2 ——— —— ——— Dienstag, 9. Januar. Verantwortlich den emeinen und eil: Chef⸗ rebakteur Dr. fris S3 u een, Otie helnevetter. druck u Berſag der Dr. H. Haas ſchen Bu⸗ ſcherel, C. m. 5.., ſänitlich in ſtannheim.— Draht-Adreſſe: Seneral ·& er Mannheim. Fernſprecher: Redantion 377. 14— Geſchäftsſtelle 218, 7569 Buchdruck⸗ Kbtellung 91. Poltſcheck⸗Nonto 2917 Cudwigshafen 4. Rh. Abend⸗Ausgabe. Mannheimor General-Anzei Badiſche Neueſte Nachrichlen Rnzelgenpreis; Die iſpalt. Nolonelzeile 40 Pfg., Reklame⸗ 05 K 120 Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm 8¼ Uhr. bendblatt nachm. 3 Uhr Für Anzeigen an beſtimmten Cagen. Stellen u Kusgabe wird neine Verantwortung übernomien. ——— in Mannheim u Unig monatl. M..40 einſchl. Bringeri. Durch die poſt bezogen vierteij M. 4 62 einſchl Poſt⸗ Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ur s Pig— Wöchentliche Beildgen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausfihrung. SSSS—————————————————————;—.—....—.......—.........——— eüere Zurücedrängung der Kuſſen in der Moldau. Der Sjeg von Foeſani trägt Früchte. Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptaugrtier, 9. Jau.(WTB. Amilich.) 8 weſtlicher Rriegsſchauplatz. Bei guter Jernſicht war die beiderſeitige Feuertällgkeit an vielen Slellen lebhaft. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfelomarſchalls Peinz Leopolò von E ayern. Alare Sicht begünſtigte die Kampftätigkeit an verſchie⸗ denen Stellen. Erneute feindliche Angriffe beiderſeits der Aa wurden reſtlos abgewieſen. Nächtliche Vorſtöße ruſſiſcher Jagdkommandos zwiſchen Iriedrichſtadt und Chauſſee Mitau—0tal blieben erfolglos. Bei dichtem Schneegeſtöber gelang es dem Ruſſen, die ihnen am 4. Januar entriſſene kieine Inſel Clau⸗ don, nördlich Iüuxt, zurückzugewinnen. Sein weiteres Vordringen gegen das weſtliche Dünaufer wurde ver⸗ hindert. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſeſ. Harlnäckig verteidigt der Jeind die aus dem Berecz⸗ kergebirge in die Moldau führenden Täler. Trotz un⸗ günſtigſter Witterung und ſchwierigſten Geländeverhältniſſen in dem zerklüſteten Waldgebirge drängen unſere Truppen ihren Gegner käglich Schriit für Schritt zurück. Auch geſiern wurden beiderſeits des Zaſinu und⸗ Suſita⸗ tales verdrahlete ſiark ausgebaute Stellungen im Sturm genommen und trotz verzweifelter Gegenſtöße gehalten. Balkankriegsſchauplatz. 8 Heeresgruppe des Generalfelomarſchall v. Mackenſen In Ausnützung ihres Sieges drängen die deuiſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen weiter nach Norden vor und erreichten, feindliche Nachhuten werfend, den Putna⸗ abſchultt, deſſen jenſeiliges Afer der Feind in einer neuen Stellung häli. Beiderſeits Fundeni iſt der Ruſſe in die Linie Cran⸗ geni—Maneſil geworfen. Garleaska wurde ge⸗ ſtür int und gegen nächtliche Angriffe gehalten. Die geſtern gemeldele Beute hat ſich auf 29 Offiziere, 5400 Mann, drei Geſchütze und zehn Maſchinengewehre erhöhi. Magedonlſche Front Nuchts weſentliches. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 9. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Amilicher Bericht des Generalſiabs vom 8. Januar. Mazedoniſche Front. Iwiſchen Ochrida⸗ und Preſpa-see für uns günſtige Patrouillengeſechte. An einigen Punkten der Front ſchwaches Ariilleriefeuer. Ein feindlicher Monitor beſchoß Tulcea mit Unter⸗ brechungen. Sonſt nichts wichtiges. Der türkiſche Tagesberich Konſtantinopel, 9. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Amllicher Generalſtabsbericht vom 8. Januar. Auf dem linken Jlügel wurde ein Ueberraſchungsverſuch des Feindes gegen unſere Vorpoſten zurückgeſchlagen. Anſere Truppen, die zur Donauarmee gehören, wieſen in der Nacht zum 7. Zanuar einen Angriff des Jeindes ab. Die ruſſiſchen Niederlagen in Rumänien. die erſte Breſche in der Sereth⸗Linie. Ueber den großen Sieg, den unſere verbündeten Truppen „d. M. errungen haben, wird uns von unſerem militäri⸗ Mitarbeiter geſchrieben: Nach dem kurzen und geſcheiterten Entlaſtungsſtoß der uſſen hat unſere 9. Armee unter Beſehl der Generale von Morgen und Krafft von Delmenſingen erneut zu einem ge⸗ waltigen Stoße ausgeholt, dem eine große Anzahl ſtärtſter feindlicher Stellungen erlagen. Schon am Tage vorher hatten die Truppen des Münchener Infanterie⸗Leib⸗Regiments den Gipfel des Mgr. Odobeſti genommen. Die Kuſſen und Rumänen konnten ſich aber noch auf dem ſtark befeſtigten Ge⸗ birgsſtock halten und wurden erſt am 7. Januar auf den Putna Fluß zurückgeworfen. Durch dieſen großen Er⸗ folg nordweſtlich von Focſani war der Anfung zur Zer⸗ trümmerung der geſamken Gibsſice Front im Raume von Focſani gemacht worden. döſtlich von Odobeſti ſchloß ſich an dieſe ſtark befeſtigte Stellung die Milcovul⸗ Front an, welche die Feſtung im Weſten ſchützt. Die Milcoxul⸗Stel⸗ lung hatte ſchon früher durch das Heranreichen der Feſtungs⸗ werke im Norden und Süden an den Fluß erhebliche künſtliche Verſtärkungen erfahren. Sie wurden aber im Oktober noch beträchtlich ausgebaut, da offenbar ſchon damals unſere Feinde ſtark ein ſiegreiches Vordringen unſerer Truppen gegen die. Moldau befürchtet haben. Jedenfalls konnte nichts unſere Truppen verhindern, auch hier im ſiegteichen Anſturm ihre Fanb und mit derartiger Kraft den eind zu werfen, daß er nicht einmal mehr die Zeit hatte, ſich in der zweiten Stellung Focſani—Jareſtea zu behaupten. Die Straße Focſani—Boloteſti wurde von unſeren Trup⸗ en bereits überſchritten. Boloteſti liegt 20 Kilometer nörd⸗ ich von am Putna⸗Fluß. Mit dem Falle dieſer beiden Eec chutzwehren der Feſtung Forſani war ihr eigenes Schickſal beſiegelt. Zwar hatten die Rumänen alle gegen Ruß⸗ land gerichteten Feſtungsgürtel derartig erweitert, daß er ſich durch hinzufügen eines Forts weſtlich von Focſani nunmehr auch Sogen Weſten richtete, aber die Hauptverteidigungsfront war doch bei Odobeſti am Milcovul⸗Abſchnitt. Dieſe beiden Stellungen waren erſt in den letzten Wochen nach der Erfah⸗ rung des Krieges gusgebaut worden und gewährten die Mög⸗ lichkeit, einen erfolgreichen Widerſtand zu verſuchen. De Fn ed ſelbſt konnten da dem Falle dieſer tarken Verteidigungslinie das Sch ſal von Focſani nicht mehr aufhalten. Die e Breſche in die Sereth⸗ Linie iſt ſomit geſchlagen. Wenn auch Focſani ſelbſt nicht am Sereth gelegen iſt, 0 liegt es doch ſo nahe an dieſem Fluß, daß es als Vorwerk— befeſtigten Linie und als Tor zu ihr gilt. Faſt 4000 Gefangene wurden aus der eroberten Feſtung fortgeführt. Durch die Eroberung der Feſtung Focſani wird hier der Weg zum Serethfrei. Erfreulich iſt die Tatſache, daß der Fall dieſer Feſtung ſchon einen Tag nach dem ruſſiſchen Entlaſtungsvorſtoß erfolgte. Dieſer Stoß ſetzte bekanntlich auf ſeinem*.* Flügelpunkt bei Focſani ein, um ſich auf eine Breite von 25 Kilometer auszudehnen. Es geht daraus ganz klar hervor, daß die Ruſſen das Beſtreben hatten, dadurch das hartbedrängte Focſani zu entlaſten. Vielleicht hofften ſie ſogar, daß es ihnen durch die Bereitſtellung ſtarker und friſcher Kräfte gelingen könnte, unſere Linie ſüdlich von Focgan zu durchbrechen, wodurch auch unſere Front vor ocſani ſelbſt genötigt geweſen wäre, ſich gegen Weſten zurück⸗ zuziehen. den tapferen Widerſtand 3 85 Truppen an der ganzen Angriffsfront iſt aber bieſe fnung unſerer Feinde vereitelt worden. Nur kurz war der feindliche Wider⸗ ſtand und konnte unſere Linien ſo wenig beunruhigen, daß ſchon wenige Stunden ſpäter die ganze anſchließende Front zu dem machtvollen Borſtoß übergehen konnte, der die feind⸗ lichen Befeſtigungsſtellungen wie„Kartenhäuſer über den Haufen warf. 0 der nahe Fall von Galat. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blätter melden aus Mailand: Der„Secolo“ und„Corriere“ bereiten in einem geſtrigen zenſurierten Telegtamm aus Petersburg auf den nahen Fall von Galatz vor. Die Jolgen des Sieges von Braila und Focſani. Bern, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der militäriſche Mitarbeiter des„Petit Journal“ iſt darüber beunruhigt, daß bis jetzt nichts über die Zerſtörung der Vertei⸗ digungswerke von Braila und Focſani ſeitens der Ruſſen gemeldet wurde. Sollten dieſe Werke nicht zer⸗ ſtört worden ſein, ſo würden die Beſchie zweifellos die gegen Norden gerichteten Befeſtigungen geſchicktgegen die ruſſiſche Gegenoffenſibve benützen. m. Köln,.“ Jan.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Chriſtiania: Der verbandsfreundliche Tidens Tegn, Norwegens größtes Blatt, läßt ſich aus Paris über die militäriſchen Folgen des 8 Sieges bei Braila telegraphieren: In ruſſiſchen Kreiſen ſehe man die Colzen als ernſt an. Falle Galatz, ſo werde die ganze erethſtellung zuſammenbrechen. Gelinge es den Feinden, Maraceſi 8 beſetzen, ſo würde jede Verſorgung mit Lebensmitteln für die Ruſſen unmöglich und dieſe würden gezwungen ſein, ſich hinter den Nruth zurückzuziehen. Peſſimiſtiſcher Kriegs⸗Wochenbericht in England. O Rotterdam, 9. Januar.(Priv.⸗Telegr., 3..) Die amtliche Wochenüherſicht über die Kriegslage lautet in England diesmal zlemlich peſſimiſtiſch Man lieſt darin: Mit Ausnahme von Rumänien gab es während der abgelaufenen Woche nirgends wichtige Kriegsoperationen. In Rumänien ſtößt der Feind immer weiter vor, jedoch langſam und mit großer Mühe. Er wird dieſen Vorſtoß weiter fortſetzen, aber tröͤtzdem den jetzigen Zuſtand nicht beſonders verändern. Die ruſſiſche Gegenoffenſive iſt vielleicht vertagt worden, aber man bereitet ſie zweiſellos vor. Der eigentliche Ausgang des Feld⸗ zuges hängt von unſerer Frühjahrsoffenſive ab. Jrankreich hält die Lage der Ruſſen und Rumänen im 9 1 Moldaugebiet für ſchlimm. 2 Bern, 9. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Der militäriſche Mit⸗ arbeiter des Petit Pariſien hält die Lage der Ruſſen und Rumänen im Moldaugebiet für ſür die N. da jeglicher Verpflegungsnachſchub ür die Ruſſen unmöglich wird. Die Deutſchen würden übrigens die Schwierigkeiten der Aufgabe nicht verkennen, die ihnen noch bevorſtehe und feiern ihre Erfolge mit auffallend mäßiger Sprache. Die rumäniſchen Flüchtlinge in Rußland. c. Vondder ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Prin.⸗Tel. z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet aus Petersbur 9 Die Zahl der in den ſüdlichen ruſſiſchen Gou⸗ vernements eingetroffenen rumäniſchen Flüchtlinge wachſe mit jedem Tag. Die ruſſiſche Regierung habe mit der Unterbringung der Flüchtlinge die Gouverneure von Kiew, Cherſon, Podolien und Beſſarabien betraut. Erdarbeiten am Dnjeſtr. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Januar. (Pr.⸗Tel., z..) Nach Korreſpondenzmeldungen hat der Gouverneux für Beſſarabien verordnet, daß die nicht zum Heerssdienſt einberufene männliche und weibliche arbeitsfähige Beyölkerung im Alter von 17—40 Jabren für Erdarbeiten am Dnjeſtr herangezogen werden müſſe. Die Kriſe in Griechenland wieder eine neue Erpreſhung der verbündeten. m. Köln, 9. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Weſtgrenzer Die„Times“ erfährt, daß infolge der Haltung der Regierung des Königs Konſtantin und der Mitteilung, welche ſie an die Verbündeten gemacht hat, von den Verbündeten eine neue Note nach Athen geſandt wer⸗ den ſoll. Obwohl der Inhalt noch nicht bekannt iſt, wird, wie die„Times“ erfährt, auf Bewilligung aller früher geſtellten Forderungen gedrängt werden. Zugleich werde die griechiſche Regierung aufgefordert werden, ohne Zögern von ihrer Zuſtimmung Kenntnis zu geben. Man glaubt, daß der Termin, der für die Antwort geſtellt werden wird, höchſtens 24 Stunden beträgt. m. Köln, 9. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet von der Weftgrenze: Das„Allgemeene Han⸗ delsbladet“ meldet aus London: Die Antwort des Königs Konſtantin auf die Note der Verbün⸗ deten wird hier betrachtet als ein neues Mittel zum Aufſchub der Entſcheidung, weil ſie weder eine Annahme, noch eine Ablehnung bedeutet. Man iſt allgemein der Meinung, daß die Zeit für Unterhandlungen vorbei ſei und daß jetzt ſtark zugegriffen werden müſſe.„Daily Chro⸗ nicle“ drängt 9 ſofortiges kräftiges Vorgehen in Athen und ſagt, daß nicht nachgegeben werden dürfe, um der Möglichkeit vorzubzugen, daß König Konſtantin dem Feinde die Hand reiche. Der Kriegsrat in Ron. Die verſcheuchten Wolken. m. Köln, 9. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Dem römiſchen Berichterſtatter des Temps erklärte Briand, die Reiſe nach Rom habe un⸗ gemein viel Nutzen gebracht und ſei auch gerade im rechten Augenblick erfolgt. Während der letzten Wochen und überhaupt felt den letzten Beſprechungen der Verbündeten hät⸗ ten ſich B wierigkeiten nebenſäch⸗ rt(0— an habe von verſchiedenen Seiten vorſucht, um den Verband—— Wolken zu bilden und die Beziehungen zwiſchen einzelnen Verbündeten zu prüfen. Auch von den allgemein bekannten Ereigniſſen hätte man darauf bedacht ſein müſſen, die Wolken zu ver⸗ ſcheuchen, die Schwierigkeiten untergeordneter Art zu be⸗ ſeitigen, um gemeinſam in vollem Einvernehmen für die 'jetzigen und künftigen Fragen eine Löſung zu finden. Das alles ſei geſchehen und die Verhandlungen hätten ſich durch ein volles Einverſtändnis und Vertrauen ausge⸗ zeichnet. ˖ „. Eine vortreffliche Illuſtration zu dem von Briand hier oſtentativ zur Schau getragenen Optimismus bildet die fol⸗ gende Depeſche: die Lage der verbandsmächte ſchwer und 3 vielleicht uneettbar. m. Köln, 9. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Madrid: Aufſehen erregt hier ein Aufſatz des Pariſer Mitarbeiters des„Heraldo“. Dieſer bezeichnet die das am 12. vor. M. u. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 9. Januar 1917. Lage der Verbandsmächte als ſchwer und viel⸗ leicht unretthar, ſchiebt in erſter Linie England die Berantwortlichkeit zu, klagt aber Rußland und Italien unmittelbar an, weil ſie für die allgemeinen Verbands⸗ zwecke nicht genug geleiſtet hätten. Da der Aufſatz aus Paris kommt, alſo die franzöſiſche Zenſur paſſiert hat, knüpft man an dieſe Anklage des Verbandsgenoſſen Frank⸗ reichs, die ſich in der franzöſiſchen Preſſe nur höchſt vereinzelt und vorſichtig verſteckt findet, allerlei Mutmaßun gen über die Stimmung der Verbandsmächte gegeneinander. Engliſche Gegner des Saloniki⸗Anternehmens. London, 7. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die Wochenſchrift „Nation“ ſchreibt: Unſer Schiffsraum wurde ſo beſchränkt, daß, wenn unſerer Schiffahrt noch viel zugemutet wird, die Ver⸗ ſorgung unſeres Landes und der Ausfuhrhan⸗ del, der nötig iſt, um unſeren enormen finanziellen Verpflich⸗ tungen nachzukommen, Gefahr laufen, zuſammen zu⸗ brechen. Unter dieſen Umſtänden kann man ſich von der ſtärkeren Beteiligung an einer OFffenſive von Salo⸗ niki aus für uns nicht den ſiegreichen Ausgang erwarten, den alle wünſchen, ſondern wir würden nur unſere zahlenmäßige Ueberlegenheit einbüßen. Der Hauptgegenſtand der Konſerenz. Bern, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der Mitarbeiter des„Corriere della Sera“ in Rom bezeichnet als den Haupt⸗ gegenſtand der Konferenz in Rom die Fragen, war um i ſt die Fortſetzungdes Krieges notwendigf, welche Pläne ſoll man demgemäß befolgen, mit welchen Mitteln und Endziel? Er kann aber nicht ſagen, ob man hinſichtlich des ſtrategiſchen Planes für die Kriegführung im Frühjahr, der Beſchaffung von genügenden Waffen—* Munition und der feſten Regelung des Verpflegungs⸗ un Verkehrsweſenz zu einem endgültigen Ergebnis gekommen ſei. Paris, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Briand, Kriegsminiſter Liautey und der Unterſtaatsſekretär für Artillerié und Munition Thomas ſind abends aus Rom hier eingetroffen. Augriff deutſcher Marineſlugzeuge. Berlin, 9. Jan.(WB. Amtlich.) Deutſche Marine⸗ flugzeuge griffen am 7. Januar nachmittag Bar a cen · lager von La Panne⸗Bad und Nieuport- Bad er⸗ folgreich mit Bomben an. Der U⸗Boclirie. * Chriſtiania, 9. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Das Vize⸗ konſulat in Cherbourg meldet, der Dampfer„Aſt a“ von Tweſte Strand wurde von einem deutſchen U⸗Boot verſenkt. Die Beſatzung iſt gerettet. Bergen, 9. Jan.(WrB Nichtant!.) „Martland“ aus Bergen(1637 Tonnen) auf der Höhe von Vordeaux und 7 Mann wurden gerettet. Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die B. Z. erfährt, war Oberleutnant Steinbauer, dem es ge⸗ lungen iſt, am 27. Dezember im ägäiſchen Meer das fcanzöſi⸗ ſche Linienſchiff„Gaulois“, am 1. Januar den Truppentrans⸗ portdampfer„Ivernia“ und am 3. Januar einen bewaffneten Transportdampfer zu verſenken, Kommandant auch jenes Unterſeebootes, das am 5. Oktober vor. Jahres den Cunard⸗ dampfer„Franconia“(18 150 t) im Mittelmeer verſenkt hat. Der Dampfer iſt am Samstag verſenkt worden. Der Kapitän Franzöſiſche Klagen über die Verſenkung des„Gaulois“. 2 Rotterdam, 9. Januar.(Priv.⸗Telegr., Der Pariſer„Radical“ ſchreibt: Der Gaulois“ ſoll auf ſeiner Fahrt von Korfu nach Saloniki torpediert worden ſein. Es iſt ſehr bedauerlich, daß unſere Marine, welche jene Gegend, in der zurzeit ſo viele Schiffe der Entente kreuzen, zu über⸗ wachen hat, dieſe deutſchen U⸗Boote nicht abſchneiden kann von ihren Stützpunkten, die ſie offenbar irgendwo haben müſſen. Die Aufgabe iſt allerdings ſehr ſchwer, aber man müßte hierfür den unbegrenzten guten Willen von Heer und Flotte in Anſpruch nehmen. Die Affäre mit dem„Gaulois“ zeigt übrigens wieder, wie notwendig es iſt, daß unſere großen Kriegsſchiffe eine Begleitung erhalten.„Suffren“ und „Admiral Charner“ wären nicht verſenkt worden, wenn ſie Zatſprechend begleitet geweſen wären. Nuch Ablehuung der angebotenen Friedens⸗ perhaudlungen. 3* Berlin, 7. Januar. Die uns feindlich gegenüberſtehenden zehn Staaten haben 8 von den Zentralmächten ihnen ge⸗ machte Angebot, in Friedensverhandlungen mit ihnen einzu⸗ ttreten, in hochmütiger, verletzender Form zurückgewieſen. Sie werden zu ihnen gelegener Zeit beſtimmen, ob und unter wel⸗ chen Bedingungen den Vierbundſtaaten und ihren Völkern fernerhin ein Daſein auf Erden zu gewähren ſei,— das iſt der kurze Sinn der von England und ſeinen Trabanten uns frech ins Geſicht geſchleuderten Antwort. Sie hat oen Vorzug, auch die Friedliebendſten in unſerem Lande zu überzeugen, daß es in dieſem uns aufgezwungenen Kriege für uns keine an⸗ dere Wahl gibt, als unter Einſatz alles deſſen, was wir ſind und haben, zu ſiegen oder ehrenvoll zu Grunde zu gehen. Feinde, die ſich vermeſſen, über die Berechtigung und die Be⸗ dingungen unſeres ſtaatlichen und völkiſchen Daſeins entſchei⸗ den zu wollen, dürfen jedoch nicht erwarten, daß wir uns auf die Abwehr beſchränken werden. Vielmehr iſt es ein Gebot der Selbſterhaltung, ſie ſo unſchädlich wie möglich zu machen. Das iſt alſo das Ziel, das wir gemeinſam mit unſeren Verbündelen, unter———— aller Meinungsverſchiedenheiten über Einzelheiten, fortan zu verfolgen haben. In dieſem Geiſte ſetzen wir den Kampf, da unſere Feinde es wollen, im neuen Jahre fort bis zum ſiegreichen Ende Daß auch jene noch auf eine Wendung des Krieges zu ihren Gunſten hofſen, kann uns in unſerer Siegeszuverſicht nicht beirren. Wen Gott verderben will, den ſchlägt er mit Blindheit. Gleichwohl ſind wir weit davon entfernt, die Schwere der Aufgaden, die unſerer noch harren, ſowie die Größe der Opfer und Entbehrungen, die wir noch auf uns zu nehmen haben werden, zu unterſchätzen. Unſere Feinde werden alles auf⸗ bieten, auch vor keiner Steigerung ihrer völkerrechtswidrigen Drangſalierungen der Neutralen zurückſchrecken, um unſere Abſperrung von der Außenwelt aufrecht zu halten und zu ver⸗ vollſtändigen. Die Schwierigkeiten aber, die ſie uns dadurch 1* 2 * Erfolg in der Zukunft? Wir haben keinen Grund, uns⸗ mit geſchritten, die obere Leitung des Krieges in die Hand eine⸗ 3 wahrſcheinlicher Entſchließungen unſerer Gegner im Auge zu neben dem Trinkwaſſer auch die bereiten können, werden wir nach wie vor überwinden, und —— die Folgen ihres Handelns werden in nicht geringem Maße auf ſie ſelbſt zurückfallen. Als nicht minder unbegründet wird ſich die Hoffnung erweiſen, die ſie auf baldige Erſchöpfung unſerer Menſchenkräfte und unſerer Kriegshilfsmittel ſetzen. Dieſe mögen der Jahl und Menge nach nicht ſo weit wie die übrigen reichen. Aber die Zahl und Menge bildet nur einen Faktor ihres Wertes, der nicht minder wichtige beſteht in ihrer Güte, und ſie ſichert uns die dauernde Zulänglichkeit unſerer Kräfte. Beſteht ſonach für unſere Feinde keine Ausſicht, auf einem der beiden vorgedachten Wege uns niederzuzwingen, ſo ſind ſie um ſo mehr auffden Verſuch angewieſen, uns durch unmit⸗ telbare Maſſfengewalt zu beſiegen. Aber worauf gründen ſie nach allem Mißgeſchick, das ſie im bisherigen Ver⸗ lauf des Krieges erlitten haben, ihre Hoffnung auf beſſeren der Löſung dieſes Rätſels den Kopf zu zerbrechen. Mit In⸗ tereſſe verfolgen wir dagegen ihre Bemühungen, einige der von ihnen erkannten Mängel zu überwinden, die ihrer bis⸗ herigen Kriegführung angehaftet haben. Unter ihnen nimmt der mehrfach beſprochene Mangel an Einheitlichkeit ihrer Kriegsleitung eine hervorragende Stelle ein. Um ihn zu beſeitigen, iſt man neuerdings in England dazu mit faſt diktatoriſcher Gewalt ausgeſtatteten Mannes von be⸗ währter Tatkraft, Llond Georges, zu legen. Das gleiche Ziel ſucht in Frankreich der ſehr ehrgeizige und redegewandte Miniſterpräſident Briand zu erreichen. Beiden Männern fehlt es freilich bisher, ſo weit bekannt, an militäriſchen und maritimen Kenntniſſen und Erfahrungen, ähnlich wie in einer früheren Periode des Krieges in England Herrn Churchill, dem Urheber der engliſchen Hilfsexpedition nach Antwerpen und des Dardanellen⸗Unternehmens. Aber das würde ſie bei ihren Charaktereigenſchaften wohl nicht verhindern, auf geſteigerte Tätigkeit im Land⸗ und Seetriege hinzuwirken, und es wird nützlich ſein, unſererſeits fortan die Möglichkeit an ſich un⸗ behalten. Aber welche Aufgaben uns der Krieg auch noch ſtellen möge, wir ſehen ihnen im Vertrauen auf unſere bewährten Führer, auf den Heldenmut unſeres Heeres und unſerer Flotte, auf die Opferfreudigteit unſeres Volkes und die Treue un⸗ ſerer tapferen Verbündeten mit felſenfeſter Siegeszuverſicht entgegen! v. Blume, General d. Infant. z. D. Det Geſundheitszuftand der deutſchen Armee iln 2. Kriegsjahre. Nach Beendigung des erſten Kriegsjahres konnten bereits ſehr erfreuliche amtliche Feſtſtellungen über den Geſundheits⸗ zuſtand der deutſchen Heere veröffentlicht werden. Die Befürchtung lag nahe, daß ſich im zweiten Kriegs⸗ jahre die lange Dauer der Kriegsſtrapazen und Kämpfe, ſo⸗ wie eine vielleicht geringere Güte der Erſatzmannſchaften in einer Verſchlechterung der Geſundheitsverhältniſſe bemerkbar machen würden. Glücklicherweiſe iſt dies nicht eingetreten; im Gegenteil hat ſich der allgemeine Geſundheitszuſtand des Feldheeres dank der noch immer verbeſſerten militärärztlichen Fürſorge weiter bedeutend gehoben. Im erſten Kriegsjahr betrug der durchſchnittliche Monatskrankenzugang bei den Truppen, be⸗ rechnet auf Tauſend der Kopfſtärke(0/0 E) 120, im zweiten nur noch 100. Der Jahreszugang an Kriegsſeuchen oder ſonſtigen be⸗ mertenswerten Krankheiten betrug, gleichfalls berechnet auf je 1000 der betreffenden Kopfſtärke. im Kriegsjahre 1 EE „Pocken 0,01—— — Anterleibstyphus 5,6 1,4 Fleckfieber 0,003 0,008 Ruhr 2,8 1,8 Aſiatiſche Cholera 6,32 6,24 Wechſelfieber 0,17 0,80 Scharlach 0,18 0,15 Maſern 0,07 0,06 Diphtherie 0,24 0,57 8 Tuberkuloſe 2,9 1,7 Lungenentzündung 6,8 4,0 Bruſtfellentzündung 6757 6,0 * Nervenkrankheiten 24,3 21,5 Alſo die meiſten Krantheiten zeigen einen deutlichen, z. T. erheblichen Rückgang. Die Kriegsſeuchen Pocken, Cholera und Typhus ſind dank den Schützimpfungen und ſonſtigen hygieniſchen Maß⸗ nahmen teils ganz erloſchen(Pocken), teils ſehr vermindert, namentlich der Typhus. Das will um ſo mehr beſagen, als das zweite die Truppen viel weiter in un⸗ geſunde, ſchlecht verſorgte Gegenden nach Oſten und Süd⸗ oſten geführt hat. Bei Ruhr, Typhus und Cholera ſpielt üte und Sorgfalt der Er⸗ nährung eine Hauptrolle. Die Zahlen beweiſen, wie auch ſie ſich vervollkommnet hat. Seit November 1915 ſind an Cholera überhaupt nur noch vereinzelte Fälle vorgekommen. Fleckfieber und Wechſelfieber, ſowie Diphtherie haben etwas zugenommen. Bei letzterer Krankheit iſt die gleiche Beobachtung auch für die Zivilbevölkerung gemacht worden; es handelt ſich alſo um eine große epidemilogiſche Wellen⸗ bewegung, deren letzte Urſache noch ſtrittig iſt. Verlauf und Ausgang der Krankheit aber wird durch die überall ſogleich einſehende Heilſerumbehandlung ſo günſtig beeinflußt, daß Todesfälle nur noch ſelten ſind. Fleckfieber wird durch infizierte Läuſe, Wechſelfieber durch Mücken übertragen. Faſt ausſchließlich auf dem öſt⸗ Rahen und ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz ſind die Inſekten heimiſch und verbreitet, die an der Zunahme dieſer Krank⸗ heiten ſchuld tragen. Zu ihrer Vernichtung iſt ein ärzt⸗ licher Kampf mit allen erfolgverſprechenden Mitteln ein⸗ geleitet; ſeine guten Wirkungen offenbaren ſich bereits in einer großen Verminderung der Erkrantun sfälle während der letten Monate. Manchmal wird die Beſorgnis laut, daß der lange, anſtrengende Krieg die Feldtruppen 60 nach⸗ haltig in ihrer körperlichen und geiſtigen Kraſt und eiſtung ſchädigen müſſe. Wenn dem ſo wäre, ſo würde ſich das be⸗ onders durch Vermehrung der Lungen⸗ und Nervenkrank⸗ heiten äußern. Statt deſſen erfahren wir eine eradezu über⸗ raſchende Abnahme dieſer Krankheiten. Das iſt für die Zu⸗ kunft unſeres ganzen Volkes von größtem Segen. Nicht ge⸗ ſchwächte, anfällige, ſondern an Leib und Seele ekräftigte, widerſtandsfähige Männer werden aus dem Kriege heim⸗ kommen. Das Leben ſiegt über den Tod, der Krieg macht eher geſund als krank. Wenden wir uns nun zu den Verwundeten. Die Mittel der Zerſtörung ſind in dieſem Kriege immer zahl⸗ „beworfen. reicher und wirkſamer geworden; alſo hätte man auch in dieſer Hinſicht von dem zweiten Kriegsjahre eine Verſchlech⸗ terung der Heilerfolge bei den Verwundeten erwarten kön⸗ nen. Hingegen gelangen von letzteren, abzüglich der Gefal⸗ lenen und ihren Wunden Erlegenen, rund 70 Prozent zur Front zurück; bei nur 6,4 Prozent trütt Dienſt⸗ unbrauchbarkeit ein, und der Reſt verbleibt als garniſon ⸗ und arbeitsverwendungsfähig beim Heere. Von allen in Heimatslazarette kommenden verwundeten und kranken Angehörigen des Feldheeres werden rund 90 Prozent wieder dienſtfähig(kriegs⸗, garniſon⸗ und arbeitsver⸗ wendungsfähig). Die Sterblichkeit beträgt nur 1 Prozent, während der Reſt von 9 Prozent dienſtunbrauchbar wird; z. T. ſind das jedoch Perſonen, die zunächſt beurlaubt, in Kur⸗ orte uſw. geſandt, ſpäter aber wieder dienſtfähig werden. Die Prozentzahl der Dienſtfähigen iſt alſo tatſächlich etwas höher, als angegeben. 8 Zum Schluß ſei noch mitgeteilt, daß die Zahl aller ſeit Kriegsbeginn erblindeten Heeresangehörigen jetzt rund 1250 beträat. Wenn Deutſchland an der Jahreswende mit Dankbarkeit und Trauer all der Tapferen gedenkt, die für das Vaterland das Leben einſetzten und dahingaben, ſo kann es andererſeits auch ruhig und zuverſichtlich in die Zukunft blicken; für ſeine Verwundeten und Kranken wird mit ſtetig wachſendem Er⸗ folge geſorgt, und die Geſundheit ſeiner Heere iſt auf das beſte behütet. Die amtlichen Zahlen enthüllen ein Geheimnis der deutſchen Unbeſiegbarkeit. Die feindlichen Heeresbericht Die franzõſiſchen Berichte. Paris, 9. Jan.(W B. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vont 8. Januar nachmittags: Während der Nacht Patrouillengefechte in der Gegend von Bouchavesnes und im Parroy⸗Walde. Sonſt eiſt nichts zu melden. Paris, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 8. Januar abends: Auf dem rechten Maasufer ziemlich leb⸗ hafter Artilleriekampf in der Gegend am Fuße der Maashöhen. Unſere Batterien führten ein Zerſtörungsfeuer auf deutſche Anlagen in der Woevre und im Chevalier⸗Gehölg aus. Auf der übrigen Front war der Tag verhältnismäßig ruhig. Belgiſcher Bericht. Auf der ganzen Hſerfront große beiderſeitige Artillerietätigkeit, beſonders bei Dixmuiden und Steenſtraate. 0 Der engliſche Bericht. London, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Aimtlicher Bericht von S. Januar abends: Am 7. Fanuar verſuchte der Feind drei⸗ mal ſich unſeren Stellungen ſüdöſtlich von Souch ez zu nähern, wurde aber jedesmal durch unſer Feuer zurückgetrieben und ließ viele Verwundete liegen. Die Artillerie war an vielen Stellen längs der ganzen Front tätig. Wir unterhielten ein wirkſames Feuer öſtlich von Les Boeufs, auf beiden Ancreufern und öſtlich von Newohapelle. Der Feind beſchoß Ypern heftig. Geſtern wurde eine Anzahl feindlicher Batterien durch unſere Artillerie in einen ernſthaften Kampf verwickelt unter Mit⸗ wirkung unſerer Flugzeuge. Viele Plätze von militäriſcher Bedeu⸗ tung hinter den feindlichen Linien wurden erfolgreich mit Bomben Eine Anzahl Luftkämpfe fanden ſtatt. Zwei feindliche Flugzeuge wurden zur Landung gezwungen und beſchädigt; zwei von unſeren Flugzeugen werden vermißt. Agitation in Finnland gegen die ruſſiſche Regierung c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Das Berner„Tagblatt“ meldet: Wie die „Birſchewja Wjedomoſti“ berichtet, macht ſich unter den Abge⸗ ordneten des finnländiſchen Landtages eine Agitation gegen die ruſſiſche Regierung bemerkbar. Dieſe Agitation ſoll letzt auch auf die breitere Maſſe des Volkes übertragen werden. Urſache dieſer Bewegung ſoll der Umſtand ſein, daß die Mehr⸗ „zahl der ruſſiſchen Miniſter ſich gegen irgendwelche Zugeſtänd⸗ niſſe politiſcher und adminiſtrativer Natur zu Gunſten der finnländiſchen Autonomiſten erklärt habe. Die Mehrzahl der Miniſter iſt dafür, daß Finnland im gegenwärtigen Moment keine neuen Forderungen von nationalpolitiſcher Bedeutung ſtellen ſollte. Die kommende Frühjahrsoffenſive, die Hoffnung der Ruſſen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Laut Baſler Blätter berichtet„Daily Chro⸗ niele“ aus Petersburg, man hoffe, das aus dem rumäniſchen Kriege gerettete Drittel des rumäniſchen Heeres wieder in der kommenden größen Frühiahrsoffenſive der Ruſſen mit Erfolg einſetzen zu können. Bom Schweizer Heere. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Priv.⸗Cel. z..) Wie die„Neuen Züricher Nachrichten“ mel⸗ den, wird die zweite ſchweizeriſche Diviſion neuerdings auf den 12. März einberufen. Baſler Blätter berichten ferner, daß in den allernächſten Tagen umfangreiche Ver⸗ anderungen in den hohen Kommandoſtellen der ſchweize⸗ riſchen Armee erfolgen werden. Worüber die Engländer alles jubein: O Rotterdam, 9. Januar.(Priv.⸗Telegre, 3..) Wie der Nieuve Rotterdamſche Courant erfährt, ſchreibt die „Volksſtem“ von Prätoria: Als in Deutſchland die Brotkarten und überhaupt die behördliche Zuteilung der Nahrungsmittel eingeführt wurden, ging ein Jubel durch ganz England, weil man in dieſer Maßregel die Vorboten der Hungersnot im Deutſchen Reiche ſah. Heute hören wir, daß derſelbe Jubel in England herrſchte, und zwar deshalb, weil ſich die dortige Re⸗ gierung veranlaßt ſah, ſetzt ähnliche Maßregeln für die eng⸗ liſche einzuführen. Ein Kabeltelegramm an die Argusblätter ſchildere die begeiſterte Aufnahme dieſer eng⸗ liſchen Zwangsmaßregel, die man in und außerhalb der Par⸗ lamente„als eine Wohltat empfunden habe“. Nieuve Rotter⸗ damſche Courant bemerkt dazu, daß in den— Zei⸗ tungen allerdings keine Spur von irgendwelchem Jubel zu be⸗ merken geweſen ſei. Adruicul Togo erkrankt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Friv⸗Tel. z..) Das„Berner Tageblatt“ meldet aus Mos⸗ kau: Aus Tokio erfahren die hieſigen Blätter, Admiral Togo ſei ernſtlich erkrunkt. Die Wohnung des Admirals wurde zu einer Wallfahrtsſtätte. veränderungen in der öſterreichiſchen Dipiomatie. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Aus Paris wird gemeldet: Wie die Agentur „Radio“ aus Madrid meldet, wird der öſterreichiſche Bot⸗ ſchafter in Madrid, Fürſt von Fürſtenberg, abberuſen werden. Weitere bedeutſame Veränderungen in der diter⸗ reichiſch· ungariſchen Diplomatie ſeien in Borber 2—— 3 9 *— Dienstag, den 9. Januar 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abeno⸗ Ausgabe) 4. 8. Seite. Nr. 14. Nus Stadt und Land. Unteroffizier Karl Ker Seinbe. ffis n wegen tapferen Verhaltens vor dem Julius P. Eppſtein bom Feldartl.⸗Regt. Nr. 7 fmanns Max Eppſtein, I. 10. 8. 53 * Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Lt. d. L. K Bürovorſtand in der Badiſchen Unilin und Sodefabeit. 8 Sonſtige Auszeichnungen. Hermann Roeſch beim Landſt.⸗Inf.⸗Batl. Preuß.⸗ Komp,, erhielt die Badiſche fbelne Wichtenfinedalhe. —— Das Beirer, Gefreiter Stargard, 8. perſonal⸗Veränderungen. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zum Feldwebel⸗Leutnantt Dietz(Joſef), Vizefeld⸗ W 3 d. 5—53—2 3 110. 1*G 5 102f um Leutnantohne Patent: Aa, Fähnrich im Gren.⸗ Regt. Nr. 110. Zu Leutnants der Reſerve: Hinrichs(1. Mül⸗ hauſen i..), Vigefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 120, dieſes Regts.; Diem(Karksruhe, Vizefeldwebel, der Reſerve der Pioniere; Lochert(Mannheim), Vizefeldw.; Wagner(Karl)(Karls⸗ ruhe), Vizefeldw.; Steiger(Freiburg), Vizefeldw.; Hoch(Frei⸗ burg), Vizefeldw.) Naumann(Mannheim), Vizefeldw.; Gropengießer(Mannheim, Vizefeldwebel; Nißler Vizefeldw.; Mattes(Freiburg), Vigefeldw.; Maier Karlsruhe), Vizewachtm.; Fiſcher(Anton)(karlsruhe), Vize⸗ feldwebel;„Werkmeiſter(Pforzheim), Vizefeldw.; Leon⸗ — d(Sreiburg), Vigefeldo.; Gaßner(Heidelberg), Vizefeldw.; albus(Man 1 eim), Offigier⸗Aſpirant des ußartl.⸗ R26 Nr. 14; Willibald(Mosbach), Offizier⸗Aſpirant, der Reſ. der Fußartl.; Merklein(Heidelberg), Offigzier⸗Aſpirant, der Reſ. der ber Strittmatter(Freiburg), Offizier⸗ Aſpirant, der Reſ. der Fußartl.O Thommen(Lörrach), Offisier⸗ Aſpirant, der Reſ, der Fußartl.; Aſpirant, der Reſ. der Fußartl.; (Guſtav)(Freiburg), Schweigert a..), Vigefeldwebel im Inf.⸗Regt. Nr. 169, dieſes Regts.; Ott Stockach), Mülfer(Paul)(Deſſau), Friedlin(Freiburgh, Schaber(Heidelberg), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 170, dieſes Regts.; Gertis(Stockach), Vigefeldw., der Reſ. der Infanterie; Wittmann(Heidelberg,, Wagner(Hermann)(Raſtatt), Vize⸗ feldwebel im Füſ⸗Regt. Nr. 40; Schleid(Mannheſmh), Vige⸗ Hee im Inf.⸗Regt. Nr. 1115 Hauß E Schick ritz(Offenburgſ, Offizier⸗ äckle(Freiburg,) Weber Are Villaret(Halle Donaueſchingen), Bebenk(Freiburg), Gutkentag(Freiburgh, rießer(Freiburg), Sengerer(Freiburg,, 9 4 a* Briem(Freiburg), Vigefeldw. im InfteRegt. Nr. 113; lotz(Mosbach) Vizefeldw.. Rayp(Mannheim), Vigewacht⸗ Siegert(Roſtoch, Albiet(Freiburg), Mülter Haus Rudolf)(1. Mülbauſen i..), Vizewachtm. im Drag.⸗Regt. k. 22, dieſes Regts.); Wilherm(bisher Landau), Kirchmann (Mosbach), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 114, dieſes ſiegts. u Leutnants der Lanbwehr 1. Aufgebots: P 2 1 felbte P PecbN der Landw.⸗Inf.: Braun(Karks⸗ ruhe), Vigefeldw., der Landw.⸗Inf.; Stieler(Freiburg', Vigefeld⸗ webel im Inf.⸗Regt. Nr. 113, der Landw.⸗Inf.) Köbele(Fforz⸗ heim), Offizier⸗Aſpirant der Landw.⸗ ußaril.; Vollmer(Heidel⸗ berg), Vizefeldw., der Landw.⸗Inf.; Hamm(Karlsruhe), Vizefeld⸗ webel im Lehr⸗Inf.⸗Regt., der Landw.⸗Inf.; Zimmern(Bruch⸗ al), Vigewachtmeiſter, des Landto.⸗Trains; Häberle Mann⸗ eim), Vigefeldw. der Landw.⸗Inf.) Kleinhenz(Mann⸗ e i Sunbe 78 der Landw.⸗Inf.; Stupp(Lörrach), Vizefeldw. andw.⸗Inf. Zum Zeug⸗Oberleutnant: Schönrock, Zeug⸗Leut⸗ 8 3* 9 Feim), Ober⸗ Zum Hauptmann: Emr orzheim), Ober⸗Leutnant des Inf.⸗Regts. Nr. 118. Ein Vatent ſeines Dienſtgrades hat erhalten: K* ening(Friedrich), Major a.., zuletzt im Feldartl.⸗Regt. “ Militäriſche Befürderung. Zum Leutnant d. Reſ. befördert wurde Otto Bonn, 111, Sohn von Verwalter Georg Bonn, Fruchtbahnhofſtraße hier. * Balkanzüge. Nach'dem Januar⸗Merkblatt für Reiſende der Balkanzüge verkehren dieſe wöchentlich zweimal und —— von Berlin und Ktraßbug am⸗Mittwoch und Samstag, von Konſtantinopel am Dienstag und Samstag in folgendem Plane: infahrt über Breslau am Mittwoch und Samstag ab Char⸗ ttenburg.59 Bm., ab Roher Pae her Garten.06, ab Frie⸗ drichſtraße.20, ab Schlefiſcher Bahnhof.32, ferner über Dresden ab Berlin⸗Anhalter Bahnhof.55; Rückfahrt: am Dienstag und Samstag ab Konſtantinopel.00 Rm., am Mittwoch und Sonntag ab Sofia.38 früh, ferner ab Straßburg.80 früh, ab Karlsruhe⸗ .44, ab Stutigart.47, Mitiwoch und 8 0 ab Ulm.88, ab Augsburg.53 Vm., ab München.40, ab Salzburg 12.30 Nm., ab Wien⸗Weſt.00 Nm., ab Wien⸗Nord.57 Nm. 10—— 2 Mit dem ausgezeichnet für rüber zu berichten, * Badiſche Gedenktage 1917. Vor 175 Jahren, im Jahre 1742, am 18. Januar, wurde das kurfürſtliche 2(im in Mannheim eröffnet. Karl Theodor feiert mit ſeiner Kuſine Eliſabeth Auguſta von Sulzbach in Mann⸗ heim in glanzvoller Weiſe ſeine Hochzeit. Am 84. Januar 1742 erhielt Kürfürſt Carl Abert von Bayern, der ſich in Mannheim befand, die Nachricht ſeiner Erwählung zum r.— Errich⸗ tung einer 8 rechtsrheiniſchen Peſ indung von Frankfurt über Mannheim und Karlsruhe nach Baſel.(Dreimal wöchentlich ein Poſtreiter und einmal ein Poſtwagen.)— L. M. Claus, Errichter der Claus⸗Stiftung, in Mannheim geſtorben. * Beihilfen an bedürftige Wöchnerinnen. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich. Verſchiedene beim Miniſterium des Innern eingelaufene liche laſſen erkennen, daß die kürzlich an dieſer Stelle veröffentlichte Notiz über eine dem Herrn Miniſter des In⸗ nern zur Gewährung von Beihilfen an bedürftige Wöchnerinnen, die keinen Anſpruch auf Reichswochenhilfe haben, von ungenannter Seite zur Vexfügung geſtellte Spende von 25 000 Mark teilweiſe falſch verſtanden worden iſt. Es wird des⸗ halb ausdrücklich darauf hingewieſen, daß für eine Unterſtützung aus dieſer Spende nur im Laufe des Jahres 1917 nieder⸗ kommende bedürftige Böchnerinnen in Betracht kommen, die keinen Anſpruch auf Reichswochenhilfe haben und denen auch ſonſt von keiner Seite eine Unterſtützung zu⸗ teil wird. Geſuche um eine Unterſtützung ſind an die Bezirks⸗ ämter zu richten, die mit der Prüfung der Geſuche betraut ſind und bei denen das Nähere zu erfahren iſt. Eingaben unmittelbar an das Miniſterium 05 ztwecklos und verzögern die Entſcheidung über die Gewährung der Unterſtützung. * Zur Erzeugung von Obſtbranntwein ſchreibt die„Karlsruber Zeitung“ halbamtlich: Rach den Bekanntmachungen der Reichsſtelle Gemüſe und Obſt in Berlin vom 2. und 8. September 1916 (Reichsanzeiger Nr. 208 und 214 vom 4. und 11. September 1916) darf Obſtgewerbsmäß ig nur in ſolchen Betrieben auf Brannt⸗ wein verarbeitet werden, die ſchon im Jahre 1915 Obſtbranntwein hergeſtellt haben. Brennereien, die im Fahre 1915 weniger als 1 Hektoliter Obſtbranntwein hergeſtellt haben, dürfen nichk mehr Obſtbranntwein herſtellen als im Fahre 1915; größere Betriebe dür⸗ fen Obſt nur in einer von der Reichsſtelle feſtzuſetzenden Menge auf Branntwein berarbeiten. Aepfel, Birnen, Apfelwein und Obſt⸗ treſter dürfen überhaupt nicht auf Branntwein verarbeitet werden. In vielen Fällen haben jedoch insbeſondere Kkeinbrenner Obſt und Obſttreſter, meiſt eigener Ernte oder wenigſtens eigener Kelterung, bereits vor Bekanntwerden der Brennverbote zur Branntweinberei⸗ — eingeſchlagen, ſodaß infolge Gärung die Mengen zur ander⸗ weiten menſchlichen Ernährung nicht mehr verwendbar ſind. In dieſen Fällen iſt bisher auf Anfrag bei Rachweis der obigen Voraus⸗ ſetzungen das Abbrennen im Wece von Ausnehmen von jenen Be⸗ kanntmachungen durch die Reichsſtelle zugelaſſen worden. Da ſich dieſe Anträge gebäuft hahen, hat die Reichsſteſle geſtattet, daß Obſt, insbeſondere Zwetſchgen, Aepfel, Birnen und Obſttreſter, die nach⸗ weislich bereits vor Bekanntwerden der genannten Verordnungen eingeſchlagen worden ſind, mit Genehmigung des zuſtändigen Fi⸗ nantz⸗ und Hauptſteueramtes abaebrannt werden dürfen. *Der Lanbesverband badiſcher Gewerbe⸗ und Handperkerver⸗ einigungen, Siß Raſtatt, der für das Handwerk in vieler Beziehung vorbildliches geleiſtet hat reihte ſeinen Einrichtungen zur wirtſchaft⸗ lichen Unterſtützung der Handwerksmeiſter eine neue an. Um den⸗ jenigen Meiſtern, die Kriegslieferungen übernommen aben, deren ſofortige Bezahlung durch die Auftraageber ſich durch die Ahnahme uſw. verzögert, die Möglichkeit zur Uebernahme wei⸗ terer Lieferungen zu geben, ſtellt der Landesverband den Meiſtern Vorſchüſſe auf die bereits fertig geſtellten, zum Teil noch nicht abgenommenen Waren zur Verfügung, und ermöglicht durch dieſe Bereitſtellung von Mitteln die Uebernahme neuer Arbeiten. Den Meiſtern entſtehen lediglich für die Dauer der Darlehensbean⸗ ſpruchung die Koſten für die Verzinſung, die unter Umſtänden dem Landesverband ſelbſt erwachſen können. Irgendwelche Vergütungen für ſich ſelbſt nimmt dieſer nicht in Anſpruch. Es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß dieſe Kreditunterſtützung eine wertvolle Förderung der mit Militärlieferungen beſchäftigten Meiſter darſtellt. * Im hieſigen Krematorium wurden im abgelaufenen Fahre 250 Perſonen(gegen 248 im Jahre 1915) eingeäſchert und zwar 150 männlichen und 100 weiblichen Geſchlechtes. Davon ſtammten aus Mannheim 155(165), aus der Rheinpfalz 75(60) und aus an⸗ deren Orten 20(23). Dem rekiaiöſen Bekenntnis nach waren 175 (187) Gvangeliſche, 38(22) Katholiken,.(5) Altkatholiken, 26(17) Israeliten, 11(15) Freireligiöſe und 2(2) Konfeſſionsloſe zu ver⸗ geichnen. Die Geſamtzahl dex ſeit Eröffnung des Krematoriums (16. Februar 1901) bis 84. Dezember 1946 in demſelben feuer⸗ heſtatteten Leichen beträgt 2530, wovon 1570 aus Mannheim ſelbſt ſtammten. Falſche Gerüchte über bie Oelſaaten. Wie das Genoſſenſchafts⸗ blatt der badiſchen landwirtſchaftlichen Vereinigungen ſchreibt, geht ſeit einiger Zeit das Gerücht, daß die für den Kriegsausſchuß für Oele und Fette aufgekauften und in den Mannheimer Großlager⸗ häuſern eingelagerten Rapsbeſtände dort verdorben ſeien und daß infolgebeſſen große Mengen verborbeſter Ware hätte in den Rhein geworfen werden müſſen. Dieſe Gerüchte entbehrten jeder Grundlage. Es ſei richtig, daß infolge der feuchten Ernte viel geringer, ſchimm⸗ liger und teils auch erhitzter Raps geliefert wurde; von einem Ver⸗ derben der Ware könne aber keine Rede ſein. * Erhebungen über die Beeren⸗ und Pilzernte. Die Beobach⸗ tungen die man bei der Beeren⸗ und Pilzernte des Fahres 1916 über die Nutzbarmachung für die Volksernährung gemacht hat, laſſen es erwünſcht erſcheinen, die beſonderen Erfghrungen in den einzelnen Landesteilen einer Prüfung zu unterziehen. Es ſoll insbeſondere erwogen werden, ob eine Ergänzung ſich empfiehlt. Die 99 9 inſpektoren in Preußen ſind deshalb erſucht worden, eingehend da⸗ elche Beobachtungen man gemacht hat bei den Beſtrebungen zur Belehrung der Bevölkerung über die Beeren ⸗ und Pilanutzung durch Mitwirkung der Schulen, Verbreitung von Schrif ⸗ ten und Tafeln, durch Vorträge, Pilzwanderungen, Pilzausſtellun⸗ en, Vilgauskunftsſtellen,— Matzregeln zur Ver⸗ ütung von Pilgzvergiftungen uſw. * Praktiſche Arbeit für die Hindenburgſpende. Man ſchreibt uns: Pfarrer Dr. Engelhardt aus, Köln, ein geborener Ba⸗ dener, hält zur Zeit im Auftrag des Oberpräſidenten der Rhein⸗ provinz Vorträge für die Hindenburgſpende, indem er die Notlage der Induſtriebevölkerung ſchildert. Der Gedanke des Oberpräſidenten iſt ſehr glücklich, was beſonders der Erfolg dieſer Vorträge beweiſt: es zeigt ſich eben von neuem, wenn nur die 0 richtig aufgeklärt und richtig angefaßt werden, ſie gerne geben. * Entwicklung der Jugendtzwangsſparkaſſen. Eine Umfrage der Berliner Sparkaſſe bei den Groß⸗Berliner Spa⸗kaſſen über die Ent⸗ wicklung der Jugendſparkaſſen im erſten Halbjahr ihres Beſtehens (April—Oktober) hat folgendes ergeben: Die Zahl der Jugendſpar⸗ bücher beträgt 64 000 mit 3 Millionen Mark Eintagen. Eingezahlt waren bisher 4,3 Millionen Mark, davon ſind 1,3 Millionen Mark durückgezahlt. Auf die Stadt Berlin entfallen 82 000 Sparkonten mit 1,2 Millionen Mark Einlagen, auf Spandau 8713 mit 678 900 Mark, auf Charlottenburg 8159 Konten mit 153 000 Mark. Von den Jugendſparkonten der Stadt Berlin lauteten 27 500 auf unter 50 Mark, 4300 auf 50 bis 100 Mark, 2500 auf 100 bis 200 Mark, 5⁵ auf 200 bis 300 Mark, 271 auf 800 bis 500 Mark, 72 auf 500 bis 750 Mark, 11 auf 750 bis 1000 Mark und zwei auf über 1000 Mark. Es handelt ſich dabei nur um Erſparniſſe aus Arbeitslohn in einem Halbjahr. e Einem großsügig betriebenen Schmungel mit Lebensmitteln aus berſchiedenen Orien des Bezirksomtes Würzburg nach Mann⸗ heim machte die Polizei ein Ende. Die Seele des augexordentlich einträalichen Geſchäftes war der Schußwarenbändlet Aquilin Kirchner in Berotheim. Dieſer kaufte ſchon ſeit geraumer Zeit bei Fagdpächtern und Metzgern alle ihm exxeichbaren Lebensmittel zuſammen und verkaufte ſie dann mit ſehr hohem Gewinnanteil wieder. Die Sendungen ließ er als„Bſicher und Wäſche, Liebes⸗ gaben für das Rote Kreuz“ an ſeine Abnehmer verfrachten. Die letzte, Rote Kreuzſendung“, die zur Entdeckung des großen Schmug⸗ gels führte, barg mehr als 2 Zentner Schinken, Wild und Fett. Im Beſitze Kirchners fand man den geſamten Schriftwechſel mit ſeinen „Kunden“. Gegen dieſe und Kirchner ſelbſt iſt nunmehr eine um⸗ fangreiche Unterſuchung im Gange. * Tydesfälſe. Am Sonntag ſtarb in Frankfurt unerwartet nach kurgem Leiden der Aunenarzt Geh. Sanitäterat Or. Gaſtav Krüger, der mit ſeinen 75 Jahren noch bis in die lekten Tage ſeinem Berufe nochgeben konnte. Der Verewigte war eine ſtadt⸗ bekannte Perſinlichkeit und ein geſuchter Spegialiſt.— Kommer⸗ jenrat Karl Thomas, Geniorchef der bekannten Juwelierfirma, Begründer der Damyfſchiffahrts⸗Geſellſchaft auf dem Starnberger See und der Thomasbrauerei, iſt in München im Alter von 92 Faßren geſtorben. In den ſſebziger Jahren war er liberaler Land⸗ keigsabgeordneter für München. Stimmen aus dem Publikum. 2 Einſchränkung des Bedarfs an Kleingeld. In den letzten Monaten hat ſich ein immer fühlbarer werdender Mangel an Kleingeld eingeſtellt, welchex in den induſtriellen Unter⸗ nehmungen bei der Lohnzahkung vielfäch die größten Schwierigkeiten macht. Es ſei daher auf ein einfaches Hilfsmittel hingewteſen, wel⸗ ches natürlich nicht in der Lage iſt, die zur Verfſtaung ſtehenden Mengen Kleingeld zu vermehren, wohl aber den Bedarf zu ver⸗ ringern. Schreiber dieſer Zeilen hat in dem ſeiner Leitung unter⸗ ſtehenden Betrieb ſeit kurzem die Einrichtung getroffen, daß die Be' träge unter 1 M. nicht mehr in bar auscehhblt, ſondern dem be' treffenden Arbeiter als Guthaben für die nächſte Löhnung vorgetragen werden. Die gexinge Mebrarbeit durch das Vortragen dieſer Reſtbeträge in die nächſte Lohnyeriode ſpielt keine Rolle gegenüber der umſtändlichen Auslöhnung in Pfennigen, ſofern man Kleingeld überhaupt haben kann. Zur Aufbewahrung der Kartofſeln. In der Mittagsausgabe Ihres geſchätzten Blattes vom Freitag haben Sie einen Artikel vom ſtädtiſchen Lebensmittelamt aufgenom⸗ men, in welchem eine Aufforderung an die Bevölkerung erging be⸗ treffs Aufbewahrung der Kartoffeln. Es iſt darin der Rat erteilt worden, die angeſteckten Kaxtoffeln auszuleſen, um weiteres Faulen zu verhüten. Wie ich aus langfähriger Erfahrung weiß, werden die Kaxtoffeln durch öfteres Umkeſen ſchwarz und daher unbrauch⸗ bar. Der dadurch entſtandene Schaden iſt größer, als wenn die Faulen unter den Guten bis zum direkten Verbrauch liegen bleiben; auch iſt das Abzupfen der Keime im Frühjahr ſchädlich, da die Kar⸗ toffeln auch dadurch ſchwarz werden. R. Nus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 8. Jan. Der Verein zur Wahrung der Intereſſen des Detailhandels(E..) Heidelberg teilt mit, daß ſich die hieſigen Lebensmittelhändler entſchloſſen haben, von heute Montag ab gleichfalls un 7 Uhr ihre Ge⸗ ſchäfte zu ſchließen. bnv. Wertheim, Röſſy von Kommunalverbanbes ein 8. Jan. Der Hofdauer Auguſt at zur Lebensmüttelſammlung des chwein geſtiftet. Verdient Nach⸗ ahmung! Ea chſenflur bei Boxberg, 8. Jan. In einem Anfall Habreze Umnachtung hat der 42jährige Auguſt Freund ſein jähriges Töchterchen erdroſſelt. Freund war ſchon ein⸗ mal in einer Irrenanſtalt untergebracht. vom Rufbau Europas 1815 und 1916%17. Von Fritz Gruber. Mitten in den Kanonendonner klingen die Friedensworte der Mittelmächte. Und die Völber lauſchen mit verhaltenem Atem und ſehen mit—++ der Entwickelung der Dinge entgegen, die den Frieden bedeuten ſollen. Deutſchland, die Mittelmächte überraſchten den Erdball zuerſt mit ihren unvergleichlichen Kriegstaten und ziegen und jetzt geſchieht dasſelbe in noch höhevem Maße durch die„Friedens⸗Offenſwe“ der Sieger. Ob es nun ſchon ſetzt ſein wird oder ſpäter, jedenfolls kommt die 25 wo am grünen Tiſch geſtritten wird, ob gutgeheißen werden ſoll, was die rohe Kriegs⸗ getoalt herbeiführte oder herbeizuführen verſuchte. Es geht um das deue Guropa. Wer möchte da nicht an den Aufbau Euſopas vor 00 Fahren und an den brühmlen und berüchtſgten Wiener Kongreß denken? Durch das ebenſo klug eingeleitete als treff⸗ lich guſamnengeſtellte Werk Friedrich Frekſas„Der Wiener Kongreß“. Nach Aufzeichnungen don Teilnehmern und Mitarbei⸗ tern“ ſind wir in die Lage verſeht, wie als Zuſchauer dieſem ongreß bor und hinter den Kuliſſen beizuwohnen,»deſſen Arbeit ür Europa bdeutungsvoller war, als das Schickſals⸗ und Schlach⸗ tenepos der Hunderk Tage“. Leute erkennen wir die Bedeutung des Kongreſſes darin, daß die Ider„Europa“ feierlich anerkannt wurde. Damals erſchin er als ein Knäuel von Intrigen, Bemüh⸗ Ungen, Widerſtreiten, deren duwpfes Durcheinander die rauſchend⸗ ſten Feſtlichkeiten nicht zu übertäuben vermochten. Es gibt kaum einen Bericht von einer früheren heſchichtszeit, der heute das Intereſſe ſo ſtark in Anſpruch nähme, wie dieſes Buch. Jede Selte weckt bange Fragen und auf Schritt und Triti begetznen wir Zuſtänden und Porgängen, deren Analogie ſich heute ſchon in verblüfſender Aehnlich'eit an—* ins⸗ beſondere Deutſchland, muß ſehr auf der Hut ſeln, um ſich vor den pen zu ſckützen, die ihm bon den Friedensverhandlungen 0 dem künftigen Friebenskongreß brohen, damit nicht am grünen Tiſe bexloren geht, für was die tapferen Heere der Verbündeten und die Vörker Mitteieuropas Poſiet und gedarbt hahen, „Zwei Damen, die Gräfin Bernſtorff und die Gräfin Thürheim, berichten von dem ſeitdem nie mehr erreichten politiſchen und ge⸗ ſellſchaftlichen Leben des Wiener Kongreſſes, an dem eine ſtattliche — Iu Verlag ber Memoirenbibliolhek von Robert Lutz in Stuttäact. Preis geheſtet N..50, in Lwd. geb. Nl. 650, un Reihe von Herrſchern, eine unabſehbare Zahl von Diplomaten, Militärs, Profeſſoren, Philantrepen und Zuſchauern teilnahmen. Zwei Männer, der biſſige Soldat Noſtitz und der galante Aben⸗ Kafſe de la Garde, ergänzen das farbenreiche Gemälde vor den uliſſen. eoch intereſſanter dünken uns heute die Vovpgänge hinter den Kuliſſen, die durch die Berichte des edlen Erzherzogs Johann, des gelehrten Humboldt, des ſachlichen Stein und des ſchlauen Talley⸗ rand beleuchtet werden, diees vorbildlichen Diplomaten vom alten Schlage, der es fertig brachte, daß das beſiegte Frankreich als Sieger bei dem Kengreſſe bervorging. Es iſt unmöglich, die Fülle der Probleme, in deren Mittelpunkt das Schickſal Poleng Sachſens ſtanden, auch nur anzudeuten, oder auch bloß die menſchlich bemerkenswerten Geſtalten aufzuzählen die in dem Buche ihr kunſtvoll verſchlungenes Spiel vorführen, in dem ſich Politik und Liebe, oft auch ſelkſt bei bedeutenden Menſchen lächerliche Menſchlichhetten innig bermiſchen. „Es iſt eine Schaͤnde“, ruft Erzherzog FP in ſeinem Tage⸗ buch aus,„wie jeder ſeinen Weg geht; beine Selbſtverleugnung, alles Selbſtſucht, Leidenſchaft, Ehrgeig, Haß, Pfui Teufel!“ Und Noſtitz ſagt:„So kreuzen ſich hier ſo biele Intereſſen, die bei dem lang⸗ erſehnten Friedensbund die Völker wollen zur Sprache bringen, daß ſtch dieſelben zu den wunderbarſten Geſtalten zuſammenfügen, ſolvie ein neuer Anſtaß bon Mißhelligkeit ſie gegeneinander wirft Einmal ſieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, und dann ſind wieder Wald und Bäume fort...„Heute“, jammert einmal Humboldt,„hatten wir eine ſogenannte deutſche Konferenz mit Oeſterreich und Hannober, die man aber viel beſſer eine undeutſche nennte.. auch nur das bloß Mechaniſche, ſchon die Ungeſchicklich⸗ keit und der Leichtſinn ſind ſchrecklich.“ Aber nicht genug mit den zahlloſen ſich kreuzenden Intereſſen miſcht ſich noch allerlei Perſönliches hinein, Neigungen und Ab⸗ neigungen zwiſchen einzelnen Charaktexen und eine endloſe Re he von Liebesg ſchichten, die auch vor den Thronen nicht Halt machen. n dieſem Trubel erſcheinen gewiſſe Berufsunterſchiede noch gar leicht erträglich, wie etwa die zwiſchen Militärs und Diplomaen, die mehr als einmal Platz greifen, z. B. wenn der ruſſiſche Kaiſer kei einer Soirse Metternich erklärt:„Die Diplomaten beſtimmen und wir Soldaten müſſen uns dann zu Krüppeln ſchießen laſſen 3 ſie“, oder wie aus einer Bemerkung des Erzherzogs Jobann ervorgeht, indem er von der inneren Gärung in Preußen ſpricht: „Wie dort der Geiſt iſt, mag das beweiſen, daß General Grollmann an Lord Wellington ſchrieb, die preußiſche Armee würde es nie K0 daß Leipzig an Sachſen zurückkomme; ohne Wiſſen des önigs!“ 8 Ceute ſteht das Varometer auf Krieg, morgen auf Frieden, übermorgen wieber auf Krieg. Es bemächtigt ſich der Teilnehmer am Kongreß einer Rervoſität, die ſie kaum mehr berhüllen können, und es kommt zu ſchlecherdings faſt unbegpeiflichen Zwiſchenfällen, wie zu dem Duell zwiſcken Boyen und Humboldt, obſchon beide ſich völlig klar darüber ſind, wie wichtig ihr Leben für den Staat iſt, oder gar faſt zu einem Duell gwiſchen dem ruſſiſchen Kaiſer und Metternich— es kommt zu einem wahren Taumek des Ge. nießens. Aber Talleyrand, der überlegene Kopf, erfaßt die Sach⸗ lage:„Die Fürſten haben weder den Mut, mit einander zu brechen, noch den Verſtand, ſich zu verſtehen!“ So ſtehen in der Tat die Dinge: Guropa bvaucht Ruhe und die Fürſten ſcheuen nichts mehr als einen weiteren Krieg.„In dem Spiele“, ſagt der Herausgeber, „das Metternich mit Talleyrand gegen Preußen ſpielte, glaubte der Oeſterreicher, er hätte das Spiel in ſeinen Händen— in Wahrheit aber ſpielte er nur mit den Karten, die ihm der Franzoſe zuſchob.“ Aber* aller Verwirrung ſtellt ſich ein Ergebnis ein, das freilich alle Optimiſten enttäuſcht, das aber wegen der allgemeinen Nerpenerſchlaffung und pekunfären Erſchöpfung der Fürſten und Länder kaum anders gusfallen konnte.“ Napoleons Wiedererſcheinen beſchleunigt nur die Arbeit des Kongreſſes, und doch wirkt es ſehr dramatiſch: alle Berichterſtatter wiſſen Feſſelndes davon zu erzählen. Beim erſten Schlage der Mitlernachtsſtunde in der Siſveſter⸗ nacht bleibt die Fürſtin von Paar,„ebenſo berühmt durch ihre Reize wie durch die Feinheit ihres Geiſtes“, mitten in einer anmutizen. Polonaiſe ſtehen und wendet ſich an ihren Partner, den Kaiſer von Rußland:„Ich bin glücklich, Sire, als Erſte einem ſo großen Mo⸗ narchen Wünſche für das neue Jahr du⸗zubringen. Erkauben mir Eure Majeſtät die Fürſprecherin ganz Europas für die Aufrecht⸗ 2 allgemeinen Friedens und der Einigkeit aller Völker ſein zu dürfen.“ Der Kaiſer antwortete, kein Opfer ſel ihm zu Fes um einen zu befeſtigen, der das erſte Bedürtnis der enſchheit ſei. Das erſte Bedürfuſs der Menſchheit: die Ndt war es, nicht Klugheit oder Nerchſicht, die damals das zerrüttete Europa wieder befeſtigie— allertings in einer Art und Weiſe, die in deur⸗ ſchen Lanben die bitterſte Kritit fand. War alſo auch bie Zeit noch nicht veif für das, was damals der wenigen deutſchfühlenden Patrioten Hoffnung geweſen, ſo finden wir doch in den Erinnerungen einzelner Teilnehmer ſchon wahrhaft brophetiſche Gedanken ausgeſprochen. Hardenberg z. B. ſandte an Metternich die Verſe: Nr. 13. 4. Seſite. 8 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 9. Januar 1917. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. Hanau, 8. Januar. Der 23jährige Zigeuner Her⸗ mann Ebendex hat nunmehr eingeſtanden, den Förſter Romanus am 15. Februar 1912 im Kämmerzeller Walde er⸗ ſchoſſen zu haben. Sein Bruder Wilhelm, der gleich ihm in dem holländiſchen Grenzorte Sittard verhaftet wurde, befindet ſich gleichfalls im Fuldaer Gefängnis in Unterſuch⸗ ungshaft, da er der Teilnahme an der Ermordung des För⸗ ſters dringend verdächtig iſt. Ein weiterer Bruder iſt 1909 in Hanau hingerichtet worden, weil er den Gendarmerie⸗ wachtmeiſter Schenk in Flieden meuchlings erſchoſſen hatte. Der dritte Bruder wurde vor einigen Jahren wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs an einem Gendarmen, an dem auch Hermann Ebender beteiligt war, zu 4½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Oberhaupt dieſer Familie aus Mördern wurde ſeinerzeit gelegentlich eines Krammarktes in Fritzlar von einem Stam⸗ mesgenoſſen erſtochen. Dar mſtadt, 8. Jan. Der langjährige Vorſitzende des heſſiſchen Pfarrvereins und frühere Dekan des Dekanats Friedberg, Geheimer Kirchenrat Schrimpf, feierte hier ſeinen 8 0. Geburtstag. 8 2 Sportliche Kunoͤſchau. Pferderennen 1917. Wie man der„Frkf. Ztg.“ aus Berlin tele⸗ graphiert, iſt von den preußiſchen Miniſterien des Inneren und der Landwirtſchaft die Abhaltung der Pferderennen 1917 in gleichem Umpfange wie im Vorjahr jetzt bewilligt wor⸗ den. Bisher haben 14 Galopp⸗ und 3 Trabrennvereine und die im ganzen in Betracht kommenden 21 bezw. 8 Rennvereine die Genehmi⸗ gung zur Abhaltung von Rennen ſchon nachgeſucht und erhalten. In Berlin werden wieder 56 Galopp⸗ und 18 Trabrenntage vor ſich gehen, von denen ſe 16 auf Grunewald, Hoppegarten und Karlshorſt, § auf Strausberg und 18 auf die beiden Trabrennvereine in Mariendorf entfallen. Im übrigen bis jetzt feſtgeſetzte Renntage ſind: Breslau 7, Hannover 7, Frankfurt a. M. 6, Köln 6, Wiesbaden 6, Düſſeldorf 4, Magdeburg 4, Mühlheim⸗Duisburg 4, Neuß 4, Krefeld 3 und 6 Trabrenntage in Altont⸗Branfeld. Die genauen Renntermine werden demnächſt von der Techniſchen Kom⸗ des Unionklubs nach Uebereinkommen mit den Vereinen be⸗ ſtimmt. Verſan mlung des Badiſchen Bauernvereins. Am Samstag nachmittag wurde im Saal des Gaſthauſes zur„Krone“ in Raſtatt eine Verſammlung des badiſchen Bauernvereins abgehalten, zu welcher ſich Vertreter von 67 Ortsvereinen aus den Amtsbezirken Baden, Bühl und Raſtatt eingefunden hatten. Der Generalſekretär Dr. Bitton g hielt einen Vortrag über„Die Aufgaben der Land⸗ wirtſchaft im dritten Kriegsjahr.“ Der Redner führte zuerſt aus, wie die Verhältniſſe in deꝛ Landwirtſchaft ſich in den verfloſſenen zwei Kriegsjahren geſtalteten und wie ſie gegenwärtig ſeien. Der Aushungerungsplan der Feinde ſei Dank der Umſicht und Fürſorge des deutſchen Bauern ver⸗ eitelt worden und werde auch künftig vergeblich ſein. Wohl habe das deutſche Volk große Opfer an Gut und Blut bringen müſſen, Deutſchland ſtehe jedoch mit ſeinen Bundesgenoſſen unbeſiegt da und habe große militäriſche Erfolge errungen. Aber noch weiter müſſe getämpft werden, denn die Feinde glaubten noch immer, uns überwinden zu können. Da gelte es von neuem, alle Mittel anzuwenden, um dus Vorhaben der Feinde zunichte zu machen. Der Krieg habe auch große An⸗ forderungen an den Bauernſtand geſtellt und e⸗ ſeien ihm manche Einſchränkungen und Velaſtungen auferlegt worden; beſonders viele ſo notwendigen Futtermittel, die er früher vom Auslande bezogen, müſſe er jett entbehren. Die Hialſchte der Höchſtpreiſe und Beſchlagnahme vieler Landwirt chafts⸗ produkte, wie des Viehes, bereiteten ihm Schwierigkeiten. Allein alles dies würden die Landwirte iin Hinblick darauf, daß es zum Beſten des Vaterlandes gereiche, gerne tragen. Dafür gebühre ihnen der heißeſte Dank, beſonders aber den die ſo wacker ihre Wirtſchaft führten und die Exiſtenz ihrer Familien geſichert haben. Heute gelte es vor allem, auch für das neue Jahr alles vorzubereiten, um eine gute Ernte zu erzielen. Für den ſehlenden Stickſtoffdünger müßten Erſatzmittel beſchafft werden, mit aller Energie die Felder beſtellt und die Produttion noch mehr geſteigert wer⸗ den. Herr Dr. Bittong verbreitete ſich ausführlich über alles das, was zu geſchehen habe und wie Fehlendes ergänzt wer⸗ den könne. 5 Auch über die Verſorgung mit Milch und Fett an die ſtädtiſche Bevölkerung äußerte er ſich eingehend und ſprach ſich dahmn aus, daß in erſter Reihe für die Bedürfniſſe der Menſchen zu ſorgen wäre, und erſt in zweiter Linie das Tier komme. Freilich müßten den ſtädtiſchen Hamſtern, die auf dem Lande Lebensmitteln zu ergattern ſuchten, energiſch das Handwerk gelegt werden. Wenn dies geſchehe und die Lebens⸗ mittelverteilung gleichmäßig erfolge, würden auch die Ber⸗ hältniſſe trotz der Leuerung ſich erträglich geſtalten. Die Be⸗ wohner in der Stadt und Land ſollten froh ſein, daß durch die Leiſtungen unſerer tapferen Truppen die Heimat von Verheerungen des Feindes bisher verſchont blieben. Sie ſoliten alles vergeſſen, was bisher zwiſchen ihnen vorgefallen wäre, ſich gegenſeitig unterſtützen, jeder ſeine Schuldigkeit tun, —4* damit wir durchhalten könnten bis zum endlichen Sieg nach dem Wahlſpruch:„Einer für Alle, Alle für Einen!“ Nach dieſem beifällig aufgenommenen Vortrag erfolgte eine eingehende Beſprechung der z. Zt. beſtehenden Verhält⸗ niſſe in der Landwirtſchaft. Herr Rechtsanwalt Götzmann äußerte ſich über den Rechtsſchutz des Bauernſtandes während des Krieges, über Reklamationen, Verſorgung der Hinterblie⸗ benen, forderte zu zahlreicher Beteiligung der nächſten Kriegs⸗ anleihe auf, tadelte u. d. die vielfach beobachtete Zürückhaltung von Milch und Butter ſeitens der Landwirte, wodurch eine gewiſſe Spannung zwiſchen Stadt und Land hervorgerufen worden ſei. Er hob hervor, wie durch dieſes Verhalten z. B. in Raſtatt manches Kind oſt tagelang ohne einen Tropfen Milch geblieben wäre. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſolche unliebſame Erſcheinungen künftig unterbleiben und eine Verſtändigung beiderſeits erreicht werden möchte. Herr Landtagsabgeordneter Schöpfle aus Langen⸗ ſteinbach wies darauf hin, wie die Kriegsinduſtrie das Volk mit Wucherpreiſen belaſte und auch die Verkaufspreiſe des Fleiſches gegenüber den Viehprelſen zu hoch ſeien. Eine Ab⸗ hilfe wäre hier dringend geboten. Alle Aeußerungen gip⸗ felten in dem Wunſche auf feſtes Zuſammenhalten bis zur ſiegreichen Beendigung des Krieges. Die Bekämpfung des Wuchers. Wie aus Krefeld mitgeteilt wird, wurde dort am verfloſſenen Samstag der Kaufmann Foſeph Neuhaus von dem Kriminal⸗ kommiſſar Lehnert vom Kriegswucheramt Berlin feſtgenommen und dem dortigen Amtsgericht vorgeführt. Der Reichsgerſtengeſellſchaft in Berlin war bekannt geworden, daß Neuhaus auf dem Wege über Saarbrücken ungeheure Mengen Malz aus Süddeutſchland entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen nach Norodeutſchland ein⸗ geführt und zu unerhörten Wucherpreiſen an zahlreiche Brauereien abgeſetzt hatte. So verkaufte er jeden Waggon anſtatt zu dem normalen Preiſe von 7000 bis 8000 M. zu 24000 M. Den Haupt⸗ verdienſt hatten jedoch ſeine Hintermänner, deren Verfolgung be⸗ reits eingeleitet iſt. Auch gegen die belieferten Brauereien wird vorgegangen werden. Wir haben es hier mit einem vorbildlichen Fall der Wucher⸗ bekämpfung zu tun. Selbſtverſtändlich verlangen auch die vielen Einzelfälle der Bewucherung ein Einſchreiten, und der Kampf da⸗ gegen iſt mit Erfolg nur durchzuführen, wenn das Publikum die Stellen, die bei den Polizeipräſidien zur Bekämpfung des Wuchers eingerichtet ſind, kräftig unterſtützt. Derartige Mitteilungen haben mit Denunzieren nichts zu tun, ſondern bilden ein notwendiges Mittel zur Ausrottung dieſes Kriegsübels. Die Bekämpfung der Einzelfälle aber bleibt etwas Halbes, wenn nicht zunächſt der Wucher im großen gefunden und getroffen wird. Es handelt ſich da meiſtens um recht weitverzweigte Geſchäfte, die gerade deshalb für die Geſchäftsmoral beſonders verderblich ſind, denen man aber auch wegen der großen Zahl der Mitwiſſer verhältnismäßig leicht auf die Spur kommen kann. Der Einzelne mag ſich dabei gar nicht der Schuld bewußt werden, die er auf ſich lädt, wenn er gu ſeinem Teil zur Verteuerung der Lebensmittel und der Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs und damit zur Bewucherung der Volks⸗ genoſſen beiträgt. Die Allgemeinheit aber muß, wenn das Uebel nicht ſtändig um ſich greifen ſoll, gegen jeden, der ſich verſündigt, ein ſcharfer Richter ſein. Lethte Meldungen. Die Vedrohung der Reutral tt der Schweiz durch Fraukreich. München, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Mün⸗ chener Neueſten Nachrichten“ ſchreiben: In der franzöſiſchen Preſſe iſt ſeit einiger Zeit wieder ein Spiel im Gange, um die Schweiz gegen Deutſchland beſorgt zu machen. Man ſpricht von deutſchen Ab ſichten gegen die ſchweizeriſche Neutralität, von Invaſionen und Durchzugsplänen. Der Fall wird zwiſchen Pariſer Blättern und einigen ſchweizer franzöſiſchen Zeitungen unermüdlich hin und her gezogen. Einige ſchweizeriſche Staatsmänner ſehen ſich bereits veranlaßt in der Preſſe Erklärungen abzu⸗ geben, daß kein Grund zu Beſorgniſſen nach irgend einer Richtung vorhanden iſt und daß die Schweiz ihre Neutralität nach allen Seiten wahren werde. Jetzt hat nun nach Berner Meldungen die franzöſiſche Regierung einen amtlichen Schritt getan, in dem das Verſprechen der Achtung der Schweizkr Neutralität wie⸗ derholt wird, gleichzeitig aber ei enartige Erklärungen ab⸗ gegeben werden, die offenbar Be orgniſſen vor politiſchen Maßnahmen auf franzöſiſcher Seite vorbeugen ſollen. Wenn ſich jetzt herausſtellen ſollte, daß Frankreich an der ſchweizeriſchen Grenze Truppenverſtärkun⸗ gen vornimmt, dann wäre mit einem mal klar, weshalb alle dieſe Wochen die franzöſiſche Preſſe nicht müde, wurde von deutſchen Invaſionsplänen zu reden, nicht weil Deutſchland mit irgend welchen haltbaren Gründen der Vorbereitung un⸗ neutraler Handlungen verdächtigt werden konnte, ſondern weil Frankreich ſelber Abſichten hat, die ver⸗ ſchleiert werden müſſen. „Daher dieſer ganze Preſſehatz. Wir halten auch gegen⸗ über dieſer neueſten franzöſiſchen Aktion an unſeremVertrauen zu der Entſchloſſenheit der Schweiz, der Achtung ihrer Neu⸗ Fleuch, Zwietracht, fleuch von unſern Gauen! Weiche Du Ungeheuer mit dem Schlängenhaar. Es horſte auf derſelben Rieſeneiche Der Doppeladler und der ſchwarze Aar. 3 9 Und in dem Tagebuch des Erzherzogs Johann finden wir den Ein⸗ trag:„Es iſt nur eine Sache gut und heilbringend, innige, treue Vereinigung zwiſchen Preußen und Oeſterreich; dies hält und zwingt Deutſchland mit, und dazu, daß Frankreich nie mehr über den Ahein komme, ſondern bis an die Vogeſen räume, und um den Barbaren des Nordens ſich entgegenzuwerfen, die ietzt ſo ſehr nach Süden drängen; um einſt Polen zu befreien und Rußland die Grenze, die die Natur ihm gab, an den Niemen, Duieyr und Dnieſter urückzudrängen. Wer wird eine wahre Vepeinigung mit Preußen ewirken? Rur nicht mit Frankreich! Wir haben keine andere Ver⸗ bindung als mit Preußen. Letzteres gewinnt auch dabei Wir wiſſen nicht, welche Erſcheinungen des Wiener Kongreſſes ſich beim kommenden Friedensſchluß wiederholen werden. Aber wenn wir den unſagbar ſpannenden Bericht darüber zuklappen, wiſſen wir beſtimmt, daß mancherlei ſich nicht wiederholen wird, was jenem Kongreß ſo ſchlimmen Ruf verſchafft hat. Die bren⸗ nendſte Frage des Kongreſſes von 1916/17 iſt die nach dem Geſamt⸗ ergebnis, das die Geſchiche Europas beſtimmt, und das iſt eine furchtbar ſchwere und eine außerordentlich ernſte Arbeit, namentlich für die Staatsmänner und Fürſten Mitteleuropas. Rlavierabend von eugen dAlbert. Ueber einen berühmten Künſtler die objektive Wahrheit zu agen, iſt weder leicht noch dankbar. Nach den geſtrigen Eindrücken teht das Dilemma: entweder war Herr Eugen'Albert ni in der beſten Laune, oder uns fehlte die Empfänglichkeit. Die Mehrzahl der Zuhörer— und darunter viele Muſikſtudierende, die ihre Muſikalien mitgebracht hatten— kam affenbar nicht in die erwünſchte.„Stimmung“, obwohl man empfänglichen Sinnes — hatte. Der Beifall unſeres Muſenſaales hatte die Wärme noch die Dauer, die bei großen Ereigniſſen — Brahms, wahrzunehmen ſind.. Mit Sebaſtian Bachs Chromatiſche Fantaſie begann der Meiſter, aber dieſer Fantaſie fehlte die klare Gliederung: die Toccata— das Tonſpiel zum Anfang— war überhaſtet, dem Choral, der dank der Harfenaccorde hindurch⸗ leuchtet, fehlte die Weihe, dem arioſen Vortrage die transcendente Innigteit. Aber ein Meiſter iſt Eugen'Albert dennoch: die Fuge war in großen Linien ſcharf umriſſen und— nach Hans von Bülows Vergang— auf eine bedeutende Höhe der Schlußſteige⸗ rung gebracht. Dieſe letztere gelang auch in Beethovens großer As⸗dur Sonate. Auch hier war der äußere Aufbau der Fuge meiſterlich, namentlich Umkehrung und Vergrößerung wur⸗ den zu klarſter Anſchaulichkeit gebracht. Dagegen verſagte der Künſtler in dem lieblichen Moderato, noch mehr in der tränen⸗ reichen Aria, mithin da, wo die innere Empfindung ſprechen muß. Daß Herr'Albert in Zeitmaßen und in allem Vortrag⸗ lichen ſich von ſeiner eigenen Beethobenausgabe— die ſich zumeſſt an die Ueberlieferung hält— zugunſten neuzeitlicher Uebertrei⸗ bungen entfernte, muß ich beſonders feſtſtellen. Denn nun kom⸗ men wir der objektiven Wahrheit näher. Robert Schumanns Carneval habe ich noch von Kkara Schumann ſpielen hören; die geſtrigen Verzerrungen(mamentlich im allermodernſten Schnell⸗ ſpielen) ſind unter keinen Umſtänden zu tolerieren. Wer die „Technik“ bewundern will, mag ſeine Freude haben aber Schu⸗ uuanus Carneval war nicht zu hören. Eher wüſte Szenen aus dem Tieflande menſchlicher Leidenſchaften... Dennoch: Eugen d Albert iſt ein Meiſter, die letzten Sätze der Femoll Songte von das B⸗bur Impromptu von Schubert und die herr⸗ liche Gedur Melodie verſöhnen mit vielen Launen Denn aus ſolchen ſind gewiſſe durchgehende Ungenauigkeiten, wohl auch der übertreibende Pedalgebrauch zu erklären. Halten wir uns an das ſchöne, das der geſtrige Klavierabend bot, halten wir aber auch einem Meiſter das luſtige Wort der Zerbinetta Immer ein Müſſen, Niemals Launen! zeben aller ſchurdicen Oochachtung enigegen. Arthur Blaß G. 8) * 92 E ſcher Parteiführer findet, durch die Tagung des Abgeordnetenhauſes an der Reiſe nach tralitat mit allen Mitteln Geltung zu verſchaffen, feſt. Von Deutſchland droht dieſer Neutralität keine Gefahr. Wir denken gar nicht daran, das Schweizer Gebiet mit in den Bereich mili⸗ täriſcher Operationen zu ziehen. Die Schweiz hat von deutſcher Seite nichts zu befürchten, möge aber ihr Auge vor den Ge⸗ fahren offen ſein, bie ihr von anderer Seite drohen. Der Wiener Bericht. Wien, 9. Jan.(WTB. Nichtamilich.) Amtlich wird ver · lautbart⸗ Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Raume ſüdöſtlich von Focſani wurde der Gegner bis an die Mündung des Rimnic⸗Saraffluſſes zurückge⸗ worfen. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Streitkräfte, denen der Feind in der Schlacht bei Focſani unterlegen iſt, ge⸗ wannen, ihren Sieg ausnützend, die Putna, auf deren lünken Afer ſich die Ruſſen erneut zu ſiellen ſcheinen. Dieſe haben in den zwei letzten Kampftagen 99 Offiziere und 5400 Mann an Gefangenen eingebüßt und drei Geſchütze und zehn Maſchinen⸗ gewehre verloren. Am Südflägel der heeresfront des Generaloberſien Erzherzog Joſef erkãmyften Truppen des Feldmarſchalleutnant von Ruiz bei Jresci und Canpurile im ſchwierigen Gelände und im Schnee und Froſt weitere Vorkeile. Sonſi an der Oſtfront bei den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Streilkräften nichts von Belang. Italieniſcher und ſüoöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverãnderi. Der ſiellvertretende Chef des Generalſiabs: von Höfer, Jeldmarſchalleutnant. vom Reichstage. Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Verſchie⸗ dentlich iſt in den letzten Tagen berichtet worden, der Reichs⸗ tag würde bereits Ende Januar zuſammentreten. Nach un⸗ ſeren Erkundigungen trifft das nicht zu. Vielmehr wird es wohl dabei bleiben, wie von vornherein in Ausſicht genommen war, daß der Reichstag ſich er ſt Mitte Februar ver⸗ ſammeln werde. Anders ſteht es mit dem Hauptaus⸗ ſchuß. Aber auch hier iſt, wie wir von zuverläſſiger Seite hören, die Entſcheidung über den Einberuſungstermin noch nicht gefallen. Eine Berichtigung Caillaux in der Times. O Rotterdam, 9. Januar. 9— 3..) Die„Times“ hat ein vom 2. Januar datiertes Telegramm des ehemaligen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Caillaux aus Neapel erhalten, worin ſich dieſer gegen die aus Rom ge⸗ brachte Meldung des engliſchen Blattes wendet, welche be⸗ ſagt, daß Caillaux in Italien gegen die Entente gewirkt habe. Dieſe Meldung ſei gänzlich aus der Luft Sbeilfen und müſſe daher widerrufen werden. Die Times erwidert hierauf, daß es nicht ihre Gewohnheit ſei, einmal veröffentlichte Meldungen zu widerrufen und wiederholt dann nochmals, rüchtweiſe über den Aufenthalt des franzöſiſchen präſidenten in Rom zu Ohren gekommen ſei. Griechenlands zweideukige Haltung. D2. Rotterdam, 9. Januar.(Priv.⸗Telegr., z..) Der Athener Korreſpondent des Daily Telegraph äußert ſich ſehr peſſimiſtiſch über die Haltung Griechenlands. Er meint ſogar, daß man die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Griechenland und der Entente nach Ueberreichung der Note des Zehnverbandes beinahe als abgebrochen be⸗ trachten könne. Alle Geſandtſchaften desſelben, auch die von Serbien und Rumänien, ſind geſchloſſen, und ihr Perſonal befindet ſich an Bord der Kriegsſchiffe. Nur der italieniſche Botſchafter unterhält noch Beziehungen zur Regierung. Wie verlautet, dürfte auch die Entente zuſtimmen, daß die freige⸗ laſſenen Veniſeliſten das Land verlaſſen. Zwar ſoll Gunaris verſichert haben, daß man wahrſcheinlich die Ententeforde⸗ rungen erfüllen werde, weil man keinen anderen Ausweg ſehe, allein das habe nicht allzu viel zu bedeuten, wie frühere Er⸗ fahrungen beweiſen. was ihr ge⸗ Exminiſter⸗ Dresden, 9. Jan.(WB. Nichtamtli Der öſterreichi ungariſche Miniſter 5 Aluern Graf 5 mit— Begleitung geſtern abend Dresden verlaſſen und iſt nach Wien Sägekehr E Berlin, 9. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie in Wiener politiſchen Kreiſen verlautet, dürfte Peter Roſegger demnächſt ins Herrenhaus berufen werden. Berlin, 9. Jan.(WTB.) In der heutigen Vormittags⸗ ziehung der preußiſch⸗ſüddeutſchen Klaſſenlotterie wurden keine größeren Gewinne gezogen. Berlin, 9. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Wien wird gemeldet: Die Korreſpondenz Auſtria meldet: Die für den 16. Januar nach Berlin einberufene gemeinſame Konferenz reichsdeutſcher, deutſch⸗öſterreichiſcher und ungari⸗ da die ungariſchen Parlamentarier Berlin verhindert ſind, derzeit nicht ſtatt. Die Konferenz werde auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben. Berlin, 9. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) In der heutigen Lachmittagsgtehung der Preuc. SKd deukfchen Klaſſenlotterie fielen 50 000 M. auf die Nr. 95198, 10 000 Mark auf die Nr. 6858, 5000 M. auf die Nr. 187960 und 5000 M. auf die Nr. 78919.(Ohne Gewähr.) c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Januar. (Pr.⸗Tel. z..). Die Neuen Zürcher Nachrichten melden aus Waſhington: Dem Waſhington Herald wird aus Newyork ge⸗ meldet, der amerikaniſche Spezialdelegierte, Oberſt Ho* werde für den Fall, daß Wilſon neue Friedensverſuche unter⸗ nehmen werde, nach Europa zurückkehren. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Januar⸗ z..) Die Baſler melden: Nach einer avasmeldung aus Waſhington habe die deutſche Regierung die Abberufung des amerikaniſchen Geſandten in Bu⸗ tareſt verlangt, weil dieſer einer nterſuchung im deutſchen Geſandtſchaftsgebäude beiwohnte und ein ſich hierauf be⸗ ziehendes Protokoll mitunterzeichnet habe. c. Von Grenze, 9. Januar. (Pr.⸗Tel., 3.) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus Paris kündigt das Organ Clemenceaus eine neue dringliche Interpellation von 43 Senatoren an Briand für den 11. Januar im Senat über die politiſche Lage in Griechenland und Mazedonien an. London, 8. Jan.(WTB. Nichtamtlich) Informationen über Getreide werden offiziell nicht mehr N 705 55 J ————— . ——— 1—— 8—02 Qà22 ↄ592—— 4 — Dienstag, den 9. Januar 1917. mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) B. Geibe. Nr. 14 Handel und industrie. Getreide-Wechenberlent. olge des vorwiegend warmen und regnerischen Wetters hielten sich die Ablieſerungen von Getreide zu Begiun der abge- lauienen Berichtswoche in engen Grenzen. Das inzwischen einge- tretene kalte, trockene Wetter mit leichtem Frost wird in dieser Hinsicht ohne Zweifel eine Aenderung herbeiführen und ein An⸗ Wachsen, der Zufuhren hervorrufen. Bisher ist das Wetter im all⸗ geineinen flir die Saaten günstig gewesen, vor Eintreten stärkerer Fröste wäre das Vorhandensein einer Schneedecke aui den Feldern Srwünscht. Von der zur Herstellung von Gerstenmenl für die Zwecke der Brotstreckung bestimmte Gerste sind inzwischen grö- Bere Mengen an die Mühlen zur Verlactung gelangt; die Beschaf- kenheit der Gerste ist, soweit bisher verlautet, befriedigend. Das Angebot in Hafer ist recht ansehnlich, doch verhalten sich die Fahriken immer noch einigermaßen zurũeclſchalteng. In den Vereinigien Staaten ist man über die Friedenstrage Wieder zur Tagesordnung übergegangen. Die rückläufige Be⸗ wegung der Preise an den Börsen scheint vorläulig ein Ende ge- funden zu haben und die Stimmung ist zur Zeit wieder durchaus est. Die Nachirage seitens der amerikanischen Mühlen, sowie des Auslandes nach Brotgetreide ist wieder lebhafter geworden; gleichzeitig haben die sichtbaren Vorräte erheblich abgenommen. Weiter beiestigend auf die Stimmung wirkten auch Nachrichten aus einigen Staaten über zu große Trockenheit, doch wird die Beschafſenheit der Saaten im aligemeinen als glinstig bezeicknet. Der Ertrag der kommenden Weizenernte in Argentinien wirc amtlich auf ungefähr 2,1 Millionen Tonnen geschätat, währenddem das endgültige leizte Ergebnis fast 4,7 Mill. To. be- trug, so daß also die kommende Weizenernte noch nicht die Hälfte des Voriahres erreichen wird. Der Eigenbedari Argentiniens kann mit 1,7 Mill. To. Weizen angenommen werden, so daß für die Ausfuhr nur 400 000 To. übrig bleiben würden, wozu noch die Vorräte aus der letzien Ernte mit ungefähr 600 000 To. hinzu zu rechnen sind. Der gesamte Weizenüberschuß für die Ausſuhr Würde demnach ungeiähr 1 000 000 Jo betragen. Die Ernte von Weizen und Haier hat bereits begonnen und soll bei günstiger Witterung gut voranschreiten. Die Qualität des Weizens soll bis letzt beſriedigend sein. Ueber die Maisernie, welche 2 Monate Später vor sich geht, sind amtliche Ziffern über das voraussicht⸗ liche Ergebuis noch nicht veröiſentlicht. Die Aussichten der Mais- ernte werden als günstig bezeichnet. Die Frachtraten kielten sich auf ihrer Höhe und betragen rund 145 sh. In Indien soll die Anbaufläche eine ganz erhebliche Er- Weiterung erfahren haben, doch sind die aus englischen Quellen siammenden Ziffern zunächst mit Vorsicht anzufassen. Die ungünstige Ernte in Australien mit Ausnahme von Süd-Australien sſeht ſest. 35 lu Rußlan d scheint die Wicterung, soweit Nachrichien vor- legen, für die Saaten bisher nicht durchwegs vorteilhaft gewesen 1 Sein., In England behaupten die Preise ihren hohen Stand. Das neue Kriegsbrot, heigestellt Weizenmehl(biskerige Ausmaklung 70 Proz.) und einer Bei- mischung von Maismehl ist ab 1. Januar ds Js. gesetzlich einge- führt. Der Anbau soll mit allen Mitteln gelördert und sämtliche Kriegsgefangene für die Feldarbeiten herangezogen werden. Die Ausübung eines starken Druckes auf die Landwirtschaſt zum Zwecke der Förderung der Erzeugung von Seiten der Regierung Wird vielfach geiordert. zus et Justitia, kasko-Versicherungs-Gesell⸗ schaft auf Gegenseitigkeit, Mannheim. Die Jus et Justitia Kasko-Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Mannheim hielt am 6. Januar ihre Jahresver- Sammlung ab, die in Abwesenheit der seit Kriegsbeginn unter Waffen stehenden Herren Vorsitzenden Major Bassermann und Hauptmann Lindeck von dem stellvertretenden Vorsitzenden, dem Herrn Bürgermeister Witter geleitet wurde. Obgleich bisher seit Anlang des Krieges keinerlei Prämien erhoben wurden, ist die Verniögenslage der Gesellschaft eine sehr günstige, da in den 2% Jahren der prämienlosen Zeit die Gesellschait von nanihaften Schäden Verschont geblieben ist. Der Reserveionds erhebt sich heute noch reichlich über die durch die Satzung vorgeschriebenen 5 Prozent der Gesamtversicherungssumme hinaus. Nachdem die Mitglieder jetzt wieder bei dem befriecigenden Stand der Fracfr- ten gute Einnahmen haben, wurde einstimmig beschlossen, die krüher erkobenen Prämien ab 1. Januar wieder zu erheben. Für die Fahrien aui dem Rhein-Herne-Kanal sind von jetzt Zuschlagsprämien zu entrichten und zwar für die Fahrt bis Dortmund 15 Plennig, darüber hinaus 30 Pfennig für hundert Zentner Tragiähigkeit. Die Mitglieder haben nunniehr jede Reise auf dem Kanal der Geschäftslührung in Mannheim anzumelden. Lu gleichem Prämienzuschlag haben sich, wie wir hören, auch die anderen rheinischen Kasko-Versicherungs-Gesellschaften a. G. ent⸗ ossen. Bei den Vorstandswahlen wurde eine Ersatzwahl aui 2 Jah- ren vorgenommen und Mitglied Fritz Kühnle, Haßmersheim, ge- Wält. Auf 4 Jahre wurden von den Satzungsmäßigen diesmal ausscheidenden Beisitzern wiedergewählt Jakob Augspurger und Adam Gassert, neugewählt wurden Nikolaus Göttert und Anton Clasmann. Dem Schiffer-Kinderheim Mannheim und dem Katho⸗ lischen St. Antonstüft hier wurde eine Unterstützung in schwerer Zeit von je 500 Mark zuerkannt. Vereinigte Brauereien.-., Stuttgart. Die Gesellschaft, an der Stuttgarter Großbrauereien Interesse laben, berichtet über das Geschäftsjahr 1915-40, die erschwerenden Wirkungen des Krieges hätten sich in noch höherem Maße geltend gemacht. Die Einnahmen aus Bier: und Nebenprodukten erhöhten sich um rd. 50 000., während die Unkosten um eine ungefähr gleiche Summe stiegen. Nach Absetzung der Abschreibuugen bleibt als Reingewinn der Kleine Betrag von 1622 M.(i. V. 1660), Sodaß nach Zuweisung von 81 M. an die Reserve der Gewinnvor- aus 2u 78 Proz. ausgemahlenem trag auf 64 522 M. steigt. Dié Divideude fälit also aber⸗ mals aus. Nach der Bilanz erscheinen bei.22 Mill. Mark Aktienkapital 72 546 M.(118 166.) Kreditoren. Die Reserve beschränkt sich auf 8247 M. neben einer Reserve ſür allgemeine Risilen von 50 000 M. Bewertet sind das Immobilienkonto I mit .76(.77) Mifl.., Immobilienkonto II mit.30(.37) Mill.., Immobilienkonto III(Tübingen) mit.52(.53) Mill. M. bei 101 (.95) Mill. Hypothekenbelastung. An Aktivhypocheken und Dar- lehensforderungen sind.41(.47) Mill.., an Bierdebitoren 55 486 M.(74 735.) und au Vorräten 61 405 M.(60 123.) vor- kanden.(Gen.-Vers. 27. Jan.) Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Lonis Peter.-G. Fran⸗ furt a. M. * Frankfurt, 9. Jan.(Priv.-Tel.) Die heutige Generalver- sammlung in der 13 Aktionäre 21 Millionen Aktienkapital vertra- ten, genehmigte den Abschluß insbesondere die Dividende von 9 Proz.(8 Proz.) sowie die Aenderung der Statuten, wonach der Aufsichisrat 5 Proz. des Supergewinnes erhält. Ueber die Aus- sichten teilte die Verwaltung müt, der Betrieb sei den jetzigen Ver- kältnissen angepaßt. Gegenüber der Knappheit ven Rohgummi seien Ersatzſabrikate aufgenomnien worden; infolgedessen konuten sich die Umsätze in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres besser gestalten. Auch sei der Auftragsbestaud gegenwärtig grö⸗ Ber als zur gleichen Zeit des Vorjahres und die Aufträge zu be⸗ kriedigenden Preisen hereingenommen worden Verlaugeruns des Stahlwerksverbande⸗ und Gruppe Thyssen. Wie schon berichtet worden ist, wurde vorläuiige Verlänge⸗ rung des Stahlwerks-Verhandes für ein Jahr beschlossen. Da der Verbandsvertrag mit dem 30. Juni 1917 endigt, gilt die vorkiufige Erneuerung bis zum 30. Juni 1918. Die Beieiligung ist nicht ge⸗ andert worden. Zu dem Einfluß, welchen die Gruppe der Firma Thyssen u. Co. in dieser Angelegenheit ausgeübt hat, eriährt die Köln. Ztg. noch folgendes: Nachdem der RoheisenVerband erneuert und das Kohlensyndilcat unter Dach und Fach gebracht worden war, haiten im Monat November die Vorarbeiten zur Verkingerung auch des Stahlwerks-Verbaudes begonnen. Die Firma Ihyessen u. Co. äußerte zahlreiche Sonderwünsche für den Fall einer Verkingerung um mehrere Jahre; sie trat dabei für nur einjährigen vorläufigen Weiterbestand ein. Sämtliche übrigen Werke wollten zwar den Verband aut zwei Jahre verlängern; diese Absicht ist aber au dem entschiedenen Widerspruch Thyssens gescheitert. Thyssen hat Seinen Standpunkt um die Mitte des Monats Dezember in einem Rundschreiben an die Verbandsmitglieder dargestellt. Dieses ist auch jetzt noch von Belang, weil es erkennen läßt, mit welch gro- Ben Schwierigkeiten zu rechnen sein wird, wenn Verlängerung des Verbandes auf mehrere Jahre spruchreit werden sollte. Thyssen hält naci wie vor an der Ansicht ſest, daß ein kommender Stahl⸗ Werkes-Verband die gesamie deutsche Rohstahl-Erzeugung unter Einbeziehung der Produlete B umiassen müsse. Aus diesem Grund wäre es unrichtig, den Verband etwa jetzt linger, als unbedingt notwendig, zu verlängern. Der künttige Verband müsse vollkom- men neu auigebaut werden, und Zwar aui Grund der Leistungs- fälligkeit jecdes einzeinen Werkes. Die Beteiligungen hätten ja im Laufe der vielen Jahre infolge der verschiedenartigen Entwicklung der alten Werke und wegen Hinzutritte neuer wesentliche Verschie- bung erfahren. So sei der Firma Thyssen im Jahre 1912 für ihr Hagendinger Werk, das schon damals eine Leistungsſähigkeit von 400 000 JT0. hatte, eine Beteiligung von nur 100 000 To. Produlte A zugebilligt worden. Anderen Werken, welche wesentlich kleiner als Hagendingen seien, habe man dagegen höhere Beteiligung als Hagendingen zugesprochen. Für die Zeit nach dem Kriege plan- ten zudem mehrere Verbandswerke große neue Anlagen, was mit Schädigung der anderen Werke verbunden sein würde. Thyssens Werke würden übrigens keinem Verbande wieder beitreten, wel⸗ cher etwa das Sonderabkommen hinsichtlici der breitflanschigen Träger enthalten werde. Man hat sich wohl gescheut, jetzt die Frage wegen der Pro- dukie B zu lösen, Vom Bochumer Verein jür Bergbau und Guß- stahllabrikation, der in der Versammlung nicht vertreten gewesen ist, steht übrigens die Zustimmung zu dem Beschlusse noch aus; sie datt aber mit Sicherheit erwartet werden. * r. Düsseldorj, 9. Jan.(Priv.-Tel.) Auf den 6. Febr. sind die Mitglieder des Staliwerksverbandes zu einer Sitzung einberu- ſen, in der über die Regelung der Verbandslragen für BProdukte beraten werden soll.* Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 9. Jan.(Pr.-Tel.) Die neuen Eriolge der ver- büindeten Armeen in Rumänien trugen dazu bei, daß die Ten- denz der Börse sich bei Beginn ziemlich fest gestalteie. Die Unternelunungslust ließ aber zu wünschen übrig, infolge⸗ dessen die Kursbewegung einen schleppenden Verlauf nahm. Rüst- ungspapiere zcigten schwächere Tendenz. Rheinmetall lagen im Angebot. Einige Beachtung fanden Deutsche Waffen und Auto⸗ mobilwerte, Daimiler waren niedriger. Auf dein Montänmarkt wurden Deutsch· Luxemburger vorübergehend lebhafter gehandelt, die übrigen Werte konnten sich behaupten. Unter den Elektrizitäts- gesellechaften fanden Schuckert weitere Beachtung. Schiffahrts⸗ papiere schwächten sich ab. Gute Kauflust bestand für Henrio- Bahn, welche im Anschluß auf die Mehreinnahmen höher bezahlt wurden. Chemische Werte blieben behauptet. Von Spezialwerten stellten sich Gummipeter, Augsburg, Nürnberger Maschinen- und Kunstseide höher. Bankaktien jest, besonders Nationalbank für Deutschland in Erwartung guter Abschlußziffern. In Frage kamen auch russische Banken, welche zu höheren Kursen umgingen. Am Rentenmarkt bewegten sich heimische Anleihen auf erhöhtem Kursniveau. 3proz. Réichsanleihe war gefragter. Auch für österreichisch-ungarische Anleihen hekundete sich feste Hal- tung. Ausländische Renten wie Russen und Türkenlose sind als ſest zu bezeichnen. Privatdiskont 4% Prozent und darunter. Die Börse schloß behauptei. meriiner Wertpapierbörse. 8 Berlin, 9. Jan. Den Gesprächsstoff an der Börse bildeten heute die Ausführungen über die Finanz- und Steuerfragen, die bei den Tagungen der wirtschaftlichen Verbünde gemacht worden sind. Es herrschte eine allgemeine Zurücchaltung vor, sodaß aut fast alleu Umsatzgebieten leichte Rückgänge festzustellen waren, dagegen gab es wiederum einige Nebenwerte, für die bei anziehen- den Kursen Kauflust bestand. Im weiteren Verlauf machten sick vereinzelte Einsãtze zu einer Beiestigung bemerkber, doch blieb die Geschäftsstille vorherrschend. Berlin, 9. Januar Auszahlungen für: 8. Qeld Brief Oeld Brief Newyork 1 Dolla.52.54.52.54 Holland 100 Gulden 238.75 23925 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen.. 163.— 163.50 163.— 163.50 Schweden 100 Kronen. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 165 25 165.75 165.25 165.75 Schweiz 100 Franken 116.—% 117.— 116.—4117.—1 Oest.-Ungarn 100 Kronen 63 95 64.05 68.95 64.05 Bulgarien 100 Leva 79.50 80.50 79.50 80.50 Newyerker Wertpapierbörse. New-Vork, S. Jan. WTB.) Die Börse war beute schr lustlos, die Umsätze waren im Verhältnis zu dem lebhaften Geschäft in den Vorwoche gering und belieien sich aut 610 000 Stück. Bei den meisten Umsätzen war die Tendenz ſest, dann aber gab sich unter Realisierungen allgemein eine Abschwächung zu erkennen. In den Nachmittagsstunden waren die Kurse unter Deckungen wieder etwas erhöhter, sodaß die Schlußtendenz behauptet war. Eisenbahuen waren bei unregelmäßiger Hal- tung vernachlässigt. Am Industriemarkt waren Steels fester. Bethlehem gewannen 5 Dollar. Andere Werte dieses Umsatzge· bietes neigten zur Schwäche; auch Schiffahrtsaktien gaben nach. REWVORX, 8. Jannar Devisengarrt) 8. 4. 8. nom. Wecheel auf London (0 Tage). 642.—((10 Weobsel auf Londen (Gabie Jranetere)..79.50 78)48 Silber Bulllen8½ 7. Tendenz fur Seld. Geld auf 2 Stunden (burohsohnittscate) 2. nom. Oeid letztes Darieben 2% om. Sſohtweohsel Serlin 39. 74.— Siohteschsel Faris 8428 6434.50 new-Vork, 6. Jannar(Bonde- und Altienmarku. 3 6. 8. 6. Acht. Top. Santa Fe% Missouri Pacifle. 8½% 82 aS cet d e: United Siates Corp. Cor 5% Bonds. 8058* 108/ 10% 40. Ontario& Western 2 28 Acht. Top. Santa FE.. 107/ 108%8 KHorfolk& Western..13— 18 00. prel..985% 88½ Nortdern Paolfo.. 108. 106• Baltimore Oe..%e%½ Fennsxvanla 5% 56¼ Oanadian Paclfto.. 139%/ 159% Reading 102 104% Odes.& Ohio 63/ 64% Obio, Rek. 181,& Pao.32 82 Onſo. Miiw.& St. Paull. 91 90/% Soutbern Pacifo. 97% 887 denever& Rle Arande. 17— 17— Sootern Ralwax 31½¼ 31½ 5.. 3—.—Soutbern Rallway prel.. 88 88 Erie iast pret..— 49% Union Facitids. 14— 133 Erle 28t Preif. S h Mabesb l.„„„ 8½% 8 Areat Komern prst. 116¾ 116½ Amerio. Can.48.—-8 Iilinois Centrl.. 106.— 105— amer. Smelt.& Ret.. 107½ 107/ interborough Cons. Sorp. 15¼ 15½[ Anad. Copp. HMin 82% 320 do.„ pref. 59½ỹ 69— Sethienem Steei. 485.— 480 Kansas City& Southern 25.— 25—[Central leather*¼+ 83% d0. preti. 56“/% 37— Intern. erbantiie Harine 25% 28%5 1 do. do. pret. 84˙ 65.— Loulsvitle u. Masbullle. 132— 142.— Unted states SteelsCorp. 112¾ 112 Eissouri Kans. 4 Texasf 9% 9% I Untted Stat. Steel Corppr. 120— 118½ Aktlen-Umsate 610000(410 000)9 * Londener Wertpapierbörse. London, 8. Januar. 8. 8. 8. 8. S 2½ Konsol. 58½ 58½ lBaltimore.—— fRi Tinto. 52/ 821½ 5 Argenlin. 98˙% 33½ Lanad. Pao. 170½½ 170— JChartered. 1912½ 4 Braslllan. 50— 50½ Erie— 36—de Beers. 15%% 13½ 4 Japaner. 70½—— Pennsylvn..——— oldfidels un 1½ Portuglesen————[South. Fao.— 102][ Kat. R. Mex. 6¹— 0 Russent906 82/, 83.— Unlon Pac.—— 132 Randmizes. 3 6 3½ Russ. 1909 76½ 78/[Steeis. 121½, 120—Fr. Diskont. 5 5 ½ Kriegsl. 88“½ 98½ L Ahacondas. 17/ 17½ 36% 36½ Silber 3½% Krlegsanlelhe 85¾(zuletet 88¾). Berliner Produktenmarkht. Berlin, 9. Jan. Frühmarkt.(m Warenhandel ermit- telte Preise.) Großhandelspreise. Die Preise sind gegen gesteru unverändert. Berlin, 9. Jan. Produktenmarkt. Eine Aenderung des freien Produkienverkehrs ist nicht eingetreten. Die Anlieie- rungen blieben im Hinblick auf die kalte Witterung sehr gering. Die Nachfrage für Rüben, Heu und Stroh wird dagegen immer dringender. Das Geschäft in Haier gegen Bezugsschein ist etwas belebter. Am Saatenmarkt fanden einzelne Abschlüsse in Sera⸗ della statt. Newyorker Warenarke. NEW VOBK, 8. Januar. Baumwolle 6. 8. 8. B.[Welzen hard 8. 8. Zuf, Atl. Hut. 9000/ pr Okt.—— ut noue— 296.½ Im Innern 000 15000] pr Dez.—.—— 0. 1 Mothern Exp. n. Engl. 1300 8000 TerntSe. 53. 58.%(bulutt)—— 209.— Exp. u. d. Ei. 14 8000 TerENVorX 58.½/ 58.1JBess-Sahl. 60%8 60 KVorkioko 18.55 16.36/ Sohmalr Wetf 16.12 16,02 S Maſs 10ko nom. nom. pr 4an. 18.42 18.15/ Talg spezlal 11./ 1u hehi Spr..—— pr FSr. 18.47 1 Zuck. 96 Tst. 539— 539—Wh. ol.(ney) 840-950 820-350 br März 1081 18.35 I0kO 10.— 10.—Kleesam ſa 1925 1325 dr Aprll. 10.21 18.45 Kaffoe Dex.76.79/ do. la 17.75 17.75 pr Nal 19.96 16.60 Rio Jan.90.90/Elexktr. Kupft.)—9 pr Junl..16.9 18.55 Kr. 7 Bärz 905 Rohzinn. 42. 42 42621½ pr Jull..16.90 18.640“““ Ka.11.08/Petroleum. .Orleansck—.—17 Jull.20.10J0red. Balano.] 293.— 285.— 8) dle ersten drei Quartale nom. 20 32½(nom. 26—82ʃ½). Chicagoer Warenmarkt. onleaco, 8. Januar. 8* 6. 6. 139 8. Weizen dex..—.185.—Sohmaz Speok.. 13T14 13249 pr Hal pr. Jan.. 16.7 18.05 Schweine KHale bez. Pork; Dez.. 26.80 27.60 leichte.58.80 pr Mal pr Jan...28.47 27.95 Schwer 10.—10.15 kHafer Dez. Rippen Sohweine⸗ Sohmalz:: pr. Jan. 1845 13.87 Zuf. l. West. 1710 1700 pr. Dea. pr. Mal. 16.67 f4.57 dv. Chioag. 60 900 17 000 Ueberseeische Schitfs· Telegramme. Holland-Amerika-Linie Rotterdam. Rotterdam, 9. Jan. Der Dampier Noordamt, welcher am 22. Dezember 1916 Newyork verließ, ist heute früh in Rotter⸗ dam eingeiroſien. 2 Uitseteilt durch die Generalagentur Gundlach& Bärenklau Nachf., Mannheim. Telefon No. 7215. Mannheim-Industriehaien Leopoid wein ilipp Führ, J 2. 4 Fernsprecher 4302. Unterricht Wer beteiligt sich an Engl. u. Franz. Unterricht? Preis pro St. Mk..BO. Zuschriften unt. Nr. 9068 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. abzugeben. Mannheimer Spiegel Manufaktur, Maanneim-Wal Bduszinsbüchilein, S dets worralg in der Dr. S. Saas Tcken Hucdructerel E. m. b. B. Sseeοαο Eisenblechbeb lichte Eänthe.20 Breiie.48 „ Tieſe 0/90 Blechdicke etwa 7 mm 15 Gewicht etwa 1100 kg 0¹ i. kür monatlicke und viertelidur⸗ nicht eingelöst: Nr. 14. 6. Seitz. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 9. Januar 1917. Kun ſeid aus Stahll Im Feuerherde, den die Feinde ſchüren, Verflackert iſt des Kaiſers Friedensreis. Und weiter muß er ſeine Scharen führen Durch Not und Tod und Blut zum Friedenspreis. Habt acht, ihr hoffnungsſtarken Zukünftsſieger: Die deutſche Werkſtatt ſchuf für deutſche Krieger Noch allemal Den nöt'gen Stahl. Vor Gott und Menſchheit nie gekannt Verſchulden— Wie Otternbrut wird's euch die Kehlen ſchnüren! Ein rein Gewiſſen kann das Schwerſte dulden; Doch eurer Schuld wird man den Richtſpruch küren. Dies Henkerrecht habt ihr der Zeit verpfändet, Doch ob ihr jemals deutſche Gaue ſchändet— Des hat die Wahl Nochmals der Stahl. Zum Hohne griff das welſche Sprachgewirre, Den deutſchen Frieden von ſich E Des Siegs gewiß, im Rechte niemals irre, Wird Feindestücke deutſchen Trotz entfalten, Wird Frevelmut verborg'ne Schätze heben. Haht acht! Es wird die Antwort euch gegeben Auch dieſesmal Mit deuiſchem Stahl. abt acht! Noch einmal ſpannen ſich die Nerven, 94 einmal faßt der Deütſche ſein Gewehr. Noch einmal wird er euern Anlauf werfen, Bis deutſcher Friede ſproßt aus deutſcher Wehr. Die Rachegeiſter nah'n auf ſchweren 3 Der Kaiſer ſprach's, der Kaiſer hat's befohlen: „Zum letzten Mal— Nun ſeid aus Stahl!“— Albert hofmann im Dienſte der Kunſt und Wiſſenſchaſt. (Ein Stück. badiſcher Kullurarbeit.) D. Am 1. Dezember 1866 erſchien die Probenummer einer neuentechniſchen Zeitſchrift in Berlin. In einem Leitartikel wurde vielverheißend bekannt gegeben: 2 wir wollen und was wir bringen“, in dem das ganze Programm des geplanten Unternehmens nochmals entwickelt wurde. Am erſten Dezember 1916 konnte das Blatt auf ein ——— Amfliche Tctancimachürgen E J. W. für das Handbuch der 2 ————— Gedeihen, Wachſen, Blühen und ein 50jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken, nach manchen Fährten und Nöten. Der 15. De⸗ zember 1866 wurde darnach als Gründungstag feſt und von dieſem Tag ab mit dem Blatte als„Deut 94 a u⸗ zeitung“ gerechnet. Die Techniker Büſing, Schelk und Töche waren die erſten Leiter des Unternehmens und ſind als Gründer derſelben anzuſehen. Veränderung ergab ſich ſowohl in der Re⸗ daktion wie in der Geſamtleitung des Unternehmens, als K. E. O. Fritſch nach Z4jähriger ungemein erfolg⸗ und ſegens⸗ reicher Tätigkeit den Wunſch ausſprach, ſich von den Geſchäf⸗ ten zurückzuziehen. An ſeiner Stelle wurde am 1. Oktober 1900 Albert Hofmann als erſter verantwortlicher Re⸗ dakteur und zum Geſchäftsführer des geſamten enn 9 Er wurde am 14. Juli 1859 zu Köln a. Rh. geboren. ie Techniſche Hochſchule in Karlsruhe bezog er im Jahre 1876 und verließ ſie wieder im Herbſte 1880, nachdem er durch die Verleihung der goldenen Preismedaille ausgezeichnet worden war. Am 1. Oktober 1891, nachdem er ſich durch praktiſche Aus⸗ führungen, Kunſtreiſen und ſchriftliche Tätigkeit im Fache höher ausgebildet und entwickelt hatte, trat er an Stelle Bü⸗ ſing's als zweiter Redakteur der neuen Zeitſchrift ein und nahm ſeinen dauernden Aufenthalt in Berlin, als fruchtbares Feld ſeiner neuen Tätigkeit, wo er Gelegenheit und Muſe fand, ſein Wirken und Können zu vervollkommnen und zu er⸗ weitern. Hier ſchuf Albert Hofmann ſein erſtes größeres Werk rchitektur, zwei prächtige Bände über„Denkmalbauten“(Verlag von Alfred Kröner, Stuttgart 1906). Ein dritter und letzter Band ſteht in Aus⸗ ſicht und wird in Bälde erſcheinen. Was er auf dem Gebiete der Beſprechungen und Beurteilung baukünſtleriſcher Werke in ſeiner Stellung leiſtete, iſt männiglich bekannt und in Fach⸗ kreiſen anerkannt und hochgeſchätzt. Aber auch der boden⸗ ſtändigen Kunſt und der heimaklichen Künſtler hat er ſtets gerne gedacht und dieſes immer unverhohlen zum Ausdruck gebracht, ohne Neid und Voreingenommenheit.„Frei und unabhängig, lediglich geſtellt auf die eigene Kraft, vor allem aber auf das Vertrauen der geſamten Fachgenoſſenſchaft“, tritt er in die zweite Hälfte des Jahrhunderts des Beſtehens der von ihm zu hohem Anſehen gebrachten„Deutſchen Bau⸗ zeitung“, in der ſich die Morgenröte einer neuen Zeit an⸗ kündigt. Den gewaltigen Forderungen des kommenden großen Geitalters gerecht zu werden, iſt bei ſeinen Beſtrebungen ſein heiß erſtrebtes Ziel.(Vergl. Schlußſatz des 50. Jahrganges 72 Geſucht ein zuverläfſiger Nr. 101 der genannten Zeitung.) Der Verfaſſer glaubt mit ſeiner Zeitſchrift und ſeinem ſchönen, umfangreichen Spezial⸗ werke„ein Stück verwandten Seelenlebens, ein Stück ſteiner⸗ ner Kulturgeſchichte wie auch die Möglichkeit aus denſelben einen idealen Gewinn zu ziehen“, geben zu können. Er dürfte dies erreicht haben. In ſeiner„Pererga“, in der die Zeitſtrömungen,„die Stellung des Denkmales zum Künſtler“ behandelt werden, er⸗ tönt ein Mahnruf: Halte dich ſtolz und denke immer daran, daß deine Kunſt auch das Heilige deines Lebens bleiben muß. Worte Guſtav Freitags! Beſonders beherzigenswert ſind aber ſeine Schlußbetrachtungen über Kunſtanſtalten und Denk⸗ mälerfabriken. Was er uns gibt ſind Worte innerer Ueber⸗ zeugung, ſind Wahrheiten, die, je bitterer ſie ſchmecken, deſto heilſamet ſind. Ein Fürſt oder ein Volk, die Ruhm begehren, müſſen Bauten gründen, die den ſpäteſten Zeiten noch ihr Lob verkünden. Wir ſtehen vor offener Pforte, mögen nur ſolche Eingang finden, die der Tat gewachſen ſind und Hohes bieten können. Wenn ſchon Cicero(52 v. Chr.) den Satz aufſtellte: Silent leges inter Arma(im Waffenlärm ſchweigen die Geſetze), ſo hätte er wohl ſeinen guten Grund dafür und wenn andere an⸗ ſtelle des„leges“ das Wort„muſae“ ſetzten, ſo kann man auch dieſes nur teilweiſe gelten laſſen. ie die Geſchichte aller Zeiten lehrt, ſo haben auch im ſtärkſten Waffenlärm die Muſen und deren Vertreter nicht geſchwiegen. Waren doch während der Perſerkriege, in Griechenland bei dem Feldzuge Napoleons I. in Aegypten, unter der Regierung Louis XIV., oder ſogar während der Gegenreformation in Deutſchland nicht auch die Muſen neben dem Kriegsgott tätig? Große Aufgaben— große Geiſter und Meiſter. nicht gleich alles ſo ſchlimm, als es ausſieht und nicht immer das Eine der ſofortige Untergang des Andern. Hat z. B. nicht die Kunſt der Renaiſſance, trotz aller großen und kleinen Parteikämpfe in den verſchiedenſten Staatengebilden, ja in der ganzen Welt ſich eine führende Stellung erobert, dauernd bis zur Stunde? Alſo nicht verzagt! Zu ſolch' nicht verzagenden und nicht verſagenden Na⸗ turen, die berufen ſind unſern Bau aufrecht zu erhalten und auszubauen, gehört auch der heute von uns gefeierte Albert Hofmann. Es war eine Ehrenpflicht ſeiner an dieſem Tage zu gedenken. Dr. Joſef Durm, Dr. Ing. h. e. h. c. A3, 7a 5 Zimmer, Küche u. groß. Speicher, Gallerie u. ſchluß für 700 Mk. Läden. kaclen Heute früh 2 Uhr entschlief sa t nach langem, schweren, t Cagesordnung mit großer Geduld ertragenen Leideß unser lieber, guter Sohn Shüſel t, geſchoß beiſ mit Kroßem modernen In dar am und Bruder Dr. med. Jul. O Marterer. Kähéres durch] Schgelfenſter und Lager⸗ Donnerstag, den 11. Januar 1917, vormittags Wertheim a. Main. Collmar, Frankfurt am ra in beſter Geſchäfts⸗ 9 Uhr ſtattfindenden Sihung des Bezirksrats Mannhein. I. Nichtöſſentliche Sitzung: 1. Berbeſcheibung der Geſuche um Gewährung von Unterſtützungen an Familien der Kriegsteil⸗ nehmer. 0 2. Abhör der Gemeinberechnung von Wallſtadt für 1014. Kommunalverband Mannheim⸗Jaud. II. Oeffentliche Sitzung: Die Beerdigung fludet nachmittags& Uhr statt. ernſor. 12. 8 Jüngerer Vohn ſof. geſ 17 Main, Sü)n. Dislatſe(Heidelbergerſtr.) per — 3 7 + Mitte 1917 evtl. mit Woh⸗ 7 nung zu vermieten. im Alter von 26 Jahren. leeres Zimme Erb⸗] Näheres Levi& Sohn, MANNHBT M,(Gontardpigik), 8. Januar 1917. Hausdiener Hies für t 3. verm 1. 4. 3014 1 bit 5 Schtüſſel arterer baſ Um stille Teilnahme mit guten Zen N0— Familie Josf Müller, Steueraufseher.(Gadfahrer Frantfurta. Wk., Süd. Dis ere eee 25„ 8 öck. Magazin (nächſt Friedrichspark), 3 06, 4. Geſuch des Karl Schnitt hier um Erlaubnis zum Ausſchank von alkoholfreien Getränken in dem Hauſe Schwetzingerſtraße 11 hier. fk 5. Geſuch der Frau Luiſe Metz hier um Eylaub⸗ nis zum Betriebe einer Schankwirtſcha im Hauſe Seckenheime irtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Schwetingerſtraße 152. 8 Geſuch der Firma Benz o. um bau⸗ und ——— olizeiliche Genehmiguys zur Errichtung der auf dem Fabrikanweſen Untere Riedſtraße 0f. 9. Geſuch des Vereins Chem. Fabriken um bau⸗ und gewerbepoltzeiliche Genehmigung zum Neubau Soda⸗Lagers auf dem Fabritgelände Wohl⸗ gelegen. Die hlerzu gehörigen Akten liegen während drei Tagen zur u t der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. Jos. Mannbeim, den 8. Fanuar 1917. Frau E. Woche geſucht“ Angeb. an 3. St ſchhne 7 0 1, 13 31 Amit 2 8/9. 2 m. Kell.n. Büro 2 8 lbis 4 Räum 32 Küche[ev. m. hüb 67 mmerwobug, 8. v. Näh. 2. St., Tel. 328“ 3 g zu germ. Schlüſſe Näherin daletoher Aues RühereI1 die gut flicken kann, 15 durch Collmar, Frankfurt ei-Gesuche er am Main, Süd. 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W4le——————————— bilanzf 92. 130 137 238 3s̃ 520 6% 6682 811 913 Bismarek Latz 19, Tel e Rebenbe 13 1141 1142 beſcheid 927 1039 ꝗ1047 1040 1080 1179 1181 1101 1108 1203“ Wir bringen dies zur& der Teilschuldverschreibur ausgelosten Teilschuldyerschreibungen ehung der HAbschriften, verviel- 1. Marz in P eben. Angeb* 361 au Kenntnis der Inhaber] die Geſchäftsſt. d en mit dem Bemerken,—* Ua- an 30. Juni 1917 mIes 8 gegen Auslieferung der e Die Kommandantur des Kriegs- Polzhüten Alte Lataten liad. Junger militärfr. Ha em Hauſe von eter baldigſt geſ⸗ 16 An allen einſchl. Geſchäften vhne roſpekte koſtenlos. 9125 ee ed en e. A 2. El. Aeee ae ——— 9 Joset Aurhgin mit 9 Fräul ſucht a. 1. Febr⸗ 56 Eutt Pedeln ü u Bekmlete 054 t 4 Ammer, 43 Tüchtig 3011 eie e in der Kähe der kleinen ex ſofort oder][Merzeſſtr. mit oder ohne 0 Kellner ſpäter zu 2 Penſieh. Angeb mit Preis⸗ 2 el, Nacngef 52 800 Von kinderloſ. Ehepaar mmer⸗ Wohn. en: Sinmer 2 Ummer-Mohnung uſarde p. 1. 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