8————————— Mittwoch, 3. Sannar. Derantwortlich den allgemeinen und Randelsteil: Cher⸗ redakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Augelgen l: Oite Beineretter. Druck u. Derlag der Dr. H. Haas ſchen B ſckeret, G. m. b.., fämtlich in mannheim.— Draht⸗Abreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim. Fernſprecher: Rebaktien 5/7, 1449— Seſch ſtelle 218, 7509 Buchdruck⸗ Abtellung 341. Poftſcheck⸗Konto 2917 Ludwigshafen a. Rh. Woöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. che NeueſteNachrichten S Rngeigenpreis; Die iſpalt. Nolonelgeile 40 le 12⁰ 8— 8 Mittagblatt vorm. 8/ Uhr, bendblatt nachm. 5 Uhr ·—98 beſtimmten Kagen. n r Runzeig d keine Verat ſer tełlungsgeb M..90. Einzel Uor Focſani.— Heue Erlolge in der Dobrucdſcha Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauplqugrtier, 3. Januar. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des deutſchen Kronprinzen Mit zunehmender Sicht entwickelte ſich nachmitlag: haſte Artillerietätigkeit im Maasgeblet. Am Prieſterwald drangen Patrouillen des Land⸗ wehr-Jnfanterieregiments Nr. 93 bis in den dritten franzöſiſchen Graben vor und kehrten nach Jer⸗ ſtörung der Verteidigungsanlagen mit 12 Gefangenen zurück. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Heeresſtont des Generalſeldmarſchalls prinz Leopolò von Bayern. Südlich des Deyſwjalyſees wueden ruſſiſche Streif⸗ kommandos vertrieben. Oeſtlich von 5Ioczom bei Manajow holten Stoßtrupps der Leibhuſarenbrigade im Verein mit öſierreichiſch · unga⸗ Infanterſe 3 Offiziere und 127 Mann aus den ruſſiſchen inien. heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Slarke feindliche Angriſſe gegen Mt. Faltu⸗ canu ſcheiterten verluſtreich. Zwiſchen Suſita- und Pulnatal ſind mehrere Höhen im skurmgenommen. Gegenſtöße der Ruſſen und Rumänen abgeſchlagen und Barſesci und Topesci nach Kampf heſetzt werden. Balkankriegsſchauplatz. Heeresgeuppe dee Generalſeldmarſchall v. Mackenſen Unſere Bewegungen vollziehen ſich plangemäßz. In/ den Bergen zwiſchen Jabalal und der Ebene drängten deulſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen den Jeind nach Nordoſien zurück. Weſtlich und ſüdlich von Focſani ſiehen Truppen der neunſen Armee nun vor einer befeſtigten Skellung der Ruſſen. Pinteceſii und Rera am Ritcovol wurden ge⸗ (WB. ſtürm t. 400 Gefangene ſind eingebracht. In der Dabrudſcha iſt der Ruſſe(rotz zäher Gegenwehr weiler auf Eacarent, Jiſila und nach Madein hinein zurückgedrängt worden, Mazedoniſche Front Die Lage iſi unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der bulgariſche Bericht. Soſia, 3. Jan,(WB. Richtamtlich.) Amtlicher Bericht des Generalſlabs vom 2. Januar: Mazedoniſche Front. Schwaches Artillerſeſeuer an einzelnen Frontabſchnitten. An der Sttuma Patrouillengeſechte. Jn der Gegend von Seres und Drama entfaltelen die ſeindlichen Flieger eine er⸗ folgloſe Tätigkeli. Rumäniſche Hront. Nach einem äuherſt erbitterten Kampf war⸗ ſeu wir den harknäckig widerſtrebenden Feind aus der millags beſeſtigten Stellung an der Cote 364 und Cote 197 bei Lucowicza. Wir beſetzten die ganze feindliche Slellung und Lucowieza. Der Gegner zog ſich auf eine rückwärlige gut beſeſtigte Stellung zurück, die ſich auf der Linie 300 Schrilt öſilich von Macin bis zur Cole 105 an der Donau erſireckl. Wir machten 21 Ruſſen zu Ge⸗ fangenen. Die Serethlinie. Der neue rumäniſche Staat ſchuf ſich, abgeſehen von der Lagerfeſtung Bukareſt, die ſich im Weltkriege als unhaltbar gegen unſeren Angriff erweiſen ſollte, an der Serethlinie eine großangelegte Feſtungsſperre, um die Pforte der Moldau S e Sie war W 9 9 en Rußland ge⸗ dacht, hat aber im Bant der Zeit einé Exweiterung dahin er⸗ fahren, daß ſie auch mit der Front nach Süden hin ausgenutzt werden konnte. Dor öſtliche Stützpunkt des Abſchluſſes iſt Galatz(Ga⸗ latin Die Stadt liegt zur Verteidigung nicht ungünſtig. Oſt⸗ wärts deckt ſie die breite Dongumimdung, nach Saden das Mündungsland des Sereth, nach Nordea decken ſie die graßen Seen an der Mündung des Pruth. Die offene Weſtfront iſt⸗ durch einen Gürtel von Foris apgeſchloſſen, die um die Stadt Geſchüße gelange. Sobald dies der 6 wird, herum einen Ring von 14 Kilometern Ausdehnung bilden Brailg 1 Kilometer ſüdlich Galatz und von lezteiem durch den Sereth und ſeine Sümpfe getrennt, beſaß im Frieden keine ſtändigen Werke. Die Mitte der Serethbefeſtigung iſt die Fortsgruppe von Namoloſa, 40 Kilometer oberhalb Galatz. Sie beſteht aus mehreren Forts, die ſich auf beide Sſahbuſer verteilen. So wurde ein doppelſeitiger Bruckenkopf geſchaffen, der ſowohl für einen Widerſtand am füdlichen wie am nördlichen Ufer ge⸗ braucht werden kann. Der weſttliche Stutzpunkt der Ser⸗thfront iſt die Stadt Fokſani(Foczani), 30 Kllometer nordweſtlich Ramoloſa. Sie liegt am S üduſer des Serelh und ſoll den Raum zwi⸗ ſchen dieſem Fluß und dem Gebirge, der etwa 25 Kilometer breit iſt, abſchließen. Als Knotenpunkt vieler wichtiger Straßen, u. a. von Buzau, Galatz, Tecuciu, auch als Eiſenbahnpunkt, hat ie militäriſche Bedeutung. Sie zählt 25 000 Bewohner; die mgebung iſt eine der beſtangebauten Gebiete des Landes. 1789 ſchlug hier Prinz Friedrich Joſias von Koburg mit den vereinigten Oeſterreichern und Ruſſen die Türken. Die heuti⸗ gen Werke liegen in Gürtelform zu beiden Seiten des Mileaw. Die Werke von Galatz bis Fokſani ſind in Geſtalt van kleinen Panzerforts nach Art von Bupareſt angelegt, denn Brialmont hat auch hier die Entwürfe niedergelegt. Der Sereth iſt in ſeinem Unterla f ein Ffluß von 50 bis 80 Metern Breite und führt in der Regenzeit viel Waſſer zwiſchen ſeinen ſumpfigen Ufern. Die Armee Mackenſen 20 Kilometer vor Foeſani. e, Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Jan. fen 3,.) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet, Foe⸗ ani ſei bereits von Weſten und Nordweſten ernſtlich be⸗ droht, wodurch auch der Zuſammenhang mit ber bis nach Norden verlaufenden rüſſiſch⸗rumäniſchen Front unter⸗ brochen ſei. Die Armee Mackenſen ſtehe nunmehr knapp 20 Kilometer ron Focſank entſernt, ſodaß die S unmittelbar in die Reich weite der ſchweren feindlichen all ſein werde,* man nach den bisherigen Feldzugserfahrungen wohl mi einer freiwilligen Räumuſig der Feſtung rechnen. Die Kriegslage. [IBerlin, 8. Jan,(Von unſ. Beil. Büro.) Das über⸗ aus heftige Regenwetter hat auch an den Franten, vornehm⸗ lich an der Weſtfront die Gefechtstätigkeit auf ein äußerſt geringes Maß herabgedrückt. Von der flandriſchen Front und vom Nordteil der Sommefront ſind nur kleine Feuerüberfälle zu melden. Hinter unſere Linien legte der Feind ſein Streufeuer. Auf beiden Maasufern war am 1. Januar das Feuer etwas lebhafter. Unſere Patrouillen drangen an mehreren Stellen in N feindlichen Linien ein und wertvolle Aufklärungen über die feindliche Kräftever⸗ eilung. Im Oſten hat ſich in der Gegend von Baranowitſchi ein lebhafter Kleinkrieg über und unter der Erde ent⸗ wickelt. Bei Manaſow, zwanzig Kilometer ſüdöſtlich Slozow, —. Stoßtrupps 130 Gefangene aus den feindlichen Stel⸗ ungen. Auf dem rumäniſchen Kriegsſchauplatz hat gleichfalls ſehr ſchlechtes Wetter die Unternehmungen behin⸗ dert. Die neunte Armee hatte ſehr unter der Ungunſt der Witterung, beſonders unter einem kalten Regen zu leiden. Auch der Mangel an Ortſchaften erſchwert die Unterbringung. Trotzdem ging es im Gebirge und in der Ebene vorwärts. Die Truppen ſtehen dicht weſtlich und ſüdlich vor Foe⸗ 34 weiter füdöſtlich ſtehen andere Diniſionen vor dem rückenkopf Fundeni. Unſere Kavallerie ſteht dicht au ber Sereth⸗Niederung. Die Donauarmee hat den Feind an den Brückenkopf von Braila zurückgedrängt. In der Dobrudſchg haben wir ſehr gute Fort⸗ ſchritte gegen Maein gemacht. Das pommerſche Reſerne⸗ Nr. 9 iſt dabei die Seele des Angriſfe geweſen. In Mazedonien hat ſich außer dem üblichen Arkil⸗ leriefeuer an der Strumafront nichts ereignet. Auch auf dem italieniſchen Kriegsſchauplag wor troß des guten Wetters die Gefechtstätigkeit gering. Die Kriegsſchiſfsverluſte der Entente. Berlin, 3. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Mit der Verſenkung des„Gaulois“ iſt die Zahl der verlaren ge⸗ gangenen feindlichen Kriegsſchiffe, einſchließlich Torpedo⸗ und Unterſeeboote, ſeit Beginn des Krieges auf 196 Schiffe wit 759 430 Tonnen geſtiegen. England iſt mit 125 Schifſen, Torpedo⸗ und Unterſeebooten mit 565 200 Tonnen an dieſem Verluſt beteiligt. Der Geſamttriegsſchiffverluſt der Entemte — nicht eingerechnet in dieſe Jahl ſind Kriegskreuzer und an⸗ dere neu in den Kriegsdienſt gettetene Schiffe— überſteigt damit die Kriegsſchifftonnage Frankreichs zu Beginn des Krieges. Der +. Englands allein macht mehr als die 5 ſamte japaniſche Kr W aus, die zu Beginn des Krieges 557 560 Tonnen betrug. Die Friedensbemühungen. Die Entente und Wilſon. Amſterdam, 3. Jan,(WB. Nichtamtlich.) Nach einer Meldung des Reuterbüros haben die Alliterten Wilſons Friedensnote noch nicht beantwortet. Sie halten es für wünſchenswert, daß zwiſchen der Erwiderung auf die deutſche Nete und die Antwort an den amerikaniſchen Prä⸗ ſibenten ein angemeſſener Zwiſchenraum falle. Die Antworinote an Wilſon ſei indeſſen im Entwurf fertig⸗ geſtellt und werde jetzt erörtert. Sie werde wahrſcheinlich in einigen Tagen abgeſandt. Reuter weiſt ſodann darauf hin, daß Spanien und Holland ſich dem Schritt Wil⸗ ſons nicht anſchließen und bemerkt, daß der Verſuch, Südamerika zur Mitarbeit zu gewinnen, keinen großen Erfolg hatte. Argentinjen, Braſilien und einige kleine Staaten würden keine Schritte unternehmen. Die amerikaniſchen Vertreter in den verſchiedenen Hauptſtädten machten inzwiſchen noch gewiſſe mündliche Mitteilungen, um unklare Punktenzu erläutern. Weiterhin verbreitet das Reuterbüro eine Zuſammen⸗ ſtellung von amerikaniſchen Blätterſtimmen zur Antwortnote der Alliierten, die einſeitig für die Alliierten Partei ergreifen. Einige dieſer Blätter ſuchen die Lage ſo darzuſtellen, als ob die ablehnende Antwort der Entente einen Schritt zum Frieben bedeute, weil Deutſchland Frieden haben müſſe. Die„New Hork Tribune“ dagegen betont, daß der Krieg weitergehen müſſe und der Verſuch der Ver⸗ einigten Staaten, den Frieden herbeizuführen, durch die En⸗ tentenote endgültig abgeſchloſſen ſei. Schließlich verbreitet Reuter eine Polemik der „Weſtminſter Gazette“, in der ein Rechtfertigungs⸗ verſuch für die von den Alliierten in ihren Kriegszielen beab⸗ ſichtigte Vergewaltigung der Türkei und der bereits in die Wege geleiteten Vergewaltigung Griechenlands gemacht wird. Das engliſche Regierungsblatt empfindet es peinlich, daß die angeblichen Verfechter der Rechte der kleinen Nationen und Natſonalitäten in einem ſo fragwürdigen Licht erſcheinen und giht die Erklärung ab, daß die Untertanen der Türkei non der Tyrannei befreit werden müßten, was nur dadurch Fünen könne, 05 Rußland die Herrſchaft in onſtantinopel erhalte. Während für Konſtantinopel der Abſolutismus als Befreiungsmittel geprieſen Griechenlands damit zu beſchönigen, daß man dieſes Land ucht die„Weſtminſter Gagette“ die Vergewaltigung nur davor bewahren wolle, eine abſolute Monarchie zu werden. Die Tür noch offen? m. Köln, 3. Jan,(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ nende Haltung der Verbandsmächte gegenüber dem deutſchen nedne Haltung der Verbandsmächte gegenüber dem deutſchen Friedensvorſchlag und äußert, die Gleichgültigkeit und Grauſamkeit, die einen derartigen Einfluß ausüben, könnten nur mit Strengebeſtraft werden. England, das Volk der Grauſamkeit gegen Indier und Aegypter, des Transvaal ſeiner Selbſtändigſeit beraubt habe, ſcheue ſich nicht im Namen eines abſtrakten Prinzips, zu deſſen Perteidigun es ſich das alleinige Recht beimeſſe, Millionen Menſchen opfern, weil es begriffen habe, daß das künſtliche G⸗ bäude ſeines Kredits zuſammenſtürze. 6 habe aus ſeinem wirtſchaftlichen Wettbewerb mit den Miti⸗ müchten eine Lebensfrage gemacht und glaube, daß ihm je nur mehr die Wahl zwiſchen einem völligen Sieg oder ſein eigenen Juſammenbruch bleibe. Die Verantwortlichkeit d Männer, die dieſen Entſchluß gefaßt hätten, ſei ungeheuer, ſei unfaßhar, daß ſie ihn vor ihrem inneren Gewiſſen aufrec erhalten könnten und daß ſie damit gar die Gerechtigkeit ne 910 en wollten, über die doch Gott allein der Rechtsſpru Her Widerhall der Ablehnung im neutralen Ansland. Holland. ORotterdam, 3. Jan.(Priy.⸗Tel.) Die endlich ein⸗ getroffene Antwort der Entente auf das Friedensangebot der Mittelmächte hat in Kreiſen, wie all⸗ gemein verſichert wird, nicht im geringſten überraſcht. Man könne ſie eigentlich nur für eine Wiederholung jener Tages ordnung halten, die am 23. Dezember nach fünf Geheim⸗ ſiungen im franzöſiſchen Senat mit 194 gegen 60 Stimmen angenommen wurde, und die eine Aufforderung zur Fort⸗ ſetzung des Krieges und zugleich eine Vertrauenskundgebung für Briand enthielt. Das ganze Dokument ſei eine rein fran⸗ zöſiſche Arbeit, dem die übrigen—— nur ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben haben. Man findet darin Anlehnungen an alte Schützengraben⸗Kundmachungen, in denen den fran⸗ zöſiſchen Soldaten ſeit zwei Jahren der abſolut ſichere Sieg verheißen mird, nach welchem man dem Feinde ſeine Be⸗ dingungen diktieren werde. In der Hauptſache liefe die Ant⸗ 8 2. Seite. Aatmheimer Seneral⸗Auzeiger Badilche Neneſte Nachrichten.(Abend⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 3. Januar 1917. wort jedoch darauf hinaus. daß man bereit ſei zu verhandeln, ſobald die Zentralmächte erklären würden, bis zu welchem Punkte ſie bereit wären, ſich den Friedensbedingungen der Entente zu unterwerfen. Amſterdam, 3. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die ſozial⸗ demokratiſche Zeitung„Het Volk“ nennt die Antwort der Entente eine böſe Note. Das Blatt ſchreibt: Wenn es den Verfaſſern darum zu tun geweſen iſt, den Mittelmächten unmöglich zu machen, einen zweiten Schritt zu wagen, ſo iſt ihnen dies vortrefflichgeglückt. Wenn die Diskuſſion mit dieſer Note endet, wird ſich keine von beiden Parteien einen Vorteil verſchafft haben. Aber einen Vorteil brachte ſie doch mit ſich: das Wort„Friode“ wirdwei⸗ ter leben und immer ſeine Wirkung ausüben. Es fragt ſich nur, wieviel Hunderttauſende der kräftigſten Männer Eu⸗ ropas noch geopfert werden ſollen. Die Verantwortlich⸗ keit derer, die die Antwort darauf zu geben haben, iſt ent⸗ ſietzliich ſchwer. Däuemack. Kopenhagen, 3. Jan.(WTB. Nichtamtlich.)„Na⸗ tional Tidende“ meldet zu der Friedensuktion: Die Leiter der Entente meinen, daß 1917 ein Umſchlag im Kriegsglück brin⸗ gen werde, den ſie 1915 und 1916 vergebens herbeizuführen verſuchten. Die Mittelmächte und ihre Verbündeten ſetzten ihr Vertrauen darauf, daß das Waffenglück ihnen auch 1917 treu bleibt und ſie über die ſchlimmſten wirtſchaftlichen Schwierigkeiten hinwegbringt. Damit iſt ſicher, daß der Weltkrieg mit größter Energie fortgeſetzt wird. In dieſer—— auch die großen politiſchen — die beim Jahresſchluß ausgetauſcht worden ind. „Berlinske Tidende“ ſchreibt zu der Ablehnung des Friedensangebotes der Mittelmächte durch die Entente u.., daß damit der erſte Friedensgruß ohne Echo verhallt. Damit ſei aber nicht geſagt, daß die Friedenserör⸗ terungen nun vorläufig vollſtändig verſtummen wür⸗ den. Der Krieg wird fortgeſetzt, vielleicht kräftiger und un⸗ barmherziger als bisher. Man könne ſich jedoch nicht von dem Gefühl befreien, daß der Friede jetzt näher gekommen iſt. Schweden. Stockholm, 3. Jan.(WTB. Bladet“ widmet der Antwort der Entente eine eingehende Beſprechung. Das Blatt weiſt vor allem auf die Heuchelei in der Note hin, wenn von der Verteidigung der Freiheit der Völker die Rede iſt.„England“, ſo ſchreibt das Blatt,„war ein ſchöner Vorkämpfer der Freiheit in Südafrika, Indien, Aegypten und Irland; Italiens Ueberfall auf die Türkei iſt noch in friſcher Erinnerung, Japan nahm Korea, bei Nußland braucht man nur an Polen und Finnland zu denken. Die ganze gewaltſame Verletzung Griechenlands durch die Entente wird durch die unerhörteſten Uebergriffe zur ſel⸗ ben Stunde beleuchtet, in der feierlich von der Verteidigung der Freiheit der kleinen Völker, von der Anerkennung des Nationalſtätenprinzips und von der Sicherheit einer freien Exiſtenz der kleinen Staaten geſprochen wurde. Die Note geht in der Heuchelei ſoweit, daß ſie der Forderung der Genug⸗ tuung für Belgien weit Raum gibt, einer Forderung, deren Berechtigung Deutſchland niemals beſtritt. Dann weiſt Afton Bladet auf die Kriegsziele hin und bemerkt, dieſe gingen auf reine Eroberungen aus; Frankreich wolle betanntlich El⸗ ſaß⸗Lothringen, Rußland Galizien, die Bukowina, Polen, Oſt⸗ und Weſtpreußen, halb Schleſien und Konſtantinopel. Italien trachtet nach Südtirol, Iſtrien, Dalmatien und womöglich auch noch nach Albanien ſowie noch Teile von Kleinaſien. Rumä⸗ nien ſtreckte die Hand nach Siebenbürgen aus. Angeſichts ſol⸗ cher Pläne komte man ſich allerdings über das Verſchweigen der Kriegsziele nicht wundern, zumal die Note das nationale Prinzip als leitender Gedanke hat. Berhält es ſich nicht eher ſo, fragt das Blatt, daß die Ententemächte ihre Kriegsziele Nichtamtlich.)„Afton hinter Phraſen verſtecken, weil dieſe, wenn ſie klar hervortre⸗ ten würden, dem neutralen Auslande die Augen öffnen müß⸗ ten? So wurde die Antwort auf ein Friedensangebot nicht eine Friedensnote, ſondern eine Kriegsnote. Die Entente kann womöglich ſich und ihre Völker, kaum aber ihren aus⸗ gemachten Freunden bei den Neutralen verheimlichen, daß ſie die Gelegenheit verſäumten, durch Angaben von Grundlinien ihrer Bedingungen, die Mittelmächte zur Nennung der ihrigen zu zwingen. Jetzt tritt die Abſicht der Ententemächte, den Krieg in der Hoffnung auf den Sieg, koſte er noch ſo viel Geld, Blut und Tränen, weiter zu führen, nackt zutage. Das iſt ihre Neujahrsgabe an die Welt. Nia Daglight Allehanda nennt die Ententenote einen grauſamen Hohn auf die Träume der europäiſchen Völ⸗ ker von dem künftigen Einvorſtändnis zwiſchen den freien Na⸗ tionen Europas, da hinter ihr nichts anderes ſtehe, als der Wille zur abſoluten Herrſchaft zur See und der ruſſiſchen Uebermacht zu Lande. Spanien. m. Köln, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Der Waſhingtoner Kor⸗ reſpondent drahtet unterm 1. Januar: Allgemeine Erörterun⸗ gen über die weiteren Mitteilungen Wilſons an Spanien enthüllten die Tatſache, daß Waſhington noch eine geheime Mitteilung an die Neutralen gerichtet hat, worin es ſich beſtrebt, ſie zu überreden, Wilſons Friedens⸗ beſtrebungen zu fördern. Dieſe Enthüllungen wer⸗ den als eine glatte Widerlegung der Erklärung Lanſings be⸗ trachtet, wonach die Rote keine Friedensnote ſei. Die ſpaniſche Antwort wird als eines der bemerkenswerteſten Schriftſtücke des Krieges betrachtet. Daß Wilſon ſich an König Alfons wandte und ihn um ſeine guten Dienſte bat, wird ſcharf kriti⸗ ſiert. Uleber die Antwort des Zehnverbandes herrſcht in Waſhingtoner Regierungskreiſen allgemein der Eindruck, daß die Tür noch 9—.— iſt. Nur der Marine⸗ ſekretär Daniel ſchreibt in ſeiner Zeitung, die Weigerung, ſich über Bedingungen r einen„welche Be⸗ dingungen ihm angenehm wären. Warum England ablehnte. In der Nunnner vom 21. Dezember ſtellte der milttäri Mitarbeiter der Pall Mall Gazette— Spetulationen über die gegenwärtige und nächſte Zukunft an. Gerade am Tage nach der Ablehnung des d n Friedens⸗ angebotes bieten ſie ein ſtarkes Intereſſe. Der dauernde Zu⸗ ſammenhalt des Verbandes iſt zweifelhaft, daher muß der Endſieg beſchleunigt werden, was ja der Leitſtern der Politik Lloyd Georges iſt. Ein auf Grund der gegenwärtigen Kriegslage abzuſchließender Frieden müßte für den Berband 8 ezu fürchterliche“ Folgen haben.. Das etwa ſind die eeeeee * 8 des blutigen mörderiſchen des Balkans und der Türkei und dadurch in die Lage verſetzt, Aegyp⸗ ten zu erobern, alſo die Lebensader des britiſchen Reiches zu durch⸗ ſchneiden. Durch die Beherrſchung der Adria werden die Deutſchen Italien zur Ohnmacht verurteilen, ſodann werden ſie ſich der Le⸗ vantehäfen und des Perſiſchen Golfes bemächtigen und damit Eng⸗ lands Seeverbindungen mit Oſtaſien und Auſtralien abſchneiden. Ferner werden ſie Holland, Belgien und die Kanalküſte bis Bou⸗ logne beherrſchen, ſich alſo die praktiſche Möglichkeit eines Einfalls in England ſichern. Das von ihnen alsdann beherrſchte Gebiet würde an Menſchen und Bodenſchätzen reicher ſein als England und die Vereinigten Staaten zuſammengenommen, und während die Rivalen der Deutſchen viele Jahre brauchen werden, um ihre rui⸗ nierte Schiffahrt und Induſtrie wiederherzuſtellen, werden ſie ſelbſt mit ihrer ungeſchwächten Handelsflotte und ihrer rieſigen unver⸗ ſehrten Induſtrie ungeſäumt an die Vorbexeitung eines neuen Krieges gehen können. Es bedarf alſo keines beſonderen Beweiſes, daß ein Frieden auf Grund des gegenwärtigen Standes der Kriegs⸗ karte nach allen Richtungen hin ein deutſcher Sieg wäre. Die Frage iſt für Deutſchland nur, ob es imſtande iſt, ſeine jetzigen Eroberungen zu halten oder ob es beſiegt werden kann. Letzteres iſt zweifellos möglich, jedoch nur unter gewiſſen Vorausſetzungen — vor allem nur innerhalb eines gewiſſen Zeitraumes, denn wir haben keine Gewißheit darüber, ob die Verbands⸗ mächte auf unbegrenzte Zeit zuſammenhalten werden, theoretiſch iſt es jedenfalls möglich, daß die eine oder die andere Macht nichtmehrmitmachen willoder kann. Mit welchem Zeitraum wir hierbei noch rechnen dürfen, kann nie⸗ mand ſagen: Lord Northeliffe und manche amerikaniſche Autoren ſchätzen die Dauer des Krieges noch auf weitere vier Jahre, Oberſt Feyler rechnet mit einem bis 1918 dauernden Bruſſilow da⸗ gegen glaubt oder glaubte an ein wahrſcheinliches Ende im Auguſt 1917. Aber angeſichts der Gefahr, daß eine der Verbandsmächte suſammenbricht, tat man durchaus gut daran, jenen Zeitraum möglichſt kurz zu bemeſſen. Denn wie groß auch die Ueberlegenheit des Verkandes an der Weſtfrom ſein mag: einen Durchbruch durch die deutſche Front hat ſie ihm bisher nicht ermög⸗ licht, man muß ſich vielmehr fragen, ob nicht der Schlüſſel zum Siege nach wie vor in der Erzwingung der Durchfahrt durch die Dardanellen liegt. Eine Unterredung mit Alfred Fried. c. Von der ſchweiz. Grenze, 3. Jan.(Priv.⸗Tel. z..) Ein Vertreter des„Berner Tageblattes“ hatte eine Unterredung mit dem bekannten Verfechter der Friedensidee, Dr. Alfred Fried, dem Nobelpreisträger für den Frieden vom Jahre 1911. Dr. Fried iſt der Anſicht, daß wir uns dem Ende des Krieges nähern. Ganz beſonderen Wert legt er auf die Meldung der Agentur Havas, wonach Wilſon Braſi⸗ lien aufgefordert habe, ſich an der Friedensaktion zu be⸗ teiligen. Wahrſcheinlich habe er auch die andern ſüd⸗ amerikaniſchen Staaten aufgefordert, was der Anfaug für eine Geſamtaktion Pan⸗Ameritas, das die 21 Republiken der andern Erdhälfte umfaßt, märe. Daß die Entente von vornherein jedes Eingreiſen der Neutralen zurück⸗ weiſe, halte er kaum ſür möglich, denn der Vierverband hätte dann zu gewärtigen, daß Wilſon ſeinen Forderungen durch die gewaltige moraliſche Macht Pan⸗Amerikas Nachdruck ver⸗ leihe. Es ſei wohl kaum näher zu erläutern, daß ſich die krieg⸗ führenden Mächte nicht noch mit den 21 Republiten Pan⸗ Amerikas verfeinden werden, zeumal weil ſie ſie nach Frie⸗ densſchluß alle gleichmäßig brauchen werden. Die gegenwärti⸗ gen——— werden vielleicht erſt in einigen Wochen zu einem Ergebnis führen; bisher wurden num einmal alle vorhandenen Friedenskräfte in allen Völkern erweckt und ausgelöſt. Die Oppoſition gegen den Krieg werde ſich bei allen Völkern geltend machen. Die Motion der franzöfiſchen Sogialiſten ſei nur ein Vor⸗ iel und die engliſche Arbeiterpartei, die ja bisher ſchon jede iedensregung gefördert habe, i Stellung einnehmen. Der künftige Friede werde weder ein deutſcher, noch ein engliſcher Friede ſein, ſondern ein ameri⸗ kaniſcher, d. h. ei nauf pazifiſtiſcher Grundlage beruhender dauernder Friede, bei dem beide Teile zufriedengeſtellt ſein werden. Zum Schluß betonte Dr. Fried, kein Staat ſei in der Lage, die Anregung Wilſons und der Schweiz abzulehnen, denn keiner werde die Ungeheuerlichkeit der Verantwortung auf ſich nehmen können, nicht den guten Willen zur Beendigung dieſer Menſchenſchlächterei gezeigt zu haben. Der Eindruck in belgiſchen Flöchllingskreiſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“ melden aus dem Haag: In belgiſchen Flüchtlingskreiſen in Holland und in England habe die Antwort der Entente eine niederſchmetternde Wirkung hervorgerufen. Man war in dieſen Kreiſen durchaus ſicher, daß ein raſcher Frie⸗ densſchluß die Wiederherſtellung Belgiens und auch gewiſſe Entſchädigungen bringen werde. Die Fortdauer des Krieges, der ja doch keine Räumun dieſes Land, ſein ſchweres Los weiter zu tragen und die Fort⸗ dauer des Krieges ſei im günſtigſten Falle, das heißt, wenn doch noch ein allgemein befriedigender Abſchluß möglich ei, zwecklos, da Belgien ja doch nicht mehr erlangen könne und wolle, als ſeine Wiederherſtellung und bis da⸗ hin auch umſonſt kämpfe und die ſchweren Laſten und Leiden des Krieges und der Beſetzung tragen müſſe. * Bern, 3. Jan.(WrB. Nichtamtlich.)„Petit Pariſien“ melbet aus Rom: Der italieniſche Botſchafter traf in Rom ein und hatte im Verlauf des Tages mit Boſelli und Sonnino eine lange Beſprechung. Der Seelrieg. Beru, 3. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Der„Matin“ mieldet aus Cherbourg: An den den Aufklärungsdienſt beſorgenden Hilfskreuzer„Rouen“ erging in der Nacht zum Sams⸗ tag d s ein Hilferuf aus der Zone von Casquet. Der wurde unverzüglich zur „Conſtaure“ Hilfeleiſtung abge Schiffen ohne Nachricht geblieben. Torpedoflottillen und Schleppdampfer forſchten nach ihrem Verbleib bisher vergeb⸗ lich nach. Drei ſchwerverletzte Matroſen des Dampfers Rouen wurden aufgefiſcht. 7 Errichtung eines neuen montenegriniſchen Staates? c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Das„Berner Tageblatt“ meldet aus Peters⸗ burg: Die Petersburger diplomatiſchen Kreiſe wurden nach der „Börſenzeitung“ davon unterrichtet, daß gegenwärtig in einer ſchweizeriſchen Stadt zwiſchen den Vertretern Oeſterreich⸗ Ungarns und Montenegros unter Beteiligung von Vertretern Deutſchlands Verhandlungen ſtattfänden, die Oerren ltes mer den Rührung Oeſterreig-Uaaanns ber L æn ber werde bald eine ähnliche Belgiens erzielen werde, zwinge F ihn unterrichtende Gewerbelehrer über die zweckten. Als montenegriniſcher Vertrauensmann nehme Miuskovic an den Verhandlungen teil. Als Anwärter für die Königswürde in dem geplanten ſüdſlaviſchen Staate werde, Prinz Mirko oder der frühere montenegriniſche Thronerbe Danilo, der mit der Prinzeſſinuta von Mecklenburg⸗Schwerin verheiratet iſt, genannt. Mekka. Konſtantinopel, 1. Jan.(Meldung der Depeſchen⸗ agentur Milli.) Der ehemalige Scherif Huſſein meldet, daß die Türken Schmuckgegenſtände aus Gold und Edelſteinen aus dem Heiligtum in Metta fortgenommen hätten. Es braucht wohl nicht erſt verſchert zu werden, daß die heiligen Stätten bei den Gläubigen große Verehrung genießen, und daß mit Ausnahme von Huſſein und ſeinen lfershelfern alle Muſel⸗ manen mit Freude Gut und Blut für die Erhaltung und die Verteidigung der für ſie heiligen Stätten opfern. Infolgedeſſen weiſen wir dieſe Abſcheu von uns. London, 3. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet: Seit einiger Zeit werden zwiſchen dem Groß⸗ ſcherif von Mekka und den Alliierten hauptſächlich durch Vermittlung der britiſchen Behörde in Aegypten und Sudan Beſprechungen geführt, um den Wünſchen des Scherifs bezüglich des Titels, den er annehmen will, ent⸗ gegenzukommen. Er wurde vor einigen Tagen in Kenntnis geſetzt, daß er von England, Frankreich und Italien anerkannt werde. Raſputins mulmaßlicher Mörder. * Wien, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Zeit“ berichtet aus aus Genf: Nach dem„Matin“ handelt es ſich bei dem Mör⸗ der Raſputins u meinen Jüngling von hohem ruſ⸗ ſiſchen Adel, deſſen Familie am Zarenhof ſehr gut an⸗ geſchrieben war. Ententefeindliche Tätigkeit der griechiſchen Reſerviſtenliga. Wien, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Zeit“ berichtet aus Genf⸗ Aus Theſſalien kommt die Nachricht, daß daſelbſt die ententefeindliche Tätigkeit der griechiſchen Reſerviſtenliga fort⸗ dauert. An mehreren Orten wurden Gewaltakte gegen fran⸗ zöſiſche Poſten verübt. Graf Julius Andraſſy bei Kaiſer Karl. Wien, 3. Jan.(Prio.⸗Tel.) Wie das„Neue Wiener Tagblatt“ meldet, wird Graf Julius Andraſſy morgen bei Kaiſer Karl zur Audienz erſcheinen. Es wird ſedoch verſichert, daß dieſe Audienz keinerlei politiſchen Charakter tragen wird, da es ſich hierbei nur um den Ausdruck des Dankes von ſeiten des Grafen für die Verleihung desOrdens vom goldenen Vließe handelt. Auch die übrigen neuernannten Ritter dieſes hohen Ordens ſollen ſpäter empfangen werden. Die Kriegsbeſchädigtenfürſorge und das Handwerk. Von Handwerkskammerſekretär C. Haußer⸗Mannheim. AUnter den zahlreichen ſchwierigen Fragen der Gegenwart ſpielt die der Fürſorge für die Kriegsbeſchädigten eine hervorragende „Rolle. Nicht nur aus dem allgemeinen ſozialen Emofinden heraus, daß alls diejenigen Volksgenoſſen, die in heldenmütigem Kampfe um unſere heiligſten Güter, in der Verteidigung des Vaterlandes an ihrer Geſurbheit und Körperkraft Schaden genommen haben, einer angemeſſenen Fürſorge teilhaftig werden, ſondern auch aus mehr praktiſchen ägungen, aus dem pflichtgemäßigen Intereſſe ür die Erhaltung und Stärkung unſerer Volkskraft verdient dieſe ngelegenheit ganz beſondere Beachtung. Von dieſem Geſichtspunkt aus iſt auch unſer Handwerk bei der Kriegsbeſchädigten⸗Fürſorge in hohem Grade intereſſiert. Gerade auf dieſem wichtigen Gebiet gilt es, Verlorenes wieder zu gewinnen, Zerſtörtes wieder aufzubauen. Eine erhebliche Zahl der vor Kriegs⸗ ausbruch in ihrem Berufe tätigen Meiſter und Geſellen ruhen be⸗ reits in framder Erde, andere ſehen ſich aus verſchiedenartigen Gründen bor die Notwendigkeit geſtellt, ihre frühere Tätigkeit nicht mehr aufnehmen zu können und wieder andere werden mit körper⸗ lichen Schäden, oder auch wirtſchaftlich geſchwächt in die Heimat zu⸗ rückkehren. Für ſie alle ſoll und muß Erſatz geſchaffen werden, wenn nicht ein wertvolles Glied unſerer Volkswirtſchaft, wie es beſonders auch nach den Erfahrungen des Weltkrioges durch das Handwerk 8 wird, dauernden Schaden leiden ſoll. Vor allen Dingen wird es eine der vornehmſten Aufgaben unſerer Volksgemeinſchaft ſein, allen Kriegsbeſchädigten beim Aufbau ihres Betriebs nach Möglichkeit behilflich zu ſein und zwar in 1. Linie durch Zuwei⸗ ſung von Arbeit än angemeſſenen Vreiſen und nötigenfalls durch Gewähr ung von Darlehen bei mäßiger Verzinſung. Einige Bundesſtaaten, Provinzen und Städte haben bereits vorbildliche Einrichtungen hinſichtlich der Kreditbeſchaffung Se 7 im Großherzogtum Baden ſind auf dieſem Gebiete ausſichtsreiche Verhandlungen eingeleitet. In Mannheim wurde z, B. eine gemeinnützige Mittelſtandskaſſe gegründet. Das Handwerk und ſeine Vertretung wird ſein Hauptaugenmerk auf eine richtige, verſtändnisvolle Beratung der um Rat ſuchenden Zurückge⸗ kehrten richten müſſen, um zu verhüten, daß küchtige, gelernte Handwerker ihrem Beruf ohne zwingenden Grund untreu werden. Neigung hierzu läßt ſich vielfach feſtſtellen, denn viele Menſchen ſehen gar leicht im eigenen Beruf nur die Schatten⸗, im fremden aber die Lichtſeiten. Alſo Aufklärung tut not unter Hinweiſung auf den bekannten Erfahrungsſatz: Ein jeder Stand hat ſeinen Frieden, ein jeder Stand hat ſeine Laft. Ganz beſonderer Aufmerkſamkeit und Fürſorge bedürfen diejenigen Kriegsteilnehmer, die infolge einer ſchweren Verwundung den Verluſt von Gliedmaßen oder edler Organe zu beklagen haben und dadurch genötigt ſind, ihren Beruf u wechſeln oder einen vollſtändig neuen zu ergreifen. In dieſen Fällen iſt den Beſchädigten, ſoweit das Handwerk in Frage kommt, ſi empfehlen, eine richtige Lehre durchzumachen. Selbſtverſtänd⸗ ich unter weſentlich erleichterten Bedingungen. Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag hat bereits den Entwurf eines den beſonderen Verhältniſſen entſprechenden Lehrvertrages vorbe⸗ reitet und es iſt dringend zu wünſchen, daß regelmäßig davon Ge⸗ brauch gemacht wird, um zu ermöglichen, daß die neuen Handwerker ſich die mit der Geſellen⸗ und Meiſterprüfung in der Gewerbeord⸗ nung verbundene Rechte erwerben und als vollgültige Meiſter auf⸗ treten können. Die bisherigen Erfahrungen ſind als durchaus gute zu bezeichnen. Ein Fabrikarbeiter, um ein Beiſpiel anzuführen, der beide Beine verloren hat und der infolge dieſer Verſtümmelung ſeinen Beruf nicht mehr ausüben kann, lernt 8 Zt. als Uhrmacher und zwar mit ſolch gutem Erfolg, daß der Lehrmeiſter und der 4. 10 das gewöhnliche Maß weit überragenden Fortſchritte geradetzu erſtaunt ſind. Ein kriegs⸗ beſchädigter Landwirt lernt gegenwärtig als Sattler, ein anderer als Schuhmacher. Sie haben die Abſicht nach erfolgter Lehr⸗ und Uebungszeit in ländlichen Gemeinden ihr Gewwerbe auszuüben, wo ihnen ein gutes Auskommen in Ausſicht geſtellt werden kann, zumal ſie auch auf Grund des Kapitalabfindungsgeſetzes in die Lage verſetzt werden können, ſich einen beſcheidenen Grundbeſitz u erwerben Auf der— für Kriegsfürſorge, die anläß⸗ ich der Tagung der Kriegsbeſchädigtenfürſorge im Auguſt 1916 in Köln a. Rh, angeordnet war, bildeten die Siedlungsanlagen, in denen das Eigenhaus des Kriegsbeſchädigten, ſowie das Sie. problem praktiſch geſtaltet, in kleinen, ſchmucken Häuschen vorge⸗ führt war, einen Hauptanziehungspunkt. Eine weſentliche Förde⸗ rung finden die erwähnten Beſtrebungen durch die Uebungskurſ⸗ für kriegsbeſchädigte Handwerker, die in dankenswerter Weiſe dure das Großh. Landesgewerheamt in Karlsruhe veranſtaltet werden. So iſt man allerorts beſtrebt, den Kriegsbeſchädigten ihr ſchweres Los zu erleichtern und ihnen die Dankesſchuld nach Kräf⸗ ten abzutragen. Auch die Organiſationen des Handwerkes dürfen mdgedanken der folgenden Ausführungen: und wollen bei dieſer Hilfsaktion ni Serpfeihen⸗ Vor den ruſſiſchen Wdienenherren geſchül Prrch inen polni⸗] die Bilduns eines neuen ſüdſlaviſchen Staa⸗ ſich vielmehr— Rethen felten 8 5 5 5 5 5, an der Fürſorgetätgleit beteiligen. S— * 9 Mittwoch, den 3. Januar 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger„ Badicche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgade) 3. Setla. Nus Staòt und Land. Mit dem ausgezeichnet Unteroffizier Konrad Kratz, bei einem Feldartillerie⸗ für Tapferkeit vor dem Feinde. 88 Telegraphiſt Artur Wehnes, Sohn der Frau Liſette Weh⸗ nes, Mannheim⸗Käfertal, für beſondere Tapferkeit vor 912 Feinde. Straßenbahnſchaffner Anton Rupp, z. Zt. in den Vogeſen. Sandwehrmann Foſef Thekaye, bei ben Süddeutſchen Kabel⸗ ———9 92 Anfang 2 ieges im Felde, Jean Beckerſtraße Nr. 5 * 3 Das Etſerne Kreug t. erhielten: Unteroff. Huco Schmi tit von Bietigheim bei Raſtatt, Oberſt Küntzel(der im erſten Kriegsjahr ſchon die ſilberne Spange zu dem bereits im Krieg 1870/71 erworbenen Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe erhalten hatte) von Freiburg und Hauptmann im Gren.⸗Regt. 110 Albr. Winterer von Konſtanz. 2 Verliehen wurde den Oberpoſtaſſiſtenten Albert Wilhelm in Konſtanz, Ernſt Herrmann in Freiburg und Wilhelm Wunſch in Mannheim der Titel Poſtſekretär und dem Ober⸗Tele⸗ graphenaſſiſtenten Joſeph Tropf in Radolfzell der Titel Tele⸗ graphenſekretär. Etatmäßig angeſtellt wurde der charakteriſierte Poftſekretär Adam Schmitt aus Gorxheim(Heſſen) beim Poſtamt in Bühl. * Das Kriegs⸗Verdienſtkreuz erhielt weiter Herr Bankprokuriſt Kaxl Haenger von hier in ſeiner Eigenſchaft als Rechner des „Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes“. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektiunsbezirk Karls⸗ ruhe. Etatmäßig angeſtellt: der Poſtſekretär Adam Schmitt aus Frankfurt(Main) in Bühl; die Poſtaſſiſtenten: Erich Anton aus Berlin in Karlsruhe, Auguſt Fromhold aus Geilen⸗ kirchen⸗Hünshoven in Mannheim, Oskar Herb aus Hagen(Weſtf.) in Karlsruhe, Hermann Ihle aus Merchingen in Mannheim, Friedrich Kern aus Troisdorf in Karlsruhe, Heinrich Vetter aus Griesbach(Renchtal) in Mannheim; die Telegraphengehilfin: Chri⸗ ſtine Schindler in Baden⸗Baden.— Ernannt: zum Telegraphen⸗ aſſiſtenten: der Telegraphengehilfe Oskar Rebſtein in Mann⸗ heim.— Estreten in den Ruheſtand: der Poſtmeiſter Rech⸗ nungsrat Wilhelm Auerbach in Gernsbach, der Poſtſekretär Konrad Schmitt in Heidelberg. * Frühere Entlaſſungen aus der Schule. In Rückſicht auf die derzeitigen Arbeits⸗ und Wirtſchaftsberhältniſſe hat das Großh. Heſſiſche Miniſterium des Innern, Abteilung für Schulangelegen⸗ heiten, die Großh. Kreisſchulkommiſſionen ermächtigt, unter ge⸗ wiſſen Umſtänden Schüler und Schülerinnen der Volksſ chule, die gu Ende dieſes Schuljahres entlaſſen würden, ſchon früher aus der Schule zu entlaſſen. Hierbei ſind folg Grundſätze und Vorſchriften zu beachten: In dringenden Fällen, beſonders wenn nachgewieſen wird, daß der Vater im Felde ſteht, oder weil ein Schüler eine Stelle im Handwerk gefunden hat, oder weil die Landwirtſchaft der Hilfe bedarf, oder in Fällen häus⸗ (licher Not, können Kinder der oberſten Schulklaſſen von Weihnachten an aus der Schule entlaſſen werden. * Verlängerung der Weihnachtsferien. Auf Erſuchen des Stellv. Generalkommandos des 18. Armeekorps ſind im Intereſſe der Kohlenerſparnis die Weihnachtsferien an ſämtlichen Schu⸗ len in Heſſen bis zum 16. Januar 1917 verlängert worden. Der vreußiſche Unterrichtsminiſter hat ebenfalls für alle Schulen des Regierungsbezixks Düſſeldorf die Verlängerung der Weihnachts⸗ ferien bis einſchl. 15. Januar verfügt. 2 * Abnahme der Zahnkrankheiten. Eine erfreuliche Wirkung der Kriegskoſt. Die von Schulärzten beobachtete Abnahme von Zahn⸗ krankheiten während der Kriegszeit wird auf den verminderten Fleiſchgenuß und überwiegenden Brot⸗ und Kartoffelgenuß zurück⸗ geführt. In mehreren Schulen ſind die Zahnkrankheiten um 48 v. H. auf 15 v.., in anderen von b58 v. H. auf 35 v. H. der Erkrankten zurückgegangen. Bei den Knaben ſoll auffallenderweiſe der Rück⸗ gang der Zahnkrankheiten erheblich größer ſein als bei den Mädchen. * Stiftung eines Ehrenblattes. Die Großherzog in von Heſſen hat ein Ehrenblatt geſtiftet, das in künſtleriſcher Ausführung die Tätigkeit der Frauen im Weltkriege darſtellt und als Dank und Anerkennung für ſelbſtloſe Mithilfe und Pflichterfül⸗ lung gedacht iſt. Das Ehrenblatt trägt die Unterſchrift der Groß⸗ herzogin, als Vorſitzenden des Alice⸗Frauenvereins für Kranken⸗ pflege(Landesfrauenverein vom Roten Kreuz) und wird an Frauen verliehen, die ſich im Kriege auf dem Gebiete der Kriegsfürſorge und Wohlfahrtspflege verdient gemacht oder ſich in ſtillem Helden⸗ tume durch treue Pflichterfüllung. ſei es durch Fortführung des Erwerbsbetriebs des im Felde ſtehenden oder gefallenen Ehegatten, iſei es durch ſonſtige Fürſorge hur ihre Familie beſonders ausge⸗ zeichnet haben. Die erſten Verleihungen haben zu Weihnachten ſtatt⸗ gefunden. »Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 20.November 1916 auf dem Bahnhof in Pfullendorf der Betrag von.69 A; im Zug 27 der Albtalbahn am 21. November 1916 ein Geldbeutel mit — Und ſo geht es weiter. burg⸗Hülfe. .26„/, abgeliefert in Ettlingen; im Zug 1508 am 2. Dezember 1910 eine Ledermappe mit 5„l, abgeliefert in Waldkirch; am 8. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Karlsruhe ein Gelbbeutel mit.16&; am 4. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Villingen der Betrag von 20 b; im Zug 9 am 6. Dezember 1916 ein Geldbeutel mit.50 K, abgeliefert in Seckach; im Zug 1284 am 6. Dezember ein Geldbeutel mit.72„, abgeliefert in Raſtatt; am 7. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Karlsruhe ein Geldbeutel mit 12.58&; im Zug 2812 am 8. Dezember 1910 ein Gelobeutel mit.22„, abgeliefert in Pforz⸗ heim; am 10. Dezember 1016 auf dem Bahnhof in Eppingen ein Gelb⸗ beutel mit.46„; am 11. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Wa⸗ ſenweiler ein Gelöbeutel mit.78„; am 11. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Karlsruhe ein Bruſtbeutel mit 5„1. am 18. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Lörrach der Betrag von 7; im Zug 28 am 18. Dezember 1916 eine Damentaſche mit Gelöbeutel und 20.14 K, abgeliefert in Mannheim; am 13. Dezember 1916 auf dem Bahn⸗ hof in Waldshut der Betrag von 5„; am 14. Dezember 1016 auf dem Bahnhof in Villingen der Betrag von.20„/; am 15. Dezember 1916 auf dem Bahnhof in Raſtatt der Betrag von 5 M; am 15. De⸗ gember 1916 auf bem Bahnhof in Bretten der Betrag von.50 f; am 1016 auf dem Bahnhof in Iſtein ein Geldbeutel mit.24. * Die Beſtrebungen zur Unterbringung von Kinbern aus den Jubuſtriegegenden auf dem Lande ſind auch in Baben auf frucht⸗ baren Boden gefallen. Manches Kind hat auch aus unſerer Stadt auf dem Lanbe koſtenlos die liebevollſte Aufnahme gefunden und iſt neugekräftigt zu den Eltern zurückgekehrt. Es dürften deshalb fol⸗ gende Mitteilungen intereſſieren, die der„Köln. Volksztg.“ aus Münſter in Weſtfalen zugingen: Auf die Anregung des Biſchöflich Münſteriſchen Generalvikariats hin hat für die Herbſtferien 1916 eine ſtarke und umfangreiche Bewegung eingeſetzt, um Kindern, die in der ſtädtiſchen und induſtriellen Heimat unter der Knappheit an Lebens⸗ mitteln zu leiden hatten, einen Erholungsaufenthalt auf dem Lande zu verſchaffen. Es dürfte angebracht ſein, auf dieſe Angelegenheit erneut die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit zu lenken, weil der Ferienaufenthalt der Kinder aus Stadt und Induſtrie auf Aus⸗ löſung der Spannung zwiſchen Landwirtſchaft und Induſtrie günſtig gewirkt hat, und in der jetzigen ernſten wirtſchaftlichen Lage ber Geſamtbevölkerung eine ernente Aufnahme von Kindern aus den Kreiſen der Schwerarbeiter in den känd⸗ lichen Bezirken dringend zu wünſchen iſt. Zum Teil iſt man ſchon damit am Werke, u. a. wollen bie Oldenburgiſchen Aemter Kloppen⸗ burg und Vechta eine erhebliche Zahl ſolcher Kinder aufnehmen. Wenn die Anzeichen nicht trügen, werden es mehr als 1000 ſein. Was die ländlichen Bezirke innerhalb des Bistums Münſter im ver⸗ floſſenen Herbſt geleiſtet haben, verdient die höchſte Anerkennung. Teils durch die dafür geſchaffene Zentrale in Münſter, tells durch unmittelbare Verhandlungen von Pfarrei zu Pfarrei haben über 12 500 Kinder Landaufenthalt genoſſen. Die Verpflegung der Kinder iſt allgemein tabellos geweſen unb hat bei den Eltern volle An⸗ erkennung und große Dankbarkeit gefunden. Entgelt iſt dafür in keinem Falle gezahlt worden, das war auch grundſätzlich ausgeſchloſſen. Der Ernährungszuſtand eines erheblichen Tei⸗ les der Kinder war bei der Ankunft auf dem Lande mangelhaft, Zu⸗ nahme des Körpergewichts iſt allſeitig feſtgeſtellt worden. Von einem Ort wird berichtet:„Zunahme—40 Pfund“, von einem anderen: „Zunahme bis 10 Pfund“, von einem britten:„Zunahme bis 16 Pfund“, von einem vierten:„Zunahme Hurchſchnittlich—10 Pfund“. Ein Kind hat in 5 Wochen 18 Pfund zuge⸗ nommen. Das iſt die Höchſtleiſtung. Das Betragen ber Kinber in den Ferienorten iſt allgemein gut geweſen. Ausnahmen kamen nur vereinzelt vor. So iſt auch der Teil der Landbevölkerung, der den Stabtkindern mit Beſorgnis entgegenſah, durch die Erfahrung beruhigt worben. Das Wohlwollen der länblichen Pflegeeltern und ihre Zufriebenheit mit dem Betragen der Kinder zeigt ſich auch in der Tatſache, daß über taufend Kinder für längere Dauer auf dem Lande verblieben ſind. Wenn das Land eine erhebliche Zahl von Kindern der Schwerarbeiter übernimmt und zwar auf die Dauer des Krieges, ſo werden dadurch die Familien der Arbeiter entlaſtet und ein wirtſchaftliches Durchhalten erleichtert und verbeſſert. Das iſt unmittelbare Teilnahme an der Hin den⸗ Außerdem ſordert folgender Geſichtspunkt die ernſte Beachtung aller Kreiſe, die Abhülfe ſchaffen können. Viele Kinder werden, wenn ſie in den ungünſtigen Ernährungsverhältniſſen ver⸗ bleiben, nicht ohne Störung ber Geſundheit und Hemmung der kör⸗ perlichen Entwickelung, vielleicht zum Nachteil fürs ganze Leben, da⸗ vonkommen. Davor werben die Kinder burch Uebernahme aufs Land bewahrt. Es handelt ſich hier um ein Liebeswerk, das zugleich eine volkswirtſchaftliche Maßnahme von nicht zu unterſchät⸗ zender Bedeutung iſt und durch deſſen Ausführung unſere Landbe⸗ völkerung ſich große Verbienſte erwerben würde. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung in der Neckarſtadt(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße), deren Benützung ledermann völlig koſtenlos zuſteht, war im Monat De⸗ zember von 1989 Erwachſenen und 2225 Schülern im Alter von 10 is 14 Jahren, zuſammen alſo von 4214 Perſonen beſucht. Der über 00 Bände umfaſſenden Bücherei, die Montags, Mittwochs und Freitags von—9 Uhr abends ebenfalls völlig unentgeltlich an jeber⸗ mann Bücher entleiht, wurden 8812 Bände entnommen, bavon 938 an neue Leſer. Im ganzen Jahr beträgt die Beſuchsziffer im Leſeſaal 20 780. Erwachſene und 20 847 Schüler, im ganzen alſo 44577 Per⸗ ſonen, und 38 952 Bücher wurden entliehen. In dem großen Leſe⸗ r davon, daß man auch ſaal liegen etwa 190 Zeitungen unb Zeitſchriſten auf, darunter die großen führenden Blätter ber verſchiebenen Varteien und Rich⸗ tungen. * Die Mittelſtandskaſſe 1916, gemeinnützige Geſ. m.. G. nennt, als ihrem Werbegusſchuß angehörig, folgende Herren: 83 Kommerzienrat Dr. Broſien, Geh. mmerzienrat Emi Engelhard, Stadtrat Direktor Oskar Bühring, Rudolf Dar mſtädter, Direktor Theodor Frank, Dr. Guſtav Notar Oskar Mayer, Konſül Emil Melchers, irektor Vo ◻—◻+ Wir richten auch unſererſeits an unſere verehrten Leſer die freundliche Bitte, die oben genannten in ihren Beſtrebungen, die unſerem jüngſten Kriegshilfewerk gelten, nach Möglichkeit zu unterſtützen. *Bolks⸗ und Jugendleſehallen des„Bereins gegen Rißbrauch geiſtiger Getränke“. Die Leſehalle Schweßingerſtr. 88 wurde im Monat Degembex von 845 ſenen und 1488 Kin⸗ dern im Alter von 8 bis 14 Jahren beſucht. Sie iſt geöffnet für Erwachſene täglich von—10 Uhr abends, an Sonn⸗ und Feiertagen mittags 10—1 Uhr, für die Kinder nur werktags—0, Uhr abends. Die Leſehalle im Lindenhof, Meerfeldſtr. 80, hatte einen Beſuch von 282 Erwachſenen und 700 Kindern. Sie iſt täglich geöffnet von—10 Uhr nachmittags, an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen mittags 10—1 Uhr, für die Kinder nur werktags—6½ Uhr abends. Die Benühung der Leſehallen iſt frei. Es liegen etwa 70, darunter die bedeütendſten Zeitungen und Zeitſchriften auf. An Büchern ſtehen etwa 600 Bände zur Verfügung. Ein Ausleihen von Büchern findet nicht ſtatt. e Sternhimmel im Jannar. Merkur bis Mbeft Ende des Mo⸗ nats 1 Stunde nach Sonnenuntergang im Südweſten ſichtbar.— Venus!1 Stunde nach Sonnenuntergang tief im Südweſten ſicht⸗ bar.— Mars geht anfangs um Mitternacht, ſpäter bald nach 10 Uhr genau im Oſten auf.— Jupiter anfangs 2½ Stunden, zum Schluß 1 Stunde nach Sonnenuntergang tief im Südweſten ſichtbar. — Saturn anfangs noch kurze Zeit nach Sonnenuntergang tief im Sübweſten ſichtbar.— Dausc der Dämmerung im Januar: 48 Minuten. „Feſtgenommen wurde in Karlsruhe ein aus der Anſtalt Flehingen entwichener Zwangszögling aus Mannheim, der am Güterbahnhof zwei Häute geſtohlen hat. * Der Dampfer„Nieberwald“, welcher der Niedexwaldbahn⸗ Geſellſchaft gehörte und den Lokalverkehr zwiſchen Rüdesheim Bingen-Aßmannshauſen bermittelte, iſt durch Kauf in den Beſitz einer Firma in Berlin übergegangen, die ihn auf der Spree be⸗ mitzen will. Nun wurde das Boot in den letzten Tagen nach Koblenz abgeſchleppt, wo ſeine Oberbauten niedriger gemacht werden ſollen, damit der Dampfer durch die Brückenüberführungen des Rhein⸗ Weſer⸗Ems⸗Kanals fahren kann. Die Höhe ſoll nicht mehr als 4,25 Meter, vom Waſſerſpiegel aus gemeſſen, betragen. * Kaninchenzucht. Um die g. Zt, für die Volksernährung wichtige Kaninchenzucht zu förbern, hat die Landwirtſchaftskammer auf Anregung aus Büchterkreiſen eine Kaninchenzucht in größerem Umfang errichtet und beabſichtigt, die gezüchteten Tiere an Büchter und Kaninchenhalter abzugeben. Sie wird in der nächſten Zeit in der Lage ſein, eine größere Anzahl Zuchthäſinnen, zum Teil ſehr gute Raſſetiere, in jedem Alter abzugeben. Da die Nachfrage vor⸗ ausſichtlich ſehr groß ſein wird, macht die Landwirtſchaftsfammer darauf aufmerkſam, daß 55 ſchon Vorausbeſtellungen bei der Lanbwirtſchaftskammer angenommen werden können. vereinsnachrichten. Eiuen Familienabend veranſtaltete am Sylveſter der Män⸗ nergeſangverein„Vorwärts“ Der Be⸗ ſuch hatte unker der Ungunſt der Witterung zu leiben. Herr Muſik⸗ direktor W. Sieder, der Dirigent des Vereins, hatte eine auser⸗ wählte Voxtragsfolge zuſammengeſtellt, die großen Beifall fand. Der Chor des Vereins, der trotz der ſchweren Zeit immer noch„mobil 1 wartete mit Liebern auf, welche beim letzthin ſtattgefundenen onzert in der„Liebertafel“einen ſo guten Anklang fanden. Der Abend wurbe weiter verſchönert durch die Mitwirkung Fweier So⸗ liſten, und zwar von Frl. Pollak(Sopran) und des Herrn De Lank(Bariton), welche mit Einzelſolis und am Schluſſe mit zwei Duetten auſwarteten und für ihre Vorträge ein recht dankbares Publikum fanden. Die Klavierbegleitung lag in den bewährten Hän⸗ den des Herrn Sieder. Wir wöünſchen dem Verein unter ſeiner bewährten Leitung ein weiteres Vorwärtsſchreiten. G. Stimmen aus dem Publikum. Teuerungszulagen. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner jüngſten Sitzung den Beſchluß gefaßt, allen ſenen ſtäbtiſchen Beamten, welche unter 5000% Gehalt betziehen, eine Teuerungszulage zu gewühren. Das iſt ſehr löblich, unb wir haben keine Urſache und auch nicht die Aufgabe, eine gegen⸗ teilige Anſicht auszuſprechen. Nun lebt aber noch eine Anzahl Pen⸗ ſionäre hier, welche nach dem damaligen ſehr geringen Gehalt in den Ruheſtand traten und demgemüß auch einen ſehr niedrigen Ruhegehalt zugewieſen erhielten. Die inzwiſchen ſehr erhöhten akti⸗ ven Gehälter ſind jetzt den zur Ruhe geſetzten Beamten bei ihrem Rücktritt in Anrechnung gebracht, wodurch ſie ſehr bedeutend ihre oft gleichalterigen Kollegen in ihren Bezügen überragen.“ Für die Alten bleibt angeſichts des hochpreiſigen Lebensunterhaltes nichts weiter übrig, entweder Hunger zu leiden oder die Erſparniſſe aufzuzehren. Wenn man nun Dezennien bei ſehr geringem Einkommen in der hieſigen Stadt tätig war und ſoll nun ſein Vermögen aufzehren, ſo iſt das ſehr ſchmerzlich Von Dank wollen wir wohl oll. der alten Männer gedenken Wenn erſt Friede iſt 65 Von Hans Natonek. Wenn man es hören könnte, wie oft jetzt in der Welt dieſe vier Wörtchen an einem, nur an einem Tage aus⸗ eſprochen, geflüſtert, gebetet, geſtöhnt und verheißen werben! enn man alle dieſe Stimmen, die nur an einem einzigen 4 in der Welt laut werden, nur ein ganz, ganz klein wenig laut werden, in einem gewaltigen Schalltrichter auffangen könnte: das gäbe keinen ſchlechten Orgelbraus, wenn dann all dieſe eingefangenen Wünſche, Seufzer, Gebete, halben —— und leiſe Hoffnungen befreit über Europas Fluren en. 8 Aber einen ſo gewaltigen Schalltrichter gibt es gar nicht. Oder vielleicht doch: Die Phantaſie. Sie iſt wie eine ungeheure Grammophonplatte über die ganze Welt gebreitet; ſie kann ſich gar nicht retten vor dem endloſen Anſturm der Wünſche, Seufzer, Gebete halben Worte und leiſen Hoffnungen * 45 2˙ An einem Schienenſtrang in Sibirien hämmert die Spitz⸗ hacke eines grauen Mannes. Tagein, tagaus; ſtarr ſind ſeine Augen in das Geſtein gebohrt, das unter den Schlägen ſeiner Hacke ſplittert. Wie erſtorben iſt dieſes glanzloſe Auge und doch— es ſieht nichts anderes als: Heimat; mechaniſch ſauſt die Hacke nieder, aber der Graue weiß es kaum, er ſieht nicht das drohende Auf und Ab des Wachtpoſtens, ſieht nicht das endloſe Verflimmern des Schienenſtrangs— er ſieht nur: Heimat—— Und bei jedem Schlag, der ins Geſtein her⸗ micberorüht flüſtert ſein Herz: Wenn erſt Friede iſt *** Sie liebten ſich innig und hätten für ihr Leben gern ge⸗ heiratet. Sie war nicht mehr ganz jung und auch über ihn war die große Leidenſchaft ein wenig ſpät gekommen. Er war ein kleiner Bürobeamter und ſie beſaß auch nichts. Da war in dieſen harten Zeiten gar nicht daran zu denken, einen Hausſtand zu gründen. Man mußte viel, viel Geduld haben und das Ende des Krieges erſt einmal abwarten. Wenn er ſpät abends aus ſeinem Büro heimging, nahm er immer den Weg an dem Hauſe vorbei, in dem ſie wohnte. Und dann ſaßen ſie einſam jeder in ſeinem ärmlichen, froſtigen Stübchen und träumten von einer glücklichen, warmen Gemeinſamkeit — wenn erſt Friede iſt 4 2 Bungalow bei Kalkutta dehnt und ſtreckt ſich die junge Herrin, und eine braune Dienerin fächelt ihr Küh⸗ lung zu. Wie lange iſt es her, daß unter dem bunten Läürm der Inſtrumente und dem kindiſchen Geſchrei der Menge der Dampfer ſich von der Mole löſte, der James in die Ferne führte, irgendwohin nach Flandern; oder in Gott weiß welches Land, das ſie niemals geſehen hatte und das ihr ganz gleich⸗ gültig war. Wie ſchmuck er in dek neuen Uniform eines Oberſten ausſah; und als ſie an ſeiner Seite auf dem Landungsſteg den endloſen Zug der weißen Turbans vorbei⸗ ziehen und den gewaltigen Rumpf des Schiffes verſchwinden ſah, wie ſtolz war ſie da auf ihren James geweſen,der als Führer der hraunen Gurkhas hinauszog in den Krieg. Bild um Bild gaukelt vor ihren halb geſenkten Augenlidern. James hat ja verſprochen, daß es nicht lange dauern wird und dann iſt Deutſchland zerſchmettert, und dann kommt er wieder. Die Hoffnung rankt ſich in glücklicher Ahnungsloſigkeit an den Worten des Mannes empor und auf ihrem ruhigen Atem wiegt ſich ein lichter Traum. Wenn erſt Friede iſt. Von jenen Männern aber, die der Dampfer ſtolz in die blaue Bai hinaustrug, lebt nicht einer mehr. ** 5 In einem deutſchen Lazarett liegt ein ſunger Franzoſe auf den Tod verwundet. Seine Augen betteln fragend am Arzt empor.„Est— ce— qu'il me faut mourir? Pas mourir— pas mourir——“. Seine abge⸗ehrten Hände haben den Arm des Arztes gepackt, als könnte ſo der Tod nicht heran. Und der Arzt träufelt ſanfte Lüge in den erlöſchenden Lebensodem. Da geht der Atem des Sterbenden ruhiger und er lächelt: So werde ich doch wieder heimkehren, mag es auch noch lange dauern; aber eines Tages muß es doch Friede werden— west ce pas?— Und er war in die ewige Heimat hinüber⸗ geſchlummert. RRRRSS n ihrem * 4* 4. Das ſtille Leben Millionen deutſcher Frauen und Mädchen daheim iſt von dem leiſen, geruhigen Lächeln umſchwebt: wenn erſt Friede iſt. Man liebt nicht, es auszuſprechen, aber all⸗ gegenwärtig iſt dieſes Seufzers geduldige, wartende Stumm⸗ heit. Aber die draußen im Höſtenſeuer ſtehen, hören ihn wohl. Er überdröhnt den entfeſſelten Läem aus tauſend Kanonen⸗ ſchlünde, er iſt der Ruf, der an der Spitze unſerer ſtürmenden Regimenter ſtebt. Das deutſche Schwert haut zu, damit erſt einmal Friede. ſei; und im Getöſe der Schlacht vor dem kampf⸗ entflammten Blick, ſchwebt das liebliche Friede iſt Runſt und Wiſſenſchaſt. Unſer berühmter Zeitgenoſſe Eugen'Albert, der Komponiſt von„Tiefland“ und der neuerdings mit großem Erfolge aufgeführten Oper„Die toten Augen“, wird am 8. Januar einen einzigen Klavierabend im Muſenſaale des Roſengartens geben. Er wird bei dieſer Gelegenheit u. a. die Sonate Op. 110 von Beethoven, Sonate F⸗moll von Brahms, Carneval von Robert Schumann und 8 Impromptu von Schubert vortragen. Friebrich Kayßler in Kopenhagen. Aus Kopenhagen wird dem„Berl. Tagbl.“ gemeldet: Im popu⸗ lären Weihnachtskonzert der Zeitung„Politiken“ trat Friedrich Kayßler als deutſcher Vorleſer 701 und fand mit Rilkes Dichtung„Vom Lieben und Sterben des Kornett Chriſtoph Rilke“ den ehrlichen ſtürmiſchen Dank der mehr als tauſendköpfigen Zuhörerſchar. Das däniſche Publikum empfand den dramatiſchen Zug der Dichtung und war von Kayßlers flammendem Ausdruck gepackt. In dem international zuſammengeſetzten Programm waren außerdem der Se rſell mit einigen Liedern und der hier lebende öſterreichiſche Chopin⸗Meiſter Par Friedmann ver⸗ treten.— Da bei dem Wohltätigkeitsabend für die Deutſche Bühnengenoſſenſchaft am 6. Januar im Muſenſaal Herr Hofſchauſpieler Max Grünberg Rilkes Dichtung gleichfalls zum Vortrag bringen wird, glaubten wir vorſtehende Meldung unſeren Leſern nicht vorenthalten zu ſollen. Bild: wenn erſt Rus dem Manuheimer Runſtleben. Muſikaliſche Volksbibliothek Mannheim(8 2. 9, rechtes Exögeſchoß). Abgabe⸗ und Leſeraum waren im Monat Dezember von 548 Per⸗ ſonen beſucht, die Bahl der entliehenen oder im Leſeraum ſtudierten Werke betrug 704. Die Statiſtik für das Jahr 1916, zugleich das 83. Beſtandsjahr der Muſikaliſchen Volksbücherei, ergibt eine erhöhte nanſpruchnahme der Bibliothek gegen die beiden Vorjahre. Die eſamt⸗Beſucherzahl vom 1. Januar bis 30. Dezember belief ſich auf 6859, Perſonen, die Zahl der entnommenen odex im Leſeraum einge⸗ ſehenen theoretiſchen und praktiſchen Werke ſtieg auf 9231. Als Mit⸗ ſlieder mit Günnerkarten(%.— pro Jahr) waren 161, als Mitglieder mit Erkennungskarten(50 für das ganze Jahr) 461 eingeſchrieben. Die Erneuerung der Mitgliedskarten kann läglich während der Bibliothekſtunden— von—9 Uhr abends— erfolgen. Proſpekte ſtehen jedermann koſtenlos zur Berfügung. hier drei Zweiſpännerwagen voll Lebensmittel(Kar⸗ ihm erwidert wurde, unter 25 Mark pro Liter geben ſie keinen für fämtliche Entleerungen der Sinkkäſten pro Jahr 800 Mk. Wegen ſchen den Reichstag in wichtigen Entſchei blatt“ in ſeinem Artikel über die„Bethmann⸗Parteien“ in ge⸗ heimnisvoller Weiſe hin. Es erwähnt mehr nebenbei, daß„der Kuliſſe zu machen. Matmheimer Geueral⸗Auzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) 5 2 Mittwoch, den 3. Januar 1917. Nus dem Großherzogtum. bnc. Heidelberg, 2. Jan. Die Univerſität Heidelberg hat ihren im Felde ſtehenden Angehörigen als Weihnachtsgabe ein Buch zugehen laſſen. In einem Vorwort entbietet der derzeitige Prorektor der Univerſität, Geh. Rat Karl Bezold, den Kommilitonen den Gruß der Uni⸗ verſität Ruperto Carola. Der übrige Inhalt des Buches be⸗ handelt die deutſche Kunſt, beſonders die Künſtlerſchaft Hans Thomas und iſt mit 14 wertvollen Bildern des badiſchen Alt⸗ meiſters ausgeſtattet, der als Ehrendoktor der philoſophiſchen und der theologiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg eng verbunden iſt. bnc. Malſch(Amt Ettlingen), 2. Jan. Auf Anregung des Herrn Ortspfarrers Berberich von der Kanzel aus wurden toffeln, Kraut, Gelberüben, Fleiſch, Gries, Oel uſw.) geſammelt und zur Verteilung an die Armen in Karlsruhe an den dorti⸗ gen Vinzentiusverein abgeliefert. bnc. Baden ⸗Vaden, 2. Jan. Für ihr im Juni d. J. in Bad Kreuznach bewieſenes entſchloſſenes und opferwilliges Verhalten bei Errettung eines Knaben vom Tode des Er⸗ trinkens wurde Frau Bankdirektor Ilſe Hoyn hier von dem Kaiſer die Rettungsmedaille verliehen. bnc. Freiburg, 2. Jan. 50 Jahre ſind vollendet, ſeitdem in Freiburg i. Br., das damals 20 000 Einwohner zählte, von volksfreundlich geſinnten und auf das Gemeinwohl bedachten Männern auf genoſſenſchaftlicher Grundlage, d. h. nach den Grundſätzen der Selbſthilſe die Freiburger Gewerbebank ins Leben gerufen wurde. Von den Grün⸗ dern befindet ſich heute noch ein hieſiger Bürger am Leben. Herrn J. G. Schlatterer, Privatmann hier, iſt es vergönnt ge⸗ weſen, die ganze Entwicklung der Genoſſenſchaft mitzuerleben und an dem Bau mitzuarbeiten. )(Ach dorf bei Bonndorf, 3. Jan. Ein in dem Wohn⸗ haus des Landwirts Jul. Rothmund ausgebrochenes Groß⸗ feuer legte innerhalb zwei Stunden drei Wohnhäuſer und zwei Scheunen in Schutt und Aſche. Den Anſtrengungen der Feuerwehren der hieſigen und umliegenden Gemeinden gelang — Kirche zu retten. Die Brandgeſchädigten ſind verſichert. oc. Vom Kandertal, 2. Jan. Aus zuverläſſiger Quelle wird dem„Markgr. Tgbl.“ berichtet: Kam da ein Lör⸗ racher Herr zwecks Schnapsaufkäufe aus einem oberbadiſchen Orte zu einer Bäuerin, der er für einen Liter Kirſchwaſſer den — ohnehin ſchandbar hohen— Preis von 20 Mark bot, worauf heraus. Rommunales. E Mutterſtadt, 2. Jan. Aus der am 29. Dezember ſtattgeſun⸗ dener Gemeinberatsſitzung iſt u. a. folgendes zu berichten: Im Vollzuge des neuen Gemeindebeamtengeſetzes wurden die Dienſt⸗, Ge⸗ halts⸗ und Penſionsverhältniſſe für die hieſigen Gemeindebeamten durch Annahme der miniſteriellen Muſterſatzung und durch Aufſtellung einer Beſoldungsordnung geregelt. Als Gehalte wurden u. a, feſigeſetzt: Für den Oberſekretär Handrich 2400—4200., für den Gemeindeeinnehmer Geiſel 3000—4200 Mk. Hierzu kommt noch der Nebenverdienſt der Gemeindeſparkaſſe von etwa 600 M. Für den Ge⸗ meindeſekretär Koch, der über 30 Dienſtjahre hat und ſich bald penſio⸗ nieren laſſen will, wurde das Gehalt auf 1800—2700 M. feſtgeſetzt, für den Aſſiſtenten Reber auf 1200—1800 M. Von einer direkten Anſtellung des Hexrn Reber will ber Gemeinderat abſehen im Hinblick auf deſſen bevorſtehende Einberufung. Die Aſſiſtentenſtelle bleibt jedoch oſſen und kann Reber nach Beendigung der Militärzeit wieder Anſtellung finden. Kanzleigehilſe Schott erhält 800 Mk. pro Jahr. Für Polizeiwachtmeiſter Ledig, der jetzt al Dienſtjahre hat, beträgt das Gehalt 1500—2100 Mk., nebſt einer Teuerungszulage, die jetzt in Wegfall kommt, da er den Höchſtgehalt von 200 Mk. bekommt. Auch dem Herrn Bürgermeiſter, den Adjunkten und den Gemeinde⸗ räten wird jetzt für die Stunde 50 Pfennig vergütet, da durch den Krieg viel Arbeit iſt. Die Gehaltszulagen erſtrecken ſich auf 18 Dienſt⸗ jahre. Das Leichenfahren und die Bedienung des Schlammwagens werden Georg Steinkönig und Adam Geib übertragen. Es werden bezahlt: für Erwachſene 8,50 M. für Kinder unter 6 Jahren 4,50 M. Anſchluß der Mälzerei Gröbe an die Transformatorenſtation ſoll ein Ingenieur mit der Kommiſion verhandeln. Es haben ſich noch etwa 70 Familien gemeldet, die um eine Unterſtützung bitten, jedoch konnten nur 45 berückſichtigt werden. Hierzu wird der Betrag von 450 Mark bewilligt mit dem Bemerken, daß für dieſes Jahr nichts mehr augenommen werden kann. Mit der Kartoſfelabgabe foll dem⸗ nichſt wieder begonnen werden. Deutſches Keich. hinter den Kuliſſen. Daß der Freiſinn ſich in der Rolle der Regierungs⸗ partei ſehr wohl fühlt, iſt ſchon wiederholt zu Tage getreten. Sehr deutlich merkt man dieſes Wohlbehagen auch einem Ar⸗ tikel an, in dem das„Berliner Tageblatt“ die von ihm ſoge⸗ nannten„Bethmann⸗Parteien“ im Lichte eines künftigen Re⸗ gierungsblockes betrachtet. Seitdem hat die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“, wie wir ſchon hervorgehoben haben, dieſem Kartell die Abſage des Zentrums erteilt. Jeder, der mit dem Zentrum und ſeinen Kriegszielen näher vertraut 10 wußte auch vorher ſchon, daß dieſe Partei mit Herrn von Payer und mit Herrn Scheidemann nicht lange in demſelben Rate ſitzen würde. Eine ſehr erfolgreiche Zukunft wird man dem neuen Block alſo nicht * vorausſagen können. Immerhin hat er in der Vergangenheit Doch einige nicht ſehr erfreuliche Spuren hinterlaſſen. Merk⸗ würdigerweiſe hat gerade dieſer Block, der in der demokrati⸗ ukunftsrechnung eine Rolle ſpielen ſoll, alles getan, um ungsſtunden um ſein Recht zu bringen. Das letzte Nal geſ das bei der Friedenskund⸗ gebung. Auf einen anderen Fall weiſt das„Berliner Tage⸗ eigenartige Bethmann⸗Block“, der mehr und mehr feſte Geſtalt gewinne, der Regierung in der Polenfrage„hinter den Ku⸗ Iiſſen recht wichtige Dienſte geleiſtet“ habe. Was ſoll man un⸗ ter dieſer Anſpielung auf wichtige Kuliſſenarbeit verſtehen? Bekanntlich iſt der Reichstag am Tage vor der Proklamierung des polniſchen Königreichs bis zum Januar vertagt worden. Gegen den Willen der Nationalliberalen ſetzte die Mehrheit dieſe lange Vertagung durch, die ſich ſchon ein paar Tage darauf als vollkommen unzweckmäßig und verkehrt erwies. Immerhin hatte die Regierung in der polniſchen Frage freie Hand und der Reichstag wieder einmal nur das Recht und den „Mut“ zum Schweigen. Soll man auf dieſe Lage die Anſpie⸗ lung des„Berliner Tageblatts“ anwenden? Wil! das Blatt etwa ſagen, daß der von ihm ſogenannte„Bethmann⸗Block“ im Einverſtändnis mit der Regierung kurz vor der Proklama⸗ tion parlamentariſch reinen Tiſch gemacht hat? Aufklärung darüber wäre ſehr erwünſcht. Im übrigen weiß das„Berliner Tageblatt“ wohl ſelbſt nicht, wie boshaft es iſt, wenn es der fortſchrittlichen Volkspartei erſprießliche Kuliſſenarbeit zu⸗ ſchreibt. Denn dazu hat allerdings die Fraktion des Herrn Das Kriegshilfdienſigeſetz und die Arbeiter. Saarbrücken, 1. Jan. Der Gewerkverein chriſtlicher trauensmänner des Saarreviers, der Weſtpfalz und Lothrin⸗ gens ab, die von über 400 Teilnehmern beſucht war. Anweſend waren auch mehrere Offiziere der Abteilung des Kriegsamtes des hieſigen Generalkommandos ſowie als Vertreter des Ober⸗ bürgermeiſters ein Beigeordneter. Nach einem Bericht des Be⸗ zirksleiters Kühn über die Lage in den Bezirken, hielt der Vorſitzende des Gewerkvereins Vogelſang⸗Eſſen einen Vortrag über das Kriegshilfsdienſtgeſetz, an den ſich eine längere Aus⸗ ſprache anſchloß. Als Ergebnis der Verhandlungen wurde fol⸗ gende Entſchließung einſtimmig angenommen: trauensmännerverſammlung des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter aus dem Saarrevier, der Weſtpfalz und Loth⸗ ringen am 1. Januar 1917 hat mit Befriedigung den Vortrag des Vorſitzenden Vogelſang über das Geſetz betreffend den vaterländiſchen Hilfsdienſt entgegengenommen. Die Bergleute ſtellen ſich mit vollem Vertrauen auf den Boden des Geſetzes und ſetzen alles daran, den Zweck desſelben zu erreichen. Sie erwarten vom Kriegsamt eine ausreichende Verſorgung mit den notwendigen Lebensmitteln und ausreichenden Schutz ihrer ganzen Arbeits⸗ und Lohnverhältniſſe. Des weiteren er⸗ warten ſie, daß die Verſammlungstätigkeit wieder aufgenom⸗ men werden kann, um die jetzt ſo notwendige Aufklärung über das neue Geſetz zu ſchaffen. Außerdem wünſchen ſie die Auf⸗ klärung über das neue Geſetz durch ein volkstümlich geſchrie⸗ benes Flugblatt, um an den letzten Bergmann heranzukommen und die Zwecke des Geſetzes noch beſſer zu erreichen.“ Der bayeriſche Wohnungsmarkt. KK. Um den Bedarf an Wohnungen für die nächſte Zeit, beſonders aber nach Friedensſchluß ſchätzen zu können, iſt in Bayern durch Entſchließung der Kgl. Regierung vom 26. Oktober 1915 eine Erhebung über den Beſtand an Wohnungen und über die Neubautätigkeit angeordnet Die Ergebniſſe der im Spätherbſt 1915 vollzogenen Erhebung liegen nunmehr vor. Die Erhebung hat ſich auf 29 bayeriſche Städte von 15 000 und mehr Einwohnern erſtreckt und betrifft danach 30 v. H. der bayeriſchen Bevölkerung. Die Zählung hat ergeben, daß in den größeren Mittelſtädten mit mehr als 50 000 Ein⸗ wohnern und in den drei Großſtädten München, Nürnberg, Augsburg bisher im allgemeinen keine Knappheit an Klein⸗ wohnungen beſteht. Dagegen beträgt der Hundertſatz an leer⸗ ſtehenden Kleinwohnungen in Ingolſtadt 0,5, Roſenheim 2,4, Landshut 0,9, Ludwigshafen 2,3, Kaiſerslautern 2,2, Pirmaſens 2,8, Speyer 2,7, Amberg 0,7, Bamberg 2,1, Hof i. B. 2,9, Bayreuth 2,7, Erlangen 1,3, Würzburg 2,7, Schweinfurt 1,5 und Kempten 1,2. Die Neubautätigkeit hat auch in Bayern nur einen ſehr geringen Zuwachs an Wohnungen ergeben. Nur München, Ingolſtadt, Ludwigshafen, Nürnberg und Augsburg weiſen erhebliche Zahlen auf(1130, 200, 510, 1080, 760). Eine Bekanntmachung des Staatsminiſteriums des In⸗ nern ſagt zu dem Ergebnis der Erhebungen:„In all jenen Ge⸗ meinden, deren Hundertſatz an leeren Wohnungen und ins⸗ beſondere an leeren Kleinwohnungen ſich weſentlich unter 3 v. H. hält, läßt ſchon das rohe Ergebnis der Wohnungserhebung erkennen, daß für die Zeit nach dem Kriege mit einer ver⸗ ſchärften Wohnungsknappheit dort zu rechnen iſt, gegen die tunlichſt bald vorbeugende Mittel ergriffen werden müſſen. Ausnahme ſind Orte mit ausgeſprochener Kriegsinduſtrie, ſo⸗ weit ſie vor dem Kriege ausreichendes Angebot an leeren Woh⸗ nungen beſaßen. Hier wird die Behebung gegenwärtig etwa entſtandener Mängel dringliches Bedürfnis ſein.“ In der gleichen Bekanntmachung toird darauf hinge⸗ wieſen, daß den im Spätherbſt 1915 in München gezählten leeren Kleinwohnungen(3753) ſchon jetzt 7668 Kriegstrau⸗ ungen, alſo vier Fünftel, das ſind 6132 künftige Kleinwoh⸗ nungsſuchende gegenüberſtehen. In Nürnbeig ſinkt der Vor⸗ rat an leeren kleinen Wohnungen mit der Dauer des Krieges: Als Maßnahmen zur Abhilfe bezeichnet die erwähnte Bekannt⸗ machung: Förderung der privaten Bautätigkeit durch Er⸗ leichterungen für Kleinwohnungsbauten, Förderung der be⸗ ſtehenden gemeinnützigen Bauvereinigungen durch Erleichte⸗ rungen und Kreditvermittlung. Verbeſſerung der beſtehenden Wohnungen durch planmäßiges Eingreifen der Wohnungsauf⸗ ſicht und durch Wohnungsſanierung, beſonders beim Verſuch der Schaffung von Teilwohnungen, Ausbau und dauernde Führung der Wohnungsſtatiſtik u. a. Die erweiterte Diſpens⸗ gewährung oder die Abänderung der Satzungen werden als beſonders wünſchenswert bezeichnet, wenn das Kleinhaus und ſol Bevorzugung kinderreicher Familien gefördert werden ollen. Zu Ende dieſes Jahres ſoll von neuem in ailen Gemein⸗ den von 15 000 und mehr Einwohnern eine Zählung der leer⸗ ſtehenden Wohnungen und der Neubauten vorgenommen wer⸗ den. Dieſem Bericht wird von der Regierung bis zum 1. Febr. 1917 entgegengeſehen. Hoffentlich erfolgt die Bekanntgabe der Ergebniſſe dann baldmöglichſt. Eine Ausdehnung der Zählung auch auf die kleineren Gemeinden dürfte in mancher Beziehung erwünſcht ſein. Letzte Meldungen. Die Niederlage der Ruſſen in Rumänien. Der ruſſiſche Bericht Petersburg, 2, Jan.(WrB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 1. Januar Weſtfront Am 31. Januar um 3 Uhr nachmittags kon⸗ zentrierten die Deutſchen ein heftiges Artilleriefeuer auf unſere Gräben in der Gegend von Ploſzezitry—Knoubovo ſüdlich von Pinsk. Um 6 Uhr nachmittags richtete die feindliche Infanterie in Stärke von mindeſtens 2 Kompagnien einen Angriff auf unſere Vorpoſten. Der Angriff wurde jedesmal durch Infanterie⸗ und Artilleriefener zurückgewieſen. Beim dritten Angriff gelang es jedoch dem Feind, unſere. Gräben zu beſetzen. Durch heftige Gegenangriffe wurde die Lage wiederhergeſtellt. Verſuche der Deutſchen, die Offenſive ein wenig ſüdlich aufzunehmen, wurden gleichfalls im Feuer abgeſchla⸗ gen. Südweſtlich von Brody beſchoß der Feind unſere Stellungen in der Gegend von Pontkowice—Boute, auf den erſtgenannten Ort wurden 10 Gasgranaten abgeworfen. Moldaugrenze. Der Feind griff mehrmals die Höhe nord⸗ weſtlich des Dorfes Bokacſz an der Mündung des Bekaſgflüßchen an der Beſtritze an, wurde jedoch jedesmal durch unſer Feuer zurück⸗ gewieſen. In der Gegend des Fluſſes Domuk ergriff der Feind die Offenſive nördlich des Baches, der in der Nähe des Dorſes Patak in den Dumuk fließt. Dem Feind gelang es unſere Felöwachen von einen Höhe zu verdrüngen, aber wir ſtellten die Lage wieder her. Im Tatuchtal griff der Feind das Dorf Latomba an, wurde aber mit Verluſten zurückgeworfen. Zur ſelben Zeit beſchoß der Feind die Der Feind ſetzt die Angriffe auf den Abſchnitten von Siltſche bis v. Payer bereits ihr gutes Teil beigetragen: den Reichstag zur 5 Der Deind ſelbſt die Anariffe auf den Abſchnitten von Siltſche bis Bergarbeiter hielt hier heute eine Verſammlung ſeiner Ver⸗ „Die Ver⸗ fort. Die Kämpfe nahmen in den beiden letztgenannten Tälern einen beſonders hartnäckigen Charakter an, wo es dem Feinde von neuem gelang, unſere Truppen ein wenig nach Oſten zurück⸗ zuwerfen. Kaukaſusfront. Heftiges“ Schneetreiben behinderte Operationen. Rumäniſche Front. Der Feind griff die Rumänen heftig an der Front nördlich und ſüdlich des Kaſinofluſſes, abwärts öſtlich ber Moldaugrenze an, wo die Truppen ihre Stellung en zu⸗ rückverlegten. Im Nachtangriff warf der Feind die Rumäuen bei der Quelle des Rimnafluſſes, wo wo ſie ſich in Richtung Pa⸗ troanu 20 Werſt weſtlich von Focſani zurückzogen. In der Gegend von Focſani und weiter ſüdöſtkich bis zur Donau nahmen unſere Truppen nächtlicherweile ohne feindlichen Druck neue Stellungen ein. Seit dem Morgen greift der Feind auf dem linken Ufer des Nuzec wie auch längs der Bahn Buzeo—Brailoff (Buzeu—Braila) an. Der Angriff wurde in unſerem Gewehr⸗ und Geſchützfeuer angehalten. Im Laufe des Tages verſuchte der Feind in der Gegend von Romanul, 15 Werſt weſtlich von Brailoff, einen Angriff, zog ſich jedoch, durch unſer Infanterieſener in Unordnung gebracht, zurück, indem er ſich 800—1000 Schritt von unſerer Stellung wieder ſammelte. Dobrudſcha⸗Front. Seit dem frühen Morgen entfaltete der Feind gegen das Zentrum unſerer Stellungen ungefähr 23 Ba⸗ taillone, ging zum Angriff über und warf unſere Truppen zurück, die ſich auf die dahinterliegenden Stellungen zurück⸗ zogen. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 3. Jau.(WTB. Nichtamtl.] Amtlicher Bericht vom 2. Januar nachmittags: Ruhige Nacht. Einige Scharmützel zwiſchen kleinen Poſten im Prieſterwald und Jurywald nordweſtlich von Flire nach lebhafter Ar⸗ tillerietätigkeit. Paris, 3. Jan.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht nom 2. Januar abends: Ziemlich lebhafter Artilleriekampf auf der Front Hardomont 88 Geſchützkampf mit Unterbrechungen auf der übrigen ront. Belgiſcher Bericht. Auf der ganzen Front der belgiſchen Armee war die beiderſeitige Artillerietätigkeit ziemlich Die belgiſchen Batterien legten wirkſames Feuer auf die Gegend öſtlich von Rams⸗Chapelle und Steenſtraate Hafer zur Verfütterung. Berlin, 3. Jan. Das Kriegsernährungsamt kannt: Für die Zeit nach dem 1. Januar 1917 iſt nur hufer und Zuchtbullen Hafer zur Verfütter ung frei⸗ egeben worden. Freigabe von Hafer für Arbeitsochſen und Zugkühe, an die zur Sicherung der Herbſtbeſtellung, ſowie für Ziegenböcke, an die während der Deckperiode vorübergehend Hafer verfüttert werden durfte, iſt nicht mehr erfolgt. Es kann daher die Verfütterung von Hafer an dieſe ab 1. Januar 1917 nur noch inſofern in Fuce kommen, als es den Haltern von Pferden und ſonſtigen Einhufern geſtattet iſt, ihr übriges Vieh an der Pferde⸗Ration teilnehmen zu laſſen. Im übrigen iſt ſie, ſoweit nicht ſpäter noch andere Beſtimmungen erfolgen, unzulãſſig. Reiche Spende von zwei Frankfurtern. Frankfurt a.., 3. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Die Firma L. Caſella u. Co. hat der Nationalſtiftung 400000 Mark überwieſen, von denen die Hälfte der Stadt und die andere Hälfte dem Regierungsbezirk Kaſſel zugute kommen ſoll.— Geheimrat Dr. Leo Gans überwies der Na⸗ tionalſtiftung 100000 Mark, davon 75000 Mark der Stadt Frankfurt und 25 000 Mark dem Landkreis Hanau. Herannahende Käalte. c. Hamburg, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) In Nordrußland und Nordſchweden iſt heute ſchwere Kälte eingetreten, die langſam gegen Süden vordringt. Die nördlichſte ſchwediſche Beobachtungsſtation meldet Froſt von 25 bis 30 Grad. Auch in Weſtrußland und in Polen hat ſich der Froſt in den letzten 24 Stunden bei Wilna bis auf 14 Grad geſteigert. Ein Erdbeben. c. Von der Schweizer Grenze, 3. Jau.(Pr.⸗Tel. z. K. Laut Zürcher Seheageigr wurde in der Neufahrs nacht— italieniſchen Provinz Reggio Emilia ein wellenförmiges Erp⸗ beben verſpürt. Große Ueberſchwemmungen in Frankreich. c. Von der Schweizer Grenze, 3. Jan.(Pr.⸗Tel. Den„Neuen Zürcher Nachrichten“ zufolge laufen aus gang—— reich Nachrichten von großen Ueberſchwemmungen ein. In Lhon ſteigt die Rhöne in beſorgniserregender Weiſe. Viele Bauten an den Ufern des Stromes ſind eingeſtürgt und von den Fluten weggeriſſen worden. In Bordeaux droht die Garonne über die Ufer zu treten. Die Hafenbehörden erteilten Weiſungen, damit die Schiffsbeſatzungen für alle Fälle bereit ſind. Das Waſſer über⸗ flutet bereits die Kais und man befürchtet die Vernichtung der dort aufgeſtapelten Waren. Der frühere Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete Brauer 1. Forſt(Lauſitz), 3. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Der frühere Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete Guſtav Brauer iſt geſtern im Alter von 86 Jahren geſtorben. Er hat den Wahlkreis Sorau⸗Forſt in der Legislaturperiode 1897—1900 vertreten und gehörte der Reichspartei an. Von 1893—1901 war er Mit⸗ glied des Abgeordnetenhauſes. Rirgends mehr volle Fleiſchtöyſe. * Wien, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Zeit“ meldet aus Geuf: Infolge Viehmangels wurde in Portugal der Fleiſch⸗ verbrauch behördlich eingeſchränkt. Die Ausfuhr von Oliven wurde gleichfalls verboten und derLadenſchluß in allenStädten für 7 Uhr abends angeſetzt. die —38* Karlsruhe, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Regengüſſe halten in ganz Süddeutſchland weiter an, ſo daß die Hoch⸗ waſſergefahr fortbeſteht. Im Schwarzu ald iſt jetzt ꝛahe⸗ zu aller Schnee, auch in den Höhenlagen, abgeſchmolzen, da⸗ egen wird von den Alpen noch ſtarke Schneeſchmelge und in⸗ — noch ein weiteres Anſchwellen der Gebirgsflüſſe ge⸗ meldet. m. Köln, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus der Schweiz: Der„Secolo“ babrt aus Rom: Der päpſtliche Geheimkämmerer von Gerlach ſei bereits abgereiſt. Obwohl der Papſt ihm ſehr wohlwollte, ſtarke Einflüſſe ſich geltend gemacht, die ſeine Abreiſe eſchleunigten. London, 3. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuter⸗ bureau meldet: Der Dampfer„Neſtorian“(7000 Tonnen vort der Leylondlinie iſt infolge dichten Nebels aufgelau⸗ fen und gänzlich verloren. 3 zum Tſchibaniachtal wie auch in den Tälern von Doffigny und Oitoz 9 9 ————— für eu — — 2 — PPP 01 enere — ————— 4. * —9 4* 34 Mittwoch, den 3. Januar 1917. Maunheimer General⸗ Anzeiger* Badijſche Reneſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe)—— 5. Serte. Berlin, 2. januar.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für:. 30. Geld Brief Geld Briei Newyork 1 Dollasʒ 35.52.54 552.54 Holland 100 Gulden 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen.. 163.— 163.50 163.— 163.50 Schweden 100 Kronen.. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 165.25 165.75 165.25 165.75 Schweis 100 Franken 116.—½ 117.—½ 116.—/117.—½ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 63.95 64.05 63.95 64.05 Bulgarien 100 Leva· 79.50 80.50 79.50 80.50 Handel und Industrie. Frankfarter Wertpapierbörse. *Frankfurt, 4. Jan. Priv-Tel.) Auch der heutige Ver- kehr gestaltete sich vorwiegend bei iester Tendenz. Was die Einzelheiten betrifit, so trat eine bemerkeuswerte Festigkeit in den führenden Montanaltien ein. Bei erhöhten Kursen stanchen Phönix, Bochumer, Gelsenkirchen, Laurahütie, Oberbedari und Caro Hegenscheid, in Nachfrage. Ferner lagen Deutsch-Luxen- burger fest. Zu teilweisen Kurshehungen kam es wieder auf dem Gebiet der Rüstungswerte und einigen Spezialwerten. Autowerte lagen fest. Bei reger Nachfrage sind Benz, Fahrzeug Eisenach und Daimler zu erwähnen. Adler-Werke Kleyer wurden lebhafter umgesetzt. Von den schweren Papieren wurden Vereinigte Köln⸗ Rottweiler, Kabel Rheydt, Hamburger Dynamit, Deutsche Waſfen höher bezahit. Sonst sind als jest zu nennen Gummi Peter, Mun- scheid und Erdölaktien. Bei anziehenden Kursen fanden zeit- weilig Geschäfte in Kaliaktien statt. Eieletro- und Chemische Werte wurden wenig heachtet. Schiffahrtsaktien lagen schwyächer. Bankaktien behauptet. Unter Eisenbahnwerten verkehrten Schan⸗ tungbahnen bei schwächerer Haltung. Am Reutenmarkt for⸗ derte die Geldilüssigieit die Kurse der 3 und Aproz. Reichsan- leihen und Konsols. Oesterreichisch-ungarische Anleihen ſester. Von ausländischen sind Russen und Japaner höher bezahlt. Priwat- ciskecnt D Proz. Die Börse schioß bei fester Tendenz. Das Ge⸗ Schäft war im allgemeinen ziemlich lebhaft. Berliner Wertpaplerdörse. Berlin, 3. Jan. Der freie Börsenverkehr ließ heute bei etwas regerer Geschäftstätigkeit auf nahezu fast allen Gebieten ein recht ſestes Ausschen erkennen, wozu vor allem die starke Geldilüssig- keit Veranlassung gibt. Bei ziemlick Umsätzen vermochten die füh- renden Montan-, Rüstungs-, Kriegs-, Petroleum- und Elektrowerte den Kursstand ziemlich ansehnlich zu verbessern. Die feste Grund- stimmung behauptete sich auch im weiteren Verlaufe. Am Renten⸗ markt war wieder das Interesse für 3proz. Anleihe hemerkenswert. Geld wurde zu 45 und darunter reichlich angeboten.—— 5 Newyerker Wertpapierbörse. NEWVonk, 2. Januar(desenmgrrt.)—— 29. 1 3 20. Tendenz für Seid.—.——— Wechsel auf London Beld auf 24 Stunden(d0 Tage). 44.71.50.71.50 (Durohsohnittsrate))./.— Wechsel auf London Reld letztes Barlehen.½.½(Cabie Transfers).78.45.78.45 Stchtwechsel Berlia 71./ 73./% siſber Bulllen 75/½ 75%½ Siohtwecheel Paris.64.50..50—— ———ů New-Vork, 2. Jantar(Bonder und AFienmarki. 2. 29.*— 20. Aoht. Top. Santa F6 4% Kiesouri Paoiflle. 328/ 38— Bonds*3 104—[Maet.— 9 3 59 United States Corp. Cor 10395( ork Centr.... 102½ N P Sonde. 408½ 10// G. dertd K Pertoc, 20/ 29.4 Aoht. Top. Santa Fe.. 107/ 103— Rorfelk& Western.. 15— 13½ 0. prerl. 98/ 98/ Korthern Faoffiod 109%— 1097/ Baltimore& OhIo 84% 03½ PennsyUanla 56% Canadian Pacifto.., 162½[165— fleadingg— 1702⁵ 103% SRes.. Obe 64/ 64%/% hlo. Rok. Isl.& Pao. 885½ Shic. MIIU. E. St. Paul. 90/ 91½ Southern Paolflo 9% 97— Venever& Rio Grande. 17—17— Southern Rallw 82— 37 Sbr* 33¼ 33%/— Southern Rallway pret. 69.— 683. Eyle ist preeif 20%/ 48¾ Union Pasifſio 14% 17/ Erle 2st preft.. 38½½[38.——[Wabasb pret. 553 57— Oreat Mothern pret.. 117%/ 117¾ Amerio. Gan. 46% 46¼½ Münols Central.. 105, 105½ Amer. Smelt.& Re.. 105—109% interborough Cons. Corp. 16%8 18% Anad. Copp- MIIn. 88½ 31½ d0. do. pret.—1i— Bethiehem Steel. 500—510 Kansas City& Southern 25/[25½[Central Leamer 67½% 838½ do. yret. 55%8 56½ lazern. Meroantlle Barine 25¼“ 25796 40. d4o. prel. 684— 66/ Louleviite u. Nashullle.132—132—[Bualted States Steelscorp. 109%8 706.— Missourl Kans.& Texas 10/ 1½ 1 Unitedstat. Steel Corppr. 18/ 116— Zertüfikate für neue Aktien. Aktien-Umeatz 970 600( 720 600) Newyork, 2. Jan.(WIB) Der Börsenverkehr setzte in ziemlich ſester Haltung ein, wobei in erster Linie die Werte der Rüstungsindustrie bevorzugt wurden. Der Grund dafür dürite wohl die Entwicklung sein, die die Friedensbestrebungen in den letzten Tagen des alten Jahres genommen haben. Stahltrustwerte bonnten zeitweise bis 7 Dollar steigen. Auch Schiffahrtswerte waren bevorzugt und höher. Schwächer und wenig beachtet waren Trausportwerte besonders Canadas. Im weiteren Verlaut trat eine allgemeine Abschwächung ein unter der die vorher ge- stiegenen Werten zu leiden hatten. Spezialwerte wie Bethlehem, Centiat Leather und andere mehr hatten große Rückgänge aufzu⸗ weisen. Nur Stahlaktien und die einiger in Verbindung mit dem Stahitrust stehenden Gesellschaften blieben fest. Schluß unregel- mäzig. Aktienumsatz 970 000 Stück. Pariser Wertpapierbörse. PAſtis 2. Januar(Kassa-Markt.) .20⁰0 E 0. 5% Rente..63.35 98.25 Saragossa ToBlI. 8865 9% Anleihe. 61.25 61.—Suez Kanal Rio Tinto. 1764/ 1755 %Span.äud.—.—103.10 Thom Houst. 706 Cape Copper—.—120.— 5% Russen 1908 64.40 84.55 Raff. Fayg China Copper—.—346.— 3% do. 1898 55.65—.— Caoutonouo Utha Copper—.—617.— 59.90[Malakka 4% Türken Tharsllss Bäng. do Parisſ10,45 De Beers Goldflelds.—.—45. 10.42[BKu 1180 Brianss Sröd. LVennals-—.— Un. Parisien.— 638 HLlanosoft Tena Gold..— 44.— Netrepolitaln 6— Hattzoft Fabr. 461lägersfont—.—69.— Mord. Espdag. 80 430.e Naphte. fandmines. 102.—102.— Spasski Copper 52——-— Londoner Wertpapierdörse. LonhDon, 2. Zanuar. 2. 20. 2. 30.— 20. 2½ Konsol. 55¼, 55½ fBattimore—— Rio Tinto. 62— 62.4 5 Argentin. 9½%——[Canad. Fao 173½ 175%/ Chartered 12/5 1279 4 Braslitan. 95 47 Erle 37½ Dde Beers. 13½ 13½ 4 Japaner. 70%—— Pennsyva.——— Soldfideis 1 10. Fortuglesen 52/%— South. Pao.. 10— 102¼ Kat. R. Bex.—— 5Russen905 9293—— Union Pac.. 158— 157½ Bandminses. 3½, 376 Russ. 19090 75—-—.—[Steeis 114¼ 114-[Pr. Diskont. 5%— 4½ Kriegel. 97½ 96½% JAnacondac. 17%/ 17½% Siſerr 36896(—— Sſadſo Kriegsanleihe 65¼ Cruletzt 651½). Die Handelskkammer Dreuden gegen die Abwälzung der Warenumsatzsieuer. S. Dresden, 1. Jan. Die Handelskammer Dresden hat kürz- Lich zur Frage der Abwälzung der Warenumsatzsteuer Stellung genonunen und sich Kierzu wie ſolgt ausgesprochen: Die Kammer migbiligt entschieden die Versuche, die Warenumsatzsteuer aut den Käufer abruwälzen. Nachi Ausicht der Kammer entspricht es Sowohl der illigkeit und der Absickt des Gesetzes als auck dem amiter der Warenumsatzsteuer, die sich als eine geringfügige Verkehrsabgabe und nicht als eine Verbrauchssteuer darstellt, daß jecler diese Steuer für seinen Umsatz nicht nur zahlt, sondern auch selbst trägt. Den Beteiligten wird deshalb empfollen, sich den Abwlzungsversuchen ihrer Lieſerer nackdrücklich zu wider“ SSZen. Dieee Abwehr wird am ehesten dann Eriolg kaben, wenn die Onganisationen der Abnehmer ein geschlossenes Vorgehen ihrer Mitglieder veranlassen und erreichen. Usancen für den Haudel in amtlich nicht notierten Werten. Auf Grund des 8 26 der durch die Ständege Kommission des Zentralverbandes des Deutschien Bank- und Bankiergewerbes fest⸗ gesteliten Dsancen für den Handel in amtlich nicht notierten Wer⸗ ten vom 11. Dezember 1912 hat der Verkehrssausschuß der Vereini- gung der am Handel mit Kuxen und amilich nicht notierten Werien beteiligten Bankgeschäfte Rlieinlands und Westialens ſ0!. gendes jestgestellt: Die vou der Gewerkschaft Blanken⸗ burg unter dem A. Dezemder 1016 verteilte Ausbeuie von 50 M. je Kux erclären wir im Sinne der Börsengebräuche als eine„un⸗ regelmäßige“ Ausbeute. Sie steht denjenigen Gewerken zu, die am 21. Dezember 1916 Besitzer von Kuxen gewesen sind. Doutsche Babcochc- und Wilcox-Damptkressel⸗ Werke A. G. Die Werke der Geschlschaft waren, wie die Verwaltung in ihrem Rechenechaltskerickt mitteilt, cbwohl das Unternehmen im abgelaufenen Jahre unter dem Einilug des Krieges stand, in allen Apeilungen gut beschäſtigt. Um den gesteigerien Anforderungen nachzukommen, sah sich die Verwaltung veranlaßt, der Erweite- rung der Auilagen üherzutreten. Die im Juli v. J. stattgeiundene Generalv heschloß daher, das Grundiapital von 3½ Mifkionen Mark auf 5 Mill. M. zu erhöhen. Sowohl Umsatz als Versand haben dem Voriahre gegenüber etwas zugenommen, und Zwar zu Preisen, dic den gesteigerten Hierstellungskosten ent⸗ Sprechen, S0 daß das Unternehmen annähernd das gleiche Ergeb- nis erreichte wie im Jahre vorher. Nach Deckung aller Unkosten und nach Absciweibungen von 217 612(139 785) M. sowie Ueber⸗ weisumg des bei der Kapitalserhöhlung erzielten Agiogewinnes an den gesetslichen Reservefonds verbleibt als Resultat des Geschäfts- jahres 1945-70 ein Reingewinn von 520 704 618 883) M. Es wird die Verteilung einer Dividende von 10 Prog. wie im Vorjahre in Verschlag gebracht bei einem Vortrag aui neue Rechnung von 117 464(115 553) M. Der Bilanz zufolge betragen Debitoren 3 313 251 M.(3 494 800). Bankguthaben belaulen sich auf 364 0 (757 407)., Reichsanleihen und Reichsschaanweisungen sichen mit 2671 011 M. zu Buche.(m Voriahre Wertpapiere 670 168 M) Vorräte und Halbfabrikate werden mit 1 509 793(977 381) M. aus⸗- gewiesen. Auf der Passivseite erscheinen Kreditoren mit 1 850 267 (1 497 91/ M. Der Verein Deutscher Tempergießereien beschloß in seiner Hauptversammlung am 28. v. M. mit Rüclssicht auf die stark erhöhten Gestehungskosten, alle bisherigen Verkauis- Preise aufzuheben und neue Preise, je nach Art, Menge und Quali- tät cer Stücke auf Anfrage bekanntzugeben. Adlerbrauerei. vorm. Rudolf Dorst.-., Dusseidort. r. Düsseldorf, 3. Jan.,(Priv.-Tel.) In der heutigen Generalversammuung, in der sechs Aktionäre 316 000 M. Akcien⸗ kapital vertraten, wurde die sofort zahlbare Dividende auf 4 Proz. ſestgesetzt. Ueber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß sich bei den ungewissen Verhältnissen nicht sagen lasse, ob und welche Dividende für das laufende Jahr zur Verteilung komme. Die innere Lage des Uniernehmens sei gesund. Man habe große Abschrei⸗ Hungen und reicliche Kückstellungen getrofſen und glaube damit die ſür die Brauereien so sckwere Zeit überwinden zu köunen. Höhere Freise für Schweilleisen und Eisengus. Im Hinblich auf die vom Roheiserwerband nommeue Steigerung der Preise für Puddel-Roheisen und aui die Erhöhung der übrigen Seibstleosten hat die Vereinigung Rheinisch- Westfälischer Schweißeisenwerke die Verkaus⸗ preise ſur Schweißeisen um durchschnittlich 40 M. die Tonne hin⸗ auſgesetzt. Der Verkaufspreis für gewöhnliche Handelsware be⸗ trägt jetzi 300 M. die To. frei ab Werk, ohne Abzug ſür bare Zah- lung und ohne Nachlaß aui die Ueberpreise.(Um die Mitte des Monats April 1916 war der Preis erst auf 198 M. erhöht worden; der neue Satz bedeutet also insoſern einen ganz außerordentlichen Preissprung.) Dabei sind aueh die Qualitätsauipreise etwas höher gesetzt worden. Zu dem erwähnten früheren Preise war übrigens Schon längere EZit nichts mehr zu haben; vielmehr wurden weit höhere Preise gelosdert und bezahlt. Schweißeisen ist heute sehr selten, die Erzeugung der Werke iniolge von Knappheit an Fach⸗ arbeitern, wie auck an Rokeisen s0 gering, daß der doch stark zurückgegangene Bedart an Schweißeisen nicht befriedigt werden Kann. Der Verein Deutscher Eisengießereien hat mit Wirkeung vom 1. Januar 1917 ab für sämſliche Bezirksgruppen einen neuen Aufschlag von 25 Prozent auf die Verkauispreise vor- genommen und begründet dies mit Erhöhung der Roh- und der Brennstoft-Preise. Berliaer Prodaktenmarkt. Berlin, 3. Jan.(Getreidemarkt ohne Notiz.) Die anhaltend regnerische Witterung hält größere Zufuhren von Rüben und Heu Zzurück, so daß sich in diesen Artikeln nur sehr wenig Verkehr entwickelte. Reger gestaltete sich die Nachfrage für Industriehater, die bei den zur Verfügung stehenden Mengen auch leicht befriedigt Werden konnte. In Seradelia kamen inſolge der hohen Forderungen nur wenig Geschäfte zustande. Frühmarkt unverändert. Newyorker Warenmarit. NEW VORK, 2. Januar. 4 Baumwolle.J 30. 2.. Zuf. Atl. Mäf.—.— 8 9 791.½ 188 im lnnern. pr 33„. 86. F..Sr. 7100 rere 5686% G8 MVork l0E⁰ 7 3 9 93 nom. nom. r Jan.1 alg spezia 2.—— IrF 180 00 r März 617. 0k. Apru 17.66 17.37 Der 2 17.75 12.7⁵ br Ral. 1782/ 17 J 8—. pr Juni. 17.83 17.67 9 PMärz 5..420 4420 r Mil:. 17.68 17.62J Ur.? Rai 880 S Fetroloum M. OrleansK 17.13] 17.25 Juli.00 ſored.Balanc. 285.— 286.— ) die ersten drel Guartale nom. 29½ 32½ Cnom. 29—824½. Clnlcagoer Warenmurlt. U SCHicAe0, 2. Januar. 2. 3⁰ 2. 2⁰ ..818180010% 2. 8. Weixen ber, 180.½174 Sohmale Spedk. 15.75 Sohweine pr NHal. 146./141./ pr. Ian.15.5 Mals Dez 95.—85—[Pork: Dez.27 27.— leichte 80 880 pr Hal. 94.—92.½ pr Jan.. 28. sokwer 10.15 10.2⁵ Hafer Dez 52.½ 53./ Rippen Sohwelne⸗ Sohmalz: b. Jan. 1225 1 Kut. I. West. 245 000 70090 pr. Dez. 15.07 15, vr. Mal. 14.0 14. Pdv. Chioag. 60 000 21 000 Londener Mesalhnarknt. Lendon, 2. Januar Kupfer: Kassa 183.½ 3 Henato 129.½. Elektrotio por Kased 145/142, per 3 Ronate—.— Best-Selekted p. Kasse——, per 3 Menate —.— Zinn per Kassa 162.¼. per 3 Kenate, 184.—, Siel leko per Kassa 30.½ per 3 Monate—.—, Link: Kaasa 50./, Spezial 45.— liche Teenmeeee Betanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungsblatt veröffentlichen zwei Be⸗ kanntmachungen des Kgl. ſtellvertretenden Gene⸗ ralkommandos des 14. Armeekorps vom 20. Dezember 1916 Nr. L. 111/11. 16 KRA und Nr. L. 700/11. 16 KR4, betreffend Beſchlag⸗ nahme, Behandlung, Verwendung und Melbe⸗ pflicht von rohen Kalbſellen, Schaf⸗, Lamm⸗ und Ziegenfellen, ſowie von Leder daraus; ferner Höchſtpreiſe von Kalb⸗, Schaf⸗, Lamm⸗ und Ziegenfellen. Auf dieſe Bekanntmachungen, die auch bei dem Großh. Bezirksamt, ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden können, wird hiermit hingewieſen. Ca Mannheim, den 30. Dezember 1916. Grofzh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver⸗ kündigungsblatt veröffentlichen eine Bekannt⸗ machung des Königl. ſtellvertretenden General⸗ kommandos des XIV. Armeekorps— Verſor⸗ gungsabteilung— vom 19. Dezember 1916 über die am 1. Januar 1917 innerhalb der Verſorgungsabteilung in Tätigkeit tretende Auskunſtsſtelle für Offizier⸗Zivilverſorgung. Vorſtand der Auskunftsſtelle iſt Major Varren⸗ trapp, das Geſchäftszimmer befindet ſich in Karlsruhe, Akademieſtraße 40, 2. Stock. Dienſt⸗ ſtunden ſind Werktags—12 Uhr vormittags, —6 Uhr nachmittags. Cs Die Bekanntmachung kann auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowic den Bürgermeiſter⸗ ämtern eingeſehen werden. Maunheim, den 29. Dezember 1916. Sorbäung über ben Verlehr mil Web⸗ Wirl⸗, Stuick⸗ und Schuchweren. Die Anordneng des Stadtrats vom 7. Juli 1916 wird dahin abgeändert: Die Einleitung lautet: Sw1 Um mit den verſügbauen Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren die geſamte Bevölkerung auszukommen, iſt durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. Jumi 1916 den Gewerbe⸗ 29. Dezember 1916 treibenden im Kleinhandel und in der Maßſchnei⸗ derei der Verkauf von Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren, ſoweit ſie nicht in die Freiliſte auf⸗ genommen ſind, nur gegen Bezugsſcheine geſtat⸗ tet. In Vollzug dieſer Bekanntmachung wird ſol⸗ gendes beſtimmt: 285 § 3 erhält ſolgende Faſſung: ie Prüfungsſtelle beſteht aus 11 Mitgliedern und zwar aus 1. dem Vorſitzenden, 2. den Vollzugsbeamten, 3. 9 Beiſitzern(6 Kaufleuten und 3 Ver⸗ brauchern). Von den 6 Kaufleuten ſollen 8 der Textil⸗ warenbranche und 3 der Schuhwarenbranche an⸗ gehören. Zur Beratung von Angelegenheiten betreffend Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren werden die Vertreter der Textilbranche, zu Angelegen⸗ heiten betreffend Schuhwaren die Vertreter der Schuhwarenbranche zugezogen. Die Mitglieder werden vom Stadtrat ernannt, die Kaufleute auf Vorſchlag der Handelskammer. 8. § 9 Ziffer 2 erhält die Faſſung: ob nach den von der Reichsbekleidungsſtelle auf⸗ geſtellten Grundſätzen vom 31. Oktober 1916 und vom 28. Dezember die Notwendigkeit der Anſchaf⸗ fung vorliegt. Im übrigen iſt überall a) ſtatt 10. Juni 1916— 10. Juni 1916 23. Dezember 1916, b) ſtatt Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren zu ſetzen Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren. Rannheim, den 28. Dezemben 1916. Bürgermeiſteramt: * Dr. Finter. 3 Petroleumverſorgung. Der Petroleumbedarf der Vorzugsberechtigten iſt vom Stadtrat für den Monat Januar 1917 auf 5 Liter feſtgeſetzt worden, ſodaß in der Zeit vom 1. bis 20. Januar die Marken Nu. 22 bis mit Nr. 31 der Petroleumkarte verbrauchk wer⸗ den dürfen. Jeder Petroleumberkäufer iſt verpflichtet, bis 20. Januar 1917 36 der ihm für Janwar zuge⸗ wieſenen Menge gegen Marken abzugeben baw. zur Abgabe bereit zu halten; dagegen muß er 26 der Monatsmenge ſofort ab 1. Januar 1917(alſo nicht erſt vom 20. Januar ab) hakbliterweiſe ohne JWinkeleiſen 1955 kg. Marken abgeben. Vom auch diejenigen Mengen, Mannheim, den 20. der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ 20. Januar ab müſſen die von den Petroleum⸗ karteninhabern nicht in Anſpruch genommen ſind, halbliterweiſe ohne Marken abgegeben werden. Die Abgabe von Petroleum darf nicht vom Be⸗ zug anderer Waren abhängig gemacht werden. Dezember 1916. Die Direktion und Elektrizftätswerke: er. S38 Städt. Petroleumverteilungsſtelle: Pichl Hochbauarbeiten für die Ausführung von Böden in der Lackiererei, Wa⸗ gen⸗ und Lokomotivwerk⸗ ſtätte ſowie in der Schmiede der neuen Be⸗ triebswerkſtätte in Schwet⸗ zingen nach Finanzmini⸗ ſterialverorönung vom 3. 1. 07 öffentlich zu ver⸗ geben: Los J(Wagenwerkſtätte, Nordteil): Betonböden mit Glattſtrich 3080 am, Unter⸗ beton 175 am, Granit⸗ pflaſterſtreiſen 1590 lfd. m, Winkeleiſen 1766 kKg. Los II: Wagenwerkſtätte Mittelfeld und Südteil): Betonböden mit Glatt⸗ ſtrich 5940 am, Unterbe⸗ ton 2554m, Granitpflaſter⸗ ſtreiſen 3270[fd. m, Los III(Lokomotiv⸗ werkſtättez: Betonböden mit Glattſtrich 3850 qm, Unterbeton 248 am. Ze⸗ mentröhren 124 lfd. m, Granitpflaſterſtreifen 2845 Ifd. m, Winkeleiſen 1545 Kg. Los IV(Schreinerei, Januar 1917, Dreherei u. dgl.): Beton⸗ böden mit Glattſtrich 1415 am, Unterbeton 1680 qw, Winkeleiſen 280 kg. Los V (Lackiererei): Betonböden mit Glattſtrich 172 qm, Unterbeton 160 am, Win⸗ keleiſen 1880 kg. Zeich⸗ nungen, Bedingungen u. Arbeitsbeſchriebe anWerk⸗ tagen auf unſerem Bau⸗ bureau in Schwetzingen (Pförtnerhaus) zur Ein⸗ ſicht; ebenda Abgabe der Augebotsvorörucke. An⸗ gebote verſchloſſen, poſt⸗ frei und mit der Auf⸗ ſchrift„Angebot auf Be⸗ tonböden Los.. Be⸗ triebswerkſtätte. Schwet⸗ zingen“ verſehen bis läug⸗ ſtens Mittwoch, den 10. vorm. 10 Uhr an das Baubureau Schwetzingen einzureichen, woſelbſt auch die Exöff⸗ nung der Angebote ſtatt⸗ ſindet. Wochen. Mannheim, 28. Dez. 1916. Zuſchlagsfriſt 4/1 5——66284 BVekauntmachung. Die Inhaber von Pfaud⸗ ſcheinen über die jetzt ver⸗ fallenen Pfänder vom Mouat Dezember 1915 und zwar vom Leihamt 1: über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A Nr. 1 bis mit Nr. 2342, über Kleider⸗ und Weißzeuspfänder (weiße Scheine) Lit. B1 Nr. 34283 bis mit Nr. 39730 und(grüne Scheine) St Lit. C1 Nr. 62774 bis mit Nr. 68030, ſerner vom Monat Juni 1916 über Sparkaſſen⸗ bücher(blaue Scheine) Lit. D Nr. 370 bis mit Nr. 371, werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Ja⸗ nuar 1917 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. 0 Mannheim, 2. Jau. 1917. Städtiſches Leihamt Uötenograpke. Maschinen- u. Schönschreibeng auoh Einzelunterricht. ertelit gründl. u. garantiert f. Erfolg Privat-Institut Weisg Bismarckplatz 19. Tel. 4053. 0 Heirat Einſamer ig. Kaufnann ſucht ſichmit etwas varmög. Dame lauch Witwe) bald. uu Verheirat. uſchr. u. Nr. 2665 g. d. Geſhüftsſt. Lehrer, 26., w. Nn. geb. häusl. erz. Fräulin von angen. Aeuß. u. Mrm. zw. u. Zuſchr. mit Bild unt. G5 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. Anonnym zwacklos. Diskr. Or. Bahnbauinſpektion 2 Ehreuſache. 9 9 Dankſagung. Für die Weihnachtsſeier unſerer Zögliuge ſind eingegangen: Bei Herrn Julius Darm⸗ ſtädter: J. D. S. 10., J. A. 10., Kouſul V. L. 20., B. K. 2., M. K. 10 M. Bei Herrn Guſt. Mayer⸗ Dinkel: E. A. W. 5 M 10.. H. D. 5., Irau Dr. J. L. 2710., Kommerzienrat L. H. 10., M..⸗D. 10., L. W. 10., E..⸗D. 10., E. H. W. 10., J. W. 10., Loge C. z. E. 20., F..⸗D. 10., Frau A. P. 5.. Fa, G. und B..⸗G. 3 M. Bei Herrn Geh. Hofrat Dr. O. Schneider: Dr. O. —— 10., Emil Linder 5 M. Bei Herrn Julius Thor⸗ becke: Geheimrat Aug. R. 200., Frau Julia L. 20., Ungenannt 5., Julius Th. 50 M. Bei Frl. Luiſe Daueker: M. N. 3., Joh L. 2., Geſchw. Sch. 2., J. J. 3., Frl. St. A. 2., K. S. 5., J. C. 5., Frau L. Kauffm. 5., Fa. Hellmann& Heyd 80., Baumeiſter Ludwig 10., Ameiſenbund Klei⸗ dungsſtücke und 1 Paar Schuhe, Frau M. Kuieriem Spielſ., S. Neuberger Spielſ., Frau Rumpf zu St. Nikolaus 1 Korb Aepfel Ergebnis der Sammel⸗ liſte: 594 M. Im Namen unſerer Zög⸗ linge ſagen wir allen eͤlen Spendern für die Zuwen⸗ dungen unſern herzlichſten Dank. W3 Berein für Kinderpfiege: Der Borſtand. Ein vaar gute Scha zu verk. U 4. 20, 4. St. x. 4 1 — ——— ——————— —————————————————— 6. Seite. Wannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. Januar 1917. Maiſilde Fandreys neue Ehe. Roman von Kurt Morect. (Nachdruck verboten.) 130(Cortſetzung.) Chriſtoph löſte den Kahn, deſſen weißer Lack auf dem —— Waſſer leuchtete. Mathilde rafſte den Rock und prang hinein. ſtieg ihr nach und ſtieß mit demRuder ab. Mit einem leiſen Gurgeln tauchten die Ruder ins Waſſer und, herausgehoben, tropfte es von ihnen ſachte aufklirrend wie Perlen. Chriſtoph führte das Boot langſam auf den Teich hinaus, als lege er etwas feierlich Schweres, Beſonderes in den Rh— Bewegungen, als fühle er ſich ange⸗ +2 acht leiſe zu ſein und die Ruhe ber Nacht nicht ren. Mathiſde ſaß weiß und ſchmal vor ihm, die beiden Hände ——9 Bootsrand aufgeſtützt. Sie hatte die Büſte zurück⸗ elehnt und, obſchon 00 8 nur einen leicht gesffneten Epall zwiſchen den Lidern ſah, hatte er doch das Gefühl, daß ſie ihn betrachtete. Dann richtete er die Haltung ſeines Kör⸗ ers ein und ließ jede Muskelbewegung ſich voll entfalten; er pannte die Schultern und ließ ſie den ſtraffen Schwung eines Bogens haben. Jede Muskel an ihm wurde eine Linie der „Ich war heute morgen im Pavillon“ ſagte Mathilde unvermittelt.„Ich brauchte ein Buch, das ich dort hatte liegen laſſen. Den Schlüſſel fand ich, du mußt ihn beſſer verſtecken, wenn du Ge niſſe haſt.“ „Warſt du neugierig?“ fragte er. „Nein, aber ich bin enttäuſcht.“ Findeſt du es begreiflich, daß das Bild nicht gelungen Arr Saß es über die erſten Striche nicht hinausgekommen iſt? — Rein, nicht wahr? Im Gegenteil, du machſt mir aus dieſer Renhn Sache einen Vorwurf, weil du dich in einem Irrtum befindeſt. Norbert, wenn er es erfährt, wird noch weiter gehen und überzeugt ſein, daß es gar nicht meine Abſicht geweſen ei, Fräulein Anne zu malen. Er wird die ganze Sache als orwand abtun. Aber mir war es anfangs Ernſt. An⸗ fangs, ſage ich; denn nachher merkte ich ja, daß nichts Rechtes daraus wurde, und da korrigierte ich nur ſo daran herum. gebe ich es auf; denn es macht mich nur nervös, etwas zu wollen, was ich nicht kann. Schade, ich hatte das Bild ſo ſchön fertig, in meinem Kopf. Auf die Ausſtellung hätte lchs ſchicken können.— Es war ein Fiasko.“ „Und wen machſt du dafür verantwortlich? Lag es an dir oder an— dem Modell?“ fragte Mathilde. Er fühlte, daß ſie ſpottete. Er trieb den Kahn langſam an der geſchwungenen Linie des Ufers entlang Das ſtrichfeine Gehünge einer ſilbergrauen Weide hing auf den Spiegel herab. Jetzt warf er die Lippen auf, ſah Mathilde gerade in das vor⸗ gebeugte Geſicht, das blaß und unbeſtimmt in der Dunkelheit lag, und ſagte, ſcharf und deutlich betonend:„Wenn eine Frau zyniſch wird, iſt es immer, um eine andere herabzuſetzen.— Aber ich kann dir, aufrichtig, nicht ſagen, an wem das Miß⸗ lingen lag. Häßliche Frauen malt man gewiß leichter und beſſer, weil man innerlich unberührt bleibt. Man verliert die Diſtanz nicht, die erforderlich iſt: denn man malt mit der Hand und nicht mit dem Herzen.“ „Ich begreife, Chriſtoph. Du haſt das erklärende Wort 8 du haſt die Diſtanz verloren. Aber vielleicht gibſt u dir Mühe, ſie er ſaken Es bürfte dir nach dieſer Erfahrung weniger ſchwer fallen. Nicht wahr?“ Er horchte auf und genoß die verhaltene Erregung und Gereiztheit, die in ihrer Stimme klang, mit einem grauſamen Behagen. „Vielleicht tue ich es,“ ſagte er und ließ die Ruder einen Augenlick über dem Waſſer ſchweben. Sie iſt köſtlich, dachte er, wie ein Mädchen, und doch eine reife Frau. Eine Frucht ſie— und ich ein Durſtender Und er mußte über das Gleichnis lächeln, daß die Lippe ihm von den weißen Zähnen glitten. Ohne die Farbe unterſcheiden zu können, ſah er ihr Haar in einer graziöſen, reizenden Linie gegen die Bläſſe der Stirn abſchneiden. Die kaum bekleideten Schultern bildeten weiche Kurven, ihr Hals leuchtete matt. Unter überhängenden Weiden fuhr er ſie dahin. Die kühlen Laubſträhnen ſtreiften ihre nackten Arme, ihre Schultern, ihre Wangen, und ſie griff mit den Händen hinein und zerteilte ſie um ſich wie einen Mantel. Mit einer kühlen Neugier ſtarrte ſie in Chriſtophs Geſicht. Sie ſah das Weiß ſeiner Augen wie Email ſchimmern, und darin ſchwamm dunkel der Glanz der Pupillen. Sein Atem berührte warm ihre Bruſt. So nah ſaß er ihr. Für einen Augenblick hatte ſie das Gefühl, er warte in einer feigen Spannung 10 eine Bewegung von ihr, die ihm Mut mache, etwas Ungewöhnliches zu wagen. Wie ſie ihn anſah, wie er den Rücken ein wenig gekrümmt und die Schul⸗ tern vorgeſchoben hatte, machte er für ſie eine klägliche Figur, und ſie hätte ihn auslachen mögen. Die Ruder, die er fort⸗ während mechaniſch in langſamer Bewegung hielt, knirſchten trocken und rauh. Das war ein einſchläferndes, eintöniges Ge⸗ räuſch. Mathilde legte den Kopf leicht zurück und ſchloß die Augen, und dabei war ihr, als wage ſie damit ein kühnes Ex⸗ periment.„Jetzt fühle ich, wie wir gleiten,“ flüſterte ſie, und ihr Ton klang ſo eigen aus der gepreßten Kehle. Chriſtoph riß die Ruder durchs Waſſer und ließ ſie dann ſinken. Das Boöt glitt weiter. Er legte die Hände um ſeine gebogene Knie und ſtarrte vor ſich hin. Auf dem dunkeln Bootsboden ſah er Mathildens Füße in weißen Schuhen ſtehen. Mit einem einzigen Blick umriß er ihre ganze zurückgelehnte Geſtalt, die ein Schauer mit leiſen Wellen durchrieſelte, und dann glitt er von ſeiner Ruderbank einen Schritt zu ihr hin⸗ über und küßte ihre Hände, die in ihrem Schoße lagen. Einen Augenblick gewährte ſie ſie ihm, als fühle ſie ſeine Küſſe nicht. Da ſtieß der Kahn ſachte an das Ufer an. Ueber einem ſchwarzen Kaſtanienbaum tauchte der weiße Rand des Mon⸗ des— und ſpiegelte ſich kühl im Waſſer. Eine bleiche Hellig⸗ keit überſpann den Weiher. Die Wendung, mit der Mathilde ihre Hände Chriſtoph entziehen wollte, brachie ihre Geſichter dicht aneinander. Erſchrocken fuhr ſie zurück, als er ihren Mund küſſen wollte, und mit einem Sprung über den Boots⸗ rand ſtand ſie auf der Uferwieſe. Sie ſah Chriſtoph bleich, die Lippen zuſammengepreßt, im Kahn ſtehen. Er ſtieß ab und ruderte den Kahn mit feſten Stößen zu ſeinem Plaß zurück. Es war, als wolle er ihr, die am Ufer entlang ging und ihm nachſah, ein Schauſpiel ſeiner elaſtiſchen Körperkraft geben. An der Badezelle erwartete er ſie. Sie gingen neben⸗ einander durch den dunkeln Park. Zwiſchen dem Laubdach war der Himmel von einem milchigen Weiß, in dem ſich die Sterne wie kleine Eiskörner auflöſten. Mathilde ſah von der Seite in Chriſtophs trotziges Geſicht. Er fühlte den Blick.„Du findeſt mich wohl jetzt von einer un⸗ abweisbaren Komik, nicht wahr?“ wandte er ſich an ſie. „Nicht eigentlich,“ entgegnete ſie.„Einen Augenblick wohl, aher dann wars vorbei. Nicht einmal lachen hab ich gekonnt.“ Befriedigt nickte er.„Das beweiſt mir nur, wie ſehr wir uns in einer Stimmung und Atmoſphäre befanden. Hätteſt du nur ein wenig mehr Mut gehabt, ſo könnten wir uns jetzt an ein Gerd ſehr ſchönes Erlebnis erinnern. Diesmal haſt du die Schuld an dem Fiasko.“ (Fortſetzung folgt.) 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