—— Wontag, 15. Januar. Manuh Veruntwortlich für den allgemeinen und Haudelstell: Chet rebakteur Dr. Pritz Galdenbaum; für den Gageigentail; Site heinevetter. Druck u Herlag der dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., ſämtlich in Rannheim.— Praht⸗Abreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Fernſprecher: Redaktion 577, 1449— jäftsſtelle 218, 7609= Buchdruck⸗ Adieilung 341. Poſtſcheck⸗ 2917 Tubwigshafen a. Rü. Abend⸗Ausgabe. er General-Anze Badiſche Neueſte Nachrichten 1917.— Nr. 24. ** ——— 13 Die Ipalt. Nol Ale 40 E 125 r—— abgeh. Eunel Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkäündigungsblatt für den Amtsbezirke Manheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Oie Schlacht am Sereth. Feindliche Angriffe nördlich des Suſitatales abgeſchlagen. Vadeni im Sturm genommen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 15. Jan.(WTB. Amtlich.) wWeſtlicher Kriegsſchauplag. Rördlich der 5omme hält das lebhafte Artilte⸗ rieſever an. Bährend an mehreren Stellen Vorſtöße feind⸗ licher Patrouillen abgewieſen wurden, gelang es einigen Er⸗ kundungsabteilungen durch erfolgreiche Unternehmungen Ge⸗ fangene und Maſchinengewehre einzubringen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfeloͤmarſchalls Prinz Leopolò von Sayern. Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeit gering. heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſej. Nördlich des Suſitatales wurden unſere neu ge⸗ wonnenen Stellungen von ſtärkeren ruſſiſchen und rumäniſchen Kräften angegriffen. Der Feind iſi überall ab · geſchlagen. Balkankriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſelomarſchall v. Mackenſen Zwiſchen Buzaul⸗ und Serethmündung wurde krotz ungünſtiger Witierung der letzte von den Ruſſen ſüdlich des Sereth noch gehaltene Ort Vadeni im Sturm ge⸗ nommen. Mazedoniſche Front Unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Sudendorff. Der Wiener Hericht. Wien, 16. Jan. 18 Richtamtlich.) Amilich wird ver⸗ lauibart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Osmaniſche Truppen ſtürmten geſtern Nachmittag das Dorf Vadeni, den letzten durch den Feind noch beſett gehaltenen Ort ſüdlich des Sereth. Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſef führten Ruſſen und Rumänen ſlarke Angriffe gegen die in den leizten Tagen von uns gewonnenen Stellungen nördlich des Suſitatales, der Angriff wurde überall abgeſchla⸗ gen. Weiter nördlich nichts Neues. Italieniſcher Rriegsſchauplatz. An der Dolomitenfront ſprengten unſere Truppen in der vergangenen Nacht am Gtoßen Lagazuoi das Felsband an der füdlichen Wand zwiſchen eigener und feindlicher Stellung ab. Die Spreugung iſt vollkommen ge⸗ lungen. Eine breite Kluft trennt nun die Gegner. An der Karſlfront zeitweiſe lebhaftere Arlillerietälig⸗ Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert. Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabs: von Höfer, Jeldmarſchalleutnant. ——— Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 15. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 14. Januar: Oeſilich von Kulel Amara Arrillerletätigkeit und Ge⸗ ſechte zwiſchen Aufklärungsabteilungen. Perſiſche Jront. Wir warfen eine ruſſiſche Kom⸗ vagnie zurück und zogen in Rayatein. Kaukaſusfront. Kein Ereignis von Bedeutung. An den anderen Fronten nichts weſentliches. Rußlands innere Auſlöſung. der verſchärſte Belagerungszuſtand über petersburg verhängt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Jan. (Prio-Tel. z..) Der„Jüricher Tagesanzeiger“ meldet: In Malland und Paris liegen eruſte Nachrichten aus Ruhland keit. Entrüſtung und heilige Nachrichten ſchreiben: Schmeiternde vor. Es verlautet in Mailand ganz beſlimmt, daß auch über die Haupiſtadt Petersburg von dem Militärbefehlshaber wegen Joridauer der Volksanſammlungen in den Straßen und anderen Agitationen innerpoliliſchen Charakters der ver⸗ ſchärfte Belagerungszuſtand durch Anſchläge be⸗ kannt gegeben worden iſt. Zn den Mailänder Zeitungen fehlen ſeit 4 Tagen alle Telegramme aus Petersburg. Das Ergebnis des römiſchen Kriegsrates. c. Von der ſchweizer. Grenze, 15. Jan.(Prio.⸗ Tel. z..) Die„Neue Züricher R. meldet aus Mai⸗ es land“: Der Londoner Berichterftatter„Secolo“ ſchreibt: Die engliſche Preſſe veröffentlicht offigiöſe Informationen über das Ergebnis des Kriegsrates in Rom. Dieſe Informationen auf den Ton geſtimmt: Vis jetzt erzielten die Verbündeten ie Einheit der Kriegsziele. Wenn ſie die vollſtändige Einheit der Aktion noch nicht durchſetzen konnten, ſo be⸗ deutet doch die Konferenz in Rom einen bedeutenden Schritt in der Politit, die bezwecke, die Theorie der einheitlichen Front in die Praxis umzuſetzen. m. Köln, 15. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Im Sabdue zu der auch hier verbreiteten Anſicht, daß der Kriegsrat des Verbandes in Rom das Bal⸗ kanunternehmen zu Gunſten eines neuen Unter⸗ nehmens gegen die Türkel, abgeſehen vom Feſthalten der Pfänder Valona und Saloniki, aufgegeben habe, meint der militäriſche Kritiker des„Neuen Wlener Tageblat⸗ tes“, das Salonikiunternehmen ſei im Kriegsrat wohl als verkracht aufgegeben worden, da es ü ſeinen Machern Lloyd George und Briand als unmögl erwieſen habe, ein italieniſches Heer dorthin zu brin⸗⸗ gen. ſei es ihnen gelungen, Cadorna und Italien die Linie Valona— Durazzo— Antivari ſamt dem Hinterlande als die ſchwächſte Stelle der Gegner nachzupeiſen, da dieſe ſchwüchſte Stelle ureigenes Intereſſen⸗ gebiet ſel, wofür es von der ureigenen Freundesſeite weſent⸗ lichſte Förderung und helharft gern entgegennehme. Der P kürzeſte, direkteſte und unmittelbarſte Weg zum Sieg auf dem Balkan heiße alſo chen Saloniki ſich künftig mehr als paſſiv zu verhalten, dans um Valona herum und darüber hin⸗ aus eine ſtarke italieniſche Armee zu vereinigen, die dann in günſtiger Jahreszeit mit überwältigender Wucht einen Erlöſungszug nordwärts antreten könne. Vorbereitungen der Flotte in der Adria, in der Höhe von Bari und Biſerta ließen darauf ſchließen, daß demnächſt umfang⸗ reiche Truppentransporte abgegeben würden, deren Niel Valona ſein würde, da für Saloniki die Dardanellen oder Kleinaſien nur Syrakus oder ein anderer ſiziliſcher Stand⸗ punkt in Frage käme. ——— Nach der Ablehnung. Freudiger Wiederhall des kaiſerlichen Aufrufes. Telegramm der Frankfurter Handelskammer an den Kaiſer. Frankfurt a.., 15. Jan.(W B. Nichtamtl.) Die Handelskammer hat an den Kaiſer folgendes Tele⸗ gramm abgeſandt: Unſerer Maſeſtät Aufruf an das deutſche Volk hat in un⸗ ſeren Herden freudigen Wiederhall geſunden. Jeder Gedanke an Frieden muß jetzt zurückgewieſen werden, ſolange unſere Feinde es wagen, die höchſten, in Kampf und Acbeit ſchwer errungenen Güter unſeres Volkes zu bedrohen. Hinter dem Aufruf unſerer Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät ſteht die mit eiſerner Willenskraft aufgerichtete Mauer des. deutſchen Volkes, an deren Spitze Finanz, Handel und Indu⸗ ſtrie unſerer Majeſtät ihre unerſchütterliche Treue und opfer⸗ freudige Hingebung verſichern. Mögen uns auch noch ſo ſchwere Aufgaben bevorſtehen, Waffen von Lüge und Ver⸗ leumdung geſchmiedet werden, wir geloben Schulter an Schulter mit unſerem ſiegreichen Heer und unſerer ruhmrollen Marine den aufgezwungenen Kampf zu einem für uns allen ehrenvollen Frieden durchzuführen. Schweizer Urleile über den Erlaß des Kaiſers an ſein Bolk. e. Von der Grenze, 15. Jan. (Pr.⸗Tel., z..) Die Schweizer Preſſe würdigt den Erlaß des Kaiſers an ſein Volk als eine treffende Antwort die Note der Alliierten an die Vereinigten Staaten und gibt der Ueher ⸗ zeuqung Ausdruck, daß die Gefühle, die in den Worten des oberſten Kriegsherrn zum Ausdruck kommen, nämlich lohende Zuverſicht, ein hallenedes Echo im ganzen deutſchen Volke finden werden. Die„Neuen Zürcher Keulenſchläge an den Feind ſind die Sätze des Kaiſers, aber auch wieder ein von den höchſten ſittlichen Impulſen getragenes auensbekenntnis in ſein Volk und ſeine heilige Sache. Von allen bisherigen Kundgebungen des Kaiſers 5 dieſes die prägnanteſte, einer jener Appelle, die nie mehr aus der Geſchichte der Völker verſchwinden. Sie offenbaren den ganzen furchtbaren Ernſt der Lage, den Kampf um Sein oder Vernichtung, in dem das „Hart auf Hart“ in ſeiner Höchſtpotenz zum Ausdruck gelangt. Wie am Krieg ſelber, ſo tragen Deulſchlands Feinde auch an dieſer furchtbaren Wendung fpel und allein die Verantwor⸗ tung vor Gott und der Menſchheit, wie es in einem früheren Erlaß geheißen hat. Die bulgariſche Auffaſſung. Sofia, 15. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Zur Vierbunds⸗ note an die Neutralen ſchreibt„Campana“: Das iſt eine würdige Antwort auf die unerſchütterliche Ablehnung der Entente. Die ganze Welt muß daraufhin die Gerechtigkeit des Vierbundes und den böſen Willen der Entente erkennen. „Echo de Bulgarie“ ſchreibt: Die einzig mögliche Ant⸗ wort auf die anmaßende und grobe Antwort der Entente wird durch die belebende Sprache der Waffen gegeben werden. Da die Angelegenheit jedoch noch allgemeines In⸗ tereſſe für die Menſchheit hat, müſſen wir uns zu den Ent⸗ ſchlüſſen unſerer Regierung in der Vierbundsnote aufrichtig beglückwünſchen, umſomehr, als dieſe ganze Heuchelei der Ententediplomatie vor aller Welt enthüllt wird. Die Entente verfolgt Zerſtörungsabſichten, die keine Redekunſt ver⸗ hüllen oder verſchönern kann. Eine Abwälzung der Verant⸗ wortung auf andere iſt nicht mehr möglich. Sie können es ja noch einmal verſuchen Konſtantinopel, 15. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) In Beſprechung der Vierverbandsantwort auf die Note Wil⸗ ſons heben die Blätter die Unverſchämtheit und den Zynis⸗ mus'in den von der Entente aufgeſtellten Friedensbedingun⸗ gen, die ſinnloſeſte Leidenſchaft ausdrücken, ſowie die Abſicht einen baldigen Frieden durch Verhandlungen nicht zuſtande kommen zu laſſen, hervor. Ueber die Forderungen nach der Vertreibung des osmaniſchen Reiches aus Europa ſagt„La Sois“: Wir geraten nicht einmal in Zorn, ſondern begrüßen ſie mit dem Lächeln der Geringſchätzung. Sie können es ja noch einmal verſuchen wenn ſie wollen. Das Blatt erinnert an die türkiſchen Erfolge auf Gallipoli, in den Dardanellen und an die Elnnahmme von Bukareſt und erhofft weitere Siege, gemäß den Tagesbefehlen des Sultans und der verbündeten Herrſcher. die Zukunft unſerer Rolonien. London, 15. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Ob⸗ ſerver“ ſchreibt: Es wird in der Note der Entente nichts von England und der Zukunft der von den Alliierten eroberten Koldnien geſagt. Im allgemeinen verlangt das engliſche Mutterland nichts für ſich. Südafrika, Auſtralien und Neu⸗ ſeeland ſind freie Dominions, Nie mit ſenier Monroe⸗Holtrin. Sie werden nie zugeben, daß die 23 Gefahr wieder in ihrer Nachbarſchaft auftaucht. Was die anderen feindlichen Kolonien betrifft, ſo wird alles von dem Syſtem abhängen, das in Deutſchland far beſtehen wird und von dem Werte der Garantien, die für die Erhaltung des zukünftigen Frie⸗ dens gegeben werden. Niemand denkt daran, das deutſche Volt aller billigen wirtſchaftlichen Ausſichten zu berau⸗ ben, aber der Handel darf niemals dem Militarismus dienſtbar gemacht werden. Deutſchland wird keinen Daumen breit ſeines Kolonialbeſitzes jemals wieder zurück⸗ erhalten, wenn es nicht vollkommen 4 85 Garantien für ſein zukünftiges gutes Verhalten gibt. Abgeſehen von dieſen Be⸗ dingungen wünſchen wir nicht das deutſche Volt aus⸗ reichender wirtſchaftlicher Gelegenheiten außerhalb ſeiner Grenzen zu berauben. wird es im weſentlichen ſein, im osmaniſchen Reich und in Afrika ein internationales Gebiet zu ſchaffen, das unter gleichen Bedingungen Deutſchland und allen anderen Ländern, natürſich auch den Vereinigten Staaten offen ſtehen würde. In dieſer Hinſicht ſollte die bri⸗ tiſche wenn die wichtigſten Kriegsziele erreicht ſind, mit Mäßligung und Klugheſt zu Werke gehen, voraus⸗ geſetzt, daß eine Aenderung des Syſtems und der Geſinnung in Beutſchland ſelbſt bemerkbar iſt. Franzöſiſche Arteile, WBern, 15. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Zur Antwortnote der Alliierten an—* erklärt der republikaniſche Progres de Lyon: Einige Punkte der Note ſind unklar. Wenn die Ein⸗ zelheiten in den Kriegszielen erſt bei den Unterhandlungen bekanntgegeben werden ſollen, ſo muß man dafür ſorgen, Saß die Diplomatie nicht wie ſo oft zuvor, allzu willkürtich mit den Rechten der Völker umg P Nr. 24. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 15. Januar 191T7 ſchon zu oft gelitten. Die Frage der Verweiſung der 1 Türkei aus Europa— mon im gegebenen Augen⸗ blick eingehend prüfen. Die freie Durchfahrt durch die Kn ebensfrage 3 Rußlands, aber ob es deshalb nötig iſt, Konſtantinopel an n Rußiand als Eigentum oder in Wahrung der Rechte aller 6 Nachbarn nur als Beſitz gleichſam zur Nutznießung zu über⸗ laſſen, darüber ſchweigt ſich leider die Note aus. In militäri⸗ ſcher Hinſicht muß man gewiſſe Vorkehrungen treffen, aber wenn ſich hinter den ausbrücklichen„Nationalen Konventio⸗ nen“ etwa eine Annektionsabſicht verbirgt, ſo wolle man nicht davon wiſſen. Das Pariſer Gewerkſchaftsorgan„Bataille“ ſchreibt: Die Entente hätte ſich zuerſt bemühen ſollen zu erfahren, welches die genauen Abſichten der Mittelmächte ſeien. Hätten dieſe ſich allzu unbeugſam Keeist ſo hätte die Entente als⸗ dann mit gutem Recht den Krieg fortſetzen können. In der„Humanité“ ſchreibt der Abgeordnete Re⸗ nRaudel: Die Entente hätte angeben ſollen, was ſie unter zationalen„Territorial⸗Konventionen“ und Rückgabe der frũ⸗ ger den Alliierten entriſſenen Provinzen oder Gebiete ver⸗ Man hätte Elſaß⸗Lothringen nennen und ſagen ſollen, daß man keine Eroberungs⸗ oder Annektionsabſichten unter den Präziſien ausdrücklich verberge. Man hätte dann vermie⸗ den, daß von einer Rückkehr Frankreichs an das linke Rhein⸗ ufer geſprochen würde, wie dies jetzt wieder der Fall iſt. Es ſei erklärlich, daß die Mittelmächte die Bedingungen der Alliierten übertrieben finden würden. „Echo de Paris“ greift den Artikel Renaudels auf und erklärt, die Geſchichte Frankreichs beweiſe, daß die Rhein⸗ grenze für Frankreich notwendig und Recht ſei. Eine amtliche Berichligung zu der belgiſchen Note an Wilſon. Bern, 15. Jan.—.— Nichtamtlich.) Die Pariſer Blätter veröffentlichen folgende amtliche Berichtigung der bel⸗ 10 giſchen Note an Wilſon. Anſtatt wie gemeldet:„Belgien könnte nur einen Frieden annehmen, welcher ihm ſeine voll⸗ ſtändige politiſche und wirtſchaftliche Unabhängigkeit zurück⸗ giht, welcher die Unverſehrtheit ſeines Gebietes und ſeiner 0 afrikaniſchen Kolonien verbürgt und ihm gleichzeitig gerechte Wiedergutmachung und ſichere Garantien für die Zukunft ver⸗ ſchafft“ uſw. muß es heißen, Belgien konnte nur einen Frie⸗ den annehmen, welcher ihm gleichzeitig gerechte Entſchädigun⸗ Ken Sicherheiten ſowie Garantien für die Zukunft ver⸗ ürgt. Ferner anſtatt„Die Regierung des Königs hatte die be⸗ rechtigte Hoffnung, daß bei der endgültigen Regelung dieſes langen Krieges die Stimme der Vereinigten Staaten ſich er⸗ heben werde uſw., muß es heißen: die Regierung des Königs hatte die berechtigte Hoffnung, daß bei der endgültigen Re⸗ 60 gelung dieſes langen Krieges die Stimme der Ententemächte 0 in den Vereinigten Staaten einmütig Widerhall finden werde. ˖ Kürſt Oülow in der Schweiz. c. Von der ſchweizer. Grenze, 15. Jan.(Priv. N Tel. z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“ melden: Nach⸗ 1 dem die vor einigen Tagen erfolgte Ankurft des Fürſten Bülew mit Gemahlin in Luzern von einer Reihe von Blättern E zu d politiſchen Kombinationen benützt wird, ſei bemerkt, daß, wie im vorigen Jahr, ſo auch in dieſem Jahre die Fürſtin Bülow aus Geſundheitsrückſichten auf 8 Aufenthalt in der Schweiz genommen hat. Fürſt Bülow hat ſeine Gemahlin dorthin begleitet. Wie im Vorjahre, ſo liegen auch dieſes Jahr politiſche Beweggründe dem Luzerner Auf⸗ enthalt des Fürſtenpaares völlig fern. Fürſt Bülow wird übri⸗ gens, wie wir vernehmen, in einiger Zeit wieder nach Berlin zurücktehren m. Köln, 15. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Nach der„Daily Mail“ iſt ein Ver⸗ N trauterdes Papſtes in der Schweiz eingetroffen, an⸗ ſcheinend in einer wichtigen Sendung, die das Blatt⸗mit der — 3 Friebensbewegung in Verbindung W Deutſche Kriegsziele. m lberalen Verein„Frei München“ ſprach der frei⸗ ſinnige Reichstagsabgeordnete Dr. Müller⸗Meiningen über die Kriegslage und die Kriegsziele. Wir entnehmen ſeinen Ausführungen an der Hand des Fränk. Kur. folgendes: Die Note[des Zehnverbands! iſt das verlogenſte Schriftſtück, das die te ſah. Ihr Gaſſenton iſt nur ein Zeichen ihrer * 2 150 2 es 939 eine———— Keine indenbur Regi das Wort! Und dagu ei Das Fauberlied. 8 Skigge von Karl Eſcher. F Das war dieſes Mal ein Sommer.. ſo ſütz und ſo ſchwer wie der Wein, der in der roten Sonne an den Abhängen reift. Wie ein Rauſch.. ſo war dieſes Mal der Sommer. Schwer beugten ſich die fruchttvagenden ige der Apfelbäume zur Erde, gleich, als ob ſie ſich vor der kri Uem Klarheit des 2 —— Flimmern war und Glitzern am Himmel Der alte Trautpetter mußte die A mit den mageren Händen bedecken vor all denn Glang. Da ſaß er— tagtäglich— in ſeinem bequemen Lehuſtuhl im Garten vor dem Hauſe und 4 0 hinauf zu den weißſchimmernden Dolomitenköpfen. Alt war Ex wohl, aber ſein Wille war jung Das wußten alle in der Siadt. Was der alte Trautpetter ſich vornahm, das ſetzte er durch. Es gah viele komiſche, viele ernſthafte Geſchichten von dem ſtreit⸗ — 2 und Verwaltungen und Gerichte kannten e himmels anm, Seitdem ihm die Beine nicht mehr gehorchten, war er icher geworden, hatte Ruhe gegeben. Sonſt— ja, da war ihm dein Nun mutzte er ſich dreinſchicken, mußtte geruhſam in ſeinem Garten ſiyen, im bequemen ſtuhl, und nur ſeine alten Augen konnten wandern, ſeine alten Augen und ſeine ewig jungen Wünſche. Still 1— er da im heitzen Sonnen mal hückte vom Raſen u ſilbernen Krug und goß mit goldroten Wein in ein ſeines Spißenglas 6** und voller Schadenerſa Bruſttuch trocknete ſich der alte Trautvetter die feuchte Stirn. Von Nach dieſem Kriege ſind moraliſche Eroberungen notwendiger als je. Aber daneben auch mehr ruhiger nationaler Stolg und nationale Würde. Der Lebensraum eines Volkes muß ſeiner Le⸗ benskraft entſprechen. Das war bisher weder bei uns noch bei un⸗ ſerem kulgariſchen Bundesgenoſſen der Fall. Bir brauchen mög⸗ lichſte Sicherung durch Erreichung günſtiger Grenzen und ſonſtige Stärkung unſerer Volkskraft. Die realen Ga⸗ rantien können nicht in bloßen Papierverträgen beſtehen, deren Wert unter dem Nullpunkt 1 Die Freiheit der Meere kann nur durch Machtſicherungen gewonnen wer⸗ den. Unſere U⸗Boote arbeiten jetzt durch eine Polemik ſchweig⸗ Tat dieſer Sicherung vor. Der verſchärfte U⸗Bootskrieg ommt dann, wenn die militäriſche und politiſche Leitung ihn für notwendig und ſegensvoll hält. Die Errichtung eines ſelbſtändigen Königreichs e iſt kein Kriegsziel, mit dem ſich das deutſche Volk als Sicherung begnügt, ſo wenig als mit der Herſtellung des alten Zuſtandes in Belgien, das entweder franzöſiſch iſt oder in dem deutſche Macht auch ohne Annexion den maßgebenden wirt⸗ ſchaftlichen und militäriſchen Einfluß ausüben kann. Jedenfalls iſt das Verlangen, unſere Fauſtpfänder vor Beginn der Friedens⸗ verhandlungen aufzugeben, die größte Un.—beſcheidenheit, die je⸗ mals an ein Volk geſtellt wurde. 0 85 Scheidemann würde der Sache nützen, wenn er uns endlich einmal klipp und klar ſagen würde, worin er die Garantien für die Zukunft Deutſchlands erblickt, wenn er alle territorailen Erwer⸗ bungen verwirft. Sonſt reden wir immer aneinander vorbei. Auch dürfen wir uns nicht Ziele unterſchieben die aus Siegern Beſiegte machen ſollen. Eine große Gefahr liegt ſehr nahe. Die neutrale Preſſe nimmt es als eine communis opinio jetzt noch an, daß Belgien von deutſcher Seite Sühne und Wiederherſtellung ugeſagt worden ſei. Das widerſpricht den klaren offiziellen Er⸗ 7— vom 2. Auguſt 1914. Nur für den Fall, daß Belgien den deutſchen Truppen keinen Widerſtand entgegenſetzen würde, wurde die Garantie der territorialen und ſonſtigen Unabhängigkeit tz zugeſagt. Im enigegengeſetzten Falle wurde ausdrücklich erklärt, daß das Deutſche Reich dem Königreich Belgien gegenüber keine Verpflichtung übernehmen könne, ſondern die ſpätere Regelung des Verhältniſſes beider Staaten der Ent⸗ ſcheidung der Waffen überlaſſen müßte. Und dieſer Fall trat ein. Der Reichskanzler hat am 9. Dezember 1915 ausgeſprochen: Eng⸗ land u. Frankreich betvachten Belgien als ihr Aufmarſchgebiet gegen uns. Dagegen müſſen wir uns politiſch militäriſch und wirtſchaftlich ſichern. Was dazu nötig iſt, muß erreicht werden. Her U⸗Bosikrieg. London, 15. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Der norwegiſche Dampfer„Veſt⸗ fold“ wurde verſenkt. Englands ſchwierige Lage gegenüber dem Kreuzerkrieg mit U⸗Booten. Im„Obſerver“ vom 24. Dezember ſchreibt der marine⸗ techniſche Mitärbeiter: Ein Parallelogramm zwiſchen dem 10. und 40. Längengrade einerſeits und dem Wendekreis des Krebſes und dem 50. Breitegrad andererſeits ſchließt alle Handelsſtraßen von Nord⸗ und Südamerika, dem Kap, von Auſtralien und dem Oſten ein. Deutſche U⸗Boote, die in ihm wirken, ſind vielleicht fünf bis ſechs Wochen von ihren Heimat⸗ häfen fort; weniger kann es ſchwerlich ſein. Da bei getauchtem Zuſtande ihr Aktionsradius klein, ihre Geſchwindigkeit gering iſt, das Boot ſich einem Kriegsſchiff aber, ohne entdeckt zu wer⸗ den, nur im Tauchzuſtande nähern kann, alſo dann dem Kriegsſchiff(„Suffren“) an Geſchwindigkeit unterlegen iſt, ſo muß man vernünftigerweiſe annehmen, daß die Boote ihren Opfern auflauern. Das ſetzt voraus, daß ihnen eine Nach⸗ richtenquelle, ohne Zweifel auch Vorräte und Hilfe zur Ver⸗ fügung ſtehen, die ſie ſich auf den Inſeln und an der wilden Weſtküſte Marokkos nicht eben ſchwer beſchaffen können. Von dem deutſchen Hilfskreuzer hat man ſeit der Andeutung der Admiralität nichts weiter gehört; man darf annehmen, daß er mehr den Zweck verfolgt, dem U⸗Boot⸗„Kreuzerkrieg“ behilf⸗ lich zu ſein, als durch eigene Kaperungen die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken. »Nach den Berichten über verſenkte Schiffe zu ſchließen, ſcheint bei dem jetzigen Kreuzerkrieg nicht mehr das 175 7 beobachtete Element der Periodizität vorzuwalten, obgleich man nicht recht mit Sicherheit darüber ſprechen kann, weil die Oertlichkeit der Angriffe ſelten genunnt wird. Einige Wochen hindurch ſind jedoch die engliſchen und neutralen Verluſte ziem⸗ lich anhaltend geweſen. Hieht man die Zeit für Ausfahrt und Heimfahrt in Betracht, Ruhezeit für Mannſchafien und In⸗ ſtandſetzung der Poote, ſo ſieht es ſo aus, als ob Deutſchland ungefähr zwanzig der größten U⸗Boote an der Arbeit hat, ab⸗ geſehen von denen im Mittelmeer und den kleineren in der Nordſee. Was Deutſchlands Behandlung der Handelsſchiffskapitäne betrifft, ſo liegt auch nicht die geringſte Hochherzigkeit in ſeinen den Bergen kam Geſang. Laut, ſehr laut hallte das Lied der Soldaten durch die klare Luft. Dann Pfeiſen und Trommeln. Näher kamen die Soldaten, eine lange, lange Reihe. Und wieder ein Lied. Singend zogen ſie vorüber, das alte, herrliche 5 war es aus verwehten Sommertagen, das Lied vom roten Adler Heiß wie Feuer zog es dem alten Trautvetter in die Glieder; er fühlte, wie ſein Herz Hopfte, wie ſein Atem ſtockend ging. Er richtete ſich auf... er ſang.. ſang mit heiſerer Stimme das Lied, das die Soldaten ſangen. „Adler, 37 5— 2 01 nun, macht, i am Fir* erſpitze, iſt's ſo ſonnenvot. Darum E 0 10 rot.“ Vom Wein, vom Feindesblut, von allem, was glüht und rot macht, kündete das alte Lied, und alles, was glüht und rot macht, ging in heißen Wellen durch die Adern des Trautvetter i uck... mußte er aufſtehen. Gang langſam, aufgerichtet, ſchritt er über den knirſchenden Kiesweg, ging die Straßen, im weiten Abſtand hinter den Soldaten her.— war ſeit Jahcen das erſtemal, daß der alte Trauwetter, der und ſtill in ſeinem Seſſel vor dem Hauſe ſaß, in die Stadt iſarte Kunde, die vom Hauſe des alden Trautvetier tadt flog: trotz der Erregung der ſchickſals⸗ eren Tage, hallte ſie durch alle Häuſer und Gaſſen: der alte nn, der jahrelange Gelähmte, war mit feſten Schritten fort⸗ gegangen. Staunend hatten es viele geſehen, ſtaunend hatten manche den Hut gezogen. Aber der Greis ging an allen mit leuchtenden Augen vorüber, und als er am letzten 8 vorbeikam, da wo der Weg erſt ſachte, dann ſehr ſteil in die Berge führt, da hatte er ein Lied zu ſingen begonnen.„Adler, Tiroler Adler.“ Nacht bindurch. Saesieh karden f fe Eaidaes belöſt hatte, denen er gefolgt war. ſeibene Weſte, rot vom Blut, das ihm aus Dag war eine durch die eeee ee Entſcheidungen vor. Blaikie(„Caledonia“) wird geſchont, da⸗ mit man vielleicht ein Dutzend anderer Handelskapitäne ſamt ihrer Mannſchaft ungeſtraft ertränken kann. Die Deutſchen denken, ſie haben uns in einer Zwickmühle. Erkennen wir den bewaffneten Handelsſchiffen den Charakter als Kriegsſchiffe u, ſo beſtehen ſie auf ihrem Rechte, ſie ohne Warnung zu ver⸗ enken, und werden behaupten, daß es unmöglich ſei, zwiſchen bewaffneten und unbewaffneten Schiffen zu unterſcheiden; legen wir ihnen nicht den Charakter von Kreuzern bei, ſo wer⸗ den ſie behaupten, daß Verteidigung Angriff bedeutet und daß ſie berechtigt ſind, die Kapitäne vor Gericht zu ſtellen und zu erſchießen. Auch werden ſie verſuchen, darauſ zu beſtehen, daß zur Verteidigung vewaffnete Handelsſchifſe in neutralen Häfen als Kriegsſchiffe behandelt werden. Das iſt ein kluger Schach⸗ zug und bereitet der„Ueber⸗Schrecklichteit“ den Weg die ein⸗ treten wird, wenn die„Friedens“⸗Vorſchläge zurückgewieſen ſein werden. Unſere Flotte muß die Frage nicht durch Logik, ſondern durch Handeln entſcheiden. Die verpflegungsverhältniſſe unſerer Truppen. C. Berlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Meldung einer ſozialdemokratiſchen Korreſpondenz über die Verpflegungsverhältniſſe unſerer Truppen hat allerlei Mißverſtändniſſe und Irrtümer und zum Teil auch Mißſtim⸗ mung geweckt. Demgegenüber verdient feſtgeſtellt zu werden, daß die dort genannten Ziffern erheblich zu hoch gegriffen waren. Dem einzelnen Mann ſtehen zu an Gemüſe täglich 125 Gramm, an Kartoffeln 300 Gramm oder 50 Gramm Kar⸗ toffelflocken oder 60 Gramm Dörrkartoffeln, an Backobſt 125 Gramm, an Kaffee 15 Gramm und 6 Gramm Erſatz, an But⸗ ter und Schmalz oder fettem Schweinefleiſch in Doſen 55 Gr. im Weſten und 65 Gramm im Oſten, wo auch ſchon die ſtärkere Kälte den Genuß erhöhter Fettmittel notwendig macht, an ſog. Genußmitteln nach Prüfung der örtlichen und zeitlichen Ver⸗ hältniſſe durch den Befehlshaber 0,01 Liter Branntwein, fer⸗ ner 0,02 Liter Fruchtſaft pro Tag. Eine einmalige Kriegsunterſtützung der Beamten im Kuheſtand. Berlin, 15. Jau.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, hat die Reichsſchatzverwaltung nach wie vor inPreußen ſich entſchloſſen, den bedürftigenBeamten im Ruhe⸗ ſtand und den bedürftigen Hinterbliebenen von Beamten in dieſem Jahre mit Rückſicht auf das allgemeine Anziehen der Preiſe eine einmalige Kriegsunterſtützung zukommen zu laſſen. Die ſarbigen Engländer und Franzoſen. Berlin, 15. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie ſehr auch England und Frankreich— von Rußland iſt es bereits ge nugſam erwieſen— den Krieg von langer Hand vorbereitet haben, ergibt ſich aus der großen Anzahl farbiger Truppen in den Armeen der beiden Nationen. In Frühjahr 1915 waren bereits 435 000 Mann farbiger Truppen in Frankreich. Solche Maſſen waren naturgemäß nicht in kurzer Friſt zuſammenzu⸗ bringen. Dazu mußten Vorbereitungen von langer Hand ge⸗ ſchaffen werden. Zur Zeit ſtehen 500 000 Farbige im franzöſi⸗ ſchen Heer und 200 000 in dem engliſchen Heer. Dieſe Truvpen verteilen ſich im weſentlichen auf die Weſtfront und auf Maze⸗ donien. Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz kämpfen rund 200 000 Farbige und im Weſten rund 500 000. Ein neues Werk der Kriegshilfe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Die 8 0 Poſt“ berichtet: In der Schweiz hat ſich ein neues Hilfskomitee gebildet, das eine wichtige Lücke in dem menſchenfreundlichen Werk der Kriegs⸗ hilfe ausfüllen wird. Es handelt ſich um die Beſchäftigung der kriegsgefangenen Ziviliſten. Das Werk will zunächſt die deut⸗ ſchen Zivilgefangenen auf der engliſchen Inſel Man und die engliſchen Ziviliſten in einem norddeutſchen Lager beſchäf⸗ tigen, wozu es ſich mit den Kommandanten zum Zwecke der Zulaſſung des Arbeitsmaterials und den Einrichtungen mit Erfolg in Verbindung geſetzt hat. Die Sache iſt zumal auf der Inſel Man, wo 40 000 Deutſche ſich befinden, im beſten Gange. Die Koſten des Arbeitsmaterials trägt der bekannte amerika⸗ niſche Philantrop Dr. med. Hartmann. 1 c. Von der ſchweizer. Grenze, 15. Jan.(Priv.“ Tel. z..) Den Baſler Nachrichten zufolge meldet die Agen⸗ tur Havas aus Waſhington, die engliſchen Kolonialbehörden hätten die Auslöſchung aller Leuchttürme der An⸗ tillen angeordnet. hochgebirgswinter an der öſterreichiſchen Front. Skigze von Dr. F. J. Krug(k. und k. Oberleutnant). Wo ſind die ungeſchlachten Steinklumpen, die mit eisver⸗ brämten Schneehauben auf unſeren Kriegsalmen herumhockten, wo die dunklen Waldſtreifen, die ſich nur bis zur Hälfte der felſi⸗ gen Bergflanken hinanwagten; wo birgt ſich das Zwerggeſchlecht der Latſchen, durch die unſere Steige feindwärts führten? Schnee bedeckt alles Weſenhafte. Zögern hat es in der Nacht zu ſchneien begonnen. Ganz ſachte fallen die Silberſterne, doch ohne Unterlaß⸗ Und wo ſind die ſonnenbeſchienenen weißen Hochalmen, wo die ſchroffen Gipfel und Zackenkämme? Trübe Flockenſchleier ver⸗ Fiocke die Höhen. Des Gegners Poſten ſind uns durch fallende Flocken und wallende Nebel entrückt und ſie vermögen nicht, un? 50 erſpähen. Auch der welſche Artilleriebeobachter, der ſich ſonſt ort oben unangenehm bemerkbar macht, hat heute einen Raſttag⸗ Und doch durchſchwirren—— den weißgrauen, für das Auge undurchdringbaren Flor, beſtimmt, durch Zufallstreffer die Weiße des Schnees zu röten. Hörſt du, wie die unendliche, weiße, ſchweigende Einſamkeit von jähen Schüſſen zerriſſen wird! ann auf einmal ſtarkes, dumpfes Krachen und rollendes Gepolter... Die Welſchen ſchleu · dern Minen gegen uns herab, die uns verderben ſollen. Sie haben es von uns gelernt. Der Feind ſinnt auf Rache. Kleine Stoßgruppen zweier Kärntner Bataillone(„Kheven⸗ hüller“ und Jäger) waren in der Nacht, ehe der Kroße Schneefall eintrat, in kühnen, gewaltſamen Erkundungen in die feſtungs⸗ artigen, betonierten Schützengräben der Italiener eingedrungen und mit Gefangenen und Beute zurücgekehrt. Gegenſeitiger lei⸗ denſchaftlicher Haß hatte im Felſenhorſt des Gegners erbottert ge⸗ rungen. Zwei welſche Pheenenſtec der eine Fähnrich nieder. Dolche, lagringe und Mor enſterne fielen Feindesleiber an. überhellte ſchneeſchimmernde Triften, das breite len der Granaten brach ſich in vielfachem, grauſem Widerh an den Wänden. 8 Und jetzt lodert des Feindes Wut und rüſtet ſich zur Rache. Aber es ſchneit und ſchneit. Der Welſche muß nervös durch den Flockenflor zu ſchießen und mit Minen⸗ werfern den weißen Naturgewalten nachzuhelfen. Einen—— Vorteil hat das dichte Schnee Die —————— ſich begnügen, aus eingeſpannten Gewehren SSFF r W Slau——— „ X— — ⏑ er ie S⸗ er ie ff⸗ lit n⸗ en 1 2 er⸗ en, ſi⸗ cht nee ien wo er⸗ de ben en⸗ fall 08⸗ gen lei⸗ 6e% der. an · eite 8. ren ien⸗ . 5 Montag, den 15. Januar 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abeno⸗Ausgabe.) (3. Seite. Nr. 24. Aus Stadt und Land. Mit dem 88 ausgezeichnet Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſ ü rn z 1. Klaſſe für beſondere Topferkei vor dem Feind wurde ausgezeichnet: Regierungsbau⸗ Römer, d. Reſ. und Führer einer e rferkompagnie, Schwiegerſohn des penſ. Krank 0 berwalters Somner in Mannheim. 5 8 Die gleiche Auszeichnung erhielt Max Nerli im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 3 R 7, 30 wohnhaft. ——— ch, Et. d. Reſ. Militäriſche vorbilöͤung der Jugend. Das Kriegsminiſterium veröffentlicht im Armee⸗Ver ordnungsblatt vom 18. 1. 17 Kachlehenh U ferhöchſte Ka⸗ binettsorder: Ich habe von Ihrem Bericht über den Stand der militäri⸗ ſchen Vorbildung und über den erfreulichen Verlauf der vom Kriegsminiſterium in dieſem Herbſt veranſtalteten Wett⸗ zämpfe in Wehrturnen mit Genugtuung Kenntnis ge⸗ nommen. Es erfüllt Mich mit großer Freude, daß die zum Heeres⸗ dienſt heranſtehenden jungen Männer in einer Zeit, in der alle Kräfte auch in der Heimat aufs höchſte angeſpannt ſind, 4377 geringe 8 und Stählung des Körpers idmen in ewußtſein, damit eine vaterländi i zu erfüllen. 8 Ich ermächtige Sie, Preußens Jungmannſchaft für den bis⸗ her gezeigten Eifer und die erzielten guten Leiſtungen Meine Anerkennung auszuſprechen. Ganz beſonders aber erſuche Ich Sie, den Vertrauensmännern, Kompagnieführern, Zugführern und Ausbildern ſowie den beteiligten Jugendpflegeorganiſatio⸗ nen Meinen Königlichen Dank für ihre aufopfernde Arbeit und die wertvollen Dienſte, die ſie damit dem Vaterlande bisher ge⸗ leiſtet haben, zum Ausdruck zu bringen. Großes Hauptquartier, den 8. Januar 1917. getz. Wilhelm. An den Kriegeminiſter. Das Kriegsminiſterium beſtimmt hierzu im weſent⸗ lichen 0 83 1. Die militäriſche Vorbildung iſt eine von der Jugendpflege 8 getrennte, militärdienſtliche Einrichtung. 2. Zur Unterſtützung der Vertrauensmänner und zur Abhaltung von Führerkurſen haben die Königlichen ſtellvertretenden Gene⸗ ralkommandos(das Königliche Generalkommiſſariat) je nach dem Umfange des Geſchäftsbereichs des Vertrauensmannes bis zu zwei geeignete inaktive Offiziere ehren⸗ amſlich au gewinnen oder dauernd g. b. Offiziere des Friedensſtandes oder Beurlaubtenſtandes zu kommandieren. In erſter Linie kommen hierfür ſolche Offiziere in Betracht, die —30 früher auf dem Gebiet der Jugendpflege tätig geweſen nd. 8. Auf die Gewinnung ärztlicher Berater, inſonderbeit amtlich beſtellter Jugendärßte, wird hingewieſen. Die Beſtellung der Kompagnie⸗(Zug⸗Führer und Aushilder erfolgt durch den Vertrauensmann. Sie ſind dabei ausdrücklich verpflichten, die Ausbildung nach den Beſtimmungen der 8 zu betreiben. Schulen, Bereine, Jugendpflegevereine uſw. nnen Vor⸗ ſchläge für die Wahl der Führer und Anshilder mgchen, 5. Beim Mangel an Kompagnie⸗(Zug⸗ Führern und Ausbildern beantragen die Vertrauensmänner beim ſtellvertretenden Ge⸗ nerallommando die aushilfsweiſe Kommandie⸗ rung von kriegsbeſchädigten Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften. 6. Die Vertrauensmänner, Führer und Ausbilder werden erneut nachdrücklichſt auf ein engſtes Zuſammenarbeiten mit den Zivil⸗ behörden, den Schulen, der Geiſtlichkeit, den ſtaatlichen Jugend⸗ pflegeausſchüſſen und den freien Vereinen hingewieſen. Zur Vereinfachung bei den Verhandlungen mit der Geiſt⸗ lichkeit über Sonntagsübungen empfiehlt es ſich, eine den jeweiligen ütlichen Verhältniſſen entſprechende Uebungs⸗ zeit im voraus ein für alle Mal feſtzuſetzen. Für ausgedehn⸗ tere nebungen(3. B. Marſchübungen) iſt für ſeden Einzelfall 5 Einvernehmen mit der Geiſtlichteit beſonders herbeizu⸗ ren. Fede Ueberanſtrengung der Fungmannen(8. B. große Märſche mit Gepäckbelaſtung) iſt verboten. gen bei Dunkelheit ſollen der jungen Mannſchaft nicht den Schlaf kürzen und ſind daher auf die Dämmerungs⸗ und Abend⸗ ſtunden zu beſchränken.(Erläuterungen und Ergänzungen Ab⸗ ſchnitt VII.) Von großer Wichtigkeit iſt die Erhaltung und Schaf⸗ fung geeigneter, Uebungsplätze und Uebungs⸗ mitte Die erzielten Erfolge laſſen mit Beſtimmtheit die Erwartung zu, daß die beteiligten Kreiſe bei ratkräftiger Unter⸗ ſtützung durch die ſtaatlichen und kommunalen Behörden un⸗ ſerer Jugend die notwendigen Uebungsplätze— ganz beſonders vor den Toren der Großſtädte ſowie die erforderlichen Uebungsmittel im Intereſſe der Ertüchtigung und Wehrhaft⸗ machung der Jugend ſchaffen werden. In der Winterzeit wer⸗ Sieh! Da ſtapfen ſie herauf durch den hemmenden Schnee, die, braven Tragtiere mit zeltbahngedeckten Laſten auf ihren ge⸗ duldigen Rücken, Pferde ziehen Schlitten und bringen alles, was uns nottut. Dicht lagert der Schnee auf den Tieren, feucht damp⸗ fen ihre Haare. 8 Weich und weiß iſt die wachſende Schneemaſſe. Wir waten bis zu den Hüften, bis zur Bruſt in dem zähen Flockenmeer. Die Leute haben die langen, roten Lawinenſchnüre um den Leib geſchlungen und ſie nach. Abſtand muß ge⸗ halten werden, damit das Unheil nicht zu viele mil einem Hieb anpackt. Da iſt eine harmloſe kleine Waldlichtung. Ein kurzes Sauſen und Krachen. Der eine hat ſich noch raſch an einen Baum feſt⸗ klammert, den anderen ſchmettert die Lawine tief hinab ins ehölz, daß ihm Hören und Sehen vergeht. Bald iſt er aus der weißen Umhüllung befreit, er ſetzt ſeinen Weg fort, will nicht zu⸗ rück und ſagt nur:„Ah, weg'n dem,“ Nach einigen Stunden müſſen wir ihn aber doch an's Spital abgeben, denn die argen Quetſchungen, die er erlitten, bedürfen wochenlanger Ausheilung, 8 Das iſt die Zeit der lawinendurchdonnerten Nächte, die Zeit, da der weiße Tod einherſauſt, Menſchenwerk wie leichtes Kinder⸗ ſpielzeug zerſtampfend und zermalmend. örſt du es klappern wie abgehacktes, wütendes Maſchinen⸗ gewehrfeuer? Kleine Lawinen ſind es. Und dann das grauen⸗ bolle Gepolter der mächtigen, weithin fallenden, haushoch ſich bäu⸗ menden, alles zertretenden Unaufhörlich donnert und tobt es. die Naturgewalten liefern uns ſchauerliche Schlachten, die Schnee⸗ rieſen lachen der Menſchen und ihres Krieges. Schneemarken, vier bis fünf Meter hohe Stangen, haben wir zux Kennzeichnung der Pfade rechtzeitig eingerammt. Lawinen⸗ gefährliche Stellen, an denen keine andere Wegführung möglich iſt, ſind durch Tafeln angemerkt. Wir kennen die Gefahr. Und 75 und doch... Trotzdem die Poſten je nach den Lawinenver⸗ hältniſſen verſchoben werden und günſtig aufgeſtellt, trotz. aller Kün möglichen Vorſicht bei der Anlage der St 0 9 S0 entkommſt du nicht den ewigen Mächten, Meuſch, fün du hoch im Schnee der Berge und Hochtäler Krieg führſt, kämpfen wußt du wider den tückiſchen. landgierigen Feieid. Men⸗ ſchen, Tiere Deckungen werden verſchüttet. Aufo, ſernd arbeiten Rettungsm aſchaften, ün, zu kergen Lebende„ d Töte Tele⸗ bhoniſten knüpfen im Schneegeſtöber e zerfegten Leitungen. N 27 Waffenſtillſtand inmitten des Tobens er winterlichen urkräfte. Es gibt kein vol“ommenes Zurück, denn die erſte Aufheiterung kann den Gegner, enn er auch mehr als wir unter den Gefahren des Gebirgswinters leidet, den Porteil, den Eintritt ins Land bringen. Wintergewitter ziehen herauf. Fahl blitzt es durch wirbelnde Donner grollen uud miſchen ſich in das Krachen der ellungen und Unter⸗ Uebun⸗ wenn die verfügbaren wiſſe franzöſiſche Vorſchläge vorzubereiten. „Jahren des vorigen Jahrhunderts aus der Königliche, Sammlung in Berlin verſchwundenen Gemälde überein, von dem dupch eine Reihe⸗ wichtiger. den ſich in den Flecken und Städten zahlreiche Säle uſw., auf dem Lande vielfach Dielen und entleerte Scheunen für die Zwecke des Wehrturnens nutzbar machen laſſen. Mit Freude und Genugtuung wird in den beteiligten Kreiſen unſeres Vaterlandes begrüßt werden, daß der opferwilligen Tätig⸗ keit der Leiter und Führer und dem katenfreudigen Eintreten der Jungmannen von Allerhöchſter Stelle aus die gebührende Aner⸗ kennung geworden iſt. Mit Recht ſteht zu erwarten, daß die Führer und Jungmannen auch fernerhin mit Luſt und Liebe ſich ihrer ernſten, freiwillig übernommenen Arbeit widmen werden, nachdem der Landesherr ſein reges Intereſſe an ihrem vaterländi⸗ ſchen Werk bekundet und durch ſeine Anerkennung die militäriſche Vorbildung der Jugend in ihrem hohen Wert für das Heer vor aller Oeffentlichkeit in das richtige Licht gerückt hat. Der ernährungevorteag des katholiſchen Frauenbundes hatte eine ſehr zahlweiche Zuhörerſchaft in den Bernhardushof⸗ ſaal geführt. Die Vorſitzende, Fvau Landgerichtsdirektor Breit⸗ ner, wies in ihren Begrüßungsworten auf die bedeutende Stel⸗ lung hin, die die Frau im Weltkriege einzunehmen hat, auf ihre gewiſſe Verantwortlichfeit in wirtſchaftlicher Beziehung und auf ihre Pflicht, das Vaterland nach Kräften zu ſtützen und zu ſtärken. Die eigentliche Rednerin, Frau Klara Philipp⸗Pforz⸗ heim, ſprach ſchon einmal hier über das„Durchhalten“, allerdings zu einer Zeit, wo man dieſes Wort noch leichter nehmen konnte. Freilich, daß wir durchhalten werden, daran zweifelt ſie heute ſo wenig wie damals zu jener beſſeren Zeit, aber zu zeigen, wie es ſich in mancher Hinſicht erleichtern läßt und zu erreichen, daß die Einſchränkungen, welche verlangt werden müſſen, gerne getragen werden, war ihre Aufgabe. Und denen, die es nicht wußten, ſagte ſie, daß das Weib, die Mutter nicht um ſich ſelbſt leidet, Lebensmittel nicht zur Sättigung aus⸗ ihre Familie, um Mann und Kind. reichen wollen, ſondern um ir ſie auch nicht gerne gegeſſen Die gebotenen Nährmittel, und wenn würden, müſſe man annehmen und aufs äußerſte ausnützen und in dieſem Sinne iſt beſonders die Erdkohlrabe zu erwähnen, die als Kartoffelerſatz unbedingt in grüßerem Maße verwendet wer⸗ den müſſe. Sie ſei überaus vielſeitig, d. h. auf verſchiedenſte Art zuzubereiten, Ueberhaupt die Wurzelgerichte, alſo alle Rübenarten, empfiehlt die Rednerin zur ausgedehnten Benützung, weil ſie neben den Nährſalzen Phosphor und Kali auch viel Zucker enthalten. Als allerdings nicht vollwertigen Erſatz für Eiweiß käme Kraut, Kohl in Betracht, das ſich auch zu den verſchiedenſten Speiſen verwenden laſſe. Ueberhaupt Abwechslung ſei jetzt das Loſungswort; mit den gleichen Grundſtoffen immer neue Speiſen zu erfinden, wäre der Kniff einer guten Hausfrau. Auch dem Mafsgries redete Frau Philipp das Wort, ganz langſames, langes Kochen ſei vonnöten zu einer ſchmackhaften Zubereitung. Nudeln empfahl die Rednerin auf Dampf zu l, wie Kartofſeln, Fleiſch ehenfalls, um das Einſchnorren zu verhüten. Durch die behördlichen Anordnungen ſolle man ſich nicht entmutigen laſſen, ſie ſeien unbedingt nökig, ohne behördl. Eingriff wären unſere Preiſe unendlich geſtiegen. Ueberhaupt ſolle man bei Unzufriedenheit nicht in Perſonen, ſon⸗ derm in den Zeitverbältniſſen die Schuldigen ſuchen, insbeſondere gelte dieſe Aufrechterhaltung des inneren Friedens für das Ver⸗ hältnis zwiſchen Stadt und Land. Unſere Landwirtſchaft habe mit großen Schwierigleſten zu kämpfen und man dürfe nicht ver⸗ geſſen, daß 60 Prozent der landw. Betriebe heute von Frauen geleitet werden. An dieſe Aitsführungen ſchloſſen ſich Koſtproben an, die großen Beifall fauden, und dann ergänzte die Beſprechung der — Kochrezepte die Koſtprobe. PP. Iir Mlitäriſche Beförderung. Zum Leutnant d. R. befördert Offitz.⸗Stellvertreter Regiment Nr. 30. 5 83 Pröteſtfriſt für Wechſel. Nachdem der Bundesrat, laut Be⸗ kanntmachung vom 4. Januar, beſtimmt hat, daß die Proteſtfriſt für Wechſel die in Elſaß⸗Lothringen zahlbar ſind, früheſtens mit dem 30. April 1917 ſtatt 81. Jannar ablüuft, iſt die Poſtordnung vom 20. März 1900 entſprechend verändert worden. Danach werden die Poſtproteſtaufträge mit Wechſeln, die in dieſem Gebiet zahl⸗ bar ſind und deren Zablungstag in die Zeit vom 90. Juli⸗ 1914 bis einſchließlich 27. April 1917 fällt, am 90. April 1017 noch mals s ur Zahlung vorgezetigt werden. * Internierung von Kriegsgefangenen, Ernſt Hohn aus Ladenburg, im Feldart.⸗ Die Badiſche Ge⸗ fangenenfürſorge ſchreibt uns: In ben badiſchen Zeitungen) ſind in letzter Zeit mehrfach Artikel erſchienen über eine bevorſtehende Internierung von Kriegsgeſangenen, die länger als 18 Monate in Gefangenſchaft ſind und mehr als 8 Kinder haben. Die Folge davon iſt eine Irreführung der Familien und eine⸗ Beunruhigung in den geſamten mit Gefangenenſragen befaßten Kreiſen. Es muß daher ſeſtgeſtellt werden, daß die zuſtändigen Stellen noch nichts von dieſer Internierung wiſſen. Woher die Nachrichten kommen, iſt für den Sachkenner burchſichtig genug, Es Stimmung in Deutſchland beeinfluſſen ſollen, um den Weg für ge⸗ Die Briefe der Kriegs⸗ gefangenen aus Frankreich zeigen bas deutlich genug. Wir warnen —— Lodinen und— der Getoehre. der Berge— Krieg der Menſchen, Schnee überdeckt alles. Weicher, Runſt und Wiſſenſchaſt. Ein Aachener Dombild aus bem 16. Jahrhundert. Ein bisher unbekanntes Gemälde, das Aachener Dominnere Krieg der Natur. darſtellend und vom Künſtler Hendrik van Steentwiſck dem Aelteren mit der Jahreszahl 1573 ſigniert, iſt von dem Privatgelehrten Her⸗ in Privalbeſitz entdeckt mann Friedr. Macco in Berlin⸗Steglitz Facb 8 7 und Farbe und in worden. Das Bild, von vorzüglicher Friſche leuchtenden Lichteffekten ausgeführt, iſt zirka 50& 70 em Durch ſeine ſehr ſorgfältige auch einen erhöhten Wert belleidung des Oktogons. Vuchkremer, der eifrige Verfechter der 6 an den Pfeilern des Oklogons befindliche Beſchläge als Klam⸗ mern, welche die Marmorßlatten zuſammengehalten hätten, für ſeine Anſicht in Anſpruch genommen. Das jetzt aufgefundene Bild Hiat aber ganz zweifellos und deutlich, daß es ſich, wie auch ſchon r. Karl Faymonpille 1904 behauptet hat— um Türangeln eines ſchmalen Holgverſchlags handelt, an dem ſogar Schloß und Schlüſ⸗ ſelloch zu erkennen ſind. Auffallenderweiſe iſt das Gemälde als Spiegelbild des ebenfglls im Fahre 1573 von demſelben Künſtler gemalten und in der Schleißheimer Galerie befindlichen Dominnern gegeichnet, es ſtimmt alſo hierin mit dem in den 60er Königlichen Gemälde⸗ in der Streilfrage um die Marmor⸗ Bekanntlich hat der Architekt Profeſſor Marmortheorie, einige 19 nur eine Photographie von Wothly(1857) erhalten hat, Wie Spiegelbild zu erklären 195 bedarf noch näherer Unter⸗ fuchung. Die naheliegende Annahme, daß das ſetzt aufgefundene Bild mit dem verſchollenen zu identifizieren ſei, wird, krotzdem die Zeichnung beider Gemälde im aligemeinen übereinſtimmt, durch eine auf keinen der bisher bebanaten drei Steenwiſckſchen Bildern vorhandene Figur an der Bronzebrüſtung im Obergeſcheß, ſowie durch die bedeutend ſorgfältigere Ausführung. Letztere tritt betonders da am meiſten zutage, ſoo das herſchollene Berliner Bild in ber Darſtellung bön der Wicklichkeit abweicht, wie bei den Fenſtergittern, dem Barbaroſſa⸗Kronleuchler, dem Maßwerk der Chorfenſter, den Kerzentellern uſp. Herr Macco hat eine ge⸗ naue vergleichende Unterſuchung des Gemäldes vorgenommen un das Ergebnis mit einer Abbildung in einer Fachſchrift ft n. Nedenfalls darf der Fund ſchon heute, das Kunſtfreunde äller der Aalener und beſonders nähergetretenen Gelehrten und Architekten bean⸗ e Dom baufrage ſpruchen. 91 groß. Ausführung gewinnt es unter anderm ſind Verſuchsballous, welche die Krieg iſt in der„Winterpracht“ weißer, unerbittlicher Schnee. Ginzelheiten wiberlegt, vor allem aber — lieder geſteigert. 11. auf rad, Marke unbekannt, Fabrik Nx. 53088, geſtern einen beſonderen Tag. Reigen der davor, ohne weiteres dieſen Gerüchten In trauen. Es iſt leider eine Wahrheit, daß die großen Menſchlichkeitsgedanken die der vornehmſte der Neutralen, nämlich die römiſche Kurie, unterſtätzt, ſo lange fruchtlos bleiben, als die franzbſiſche Regierung nicht Formen findet, um dieſem menſchlichen Gedanken ein die beiderſeitigen Intereſſen befriedigende praktiſche Durchführung zu verleihen. * Die weibliche Dleuſtyflicht. Das Wofffſche Telegraphenbüro veröffentlicht nachſtehende Mitteilungen, die allgemein intereſſieren dürften: Fortgeſetzt laufſen Stellengeſuche aus allen Kreiſen der weiblichen Bevölkerung beim Kriegsamt und Kriegs⸗ ärbeitsamt ein. Die Abſender ſind der irrigen Meinung, daß dort auch Stellen vermittelt werden. Da dies nicht der Fall iſt, ſind Stellengeſuche an die genaunten Aemter zwecklos. Ge⸗ werbliche Arbeiterinnen und kaufmänniſche Angeſtellte müſſen ſich an ihre zuſtändigen Arbeitsnachweiſe wenden. Für Frauen, die in der ſozialen Fürſorge und in höheren Berufen arbeiten wollen, wird Näheres nach der Einrichtung von Meldeſtellen bekannt gegeben. Be⸗ werbungen von Frauen um ehrenamtliche Arbeit ſind bis auf weiteres an die ſtädtiſchen und privaten Fürſorge⸗ und Wohlfahrts⸗ einrichtüngen zu richten. s Zur Frage der Einführung der Als erſte ſtaatliche öffentliche Dienſtſtellen in haben jetzt das Hauptzgollamt zu Siam das Hechinger Zollamt die durchgehende zwar von 8 bis 3 Uhr eingeführt. Außerordentliche Teuerungszulage für Eiſenbahnarbeiter. Der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat angeorbnet, daß eine nochmalige außerordentl. Kriegsteuexrungs⸗ zulage den Arbeitern und Arbeiterinnen der Staatseiſenbahnver⸗ waltung zu gewähren iſt. Die am 1. Februar zu zahlende Zulage beträgt für verheiratete Arbeiter ohne Kinder unter 14 Jahren ſo⸗ wie für verheiratete Arbeiter mit 1 bis 5. leinſchl.) Kindern 40 Mk., für verheiratete Arbeiter mit 6 Kindern 50 Mk', und ſo fort, für jedes weitere Kind 10 Mark mehr. beſchäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, die am 1. Februar, ohne daß ein Kündigungszuſtand vorliegt, mindeſtens einen Monat im Dienſte der Staatseiſenbahnverwaltung ſtehen. Bezugsberechtigt ſind alſo ſolche Arbeiter, die am 1. Februar wegen Krankheit u. dergl. an der Arbeitsausübung behindert ſind. * Bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim am 1. Januar 1917 verſichert 20 883 männliche und 18 202 weib⸗ liche, alſo insgeſamt 39 085 Perſonen, Die Mitgliederzahl, die vor Kriegsausbruch rund 40 000 betrug und Ende Auguſt 1914 auf 36 600 zurückgegangen war, hat ſich demnach wieder um 6000 Mit⸗ Die Steigerung entfällt beinghe reſtlos auf die weiblichen Verſicherten. Von den 89 085 Verſicherten waren 69 unſtändig und 138 im Hausgewerbe tätig. Die Zahl der verſicherten Lehrlinge betrug 1099. Verſicherungsberechkigte (freiwillige) Mitglieder waren 4191 verſichert und zwar 1626 männliche und 2565 weibliche. Erwerbsunfähig krank ge⸗ durchgehenden Arbeitszeit. Sübweſtdeutſchland aringen und Arbeitszeit und meldet waren beim Kahresbeginn 1214 Verſicherte ⸗ 9,10 Prosent Rechnung der Kaſſe wurden 92 und auf Mitgliedergahl. Auf h· Wöchnerinnen unterſtütt. 4 Rechnung des Reiches 169 Er wurde in einem Hauſe am * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen der Wagen⸗ führev Wilhelm Mohr mit ſeiner Ehefrau Wilhelmine geb. Pfefferle * In der Zeit geirrt hat ſich affenbar ein Kohlweißling, 9 der uns heute vorg⸗ zt wurde. Kuiſenring in der Küche in einem Korbe entdeckt, in tofſeln aufbewahrt werden. * Todesfall. Das ſtellvertretendg Vorſtandsmiiglied der Heſſiſchen Landes⸗Hypothekenbank, Finanzrat Paul Hartmann, iſt dieſer Tage nach kurzem Krankenlager in Darmſtadt ver⸗ ſchieden. Mit ihm iſt ein hochbe gabter und praktiſch veranlagler Juriſt im beſten Mannesalter, ſtand erſt Ausgangs der Dreißi⸗ ger, allzufrüh ſeinem Wirfungstreis entgogen worden. Polizeibericht⸗ vom 15. Jauuax.(Schluß.) unfälle, Beim Einſahren eines mit Kohlen beladenen Wa⸗ gens in den Hof Pumpwerkſtraße 20 brachte am 13. ds. Mts“ nach⸗ mittags eine Kohlenhändlerseheſrau die kinke Hand zwilcgen einen Wagen und ben Torpfoſten und erlitt erbebliche Anetſch⸗ ungen.— Auf der Geibelſtraße bier rutſchte am 18. ds. Mis., vor⸗ mittags 7 Uhr, ein 61 Jahre alter lediger Proplantarbelter auf dem Glatteis aus, ſiel zu Voden und trug dabei eine Verſtauchung⸗ des linken Beines bavon.— In einem denhof geriet am 18. ds. Mts. nachmittags Jahre alter Mem⸗ teur aus Oggersheim beim Schmieren eines Treibriemens mit der rechten Hand zwiſchen Riemen und Scheibe und wurde ihm dabei der reihten Urm gebrochen. Sämtliche Kraukenhaus auſgenommen. Zuſammenſtoß, Am 16. ds, Mis,, mittags eiwa um 12² Uhr, erſolgte auf der Kreuzung am Parabeplatz ein Zuſammen⸗ ſtoß von äwei Straßenbahnwagen der Linien 5 und 7. An erſterem. Wagen wurde der Reſleklorbehälter und an letzterem ein Tritibrett und ein Handgriff beſchädigt. Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Zimmerbrand. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ent⸗ ſtanb am 12. ds. Mts., mittags zwiſchen 12 und 1 Uhr, in einem Zimmer des Hauſes Lenauſtraße 71 hier ein Brand, wodurch Mö⸗ del, Wäſche und Klekdungsſtücke zerſtört und ein Schaden von etwa 450 Mark verurſacht wurde. Das Feuer wurde von Hausbewohnern wieder gelöſcht. 5 Unaufgeklärte N Es wurden entwendet: In der Zeit vom 5. biß 8. Janugr im Hauſe Bachſtraße Nr. 8 aus einer verſchloſſenen Manſarde 10 Paar ſchwarze, wollene, neue, ſelbſt⸗ geſtrickte Damenſtrümpfe, gez. I.., 10 Pfund Kaſſee und 3 Doſen kondenſierte Milch Marke„Milchmädchen“,— In der Nacht vom 3. auf 4. Januar 9 Fetu eines Bahnwärterhauſes am Exer⸗ 4 ar folgende eſt ückſe: ein rot auenkleid, ein dunkelgeſtreiſter Rock, eine rote Frauenhoſe, ein aar ſchwarzwollene Frauen⸗ und ein Paar ſchwarzwollene Kinder⸗ ſtrümpfe, ſowie vier Paar grauwollene Socken.— In der Nacht vom 49. Januar aus der Auslage einer Muſteſtenpaarkung in M 1 durch Einſchlagen der Fenſterſcheibe eine wertvolle Geige, gebaut von Nikolaus Amaki aus dem Fahre 1018, eine wertnolle Geige, ge⸗ baut vermutlich von Piargunſſ aus Eremona, eine gewühnliche Geige, 2 Geigenbogen mit Perlmuttereinſatz und weißen„Haaren, 2 Mundharmonikas„Jungens heran“ und„Unſere Flagge“ und ein Kommersbuch(Verleger Moritz Schauenburg in Lahr.). Fahrraddlebſtahl. Am 10. Hauuax wurde ein Fahr⸗ mit ſchwarzem Rahmenbau, gelb und ſchwarz geſtrichenen Felgen, aufwärts gebogener Lenkſtange, beſchäbigten Korkgriſſen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, Hinterrad eiite Speiche gebrochen, Sattel mit hellgrauem Tuch überzogen, ent⸗ wendet. ndien wurde am 20. Dezember im Schloßhofe ein Aufgefu Fahrrab, Marke unbekannt, Fabrſk⸗Nr. 755 Kurbellagers die Nummer W, hat ſchwarzen gen mit ſchwarzen Streifen, gerade Lenkſtange mit roten Griſſen, die mit ſchwarzen Ringen eingeſaßt ſind, graue Mäntel, der hintere berippt, Freilauf mit Rücktrllibremſe, Hanbglocke mit einer deut⸗ ſchen und einer öſterreichiſchen Flagge. Verhaftet wurden 20 Rerſonen wegen verſchiedener ſtraſ⸗ barer Handlungen, darunter ein Poſtkutſcher von Lörrach wegen Unterſchlagung. vereinsnachrichten. Der Jungbdentſchlandbund Baben, Orisvereln Maunheim hatte Die Reihe der Vortragéreranſtal⸗ von einem Muſikaliſchen Abend, zu dem die Leitung durchweg gute Kräfte gewynnen hatte. Fräulein Rincklöff, die talentierte einheimiſehe Pianiſtin, exöſſnete den Darbietungen mit dem„Gondellled“ von Liſzt, ſie be⸗ ſchloß auch mis der brabourös geſplelten Rigoletto⸗Paraphraſe von VerdiLiſzt. Herr Hofopernſänger Corfield ſaug mit ſeiner weichen, warmen Tenyrſtimme zunächſt drei Lieder von Silcher, die die junge Zühörerſchar zu ſtarkem Beifall hinriß. Frl. Schuü tt⸗ helm vom Hoftheater ſpendete„Autante religioſo“ von Thomé, ſpä⸗ ter zwei Altwiener Tanzweiſen und Rosmarin ron Kreisler. Man war erfreut über die ungetrübte Tongebung und Beherrſchung der Technik, der ſich beſonders in ihrer letzten Gabe, dem bekannten Spielmannslied von Hildach, gute Ausdrucksfähiokeit anſchloß. Frl. Karhchnber ſang börei Lieber von Beetß n, Mozart und Schu⸗ bert, ſür die die Jugend nati rlich wer is Hatt für die recht„ſchelmiſch vorgetragenen Kir „Strampelchen“ von Hildach. Herr Cor * kungen wurde unterbrochen 8 Da erlieder von Reinecke und field verabſchiedete ſich Bezugsberechtigt ſind alle voll⸗“ waren NN auf dem Lin⸗ und weiß karxiertes gung geſetzt. Nr. 24. 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 15. Jannar 1917. mit Hugo Wolfs„Heimweh“ und einer Morgenhymne von Vogriſch. Als geſchmackvoller Begleiter waltete Herr Ludwig Gaber ſeines Amtes am Flügel. vp. Militärgauverband der Bergſtraße. Abgeordnetentag. Weinheim, 14. Januar. Heute tagte hier im Saale des„Grünen Baum“(Schatz) ein aus allen Bezirken der Bergſtraße gut beſuchter Abge⸗ ordnetentag, den der ſtellvertretende Vorſitzende, Alt⸗ bürgermeiſter Lehmann⸗Heddesheim, mit einer Be⸗ grüßungsanſprache eröffnete, in der er ein freudig aufgenom⸗ menes Hoch auf Kaiſer und Großherzog au⸗hrachte. Herr Oberſt Heuſch aus Karlsruhe überbrachte bie Grüße des Präſidiums und zollte dem Pflichteifer de⸗ zur Zeit im Felde ſtehenden Gauvorſitzenden Kacl Zinkgräſ und den Vereins⸗ vorſtänden warme Anerkennung. Sein Hoch galt deul Militär⸗ gauverband der Becgſtraße. Dem von Herrn Fabrikant Kleh erſtatteten Geſchäfts⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß dem Verbande zur Zeit 2141 Kameraden angehsren(gegen 2220 im Jahre 1916). Dem Ver⸗ bande gehören 16 Vereine an, die über ein Geſamtvermögen von 24 349 Mark verfügen. Gemäß dem von Herrn Hofliefe⸗ rant Spengler erſtatteten Rechenſchaftsbericht betrug der rmögensſtand des Gauverbandes am 1. Januar 1947 zuſammen 1044, 2 Mark. Die Wahl des 1. Gauvorſitzen⸗ den, des Rechners und der Vertr/ uensmäneier wurden bis nach dem Kriege vertagt. Fabrikant Kle, hielt eine von Be⸗ geiſterung getragene patriotiſch. Anſprache, in der er mit dem unverbrüchlichen Treuegelöbnis zu Kaiſer und Reich ein Hoch, den, deutſcren Vaterlande brachte. Hierauf wurde ein Er⸗ gebenhei.slegramm an den Großher zog abgeſandt. Aus dem Großherzogtum. § Wallſtadt, 14. Jan. Auch in unſerer Gemeinde wurden wieder verſchiedene Perſonen ausgezeichnet. Bürger⸗ meiſter Johann Troppmann, der bereits Inhaber der Ver⸗ dienſtmedaille iſt, erhielt vom Großherzog die Kriegsverdienſt⸗ auszeichnung. Ferner erhielten zwei Kriegerfrauen, Frau Gretchen Heckmann und Frau Kätchen Troppmann. von der Großherzogin die Auszeichnung für Landiwirtſchaft, beſtehend in einem ſchönen Gemälde. BWeinheim, 14. Jan. Die Stelle des erſten Ratſchreibers Eugen Röck, der auf dem Felde der Ehre ſtarb, wurde vom Gemeinderat Herrn Ratſchreiber J. Fitzer übertragen, der früher bereits ſtellvertretend das Amt verſah. oc. Neckargemünd, 13. Jan. Inſolge der Amts⸗ niederlegung des bisherigen Bürgermeiſters beſchloß der Ge⸗ meinderat, das langjährige Gemeinderatsmitglied, Apotheker Karl Kirchmayer, dem Bürgerausſchuß als Bürger⸗ meiſter für die Kriegsdauer in Vorſchlag zu bringen. Apo⸗ theker Kirchmayer gehört der Nationalliberalen Partei an. Karlsruhe, 14. Fan. In Baden⸗Baden iſt nach längerem ſchweren Leiden die hochverdiente frühere Vorſteherin des Seminars für Haushaltungslehrerinnen in Karlsruhe, Frl. Wilhelmine Mayer, ic Alter von 51 Jahren geſtorben, Frl. Mayer enlſtammte einer Wertheimer Familie. Sie bildete ſich als Bolksſchullehrerin aus und betrat begeiſtert, erfüllt von dem hohen Pflichtenkreis, der einer Lehrerin wartet, ihre Laufbahn. Ihres großen pädagogiſchen Talentes, ſowie ihrer allgemeinen Tüchtig⸗ keit halber wurde Frl. Mayer im Alter von 28 Jahren auf Ver⸗ anlaſſung des damaligen Oberſchul⸗ und ſpäteren Geh. Hofrats Weygoldt an das vom Bad. Frauenverein neu gegründeten Se⸗ minar für Haushaltungslehrerinnen berufen, dem ſie 28 Jahre, bis zum Ausbruch ihres ſchweren Leidens, in unermüdlicher freu⸗ diger Pflichterfüllung vorſtand. Begabt mit großer Energie und außergewöhnlichem, ſozialem Verſtändnis ſchuf Frl. Mayer blei⸗ bende Werte auf dem Gebiet des hauswirtſchaftlichen Unterrichts, die Geſchichte desſelben wird daher von ihrer Perſönlichkeit un⸗ trennbar ſein. Was ſie den Haushaltungslehrerinnen war, das wiſſen alle, die das Glück hatten, ihren einzigartigen Unterricht genießen und ihrem geiſtigen Einfluß wachſen zu dürfen. Ihre große Menſchenliebe ließ ſie auch jederzeit ihren Schülerinnen in gütige Beraterin in allen Lebenslagen ſein. Enge Bande der Siebe und Treue umſchlangen Lehrerinund Schülerinnen. Groß⸗ herzogin Luiſe ſchätzte die nur zu früh Verſtorbene außerordent⸗ lich, ſprach ihr oftmals ihve Anerkennung aus und ehrte ſie bei ihrem 25jährigen Dienſtjubilum durch Ueberreichung einer hohen Auszeichnung. Auch von Seiten der Behörden wurden der Ver⸗ ſtorbenen mehrere Auszeichnungen zuteil. Bei ihrer Feuerbeſtat⸗ tung kam die große Liebe und Hochſchätzung, die man für die Entſchlafene hegte ebenfalls zum Ausdruck. Zahlreiche Kränze, darunter ſolche der Großherzogin Luiſe, des Frauenvereins, de⸗ Lehrerinnenvereins, der Haushaltungslehrerinnen, der Gruppe tcheniſcher Lehrerinnen, der Schülerinnen uſw. wurden am Sarge niedergelegt. h. Karlsruhe, 14. Jan. Am Freitag Abend ſind vier Lokomotiven der badiſchen Staatsbahnen von hier als Sonderzug über München—Wien—Bukareſt nach dem rumäniſchen Okkupationsgebiet abgegangen. Sie trugen das badiſche Wappen und auf beſonderem Schild die Bezeichnung„Militär⸗Eiſenbahndirektionsbezirk Bukareſt“. Auch andere Maſchineninſpektionen der badiſchen Eiſenbahn⸗ verwaltung haben eine entſprechende Zahl Lokomotiven nach Rumänien abgegeben, wie ſchon früher nach den von uns be⸗ ſetzten Gebieten Belgiens, Frankreichs und Rußlands. — Neuerdings wurden hier zwei Poſtaushelſer wegen Dieb⸗ ſtahls von Poſtpaketen und Poſtwertzeichen verhaftet. Pfalz, heſſen und Umgebung. p. Zweibrücken, 15. Jan. Eine militäriſche Nachſchau nach den Kartoffelvorräten in der Weſtpfalz wird in den Gemeinden unſeres Bezirksamtes in ſallernächſter Zeit ſtattfinden. Die Beſitzer ſind verpflchtet, den dazu beſtimmten Kommandos das Betreten der Anweſen und aller Räume ohne Verzug zu geſtatten und alle ge⸗ wünſchten Auskünfte zu erteilen. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder bei mildernden Umſtänden mit Geldſtrafen bis zu 1500 Mark bedroht. P. Darmſtadt, 14. Jan. Das Exploſionsun⸗ glück im Eiſenbahnwerkſtätteamt I1 hat dasdritte Opfer gefordert. Der Keſſelſchmied Gg. Zehfuß aus Hähnlein, der ſchwere Bruſtverletzungen erlitten hatte, iſt ſeinen beiden Kol⸗ legen in den Tod gefolgt. *Mainz, 14. Jan. Frau Hauptmann Krenter, die vergangenes Spätjahr ihren Gatten durch mehrere Revolver⸗ ſchüſſe verletzt hatte und wegen Totſchlagsverſuches in Unter⸗ ſuchung gezogen war, wurde durch die Beſchlußkammer auf Grund des§ 51 des Strafgeſetzbuches außer Verfol⸗ — Gerichtszeitung. b. Fraulenthal, 13. Jau. Bei der Heinrkuuſt von einem Ausflug führten ſich einige Oggersheimer Burſchen in einem Rhein⸗ haardtbahnwagen ſo rüvelhaft auf, daß die Schaffner Phil. Klein und Aug. Kern auf der mitten Strecke halten ließen und die Bur⸗ ſchen hingusbeförderten. Dabei ſollen ſie ſich einer Mißhandlung der 1 SBS sen Strafkammer ſeinen Freiſpruch.— korps hat darauf am 3. Januar nach Prüfung der Angelegen⸗ Sitzung feſt, daß die Vernichlung von Handelsſchiffen durch ſei unmöglich, da die Regierung trotz wiederholter Bemühun⸗ gen die Reeder und Schiſſserbaner noch keine Maßnahmen er⸗ gen Herſtellungsmaterial zu verſehen. Das Zentralkomitee leider zu weiteren Dezentraliſationen der zuſtändigen Ver⸗ Radaubrüder ſchuldig gemacht haben. Das Schöffengericht Dürkheim verurteilte die beiden Schaffner zu je 15 Mark Geldſtrafe. Kern legte gegen dieſes Urteil Berufung ein und erreichte vor der hieſi⸗ Hanau, 14. Jan. Die Strafkammeer verurteilte den Metz⸗ germeiſter Wilhelm Heilmann von hier zu einer Geldſtrafe von 3600 Mark. Er hatte in größeren Mengen verdorbene Schweine⸗ därme zu Leberwurſt⸗Füllſel verarbeitet. 3 Kommunales. oc. Karls ruhe, 15. Jan. In dieſen Tagen iſt die Gaserzeugung im Gaswerk I, das im Jahr 1846 vor dem Mühlburgertor errichtet worden iſt, eingeſtellt und die geſamte Gaserzeugung nach dem Oſtwerk verlegt worden. Dieſes Werk wurde während der Kriegszeit mit einem Koſten⸗ aufwand von 3 Millionen Mark erweitert und ausgebaut., „Dortmun d, 13. Jan. Die Stadt Dortmund hat die am Dotmunder Hafen errichtete große Gmüſetrocknungsan⸗ lage der Trockenanlagen⸗G. m. b. H. käuflich übernommen. Es handelt ſich um eine aus 24 Darrfeldern beſtehende Zimmermannſche Expreßdarre⸗Anlage für eine Tagesleiſtung von 12—1500 Ztr. Roh⸗ ware. * Elberfeld, 14. Jan. Die Stadt Elberfeld nahm die Wurſtbereitung in eigene Reägie. Die aus dem ſtädtiſchen Betrieb ſtammende Wurſt wird in regelmäßigem Wechſel an die Be⸗ zirke verteilt. Wöchentlich werden über 10 000 Pfund Wurſt hergeſtellt. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Becthoven⸗Abende Alfred Hoehn. Wegen Reiſeſchwierigkeiten fällt der Klavierabend am 16. Januar aus. Der Zeitpunkt, an welchem dieſer dritte Abend ſtatt⸗ findet, wird noch bekannt gegeben. De Vollsernährung. „Stadt und Land“. Die Nr. 1 des.„Badiſchen Bauernvereins⸗Blattes“ enthält einen beachtenswerten Artikel zum„Neuen Jahr!“ Nach einer erſchöpfenden Rundſchau über die günſtige militäriſche Lage wird den Verhältniſſen in der Heimat ein beſonderer Abſchnitt gewid⸗ met. Und da iſt neben der Anerkennung für die Leiſtungen der heimiſchen Landwirtſchaft beſonders die Betonung eines guten. Verhältniſſes zwiſchen Stadt und Land erfreulich. Beſonders energiſch ergeht ſodann die Mahnung an die Berufsgenoſſen: „Vergeßt nicht, die eiſerne Zeit iſt noch nicht zu Ende! Es bedarf auch in der Landwirtſchaft in den nächſten Wochen noch⸗ mals die Aaſpannung aller Kräfte, um den letzten und entſcheiden⸗ den Zeitabſchnitt des Krieges zu überwinden. Kein Stücklein Feld darf unangebaut bleiben; denn wir bedürfen auch in der kommen⸗ den Friedenszeit der Lebensmittel. Die zunehmenden Ernährungs⸗ ſchtbierigkeiten unſerer Feinde ſagen uns: Wir waren auf dem rechten Weg mit dem Schutz und der Unterſtützung der deutſchen Landwirtſchaft! Sie bietet der Nation jetzt als Gegengabe ihre Arbeit und ihre Produkte. Und um das wird es ſich auch im kom⸗ menden Frühjahr in beſonderem Maße drehen und deswegen noch⸗ mals die Mahnung: „Friſch auf! In Gottes Nam'!“ Der Acker ſoll's nicht merken, Daß in der Kriegszeit Bäuerinnenfäuſte und Kinderhände werken!“ Angenehm berührt ſodann, daß auch den Behörden die Aner⸗ kennung ausgeſprochen wird, nach Möglichkeit geſucht zu haben, ihre Maßnahmen den beſtehenden Verhältniſſen anzupaſſen und unnötige Härten zu vermeiden. Wenn in dieſem Rahmen weiter gearbeitet wird, dann iſt das auch für ſpäterhin eine ſehr ver⸗ dienſtvolle Arbeit, die der Allgemeinheit„Stadt und Land“ nur nützen kann. Deutſches Keich. — Die Judenzählung im Heer. Die Mitteilungen des Vereins zur Abwehr des Antiſemitismus geben folgenden Briefwechſel bekannt: Ein vom 24. November 1916 datierter„Befehl des Erſatz⸗ bataillons des Fußartillerieregiments“, gez. Major Schlie⸗ ben⸗Troſchke, lautet: Ich befehle hiermit, daß alle im Bereiche des Bataillons als Schreiber, Ordonnanz oder in ähnlichen Stellen verwendeten Unteroffiziere und Mannſchaften iſraelitiſcher Konſeſſion von dieſem Poſten abgelöſt und ſoweit ſie k. v. ſind, ſofort ins Feld geſchickt werden. Zum 1. 12. Meldung, daß dieſem Befehl entſprochen, bezw. namentliche Meldung der noch im Bataillon Be⸗ findlichen unter Angabe des Grundes. Der Rabbiner der Synagogengemeinde zu Magdeburg, Dr. Lange, hat am 19. Dezember„als der von ſeiner Exzel⸗ lenz dem Herrn General zugelaſſene Seelſorger für Soldaten, Verwundete und Gefangene moſaiſcher Konfeſſion“ in einer Eingabe an das ſtellvertretende Generalkommando des IV. Armeekorps zu Magdeburg gegen dieſen Befehl,„der eine Zeichnung der jüdiſchen Soldaten gegenüber den Andersgläu⸗ bigen darſtellt“, proteſtiert und zugleich ausgeſprochen, daß die Verfügung des Kriegsminiſteriums betr. die Zählung der jü⸗ Soldaten mit dieſem Befehl nicht vereinbark werden önne.— Das ſtellvertretende Generalkommando des IV. Armee⸗ heit mitgeteilt,„daß der Herr Generalinſpekteur der Fußartil⸗ lerie bereits Veranlaſſung genommen hat, das Erſatzbataillon Fußartillerieregiment Nr. 4 auf die Unzuläſſigkeit des an⸗ gewendeten Verfahrens hinzuweiſen. Das ſtellvertretende Generalkommando ſieht aus dieſem Grunde die Angelegenheit als erledigt an.“ Lethte Meldungen. Der U⸗Bootkrieg. In der letzten Woche 90 Handelsſchiffe verſenkt. Bern, 163. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der Vorſtand des Zentralkomitees der Reeder Frantreichs ſtellte in der letzten den U⸗Bootkrieg einen immer größeren Umfang annehme. In der letzten Woche ſeien 90 Handelsſchiffe, darunter 20 franzöſiſche, verſenkt worden. Infolge des Regie⸗ küue un Aus ſei es unmöglich, den Schiffsverluſt durch An⸗ käufe im Ausland zu erſetzen. Die franzöſiſche Handelsflotte köne nur durch Neubauten organiſiert werden, aber auch dies griffen, die den Werften geſtatten würden, ſich mit dem nöti⸗ macht die Reglerung nochmals darauf aufmerkſam, daß die franzöſiſche Handelsmarine völlig zu verſchwinden drohe, — 7 die Werften nicht ſchnellſtens Neubauten vornehmen könnten. Ferner habe die Neubildung des Marineminiſteriums waltungsſtellen für Handelsmarine geführt. Berlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der bekannte Kapitänleutnant von Arnould iſt mit ſei⸗ Hauptabſchnitt ſeiner diesjährigen Tagung. nete Handelsdampfer, darunter einen Transport⸗ dampfer zu verſenken und vier Kapitäne gefangen zu nehmen. Die Dampfer waren mit Kohlen für England und mit Kriegsmaterial für Saloniki beladen. Die Kriſe in Griechenland London, 15. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Das Reuterſche Büro meldet aus Athen: Aus griechiſchen amtlichen Kreiſen verlautet, daß die Veniſeliſten die Inſel Cerigo (ytberc) be ſe tzt haben. 8 Vor der Antwort der griechiſchen Regierung auf das Ultimatum der Entente hatte der griechiſche Miniſter⸗ präſident mehrere Beſprechungen mit dem italieni⸗ ſchen Geſandten Bosdari, Unterhandlungen uber diejenigen Forderungen des Ultimatums herbeizuführen, bezüglich deren die griechiſche Regierung Vorbehalte gemacht hatte. Die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzoͤſiſchen Berichte. Paris, 15. Jan.(WeB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 14. Januar nachmittags. Einige Artillerietätigkeit auf dem 90 Im übrigen rechten Maasufer und ſüdlich der Som me. 2 verlief die Nacht ruhig. Paris, 15. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 14. Fanuar abends. Das übliche Artilleriefeuer ſüdlich der Somme und in der Gegend von Verdun. Mehrere femdliche Erkundungsab⸗ teilungen ſüdlich von Berry au Bac wurden mit Verluſten abge⸗ wieſen. Flugweſen. Ein feindliches Flugzeug wurde bei Pont a Mouſſon zum Niedergehen gezwungen; es fiel in unſere Linien, die Inſaſſen wurden gefangen. Belgiſcher Bericht. Abgeſehen von einiger Artillerietätig⸗ keit in der Richtung Hetſas iſt nichts von Bedeutung zu melden. Der engliſche Bericht. Loudon, 15. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 14. Januar. Der Verſuch einer ſeindlichen Abteilung geſtern abend einen unſerer Poſten nordweſtlich von Gueudecourt zu über⸗ fallen, hatte einen völligen Mißerfolg. 1„ Der Feind wurde mit Ver⸗ luſten vertrieben. Während der Nacht führten unſere Patrouillen er⸗ folgreiche Unternehmungen in der Gegend von Nevehaten und Armentiers aus. Wir beſchoſſen geſtern nachmittag die feind⸗ lichen Gräben nordweſtlich von Lens mit Ergebnis. Der italieniſche Bericht Rom, 15. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 14. Januar. An der Trentinofront ſtärkere Artillerietätigkeit. Durch, wohlgezielte Schüſſe ſtörten wir ſehr lebhafte Truppenbewe⸗ gungen hinter der feindlichen Front. Wir zerſtörten einige Batterie⸗ ſtandpunkte. An der Juliſchen Front war die Artillerietätig⸗ keit durch ſchlechtes Wetter behindert, das aber unſere Patrouillen aicht an der gewöhnlichen Tätigkeit hinderte. Bulgariſche Gäſte in Berlin. Berlin, 15. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die in Berlin eingetroffenen bulgariſchen Künſtler und Schriftſteller machten geſtern vormittag unter Führung des erſten ſtellvertretenden Prä⸗ ſidenten der Deutſch⸗Bulgariſchen Geſellſchaft eine Rundfahrt durch die Reichshauptſtadt. Im Rathaus wurden ſie durch Bürgermeiſter Dr. Reiche begrüßt Nachmittags veranſtaltete die Deutſch⸗Bul⸗ gariſche Geſellſchaft eine Begrüßungsfeier im Hotel Eſplanade. Der erſte ſtellvertretende Präſident und der Reichstagsabgeordnete Streſemann empfingen die geladenen Perſönlichkeiten, die rößtenteils mit ihren Frauen erſchienen. Unter den Hefänd ſich auch Staatsſekretär Zimmermann und eine Reihe von Abgeordneten. Dr. Streſemann hielt die Begrüßungsrede, die in einer Huldigung für das bulgariſche Volk, ſein tapferes Heer und ſeinen erhabenen Monarchen ausklang. Darauf ſpielte die Muſik das„Schäume—*— die Anſprache Dr. Streſe⸗ manns antwortete der Direktor der National⸗Bibliothek in Sofia, Dr. Tiſchof, in deutſcher Sprache mit einer warmherzigen Wür⸗ digung der deutſchen Kultur, welche in Bulgarien ſeit langem Wurzel geſchlagen habe. Mißbrauch engliſcher Lazarettſchiffe. EBerlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, werden zur Zeit Lazarettſchiffe von den Eng⸗ ländern vielfach zum Transport verwendet. Am häufigſten findet dieſe mißbräuchliche Verwendung von Lazarettſchiffen im engliſchen Kanal ſtatt. Die Frage der Vermögensabgabe. LJ Berlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir haben ſchon am Samstag hier mitgeteilt, daß die viel kommentierte Aeußerung des Abgeordneten Dr. Streſe⸗ mann über eine kommende Vermögensabgabe von einem Drittel bis zu einem Viertel des Vermögens irrtümlich war. Nun hören wir, daß Herr Streſemann ſich in Hannover in dieſer pointierten Form überhaupt nicht hat. Herr Dr. Streſemann hat lediglich geſagt, daß man in volkswirtſchaftlichen Kreiſen von ſolchen Möglich⸗ keiten ſprach, wohlverſtanden in nicht in amtlichen Kreiſen. Hier mögen die Vermögensabgabe wie andere Steuerpläne wohl erwogen ſein, aber irgendwie feſte Geſtalt nahmen dieſe— das möchten wir nochmals un⸗ terſtreichen— ſicher bisher nicht an. Und gar von einer Ver⸗ mögensabgabe, die bereits während des Krieges geleiſtet wer⸗ den ſollte, iſt überhauptenie die Rede geweſen. Das preußiſche Abgeordnetenhaus. Berlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Das preußiſche Abgeordnetenhaus beginnt morgen 00 or Weih⸗ nachten handelte es ſich ja mehr oder weniger nur um Ge⸗ plänkel. Morgen wird der preußiſche Finanzminiſter den Etat einbringen. Am Donnerstag wird dann die General⸗ ausſprache über den Etat anheben, die in dieſem Jahre immer⸗ hin einiges allgemeines Intereſſe bieten dürfte, da ſchwerlich der Verſuch unterbleiben wird, über den Bereich der preußiſchen Fragen auch in allgemeine deutſche und Reichsangelegenheiten überzugreifen. England veriellt deutſche Jeitungen uur gegen Erlaubnisſcheine London, 15. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Das Handels⸗ amt läßt vom 31. Januar an den Bezug von deutſchen Zei⸗ tungen nur an Perſonen zu, die eine beſondere Erlaubnis da⸗ für erhalten haben. Ein engliſcher Geiſtlicher, der dieſe Er⸗ laubnis nicht erhielt, beſchwerte ſich in einer Zuſchrift an die Times darüber, daß es auf dieſe Weiſe unmöglich gemacht würde, ſich über die deutſchen Auffaſſungen aus erſter Quelle zu unterrichten. ** Aſchaffenburg, 15. Jan.(Prin.⸗Tel.) Nach den nunmehr abgeſchloſſenen Feſtſtellungen ſind bei dem Boots⸗ unglück auf dem Main bei Krotzenburg ſechzehn erſonenertrunken. Drei Leichen wurden bisher ge⸗ orgen. Berlin, 15. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„B. Z. a..“ meldet aus Singen: Hier iſt es gelungen, den 8 5 Kaufmann Röſener zu verhaften, der an dem arenbetrug der Stadt Neu⸗Köln beteiligt iſt, er hatte noch eine nem U⸗Boot kürzlich von einem überaus erfolgreichen Streif⸗ zug zurückgekehrt. Es iſt ihm gelungen, fünf bewaff⸗ erhebliche Summe Geldes bei ſich, die für die betrogene Stadt Neu⸗Köln ſichergeſtellt wurde. 9 ——————* e ** R——— ———— 2—* — Montag, den 15. Jannar 1917. 8 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 24. Bandel und industrie. Vom süddeutschen Eisenmarkt. Die Eisenindustrie wird mit jedem Iag mehr in die Bahmen der Kriegswirtschaft hineingedrüngt, eine Erscheinung, die ange- Achts der Fortdauer des Krieges nicht weiter aufiallen kann, da die Heeresstellen heute wohl die Hauptabnehmer am Markte sind. ute arbeiten fast Sämtliche Maschinenfabriken mittelbar oder unmittelbar für Herstellung von Kriegsbedarf. Es sind alle Gieße- — vollauf beschältigt, wie auch dieLokOmotivfabriken, Waggon⸗ auanstalten und Konstruktionswerkstätten stack mit Aufträgen kersehen sind. Fabriken, welche sich mit der Anfertigung von Drehbänken beschättigen, können bei weitem nicht 80 viele Ware tellen, wie verlangt wird. Mehr wie je werden jetzt auch die bestinmmte Sorten von Eisen herstellenden Werte zur Vereintach- ung ihrer Erzeugung gezwungen, um bei der angespannten Lage mut inrer Herstellung mindestens auf der Höhe zu bleiben, wenn Ucht diese sogar weiter. zu verstärken. Die deutschen Walzwerle Aud neuerdings nun darin übereingekommen, die Zahl der Nor- Lalprofile zu beschränken. Man erwartet davon eine schnellere lelerungsmöglichleit, hat jedoch bei der Auswahl der noch Auzutertigenden Proſile au die Bedürinisse der Konstruktions- werkstätten, der Maschineniabriten und Waggonbauanstalten in weitgehendstem Maße Rücksicht genommen. Bei den Stabeisen- ken liegen Aufträge in Ueberfülle vor. Nur dadurch ist es Werständlick, daß neue Bestellungen bei den Werten vorderhand Werhavpt nicht mehr untergebracht werden können. Die Situation W. die Verbraucher wird aber dadurch noch schwieriger, daß die Verhe über nennenswerte Vorräte nicht mehir veriügen und auch dis Bestinde der Großhändler stark zusammengeschmoken sind. Dus Wenige, das sich aufl den IAgern belindet, verkauft sich, bei dem ſortdauernd stsatlichen Verbrauch, naturgemäß schr leicht, wie auch für diese Ware jeder nur einigermaßen diskutable Preis ahlt wird. Im Geschäft mit Formeisen war auch weiterhin der Dedarf für Niilitärzwecke ausschlaggebend bei der Belebung des Harttes denn für den Baumarkt wurden nur sehr kleine Mengen räger beansprucht. Am Blechmarteie zeigte sich Jortdauernd Kur starker Begehr nach allen Sorten, dem nur zumteil ent- Prochen werden konnte, weil die Bleche herstellenden Werle weist mit Aufträgen überladen und die greiſbaren Vorrüte Schr be- — sind. Unter diesen Umständen dürien die mitunter sehr ohen Preise nicht auflallen, welche ſür verfügbare Ware von den Händlern erzielt wurden. Am Röhreumarltt lag der Schwer⸗ punkt im Verkehr nach wie vor aul Siederöhren; in Gasröhren kaden nur beschränkte Umsätze statt. Ueber alle Maßen ange- Hannt war der Markt in Draht und Drahtgeflechten, für welche Lorten insbesondere die Militärbeschaffungsstellen sich interes- Lerten, an welche denn auch der wesentlichste Teil der Erzeu- abging. Maschinenbedart für NMeereslieflerungen. 0 Von der Maschinenausgleichstelle Mannheim, welche in der Vereinswohnung des Mannheimer Bezirksvereins utscher Ingenieure in Mannheim, Friedrichsring Nr. 4, Tele⸗ Pbon Nr. 5335, eingerichtet ist, gehen uns folgende Mittei⸗ lungen zu: Die Maschinenausgleichstelle hat zunächst au Grund der Be- Landserhebung von Weriezeugmaschinen die nicht ausgenutzten Verlreugmaschinen auf ihre Verwendbarkeit und Ausnutzbarkeit ir Munitionsherstellung zu prüien, sodann den Maschinenbedari r direkte und indirekte Heereslieierungen, und den Ausgleich ewischen Ueberschuß und Bedari an Maschinen zu bew/irken. Die müit einem vom Kriegsamt abgestempelten Ausweis verschenen Sachverständigen der Maschinenausgleichstelle haben das Recht des jederzeitigen ungehinderten Eintritts in alle Fabri- len und Weristätten, in denen sich aui Grund der Bestandsaul- nahme gemeldete oder nicht gemeldete Werkzeugmaschinen be⸗ üuden. Bei Verweigerung des Eintritts sind die Sachverständigen berechtigt, die Hilſe der Grtspolizei in Auspruch zu nehmen. Die lnhaber der Betriebe sind verpflichtet, den Sachverständigen auf ale Fragen wahrheitsgemäße Auskünfte zu erteilen. Der Bedari an Weriezeugmaschinen ist von den heir. Firmen bei der Ma- chinenausgleichstelle anzumelden und zu begründen. In gleicher Weise hat die Anmeldung verfügbarer oder nicht voll ausgenutzter Werlezeugmaschinen zu eriolgen. Danach entscheidet die letztere wer die Berechtigung igbar Maschinen. Für die Vermittlungs- und Ausgleichstätigteit sind besondere Bedingungen auſgestellt, von dénen ein Abdruck durch ie Maschinenausgleichsstelle bezogen werden kann. Die vermit⸗ zelten Maschinen dürſen nur mit Zustimmung der Maschinenaus- Gleichsstelle an andere übereignet werden. Die Besitzer von ge⸗ meldeten oder von den Sachverständigen nachträglich aufgenom⸗ menen Werlzeugmaschinen dürfen die letzteren nicht an Händler, ondern nur an Selbstverbraucher verkauien, haben aber diesen Stand vom laufenden Jahre nicht zurück und des Bedaris und die Zuieilung verfügbarer Verkauf unverzüglich der Maschinenausgleichstelle anzuzeigen. Die Preise unterliegen der Kontrolle durch die Auisichtsstelle für den Handel mit Werlzeugmaschinen. 8 Wirtschaftliche Vereinigung der Eisenhändler Deutschlands. Zur Unterstützung des Zentralverbaudes des deutschen Groß- handels und Vorbereitung aller das Eisengewerbe berührenden Wirtschai zur einheitlichen Vertreiung gegenũber den Reichsbehörden und bei der Volksvertretung wurde gestern unier Führung an ener Eisenſirmen Deutschlands die Wirtschaft- liche Vereinigung der Eisenhändler Deutschlands gegründet. Den Vorsitz bat Kommerzienrat Lustig(Deutscher Eisenhndel,.-G. Berlin). Erster Siellvertreter ist Direktor Mühlinghaus(Steſſens u. Nölle,.-.), zweiter Stellvertreter Herr Gottschalk(Karl Später, Koblenz und uisburg). Die Geschäftsführung liegt in den Händen des Reichstagsabgeordneten Rechtsanwalt List. Sitz der Vereinigung ist Berlin. Preise ur' Feinbleche. 5 In einer kilrzlich in Köln abgehaltenen Sitzung der Vereini- gung deutscher Feinblechwalzwerke hat man für Feinbleche ſol- gende Preise ſestgesetzt: 1. Bleche in Lhomas-Beschaſienheit von 3 min und stärker M. 285, unter 3 nun bis einschließlich Nr. 19 M. 300, Nr. 20 und dünner M. 325, 2. Bleche in Siemens⸗ Martin-Beschaffenheit, 3 mm und dicher, M. 310, unter 3 mm bis einschlieſlichi Nr. 10 M. 325, Nr. 20 und dünner M. 350. Diese Preise geiten als Grundpreise für die 1000 Kilo, mit Ueberpreisen nach der Ueberpreisliste der Schwarzblech-Vereini- gung, ohne Abzug, Frachtgrundlage Siegen oder Dillingen. Dabei steht es den Werken frei, ob sie ab Siegen oder ab Dillingen ver· kaufen wollen. Für den Verbraucher dürien jedoch die Preise keinestalls höher sein, als wenn er die Bleche aui der Frachtgrund- lage Siegen bezieht Die Preise gelten bis auſi weiteres, Spätestens jedoch bis zum 30. Juni d. J. Der Waren-Umsatz-Stempel und der Frachturkunden-Stempel gehen zu Lasten des Käufers. Beschaſteng von Fahrzeugen für die preussischen Staatsbahnen. Die im Gesetzentwurf über Eisenbahnanleihen fürs Jahr 1917 vorgesehene Ausgabe für Beschafiung von Fahrzeugen der preußi- schen Staatsbahnen steht noch nicht genau fest, wird aber, wie Berliner Zotungen von zuständiger Seite erlahren, der im Eisen- bahnanleihe-Gesetz vom 17. April 1916 für den gleichen Zweck aufgewendeten Betrag von 207,7 Mill. Mark erheblich überschrei- ten. Infolgedessen Wird auch die gesamte Abgabe für die außer- ordentliche Beschaffung von Fahrzeugen im Rechnungsjahr 1917 beträchtlich köher sein, alis die gesamte Ausgabe des laufenden Nechnungsiahres, die rund 307 Mill. M. betragen hat. Wenn auch ein Teil der Mehrausgabe auf Rechnung der höheren Herstellungskosten kommt, so sind doch die Beschaffungen für das Rechnungsſahr 1917 in solchem Umiange vorgesehen, daß auch die Zahl der neu hinzutretenden Fahrzeuge Vermehrung gegenüber dem Stand vom laufenden Jahre eriährt. Für das Jahr 1910 belieien sich die Beschafiungen auf 1600 Lokomotiven, 31 239 Gepäck- und Güterwagen, 1700 Personenwagen; im Vergleich zu dem Rechnungsjahr 1915 war im laufendeu Jahre die Zahl der Lokomotiven und Güterwagen höher, die Zahl der Personenwagen wesentlich niedriger bemessen. Die für das ſahr 1917 in Aussicht geuommenen Beschafiungen bleiben hinsichtlich der Zalll der Personenwagen hinter dem gehen hinsichtlich der Lokomotiven und Güterwagen noch beträchtlich darüber hin- aus. Mit Rücksicht auf den Umiang und die Dringlichkeit der Beschaflungen wird die Heeresverwaltung bemüht sein, nach Möglichkeit dafür Sorge zu tragen, daß den Wagenbauanstalten die benötigte Menge au Bedarisstoften und die erforderliche Zahl von Arbeitskräſten zugeführt werden. Von der deutschen Wagenbau-Industrie werden somit für die nächste Zukunft noch größere Kriegsleistungen erwartet, als bis- her. Was diese Industrie seit dem Anfang des Krieges für die Lösung der Frage der Beiörderung von Soldaten und Kriegsgut und damit für die Erzielung unserer vollen Wehrleraft geleistet hat, gcht daraus hervor, daß die gesamte Ausgabe für Fahrzeug-Be⸗ schaſfung in den Rechnungsjahren 1914 vis 1916 rund 766,7 Wl. Mark betragen hat. Wenn mit den für das Jahr 1917 zur Fahr⸗ zengbeschaffung vorgesehenen Mitteln diese Ausgabe auf weit über eine Milſiarde steigt, so tritt damit die ungeachtet der schweren Kriegszeit noch gesteigerte Leistungsfähigleit der preußisch-hessischen Staatsbahnyerwaltung und der deutschen Wagenbau-Industrie sinnfällig in Erscheinung. In doppelter Hin- sicht haben wir so ein erhebendes Wahrzeichen unserer unge⸗ brochenen Kraft. Zuawachs der deutschen Spareinlagen.“ Das Amtsblatt des Deutschen Sparkassenverbandes hat eine Monatsstatistik gebracht, aus der hervorgeht, daß die Sparkassen kür November 1916 einen Zuwachs von 100 Millionen Mark gegen 115 Millionen Mark im Novemhs Sgirine des Jahres 1916 hat die Zu- her des vorigen Jahres zu ver- „Leidelbergerstrae nahme 2080 Minionen Mark gegen 2180 Millionen Mark in der gieichen Zeit des verſlossenen Jahres betragen. Man berechnet, daß auch in diesem Jahre der Zuwachs der Sparkasseneinlagen die ungeheure Summe von 3 Milharden Mark erreichen wird. Frankrfurter Wertprpterborse. *Frankiurt, 15. Jan.(Priv. Tel.) Die Börse zcigte bei Reginn der neuen Woche festere Tendenz, in geschäftlicher Beziehung hat sich aber nur wenig geändert, da es an Kauiauiträ- gen mangeltie. Am Montaumarkt erzielten Deutsch-Luxem- burger, Friedrichshütte, Buderus und Caro höhere Kurse. Bei größerer Unternehmungslust sind Deuische Waſſen und Köln-Rott⸗ weiler zu krwähnen. Von Autowerten fanden Benz bei regeren Umsätzen Beachtung, auch Adlerwerle Kleyer konnten sick he- kestigen. Unter den Elektrizitätsgesellschaften fanden Schuchtert und AEG. Nachirage. Schiflalrtsaktien konnten sich behaupten. Chemische Werte lagen ruhig. Durch feste Tendenz fielen Guano auf. Unter den heimischen Bankaktien interessierten Dis- leonto-Commancit und Deuische Bank. 9 Am Rentenmarkt blieben die Geschäfte olme größeren Umiang. Deuische Werte gut behauptet. österreichisch-ungarische Reuten lagen fest. Ausländische Fonds ruhig. Privatdisbont Prozent. Die Börse schloß bei ſester Tendenz. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 15. Januar(Devisenmarkt.) 15 Auszahlungen für: 18. Geld Brief Geld Brief Newyork 1 Dolla‚.52.54.52.54 Holland 100 Gulden. 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen.. 163.— 163.50 163.— 163.50 Schweden 100 Kronen. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 16525 165.75 165.25 165.75 Schweiz 100 Franken 116.—% 117.—/ 116.—/117.—½ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 6395 64.05 63.95 64.05 Bulgarien 100 Levaa.. 79.50 80.50 709.50 80.50 Berlin, 15. Jan. Blieb auch das Geschäft infolge all- gemeiner Zurüclchaltung still, so war die Grundstimmung im kreien Börsenverlbehr doch fest, wobei sich einiges Interesse für Montan- und Rüstungswerte kund gab. Etwas reger Handel zu anziehenden Kursen jand in Oberschlesische Eisenindustrie, Bern- berg, Guano, Benz und einigen Maschinenfabrikaktien statt. Schiff- kahrtswerte gaben dagegen weiter mäßig nach. Am Rentenmarkt erhielt sich für Zproz.- Anleihen Be⸗ gehr, daneben auch inſolge der günstigen Zeichnungsergebnisse auf die Kriesanleihen für österreichisch-ungarische Renten. Bedeutende Verdiagung von Telegraphenstangen. Man berichtet uns: Das Eisenbahnzentralamt in Berlin schrieb die Lieferung von 41 000 Stück kiefernen Telegraphenstangen aus, welche frei den verschiedenen Tränkungsaustalten zu lieſern Sind. An der Verdingung beteiligten sich insgesamt 21 Firmen, unter anderem von Berlin, Beuthen, Kattowitz, Tannroda, Hersfeld und Düsseldori. Die von den einzelnen Firmen angebotenen Mengen Waren fast durchweg klein, was sich durch die am Markte vor⸗ herrschende Knappheit an Ware erklärt. Die verschiedenen An⸗ gebote wiesen zum Teil große Preisunterschiede auf; die Preis- forderungen waren aber durchschniitlich wesentlich höher wie im Vorjahr. Man forderte für 1150 Stück kieierne Telegraphen⸗ stangen 1,65 m lang, 15 em Durchmesser(halbrund) M..80—.40, für 1150 Stück 2,50 m lang, 15 em Durchmesser M..55.—.00, für 200 Stück 4 m lang, 15 em Durchmesser M..15—.50, für 2300 Stück 5 m lang, 15 cm Durchmesser M..00—.60, für 1500 Stück 6 m lang, 15 em Durchmesser M..20—.80, für 8900 Stücke 7 m lang, 15 em Durchmesser M..85—11.40, für 14 100 Stück 8,5 m lang, 15 em Durchmesser M..65—16.20, für 100 Stück 8,5 m lang, 18 em Durchmesser M. 14.40—18.80, für 30 Stück 8,5 m lang, 20 em Durchmesser M. 17.—20.60, für 8000 Stück 10 m lang, 15 em Durchmesser M..40—18.60, für 800 Stück 10 m lang, 18 em Durchmesser M. 14.80—22.50, für 300 Stück 11 m lang, 15 cm. Durchmesser M. 10.50—21.50, für 1100 Stück 12 m lang, 15 em Durchmesser M. 13—24.50 und für 300 Stück 12 m lang, 18 em Durchmesser M. 19—92.40; alles für das Stück frei den Tränkungsanstalten Danzig-Schellmühl, Finkenheerd, Gotha-Ost, Großchelm, Ohlau, Königsberg, Linden, Oderberg-Bralitz, Schu⸗ litz, Stendal und Swinemüncke. Berliner Prodaktenmarkt. Berlin, 15. Jan. Frühmarkt.(m Warenhandel er⸗ mittelte Preise. Großhandelspreise. Die Preise sind gegen Samstag unverändert. Berlin, 15. Jan. Der Produlienverkehr die neue Berichtswoche mit unverändertem ruhigem Geschäit. Die Lage kat sich nickt geündert. Die Nachirage nach Rüben und Rauli⸗ kutter blieb dringend. Das Angebot war nicht groß. Ueber die — Artikel wWie Industriehafſer und Sämereien ist nichts zu ichten. * *** Laufmädchen Hilisdienst. ſofort geſ— Kaui-G h Wir ſuchen für eine[D. Bauer⸗ 9²⁵9 Au-Cesuche) 0 7 11 eine Treppe militäriſche Dienſtſtelle oder zum* hoch, auch als einige Swi71. Februar, tüchtiges, ge⸗ P Belt lle Schr Geſchäftsräume 7 Zim. 8 i9 Pol. Slelle 9 mit Zubehör, drei Trepp a gef g er. ec ver oſ e. 3241 au d. Geſchſt. ds. Bl. hör, per ſofort. zu verm. er Verbinz⸗ Piani t mit umfangre—— Alleinmädchen 0—* 45 +* 04 25—— er ist mit u gre 1 110 76. Rüro Geiſel, 64, 13. an Harmonſumspieler, ZuSeiger) bei hoher Gage ſ ferner eine Anzahl 83 chenſo und g— 1 Souterrain, ſo⸗ 8 1. Februar geshefit. Angebote u. persönliche Lagerarbet eleſonteren perfel V n 4, f Oststadt. mieten geſucht. B26 Keldungen sind zu richten an die ViN 0 tleineren, fein hon 2438. 190 Herrsch 0 ſen 93 eeign Ben 35 Mätk .-T. Utsp ele, Mannheim, e See kforderlich— 7— 5,Kiaderpent 6 u. 7 Sim., Arbobe. N 1, 8 57 ich 1 Kinderwagen zu kauf geſ. Näh..Tel.2 8—————— Seebentsem mann. Dr. Waetn, Heidelber“ Angeb.. 42 d. O. Geichlt.] Nüb. bethe“, LV,rel.2405 Teleron 7436. Städt.Urbeitsamt Mann⸗ Haubſchuhsheimer Land⸗ 7— K Isd 1EN 8 33 Hinterge⸗ ſtraße 19. 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Ich weiß ja Maren hatte den Arm um die gepolſterte Stuhllehne ge⸗ ſie Ein Wenn du willſt, ich ſoll bleiben... ſagte ſie und re Stimme war unruhig. „Wollen.. Nein, davon kann nicht die Rede ſein. Was ich will, darauf kommt es hier zuletzt an Ich hatte gedacht Nein' nein; es iſt gut ſo. Du mußt reiſen, Maren.“ Sie ſeufzte und ſenkte den Kopf auf ihren Arm.„Man reiſt ab und meint, damit wird etwas anders,“ ſagte ſie bitter. „Liebe Maren,“ entgegenete Norbert eindringlich,„du haſt doch nicht im Ernſt geglaubt, daß ſich aus dieſer— momentanen Verirrung ein dauernder Zuſtand würde kon⸗ ſtruieren laſſen?“ „Wie du dich ausdrückſt, Norbert,“ ſagte ſie,„als wäre ich eine geometriſche Berechnung. Stimmt deine Eleichung? Wollteſt du nur eine Probe machen auf dein Exempel? Was nachher iſt, das intereſſiert dich nicht mehr, nicht wahr?“ Sie —— ſehr heftig geſprochen und die Adern an ihren Schläfen en. „Gleichwohl, liebe Maren. Wir ſprachen von deiner Ab⸗ reiſe. Zu den Geſchehniſſen haben wir heute noch nicht die erforderliche Diſtanz, um daran denken zu dürſen. Ich habe einen Augenblick geglaubt, dich bitten zu können, deine Reiſe zunächſt aufzuſchieben. Es würde ſo ein Aufſehen vermieden, dachte ich. Aber es geht nicht; deine Sachen ſind gepackt und deine Abreiſe iſt bekannt. Vielleicht würde es dir auch hier wenig gefallen, mit uns im Hauſe als einzige Fran ſcht„Wie?“ Maren ſah geſpannt und fragend in ſein Ge⸗ i „Ach ſo/ ja... ſagte er und fuhr mit der Hand über die Stirn, während er mit der anderen Maren den Brlef zuſchob. „Du weißt ja noch nicht. Lies!“ Marens Augen verſchlangen die Worte. Ihr Geſicht hatte den gierigen Ausdruck eines Hungernden, der ſich ſättigen darf. „Nein!“ ſtieß ſie zweifelnd hervor und blickte Norbert ver⸗ wirrt an. 5 „Doch,“ ſagte er dumpf und ließ, durch die Tatſache von neuem überwältigt, das Kinn auf die Bruſt ſulken. Den Brief in der Hand, ſtand Maren auf und fing an, er⸗ regt im Zimmer auf und ab zu gehen. Dann blieb ſie vor Norbert ſtehen.„Was wirſt du tun?“ fragte ſie, ihm in die Augen ſtarrend. Er dachte einen Augenblick nach, dann antwortete er leiſe: „Ihr ſchreiben. Ich begreife ihre Erregung, wenn auch ihre Handlungsweiſe übertrieben iſt. Sie wird mich wiſſen laſſen, wo ſie iſt, und dann werde ich ihr ſchreiben, daß ſie zurück⸗ kommen ſoll. Zurückkommen muß. Sie wird mich verſtehen, wenn ich ſie bitte.“ „Das iſt nicht dein Ernſt.— Nicht wahrl Du wirſt ſie nicht zurückrufen?“ Es iſt doch das Selbſtverſtändliche, liebe Maren. Be⸗ greifſt du das nicht? Etwas anderes wäre doch unverſtänd⸗ lich. Schließlich leben wir doch das Leben und kein großes Drama mit übertriebenen Gebärden. Ganz einfach werde ich ihr einige Zeilen ſchicken, keine große Auseinanderſetzung. Die folgt ſpäter von ſelbſt. Ich werde ſie bitten. Alles andere würde den Fall nur komplizieren.“ Ein fiebriges Flimmern glomm in Marens Augen.„Du ſollteſt es nicht tun,“ flüſterte ſie demütig, und ihre Stimme klang dunkel. „Liebe Maren, ich glaube, für meine Angelegenheiten ſelbſt das meiſte Verſtändnis zu haben,“ entgegnete Norbert ſcharf und ablehnend. Maren atmete heftig Sie biß ſich die Lippen und ihre Finger ſpielten nervös an der Rüſche ihrer weißen Bluſe. „Weißt du denn, ob ſie überhaupt zurückkommen mag?“ ſagte ſie heftig und anklagend.„Hat ſie dich denn noch glauben ge⸗ macht, daß ſie dich liebe, daß du ihr etwas geweſen biſt in der letzten Zeit? Hat ſie das? Dann hat ſie dich betrogen ja, betrogen.— Haſt du es ihr denn nicht angeſehen, wie ſie über dich hinwegträumte und an anderes dachte und dich damit ſtumm beiſeite ſchob? War das nicht deine Angelegenheit? Und wie haſt du ſie verſtanden?“ „Maren, du ſprichſt ſo, weil du Mathilde haſſeſt,“ be⸗ merkte Norbert. „Ja, ich habe ſie gehaßt. Aber das beweiſt nichts. Ich habe deßhalb nur mehr geſehen als du, der du gleichgültig, Amttiche Bekanntmachungen Bekanntmachung Den Fortbildungsunterricht beir. Nach§ 2 bes Geſetzes vom 18. Februar 1874 ſind Kuaben noch 2 Jahre und Mädchen noch 1 Jahr nach Wrer Entlaſſung auß der Poltsſchule zum Beſuchſim Wege der öffentlichen Steigerung für die Zeit vom l. Februar 1917 bis 31.“ Januar 1923 neu ver⸗ der emgemäß haben in Mannheim im laufenden Schuljahr zu beſuchen: Pacheg Jagd⸗Verpachtung. NBadisch für Zuckerfabrikation) betzirk 11 Reckarau wird im Büro Luiſenring 40, Zimmer Nr. 2, am Donnerstag, den 25. Januar 1917 Der Jagdobezirk umfaßt folgende Flächen: Das 9 vormittags 11 uhr Wolle in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis 80. Juni n geborenen Knaben die Knabenfortbildungs⸗ ule, bu alle in der Zeit vom 1. Juli 1901 bis 80. Junt 1902 geborenen Mädchen die hauswirtſchaftliche Mädchenſortbildungsſchule in den Schulküchen verſchiedener Schulhäuſer. Nach 8 2 besſelben Geſetzes ſind Eltern oder dexen Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherrn ver⸗ pflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Lehrlinge, Dienſtmädchen uſw. zur Teilnahme am Fortbildungsunterrichte anzumelden und ihnen die zum Beſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Die Anmeldung hat zu erfolgen: a) für die in der Altſtadt und in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof, Neckarau, Feudenheim und Rheinau wohnenden Knaben bei dem Oberlehrer der Knabenfortbildungsſchule im Schulhaus K 2,6, Zimmer ö täglich von—10 Uhr vormittags. b für die im Stabtteil Sandhofen wohnenden Knahen bei dem Oberlehrer der Schulabteilung daſelbſt. e für die in der Altſtadt und in den Vororten wohnenden Mädchen bei dem O eerlehrer der nächſtgelegenen Mädchenvolksſchule mit Schul⸗ küchen täglich von—10 Uhr vormittags oder von—4 Uhr nachmittags. Zuwiderhanblungen werden mit Geldbuße bis zu 50 Mark beſtraft(Abſ. 2 desſelben H. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Zehr⸗ Iinge uſw., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein ſeſtes Lehr⸗ oder Dienſtverhältnis getreten oder nur verſuchsweiſe oder probeweiſe auſgenommen ſind oder ſich nux vorübergehend(auf Beſuch hier aufhalten. Diejenigen fortbildungsſchulpflichtigen Knaben, welche die Gewerbeſchule oder die Handelsſchule be⸗ ſuchen wollen, haben ſich beim Rektorat der Gewerbe⸗ bezw. Handelsſchule anzumelden. Weiterhin bemerken wir, daß auch die in der Zeit vom 1. Juli 1901 bis 30. Juni 1902 geborenen Handelsſchülexinnen zum Beſuch der Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Mannheim, len 5. Januar 1917. Spꝰ1 Bolksſchulrektorat: Dr. Sidinaer. Arbeitsvergebung. Für den Reubau der R 2 Schule ſollen die erſtellung der ſchmiedeeiſernen Treppengeländer (Schloſſerarbeit! im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Sp71 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 22. Januar 1917, vormittags 10 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes Rathaus N1, 8. Stock 93 No. 125 einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigten Ver⸗ treter erſolgt. Angeboksvordrucke ſinb i 26 erhältlich daſelbſt wird auch jede gewünſchte Auskunft erteilt. Mannheim, den 7. Januar 1917. Städt. Hochbauamt: J. V. Holſcher, Bekanntmachung. Aus der Karl und Fanny Eckhard⸗Ausſteuer⸗ Stiftung ſind auf 18. Märg 1917 zwei Ausſteuer⸗ Preiſe in Höhe von je 900 Mark an hier wohnende, unbemittelte Mädchen zu ver eben. Vorausſetzung dur Erlangung eines Preiſes iſt, daß die Bewerberin einen unbeſcholtenen Ruf Rte nicht unter 18 Jahren und nicht über 40 Fahre alt iſt, und daß deren Vater ader Mutter mindeſtens 3 Jahre in Mannhelm gewohnt hat. Der Bräutigam darf nicht unter 25 und nicht über 45 Fahre alt ſein Die Brautleute müſſen deutſche Reichsangehörige ſein. Geſuche, denen behördliche Zeugniſſe über vor⸗ ſtehende Erſorderniſſe beizufügen ſind, wollen bis 1. Februar 1017 anher eingereicht werden. S²o Mannbeim, den 2. Januar 1917. Stiftungökommiſſion: von Hollander. Goegele. Niederfeld, Rottſeld, Aufeld, Rheingärten, Waldpark und die Reis'ſche Inſel, 480 ha. Plan und Bedingungen können bis zum Steige⸗ rungs⸗Termin jeweils von 10—12 und—6 Uhr auf genanntem Büro eingeſehen werden. Als Steigerer werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitz eines Jagdpaſſes beſinden oder durch ein eugnis des zuſtändigen Bezirksamtes nachweiſen. aß gegen die Erteilung eines Fagdpaſſes Bedenken nicht obwalten. S570 Mannheim, den 8. Jauuar 1917. Städt, Gutsverwaltung Nächlal- rebs. Spiegel und Bilber, Stühle. 1 Nähtiſch, 1 Regulator, 1 Waſch⸗ Verſteigerung. Mittwoch, 17. Jannar 1917 nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im wauſe 6, 16 ebener Erde. die zum Nachlaß des verſtor⸗ benen Steuereinnehmers Ludwig Pfeſſer gehörigen nachbezeichneten Fahr niſſe ſchräntchen mit Marmor⸗ Platte, 1 alt. Konverſ.⸗Le⸗ xikon, 5 verſch. Schränke, 1 Nachttiſch mit Marmor⸗ platte, 1 Nachtſtuhl, verſch Vorhänge, 1 Küchenſchr. 1 Fliegenſchrank, 1 Gas⸗ herd m. Geſtell, Geſchirr zum täglichen Gebrauch, und ſonſtigerkleiner Haus⸗ erat. —1 gegen Die ſämtlichen Mö⸗ 2 vollſtänd. Betten mit bel können am Mittwoch Roßhaarmatratzen, 1 Di⸗ vorm. von 10—12 uhr be⸗ wan, 1 ov. Sofatiſch, 1Ver⸗ tikop, 1 rotetz Plüſchſofa] ſichtiot und freihändig mit 6 Seſſel, 2 Pfeiler⸗gekauft werden. ſchränkchen, viereckigeß Elchelbin-mmode, 4 Georg Landſittel, Schreibtiſch, ⸗erſchiedene Ortsrichter. Habe mich in Mannheim, 4, 8 gegenuber der Börse àAls Zahnärztin niedergelassen. Sprechstunden 1118 12 und 2½—6 Uhr. F ernsprècher 4884. Iiss Sklarek. Uebermergen Ziehung der Wohlfahrts Geld-Lotterie Seeier A. 400 ben Ml. J Sown MA,/ S. Haupt⸗ Gewinn 2 00 1 Alle Gewinne Hr Gelel ohne Abꝛug Lose à 1 Mf.(11 Stuck 10 Mk.) sind noch zu häben im Lotteriegeschäft Albert Keffmann 1, 12(Breitestraße) Tel. 7383. 8* Die Hauptversammlung vom 2. Dezember 1916 hat beschlossen, das Grun kapital von Mk. 4714285.72 auf Mk. 5 500 000.— durch Umwandlung der Fuab, hundert Gulden-Aktien(Mk. 857.14) in Tausend& Gesellschaft zu erhöhen. Nachdem der Beschluß der Generalverse Amlung sowie die erfolgte Erhöhunt in das Handelsregister eingetragen worden Si. ihre Gulden-Aktien zum Umtausch in die 3 Die Anmeldung hat von Montag, de in Mannheim in Karlsruhe in Franlurt a. M. in Köln eriolgen. Gegen nom. 500 Gulden mit Gewinnanteilscheinen einzureichende alte Aktie wird eine neue Aktie uber Mk. 1000.— ausgeſolgt. Waghäusel, den 15. Januar 1917. Badische Gesellschaft für Zuekerfabrikation- bei der Südq e Herrn E. Ladenburg, bei der Mitteldeutschen Creditbanłk, bei Herrn Sal. Oppenheim jr.& Co,, unter Einreichung eines einiachen Nummernverzeichnisses nach Vordruck, welchel bei den Umtauschstellen erhältlich ist, während der üblichen Geschäitsstunden 2¹ —————————— ruhig und ſicher warſt. Du watrſt ſtill und gelaſſen, und ſe träumte ſich von dir fort,— an ihren Augen habe ichs geſeben daran, wie ſie abends auf der Terraſſe ſaß und über den P ſchaute. Da mußte ja alles einſchlummern zwiſchen euch.“ Ihn trafen ihre Worte hart und ſchmerzlich. Zuſammen gekrümmt ſaß er im Seſſel und rieb ſich die Stirn. Mit peil licher Deutlichkeit hörte er alles das, was Mathilde beſchuldigt Er hörte, wie Maren ſagte:„Es war ſo gut, als ob ſie di betrogen hätte.— Nicht du haſt eine Schuld. Die deine beſte nut in deiner Einbildung und ihr iſt ſie ein willkonime Anlaß geworden. Daß weiß ich.“ Erſchöpft hielt ſie inm um zu atmen. Plötzlich ſah ſie eine Aufgabe, ein Ziel vor ſich; ihr imoil, ſiver Haß gab ihrer Ueberlegung die ſichere Richtung. Wem es ihr jetzt gelänge, Norbert das Gefühl für Mathilde nehmen und ſich ſelbſt dafür an ihre Steile zu ſetzen! ſichtig, lauernd fragte ſie:„Was denkſt du nun zu tun?“ Er rieb ſich die Knöchel ſeiner Hand. Ein wenig haltung los ſaß er da, und ihr war es klar, daß er in dieſem Zuſtaf von ihrem wilden ſtarten Willen zu beeinfluſſen ſei Aber ſagte nur leiſe und beharrlich, als habe er während der ga —. 4— daran gedacht:„Ich werde ihr ſchreiben, daß f ommt Maren bebte innerlich. Sie ſtemmte ſich mit Anſtrengun gegen Norberts ſanften Eigenſinn.„Siehſt du nicht ein, 1 —25 nicht? Sie wollte doch fort.— Sie betrügt dich,“ ſtis ſie hervor. Er ſaß da mit vorgeneigtem Kopf und lächelte ſie an; 2 durchſchaute ſie.„Du möchteſt dich.? Hm. Ich verſtehe 16 Nein, es geht nicht,“ ſagte er und ſeine Stimme klang leſ beluſtigt. Maren ſtand auf und ging ſtumm an ihm vorbei dun Fenſter hinüber. Sie ſchaute auf den Park hinaus, in 10 Fräulein Anne in einem hochroten Kleid mit Wolfgang zu, ſchen den Beeten ging. In einem Rundvpeet mit roſa Zieruſ ſen ſetzte der Gärtnerburſche eine Turbine. Aus dem gan trat Chriſtoph und ging mit der Küchenmagd Ricke, einen drallen ſaubern Mädchen, zu dem Fiſchnetz im Weiher. Ein, Augenblick dachte Maren an Mathilde: ſie ſah ſie weiß* ſchmal in das kühle blanke Waſſer täuchen, elaſtiſch in den weiten ſchimmernden Opal des Teiches liegen und ſchlangenbebebenden Bewegungen ihre Arme die Woge durchſchneiden. Da gab ſie ſich einen Ruck, wandte ſich do Fenſter ins Zimmer und wollte zur Tür hinaus. (Fortſetzung folgt.) 98 2 95 F. 98 8 e Gesellschaf 9990 ark-Aktien aus den Mitteln, del ind, fordern wir unsere Aktionäre aul Heiche Anzahl Mark-Aktien anzumeldel en 15. Januar 1917 ab lutschen Disconto· Oeselischatt-G. Rheęinischen Creditbanł, sowie deren Zweigniederlassungen, Suddeutschen Disconto- Gesellschaft A- G. heinischen Creditbank Filiale Karisruhe, Telb Ersatz für bedert b. K C. M. Emax⸗Treibrieſſen Seemefeil ——in einer Lage durch und sehr geschmeidig u lauft gexauschlos und gerade beh parallelen und gekreuzten Riemen, in Breiten von Sangbarste Dimension Aus wasserbestän ligem Materialgewirkt Auf der Lauffläcue mit ein Wiederverkäufer yd ertreter gesucht.—]6% Pg. Lameyer J0lt 9 2.— i, 120 Manfred Rosenblatt, Frankfurt a. M. 13. be o4 Fabrikant des Elastischen Riemenverbinders„Combinator“. Friellens-Fabrikate 1 Bnevolimächtigter z. Zt. Hotel„„UNIONð“ Hiannbelm. 9246 Se elohbe. Maschinen-.Schönsohr-56 auoh EInzeſunterrioht, Hetellt gebndt. gatagüeſ t. Ertoig Peivat-Institut u, 4056 Slsmarokplatz 19 Tel Plektro-RMoicrek Tauschen riemen! rch gewirkt ʒ biegsam, 120 mm lieferbar. Prompt vom Tager. d Rei Luftfeuchtigkeit unenipflndlich. 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