen. Die Vorſehung, die auch die Operationen der Kriegs⸗ berichterſtattung vom Oberkommando aus lenkt, hatte mich durch Fernſpruch dorthin zurückberufen. Ich will nicht ge⸗ rade behaupten, daß ich mich im Beſitz der Botſchaft ganzj ſo derb ausdrückte, wie die ſchweren Kanoniere ein paar Tage vorher, habe aber immerhin mik meiner Meinung nicht zurück⸗ gehalten. Ich war empört. Abberufung und zwar gerade im Moment dramatiſcher Hochſpannung! Doch der Befehl war gut und weiſe Enn En, Das Kriegs⸗ preſſequartier ſollte ſich ſofort nach dem zurdukpaß auf⸗ machen. Und dort gab es in der Tat für uns allerlei zu ſehen, wie meinen Leſern bereits bekanm iſt. Der Tag des zweiten Angriffes auf Campolung war der 12. November. Campo⸗ lung hat auch er noch nicht gebracht; das wurde erſt ſpäter reiſ. Dafür hat an ihm der Oberbefehlshaber am Ausgang des Szurdukpaſſes perſönlich Zeuge des Angriffes auf Bom⸗ beſti ſein dürfen, deſſen Erfolg der Gruppe von Kühne den Austritt in die Ebene der Walachei endgültig ſicherte. Die Armee Fallenhayn war in Rumänien! Die Rangiertätigkeit auf dem Bahnhof von Campolung aber— er war damals für unſere Artillerie leider noch nicht „Angriff wird waren, ohne daß wir es damals ahnten, wie ſich heute er⸗ kennen läßt, ein Zeichen dafür, daß unſer Angriff bewirtk hat, was er ſollte. Der Notſchrei des rumäniſchen Kommandeurs am Szurdukpaß hatte den von Campolung erreicht. Der wollte Hilfe ſenden. Konnte es aber nicht. Konnte es nicht infolge des Spektakels der Bayern und Ungarn in den Bergen, des Er⸗ folges der Blauweißen bei Candiſti und unſeres Angriffes am Matheias. 55 Adolf Zim merman n, Kriegsberichterſtatter. Nas Programm des neuen öſterreichiſchen Finauzwiniſters. Wien, 28. Dez.(WaB. Nichtamtlich.) Der Finanz⸗ miniſter Dr. von richtete an die von dem Sektionschef Ritter von Peck geführten Beamten, die ihm das Gelöbnis treuer Gefolgſchaft ausſprachen, eine längere Rede, röße und des außerordent⸗ lichen Ernſtes der 59 en Aufgaben des Finanzminiſteriums abe der Miniſter auf den feierlichen Akt des Empfanges des eamtenkörpers nicht verzichten wollen. Der Krieg ſtrahle 6 Wirkung auf das ganze Finanzreſſort aus und beein⸗ ie Neuordnung derſelben, die ſich die Regierung in ihrer pro⸗ mit zum Ziele ſetzte. Er ſei ent⸗ cheidend für die Valutapolitik, die Budget⸗ und Steuerpolitik und gewiſſermaßen auch beeinfluſſend für die Ordnung der wirtſchaftlichen Angelegenheiten mit dem anderen State der Monarchie. Nicht zuletzt werde die Mit⸗ wirkung bei der Wiederherſtellung der durch den Krieg heimgeſuchten Länder zu den bedeutendſten Pflichten der Fi⸗ nanzverwaltung gehören. Vielleicht die wichtigſte konkrete Tatſache ſei die außerordentliche Vermehrung der Staatsſchuld als jener Faktor, der die Wiedar⸗ herſtellung der Valuta als eines der wichtigſten Probleme erſcheinen laſſe. Der Miniſter hält dieſe Aufgabe für außerordentlich ſchwierig, aber löbar, wenn auf allen Ge⸗ bieten der Staatswirtſchaft eine vollſtändige Neuordnung an⸗ geſtrebt und auf die Bevölkerung erziehlich gewirkt werde. Nur produktive, notwendige Ausgaben dürſten im Budget ge⸗ macht werden. Die Bevölkerung müſſe gelehrt werden, in den Ausgaben und der Wiriſchaft verſtändig zu verfahren und Luxusausgaben, ſoweit ſie nicht kulturfördernd ſind, zu unterlaſſen. Die Regierung halte ſich die Notwendigkeit des Abbaues des Preisnive aus vor Augen und ſei Maßnahmen eine Ausſtattung erfahren könnten, um die Be⸗ völkerung ſchon jetzt vor den Leiden der Teuerung zu ſchützen, bezw. dieſelben zu lindern. Eine erfolgreiche Aktion zur der Valuta werder die geſamte Wirtſchaftspolitik des Staates beeinfluſſen. Eine plan⸗ mäßige Probuktionspolitik werde das Haupt⸗ mittel ſein für eine Geſundung der Staatswirtſchaft und der Valuta, woran ſich eine zi elbewußte Exportför⸗ derung ſchließen müſſe. Die Notwendigkeit von Erſparungen in der Durchführung einer re zu dem Erfordernis einer Miniſter verſtehe unter iſche Reueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) kung des Verantwortlichkeitsgefühls und der Selbſtändigkeit der Beamten, da für eine moderne Verwaltung der Gedanke richtunggebend ſein müſſe, daß die Kontrolle und Aufſicht durch die Oberbehörden die Selbſtän⸗ digkeit der unteren Organe nicht erſticken dürfe. Zur Steuerpolitik übergehend, betonte der Mi⸗ niſter die Notwendigkeit, daß die 9 inſen der Kriegs⸗ anleihen in den neuen Einnahmequellen volle Deckung finden müßten. Die Bevölkerung ſei ſich deſſen vollkommen bewußt, daß der Staat der Verpflichtung zur Einlöſung des Kapitals der Kriegsanleihen als auch der Ver⸗ pflichtung zur Zins zahlung uneingeſchränkt nachkommen werde. Die Steuerpolitik müſſe aber noch dar⸗ über hinaus für eine gerechte und planmäßige Ver⸗ teilung der ungeheuren Kriegskoſten ſorgen. Für die Aufſtellung eines Programms in dieſer Beziehung wür⸗ den die Erfahrungen der bisherigen Steuermaßnahmen ſorg⸗ fältig berückſichtigt werden,“ Die Belaſtung breiter Maſſen durch neue Steuerquellen werde nur dann gerechtfertigt ſein, wenn ſie ſich als völlig unabweisbar darſtelle, um das große Ziel der Wiederherſtellung des Gleichgewichts im Staatshaus⸗ halte zu erreichen. Unvermeidlich würde wahrſcheinlich eine Steuermaßnahme ſein, welche die Quote der im Krieg auf⸗ gelaufenen Staatsſchuld zur Tilgung bringe. 4 Auf den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Aus⸗ gleich eingehend, betonte der Miniſter die Notwendigkeit des abſoluten Geheimniſſes whärend des Stadiums der Aus⸗ gleichberatungen. Er könne daher nur ſagen, daß die Bera⸗ tungen der Regierungen dem Ziele dienten, die wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen beider Staaten auf eine geſundere Baſi⸗ zu ſtellen und zu verinnerlichen. Was ſpeziell die zoll⸗ politiſchen Abmachungen im Ausgleich betreffe, ſo werde der Inhalt und die Bedeutung derſelben erſt durch die Handelsverträge beſtimmt werden. Die Oeffentlichkeit werde rechtzeitig in die Lage kommen, die Vorſchläge der Regierun⸗ gen zu prüfen, mit dem Ergebnis, daß beide Teile ihre Pflicht getan und die Lebensintereſſen jedes Teiles geſchützt haben. Endlich bezeichnete der Miniſter die Kriegsanleihen als die aktuellſte Frage. Das Ergebnis der neuen Anleibe werde die Erwartungen völlig rechtfertigen. An alle, die große Kriegsgewinne erzielen, richte er in dieſem Stadium die Aufforderung, die Subſkriptiaonen zu den Kriegsanleihen, die ja die nutzbringendſte und ſicherſte Kapitalanlage darſtellen, erheblich zu fördern. Auch die Land⸗ wirtſchaft könne das Anleiheergebnis in erhebichen M ße verbeſſern, wobei auf den Appell des jetzigen Miniſterprä⸗ ſidenten an die Landwirtſchaft zu verweiſen ſei. Bei der Durchführung von allen angedeuteten Aufgaben der Finanz⸗ verwaltung werde auf die Stimmung der Bevölkerung, die ſo viel litt und ſo tapfer aushielt und auf die, die an der Front kämpfen und alles überragende Opfer bringen, Rückſicht zu nehmen ſein. Demna chmüßten alle Problemene mit einem aufs höchſte geſteigerten ſozialen Sinne erledigt werden. Speziell werde in hohem Maße die Steuerpolitik ſozial ſein müſſen. Schließlich erſuchte der Miniſter in warmen Worten die Beamten, ihm volles Vertrauen entgegenzubringen. Be⸗ ſonders den innigen Kontatt mit der Beamtenſchaft in perſön⸗ licher und ſachlicher Beziehung zu erhalten, werde das leb⸗ —83 Beſtreben und das berufliche Bedürfnis des Miniſters ein. 8 Diie ſeindlichen Heeresber chte. Die franzöͤſiſchen Berichte. Paris, B. Deg.(WTB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht vom 27. Doöember nachmittags. Ruhige Nacht außer an der Front VacherauvilleVaux, wo die feindliche Artillerie ſich ſehr tätig zeigte. Flugweſſen: Es beſtätigt ſich, daß Leutnant Heurtaux am 4. 12. bei Chaulnes ſein 14. feindliches Flugzeug abſchoß. Paris, 28. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht vom 27. Dezember abends. Nachdrückliche Tätigkeit der Artillerie in einigen Abſchnitten ſüdlich der Somme. Unſer rief zwei Feuersbrünſte und eine Sprengung in einer feindlichen Batterie hervor. In der Gegend von Bounpainnes ſüdlich der Abre ließen wir erfolgreich mehrere Minen ſpringen. Daraufhin gingen unſere Leute aus ihren Gräben vor und brachten Gefangene zurück⸗ Ruhiger Tag auf dem Reſt der Front. Bericht. Am verſchiedenen Punkten der Front mäßige Tätigkeit der Artillerie, insbeſondere in der Gegend von Steenſtraate und Dixmuiden. Der italieniſche Sericht Rom, 28. Dez.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vont 27. Dizember. Im Abſchnitt des Etſchtales hielt unſere Artillerie die Linien und Verteidigungswerke des Feindes unter lebhaftem und genauem Feuet und ſtörte ſeine Verſtärkungsarbeiten. An der übrigen Front waren unſere Truppen mit Lagerarbeiten beſchäftigt, die durch kleine Vorpoſtengefechte unterbrochen wurden. Cadorna. Griechenland. Neue Erkrankung des Königs von Griechenland. 6. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Dez.(Priv.⸗Tel. 3..) Einer zuverläſſigen Privatnachricht der Neuen Züricher Nachrichten aus Athen zufolge, iſt man infolge eines Rück⸗ falles in dem Leiden König Konſtantin in deſſen Um⸗ gebung und in der Bevölkerung ſehr beſorgt. 5* Einführung der Brot⸗ und Mehlkarten in Schweden. Kopenhagen, 28. Dez.(WTB. Nichtamtl.)„Extra⸗ bladet“ meldet aus Stockholm: Am 15. Januar werden in Schweden Brot⸗ und Mehlkarten eingeführt. * c. Von der ſchweiz. Grenze, 28. Dez.(Friv.⸗Tel. 3..) Die Baſeler Nachrichten melden aus Paris: Der Exele ſior meldet, an der Weſtfront würde die Erhundungs⸗ aktion immer häufiger werden und örtliche Kämpfe gerade in ſolchen Abſchnitten ſtattfinden, die man zum Schwei⸗ 5 verurteilt glaube. Der Feind ſei jedoch ſtändig auf ſeiner Hut. Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Gasfabrik von Cherbourg durch eine gewaltige Ex⸗ ploſion zerſtört. Durch die Zerſtörung iſt Cherbourg vermutlich lange Zeit ohne Gas. Aemter und Privatanſtalten ſind ohne Beleuchtung, auch alle Fabriken, in denen Gasmotoren verwandt werden, ſind im Betriebe geſtört, Kopenhagen, 28. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Dem Che 4 des Blattes„Sozialdemokraten“, Folkheſting⸗Abgeordneter Frau Nina Bang und Karl Madſen, die als Ver⸗ treter der däniſchen Sozialdemokratie an dem Konrgeß der franzöſiſchen Fachverbänden teilnehmen ſollten, ſind laut„So⸗ 8 elner richtigen Verwoltungsreform vor allem die Stär⸗ (vexweigert worden, ialdemokraten“ von der franzöſiſchen Regierung die Päſie —— Die„B..“ meldet: Samſtagmorgen 7 4 Uhr wurde die Richt nur öffenliche Mei Kerc 3 an hem hm S0 Ort aus Erir ein 5 S S S SS 8 —2 40 — Donmersiag, den 28. Dezember 1916. Vor Einkritt in die Tagesordnung widmete Herr Oberbürgkr⸗ heiſter Dr. Kutzer dem dem Felde der Ehre gefallenen Bür⸗ 9. Sib. er led Joſeyh Leitz warme Worte des Gedentens. Stv. Leitz, der f. Zt. für das verſtorbene Mitglied Eruſt Müller in as Kollegium einkrat, habe nur an 2 Sitzungen teilnehmen können, Jann forderte ihn ein höherer Dienſt, das Vaterland. Am 22. No⸗ lember iſt er vor dem Feinde gefallen. Die Stadtverwaltung wird Um ein ehrendes Andenken bewahren. Anweſend ſind 75 Mitglieder. 8 auf eines Ackergrundſtücks bei der Mosbacher Straße in Feudenheim. Der Stadtrat hat beſchloſſen, das Grundſtück der Geſchwiſter Ghuard, Adolf und Ernſt Ruf in Feudenheim mit 1881 Qm. im Orisetter in Feudenheim um den Preis von 5200 M. zu erwerben. or Hahlung des Kaufpreiſes und der Koſten iſt aus Grundſtocks⸗ hitteln der Beirag von 5450 M. mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zur Verfügung gu ſtellen. Die vom Bürgerausſchuß am . Närz 1916 genehmigte 3. Baugruppe der Kanaliſation von eudenheim ſieht den Einbau des Anfangſiels in der Mosbacher Straße und Pflugſtraße von der Eberbacher bis Wallſtadter Straße box. Dieſes Siel ſoll als erſtes des Sielſyſtems der 3. Baugruppe gusgeführt werden. Der Kanalbau erfordert zunächſt die Erwerbung des Straßengeländes. Hierbei müſſen die oben erwähnten 1381 Om. ertorben werden. „Nach Befürwortung der Vorlage durch Sto.⸗B. Noll findet ſie einſtimmige Annahme. verkauf und Berpachtung von Gelände in der Induſtriehafen ⸗ erweiterung an die Jirma Serbelwerk. 8 Der Stadtrat hat boſchloſſen, der Firmä Strebelwerk G. m. b. F. das ihr im Jahre 1911 zugeſagte Gelönde in der Induſtriehafen⸗ exweiterung nördlich ihres nemen Werkes mit 50 9000 Quadratmeter entſprechend den vereinbarten Bedingungen zum Preiſe von 2 Mark ür den Quadratmeter zur Ern iterung bes Werkes zu verkaufen. Lerner wurde E Arſe der Firma Gelände im Maße von 100 000 Anſchluß an obige 50 000 Quadratmeter zunächſt auf 3 Jahre zu verpachten. Der jährliche Pachtzins beträgt im erſten Pachtſahr zund falls bei deſſen Ablauf der Krieg moch nicht beendet ſein ſollte, bis gum Zeitpünkt der Beendigung des Krieges 15 Mark für das Ar und für die weitere Pachtdauer 2 Mark für das Ar. Das Strebclverk hat zur Errichtung ihres zweiten Verkes mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 28. Juli 1917 in dem für die Induſtriehafenerweiterung beſtimmten Gebiete auf zer Nordſeite der Diffensſtraße eine Fläche von 50000 Quadrat⸗ meter erworben. Der Preis für dieſes von der Stadt nicht zu⸗ kereitete, tiefliegende Gelände war auf 2 Mark für den Quadrat⸗ neter feſtgeſetht; die Stabtgemeinde hatte nur die Verpflichtung, in Zufabrtgleic in der Richtung Diffeneſtraße zu erſtellen, wäh⸗ keud“die hiergu erforderlichen Daumaufſchüttungen von der Firma Pauf ihre Koſten vorzunehmen waren. Aus Anlaß dieſes Kaufes wurde der Firma im Jahre 1911 auf ihr Berlangen für anſtoßende weitere 50000 Om. ein Kaufrecht auf die Dauer von 10 Fahren zum Preiſe von 2. M. für die erſten 5 Jahre, ſodaun jährlich um 7 Pfg. für den SQuadratmeter ſteigend, eingeräumt. Die Firma al Kun vor Ablauf der erſten 5 Jahre erkkärt, datz ſie das Kauf⸗ echt für leßtere 30 000 Om. ausübe. Vorbehalklich der Zuſtim⸗ ug des Bürgerausſchuſſes wurde der Kaufvertrag über dieſes änte auf der Grundlage des Preiſes von 2 ark für den adratmeter beurkundet. Luadratmeter im Die Käuferin hat ſich außer den be⸗ Lits erwähnten Vereinbarungen verpflichtet, das Grundſtück inſo⸗ ange lediglich für induſtrielle Zwecke zu verwenden, als die gleiche rpflichtüng für die Stadtgemeinde ſelbſt beſteht, mindeſtens jeboch r die Tauer von 0 Jahren von der Beurkundung des Kaufver⸗ gages für das im Jahre 1911 gekaufte Erweiterungsgelände ab. gleich übernahm die Käuferin die Verpflichtung, auf dem neuen Getoende ſpateſtens nach 3 Jahren, von der Beendigung des Krieges an gerechnet, eine Erweiterung ibrer neuen Fabrikanlagen vorgu⸗ nehmen. Bis zur inbuſtriellen Benützung wurde der Käuferin ge⸗ flalet, das neue Gelände zum Zwecke der Verſorgung ihrer Werks⸗ begehörigen landwirtſchaftlich zu pebauen oder Pi oſich Pie„Die Fulberpachtenden weiteren 0⁰⁰ Onn. die ſich die Firma benfalls das Kaufrecht auf 10 Jahre geſichert hat, ſollen gleichfalls zur Anpflanzung von Nahrungsmitteln für die Werksangehörigen berwendet werden.— Stv.-B. Noll witmet dem Antrag empfeclende Worte unter der Vorausſetzung, daß dem fi Bürgerausſchuß freies Verfügungsrecht gewährt wird. Die Vorlage wird einſtimmig an⸗ genommen. ng von 60 neuen Triebwagenausrüſiungen für die oſſong Skraßenbahn. Der Stubtrat hat für die Beſchaffung bon 60 neuen elektriſchen 3 Uusrüſtungen für ert der Stra enbahn 486000 Mark be⸗ willigt. Der Betrag kann ſich bei einem der Kupferpreiſe gemäß den in dem Lieferungsvertrag feſtzuſezenden Bedingungen kis um rund 955 M. für eine Ausrüſtung erköhen. Stw. Bensheimer verlieſt die Begründung zu der Vor⸗ age und weiſt derauf hin, daß es ſich empfehlen würde, ſchon jetzt urBeſchaffung der ö0 neuen Triebwägen zu ſchreiſen da na— Kriedensſchluß vorausſichtlich die Fabriken mit Arbeit überhäuft und bdie Preiſe in die Höhe gehen werden.. Stv. Spielmeher(Natl.) ſchließt ſich der Anſicht des Vor⸗ redners an und befürchtet, wenn wir nicht rechtzeitig uns die An⸗ kertigung ſichern, dg wir nach dem Kriege lange auf eine Her⸗ ttellung werden warten müſſen. Redner ſtellt dann im Namen eiper Parteifreunde die Frage, welcher Grundpreis für Kupfer dem Voranſchlag zu Grunde gelegk wird, ob der Friedensgrundpreis oder ie jetzt geltenden Höchſtpreiſe. 5 Dir. Loewit*+ in Beantwortung dieſer 8 aus, daß als Grundpreis bie Preiſe des Jahreß 1013 als Baſis dienten, der ſi iſchen N. 150—160 bewegt. Redner führt dann noch aus, —— über einen Preis von M. 300 per 100 Kg. nicht hinausgegangen verden ſoll. 8 75 Ste Spielmeher erklärt ſich mit dieſer Aufklärung ein⸗ J erſtanden. Darauf wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Beſchaffung von Anhängewagen für die Straßenbahn. Der Stadirat hat zur Beſchaffung von 10 vierachſigen Anhänge⸗ B für die Podeſcke Steaheahn den Beiean ven 13g 000 N. ewilli Dieſer Punkt findel einſtimmige Annahme ohne Pebatte. 905 Errichtung eines Säuglingsheimes. Der Stadtrat hat beſchloſſen, den bei der Kaſſe des Armen⸗, Ske und Jugendamtes im Rechnungsſjahr 1915 gezenüber dem xanſchlag einge Betrag von de 1 6 70 1920 M. dem* Zu 160 denden Stock zur Errichtung eines Säuglingsheimes zu überweiſen. Stp.⸗V. 80 enſ 5 rten be 4 dem Bürgerausſchu rmaien Geün Annahme i Ermeſſen—— 3 iſtder Anſicht, daß——5 ich ein⸗ zitte ver. en ſparte Betrag doch verausgabt iſt, und awar cus aus⸗ bt, die wir nicht einmal haben. Es wäre richtiger, dieſen ag in Einnahmen einzuſtellen und für Zwecke der Kriegsfür⸗ ugeben. Der Ieck der Vorlage an ſich int ſyrnpathiſch· Die Säuglingsfürſorge iſt ſehr wichtig und auf dieſem Gebiete kann nicht genug geian werden. In ee hier ſchon— Betan, i ſchloſſener Fürſor ibt es gewiß munches zu tun, —5 5 3 die Errichtu Maunheimer Geueral⸗Auzeiger* Badiſche Aeuelte Aachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Sitzung des am 28. Dezember. Projett zu iußern, ſo dürſe man hierin nicht Mangel an ſozialer Hilfsbereitſchaft ſehen. Er und ſeine Freunde, ia ein jeder Einzelne in Mannheim ſehe ein, daß die Notwendigkeit beſtehe, die Säuglingsfürſorge zu erweitern, aber er wirft die Frage auf, ob der Weg, der beſchritten werden ſoll, der rechte, ob das Ziel das erſtre⸗ benswerte iſt. Redner ſpricht im Namen ſeiner Freunde für den Anſchluß des Säuglingsheims an das ſchon beſtehende Mütter⸗ heim, deſſen Damen mit hingebungsvoller Aufopferun bisher ſchon ihre ſchwere Aufgabe erfüllen. Nach den Preſſenachrichten, die er nicht auf ihre Richtigkeit prüfen kann, handle es ſich bei der be⸗ abfichtigten um ein großes Projekt. Es tauche hier das Bedenlen auf, ob in der jetzigen Zeit geſpannteſter Finanzlage, in einer Zeit, wo ſo viele Auforderungen an uns herantreten, ein ſo großes Projekt der richtige Weg ſei. Redner glaubt vielmehr, daß der Vorſchlag noch nicht ganz reif und es zw ntſprechend ſei, ihn vorerſt noch zurückzuſtellen. i tung eines Säuglingsheims geſchritten werden und würden dann die Mittel hierzu gerne bewilligt werden. Oberbürgermeiſter Dr Kutzer: Ich gebe zu daß das Projekt noch nicht reif iſt, und das haben wir auch in unſeren Ausführungen geſagt. Wir wollen jetzt ja nur vorbereiten, die Sache ſelbſt ſcheint uns ja ſicher zu ſein, in welcher Ausführung, daß läßt ſich noch ſehen ⸗ Die Einrichtung, die Stv. Lenel im Auge hat, iſt kein Säuglings⸗ heim, ſie iſt eine gang ausgegeichnete, dankenswerte Einrichtung, die aber in erſter Linie den Müttern zuguie kommt. Hier ſoll es ſich aber doch um Säuglinge handeln, die beſonderer Pflege bedürfen. Ob es zweckmäßig iſt, die beſtehende Einrichtung und die geplante miteinander zu verbinben, über dieſe Frage wollen wir heute nicht entſcheiden. Es iſt nicht notwendig, jeden Sängling in das Heim zu nehmen, aber den gefährdeten Säͤugling, um ihn durch einen kundigen Arzt und eine kundige Pflegerin wieder zur Geſundheit zurückzuführen. Wohl müſſen wir die Säuglingsfürſorge aus⸗ bauen, auch die Ueberwachung der Säuglinge in den Wohnungen, aber wenn wir durch dieſe Kanäle erfuhren, daß ein Säugling ge⸗ fährdet iſt, dann müſſen wir ihn in beſondere Pflege nehmen. Es heißt nicht offene oder geſchloſſene, ſondern offene und ge⸗ ſchloſſene Fürſorge, beide ſind unbedingt notwendig. Der Antrag ionnte kommen, weil wir ſagten, die Armenverwaltung habe mit Er⸗ ſparniſſen abgeſchloſſen. Es iſt wahr, daß die Armenverwaltung Uur daurch ſo günſtig aßſchließen konnte, weil die Kriegsfürſorge arbeitete, aber es iſt doch eine ganz andere rechnungsmätzige Ein⸗ richtung und keine Armenpflege. Wenn toir hier die Mittel neh⸗ men würden, um unſere Anleihen zu vermindern, ſo brauchten wir doch ſpäter die Anleihemittel für dieſen Zweck. Es ſoll hier ein An⸗ fang gemacht werden mit der Fondsbildung, und ich verſpreche, daß wir cuf dieſem Wege der Fondsbildung weiterſchreiten wollen, um auch in dieſer Richtung unſer Stadtbild dem anderer Städte zu nähern. Auch das Jahr 1915 bringt der Armenpflege einen ſehr guten Abſchluß, und das ſollte ebenfalls mit ein Grund ſein, nicht gegen die Vorlage zu ſtimmen. Der Ueberſchuß für 1914 hat ſich Inziviſchen anders errechnet, er betvägt nicht 249 279.— Mk., ſondern 272 279.— Mk. Stv. Ihrig(ſoriſchr.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner Fraktion a0 der Vorlage. Formale Bedenken hielten ſie nicht davon zurück, wendig. Bürgermeiſter v. Hollander hält die Bereitſtellung der Mittel für ein Säuglingsheim ſchon ſetzt erforberlich, aus dem Grunde, weil nach dem Kriege viele finanzielle Anforderungen an uns herantreten. Nach der Richtung der habe man hier das Möglichſte getan, aher das ſchließe doch eine eſchloſſene Fürſorge nicht aus. Das Mütterheim iſt ein Peneerhes Unter⸗ nehmen, es wird ſeinen Ziveck auch in Zukunft voll erfüllen, aber es macht ein Säuglingsheim nicht unnötig. Die Armenkommiſſion hat es in anbetracht der derzeitigen Lebensberhältniſſe für notwendig er⸗ achtet, die Ausſchußſätze zu erhöhen. Die betr. Vorlage iſt noch nicht verhandlungsreif, die Erhöhung wird 20—40 Prozenk betragen. Die Armenverwaltung wird auch in Zukunft den Bedürfniſſen derurmen gerecht zu werden ſuchen. Zum Schluſſe bittet der Redner, die Vor⸗ lage anzunehmen und dadurch den Grundſtein zu legen zu einem Unternehmen, das von großer Bedeutung iſt. ſolut Notwendigen und Wünſchenswerten zu ziehen und die Errich⸗ tung eines Säuglingsheimes für ſpäter vorzumerken ſei. Sto. Schmitz(ſog.) weiſt auf den Rückgang der Säuglings⸗ ſterblichteit hin und Sah ber Mannheimer Mutierſchutz in dieſem Punkt vorkeilhafte Arbeit geleiſtet hat. Aus dem jedes Jahr her⸗ auegegebenen Geſchäftsbericht ſei zu erſehen, baß es längſt nicht möglich war, allen Bedürfniſſen gerecht zu werden, weil die not⸗ wendigen Einrichtungen fehlten. Aus dieſem Grunde ſei die Er⸗ zichtung eines Säuglingsheims notwendig und er ſtimme für die Vorlage in der Erwartung, daß kamit vom Guten das Beſte zum Wohle der Menſchheit gewählt wird. Oberbürgermeiſters, daß die Einſparuag nur eine ſcheinbaxe i, da das Geld wieder der Kriegsfürſorge zufloß. Redner muß r auf ſeinem Standpunkt ſtehen bleiben. Was die wiſſenſchaft⸗ liche Seite heträſe, ſo knne er ſich nur wieder auf die ihm von ärzilicher Seite gemachten Einwendungen ſtützen, daß eine ge⸗ ſchloſſene Säuglingsfürſorge die Sterblichkeit der Säuglinge nicht vermindere. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer erkärt, daß Erſparniſſe des einen Haushalis dem anderen zugute kommen. Herr Dr. Kutzer ſtützt ſich ſodann auf eiue Schrift von Prof. Dr. Langenſcheidt und verlieſt einige Siellen. Dexr Kampf gegen den Geburtenrückgang Habe den Säuglingsſchutz zur Vorausſetzung, Auf die Ausführungen des Herrn Sty. Koch übergehend, er⸗ ä 93 Dr. Kutzer, daß er dieſe nicht ganz verſtanden. Wenn er dieſe ſo auffaſſe, daß durch das Säuglingsheim das Kind von der Mutterbruſt geriſſen werden ſolle, ſo müſſe er ſagen, daß dies nicht der Zweck des Heimes ſein ſolle. Vielmehr ſolle durch dieſes das Auge der Mutter geſchärft werden. bon der allergrößten Bedeutung und ſo biel er wiſſe, werde auch in Angelegenheit zu betrachten, ſondenn ſie ſtänden im engſten Zu⸗ ſammenhang mit den Leiſtungen der ganzen Nation. Redner ver⸗ weiſt beſonders darauf, daß ein Säuglingsheim vor allem als eine Zentrale der Bildungsmöglichteit für alle Kveiſe zu. betrachten ſei und vor allem für die Ausbildung von Pflegerinnen in Fyage iomme. In Schweden werde ſchan in den Schulen mit der Bildung des Verſtändniſſes begonnen und dies könne auch als ein Grund für die weniger große Säuglingsſterblichkeit ſein. Ebenſo ſollten „auch die Aerzte neue Erfahrungen ſammeln können. Redner fußt noch auf das von Herrn Oberbürgermeiſter erwähnte Büchlein von Prof. Langenſcheidt, worin eine umfaſſende Ausbildung von Pflegerinnen, freiwilligen Hilfskräften gefordert wird u. wogu ein Säaglingsheim die rechle Stätte ſei. Das öffentliche Intereſſe hieran ſei ſehr groß. Die Ziele, die durch die Errichtung eines ſolchen Heimes erreicht werden, ftünden ſo hoch daß alle anderen, auch fimangiellen Be⸗ denken dabor zurücktreten müſſen. Der allgemeine vol swirtſcheft⸗ liche nationale Geſichtepunkt müſſe in der Frage der allein ausſchlaggebende ſein. Stb. Geit(ſoz.) führt aus, daß die Errichtung eines Säug⸗ lingsheims unbedingt in Angriff genommen werden miuß im Hin⸗ blick auf die Kinderſterblichkeit, die beſonders in den Arveiter⸗ familien ſehr ſtark ſei. Letztene ſei beſonders auf die Tatſache zürückzuführen, da beſonders im Krieg ſo piele weibliche Kräfte im Kandel und Inuſtrie kätig find. Dedr 0 Olce, daß die Kinder nicht Fürſorge erhalten können. werde darin aber keine Aenderung kringen, ſondern es 8 ken geäußert, d 8 es werden W ade der richlige Weg ſei. Der Vorſchlag des e bene Berr e, uee enee weer de f Erichrng Se, Seutiir eies, e e de Auſeete ages W. Benel e Serſche Senn er 2n krbkdem woge, Bebenten gecen da werben waß nach dem Kriege die gleichen Verhetnfſſe eiben pie Nach dem Kriege dürfe an die Errich⸗ Die Errichtung eines Säuglingsheimes erſcheine ihm unbedingt not⸗ Stv. Koch führt aus, daß eine ſcharfe ziviſchen dem ab⸗ Stb. Kenel(natl.) erwidert auf die Ausführungen des Herrn Sib. Ged(ſoz) nennt die bolkewirtſchaftliche Seite der Frage der Mannheimer Bevölkerung dieſer Shmpathie entxegengebracht. Die Mutierſchaftsleiſtungen der Frau ſeien nicht als eine priwabe nd. Dadurch ſei aber die logiſche Bürgerausſchuſſes N bisher. Aus dieſem Grunde müſſe ſchon jetzt die Errichtung ein⸗s Säuglingsheims ins Auge gefaßt werden. Siv. Koch wendet ſich gegen die Auffaſſung des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters; er wolle nicht die Kinder von der Mutterbruſt weg⸗ Wer8 ſehen, ſondern vielmehr die Benützung des Heims ſolle der eigenen Initiative der Mütter überlaſſen bleiben. Stb. Schlier(Zentr.) richtet ſeine Ausführungen gegen die von Sto. Geil vorgebrachte Anſchauung, daß die Kinder in Pripat⸗ pflege würden. Wer Gelegenheit habe, dieſe Kinder u ſehen, müſſe beobachten, daß dieſe ſehr gut ausſähen, gut aufge⸗ deben und ihren Pflegerinnen ſehr anhänglich ſeien. Stb. Geil betont nochmals, daß die Tatſache, daß die Säug⸗ lingsſterblichkeit beſondes bei den unteren und mittleren Schichten zutrifft, nicht aus der Welt zu ſchaffen ſei, und weiſt auf die amt⸗ liche Statiſtik hin. 5 Fürſorgebeſtimmungen für und gefallene ſiädliſche Beamte, Lehrer und Arbeiter. Wir verweiſen bezüglich des Inhalis der Vorlage auf unſere frühere Veröffentlichung. f Die Begründung des ibt Stb.⸗V.—0 eiffle. Seiner Annahmeempfehlung ſchließt ſich Stv. Dr. Sickinger an. Sto, Nerz(fortſchr.) erklärt ebenfalls ſeine Zuſtimmung zu, der Vorlage, nur wünſchte er, daß ſie auf anderem Standpunkte ſiche und die Zuſchüſſe für Kriegsbeſchädigte in Form des Rechtsan⸗ pruches beſchloſſen und nicht von den jeweiligen wirtſchaftlichen dexhältniſſen abhängig gemacht werden würden. Zu den Ausfüh⸗ rungen ſei zu bemerken, daß die Heidelberger Faſſung Beamten⸗ und Arbeiterausſchüſſe vorſieht, die bei der e Renten mit⸗ wirken können. Im weiteren wünſcht Redner eine Ergänzung der Vorlage dahin, daß auch die Unterlehrer in die Fürſorgebeſtimmun⸗ gen einbezogen werden. Sie ſtünden doch in ähnlichen Verhältniſſen wie die nichtetatsmäßigen Lehrer. Stv. Dr. Sickinger unterſtützt die Anregungen ſeines Vor⸗ redners. Es handle ſich um geringe Beträge, die in Betracht kämen; der Ergänzungsantrag würde namentlich den Lehrerinnen zugute kommen. Es ſei hier zu bemerken, daß Unſere Lehrer und Lehrerin⸗ nen in Kriegszeit au erordentlich viel zu tun hätten; die meiſten würden 2 Klaſſen verſehen. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, daß die Heidelberger Regelung den Mannhelmer Beſtimmungen ſeien nur die Mannheimer Redaktion der Beſchlüſſe der Oberbürgermeiſterkonferenz. Urſprünglich habe die Faſſung die Vorſchläge enthalten und der auch an die urſprüngliche und nicht an die abgeänderte Faſſung ge⸗ hallen. Die Unterlehrer könnten nicht ohne weiteres den nichtetats⸗ mäßigen Lehrern gleichgeſtellt werden. Unter Umſtänden könne es ſich um jahrzehntelange Unterſtützung handeln und man ſolle den Staat ſeine Pflichten ſelbſt leiſten laſſen. die Bedeutung einer prinzipiellen zukomme, heute nicht löſen laſſe. Sin.⸗Obmann Pfeiffle: Der Stadtoerordnetenvorſtand hat b dieſem Antrag befaßt, iſt aber der Anſicht, daß man ſoweit nicht gehen könne, es handle ſich doch um Leute, auf deren Anſtel⸗ lung der Staat keinen Einfluß habe. mung, die die einſtimmige Annahme ergab. Gewährung von Teuerungszulagen. Auch bezüglich dieſer Vorlage verweiſen wir auf deren rühere Veröffentlichung. Der Ankrag der Herren MNayer⸗Dinkel, Komm.⸗Rat Artmann, Lamerdin, Nickolaus, Friedr. Bender, Zimmern uſw. 9 mehr als 5000 M. Gehalt, und zwar für Unverheiratete 40 Prozent, für Verheiratete 50 Prozent, für Verheiratete mnit 1 Kind 60 Pro⸗ zent, Verheiratete mit 2 Kindern 65 Prozent, mit 3 Kindern 70 Pro⸗ irkung vom 1. Januar ab. Sto. Lamerdin kommt auf die mißliche Lage der Handwerker und Gewerbetreibenden zu ſprechen, 0 ſic 1 Die Rohmaterialien ſeien im Preiſe unermeßlich geſtiegen und die Stadt müſſe ihnen für ihre Arbeiten mindeſtens 50 Prozent Zu⸗ lage zubilligen. erbürgermeiſter Dr. Kußer verweiſt den Redner auf die Geſchäftsordnung, da ſeine Ausführungen mit der zur Behandlung ſtehenden Vorlage nur das Wort„Teuerung“ gemeinſam hätten. Sto. Welz:, Die rauhe Wirklichkeit, die jeder von uns am eigenen Leibe verſpürt, ſpricht mehr als alle dieſer Vorlage. Die Begleiterſcheinung eines jeden Krieges iſt die Steigerung der Lebensmittelpreiſe. bei dem jetzigen Kriege noch vermehrt durch den Aushungerungskrieg, den England gegen uns führt. Im Laufe der Zeit hat ſich no ein weiteres Uebel ein das iſt die künſtliche Teuerung, das iſt der Kriscswpucher. Vewinnſucht und Geldgier ſind während des Krieges in erhöhtem Maße Sitte geworden.“ Handel, Gewerbe, Landwirt⸗ ſchaft, wirklicher und bapierner Zwiſchenhandel, gleich ob in der Siadt oder auf dem Lande, derieuern die Ware durch deren Zurück⸗ haltung oder durch falſche men die höchſten Preiſe, gleich, ob die Heeresberwaltung oder der hungernde Volksgenoſſe der Abnehmer iſt. Dieſen Uebelſtänden ſteht der Verbraucher, gang beſonders der Feſtbeſoldete, wehrlos egenüber. Wir begrüßen es daher gerne, daß die bisherigen euerungszulagen eine Erböhung er ahren. Unſerm Bedauern müſſen wir aber darüber Ausdruck geben. daß endlich nicht einmol allen Beamten, wie die Not der Zeit es dringend gebietet, eine Teuerungszulage gewährt wird, ſondern wiederum die Gewährung einer ſolchen an eine Gehaltshöchſigrenze gebunden iſt. drei ſtärkſten Beamtenverbände, der ſich auch die Freie Lehrerkon⸗ ferenz angeſchloſſen hat, keine Rückſicht hat angedeihen laſſen, ob⸗ wohl der Stadtrat in der Vorlage ſelbſt auge, duß die Vereine gute Gründe für ein ſolches Verlangen ge Dieſe Beamten mit über für ihren Lebensunterhalt die immer mehr ſich ſteigernden Wucher⸗ preiſe bezahlen müſſen, ohne eine Beihilfe in Form einer Teue⸗ kungszulage zu erhalten. Daß da viele Beamten, nachdem ſie ihr Heines Vermoögen zugeſetzt, ihre Erſparniſſe, wenn ſolche überhaupt gemacht werden lonnten, aufgezehrt haben und nun in eine Notlage geraten ſind, dürfte wohl nicht zu beſtreiten ſein. Um aus einer Notlage herauszukommen, Zulage, wwie ſie die Beamtenverbände in einer einmaligen Zulage in Höhe eines Monatsgehalts berlaugen. Der Stadtrat glaubte der Willfahrung der Eingabe mit dem Hinweis ablehnen zu müſſen, baß man die Angeſtellten unter 3000 M. nicht ausſchließen dürſe un dann die ſinanzielle Belaſtung zu hoch würde. Dieſer Grund darf nicht als ſtichhaͤltig anerkanmt werden. Wir geben gerne zu, daß auf die finanzielle Lage Rückſicht geübt werden muß. Aber der Bitte der Verbände nicht Unter 8600 M. nicht cruch eine einmalige Zulage in Form eines Monatsgehaits gewähren könze, iſt völlig unhaltbar. Der größte Teil der Angeſtellten unter 3 erhält ſchon ſeit 20 Monaten Teuerungszulage, d. i. bis Sfan gehaltes. Die Juduſtrie hat ſchon längſt. ihren Beamten eine Teue⸗ rungszulage in Form eines Monatsgehalts gegeben. berg hat ſeinen Beamten eine ſolche Teuerungszulage gegeben. Wir Mark die Teuerungszulagen nach der Vorlage 1 2 mit höherem Gehalt eine einmalige Teuerungszulage in Form eines Monatsgehalis zu gewähren. 95 der neue Behaltsordnungen und Benennungen aufzuſtellen, die e heißt:„Es muß vorbehalten bleiben, nach dem den An⸗ Der Antrag wurde darauf mit 8 Gegenſtimmen engenommen. Mannheimer Beſtimmungen entnommen ſei. Die Stadtrat habe ſich Stb. Levi(Sog.) vertritt die Meinung, daß ſich dieſe Frage, der Da das Wort nicht weiter gewünſcht wurde, erfolgte Abſtim⸗ orſitzende verlas einen hierzu eingelaufenen auf Gewährung einer einmaligen Teuerungszulage an Beamte mit ent, mit 4 und mehr Kindern 75 Prozent eines Monatsgehalts mit die nicht berückſichtigt würden. Begründung für die Auskünfte bei Warenaunahmen, neh⸗ 6 Weiter ſind wir nicht mit einverſtanden, daß der Stadtrat der Eingabe der e tend gemacht haben. 5 m 3000 M. Einkommen haben mit ihrem den Friedenspreiſen angeſchmiegten Einkommen ſeit 2% Jahren iſt die wirkſamſie Abhilfe eine fühlbare u entſprechen, weil man dem Angeſtellten der 11½ bis Zſache Betvag eines Monats⸗ Auch Heidel⸗ beantragen daher, den Angeſtellten mit einem Einlommen bis 3000 8 erhöhen und den Dr. Kuger verweiſt ögrauf, daß es ja in der Begründung u 4. Seite. Wannheimer General⸗ Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Dezember 1916. Erderungen der Zeit entſprechen. Aus finanziellen Gründen könne bie Stadt die Teuerung nicht ausgleichen, es könne ſich nur darum handeln, den Familien mit vielen Kindern und kleinem Einkommen eine gewiſſe Hilſe zu leiſten, einen Teill der Teuerung ausgu⸗ gleichen. Für Durchführung der Vorlage gebrauche die Stadt ſchon 44 Millionen Mark. Sty. Mayer Dinkel vertritt ſeinen Antrag mit dem Bemer⸗ zen, daß er ſich den Ausführungen des Kollegen Welz nicht in allen Teilen anſchtießen könne. Die Annahme des Antrags ſei unbedingt erforderlich im Intereſſe der in Frage kommenden Beamten und Lehrer und er hofſe, daß die Kollegen dafür eintreten, umſomehr, als es nur die Erfüllung einer ſoziaken Pflicht ſei. Stv. Dr. Wein gart bittet um einſtimmige Annahme der Vor⸗ lage. Die Mehrheit ſeiner Freunde würden dem Antrag Welz nicht zuſtimmen können, da man ſeine finanziellen Folgen nicht überſehen könne, Es ſei ein großer Irrtum der Beamten, wenn ſie glauben, daß jeder Nichtbeſoldete die Laſten auf andere Schultern abwälzen könne. Redner macht den Vorſchlag, die heutige Vorlage anzunehmen und es dem Stadtrat zu übertaſſen zu prüfen, ob ſich noch etwas in dem Sinne des Antrages tun läßt. 8 Stvy. Leyt iſt gegen eine einmalige Teuerungszulage und er⸗ ſucht den Stadtrat, in eine nochmalige Prüfung einzutreten. — Nickolaus(Ratl.) unterſtützt ſeinen Parteifreund La⸗ merdin. Stv. Ner z e.) nimmt Stellung zu den Beamtenein⸗ gaben. Man ſolle die Zulagen nicht als Teuerungszulage, ſondern als Arbeitszulage geben. Wenn der Krieg nur wenige Mo⸗ nate gedauert hätte, würden die Lehrer gerne das Opfer gebracht haben. Der Reichstag habe nur von„monatlichen Zuweiſungen“ geſprochen, die man nur im Sinne von Arbeitezulagen auffaſſen könne. Eine Reihe von Verwaltungen ſei bereits in ieſem Sinne borgegangen. Vor allem ſprach ſich Redner dafür aus, daß man die oberen Beamten mit Zulagen bedenke, bei welchen deren Arbeits⸗ verhältniſſe(Ausfallskräfte ete.) in Betracht zu ziehen ſeien, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer findet den Antrag der Herren Naher⸗Dinkel und Gen. in der Form nicht annehmbar; dies würde zaus neue Prinzipien in die Sache bringen. Der Stadtrat werde ich in nächſter Zeit mit der Frage beſchäftigen und einen neuen Antrag dem Bürgerausſchuß vorlegen. Stadto. Wendling wendet 0 gegen die Angriffe des Herrn Dr. Weingart betr. der Feſtbeſoldeten. Die Gehälter der Beamten ſeien 162 in Friedenszeiten unzureichend, was ſich im Kriege noch mehr verſchärft habe. Die Feſtbeſoldeten, der Mittel⸗ ſtand, werde von dem Kriege am meiſten betroffen. Im weiteren ſtimmte der Redner den Ausführungen des Stv. Nerz betr. Zulagen an die Lehrer zu und tritt ebenfalls dafür ein, daß dieſen die Zu⸗ lage in Form einer Arbeitszulage gewährt werde⸗ Sto. Weingart erklärt, daß er nicht die Sache ſelbſt dem Stadtrat überlaſſen habe, ſondern nur den Antrag. Zu den von Sty, Wendling angeregten Zulagen und Aeußerungen betr. der Ge⸗ hälter der Beamten erklärt der Redner, daß es 0 in der Vorlage nicht um Geheltsaufbeſſerungen, worauf die usführungen des — Wendling ſchließen ließen, ſondern um Teuerungszulagen andle. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer teilt daraufhin mit, daß der Antrag des Herrn Mayer⸗Dinkel zurückgezogen ſet, nachdem ſich der Stadtrat bereit erklärte, die vorgebrachten Wünſche in Erwägung zu ziehen. Darauf wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Gas- und Strompreis. Der Stadtrat hat beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Januar 1917 1. den Preis des Gaſes— mit Ausnahme des durch Münggasmeſſer abgegebenen— und des elektriſchen Stromes gegenüber den z. Zt. —— Beſtimmungen um 20 Prozent, 2, die Miete der Gasme er und der Stromzähler um 25 Prozent und die monatliche Miete 21 den öflammigen Münzgasmeſſer(Gasauiomat) von 45 Pfg. auf 1 Mark zu erhöhen. Stb.⸗V. Benſinger empfiehlt kurz die Annahme der Vor⸗ age. 9. Stb. Anſelm bemerkt, ſeine Fraktion werde auch für die Vor⸗ lage ſtimmen, die ein Blümlein des Abgabenſtraußes ſei, deſſen Ueberreichung der Oberbürgermeiſter ſ. Zt. habe. Meh⸗ rere Blümlein habe man ſchon im Knopfloch ſtecken. Redner kommt 0 folt Ergebnis, daß gegen Ziffer 2 des Antrages geſtimmt wer⸗ den ſollte. 5 Sto. Lamerdin führt aus, daß ſeine Fraktion ebenfalls für die Vorlage ſtimmen werde. Nur ſollte man bedenken, daß die Tariferhöhung in der Hausbeſitzerſtand zur Laſt falle. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer verwahrt f dagegen, daß für die Lage des 15 Man könne andererſeits hier keine— treiben, da es ſich um ein wirtſchaftliches Unternehmen handle. In der daxauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage ange⸗ nommen. Gegen Ziffer 2 ſtimmen mehrere Mitglieder der rationalliberalen, fortſchrittlichen und Zentrumsfraktion. Voran des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters für das ua die Spielzeii 1917/18. Stv.⸗B. Pfeiffle gibt bei Begründung der Vorlage bekannt, daß nach einer dem Stadtverordneten⸗Vorſtand Auf⸗ ſtellung die Einnahmen des Theaters bis zum Schluß des Jahres um 171000 M. gegen den Voranſchlag zurückbleiben. Unter Berückſich⸗ tigung der Minderausgaben betrage die Berſchlechterung der Ein⸗ nahmen 140 350 W Auf Einzelheiten des Voranſchlages ſollte man nach dieſer Seeanc deshalb nicht eingehen. Der Stadtverördneten⸗ —*◻ glaube auch, daß mgn diesmal ohne Kommiſſionsberatung der Vorlage zuſtimmen dürfe. Stv. Dr. Weingart iſt auch der Meinung, daß der Voran⸗ ſchlag unter Berückſichtigung der ſchweren Zeit ohne große Debatte angenommen werden ſollte. Redner wünſcht nur, daß bei den Ver⸗ pflichtungsvorſtellungen zugkräftigere Stücke geſpielt werden. Sty. Anſelm bittet, den Wunſch der Logenfrauen auf Erhöhung ihrer täglichen Bezüge von 1,50 auf 2 M. zu erfüllen. Sty. Koch bemerkt, die Zuſtimmung zum Theatervorſchlag dürfe nicht als Zuſtimmung zum eaterweſen aufgefaßt werden. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die ſtadträtliche Vor⸗ lage einſtimmig angenommen. 5 Ortsſtatut über das Lebensmittelamt in Mannheim. Stv.⸗B. Noll empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Stv. Ebert wünſcht, daß die Ausgabe von Zucker vorher be⸗ kannt gegeben wird, damit die Hausfrauen nicht umſonſt hre Zeit verlaufen. Redner erſucht den Stadtrat, das ſtellv. Generalkommando zu veranlaſſen, daß es ſich dafür einſetzt, daß die Zuckerfabriken das volle Gewicht liefern, damit die Stadt ünd die Händier nicht zu Scha⸗ den kommen. Auch die Spannung zwiſchen Erzeuger⸗ und Verkaufs⸗ preis für Zucker ſei zu minimal. Rebnex weiſt weiter darauf hin, daß in der nächſten Nähe ſich Mühlen zur Genüge befinden, die gutes Mehl zu liefern imſtande ſeien. Er müſſe deshalb bedauern, daß man in die Ferne ſchweife, wo das Gute ſo nahe liege. Stv.* den guten Eindruck, den er von der Be⸗ ſichtigung der Einrichtungen des Lebensmittelamtes hatte, beſonders zu erwähnen ſei die vorzügliche Einlagerung der Kartoffeln. Zu rügen bleibe nur der Beſchluß des Kommunalausſchuſſes für Kar⸗ toffelverſorgung, die Einkellerung von Kartoffeln nicht weiter zu ge⸗ ſtatten. Im Keller des Einzelnen würden die Kartoffeln doch beſfer aufgehoben ſein. Dr. Kutzer legt die Gründe dar, die zu dieſer Maßnahme führ⸗ ten. Es ſtünden nur knappe Mengen zur Verfügung und es ſei eine vaterländiſche Pflicht, alles zu tun, damit ein Ausreichen Röglich ſei. Wenn wir die Sicherheit hätten, daß der Einzelne den Vorrat, den er in den Keller geliefert bekommen würde, genau ſo einteilt, als ob er täglich die ihm zuſtehende Menge einkauſe, dann hätten wir die Maßnahme geändert und weitere Einkellerungen geſtattet. Aber die Erfahrungen ſchrecken ah und wir könnten vielleicht erleben, daß her Vorrat Ende Februar ſchon aufgebraucht wäre. Dazu kommt noch, daß wir Kohlraben als Zuſatzmittel geben müſſen und daß es nicht richtig iſt, daß die Kartoffeln in den Kellern der einzelnen Haus⸗ haltungen beſſer lagern. Die darauffolgende Abſtimmung ergab die einſtimmige Annahme der Vorlage. Perſonalſtand des Bürgermeiſteramts. e em es Ba en Landesgeſetzes vom 17. Auguſt 191 * beim Bezirksamt die Ergänzung des Stabtrates um ein Mitolies meyer würdigt dann auptſache wieder dem Handwerker⸗ und andwerkerſtandes kein Verſtändnis vorhanden ſei. anzuregen, deſſen Amt bis zur Rückkehr des 1. Bürgermeiſters Ritter dauert. 2. Für den Fall die erbetene Anordnung erfolgt, wird die Zuwahl des Stadtrechtörates Brehm als Erſatzmann des Bürgermeiſters Rit⸗ ter in Ausſicht genommen. 3, Falls Stadtrechtsrat Brehm die Wahl annimmt und gemäß § 19 Abſ. 2 der Städteordnung ſein Mandat als Stadtrechtsrat nieder⸗ legt, iſt ihm zuzuſichern, daß er bei Erlöſchen der Zuwahl in den Subtrat ueber als Stadtrechtsrat angeſtellt wird und daß ſeine Rechte durch die Unterbrechung des Dienſtes als beſoldeter Gemeinde⸗ beamter keinerlei Schädigung erfahren, daß hiernach der Dienſt als nicht unterbrochen zu gelten hat. 4. Für die Dauer der Bekleibung des Amts eines Stadtrats er⸗ hält Brehm denjenigen Geldbezug, der ihm als Stadtrechtsrat zu⸗ ſtünde, neben einer Dienſtzulage von monatlich 200 Mark. Wird Brehm als Stadtrat dienſtunfähig, ſo hat er, ſollte er mit Tob ab⸗ gehen, ſo haben ſeine Hinterbliebenen diejenigen Rechte, welche Ihnen uſtünden, falls Brehm Stadtrechtrats wäre. Die in 8 2 des Orts⸗ tatuts über die Stellvertretung der Bürgermeiſter dem zur Ver⸗ tretung berufenen Stadtrat eingeräumte Entſchädigung ſteht Herrn Brehm nicht zu. 5. Das Ortsſtatut über die Stellvertretung der Bürgermeiſter erhält folgende Faſſung: § 1: Im Falle ſowohl der Oberbürgermeiſter als die Bürger⸗ meiſter an der Babping ihres Dienſtes verhindert ſind, iſt der dienſt⸗ älteſte der nicht verhinderten Stadträte zur Stellvertretung berufen; bei gleichem Dienſtalter entſcheihet das höhere Lebensalter. §. 2: Iſt ein Stadtrat gemäß dem Geſetze vom 17. Auguſt 1914 für einen Bürgermeiſter zugewählt, ſo iſt zunöchſt er zur Stellver⸗ tretung berufen, nach ihm der dienſtälteſte Stadtrat gemäß 9 1. 9 3: Der zur Stellvertretung beruſene Stadtrat erhäült, wenn der wahrzunehmende Dienſt mehr als 6 Stunden täglich in Anſpruch nimmt, eine Funktionszulage von 10„, für den rbeitstag. Die Anweiſung dieſer Funktionezulage auf die Stadtkaſſe bedarf der vorherigen Zuſtimmung des geſchüftsleitenden Vorſtandes ber Stidt⸗ 8 8¹ ſchuß 5 90 f 3 5 5 „Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu Ziff. 4 und 3 des Stadtratsbeſchluſſes erſucht.— 9 Stv.⸗B. Benſinger empftehlt die Annahme, 5 Sty. Spielmeyer(natl.) wünſcht, daß in Zukunſt bei einer ſolchen Beſetzung einmal ein Techniker in den Stadtrat gewählt würde und hält hierfür einen Amtsvorſtanb unferer hieſigen tech⸗ niſchen Aemter für geeignet. Von ber Gewohnheit, immer nur uriſten zu wählen, müſſe einmal abgekommen werden, Herr Spiel⸗ noch bie Leiſtungen des Herrn Syndikus Land⸗ mann. Er bittet nochmals, bei nächſter Gelegenheit in den Stadtrat EN— 5 notwendig ſei, nicht ir für die Kriegszeit, ſondern beſonders für die Uebergangszeit vom Krieg zum Frieden. 18 3 Oberbürgermeiſter Dr. Kuzer erwidert darauf, Um ruppierung der Verwaltung bedeuten würde, wollte man an Stelle des Herrn Bürgermeiſter Ritter einen Techniler in den Stadi⸗ rat wählen. Lediglich aus dem Grund habe er eine eingehende Wür⸗ digung der wertvollen Dienſte, die Herr Dr. Landmann der Stadt —— 9 er glaube, daß die ketzte Stadtrats⸗ „In der Herr Dr. Landmann anweſend iſt 5 in 1 50085 40 ſend iſt, der geeignete Zeit 5. Benſinger: Die Frage, in einen Stadtrat nicht nur Juriſten, ſondern auch Techniker zu wählen, iſt eine alte.— und bon uns ſchon lange erſtrebt worden.„Wie es aber ſcheint, iſt hier — überhaupt nicht in Erwägung gezogen und geprüft baß es ja eine Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer tritt der Meinun als ob er nicht auch der Anſicht ſei, daß man einen echniker an berantwortlicher Stelle im Stadtrat haben ſolle, aber die rage, inwieweit dies die babiſche Verfaſſung zuläßt, will er offen laſſen, Ste. Spi elmeyer bemerkt hierzu, daß von ſeiner Fraktion ja ein Techniker in den Stabtrat gewählt worden ſei, daß er aber r Pin 41630 6 gegangen 5 Er halte es ür wichtig, daß au ährend des Probiſoriums iker i den Stadtrat eintritt. 8 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer iſt ſich nicht klar darüber, o Herr Stb. Spielmeher ein beſoldetes 8 Stuberats mitglied im Auge hat; wenn er einen Techniter als unbefoldeies Stadtratsmitglied meine, ſo ſei ja eine Zuwahl möglich. Sto. Spielmeyer erwidert, daß er in erſter Linie einen Techniker als beſoldetes Stadtratsmitglied meine, wenn dies nicht ginge, einen unbeſoldeten. Darauf wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. „Damit war die Tagesordnung erledigt und Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer konnte die Sitzung um 42 Uhr ſchließen. ——ðK——— Aus Stadt und Land. Mit dem F ausgcheichaet Vige⸗Feldwebel Valentin Bißborf, Kapitän bei heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. Karl Hellmann, Feldwebel⸗Keutnant bei einem Landſturm⸗ Bata llon, Inhaber der Firma Hellmann u. Heyd, Q 1, 5 hier. Unteroffizier d. Reſ. Heinrich Scha tner, der ſeit An des Krieges bei einem 8—35 Derſelbe—— vor kurzem die Badiſche ſilberne Verdienſt⸗Medaille. entgegen, * Stiſtungsratswahl. Ale Mitalied des Stiftungsrals der Eduard und Roſalie——— wurde—9— Bürger⸗ —— Frau Anna Darmſtäbter Wwe. mit 72 Stimmen zur Ablieferung von Fett aus gewerblichen und iſt neu geregelt in einer Verordnung, die im * Die Pflicht 8 heutigen Anzeigenteil von dem Kominunalberband—— worden iſt und wodurch die Bekanntmachung über die Regelung der Kleiſch⸗ verſorgung vom 2. er in jenem Punkte eine Aenderung er⸗ fährt. Durch die neue Verordnung iſt einerſeits die Inanſpruch⸗ nahme des Schweinefettes aus l achtungen in gewiſſem Umfang auch auf den Rückenſpeck ausgedehnt, anderſeits die Verpflichtung zur Abgabe des Flohmens aus Hausſchlachtungen in beſtimmter Weiſe abgegrengt worden. In dieſer Form hat das Gr, Miniſterium des Innern der Inan⸗ ſpruchnahme von Fett ausdrücklich zugeſtimmt. Die Maßnahme erſcheint— abgeſehen von ihren hinlänglich bekannten inneren Gründen— ſchon angeſichts der Tatſache voll gerechtfertigt, daß ähnliche Anordnungen für eine ganze Reihe von Bundesſtaaten, insbeſondere auch für die Nachbarländer Heſſen, Württemberg und Bayern getroffen ſind. * Der Mannheimer Schifferverein E. V. Kinder ſeiner im Heeresdienſt eingegogenen Mitglieder auf den 2. Weihnachtsfeiertag Nachmittags in die Wirtſchaftslokalitäten zum Drachenfels, bei Mitglied Johann Emmenlauer, zu einer Weih⸗ nachtsbeſcherung eingeladen. Wenn auch vom Vorſitzenden in ſeiner Anſprache die ſchwere und ernſte Zeit hervorgehoben wurde, ſo haben doch die freudigen Kindergeſichter dazu beigetragen, eine ſchöne Weihnachtsſtimmung in die Verſammlung zu bringen, welche ſehr ſchön verlaufen iſt. 5 Ein geheimnisvoller nordlichtartiger Schein in der Weihnachts⸗ nacht. Die Sternwarte auf dem Königsſtuhl in Heidelberg teilt mit, daß in der Nacht zum 24. Dezember der klare Simmel von einem geheimnisvollen nordlichtartigen Schein erleuchtet war, der trotz des Neumondes den Himmel ſo hell wie bei Mondſchein erſcheinen ließ. Auch in der gum 25. Dezember war das Licht, etwas ſchwächer, jedoch ſichtbar aus den am Himmel prächtig leuchtenden Nachtwolken die gegen Mitternacht allmählich verblaßten. Polizeibericht vom 28. Dezember. Unfall mit Todesfolge. Der im Polizeibericht vom 16. bs. Nts., erwähnte 47 Jahre alte perheiratete Maurer von Die⸗ burg und dort wohnhaft, welcher am 14. bs. Mts, in dem Fabrik⸗ anweſen Bellenſtraße 2 in einen etwa 4 Meter tieſen Aufzugsſchacht hier, hat die allen und in bewußtloſem, ſchwer verletztem Zuſtande ins All überführt wurde, iſt daſelbſt am 27. ds. Mts., na mittags 3 Uhr, an ſeinen Verletzungen geſtorben. Unfafl. Beim Spielen in der Küche ſeiner elterlichen Woh⸗ nung, Ale ienſtraße 12 in Waldhof, lief am 26. ds. Mts., mitta 8 etwa 12 Uhr, ein 4 Jahre alter Knabe gegen ſeine Mutter, welche in demſelben Moment heiße Suppe vom Herde abbob. Letztere ergoß ſich über das Kind und trug dasſelbe ſo ſchwere Verbren⸗ nungen davon, daß es ins Allg. Krankenhaus verbracht werden, mußte. immerbrand. In einem Zimmer des Hauſes Kannabich⸗ ſtr 8 24 hier entſtand am 24. ds. Mts., abends 3 Uhr, dadurch ein Brand, daß die Lichter des Chriſtbaums den Vorhängen zu nahe kamen und dieſe Feuer fingen. Der Brand wurde vom Wohnungs⸗ —* gelöſcht. Der entſtandene Schaden betrügt etwa 835 Mark. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener 9 55 barer Hanblungen, darunter ein Taglöhnre von hier und eine Fabri arbeiterin von Ettlingen, beide wegen Diebſtahls und ein Schloſſer von Ludwigshafen wegen mehrfacher Manſardendiebſtähle. Nus dem Großherzogtum. Ladenburg, 2. Dez. Die 19 7 Turngeſellſchaſt „Jahn“ veranſtaltete am 27. d. Mis. ſeinen zweiten Vaterländiſchen Abend. Der Saal des Haſthauſes⸗ zum„Anker“ war dicht beſetzt. Muſik, Geſang, lebende Kriegsbilder, turneriſche Aufführungen und das flott geſpielte Kriegsſchauſpiel„Weihnachten in Feindesland wechſeſten in angenehmer Weiſe miteinander ab. Der ſchöne Ertrag. den der Abend brachte, wird zu Gunſten der zum Heere einberu⸗ ſenen Mitglieder verwendet. Die ganze Veranſtaltung verlief in ſchönſter Weiſe. (Ladenburg, 27. Dez. Herr Hauptlehrer Philipp Hund von Neckarhauſen Amt Mannheim, Leutnant der Reſerve in einer Maſchinen⸗Gewehr⸗Kompagnie, des Leib⸗ garde⸗Infanterie⸗Regiments 115, wurde mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeichnet. Es wurde ihm wegen außerordentlicher Tapferkeit vor dem Feinde ver⸗ liehen. Der Ausgezeichnete war ſchon 3mal per wu ndet und ſteht zur Zeit wieder an der Front.— Der hieſige Krieger Michael Kreter, Gefreiter im Erſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 29 erlitt den Heldentod für das Vaterland. Weinheim, 27. Dez. Bürgermeiſter Dr. Wettſtein, der bekanntlich zu Kriegsbeginn ſchwerverwundet in franzö⸗ ſiſche Kriegsgefangenſchaft geriet, befindet ſich zur Zcit in dem Kurort Ragarz in der Schweiz. UWeinheim, 2. Dez. Die Inhaber der hieſigen irma Siegmund Hirſch, Herren Max und Zulius Hirſch. haben ——„Badiſchen Heimatdank“ die Summe von 50 000 M. geſtiftet. — Leutershauſen, 27. Dez. Der 16 jährige Arbeits⸗ bruſche Ludwig Gräf zielte mit einem Flobergewehr, das er ſich für 20 M. in Mannheim gekauft hatte, aus Uebermut auf befreundete Burſchen und Mädchen. Plötzlich ging ein Schuß los und traf den 16 jährigen Max Denner ſo unglücklich in das Geſicht, daß der Getroffene blutüberſtrömt zuſammenbrach. Schrotkörner waren in beide Augen gedrungen, ſodaß da⸗ Augenlicht verloren ſein dürfte. Der Unglückliche wurde ſchwer⸗ verletzt in das Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg über⸗ führt. Gegen den Täter iſt Anzeige erſtatiet. Die Familie Denner, wovon der Vater zurzeit beim Militär und die Mutter geſtorben iſt, wird allgemein bedauert. OVom Neckar, 27. Dez. Bei den Sammelſtellen des Amtsbezirks Weinheim ſind an Spenden für den Badiſchen Heimatdank bisher 6280 Mark eingegan⸗ gen.— In Weinheim wurde am 10 Oktober 1915 der „Anker in Eiſen“, das einzige Kriegswahrzeichen dieſer Art, in der Turnhalle feierlich eingeweiht und für Nage⸗ lungszwecke freigegeben. Dieſe Nagelung erbrachte bis jetzt den ſchönen Ertrag von 3500 Mark, wozu noch 1500 M. aus dem Erlöſe des Verkaufes von Handarbeiten und 300 M. aus dem Erlös des Flottenabends kamen. rr. Baden⸗Baden, 26. Dez. Ruhiger nech als ſonſt verliefen in dieſem Jahre die Weihnachtsfeiertage im Oostal. Das erhofſte gute Wetterblieb aus, der Sonntag und der erſte Feiertag ſtanden im Zeichen von Sturm und Regen und auch am heutigen Stephanstag zeigte der Himmel zumeiſt trübe Regenwolken. Ein reger Verkehr konnte ſich unter ſolchen Umſtänden nicht entwickeln und der Aufenthalt im freien geſtaltete ſich wenig angenehm, Dankbar zu begrüßen war es daher, daß die Städtiſche Verwaltung heute Nachmit⸗ tag wiederum ein Volks⸗Konzert veranſtaltete, welches dann auch eine außerordentlich zahlreiche, in der Haupiſache dem Arbeiterſtande angehörende Zuhörerſchaft in das Kurhaus gelockt hatte. Nehen dem Städtiſchen Orcheſter, welches Werke von Bach, Corelli und Haydn mit vorzüglichem Gelingen zur Aufführung brachte, ließ ſich als Soliſtin die — Hely Beyer aus Frankfurt a. M. hören, deren chöne Altſtimme bei der ſtimmungsvollen Wiedergabe einer Arie aus dem Weihnachts⸗Oratorlum von Bach zu ebenſo voller Geltung kam wie bei drei Weihnachtsliedern von Peter Cornelius. Das Publikum, ſpendete allen Darbietungen reichſten Beifall. pfalz, heſſen und Umgebun § Neuſtadt a.., 22. Dez.(Die nächtliche Gänſe⸗Ver⸗ ſteigerung auf dem Neuſtadter Bahnhof.) Eine Sendung von etwa 250 Stück Gänſen, die nach hier beſtimmt war, jedoch von dem hieſigen Händler oder Sekulanten nicht eingelöſt wurde, weil inzwiſchen Höchſtpreiſe feſtgeſetzt waren und der Adreſſat deshalb nicht auf ſeine Koſten zu kommen glaubte, wurde noch in ſpäter Abendſtunde durch die Bahnverwaltung in der Güter⸗ halle verſteigert. Telephoniſch hatte man einen Teil des Pub⸗ likums verſtändigt, das nun zu vielen Hunderten angeſtrömt kam, reich und arm, groß und klein, Männer und Frauen. Die Gänſe waren tadelloſe Ware, friſch geſchlachtet, aber noch nicht ausgenommen. Es erſchienen auch Händler, welche die ganze en block kaufen wollten, die Bahnverwaltung aber 0 beſtand darauf— was hoch anzuerkennen iſt—, daß die Gäne direkt an das Publikum abgeſetzt wurden, damit die Ware nicht durch den Zwiſchenhandel wieder verteuert werde⸗ Jede Gans war vorher gewogen und dementſprechend ausge⸗ zeichnet worden. Bei Beginn der Verſteigerung wurde be⸗ kannt gegeben; daß der Höchſtpreis nicht überſchrit⸗ ten werden dürfe, und ſo kam es, daß die Gänſe durchſchnitt⸗ lich zum Preiſe von etwa Mk..— das Pfund floiten Abſaß fanden. Es war ein merkwürdiges Bild, die vielen Wanderer u ſehen, die um die zehnte und elfte Abendſtunde mit einer einen Weihnachtsbraten erſtanden zu haben. § Neuſtadt a. d.., 27. deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages hat die tür⸗ 1 ans eimwärts zogen, ſich derzlich freuend, nun doch noch Dez. Nach Mitteilung des eine Aenderung des 8 Donnerstag, den 28. Dezember 1916.— Wanuheimer Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) B. Seite. kiſche Regierung durch Vermittlung des auewärtigen Amtes den Vorſchlag gemacht, etwa 10 000 jugendliche Türken im Alter von 12—16 Jahren nach Deutſchland zu ſenden zum Zwecke einer handwerksmäßigen Ausbildung. Der Geſchäfts⸗ führer des hieſigen Arbeitsamtes fragte bei hieſigen Hand⸗ werksmeiſtern wegen Aufnahme ſolcher türkiſcher Lehrlinge an mit dem Erfolg, daß ſich nicht weniger als 44 Meiſter bereit erklärten. Die Lehrzeit dauert—4 Jahre, außerdem ſoll eine weitere Gehilfenzeit ohne Lohn bis zu 2 Jahren ver⸗ einbart werden, um den Lehrherrn für die Koſten der Verpfle⸗ zung und Ausbildung zu entſchädigen. 5 Landa u(Pfalz), 23. Dezbr. Das Opfer des Bären Mitkoſch“ im hieſigen Tiergarten, der 13jährige Gymnaſiaſt Emmer iſt in vergangener Nacht ſeinen ſchweren Verletz⸗ ungen erlegen, die er in einem 10 Minuten langen Ringkampf nit dem Raubtier erlitten hat. Der Bär hatte dem kräftigen jungen Mann mit einer Tatze die hintere Kopfhaut herunter⸗ geriſſen, ihm die Arme zerfleiſcht und den linken Arm durch⸗ biſſen. Als endlich Hilfe kam und der Bär erſchoſſen wurde, erhielt Emmer auch noch eine Schußverletzung. Die Verletz⸗ ungen des außerordentlich hochbegabten Schülers waren der⸗ At ſchwer, daß ſelbſt die vorgenommene Amputation des ſinken Armes ihn nicht zu retten vermochte. Schwere Vorwürfe hört man im Publikum gegen den Tiergartenverwalter, weil der Bär nicht genügend eingeſchloſſen und auch die Aufſichts⸗ perſon fehlte. 0 § Lambrecht, 22. Dez. Fabrikant Max Joſeph Häuß⸗ ling ſtiftete der Stadt Lambrecht weitere 10 000 M. als Kriegsfürſorge. Seine Firma J. Häußling Tuchfabrik) be⸗ willigte den Angeſtellten und Arbeitern je eine monatliche bezw. wöchentliche Son derlöhnung mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Kriegsteilnehmer. Die Angehörigen der den Heldentod geſtorbenen Arbeiter erhielten je 1000 M. Außer⸗ dem wurde den durch den Krieg betroffenen Vereinen zur Unterſtützung ihrer im Felde ſtehenden Mitglieder größere Summen ſowie den Neuſtadter Lazaretten ein an⸗ ſehnlicher Betrag bewilligt. § Kaiſerslautern, 28. Dez. Der Hauptousſchuß Rheinpfalz des deutſchen Flottennereins und der Flottenbund deutſcher Frauen gibt nunmehr die Abrechnung der Sammlungen in der Pfalz am Opfertag für die Marine bekannt. Darnach erreichte das Geſamt⸗ ergebnis die ſtattliche Höhe von 133 000 Mk. nach Abzug aller Unkoſten. An der Spitze aller Ortsgruppen marſchiert Lud⸗ wigsbafen mit 27000., während die drei Städte Nen⸗ ſtabt, Lambrecht und Deidesſeim 25 000 Mt, erbrachten. Frankentbal ſpendete 13 679 Mt., Speyer 9 595 Mk., Pirma⸗ ſens 7000 Mk., Zweibrücken 6 960 Mk., Kaiſerslautern 6 080 Mk., Bad Dürkheim 6 500 Mk., Kuſel 4 961 Mk. andau 4149 Me., Germerskeim 4138 Mk., Edenkoben 8578 Mk. Homburg 3649 Me., Kirchheimbolanden? 863 Mk. In einzelnen Föllen ſtand die Größe des Orkes im umgekehrten Verhältnis zur Höbe der Spende: beiſpielsweiſe ergab Hornbach mit noch nicht 1500 Einwohnern 748 Mk., dagegen St. Ingbert mit 17 200 Einwohnern 453 Mk. In ganz Bayern gingen 630 075 Mk. ein; im Reiche 5 441 599 Mk. — BVulerländiſcher Hilfsdienſt. i zer Keichstagskommiſſion, betreſfend Die aefeh—.—9—98 etreffen Die Fünfzeſner⸗Kommiſſion des Reichstags hat in den ſetzten Tagen die beiden Bundesratsvorla ſen, die ſich mit der Ausführung des Geſetzes über die vaterländiſche Hilfspflicht beſchäftigen, beraten und feſt ꝛeſtellt. Es iſt aber nicht ganz richtig, daß, wie es vielfach hieß, die Kommiſſion keine Aende⸗ rungen an den Entwürfen beſchloſſen habe. Die Komm ſſion hat vielmehr einige nicht unweſentliche Aenderungen, die als- zungen zu bezeichnen ſind, beſchloſſen. Uebri ens ſoll ——9—— Entwürſen der eine nur vorläufige Dienſte leiſten, der andere lediglich die notwendigſten G. undl gen für die end Jültig zu treffenden organiſchen Einrichtungen ſhaffen. Der erſte Entwurf einer„Bekanntmachung betr. Uebergangsbe timmungen zu den 89 und 10 des Geſetzes über den vaterländiſchen Hilfsdienſt“ will nämlich lediglich die Möglichkeit ſchaffen vorlänfige Aueſchü(z ſo lange zu errichten und beſtehen zu liſſen, als die im 8 9 Abf. 2 des Geſetzes vorgeſehenen endgültigen Ausſchüſſe noch nicht in Tätigteit treten können. Am 1. Februn 1917 treten dann dieſe Verordnungen und die auf Grund derſelben ge⸗ ſchaffenen Eintichtunzen wieder außer Kraft, urd e, cüt ale, dann die zweite„Belannimachung betr, Beſtim⸗ mungen zur Ausfühgaung des Geſetzes über den vaterländiſchen Hilfsdienſt“, welche die end⸗ gültigen organiſchen Beſtimmungen inſoweit enthält, als dies jetzt ſchon notwendig und möglich iſt. Auch dieſer zweite Ent⸗ wurf ſieht aber davon ab, wichtigere Rechisfragen zu eniſchei⸗ den, welche infolge des Geſetzes entſtehen können und müſſen: vielmehr bleibt die geſetzliche Ordnung ſolcher Fragen, ſoweit eine ſolche nötig iſt, ſpäteren Bundesratsverordnungen oder Verfügungen des Kriegsamtes nach eingeholter Zuſtimmung Unbörung der Fünfzehner⸗Kommiſſion vorbehalten. Was 25 When erwähnten Aenderungen betrifft, welche die Kommiſſion beſchloſſen 945 loiſoeichen—9— 5 ten(proviſoriſche erordnung iſt dur den: Auch bei der erſ 2610 ae 9 59 0 es 8 10 Abſ. 2 des Geſetzes über den va erländiſchen 0 0 bei den vorläufi zen, Ausſchüſſen Ent⸗ ſcheidung finden können daß alſo die Vorſchlagsliſten wirt⸗ ſchaftlicher Organiſationen der Arbeitgeber und der Arbeit⸗ nehmer für die Berufung der Vertreter beider Teile in die im 8 9 Abſ. 2 des Geſetzes vorgeſehenen Ausſchüſſe berückſichtiat werden dönnen, wenn auch eine Verpflichtung, ſie zu berück⸗ ichtigen, bei der Raſchheit, mit der zunächſt vorgegangen wer⸗ den muß, nicht feſtgeſtellt werden konnte. In der erſten Verordnung 95 übrigens erklärt worden, daß das Kriegsamt die Anweiſungeſun das Verfah⸗ ren vor den vorläufigen Ausſchüſſen zu erlaſſen abe, auf eine Anfrage aus der Kommiſſion hat der Chef des Kriegsamtes deſtätigt, daß in Gemäßheit de⸗ Geſetzes vor Er⸗ laß dieſer Anweiſung die des Fünfzehner⸗ eingeholt werden wird. n E2— Entwurf iſt die wichtigſte Aenderung zum 8 11 getroffen worden. Dieſer Paragraßh patte beſtimmt, daß vor Erlaß einer Entſcheidung nach 4 Abſatz 2 des Geſetzes darüber, ob ein Beruf oder Betrieb im Sinne des 9 2 Bedeutung hat, ur darüber, ob und in welchem Um⸗ funge die Zahl der in einem Neruf oder emer, Organiſation oder einem Betriebe— 5 Perſonen das Bedürfnis 9 igt, die un ee — Wührend bie Kommiſſion dies zu einer obli⸗ gatoriſchen 108 gemacht hat. Ueberdies iſt der hier Satz, in geeigneten Fällen auch Fa ch⸗ bereine gehört werden können, eine ſchärfere und erweiterte Sahng dahin geändert worden daß in geeigneten gen amtlichen Vertretungen gehört Fällen Fachvereine und ſonſtige wirtſchaftliche Verbände gehört werden ſollen. Zum Berichterſtatter der Kommiſſion iſt der Abge⸗ ordnete Dr. Rießer beſtellt worden. Letzte Meldungen. Die Entſchließung der franz. Sozialiſtenpartei. Paris, 28. Dezbr.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas. Der National⸗Kongreß der Sozialiſten⸗ Partei hat heute folgende Entſchließung angenom⸗ men:„Die franzöſiſche Abteilung der Arbeiter⸗Nationale er⸗ innert erneut an die ſozialiſtiſche Auffaſſung des Friedens, wie ſie die am 14. Februar 1915 in London abgehaltene Konferenz feſtgeſtellt hat, die nicht die politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Zerſchmetterun'g Deutſchlands und den Krieg gegen die Völker proklamierte, ſondern den Krieg Beseim die Regierungen und Unterdrücker, die Befreiung, die Entſchädigung Belgiens, die polniſche Autono⸗ mie und das Selbſtverteidigungsrecht der annektierten Bevöl⸗ kerungen Elſaß⸗Lothringens und des Balkans. Dieſe Grundſätze ſind als notwendiger Ausgangspunkt jeder ernſthaften Friedenserörterung aufgeſtellt worden. Die Partei ſtellt feſt, daß die Note der Mittelmächte keinen wirklichen Friedensvorſchlag darſtellt, ſie enthält keine genaue Formel für einen Frieden, der kein Sonderfrieden wäre, und der allein erlauben würde, den Grad der Wirklich⸗ keit zu beurteilen, den man der Initiative des Feindes beizu⸗ meſſen habe. Sei dieſe Formel vorhanden oder nicht, die Par⸗ tei iſt der Anſicht, daß die Alliierten die kriegeri⸗ ſchen Anſtrengungen für die nationale Verteidigung kräftig fortführen, die materiellen Kräfte beleben und die moraliſche Kraft unterſtützen müſſen, deren Schwächung den Widerſtand und die Tatkraft des Landes zu entnerven drohe. Die Alliierten müſſen für die eigenen Friedensbedingungen die Einheit der Auffaſſung verwirklichen, die nicht weniger unent⸗ behrlich als die Einbeit der militäriſchen Handlungen ſind und die ſie feierlich in die Antwort auf die Note der Vereinigten Staaten und der Schweiz kundgeben können. Wilſon verlanat von den Kriegführenden, daß ſie ihre Anſichten über ihre Be⸗ dingungen für eine Beendigung des Krieges und über die Ga⸗ rantien gegen die Wiederkehr eines ähnlichen Konfliktes be⸗ kannt geben. Als ein⸗ige Antwort ſollen die Alliierten den Beweis erbringen, daß ſie 1914 durch das Anerbieten von Vermittlunas⸗ und Gerichisverfahren eine Kataſtrophe ver⸗ meiden wollten, daß das Anerbieten zurückgewieſen wurde und daß ſie bereit ſind, den Krieg unter der Bedingung zu beenden, daß von den Mittelmächten gerechte Wiedercutmachung(Re⸗ parations) gewährt und Bürgſchaften für den feſten und dauer⸗ haften Frieden geſchaffen würden.“ Zum Schluß heißt es: Die ſozialiſtiſche Partei fordert die alliierten Regierunqen auf, Wilſon zu antworten, daß ſie, nachdem ſie den Frieden gewollt, aber den Krieg aufgenommen und tapfer durchgekämpft haben, bereit ſind, ihre Anſichten über die Bedin ⸗ungen der Wiederherſtellung des Friedens be⸗ kanntzugeben und mit jeder Löſung ſofort einverſtanden ſein merden, welche die Ungerechtigkeit der Macht beendet und mit Hilfe der Neutralen eine Genoſſenſchaft freier Völker in der ziviliſierten Menſchheit herſtellt. Der Beſchluß wurde von dem Kongreß mit den Stimmen von 2703 vertretenen Körperſchaſten gegen 109 bei 20 Stimm⸗ enthaltungen und 6 nichtvertretenen aufgenommen. Darmſtadt, 28. Dez. Die Präſidenten der erſten und zweiten Kammer hatten für heute Vormittag eine Ein⸗ ladung an damen und Herren des Landes ergehen laßen, zwecks Einleitung einer Sammlung für eine Ernſt Ludwigjubiläum⸗Stiftung anläßlich des 25 jährigen Regierungsjubiläums des Großherzogs am 13. März 1917. Es wurde beſchloſſen, im ganzen Lande Sammfungen zu veranſtalten, deren Erträgni⸗ dem Großherzog zur Verfügung geſtellt werden ſoll als Jubilü⸗ umsſtiftung zur Schaffung von Einrichtungen, die der Erholung und aſugung unſerer heſſiſchen Krieger in einem Erholungsheim dienen ſollen. Die Sammlung ſoll — 1917 errichtet und ende Februar 1917 geſchloſſen werden. Wien, 28. Dez.(Wi B. Nichtamtl.) Wie die Blãtter melden, hat der Präſident des Abzeordnetenhauſes, Syl⸗ veſter, an den Obmann des deutſchen Nationalverbandes, Gro ß. ein Schreiben gerichtet, in dem er die Abſicht kund gibt, eine Wiederwahl zum Präſidenten des Ab geordneten⸗ hauſes wegen Arbeitsüberbürdung nicht anzunehmen. Handel und Industrie. Die Rinnenschiffuhre und fhre Emtwichlungemöglich⸗ Keiten. Was eine gut organisierte unc in ihren Transportmitteln aut der Höhe stchence Binnenschiſkahrt in der Bewältigung großzer Frachtmengen leisten lann, haben während des Krieges nament⸗ lich Rhein und Donau bewiesen, Unleugbar würde eine teistungs⸗ kihige Wasserverbindung West-Ost und Süd-Nord die deutsche Binnenschikfalirt schr erfiolgreich an den großen vaterknctischen Aufgaben beteiligt und auch dazu beigetragen haben, manche Wuncken, die der Binnenschikkahrt während einer Kngeren Reihe von Jahren geschlagen wurchen, zu heilen. Mit diesen Fragen be- kaßt Sich in Nr. 32 der Wochenschrift„Der Stzatsbedar!“, eiu- gehend der Schilisbautechniker Gen. Regierungsrat Rrot. Flamm, indem er nicht nur den Ausbau des Rhein-EIbe-, des Rhein- Donau-, sondern auck des Oder-Donau- sowis des Oder-Elbe⸗ Kanats für mindestens 1000-Tonnenschiile befürwortet. Es müsse Gewicht darauf gelegt· werden, den Schiſiskörper möglichst leicht zu gestalten, damit bei beschränktem Tieigange und geringsten Eigengewicht ein Höchstmaß an Ladungsgewicht an Bord genomt- men wercen Könne. Dabei erweise sich aber eine schiablonenhalte Materialancrdnung und-Bemessung, wie sie durch die sogen. Klassifikations-Aktiengesellschaiten angestrebt werde als unzweck⸗ mäßig, weil dadurch der Forischritt in der Konstrulction bei Ab- nahme des Baumaterials und bei der Beauisichtigung der Bauaus · kührung. Mgichenfals lasse sich eine Vereinigung widerstrei⸗ tencter Interessen durch Aufstellung von Normaliypen herbeilüh- ren. ſerlemialls stehe die Binnenschiüalirt vor grogen Auigaben und Emtwicungsinäglichkeiten; aber auch die unmittelbare Gegerwart tritt erneut mit wichtigsten Forderungen an sie herau, hancdelt es sich doch um die S0 dringend notiendige Beseitigung des Vielbeklagten Wagenmangels im Eisenbahubetriebe mit Seiuen beckeullichen Folgeersckeinuugen. ˖ Rheinische Treuhand-Gesellschatt.-., Mannheim. In der heute unter dem Vorsitz von Geheimrat Dr. Richard Brosien abgehaltenen 6. ordentlichen Hauptversammlung wur⸗ den die regelmäßigen Gegenstäude der Tagesordnung, insbeson- dere auch die Gewimmverteilung einstimmig genehmigt, wonach aul das eingezahlte Aktienkapital 5 Prozent(4) Dividende bezaklt, dem Reserveionds 5000 M. zugewiesen und 19 408 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die durch das Los ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates, Herren Kommerzienrat Herm. Dyckeerhoſt und Rechtsahwalt Dr. Abert Zapi- Zweibrücken wurdlen wieder gewählt. Verdingung von Telegraphenstangen. Nachdem das Königliche Eisenbahnzentralamt in Berlin grõ⸗ gere Mengen von Bahnschwellen freihändig angekauft hat, schrer- tet es nunmenr zur Deckung des Bedaries an kieiernen Tele⸗ graphenstangen. Es handelt sich um die Lieferung von 41 000 Stüick, die für die Tränkanstalten Audorf, Buchholz(Krs. Hay- burg), Cüstrin, Damig, Finienheerd, Caulsheim bei Bingen (Rheinl), Gelsenkirchen-Haſen, Goiha, Groß-Chelm, Hanau, Königsberg Pr.), Leer(Ostiriesland), Liebenwalde, Linden- Fischerhol, Nidda, Nievenheim, Northeim(Hannover), Oderberg- Bralitz, Ohlau, Reinsfeld(Kreis Trier), Schulitz, Stendal, Swine' münde, Wronke und Zerusdort bestimumt sind. Man erwariet eiige geringe Teilnahme aus den Kreisen des Holzhandels und Waid- besitzes bei gleichreitig steigenden Preisen. Der Termin findet am 12. Januar 1917 statt. KGarnbörse au Leipzig. Die nächste Garnbörse in Leipzig lindet, am Freitag, den 12. Januar 1917, im Saale der Produlctenbörse(Lesehalle), Neue Börse, Tröndlinring 2, Auig. Treppe B vom Börsengarten, in der üblichen Zeit von 11 bis 1 Uhr und von 5 bis 6 Uhr statt. Mit Rücksicht auf den guten Besuch, den die Garnbörse. Auch für diees Garnbörse wird die Handelskammer Leipzig eine Auskunfts- Stelle über die Beschlagnahme von Ausrüstungsstüchen für Heer, Marine und Feldpost und die Streckungs-Verordnungen über Web-, Wirk- und Strickwaren erichten. An die beteiligten Ver- kehrskreise werden noch besondere Einladungen ergehen, Soweit gie der Handelskammer bekannt sind. Frankfarter Wertpapierbörse. Frankfurt, 28. Dez.(Pr.-Tel.) Die geschäffliche Betätigung war auch heute gering mit Ausnahme weniger Spezialpapiere, wofür sich einiges Interesse bemerkbar machte, waren die Um⸗ Sätze schr bescheiden. Rhein-Metall, welche gestern die Führung hatten, wurden etwas zurückgedrängt. Andere, Rüstungspapiere waren nur wenig veründert. Bemerkenswerte Umsätze erzielten Schantungbahn, die anschnlich im Kurse anzogen. Von Schiflahrts⸗ aktien konnten sich Paketfahrt, Norddeutscher Lloyd und Hansa beſestigen, Gute Meinung bestand für Montanaktien unter Bevor- zugung von Bochumer und Phönix. Feste Tendenz zeigten ſerner noch Gelsenkirchen und Luxemburger. Munscheid(Gelsenkirche- ner Gußstahl) reger gehandelt. Kaliwerte mällig höher. Bevorzugt wurden Heldburg. Elektrizitätsaktien ruhig, nur Schuckert ge- fragter. Aut deln Bankenmarkt bestand Interesse für Dresdner. Der Fondsmarkt lag ruhig. Heimische Anleihen fest. Ausländische Renten behauptet. Privatdiskont 4 Prozent. Die Börse schloß bei stillem Geschäft und ſester Tendena. Berliner Froduktenmarkt. Berlin, BB. Dez. GProdulctemnarłt.) Auchi heute war im Berliner Produlctenverkehr regeres Geschäit nicht zu beobachten. Namentlich im Großhandel blieb es sehr still. Die Nachfrage nack Rüben sowie Ersatzstoſien bleibt andauernd dringend, doch ist das Angebot ungenügend. Haler für Industriezwecke steht nunmehr reichlicher zur Verfügung. Londener Metallmarkt. Lendon.. bezember Kupfor: Kasen 141.— 3 Uonate 125.½. Elektrotio per Kasse 152/149, per 3 Hesate—.— Sest-Seiektes b. kasse——, per 3 Henate — TZias per Katen 178.—. per 8 Henate. 168.—, Blel loke Fer Kases 80.½ per 3 Honate—.. Zlak: der Kasta 81.½, Spoxlal 68.½ .ondoner Wertpagierbörse. London 2. dezember. 22. N* 2². 22. 8 2½ konsol J 88,] 55½ LSaltimore, Rio Tinto 62— 6²⁰ ——— Oanad. Pao. 175%/ 123—[Ohaxtered. 11— 11— 1 Sraeiliaa.—— 4 Erle„— 9σ.o fde Beers 10½ 10.— Iapaner.—— Pennsylva—.— Goldtidelils 1½ 1— Portugiesen 54—-“ South. Pao.,. 102½——[Kat. fl. Rex. 2 8 oResseni906 78/ 70% Unſon Pac.. 158½ 188/½ Bandmtes. ½% 4/ Russ.1—— 35.◻ Sieeie. 114— 107½(Fr, Diskont. 5½%8.705 4½ Kriegel.] 36%8 88ſ Anacondac. 18— 18½ Süder 188½ 38973 84½% Krlegsanlelde 85¾(zuletzi 03/). Newyerker Wertpapierbörse. GEWVOR, 27. berember(Devisengarkt) 2 25. 22. 25. endenz für Geld“———— echsel au ndon geld aut 21 60 Tage)„471.50 71.50 Durchschalttsrate)—. 2. Wechsel aut London Gele ſetrtes Darlehen— 2%(Cabie Trausfers). 5.76.35 Slohtweodsel Berlla 72. 72.½ 75.1 Siohtwechsel Paris.0 6401.50 New-Vork, 27. Dezember(Bonés- und Aklenmarkh. 8 Bullllon 3 27. 28. 8 27. 255 Top. Santa Fö 4% EE„ 34½% 8 6 S 09 5 of. Hen.—. New Vork Centr.... 104 104— U——9 15.— 106 do. Ontarlo& Western 30— 29˙% Aoht. Top. Santa F.. 104— 104½½ Mortolk Western.. 139— 135— 0. prel..— 10% orthera Paolflo.. 110— 119— Baltmore& OIo„. 64—81- Penneyvanle S8̃ 56% Ganadſan Facitto.. 166.— 168%8 Readblag.„ 1108% 103½% Opes.& Ohlo 68% 66% Ebſo. Rok-tsl. 0.„„ Cklo, Mliw.&. Si. Paul- Sie 94. Sougen Pacifio. 974 95 4 Henever& klo Urande: 17. 1½½ Soumern faſed, 8²⁵ FFPFCF 3% Southern RalwWay Prel..— 79 Erie tsi breti... 49½ Union Paoifſ.o 147½½ 147½ Erie Lat pre.— 0 Wabash brel.„„—* Sreal Notkorn pret..— 117½ Amerio. Gan— lüinois Gentral. 100— 23 S 9 1925 18 4.——*—„ 0 W 3 13— 2 ee— 757 5 — on cal Lea——2 2—4— *— 280 imorn. 8 204 do. 0. prefl.. 143 95 8 2— 131—[Ualted States SteelsCorp. 107%¾8 107/ 1100 717/. 1 UnitedStat. Steek Corgpr. 119—118• Zortiflkate für neue Aküen. Aktien-Umsate 900 600 C 680 C00) Elektrische Ventilatoren tür Lüttung und Kühlung. BROWN, BOVERIACEA-G. Abteilung Insiallationen ooss S9. Fernspr. 662, 880, 2082, 7485. 2 2 hiauptnlederlage der Osramlampe. 2 5 Teeceeeesce c Tceeeeeeeeeeeeeeeeneeeee 7 1 29999960%%„ eeheenheeee Lee 0 2 22 —— —— 6. Seite, Mannheimer General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Degember 1916. Mlathilde Fandreys neue Ehe. Roman von Kurt Moreck. (Nachdruck verboten.) 100 Im Dunkeln warf Entſetzliches (Fortſetzung.) eſchehen. Betty, die dam, um ſie zu entkleiden, wurde fortgeſchickt. Mathilde fühlte ſich krant, elend, zer⸗ brochen. att lag ſie da und ein tränenloſes Weinen würgte in ihrer Kehle. Sie litt. Aber endlich wurde ſie doch ruhiger. Lauſchend erhob ſie das Geſicht vom heißen, Zerwühlten Kiſſen. Ein bleicher Schein der Nacht erfüllte das Zimmer mit durchſichtiger Fahlheit. Aus dem Garten dufteten die Roſen herauf, der Erde, die ſich ab⸗ kühlte, entquoll ein ſtarker Geruch. Wie eine Nachtwandelnde ſchritt Mathilde Fandrey auf das Fenſter zu und ſog durſtend die Kühle ein. Sie bog ſich über das Fenſterſuns, als wolle ſie ſich hinausſtürzen, dann breitete ſie die Arme aus, und es war, als preſſe ſie die Nacht mit den fernen hohen Sternen inbrün⸗ ſtig an ihre atmende Bruſt. 92** Chriſtoph malte jetzt mittags im Pavillon, Gleich am nächſten Tage, als er hen Entſchluß gefaßt, war er früh in die Stadt gefahren und hatte das Erforderliche eingekauft. Jeden Mittag ſchloß er ſich mit der Gouvernante für die Zeit, wo Wolfgang ſchlief, in den kleinen Raum ein, der mit alten Möheln behaglich eingerichtet war. Von dem Plan, Fräulein Anne als Bauernmädchen auf einer heißen, leuchtenden Wieſe zu malen, war Chriſtoph ab⸗ gekommen. Er hatte ſich anders entſchloſſen und wollte das Bild„Porträt einer Pariſerin“nennen. Es ſollte ſo gemalt ſein, daß für keinen Betrachter in Zweifel ſtünde, daß es ſich hier überhaupt um jemand anders als um eine Pariſerin han⸗ deln könne. Die ſüdliche Wand des Pavillons mit dem vom grellſten Lichte angeglühten Fenſter follte den Hintergrund abgeben. Er hatte die Jalouſie geſchloſſen, ſo daß die Spalten wie ein goldenes brennendes Gitter entſtanden. Fräutein Anne mußte auf einem Diwan, den Chriſtoph eigens hatte dortbin ſchaffen laſſen, eine läſſig rubende Stellung einnehmen. Sie trug ein Kleid aus ametyſtblauer Seide, das die Schultern und die obere Bruſt freiließ, und die Aermel mußten auf Chriſtophs Wunſch bis über die Ellbogen zürückgeſchoben werden, um die weiche Schwellung der Müskeln zur Geltung zu bringen. Die Lichtbänder, die vom Fenſter herfielen, ließen die Bekanntmachung Enthebung von Nenjahrs⸗Gratulationen. Für das Jahr 1917 werdenn wiederum Karten zur Enthebung von Neujahrs⸗Gratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens 2 Mark ausgegeben. e ſich auf das Bett, als ſei etwas F 1, II. Stock, Zimmer 22, in den Zeitungsexpedi⸗ tionen, Muſikaljenhandlungen, ſowie in den Buch⸗ ndlungen und Zigarrenläden dahier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schaufenſtern kenntlich gemacht ſind; ferner: in Käfextal: im Rathaus daſelbſt, in Feudenheim: im Rathaus daſelbſt, Farben in dem ein wenig verblichenen türliſchen Teppich auf⸗ leuchten. Ein Strahl traf Fräulein Annes Haar unb ſete es in lichte Elut. So wollte CThriſtoph es malen. Alle Farben leuchteten, und ihrer Haut gaben die Brechun zen des Lichtes einen matten Perlmutterglanz. Chriſtoph war entzückt, wenn er ſie ſo daſitzen ſah. Er ſprach von dem Bilde als von einem Meiſterwerk. In ſeinem Hirn war es fertig bis auf den letzten Strich. Wenn aber Norbert oder Mathilde etwas davon ſehen wollten, machte er Ausflüchte. Doch Norbert wußte ſich Zutritt zu dem Pavillon zu ver⸗ chaffen. Er fand auf der weißen Leindwand nur ein paar lüchtig geriſſene Kohleſtriche und einige Farbflecke. Aber er ſchwieg davon. Er wollte Chriſtoph das Vergnügen, das er ihm gönnte, nicht ſtören. Norbert ſelbſt fand Zerſtreuung darin, tagsüber ſtunden⸗ lang mit Maren in der Bibliothek Schach zu ſpielen. Sie ge⸗ 8 ihm dabei ſeine Zigarre zu räuchen und ſich ganz in einen bläulichen Dünſte einzuſpinnen. Wenn ſie müde waren. lehnten ſie in die bequemen kühlen Lederſeſſel zurück und pauſſierten. Dann erzählte Norbert aus ſeiner Wolke heraus etwas von den wundervollen heiligen Tempeln Maducas, 9on ſeinen Straßen und von den tanſenden Nautſchmädchen, mit tunlichſter Unterdrückung alles deſſen, was auf ſeine Elebniſſꝛ mit ihnen Bezug hatte, und Maren hörte zu, oder ſie unter⸗ hielten ſich auch über andere Dinge, und Maren wiberſprach. Ihr Ton war häufig, auch gegen ihn, in einer gewiſſen Weiſe ſchnippiſch und mürriſch. anchmal ließ ſie ihn reden und ſtarrte ihn mit ſcharfen Augen nur ſtumm an; ihr Geſicht mit den hochgezogenen Mundwinkeln nahm dabei enen mꝛ⸗ kanten Zug an. Ihm teilte ſich dann eine Stimmung von Mißrergnügen und Unzufriedenbeit mit und er bat:„Wöollen wir nicht fortfahren, zu ſpielen? Du haſt den e ſten Zua.“ Einmal ſah er ſie an und entgennete:„Ia, das iſt unſer ſteter Ausweg. Fortfahren mit dem Spiel... Wer ſvielen, meil das die einzine Möglichkeit iſt, gegeneinander zu ſtehen. Wir können uns einbilden. daß wir Gegner ſind, und kämpfen erbittert gegeneinander. Du ſaaſt, wir wollen ſvielen, urnd weißt, daß du mich damit anf ornſt, mich»egen dich zu wehren, weil ich mich nicht beſiegen laſſen will, weil ich ſtals bin, weil ich ſtark bin— auf dem Brett. Wir haben das Srniel— und glauben, wie ſind gerettet.“ Sie lachte nervös und forciert. Norbert rückte auf ſeinem Sig.„Liebe Maren. du be⸗ ſchäftigſt dich zu ſehr mit dir ſelbſt. Glaube nur— ich errate es aus deiner Rebe—, du befindeſt dich in einem fremden, be⸗ ſtürzenden Zuſtand, du empfindeſt lebhafter viellei ht als ein anderes Mädchen in deinem Alter, und du ziehſt übereilig falſche, verwirrende Schlüſſe. Ich verſtehe dich, meine Liebe. Es fehlt dir an Bewegung. Nicht körperliche meine ich, ob⸗ *—5 die deinem Zuſtand förderlich wäre; nein, ich meine eine gewiſſe +— du verſtehſt?—, ein packen⸗ des, durchrüttelndes Erleben.“ Rachbentüch ſagte Maren, das Kinn auf, die Hand geſtützt, mit flackerndem Blick:„Ja, ich verſtehe Norbert, dicken Rauch über die Lippen ſtoßend. fuhr ſort: „Ja, ich verſtehe, es iſt für einen Mann eine heikle Sache, einer Frau dabei raten zu wollen. Sehr heikel. Und jeder eignet ich nicht dazu. Am beſten, man richtet ſich darin nach dem Ge⸗ ihl und iſt ein wenig klug.“ „Aber ich will nicht klug ſein,“ ſagte Maren unwillig und heftig.„Alles, nur nicht klug ſein. Mit der Klugheit verpaßt man das beſte vom Leben. Für das Klugſein, denke ich, iſt das Alter da, wo man nichts mehr erleben kann. „Nicht doch, Maren. Eine Frau muß klug, der Mann darf leichtſinnig und impulſiv ſein. Aber die Frau iſt die ge⸗ borene Bankhalterin, überall. Sie muß das Spiel dicigieren. Wenn ſie das einmal vergißt und ſelbſt Spieler wird, verliert ſie oder ſie wird betrogen. Ja, meine liebe Maren, wenn du ein Mann wärſt!— Gott, man hat ja ſelbſt ſeine Kriſen hinter plötzlich:„Was denkſt du im Herbſt zu tun?“ „Ich werde irgendwo wohnen, wo es ſchön und angenehm zu leben iſt. Du weißt ja, daß mich nichts bindet. Hätte ich Vater noch, ſo würde ich bei ihm ſein, obſchon das auch kein wünſchenswertes Los wäre. Aber für etwas muß man doch da ſein.“ „Ja, dieſes„Für⸗etwas⸗da⸗ſein⸗müſſen“ iſt ein Gefüll, das euch Frauen in ſtarkem Maße eigen iſt. Du haſt dich alſo noch nicht entſchloſſen, wo du den Winter zubrin ſen willſt?“ „Entſchloſſen, nein. Vielleicht reiſe ich auch.“ Norbert blickte kurz auf. Er ſtrich mit der flachen Hand übers Kinn.„Du ſollteſt heiraten,“ ſaste er. „Iſt das alles, was du mir rätſt?“ lachte ſie ſpöttiſch. Er zuckte die Schuliern.„Das Un efährlichſte,“ ſagte er. Und dann forderte er ſie mit einer lan⸗ſamen Bewezun) der rechten Hanb zum Weiterſpielen auf. Sie ſetzten ſich beide vor und richteten Blicke und Gedanken auf die hell und dunkel quadrierte Fläche und die ſchwarzen und gelben Barockfi zuren des Spiels. Sie ſpielten ſtumm und mit einer gewiſſen Span⸗ nung, und nur von Zeit zu Zeit ſielen knappe und kurze Be⸗ merkungen in die Stille zmwiſchen itnen. Ja, Schachſpielen war etwas, wobei man ſeine Haltung wiederfand. Man ſtond ſich in einer unterhaltenden Einſamkeit gegenüber, und das Spiel war wie eine Schranke zwiſchen einem. (Fortſetzung folgt.) ieeeeeeeeeeeeeeee die Spenden beſtimmt ſind. Die güticen Schenkoeber werden ſich des warmen Danles derjenigen verſichern, deren Not zu lindern Mannheeim, im Dezember 1916. Armenkommiſſion. tung anzelgen, damit die Abéolung durch das dles⸗ jeitſge Perſonal veranlaßt werden kaun, Infolge des aro en Futtermangels iſt es zur Dur Hhaltung und künftigen Vermehrung des gegen⸗ würtigen Viehbeſtandes vaterländiſhe Aflicht jedes Eintelnen, die Speiſereſte und Küchenabfälle zur üb⸗ volnng und Nutzbarmachung als Viehfutter beſan⸗ St. 426 ders zu ſammeln und bereit zu holten, ſich.“ Er brach ab, ſann vor ſich hin, da ſie ſchwieg, und fragte Die Namen der Perſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hieſigen Zeitungen veröffent⸗ licht und zwar in der am 30. Dezember erſcheinen⸗ den Hauptliſte, alle diejenigen, welche bis 28. Dezember abends Karten gelöſt haben.— In einer nuch Neujahr erſcheinenden liſte werden dieſenigen bekannt gegeben, welche ſich nach dem 28. Dezember entheben laſſen. Karten werden vom 15. Degember ab aus⸗ — im öffentlichen Verkehrsbüro, Neues Rat⸗ haus, N 1, Bogen 47/48, im Büro der Armenkaſſe, N 2, 4 J. Stock, Hof rechts, im alten Rathaus, hier, in Neckarau: im Rathaus daſelbſt, in Waldhof: in der Apotheke, Roggenſtraße 28 und beim Portier der Spirgelfabrik, in Rheinau: im Rathaus daſelbſt, in Sandhofen: im Rathaus daſelbſt. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujſahr als be⸗ ſonbere Zeitungsbeilage erſcheint, mit dem 28. Dezember abends. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungs⸗ karten, deren Erlös zu Geſckenken für Unbemittelte, bornehmlich ür te. ſchämte Arme verwendet werden Sammlung der Küchenabfälle n. Speiſteeſte bett. Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Bür ermeiſteramts vom 9. ös. Mis. erſuchen wir ſämtliche Hauseigentümer wiederholt dringend, für Aufſtellung der erforberlichen Kübel beziehungs⸗ Es liegt daher im Intereſſe ſowohl jedes Ein⸗ zelnen, als auch der Allgemeinheit, daß die.⸗B⸗u. nunmehr in allen Teilen eingehalten wird, da font, wie in der bezügl. Liekanntmachung des Bürger⸗ meiſteramts ausgeführt, bei Säumigen unnachſicht⸗ weiſe Kiſten beſorgt zu ſein. eeigneten Arbeltern und ntereſſe einer geregelten Abholung der Haus⸗ haltungsabfälle erſüchen wir jedoch um Auſſtellung tigen großen Mangel an im 9. kleiner, leichter Gefäſie. Diejenigen Hauseigentümer, bei denen die Ab⸗ fälle nicht burch Priv⸗ ttierhalter abgebolt werden, wird, recht zahlreich Gebrauch zu machen. wollen dies gefſl. nur ſchriſtlich bei unſerer Verwal⸗ Bei dem gegenwär⸗ lich ſtrafend eingeſchritten werden müßte. Mannhein, den 21. Dezember 1916, Stacs Städt. Fuhr⸗ und Gutzverwaltung: 5 Krebs. Frachtbriefe dete gorrötig en der Ur o. Daas ſchen Ruchdruckerei Vekanntmachung. Infolge des ſtarken An⸗ dranges können wir bei Kokslieferungen für die nächſte Zelt eine Gewähr auf ſofortige Lieferung „nicht übernehmen. Wir müſſen uns eine Lieferfriſt von etwa—3 Wochen vor⸗ behalten und bitten des⸗ halb, die Koksbeſtellung ſo frühzeitig aufzugeben, daß eine geregelte Lieferung ſich ermöglichen läßt. Mannheim, 27. Dez. 1916. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. 3 Pichler. St.13535 Straßenbahn. Die Straßenbahnkaſſe iſt Sonntag, den 31. Dez. 1916 vormittags von 1 bis 12 Uhr geöffnet. An den beiden Weihnachts⸗ 9 ſeiertagen(Montar, den 25. und Dienstag 28. Dez. 1916) ſowie am Neujahrs⸗ Schutrmatke: Aret u. Kranke. Für die vielen Beweise ovie für die trostesspe Dank. Danksagung Uiascherden unseres lioben, unvergeblichen Sohnes Frita Geistlichen und Kranzspenden sagen wir innigsten 3 48066 Mannheim(Dammstr. 19), 28. Derz. 1916. Form. Edel-Nahrsioff fur NERVEN und BLUr nNeura-Lecithin- Ieant Perien in konzentrierter, wohlschmeckend He werden nicht geschl 1 n geg Selbet von Personen mit verwöhntem 4 4 in der Kriegs-Rekonvaleszenz. stelſt unter Kontrolle einer siaatlichen Untersuchungs tation. 1 und wegen ihres aromatischen Wohl⸗ escheack gern gengommen. an beachte Wortreichen„NEURA“ und den hoken Gchalt an Reinlecithin S. EStemm Sai/iges Reinlecithin pre Berie. Krültig ungsmittel Neura · Perlen 0 Erinältlich in Apetheken in Schackteln zu H..30,.80,.—, 12.—. 10884 Umaug. Wer übernimmt Umgug (6 Zimmer⸗Wohnung) von Mannheim nach Weimar? Ziehtaa 8. Januar 1917. Schriftliche Angebote unter Nr. 6242 an die Geſchä teſt elle ds. Bl. NL mlunnalt 0. Kleyer, arſerude, 5. Allliärfrel! Otkene Stellen heralicher Teilnahme beim (Germietungen) H4 61 Tr. 1 Zim oder 9Wohn⸗ u. Schlaſz. meelektr. Zim.⸗ u. Treppen⸗ bel.ev.mit Penſ od. 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A 1 Nr. 22941 vom 26 Juli 1016 welcher angeblich abhan⸗ den gekommen iſt, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen Angiltig zu erklären Der Inhaber dieſes Bfandſcheines wird hier⸗ mit aufgefordert, ſeineAn⸗ ſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb 4 Bochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. G 5 No. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben ge⸗ nannten Pfandſcheines er⸗ folgen wird. St1688 Mannheim. 27. Dez. 1916. Städtiſches Leihamt. Familie Friedrien Gutiahr E Duflacher Hok.-6, vorm. Hagen, Mannheim. In heutiger, durch Grossh. Notariat Mann⸗ heim J vorgenommenen Auslosung unserer Teil. schuld-Verschreibungen wurden nachfolgende Nummern gezogen: No. 28 37 55 71 107 113 164 163 178 204 279 300 357 und 359 zu 1000 Mark. No. 424 438 470 501 538 577 zu 500 Mark. Die Auszahlung geschieht am 2. Januar 1917 mit einem Zuschlag von zwei Prozent mit Mark 1020.— bezw. Mark 510.— an der Kasse unserer Gesellschaft oder bei der Rheinischen Greditbank in Manuheim und deren Filialen. Die Verzinsung der Stücke hört mit dem 1. Januar 1917 auf. Ebenso können die neuen Zinsscheinbögen mit Erneuerungsschein von jetat ab jederzeit bei der titl. Rheinischen Creditbank in Mannheim und deren Filialen gegen Rückgabe des Erneu- rungsscheins vom 1. Juli 1906 in Empfang ge- nommen werden. Mannheim, den 18. Oktober 1016. 1700 Der Vorstand. (erat) Junger vorn. Herr ſucht Heſſ. Fräulein kennen zu lernen zwecks ſpäterer Beirat Gefl. Zuſchr. unt. 9900 en die Geſchäftsſtelle. Zu einem kleinen P rivat⸗ Vorschulkurs Könnten noch—2 sechsjähr. Kinder ange- meidet werden. Beginn Ostern. Erfahrene aft, Gell. Ang. u. 2383 a. d. Geſchãltsſt. Sofortige ausführliche Angebote an Arbeiterinnen ür leichte und ſaubere Näh⸗ und Klebarbeiten ſowie auch 48065 kräftige Frauen für ſchwerere Munitionsarbeiten geſucht. 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