— Berantwortlich den allgemeinen und Handelsteil: Chef⸗ rebakteur Dr. Fris Goldenbaum;— den Selgentill: Otte Heinevetter. Druck u verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. d.., ſämtlich in Mannheim.— Draht⸗Kdreſſe: General⸗finzeiger Maunheim. Fernſprecher: Rebaktion 377, 1439— 0 tsſtelle 218, 7869 Buchdruck⸗ Abtellung 341. Poſtſcheck⸗Konto 2917 Cudwigshafen a. Rh. hrichlen 1917.— Ar. 8. lnzeiger P Dite iſpalt. Noloneizeile 40 Pig., Rellame⸗ — E5 456 2⁰ l +—29 vorm.%/ Uhr, en nachm. r. Für en an beſttnunten Tagen. Stellen u Aus 99 tung übern Segugopegis in Mannheim u Umg monatl. M..80 eich. — die Poſt vierteli M. 402 8 ——————————————— Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Oas Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Im Vordringen auf Braila und Galatz. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 5. Jan.(WB. Amtlich.) Weſtlicher Rriegsſchauplatz. Die Kampftätigkeit der Artillerie hielt ſich infolge ungün⸗ ſtiger Witterung zumeiſt in mäßigen Grenzen. An mehreren Frontabſchnitten verliefen kleine Patrouillenunternehmungen erfolgreich. Bei der Heeresgruype Kronprinz Ruprecht drangen Ab⸗ teilungen des Altenburgiſchen Iufanterieregiments Nr. 153 heute früh bis in den 4. feindlichen Graben am Oſtrand von Loos vor, fügten den Engländern bei Aufräumung und Sprengung mehrerer Skollen blutige Verluſte zu und kehrten mit 51 Gefangenen zurück. Oeſtlicher Kriegsſchauplat. Heeresfront des Generalſelömarſchalls Peinz Leopold von Capern. Iwiſchen der Küſte und Friedrichſiadt zeitweilig ſtarker Feuerkampf. Heute in den Morgenſtunden griffen ruſſiſche Batalllone Teile unſerer Stellungen au. Die Kämpfe ſind noch im Gauge. Außerdem griff der Ruſſe viermal unter hohem Einſatz von Menſchen und Munition die ihm entriſſene Inſel nord⸗ weſtlich von Dünaburg vergeblich an. Heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. An der Goldenen Biſtritz war der Artillerie⸗ kampf hefkig. Vorſtöße ruſſiſcher Kompagnien und Streifkommandos zwiſchen Tzokaneſti und Dorna Watra ſcheiterten verluſtreich. Balkaukriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfelömarſchall v. Mackenſen Die Angriſſe der unier Befehl des Generals der Infan⸗ terie von Gerok ſechtenden deutſchen und öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen in den zwiſchen der Oſigreuze Sie⸗ benbürgens und der Serethniederung liegenden Bergen brachten auch geſtern wichtigen Gelände⸗ gewinn. Mehrere kauſend Gefangene wurden aus den erkümpften Stellungen eingebracht. Im Gebirgsſtock nordweſilich von Odobeſtierſtürmie ein württembergiſches Gebirgsbataillon neben hannoveriſchen, mecklenburgiſchen und bayeriſchen Jägern mehrere ver ⸗ ſchanzte Höhenſtellungen. Im Rimnicul-Sarat⸗Abſchniti nahm das weſtpreußiſche Deutſch⸗Ordenregiment Nr. 152 Slobozia und Roteſti im Sturm. Südlich des Buzaul iſt die ruſſiſche Brückenkopf⸗ ſlellung von Braila von deulſchen Diviſionen mit zu · geteilten öſterreichiſch⸗ungariſchen Bataillonen durch⸗ brochen. Gurgueti und Ramanul ſind in hart⸗ näckigem Häuſerkampf genommen. 1400 Gefangene und 6 Maſchinengewehre blieben in der Hand der Sieger. Auf dem rechten Donauuſer dringen deulſche und bulga⸗ riſche Kräfte auf Braila und Galatz vor. Mazedoniſche Front Richis Weſentliches. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Zudendorff. Die völlige Säuberung der Dobrudſcha. Zu der völligen Säuberung der Dobrudſcha wird uns von unſeremmilitäriſchen Mitarbeiter geſchrieben: Mit dem Brückenkopf Macin fiel der ſtärkſte Rückhalt, den unſere Feinde noch in der Sumpfdobrudſcha hatten. Der Kampf um die Säuberung dieſes kleinen, im Dongu⸗Knie gelegenen Fleck⸗ chens war langwierig und erbittert, denn die Feinde hatten noch immer nicht die aere aufgegeben, von der Dobrudſcha aus einen Flankenſtoß gegen unſere Truppen zu unternehmen. Auf den Donau⸗Armen halte ſich eine lebhaſte Tätigkeit der einde entwickelt, wie wir aus der Verſenkung eines feind⸗ chen Schlepperss durch die Bulgaren erkennen können. Die drei Donau⸗Arme, der ſüdliche St. Georgs⸗Am, der mittlere Sulina⸗Arm und der nördliche Kilia⸗Arm, ſind wohl geeigner, vom Schwarzen Meere aus und von der ruſſiſchen Südgrenze her kriegeriſchen Unterneh mungen zu einem einheltlichen Stoß im Raume von Tulceg zu Wen ſich die drei Arme ver⸗ einigen. Wenn auch für größere Schiffe nur der Sulina⸗Arm befahrbar iſt, 0 ſind doch alle drei Arme der Benutzung von Schleppern und Laſtkähnen, die keinen großen Tiefgang haben, nicht hinderlich. Von unſerer Heeresleitung jün⸗ſt gemeldete Luftangriffe auf den Hafen Sulina, der am Ausfluß des Su⸗ SKuxoc Sonuc J N e 7 7 7— ——— is Goſſge CSeine, lina⸗Armes in das Schwarze Meer liegt, haben mit Erfolg die feindlichen Maßnahmen zur Verſtärkung der Verteidigung der Norddobrudſcha geſtört. Zugleich kann man aus dieſem Angriff erkennen, daß derartige Maßnahmen im Werke ge⸗ weſen ſein dürften. Noch andere wichtige Erfolge ſind mit der Eroberung Macins und der Norddobrudſcha erreicht worden. Wir haben ſchon gehört, daß Macin den linken Flankenſchutz von Braila bildet. Mit dem Fall von Macin iſt zugleich auch Braila Tat der linke Flügelſtützpunkt der Linie Braila— Focſani, ark bedroht. Weiterhin hat Macin auch für das linksſeitige, nördliche Donqu⸗Ufer Bedeutung. In einer Entfernung von ungefähr 25 Kilometer nördlich von Macin liegt der ruüſſiſche Donau⸗Hafen Reni, der zugleich die Kopf⸗ 05 ion der großen r über Bender—0deſſa iſt. eni hat für die Ruſſen ſchon darum erhebliche Bebeutung, weil bis hierher die Reſerven aus Veſſarabien mit der Bahn hus Be auf der Donau geſchafft werden können. Duich as Dreieck Galatz⸗Braila⸗Macin war Reni von Weſten und Süden gedeckt. Mit dem Falle von Macin und den angren⸗ enden Verteidigungsſtellen über Jijila hinaus nach Norden, ft nun dieſer ſüdliche Schutz von Reni fort, ſodaß dieſe wich⸗ tige Eiſenbahnſtation ohne das Hinterland der Dobrudſcha ihren Wert vö 10 einbüßt. Wir erkennen nunmehr, daß die Säuberung der Norddohrubſcha ſowohl gegen die Südgrenze von Beſſarabien, als auch gegen die ruſſiſche Flanke Braila⸗ Galatz weittragende Bedeutung hat. Die Möglichkeit des Fein⸗ des, zu einem Gegenſtoß auszuholen, die noch in der Schlacht bei Vizirul gegeben war, iſt jetzt den Feinden genommen, und er iſt völlig in die Verteidigungsſtellung zurückgeworfen und wird alle Kräfte zuſammenfaſſen müſſen, um die Feſtungslinie bei Galatz bis Focſani gegen den ſehr ſtark gewordenen Deuck unſerer verbündeten Armeen zu halten. Bedeutſam iſt dabei, daß durch die Säuberung ber Nordbobrudſcha auch unſer rech⸗ ter Flügel, der ſich an die Don zu anlehnt, erheblich an Sicher⸗ heit und Stoßkraft gewinnt. Mit unſerem letzten Siege, der uns über 1000 Gefangene und mehrere Maſchinen zewehre ein⸗ hrachte, iſt nunmehr die Dobrudſcha bis auf eine ganz ſchmale Landzunge völlig geſäubert. die Ruſſen räumen das rumäniſche Oebiet nörolich von Tecueiu. e. Von der ſchweiz. Grenze, 5, Jan.(Priv.⸗Tel. 3..)— ſchweizeriſchen Korreſpondenz⸗Meldungen berichtet „Corxiere della Sera“ gus dem ruſſiſchen Hauptquartier, daß das überraſchend ſchnelle Vordringen der Zeutralmächte ge⸗ gen die Moldau, das vor Beendigung der neuen ruſſiſchen Um⸗ ruppierung erfolgte, die ruſſiſche Heeresleitung in die ſtrategi⸗ ſche Notwendigkeit verſetzte, auch das rumäniſche Ge⸗ biet nördlich von räumen. Der König von Rumänien gihet für Frankreichs aufrichtige ſe ecuciu nördlich von Foscani zu e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan. (Priv.⸗Tel..) Laut„Basler Nachrichten“ richtete der König von Kumänien an Poincars ſeine wärmſten Glück⸗ wünſche für den Ruhm und das Glück Frankreichs. Er dankte ihm für die aufrichtige Hilfe, die ſein Land von Frankreich erhalten habe und er drückt die Hoffnung aus, daß im Laufe des neuen Jahres die Anſtrengungen der Alliierten von einem entſcheidenden Erfolge gekrönt würden. Poincars dankte, in⸗ dem er beifügte, daß er die feſte Ueberzeugung habe, daß das Jahr 1917 dem edlen rumäniſchen Lande mit dem Sieg und der Befreiung ſeines Gebietes die Entſchädigung bringen werde, auf die es Anſpruch hat.— Räumung der ruſſiſch⸗beſſarabiſchen Orenzſtadt Reni e. Von derſchweizeriſchen Grenze, 5. Januar. (Pr.⸗Tel. z..) Nach Korreſponbenämeldungen berichten die 98 Zeitungen die Räumung der rufſiſch⸗beſſarabiſchen Grenzſtadt Reni von der Zivilbevölkerung. Die rumäniſche Staats⸗ bank iſt laut Nowoje Wremja von Jaſſy nach Kiſchi⸗ new übergeſiedelt. Die Kriegslage. EBerlin, 5. Januar. Auf dem Kriegstheater, wo wir offenſiv vorgehen, in Ru⸗ mänien, eilen wir erfreulicherweiſe von Erfolg 84 Er⸗ folg. Wieder iſt ein neuer Fortſchritt zwiſchen der O ſt⸗ grenze und dem Sereth zu melden. Die neunte und die Donauarmee ich von neuem zum R ein⸗ geſetzt und nordweſtlich von Skani in der Richtung von Deni und am Brückenkopf von Braila wurden Erfolge erſtritten. n der Dobrudſcha hält der Ruſſe nur noch am nord⸗ weſtlichen Sipge ſtand. Angriffe bulgariſcher Regimenter ſind im Gange. In der Richtung auf Braila drangen gegen die Donau deutſche und bulgariſche Kräfte vor. In Mazedonien wurde geſtern zeitweilig lebhaftes Artillerieſeuer konſtatiert. Sonſt haben dort beſondere Er⸗ eigniſſe nicht ſtattgefunden. In den letzten Tagen gab es eine lebhafte Fliegertätigkeit. Am 4. wurde ein Feſſelballon von unſeren Fliegern abgeſchoſſen. Von der Oſtfront war geſtern gemeldet worden, daß den Ruſſen ein Einbruch gelungen war. Zur Ergänzung der Mitteilung ſei noch hinzugefügt, daß auf der Einbruchsſtelle in der öſterreichiſchen Linie(nördlich von Dorna Watra) ſtarkes ruſſiſches Artilleriefeuer gelegen hatte. Während der Nacht haben dann die Ruſſen eifrig geſchanzt, am Morgen aber ihren Erfolg nicht weiter ausgebaut. 99 verſuchten ſie es geſtern mit einem glücklicherweiſe geſcheiterten Vorſtoß weiter ſüdlich der Einbruchſtelle. Im Weſten herrſchte am 3. und 4. ſchlechtes Wetter, in⸗ ſolgedeſſen auch nur geringe Gefechtstätigkeit. An der italieniſchen Front iſt es aber trotz guten Wetters letzthin zu keiner Gefechtstätigkeit gekommen. Das gute Wetter war in dieſem Fall mildes Wetter, das iſt gleich⸗ bedeutend mit erhöhter Lawinengefahr, die ohnehin auf dieſem Kampfplatz täglich gewaltige Opfer forbert. Dié Kriſe in Griechenland m. Köln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet von der Weſtgrenze: Die„Times“ erführt aus Griechenland: Seitdem die Alliierten der griechiſchen Re⸗ gierung die Note übergeben haben, in der ſie Genugtuung fordern wegen der Ereigniſſe vom 1. Dezember, iſt der Ton der regierungsfreundlichen Blätter fortwäh⸗ rend unverſchämter geworden. Die Forderungen der Verbündeten werden als unannehmbar er⸗ klärt. Weil die ententeſreundliche Preſſe vernichtet iſt und die veniſeliſtiſchen Journaliſten verhaftet worden ſind, gehen die ententefeindlichen Blätter immer weiter an die Aufpeitſchung der öffentlichen Meinung. Ohne Ermunterung vonſeiten der Regierung würde die Preſſe nicht wagen, ſo zu ſchreiben wie ſie es ſetzt tut. Die Blätter beabſichtigen ohne Zweifel die öffentliche Meinung aufzumuntern, die Forderungen der Verbündeten abzulehnen. Die Anhänger von Gunaris haben wiederum Demonſtrationen auf den Straßen von Athen organiſiert. 5 W (Von 31*◻ Berliner Büro.) — —— 16 1 1 —— -Ausgabe) Freitag, den 5. Januar 1917. Der U⸗Bootkrieg. Jur Torpedierung des Truppentransportoampfers „JIvernia“. London, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtliche Reldung. Der Truppentransportdampfer„Ivernia“ air der Cunard⸗Linie, 14278 BRT., iſt im Mittelmeer bei hlechtem Wetter am 1. Januar 1917 von einem feindlichen ünterſeeboot verſenkt worden. Er hatte Truppen an Bord; 4 Militärperſonen und 146 Mann werden vermißt. Die Berluſte an Schiffsoffizieren und Bemannung ſind noch nicht Indgültig bekannt, man hofft aber, daß die einzigen vermißten Schiffsoffiziere der Schiffsarzt und der erſte Maſchiniſt ſind. Eine ſpätere Bekanntmachung der Admiralität teilt mit, daß nach einer ſpäteren Meldung die Zahl der von der„Jvernia“ vermißten Mannſchaften 120 und von der Beſatzung 35 be⸗ tragen. U⸗40. Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In der franzöſiſchen und Preſſe iſt wiederholt be⸗ richtet worden, daß unſer„U 46“ einem feindlichen Angriff zum Opfer gefallen ſei. Wie ſich erfreulicherweiſe jetzt heraus⸗ ſtellt, handelt es ſich dabei um eine Münchhauſeniade. „1 46“ iſtglücklichheimgekehrt und ein anderes deut⸗ ſches Unterſeeboot kann auch nicht in Frage kommen. Ver⸗ mutlich iſt es den Engländern hier ebenſo gegangen wie mit den Heldentaten ihres Unterſeebootes„E“, das Priſengelder erhalten hatte, weil von ihm angeblich zwei deutſche Zerſtörer auf den Grund geſetzt worden waren. In Wahrheit iſt der eine deutſche Zerſtörer überhaupt nicht getroffen worden und der andere nur ganz unbeträchtlich. In 11 Tagen 11 Schiffe lorpediert. —Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Eines unſere Unterſeeboote iſt dieſer Tage von überaus nütz⸗ licher Fahrt heimgekehrt. Es hat binnen elf Tagen elf Schiffe torpediert, darunter fünf Dampfer mit 15000 Tonnen Kohlen, die ſich auf dem Wege nach Frankreich und Italien befanden. Dieſe 15000 Tonnen Kohlen ent⸗ ſprechen etwa der Menge, die 20 Güterzüge zu befördern ver⸗ mögen. * London, 5. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Lloydsmeldung. Der Dampſer„Frederick“(1872 Tonnen) aus New York gilt verloren: der ſpaniſche Dampfer„Pelayo“(1641 To.) und der britiſche Dampfer„Serviſtan“(2934 Tonnen) ſind ſtark überfällig. London, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyds⸗ meldung. Die griechiſchen Dampfer„Dinitros“,„Gou? lasdris“ und„Ariſtoteles“ und der Dampfer „San Leandro“ ſind verſenkt worden. an glaubt, daß der norwegiſche Dampfer„Odda“ verſenkt wurde. Der norwegiſche Dampfer„Borne“ iſt verſenkt worden. vorbereitungen für eine große Entſcheidungsoffenſive zur See. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondenzmeldun⸗ gen berichteten das„Petit Journal“ und das„Echo de Paris“: Der am 1. Januar in London erfolgten Einſetzung eines ſtän⸗ digen Marinerats der allüerten Flotten ſoll die Vorbereitung für die große Entſcheidungsoffenſive zur See, die man für dieſes Jahr erhoffen dürfte, übertragen werden. Oie Antwort der Entente an Wilſon. 6. Von der ſchweiz. Grenze, 5. Januar.(Priv.⸗ Tel. z..) Baſler Blätter zufolge wird dem„Corriere“ aus Paris gemeldet, daß die Antwort der Entente an Wilſon am Samſtag veröffentlicht werde. Der Text der Note umerliege gegenwärtig der Prüfung der alliierten Regierungen. Eeine Entſchließung der fortſchrittlichen volkspartei. Berlin, 4. Januar. Der Frotſchrittliche Parteitag— Groß⸗Berlin hat nach einem Vortrag des Parteiſührers Dr. Wiemer und einer daranſchließenden Ausſprache folgende Ent⸗ ſchließung einſtimmig angenommen: Der Parteitag der Fortſchrittlichen Vollspartei für Groß⸗Berlin ſpricht der Reichsleitung warmen Dank für die hochherzige und tat⸗ kräftige Förderung des Friedensangebots der Mittelmä aus. Er gibt lebhafte Entrüſtung kund üder die mit nichtigen än⸗ den begründete Ablehnung des Angebote durch die alliierten Re⸗ gierungen der ſeindlichen Mächte und loegt insbeſondere ſchärfſte Perwahrung ein gegen die leichtfertige Unterſtellung, daß der Vorſchlag der Mittelmächte nur ein Kriegsmanöver, ohne Aufrich⸗ ligteit und ohne Bedeutung ſei. Der Parteitag gibt der feſten Zuverſicht Ausdruck, daß die Ablehnung des Friedensangebots das deutſche Volk in dem Entſchluß beſtärken wird, in dan Kämpfen an der Front wie bei den Arbeiten in der Heimat die volle Kraft his zum letzten Hauch einig und ohne Wanken einzuſetzen zur Erringung eines Friedens, der das Reich durch militäri⸗ ſche und wirtſchaftliche Maßnahmen wie durch not⸗ wendige Gebietserweiterungen für die Zukunft ſichert und für den friedlichen Wettſtreit der Völker Bedingun⸗ gen ſchafft, die in der Heimat wie auf dem freien Meer die Entfaltung aller Kräfte des deutſchen Volks gewährleiſten. Die ſeindlüchen Hetresberchte. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 4.* nachmit 4. gs: Die Nacht e an der ganzen Front ruhig.* Paris, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Aratlicher Bericht vom 4. Januar abends: Ziſch isne unb Aisne zerſtreuten wir feindliche Aufklärerabteilungen nördlich und machten dabei Gefangene. Ziemlich leb im Abſchnitt weftlich der Straße Sonuin⸗ in der 55F ckens. Auf der übrigen Front die gewöhnliche Artillerietätigleit. lugweſen. Etwa um 5 uhr 80 Minnten warf ein deut⸗ ſches Fugzeug ztwei Bomben auf Compiegne; eine Frau wurde verwundet, kein Materialſchaden angerichtet. Belgiſcher Bericht. Belgiſche Patrouillen waren wäh⸗ rend der Nacht öſtlich von Perinyſe Wlc Heute lebhafter Artillerie⸗ lampf in der Gegend von Ramscaßelle, Diymuiden und Hetſas. der engliſche Bericht. London, 5. Jan.(WeB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht — Ser uh 8 5 Angriff Sbthe Ereben nordweſtlich— Wir drangen von Frontenoy r Krtilleriekampf omme⸗ Py und Mauuheimer General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Aben Bamme Hue, ucſeec, 2 O, 5 8 „ von auch heute früh an zwei Stellen in der Nachbarſchaft von Wytſchaete in die feindlichen Gräben ein. Oeſtlich von Armentieres derſuchte eine deutſche Abteilung nach heftiger Beſchießung an unſere Gräben heranzukommen, wurde aber vertrieben, bevor ſie unſere Linien erreichen konnte. Sie ließen früh morgens nördlich des Vorſpru(The Bluff 2) eine Mine ſpringen, die keinen Schaden anrichtete. 3* feindliche Artillerie⸗ tätigkeit bei Hpern. Sonſt zeitweilige beiderſeitige Artillerie⸗ tätigkeit. London, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 4. Januar aus Saloniki. An der Strumafront führten unſere Truppen einen erfolgreichen Angriff auf das Doxf Keupri aub. Sie krachten dem Feind einige Verluſte bei und machten 28 Gefangene. Die feindlichen Stellungen in der Nachbarſchaft von Semultos und Takowitai wurden von uns beſchoſſen. Der engliſche Lericht aus Oſtafrika. London, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der amtliche Bericht aus Oſtafrika berichtet über weitere Einkreiſungsoperationen, durch die die Unſrigen deutſche Streitkräfte langſam in das untere Ru⸗ fidſchital getrieben und dort eingeſchloſſen haben. Der Bericht meldet, daß engliſche Streitkräfte ſich in der Nähe von Kiſſaki, ſüdlich vom Uluguruhügel, ſammelten und die Offenſive ergriffen. Am., Januar ſtürmten ſie ſtark befeſtigte feindliche Linien im Mgetatal, fügten dem Feind ſchwere Verluſte zu und erbeuteten mehrere Geſchütze und Haubitzen. Rufidſchital hin verfolgt. Gleichzeitig machte eine andere Kolonne weſtwärts eine weitere Umgehung, überſchritt wegloſes Gelände, er⸗ reichte den Rufidſchi und beſetzte das Flußufer und die wichtigſten vom Rufidſchi ſüdwärts führenden Straßen. Wetter öſtlich gingen unſere Truppen nord⸗ und nordweſtlich vom Hafen von Kilwa aus vor. Sie beſetzten die von Oſten nach Weſten verlaufende Linie quer über die von Rufidſchidelta ſüdwärts führenden Wege. Beträchtliche feindliche Streitträfte werden an verſchiedenen Stellen des unteren Rufidſchitales und Deltas gemeldet. Weiter weſtlich gehen unſere Truppen auf der Linte Iringa—Ugema vor und treiben ſtarke feindliche Streitkräfte auf Mahenge hin zurück. Bubareſer Nachlläuge. Von unſerm zum ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz entſandten Sonderberichterſtatter. II Einfahrt. Nun ja, ich bin dabei geweſen. Aber auch hier wieder, wie ſchon ſo oft in meinem Berufsleben, beſtätigte ſich für 82 die alte Wahrnehmung, daß ſog. hiſtoriſche Ereigniſſe, in der Nähe beſehen, meiſt einen höchſt nüchternen und un⸗ dramatiſchen Verlauf nehmen. Da hatten wir uns wochenlang — t, waren für unſere Leſer verſchollen geweſen, waren ag für Tag auf offenem Bagagewagen im Sturm und Regen im Lande herumgegondelt, hatten in ungeheizten, kah⸗ len Räumen auf Lagerſtätten,„was heſſer als wie Miſt, doch nicht ſehr viel“, genächtigt, hatten uns, wo es nicht anders war, auch ſchlecht behandeln laſſen, alles das, um den großen Moment der Einnahme der feindlichen Hauptſtadt nicht zu verſäumen! Nun war es ſo weit! Frühmorgens war ein Fort von Bukareſt unſer, nachmittags waren es ſhrer fünf geweſen. Das hatte eine der jungen Waffen, nämlich die Kadfahr⸗ brigade des Kavalleriekorps vor uns, gemacht. In dem einen Werk war Widerſtand geleiſtet worden, in dem andern nicht, ganz wie es ſich—7 Das militäriſch Bedeutſame der Waffen⸗ tat hatte weniger im Niederzwingen der Verteidigung, als in der Dreiſtigkeit gelegen, mit der ſofort Ausefat worden war, als das Verhalten der Rumänen im Vorgelände einen etwas unſicheren Eindruck zu machen begann. Die Infanterie unſeres Korps, d. h. des Korps, das wir ſeit etwa einer Woche begleitet hatten, war dann in die Lücke bei Bahnhof Chita hineingeſtoßen, hatte die feindlichen Nachhuten überrannt, war nach vorn durchgegangen ſund hatte ſich auf dieſe Weiſe ſozuſagen programmwidrig und noch vor Eintritt in die Ta⸗ 8 in den Beſitz der Hauptſtadt Rumäniens geſetzt. s waren die Grenadiere des Korps Kühne von der Armee Falkenhayn. Auf der Speiſekarte hatte eigentlich Einmarſch vom Süden, alſo der Armee Mackenſen aus, ſtatt vom Norden her geſtanden. Doch wenn Früchte reif ſind, fallen ſie eben, wie ſie fallen. Es war bereits dunkel, als die Kunde, daß es ſo weit war, an uns gelangte. Noch war die große Stadt nicht in allen Ecken und Winkeln durchforſcht.„Auf eigene Gefahr“ hin, wie es uns ausdrücklich zur Bedingun 8 war, hielten wir alſo durch Vermittlung eines durch iſt und Tücke angeheuer⸗ ten Autos Einzug. Unſer Fahrer wollte aus guten Gründen in die Stadt ſelbſt noch nicht hinein; bis an die Weichbild⸗ grenze aber, etwa, wo die Straßenbahngleiſe ihren Anfang nehmen, durfte er uns bringen. Von da an wollten wir zu⸗ ſehen, wie wir weiterkamen. Aufregendes, wie geſagt, war nicht weiter an unſerer Einfahrt, wenn man vom ter ab⸗ ſieht. Das gebärdete ſich allerdings ſo unfreundlich, wie nur irgend Nebel verſperrte die Ausſicht, kalter Regen, a gemiſcht mit Laſten kalkigen Straßenkotes, klatſchten uns ins und der Sturm heulte. So rollten wir auf einer brei⸗ ten, gediogenen, aber alltäslichen Lanbſtraße dahin, als wenn es keinesweys etwas Beſonderes gäbe. Anfangs hatten wir uns durch allerlei e hinbarchwinben müſſen. Dann war uns alerlei Artillerle m chren ntitionskolonnen begegnet, die zurückging; ſie wurbe nicht mehr gebraucht. Wieder ein Stückchen weiter flammten Lagerfeuer rechis und links des Weges; Infanterie biwakierte da. Arme Teufel; hattet euch den Abend und die Nacht nach dem Siege wohl anders vorgeſtellt; doch Krieg iſt Krieg. Ein Bataillon Radfahrer in Bereitſchaftsſtellung gab, ſoweit e⸗ ſich erkennen ließ, wohl die Spitze des lagernden Korps ab. Von da an wurde es einſam; nur ab und zu ſah man einen einſamen Reiter mit hochgeſchlagenem Mantelkragen. Einmal Asr hme re. Der Feind wurde gegen das wurde links eine Feuersbrunſt ſichtbar, von der gewaltige ſchwarze Qualmwolken das war die Blaugasfabrik, die die Rumänen vor ihrem Abrücken angeſteckt hatten. Von der berühmten Fortlinie oder ſonſtigen Verteidigungsanlagen war nichts zu entdecken; Dunſt und Regen verhüllten ſie. Kleine Häuſer rechts und links begannen die Straße zu be⸗ leiten. Bald wurden ſie größer; Straßenlaternen leuchteten. Wir waren in Bukareſt. Die Laternen ſind nach oben blau abgeblendet und wer⸗ fen nur von unten etwas Licht auf den Weg. Aha! Zeppelin⸗ gefahr! Völlig tot liegt die Vorſtadt da. Doch da poltert ein elektriſcher Straßenbahnwagen vorüber. Wahrhaftig! Ein Straßenbahnwagen! Ganz wie im dickſten Frieden. Ein Königreich iſt im Zuſammenbrechen, vor den Toren donnern die Kanonen, die alten Machthaber fliehen, und neue kehren ein, aber die Bedürfniſſe der Menſchen und der Großſtadt bleiben dieſelben. Das Kraftwerk iſt dauerhafter als König⸗ reich und Machthaber, es arbeitet weiter, die Bogenlampen leuchten vor wie nach, und die Straßenbahn läßt ihre Wagen fahrplanmäßig laufen, in der Schickſalsſtunde ſo gut wie am platteſten Alltäg. Allerdings, beſondere Geſchäfte wird ſie — 9 nicht machen. Nur zwei Fahrgäſte oder drei ſind im agen Eine dunkle Vorſtellung nimmt in mir Geſtalt an. Es iſt doch nicht zum erſten Mal, daß mir der merkwürdige Gegenſatz zwiſchen der unveränderten Fortdauer des Straßen⸗ bahnverkehrs inmitten grundſtürmender Umwälzung ringsum auffällt?... Gewiß! Damals aber war der Wagen nicht leer, er war gerammelt voll von ſchwarzen Geſtalten. Pol⸗ niſche Juden waren es.. Wo war es doch? Und nun habe ich's. Ja, es war am Tage von Lodz, am unvergeßlichen 6. Dezember 1914, und die Straßenbahn führte aus Lodz hinaus nach Zdunska Wola. Damals war Mackenſens Geburtstag. Hallo! Iſt heute nicht wieder der 6. des Weihnachtsmonates? und damit wieder der Geburtstag des Langfuhrer Huſaren mit dem Marſchallſtab! 0 es iſt ſo! Heil dem Sieger von Lodz und Gorlice, von Belgrad und Dobrudſcha! Möge es dem Reich, wo es ihrer bedarf, nie an Soldaten fehlen, die einen ſo glückhaften Geburtstag ihr eigen nennen! Schade, daß das Wetter nicht etwas feſtlicher ausgefallen iſt Doch, wahrhaftig, der Regen lüßt nach! Unſer Auto hält. Eigentlich iſt es ſchon viel weiter gefahren, als es verabredet war. Es iſt höchſte Zeit für den Fahrer, Kehrt zu machen. Wir haben Glück. Inmitten all der Einſamteit, wie für uns beſtellt, blinkt auf der anderen Straßenſeite das Licht einer Droſchke. Keine ſtolze Karoſſa mit ruſſiſchem Kutſcher, wie ſie die Bukareſter ſonſt ſo gern hatten, ſondern ein elender, alter Klapperkaſten mit einem Schatten von Gaul. Tut nichts, nur los!„Die Herren ſind Daitſche?“ fragt der Kutſcher neu⸗ ierig.„Jawohl! Se ſprechen auch deutſch?„Sind Sie ein andsmann?“„Nein! E Jidt!“ antwortete er beſcheiden. Auch recht! Die Mähre ſtolpert an. So vollzieht ſich, nicht gerade triumphatormäßig, unſere Einfahrt in die Calla Vit⸗ toriei, die Siegesſtraße, den Stolz Bukareſis. Die Fenſter ſind dunkel. Noch ſind ſie, der Polizeivor⸗ ſchrift gemäß, von innen verklebt oder verhängt. Immer die Zeppeline! Wo aber ein Spalt ſich auftut, ſieht man, daß es an Leben hinter ihnen nicht fehlt. Man ſpürt, tauſend geu⸗ gierige Augen liegen dort auf der Lauer, zu erſpäben, was oon hen Boedelen der nächſten Tage ſich dem Duſter der öden Straße noch heute entbinden will. Vom Balkon der deutſchen Geſandtſchaft klatſcht, vom Regen durchtränkt, in Ueberlebens⸗ größe das Schutzbanner der Vereinigten Staaten hernieder. Nach den Spuren der Zerſtörung der halben Stadt durch Zeppelin⸗ und Fliegerbomben halte ich dergeblich Umſchan. Tatſächlich ſind dieſe Zerſtörungen Legende, ſo viel darüber ge⸗ fabelt wurde. Die Angriffe aus der Luft haben wohl ihre Wirkung getan; doch beſtand dieſe nicht in der Vernichtung von Baulichkeiten. Uebrigens hat ſich der Zeppelinangriff ziem⸗ lich ausſchließlich gegen die Forts und nicht gegen die Stadt oder gar das Stadtinnere gerichtet; dieſe ſind mehr von Flie⸗ gern heimgeſucht worden. 4 Der Doppelpoſten am königlichen Schloß trägt die Pickel⸗ haube. Allmählich werden Gruppen auf der Straße ſichtbar. In ihrer Mitte ſtebt immer ein deutſcher Offizier oder Soldat und 9 und erzählt und befriedigt die Händeſchüttler oder nimmt Blumen und Zigarren entgegen. Wo Ziviliſten vor⸗ übergehen, ſprechen ſie deutſch miteinander. Die Rumänen ind zu Hauſe geblieben und warten zunächſt einmal ab, wie r Sieger ſich benehmen wird. Unſere Landsleute dagegen haben lange genug zu Hauſe ſitzen müſſen— auch ſo weit ſie nach ihrer erſten wieder auf ſog freien Fuß ge⸗ ſetzt wurden. Sie bekamen bann einen Ueberwachungsſchutz⸗ mann in ihre Wobnung, der dieſe Lag und Nacht nicht verließ, durften keine Beſuche empfangen, ihrerſeits nicht ausgehen, und was ſie brauchten, mußten ſie bei Verwendung eigenen Perſonals in der Zeit von 7 bis 9 Uhr morgens einholen laſſen. War kein Perſonal vorhanden, ſo vermittelte der Schutzmann die Anſchaffung. Das Wunder, daß ſie ſich alle aufgemacht hatten, als es ernſt wurde mit der Beſetzung der Stadt durch die Deutſchen, die ihre Befreiung war, und daß ſie den Weg nach Hauſe nicht ſo raſch fanden, obgleich die von der ver⸗ floſſenen rumäniſchen hohen Obrigkeit für den Verkehr in den Straßen angeordnete Polizeiſtunde bereits vorüber war. Zwei Bengel von 11, 12 Jahren ſchwingen ſich auf das Trittbrett des Wagens„Hurrahl“ rufen ſie.„Wir ſind auch Deutſche! Heute heißt es hier Hoch Hindenburg und Hoch der Kaiſer, Hoch Falkenhayn und Hoch Mackenſen! Hurrahl Dies iſt ein Tag der Freudel So lange hat man nicht aus⸗ gehen und kein Wort deutſch reden dürfen, und keiner ver⸗ ſtand einen mehr! Seit heute können die Rumänen auf ein⸗ mal alle wieder deutſch, und die Poliziſten grüßen ſchon von weitem, wenn ſie einen Deutſchen ſehen! Sie ſind unſere Be⸗ 6 meine Herrenl Der Deutſche Kaiſer ſoll leben! Hurrahl 0 60 Das kleine Kerlchen, das mit großer Geläufigkeit der uſe dieſe Begrüßungsanſprache an uns richtet, heißt Müller, ſein Genoſſe, der ſich hinter ihm feſthielt, Schubert. Ihr Deutſchtum iſt unverdächtig; ſie tragen mit die deutſcheſten aller Namen Schubert war in Intermerungshaft, iſt aber, wie er ſich rühent, ſchon am iten Tage den Rumänen aus⸗ ſie die deutſche Schule deſuchen, iſt ſelbſtverſtänd⸗ ch.„Alle deutſchen Kinder gehen hier in die deutſche Schulel“ N¹ das ſpielt ſich im Halbdunkel ad. Da häͤlt unſer Wagen dor einern dunklen, hermetiſch geſchloſſenen Portal. Kaum er⸗ kenne ich in ihm den Angang zum Continental⸗Hotel wieder, 1 gut es mir von früher her in der Erinnerung iſt. Doch das or tut ſich auf, und eine von Licht ſtrömt uns entgegen. Man ſieht gutgekleidete Menſchen, Damen und Herren. Alle Augen richten ſich auf uns. Wir ſind die erſten Deutſchen von der Front, die das Haus betreten. Und man hat hier der An⸗ kömmlinge geharrt, wie man jeder anderen Senſation geharrt —— würde. Großſtadt bleibt Großſtadt, und t Wolf Zimmermaun, Kriegsberichterſtatter. 0 333 3S +—————— 3 Magaziniers 8. Seite. EELE Nus Staòt und Land. Mit dem 0 ausgezeichnet Unteroffizier 32 Kaſt im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 21, Sohn des akob Kaſt hier, Liebigſtr. 14. Das Eiſerne Kreu wurde dem Zahnarzt 2. Klaſſe am Nen Serlchwarsen Band ranz Harre hier, verliehen. prufungsſtelle flir Strick⸗ u. Schuhwaren 9* Durch Verordnung des Bundesrates vom 28. Dezember 1916 werden auch die Schuhwaren der Vezugsſcheinpflicht unter⸗ worfen. Schuhwaren im Sinne der Verordnung ſind ſolche, die ganz oder zum Teil aus Leder, Web⸗, Wirk⸗ oder Strickwaren, Filz oder filzartigen Stoffen beſtehen. Den bereits in der Stadt befindlichen Ausgabeſtellen der Bezugsſcheine für Web⸗, Wirk⸗ und Strick⸗ waren, wird die der Bezugsſcheine für Schuhwaren—— gliedert. Vor dem 27. Degember 1916 zur Anfertigung beſtellte Schuhwaren dürfen noch bis 31. Januar 1917 ohne Bezugsſchein abgeliefert werden. Vom 15. Januar 1917 iſt die Beſorgung bzw. Vermittlung ſämtlicher Bezugsſcheine für Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren durch die Geſchäfte oder Wandergewerbetreibenden bei den Ausgabe⸗ ſtellen verboten; nur das Auslegen der Bezugsſcheinvordrucke und deren Ausfüllung in den Geſchäften iſt noch weiter geſtattet.— Des Meiteren iſt jeder Hinweis auf die Bezugsſcheinpflicht oder die Begugsſcheinvergebung zu Zwecken des Wettbewerbs in einer für die Oeffentlichkeit erkennbaren Weiſe verboten. Hierunter fallen alle Hinweiſe, wie„Ohne Bezugsſchein erhältlich“ in den Zeitungs⸗ ankündigungen(Katalogen und Proſpekten), den Schaufenſtern oder in den Geſchäftsräumen ſelbſt. Der Gewerbetreibende darf den Preis erſt nach Empfang des von der zuſtändigen Behörde ausge⸗ fertigten— ganz oder teilweiſe fordern oder annehmen. Die während eines Monats erhaltenen Bezugsſcheine ſind jeweils bis zum 7. des nächſten Monats der Prüfungsſtelle abzulieſern. Dieſelben ſind durch Lochung oder Aufdruck des Firmenſtempels“ ungültig zu machen, ungefalten zuſammenzubinden ünd der oberſte mit dem Namen oder Stempel der ahzuliefernden Firma, ſowie Manatsangabe und Zahl der Scheine zu verſehen. An Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibende dürfen Waren ohne Bezugsſchein ſeitens der Geſchäfte nur nach Eintragung in das von der Prüfungsſtelle vorſchriftsmäßig abge⸗ ſtempelte Einkaufsbuch abgegeben werden, Bezüglich der von dem Kommunalverband zu errichtenden Stellen zur Annahme, Bearbeitung und Veräußerung getragener Kleidungs⸗ und Mäſcheſtücke und getragener Schuhwaren werden in Kürze weitere Mitteilungen bekannt gegeben. Die geänderten und neuen Paragraphen der Bundesratsverord⸗ nung vom 10. Juni/28. Dezember 1916, ſowie der beiden Bekannt⸗ machungen des Reichskanzlers vom gleichen Tage und der badiſchen Vollzugsverordnung vom 29. Degember 1916 erſcheinen in der nüchſten Ausgabe des hieſigen Amtsverkündigers(vorausſichtlich Dienstag) den 9. Januar 1917) und werden alle beteiligten Kreiſe, alſo die Inhaber von Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwarengeſchüf⸗ ten(von letzteren Schuhhändler und Schuhmachermeiſter), wie auch die Althändler von Kleidern und Schußwaren hiermit ausdrücklich auf dieſe Veröffentlichung hingewiefen. Auch kann von dieſen Verord⸗ nungen auf dem Bezirksamt, Zimmer Nr. 38, auf der Handels⸗ Irden ſowie bei der Prüfungsſtelle C 2, 2 Einſicht genommen erden. 4 Ueber alle weiteren einſchſägiaen Fragen erterlt die Prüfungs⸗ ſtelle käglich von—6 Uhr bereitwilligſt Auskunft. Der Geldperkehr über die Grenze. Nachdem gum Valuia⸗ ſchutz kürzlich der Höchſtbetrag für Poſtanweiſungen ins Ausland guf 500 Mark herabgeſetzt wurde, iſt jetzt das gleiche angeordnet für Brjeſe und Pakeie, die Banknotenausgahlungen, Schecks oder Wechſel enthalten. Dieſe Beſtimmungen gelten für den Verkehr mit Dänemark, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz. Die Beſchränfung bei den Wert⸗ briefen gilt nicht für die Reichsbemk und die pripiſegierten Deviſen⸗ firmen. Sie gilt auch nicht für Perſonen und Firmen, die nach⸗ weiſen, deh die Sendungen ſich auf die Abwicklung einwandfreier Geſchäfte beziehen. Die Grengausgangspoſtanſtakten ſind ferner angewieſen, Geſchäfte zur Erzielung von Kursge⸗ winnen zu verhindern. Wenn Poſtanweſſungen, Wertbrieſe ünd Wertpakete in größerer Zahl von einem Abſender an einen oder mehrere Empfänger in verdächtiger Weiſe verſchickt werden, haben ſie dies ſofort der Oberpoſtdirektion zu melden. Das Verhalten gegen die Kriegsgefangenen. Die außergewöhn⸗ lich ſtrengen Beſtimmungen, die bisher über das Verhalten gegen die Kriegsgefangenen in Geltung waren, ſind gemildert worden. Bis⸗ her war es verboten, den Gefangenen irgendwelche Geſchenke zu machen, und das hat dazu geführt, daß Leute beſtraft worden ſind, die in den Fabriken mit Kriegsgefangenen zuſammengearbeitet haben und ihnen dort eine Kleinigkeit ſchenkten. So wurde ſeinerzeit in Erfurt der Werkmeiſter einer Schuhfahrik zu Gefängnis verurteilt, weil er einem in der Fabrik beſchäftigten Kriegsgefangenen ein Stück —— hindenburg im Schnupftuch. 8 Von Peter Pan. Sie waren vor einem Schaufenſter ſtehen geblieben, der Maler, der Lehrer und der Kaufmann. Der Maler hatte ſeine Freunde krampfhaft am Arm gepackt.„Stillgeſtanden!“ rief er.„Augen rechts!“ Dann pflanzte er ſich breitbeinig vor dem Fenſter auf und ſchüttelte mit einer furchtbaren Grimaſſe den Kopf. „Iſt es denn möglich?“ ſtöhnte er.„Iſt das der kulturelle Ein⸗ fluß des Krieges auf die Kunſt, dieſer Wuſt von Geſchmackloſigkeit, dieſer Kitſch?“ Er hatte nicht ſo unrecht, der Maler. Die Ausſtellung glich einem Muſterlager jener vielverläſterten Beſtrebungen, den Pa⸗ triotismus bildlich und ſymboliſch an allerlei Hausgerät und Schmuckge ſich austoben zu laſſen. Man ſah da z. B. die dicke Bertha als Bier ſeidel, als Sparbüchſe, als en, Pige man begegnete Hindenburg auf Pfeſfenköpfen, Uſchenſchalen, Zigarren⸗ taſchen, Trinkgläſern, Tintenfäſſern; Hoſenträger waren mit Sprüchen wie„Finmer feſte druff!“ oder„Gott ſtrafe England!“ ſinnreich vergiert, das Liſerne Kreug, dieſe vornehmſte Auszeich⸗ nung, das köſtlichſte Geſchenk des Kriegers im Felde, war in rieſiger Vergrößerung auf einladende Schlummerrollen geſtickt, ſchmückte höchſt behaglich ausfehende Filgpantoffeln und war ſowohl als Buſennadel wie als Leckerei feil. „Gibt es keinen Geſetzespgragraphen gegen ſo etwas?“ jam⸗ merie der Künſtler.„Hindenhurg im Aſchennapf— das Eiſerne als Schlummerrolle— o Welt!“ 900 Die beiden andern ließen ihn austoben. Dann ſagte der rer: „Es iſt allerdings eine Häufung von Ungeſchmack, was man hier ſieht. Die Leute wiſſen es nicht beſſer. Sie meinen es gewiß nur gut und bilden ſich wunder ein, wie patristiſch ſie hanbeln, wenn ſie das Zeug kaufen und zu Hauſe hinſtellen.“ „Viel. Schuld am Publikum, das für derlei Spielexei ſchwärmt“, brummte der Kaufmann,„der Geſchäftsmann muß ſich nach den Wünſchen der Käufer richten.“ „Nur einer beſonderen Klaſſe von Käufern ohne Geſchmack, bitte!“ ſchalt der Maler,„Es gibt auch ein anderes Publikum.“ „Gewiß, aber das hält ſich dieſen Läden fern.“ ecwiderte der Kaufmann. Waſe liegt es boch am Fabrikanten oder Hündler,“ triumphierte der Maler,„daß er ſo etwas überhaupt auf den Maxkt wirft.“ „Meinen Sie,“ unterbrach ihn der Lehrer, zum Kaufmann ge⸗ wendet,„daß der Händler auch die Wünſche anderer Käufer berück⸗ ſichtigen würde?“ Mannheimer General⸗Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgade) Draht gegeben hatte, aus dem ihm derſelbe ein Präſent machen wollte. Die neuen Beßimmungen ſagen allerdings auch, daß der Verkehr der Bevölkerung mit den Kriegsgefangenen auf die durch deren Arbeit, Unterbringung und Verpflegung unbedingt notwendi⸗ gen Verrichtungen beſchränkt bleiben muß. Jede darüber hinaus⸗ gehende Annäherung, insbeſondere ein gegen die guten Sit⸗ ten verſtoßender Verkehr weiblicher Perſonen mit Kriegsgefangenen iſt nach wie vor verboten. Mit Kriegsgefangenen in Gefangenen⸗ lagern irgendwie in Verbindung zu treten, iſt nur mit Genehmigung des Kommandanten geſtattet. Verboten iſt ferner, den Kriegsgefan⸗ genen Geld, Wafſen, Goldwaren, elektriſche Lampen, Feuerzeuge, Kleidungsſtücke uſw. zu überlaſſen, die dagu dienen können, den Ge⸗ fangenen das Entweichen zu erleichtern. Verboten iſt auch der Ver⸗ kauf von alkoholhaltigen Getränken aller Art und der Beſuch von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, ſowie öfſentlichen Luſtbarkeiten, Mit dieſer— wird jetzt wenigſtens vermieden, daß Leute be⸗ ſtraft werden können, die vielleicht einem mit ihnen zuſammen⸗ arbeitenden oder bei ihnen in Dienſten ſtehenden Kriegsgefangenen etwas Rauchmaterial geben. * Auf die bohe Wichtigkeit der Gerſte für die Boltsernährung, wie ſie auch in der für Deutſchland ab Neujahr eintretenden kräf⸗ tigen Heranziehung dieſer Getreidefrucht zur Brotſtreckung zum Ausdruck kommt, weiſt u. a. der Ueberbrus hin, der in manchen Gegenden Deutſchlands auf den Lebensmittelkarten angebrachi iſt. Er lautet:„Wer 1 Liter Bier trinkt, verzehrt einem Volksgenoſſen ſein S an Brot weg.“ Einen gleichen Aufdruck trugen ſchon länger die Brotkarten in zehn Wiener Bezirken. In Oeſterreich wird denn auch in der Tat die Gerſte bereits auf ſtaatliche Anord⸗ 69— ausgiebig zu Brot⸗ und Kochmehl verwendet(Miſchung des Brotmehls mit 60 v. H. Gerſtenmehl bei Ausmahlung der Gerſte zu 80 v..), ebenſo natürlich daneben, von Graupen uſw. nutzbar gemacht. überhaußt keine natü aneben, wie bei uns, in Form „für die unmittelbare menſchliche Ernährung Zur Brauerei darf dort ſchon ſeit 1. September Gerſte mehr verarbeitet werden. * Die Tage haben ſchon wieder etwas zugenommen, wenn auch nur wenig. Eine alſe Bauernregel ſagt; Am Neuſahrstag iſt der Tag um einen Hahnenſchrei, am Dreiktznigstag um einen Hirſchſprung, am Sebaſtian(20. Jan.) um eine ganze Stunde länger, allein Lichtmeß(2. Februarſ merkt man erſt etwas davon, Dies hat ſeinen Grunb darin, daß trübe, ſchneeige Wintertage überhaupt an ſich den Tag verkürzen. Vann ſtimmen auch unſre Uhren nicht genau mit dem Sonnengang. Die Uhr zeigt die Stunde mathematiſch genau, der aſtronomiſche Tag iſt aber ein anderer. Nur an 4 Tagen im Fahre, am 14, April, 14. Juni, 81. Auguſt und 23. Dezember ſtimmt unſre Uhr genau mit der Sonnenu hr überein. Am 11. Jamuar erxeicht z. B. die Sonne erſt um 12 Uhr ihren höchſten Stand und wir halten den Vor⸗ mittag für kürzer. * Billige Gänſe gibt es noch im geſegneten Bahernlande. Nach einer ſoeben erſchienenen, für das gange Königreich geltenden Ver⸗ ordnung darf der Höchſtpreis für geſchlachtete und gerupfte Gänſe heim Erzeuger 2 Mark pro Pfund nicht überſteigen. Händler dür⸗ fen 95.80 Mark für das Pfund Gans und höchſtens 2 Mark für das„Gansjung“ einſchließlich Herz und Leber fordern. * Berſammlungen der Heilsarmee, Wir verweiſen auf die im Anzeigenteil angekündigten Verſammlungen. Nus Ludwigsbaſen. * Das Abreßbuch 1917 der Stadt Ludwigshafen iſt wie das Mannheimer mit lebenswerter Pünktlichkeit erſchienen. Aus dem uns borliegenden Exemplar erſehen wir, daß der Verlag: Buch⸗ drucerei ulius Waldkirch u, Eie. G. m. b. H. den dem Beſtreben geleitet wurde, das Abreßbuch ſo reichhaltig und über⸗ ſichtlich wie nur möglich zu geſtalten. Das Werk, das nach dem Stand von Anfang De⸗ember 1916 unter Benützung der vom ſtädtiſchen Ginwohner⸗Meldeamt zur Verfügung geſtellten Unter⸗ lagen bearbeitet wurde, zeichnet ſich auch durch geſchmacvolle äußere Ausſtattung aus. Der Preis von 6 Mark iſt angeſichts des Umſtandes, daß auch im Buchbruckgewerbe ſich die Herſtellungs⸗ koſten enorm geſteigert haben, ein mäßiger zu nennen, Nus dem Großherzogtum. *Karlsruhe 4. Jan. Wie wir bören, werben zu den von u Zeit im iniſterium des Innern ſtattfindenden Preſſe⸗ onferenzen in Zukunft auch Vertreter auswäriger badiſcher Zeitungen eingeladen werden. Bisher hatten nur die Chefrebak. teure der Karlsruher Zeitung und Zeitungskorreſpondenzen und die Karlsruher Zeitungsverleger zu dieſen Konferenzen Ein⸗ ladungen erhalten. „ Neuſtadt i, Schw., 4. Jan. Die Firma Schraubeyrfabrik Neuſtadt Goetz u. Cie. 09 am 30, Dezember das Juhiläum ihres 2ährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß rief die Geſchäfts⸗ leitung die Arheiterſchaft zu einer ſchlichten Feier zufammen, in der Herr Fabritant Goetz in einer Anſprache den für die Firma bedeutungsvollen Zeitabſchnitt würdigte und im Namen der Firma an die Arbeiter Geldgeſchenke überreſchte. Glelchzeitig ſtiftele die Firma 5000 Mark zu einem Unterſtützungsfonds für kreue unver⸗ ſchuldet in Rot geratene oder ſonſt der Unterſtützung bebürftige und würdige Arbeiter,(„Hochwächter“.) eich denke doch, wenn fährt,“ nickte der Kaufmann, „Verſuchen wir's,“ meinte der Lehrer.„Ich ſchlage vor, einer von uns geht in den Laden und verlangt einen Gegenſtand ohne angemalten Patriotismus.“ „Hm!“ grunzte der Kaufmann,„eine Schwalbe macht keinen 8 Aber gut. Ich bin bereit. Einen Augenblick, meine erren!“* Nach drei Minuten erſchien der Kaufmann wieder bei ſeinen Freunden. „Nun?“ fragte man,„was haben Sie ausgerichtet?““ 0 oder nichts,“ entgegnete ex,„Ich fragte nach einem 63 Aſchenbecher ohne jedes patriotiſche Gemüſe. Der Verkäu⸗ er zuckte mit den Schultern,„Bedauere, das wird ſonſt nie bei uns verlangt.“ Hierauf zuckte auch ich mit den Schultern und die Sache war erledigt.“ „Ja, ja,“ lachte der Maler,„das dachte ich mir; bei ſolchen Leuten müſſen Sie ganz anders ins geug gehen.“ „Vielleicht hätten Sie den Mann auf die Geſchmackloſigkeit ſeiner Verkaufsartikel aufmerkſam machen ſollen!“ ſagte der Lehrer. „Dieſes Amt verſtehen Sie beſſer, lieber Freund,“ lächelte der Kaufmann. „Uebernehmen Sie es, zwei Meinungen wiegen immer ſchwerer als eine.“ „Wenn Sie auf mich waxten wollen?“ Die anderen nickten und der Lehrer trat in den Laden ein. Er blieb länger als der Kaufmann, etwa zehn Minuten, in dem Kauf⸗ haus, während die anderen neugierig und erwartungsvoll auf⸗ und abſpazierten. Endlich kam er. „Meine Herren,“ ſagte er ſtrahlenden Geſichtes„einen kleinen Erfolg kann ich Ihnen ſchon melden. Der Händler verhielt ſich durchaus nicht mehr kühl abweiſend. Er war freundlich und meinen Weiſungen zugänglich. Und als ich einen Spucknapf ohne den Sinnſpruch„Immer feſte druff“ perlangte, verſicherte er mir, daß gang ſchlichte,„hochkünſtleriſche“ Muſter bereits ünterwegs ſeien. „Famos]“ rief der Maler und ſchlug ihm auf die Sehnlter, „Ich wette, dieſen Mann erziehen wir noch zu einem hrauchbaren Mithelfer an der Geſchmackskultur. Ich proyhezeſe: in einer Woche iſt dieſer ganze unklünſtleriſche Kremßel hier berſchpunden und das Fenſter da zum Schauplatz eblen Gleſchmackes gemarden. Ent⸗ ſchuldigen Sie mich einen Augenblick, bittel“ Und ſchun war er in der Ladentür berſchwunden, 9 5 Der Augenblich wurde zu Minuten, dieſe zu Vierielſtunden— der Maler kam nicht wieder. Lehrer und Kaufmann patrouillierten vor dem Laden in Ungeduld. 5 „Der geht wahrhaftig ſcharf ins Zeug!“ ſagte der Lehrer. Fall von Metzger zu den Abänderungen angehalten worden. werden wird, Sie ihn übergeugen, baß er dabel beſſer * Freiburg, 4. Jan. Das neueſte Perſonalverzeichnis der Erzdiözeſe Freiburg für 1917 enthält auch Angaben üher die zum Heeresdienſt einberufenen Geiſtlichen. Es ſind 104 Geiſtliche aus der Erzdiözeſe Freiburg einberufen und zwar in folgender Verwendung: 14 Felddiviſionspfarrer und Di⸗ viſionspfarrer, 1 Kommandanturpfarrer, 24 Feldgeiſtliche, 26 Lazarettgeiſtlicher, 1 Lazarett⸗Truppengeiſtilicher, 2 ſtellvertr. Garniſonpfarrer, 1 Militärpfarrer, 2 Militärgeiſtliche, 1 Mi⸗ litärhilfsgeiſtlicher, 1 Marinefeldgeiſtlicher, 1 Sanitätsunter⸗ offizier, 2 Sanitätsgefreite, 25 Militärkrankenwärter und 1 „öur Verfügung des Diviſionspfarrers“. Pfalz, heſſen und Umgebung. Darmſtadt, 4. Januar. Das Gr. Miniſterium gibt be⸗ kannt, daß der Schulunterricht wieder am Dienſtag, den 16. Januar d. J. zu beginnen hat, ſowie, daß die diesjährigen Reifeprüfungen an den Gymnaſien, den Realgymnaſien und Oberrealſchulen in dieſem Jahre ſchon in der Seit vom 16. bis 31. Januar abgehalten werden, damit den Abiturienten die Möglichkeit gegeben iſt, ſich zum 1. Februar d. J zu dem vater⸗ ländiſchen Hilfsdienſt zu melden. R. M. K. Darmſtadt, 4. Januar. Die Viehhändler des Kreiſes Darmſtadt waren geſtern auf Veranlaſſung des Viehhandelsverbandes im Kaiſerſaal zu einer Beſprechung zu⸗ ſammengetreten, in der der Vorſitzende des Viehhandelsver⸗ bandes erläuternde Mitteilungen über die durch das Miniſte⸗ rium erlaſſenen Beſtimmungen betr, den Vieheinkauf im Kom⸗ munalverband Darmſtadt machte, der in der Folge hauptſäch⸗ lich wieder durch die dem Verbande angehörenden Viehhändler und nicht mehr durch eine beſondere Kommiſſion vocge⸗ nommen werden ſoll. Die Beſtimmung tritt mit dem 15. Jan. 1917 in Kraft. Wie wir hierzu erfahren, iſt der Viehauftrieb im Kommunalverband Darmſtadt auch ſetzt nach den Feier⸗ tagen ein ziemlich ſtarker, ſodaß vorausſichtlich wieder eine größere Anzahl, beſonders Kälber, wieder zur Reſerve geſtellt werden müſſen, da ſie nicht alle aufgebraucht werden können. Oerichtszeitung. Pirmaſenz, 5. Jan. Die Schuhfabrik Heinrich Meiger in Pixmaſens verfügte gegen Ende des Jahres 1915 über zahlxreiche Beſtellungen auf Schuhwaren für Deſterreich. Die erſorber⸗ lichen Ausfuhrbewilligungen wurden der Firma von der Zentralſtelle für Leder⸗ und Schuhausfuhr beim Reichsamt des Innern in Berlin von Fall zu Fall erteilt. Die Erledigung der hierbei erſorderlichen ſchriftlichen Arbeiten beſorgten der Sohn des Geſchäftsinhabers, Schuhfabrikant und Geſchäftsführer Karl Metzger, ſowie der in⸗ folge des Krieges als Buchhalter und Korreſpondent in das Geſchäft eingetretene bisherige Schuhfabrikant Karl Flaig, beide aus Pir⸗ maſens. Am 18. Januar vor. Jahres ſtellte der K. Zolloberkontrol⸗ leur Pfitzer beim Zollamt Pirmaſens feſt, daß an einem der von der Zentralſtelle bewilligten Ausfuhrſcheine Radierungen vorgenommen worden waren. Später ergab ſich, daß von Ende Oktober bis Ende Dezemher 1915 an 12 bis 15 derartiger Formulare ſowohl die Na⸗ men der öſterreichiſchen Heſteller, wie die Lieferfriſten und Mengen bezeichnungen nachträglich abge ändert worden waren. Der Grund hierfür war, Beſtellern, für die eine Ausfuhrbewilligung von Berlin noch nicht eingetroſſen war, dadurch zu befriedigen, daß auf bereits vorliegenden Genehmigungen die Namen weniger dringlicher Beſteller ausradiert und dafür die anderen Namen eingeſetzt wurden, teilweiſe unter entſprechenden Abänderungen der beſtellten Mengen und der Lieferungsfriſt. Ein rechtswihriger Vermögensvorteil ſollte damit anſcheinend nicht beſchaſſt werden, das ganze Vorgehen wurde von den Beteiligten mehr als Tauſchgeſchäft aufgefaßt. Die Raſuren wapen ziemlich plump durchgeführt, in einem Fall ſogar das Papier völlig durchgeſchabt und dieſe Stelle daun hinterklebt. Das Vor⸗ verfahren erſtreckte ſich auf fünf weitere Angeſtellte der Fahrik, wurde aber nur gegen die beiden Genaunten durchgeführt, die nunmehr wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung vor der Strafkammer Zweibrücken ſtanden. Hier erklärte Metzger, er wiſſe von den Fälſchungen nichts, während Flaig auſſtellte, er ſei in ſebem Bwecks weiterer Erhebungen wurde die Verhandlüng ſchliezlich auf unbe⸗ ſtimmte Zeit vertagt. Rommunales. Weinheim, 4. Jan. Zwecks Errichtung einer ſtädti⸗ ſchen Molkerei⸗Einrichtung wurde dem Kommunalver⸗ band, Weinheim⸗Stadt vom hieſigen Gemeinderat ein zu 4i Prozent verzinsliches Darlehen von 20000 Mark aus dem Kriegskredit⸗ fonds gewährt. Die Lieferung einer kompletten Molkerei⸗Einrichtung wurde der Firma Gebrüder Bayer in Augsburg zu ihrem Angebot übertragen. Laut Veranſchlagung des ſtädtiſchen Bauamts erfordert die bauliche Veränderung im Schlachthauſe, wo die Molkerei errichtet werben ſoll, einen Aufwand von 3700 Mark, der vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes auf die Soarkaſſe übernommen „Ja, dieſe Künſtler!“ lächelte der Kaufmann.„Wenn ſie ein⸗ 57 93 eine Idee verſeſſen ſind. Man müßte ihr Temperament aben Endlich— endlich ward eine Geſtalt in der Ladentür ſichthar⸗ Der Maler war es, ſchwer bergett mit großen und kleinen Paketen. Sein Geſicht war hochrot vor Erregung und Anſtrengung, um von ſeinen Schätzen nichts zu verlreren. Sogleich ſtürmten die Freunde herzu und waren ihm behilflich, Sie ſind ein Teufelskerl!“ ſagte der Kaufmann.„Wie haben Sie das fertig gebracht! „Wie, was ferkig gebracht“ ftöhnte der Maler mit gebrochener Stimme,„ich— ich? Gar nichts habe ich fertig gebracht!l' „Ja, haben Sie denn nicht dieſe Einkäufe——“ „O, dieſer Menſch, dieſer Erzſchelm,— na, ſehen Sie doch ſelbſt und packen Sie aus. Den tollſten Kitſch, den größten Schund, S über Kriegsgreuel hat er mir aufgeſchwatzt, dieſer— dieſer— uff———“ Er wiſchte ſich den Schweiß von der Stin. „Mein Gott!“ rief der Lehrer aus,„was für ein ſchmutziges Taſchentuch haben Sie denn da?“ „Schmutziges Taſchentuch!— Liebſter Freund, ſohen Sie denn nicht, daß das Hindenburgs Bifdnis iſt? Hindenburg im —9 75 95 Pfennige! en Schnupſtuch, das Neueſte, Aktuellſte, und für Sagen Sie, konnte ich da überhaupt widerſie Nus dem Mannheimer Runſileben. Muſikaliſche Akademien. Herr Großh. Muſikdixektor Alfred Vernicke, welcher müt Schlüß 8 porlährigen Spielzeit auf ſeinen Antrag aus dem Or⸗ cheſterverband des oſ⸗ und Rationaltheaters austrat, um nach einer faſt vierzigjährigen künſtleriſchen Tätigkeit in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand zu treten, wurde durch den einſtimmigen Be⸗ ſchluß der Mitglieder des Hoftheaterorcheſters aus Anlaß ſeiner her⸗ vorragenden Vérdienſte um die geſchäftliche Leitung der Muſikaliſchen Akademien zum Ehrenmitglied derſelben ernannt, Unter Herrn Wernickes langjähriger Lelkung haben ſich die My⸗ ſikaliſchen Akademſen ihren Ruf, Mannheims vornehmſte und käünſt⸗ lexiſch höchſtſtehende Konzertveranſtaltungen zu ſein, ſleis zu wahren gewußt, Die Muſicgliſchen Akademien haben ſomit ihr eyſtes Ehrey⸗ mitglied, und bie Mitglieder hoffen, Herrn Wernſcke burch dieſe ehrenvolle Ernennung gls paſſives Mitglieb noch viele Jahre iu den Ihrigen zählen zu dürſen.* Philharmoniſcher Verein. 3 Dienstag, den 28. Jannar beranſtaltet der Verein ſein drittes dieswinterliches Konzert. Die mitwirkende Fürſtl. Reußtſche Hof⸗ kapelle konzertierte im Jahre 1916 mit großem Erfolge in Leipzig, Maunheimer Seneral⸗Ameiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten. Abend⸗Ausgabe7; Die hochwaßhergefahr für Baden beſeitigt. c. Karlsruhe, 5. Januar.(Priv.⸗Tel.) Die Hoch⸗ waſſergefahr iſt ſeit geſtern Nachmittag in Baden beſeitizt. Der Oberrhein fällt ziemlich ſtark und andauernd; bei der Schuſterinſel ging das Waſſer in den letzten 24 Stunden um 27 Zentimeter auf 283 Zentimeter zurück, hingegen iſt bei Mannheim noch ein leichtes Steigen des Waſſers zu be⸗ merken. Auch das Waſſer der verſchiedenen Gebirgsflüſſe und Bäche im Schwarzwald geht merklich zurück, nachdem in der verfloſſenen Nacht in den höheren Berglagen des Schwarz⸗ waldes ein ſtarker Temperaturſturz und Froſtwetter einge⸗ teeten iſt. Leethte Meldungen. Die Frierensbeſtrebungen. England und Norwegen. Berlin, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„B. z. a..“ meldet aus Chriſtiania: Die Regierung hat noch keine offizielle Mit⸗ teilung über das engliſche Kohlenausfuhrverbot erhalten. Das Blatt„Sozialdemokraten“ verlangt, daß der Staats⸗ miniſter, der Miniſter des Aeußern und der Handelsminiſter abgehen ſollen. Rückgang der amerikaniſchen Kriegslieferungen an England. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Januar. (Priv.⸗Tel. z..) Einer Londoner Meldung des„Berner Tag⸗ blattes“ zufolge hat die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten im letzten Vierteljahr 1916 beträchtlichabgenommen, was man auf die Entwickelung der engliſchen Kriegsinduſtrie zurückführt, welche die früheren Maſſenbezüge aus Amerika überflüſſig macht. Der Rückgang im letzten Vierteljahr macht 35 Prozent aus. Für die amerikaniſche Kriegsinduſtrie, die beträchtliche Betriebserweiterungen vorgenommen hat, be⸗ deutet dieſer Rückgang einen Verluſt von größter Tragweite. Tiefe Entrüſtung einer Franzöſin über die Haltung der franzöſiſchen Preſſe. m. Köln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt: Madame Francaiſe Lafitte Cyon ſchreibt in einem Brief an den„Mancheſter Guardian“ vom 19. De⸗ zember: Als Franzöſin, die in dem Teil Nordfrankreichs geboren iſt, der ſich jetzt in den Händen der Deutſchen be⸗ findet, die dort ihre liebſten Angehörigen zurückgelaſſen hat, drücke ich meine tief ſte Entrüſtung über die Art und Weiſe aus, mit der der größte Teil der franzöſi⸗ ſchen Preſſe das deutſche Friedensangebot pverhöhnt hat. * Beränderung im öſterreichiſchen Ernährungsamt. Berlin, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„B. Z. a..“ meldet aus Wien: In politiſchen Kreiſen verlautet, daß der Leiter des Ernährungsamtes Dr. Kokſtein demiſſio⸗ niert habe. Ferner verlautet, daß demnächſt das Er⸗ nährungsminiſterium umgewandelt wird, als deſſen Chef Dr. von Bärnreither(der deutſche Landmann⸗ miniſter) auserſehen iſt. Begnadigung der zum Tode verurteilten Hochverräter. Wien, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kaiſer hat Dr. Karl Kramarcz, Dr. Alois Raſin, den Sekretär der Hardodni Liſty, Cervinka, und den Privatbeamten Zamaral begnadigt und die verhängte Todesſtrafe in ſchwere verſchärfte Kerkerſtrafe umgewandelt, und zwar er⸗ hielt Kramarcz 15 Jahre, Raſin 10 Jahre, Cervinka und Za⸗ maral je 6 Jahre Kerker. Selbſtmordverſuch des Mörders des Grafen Stürgth. Berlin, 5. Jan.(Priv.Tel.) Die„B. Z. a..“ meldet aus Wien: Der Mörder des Grafen Stürgkh, Adler, hat in der Gefangenenzelle einen Selbſtmordverſuch begangen, indem er ſich zu erhängen ſuchte; er wurde recht⸗ zeitig abgeſchnitten. Es iſt möglich, daß die Verhandlung da⸗ durch gegen ihn verzögert wird. Veriagung der Sobranje. Sofia, 4. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die Sobranje hat ſich bis zum 12. Februar vertagt. Die Rheinfeldener Bombenaffäre. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Laut„Basler Tageblatt“ wurde am Mitt⸗ woch durch die Heerespolizei der ehemaligie Redakteur des —————————————— R————— Berlin, Sofia und Konſtantinopel. Die Künſtler kehren auf einer Konzertreiſe durch Mitteldeutſchland hier ein. Ein Berliner Muſik⸗ referent ſchreibt über ein Konzert der Kapelle:„Ein neuer Gaſt. Am letzten Freitag ſtellte ſich zum erſtenmal die Geraer Hofkapelle unter Leitung des Hofkapellmeiſters Heinrich Laber den Berlinern vor. Der Saal der Philharmonie war bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Heinrich Laber(noch jung an Jahren, von angenehmem Aeußern) erwies ſich als ein intelligenter Leiter, der ſich mit den Herren ſeiner Kapelle wohl zu verſtändigen weiß und ſie mitzu⸗ reißen verſteht. Sein Orcheſter iſt gut geſchult, der Klang wohl⸗ tuend und einheitlich. Man wird nach dieſem Gaſtſpiel mit dieſer Kapelle und ihrem Leiter künftig zu rechnen haben.“— Soliſt des Abends iſt Claudio Arrau, ein 12jähriger Chilene, der als Erſulce in eine Reihe von Konzerten mit außergewöhnlichem gab. Das zweite Gaſtſpiel des Berliner Deutſchen Theaters in Zürich Hegegnet ſelbſt bei dem hohen Kulturſtand einem kaum erwarteten ganz ungewöhnlichen Intereſſe. In allen Städten, in denen ein Gaſtſpiel ſtatiſand, in Zürich, Bern, Baſel, Luzern und St. Gallen, waren gleich nach der Ankündigung ämtliche Vorſtellungen ausverkauft. Das Spiel begann im üricher Stadttheater mit der Oreſtie von Aeſchylos in Vollmöllers Bearbeitung; aber es gab nichts antik Erſtarrtes. Reinhards überall Leben ſchaffende Hand bewährte ſich auch hier. Moiſſi, der als Internierter aus Davos unter ſeine Freunde geeilt war, ſtrahlte in geſteigertem Glanz. Hermine Körner war als Kly⸗ taemneſtra machtvoll ſchreitend und ſprechend. Die Chöre, aus ſchweizeriſchen, italieniſchen, franzöſiſchen und engliſchen Studenten und Studentinnen zuſammengeſetzt, waren unter Rein⸗ ard in wenig Tagen 7 einem herrlich gewählten Inſtrument auf⸗ utender Kraft geworden. Das ganze geſellſchaftliche Zürich war u dem glanzvollen Bild verſammelt, zutleich viele Ausländer. Die Bickung der Aufführung war außerordentlich. Ein Sturm ein⸗ Beifalls und enbloſe Hervorrufe ſagte Reinhard und den Darſtellern, beſonders Moiſſt und Körner, immer wieder Dank. Klapierabend Engen'Albert. Der am kommenden Montag im Muſenſaale ſtattfindende Klavier⸗ Abend Eugen'Albert begegnet wie nicht anders zu erwarten wax, auch in dieſem Jahre in allen muſikaliſchen Kreiſen von Hier und Umgebung lebhaftem Intereſſe, was ſich in reger Kartenent⸗ nahme kund gibt. Muſiklehrern und Muſikſtudierenden, welchen ein Vorzugspreis mit 25 Prozent Ermäßigung eingeräumt wurde, ſeien Der Ferien halber, au dieſer Stelle beſonders auf die Vergünſtigung Schweizer Blattes„Demokratie“ und Sekretär der ſchweize⸗ riſchen Landesausſtellung Karl Schenk verhaftet. Die Verhaftung wird mit der Rheinfeldener Bombenaffäre in Ver⸗ bindung gebracht. Stuttgart, 5. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Heute früh iſt Hofrat Gerhäuſer, der Oberregiſſeur der Stutt⸗ garter Hofoper, im Alter von 8 Jahren an einer Lungenent⸗ zündung geſtorben. Hofrat Gerhäuſer war früßer in arlsruhe, Lübeck, München und Banxeuth engagiert. m. Köln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der ſchweizeriſchen Erenze: Der Sonderbericht⸗ erſtatter der Havasagentur an der britiſchen Front behauptet, daß Marſchall Sir Douglas Haig gegenwärtig für die franzöſiſche Aktion in Frankreich über 2 Millionen vollſtändig ausgebildeter und reichlich mit Munition verſehener Mannſchaften verfüge. m. Köln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet von der Weſtgrenze: Durch das ſchwere Sturmwetter ſind viele Minen an der holländiſchen Küſte an⸗ geſchwemmt; in den letzten Tagen mehr als 50. Berlin, 5. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Angelegenzeit des von Oeſterreich erlaſſenen Einfuhr⸗ verbotes für Luxuswaren unter das auch die deut⸗ ſchen Films fallen, bat für die deutſche Filminduſtrie nun doch eine befriedigende Löſung gefunden. In Oeſterreich wird die Einfuhr deutſcher Filme mit Ausfuhrbewilligung nach wie vor geſtattet. Die Einfuhrerlaubnis bezieht ſich aber wohlge⸗ merkt nur auf Filme deutſchen Urſprungs. Die Einfuhr neu⸗ traler Filme nach Oeſterreich iſt in Zukunft unterſagt. Berlin, 5. Januar.(WTeB. Amtlich) Kronprinz Boris von Bulgarien, begleitet von dem Generoliſſi⸗ mus der bulgariſchen Armee, Eeneral Schekou, weilte am 4. Januar im deutſchen Großen Hauptquartier. Wien, 5. Januar.(WT B. Nichtamtlich.) In der geſtri⸗ gen Sitzung des deutſchen National⸗Verbandes wurde der Brief des Präſidenten des Abgeordnetenhaufes, Sylneſter, in dem dieſer ſeinen Entſchluß bekannt gibt, eine Wiederwahl zum Präſidenten des Abgeordnetenhauſes nicht anzunehmen, zur Kenntnis gebracht ud beſchloſſen, Syl⸗ veſter das Bedauern über deſſen Entſchluß unter beſonderer Anerkennung des Umſtandes auszudrücken, daß er unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ſein Amt führte. c. Von der ſchweiz. Grenze, 5. Januar.(Priv.⸗ Tel. z..) Laut Baſler Nachrichten veröffentlicht die ſerbiſche Regierung die Verordnung einer Nachmuſterung der in Frankreich und in den angrenzenden Ländern anſäſſigen ſerbiſchen Untertanen, die als untauglich erklärt waren. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Januar. (Priv.⸗Tel. z..) Einer Genfer Meldung der„Neuen Züricher Nachrichten“ zufolge hat man imfranzöſiſchen Iſere⸗ departement an verſchiedenen Orten der Berggegend Wölfe bemerkt. Die erſchreckten Bewohner wagen kaum noch auszugehen. Es werden Jagden veranſtaltet. 0 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Januar. (Priv.⸗Tel. z..) Laut einer Meldung des Newrorker„Eve⸗ ning World“ ſind im amerikaniſchen Senat zwei Anträge ein⸗ gegangen auf Ergreifung aktiver Maßnahmen der Union im Falle einer Fortdauer des europäiſchen Krieges. Ehriſtiania, 5. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) So⸗ fort nach dem Zuſammentritt des Storthings wird der Miniſter des Aeußeren Mitteilungen über die mit der engliſchen Regie⸗ rung geführten Verhandlungen, betreffend die engliſche Klage über die Ausfuhr von Schiffen und Schweſelkies, die England als unvereinbar mit den zwiſchen den beiden Regie⸗ rungen getroffenen Uebereinkünfte anſieht, machen. Ottawa, 5. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Im letzten Jahre meldeten ſich in Kanada 178 537 Mann für den Kriegsdienſt über See. Seit Kriegsbeginn ſind 385 955 Mann geſtellt worden. Handel und industrie. Bulgarlen im wirtschattliehen Vierbund. Wohl mag es den Feinden gelingen, uns nach dem Kxiege einige Zeit im Weltwirtschaſtsverkehr zu liemmeu, wohl werden wir nach dem Kiege Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten zu über⸗ winden haben, um unsere alte Stellung auf dem Weltmarlet wieder⸗ zuerringen und das frühere Tempo des Fortschrittes wiederzu- erreichen; daß es uns aber gelingen wird, dalür bürgt die augen- blicklich der schwersten Belastungsprobe ghnzend standhaltende Volleswirtschaft unseres Landes, die durch den Krieg nichi nur nicht erschüttert, sondern im Gegenteil geiestigt und in Sich ge⸗ schlossen wonden ist. Immerhin wäre der Weg von der eigenen Volleswirtechaft zum Weltwirtschaftsverkehr außberondenttich Schvyer bei den starken und gewissenlosen Konkurrenten. Aus diesem Grunde ist es zu begrüßen, daß durch die Waitenverbin⸗ dung der Mittelmächte ein beinahe natürlich gegebener Bund von Volkswirtschaiten vorgezeichnet ist. Wenn es gelingt, hier eine wirtschaltliche Einheit zu schafien, die weit über den Begrifi „Weltwirtschaftsverkehr“ Bhinaus wirtschaftliche Beziehungen schafft und nichf nur diese, sondern auch geistige Interessen um- laßt, dann wird es Mitteleuropa wie mit den Waken, s0 auch Wirtschaltlich gelingen, einer Welt von Feinden Trotz zu bieten. Zur Erreichung dieses großen Zieles sein Teil beizutragen, ist auch das„Institut für den Wirtschaftsverkehr mit Bulgarien“ bestimmt, dessen koher Protektor Seine Majestät der König Ferdinand von Bulgarien ist. Bulgarien ist nicht nur eine Ftappe auf dem Weltverkehrswege Nordsee-Persischer Goll, sondern auch ein gewichtiger Teil des künitigen wirtschaftlichen Vierbundes. Von Natur mit reichen, zum großen Teil noch uner- schlossenen Schätzen ausgestattet, bietet es der Landwirtschaft und der Industrie ein reiches Feld der Betätigung. Die Lage an den großen Verkehrswegen des Balkans, an der Donau einerseits und der Eisenbahnlinie des„Balkanzuges“ andererseits, die Häfen so- wohl am Schwarzen als auch am Aegäischen Meer beglünstigen den regsien Austausch von Waren mit den wirtschaitlichen Bun- desgenossen Bulgariens: Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Türkei. Allerdings warten kier noch grofle Aufgaben ihrer Lö- Sung. Die Zuluhrwege aus dem Innern des Landes xu den gro- Ben Verichcsstraflen Filissen vermehrt, das Eisenbahnnetz erwei⸗ tert, die Häten auegebaut werden. Der Industrie, die im wesent⸗ liclien heute nur den inlindischen Markt versorgt, muß die Auz- dehnungsmöglichleit, dic ihr mit Ausnahme der Nahrungemittel- Indusirie fehlt, gegeben werden. Bei der Begütstigung, die das hulgarische Gesetz der Industrie zuteil werden Hßt, sind hier in Kurzer Zeit reichste Eriolge zu erwarten. Auch die Landwirtschalt ist bei nachdrüclclicher Bewirtschaftung zu stärksten Leistungen belähigt. Bulgacien allein wird nicht imstande sein, sofort alle Möglichleiten des Fortschrittes auszunützen. Deutsches— und deutscher Unternehmergeist müssen helien. Das erwartet Bu Geld letztes Darlehen 2..½ Welt, das liegt aber auch im eigensten Interesse des deutschen Wirtschaltslebens. Auigabe des„Instituts für den Wirtschaftsverkehr mit Bul- garien“ E.., Berlin, Charlottenstraße 56, ist es, enge Beziehungen Bulgariens zu Deutschland auf dem Gebiete der Industrie, des Handels und der Landwirtschait herbeizuiühren. Sein Vorstand ärd von den Vorsitzenden der drei großen wirtschaftlichen Ver⸗ bände Deutschlauds gebildet, die den Bestrebungen des Instituts inre stärkste Unterstützung leihen werden. Aus diesem Grunde wird das Institut in der Lage sein, alle Bestrebungen, Beziehungen in den wichtigen Wirischaftszweigen mit Bulgarien anzuknüpien, zu fördern, Projekte, die in dem wirischaitlich zum großen Teile noch Neuland darstellenden Bulgarien viellach entstehen werden, Sorglältigst zu bearbeiten und bulgarische Unternehmer mit deut- schen Interessenten in Verbindung zu bringen. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 5. Jan.(Priv.-Tel.) Der Geschäftsver⸗ kehr war heute entschieden ruhiger. Bei etwas regeren Um⸗ Sätzen fielen bei Eröflnung Schiffahrtsaktien auf, ſür die Kauiorder vorlagen. Neben Norddeutschen Lloyd wurden auch Paketfahrt und Hansa höher umgesetzt. Rüstungswerie konnten den Kursstand nicht voll behaupten, da in einigen Alttien Abgabelust eintrat. Einiges Interesse bestand lür Benz und Kleyer. Bei guter Aulnahmeneigung sindelektrische Werte anzuführen. Chemische Aktien erfuhren nur geringe Kursänderungen. Montanaktien sind bei schw,ankender Tendenz zu erwälnen. Abschwächung eriuhren Bochumer, Gel- seukirchen und Harpener. Bankaktien lagen iest. Der Ren⸗ tenmarkt verkehrte im allgemeinen in ruhiger Haltung. Von ausländischen lagen Russen jest. Privatdiskont 4 Proz. Die Börse schloß bei stillem Geschäft und behaupteter Tendenz. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 5. Jandar.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 0 4. Geld Brief Geld Briet Newyork 1 Dolla.52.54.52.54 Holland 100 Gulden 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen. 163.— 163.50 163— 163.50 Schweden 100 Kronen.. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen.. 16525 165.75 105.25 165.75 Schweiz 100 Franken.. 116.—7/ 117.— 116.— 6117.—1½ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 6395 04.05 63.95 64.05 Bulz arien 100 Leva 79.50 80.50 79.50 80.50 Berlin, 5. Jan. Das an den Vortagen herrschende lebhaf- tere Geschält scheint wieder in ruhigere Bahnen einlenken zu wol- len, denn die Umsätze sind kleiner geworden.“ Die Haltung bleibt aber schon in Anbetracht der forigesetzt günstigen Nachrichten von den Kriegsschauplätzen ſest. Besonderes Interesse zeigte sicli von Bergwerksaktien für Gelsenkirchen, Harpener, von Elektro- werien für AEG., Bergmann, ierner für Bank, Schiffahrts- und Petroleumaktien. Außerdem waren noch einige Werte dieses Ge- bietes besonders beliebt. Rüstungswerte hatten Neigung zum A. bröckeln. Die Kursveränderungen waren aber überall nicht mehr bedeutend. àm Reutenmarkt erhält sich die Kauſneigung für alte beimische Anleihen. Newyorker Wertpapierbörse. NEWVORK, 4. Januar(Oevisonmart) 4. 3. 4 3. Tendenz für Geld—.—— Weohsel auf London Geld auf 24 Stunden(80 Tage) 44.71.50.71.50 Durohsohnlütsrate).14.04 Wechsel auf London (Cabie Transfers).78.45.78.45 Sichtweohsel Berlin. 71.½ 71.½ Slülber Bulhion 75.% 75./ Siohtwechsel Paris..84. Rew-Vork, 4. Januar(Bonds- und Ak lenmarkt). 4. E 4.— Aeht. Top. Santa Fé 4% Missouri Pabific. 32½, S21e S 105—104—[ et. Railw. of. Nen. 61/ 7— United States Corp. Corpe lew Nork Cente,... 103.102½ 8% Bonds. 105¼ 105¾ do. Ontarlo& Western 28% 29% Acht. Top. Santa F8. 105½ 104½ Kerfolx& Western. 134½ 13⁵.— d. prei. 88/ 38% Korthern Paeltiie.. 109¾ 190% Baltimore& Oie 83½% 84l/ FennsyVanlle 56% 565% Canadian Paolftoo. 160—168½¼ Samg—. 101¼8 103¼ Ches.& Oio 64/ 65½ Ohio. Rok. 181& Pao..33— 33 Cble. MIIV. E St. Pau. 90% 9% J Sou hern Pacllio.94½ 97% Dencver& Rlo Grande. 17— 17—[Seuthern RailwWaß 31/ͤ 33.— EEFFBFF 331% 34½ Seuthern Rallway pret. 94½ 69½ Erle ist pretk. 48— 4% Unien faeifl( 144,146½ Erle Let preit. 39/ 38% Wakasb pret. 56% 57— Sreat Mothern pret.. 117½ 116— Amerle Sann. 42, 30 Ullinois Gentral.. 109% 105½ Amer. Smelt.& ReTI. 100¾ 107½ interborough Cons. Coryp. 1% 18% Anas. Core. Hin. 8— 64½ 40. 40. ret. 71½ 70% Sethlesem Sicel. 905— 565- Kansas City 4 Sebrkorn 25—20½% Jcentral Leather 2 94ε do. preti. 50/ 57— Intern. Hereantlle Harine* 271½“ do. de. pret. 85¹. 3% Loulsville u. Maskyllle. 133—132½ Unſted States Steeiscorp. 112—1½ Hissouri Kans.& Texas 18— 10½ 1 Untteg Stat. Steel Cocpp“. 119½)[119¼ „ Zertifkate für neue Axtlen. Aktlen-Umsatz 1 400 000 c1 170 000) NEWVORK, 4. Januar(Ergängsungskurse). 3. 4. 4. 3 Or. North. ore Cert..36.— 35 Seneral Flectr. 168 169½ Lohigh Valle// 276— 78%/ Mational Leaa 59⁸⁰ 59ʃ½ Unlon Paoifio prett. 83% S82/ Utan Copper oom 101— 105— Consolldated Gas 191½‚L4 182⁵ 4. 8. 4. 4 Salt. Ohio 4% Bds. 96— 25% f4% Unlen Stat. 110½ 110½ 8⁵ Ches. Ohie 4½ BSs. 65.—— benver gio Gr. pr. 40¼ 880½ Miss. Cans, Tex. prr..19— 20½ Firstä. R.& l. B8.9347. 76½ 76½[West Hacylancetd 2 27˙ Korth. Pac. 8 Bds. 52%/ 67% Amerioan Canpref. 109¼ 103.— H. Pao. Pr. Llen 480s.—%% Americ. Loom..79— 62— St. Leuisä San..B. 4. 82— 62.— do. Suger fief. o. 111—112½ St. Louis& San. F..5. 85.—63— mexio. Pefroleum.. 108½ 102½ Sout⸗, Facmo oon-vr. Virgin. Car. Chem. o. 42— 43— 4 1929 N Benda. 87/ 87½% Searsfoebuck om. 227—22— UnlonPoc. s.%ͤnds. 937 35 Newyor k, 4. Jan.(WIB.) Auf die gestrige stürmische Hausse foigte heute die übliche Reaktion. Zu Beginn der Börse schien es zwar so, als ob die letzien Aufwärtsbewegungen ihre Fortsetzung finden sollte. Mehriach waren weitere Kurs- besserungen zu verzeichnen, die Stimmung aber blieb unsicher und die Notierungen bröckelten ab. Zeitweise hervor⸗ tretende Erholungen waren nicht von langem Bestand. Um die Mittagsstunde kamen ziemlich beträchtliche Angebote zum Vor⸗ schein, wodurch die Kurslisten mehriach in Mitleidenschaft gezo- gen wurden. Auch Bahnen, die gestern weniger beachtet waren, gingen schaui im Kurse zurück. Die Börse schloß gedrückt für Steels und Utha Cocper zu den niedrigsten Tageskursen. Aktien- umsatz 1 460 000 Stück. Londoner Wertpapierbörse. LONDOR, 4. Ianuar. 8 4. 3. 4 3. 4. 3. 2½ Konso! 8016 35½ JSaltimere— Rio Tinto.62 5% 5 Argegfin. 83— Caaad. Pao. 17—Chererec- 12/ 123 4 Braslilan. 49½ 49% Erle. 37— 39% de Beers. 18½ 13½ 4 Japaner..—— 70½ Pennsxiva. r oidfdeis. 1½ 10x⁵ kertuglesen—— Seuts. Puo.. 10% 10¼ J Kat. R. Hex. 5%— 5 RusSenS06 82/ 329 Randmlses. 3/ 37 Unlon Pao. 18% 157— Rues. 78 Steels.. 124½ 184. %½ Krlegel. 9— 98— Anacendec.18— 18— 3½%/ Kriegeanleihe 89%(xuletzt 98¾). London, 4. Jan.(...) Wecheel auf, Amsterdam 8 Monate 11.35½, Kurz 9 Wechsel aut Parie 3 Menate 28.17—, kurz 27.79.— aui Petersburg urz— Pr. Diskent. 8. Su, Sliser 30% 38½ Zum Stenerkurssettel. In unserer heutigen Mittags-Ausgabe ist bei der Rheini- schen Hypothekenbank ein Kurs von 115 angegeben. Es muß, wie uns mitgeteilt wird, richtig heißen: 182 5 Bants des Berliner Kassenverein. Die Verwaltung des Instituts schlägt die Verteilung einer Divi- dende von 556 Prozent 76 Proz. i..) vor, — Freitag, den 5. Januar 1917. garien von den Bundesgenossen im schwersten Waengang der ————————fƷ Freitag, den 5. Januar 1912. Maunheimer Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Uebersiedelung bedrohter russischer Bankfilialen much Kischinew. c. Von der schweizerischen Grenze, 4. Januar. Priv.-Tel. z..) Nach Schweizer Korrespondenz-Meldungen be- richtet Daily Chronicle in scinem Handelsteil, die russischen Bankfilialen seien von Galatz, Focsani, Bukau und Jassy nach Kischinew übergesiedelt. — Die Einschränkung in der Herstellung von Zigarren. Der Neue Politische Tagesdienst schreibt: Die soeben vom Bundesrat beschlossene Kontingentierung der Zigarrenfabriken steht im engsten Zusammenhang mit der Valutafrage. Deutschland ist gezwungen, seine Bezüge aus dem Ausland soweit wie irgend möglich einzuschränken, um die Einbuße an der Ausfuhr wieder gut zu machen. Wir können daher keine nennenswerten Beträge au das Ausland für eine Ware zahlen, deren Verbrauch eine Eiu- Schränkung verträgt. Unier dem Einftuß der steigenden Preise kür überseeische Tabake hatte sich im vergangenen Jahr der Tabalhandel und das Tabakgewerbe sehr reichlich nüt ausKudi- schen Tabaken versorgt, so daß große Vorräte im Inland vorhan- den waren, als eine Schließung der Grenzen für ausländischen Taba notwendig wurde, um den enormen Preistreibereien aui dem holländischen Markie entgegenzutreten. Mit diesen Vorräten können wir noch eine geraume Zeit auskommen, wenn wir haus⸗ hältrisch damit umgehen. Zu diesem Zweck ist eine Beschränkung der Erzeugung in den Fabriben von durchschnittlich 10 v. H. der bisherigen Erzeugung eingeiührt. Diese Einschränkung bedeutet lediglich eine Verminderung der durch den Krieg eingetretenen Sehr starken Steigerung der Erzeugung in der Tabakindustrie, die sich bei Zigarren auf etwa 20 v.., bei Rauchtabak aber noch be⸗ ceutend höher stellt. Wird nun jetet für die nächste Zeit diese durch den Krieg wesentlich vermehrte Erzeugung um durchschnitt⸗ lich 10 v. H. herabgesetzt, dann überschreitet der Umfang der Fabrikation immer noch den der Friedenszeit recht erheblich. Da gegenwärtig rund 150 000 Arbeiter in der Tabakindustrie beschäf- tigt sind, werden durch die Herabsetzung des Kontingents der Fabriken etwa 15 000 beschäftigungslos, die jedoch in der gegenwärtigen Zeit, wo iür jede Arbeitskrafit Verwertung ist, ohne Schwierigleiten anderweitige lohnende Beschäftigung finden werden. In Holland wird man aus dieser Maßregel erkennen, daß Deutschland seinen Tabakverbrauch in erster Linie nach den Rück⸗- sichten auf die Valuta einrichtet. Hiernach wird der hollindische Tabalchandel seine Maßnahmen zu treiien haben; nennenswerte Barmittel kann Deutschland für Tabak nicht mehr an das Ausland zahlen. Was nun die Wirkung der Kontingentierung auf den Ver- brauch in der Heimat beirifft, o muß selbstverständlich der Be- darf des Heeres und der Marine uneingeschränkt gedeckt werden. Inſolgedessen hat man der bisherigen Vereinbarung zwischen Heeresverwaltung und Tabakindustrie, nach der 60 v. H. der Er- g für Armee und Marine abzuliefern ist, jetzt Gesetzeskrait verliehen. Hieraus ergibt sich, daß eine mäßige Einschränkung für den privaten Verbrauch unvermeidlich ist; sie wird sich jedoch erst nach und nach fühibar machen. Zu einer Preisernöhung für Zigarren und Rauchtabake kann jedoch die Kontingentierung der Fabriken unter keinen Umstanden führen, weil die Erzeugung Selbst dadurch nicht verteuert wird. Tabakerzeugnisse gehören heute zu deu Gegenständen des täglichen Bedaris, auf die sich die Bundesratsverordnungen gegen Preistreibereien beziehen. Die Preispriſlungsstellen werden daher jeder Herauisetzung der Preise aus Anlaß der neuesten Regeking des Tabakgewerbes entgegen⸗ treten. Enhrungsbestimmungen zu der ————————— uber Mobtabalkk- Berlin, 3. Jan.(WITB. Amtlich.) Durch BeAnntmachung vom 30. Dezember 1016 sind die Ausführungsbestim- mungen zu der Verordnung über Rohtabak ergänzt Worden. Es ist bestimmt worden, daß von Zigarren ünd von Rauchtabak eine bestimmte Menge, bei Rauchtabak und bei den billigsten Zigarren 60 v. H. zur Verzügung der deutschen Zentrale für Kriegslieierung von Tabakerzeuguissen, Sitz Minden in West⸗ Klen, zu halten sind. Durch diese Vorschrilt ist der bisher be- Stehende tatsächliche Zustand lediglich aufrechterhalten worden. Für die Zeit vom 1. Februar 1917 ab tritt ſerner eine mäßlige Ein- Schränlaung der Herstellung von Zigarren, Rauch- und Schnupi⸗ tabaken sowie vom Rauchtabak ein. Für die Herstellung von Zi- garren, Kau- und Schnupftabak wird die durchschnittliche Ver. arbeitung der ersten sieben Monate 1915 zu Grunde gelegt; bei Rauchtabak tritt eine Verkürzung des gegenwürtigen Standes der Verarbeitung um 10 v. H. ein. Die Tabakindustrie hleibt damit uoch über dem Friedensstand. Zigaretien werden von der Be- benntmachung nicht betrofien. Eine Be me der Tabak⸗ erzeugnisse ist nicht eriolgt. Im HKleinverkauf wird von der Maßnahme kaum etwas zu spüren sein. Vereinigung deutscher Sturkestromlabel-Fabrikanten, Berlin. Die Vereinigung ist vorläulig laut Beschluß sämtlicher Mit⸗ glieder bis zum 30. März 1917 verlängert worden. Vereinigte Stahlwerlze van der xynen und Wissener- 5 Eüisenhütten-.-G. in Cöln-Deuts. Ueber den Geschäftsgang bei diesem Unterneſunen erfahren wir, daß die Gesellschaft in dem ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsſahres ihre Umsätze hat weiter vergrößern können. Die Gesellschaft arbeitet, da sie hauptsächlich Qualitätsmaterial her⸗ stellt, fast ausschließlich für Heeresbedarf und verfügt zurzeit in Abieilungen über Aufträge zu lohnenden Preisen, welche eine volle Besetzung aller Anlagen teihweise bis über den Schluß des Iaufenden mit dem 30. Juni schließenden Geschäftsjahres hinaus zur Folge haben. Der starben Besetzung entsprechend sind auch die bisherigen ſinanziellen Resultate recht befriedigende, wobei der Gesellschaft ihre vorteilhafie Stellung in der Rohmaterialienfrage besonders gut zustatten kommt.(Für 1915—16 sind 25 Prozent Dividende vertei worden. Deutsche Lasb-Automobilfabrik.-G. Ratingen. Wie man uns schreibt, war die Gesellschaft in dem mit dem 31. Dezember abgelatenen Geschäftsjahre in ihren Spezialfabri- katen bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit beschäftigt; die Um- Sätze konnten erhöht und dadurck die Gewinne gesteigert werden. Der Abschluß seibet liegt, da erst wenige Tage seit dem Schluß des Kalenderjahrs verflossen sind, noch nicht vor; es darf aber als sicher angenommen wercten, daß die Dividende gegen das Vorjahr nicht zurückbleiben wird. Angesichts der Tatsache, daß die Ge- Sellschaft schon in den letzten Jahren die Buchwerte der Anlagen außergewöhnlich herabgemindert hat, ist es vielmehr nicht ausge- schlossen, daß die Dividende eine Erhöfiung erfahren kann.(Für 1915 hatte die Gesellechaft ursprünglich 18 Prozent Dividende vorgescklagen; in der Oeneralversammlung erklärte sich die Ver- waltung indessen mit den Wünschen der Aklionäre auf Ausschüt- tung von 20 Prozent einverstanden; das bis dahin 1 Mill. M. betragende Aktienkapital wurde in derselben Sitzung aüf 1,5 Mill. Mark erhöht.) Zurzeit ist die Gesellschaft mit Aufträgen für eine Reihe von Monaten reichlich versehen. im Düsseldort⸗ Vom süddeutschen Eisenmarkt. HDer Markt ist in allen Sparten ungewöhnlich angespannt, Weil nirgends neunenswerte grelibare Bestände anzutrefien und die Werle aui lange Zeit mit Auiträgen derart überladen sind, daß eine schlanke Bedienung ein Ding der Unmöglichkeit ist. Mit allen Mitteln sucht man die Gewinnung in Erzen zu steigern, um S0 die Roheiden herstellenden Werke in den Stand zu setzen, ibre Erzeugung ebenialls verstärken 445 önnen. Durch Einstellung weiterer Arbeitskeülte kat man dein seitherigen Leutemangel eini- germahßen geateuert. Am Stabeisenmarkte trat die Spannung zwi⸗ schen Angebot und Nachirage scharf in Erscheinung. Die Notie- rungen der Stabeisenwerke hlieben auf 190., frachitrei Dieden- hofen, bestehen. Grettbares Stabeisen ist auf den Werken in an⸗ Sehnlichen Posten kaum noch anzutreſien, ebenso weisen die Läger der Händler nur eine sehr schwache Auswahl an verfügbarer Ware auf. Die Zugänge zu den Lägern sind überdies durchweg minimal, so daß auch für die nächste Zeit heine Aussicht auf Bes- serung des Verhältnisses zwischen Angevot und Bedarf hesteht; zumal der Bedari für Heereszweche uegeheuer groß ist. Eine schr rege Nachfrage ging auch nach Formeisen aus, das ebenfalls zum Weitaus größten Teil für Heeresbedart angefordert wurde. Für Zweche der Bautitigłkeit wurden nur mißige Amorderungen an den Marlet gestellt. Der Begehr nach Biechen aller Sorten war erheblich, die Andienung aber bei weitem zur schlanken Bedarfs- deckung nicht ausreichend. Das stärleste Interesse bestand für dünne Sorten, die bei knappstem Angebot sich außergewöhnlich hohe Preise holten. àm Föhrenmartcte standen Siederöhren im Vordergrund der Beachtung. Inſolge Darniederliegens der Bau- tätigleit waren Gasröhren nur wenig begehrt. Am Drahtmakte nehmen die Heeresstellen nahezu die volle Erzeugung auf, so daß zür den offenen Markt immer nur unbedeutende Mengen heran- hommen. Auch bei Drahtstiften bestand Mangel, der sich bei der eingeschränkten Herstellung nicht so bald wird beseitigen lassen. Alle Eisen weiterverarbeitenden Betriebe sind vollauf mit Heeres- Heſerungen versehen und bis zur Grenze ihrer Leistungsiähigbeit zu durciweg auskömmlichen Preisen beschäftigt. Vomn Weinmarkt. Aus Süddeutschland, 5. Januar, In den Weéinbergen konnten trotz alligemeinen Arbeitermangels die Arbeiten doch be- friedigenden Fortgang neimnen, s0 daß solche heute schon recht weit vor sind. Beim Schneiden der Reben konnte man allgemein die Beobachtung machen, daß das Holz gut ausgereift und ge- nügend Fruchthok vorhanden ist. Die neuen Weine probieren sich als ein eingüriges, kräftiges Gewächs von mittlerer Güte, das dem Handei zustatien konunt. Der Jungwein hat die stürmische Gärung bald hinter sich gehabt und bald einen Teil seiner über⸗ schüssigen Säure mit der Heie abgestoßen. Die Nachfrage nach neuen, ebenso nach älteren Weinen, war bis in die letzten Tage äußerst stark und iet schon vieles verkauft worden, natürlich durchweg ungezucherter Wein, da die Verteilung des Zuckers zur Weinverbeseerung nochi immer nicht erfolgt ist, aber dringend nötig würe; denn die meisien neuen Weine lassen sich erst dureh die Zuckerung mimdgerecht machen. Die Preise für die 1916er Weine sind immer noch anzichend, obgleich sie durchweg eine ungeahnte Höhe erreicht haben. Aeltere Weine sind schwer er⸗ Hältlich, weil die Vorräte darin stark gelichtet sind. So wurden in Baden 1916er Weiß- und Rotweine am Bodensee zu M. 125—150 bzw. M. 150—170, im Preisgau zu M. 130—170 bzw. M. 155—180, in der Markgrällergegend zu M. 135—180 bzw. M. 155—180, am Kaiserstuhl zu M. 135—180 bzw. M. 160—210 und in der Ortenau sowie in der Bühlergegend zu M. 140—185 bzw. M. E e Buchhalterin nicht zu junges Fräulein, E I ſſ9 Aee 3 Deu Raucher das kratzend Gefühl, das nach dem Genuſſe ———— ſich einſtellt und manchtmal zu Katarrhen kübrt. LSEBLETTEN üt 10 hle ſin ſchützen davor wie kein anderes Mittel. G Swohlſch Kend, durſtlöſchend und reinigen zugleich Mundhöhle und liem. Original chtel in Ellen Apotheken u. Drogerien Qk.(.—. Die Sicmo Dr.. 8 B5. P. Agen u8 Kudwig i. E. verſendet gratis und Portefrei eme rrizendt Bonbonniere von Alpaba-Silber gegen 20 Gut⸗ ſcheine aus Wubert⸗Schachteln. 9561 Für unſere militärfreien He ober eine beten. Offene Slellen Briefregistratur EEE ſuchen wir zum baldigſten Eintritt einen gewandten 0 Hame. vorzugt werden ſolche, die in derartiger Stellung ſchon tätig waren. Schriftliche Angebote mit näheren Angaben über bis⸗ herige Tätigkeit, Alter u. Gehaltsanſprüche, Zeugnisabſchriften Mannfeimerkaschinentabrik] Mohr& Federhatf. B 7 ilin doppelter Buchführung 180—230 die 100 Liter gehandelt. Im Unterelsaß gingen in Weißenburg, Schletistadt, Barr, sowie in der Mossiggegend 1916er gewöhnliche Weiße von M. 65—80, Edelweine zu durchschnittlich M. 100, in Rufach, Winzenheim, in der Kaysersberger Gegend, in Rappolts- weiler, Kohnar, Gebweiler sowie im Sulzmatter Tal zu M. 75—100 bzw. M. 130 und ältere Weine zu M. 150 die 50 Liter in andere Hände über. In Franhen erzielten 1916er geringerer und mittlerer Lagen M. 150—190, besserer und bester Lagen M. 200—260 und Rotweine M. 200—250 und in Württemberg 1910er Weiß⸗ und Rot- weine M. 180—235 bzw. M. 200—250 die 100 Liter. In der Rhein- pfalz, wo der Umsatz recht bedeutend war, kosteten in Bergzabern, Landau,, Edenkoben und Unigegend 1916er Weiß- und Rotweine M. 1750—2000 bzw. M. 2000—2050, in der Grünstadter Gegend sowie im Zellertal 1916er zu M. 1900—2000 bzw. M. 1950—2000, 1915er Mark 2350—2450, in Neustadt, Mußbach, Gimmeldingen, Haardt, Königsbach, Freinsheim, Herxheim, Kallstadt, Ungstein, Dürlcheim und Wachenheim 1916er M. 2000—2600 bzw. M. 2075 bis 2300, 1915er M. 2800—4800 bzw. M. 2600—2800 und in Rup- pertsberg, Forst und Deidesheim 1916er M. 2400—3500 und 1018er M. 4000—7500 die 1000 Liter. In Rheinhessen wurden in letzter Zeit 1916er Weiß- und Rotweine zu Nennungen von M. 1900—3000 bzw. M. 2300—3200 und 1915er Weißweine von M. 2400—3500 die 1200 Liter gesiegelt. Vom Hopfenmarkt. Der Markt stand in letzter Jahreswoche unter dem Zeichen sehr ſester Stimmung. Während sonst in der Zeit zwischen Weih⸗ nachten und Neujahr der Verkehr zu ruhen pflegt, kam diesmal das Geschäft nicht ganz zum Erliegen. Das muß umso mehr auf⸗ fallen, als gerade neuerdings der Beschluß der Behörde bezüglich Einschrünkung der Biererzeugung bekannt wurde und man erwar⸗ tete, daß dadurch das Kaufinteresse merklich würde gelähmt wer⸗ qen. Vas den Markt stützt, ist einzig und allein nur das verhält- nismäßig schwache Angebot. Am Hauptmarkt ging man mit kaum 5000 Bällen Vorrat in das iteue Jahr hinüber. Das ist ein sehr schwacher Lagerbestand, angesichts dessen für die Verkäufer jeder Anlaß, fehlt, mit einer Abschwächung der Stimmung zu rechnen. Wohl waren die Brauereien selbst fast gar nicht als Käufer am Markte, indes erwarben Kundschaftshändler stets, wenn auch kleinere Posten. So sind denn auch in der zurückliegenden Woche bei einer Zufuhr von rund 350 Ballen etwa 450 Ballen am Haupt⸗ markt abgesetzt worden. Die Spekulation war fast gänzlich un⸗ tätig im Einkaul. Sie hat durchweg große Posten an der Hand und muß, ehe sie zu deren Weiterverkauf schreiten kann, das Ende des Krieges abwarten, denn es handelt sich dabei um Ware, die ſast ausschließlich nur überseeische Firmen abnehmen. Was am Marlcte gehandelt wurde, waren vorzugsweise Hopfen mittlerer Güte. Ab und zu gingen auch Kleinigtceiten von bester Vare ab. Für geringereBeschaffenheiten zeigte sich nur ganz verschwindend kleines Interesse, so daß nennenswerte Umsätze dariu nicht zu verzeichnen waren. Am Markte im Elsaß gingen nur heschränkte Posten ab. In Hagenau hatten sich fremde Käufer fast ganz zu⸗ rüchgezogen. Trotzdem hielten die Verkäufer an ihren bisherigen Preisiorderungen fest. Für beste elsässische Hopien wurden bis zu 85 M. für den Zentner veriangt. Gute Mittethopfen wurden mit 65—75 M. der Zentner bewertet. Von Pflanzerseite wurden meist nur noch Keinere Meugen angeboten, doch war trotzdem gute Abgabewilligkeit wahrzunehmen, ohne daß die erste Haud ſedoch auf größere Untergebote einzugelien gewillt war. An den badischen Märkten waren die Umsätze ziemlich schwach. Im Preisrahmen von 75—85 M. war bessere Vare in kleineren Posten erhältlich. Für die etwas stärker angebotenen älteren Hopien zeigte sich nur mäßiger Begehr, was zumteil darin seine Ursache hat, daß sich Abnehmer und Verkäufer über die Preise nur sehr schwer verständigen konnten. An den württembergischen Märk⸗ ten beschränkten sich die Umsätze aui meist kleine Mengen. In Rottenburg wurde der Einkauf in 1916er Hopien zu 62—10 M. der Zentner ſortgesetzt. Hinsiclitlich der Farbe nicht einwandireie Ware, besonders rote Hopfen waren schon zu 30—35 M. Käuflich. Für ältere württembergische Hopien gingen die Preisforderungen von etwa 53—58 M. für den Zentuer.— Newyerker Warenmarkt. NEWVORE, 4. Januar. 2 lie 4. 4. 3. Weizen hard“ 4. 3. Zuf. All.Maf, 40000(00ſ or ort. 14.05—.— Wt.. 2 neue 798.— 198.— im Innern. 80000 pe Dez 17.180—.Io. 1 Votkern Exp- n. Engl. 9000 50000 Torp(s 53.½ 521-%(Dulutb) 224.— 225.— Exp. n. d. Et. 5000 orp(MVork.ſBess.Stbi. 60% 5862 MVork loko 17.55 17.55/Schmalz WSt 75.68 15,50 Mais Jocko. nom nom. pr Jan. 17.35 17.240Taig spezlal 11,/ K2,—en Spr⸗—.——— br Febr. 12.45 17.35/ Zuck. 96 Tat. 527— 527—TWh. ol.(neu) 80.850820-850 pr Härz 17.60 17.52 okO.% 9. Kleesam la 168 18.25 pr Aprlt 17.70 17.62 Kaft Dez.75.7 do. lia 17.75 12.7õ or Mai.1785 1777/ 0 Jn 35 8S4ſlekte. Kupl. 1) pr Junl.. 17.80 1767/ W. ür: 40 880/Soheinn.. 42 42 41420 pr Juli—1788 17.82 Ral.99.34Petroleum N. Orleansik 17.13] 17.13 Jult.091.031Cred.Balano.] 285.— 286.— ) die ersten drel Guartale nom. 28 22½(nom. 29—32½). Chicagoer Warenmarkt. oH Gσο, 4. Januar. * 8 4. 6 2 Weizen dez. 184. 188/ Schmas Speck. 13-14% 1342-400 pr Hal.. 149./ 52.1/ Pr. Jan. 15.67 15.60 Schwelne Mais Uez. 87% 99/ rerrs Se 27.0 27100 ſeichte 990 980 pr Hal.½ 99.—pr lan. 2 5 25.80 schwer 10.30 10.20 Hafer bez. 57.½ 53./ Rippen Sohwelne⸗ Sohmal:: pr. Jan. 13.97 13.95Zuf. l. West. 145 000 163 900 pr. Dez. 15.22 15.10 Pr. Hai. 14.45 14.421 dv. Chioag. 34 000 4 000 Poſten Es 2 Schlatzimer nähe Paradepl., 1. Stock geſucht. oder wöchentl. Hüt 3 4 Vermietungen) Tägliche ndigung. Haushalt für hier, y. ſof. od ſpäter geſucht. Herbold, 6 Verkäufe 9 —P— ewandert, Moſchinen⸗ aller Startef für feforugef F 4, 17 Simnfr Ktehc Xg.——.—1034485 6 Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt ſchreiben u. Steiſographie⸗Li 4. 9 Bad, Speiſe⸗ 22 2 0 ren erwünſcht, 3. Eintritt 25 104 600 G kammer, Magdkan er auf tüchtige Sehreibdame eee eee ee n e h k. 4406.(Vermischies) 9 6= tteirebgedut e 1 ieger— 1 6 00 füorliche Angebote nebſt— Tapetenzeſchäft. 7 und Kontoriſtin mit me hriger Büärcunakis. Bild und Zeugnisab⸗ Sargesbiſrg im Ale. L 18 1 Eche Kaiſer⸗ Staatl. geyr. Cehreriy Angebote mit L Slauf und Gehaltsan⸗ſſchriften an* uPreiſe fürgeir 5 ring u. Bis⸗ erkeilt forüchen ſind zu richten an To Wiecdtemann à Co. Zahie 99 0 5 marckſtraßte, ſch m gele ene Unterricht 2* 9 8 09* Zim.⸗W 3 Strebelwerk, G. Mrb.., Mannheim Möbel uſf. 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Das Leben iſt kein gefütterter Rock, in den man ſchlüpfen kann, wenn einem friert, und den man lüſtet, wenn das Blut wallt. Mir für mein Teil tut die Klar⸗ 75 wohl, die Klarheit über dieſe Dinge. Wer nicht dafür ge⸗ chaffen iſt, mag ruhig bei ſeiner Hoffnung bleiben. Was kut es ihm, wenn ſie ſich nicht erfüllt?— Mögen die Getäuſchten ſich ruhig an dem Gefühl ſättigen, daß ſie irgendwo erwartet werden,“ ſagte Arrhenius. Er beobachtete, wie ſie eine plötzliche innere Unruhe niederkämpfte. Ihr Blick war ſpringend; ſie ſpielte nervös mit den Fingern und eine Erregungswelle durchlief ihren Kör⸗ per, als müſſe er im nächſten Augenblick hochſchnellen. Er neigte den Kopf leicht vor und ſagte:„Aber ich lang⸗ weile Sie gewiß. Sie ſehen, wohin man kommt, wenn man ſich ſtets mit ſich ſelbſt beſchäftigt. Wie man den Kontakt mit den Menſchen verliert.“ „Nein, nein! Fahren Sie nur fort. Es tut mir wohl.“ Sie ſtrich mit der Hand über die Schläfe und lehnte den Kopf wie ermattet zurück. Arrhenius ließ eine kleine Pauſe entſtehen und betrachtete ſie wie ein Arzt, diskret und behutſam, und doch ſo, daß ihm keine Schattierung ihres auffallenden Weſens entging. Leiſe fragte er hinüber:„Sind ſie nervös?“ Sie ſeufzte:„Nein, nein.. Ich welß nicht Und ſie zog die Schultern zuſammen, als friere ſie. Er bemerkte einen zerwühlten Zug um ihren Mund. Trug ſie einen Schmerz, den er nicht kannte? Und durchbrach dieſer gewaltſam die Maske geſellſchaftlicher Form? Er dachte nach. Dieſe Wendung 075 ihn ein wenig faſſun⸗slos. Und er fühlte, daß hinter dieſen geringen Aeußerungen etwas Stärkeres, Größeres ſtehen mußte. „Fühlen Sie ſich verſtimmt, gnäbige Frau?— Verzeihen Sie, daß ich frage, aber ich hoffe, daß Sie mich als Freund betrachten.“ Jetzt ſah Mathilde ihn greß an, und ihr Geſicht war einſt und ruhig.„Darf ich das? Sie geben mir damit ein Recht über Sie Er verſuchte zu lächeln.„Sie ſagen das ſo ernſt.. ſo, als ſei es aus einem Trauerſpiitl. „Scherzen Sie nicht. Bleiben wir einmal beim Ernſt. Sie ſehen, ich habe von ihnen gelernt, daß man wiſſen ſoll, welche Erwartungen man an die Zukunft knupft. Das bringt mich auf dieſe Frage, die man pathetiſch eine Gewiſſensfrage nennen könnte.— Würden Sie mein Freund ſein, wenn es mir einfallen ſollte, Sie darum zu bitten?“ „Gewiß!“ ſagte er ernſt. „Würden Sie es bedingungslos und unter allen Umſtän⸗ den ſein?“ fragte ſie mit Nachdruck. „Ich verſichere es Ihnen. Es würde mich freuen, einem Menſchen etwas bedeuten zu können.— Aber, ich bitte Sie, iſt etwas geſchehen.“ „Nein, nein.... Es liegt kein Grund vor.— Ich wollte nur ſicher ſein; es iſt ein angenehmes Bewußtſein.“ Sie erhob ſich und ſtchie eine Hand auf den Tiſch„Jetzt habe ich ein Recht auf Sie. Fühlen Sie ſich jetzt noch ſo beziehungslos wie 3 6000 Er ſchwieg, durch ihr ſeltſames Weſen befremdet Sein Blick war fragend und er en ihrem warmgeöfſneten Auge Dann ſagte er:„Nein, aber ich denke nach, was Sie beſtimmen könnte Sie ſchüttelte den Kopſ und ging langſam vom Tiſch fort. „O Gott ja;— machen Sie ſich keine Gedanten. Ich glaube doch, daß ich nervös bin. Ja, ja, nervös; das wird es ſein. Das macht einen ſonderbar.“ Sie lachte kurz und gebrochen auf.„Ganz erſchrocken ſind Sie, Armer.“ Und plötzlich wie⸗ der ernſt, trot ſie zu ihm hin und reichte ihm die Hand:„Trotz⸗ dem, ich danke Ihnen. Etwas ſo warmes geht von Ihnen aus. — Sie wollen mein Freund ſein. Wenn 10 mich einſam fühle, werde ich daran denken;— und wenn ich es brauchen ſollte, werde ich mich erinnern.“ „Sie ſind ſo rätſelhaft...“ ſagte Arrhenlus, den Kopf ſchüttelnd. „Rätſelhaft?“ fragte ſie erſtaunt.„Wie man doch an⸗ einandervorbeilebt. Wenn man am deutlichſten ſpricht, iſt es dem andern rätſelhaft. Seltſam! Immer ſucht einer den an⸗ dern, und das nennen wir dann Leben; aber allein ſein, iſt wohl jedes einzelnen Beſtimmung.“ Sie ſtanden beibe dicht beieinander und ſahen einer in des andern Augen den warmen Glanz des Nachmittagslichtes ſpiegeln. Der gelbliche Schein im Zinmer lockte ein Spiel braunglänzender Reflexe auſ Mathildens Haar. Sie ſtand, das der Stimmung eine Wendung zum Unbefangenen geben gehüllt, neben Arrhentus, wie von einem weichen Mantel um⸗ hüllt, nachdem ein Sturm ſo gepeitſcht und gefröſtelt. Sie laubte ſich ihm ſo nah, und hätte ſich am liebſten an ihn mögen. Sie fühlte ſich im Stande, ihm zu ſagen: „Du willſt mein Freund ſein? Freund ſein heißt mit dem an⸗ dern eines Willens und eines Wünſczens ſein. Jetzt iſt die Stunde; jetzt brauche ich dich.“ Aber in dem ſelben Augen⸗ blick, als ſie es dachte, wußte ſie auch, daß ſie es nicht aus⸗ ſprechen würde. Arrhenius wollte eben etwas leichtes und Hübſches ſagen, vas der Stimmung eine Wendung zum Unbefangenen geben ſollte, als das metalldröhnende Gongzeichen die Teeſtunde an⸗ kündete, und gleich darauf brach Wolfgangs lärmendes Da⸗ herkommen in die Stille des Hauſes. Er lief durch das Veſti⸗ bül und ſchrie, als wollte er ſeine zu langem Stilleſein verge⸗ waltigte Stimme gehörig in Bewegung bringen. Fräulein Anne war hinter ihm her, ſchalt und lachte; aber es half nichts. Mathilde war leiſe zuſammengefahren, als das aufdring⸗ liche Geräuſch des Gongs durch die Räume ſchlug. Mit einem Lächeln wandte ſie ſich an Arrhenius.„Verzeihen Sie, ich war in Gedanken“, bemerkte ſie leiſe.„Aber ſehen ſie nur, wie die Schatten ſich in den Park legen. Wir müſſen nach dem Tee hinunter gehen. Ich denke Norbert wird gleich kommen.“ Arrhenius war neben ſie hingetreten und ſah nun gleich⸗ falls über den Park, in dem die alten ſtarken Bäume mit den gewölbten Rieſenſchilden ihres Laubes das ſtrahlende Licht auffingen, ſo daß ſie mit den Stämmen in bläulichen Schatten ſtanden.„Den Park möchte man beneiden,“ ſagte er mit ſei⸗ ner zum Flüſterton neigenden Stimme.„Alles ſteht durch⸗ einander, und doch iſt alles Harmonie. Wenn man ſelbſt ſo ſein möchte“. Mathilde drehte ein wenig den Kopf und ſah ihn tief an. Sie hatte in dieſen Minuten dasſelbe empfunden, und nun ſprach er es aus. Ja ſie verſtanden einander, das ſtand feſt; es beſtanden Zuſammenhänge zwiſchen ihnen, geheime Ver⸗ knüpfungen. Sie fühlte es deutlich und es tat ihr wohl.„Kom⸗ men Sie,“ forberte ſie Arrhenius auf,„man wartet auf uns. Norbert iſt nämlich mit ſeinem Vetter zum Angeln fort. Aber er hat nicht hinterlaſſen, daß er lange bleibt. Er wird ja doch die Fiſche nicht bewegen können, anzubeißen.“ (Vortſetzung folgt.) Amntliche Bekanntmachungen kaſten in der Rußrorter⸗ und Rheinauhafen ſoll öffentlich vergeben werden. Die Verdingungbunterlagen liegen in der Kauglei Bechenſtraße im Keulchegtente 2000) und durch alle Nachruf! Am 28. Dezember 1010 ist r der Feuermeistersmaat des Landsturms 4 Miczard Prenneisen Lötzlich verstorben. in dem 30 unerwar⸗ in Ehren gshalten werden wird. Kommando S. U. S.„Wütttemberg“ Sr Kapitän zur See und Kommandant. 5— Billige——— gresse Orangen CCPPPP——PAPGPPPPPPPPPPPT0T Mk. 12.— 10 Stück Mk..30, Stück 25 Pig. Mk..80, Stück 20 Pfg. 10 Stück . 140, Stüd 15 Pis. eEn 10 Stuck.—, Stück 12 Pig. 810 Wieberverkäufer billjger. Oüten und in allen Grössen empfehlt zu billigsten Preis Philipp Fuhr, Ferusprecher 4392. mit vielen praktiſchen Beiſpielen von A. 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Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren hat heute ſolgende Kleinhandelspreiſe ſeſtgeſetzt: Pfennig Kartoſſeln Höchſtpreis 10 Pfund 58 Rotkraut 9 Richtpreis das Pfd. 18—23 Weiſſtraut 33 Wieſing 9 10—12 Endivienſalat„ 2 Stüd 10—15 Syinat„ Pfund 20—25 Rbden, weiße Höchſtyreis der Ztr..80 Mk., 4 5 RRäoen, rote 7„ 10—12 RKüben, gelbe, Saoreis ber Zeutner.— Mk, 0—11 Karotten Höchſtpreis der Zentner 10.— Mk., Richtpreis„ 12 Kohlrati Höchſtpreis der Zeutner.20 Mk.,* 5—6 Srünkohl 9—„ 10—12 Roſenkohl, geſchloſſen„ 40—46 Roſenkohl, oſfen 55„ 205—30 Zwiebeln, inlänbiſche Höchſtpreis„ 17 Zwiebeln, ausländiſche Richtpreis„ 8 98 22 Aepfel 4— 17 Tafeläpfel u. Taſelbirnen I. Wa Höchſtpreis„ 9⁵ I. Wa* 9⁰ Cr, inländiſche Richtpreis„ Giüc 26 Gier, ausländiſche 92 Butter I. Sorſe Höchſipreis däs Pfünd 200. Butter II. Sorte 5 8* 55 Butter III. Sorte— Auslandsbutter Richtpreis 260 HöchRpreis„ 0 130 Schleien 4 E 150 7 S 9 1⁰ leien oder Brachſen* von 1* und darüber 100 Bleien oder Brachſen 6 unter iEs 75 Plötzen und Rotaugen 7 von 1 ke und darüber 7³ lötzen und Notaugen unter Iks 05 ferdeſleiſch, Lendenbratſleiſch, Leber Friſchwurſt, Feit, Höchttpreis daß Pfund 160 Pferdeſleiſch, Muskelſleiſch, ohne Knochen,„ 160 Pferdeſieiſch, Herz. Eingeweibe, Kopffleiſch und andere geringere Sorten Fleiſch, Höchſtpreis das Piund 140 Pferdeknochen 20 che** Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung zugelaſſen werden, Wer Auslandsware führen will, müß dies beim Preis⸗ prüfungsamt aumelden; außerdem iſt dieſe Ware beſonders kenntlich zu machen, Obige Preiſe treten am Samstag, den 6. Jauuar in Kraft und gelten bis einſchlietlich Freikag, den 18, Fauuar. Mannheim, den 4. Januar 1917. Sw1 Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmann. Arbeitsvergebung. Für den Krankenhaus⸗Neuhau ſoll die Ausfüh⸗ rung von Vorſatzbeton⸗Wert ſtücken für Bauteile innerhalb der Einfriedigung im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind 1½ und mit ent⸗ .S Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Rontag, den 15. Januar 1917, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus N 1, 8. St., Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ ele—ꝗ 77 un 6 ugebptsformulaxe werden unentgeltlich auf dem Baubüro bes Krankenhaus⸗Neubaus Zimmer Nr. 2, abgegeben, woſelbit auch nähere Auskunſt exteilt wird. Mannheim, den 5, Januar 1917, Städt. Hochbauamt, Perrey. St 70 Perſebung bon Stelbauäxbelten. Nr. 11887. Die Ausführung von: * ca. 192 lfom, Rohrſiel von 0,25 m Sichtweite, *„ 0,2 einſchließlich der Sveniälbauten unb Straßerünk⸗ des Tiefbauamtes, Zimmer Nr. 42, zur Einſicht auf. Angebotsvordrucke ohne Planbetlagen können gegen Erſattung der Vervielfältigungskoſten im Betrage von mik..95 von dort bezogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt auf Beſtellung nur gegen Nach⸗ nahme der Gebühr. Angebote ſind vortofret, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, den 22. Januar 1917, vormittags 11 Uhr, beim Tieſbauamt einzulteſern, woſelbſt die Exöffnung der eingelaufenen Angebote 1 erſchienenen Bieter ſtattſinden wird. Nach der Eröſſnung der Verdingungsverhandlung oder unverſchloſſen oder ohne entſprechende Aufſchrift eingehende Augebote werden nicht berückſichtigt. Die Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. Die Gebühr für die Verdingungsunterlagen wird auter Abzug der dem Amt entſtandenen Ausgaben für PVorto, Beſtellgelder 91* rückerſtattet, wenn ſich bei Prüfung der Angebo Angebot eingereicht wurde. Mannheim, den 29. Dezember 1016. Stãdtiſches 99 Für den Verein „Badiſcher Heimatdank“ ſind weitere Spenden eingegangen von: 610 Herrn Geh. Kommerzienrät Viktor Leuel, Mannheim M. 10000 Herrn Hofrat 5. A. Marx, Mannheim„ 2000 „ Max Goldſchmidt, Mannheim„ 2000 Dr. 6. Haas'ſche Druckerei, Mannheimer eneralanzeiger„ 800 Herrn Dr. Kabr, 3. St. Leutnant und Ad⸗ iutant beim ſtellvertretenden Geueral⸗ kommando in Magdeburg„ B500 Durch Vermittlung des Herrn Polizei⸗ direktors Gräſer 2⁵ Buße⸗Polizeidirektion * Firma Farl Leoni, Mannheim⸗Neckarau 2000⁰ 0 „ Brunner& Schweitzer, Mannheim Frau Rechtsanwalt Julie Baſſermann, Mannheim„ 2000 Herrn Geh. Kommerzienrat Emil Engel⸗ hard, Mannheim„ 2800 rau Leiber, Luiſenring 45 0 10 ugenannt 5— 5 irma Grün& Bilfinger, Mannhei„ 1000 räulein Eliſe Ritter, Maunheim 0 9 Ungenannt 7 1 Ungenannt 1 Für die Spenben wird der herzlichſte Dank aus⸗ geſprochen. Zugleich bitten wir um weitere Zu⸗ wendungen. Spenden nehmen alle Banken und ſonſtigen Sammelſtellen des Vereins eutgegen. Badiſcher Heimatdank Bezirksansſchüſſe Mannheim für Kriegsbeſchädigtenfürſorge und Kriegshinter⸗ bliebenenſürſorge. en Mütter * S“ Werden ihre 8 durch Besohlung ihrer Sti schuhe mit unseren besthewährten, unbedingt wasserdichten, stühpazierfühigen Für Kinder von* „ Damen von u Gegenwart der etwa e ergibt, daß ein ernſthaftes K St70 ſim Beſitz eines Jagdpaſſes beſin Mittelfandskaſe 1010 Gemeinnützige Geſ. m. b. H. 2. Oeſſentliche Dankſagung. ür die Zwecke unſeres Unternehmens ſind bis heute weiier folgende Beträge eingegangen: ebertrag M. 748000.—, Direktor Hans Hermannsdörfer M. 1000.—, M. Marum, G. m. 6.., M. 3000.—, Konful Bender M. 5000.—, Kauffmann& Bensheim M. 1000.—, J. Reiß, Zigarrenſabrik M. 3000.—, Negierungsrat Janzer M. 1000, Louis Landauer M. 1000.—, Sünlicht Aktiengeſellſchaft M. 10000.—, Dr. Richard Laden⸗ 3000.—, Verein chemiſcher Fabriken Direktor Theodor Frank M. 1000.—, Direktor Benno Weil M. 1000.—, Geheimer Kommerzien⸗ rat Emil Engelbard M. 9000.—. Fabrik waſſer⸗ bdichter Wäſche Lenel, Benſinger& Co., Neckarau M. 5000.—, Direktor Fritz Nierhoff M. 1000.—, Generalkonſul Direlior Reißer M. 1000.—, Direktor Vogelgeſang M. 1000.—, Fiskalanwalt Georg Selb M. 1000.—, Rheinſchiſfabrt vorm. endel& Co. M. 2000.—, Bad. Akt.⸗Geſ. kür NMheinſchiffahrt& Seetransport M. 2000.—, Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr& Federhaf M. 19000.—, Bankbirektox Dr. Jahr M. 1000.—, Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft& Conti⸗ nentale Verſicherungs⸗Geſellſchaft zuſammen M. 10000.—, Direktor R. Poſt N 1000.—, Johann Schreiber M. 5000.—, Neckaxfulmer& Dopen⸗ heimer M. 1000.—, Major— M. d.., M. 1000.—. Richard Len 1000.— 3 fkamt; M. 851 000. Indem wir —9 7 Quittung und auch wie welche unſer usge⸗ „N6— ber die obengenannten Bei⸗ eiſten, ſagen wir unſererſeits um im Namen aller derſenigen, Fütſorge anvertraut ſind, herz⸗ bei uns eingegangenen Beträge unter M. 1000.— werden wir in einer ſpäteren n Bekanntmachung auittieren. ittelſtandskaſſe 1916 Gemeinnützige Geſ. m. b. 0. Aufſichtsrat: Dr. Kuter, Oberbürgermeiſter, Vorſitzender. Geſchäftsfährung: M. Rothſchild. K. Dernen, „Jat ung der Jagd auf Gemarkung Alt⸗ ſtadt Mannheim, Rheinau, Neckarau. Feudenheim und Sandhoſen(vorläuſig 8 Fagdbezirke) wird im Büro der Fuhr⸗ und utsverwal* Luiſenring 49, Zimmer Nr. 2 am Montgg, den 8. Januar 1917, vormittags 10½ Uhr Wege der öffentlichen Steigerung für die Zeit m 1. Februar 1917 bis 31. Jannar 1928 bezw. 1020 meu verpachtet. ſolgende Flächen: Die 14 irke umfaff Jagdbezirk ſbd Neu⸗Pſtheim 381 ha 9 UI öſelich Necka 805„ 0 IV Moeinau 307„ V e denheim 310„ „ VI Käfertal, zwiſchen Waldhof unb Feubenhe— 9 IX Gandhoſen, weſtſich der Schar⸗ hoferſiraße X Sandhofen, öſtlt Hoierſtraze 745„ 4 X Sanbboſen, Walpſagd, öſtlich der Preuß.⸗Heſſ. Bahn 916„ Plan und Bedingungen können bis zum Stei⸗ gerungstage jeweils von 10—12 und—6 Uhr auf genanntem Bürb eingeſeben werden. Als Steigerer werden nur ſolche Perſonen Lutete enr welche ſich en oder durch ein Zeugnis des zuſtändigen Bezirksamtes nachweiſen, ldaß gegen die Erteilung eines Jagdpaſſes Bedenken aicht obwalten. Mannheim, den 22. Dezember 1916. Städt. rebs. St2 Amtliche ſtets zu baben der or. 9 Haas'ſchen Buchdrucere G. u. 9. bur M. 30000, H. L. Hohenemſer& Söhne M. 5000.—, ————