XSSS** — — — — — ————— K 1 Donnerslag, 18. Saunar. * deran für den allgemeinen und Handelsteil: Chef⸗ Hiesteer Dr. Fritz N r den knzeigenteil; Beinevetter. druc u Derlag der Dr. U. Haas ſchen et, G. m. b.., fümtlich in Mannheim.— 5 8. General⸗anzeiger Mannteim. Fernſprecher; n 377, 1449— 218, 7369 Büchbruck⸗ Ni. Poſeſcheck⸗Konto 2917 Ludwigshaſen a. Rh. Zune Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptquartier, 18. Jan.(WB. Amilich.) Weſtlicher Keiegsſchauplatz. heeresfront des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Kuprecht von Bayern An eine engliſche Sprengung bei Loos ſchloſſen ſich lurze Kämpfe aa, bei denen vorgedrungene Jeinde in erbit⸗ lertem Nahlamyf ſchnell wieder zurückgeworſen wurden. In der Nacht vom 12. zum 13. Januar wurde nach den fen bei Serre der noch von uns gehaliene Teil der ellung planmäßig und ungehindert vom Jeinde geräumt. Seildem lag täglich ſchweres Jeuer auf den verlaſſenen Grãben. Geſtern erſolgte hiergegen der von uns erwarteie eng ⸗ ſche Luftſtoß, welcher den Angreifern ſchwere erluſte brachte. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Generalſelbmarſchalls Prinz Leopolò von Sayern. Ju vielen Abſchnitten der Front lebte die bei⸗ derſeitige Artillerietätigkeit bei klarer Sicht werklich auf. Nördlich Kraſchin drangen ruſſiſche Stoßtrupys mit * Die Feldwachſtellung iſt wieder in unſerem Beſiß. An anderen en wurden Jagdkommandos und Patrouillen abgewieſen. Heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſeſ. Während füdlich der Oituzſtraße ein von ſiarken ruſſiſchen Kräften unternommener Angriff in unerem Artillerie · und Wliweneewehefenet zuſammenbrach, gelang es uns durch er gewehr aua den feindlichen Stellungen zu holen. Balkankriegsſchauplatz. heeresgruppe des Geueralfelomarſchall v. Mackenſen In der Dobrudſcha wurde ſeit einigen Tagen Tulcea Iſaccea von ruſſiſcher Arkillerie beſchoſſen. Rehrere Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, ſind gelötet. Mazedoniſche Front Bereinzelt geringe Gefechtslätigkeit. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 16. Zan.(WXB. LNichtaintlich) lallicher Heeresbericht vom 17. Januar. f An der perſiſchen Greuze ſch wir zwei ruſ⸗ e mpagnien. die dich in öftlicher Richlung zurückzogen, Rumäniſche Frout. Nach ſpälerer Jeſiſtellung kubien unſere 40500 4 von Bralla kämpfenden Eruppen in Selgaſe. Ren Kämpfen 144 Gefangene. Sonſt kein wichtiges 8. 2 Vom Weſtlichen Kriegsſchauplatz. Uebernahme der Sommeſront durch die engländer, (Pri Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jan. Heiu.-Tel. z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“ melden: Eaily Mail“ beſtätigt, daß die Engländer einen Teil der bis ſiſchen Front zwiſchen dem Ancrebach und der Somme me duchavesnes übernommen haben. Es werde wohl nicht de hr lanige dauern, bis die ganze Sommefront von gländern übernommen werde. (Pris Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jan. lätin.⸗Tel. z..) Die„Basler Blätter“ berichten: In einem huseren Artikel über die Kriegslage in Rumänien ſchreibt R„Times“ zum Schluſſe, allem Anſcheine nach dürften die 8 aunſchaften und Kanonen, die an bie rumäniſche 0 dringend für die Front m Weſten beanſprucht werden. 0. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jan. Grio-Tel, z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet: derbrere Hundert ſpaniſche Arbeiter ſind ſoeben in arn, ſüdöſtlichen franzöſiſchen Departements eingetroffen, um bdem Bauneuer Munikionswerkſtätten zu ar⸗ UAn 4 Juckerkarte der Franzoſen. die ORotterdam, 18. Jan. Aus Paris wird gemeldet: keiZuckertarte, die in einigen Städten Frankreichs he⸗ Ais eingeführt worben iſt, ſoll demnächſt im ganzen Lande und Sioriſch merden, und zwar hieß es anfangs, daß pro Kopf und Monat 12 Pfund bewilligt werden würde. Jetzt aber zehnfacher Aeberlegenheit in eine vorgeſchobene Jeldwache ein. raſchenden Vorſioß zwiſchen Suſita⸗ und Butnatal 1 Oſſtzter, 230 Gefangene und 1 Maſchinen⸗ tichten Wochentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. — 1917.— Nr. 30. kiger N2 1 5 Mittagblatt 8¼½ Uhr, 9 m 8 vorm. 8 blatt nachm. 5 Für Anzeigen an beſtimmten Tagen u Kusgabe wird—2—— uge in Mannheim u Umg monatl. M..40 einſchl. urch die Poſt b n viertelj M. 4 52 einſchl zuſtellungsgebühr. Beider Poſt abgeh. M. ö. 90. Einzel⸗Ars 05 Ste 209 Bringer igkeit an allen Fronten. fürchtet man, daß dieſe Menge noch bedeutend herab⸗ geſetzt werden wird und vor allen Dingen muß ſich jeder Frantöſe vor Bezug der Karte darüber ausweiſen, ob er ſeine Mahlzeiten zuhauſe oder in einem Gaſthauſe oder ſonſtwo ein⸗ günehmen pflegt. Wahrſcheinlich wird darüber ſogar eine po⸗ lizeiliche Vernehmung ſtattfinden. Natürlich fürchten die fran⸗ zöſiſchen Bürger dieſe Kontrolle, umſomehr, als dieſelbe wahrſcheinlich auch auf die 3* Lebensmittelkarten nach und nach ausgedehnt werden wird, und man hört überall V ſchon jetzt lebhafte Proteſte. Schwarze Müllkutſcher in Paris. DRotterdam, 18. Jan.(Priv.⸗Tel. z..) Um die farbigen Franzoſen, die ſich an der Front immer ſchlechter bewähren, dennoch nutzbringend im Dienſte des Vaterlandes zu verwerten, hat man in Paris die Einrichtung getroffen, daß die Müll⸗ und Ki——— in den ariſer Häuſern von ſchwarzen„Poilus“ ausgeleert und fort⸗ —＋—◻ Was wohl die franzöſiſchen Dienſtmädchen azu ſagen? — Die Kriegslage am Balhan. heſtige Seſchießung von Galat. Wien, 18. Jan.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Wiener All⸗ eine Zeitung“ berichtet aus Sofia: Auf dem rumüniſchen Kriegsſchauplatz fanden füdlich von Trotos bedeutendere Kampfhandlungen ſtatt, die bei Magura und Daniuli noch an⸗ dauern. Zwiſchen dem Südflügel der Erzherzog Joſef⸗Armee und den Ruſſen hat ſich ein Artillerieduell entwickelt, daß je⸗ doch durch dos ſchlechte Wetter ſtark behindert wird. Auch auf der Serethlinie herrſchte lebhaftere Tätigkeit und die Armee der Generals Krafft brachte für uns grö Erfolge ein. Hier wurden die Ruſſen nach kurzem Kampfe überall in ihre Aus, gauge tellungen— Am Donau⸗Knie in der Do⸗ rudſcha nahm bulgariſche und deutſche Artillerie die Ufer zwiſchen Galatz und Reni unter Feuer, ſodaß jeder Verkehr auf. der Donau und damit auch die Transporte der ruſſiſchen Truppen von Reni her verhindert wurden. Die Befeſtigungen von Galatz und die Hafenanlagen werden ſeit acht Tagen mit — Heftigkeit beſchoſſen; n den letzten 48 Stunden, und man konnte an den vielen Feuergarben, die überall aufſteigen, die nerheerende Gewalt unſerer Angriffe erkennen. An der Salonikifront herrſchte hef⸗ tigere Tätigteit zwiſchen Monaſtir und Bairam⸗See. Die Sarrail⸗Armee verſuchte mehrere ſtärkere Angriffe, wurde je⸗ doch— durch unſere Artillerie in ihre Stellungen zurück⸗ geworfen. Beſchießung von Jsmaſt. c Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen herichtet„Daily News“ aus Petersburg, das die heſſkava⸗ biſche Stadt Ismail an der unteren Dinau beſchoſſen wird. Feindliche Flieger überfliegen das ruſſiſche Gebiet bis nach Bolgrad und Kagul. Konig Ferdinaus als deutſchenhaſſer. D Rotterdam, 18. Jan.(Prin.⸗Tel. z..) Während ſeiner Reiſe an die ruſſiſche Südfront hatte der Petersburger Berichterſtatter des„Pariſer Jnurnal“ Gelegenheit, mit dem rumäniſchen Generalſtabschef Jliescu zuſammensutreffen und dieſen auszufragen. Dabei äußerte ſich Oliescu über den rumäniſchen König folgendermaßen: Niemals habe ich aus dem Munde König Ferdinands eine Klage vernommen; als ich Abſchied von ihm nahm, waren ſeine leten Worte: „Wenn ich dos, was ich getan habe, nocheinmal wiederholen ſollte, würde ich keinen Augen⸗ blick zaudern.“ Aber einmal habe ich den König doch weinen geſehen. Das war, als die Feinde vor Bukareſt ſtanden. Vor unſerem Zuſammenbruche hatte der König nie⸗ mals von den„Deutſchen“ geſprochenz er nannte ſie immer nur„die Feinde“. Aber heute zaudert er nicht mehr, den ver⸗ haßten Namen auszuſprechen und immer bebt dabei ſeine Stimme vor Wut und Rachedurſt. Ernſte Lage für die Alliierten in Mozedonien. SBan der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jar, Pr.⸗Tel., z..) Laut Baſler Rachrichten meldet„Baily Chron.“ aus dem—43*—— in Mazedonien, daß die Hauptkämpfe im Süden des Ochridaſees ſich zu entwickeln beginnen. Die durch die deutſch⸗öſterreichiſch⸗bulga⸗ —2— in dieſein Abſchnitt geſchaffene Lage ſei rernſt. das Saloniki⸗Abenteuer und die italieniſche Sonderpolitik. In einer Polemik gegen den Londoner„Obſerver“ ſchreibt die„Gazetta di Venezia“ vom g. Januar: Wenn der „Obſerver“ ſagt, der Zeitpunkt ſei gekommen, die Tatſachen mit gebührender Bexückſichtigung der italieniſchen Intereſſen zu betrachten, ſo ſcheint uns dabei bei allem Wohlwollen ein tiefes Mißverſtänbnis vorzuliegen. Das klingt ſo, als ob die Verband⸗mächte in einigen Pünkten ihres eigenen oder gar des Verbandeintereſſes nachgeben müßten, um Italien zu einer Politik in Uebereinſtimmung mit den gemeinſamen Zie⸗ onders ſtark war das Feuer Schiffen im Regierungsdienſt zu unterſche len zu bewegen. Das Gegenteil iſt vielmehr wahr: die bis⸗ herige Politik im Gegenſatz zu Italiens Wünſchen hat den gemeinſamen Intereſſen geſchadet. Erſt hat man eine Politik geführt, die auf weit mehr ausging, als die Behauptung zweier feſter Punkte Saloniki und Valona, jetzt ſpricht man von der Räumung Salonikis,„muß ernſtlich die Möglichteit eines griechiſchen Angriffs erwägen“(„Times“) und ſieht ſich einer verdoppelten Rückzugsgefahr infolge vermehrter U⸗Boottätig⸗ keit gegenüber. Wie man angeſichts dieſer Tatſachen davon ſprechen kann, man müſſe Italien in Sachen der S8 n Politik gewiſſe Konzeſſionen machen, iſt unverſtändlich! Man Got ſich alſo den Anſchein, zu glauben, daß an den bisherigen ißerfolgen die Hartnäckigkeit Italiens Schuld ſei. Der Irr⸗ tum, die Blindheit dauern an, wir wollen hoffen, daß das nur individuelle Preßanſichten ſind, denn die Völker des Ver⸗ bandes haben dos Recht, von der römiſchen Konferenz etwaz anderes zu erwarten. * * Die Kriſe in Griechenland Neue vorwände zu neuen Gewaltmaßnahmen. 09 Jan. .⸗Tel., z..) Der„Zürcher e 5 Ententeſeite werden wieder einmal die ahenteuerlichſten Gerüchte verbreitet. Allen Ernſtes behaupten „Secolo“„Meſſagero“, General von Faltenhayn ſei in einem deutſchen U⸗Boot nach Athen gekommen, um mit König Konſtantin und ſeinen Getreuen eine Beratung abzu⸗ halten. Nach dem Züri Blatte iſt die Abſicht der Verbre⸗ tung dieſer ganz ohne eifel erfundenen Nachricht der ita⸗ lieniſchen Zeitungen unſchwer/ zu erkennen: die Entente braucht neue Vorwände, gegen Griechenland weitere jenden zu können. Die Verdüch⸗ tigung, daß Ke antin mit den maßgebenden Fak⸗ toren der Ini eratungen abhält, würde einen ſol⸗ ſchen Anlaß ſchaffen, um ſagen zu können: die Sicherheit der Entente habe ein rückſichtslöſes Vorgehen gegen Griechenland notwendig* 150 9 4 Der Aufruf des Kalſers. Darmſtadt, 18. Jan.(BTB. Nichtamtlich) Der Präſi⸗ dent der Zweiten heſſiſchen Kammer hat an den Deutſchen Kaiſer folgendes Telegramm gerichtet: An Majeſtät Kaiſer Wilhelm, Grobes Hauptquartier. Das hochhergige Friedensangebot Euerer Maſeſtät haben unſere Feinde ſchnöde abgelehnt und in der Antmort an den Präſidenten Wilſon haben ſie die Ziele des Welikrieges als einen Eroberungs⸗ und Vernichtungskrieg offen nor aller Welt dargetan. In héller Klarheit ſteht es jetzt nor uns, daß duup⸗ gekümpft werden muß. n erhebenden Aufruf Euerer Maſe⸗ ſtät hat dos deutſche Volt in allen Gauen mit Freude und innigem Dank vernommen. Einig und*3 durch Entfaltung der höchſten Kraft wird das deutſche Volk in Kampf, Arbeit und Ausdauer dem Feind die Antwort gehſen, die zum Siege Sache und zum Ende des mörderiſchen Krieges Der Präſident der Zweiten Kammer der heſſiſchen Stünde. Köhler. 932 Eine neue Wilſon⸗Rote. m. Köln, 18. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung nreldet: Der nachſtehende Funkſpruich unſeres Wafhingtoner Vertreters iſt noch vor Bekunntgabe der Antwort dos Zehn⸗ verhandes an Wilſon abgeſchickt worden und daher zun größtenteil durch die Ereigniſſe überholt. Immerhin haben auch dieſe Stellen noch Wert, inſofern, als ſie die Stim⸗ mung in den Kreiſen um Wilſon wiedergeben. Präſident Wilſon bereitet eine neue Note an die Kriegfüh⸗ renden vor, um den Weg zu finden, der beiden Seiten genehm iſt zum Austauſch non Anſichten darüber, ob ein Friede mög⸗ lich iſt. Die Antwort der Verhanbsmächte wird ſetzt jeden Augenblick erwartet. Große Bedeutung wird dem Beſuch de⸗ Oberſten Houſe im Weißen Haus beigelegt, da dieſe Beſuche gewöhnlich wichtigen diplomatiſchen Schritten vorangehen. Man hofft hier ſehr, daß die Antwort des Berbandes die Tür nicht ſchließen werde, wie es in ſeiner Antwort Deutſch⸗ land gegenüber geſchehen iſt. Für alle Fälle wird Wilſon die Verhanßlungen nicht wieder einſchlafen laſſen. Sollte die Verbandsantwort es für Deutſchland ſchwierig machen, eine Antwort zu erteilen, ſo dürſte Wilſon ſie nicht nach Berlin weitergeben, ſich jedoch beſtreben, in einer eigenen Note eine andere Methode zu ſinden, um die Kriegführenden auszuforſchen, wie ſie ſich zu einem Austauſchihrer Be⸗ dingungen ſtellen würden. Das Mitglied des Kongreſſes, Cary, hat einen Antrag eingebracht, wonach Senat und Haus beſchließen ſollen, da es durch die jüngſten Maßnahmen der europäiſchen Mächte nicht mehr möglich ſei, zwiſchen friedlichen Handelsſchiffen und 0 iden, ſo müßten amerikaniſche Bürger, die auf irgend einem Schiff der Krieg⸗ führenden als Fährgäſte oder Angeſtellto reiſen, dies auf eigene Gefahr tun. Der ſerbiſche Geſandte Richgelowitſch überreichte dem Staatsſekretär Lanſing ſein Beglaubigungsſchreiben,

Nr. 30. 2. Seite. mannbeimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 18. Januar 1017. Mer polniſche Staatsrat. Warſch au, 18. Jan. Zur erſten Sitzung des provi⸗ ſoriſchen Staatsrats iſt nachzutragen; Der deutſche Regierungskommiſſar, Graf Lerchenfeld, wies in ſeiner Anſprache auf das Wohlwollen beider Monarchen hin, womit ſie gemeinſam mit ihren Regierungen an den Aufbau Polens herantreten. Durch Amtsannahme hätten die Staatsratsmit⸗ glieder bewieſen, daß es ihr Ziel ſei, in Verbindung mit Mittel⸗ europa und weſtlicher Kultur ein ſelbſtändiges Polen zu er⸗ richten.— Der öſterreichiſch⸗ungariſche Regierungskommiſſar von Konopka bezeichnete in ſeiner Anſprache die Prok⸗ lamation vom 5. November als eine Tat, die in der Weltge⸗ ſchichte einzig daſtehe. Möge die Tätigteit des Staatsrates mit goldenen Leitern in der polniſchen Geſchichte verzeichnet werden. Der neugewählte Kronmarſchall von Niemo⸗ jowski dankte für ſeine Ernennu.g und Begrüßung und be⸗ ſprach die Aufgaben des Staatsrates, wozu die Bildung einer egierung, eines Landtages und einer eigenen Armee gehöre. Der Kronmarſchall forderte den Staatsrat zu Taten auf, wo⸗ durch am leichteſten die Gegner zu Freunden würden. Er legte das feierliche Gelübde ab, dem Vaterlande treu zu dienen und einzig das Wohl des polniſchen Staates im Auge zu be⸗ halten. Die Proklamation des Staatsrates an die Bevölke⸗ tung wurde heute an allen Straßenecken Warſchaus ange⸗ ſchlagen. Die feindlichen Herresber chie. Der rumäniſche Hericht erſcheint wieder. Paris, 18. Jau.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence vabas. Die amtlichen Mitteilungen der rumäniſchen Regierung, die zeitweilig eingeſtellt waren, ſind wieder aufgenommen worden.“ Ein Radiotelegramm vom 17. Januar 5 Uhr:40 Min. übermittelt folgenden Bericht: Lebhaftes Feuer. großen Verluſten für ihn ihre Stellungen. An der die ruſſiſch⸗rumäniſche Flotte erfolgreich teilnimmt. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 18. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 17. Iemuar nachmittags. In der Gegend der Somme ſchlugen die Franzoſen aberids deutſche Abteilungen zurück, die öſtklich von Clery und ſüdlich von Biaches nach dem geſtern gemeldeten Bombardement in unſere Linien einzudringen verſuch⸗ ten. Bei Le Eparges machten die Deutſchen, begünſtigt von einer Minenexploſion, einen Ueinen Angriff, der nach lebhaftem Hundgen abgewieſen wurde.. Auf den Maashöhen und im Walde von Apremont drangen franzöſiſche Patrouillen an mehre⸗ ren Punkten in die gegneriſchen Linien ein. Die Nacht war auf dems übrigen Teil der Front ruhig. e e Paris, 18. Jan.(WeB. Nichtamilich.) Amtlicher Bericht vom 17. Januar abends. Scheßen und normäle Artillerie und Grabenmaſchinen an der ganzen Front. Belgiſcher Bericht, Leichte Tätigkeit der Artilleric in der Gegend von Dixmuiden. 5 9 1. Der ialienacche Hericht Gegenangriffe des Feindes wurden mit 8 Unſere Fruppen halten Rom, 18. Jan.(WeB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bevicht vom 17. Januar. Anhaltend ſchlechtes Wetter hinderte auch geſtern noch die Artillerietätigkeit auf allen Kriegsſchauplätzen. Auf dem Kerſt Tätigkeit unſerer Patrouillen, walche die Linien des Feindes mit Gramatenfeuer beläſtigten und einige Gefaugene machten Saſonow Hotſchaſter in London. Petersburg, 18. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuterſchen Büros. Es verlautet, daß Saſanow zum Botſchafter in London ernannt werde. Das Geſpenſt der hungersnot in Italien. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Dem„Basler Anzeiger“ zufolge erklärte eine führende Perſönlichkeit der weſtſchweizeriſchen Induſtrie, deren Sympathien auf Seiten Frankreichs ſind, einem Ver⸗ trster des ſchweizeriſchen Preßtelegraphen, er wiſſe aus gut in⸗ ſormierter Quelle, daß Italien mit ſeinen Getreidevorräten nur noch bis höchſtens zum April auskommen wird. Iſt der Rrieg, wie anzunehmen iſt, bis dahin nicht zu Ende, ſo ſtehe Sialien vor der unwandelbaren Gefahr einer Hungers⸗ not. Da die Schweiz in ihrer Lebensmittelverſorgung auch auf Italien angewieſen iſt, ſo iſt die Bedeutung der drohenden ngernot in Italien für die Schweiz keineswegs zu unter⸗ en, zumal aus Frankreich und England Sutt der Er⸗ urückhaltung erung der Schiffahrt und der vermehrten Bei Muttern. — BVon Artur Brauſewetter. (Nachdruck verboten.) Es gibt ein ewiges Geſetz der Bergeltung. Man muß erſt ſelber Kinder haben, um zu wiſſen, was Vater und Mutter ſind, und wie weh man ihnen oft getan, muß erſt alt und grau werden, um den ganzen Wert und das ganze Glück zu ermeſſen, das im Beſitze einer Mutter liegt. Es iſt ein eigen und ſchön' Ding, werm man noch ſagen kann:„Meine Mutter“. Man ſagt es wie ein Kind, das ſich heimwärts ſehnt, etwas Weihnachtliches liegt in dieſem Worte, warme Wohligkeit und Geborgenheit ſtrömen aus ihm. Man hat noch ein„Zuhauſe“, ſolange man eine Mutter ſen kann. Man mag in einer glücklichen Ehe leben, ſich wohl und zufrieden im Beruf und in ſeinen vier Wänden fühlen, das eigentliche„Zuhauſe“ bleibt bei Muttern. Da kommt man ſich wieder wie ein Kind vor, vergißt, was man inzwiſchen alles er⸗ lebk, durchkämpft, erlitten, wird jung und zufrieden und froh und läßt mal ordentlich für ſich ſorgen, während man ſonſt für andere ſorgen muß. Es verſteht es ja auch keiner ſo, wie ſie ſelbſt, die beſte Frau oder Schweſter nicht. Sie aber weiß ganz genau, was ihr Junge vau früheſter Kindheit an geliebt, welche Speiſen er bevorzugt, wie er den Fiſch und wie er“ das Gemüſe gern ee af t, welches ſeine Neigungen und Gepflogenheiten bei der Mahlzeit ſind. Gewiß, die Frau hat auch die Rezepte der Mutter.— alle nicht, denn als kluge Mutter behält ſie ſich einige immer vor, die ſie dem Sohne vorſetzen will, die er eben nur bei ihr bekommt. Aber mag die Frau eine noch ſo gute Kochkünſtlerin ſein und an den Zutaten nicht ſparen, ſo wie die Mutter vermag ſie es doch nicht heczurichten. Es iſt ein eiwas in ihren Speiſen und Gerich⸗ dat niemand nachahmen kann, es duftet und ſchmeckt alles ſo „Hauſe“, es iſt einem, ahs wäre man wieber daheim an allen runden Familientiſch, als der Vater noch in der Mitte und die Brüder und Schweſtern um einen herum. Wo ſind die geblieben? Wie einſam und allein iſt man geworden! Aber Gott ſei Dank, die Mutter hat man noch. Früher kamen mir die zum Volkslied gewordenen Verſe:„Wenn Du noch; eine Muner haſt— So danke Gott und ſei zufrieden,“ immer ein tbenig ſeicht und abgeleiert vor. Jetzt, nachdem das Leben einem ſo Sahweres onau gegenſeitige Beſchießung, an der ſiten abgeändert werden. Täliakeit der der Allernächſten ſo unerbittlich aufgeräumt, lernt man ſie ver⸗ der Lebensmittel im eigenen Lande die Ausfuhr der letzteren nach der Schweiz ſich immer weiter vermindert. Serliner Beſprechungen. Berlin, 18. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Am Donnerstag vormittag treffen der öſterreichiſche Miniſterpräſident Graf Clam⸗Martinitz und der ungariſche Miniſterpräſident Graf Tiſza in Berlin ein. Wir heißen die leitenden Staatsmänner Oeſterreich⸗Un⸗ garns herzlich in der deutſchen Reichshauptſtadt willtommen. Graf Clam⸗Martinitz weilt zum erſtenmale, ſeitdem er in ſein hohes Amt berufen wurde, in Berlin. Er wird Gelegenheit haben, in perſönlicher Ausſprache mit den führenden deutſchen Staatsmänner die engen Beziehungen aufzunehmen, deren Pflege in direktem Gedankenaustauſch im Laufe des Krieges ſich zur feſten Gewohnheit entwickelte. Der beſondere Zweck des Beſuches iſt die Beſprechung ſchwebender kriegs⸗ wirtſchaftlicher Fragen. Außer den Miniſterpräſi⸗ denten nehmen an den Beſprechungen der öſterreich. Miniſter für Volksernährung, Generalmajor Höfer, der ungariſche Ackerbauminiſter, Baron Ghillann, der Präſident des un⸗ gariſchen Landesernährungsamtes, Baron Kürthy, und Vertreter anderer Behörden teil. Ein Ronſularverteag zwiſchen Deutſchland und der Türkei. Wie gemeldet, werden dem Reichstag jedenfalls bei ſeiner nächſten Tagung eine Reihe von Rechtverträgen zwiſchen Deütſchland und der Türkei zur Beſchlußfaſſung zugehen, unter denen ſich auch ein Konſularvertrag befindet, der das alte Syſtem der Kapitulationen, auf dem bisher die Rechts⸗ beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Türkei beruhten, durch neue Beſtimmungen erſetzen ſoll. Die gegenwärtigen Rechtsverhältniſſe der deutſchen Konſuln in der Türkei be⸗ ruhen auf dem Artikel 8 Abſatz 4 des Berliner Vertrages vom 13. Julr 1878. Danach bleiben die Immunitäken und Privi⸗ legien der fremden Untertanen, ſowie die konſulariſchen Ge⸗ richtsbarkeits⸗ und Schutzrechte, wie ſolche durch die Kapitu⸗ lationen und Gebräuche eingeführt ſind, in voller Kraft, ſo⸗ lange ſie nicht mit Zuſtimmung der dazu berufenen Beteilig⸗ Die deutſchen Kapitulationsrechte gehen zurück auf die Beſtimmungen des preußiſchen Freund⸗ ſchafts⸗ und Handelsvertrags mit der Türkei im Jahre 1761. Die Beſtimmungen ſind durch einen weiteren Vertrag vom Jahre 1840, den Preußen namens der Staaten des Zoll⸗ vereins mit der Türkei abgeſchloſſen hat, auf das Gebiet des Zollvereins ausgedehnt worden und finden ſeit dem Jahre 1871 auf die Beziehungen des Deutſchen Reiches zu der Türkei Anwendung, wie dies in dem Freundſchafts⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zwiſchen beiden Ländern vom Jahre 1890 ausdrücklich anerkannt iſt. Demgemäß üben die Konſuln des Reichs in der Türkei die Gerichtsbarkeit über die Deutſchen und Schußsenoſſen aus. Durch den neuen Konſularvertrag. wird nun die Rechtsſtellung der Konſuln eine andere Grund⸗ lage erholten, wie ſie dem heutigen Völkerrecht entſpricht. Selbſtverſtändlich wird dabei von dem Grundſatz der Gegen⸗ ſeitigkeit ausgegangen werden, dergeſtalt, daß auch die kür⸗ kiſchen Konſuln in Deutſchland mit denſelben Rechten und Be⸗ fugniſſen, die den deutſchen Konſuln in der Türkei zuſtehen, zur Amtsführung zugelaſſen werden. Einen ſolchen Konſular⸗ vertrag hat Deutſchland bereits im Jahre 1896 mit Japan ab⸗ geſchloſſen, der inzwiſchen durch den Krieg ungültig geworden, iſt. Außerdem wurde im Jahre 1911 nach denſelben Grund⸗ ſätzen ein Konſularvertrag mit unſerem heutigen Verbündeten, Bulgarien, abgeſchloſſen. Hherzerſeiſchendes im„Berliner Tageblatt⸗. Das„Berl. Tgbl.“ ſieht ſich veranlaßt, einen Brief von Landesrat Dr. Rich. Freund abzudrucken, dem es einige ausgezeichnete Beiträge zur Kriegswirtſchaft verdankt, und dem es jetzt ein Bedürfnis iſt, folgendes zu ſagen, obgleich er fühlt, daß das im„B..“ nicht an der richtigen Stelle ſteht: Ich deute die Eutente⸗Antworten ſo, wie das der „Vorwärts“ in ſeiner heutigen Morgennummer tut:„Indem man unentwegte Siegesgewißheit zur Schau trägt und maßloſe For⸗ derungen erhebt, glaubt man, Deutſchland und ſeine Verbündeten einſchüchtern zu können!“... Iſt auch in den feindlichen und neutralen Ländern ein kleiner Kreis von informierten und ver⸗ ſtändigen Leuten nicht zu täuſchen, ſo ſind doch die Maſſen der Völker in ihrer Auffaſſung der Kriegslage und ihrer Stimmung ganz beherrſcht durch die lügenhaften Berichte der Preſſe. Leſen nun dieſe Maſſen die„Kriegsziele“ und„Friedens⸗ bebingungen“ der Entente, leſen ſie die zahmen und ent⸗ deutſchen Noten, ſo wird ihre bis⸗ herige Ueberzeugung von dem Uebergewicht der Entente und der Sicherheit ihres Endſisges unerſchütterlich. Das muß natürlich die Kriegsbegeiſterung und den Siegeswil⸗ ſtehen und lieben. Wir haben das Schwere alles miteinander durchgemacht und getragen, die Mutter und ich. Sie hat ſich als deutſche Frau er⸗ wieſen, wie ich es auch nicht anders von ihr erwartete. Zwei ver⸗ heißende, liebevolle Söhne in einem Zeitraum von wenigen Wochen— es war ſehr hart! Und ſie kannte kein anderes Glück als ihre Kinder. Früher hatte ich manchmal nicht Zeit, ſie ſo oft zu beſuchen, wie ſie es gerne ſah. Jetzt habe ich ſtets Zeit, es gibt ja gar nichts Wichtigeres mehr. Schließlich kennt die Liebe den Begriff „Zeit haben“ wohl überhaupt nicht. Und früher— ich muß es geſtehen, waren dieſe Beſuche öfter eine Art von Verpflichtung. Jetzt ſind ſie eitel Freude geworden. Je lichter es um einen wird und je älter man wird um ſo mehr empfindet man das große Glück, daß es noch Menſchen gibt, die ſich auf unſeren Beſuch von Herzen freuen. Viele ſind es nicht mehr. Ja, wenn man ſo ankommt! Auf den Bahnhof kann die alte Dame nicht mehr gehen, einen in Empfang zu nehmen, wie ſie es früher niemals unterließ. Aber nun, haben die Beine gekündigt. Dafür ſteht ſie am Fenſter. Ich glaube, ſie ſteht da ſchon ſeit einer Stunde. Erſt winkt ſie einem zu mit der ein wenig gich⸗ tiſchen Hand und dem Arm, der auch nicht immer will, dann geht ſie auf den Flur. Ihre erfte Frage nach der herzlichen Begrüßung iſt immer:„Dein Zug hatte wohl Verſpätung?“ Ich weiß, was ſie damit ſagen will: daß man doch noch ſchneller hätte bei⸗ ihr oben ſein können, es iſt ein leiſer Vorwurf in ihrer Frage Aber ſchon ſind ihre Gedanken bei dem Mittag⸗ oder Abendeſſen, das, gleichviel, ob man gegen Abend oder in ſpäter Nacht eintrifft, immer für einen bereit ſteht. Natürlich iſt es nie Getunger⸗ ſo gut es auch ſchmeckt und mit wie geſegnetem Appetit man dabei iſt! Aber im letzten Augenblick hatte das Mädchen, als man für eine Sekunde aus der Küche gegangen, dies getan oder jenes unter⸗ laſſen, hate die Priſe Salz um zwei Körner zu ſtark oder den Zucken um zwei zu ſchwach bemeſſen— und nun kann die gute Mutter während der ganzen Mahlzeit nicht mehr davon los. Sonft gelingt es immer— und gerade diesmal— aber man ſoll nichts dem Mädchen überlaſſen, auch nicht das Geringſte, es rächt ſich immer. Sie meint mit einem Male, es ſchmecke mir nicht. Ich müßte überhaupt mehr eſſen, mich bei meiner vielen geiſtigen Arbeit gan anders pflegen. Sie liebt“ meine Frau ſehr, aber das leißt ſie ſich Wbrach, kei dieſer Pauzame Krieg in den Reihen nicht gusteden, daß ein Kleinod, wie ihr Sohn, gang anders„ge⸗ pilegt“ werden müſſe. 01 iſt die höchſte Zeit für ſie, obwohl ſie es nicht zugeben wi len der eigenen Völker zus Ungemeſſene ſteigerm das muß die neutralen Bölker jedem Druck der Entente gefügig machen. Die Entente⸗Antworten müſſen alſo als das genommen W. den, was ſie unzweifelhaft ſind: als Trick und Bluff. W man aber dieſe Auffaſſung nicht gelten laſſen und will man die Antworten ernſt nehmen, ſo gleitet die ganze Frage auf das patho⸗ logiſche Gebiet über. Ich neige dieſer letzteren Auffaſſung nicht zu, ſondern ſehe in den führenden Entente⸗Staats⸗ männern keine Irrſinnigen, ſondern ganz geſu u de Schurken, die ihre Exiſtenz nur von Lügen und Täuſchung friſten. Dieſem Geſindel eine vornehme Behan lung zuteil werden zu laſſen, ihnen wie anſtändigen Menſchen antworten, iſt aber verſehlt: Auf einen Schelmen andebthalb. 4 17 Man will kräftige Worte hören, das deutſche Vo zittert vor Wut über die Unverſchämtheiten u Schurkereien der Feinde und will, daß dieſer Stim⸗ mung ein entſprechender Ausdruck verliehen werde · Man will keine vornehmen Geſten, man will Fuß⸗ tritte mit Küraſſierſtiefeln. Das iſt auch notwendig, um die Stimmung im Volke zu halten, die Kriegsbegeiſterung an⸗ zufachen und das Volk nicht irre werden zu laſſen an der Sieges⸗ zuverſicht.... Ich kenne jetzt nur ein Kriegsziel, das iſt: der Sieg · Natürlich paßt das ins„B. T. wie die Fauſt aufs Auge. Deswegen bleibt es aber doch herzerfriſchend und wahr. Da⸗ werden wahrſcheinlich ſelbſt die meiſten Leſer des„B. T. fühlen und erkennen. Gründung einer Orisgruppe der deutſch⸗bulgariſchen Geſellſchaft Württembergs. Stuttgart, 18. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Unter An⸗ weſenheit hervorragender Induſtrieller unſere⸗ Landes, u. 4 des Staatsrates von Moſthaf, von der Zentralſteite für Ge⸗ werbe und Handel, Freiherrn von Neurath und des Kabinett⸗ chefs des Königs, Geheimrat von Payer, iſt geſtern Abend eine Ortsgrüppe der deutſch⸗bulgariſchen 3 ſellſchaft Württembergs mit dem Sitz in Stuttgar gegründet worden. Zum Vorſitzenden wurde Freiherr von Neurath gewählt. Die neue Geſellſchaft wird ſich eigene Satzungen geben. Ueber das Zuſammenarbeiten mit Berlin — wo der Hauptſitz der deutſch⸗bulgariſchen Geſellſchaft iſt werden Verhandlungen ſtattfinden. Marburg(Lahn), 18. Jan.(Pr.⸗Tel.) Der Direttor des kgl. Gymnaſiums, Dr. Karl Fuhr, iſt geſtorben. Die Bollsernährung. Starker Mangel an Saatkartoffeln. Man ſchreibt uns: Der ſchlechte Ausfall der vorjährigen Kaxtoffelernte hat die Notwendigkeit bewieſen, einmal den Anbau nach Möglichkeit auszudehnen und außerdem durch Verwendung beſten Säatgutes die Erträge des Anbaues zu ſteigern. Infolge⸗ deſſen iſt gegenwärtig die Nachfrage nach Pflanzkartoffeln, beſon⸗ ders aus Weſtdeutſchland, ſehr groß. Zur Deckung des Bedarf⸗ haben die landwirtſchaftlichen Körperſchaften einen Ausſchuß gebildet, deſſen Geſchäftsſtelle die Kartoffelbaugeſellſchaft in Berlin iſt. Bei dieſem Ausſchuß iſt nun ein Bedarf über 9 Millionen Zeutnern Pflanzkartoffeln angemeldet, dem aber einſtweilen An⸗ gebote in kaum der Hälfte des Bedarfs gegenüberſtehen. Beſonder“ in Schleswig⸗Holſtein, Weſtfalen, Rheinprovinz, Sachſen, Bayern, Württemberg, Königreich Sachſen, Baden und Heſſen iſt der Be⸗ darf bei weitem noch nicht gedeckt. Seitens der Reichskartoffel⸗ ſtelle iſt. die Anordnung getroffen, daß die Saatkartoffeln den Bedarfsverbänden auf die Lieferung von Speiſekartoffeln ange⸗ vechnet werden müſſen. Hierdurch wird naturgemäß die Beſchaf⸗ funig eines ausreichenden Saatguts weſentlich erſchwert. Deun bei der Knappheit an Speiſezartoffeln iſt es für die Bedarfsver⸗ bände ſchwierig, die dem Verbraucher zugeteilte Menge noch durch die Saatkartoffeln zu verkürzen. Andererſeits muß unter allen Umſtänden verhindert werden, daß auch die diesjährige Kartoffel⸗ ernte wieder ähnlich ungünſtige Erträge liefert wie die vorjährige Bei einer Einſchränkung des Anbaues oder einer Verwertung, unzulänglichen Scatguts wäre aber eine unzureichende Kartoffel ernte auch in dieſem JFahr unvermeidlich. Der Ausſchuß hat ſich daher an die Reichskartoffelſtelle mit der Bitte gewandt, ihn in ſeinen Bemühungen, eine Steigerung der kommenden Ernte dut die Bereitſtellüng der angeforderten Pflanzkartoffeln herbeizufüh⸗ ren, unterſtützen zu wollen und den Provinzial⸗ und Landes⸗ kartoffelſtellen aufzugeben, größere Mengen von Pflanzkartoffeln zur. Abgabe an andere Landesteile freizugeben als bisher den zuſtändigen Landwirtſchaftskammern zugeſagt ſind. Dieſem An⸗ trage hät der Ausſchuß noch die dringende Bitte hinzugefügt, daß die genannten Stellen angewieſen werden, nicht, wie es wieder⸗ holt vorgekommen iſt, von den Landwirtſchaftskammern gekaufte Pflanzkartoffeln zur Speiſekartoffelverwertung hevanzuziehen. * 7 c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Jan.(Prio Tel. z..) Dem„Züricher Tagesanzeiger“ zuſolge berichtet die italienſche Zeitung„Reſto del Carlino“, der Papſt habe an den deutſchen Kaiſer ein eigenhändiges Schreiben gerichtet, in welchem er ihn erſucht, die Erlaubnis für die Wiederin ſtandſetzung der Reimſer Kathedrale zu er? teilen. Das Schreiben wurde vom Kardinal von Hart⸗ mann im Verlaufe einer Spezialkonferenz dem Kaiſer überreicht. Nachmittags haben wir uns ein wenig zur Ruhe ge G Denn in der Nacht vor der Ankunft eines ihrer Kinder tut ſie. ſeit altersher vor Freude und allerlei Sorgen, wie ſie es ihm ſo recht nett und behaglich machen will, welche Gerichte ſie ihm das letzte Mal vorgeſetzt, damit es ja nur nicht dieſelben werden, kein Auge zu. Nun hat ſie es nachgeholt, und wie ſie mir da beim Kaffee gegenüber ſitzt, finde ich, daß ſie trotz ihrer dreiundſiebzig Jahre und trotz allen Leids, das die letzten Jahre ihr gebracht, mit ihren ſorgſam friſierten Hacren, ihren lieben, feinen Zügen und ihrem einſachen, aber ſorgſam gewählten Kleid geradezu hübſch ausſieht. Ich weiß nicht, ob es ein anderer au findet. Ich finde es, und das iſt mir genug und auch ihr, weiß ich. Wo hat ſie in dieſer Zeit nur den wundervollen Bohnenkaffe⸗ her? Und die goldgelbe Butter und den ſeimigen Honig? Alle natürlich für mich Gſgeſpar Sie ſelber bezähmt es ſich nichl. Sie hamſtert für mich und macht ſich nicht den geringſten Vorwurſ daraus. Ebenſowenig wie ich es tue, wenn ich in allen dieſen Ge⸗ nüſſen ſchwelge! 0 Wir ſitzen in den alten behaglichen Seſſeln, die früher in der„guten Stube“ geſtanden, und auf die ich mich noch ſo genau von meinen Kinderjahren obwohl ſie ſa durch einen neuen Bezug ein unkenntliches Aeußere zu geben ſuchen. Um uns her lauter Bilder aus vergangenen Zeiten: des Urgroßvat ſcharf und klug geſchnittenes Geſicht mit der großen blißenden Brillantnadel in der Krawatte, die ſich in ihrer kühnen Bindung 3 anſieht, daneben, wie er in Oel gemalt, aus goldenem ahmen herabblickend, ſeine Frau mit den roſigen Zügen, ſchalkhaften kleinen Augen, und den rieſigen Haarpuffern und Lockengebäuden zu beiden Seiten der gar nicht hohen Stirn. Um ſie herum eine kaum überſehbare Galerie der Köpfe und Geſtalten, Nur ſehr wenige von ihnen leben no die meiſten ſind längſt dahingegangen. Aber wenn die Mutter ſo von ihnen erzählt, dann ſteigen ſie aus ihren Rahmen heraus, gehen durch die ſtille Stube, ſetzen ſich zu uns, und alles iſt wiede lebendig, und die Vergangenheit und der Traum ſind Gegenwar und Wirklichkeit geworden. Es kann aber auch keiner erzählen wie ſie. Dazu tickt die alte Stutzuhr von ihrem geſchnörkelten Geſimſe herab: tick tack— tack tick, jede Minute leiſe ſurrend hervorhebend⸗, wie ſie es getan meine ganze Kindheit und Jugend hindurch, immer in derſelben unerſchütterlichen Weiſe, gleichbiel ob ich in holden Spiel den Sekunden Gwigteitsgehalt wünſchte oder bei .

R SSrrns — Daoanerstag, den 18. Januar 1917. ——PPPPPPPPPPPPPPPP——* 3. Seiie. Rr. 80. Nus Stadt und Land. Mit dem Keegeheiet D SinKriegefr. Unterokfister Erich Noxath im 1. Garde⸗ Keſerde⸗Regiment, deſſen Bruder ſich als Unterarzt beim Inf.⸗ Regt. 113 befendel. 5 599560 9929% ————— * Der 18. Jauuar? Gemäß der früheren Verordnung des Ertergichkswinifteriums wurde im den öffentlichen Schu⸗ en heute wieder auf die Kaiſerproklamation hinge⸗ wieſen, der Wortlaut des Erlaſſes verleſen und der Unterricht in der letzten Stunde, wie verlangt⸗ gekürgt. Die zukünftige Ge⸗ chichte wird weiter derartige erhebende Kaiſerworte bringen Sönnen, und es wird fenaern ſein, welche nationalen Ehren⸗ tage das deutſche Volk Küne 9 iner Jugend ins Gedächtnis Surückrufen wird. Zum Glücke wir daran keinen Mangel und können mit gutem Gewiſſen und reinſter Wahrheit dies tun. „ Fahrpreis⸗Erhöhungen. Aus dem pfälsiſchen Ober⸗ land wird uns geſchrieben: Die Straßenbahnen ſind in letzter Zeit allenthalben 8 Erhöhungen des Fahrpreiſes übergegangen. S0* auch die Rhein⸗Haardtbahn(Ludwigshafen⸗Dürk⸗ heim) ab 1. Degember ihren Tarif erhöht, ſo ſchon im voraus für die im Sommer gehenden Sonntagszüge. Wie wir hören, wird auch die Pfälger Oberlandbahn(Neuſtadt⸗ Gdenkoben—Sandan) wiederum eine Fahrpreiserhöhun eintreten laſſen. Die vorjährige ⸗Aufbeſſerung“ war bekauntlich gang unbedeutend. Es handelte ſich damals mehr um eine Ver⸗ legung der Zahlgrengen und es iſt vorgekommen, daß viele Leute es ſo einzurichten wußten, daß ſie nach dem neuen Tarif billiger geſahren ſind als nach dem alten. Diesmal ſoll die Erhöhung Neuffab 5 Pfg. pro Strecke oder Zahlgrenze betragen. Es koſtet: Neu abt-Bahnbof bis Neuftadt⸗Grenge 10 Pfg.(wie bisher); Neuſtadt bis Hambacher Schule 15 Pfg.(ſeither bis Wirtſchaft Hörner 10 Pfg.); bis Diedesfeld⸗Ausweiche 20 Pfg.(bisher 15 Pfennig); von Landent bis zum Schänzel 10 Pfg., bis Nußdorf 15 Pfg., bis Drei Steinen 20 Pfg., bis Flemlingen 25 Pfg⸗ Etwas mehr Daukbarkeit! Die Badiſche Gefangenen⸗ ſchreibt uns: Es iſt eine ſchöne Sache um die Dank⸗ barkeit. Wer heute für das Land arbeitet, ſoll von dem Einzelnen, dem er hilft, nicht zu viel davon verlangen. Aber gerade bei der Internierung im mber 1916 hat es ſich herausgeſtellt, daß manche Familie ihre Dankbarkeitspflicht nicht einmal ſoweit ver⸗ 3 daß ſie uns die kurze Nachricht ſendet, das N. N. Ktt glücklich in der Schweiz interniert iſt. Wir haben Korreſpon⸗ dengen mit Familien, die uns täglich geſchrieben haben, für die wir manchmal in der Woche zweimal telegraphiert haben. Die Internierung iſt glücklich gelungen— und wir haben drei Wochen nachher von der Tatſ. gehört, bei Gelegenheit einer zufälligen Erhebung in der Schweig. Mit welchen Gefühlen wir ſolchem Berhalten gegenüber ſtehen, brauchen wir nicht zu ſagen. Aber die Herren Undankbaren mögen ſich etwas klar machen: daß ſie durch ſolche Nachläſſigkeit den anderen Familien, deren Schickſals⸗ Kueſſen ſie ſind, ſchaden. Wir brauchen unſere Zeit infolge der Kachläſſigkeit des Publikums für umfangreiche Erhebungen, an⸗ ſtatt damit rechnen zu können, daß jeder, für den wir noch nicht die Notiz der Familie haben, daß er interniert iſt, eben noch un⸗ ſexer Aufmerkſamkeit bedarf. * Kauf der beſchlagnahmten Faherab⸗Decken und Schläuche ſuwie von Altgummi. Beſchlagnahmte Fahrrad⸗Decken und Schläuche können, wie aus diesbezüglichen Bekanntmachung der ſtädt. Metallſammelſtelle hervorgeht, weiter und zwar bis einſchließlich 5. Februar freiwillig abgeliefert werden; demnach auch die Fahrrad⸗Decken und ⸗Schläuche, die von den Eigentümern wit beſonderem Formular bereits als Beſtand gemeldet und auf Srund der nach dem freiwilligen Ablieferungstermin ergehenden Enteignungs⸗Anordnung abzulieſern wären. Es wird erneut darauf hingewieſen, von dieſer Vergünſtigung ausgiebigen Ge⸗ brauch zu machen, da bei Ablieſerung, auf Grund der Enteig⸗ nungs⸗Anordnung, die Vergütungsſätze ſich vornusfichtlich um etwa 10 Progent vermindern. Auch Gummi⸗Abfälle und Alt⸗ Gummi können nach wie vor gegen Vergütung der Höchftpreiſe abgeliefert werden. Die von Gummiabfällen und Alt⸗ Gummi, ſeſbſt in geringen Mengen, iſt im vaterländiſchen Inte⸗ reſfe ſehr erwünſcht. Die Einwohnerſchaft wird deshalb dringend Kebeten, alles entbehrliche Gummi der Sammelſtelle zuzuführen. Die Kädt. Metallſammelſtelle(Gummiſammelſtelle) Luiſenring 44 iſt werktäglich geöffnet von 10—12 Uhr vormittags, —4 Ubr nachmittags, Samstags nur von 10—12 Uhr vormittags. Stenographie Gabelsberger. Der kürzlich im Anzeigenteil auf ausgeſchriebene Anfängerkurs im Steno⸗ graphen⸗Verein Gabelsberger fand ſo ſtarke Betei⸗ ligung, daß zwei Kurſe eingerichtet werden müſſen und ein Sou⸗ derkurs für Damen, zu welchen noch weitere Teilnehmer bei bal⸗ diger Anmeldung am Freitag oder Dienstag aufgenommen werden können. Die Kurſe werden in der Friedrichſchule, U 2, zu ebener Erde, abends 548 und 69 Uhr abgehalten. Kodelſport-in Heidelberg. Auf der Rodelbahn des König⸗ ſtuhles herrſcht nach wie vor regſter Betrieb. Leider waren geſtern kaut„Heidelb. Zig.“ auf der ſtark vereiſten Bahn zahlreiche un⸗ fälle zu verzeichnen. 90 Prozent aller Rodler find geſtürst. Zwei Damen und zwei Soldaten haben ſchwere Verletzungen er⸗ litten. Der Rodelwart teilt mit, daß feine Bitte, die Robler möchten, outſprechend den erlaſſenen Vorſchriſten, ordnungsgemäß ſahren, faſt durchweg nicht beachtet wurde. Die geſtern vorgekom⸗ menen Unglücksfälle wären unbedingt vermieden worden, wenn das läſtigen Schularbeiten die Stunden zu Sekunden wandeln wollte. Du lieber Gott, wo ſind die Zeiten hin, wo man in enteilenden Stunden ſo heiße Wünſche webte, wie eintönig ſind ſie einem jetzt geworden, ſonder Leidenſchaft und Begehren! Nur wenn ich bei der Mutter ſitze, wünſche ich den Tag länger. Dann aber läuft er, als nähme er Flügel der Morgenröte. „Dabei wird es Nacht, bis wir mit unſeren 9 9— Zu Ende ſind. Recht zu Ende ſind wir natürlich nicht. Aber das wären wir morgen früh ebenſowenig, und ſie findet, daß ich der Ruhe bedürfe. Aber ſie läßt mich nicht gehen, ehe ſie nicht berjönlich mein Schlafzimmer auf Genaueſte in Augenſchein genommen, Alles, auch das Kleinſte: ob ich auch mein Keilkiſſen habe, ob die Decken genau ſo liegen, wie ich es von je gewohnt bin, ob die die richtige iſt und das Federbeit nicht zu ſtark ge⸗ Das immer iſt nur ſehr klein, dafür iſt aber das Handtuch um ſo größer, ſo ein Handtuch, wie es in der gangen Welt nicht mehr gibt. Man fann ſich des Morgens beim Waſchen mwie in einen Mantel in ſeine weichen, ſchönen Linnen hüllen. Das tut wohl, nach den dünnen, kurzen Läppchen, mit denen man ſich eben erſt in den Gaſthäuſern hat behelfen müſſen. Wenn ich meine Mutter beſuche, benütze ich dann und wann die Gelegenheit, des Abends in meiner Baterſtadt zu ſprechen. Katürlich ſteht ber gange Tag unter der Wucht dieſes Ereigniſſes. Ich muß mir eine gang beſondere„Pflege“ gefallen laſſen. Im⸗ mer ſehe ich ihr beſorgtes Auge auf mich gerichtet: Ob ich mich kriſch fühle, wie es heute abend gehen wirb? Ob ich gut aufgelegt lein werde? Sie es nicht nrit Worten, ſie weiß, daß es mir nicht angenehm iſt. Aber ihre Blicke ſprechen um ſo deutlicher, Und dann: Wer von den„Bekanuten“ da ſein wird? Bei jedem wird einzeln erwogen, welch Hinderungsgrund wohl denkbar koäre, ihn von der Teilnahme an einem ſo Pen Ereignis ab⸗ Sabentes. jedesmal mit dem Reſultat, daß es keinen einzigen gäbe, * dafür triftig genug wäre Daß ihr„Kränzchen“. ihre„Skat⸗ partie“ und ihre alten Jugendfreundinnen vollgählig verſammelt ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. Sie würde aus den erſten austreten und den letzteren die Freundſchaft kündigen! Und wie ſie ſich alle auf den Abend freuen— es iſt nicht zu ſagen! Eine alten Dame leidet an ſchwerer Gicht an den Füßen— aber natürlich — ſie da, eine anderc hat Jschics— natürlich kommt ſie in den druck meine Worte auf die Zuhörer machen. willkürliche ſtunloſe Fahren unterblieben wäre. Leukbare Schlitten mit Bremsvorrichtung, ebenſo dret ineinandergekoppelte Schlitten wurden von mir auf der Bahn beobachtet. Solches iſt direkt als grober Unſug zu bezeichnen. Bei der geſtrigen außerordentlichen Vereiſung der Bahn ſollten nur ganz geübter Rodler ſolche benutzen. Durch den heute Nacht eingetretenen Schueefall haben ſich die Verhältniſſe der Bahn gebeſſert. Juſolge der ſtarken Einberufung iſt es unmöglich, die gewohnten Orbnungsmänner zu ſtellen. Jeder Einzelne iſt verpflichtet, für ſich und auf andere er⸗ steheriſch zu wirken. Warnung vor einem Mehlſtreckungsmkttel. Eine Warnung vor dem ſogenannten handelsfreien Mehlſtreckungsmittel„Pauli⸗ nium⸗Mehl“ hat der preußiſche Miniſter des Innern an die Regie⸗ rungspräſidenten und den Polizeipräſidenten in Berlin gerichtet. Dieſes ⸗Mehl“ wird von einer Berliner Nähr⸗ und Genußmittel⸗ fabrik in den Verkehr zu bringen verſucht. Es wird dabei beſon⸗ ders die Backfähigkeit hervorgehoben. Die Firma hat ſich anſchei⸗ nend vornehmlich an Kommunalbehörden gewandt. Die anitliche Unterſuchung von Proben hat ergeben, daß es ſich um Stroh⸗ f160 handelt, im weſentlichen gemahlenes Bohnen⸗ und Raps⸗ roh. * Keine Dienſthoſen für die Straßenbahnſchaffnerinnen. Die Münchener Straßenbahndirektion hat, wie mitgeteilt, die Entſchei⸗ dung der Fage, ob nicht den Straßenbahnſchaffnerinnen der Dienft erleichtert würde, wenn ſie ſtatt Röcke Hoſen trügen, den Schaff⸗ nerinnen ſelbſt überlaſſen, da dieſe doch zunächſt ſelbft am beſten wiſſen müßten, welche Bekleidungsart im Dienſte am beſten ent⸗ ſpreche. Die Schaffnerinnen haben ſich nun im Wege der Abſtim⸗ mung in ihrer großen Mehrheit als Gegnerinnen der „Hoſenrollen“ erklärt. Todesfällct. In Sigmaringen iſt im Alter von 59 Jahren der Gr. Bad. Oberzollinſpektor Adolf Leuze geſtorben. Er ſtammte aus Haigerloch und war im Jahre 1884 in den badiſchen Staatsdienſt eingetreben. Der Verſtorbene war zuerſt Steuerkommiſſär in Donaueſchingen, dann Hauptamkskontrolleur in Karlsruhe, wurde ſpäter zum Hauptzollamt in Mannheim ver⸗ ſetzt, dann Bezirksſteuerinſpektor in Buchen und kam 1900 als Oberſteuerinſpektor iunch Achern. Im Jahre 1911 wurde er zum Vorſtond des Hauptzollamts Baſel mit dem Titel Oberzollinſpektor ernannt. Der Verſtorbene war ein kenntniereicher und pflicht⸗ treuer Beamter.— Im 75. Lebensjahr iſt in Freiburg der Kal. Preuß. Generalleutnaut z. D. Franz Freiherr von Neu⸗ bronn geſtorben.* Polizeibericht von 18.“ Januar(Schluß). Unfälle: In einem Fabrikanweſen in Neckarau brachte am 15. ds. Mts. nachmittags eine 15 Jahre alte Fabrikarbeiterin von dort den rechten Zeigefinger in eine Maſchine und wurde ihr das vordere Glied abgedrückt.— Am gleichen Tage, abends 61. Uhr, lief ein 18 Jahre alter Schloſſer von Gernsheim auf der In⸗ duſtrieſtraße hier gegen ein murde zu Boden geworfen und erlitt dabei eine Quetſchung der linten Hand durch einen Huftritt des vor den Wagen geſpannten Pferdes.— Beim Reini⸗ gen der Feuerungsanlage im ſtädt. Elektrizitätswerk hier zog ſich am 16. ds. Mts. bormittags ein 56 Jahre alter, verheirateter Hei⸗ ger von hier eine Rippenfraktur zu.— Vor dem Hauſe Waldhoß⸗ ſtraße 17 hier rutſchte am gleichen Tage, abends 5/ Uhr, ein 7 Jahre alter Volksſchüler aus, kam zu Fall und gerade unter einen vorbeifahrenden Wagen einer hieſigen Güterbeſtätterei zu liegen. Er wurde überfahren und am linken Knie und Ober⸗ ſchenkel erheblich verletzt. Sämtliche Verletzten wurden ins Allg. Krankenhaus aufgenommen. Exploſion. Aus noch unbekannter Urſache, vermutlich in⸗ folge Anſammlung von Kohlengaſen, explodierte am 16. ds., nachmittags 5/½ Uhr, im Hauſe N 4, 17 ein Zimmerofen. Durch umherfliegende Stücke wurden Zimmerdecke, Fußboden und Möbel beſchädigt und ein Schaden von etwa 40 Mark verurſacht. Zimmerbrand. Am 17, ds. Mts., vormittags 74 Uhr, entſtand in einem Zimmer des Hauſes Friedrichsplatz 11 dadurch ein Zimmerbrand, daß beim— einer Lampe ein brennendes Papierſtück herabfiel und dadurch eine Tiſchdecke, Ser⸗ vietten, ſowie Tiſch und Stühle ſtark beſchädigt wurden. Es wurde ein Schaden von eiwa 150 Mark verurſacht. Das Fener wurde von Hausbewohnern wieber gelöſcht. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 2 Fabrikarbeiterinnen von hier, eine Kellnerin von sbach, ein Schloſſer von hier unb ein Melker von Hergiswil, alle wegen Diebſtahls ſowie eine Putzmacherin von Heidelberg, wohnhaft hier, wegen Kuppelei. Nus Eudwigehafen. ** König Ludwig⸗Kreuzes. Im des Kgl. Bayr. Miniſteriums des Innern wurde das König Lud⸗ wigs⸗Kreuz u. a. verliehen:“der Rentnerin Emilie Bumiller in Mannheim, dem Regierungsrat Jakob Mieſel in Speyer, dem Bürgermeiſter Moritz Hilgard in Freinsheim, dem Stadtſchreiber Matthäus Lay in Deidesheim, dem Stadtſchreiber Ludwig Schüt⸗ terer in Bad⸗Dürkheim, dem Oekonomierat Friedrich Weber auf Hofgut Petersau, dem Gemeindeſekretär Dietrich Schmitt in Oppau, Frl. Eliſabeth Fleiſchmann in Mannheim, dem Re⸗ gierungsakzeſſiſten Friedrich Held, dem Bezirksamtsaſſiſtenten Fakob Veyler, dem Zolloberkontrolleur Karl Grafen von Tauff⸗ kirchen zu Guttenberg auf Ihm, dem Kaufmann Karl Denig, ſämtlich in Ludwigshafen, dem Landwirt Johannes Merk in Fuß⸗ gönheim, dem Hauptlehrer Heinrich Stauber in Maudach, der Bahnverwaltersgattin Berta Bloch in Ludwigshafen, dem Landwirt und Bürgermeiſter Fr. Renner in Mutterſtadt, dem Kaufmann und Bürgermeiſter Johs. Bütiner in Maudach, dem Buchhalter Herm. Braun, dem Gendarmerie⸗Oberwachtmeiſter Andreas Bohn, dem ſtädt. Oberarzt Dr. Eruft Flach, dem Tierarzt und ſtellv. Schlacht⸗ hofdirektor Sr. Eugen Schrödel, der Bürovorſtandsgattin Emma Karoline Müller, dem ſtädt. Oberſekretär Friedrich Günther, dent Krankenhausverwalter Wilhelm Lohr, dem ſtädt. Armenkontrolleur Georg Schäfer, der Kaufmannsgattin Sophie Schnurmann, der Oberleutnantsgattin Reuee Engelhardt, dem Siadtarchitekten Emil Gotthold, dem Meizgermeiſter Wilhelm Stephan, dem ſtädt. Sekretär Wilhelm Nuber, dem Gymmaſialdirektor Dr. Georg Aur⸗ mon, ſämtlich in Ludwigshafen, dem Generaldirektor Otto Maher in Neuftadt a. H. Einen Zuſammenſtoß zwiſchen einem Wagen der Rhein⸗Hardt⸗ bahn und der Linie 1 gab es in der Frankenthaler Unterführung. Sümiliche Fenſterſcheiben des 11er Wagens wurden eingedrückt. Per⸗ ſonen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Rommunales. N. Heidelberg, 17. Jan. Der ſoeben erſchienene Vor⸗ anſchlag über die Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Jahr 1917 wird eingeleitet durch einen Bericht des Stadtrates an den Bürgerausſchuß. In dieſem Bericht wird hervorgehoben, daß die Ausgaben auf das Kinnce Maß eingeſchränkt worden ſind. Für die Zinſen der für Kriegszwecke aufzubringenden Kapitalien mußte ein Mehrbetrag von 60 000 M. gegen das Vorjahr vorgeſehen werden. Beim Be⸗ trieb des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofs muß mit einer Verminde⸗ rung der Ergebniſſe im Betrage von 40 000 M. gerechnet werden; die Ablieferung des Elektrizitätswerkes muß um 20 000 M. ge⸗ ringer angenommen werden als im Vorjahr. Für die Schu mußte ein Mehrbetrag von 14 686 M. 58 werden, für die ſoziale ein Mehrbetrag von 30000 M.— Beim ſtädt. Gaswerk iſt infolgé geſteigerter Benützung der Automateneinrich⸗ tungen und beträchtlicher Ausdehnung des ſtädtiſchen Gasver⸗ ſorgungsgebietes mit einem Mehrerträgnis von 51 000 M. zu rechnen. Die Ausgaben der Gemeindewirtſchaft belaufen ſich für 1917 auf 5593 19⁰.; ſie ſind gegen den Voranſchlag von 1016 um 276 862 M. geftiegen. Die Einnahmen betragen 2762 340.: es ergibt ſich alſo ein ungedeckter Gemeindeaufwand von 2 830 858 M.(gegen 2705579.) im Jahre 1916.) Trotz dieſer Steigerung des ungedeckten Aufwandes um 125 271 M. ift an dem bisherigen Umlageſatz von 37, Pfg. feſtgehalten worden, weil die der Gemeinde zur Verfügung ſtehenden Steuerquellen im abgelaufenen Jahr eine erfreuliche Zunahme erfahren haben. Die für 1916 aufgeſtellten Steuerwerte beliefen ſich auf 730 708 790., die für 1917 auf 762 165 190 M. Das Liegen⸗ ſchaftsvermögen iſt um 630 400., das Betriebsvermögen um 525.400 Nark, das Kapitalvermögen um 9344 400 Marf uud die Einkommenſteuerſäſe ſind um 160 177 Marxk augewachſen.— Der Vervielfacher für den Einkommensbeizug iſt nach Beſchluß des Bürgerausſchuſſes von 1,6 auf 1,8 erhöht worden. Karlsruhe, 14. Jan. Wie das ſtädtiſche Nachrichtenamt mitteilt, haben die Milchlieferungen der ſtädtiſchen Gutsverwaltung in der kurzen Zeit des Beſtehens der ſtädtiſchen Milchwirtſchaft eine ſtändige Bermehrung aufzu⸗ weiſen. Einer Zuſammenſtellung der ſtäbtiſchen Gutsverwaltung zu⸗ folge hat dieſe im verfloſſenen Jahre insgeſamt 444 743 Liter Milch sur Berteilung an die Bevölkerung abliefern können, was einen ſehr anſehnlichen Beitrag zur allgemeinen Milchverſorgung bedeutet. Infolge reichsgeletzlicher Anordnung iſt das ſtädtiſche Kriegsſpeiſeamt gezwungen, von den Teilnehmern an der Kriegsſpeiſung ab 15. Januar Lebensmittelmarken zu fordern und zwar werden für je einen Liter und eine Woche erhoben: Fünf Zehntelmarken Fleiſch, zehn Gaſtkartoffelmarken oder die entſprechende Anzahl der in Karlruhe gültlgen Kartoffelmarken, zwei Brotmarken für je 50 Gramm Brot zur Deckung des Mehlbedarfs. Dieſe Beſtimmungen waren notwendig, um eine Doppelverſorgung Einzelner zu verhüten⸗ Außerdem erhält das ſtädtiſche Kriegsſpeiſeamt die Lebensmittel, die es zur Verwendung in den Kriegsküchen braucht, nur gegen Abgabe der von den Konſumenten abgelieferten Lebensmittelmarken geliefert. — Nach einer Mitteilung des ſtädtiſchen Nachrichtenamts konnten insgeſamt 192 930 Kilogramm oder xund 23 859 Zentner Küchen⸗ abfälle au die ſtädtiſche Schlachthofdirektion abgelieſert werden, die dieſe Abfälle durch entſprechende Behaudlung der Schweinefütte⸗ rung dienſtbar macht. Die in einem Monat abgeführte Menge belief ſich durchſchnittlich auf 00 411 Kilogramm oder rund 1988 Zeniner. rr. Baden⸗Baden, 14. Jan. In den letzten Sitzungen de⸗ nieſigen Stadtrats warbde beſchloſſen, durch Bertrag mit den Ver⸗ legern des„Badener Tageblatt“ und der„Badiſchen Volkszeitung“ das Bekanntmachungsweſen der Stadtgemeinde mit Wir⸗ kung vom 1. Juli ds. J6. an neu zu ordnen. Anſtelle des auf dieſen Zeitpunkt außer Kraft tretenden alten Bertrages mit unentgeltlicher Veröffentlichung und Einräumung einer Borzugsſtellung inbezus auf ſtädtiſche Druckſachen tritt ein Pertrag über angemeſſene Bezahlung nach dem Umfang der Bekanntmachungen, wogegen die Druckſachen der Stadtgemeinde vom Stadtrat frei vergeben wer⸗ den ſollen. In der äußeren Form der ſtädtiſchen Bekanntmachunsen wird mit alsbaldiger Wirkung eine zweckmäßige Neuordnung durch⸗ geführt werden.— Zur Vorprüfung der Vorlage des ſtädtiſchen Be⸗ triebsamies über Aenberung der Fahrpreiſe der Stre⸗ ßeu⸗ und Bergbahn wurde ein Ausſchuß eingeſetzt. Durch die vorgeſchlagene Neuorduung ſoll erreicht werden, daß der Hausbalts⸗ plan der Stadtgemeinde von Zuſchüſſen aus allgemeinen Mitteln für den Zins⸗ und Tilgungsaufwand ſowie die Ernenerungsrücklage der Unternehmungen entlaſtet wird.— Der Verpflegungsausſchuß iſt vom Stadtrat erſucht worden, die Frage der Erweiterung der Maſſenſyeiſungen zu prüſen und Vorbereitungen zu treſſen, daß im Bedarföfall in kürzeſter Zeit neue Speiſegelegen⸗ heiten eingexichtet werden können.— Der unerlaubte Haudel wit Milch bat hier noch immer nicht aufgehbrt; weitere Zuwider⸗ handlungen ſolles uunmehr ohne Nachſicht verfolok und die benach⸗ —— Kommunalverbände um ein gleichartiges Vorgehen erſucht Werdeu. —— Des Abends ſitzt ſie daun in dem ſchwargen Seidenkleid und mit dem Diadem der leuchtenden Haare wie eine Königin in der ereſtn Reihe, die für die Ehrengäſte des Vereins vorbehalten iſt. Jeder, der eintritt, erregt ihre Aufmerkſamkett. Aber ſie ſieht nicht nur den, der korumt, ſondern auch den, der nicht kommt. Ich fürchte, ſo gang bei der Sache iſt ſie nicht, nachdem ich zu reden begonnen. Sie hat zuviel zu beobachten, welchen Ein⸗ der ma⸗ Wehe dem, der ſich räuſpert— oder gar gähnt! Flüſtert jemand mit ſeinem Rach⸗ bar, ſo ſieht ſie darin Zuſtimmung oder Widerſpruch. Aber meiſt nimmt ſie das erſtere an. Jetzt leuchtet ihr Auge auf. Ein ätterer Herr, zwei Reihen hinter ihr, hat ein lautes„Bravo“ in die Ausführungen hinein⸗ gerufen. Es iſt ein Bekannter aus vergangenen Zeiten; geſtern noch war ſie wenig gut auf ihn öut ſprechen, da er ihr geſtanden, daß er meinen neueſten Roman noch nicht geleſen. Nun iſt alles vergeſen und vergeſſen. Der Vortrag iſt zu Ende. Wie Muſik klingt der Beifall in ihre Ohren, ich ſehe ihr ganzes Autliß glänzen. Später zioar meint ſie man habe„eigenklich doch nicht genug geklatſcht“. Aber es ſei bei Vorträgen wohl nicht anders üblich. O Du gute, treue Mutter, wer Rebt ſo innig, ſo harmlos und ſo unbeirrt wie Du? Und wir alt muß man werden in dieſer Welt, wie weiſe durch Erfahrungen und Leihen, um das in ſeiner ganzen Größe und ſeinent ganzen Glücke ſchätzen zu lernen! ——— Rünſtleriſche Kriegerehrung im geld uno in der heimat Ein Vortrazsöyklus im Freien Bunde. Du W. F. Storck, der 3. Zt. ii Hecresgdienſte ſteht, trotzdem aber an der Führung der Künſthallengeſchäfte Ameil nehmen kortnte, wird im Laufe der nächſten Zeit in der Akademie für Jedermann einen Vortragsgyklus halten über das Thema: „Künſtleriſche Kriegerehrung im Felde und in der Heimat.“ Dr. Storck hat ſeit Veranſtalkung der Wander⸗ ausſtelluug„Kriegergrabmal und Kricgerbenkmal“ insbeſondere die Fragen der künſtleriſchen Kriegerehrung nach allen Seiten hin geprüft und bearbeitet. Durch perſögliche Fühlungnahme mit leitenden Stellen der Front! und Heimat, in Deutſchland und hat der Redner einie untfaſſende Kezminis aller ein⸗ erreich 8 0 Verordnaugen und künſtleriſchen ſchlägigen Beſtrebungen offizieller Schöpfungen gewonnen. Dieſe veranlaſſen ihn nunmehr die Grgebniſſe dieſer vielfältigen Erfahrungen und Studien der Oeffentlichbeit vorzutragen. In zuſammengedrängter Form konnte Dr. Storck dies bereits an verſchiedenen Orten— in Wien, Leipzig, Chemnitz, Königsberg, Frankfurt— tun. Nunmehr wird er in beſonders eingehender Form das Thema dem Kreiſe der Mitglieder des Freien Bundes vortragen. Das in leinigen Hun⸗ dert) Lichtlälder vorgefübrte Material wird zum weitaus größten Teil Dinde vorführen, die auf der ſeinerzeitigen Ausſtellung noch nicht oder nur andeutungsweiſe vertreten waven. Der Vortragszyklus wird auf vier Abende verieilt werden, die ſolgende Dispoſition zur Grundlage haben: J. Allgemeine Einführung; 11. Krieger⸗ und Ghrenmale der Vergangenheit; Bl. Kriegerehrung im Felde; V. Kriegerehrung in ber Heimat. Es iſt zu ertwarten, daßz die Vorträge wegen ihres zeitgemäßen Inhaltes es Intereſſe finden werden. Einzelheiten üher die Termine werden zoch Pekmnt Cegeben. Mit Rückſicht auf die beſonderen Uneſtände wird die Dauer der einzelnen Vortväge niemals die Zeit einer Stunde überſchreiten, was in der gehenwärtigen Zeit am Abend beſanders begrüßt werden dürfte. KRunſt und Wiſſenſchaſt. Reinhardts Abſchied von der Schweis⸗ Max Reinhardt beendigte ſein Schweizer Gerſtſpiel in Bern, wie uns von dort geſchrieben wird, mit drei Vorſtellungen der „Oreſtie“. Eine Rachmiktansvorſtellung wurde dem Lehrlörper und den Studenten der Berner Univerſttät ſowie den Schülern der Mittelſchulen gedoten. Reinhardt und ſeunre Künſtler wurden Legeiſtert gefeiert. Der erſten„Oreſtie“⸗Vorſtellung wohnten in der Bundesratsloge Präſident Schultheß und Bundesvat Metta bei Klavierabend Ariur Schnabel. Der wunderbare Sonatenabend Schnabel⸗Fleſch, als ein muſika⸗ liſches Ereignis allererſten Ranges gewürdigt, ſteht noch in friſcher Erinnerung. Begeiſtert wird daher begrüßt werden, daß Artur Schnabel— dieſesmal allein auf einer Konzertreiſe— auch wieder in Maunheim einlehrt und uns einen herrlichen Klavierabend für Freltag, den 26. Januar in Ausſicht ſteillt. Der Kartenverkauf hat im Mannheimer Muſikhaus begonnen.

Nr. 30. 4. Seite. — Donnerstag, den 18. Januar 1917. Die Friedensbech London,(WTB. Nichtamtl.) Der Staats⸗ ſekretär des Aeußeren, Balfour, hat an den b ritiſchen Botſchafter in Weſhington folgende Depeſche geſandt, die der Regierung der Vereinigten Stagten am 16. Januar über⸗ mittelt wurde: 2 Indem ich Ihnen die Ueberſetzung der Note der Alliierten überſende, möchte ich folgende Bemerkungen machen, die ich zur Kenntnis der Regierung der Vereinigten Staaten zu bringen habe. 93 Ich entnehme aus dem allgemeinen Gedankengang der Nate des Präſidenten, daß er, während er von dem lebhaften Wunſch erfüllt iſt, daß der Friede hald kommt und daß er, wenn er kommt, dauerhaft ſei, ſich, für den Augenblick wenig⸗ ſtens nicht ſelbſt mit den Bedingüngen beſaßt, zuſtande gebracht werden ſoll. Seiner Majeſtät Negierung teilt völlig die Ideale des Präſidenten, hat aber das ſtarke Gefühl, daf die Dauerhaftig⸗ keit dieſes Friedens in weitem Maße von ſeinem Charatter ab⸗ hängen müſſe und daß kein dauerhaftes Syſtem internatio⸗ naler Beziehungen auf Grundlagen errichtet werden kann, die tatſachlich hoffnungslos und mangelhaft ſind. Das tritt klar zutage, wenn wir die Hauptumſtänds betrachten, die das Unglück ermöglicht haben, unter welchem die Welt ſetzt leidet. Dieſe beſtanden in dem Vorhandenſein einer Großmacht, die von Herrſchhegierde zerſetzt wurde, inmitten einer Gemeinſchaft von Natlonen, die für die Verteidigung ſchlecht norbereitet war, zwar ganz rechtmäßig unterſtützt durch inter⸗ nationale Geſetze, aber durch keine Maſchinerie, um ſie durch⸗ zuſetzen und geſchwächt durch die Tatſache, daß weder die Grenzen der verſchiedenen Nationen, noch ihre innere Ver⸗ faſſung mit den Beſtrebungen ihrer einzelnen Raſſen überein⸗ ſtimmten oder ihnen eine gerechte und billige Behandlung ſicherten. Daß dies letztere übrigens ſtark gemildert würde, wenn die Alliierten die in ihrer gemeinſchaftlichen Rote ent⸗ worfenen Veränderungen in der Karte Europas durchſetzen könnten, iſt offenbar und ich brauche nicht beſonders darauf hinzuroeiſen. Es iſt eingewendet worden, daß die Austreibung der Türken aus Europa keinen cigemlichen oder logi⸗ ſchen Teil in dieſem allgemeinen Plan bildet. Die Erhaltung des türkiſchen Reiches wurde viele Menſchenalter hindurch von einem Staatsmann von Weltruf als weſentlich für die Ethal⸗ tung des europäiſchen Friedens betrachtet. Meshalb, ſo. wird gefragt, wird jetzt die Friedensſache mit dem vollkommenen Umſturz dieſer überlieferungsgemäßen Volitik in Verbindun gebracht. Die Antwort daräuf lautet: weil die Umſtände ſich völlig geändert haben. Es iſt unnötig, jetzt in Erwägung zu ziehen, ob die Schaffung einer reformierten Tür⸗ kei, die zwiſchen den feindlichen Raſſen des nahen Oſtens ver⸗ mitlelt, ein Plan war, welcher niemals ausgeführt werden konnte, als der Sultan aufrichtig war und die Mächte geeint waren. Sicher iſt, daß er jetzt nicht ausgeführt werben kann. Die Türtei der„Einheit und des Fortſchrittes“ iſt mindeſtens ebenſo barbariſch und viel aggreſſiver, als die Fürkei des Sultans Abdul Hamid. In den Händen Deutſch⸗ lands hat ſie ſogar offenbar aufgehört, ein Bollwerk des Frie⸗ deus zu ſein und ſie wird offen als ein Werkzeug der Exoberung benutt. Unter deutſchen Oſſizieren kämpfen jetzt türkiſche Solbaten in Ländern, aus denen ſie länaſt ver⸗ trieben waren und die türkiſche Regierung, die von Deutſch⸗ land beaufſichtigt und mit allen Mitteln unterſtutzt wird, ließ ſich Metzeleien in Armenien und Syrien zuſchul⸗ den kommen, wie ſie ſo ſchrecklich ſelbſt die Geſchichte dieſes unglucklichen Landes nicht oufzuweiſen hat. Augenſcheinlich erfordern die Friedensintereſſen und die Auſprüche der Natio⸗ nalitäten in gleicher Weiſe, daß die türkiſche Herrſchaft über fremde Raſſen wenn möglich beendet wird und wir dürfen hoffen, daß die Austreibung der Türken aus Europa ebenſoviel zur Sache des Friedens beitragen wird, als die Rückgabe der italieniſchen Irredenta an Stalien oder jede andere der Gebietsveränderungen, die in der Note der Alliierten angegeben werden. Es iſt augenſcheinlich, daß ſolche territorialen Wiederher⸗ ſtellungen, wenn ſie auch die Gelegenheiten zum Kriege ver⸗ mindern können, keine hinreichende Sicherheit gegen deſſen Wiederkehr bieten. wenn Deutſchland, oder vielmehr diejenigen Kreiſe in Deutſchland, die ſeine öffentliche Meinung bilden, ſeine Geſchicke beherrſchen und ſich wiederum vorſetzen, die Welt zu beherrſchen. Sie werden dann zwar finden, daß Abenteuer durch die neue Ordnung der Dinge ſchwieriger ſind, aber kaum, daß ſie unmöglich wurden. Sie werden dann immer noch ein politiſches Syſtem zur Hand haben, das durch und durch auf militäriſchen Grundlagen aufgebaut iſt. Sie werden weiter große Vorräte militäriſcher Aus⸗ rüſtungsgegenſtände anhäufen und weiter ihre Angriffs⸗ methoden vervollkommnen, ſodaß ihre friedlichen Nachbarn niedergeſchlagen werden können, bevor ſie ſich ſelbſt zur Ver⸗ teidigung vorzubereiten vermögen. 8 Wenn in dieſer Weiſe Europa, ſobald der Krieg vorbei in, weit ärmer an Leuten, Gelb und gegenſeitigem guten Willen iſt, als es zur Zeit des Beginns des Krieges war, trotzdem aber ſich nicht in großer Sicherheit befinden wird, dann werden die Zukunftshoffnungen der Welt, die der Präſident hegt, ihrer Erfüllung ferner als jemals ſein. Sind Menſchen vorhanden, welche glauben, daß inter⸗ nationale Verträge und Geſetze für dieſe Juſtände hinreichend Vorſorge zu treffen vermögen? Solche Perſonen haben die Lehre ſchlecht begriffen, die von der neueſten Geſchichte ſo klar aufgeſtellt worden ſind. Während die anderen Notionen, insbeſondere die Ver⸗ einigten Staaten und Großbritannien dar⸗ nach ſtrebten, durch Schiedsgerichtsverträge die Sicherheit zu gewinnen, daß keine Ausſicht auf Streit den Frieden ſtören könne, den ſie dauernd zu geſtalten wünſchten, ſtand Deutſchlkand abſeits. Seine Geſchichtsſchreiber und Philoſophen predigten den Glanz des Krieges. Macht wurde als der Zweck des Staates proklamiert. Die Generalſtäbe ſchmiedeten mit einer unermüdlichen Induſtrie zuſammen die Waffen, mit welchen im gecigneten Augenblick der 8 19 „Tatſachen haben klar genug bewieſen, daß Bertragsab⸗ ſchlüſſe zur Aufxechterhaltung des Friedens nicht dazu angetan waren, viel Geneigtheit in Berlin zu ſinden. Dieſe Tatſachen laſſen darauf ſchließen, daß derartige einſt⸗ m Abulſchoſſene Verträge ſchließlich— Lönnen. unter denen er manaheimer HeneralAnseger.(Abene⸗ Ausgabe.) —— ung der Allerten. heue Verleumdungen Deulſchlands zu Händen Wiſons. Das ſprang erſt in die Augen, als der Krieg hereingebro⸗ chen war. Aber dann war die Beweisführung dofür allerdings überwältigend. Solange Deutſchland das- Deutſchland bleibt, das ohne einen Schatten von Berechtigung in barbari⸗ ſcher Weiſe ein Land überrannte und mißhan⸗ delte, zu deſſen Verteibigung es verpflichtet war, kann kein Staat ſeine Rechte als genügend anſehen, wenn er keinen heſſeren Schußz für ſie beſitzt, als einen feierlichen Vertrag. Der Fall wird noch ſchwieriger geſtaltet durch die Ueberlegung, daß dieſe Methoden berechnender Grauſamkeit von den Mittelmächten nicht nur dazu beſtimmt ſind, diejenigen zu zerſchmettern und aufzureiben, mit denen ſie ſich im Krieg be⸗ inden, ſondern auch dazu, diejenigen einzuſchüchtern, mit denen ſie noch im Frieden leben. Belgien war nicht bloß ein Opfer, es war ein Beiſpiel. Die Neutralen wurden darauf hingewieſen, ſich die Schandtaten zu merken, von denen die Eroberung begleitet war, die chreckensherrſchaft, die ſeiner Beſetzung folgte, die Weghring⸗ ung eines Teils ſeiner Bevölkerung und die grauſame Unter⸗ drückung des zurückgebliebenen Teils. Und. damit die entweder durch die britiſche Flotte oder durch ihre eigenen vor den deutſchen Armeen glücklicherweiſe geſchützten Völker ſich trotzdem vor den deutſchen Methoden nicht ſicher glauben ſollten, wetteiferten deutſche Unter⸗ ſeeboote innerhalb ſeines Wirkungsbereiches beharrlich mit den barbariſchen Praktiken der Schweſterwaffe. Die Kriegs⸗ ſtäbe der Zentralmächte ſind es ſicher zufrieden, die Welt in Schrecken zu verſetzen. Wenn ſie ſie nur auf dieſe Weiſe ihrer Schreckensherrſchaft unterwerſen können. Wenn dann die Mit⸗ telmächte erfölgreich ſind, ſo werden ſie den deutſchen Metho⸗ den ihren Erfolg verdanken. 3* Wie kann irgend eine Reſorm der internationalen Be⸗ ziehungen auf einen ſolchen Frieden gegründet werden? Ein ſolcher Friede würde ein Triumph alles deſſen bedeuten, was den Krieg gewiß und was ihn brutal macht. Er mürde die Unzulänglichkeit all der Mittel beweiſen, auf die die Zivili⸗ ſation baut, die Geſegenheiten für internationale Streitigkeiten ſowie deren Grauſamkeiten' zu beſeitigen. Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn machen den gegen⸗ wärtigen Krieg unvermeidlich, indem ſie die Rechte eines kleinen Staates antaſteten und ſie erzielten ihren anfänglichen Triumph, indem ſie die, das Gebiet eines an⸗ deren ſchützenden Verträge verletzten. Werben kleine Staaten in ihnen ihre Veſchützer für Verträge erblicken können, die von ihnen als Schutz gegen Angriffe abgeſchloſſen worden ſind? Terrorismus zu Lande und zur See werbden bleiben, da er ſich als Mittel zum Siege bewieſen hat. Werden ihn die Sieger aufgeben auf einen Appell der Neutralen hind Wenn beſtehende Verträge nichts mehr ſind als Fetzen Papier, kön⸗ nen uns dann neue Verträge helfen?, wenn die Verletzung der grunblegenden Regeln des Völkerrechts von Erfolg gekrönt iſt, wenn die verſammelten Nationen umſonſt daran ar⸗ beiten dieſe Verträge zu verbeſſern? Niemand wird von ihren Beſtimmungen Nutzen haben, als die Verbrecher, die ſie ver⸗ letzen, die, die ſie halten, werden unter den Paragraphen leiden. Daher kann das engliſche Volk, obwohl es den Wunſch des Präſidenten nach Frieden vollauf teilt, nicht glauben, daß der Friede dauerhaft ſein kann, wenn er nicht auf den Erfolg der Sache der Alliierten ge⸗ gründet iſt, denn ein dauerhafter Friede kann kaum erwartet weiden, wenn nicht drei Bedin⸗ gungen erfüllt ſind: 1. Daß die beſtehenden Urſachen nationaler Beunruhigung ſoweit wie möglich entfernt und geſchwächt werden ſollen. 2. Daß die Angriffsluſt und die bedenkenloſen Methoden der Mittelmächte bei ihren eigenen Völkern in Mißkredit ge⸗ raten! 5 3. Daß hinter allen vertragsmäßigen Abkommen zur Ver⸗ hütung oder Begrenzung von Feindſeligteiten irgend eine Form internationaler Sühne geſetzt wird, welche dem kühnſten Angreifer Einhalt gebieten. Dieſe Bedingungen mögen ſchwer zu erfüllen ſein, aber wir glauben, daß ſie im allgemeinen im Einklang mit dem Ideal des Präſidenten ſtehen, und wir ſind überzeugt, daß keine von ihnen, ſelbſt unvollkommen er⸗ füllt werden kann, wenn der Friede, wenigſtens ſoweit Europa betroffen wird, innerhalb der großen Gründlinien ge⸗ ſichert wird, die in der beigefügten Note gezogen ſind. Deshalb hat England gebracht, bringt noch und iſt bereit noch weiterhin Opfer an Gut und Blut zubrin⸗ gen, die ohnegleichen in ſeiner Geſchichte daſtehen. Es trägt dieſe ſchweren Laſten nicht nur im Sinne ſeine vertrags⸗ mäßigen Verpflichtungen zu erfüllen, noch um einen unfrucht⸗ baren Triumph einer Gruppe von Nationen über die andere zu ſichern, es bringt ſie, weil es feſt glaubt, daß von dem Er⸗ folg der Alliierten die Aueſicht auf eine friedliche Ziviliſation und auf diejenigen internationalen Reformen ahhängt, welche, wie die beſten Denker der neuen und alten Welt zu hoffen — der Beendigung des gegenwärtigen Unheils folgen werden. 8 Vom preuziſchen Abgeorduetenhaus. [IBerlin, 18. Jantar. (Von unſerm Berliner Büro.) Im Preußiſchen Abgeordnetenhaus begann heute die Aus⸗ ſprache über den Etat. Frſter Redner war der Abgeordnete Heydebrand, der überaus glücklicher Weiſe den Ton fand, den die Stunde von uns verlangt. Er führte u. a. aus, jetzt gelte es, die Probe auf das Exempel zu machen, daß wir alle ein Volk von Brüdern ſind. Das Bewußtſein der Not in dieſer ſchweren Zeit ſei noch nicht in alle Teile der länd⸗ lichen Bevölkerung gebrungen. Man ſollte die Antwort, die die Entente dem Präſidenten Wilſon gegeben hat, in allen Gemeinden anſchlagen. Dann würde man auch auf dem flachen Lande erkennen, worum es ſich handle und was uns allen bevorſtünde, wenn dieſer Krieg verloren ginge. Das klang anders als man es ſonſt leider aus konſervativem und agrariſchem Munde zu hören gewöhnt iſt, und deshalb riefen bieſe Sätze im Hauſe einen ſtarken Eindruck hervor. Herr von Hendebrand führte weiter aus, es käme jetzt darauf an, alles Trennende zurückzuſtellen, was uns in innerpolitiſchem Einne ſcheiden könnte. Er ging dann zur Betrachtung der politiſchen öwangsweiſe Lage über und kam ſchließſich auf den U⸗ Bootskrieg zu ſprechen. Auch den forderte er, aber nur, wenn der Kaiſer die Stunde für geboten erachte. er d wurde von dem Zentrumsredner Herol In wendigle rzen E vor und kam danneu ich auch auf die Entente⸗ brüsk ckweiſung der von uns hingeſtreckten fter imung von ere U⸗Byote können zatine Abgeordnete 1Be m den Faden auf, den Herc von te, nur daß er ihn im ein⸗ zelnen noch mild 9 1 er wob. Ueber die polni⸗ ſche Frage äußerte er ſich ohne ſonderlichen Optimismus. Trutzdem hoffe er, daß für Polen noch ein Weg gefunden werde, der alle zufriedenſtelle. Insbeſondere empfahl Herr von Kardorff die Wünſche des polniſchen Klerus inbezug auf den Religionsumterricht zu erfüllen. Von dem Wahlrecht meinte er, ſeine Freunde würden an ſeiner Reform arbeiten, ſobald die Regierung eine Vorlage mache. kim er an den wundeſten ukt, die Erörterung riegsziele. Herr von Kardor erie mit einem Frei⸗ mut, der, wie imier man zu den Dingen ſtehen mag, immer⸗ hin Anerkennung verdient man könnie nach der Kriegskarte allein nicht Kriegsziele aufſtellen. Es wäre bedenklich, wenn von Privatleuten Kriegzziele aufgeſtellt würden. Wir müßten zur Oberſten Hecresleitung das Vertrauen haben, daß ſie unbei r an dem Erreichbaren feſthalte. Der Kaiſer allein hätte Frieden zu ſchließen. Den⸗ noch ſagt auch Herr von Kardorff, daß hier vielaſch bei der Regie keine ſehr glückliche Hand gewaltet hätte, daß wir dem Feinde vielſach erlaubt hätten, ſich zu hrüſten, wo wir ihm die Argumente hätten aus der Hand ſchlagen können. Herr von Kardorff ſchloß ſeine Rede nut den ſehr bedeutſamen Sätzen:„Wenn der Friede einmal wieder im Lande ſein wird, dann werden wir vor großen Aufgaben ſtehen. Möge dann der Geiſt der Verſöhnlichkeit und Verträglichkeit auch über den Verhandlungen dieſes Hauſes walten.“ Nunmehr fühlte ſich der Bizepräſident des Staats⸗ miniſteriums Herr von Breitenbach genötigt, in die Er⸗ örterung einzugreifen. Herr von Brektenbach, dem die Rolle des politiſchen Miniſters noch nicht recht zu liegen ſcheint, er⸗ mahnte in beweglichen Sätzen das Haus, die Stellung des lei⸗ tenden Staatsmannes nicht zuuntergraben. Wer derlei betreibe, übernehme vor Volk und Geſchichte eine außerordent⸗ lich ſchwere Verantwortung. Am Schluſſe ſeiner Rede kün⸗ digte er Reformen an. „Die großen Ereigniſſe des Krieges würden nicht ſpurlos vorübergehen. Eine umſtürzende Reſorm würde es öwar nicht geben, wohl aber eine organiſche Fortentwickelung, bei der Auf Herrn Herold f von Kardorff. Der Heydebrand ſchoꝛ * Hoch und Niedrig, Geiſtes⸗ und Händarbeiter mit herange⸗ zogen werden würden. Darnach hat der Abgeordnete Dr. der Nationalliberalen, das Wort. reden: Für den Fortſchritt Dr. Korfanty und Hirſch⸗Berlin. Friedberg, der Sprecher Nach dieſem ſollten noch 0 Pachnike, für die Polen Herr ſchließlich für die Sozialdemokratie der Abg. Eiſenbahnunglück beim Kölner Hauptbahnhof. im. Köln, 18. Jan.(Priv.⸗Tel) In der verfloſſenen Nacht gegen 1 Uhr entgleiſte hierſelbſt ein Berſ onenzug, wobei 5 Perſonen ſchwer⸗ und 20 leicht verletzt wurden. Die Schwerverletzten befinden ſich außer Lebensgefahr. Seit heute Vormittag ſind alle Gleiſe wieder fahrbar. Feuerwehr und Sanitätsmannſchaften waren ſofort zur Hilfeleiſtung zur Stelle und überführten die Verunglückten in die Kölner Hoſpitäler. Wie uns von wohlunterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt der Unfall darauf zurückzuführen, daß bei der Einfahzt eines aus Gießen kommenden Perſonenzuges in den Kölner Hauptbahn⸗ hof ein in derſelhen Richtung fahrender Leerzug, infolge Ueberfahrens des Halteſignals, wohl wahrſcheinlich infolge de⸗ herrſchenden Nebels, in die Flanke des Perſonenzuges hinein⸗ gefahren iſt. Zwei Wagen des Perſonenzuges wurden zum Umſturz gebracht. Glücklicherweiſe iſt der Juſammenſtoß in⸗ folge der Vorſchriſt, daß Züge ſich nur mit 20 Kilometer Ge⸗ ſchwindigteit die Einfahrtſtelle zum Bahnhof durchfahren dürfen und der Perſonenzug nur mit ſiebzeyn Kilometer Schnelligkeit fuhr, ſehr gemildert worden. Keine zwangsweiſe Einziehung polniſcher Arbeiter zum Heerc. Berlin, 18. Jani.(WTB. Nichtamtlich)) Unter den 21 Deutſchland ſich aufhaltenden im Königreich Polen beheimatcten polniſchn Arbeitern iſt vielfach die Meinung vertreten, daß ihre m Einziehung zum polniſchen Heere beabſichtigt iſt. Eine ſolche Abſicht beſteht nicht. Vielmehr wird darauf hingewieſen, daß ſich die polniſchen Heere nur aus Freiwilligen ergänzen. Alle Gerüchte über eine zwangsweiſe Einziehung beruhen auf Er⸗ findung oder böswilligen Ausſtreuungen. Staatsſekretär Jimmermann in Wien. ſe Berlin, 18. Januar. Staatsſekretär Zimmermann bereits heute Abend nach Wien. Es iſt ſelbſtwerſtändlich, daß es ſich bei dieſer Reiſe nicht nur um einen repräſentativen und höfiſchen Beſuch handelt, vielmehr dürfte bei der Gelegenheit auch der ganze Komplex politiſcher Fragen erörtert werden, den die Zeit aufgibt und in der allerorten unſere Feinde ihre An⸗ ſtrengungen bis zum Höchſtmaß zu ſteigern ſuchen. Daruſtadt, 18. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Das Präſidiunt der Kriegskameradſchaft„Haſſia“ ſandte ſolgendes Telegramm an den deutſchen Kaiſer: Der Grlaß Guerer Majeſtät an das deutſche Volk hat in allen Hersen gezündet. Das geſamte deutſche Volk wird in Treue und Unerſchütterlichem Mute Euerer Maſeſtät Ruf ſolgen um die Ver⸗ nichtungsabſichten des Feindes zu Schande zu machen. Auch die 70.000 Mitglieder der Kriegskameradſchaft erden bis zum Ab⸗ ſchluß einſtehen für des Friedens Ruhm und Ehre. Freiherr von Heil, Vorſitzender der Kriegskameradſchaft „Haſſia“. Berlin, 18. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Tisza, der öſterreichiſche Miniſter Generalmaſor Höfer, der ungariſche Ackerbauminiſter Baron Chillanny, der Miniſter des ungariſchen Landes⸗ ernährungsamtes Kürthy, Generalkonſul Joannovics, Stellvertreter des Kriegsminiſteriums und Armecoberkom⸗ mandos, ſowie mehrere Referenten trafen heute Vormittag hier ein. 8 London, 18. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyde (Von unſevem Berliner Büro. meldet: Der engliſche Dampfer Cityof Tampico“ wurde verſenkt. Es beſtätigt ſich, daß der Dampfer„Hanſy“ aus B am 7. Sanuar verſenkt wurde Die Beſatzung iſt gerettet. et der begibt ſich, wie wir hören, —

Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) B. Seite. Nr. 30. Donnerstag, den 18. Januar 1917. Schiffahrtsaktien zumeist im Kurse abbröckelten. Außerdem wurde Die wachsende nedesteng der argentinischen gelegentlich noch das eine oder andere Nebenpapier etwas leb- Petroleumquellen. Handel und industrie. Die Zuckertrage in Engiand. Den„Financial News“ vom 2. Jan. zufolge ist der Hauptlie- kerant Englands für Zucker im Jahre 1916 Kuba gewesen, wo die Ernte den Rekordbetrag von 3 Millionen To.(cast eine halbe Mill. mehr als 1015) ergeben hat. Die Preissteigerung hat die Zucher- broduktion Kubas außerordentlich angespornt. Leider ist das in den westindischen Besitzungen Englands nicht der Fall gewesen. Jamaika zum Beispiel erzeugt nur 15 000 T0. für die Ausfuhr, Während man seine Erzeugungsmöglichleiten auf 40 000 bis 50 000 Tonnen schätzt. Auch Britisch-Guyana, dessen Möglichikeiten unendkch viel größer sind, hat nur 120 000 TO. erzeugt. Nächst Kuba war der größte Lieierant Java, dessen Erzeu- gung aber 1916 durch Trockenheit etwas gelitien hat und nur 1198 000 To. betrug; die jetzt heranreifende Ernte wird auf 1150000 T0. geschätzt. Man darf aber nicht übersehen, daß das is Javas nicht nur unzugänglicher als das Kubas ist, sor dern gelegentlich auch der Nachirage aus Indien, Birmah und Selbst China ausgesetzt ist. Die gesamte Menge des in Mauritius erzeugten Kristallzuckers von 200 000 To. hatte sich die Zucker⸗ kommission gesichert, doch eriolgte dieser Kauf auf gemeinsame ung der englischen und der französischen Regierung. Der Verbrauch im vereinigten Königreich belief sich nur aut 1800 000 To., also etwa 400 000 To weniger als 1913. 850 600 J0. davon waren in England selbst raffiniert, während die übrigen raffiniert aus Java, Amerika und Mauritius kamen. Der Markt Würde leicht mehr auigenommen haben, doch hielt die Kommis- sion der Fracht wegen und aus anderen Gründen mit der Einiuhr Zurück. Die Zuckerfirma Connal hofit in ihrem Rückblick aui 1916, daß die neuen Lebensmittel- und Schiffahris-, Kontrolleure“ Srögere Einiuhren von raffiniertem Zucker zulassen werden, Wes⸗ —* halb das Blatt„ür den Fall des Vorhandenseins genügenden Schikisraums“ auf geringere Zuckerknappheit 1917 hofft. Die weiteren Schlüsse, die das Blatt aus dem Bericht der Eirma zicht, sind, daß für eine große Ausdehnung der Zucker- raflinerien in England Raum ist und daß die Kronkolonien ihre Zuckerbauplantagen nicht erweitern werden, wenn sie nicht genü⸗ Sende Sicherheiten gegen„unlauteren(unfair) Weitbewerb' erhal⸗ ten. Das Blatt hofft als Folge des Krieges auf eine Beseitigung des bisherig herrschenden wirtschaftlichen Vorurteils, das der Entwicklung der großartigen westindischen Kolonie hinderlich- ge- wesen sei. Einstweilen könnte diese init Beiriedigung vermerken, dag der Versucii, den Zuckerrübenbau in Eugland zu beleben, kaum von Erfolg gewesen ist und Kanada letztes Jahr nur 17 000 Tonnen Rübenzucker erzeugt hat, während für dies Jahr uur aul 15000 T0. gerechnet werden wird. Salpeternustuhr 1916. Einer Londoner Nachricht vom 6. Jau. zufolge war die Sal- Peterausfuhr Chiles im Jahre 1916 etwas größer als 1915. Die Ausfuhr nach Europa und Aegypten belief sich auf 1 603 000 Lo. gegen 1 059 000 im Jahre vorher. Die Gesamtproduktion desꝰ Iahi- res 1916 von 63,2 Mill. Zentnern, die größte, die je dagewesen ist, war selr viel größer als die des Jahres vorher mit 38,2 Mill. Dabei betrug der Aniangsvorrat in Cmile 17 099 Millionen und der Endvorrat 16,3 Millionen Zeniner. Rohgummiausfuhr 1916. Aus London wird dem„Sole“ vom 6. Januar gemeldet, daß die Ausfuhr von Rohgummi im Jahre 1916 betrug: aus Ostasien 150 000 To., aus Brasilien 25 000 To., aus anderen Ländern 18 000 Tonnen, insgesamt 198 000 Tounen, das heißt 44 500 To. oder 28 V. H. mehr als 1915. Der Vorrat in England betrug Ende Novem· ber 10 194 Tounen. Londoner Wollauktion. 8 London, 18. Jan.(WIB.) Am Schluß des Marktes waren die Preise bei ruhigem Verlauf gegen die vom Dezember—10 Proꝛent niedriger. Angeboten wurden insgesamt 10 745 Ballen, on denen im späteren Verlauf wieder 1000 Ballen zurückgenont⸗ men wurden. Die vächste Auktion findet am 13. Februar statt. Die Passivitüt der russiechen Handelebitans. Wie dem Haudelsteil der„Birshewija Wiedomosti“ vom 30. mber zu entnehmen ist, überstieg in den ersten eli Monaten des Jahres 1910 nach den vorläufigen Aufstellungen des Zolldepar- tements die Einfuhr uach Rußland die Ausfuhr über die europäi- che Grenze um 710,1 Millionen Rubel, über die asiatische Grenze um 719.2 Mill. Folglich betrug im ganzen die Passivität der rus- Aschen Handelbilanz 1420,3 Mill. Rubel gegen 726,0 Mill. im eut⸗ Prechenden Zeitraum des Vorjalires. 8 Frankfurter Wertpabterbörse. * Frankfurt, 18. Jan.(Priv.-Tel.) Die Unternehmungs- lust Aßt weiter zu wünschen übrig, die Grundtendenz war m alle meinen still, immerhin zeigte eine Anzahl von Werten mätgigenBefestigung. Bei höheren Kursen wurden Wangoniabrik Fuchs und Gumumi-Peter umgesetzt. Für Rüstungswerte bestand nur geringes Interesse. Schifiahrtsaktien konnten sich nur nrüh⸗ Sam behaupten. Belebter war der Verkchr auf dem Montanmarkt. Caro Hegenscheid und Harpener wurden bevorzugt. Etwas bes⸗ Sere Tendenz zeigten auch Schantungbahnen. Elektro und Chemische Werte preishaltend. Chemische Mülheim wurden höher Leiragt. Bankaktien ruhig und behaupiet. Am Reutenmarkt blieb der Verkehr ruhig. Heimische Staatsionds unverändert, russische Werte ſester. Einige Nachfrage bestand für Frisco Bonde. Der Privatdiskont notierte 40 Pros. und darunter. Das Geschäft war im weiteren Vertaul schleppend. S Kursniveau eriuht veręinzelt Abschvyüchung. Der Schluß Vollzog sich bei stillem Verkehr und behaupteter Tendenz. Berliner Wertpapier börse⸗ Berlin, 18. Jan. In der seit langer Zeit schon vorherrschen- den Zurückhaltung und Cieschäftsstille an der Börse hat siclt auch heute nichts geändert. Einige Umsätze zu nieist unveränderten ianden in Bergwerksaktien statt, wogegen Rüstungs⸗ und telte Preise.) hafter ungesetzt, wofür meist besondere Beweggründe maſigebend sind. Auch von den übrigen Marktgebieien ist nichts Interessuntes zu melden. Berlin, 18. Januar(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 18. 17. Oeld Briet Geld Brief Newyork 1 Dollaũ 552 555 3.54 Holland 100 Gulden. 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen. 163.— 163.50 163.— 168.50 Schweden 100 Kronen.. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 16525 165.75 165 25 165.75 Schweiz 100 Frankeen 117.— 8118.—117.—/ 118.—1/ Oest.-Ungarn 100 Kronen 63.95 64.05 6395 64.05 Bulgarien 100 Levra 79.50 80.50 79.50 630.50 Newyerker Wertpapferbörse. Newyork, 17. Jan.(WIB.) Die Eröiinung der Foudsbörse War sehr unregelmäßig. Während Steels, Kupier und Schifiahrts- aktie nund einige Rüstungswerte—3 Doll. nachgaben, vermochten sich Bethlehem um 6 Dollar aufzubessern. Im weiteren Verlauf führte die lebhafte Geschäftstätigkeit im allgemeinen eine Erholung herbei, wobei namentlich Industriealctien bevorzugt wurden und teilweise Besserungen bis 6 Doll. erfuhren. Auch Schifiahrtsäktien wären Kräftig gebessert. Nachmittags schlug die Stimmung aber um und die dann einsetzende schwache Haltung blieb bis zum Schluß bestehen. Am meisten gaben Betllehem nach. Die Umsätze betrugen 780 000 Stück. NEWVORk, 17. anuar(Devisenumarkt) 17. 16. 17. 16. Tendenz für GeI(d.—— fWechsel aut London Oeid aut. 24 Stunden(60 Tage).71.85.71.— R.74.440 Weohsel auf London Geld letztes Darlehen“.— 1.(Cable Transfers)..78.50.78.50 Sichtwechsel Berlin.“ 68.½ 66.—[Slſber Bulſlon— 74.00 Siohtwechsel Faris..64.—.64.— New-Vork, 17. Januar(Bonds- und Ak ienmarkü. be% een Paele Acht. Top. Santa 2 ssouri Fabitie 9 5 0 0 2 104% 104½[Agt. Rallw, ot. uex. 91³ United States Corp. Corps New) Vork Centr. 0. 101½ 101% 5% BOon(8gS.. 107— 102—40. Ontario& Western 270 Laiſ Koht. Top. Santa Fe.. 104½% 105 ½ Horfolk& Western 134½½ 128½ do. pref. 88¾ Korthern Paolfod. 100% 109½ Baltmore& Ohio.84½/ 684½ Pennsyuanlla 56 56%/ Canadlan Pacitte.. 159½ 161½ Readugg»101%¼ 102% Ches. à. Ohio% GeObio. Rok. Isl& Pac. 31½ 310%½ Chio. Milw.& St. Paul. 69˙/ 80¼ Southern Paoitie 7½ 97%8 Denever& Rie Grande. 15— 16— Southern Ralwayß. 31½% 31¾ Erlie 32½ 33½% Seutbern Ballway pcet. 66¼ 86½ Erie ist preit... 47% 43.—Unlon Paclſie 144— 144½ Erie Zet prei. 38½ 30½% Wabash prS“.%½ b6BE18 Areat Aeihern prei. 116½ 118% Amerio. Can.. 48de 47 liuinois Gentraa. 105/ 106½ Amer. Smelt.&. Ref.. 106½ 106/ Inierborough Oons. Cory. 14½ 13—[Anao. Cepp. HIn. 84% 66½ do. do. pret. 60.— 69.—[Setniesen Steel— 470— Kaneas City à Boutbern] 24/ 24½ Cen.cal Leaibern: 89% 814ʃ 0 pref..57.— 67.— lntern. Mercantiie Marine 27/8t 27/ 3 40. do. pref. 64— 350. Loulsvilie u. Nashvilte.137— 132½ United States StéeelsCorp. 113½ 114% Missouri Kans.& Texas 9 6ꝙ UntedStat. Steel Cerppr. 120½ 120% Aktlen-Umsatz 780 000(880 6000 NEWVORX, 17. Januar(Ergängsungskürse). 17. 16. 17. 16. Gr. Horth. Ore Cert. 34-— 33½ Seneral klecte 168—169¼ cehign Vallex7 77/ 79— National Leactctkl 59˙ 60— Unien Pacifio preti.— 61—[Oten Copner om. 168/½ 168— Conselidated Gas.. 132— 131— 17. 16. 17. 16. Balt, Ohio 4½ 8. 86% 86½ Poonk ves BdSs. 791% 95½ Ches. Ohie 4½ Bs6s. 89½ 66½ 4% Union Star. 110%110% 4% Chig..Isl.& Pa.. denver Rio Gr... 36% 36½ Firsts.&.88.834 78.— 78— Gies. Cans. Tex.Pr. 10½ 19, Morih, Pac. 8 Bds. 58% 69½% Mest Marylancg 27. 26— F. Pac. Pr. Llen ASds. 96% 96¾ Amerloan Caspref.. 109— 109— —— B 18 118 „8 Fr.-Li. Hortg. 4 U.—— 0. Sugar Ref. Oo.—— F.—— Rerio. Pofroleun. 102½ 104— Hortgage 6% Sorte A.——— Megia. Car. Chem. c. 43ꝰ 43½¼ 9e 65,½ Soutu, Pa9.0,48)s 1889 8 88% 86%[ Senrsnoehno ccm. 226½ 228— .oudoner Wertpapierbörse. . ORDOAM, 7. Januar. 17. 15. 17. 15.. 15. 2½ konsol 53½ 53%8[Baltimoce—— Rio Tinto 62½ 62%ͤ 5 Argentin. 33½——[Casad. Pao. 172½ 174—[Chartered. 1331½/ 4 Brasilian. 18½ 49,[Erie. 35% 34¼ Jde Beers. 18/%184½ 4 Japaner.. 70— 70½% Pennsyva. 594%%— Soläfideils- 1% 3% Partugle-sen— Souta, Pao.. 102¾ 101½ Gat. B. mex.%/ 8* 5 Russen806 32——[Unlon Pac. 18— Bandmi es.%/ 31 A Russ. 180f 75———[Steeis... 120% 127½/[kr. Diskent. 5½½ 5110 4½ Kriegsl. 98¼ 99¼ I Anaoondac. 18— 17¼ I Süber 486½ 35— 3½% Krlegsanleihe 65½(zuletzt 85½). 8 Pariser Wertpapierbörse. PARISs 17. Januar(Kassa-Markt.) 50 17 16. 17.] 16. V. 16. %/ Rente. 68.75 62.75 Saragossa 4390— Toula 1 10⁵⁵ 5% Anleige. 63.55 64.35 Suez Kanal——— Rio Tigto 17600 1760 %Span. Aub. 162.35102.70 Thom Houst... 790%— Cape Copper 122—122.— 50 üssen 1506 64.25 64.25 Raff. Faß. 425 427/Shina Sapper 376.— 356.— 3% do. 1896 54.05 54.75[Caouto ous 1 132/0tha Copper 636.—.— 4% Trien 61.— Malakka. iieThareils. 146.— Bang. de Paris 10.35 10.400Be u..1725 1754/de Boers*⁵—373.— Grec. Kronzels 1205 Ke Scan fSolcee Ua. Fareien. 61 88 Cianosgttt 389 306 Tene doi.— 11.— metropolitalm. 402— Matlzof. Fabr.) 547/ 531/ Jägersfomt—68.— Vord. Espdag. 137 4371L Mapüte 42% 430J Randmines 101.—102.— Spasskl epper 9½ 5¼ Howal taederke in Kiel. In der Generalversammlung wurde die Dividende auĩ 8 Pro- zein ſestgesetzt. In den Aufsichtsrat wurden neu gewählt Direke⸗ tor Ferdinand Lincke(Kommerz- und Diskontobank, Hamburg) und Justizrat Dr. Röd'ger, Franturt a. M. Auf Anfrage erklärte die Verwaltung, daß das Werk voll beschäftigt sei. Aui Grund der vorliegenden Aufträge sei auch für das laufende Geschäftsjahr, vorausgesetzt, dal keine außergewöhnlichen Vorkommnisse eintre⸗ ten, ein günstiges Resultat zu erwarten. Raschinenfabrik Esterer,.⸗G. in Altöstting. Die Hauptversanmilung setzie die Dividende auf 6 Prozent fest. Der Vorsitzende wies auf die gebesserie finanzielle Lage der Gesellschaft hin, deren dauernde Aufrechterhaltung aber nur mög⸗ lich sei, wenn bei der Bemessung der Dividende eine gewisse Beschräukuug geübt werde. Für das Jahr 1917 könne, ſalls nichts Umvorhergesehenes eintritt, mit der gleichen Dividende wie im abgelauſenen Jahre gerechnet werden. Rorliner Produltenmarkt. Berlin, 18. Jan. Frühmarkt. m Warenhandel ermit⸗ Großhandelspreise. Die Preise sind gegen gestern unveränderi. Berlin, 18. Jan. Die starken Schneefälle der letz- ten Tage sind wie vom Lande übereinstimmend gemeldet wurde, für undere Wintersaat bochwillkommen, andererseiis ver⸗ mehren sie jedoch erheblich den Mangel an Zufuhren. Aus die- sem Grunde blieb es am heutigen Börsenveréehr wiederum recht still. Von Industrichafer und Hleu kamen einige. wenige Posten bei anziehenden Preisen nach Oesterreich-Ungarn. ſpannender und feſſelnder Einem Briet aus Buenos Aires vom 26. November im„Econo⸗ mist“ vom 30. Dezember ist folgendes euinomnien: Die Petro- leumquellen in Comodoro Rivadavia ergaben letzte Woche 2900 Tonnen Petroleum. Die Regierung hat die Zahlung von 717 000 Lapierpesos au die Ausbeutungs-Konnnission verfügt, die auf die von der Konmnission für die energische Ausbeutung der Quellen gelorderten 15 Millionen anzurechnen sind. Neue Kabel und eine Pumpvorrichtung im Werte von 50 000 Pesos sind in den Ver- einigten Staaten bestellt worden. Der Präsident der Republile be- absichtigt, die Werke im Februar oder März zu besuchen, um sich von dem für die Ausbeutung eriorderlichen Bedarti zu über- Zeugen. Newyorker Warenmarkt. REW VoRx, 17. Januvar. Baumwolle17. 17. 8. ſwelzen hard 17. 8 Zuf. Ati. Hät. pr Jan. 15.800—.—Wt..2 neue 291.½—2 im innern. 6000 000 pr Mir:.16.87—.—No. 1 Kothern Exp. n. Engl. 2000 Terpbsew. 53—.½%(buluth 223.9% 24.1½ Exp.. d. Et. 15000 500 Terp(Vork 55.— 56.—Bess-Stanl. 50½ 55 Nvork ioko 17.20 17.50Schmalr Wet 16.17 16.22 Maie IoKo nom. gom. pr Jan.. 17.15/ 17.25/Taig Speztal 411./.% Mehl Spr.—— pr Febr.: 12449 17Zack. 88 Pet 521 827 M. ol. LMneuj 040-650 640.-560 be Mär: 120 1744 ioke 10.— 10.—Kleesam I& 18.25 1825 br Aprii. 13.48/ 17KaffeoLan,.40% 9 60. 1775 1775 pr Hai 12.30 12658¶—io Rrz.89.45 Elektr. Kupf. 2—* br Juni..12.50 175/ Kr. 7 1fa1.50 üohzinn. 4— 44.45— pr Jull...50 17.* ant 677.S8 HPetroleum. N. Orieansik 17.380 17.75 Septf.80.72 l0red.Baland.] 305.— 305.— die ersten drei Auartale uom. 28—92½(nom. 27½—). Cnicagoer Warenmarkt, SHionses, 77. Jauuar. 17. 16. 1 16.* 4 4 Wenen Mal 102./ 188.—Sohmalz Speck. 16K45% pr quli.. 150. 161. pr. Hal. 18.25 18.20SOene Heis Nat, 100.% S8.// Pock: Jan..27 28.— lelchte. 10.70 12.65 pr 10lfll. 8/% 8% r Me.70 echwer 10.55 10.80 Hafer Mai 56./ 57. Mppen Schwelge · Sohmalz:: pr. Jan. 78.05.05Zuf. 1. Weet. 3— 161 886 pr. Jan. 15861 16,0J Pr. Ual.:] 18.40 18.42 cv. Cboag- 88888 49886 * Londener Metallmarkt. bendon, 16. Ianuar, Kugtert Kassa 138.— 3 Renate 128.—. Elektrotio per Kaste 14½/138, per 6 Benate—— Sert-Selektes 5. Kaese——, ber 8 Henste h er Kacza 187.. 108.5% Stel leke per Kassa 69.½ * 3 per 3 Benate—.—, Zink: der Kassa 47—, Speial.— Letzte Handelsnachrichten. Berlin, 18. Jan. Der„Verband deutscher Detailgeschäfte der Textilbrauche, e..“ lat seinen Sitz von Hanburg nach Ber⸗ lin verlegt. Die Geschäitsräume beſinden sich daselbst Leipziger Strabe 40. Die Verlegung erfolgte aut Grund von Anregungen aus den Kreisen des„Großen Ausschusses“ des Verbandes, um der Leitung des Verbandes, der in umfassender Weise an der Durcli- fühtung der kriegswirtschaltlichen Maßnalunen ſür das Textil⸗ gewerbe beteiligt ist, die ständige Fühlungnahme mit den Zentral- Dehörden zu erleichitern. ——————— Briefkaſten. (Aufragen ohne vollſtäudige Adreſſenangabe und Beiſügung des letzten Bezugsausweiſes werden nicht beantwortet.) Frl. K. Käſerthal. Wenn Bedürftigkeit vorliegt erhalten Sie eine monatliche Unterſtützung von iusgeſamt 94 Mark,(216) 2000. Wir empfehlen Ihnen ſich au eines der hieſigen Auskuufts⸗ büros zu wenden, die es übernehmen, derartige Ausküufte zu er⸗ teilen.(219) Frau R. Weun Sie ſich zum Vaterländiſchen Hilfsdieuſt wenden wollen, verweiſen wir Sie auf die jeden Tag in dem Anzeigeteil der Zeitungen erſcheinenden Aufrufe einzelner Körperſchaften.(222 4 W. Beantragen Sie beim Kriegsunterſtützungsamt(Rathaus) die Gewährung eines Kriegselterngeldes für ihren gefallenen Sohn, R. H. In beiden Fällen müſſen Sie perſönlich einen Antrag ſtellen.(228) 112. Sobald Ihr Gehalt 2000 Mark überſteigt, dürſen Sie die von Ihnen angegebenen Beträge nicht in Abzug bringen.(229) oüchertiſch Karl Scheffler. Was will das werden. Ein Tagebuch im Kriege. Geheftet M..50, in Papphand M..—. Erſchienen im Juſel⸗Verlag §1 Leipsig. Dieſes Buch beſchäftigt ſich mit den wichtigſten geiſtigen ragen der Gegenwart und exörtert das Problem der Moral des Krieges, die ethiſche und künſtleriſche Beſchaffenheit des heutigen, die Ziele des ideglen künftigen Deutſchland. Das Werk iſt durchglüht vom Geiſte der aufgewühlten Gegenwart. Das freie Wort. Frankfurter Halbmonatsſchriſt für Fortſchritt auf allen Gebieten des geiſtigen Lebens. Herausgegeben von Mar ——5 16.—* Heft 19/20. Frankfurt a. M. Neuer rankfurter Verlag G. m. b. H. Preis vierteljährlich 2 M. Der Berlag gibt auf Wunſch Probehefte ab. Schilderungen aus Rumäuien, die gerade jetzt beſonderen Wert beſitzen, werden im von„Norb und Süd“(Heraus⸗ geber und Chefredakleur: Prof. Dr. Ludwig Stein, Berlin W. 10, Lützowufer 5a.— Verlag: Schleſiſche Buchdruckerei, Kunſt⸗ und Ber⸗ lagsanſtalt v. S. Schotilaender.⸗G., Breslau III.— Preis pro Quartal 6.) von Legationsrat Dr. Jentzſch veröffentlicht. Der Aufſatz von Arthur Dir(Sofia):„Der Balkan in der Weltgeſchichte unſerer Tage(überflickt die Entwicklung der Balkanhalbinſel ſeit 1866, die über die Zertrümmerung alter Formen und die Ohnmächt der Kleinſtaaterei zu nationalen Bewegung und Schaffung neuer großer Gebilde führte. Das„Problem des türkiſchen Fortſchritts“ erörtert Dr. Iſrael Auerbach(Konſtantinopel). Weiterhin wird in dieſem Hefte der Vortrag, den Graf Albert Apponyi in Dres den über„die habsburgiſche Epoche“ der ungariſchen Verfaſſungsge⸗ ſchichte gehalten hatte, mit Ergänzung des Autors wiedergegeben. In eigenartiger Weiſe vergleicht Conſtantin Brunuer den„Deut⸗ ſchenhaß und Judenhaß“, indem er den tieferen, pſychologiſchen Mo⸗ tiven beider Erſcheinungen nachgeht. Auch die Frage„Wofür ſie ſter⸗ ben“ ſucht Dr. Adolf Friedemann philoſophiſch⸗pſychologiſch zu löſen. Und Prof. Dr. Ludwig Stein erweiſt in ſeinem„Wem ſollen wir vertrauen?“ betitelten Beftrage das Vertrauensbebürfnis der menſchlichen Stammesnatur als Zwecknotwendigkeit, als Willens⸗ ökonomie und bezeichnet es als eine pfychologiſche Kategorie. Die Lebenserinnerungen von Hans Prutz(Jugenderinnerungen eines Dankbaren“), deren Veröffentlichung kurz vor Kriegsausbruch in „Nord und Süd“ begonnen hatte und ſeitdem unterbrochen war, wird nunmehr weiter fortgeſetzt. Gute Bücher als Liebesgaben. Unter den Büchern, die ſeit Be⸗ giun dieſes Weltkrieges in Maſſen ins Feld geſandt werden, ſtehen die Bände von Kürſchners Bücherſchatz— Hermaun Hillger Verlag, Berlin⸗Leipzig— nicht an letzter Stelle. In der wöchent lichen Folge der Neuerſcheinungen iſt als Nr. 1097 ein überaus Roman des bekannten Erzählers Fritz Skowronnek„Die Penſion des Glücks“ erſchienen. Der Roman iſt gleich allen übrigen Bänden der Sammlung Kürſchnere Bücherſchatz für den billigen Preis von 20 Pfg. in allen Buchhand⸗ lungen erhältlich. Peleucklungskörper tür elektrisches Licht. BROWN, BOVERIxCEA.G. Abteilung Installationen 9088 O a, 8/9. Fernspr. 662, 980, 2032. 7495. Hauptniederlage der Osramlampe. 999e 2eeeεεο0ο S„eee — 2

Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Honnerstag, den 18. Januar 1917. Statt jetler besouleren Todes-Anzeige. Unsere gehebte Mutter, Grossmutier, Saurge mutter und Schwester Frau denny Nos ˖ Anna Ungar, geb. Ernst Noether gimrat Prof, Emil Ungar ma Noether, geb. Lismann Die Beerdisung ſindet Sonntag, den 21. Januar Fmittags 11 Uhr vora israel. Friedhoi aus statt. r bitten von Besuchen abzuschken. 1917, v Nachricht. E98 Die Zahlung des Areth n ins⸗ in Bonne in Ma Bei der am 29. Dedember 1916 porgenommenen Schuldverſchreibungen wurden folgende Stücke gezogen: Suchstabe N zu 7000,% Kerk: . 126 141 206 249— Fürgeriches Brauhaus Fonn Ausloſung 300 45 643 661 701 704 49 767 455 ttals erſolgt gegen Rücgabe der Schulbver⸗ Erneuerungsſcheinen inhelm bel der Rheinischen Kreditbank vom fl. Okiober 1917 ab. Mit bieſem Tage hört bie Berzinſunz der ausgeloſten Stücke auf. Von früheren Auslofiungen ſind noch nicht zurückgegeben die Nr. 3062 „ Hless eS1 18 1166. e e 8 Sonn, den 16, Jannar 1017. Der Vorstand. Noether Kasscubälll Vor einiger 8* wurde in einem Wagen ber elek⸗ triſchen Straßenbahn ein Gelöbentel mit M 26.00, nebſt einem Schlüſſel und einer Lebensmittelmarke gefunden. Sp 71 Gemäߧ 951 B. G. B, bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Keuntnie mit der Aufforberung an den Berlierer, ſeine Eigen⸗ tumsrechte an Obigem in⸗ nerbalb 6 Wochen— even⸗ tuell unter Vorlage von Beweisſtücken vehufs Glaubhaftmachung— beim — Straßenbahnamt Mann⸗ heim, Colliniſtraße 1— Geltend au mache Hugo Zimmern, Schwarze Hüte von.50 Tr äuerhüte————— uswabl ins Haus, 22 75 K. Mannheim, 17. Jan. 1017 Ktraßenbahnamt. Ein Sidener es Krosser Auswahl, Lebeusmittelamt Roſen⸗ [Biederbeirger erhält gute 4 Belohnung, Abzugeben 8408 Moltkeſtrage§, IL. Handels- Schule Handelskurs; Mässiges Hanorar.— Tg terrichkt in nllen anza⸗ Tages-Kurse Abench 70 7 N en, die Oster Nperiul-Kurse am 1. ür Eiaf. 79 9553* Am B. Februs ee e Erzolge. Eanen ee. Aliers. ireibmaschinen und ts aus der Schule 4— wercen, begiunen 8er werden täglich eutgegengenommen.— Auskuuft und Prospekte jederzeit Bostenlos, Sonntach ron—42 Uhr, durth Gle Direktion. 4 Lel. 7105 eglanen— für UMädchen. Fremncdsprachen. Heren, 9110 Betanntmachung. Der Staatsanzeiger und das Ver⸗ lündigungsblatt veröffentlichen eine machüng des Kgl. ſtellvertretenden General⸗ kommandos des XIV. Armeekorps vom 10. Januar 1917 Nr. M. 1/12. 16 KRA. betrefſenb Beſchlagnahme, Beſtandserhebung und Enteig⸗ nung von Proſpektpfeifen aus Zinn von Orgeln und freiwillige Ablieferung non andeten Zinnpfeifen⸗ſchalleitern uſw. von Orgeln und ſonſtigen Muſikinſtrumenten. Auf dieſe Belannt⸗ machung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen 82 den kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 13. Januar 1917. Großh. Bezirksamt 1. ELrrr Bekanntmachung. Der Stabtrat hat in Kusſicht genammen, die Sppauerſtraße zwiſchen Mlirhein⸗ und Zelloffftratze 7 geeigneter Zeit herzuſtellen unter Beiziehung der Andrenzer en Herſtellungs⸗ und Unterhaltungs⸗ Luften gemaß den„Allgemeinen Grundſäßen“ vhbm 8 6 Behufe 23—＋ 5 der im lollzug DuEtx⸗G. cegangenen Vexorduung vom 19. Dezember 1908 Borarbeiten vorgeſchrieben. W S71 Bororbeiten, nämlich: a) die Liſte derx beitx flichtigen Grundbeſitzen ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchrie⸗ enen ſonſtigen Angaben, b) der Stratenplan, aus be die Nage der Grund⸗ ſtücke zu erſehen iſt, werden während 16 Tagen vom 16. Jauuar 1917 aß im R Ni hier, Stabtratsregiſtratur 8. Stack Simmer 101, zur Einſicht öfſentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer gwüchent⸗ lichen Friſt, die am 18. Januar 1917 beginnt, bei Meldung des Ausſchluſſes beim Bürgermeiſteramt hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 11. Januax 1917. Bürgermeiſteramt: rehm. Sszningier. Bekanntmachüng. Bekanntmachung. Die Vertilgung der Rauven beir. Es iſt eine ſchwere Schädigung des Obſtertrages für dieſes Jahr zu befürchten, weun nicht alsbald int der Raupenverzilgung begonnen wird Die Raupen ſammeln ſich hauytſächlich an den Abſchneiden gege der Zweigteile und Verbrennen derſelben leicht. Enden der Zweige und können daher dur vernichtet werden. Das Berbreunen der Raupenneſter iß uneſe notwendiger, als ſonſt die Ränychen, ſobald es warm wird, wieder am Stamme der Obſtbäume hinauf⸗ kriechen. Das Zextreten der Neſter bebingt keine* ſichere Bernichtung der Raupen. Unter Hinweis auf die Großb. Riniſtertums des Innern vom 13. In ie Bertilgung der Raupen(Geſ. u. Seite 345/6) ſordern wir hiermit die Beieil bäume, Zierbäume und Sträucher in Gärten, Höfe traßen un ſpäteſtens bis zum 1. Februar d. J6. Naupenneſtern zu verbrennen zu reinigen unb leytere zu Wir werben nach Ablauf der Friß eine Nach⸗ ſchau vornehmen laſſen und, ſahs Fri Hanef er iadten,— li 5 B. O. Bi. 1888, Preis igten öffentlich auf, alle in ihrem Beſitze ſtehenden Hbſt⸗ öfenuahme uuterli und Weinbergen, auf Felbern und Wieſen, au abgelteſert we⸗ Wegen, ſoßhie an Eiſenbahnbämmen Kat der beſchlagnahmten Fahrrad⸗ Decken und ⸗Schläuche, ſowie von Alt⸗Gummi, Fahrrad Decken und ⸗Schläuche, für deren Weiterhenützung eine bezirtsamtliche Genehmigung nicht erteilt iſt, können noch freiwillig abgelteſert werden. Das Generalkommando des FuV. Armee⸗ Korhs hat die Ablieferung bis 5. Februar betaunt⸗ Ben. Es werden bezahlt: Decke Schläuche Klaße a. ſehr gut.— Rf..— R. 0 b. gut 8.— M..— Mk. e, och brauchbar.50 Mk..50 Mk. E Nl. as5 Mk. iwäter augeordneten Zwangsenteignun —— un 10 Weberk Auch Wummi⸗Abſällc, Alt⸗Gummi und Mege⸗ nerate, die in Mengen von über 1 ks der Beſchlag⸗ en und meldeyflichti 9 können u. Bezahlt werden 74 die feſt⸗ ie ag ung im va 8 er 4 iſk—*＋99 greichfal S uch bierſär exſolgt Bergütung nach den Höchſtoreiſen. Die ſtädte Metalliamimeiſielle ſtelle) Zuiſenring 44 iſt ſeberzeit net von 10—12 uhr vormittagt und—4 nach⸗ 18 fäumig jeſigeſtellt werden poltheilichen Beſtraf die Bertl* 9 97 4* 12 neſter auf Koften der f u Beſiter von uus ans K8 den 18. Hauudr 101x 830 2— 445 as Raunheim, den 15. Stabk. Pecsant e Bärgermeiſteramt:— e ene eeeeeee ee, Se eeee — — 9—.— mit swei Verzjellen imſ“ garten abhenb. gekymmen. 5 Die deſſetzung der Bau⸗ lo, deren Bekanntmachung. Den Beſuch der Wortbildungs⸗ ſchule durch ſortbildungsſchul⸗ Pflichtige Schiſſer betr. Nach dem Erlaß des Großh. Oberſchulrats vom 28. Oktober 1907 Nr. 86421 ſind ſortbildungsſchui⸗ uflichtige Schiffsjungen an denjenigen badiſchen Haſenorten, an denen die Schiſſer während der Winteymonate ihren Aufenthalt nehmen, zum Be⸗ ſuch der Fortbildungsſchule anzuhalten. Wir bringen dieſen Erlaß den verantwortlichen Reebereien mit dem Anfſgen zur Kenntnis, daß die Aumeldung der Schiffbiungen zum Fortbildungs⸗ Unte⸗ xicht ſofort nach ihrer ſeweiligen Ankunft beim Sberlehre der Kuabenfortbildungsſchule K 2, 6 zu geſchehen hat. Spꝛi Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 2 des Ge⸗ ſetzes über ben Fortbildungsunterricht vom 16. Fe⸗ hruar 1874 mit Geld bis zu 60. M. beſtraft. Naunheim, 11. Januar 1017. Bolksſchutrertorat: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Ab Donnerslag, den 11. Januar 1917 wird gußer im Gaswerk Luzenberg ſelbſt a) im Magazinsgebäude der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, Luiſenring 44 b) im Elekteizitätswerk Induſtriehafen c im Gaswerk Lindenhöf ) im Glektrizitätswerl Rheinau W werkiäglich vormiitags 10—12 Uhr und nachmit⸗ ſiags—4 uhr S570 S570 Kols im Kleinverkauf (Fülloſenkols kleine Körnung) ron ½ Seniner bis 2 Zeutner auf einmal zum Preiſe von 1½5 Mk. für ben Zeuener abgegeben. Der Kaks iſt beim Empiang bar zu bezahlen und vom Käuſer ſelbßi zu laden. Gefähe oder Säcke ſind mit⸗ zubringen. Männbeim, den 9. Hauuar 1017. Die Direktion der ſtänt, Waſſer⸗, Gas⸗ und Glelteizitätswerke: Vichler. E und Straßenſiuchten der- 29.—8l. Sandgewantz im Onzel Stadteeil Käfertal. Der Stadtrat Mann⸗ — hat die Feſtſtellung Kez ber Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten fün die 20. bis 31. Sandgewann in Käfer⸗ tal beautragl⸗ S571 Der hierüber geſertigte Plan nebſt Beſchreibung und Beilagen liegt vomm Tage der Ausgabe ber] Swecks B bieſe Belauntmachun enthaltenden Rummer des Amtsverkündigungsblat⸗ tes d. i. vom d. Januar 1917 ab währendi Monats in dem Rathauſe N 1, 8. Stock Zimmer 101 zur Einſicht ber Beteiligten auf „Die Richtungen der luchten ſind an Ort und telle durch ausgeſteckte 4 erſicht⸗ r Mannheim igshafen⸗ 4„N. ſche mit Stu⸗ er Schüler der ſchule bekannt zu wer⸗ den. Gefl. Angeb. u. 3415 an die Geſchäftsſtelle. ꝛmacht. Etwaige Einwendungen Handelskurse tör all. Beruts-u. Altersklassez- gegen die beabſichtigte Knkage ſind innerhalb der beheplan Bruts“ benbezeichneten Friſt beiGobr. Gauder Ausſchlutbermeiden bei.8 8e dem We 0 92 5 dem Stadtrat Mannheim 8 geltend zu machen. Mäh- Akie Flickerin Mannheim, b. Jan. 1917. D. E. G. M. Bürgermeiſteramt: SBeſte u, Dauer⸗ Brehn. ſteſe Rähahle, Sn önſter Steppſtich Belaunächus. Semee ei ſein Aufgebot von Reparateur. Pfanpſcheinen 65„Schuh⸗ Es wurde der Anirag 9 8— geſtellt, ſolgende Pfand⸗ ſcheine des Städtiſchen Lethamts Mannheim, welche antzeblich abhande eiommen ſind, nach 8 28 5 un⸗ g öu erfläten: 915 4 1 Nr. 35675 nom 4. Januar 1916 Lit. B 1 Nr 857 Eit. B 9 10 1 pöm 8. Januar 1617 Lit. C 8 83 vom ebrugx 19 Lit..1 Nr. 71909 vom 9. Mai 1916 Die, Arerock dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Au⸗ xüche unter f0 e der Pfaudſchelne innertalg 4 ochen vom Tage des Ex⸗ ſcheinens dieſer Bekannt⸗ machungan gerechnet beim Siabt. Keihamt Sit. G 5, Kr. J, geltend zu machen, Wihri—— e Krafi⸗ loter* üben ge⸗ nannler Sfaudſcheine er⸗ folgen wird. 9 71 Raunheim, 7. Zau. 1917 Etärt. Sctbamt. [ubeſſer behrlich poxtofrei geg. Nachn Forelafesbane de trags. A. Ermer, Stutt⸗ gart 3, Claubtusſtr. 15. ee geſucht. 3810 f berz, Sophꝛ . Sceraſch.⸗Bat u. wilt⸗ Ex 0C— Pergchuag bon Selb cwäcbeltenj. Nr. 11837. Die Ausführung von: 1. ca. 126,00 lfdm. Rohrſiel von 0,25 m Lichtweite, 2 —. 3 97.. 0 ¹0 4 einſchließlich der Spezialbauten und Straßenſink⸗ kaſten in der Ruhrorter⸗ und Zechenſtraße im Rheinauhafen ſoll öffentlich vergeben werden. 8 Die Verdingungsunterlagen liegen in der Kauzlek des Tieſbauamtes, Zimmer Nr. 42, zur Einſicht auf. Angebotsvordrucke ohne Planbeilagen können gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten im Betrage von Mi..95 von dort bezogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt auf Beſtellung nur gegen Nach⸗ nahme der Gebühr. Angebote ſind portoſrei, verſchloſſen und mit entſprechender Auſſchrift verſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, den 22. Januar 1917, vormittags 11 uhr, beim Tiefbauamt einzulieſern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Augebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattſinden wird. Nach der Eröffnunt der Verbingungsverhandlung oder unverſchloſſepébder ohne entſprechende Aufſchrift eingehende Augghote werden nicht berücküchtigt. Die Zuſchhügsfriſt beträgt 6 Wochen. Die Geböhr für die Verdingungsunterlagen wird änter Aözugder dem Amt entſtandenen Ausgaben für Byflellgelder uſw. rückerſtattet, wenn ſich bot Prüfung der Angebote ergibt, daß ein eruſt es Angeboß eingereicht wurde. Männheim, den 29. Dezember 1916. Städtiſches 3 9 St79 Hoxowitz. Offene Stellen Werkzeugschlosser von Reib⸗Ahlen der ſpeziell in Behandlun bewandert iſt— auch“ Kriegsinvalide— zum baldigen Eintriek geſucht. N23 Metallwerke Sehmitt, 5 7. S. Cigaretten-Verireiung für Mannheim bz. Süddeutſſand hat angeſehene, leiſtungsfähige Dresdner Cigckrettenfabrik, am liebſten an brauchekundigen Bertketer zu vergeben, doch wollen ſich nur wirklich leiſtungsfählge ſoltde Herren unter Bekanntgabe bisheriger Tätigkeit und Re⸗, ferenzen bei Karaſuli, Freß melden Heimarbbeiterinnen finden lohnende Mſchäftigung. Mech. Fasefstoffauricaterei Mannheim Ba eeodor Landaner M3 Induſtriehgfen, Frieſenh imerſtraße 7. e zu baldige n Eintritt Sesuc Metallwerke en, Durnbluthſtraße 4g (KaSecke) Weorauchter in gutene Zur⸗ ſteand beſindlich groß. eiſ · zu Lar ſen geitecht. ngeb unter 72 an Hädasenſtein& Boglet, A. G. Maunheim. B2 Guterhaltener Roql-Schlitten lenkbar, zu kaufen geſucht, Angeß. unter 3402 an die Geſchäftsſtelle. Vermislungen 9 4 St., Bohnung, 7 Z. u. Zub. üh. 2. St. 2 ſofort geſu Schwanapoſheke E 3. 14. Zum ſoſortigen Eintritt tücht. 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