Montag, 22. Sanuar. den aligemeinen und Handelsteil: C* r Dr. 8—— erlag der Hr. H. Baas ſchen D— G. m. b.., fümlic in Ur⸗. 8 793⁴ 5. eck⸗ ü. 1 Lubwwigshafen. A.—— 3 Wochentliche B Der deutſche Tagesbericht. unl bes hau vtavartier, 22. weſtlicher Kriegsſchauplatz. 9 Bei gens wurde ein ſchwacher engliſcher Angriff im kampf abgeſchlagen. Bei Bezonvauz und öſtlich von Pont à Mouſſon nlen Erkundungsabteilungen von kurzen Vorſtößen in die orr Stellung mehrere Franzoſen und ein Ma⸗ nengewehr zurück. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. herresftont des Generalſelomarſchalls Prinz Leopolò von S ayern. Pbe c Friedrichſtadt wurden nachts Angriffe ruſ⸗ zugdkommandos a bgewieſen. front des Generaloberſten Erzherzog Joſef. 10— den Ofükarpathen kam es an mehreren Stellen R orſeldkämpfen, die für uus günſütg verlleſen. Wie dach des Oitostales war die belderſeilige Arttt⸗ seſetätigkett zeitweiſe lebhaft. 0 Balkankriegsſchauplatz. heeresgruppe dees Generalfelomatſchall v. Mackenſen hur, Deſtlich von Pancin griff eine feindliche aompagnie un- Sicherungen an der Pulna an; ſie wurde zurückgeſchlagen. Mazedoniſche Feont beſ Außer vereinzelten Erkundungszuſammenſtößen ſind keine onderen nebdei— Ereiguiſſe zu Der Erſie Geueralquartiermelſter: Ludeudorfſ. Bon neſlichen Kriegsſchauplaz. 105 e franzoſiſchen Truppenbewegungen an der weſt⸗ ſchweizeriſchen Grenze. Bon der ſchweizer. Grenze, 22. Zan.(Priv.⸗ 03.) Der„Züricher Poſt“ zufolge berichten weſtſchweize⸗ engzeitungen, daß die Ortſchaſt Mortechu von der uſchen Zivilbevölkerung geräumt wurde. Auch der bon öſiſche Grenzort Charquemont werde gegenwärtig kontine, Bevölkerung geräumt. Größere franzöſiſche Truppen⸗ wuchen ſern ſollen neuerbings nach Pontarlier verlegt 5 ————◻— Die Niederlage in Rumänien. Die Beörohung von Galatz. (Ue Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Jan. üen. Tel 3..) Laut den„Basler Nachrichten“ ſchreiben die 15 aller ruſſiſchen Gegenſtöße die Bedrohun* es 0 ügsgebietes von Galatz durch die Mittel⸗ Peter, ie Räumung des unteren Donaugebietes iſt nach esburger Meldungen ſchon ſeit letzten Montag beendet. hinter der Serethfront. (PeisVon der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Jan. 800 Podel 3..) Der„Berner Bund“ meldet, daß die Ruſſen Tulbortgeſetzt ſchwere Artillerie zwſſchen Reni und dauece d auffahren, um die Donauflanke 9— 19+ Auch g die Ausfälle aus der Galatzer Südfront in der Rich⸗ um bem Deni und aus der Serethſchleife von Fundeni fort, ſind 05 Angreifer das Näherkommen zu erſchweren. Indeſſen reich er hinter der Serethfront bereits umfang⸗ eſſtrategiſche Rückbewegungen im Gange. der ruſſiſche vorſtoß vorläuſig geſcheitert. (Prie Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Jan. . +*.) Wie der„Berner Bund“ berichtet, iſt der zume Entlaſtungsſtoß des Generals Radko Dimitriew nächſt Stehen gekommen, da er der nachhaltigen Kraft zu⸗ 0—* rte. Deutſche Abſchnittsreſerven ſchwanken erfolg⸗ Wpuque und vermochten den vorgetriebenen Keil der Ruſſen Lceſtelchen, ſodaß der ruſſiſche Vorſtoß vorläufig als ge⸗ ert angeſehen werden darf. Der Kumltt uiſcen Keflerung und Bund fäickbtand einer ſehr ernſten Kriſis entgegentreibt. Ein dem marswiſchen Regierung und Dume at mi Die in Pankreid große außerpolitiſche Bedeutung bei⸗ ru— äußeren Anzeichen ſind die Vertagung der Einbe⸗ die ſtch— Duma vom 25. Januar auf den 27. au0 udigen Miniſterwechſel. In dieſen Tatſachen kommt, wie Londoner politiſche Kreiſe annehmen, ein energiſcher Ver⸗ eilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— 9 ale Zeitungen, an der unteren Donau wachſe un⸗ e da6* weiter unten folgendes Telegramm aus Paris 0 7 ebruar und Badicche ue „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ———— Die ruſſiſche Kriſe wird ernſter. ſuch der reaktionären Parteien zum Ausdruck, die Zügel wie⸗ der in die Hand zu bekommen. Die Kreiſe, die erſt den Triumph der Oppoſition zu bedeuten ſchien,— ihr Geſicht gewechſelt. Das ſoll ſich beſonders in der Demiſſion des Kriegsminiſters zeigen, deſſen Solidarität mit Miljukow, dem Führer der parlamentariſchen Oppoſition und Befürtworter des Krieges bis 8 Aeußerſten erwieſen ſei. Auch in London denkt man direkt peſſimiſtiſch über die politiſche Lage in Rußland und —— haben Reiſende, die aus Rußland in Stockholm eingetroffen ſind, dort ein ſehr düſteres Bild der inneren Zu⸗ ſtände entworfen. Ein Ausbruch allgemeiner Unzufriedenheit ei zu erwarten. Die Regierung habe alle Fühlung mit dem zolke verloren, in der Hofpartei herrſche Uneinigkeit. Eine vielleicht entſcheidende Wendung bilde die Talſache, daß ſich das Heer in ſeiner Geſamtheitder Oppoſition angeſchloſſen habe. Man glaube am Vorabend einer Militärrevolution zu ſtehen. Der Zar* entthront und Großfürſt Nikolai oder Großfürſt Michgel Zaren proklamiert werden. Das Ziel dieſer ongeblich brohen⸗ den Militärrevolution ſoll ſein nach dem Umſturz die volle Entwicklung der militäriſchen Kräfte Rußlands. Sie würde alſo die Kriegführung nicht hindern. Der Kadetten⸗ führer Miljukow hat erklärt, daß die Duma auch im Ver⸗ tagungsſtadium ihre Rechte wahrnehmen und ſich nicht ver⸗ drängen laſſen werde. Es gelte, ſich gegen jeden Vorſtoß zu behaupten und zu bedenken, daß an die Stelle der Augenblick das ſich erhebende Volk treten könne. Schließlich verglich Miljukow die jetzige Situation mit der vor der Revolution im Saſ 1905. Der unlängſt verſtorbene ruſſiſche Botſchafter Graf Benckendorff 7 noch kurz vor ſei⸗ nem Tode ſic in ſchweren Anklagen über die reaktionären Strömungen in Rußland ergangen, Rußland werde von Leu⸗ ten, deren Pflicht es wäre, das Land vor Vernichtung zu ret⸗ ten, an den Rand des Untergangs gebrächt. 8—— die—— der 7 9 in and zu überſchätzen, wie es zu Anfang eges eſchehen iſt. Aber eine N5 S A heſteht jedenfalls, eren Tragweite noch nicht abzuſehen iſt. Fürſt Galitzun ſucht inzwiſchen mit ſchönen Worten und Verſprechungen die Oppo⸗ ſition zu beſchwichtigen. Er wünſche eine enge Juſammen⸗ arbeit zwiſchen Regierung und Duma. Vom Erieben könne egenwärtig keine Rede ſein. Alles müſſe dem Sieg zuſtreben. ie Reorganiſation des innerpolitiſchen Lebens könne erſt uch Vem Friedensſchluſſe in Angriff ge⸗ nommen werden. Das Interpellationsrecht des Parlaments müſſe heilig gehalten werden. Er wolle gern mit dem Par⸗ lament arbeiten. Das ſind ſchöne Verſprechungen, mit dem Halten aber nimmt die Regierung es weniger genau, wie der neueſte Konflikt zwiſchen der ruſſiſchen Regierung und der Duma zeigt. Am Donnerstag voriger Woche berief der ruſ⸗ iſche Finanzminiſter Bark die Vertreter der hauptſtädtiſchen reſſe zu ſich und teilte ihnen mit, daß er leider Reöieragaen ſei, auf Grund des Artikels 87 der Verfaſſung der Reichsbank has Recht zur Ausgabe einer neuen Milliarde Rubel Papiergeld zu erteilen. Dieſe Maßnahme wurbe in den Petersburger Blättern in ſchärſſter Form ver⸗ Urteilt. Sie erblickten darin einen neuen Beweis, daß die Re⸗ gierung ſyſtematiſch die Mitwirkung der Reichs⸗ duma bei der Entſcheidung in den finanziellen Fragen aus⸗ ſchließen wolle. Die„Retſch“ betonte, daß dieſe Mitteilung ſelbſt die wichtigen politiſchen Nachrichten der letzten Tage in den Schatten ſtelle. Das Hauptgewicht liege nicht in der Hin⸗ zufügung einer neuen Milliarde Rubel zu den bereits im Um⸗ laufe befindlichen 8896 Millionen Rubel Papiergeld, auch nicht in dem neuen Mißbrauch des Artikels 87, ſondern in der Tat⸗ ſache, daß jetzt jede Möglichkeit für die Verſtändigung und die gemeinſame Arbeit zwiſchen der Regierung und den Vertretern des Volkes vollkommen geſchwunden zu ſein ſcheine. Dieſe Tatſache, die zugleich die wichtigſte und em⸗ pörendſte aller Ueberraſchungen ſei, die das neue Jahr mit ſich gebracht babe, dränge alle übrigen Fragen in den Hinter⸗ grund. Die abnorme Erweiterung des Ausgaberechtes der Reichsbank ſei nur ein unvermeidliches unbedeutendes Glied in der allgemeinen Abnormität der geſamten inneren Politik Rußlands. Heute liegen folgende Meldungen vor: Paris, 22. Jan.(WTB. Richtamtlich.) Zur Lage in Rußland ſchreibt der„Matin“: Das kennzeichnendſte Ereignis der letzten Tage ſei, daß der Zar für Protopopow gegen die Duma Partei ergriffen zu haben ſcheine. Unzweifelhaft ſei die innere Kriſe von großem Ernſt und auf den Ge⸗ genſatz zwiſchen duma und Regierung zurückzu⸗ führn. Vielleicht habe auch die Ermordung Raſputins Schwierigkeiten perſönlicher Art für die Politiker von hoher Stellung ergeben.„Evönement“ ſchreibt: Die Ereigniſſe in Petersburg verdienen große Aufmerkſamkeit. Die ſtändigen Veränderungen in der Regierung ſeien keine Bürgſchaft für die Stabilität in dieſer. Man müſſe hoffen, daß nach Verän⸗ derung dieſer Art eine ſtändige Neuorientierung nach links nicht möglich wäre.„Lanterne“ ſchreibt: Es ſei ein ſchrof⸗ ſer Umſchwung eingetreten, den man kaum habe voraus⸗ ſehen können. Alles gehe aber nach rechts. Die innere Kriſe dauere an. Der Reſt des Artikels iſt von der Zenſur geſtrichen. „Oeuvre“ meint, die innere Kriſe in Rußland werde von Tag zu Tag ernſter.„Humanité“ ſchließlich äußert, Duma jeden in der Landſchaft des Gouverneme 3 3— den vom Präſidenten 1917. Nr. 36. 9 8 Anzeigenprele: Die iſpalt. Koloneizene 40 2 Mitragbiatt vorm. 8, Abendblatt nachm. 3 Uhr Für gen an beſtimmten Kagen. Stellen u Kusgahe wird neine Berantwortung übernommen. Mannheim u. Umg. monalt Ur ugepraie 9 1. man werde in Frankreich und England einſehen, daß die Kriſe in Rußland über das Gebiet der inneren Pokitik Rußlands hinausreiche⸗ m. Köln, 22. Jan.(Pr.⸗Tel,) Die„Kölniſche Zeitungg meldet aus Kopenhagen: Der ſoeben aus Petersburg zurück⸗ gekehrte Sonderberichterſtatter des Temps berichtet, daß die innere Politik Rußlands ohne Zweifel ſich in der Richtung nach der äußerſten Rechten bewege und daß die Bureaukreat ie faſt ihre ganze frühere Macht wie⸗ der erlangt habe. Der Zar wünſche aber die Auftechterhal⸗ tung der intimen Beziehungen zu London und Paris, wie die Fortſetzung des Krieges bis zum Aeußerſten. In Rußland beſtänden zurzeit zwei Willens⸗ kräfte, der Wille des Zaren, der für die Fortſetzung des Kriegs eintrete, und der Wille ſeiner Untergebenen, die davon die Erfüllung der liberalen Reform befürchten. Hier liege der Schlüſſel zur gegenwärtigen unklaren politiſchen Lage in Rußland. Streiflichter aus Gonvernementsberichten. Im 8 des Innern ſind nach 298 Slowo“ vom 15. bis 28. Dezember in letzter Zeit von Gouverneuren folgenden Inhalle 9—+— P eri zunächſt, baß in an tehen. er Gouverneur von Poltawa 8 Mühlen wegen G Gels ſt Ein zweiter Beri* politiſchen Charakter und teilt mit, daß die Kreiskandſchaft in Mizgorod beſchlohſen hat, mit dem Gouverneur über eine Bittſchriſt an die Regierung zu beraten, in der beantragt werden ſoll, daß in den Volksſchulen der Unterricht kün in ulrainiſcher Sprache abgehallen werde Der Gouverneur bittet um Inſtruttionen, ob er nicht N * Beſchluß proteſtieren und verhindern ſoll, daß derſ 3 nis Poliawa verhandelt werds. Der Gouverneur von Ufa klagt über Mangel an Menſchen in ſeinem Gouvernement, wodurch es komme, daß alle gemein⸗ nützigen Arbeiten, Selbſtverwaltung und dergleichen von dem⸗ ſelben kleinen Kreis von Perſonen Übernommen werben e. Aus Wladimir berichtet der Gouverneur, daß eine L⸗ ſchaft ſich telegraphiſch an den Dumapräſidenten gewandt habe mit der Bitte, die Duma möge die 2 nemittelver⸗ ſorgung von Grund aus umgeſtalten, ie Zerrüttung des Verpflegungsweſens im gegenwärtigen Augen⸗ blick die ſchwerſten Verwicktungen beſürchten Laſſe. Der Gouverneur beantragt, gegen den Beſchluß der ſchaft einzuſchreiten, und berichtet, er habe bis ſetzt nicht einſchreiten können, da das Telegramm tatſächlich abgeſandt ſei. In Tſchernigow hat die Landſchaft einen Brief des Fürſten Lwow erhalten über die adminiſtrative Beaufſichti⸗ gung der Landſchaftsarbeit. Dieſenigen Elemente, die nach Anſicht des Gouverneurs die ſtaatserhaltenden ſind, wollen ihr tiefes Bedauern über den Riß zwiſchen Verwaltung und Land⸗ ſchaft ausſprechen; die übrigen ſchlagen eine noch ſchärfere oppoſitionelle Entſchließung vor. Der Gouberneur bittet um Inſtruktion. Her neuttale Handel und die Rechre der Kriegführenden. Berlin, 21. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Die vier Par⸗ lamentspräſidenten der uns verbündeten Staaten heſuchten am Abend das Königliche Opernhaus. Generalinten⸗ dant von Hülſen⸗Häſeler begrühte die Gäſte. Gegeben wurde Wagners Meiſterſinger. Außerordentlich intereſſante Beiträge zur Kkurſtellung de⸗ Standpunktes, den die Engländer den Rechten der Neutralen ſowie dem Völkerrecht gegenüber einnehmen, bietet ein von Francis Taylor Pigott in Braſſeys Naval Annal 1916 veröffentlichter Aufſatz mit dem Titel:„Die Neutralen und der Krieg“. Pigott iſt ſieben Jahre + Lord Oberrichter von Hongkong geweſen und gilt in England als Autori⸗ tät auf dem Gebiete des Völkerrechts; heſonders intereſſan werden ſeine Darſtellungen 8 daß er als Ausgangs ilſon der engliſchen lockade gegenüber vertretenen Standpunkt wählt. Die Aus ⸗ laſſungen der Note Wilſons ſcheinen auf Pigott keinen großen Eindruͤck—* zu haben, denn in recht ſpöttiſchem Tone fertigt er in ſeinem Aufſatze Wilſons Ausführungen ab. Die Fragen, die die Vereinigten Staaten gegenüber land vor⸗ bringen, können nach Pigotts Anſicht nicht„durch den unbe⸗ dingten Machtſpruch eines Prüſidenten erledigt werden, mag der Herr auch noch ſo gelehrt ſein Der Zweck des ziemlich umfangreichen Aufſaßes beſteht darin, die allem nr ins Geſicht ſchlo⸗ gendeſogenannte engliſche Blockade zu recht⸗ fertigen. Er drückt dies am Schluſſe ſeines Aufſates in — Worten aus:„Nun darf man auch nicht vergeſſen. daß wir viele Dinge von dieſen neutralen Kaufleuten kaufen müſſen; es iſt daher von der größten Wichtigkeit, daß, wenn w ir zu 170 Nachteile hand eln, wir imſtande ſein müſſen, K Handlungsweiſe zu 88 fextigen.“ Pigoit ſelbſt vermag bei dieſem Beſtreben ſedoch nicht darüber hinwegzukommen, daß die beſtehenden Regeln des Völterrechtes keine Rechtfertigung für die ſogenonnte ——— Nr. 36. 2. Seite. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Monkag, den 22. Januar 1917. Blockade bieten, die fern von der feindlichen Küſte im Schutze der ſchottiſchen Inſeln, nicht nur das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit erbarmungslos aushungern ſoll, ſondern zu dieſem Zweck— entgegen allen hergebrachten Begriffen— die neu⸗ tralen Länder blockiert und ſie von den wichtigſten Zufuhren ahſchneidet, ſoweit es nicht dem„Schützer der kleinen Natio⸗ nen“ paßt, dieſe Zufuhren zur Linderung wenigſtens des dußerſten Mangels der Neutralen freizugeben. it echt engliſcher Selbſtherrlichkeit werden, da die be⸗ ſtehenden Regeln des Völkerrechtes das engliſche Vorgehen nicht rechtfertigen können, neue, in engliſchem Intereſſe kon⸗ ſtruierte Theorien aufgeſtellt, mit der Behauptung, daß das⸗ jenige, was England für zweckmäßig fand, neu einzuführen, eben neues Völkerrecht ſeil Wohl ſelten iſt mit klareren Worten der brutale Standpunkt, daß Macht vor Recht geht, ausge⸗ ſprochen worden, als in dem Pigottſchen Aufſatz. Die zu dieſem Zweck aufgeſtellten Konſtruttionen ſind zu breit ausgeſponnen, um im Juſammenhange wiedergegeben zu werden, Keuch verdienen einzelne Ausführungen in ihrem Wortlaute au weiterhin bekannt zu werden. Für Pigott 40„die alles be⸗ herrſchende Tatſache der Krieg, und dem müſſen ſich alle an⸗ deren Dinge unterordnen, beſonders der Handel.„Präſident Wilſon kehrt die Sache um, für ihn iſt die beherrſchende Tat⸗ ſache der Handel und er müht ſich ab, die Kriegführung dieſem unterzuordnen. Keine Erklärung des Ausdrucks„neutrale Rechte“ iſt nach Pigott ſo ſeltſam wie die, welche die Vereinig⸗ ten Staaten England zu geben verſuchen. Der Gedanke, daß die Kriegführenden Rechte haben, durch deren Ausübung die Neutralen notgedrungen getroffen werden, ſcheint ihrem Hirne nicht zu dämmern. Der Ausdruck„neutrake Rechte“ iſt zeit⸗ weiſe ſehr aufgebauſcht worden. In den Proteſten der Verei⸗ nigten Staaten iſt aber das Aufbauſchungsſyſtem ſoweit ge⸗ trieben, daß dieſe Seifenblaſe faſt am, Zerplatzen iſt. Dies alſo iſt der wahre Standpunkt Englands gegenüber den Rechten der Neutralen, die es, wenn es ihm gerade paßt, ſtets ſcheinheilig als Schützer der kleinen Na⸗ tionen im Munde zu führen weiß! Der Aufſatz des engliſchen Völkerrechtlers enthält dann im weiteren noch Ausführungen, die die Neutralen gewiß kaum von engliſcher Seite erwartet hätten. Die intereſſanten Darlegungen lauten wörtlich:„Der Begriff der neutralen Rechte iſt nach und nach völlig verdreht worden und das hat ſehr verderbliche Folgen gehabt, wie z. B. ernſte Streitigkeiten zwiſchen einem Kriegführenden und neu⸗ tralen Regierungen, die natürlich von dem anderen Kriegfüh⸗ renden nach Kräften geſchürt wurden. Wenn der neutrale Kaufmann überhaupt irgendein Recht hat, ſo iſt es nicht das Recht Handel zu treiben, ſondern das Recht, zu verlangen, daß man ihn nicht in ſeinem Handel ſtört. Auf der anderen Seite hat der Kriegführende unbeſtreitbar das Recht, zu verlangen, daß man ihn nicht in ſeiner Kriegführung ſtöre. Und dies iſt in Wirklichkeit ein viel geſünderer Begriff des Wortes„Recht“, denn das Recht des Kriegführenden ſchließt dieſe Anerkennung mit ein, daß der, der es nicht achtet, die Folgen tragen muß. Selbſt wenn wir die Analogien des gewöhnlichen Rechtes an⸗ nehmen, und von einer allgemeinen Seehandelsſtraße der Nationen reden, kommt der⸗ neutrale Kaufmann ſeinem Recht nicht näher. Wenn ſich Knaben auf der Straße ſchneeballen, iſt es eniſchieden für den Vorübergehenden das vernünſtigſte, außerhalb der Kriegszone zu bleiben. Würde in ſolchem Habs der Fußgänger durch eine Unvorſichtigkeit beſchädigt, ſo wäre es ſehr fraglich, ob ihm nicht ein Teil der Schuld zugeſprochen würde.„Genau ſo, auf der allen gehörenden Seehanbelsſtraße der Nationen!“ Schlußfolgerungen aus dieſer Auffaſſung auf den zugunſten Englands betriebenen Bannwarenhandel lie⸗ gen ſo nahe, daß ihre Erörterung ſich hier erührigt! In dieſem Zuſammenhange mag nur noch der eine Satz Pigott's er⸗ wähnt werden:„Das Geheimnis der ganzen Sache iſt in dem Urprinzip des natürlichen Lebens zu finden: Der, der meinem Feinde hilſt, iſt mein Feind!“ Außerordentlich intereſſant iſt, daß Pigott gegenüber die⸗ ſen„Rechten“ der Kriegführenden nicht— dem neu⸗ tralen Kaufmann das Mittel zur Abwehr zu nennen: „Das einzige für den neutralen Kaufmann denkbare Mittel, ſein Recht zu wahren, iſt die Weigerung, mit dem Kriegführen⸗ den weiter Handel zu treiben, der ſeinen Handel mit dem an⸗ deren Kriegführenden verhindert. Dieſes Mittel erſcheint Pi⸗ oit allerdings nicht beſonders gefährlich, denn„die aus die⸗ em Handel erzielten Gewinne ſind derart, daß die Drohungen wohl nicht verwirklicht werden dürften.“ Man ſieht, der eng⸗ liſche Rechtsgelehrte iſt nicht Theoretiker wie er ſelber den Präſidenten Wilſon nennt, ſondern er bleibt ein nüchterner Realiſt, er bleibt bei ſeiner ganzen Zweckdarſtellung eben Eng⸗ länder, der wohl abzuſchäten weiß, was England— aber auch nur dieſes— den neutralen Nationen bietan kann.(.) Spanien und dor U⸗Boockrieg. m. KBIn, 22. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zentung Meldet aus Madrid: Die unabhängige Preſſe beſchäſtigt ſich in einem Funkſpruch aus Nauen, der die Bemerkungen der Kölni⸗ ſchen Zeitung über die Erklärungen wiedergibt, die das ſpani⸗ ſche Miniſterium der verbandsfreundlichen Preſſe vor der Kammertür en, den deutſchen U⸗Bootkrieg gemacht habe. Während die Regierungsblätter zu dem ſcharfen Angriff der Kölniſchen Zeitung auf das Gebahren des Grafen Romanones und ſeines Miniſteriums ſchweigen, bemerkt die neutraliſtiſche Tribuna, die Ausführungen der Kölniſchen Zeitung ließen ge⸗ wiſſe Machenſchaften erkennen, die die ſpaniſche öffentliche 8 durch eine der Tatſache irreführen und ins engliſch⸗franzöſiſche Fahrwaſſer hinüberlenken ſollten. Es ſei ein Verdienſt der unabhängigen ſpaniſchen Preſſe, die von den Verbandsblättern zu freundliche geſcholten würde, weil 10 auf dem 8 Werbefeldzug gegenüber auf ie ſtrengſte Neutralität boſtünde, daß ſie dieſes Treiben de⸗ leuchte und dadurch vor dem Eingreiſen in den Welt⸗ krieg bewahrt hätte. Die Nation beſtätigt die Richtigkeit dieſer Feſtſtellung der Kölniſchen Zeitung, daß die augenblickliche Re⸗ gierung Spaniens von ſich durch die Liebedienerei gegen Eng⸗ land und Rückſichtnahme auf die Bannwarenintereſſen der Schiffuhrtsaktionäre und Bergwerksbeſitzer, reden laſſe. Die Regierung drückt nicht den auf die ſtrengſte Neutralität Spaniens gerichteten Willen des ſpaniſchen Volkes aus. das Wegerecht duech Belgien. Berlin 22 Jan.(T. Nichtauul.) Das eigllſche S Umt hat am 10. Januar die in der Mitteilung der beutſchen Regierung an die neutralen Mächte aufgeſtellte Vo⸗ auptung, daß die e um Jahre 1887 ent⸗ ſſen war, er DImanſpruchnahme eines Wegs⸗ rechtes durch Belgien nicht zu widerſetzen, als voll⸗ ſtändig unbegründet bezeichnet. Duſem Dementi P hebi die Rotddeuiſche Augemeine Jeitung über Englands Auf⸗ faſſung der Neutralität Belgiens in den Jahren 1887 und 1914 die Tatſache daß die auf dirette Beran⸗ „dit Standard laffung Salisburns 1887 ſchrieb, ſedermann müſſe ein⸗ U — unſerer Hand. Auf dem re 0 beiden Artillerien, Patrouillenkämpfe im Courieres⸗Wa ſehen, daß die Möglichkeit der Gefahr beſtehe, daß Deutſchland nicht willens ſei, ſich von einem Einfall in Frankreich durch ein Hindernisſabhalten zu laſſen, das ſeit der Unterſuchung des Garantievertrages über die Neutralität Belgiens entſtanden ſei. Ferner habe Gladſto ne ſchon im Jahre 1870 geäußert, er könne nichi die Auffaſſung unterſchreiben, daß die bloße Tat⸗ ſache des Beſtehens einer Garantie jeden Garanten verpflichte, ohne Rückſicht auf die beſondere Lage der Garauten ent⸗ ſprechend vorzugehen. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Die Geſchichte ſtraft Englands Lügen, wenn es be⸗ hauptet, daß es ſich, um ſeinen völkerrechtlichen Verpflichtun⸗ gen Belgien gegenüber nachzukommen, am Kriege beteiligt habe. Eine objektive engliſche Staatskunſt hätte ſich klar ſein müſſen, daß in einem Beutſchland von einer übermächtigen europäiſchen Koalition aufgezwungene Exiſtenzkampf ſich für dieſes die Notwendigkeit der Forderung des Wegerechtes durch Belgien ergeben müßte. Gegen das, nach engliſcher Anſicht allzuſehr erſtarkte Deutſchland von 1914 habe Englanb eine andere Antwort gefunden, als das Eng⸗ land von 1887. Mit zwingender Notwendigkeit ergebe ſich hieraus für Deutſchland die Folgerung der Zuſtende, da es England ermögliche, nach Belieben die Neutralität Belgiens anzuerkennen und zu ſchützen oder zu verleugnen und preiszu⸗ geben, ſei unhaltbar. Deutſchland müßte geſichert werden, daß Belgien nicht wie bisher ein Einfallstor kleibe, das engliſcher Egoismus ihm nach Bedarf nach Oſten oder Weſten ſchüehen könne. Ein vergeſſener Prophet des deutſchgeführten „Mitteleuropa“. Es iſt eine erwieſene Tatſache, daß unter den Slawen Oeſterreichs auch eine bedeutende Partei iſt, welche mit Ruß⸗ land ſympathiſiert und lieber„die ruſſiſche Knute ale die deutſche Freiheit“ will. Durch dieſe Partei hatte Rußland ſchon längſt, bevor ſeine Truppen bei uns einrückten, ſeine Vor⸗ poſten mitten in Oeſterreich. Dieſer Partei wird nun offenbar in die Hände gearbeitet, wenn ſich Oeſterreich bleibend und durchgreifend mit Rußland verbündet. Dann könnte es ge⸗ ſchehen, daß ſich plötzlich mitten in Oeſterreich ein förmliches Rußland erhöbe, wozu ohne Zweifel die nationalen nicht nur, ſondern, was ſehr wichtig— auch die kirchlichen Elemente ſich vorfinden, was das Miniſterium ohnehin ſchon bei ſeiner Schöpfung Rutheniens ſehr zu fürchten hat. Auch für die nichtdeutſchen Oeſterreicher iſt die Verbindung mit Deutſchland bas einzige Heil. Das germaniſche Föderatioſyſtem Deutſchlands garantiert namentlich den Vorderflawen ihre ſelbſtändige Entwicklung, während ihnen von Rußland die nationale und kirchliche Uni⸗ verſal⸗Deſpotie droht.“ „„Eben die von Rußland drohende Gefahr zwingt Oeſter⸗ reich, ſich einen ſtarken Bundesgenoſſen zu ſuchen. Es braucht ihn aber nicht zu ſuchen, es hat ihn durch die Natur, durch die Geſchichte, durch den Willen Goties an Deutſchland. Deutſchland iſt das Vater⸗ land Oeſterreichs, dort ſind die ſtarken Wurzeln ſeiner Kraft.“ „Oeſterreich hat einen hohen Beruf. Als das Oſtreich Europas foll es der ſtarke Grenzhüter der Bil⸗ dung und Freiheit und zugleich der Apoſtel ſein, der das Evan⸗ gelium der Freiheit den fremden Völkern verkündigt. Dieſen Beruf hat es in Namen, zum Ruhme und durch den Geiſt Deutſchlands.“ Dieſe xie, die als wären ſie heute geſchrieben, finden ſich in einem 1849 erſchienenen Heftchen des deutſch⸗ höhmiſchen Politikers Franz Schuſelka, von dem Dr. Schmied⸗ Kowarzik im Januarheſt der deutſchöſterreichiſchen Zeitſchrift „Deutſche Arbelt“ ausführlich berichtet. Der bulgariſche Unterrichtsminiſtee Peſche über die Friedensſrage. m. Köln, 22. Jan.(Prip.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Sofia: Unterrichtsminiſter Peſche führt im Dnewnik aus, daß nach den unannehmbaren Friedensbe⸗ dingungen der Entente die Friedensfrage vorläufig als beendet zu betrachten ſei, beendet durch die beiden königlichen Manifeſte, das des deutſchen Kaiſers und das des bulgariſchen Zaren. Er ſagt, die Aniwort des Verban⸗ des zwingt uns, den Krieg fortzuſetzen, was uns nach Lage der ge nur Sieg und Erfolg bringen kann. Weitere greifbare Friedensvorſchläge unſererſeits wären zwecklos. Wir müßten, wenn wir uns die Verbandsnoten als Garantie und Friedensvorausſetzungen nehmen, etwa die Befreiung Indiens fordern. Aber unſer Friebensvorſchlag verſchwindet trogdem nicht zwecklos. Er laſtet auf den Feinden, um ſich endlich doch Rahn zu brechen. Bis dahin wird der Vierbünd weiter die gemeinſame Sache verteidigen. Mie ſeindchen Herresber chie. Die ſranzöſiſchen Berichte. Paris, 22. Jan.(WB. Richtamtlich.) vom 21. Fanuar nachmittags: In der Gegend von Laſſigny wurde ein deutſcher Angrifſcyerſuch gegen unſere Gräben bei Canny⸗ſur⸗Matz leicht abgewieſen. Der Zeind ließ 6 99 in Maasufer geitweiſe Täti Auf der übrigen Front ruhige Nacht. Paris, 22. Jan.(We. Nichtamilich.) Amtlicher Bericht vom 21. Januar abends: Nördlich der Somme nahmen unſere Batterien feinbliche Truppen auf dem Marſch unter Feuer und zer⸗ ſtreuten ſie. In der Gegend von Mont Saint Quentin und auf dem rechien Maasufer lehhaft⸗ Tätigkeit der Artillerie guf beiden Seiten in den Frontabſchnitten von Vacheraupille, Chambrettes und im Courieres⸗Wald. Nördlich des Ban ⸗de⸗Sapt führten wir nach lebhafter mit Erfolg einen Handſtreich gegen die deutſchen Linien in Richtung auf Senones hin durch. Belgiſcher Bericht: Artilleriekampf in der Richtung auf Dixmuiden und an der Front von Steenſtraate und Hetſas. Die engliſchen Serichte. London, 22. Jan.(BXBB. Nichtamtlich.) Engliſcher Heeres⸗ hericht aus Meſopotamien vom 21. Januar. Der Feind 1 jetzt auf dem ſchmalen engl. Streifen auf dem rechten Ufer des icris und im Flußbogen nordöſtlich von Kut el Amara vertrieben Worden. Das ganze Schützengrabennetz in einer Front von 28 0 Därds Praite und einer Tieſe von 1100 Hards befindet ſich Ker in rrid— das 9 3— vorn ihere etſchettte Wurden goen. Grbeen em rechten Mfer füdweſtlich don Kut l Amara erzielt. Son den, n. 8 Scd. Nichtamtlich.) Amelicher Bericht bom 21. Januar. Wir untcrnahmen heute morgen eine erfolg⸗ reiche Streife gegen Aae„Gräben ſütdöſtlich von Loos. Voll mit Deutſchen beſetzte d wurden Unterſtände wurk* und gahlreiche — heiötet. Wir hatten wenig Verluſte und machten auch Gefamgenie, Wir örangen in der hergangenen Nacht nördlich von Nauvechapelle in iie feindlichen Linien ein. Die ſeindliche Artiſlerie zur Abwanderung bemerkbar macht. Zwar wollen die A dieſer Verh ſeinem augenblicklichen Arbeitseinkommen ein Betrag von Anitlicher Bericht der helligkeiten war tagsüber in der Umgebung von Rancourt, Beaumont und Peronne und auch im Abſchnitt von Hpern tätig. Unſere Batterien beſchoſſen wirkſam feindliche Stellungen im Wald von St. Pierte Vaaſt und in der Armentieres. Umgebung von Gummecourt, Arras und Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, N. Jan.(WB. Nichtamtliché) Amtlicher Re⸗ richt 9om 21. Januar: 0 Weſtfront: In Richtung Kowel weſtlich und füdweſtlich von Volitek belegten wir die feindlichen Abſchnitte zweimal mit Artilleriefeuer. Stellenweiſe zertrümmerte unſer Feuer die Drahtverhaue des Feindes. Wir ſtellten mehrere Vollkreffer ſeſt, deren einer eine Exploſion in einem gepangerten Unterſtand de Gegners hervorrief. i feindliche Artillerie beſchoß 975 Stellungen nördlich Bolſchoptke an der Narajowka und beſchãd gte unſere Gräben. Bei dem Dorf Skommoroſi ſüdlich Stanislawoff griffen unſere Aufklärer in der Gegend des Borfes Zagorze eine ſeindliche Patrouille an, machten heim Nahkampf einen Teil Oeſterreicher mit dem Bajonett nieder und nahmen die übrigen gefangen. Sonſt gegenſeitige Beſchießung. „Von der rumäniſchen Front iſt nichts Wichtiges 6 melben. Stellenweiſe gelangen Unternehmungen rumäniſcher und unſerer Aufklärungsabteilungen. An der Kau kaſusfront iſt die Lage unverändert. Der italieniſche BGericht Rom, 22. Jan. Wi. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht hon 21. Januar. Hrriſcher der Sarca und der Etſch Bewegungen baf Feinden und Artilleriekämpfe. An der oberen Trentinofrot 5 unid an der Front der italieniſchen Alpen die übliche Artiller tätigkeit und die Tätigkeit der Grabenkampfwerkzeuge. In Gegend von Plaba und auf dem Karſt führte die Tätigkeit unſern Pakrouillen zu kleinen Zuſammenſtößen mit feindlichen Aufk wungstruppen. Cadorna⸗ Die Atbeitsbedinhungen in der Kriegsiubuftre⸗ Das Kriegsamt keilt amtlich mit: Von verſchiebene, Stellen wird berichtet, daß in der Arbeiterſchaft kriegswir ſchaftlicher Betriebe ſich neuerdings eine ſtärkere Neigung beiter nicht die Kriegswirtſchaft überhaupt verlaſſen um in Wirtſchaftszweige überzugehen; vielmehr findet zumeiſt nur 0 Verlangen des Arbeitswechſels innerhalb der Kriegswirtſchaft an ſtatt. Aber auch ein ſolcher Wechſel hat, wenn er gleichzeitig 92 in größerm Umfang erfolgen ſollte, ſeine eruſten Bedenken. 1. führt nicht bloß durch die mit der Veränderung der Arbeitsſt verbundenen Reiſen, Vorbereitungen und Neueinrichtungen Verluſt einer Anzahl von Arbeitstagen mit ſich, ſondern bann F durch die plötzliche Entziehung von Arbeitskräften, insbeſondere 7 Facharbeitern, due ungeſtörten Fortgang der auf ſie angewieſen Betriebe gefährden. Es dürſte daher geboten ſein, den neig dieſer Erſcheinungen machgugehen, um ihnen in zzweckdienlich Weiſe entgegenzuwirken. Weshalb erſtreben die Arbeiter den Aureitswerhſeſt Weil an der neuen Stelle mehr zu verdienen hoffen; weil ſie mit 10 Familie von der bahehe 5. ſind, e eee, 5 elbſt bei gleicher Lohnhöhe billiger leben können; weil 70 Pauht 0 Fremde 2 die— 5 und die heimiſchen Cerhel, nie zurückkehren möchten. Das kann man ihnen an ſich nicht be⸗ denken; und deshalb wird man, wenn man ſie trotzdem an 8 bisherigen Arbeitsſtelle feſthalten will, alles tun müſſen. was o 5 3 2 47 N 2 F Roß an Beeinträchtigung anderer berechtigter Intereſſen geſchehen a. um i 57—3 Ealſchluß des freiwilligen Verbleibens zu cleichthen Die Arbeitgeber alſo, die ihre Arbeiter behalten wollen, zunächſt zu prüfen haben, ob und wieweit ſte die von ihnen bi 655 gewährten Löhne im Hinblick auf die Kriegsteuerung zu ſteioſie in der Lage ſind. Zwar kann nicht verlangt werden, daß 9e ſprunghafte Entwicklung der Lohnverhältniſſe, wie ſie in mange⸗ zeitlich begrenzten Induſtrien eingeſetzt hat, von andern 1un macht wird, die als Dauerbetriebe auf eine ſtetige Entwi Beit hältniſſe Bedacht nehmen müſſen. Aber eine den 5 umſtänden Rechnung tragende Angemeſſenheit der Löhne iſt un, allen Umſtänden herzuſtellen, Lohndrückerei ebenſo wie Lohn berei zu vermeiden. 5 9 — iſt auf den doppelten Haushalt auswärts wobuenher beiter bei der Bemeſſung des Arbeitsentgelts Rückſicht zu Erleichtert wird das durch den Erlaß des Reichskanzlers vo ben anuar 1917, der vorſchreibt, daß bei dem Ausgleich zwiſchen unb isherigen Einkommen eines vom Heeresdienſt—— Moll Aber ür den Tag für den Unterhalt der Familie eingeſtellt wird. 6 barüber 290 wird für die Fälle des Doppelhaushalts Rie währung einer ausreichenden Familienzulage durch den Kebeitehiy⸗ ins Auge zu faſſen ſein. Eudlich ſind auch bie übrigen Arbeit gungen, insbeſondere hinſichtlich der Unterkunſt und Ernänſhen unter den gleichen Geſichtspunkten einer Nachprüfung zu unterz lien⸗ und, ſoweit möglich, in enigegenkommender Weiſe anszugeſtaa Ganz unſtatthaft aber ſind die Verſuche von Arbeitgebern, in ſür terer Weiſe Arbeiter andern Betrieben abſpenſtig zu machen und ſi ſich heranzuziehen. Ein ſolches Verfahren, das die Beunruhigung 11 die Arbeiterſchaft geradezu hineinträgt, verkennt völlig die Geſ lage bes Wiriſchaftslebens, iſt nicht ſchark genug zu verurteilen 500 muß unbedingt unterbleiben. Es iſt mit Sicherhelt zu erwarten, hel⸗ eine einfache Ueberlegung und der vaterländiſche Sinn der Ark geber von ſelbſt ſolche Mißbräuche abſtellen werden. pelh Werden dieſe Richtlinien innegehalten, ſo muß auf der au Seite aber auch von den Arbeituehmern erwartet werden, daß ſie, 10⁰ fern ihre Arbeitsbedingungen als gerecht und billig anzuerken ver⸗ ſind, nicht bloß deshalb auf die ſofortige Auflöſung des Arbeſtee, hältniſſes dringen, weil ſie es anderwärts noch beſſer haben kön he Ein ſolches Verhalten wäre mit den Zwecken des Hilfsdienſtgeſe 00 die doch ſchließlich für unſer geſamtes Wirtſchaftsleben und anle ihr Beteiligten den Ausſchlag geben müſſen, ſchlechthin unverein 10 Das wird jeder verſtändige Arbeiter, der ſich dieſer Zwecke a0 kar gemacht hat, einſehen. Immerhin wäre auch hier die Belehe 8 die Organiſationen als wertvolle Unterſtützung zu begrüf 5 in beſonderes Wort muß den in der Kriegswiriſchaft beſchäſen ten zurückgeſtellten Wehrpflichtigen, den logenauhr⸗ Reklamierten, gewidmet werden. Für ſie gilt der Satz: We pflicht geht vor Hilfsdienſtpflicht. Sie ſind von der ſo fülluug der Wehrpflicht und der Leiſtung des Heeresdienſtes nur lange entbunden, als ihre anderweitige Beſchäftigung für das Sa land noch wichtiger iſt als der Dienſt im Sobald dieſe Bn, ausſetzung wegfällt, könnte es die Heeresverwaltung gar nicht den annvorten, ſie nicht wieber in den Heeresdienſt einzuſtellen, in 75 ſie von Haus ausgehüren. Die Borausſetzung ihrer Zurückſtell abe entfällt aber unter Umſtänden auch dann, wenn ſie nicht mehr Fabh an derienigen Stelle arbeiten, für die ſie nach ihren beſondern er⸗ keiten als Facharbeiter entweder zurückgeſtellt oder doch beſond notwendig ſind, ſondern an einer andern Stelle, an der ſie ſaicher erſetzt werden können. Sie hätten alſo in ſolchen Fällen die Wichelh einztehung zu gewärtigen, nicht etwa aus Rückſicht auf den Ar Er⸗ geber, ſondern lediglich aus militäriſchen Rückſichten. Für die ehh⸗ ledigung von Unſtimmigkeiten özwiſchen Arbeitnehmern und Arbe gebern und einen ſich däraus ergebenden Arbeitswechſel, verbl auch den Reklamierten der Schutz des Hilſsdienſtgeſetzes und darin vorgeſehenen Ausſchüſſe. Im übrigen wird Sorge getrageh werden, die natürlichen und begreiflichen Wünſche der Reklamier ſchon bei der Surgee oder doch ſpäterhin durch Austauſch B5 öglichkeit erfüllen. Nur kann dies nicht auf einmal geſchehen ſondern verlangt, da es plaumäßig erſolgen muß, eine Wwiſ 10 Die Arbeiter, und zwar ſowohl die Reklamierten wie die ü Wa künnen hiernach gewiß ſein, daß ihre berechtigten Intereſſen gew 005 und geſchätzt werden, ſeweit en in Hereich der durch die Anſprah, Seit begrenzten Möglichkeit liegt. Sollte es trotzdem zu M men, ſo werden ſie gut tun, nicht ſofort den 6n 5 fordern, ſondern zunächſt die Bermittlung des Borſtbenden es Schlie ihnen nicht verſagt werden wird. Bei gutem Willen aller Teile unſchwer gelingen, auch im Einvernehmen aller Teile und 6 die arbden Auſgaben zu Löſen, die dem—————— Sul Fienſt zum Heil des Voles geſtellt ⸗Aud⸗ Heere. ugsansſchuſſes oder der Kriegsamisſtelle antzurufen, 7 —— SSS683222 S eSSS Sr F 325 PPPPPPPPP0000——— PPPPP————P PPCPC ¶ S„——„„„ 0 SSagsSSSSSS60„S22 8 8——— SNSl ie 1 ——— einer te Virwenbegüge weniger als 1200 Mark 0 di S8. Das Frembwort „Nontag, Den 22. Sauuar 1917 Mannheimer General⸗Nunelger.(Abene⸗ Uusgabe 3. Seite. Nr. 86. Nus Stadt und Land. . Mit dem ausgezeichnet See. Dolt, beim Inf⸗⸗Regt. 40, Sohn des Chr. Dolt, Rusketier Ludwig Herrmann, Sohn des Zimmermanns Heinrich Herrmann, wohnhaft Bürhermmerſter-Fuchefraße 2⁴. Die Steuererklärungen für bie Veranlagung zu der außer⸗ debentlichen Kriegsabgabe nud zur Beſitzſteuer ſind bis jetzt im Steuerkommiſſärbezirk Mannheim ſehr ſpärlich eingekommen. liegt im Intereſſe ber Sdeuerpflichtigen ſerbſt, die Sache nicht gegen Ende des Termins zu verſchieben, da der Andrang zur der Erklärungen dann zu groß iſt, ſo daß trotz langen Bartens eine mündliche Verhanblung mit dem Veranlagungs⸗ ten in vielen Fällen unmöglich ſein wird; bei verſpäteter e der Sieuererklärungen erfolgt aber nach den Geſetzen ein Zuſchlag von 5 bis 10 dom Hunbert der rechtskräftig feſt⸗ geſetzten Beſitz⸗ und Kriegsſteuern; außerdem können noch Geld⸗ rafen ausgeſprochen werben. För den Badiſchen Heimatdank, der ſich die Unterſtützung der interbliebenen von Kriegsteilnehmern und der Kriegsbeſchä⸗ n gur Aufgabe„ ſind bisher an Spenden und ſterbeiträgen 2 100 000 Mark eingegangen. 3 * Der Serkehr mit Kriegs⸗ und Zivilgefangenen. Das K L. dellverfretende Generalkommando des 14. Armeekorps macht deuerdings auf die bedauerliche Tatſache aufmerkſam, daß zum Schaben unſeres Anſehens der zwiſchen den deutſchen Bolkz⸗ genoſſen unb dem kriegsgefangenen Feind einzuhartende Ab ſt an d ud die im Verkehr mik Kriegsgefangenen gu beob⸗ de Zurüchaltung nicht überall, namentlich aber von der länblichen Bevölkerung nicht gewahrt werde. Im Intereſſe unſeres Anſehens im neutralen und feindlichen Ausland müͤſſe es getan werden, um das Bewußtſein wieder zu ſchärfen, daß der nationale Stolz auch dem kriegsgefangenen eind gegenüber nicht verletzt werden dierfe. Energiſches Eingreiſen aller beteilig⸗ ten Stellen ſei hauptſächlich gegen die Liebeleien des Geſindes, der —— Frauen der Arbeitgeber mit Kriegsgefangenen er⸗ Keue holländiſche Paßbeſtimmung. Dos niederländiſche Ge⸗ —— in Frankfurt a. M. teilt der„Frkf. Ztg.“ mit: Nach elegraphiſch eingetroffenen Mitteilung der Königlich Nie⸗ 9 ländiſchen egierung müſſen ſämtliche Päſſe zur gieiſe nach den iederlanden mit einem„Paßviſum“ eines Niederländiſchen Konſulotes verſehen ſein; das Paſſteren der Grenze iſt„ohne ein Viſum nicht mehr geſtattet.“ “ Liebesgaben an Mannheimer Schulkinder. Von edler Ge⸗ ng legte dieſer Tage die Gemeinde Hauſen vor Wald, Donaueſchingen, ein nachahmenswertes Beiſpiel ab. Auf laſſung des bortigen Hauptlehrers Friedrich Hornberger kermelle die Schuljugend 9 Bentner Lebensmittel, beſtehend in In, Mehl, Kraut und Dürrobſt, wornit 50 bedürftige Kriegerkinder in der Waldhofſchule bedacht werdan konnten. Gebern ſei auch an dieſer Stelle herzlicher Dane ausgeſprochen. *Fürſorge für die preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahner. Der heeußiſche Eiſenbahnminiſter hat berfügt, daß den Arbeitorn⸗ und Arbeiterinnen der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen am 1. Februar eine nochmalige außerordentliche Teuerungs⸗ Julage gewährt werben ſoll. Die Zulage beträgt für verhei⸗ dat e te Möbeiter ohne Kinder unter 14 Jahren, ſowie für ver⸗ Kirctete Arbeiter mit 1 bis 5 Kindern 40 Mk., für verheiratete kbeiter mit 6 Kindern unter 14 Jahren 50 Mi. und ſo fort für weitere Kind 10 Mk. mehr. Begugsberechtigt ſind alle voll⸗ beſchäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, die am 1. Februgr 1017 zündeſtens einen Monat im Dienſt der Staatsbahnverwaltung ehen und denen nicht 8 worden iſt. Ebenſo erhalten die Humalige Teuerungszulage diejenigen Arbeiter, die bor der Hüe Hahlung wegen Einberufung zum Heeresdienſt oder Komman⸗ zerung zu den Eiſenbahnern der beſetzten Gebiete a ſchieden ind.— Per Meniſter der öffentlich ai Arbeiten hat die ſämtlichen Pdeuziſch⸗heſſiſchen Eiſenbahndirektionen ermächiigt, die dedürf⸗ igen, im Ruheſtand befindlichen Beamten und die bedürftigen Finterbliedenen von Eiſenbahnern angeſichts der allge⸗ einen Teuerung angemeſſen zu unterſtützen. Es Joll helteren, wenn ihr Ruhegehalt weniger als 2500 Mark eträgt, bis zu 100 Mark und den Hinterhliebenan(Witwen), wenm ibre ohne Waiſengeld betragen, ſalls bis zu 100 Mark Unterſtützung gegeben werden. * Bartielle Sonnenfinternis. Am morgigen Dienstag findet als der ſieben dieſes Jahres eine par⸗ tekle Sennenfinfernis ſatt. Auch ſie fälk, wie die totale Nondfinſternis vor viergehn Tagen, in die frühen Morgen⸗ kunden, alſo in die Zeit des während die letzte Nondfinſternis kurg dor dem Untergang des Trabanten ſtattfand. — wird ſomit den Blück nach dem füdöſtlichen Himmel zu richten Amt „wenn man, Uares Wetter vorausgeſetzt, die e inſterung —— wahrnehmen will. Kicht der Anfang, wie bei ondfinſternis, ſondern der letzte Teil der Bebeckung iſt bei er eſer Sonnenfinſternts gu beobachten; denn die Finſternis beginnt Augenblicksbilder vom Weltkrieg. von allerlei feloͤgrauen Kanonen. 9 Das lateiniſche Wort oanna bedeutet ſo viel wie Rohr; deo nme der Stabt Cannae in Italien bei der Hannibal im Jahre uit 6. Chr. den Römern bie bekaunte vernichtende Niederlage bei⸗ (ebracht hat, heißt ine Deutſche überſetzt erwa Rahrſeld. Von Deu kateiniſchen canna bildeten die Italiener mit ihrer bekannten Lergröß erungsſendung one das Wort cannone(das große Rohr), en en Worte Ranong gn Orunbe liegt. Offi⸗ Sel ta im allgemeinen nicht mehr Kauvne, ſondern r eĩ rgert, daß wir es noch ſt in verſchiedenen —*————— gebräuchen, wie die Worte Kanonenfutter, ndonner, Kanonenfieber, Kanonenſchlag uſto. deigen. In kügemeiner e ee ee ne i, müiei Leech in temſelben Sinn wie Geſchütz gebraucht. Eine merkwürdige Erwei⸗ Miuns ſeiner Bebeutung erfuhr das Wort Kanone in dieſem Wli⸗ zege dadurch, batz man die fahrbaren Feldküchen, die unſere tapferen Feldgrauen mit warmen Speiſen und heißen Getränfen, ſe namentilich mit Kaffer verſorgen, mit dem Namen Gulaſch⸗ belegt hat. Die Gulaſchkanoniere ſind die Feldköche, und unſere Feldgrauen reben auch von Gulaſchbanonenanwärtern und don Gulaſchkanon naſpiranten; mit dem erſten Namen ſind nament⸗ Ochſan, mit dem zweiten alles lebende Geflügel, Haſen uſw. demeint. Statt der Bezeichnung: Gulaſchkanone find auch noch Aidere. Benennungen wie Epeckerbſentanone, Graupenkanone, Weftanone uſc. im Gebrauch. Bald nach dem Erſcheinen der agen der ldbuckhandlungen an der Front warden dieſe R. Büldungskanonen genamnt, und dieſer Name iſt ſpeiter auf die Felbbu uchhandlu ſelbſt 8 worden. Als die Fori⸗ ſchrttte er Pildärkefſife die Einführung beſonderze Ab⸗ Heſedechne gegen Luftangriſfe notwendig gemacht datten, wurden dieſe entweber Wallonabwehrgeſchüte oder Ballonabwehrkauonen und Fliegerabwehrkanonen aenannt. Auch dieſe Abwehrkanonen mußten ſich in der feldgrauen Sprache vielerlei Uebertragungen auf andere militäriſche Gebiete gefallen laſſen. So werdeu die Sulaſchranomen cuch Hungerabwehrkanden und Kohldamof wiwehr⸗ 8 genannt(Kohldampf iſt ein alter feldſpr Ausdruik „Sunger; Kobſbempf ſchieben heitt Kenger kuſigen — See von flarlem Hunger gepeinigt Terbet, N. tags; um ſie beobachten zu können, muß man alſo einen frei⸗ „Sonne teilweiſe verfinſtert hinaufſteſgt. ————————————————————— „Kriegsnotgeld, das zu Beginn des Krieges in e bereits um 6 Uhr 43 Min. vormittags, wenn die Sonne noch tief unter dem Horizont ſteht. rr Aufgang erfolgt erſt wenige Minuten nach 8 Uhr, und da der Augenblick der dich bas Verfin⸗ ſterung um§ Uhr 28 Minuten eintritt, ſo erhebt ſich das Tages⸗ geſtirn bereits ſtark berfinſtert über den Horigont. Die größte Verfinſterung beträgt 72 Hundertſtel in Teilen des Sonnenburch⸗ 119 0 Ganz ſo ſtark erſcheint in Deutſchland die Sonne aber nicht bedeckt; in Oftbeutſchland, wo die Verfinſterung am größten iſt, beträgt ſie etwa zwei Drittel der Sonnenoberfläche; der Grad der Verfinſterung nimmt in der Ri g nach Weſten ab. Das Ende der Bedeckung erfolgt um 10 r 18 Minuten vormittags. Sichtbar iſt die Sonnenfinſternis in Kfics Europa mit Ausnahme des äutzerſten Weſtens, im weſtlichen Aſien, einſchließlich des nörd⸗ lichen Teils von Vorberindien, Turkeſtans und Weſtſibiriens, ſowie in Nordafrika. Bei uns endet die Finſternis gegen 9 Uhr vormit⸗ Ort aufſuchen, der den Anblick auf den ſüdöſilichen Horizont ermöglicht, über den im Augenblick ihres Aufganges die Mit Rückſicht auf die unausbleiblichen ſchweren Schädigungen der Augen ſei dringend davor gewarnt, ohne Verwendung von Schutzmitteln in die Sonne zu ſehen. Zur Abblendung des Sonnenlichts eignet ſich iedes ſtark Glas; zur Not tut es ein ganz gewöhnlicher Glasſcherben, en man entſprechend ſtark berußt.— Von den übrigen fünf Finſterniſſen dieſes 8 wird bei uns nur noch 2 50 Mondfinſternis in der Nacht vom 4. zum 5. Juli ficht⸗ ar ſein. e Verein Frauenbilbung⸗Frauenſtudinm. In raſcher Aufein⸗ anderfolge beranſtaltet der Verein drei Vorträge, die einen ſtar⸗ ken inneren haben; ſie handeln von Frauenfragen, die im Krieg eine Wandlung erfuhren. Die drei Themen dauten: „Die Kriegsſemeſter der Deutſchen Studentin“,„Die verheixatete Lehrerin“,„Die Frau und der Staatsgedanke“. Der erſte dieſer Vorträge, den Frau Dr. phil. Eckardt aus Heidelberg halten wird, findet Mittwoch, den 24. Januar, nachmittags 45 Uhr, im Saal der„Loge Karl zur Eintracht“ ſtatt. Der Eintritt iſt frei. eUnvergängliche Werte.“ Unter dieſem Geſamttitel wird, ſo ſchreibt man uns, der Katholiſche Frauenbund am 24. Fanuar eine Reihe von 4 großen Vortragsabenden eröffnen. Lls Redner iſt Herr Stadipfarrer Dr. Bürk gewonnen worden, der ſo ſein reiches Wiſſen auch einmal einer größeren Oeffentlichkeit Atgängkich machen wird. Dadurch iſt es möglich, der hieſigen rauenwelt wieder eine Reihe der ſchönen Abende zu verſchaffen, die im vorletzten und letzten Winter viele Hunderte von Frauen u wirklichen Feierſtunden verſammelten. Sieg auf allen Fronten ſei unſere Loſung, auch im Kampfe um die geiſtigen Güter und Werte des deutſchen Volkes. Die Vorträge ſollen uns dazu helfen und begeiſtern. So heldenmütig, wie die Frau opfert und duldet, ſo heldenhaft und ſtarkmütig muß ſie auch werden, wo es gilt, die unpergänglichen Werte des Chriſtentums hochzu⸗ halten.(Näberes ſiehe Anzeigenteil.) * Die Deutſche Geſenſchaft für Kaufmanns⸗Erhelungsheime Gerienheime für Handel und Induſtrie) hielt dieſer Tage in Wiesbaden ihre diesjährige Hauptberſammlung ab. Aus dem Bericht des Vorſitzenden, Kammerzienrat Baum, ging Hervor,— die Geſellſchaft im Geſchäftsjahre 1918 in ibren Heimen rund 181 000 Verpflegun Zu verzeichnen hatie. Auf die den Mitgliedern der Geſellſchaft offen ſtehenden Heime ert⸗ fielen hiervon 58 000 9 guf die als Lazareste dienenden vier Heime 123 000. Die Ausbreitung ber Geſellſchaft war im Berichtsfahr über alles Erwarten günftig. In Würbigung der durch den Anſchluß den erwachſenden Vorteile trat wiederum eine ſehr große Angahl bebeutender Firmen der Geſellſchaft bei, ſo daßz dieſe einen Stiftungsgubachs von xund 3,4 Millionen rk berzeichnen kann. Auf Antrag eines Mitgliedes hat die Verſammlung ausdrücklich ſeſigelegt, daß die Heime der Geſellſchaft auch den Angehörigen der Preſſe unter den gleichen Vorausſetzungen wie den fonſtigen Mitgliedern offen⸗ ſtehen ſollen. Das Präſidium der Geſellſchaft hat dieſem Beſchlu ſſe um ſo lieber beigepflichtet, als es ſich der großen Förderung be⸗ wußt iſt, die die Geſellſchaft ſtets in verſtändnisvoller Weiſe durch die deutſche Preſſe erfahren hat. Die Heime in Gupen(Rhein⸗ land) und Bab Lan(Schleſien) werden im Jahre 1917 eröffnei. Neue Heime ſind in der Umgebung von Groß⸗Berlin in Urach (Würktemberg), Licbenſtein(Thüringen), Kahlberg(Oſtbeutſchland) und in Weſtfalen in Vorbereitung. Ein Antrag auf Schaffrutig eines Altersheimes wurde grundſätzlich genehnigt. Ein weiterer Vorſchlag auf Schaffung eines Kinderheimes wurde zunächſt noch bertagt. Auskunft über die Geſellſchaft erteilt die ſchäftsſtelle in Wiesbaden. “ Turnlehrer und Wehrvorbereitung. Der„Deutſche Turn⸗ lehrerverein“ und der„Deutſche Mittelſchullehrer⸗Verein“ haben über die neuen körperlichen Eeziehungsfragen ſol⸗ gende Leitſätze aufgeſtellt: 1. Die Grundlage der Wehrhaft⸗ machung der Jugend beſteht in Körperzucht durch Gerät⸗ und volks⸗ tümliches Turnen(Leichtathletilh, Sport und Kurnepielen neben den lehrplanmäßig betriebenen militäriſchen Uebungen. 2. Daher muß die Einführung des Turnens als verbindlicher Lehrgegenſtand an allen Schulen bis zu ben oberſten Klaſſen berlangt werden. Der neue Lehrplan für das Turnen an eittelſchulen entſpricht den Grundſätzen arch hinſichtlich der„Wehrvorbereitung. 3. So⸗ lange milikäriſch ausgebildeie Fachmänner vorhanden ſind, find dieſe in erſter Linie berufen, den Wehrunterrich gu leiien. Für mi nicht ausgebilbete Turnlehrer eind Kurſe abzuhalten. 4. Die Turnlehrer ſind hinſichtlich des Ranges und der Lehrver⸗ Eaatſn den übrigen Mittelſchullehrern gleichzuſtellen. Jede An⸗ zalt ſol ihren eigenen Turnlehrer haben. Keine Faſtmache in der Schweiz. Auch) dieſes Fahr wird die Schtveig, den Ernſt der Zeit Rechnung tragend, von anen Faſt⸗ nachtsberanſtaltungen abſehen. — Feldgrauen. Wenn vori Hungerabwehrkanonieren ſprechen unſere dieſe heberſehnte Gulaſchkanone endlich bei ihrer Akteilung ein⸗ getrofſen iſt und dieſe ſich mit Napf und Eßbeſteck zum ſofortigen Kugriff gegen ſie rüſtet, dann ertönt gar oft im Scherg das Kom⸗ mando:„ zzeug raus', Fertigmachen zum Sturm auf die Hungerabwehrkanone!“(Den Namen„Schanzzeug“ führt allgemein das Eßbeſteck unſerer Feldgrauen). Die Uebertragungen Kingen aber noch weiter. Die fahrbave Entlauſungsanſtalt oder Entlaufe, wie unſere Feldgrauen das lange und ſchwerfällige Wort Eutlau⸗ ungsanſtalt ſo hübſch und treſfend verkürgt Fuben, erhielt den kamen Lauſeabwehrkanone. Und in den Militärlagaretken wird der zur Heißluftbehandlung gebräuchliche Kaſten Kheumatismus⸗ abwehrkanons genannt. Eine beſonders kühne Uebertragung aber haben ſich unſere feldgrauen Kovafkeriſten geleiſtet, die ihre Ver⸗ wegenheit nicht nur bei der Verfolgung des Feindes, wie füngſt in Rumänien, ſondern auch in der Erfindung neuer ſeldgrauer Ausdrücke heweiſen, ſie nennen nämlich die Schwänze ihrer Pferd⸗ unter Aulehnung an das im Felde biel gehörto Wort Flieger⸗ abwehrkarvne:————— 9— Deutſches Kriegsnotgeld. Die durch den Krieg gezeitigten Umſtände haben im wiriſchaft⸗ lichen Leben eine Reihe bon Neuerungen, wie z. B. die Lebens⸗ mittelkarten, hervorgerufen; die erſte dieſer Neuerungen aber iſt merkwürdiger Weiſe kaum außerhalb der Grenzen der engen Be⸗ girke, auf Pe ſie ſich beſchränkte, bekannt geworden, und verdi nt darum 83 da ſie längſt wieder vollkommen berſchwunden iſt, eine rückſchauende Betvacht Es handelt 1— um das deutſche ner Anzahl deutſcher Gemeinden in U lauf 8 Nach einer guſammenfaſſen⸗ den Betrachtung für das iegsnotgeld von Regierungsrat Eber⸗ t in der Umſchau machte ſich kurg nauh der Mobilmachung in den vom Feinde bedrohten Gebieten, in Hit⸗ und Weſtpreuzen, in en, Oberſchleſien, einzelnen Teilen der Rheinprovig und in Elſaß⸗Lotheingen, das faſt völlige Verſchwinden has Kleingeldes aus dem Verkehr ſehr peinlich füh Dieſe Kieingeltnot wurde durch die in allen Kriegen berbachtete falſche Meinunz der Bevölke⸗ Fung hervorgerufen, daß man die bare Münce als den einzigen rerllen Wert niach Möglichteit aufsewahren müſſe. Da hierdurch —————————— Pappe beſtanden, das begreiflicherweiſe Verkehr und Hartdel in ben betreffeuden Gebieten W ernher————— wirrden, entichoiſen dich die ein⸗ einen Smmuolbehörden, wie Momiſtrate, Geweirbevorſtände ungen. Die Polizeibericht bom W. Januar(Schluß). 3 Brandausbrüche. Vermutlich durch entſtand am 20. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, in einem Badegim⸗ mer des Hauſes Luiſenring 47 ein Brand, welcher durch die Berufsfenerwehr wieber gelöſcht wurde. Der angerichtete Schaden wird auf 200 Mark geſchätzt.— Am 21. ds. Mis, vormittags 11 Uhr, brach in einem Schlafgimmer des Hauſes Rheinhäuſerſtraße 36 aus bis jetzt noch unbekannter Urſache Feuer aus, welches vom Wabnungsinhaber ſofort wieder gelöſcht werden konnte. Auch hier eniſtand ein Schaden von 200 Mark. Zuſammenſtoß. Auf dem Friedrichsring bei U 8 er⸗ folgte am 18. ds. Mts., abends 6½ Uhr, ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem mit Brettern hoch beladenen Laſtwagen eines hieſigen Fuhrunternehmers. An dem Straßenbahnwagen wurden die vordere Plattform und die Stirnſcheibe zertrümmert und am Laſtwagen brach ein Rab zuſammen. Perſonen wurden gicht verleßzt. Unaufgeklärte Diebſtähle. Es wurde entwen⸗ det: Am 4. Januar, vormittags etioa um 10 Uhr, von einer Bank im Flur der Großh. Staatsanwaltſchaft——— ein 1½ Ka⸗ ſchweres Expreßgutpaket. Das Paket enthielt die Per⸗ ſonalakten einer Frau J. Pf., war in grauweißes Papier verpackk und kreuzweiſe mit einer Schnur umbunden und an das Großh. Landgericht hier adreſſiert. Die Akten ſelbſt beginnen mit einent blauen Streifen Aktendeckel, mit der Aufſchrift:„Großh. Direttion betz Landesgefängniſſes und der Weiberſtrofanſtalt Bruchſal“ Die gleiche Aufſchrift befindet ſich auf der Adreſſe des Paketes.— In der Nacht vom 17./18. Januar wurde auf der Neckarvorlandſtraße zwiſchen den Kohlenlagern Grohe und Hofſtätter ein grauer Gack mit 19 Pfund gebranntem Kaffee gefunden. welcher vermutlich don einem Diebſiahl herrührt. Der Kaffee befindet ſich bei der Kriminalpolizei, woſelbſt der Eigentümer ſeinen Anſpruch geltend machen kann. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Lackierer von Schinunzi, ein Gärtnerlehrling bon Oberrad, ein Rangierer von Neckarhauſen, ein Taglöhner von Waldhof, alle wegen Diebſtahls und ein Zemen⸗ teur von Wallerſtädten wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes. vereinsnachrichten. Der Hadiſche Lehrerverein hielt kürzlich in Waldulm eine Sitzung des engeren Borſtandes ab, im welcher u. a. mitgeteilt wurde, daß für Weihnachtsgaben insgeſamt 4170 Mk. eingegangen ſind. Der Ansſchuß für Heeresdienſt ſoll er⸗ ſucht werden, die Vorbereitung für Ableiſtung des einjährigfreiwil⸗ ligen Dienſtjahres der künftigen Sehrer in beſonderer Weiſe zu be⸗ treiben. In dem von Obmann Hödel in der Sitzung erſtatteten Jahresbericht wird mitgeteilt, daß der Grundſtock des„Krieger⸗ dank“ Ende 1916: 81 588 Mark betrug und im verfloſſenen DJahre 1135 Mark an Beibiljen ausbezahlt wurben. Der Jahresbericht er⸗ wähnt ſodann weiter eine immer engere Fühlungnahme des Lehrer⸗ vereing mit den Bereinen der Staats⸗ und Gemeindebeamten und bie Bemühung zur Erlangung von Teuerungszulagen. Der itgliederſtand des Gereins ſteht augenhlicklich nicht genau feſt; mehr ale 3000 Lehrer ſiehen unter den Fahnen, 19 Mitolieder ſind im Jahre 1916 ausgetreten, Mitglieder, darunter 45 Lehrerinnen, lind neu eingetreten. Turnoerein Mannheim von 1846. ZIn der erſten Kri g im neuen Jahre gab Landgerehls⸗ rat Dr. Wolfhard einen Ueberblick über die Kriegs⸗ lage am Ende des abgelaufenen Jahres, das der⸗ Entente nach ihren Prophezeiungen den zermalmenden Siog über Deutſchland und den mitteleuropäiſchen Bund bringen ſollbe. Stett deſſan ſtehen die Heere ber Mittelmächte in Oſten, Weſten und Süden tief in Feindesland; der Eintritt Rumäniens in den Krieg hat das Schickfal Oeſterreichs und der Habsburper nicht entſchieden. Die—— des Kadettenführers Miljukow, daß die Türkei und ſterreich durch das Eingreifen Rumäniens der⸗ ſchuvinden werde, reiht ſich würdig den von den Alliierten fetzt bekaunt gegebenen Eroberungegieſen au. Statt Worte haben Hindenburg und Mackenſen Talen in ber Dobrudſcha, der Walache und jetzt in der Moldau folgen laſſen. T dieſer gewaltigen Erfonge haben die Mittelmäckte ein ehrliches Friedensangebot ge⸗ macht, um dem europäiſchen Blutpergießen Einhalt zu tun. Unſere Feinde haben dies großherzige Angebot unter bon Kriegszielen abgelehnt, als ob ſie die Sieger wären. ſuf ihnen ruht die Verantvortung für die weiteren Greigniſſe, dien das deutſche Volk getroſt und mit dem eiſernen Willen, zum ſiegreichen Endlampfe alle Kräfte in der Heimat und im anguſyannen, voll Zuberſicht entgegengeht. Dieſer Geiſt kam auch in den alsdann verleſenen Briefen der Durner aus dem Felde aufs ſchönſte zum Ausdruc Weihnachtsſtimmung aus den Schützengräben im Weſten und Oſten war darin gecchildert. Als Weihnachangehinde konnten die Verleihung des Eiſernen Kreugen Kanonier Wilhelm Gunger, Gefreiber Hermann Schoop, Kriegsfreiwilliger Richarb Rau und Bzefeldwebel Geiß melden. Vandgerichtovak Dr. Wolfhard heelt dann noch einen mit geſchichtlichen und Rüchliren und Aushlicken umriſſenen Vortrag über „Deutſches Katienatgefühl, nationale Kultur unb deutſches Volkstun“, die in die Hoffuirig ausklang, Shade deutſche Bolk in dieſen Kricgszeiten ber unvevgänglicher ätze ſeinen ſich vorm Keuem bemärinige und bae befauite Volksteben mit einen neuen deutſchen Worlstun erfülle, 75. Kriegstagung hielten nn Sonnag, den 14 war bie Nännerahteilungen in vereinehaufe unien arl Rücks Leitung ab. is ars Mityliederx der MRänner⸗ abteilung gebilbete Hauszapelle ſorgte trefflich für eine abwechs⸗ und Landräte, Rile ſthilße zu greifen und ſog Kriegenolgeld Guszugeben. Dieſem Syſtem ſchloſſen ſich auch die Spar⸗ und Doriehnsiaſſen und mehrere iſtrielle Unternehmungen hinſicht⸗ lich der mausgahlungen an. Da im Inneren Deutſchlands kein bemerkenswerter Kleingeldmangel eintrat, werden Mitteilungen über dieſe Kriegsnotſcheine großen Teilen des Publihims neu ſein. Beim Kriegsnotgeld handelte es ſich um einen Krebitſchein, den in „Bargeld wieder einzulöſen bie Ausqabeſtellen ſich ſofort oder nach den Scheinen aufgedruckten Terminen ſich verpflichteten. Die Ein⸗ führung des Kriegsnozgeldes wurde der Bevöllerung in den Tages⸗ zeitungen und burch Mauerenſchläge bekannigegeben. Als iypiſcheg Beiſpiel führt Regierungsrat Gberhardt eine folche Bebarurt urachung der Siadt Biſchofsburg in Oſtpreußen an:„Mikbürger! Von heute Nachmittag 5 Uhr ab werden in der Stadt⸗ und Stadi⸗ ſparkaſſe, um dem Mangel an kleiner barer Münge zu begegnen, gegen Papiergeld zum Rennbetrag Gutſcheine zu 5, 3, 2 und 1 Nr. 50, 25 und 10 Pfg. umgewechſelt. Für dieſe Gutſcheine verbürgt 60 der Magiſtrat, wenn ſie mit ſeinem Stempel und dem Namcht des Bürgerweiſters Hellmann und des Stadtbaſſonrendanten Finger handſchriftlich unterzeichnet find. Kaufkeute und Gewerbe⸗ kreibende werden dringend gebeten, dieſe Gutſcheine in Zahlunng zu nehmen, die bei der Stadt⸗ und Stadtſparkaſſe wieder in bares Geld eingetauſcht werden. Biſchofsburg, den 4. Auguſt 1914. Der Magiſtrat. Geg. Kellmann.“ Auf dieſe Weiſe würde durch das ſchnellbekundete deutſche Organiſationsialent die Ordnung im Handelsverkehr mit, Leichtigkeit wieder aufrecht erhalten. Aue Irzeugung der durchweg aus Papier hergeſtellten Notgeldſcheine bediente man ſich der jeweilig gerade vorhandenen Papierſorten, da vor allem ein ſchnelles Eingreifen wichtig war. Nicht guletzt quf— Umſtanb iſt die Mannigfaltigkeit hinſichtlich Herſtel⸗ kurigsart, Größe und Farbe dieſer Scheine zurückguführen. Die mbiſten Scheine wurden in—— herefbellt, dach qrb as auch ſehr primitiye Scheine, dis aus einem delſebigen odar onhen me oder ar it Tinte beſchrieben war. onbers merkwürbig waren 3. B. de Scheine von Pogorgella in en, wo man und auf bie quodratiſchen Stücke den Weri handſchriftlich mit Tinte ſetzte. Die Gntsberwaltung Lopiſchewo in Poſen zerſchnitt zu dieſem Zweck gebrauchte Spielkarten. Dagegen halte man bei guderen Scheinen, ſo in Tilſit, Ewing, Sämeidenrühl, Geh weiler: ſich in gewiſſenr Grade eirer kunſvollen Ausſtatkirug Peffergiet⸗ Auch in der Benennung der Scheine gob es mancherlei Abwenh⸗ einen ir den Kufdruch„Gulſchein“, andere Nr. 30. 4. Seite. Montag, den 22. Januar 1917. lungsreiche in die ſich dem Ernſt der Zeit ent⸗ ſprechende Vorträge eingliederten. Hervorzuheben 6. der mit Huwor durchwürzte Vortrag bon Karl Rück in Mannheimer Mundart über„die Männeräbtellungen des Turnvereins von 1846 bis 1916.„Alle Mann an Bord zum 3. Kriegsſchauturnen am 28. Februar im Nibelungenfaal, das iſt die Loſung für alle in 9—*3 tätigen Turmer.“ So ſchloß Rück den genußreichen Abe In Ausfſhhrung des Beſchluſſes der Deutſchen Turnerſchaft, zen wir im Mittagsblatt abbruckten, r am Samstag, den 27. Januar, 9 Uhr, eine vaterländiſche Kundgebung aus Anſaß von Kaiſersgeburtstag im Vereinshauſe ſtatt, ral Pr. Wolfhard wird über„Den Willen zum Sieg“ ſprechen. verſammlung der Hausbeſitzervereine der pfolz. Neuſtadt a.., 20. Jan. Die heute im Saal vau ſtattge⸗ hahte Vorſammlung der Hausbeſitzerbereine der Sfalz, die gut beſucht war, nahm zunächſt ein Referat des Vor⸗ enden Lipps⸗Ludiigs über die Gründung der „Landesbank bayeriſcher Grund⸗ und Hausbe⸗ [erdereine“ entgegen. Dieſe wurde am 28. Dezgemher 1916 gegründet und bezſveckt: In Verbindung mit dem in Berlin gegründeten Wirtſchaftshund 5 deutſchen Haug. und Grunbbe⸗ ſich und der deutſchen Hauptbank für Hypothekenſchutz, beides Aktiengeſellſchaften, Stäxkung des Realkredite beſoners durch Sicherung zweiter Hypotheken und Einführung des Laſtenſchutzes d, h. Sichetſtellung aller mit dem Anweſen verbundenen Abgaben und Steuern enee der Das Aktien⸗ kapital beträgt 1 Million Mark. eerſte Aufgabe der Lan⸗ desbauk umfaßt die Beſchaffung von Kapitalien für gweite Hypotheken von den baheriſchen Hhpothekenbanken unter Haf⸗ tung der Städte. Die hayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, die Baher. Handelsbank, die Bayer. Vereinsbank, die Sübdeutſche Bodenkreditbank und die Pfälg. Hypothekenbank haben ſich bereit erklärt, dem Münchener Grund⸗ und Hausbeſitzerverein porerſt 8 Millionen Mark, wettere Mittel aber auch den anderen bayer. Städten nach Maßgabe + zu faſſender Beſchlüſſe zur Verfügung zu ſtellen, um nachſtellige Hypotheken auf—3 Grundlage zu gewähren: a) die betreffende Stadtgemeinde, in welcher das An⸗ weſen liegt, übernimm für denjenigen Hypothekenbeträg, der über das hypothekenbankmäßige Daxlehen hinausgeht, die Haftung dis zu 75 Prozent des Wertes; b) en Gemeinden über⸗ nimmt die Landesbank für bic baher. Grund, und Hausboſiter⸗ kereine ihrerſeits die Rückhaftung für alle Verluſte, welche der Gemeinde aus ber in Punkt a) benannten Haftung eniſtehen; e) die Landeshant verßpflichtet ſich koſtenſos die bekehnten Ampeſen ſo zu übernehmen daß die Mieteinnahmen zuerſt nur gu den Laſten des Hauſes Berwendung finden. Die Landesbank ver⸗ pflichtet— exner, Anweſen, die notſeidend werben, rechtzeitig in eigene Verwaltung zu nehmen. Weiter iſt in den Grunblägen Gaſagt, daß der Azüwendende Zinsſatz in der Regel nicht r als 4/ Prozent ſein ſoll. 13 Prozent für Der Tilguſigsſatz 10 die zweite und 4 Prozent für bie erſte Hhpoſhex betragen. Auch Neubauten können beliehen werden, wenn ſich dei der borzuneh⸗ menden Prüfung der Erbauer als ſolid und Ke erweiſt. Die zweite Aufaabe geht dahin, das private Kapital für den Reallrebit zu erhalten und nau zu gewinnen durch 3) die volte Sickerung des„waiſtelligen Kapitals.(Kann der Haus⸗ Heſitzer dei Källiawerbein eines Kapitals basſelbe nicht gufbringen. o die Banbe zbank die 75 oder ſtellt den Betrag aus eigenen Mitteln zur Verfügung.) d) ſchuzes.(Darunter iſt zu ver„ Ban n jede Wae de en Pe ee —“ r, welcher bu⸗ nicht in— 5 ſeine Zinten für erſte und zweite jeing Steuern und Umlagen oker andete fri ——* n n 8 ahlung und wiö nſung zur 5714 426859 iſt die Hexaus von ubeerforel Bungen auf Inhaber lautend. Die vierte Aufgebe iſt die Erxi einer von den Hyothekenbanken anerkannten Ver⸗ miitlüngeſtelle durch weicke ſeter Hausbeſitzer in Bahern ebentuelle Diferenzen mit ſeiner—— beilegen kaun. Die fünfte Aufgebe iſt 19 Vermiltkung von erſtllaſſi⸗ gen Hhpothelenkapitalien für die bahr. Hausbeſitzer. An bas Reſerat ſchleß ſich eine Debatte au, welchur bie Herren Sinon⸗Reuſtadt, Wach te n⸗Kaiſerslautern und Rie s⸗Lubwigs⸗ Bafen in Sinne ſich beteiligten. Als Punkt 2 foltte die Beſprechung der Tagesordnung für dan am 4. uar in München ſtattfindenden außerordentlichen Vérbanbs. 85 Grund. und Hausbeſitzerbereine. in der Hauptſache um eine Proteſtverſamm⸗ Lun— 0 Se 2 Panc ins⸗ beſondere durch die Gemeindeumlagen, dle ben* in e e, ee ſind S00 die Abgeordneten aller Parteien Eingel aben. ein An! angenommen, wonach dieſenigen Hausbeſitzervereine, welche Wögpebnee nach) München ſch beh Sehreseiteag an dem pfälziſchen Verbanb geſchenkt erhalten. Bis jetzt haben 0 21 Delegierte aus der Pfalh gemeldet. Im weiteren Verlauf der Berſammlung wurden noch in xeder die Mielperluſte heſprochen, welche durch den Krieg verurſacht ſind und es wird als heſtes Mittel die Oründung von Mieteinigungsämtern Ge 5 44 1—* 9 8 N enſommen ſeitens der on Weiß⸗ man n⸗Germersheim und Rrecke lKaiſer 7 Steuer⸗ frage beſprechen war, folgte ein gemeinſames Mittageſſen. „Berr., Giilig fr für....“ oder auch„Platanwei⸗ ſungen“,„Bon“,„Couhon“,„Kriegswechſelſchein“ uſw. Im Durchſchnitt lauteten die ine auf Beträge von 50 Pfg., 1, 2 8 und 5 M. Die Aktiengeſen** Tietz in Cobleng ſtellte 0 aus —* Pa er—— 1 17*** 10 N en früheſten nen gehören von Pr. und, datier Sun 1. Wageft 1014, und R von Allenſtein, vom uguſt 1914. Dieſe Notgelbſcheine werden ſpäter ſicherlich eine intereſſante Kriegserinnerung darſtellan und einen anſehmlichen Sammelwert erreichen. Das königliche Münzkabinett in Berlin 155 bisher Notgeldſcheine bon verſchiedenen es ſoll aber alles in allem 304 Ausgabeſtellen gegeben hahen. Nach einer ungefähren erichterſtatters wirb— bei Schätzung ber Ge⸗ des am r Notſcheine nicht fehl gehen, wenn man annimmt, Ke deden auf diefe Beiſe in elerf waren. Die literariſche produktion in den kriegführenden und neutralen Länderen. Bi„ inwie E Krieg die kiterariſche Produkkion in —* 19 den 2 europäiſchen Zändern* +—875 wird im näher unterſucht. umfangrei atiſtiſchen Materials Anfangs war 637 Kre der Mat daß die Literatur unweigerli fenen Opfer des MN.“,„Gülkig eines der erſten und am härteſten betrof⸗ ſeln müſſe. Die Einberufung tkrieges ——+2 nger Schriftftelher, der Perſonalmangel in den Ver⸗ nen gen Prbpition Begin Krieges eine ſchlimm⸗ Kriſe— 5 R müſſen; aber bereits nach einigen Monaten wurde der Ge⸗ wieber flott. * iſt dies deutlich einwandfrei zu erkennen. Nach den n des genannten Blaties hatle Veitſchland, das den Markt Heherxſchte, es im auf—* 8⁵— 8 a erreich, Un⸗ broſchierten Werk—9 e in S. nee ſed, 8 e e Prodt Nach der Berner Revue„Le Droit'au⸗ 1 mer an der Spi erdusgabe von 28 —+ Frantreite literari har ernſcheinend am meiſten K dem Kriege gelitten. Sie belief— im Jahre 1018 verm auf 1 und war 1015 auf 889 7 der rein literariſchen Werke Bch, die weiſten Arbeiten hatten mehr oder weniger direit auf den ie* eines Laſten⸗ ie in Sher *ᷓ 3 90 60 Es wurde e ſe Lſeh. Mannhetmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Die Volksernährung. Die Fleiſchration. npt. Man ſchrelbt uns: Von den zuſtändigen Stellen ſind in lehler Zeit Ermittelungen über die Höhe der bis zum Früh⸗ ſiche auf den Kopf der Bevölkerung zu gewährenden wöchent⸗ ich en Fleiſchration vorgenommen, Dabei ſind beruckſichtigt worden die Zahlen der Bevölkerung, der Kinder, der Selbſt⸗ verſorter und auch die Prozentzahlen der nichtbenutzten Dieſe letzteren Jahlen weiſen erhebliche Unter⸗ ſchlede zwiſchen Stadt und Land auf. Wührend ſie ſich in Ber⸗ lin beiſpielsweiſe auf 1½ v. H. ſtellen, iſt in der Provinz und vor allem auf dem Lande der Prozentſatz der nichtbenutzten Fleiſchtarten weſentlich höher. Die Ermittelungen über die Deckung des Fleiſchbedarfs haben zu dem Ergebnis geführt, daß eine Wochenmenge von 250 Gramm bis zum Frül jahr auch weiter Kaner werben kann. Eine allgemeine Erhöhung der Fleiſchration 99— jedoch mit Rückſicht auf die gebotene Schonung unſerer Rindvtehbeſtände ausgeſchloſſen Dagegen wird für die Schwerſtarbeiter eine Heraufſetzung der Wochenmenge auf 350 Gramm eintreten. Letzte Meldungen. Ne ruſſiſche Kriſe. Ein Erlaß des Zaren an den Miniſterpräſiöenten. Petersburg, 22. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Der Zar hat an den Miniſterpräſidenten Fürſten Galitzyn folgenden Erlaß ge⸗ richtet: RNachdem ich Ihnen den verantwortlichen Poſten's Miniſterpräſident anvertraut habe, halte ich es für aͤngezeigt, Sie auf die nächſtliegenden Fragen Sumuklfaß zu machen, deren Löſung das Hauptwerk der Regierung zu ſein hat. Im gegenwrätlgen Augenblick der Wende des großen Krieges richlen R alle Gedanken ſämtlicher Ruſſen ohne Unterſchied der Nationalität und Klaſſe auf die tapfere und glorreiche Verteidigungsarbeit und erwarten in einer gewalti⸗ +1 S A die entſcheidende Begegnung mit In vollkommener Uebereinſtimmung mit unſeren treuen Verbündeten laſſen ſie den Gedanken an einen Friedens⸗ chluß ror dem endgültlgen Sieg nicht zu. Ich glaube, daß das mit Selbſtverleugnung die Läſten des Krieges ruſſiſche Volk biszum Schlußſeine Pflicht erfüllen wird, ohne vor irgend einem Opfer halt eu machen. Die natürlichen Hilfsquellen unſeres Vaterlandes ſind uner⸗ ſesburh und Reaſcch die Gefahr einer Erſchöpfung des Lan⸗ es dus, bie offenſichtlich bei unſeren Feinden aufiritt. Umſo größer iſt die Bedeutung, die die Regierung der unter den gegenwärtigen Bedingungen ſo wichtigen und ver⸗ — der Lebensmittelberſorgung —. Infolgedeſſen beauftrage ich vor allem die n Ihrer Perſon vereinigte Regierung ſowohl für die Ver⸗ ſorgung Meiner fapferen Armee, wie für bie Behebung der unbermeiblichen een e hinter der Front barauf, daß die gemeinſame Ar⸗ er geſamten Regierung auf der Verwirklichung auf breiter Grundlage und die Fortentrpicklung der Maßnahmen, die 105 1 60 Zweck in der jüngſten Zeit ergriffen worden ſind, ger Sorge zu iragen. Ich zöhle 2 de geſag tet ſein werde. io Verpflegung der Armeen und der Bevölkerung er⸗ fordert eine Uebéreinſtimmung der Maßnahmen ſowohl aller Behörden an der Front wie im Hinterlande, ſowie der durch die Anorbnungen des Miniſterrates voxeinigten verſchiedenen „Aemter. Einé andere Frage, der ich eine vorherrſchende Be⸗ deutung beimeſſe, iſt die weitere Verbeſſerungder Be⸗ örderungswege, ſowohl durch die wie auch die Waſſerläufe. Der Miniſterrat ſoll auf dieſem Gebiet entſcheldende Maßnahmen ausarbeiten, die die Nutzbarmach⸗ ung der Beförderungsmittel und rechtzeitig die Armee das Hinterland infolge des 8 aller Amtszweige mit allem Rotwendigen verſehen zu können. In⸗ dem ich die nächſtiiegenden Fragen für die bevorſtebende Ar⸗ beit hervorhebe, glaube ich, daß die Tätigkeit des Miniſterrats unter Ihrem Vorſitz die Unterſtützung des Reichsrats und der Reichsduma finden wirb, die in dem einmütigen Wunſch ge⸗ eint ſind, den Krieg bis zumſiegreichen Ende durch⸗ ren. Ich halte es für die Pflicht einer Perſon im taatsbienſt, den geſetzgebendeſi Körverſchaften gegenüber mit wohlwollender Gerab heit und Würde gegen⸗ — Krieg Begug. Italien exreichte ſeine Höchſtziſfern im Jahre 1914 mit 11.529 Bänden, 1915 5 es 11481 Bände. Unter allen eutopäiſchen Ländern hat hinſichtlich der literaxiſchen Produktion ple weig ſich am 9 gehälten. Die Zaht ihrer Ausgahen ſtieg von 1470 Bänden im Jahre 1914 auf 17/18 Bände im Jahre 1915. Auch hier fallen Kriegswerke und beſonders auch gahlreiche Propagandabroſchüren ſehr tark ins Gewicht. Eine Skeigerung der Bücherausgabe während des Krieges hatie auch Dänemark zu 965 en. Dort ſcheinen alle Arten von Büchern, ſelbſt ſtren wiſſenſchaftliche und theologiſche Werke, ſehr gut zu gehen. Hol⸗ land hat durch Kriegswerke die Durchſchnittszaht ſeiner Neuaus⸗ 0— ziemlich unverändert aufrechterhalten. Unter den überſee⸗ ſchen Staaten haben vor allem die Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika gelitten. er amerilaniſche Buchhandel perzeichnet ein Defizit von einem 8 ſeiner früheren Einnahmen. Hieran wirb die Schuld der Unſicherheit der politiſchen Lage und der Be⸗ ſchäftigung mit gewinnbringenderen Unternehmungen ben. Sogar die Zahl der amerikaniſchen Zeitungen hak ſich ver⸗ ringert und zwar um 135 Blätter. Es bleibt nur nach die kleine Zahl von 24.589 Zeitungen und Blättchen in Amerika übrig, was aber wohl auch für das neugierigſte Püblikum noch genügen wird. Noch eine prophezeiung über das Kriegsende. Die Zahl der Prophezeiungen, die ſich mit der Verkündigung des ae efe ce, wird burch noch ein Orakel vermehrt, das gegenwärtig in den Blättern der Entenſe die Rande macht. Mit beſonderer Liebe nimmt ſich der für Myſtik ſcheinbar—9 299 Corriexre della Sera dieſer Prophegeiung an, indem er kangen und breiten über ihre 090 beiten ergeht. Nach dem italieniſchen Blatt ſtammt 2 von derſelben Perfönlichkeit, die auch die Reihe der Päpſte mit genauen Jahresgahlen voraus“ eſagt habe, und gwar iſt das Blatt der Meinung, daß die Prophe⸗ ejung in das 16. Jahrhundert zu perpeiſen ſei. Den Inhalt er⸗ ährt mau aus einer—41 uthentiſchen Abſchtiſt, die ſich im 8. des Muſeumsdirektors Monti in Rom f Die auf den Weltkrieg begogene Stelle lautet in wortgetreuer Ueberſetzung: „Wenn die erſte Zahl der neunten begegnen wird und beide ſi mit dem Erſten und Sechſten vereinigen werden(1916), während des 1770 Monats des Jahres(nach dem damaligen Kalender der Auguſt), und nachdem zweimal vier Tage und zweimal zehn Dage bergangen ſein werden(28. Auguſt), wird die neue Raſſe, die ihren Namen von Romulus ableitet(Rumänien), ſich erheben und überzutreten. Bei der bevorſtehenden Organiſation des wirt⸗ ſchaftlichen Lebens des Landes wird die Regierung die uner⸗ ſetzliche Unterſtützung der Semſtwos finden, die durch ihre Arbeit in Friedens⸗ und Kriegszeiten bewieſen haben, daß ſie ehrfurchtsvoll die erleuchteten Ueberlieferungen meines Groß⸗ vaters, des Kaiſers Alexander II., bewahren. Die Kriſe in Griechenlaud Die Entente gewährt Aufſchub. Athen, 22. Jan.(Wi B. Nichtamtl.) Die politiſchen Vertreter der Entente haben den griechiſchen Generalſtab da⸗ von in Kenntnis geſetzt, daß für den Transport aller Kanonen und Maſchinengewehre des griechiſchen Heeres nach dem Poloponnes eln 14tägiger Aufſchub beweltigt worden iſt, der am 20. Januar beginnt. Die Kämpfe in Tripolitanien. Rom, 21. Jan.(W B. Nichtamtlich.) Meldung der Agengia Stefani. Das Kolonialminiſterium teilt mit“ Die zur Verfolgung des am 16. Januar geſchlagenen Feindes ſchreitenden italieniſchen Kolonnen des Generäls Latini erreichten ihn am 17. Januar bei Agilah, wo er ſich zu erbittertem Widerſtand vorbereitet hatte. Trotz heftigen Sandſturmes, der den Kampf ſehr ſchwierig machte, entwickelte ſich zwiſchen Mittag und 3 Uhr ein Ge⸗ fecht. Der Feind wurde vollſtändig in die Flucht geſchlagen und wich nach Oſten und Süden zurück. General Latini hat damit das von Generalgouverneur von Tripolitanien bezeichnete Ziel er⸗ reicht, die Zugara bedrohenden Rebellen zu ſchlagen. Er kehrte, nachdem er ihnen ſchwere Verluſte beigebracht hatte, mit ſeinen Trupen nach Zugara zurück. Die letzten Nachrichten heſagen, die Rebellen hätten am 16. Januar 700 Tote und 1000 Verwundete, am 17. Januax 120 Tote und 300 Verwundete gehabt. Unſere Ver⸗ luſte ſind leicht. Die fremdländiſchen Hilfskräfte der Entente. c. Von der ſchweizer. Grenze, 22. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Wie die„Neuen Züricher Nachrichten“ aud Lon⸗ don erfahren, iſt dieſer Tage wieder ein größerer chin eſt⸗ ſcher Arbeitertransport, welcher für die Munitionsfab:i⸗en des Seine⸗Departements beſtimmt iſt, angezeigt worden. Auf Betreiben der franzöſiſchen Negierung ſind ferner 5 Bataillone ſchwarzer Südafrikaner, jedes zu 2000Mann, zu Hafenarbeiten herangezogen worden. Sie ſtehen unker militäriſchem Kommando. Die drohende Hungersnol in Nalien. m. Köln, 22. Jon.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus der Schweiz: Ein Großinduſtrieller der ententéfreundlichen Weſtſchweiz äußerte ſich kürzlich in einer Unterredung mit einem Vertreter der Preſſe dahin, es werbe eine Zeit kommen, in der keine überſeeiſche Ware für die Schweiz 22. vorhanden ſein werde und Italien werde mit ſeinen Cetreidevorräten nur noch bis zum April auskom⸗ men. Dies würde eine Hungersnot bedeuten, auch für die Schweiz, welche in ihrer Lebensmittelverſorgung lediglich auf Stalien angewieſen ſei. England könne jetzt ſeinen Ber⸗ hündeten weder Kohlen noch Getreide in ausreichenden Mengen verſchaffen umſoweniger, wenn eine weitere Er⸗ chwerung für die und ein größerer Bedarf für kunition die wichtigſten Rohſtoffe für den eigenen Verbrauch feſthalten. Ueberall allgemeine Dienſtpflichi. c. Von der ſchweizet, Grenze, 22. Jau.(Prſu. Tel. Z..) Den Baſeler Nachrichten zufolge berichten ruſſiſche Blätter, daß der Staatsſekretär des ſic mh Hein Großfürſten⸗ tums Generalleutnant Markow ſich nach dem Hauptqu utier des Zaren begab. Er ſoll dort über äußerſt wichtige Ref rm⸗ angelegenbeiten und in der Frage der Einführung der Militärpfticht in Finnland konferieren. e. Von der ſchweizer. Grenze, 22. Jan.(Priv.⸗ Tel. 3..) Laut der„Neuen ZJüricher Zeitung“ beſa zen in Mailand eingetrofſene Nachrichten, in Indien werde dem⸗ nächſt für die Eingeborenen als auch für die Europäer die all⸗ gemeine Dienſtpflicht eingeführt. *2 Gleiwitz, 22. Jan,(Wr B. Nichtamtlich.) Der Kaiſer 41 am 18. Januar vormittags dem hieſigen Reſerve⸗ azarett der holtänbiſchen Ambulanz, bie hier 200 Wirkungsfeld aufgeſchlagen hat, eſuch ab. Bern, 22. Jan.(WB. Lyoner Blätter er⸗ einen fahren aus Paris: Der Transportminiſter Herriot habe im Finanzausſchuß des Senats mitteilen laſſen, er wolle im Ver⸗ ein mit Ribot die Preiſe für Eiſenbahnfahrten und Frachten um 15 Prozent 42 Die Preisſteige⸗ rung ſoll af Oeckung der durch die Kohlenteuerung verurſach⸗ ten Mehrkoſten dienen. Nizza, 22. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Der ehemalige griechiſche Geſandte Rangabe iſt hier geſtorben. ſich mit mächtigen Völkern vereinigen. Dann wird die wilde Beſtie, die ſeit zwei Jahren und einem Monat die ganze Erde mit Blut bedeckte, von allen Seiten geſchlagen und vergeblich brüllend den Verſuch machen, ihren Feind aufzufreſſen. Es wird große Schlach⸗ ten geben, wahrend neue Monde dreigehn Mal erſcheinen und ver⸗ ſchwinden werden. Am 5. Tage, nachdem die Sonne aus dem Zeichen des Löwen tritt, wird das Tier einen ſchlimmen Tod er⸗ leiden. Eine Zungfrau, beren Name tzwei 1, zwei a, ein t und ein enthält„wird ihr den Kopf zertreten, und die lateiniſchen Völker werben ſich in die Ueberreſte teilen.“ Dieſem Worklaut getre⸗ ſucht der Corriere della Sera vor allem die ettwas unbeqteme Rechnung mit den 13 Monaten, die kommen und verſchwinden wer den, zu entwirren. Da für jeden Mond 28 Tage zu technen ſeien, würde das Kriegsende auf den 334. Tage nach dem Eintritt Rumäniens in den Krieg zu verſetzen ſein. Dies wäre alſo der 27. Auguſt. Andererſeits trete die Sonne am 24. Auguſt au⸗ dem Zeichen des Löwen; der 5. Tag von dieſem Datum ab wär⸗ der 29. Auguſt. Daher handle es ſich um eine Dif'erenz von zwei Tagen, die trotz aller Mühe nicht näher aufgeklärt werden könne. Das Intereſſe des Corriere an dieſer höchſt myſtiſchen Angelegen heit iſt, abgeſehen von dem hilligen Troſt, dadurch erklärlich, P5 die Fungfrau mit den zwei i, zwei a, einemt und einem] natüz⸗ lich niemand anders als die glorreiche Italia ſein kaun. Was Rud. die Ungenquigkeit mit den zwei Tagen betrifft, ſo ſind wir det Anſicht, daß man einen ſo kleinen Fehler einem Propheten, der bereits vier Jahrhunderte vor dem Weltkrieg lebte und ſtarb, nicht tweiter nachtragen darf. Uebrigens iſt zu erwarien, daß die Ve⸗ vorzugung Italiens in dieſer Prophezeiung England und Frankreich zu ähnlichen Orateln zu ihren Gunſten herausfordern wird⸗ — 1 e Rus dem mannheimer Kunſlleben. Theaternachricht. Am Dienstag wird„Marig“ von G. F. Hartlaub und Ziſ⸗ ferers„Helle Nacht“ zum erſtenmale widerholt. An Stelle der für Freitag Aufführung der„Sa⸗ lome“ findet eine Aufführunc der„Toten Augen“ cs 6. Volksvorſtehung ſtaft. Das Schauſpiel bereitet eine Neueinſtudierung von Ibſens 3 6* ie n e Sonntag⸗Vormittag⸗Aufführurm am Jauuans iſt E. T. A. Hofmann gewidmet. 93———** 3 ———— ————— —— — ——— C Stellen)— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 88. „Nontag, den 22. Januar 1917. Handei und Industrie. Vom süddeutschen Kohlenmarket. Mannheim, 20. Jan. Mit dem weiteren Rückgang des inwasserstandes besserten sich die Schiffahrtsverhältnisse und es konnten auch die Verladungen an den Kippern in den Ruhr- wieder regelmäßiger vor sich gehen. Es bedari aber immer noch einiger Zeit bis die Kohlenversendungen wieder auf normale Höne kommen können. Was in jüngster Zeit an Brennstoffen von der Ruhr an den Oberrhein-Häten anlangte, waren durchweg be⸗ Schränkte Posten. Darauf ist es auch zurüclzufüchren, daß die An- dienungen mit den Anforderungen gleichen Schritt nicht halten konnten. Man begegnete neuerdings einem gewaltigen Ansturm der Verbraucher, weiche durchweg über Mengen verfügten, die nach der veriügbaren Bestinde eben nicht augeteilt werden konnten. Mehr wie je wird gegenwärtig das Dringlich- keitsbedürnis bei den Anforderungen untersucht, weil vor allem diejenigen Industrien mit Brennstofien versehen werden müssen, die mitielbar oder unmitielbar für das Heer arbeiteu. Neben dem Industriebedarf kommt jetzt mehr und mehr auch wieder die Ver- der Privaten mit Hausbrand in Betracht, nachdem deren Vorräte zumteil auigebraucht sind. Auch in diesen Sorien Klafft eine Spannung zwischen Angebot und Nachirage, s0 daß auch Garin schlane Bedarisdecung nicht immer möglich ist. Durch die Abwanderung vieler Gyobverbraucher von Saarkohlen, deren Aulieferung viel zu wünschen übrig läßt, zu Brennstolien der Ruhr wurde der Ruhrkohlenmarkt empiindlich belastet. Das zcigte Sich gerade in jüngster Zeit in verschäritem Maße, zumal oben- drein noch ungünstige Beförderungsverhältnisse— auf dem Was⸗ Ser. und Schienenweg— erschwerend in Betracht kamen. Am leichtesten setten sich die mit Heeres-Aufträgen versehenen In- üustrien ũber die jüngsten Preiserhöhungen hinweg. Die Verteue- rung der Hausbrandware aber löste meist großes Mißiallen aus. Jetet hat auch das Badische Landespreisamt seine neuen Notie- rungen belannt gegeben, welche genau die gleichen Aufschläge autweisen, wie sie das Kchlenkontor vorgenommen hat. Was die einzelnen Sorten anlangt, so waren es wiederum die Ruhriettnũsse, nach welchen sich der Hauptbegehr richtetie. Aber gerade in die- Sen Sorten standen nur stark begrenzte Mengen zur Veriügung, 80 daß nur ein Teil der Abrufungen erledigt werden konnte. Das war nicht nur bei groben, sondern auch bei feinen Körnungen der all. Anthrazitnüsse von der Ruhr wurden weit über die Lieſe- rungsmöglichkeit hinaus verlangt, da es aber möglich war, bel⸗ Sische Herküntte hei den Zuieilungen mit einzuschieben, 80 konnte der Bedari s0 ziemlich, gedeckt werden. Mit Feinkohien haperte es aber an allen Ecken und Enden, was besonders die Brileit- Sbrien des Oberrheins verspürten, die ihre Herstellung wegen Rohlenmangel mehr und melir einschränen müssen. Wo Förder- lohlen beschafft werden konnten, fanden sich stets Abnehmer, die hohe Preise bezahlten. Früher waren diese Sorten vollständig Vernachlässigt, bei der Knapplieit an Rrennstoffen ist man aber nicht mehr so wühlerisch. Sücicleutscher Nolzmarkt. Bei den Sägewerben Süddeutschlands lagen auch neuerdings Zahlreiche Aulträge aui Schnittwaren aller Art vor, deren Bewäl- tigung durch stärker aufgetretenen Mangel an Rundholz erschwert Wurde, wie auch weiterhin der Mangel an geschulten Arbeitern recht störend war. Für die Verbraucher wär besonders die Be- Schaffung von Bauholz sehr schwierig. Auf Dutzende von Anira- Sen, welche rheinische und, westfülische Abnehmer an süddeut- sche Sägewerke gehen ließen, lieien stets nur wenige Angebote Lin, bei denen hohe Preisſorderungen die Regel biweten. Um überhaupt Ware zu erhalten, war ein Eingehen aut die verlangten Preise die Hauptbedingung. Die von rheinisch-westiälischen Käufern am meisten begehrten bankantigen Fichten- und Tannen⸗ hölzer waren meist nicht unter 95 M. das Kubilaneter, krei ober- rheinischen Stationen, erhältlich. Die Preise für mit üblicher Waldkante geschnittene Ware von regelmäßigen Abmessungen be⸗ Wegten sich zwischen 112 und 148 M. für das Kubikmeter, frei Bahnwagen Karlsrube-Mannheim. Vorratshölzer wurden nur SPär- Bch angeboten und meist nicht unter 78—80 M. das Kubilaneter, Fei Oberrhein, abgegeben. Am Markte jür rauhe süddeutsche Bretter machte cke Aufwärtsbewegung weitere Fortschritte, wirk⸗ Sam unterstützt durch das sich immer schärier zeigende Migver⸗ kältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Ist der Einkauf an und für sich schon schwer, 80 bildet die unzureichende Oestellung von Bahnwagen noch ein weiteres Hindernis für Heranbringung der Ware an den Markt. Bei der süddeutschen Breiterherstelung auf Schriftlichem Wege Ware zu lauien, war geradezu unmöglich. Unerläglich War daher das Aulsuchen dieser Verkäufer, was die ohnehin schen hohen Einliaulepreise noch mehr verteuerte, zu⸗ mal da selbst aul ganz abgelegenen Plätzen Umschau gehalten werden mußte. Oberbayerische, schwäbitche und Allgauer Sage⸗ Werle verlangten und erzielten neuerdings für 1 Zoli starloe un- Lortierte Bretter 90—100 M. das Kubikureter, irei Bahnwagen der stationen. Die Preise für die 100 Stück 16 Fuß langer, 12 Loll breiter und 1 Zoll starlber Bretter stellten sich zuletzt, frei nit Köln-Duisburg, wie folgt: für„gute“ Ware aut etwa 438 dis 442., für Ausschußware auf 412—417 M. und für.Ware autf 408—400 M. In gleichem Verhältnis wie Bretter stiegen auch die Preise der 10 Fuß langen, 12 Zoll breiten und 1/½—2 Zoll Aarken Dielen. Die Preisiorderungen für das Kubikmeter guter“ menhölzer stiegen auf 125—130., irei Schifi Köln-Duisburg. tien waren knapp angeboten. Es wurden geiordert kür die 100 Stucke 1 20ll starler und 2 Zoll breiter Suter“ Latten 450 m kang 50—52½ M. und für Ausschußlatten 45—46%., frei Schiſt mittelrheiniscker Stationen. — Der Markt für Nadelrundhokz beiand sich in Außerst ſester Verlassung. Fanden auch ständig Verläufe in den Forsten statt, s0 war aber meist die Herauschafiung der Ware an die ver- brauchsplätze inſolge Mangel an Gespannen und Fichrleuten schr schwierig. In weit vou den Bahnverladestellen befindlichen Wald- bezirken liegen heute noch beträchtliche Posten Nadelrundhölzer, welche vor einem Jahr schon gekauit wurden, bisher aber noch nicht abgeführt werden konnten. Bei einem Verkauf der elsässi- schen Oberförsterei Rappoltsweiber wurden errielt für Tannen⸗ stämme 1. Klasse 36,40 M.(Anschlag 23), 2. Kl. 33.20 M. (21.), 3. Kl. 30.30 M.(19), 4 Kl. 21.55 M.(17), 5. Kl. 2 M.(14.), für Tannenabsciinitthotz 1 Ki. 33.30 M.(21 B1), 2 Kl. 30.40 M.(10.) und 3. Kl. 24.25 M.(15.) das Kubik⸗ meter, ab Wald, bei Fuhrlöhnen von.50—.50 M. das Kubikmeter dis zur Bahn. In der elsässischen Obersörsterei Haslach galten Tannenstämme 1. Kl. 34.40 M.(24.), 2. Kl. 32.50 M.(22.), 3. Kl. 28.80 M.(20.), 4. Kl. 21.50 M.(18.), S Kl..G RMüi. (16.), 6. Kl. 13.95 M.(13.), Tannenabschnittholz 1. Kl. 31.50 Mi.(23.), 2. Kl. 29.25 M.(21), 3. Kl. 21.80 M.(17), Kiefernstämme 3. Kl. 25.20 M.(21.), 4. Kl. 2280 M.(10.j, 5. Kl. 16.35 M.(14.), G. Kl. 14.0 M.(12.) und Kiefernab- Schmitthoiz 1. Kl. 37.15 M.(31.) 2 Kl. 27.50 M.(B.), 3. Kl. 18.05 8.) das Kubilaneter, ab Wald, dei Füriähnen von —10 M. 5 Gseigerung der Kehnefseenpreise. Wie wir erfahren, hat sich iniolge weiterer sprungweiser Er⸗ böhung der Rohholzpreise eine abermalige Steigerung der Kehl- leistenpreise notwendig gemacht. Es kotmmnt deshalb mit sofor- tiger Wirkung ein weiterer Aufschlag von 30 Pro- zent, insgesamt also 100 Prozent, aui die vor dem Kriege bestandenen Verkaufspreise in Anrechmung. Vonn verband deutscher Kehilleisteniabriben wird detont, daß dieser Aufschlag den erhöhten Selbsttosten nicht voll entspricht, weshalb Vereinbarung neuer Notierungen bei solchen Prokilen, für die der vorerwähnte Zuschlag unzuknglich ist, vorbehalten hleibt.* Prankfurter Wertpaßierbüese. Fraukfurt 2. Jau.(Priv.-Tel.) Der Mangel an Unternehmungslust bieb auch dei Eröninung der neuen Börsenwoche bestehen. Die Orundstimmung gestaltete sich an⸗ fänglich ziemlich ſest. Quie Meinung bestand für Montanwerte. In Harpener waren die Umsätze vorübergehend ziemlich rege. Riebeck schwächten sich ah. Einige Rüstungspapiere zogen etwas an, unter andepen Rheinmetall. Benz und Kleyer ſester. Bei resem Vertehr ünd erhöhten Kursen gingen Hedderueimer Kup- er um. Das Interesse für Waggordabriken hielt bei bchaupteler Teudenz mverändert an. Elektropapiere wurden vernachlässigt. Unter den chemischen Fabriken jiauden Rütgerswerke Beachtung. Schiſtahrtsaktien gut behauptet. Auf dem Bankenmarkt fanden Umsätze in den Aktien der Dresdener Bank statt. Heimische An- leihen waren gut hehaupiet. Ausländische Renten ruhig abeék ſest. Die Börse schloß mit wenig Ausnahmen bei ſester Tendenz. Privat- Sekont 46 Prozeut. Beritner Werchenderbörse⸗ Berlin, 21. Januar Auszahlungen für:. 20. Geld Brier Geld Briei Newyork 1 Dolar.52 3354.52 55⁴ Eolland 100 Gulden. 233.75 2929 238.75 230 25 Dänemark 100 Kronen.. 163.— 163.0 163-— 163.50 Schweden 100 Kronen. 171.15 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen.. 1063 23 165.75 16525 165.75 Schwein 100 Franken 117.—(118.—½117.—/ 118.—½ Oest.-Ungarn 100 Kronen 63.95 64.0 6395 64.05 Bulgarien 100 Leva 79.50 80.50 79.50 60.50 Berlin, 22 Jan. Auch zu Beginn der neuen Woche kam kein krischer Zug in das seit längerer Zeit daruiederliegende Ge- schüft an der Börse. Lustlosigkeit, Zurüclchaltung und im Ge⸗ folge damit kleine Veründerungen bei abbröckelndee Kursen blei- ben bestehen. Anfänglich war die Tendenz für die tonangebenden Werten zlemlich fest, doch setzte intolge der Geschäſtsstille der abhröchelnde Prozaeß bald wieder ein. Gut behauptet blieben Oberschlesische Hüttenaktien. Höher notierten Schwartzkopi und einige andere Werte. Londener Werigaptereserse onpos, 20. Lender. 20. 78. E 19. E 10. 2 Konsi 8% 58% lSettimers—.-— Iie Nato 62, 82⁴ 5 Argemtis. 22 2¼% Sarad. Ene. 17, 27/, Sharteres. 118 1266 1 Brasilian..— Erie.. 8% 35 de Beers 18½ 13) 4 Japaner, 68½— 68/ Pnn˖rran.—— oigfideis. 1% 10%½% Portugleseg—— Seuts-Paee..— 28%8 Gat. R. Aer.— SRrssens0s 82/ 82r Ualen Pac., 102— angai ees. S/%%¼50 cRuse. 18880.-. Steeio.. 12½% 7290[Fr. Distent. 5% 3½ ½ Kriscsl. 88½, 600/, Auseonbad. ſ8 17% ESfder. S 6½½ 3½8% Krlegsanleihe 30¼(ruiotrt 68). Furtser Wertzepierbbresc. PARIS 20. Jandar(Kasga-Markt.) 20.19 2. 19. W. 19. S aragoesa. 3 432TToa.— 5% Ameine.60 80.55 Zuer Kanal 4009 4375/ Rio Tiato e SioSpan-Unb. 102.9 f102.25/Thom Houst..—[Cape Oopper 12— 122.— %%Rüssen 1908§3. 5 84.65 Ratf. Faß 10. 440 Ob na Copper 300—376.— 3% do. 56.100 54.0[Oaonto ose. 131 faiſumna CopPer—— 4% T. rken— 60.5[Palakka 11— Tharsle—.—163 Eang. de Farteſ.. 0B NnA 1692— de Bcers. 322.—372.— d Lonaale 12.— 12.—BPrianex— HGoldficids—(6. Un. Partelon.—— aοsoοt.—.ena gole.— 47.— Petrogolltaln— SHaurett Fahr.— Agerefen:—— Mord. Eapdag.] 45/ aelte Rapbts 6— IRaaemiges..——1101.— Spasckl Copner 51-— innerhalb des Abſchluſſes liegt, ſo iſt es Ihre Sache, bie Lealien handigt eine Siegesanleihe“ an. c. Von der schweizerischen Grenze, 22. Jan. r. Tel., 2..) Laut Basier Nachrichten meidet die Mailänder„Sera“, im März werde eine große itallenische Kriegsanleihe unter dem Namen„Siegesanleihe“ ausgegeben werden. Rom, 2. Jan. VIB. Nichtamtlich.) Ein Erlaß gibt die Ex- müchtigung zur Ausgabe einer vierten nationalen Anleihe, die wi 5 Prozent verziuslich fuir jetæt und in Zukunft von ſeder Steuer bo- freit und bis Ende des Jahres 1031 unkonvertierbar sein soll. Der Zeichnungspreis beträgt 90 Prozent. Die Zeichnung kann am 25. Februar eriolgen. Die Einzahlungen können sowohl in Gold, wie in Wertpapieren eriolgen, die von fremden Staaten ausgegeben sind. Sr. Lonis& San Francisco 8 Seneral Lien Bomds. Wir machen darauf aufmerksam, daß das Angebot der Deut- Sctien Bank, Berlin, und der Firma Lazard Speyer-Ellissen, Frank- furt a.., zum Ankauf der St. Louis und San Francisco Spros. General Lien Bonds sich nicht nur auf die bis zum 13. November ausgestellten Emplangsbescheinigungen dieser Firmen, sondern aut SAmtliche einigungen oline Rüclcsicht auf das Aus⸗ Stell atum und ebenso auf die noch nicht gegen Empiangs⸗ bescheinigungen umgeiauschten Hinterlegungszertiſikate der Deut- chen Treuhand-Oesellschaft erstreckt. Bei der Einrechnung er- zolgt Barauszahlung des wertes au den dekanntgegebenen Kursen von 95 Proz. für nickt bevorschußte und von 91 ½ Pros. für bevorschußte Stücke. Neue Kapitalserhähung bei der.⸗G. Oenabrücher EKupter- und Drahtwerk. Die Gesellschait, die erst im Olctober vorigen Jahres ilir Aktienlapital um 800 000 M. auf 2 Millionen Mart erhöht hal, deautragt eine weitere Kapitalserhöhung um 1 Million Mark. Die jungen Alctien sollen den Aktionären im Verhältnis von 2 2u 1 zum angeboten werden. Bei der legten Kapitalserhöhumg konnten aui drei alte Aktien zwei neue zum Kurse von 110 Prog. bezogen werden. Den Aktionären steht wieder ein günstiges Be- zugsrecht in Aussicht. Mosbacher Aktlenbrauerei vorm. Huchner, Mosbach. HüDer Abschluß Pro 20. September 1010 ergibt nach 43 990 M. (i. V. 52 904.) Abschreibungen einschließlich 6274 M.(6820.) Vortrag einen Reingewinn von 50 754 M.(49 463.), woraus 3 090 Proz. Dividende auf.75 Mill. M. Aktien verteilt werden. Berliser Frodaktenmarkht. Berlin. 22. Jan. Frühmarkt.(Em Warenhandel ermit⸗ telte nichitamtliche Preise.) Großhandelspreise. Die Preise sind gegen Samstag unverändert. Berlin, 22. Jau. Die andauernde Külie ist im Interesse der Vertilgung des Ungeziefers auf den Getreidefeldern sehr er⸗ Wünscht, doch erschwert dasselbe andererseits die Transport- möglichkeiten erheblich, insbesondere iür Rüiben und der dem Frost recht ausgesetzten Artikeln. In ersterem stockte der Verbehr beinahe gänzlich und die Umsätze im heutigen Verkehr blieben kaum nennenswert, wenn auch die Nachfrage reger blieb. Haler gegen Bezugschein zu Industriezwecken war etwas stärker iieriert, da am., Februar mit der Herabsetzung der Richtpreist gerechnet wird. Der lebhaften Nachfrage für Heu und Stroh stamd nur geringes Augebot gegenüber. Am Saatenmarkt Zeigie sich einzelner Begehr für Saathaſer und Saatgerste, die jedoch Kaum zu erlangen waren. Das Angebot in Seradella ninunt zu, sodaß das Geschäft teihweise uwerändert zu den neuen Richn⸗ breisen austande kam. Latzte Handelsaackrichten. r. Düsseldort 22. Jauuar.(Pr.-Tel.) Der Aulsichtsrat der Aachener Lederiabrik.-G. in Aachen schlug der aui den 21. ds. einzuberufenden Hauptversammlung vor, von dem nach Rückstel⸗ lung der Kriegsgewinnsteuer in Höhe von M. 600 000(700 000) verbleibenden Reingewian von M. 806 230(516 865) M. 100 0⁰⁰ der Stadt Aachen zu Kriegswohlfahrtszwecken zu überweisen, M. 40 000 der Rücklage und M. 10 000 der Arbeiterwollfahrt zu- zuweisen und 25 Prozent(20) Dividende zu verteilen, h 5 Briefkaſten. (Anfragen ohne vollſtändige Adreſſenangabe und Beifügung des letzten Bezugsausweiſes werden nicht beantwortet.) Fran W. Die Zeichen bedeuten: Geringe Lageveränderungen des Spitzenſtoßes, geringe Abweichungen der regelrechten Herzdämpfungs⸗ figur, einfache Verſtärkung des Spitzenſtoßes, geringe Veränderung des Herzrhythmus, Erhöhung der Pulszahl, falls vorübergehenb, ge⸗ ringe Verminberung der Pulszahl, unreine Herztöne, wenn Erkran⸗ kungen der Herzklappen und des Herzmuskels nach der Borgeſchichte, 2 59 weiteren allgemeinen und örtlichen Befund auszuſchließen 0 Z. Sch. Sie können die Miete nur unter Einhaltung ber un Mietvertrage feſtgeſetzten vierteljährigen Friſt kündigen. Nach dem Geſetz bricht der Verkauf des Hauſes die Miete nicht.(215) H. Sie haben zwei Wege: Entweder Sie verklagen ben Mieter auf Räumung und wir glauben, daß in Ihrem Falle die Dureh⸗ 0 8 der Klage zugelaſſen wird, trotzdem der Mieter im Felbe teht. der Sie laſſen ohne gerichtliches Urtell ausräumen. aun müſſen Sie für Verwahrung der Sachen ſorgen und können aß⸗ warten, ob der Mieter nach ſeiner Rückkehr einen Schadenerſatz⸗ anſpruch gegen Sie erhebt.(211) R. Sch. 1. Wenn Sie beweiſen können, daß bie Eheſrau von der Abſicht des Mannes, ſeine Gläubiger zu benachteiligen, Kenntuſs hatte, können Sie den Schenkungsakt heute noch anfechten. 2. Jeber ann Vermögensſtücke verſchenken, auch wenn er noch ſo viele Schul⸗ den hat. Dle Schenkungen ſind giltig, wenn ſie nicht rechtzeitig von einem geſchädigten Gläubiger angeſochten werden.(192) L. K. Für die Beleuchtung außerhalb der Mietwohnung beſind⸗ lichen Zugänge, Treppen u. ſ. w. iſt der Hauseigentümer verantwort⸗ lich. Wenn aber der Flur zu Ihrer Wohnung gehört, alſo z. B. zur Beleuch⸗ tung erforderlichen(100) inrichtungen anbringen zu laſſen. Muges Laumädchen Speisezunmer . gef. W„ 12.feit neu, binth zu verkauf 3566 erſchaffeltur.,.St. „Billig zu verk. B 2, 6I. 3548 hu ſofortgeſucht Beli, S weinemeggerei, 5,24 560 (Germietangen TMcbl. Zinmer 3 ch Möbk. z ee ee St., 2. U. 8 Waf kommode 821 K5—9.93 55 „Angebote m Preis u. Nr 3564 an die Geſchäftsſt 9 N0O a. Stoc, 4 Simzter und un Küche per ſof 2. Stock Mittag 9 htes, ſofort zu kau⸗6 Zimmer üche per 1 ſen geſucht. Angebote mit April zu berm. 3⁵ osengartenstr. 343 Tr. 1. ſch. möl. Zim 0. E 3, 7 Marabu-RKragen verloren auf der Strecke Reſt. Pfauen bis elektr Halteſtelle Weinheim. Gefällige Rückgabe gegen Belohnung in Mann⸗ Abeudtisch heim, Augartenſtr. 69, 1. Stock. T31 93 iſſſſ 3,3 ho Nettel⸗Car kaufen. Laden. Ein Doppepüit 3559 zu verkauſen 1 S 4, Hinterheus. 6 du ver⸗ 3⁵⁵⁵ 5 4 BEI Nnnn Preis unt. 3558 g. d. Geſchſt i eee e e Silber Taschen⸗Uhren Nur 24 Goldberb. 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Bitte Zuſchriſten unier 4053„Eriſtenz“ Nr. 3537 an die Geſchäftsſtelle bs. Bl. 63 165 0 Nr. 36. 6. Seite. e e e eee Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 22. Januar W. verwehtes Glück. Skizze von A. Trinius. Ueber Stoppelfelder ſingt übermütig der Hetbſtwind. Mariengarn ſegelt burch die Luft, die klar bis in die tiefſten Fernen leuchtet. Zugvögel ſchwirren lärmend gen Süden, und der beizende Qualm ſchweelender Kartoffelfeuer kriecht über zerwühlten Ackerboden. Unter Ebereſchen, welche die Straße —— ſchwankt hoch beladen ein Entewagen heim. Bauer 2 ann ſitzt hoch über der Deichſel und bringt die letzte Halm⸗ 7 heim. Sein einziger Sohn ſteht ſeit einem Jahre bereits im Felde. Der Knecht ward ihm genommen. Nun iſt der ſte Fritz Kanzler, um hilf⸗ Nachbarſohn eingeſprungen. der bla 971 dem Bauer aus allen Nöten zu heiſen. Er ſchreitet mit geſe ſchultertem Rechen hinter dem Wagen her. Neben ihm, ſich kräftig in den Hüften wiegend, des Bauers Tochter, Sabine Oſchmann. Hinter dem nahen Waldgebirge hebt das Glühen des ſchei⸗ denden Tages an. Fritz Kanzler hat ſeine Augen tief hinein in das zuckende Flammenſpiel gewandt. Stille blaue Augen, ekwas verträumt, chie ſie nicht in den Kopf eines echten Bau⸗ En vielleicht paſſen. Aber auf einmal heben dieſe Augen an zu wundern. Durch die Kuft kommt wie eine zarte, weißſeidene Fahne Mariengarn geflogen. Jeßt iſt es nahe. Der junge Bauer duckt ſich unter leiſem Auflachen, dann ſchnellt er wieder empor und halb ſchalkhaft⸗triumpyierend ſagt er: „Sabinel Jetzt hängt's in Deinem Haar!“ Ein wenig ärgerlich kommt die Antwort zurück: „Eine ſchöne Heidentat! Nun mach's mir auch wieder Heraus!“ Sie bleibt ſtehen u. beugt ein wenig den von dunklen Flechten umwundenen Kopf zu ihm. Währenddeſſen fährt Bauer Oſchmann ruhig die Straße zum nahen Dorfe weiter. Fritz hat es nicht beſonders eilig. Mit der einen Hand hält er den Kopf des hübſchen Mädchens feſt, mit der anderen neſtelt er geruhig an dem Gefpinſt, das ſich zu weigern ſcheint, den eroberken Platz wieder frei zu geden. Ganz nahe iſt ihm die Sabine gerückt. Er fühll die Wärme ihres jungen ſtraffen Leibes, leiſe umfächelt ihr Atem ſein Geſicht. Ein heimliches Zütern kommt in ſeine Finger. Er fühlt, wie alles Blut ihm zu Herzen ſteigt. „Rasl So mach' boch!“ Ungeduldig ſtampft das Mäd⸗ chen mit dem Fuß auf. Da nimmt der junge Bauer ihren Kopf feſt in ſeine und hebt ihr unwillig aufzuckendes Geſicht zu ſich auf. „Gibſt Du mir den Lohn?“ Ihre Augen funkeln.„Du biſt wohl närriſch geworden?!“ 8* Geſicht iſt aber bitter ernſt. Mühſai arbeitet die Sruſt. „Ich kann nicht anders. Sabine! Ich kann nicht anders! Einmal muß ich's Dir ſagen. Ohne Dich iſt kein Leben mehr. Sahre hab' ich's binuntergeſchluct. Ich hab' Dich lieh oie keine ſonſt. Das Bild, was Du mir einmal geſchenkt haſt, ich trag' es immer bei mir.“ Setzt hat ſie ſich doch von ihm befreit. Etwas wie Hohn ſchürzt ihre Lippen. Dann ſchneidet es in ſein Ohr: 5180 küſſe doch das Bild! Was brauche ich dabei zu ſein?!“ „Sabine-——71“ „He? Schön tun, während andere draußen ſich der⸗ zu tun hätte.“ 3 „Du weißt ganz genau, daß ſie mich nach dreimaliger Muſterung immer wieder zurückſtellten wegen meines Herzens, daß nach der ſchweren Krankheit vor vier Jayren gelitten hat. An mit liegt's wirklich nicht. „Dann ſollteſt Du Dich doppelt hüten, mit dem ſo kranken Herzen Liebesfeuer noch anzuzünden. Bei mir ver⸗ fängt es nicht. Das kannſt Du Dir merken. Zum Lieben gehören immer zwei. Den anderen werbe ich mir ſuchen.“ „Sabinel Bein letztes Wort?“ Ein quolvoller Blick ſucht das Mädchen auf. Dieſes aber hat bereits den Rechen wieder 8— und macht Miene, weiter zu gehen. Eine halbe opfwendung gönnt ſie den Burſchen noch. ** Auf der Tenne des alten Oſchmann tönt heute nicht der tacktmäßige Dreiklang der Dreſchflegel. Nur Vater und Tochter ſind an der Arbeit. Als am Morgen der Bauer hinüber zum Rachbar geſchickt hatte, den Sohn zu bütten, war ihm die Ant⸗ wort geworden, daß geſtern in aller Frühe Fritz Kanzler das Haus verlaſſen habe und bis jetzt nicht wieder zurückgekehrt ſei. Man wiſſe auch nicht, wohin er gegangen ſei. Klappklappklapp! Ticktacktack! Die Dreſchflegel tun ihre Schuldigkeit. Sie ſauſen auf die ausgeſtreuten ehren nieder, ſchwingen durch die Luft, um dann wieder Korn urid Stroh zu cheiden. Sonſt iſt's ganz ſtül auf der Tenne. Da hebt der 1900 pbbuch den grauen Kopf und blickt das Mädchen orſchend an. „Weißt Du vielleicht, wo der Junge ſteckt? Und da Sabine noch keine Antwort gibt, fcagt er noch einmal:„Habt ihr etwa Heimlichkeiten gehabt? Er iſt ja anders wie die an⸗ deren im Dorfe.“ „Daß ich nicht wüßte,“ enigegnere jetzt Sabine. Doch ihr Blick hebt ſich nicht. Mit künſtlicher Gleichgöltigkeit fährt ſie in der Arbeit fort. Der Alie zuckt die Achſeln. Siill iſt's wieder. Nur das Ticktacktack ſetzi ſich fort.——— Ein paar Tage ſpäter geht die Nachticht von Haus zu Haus im Dorfe, daß Fritz Kanzler nun doch in den grauen Waffenrock geſteckt worden 0 Als Freiwilliger hat er ſich ge⸗ ſtellt, hat inſtändig um Aufnahme gebaten, ſo daß man alle Bedenken niederſchlug, dem ſonſt ſtattlichen jungen Bauern den heißen Wunſch zu erfüllen. Als Sabine dies von einer Schulfreundin zuerſt erfuhr, da zuckte ſie leicht zuſammen. Ein& ühl überſchlich ſie, das ſie bisher nicht gekannt hatte. Etwa⸗ wie Reue und Scham miſchten ſich mit warmem Empfinden für den ſtillen Genoſſen ihrer Zugend. Und dahinter wuchs die vor ihm leiſe herauf. So hatte auch er ſeinen Stolz. Stark wie ſeine Liebe war dieſer Stolz geweſen. Von ihr mit Worten mißhandelt, in ſeiner Reigung heftig zurückgeſtoßen, hatte er ihr zeigen wollen, daß doch Mannesmut in ihm wohne. Sie hatte ihn hinausgeirieben, von wo nun ſchon ſo mancher aus dem Börfe nie wieder heimkehren würde. Als ein ſtiller Held hatte er ſich ihr entpuppt. Und etwas wie Abbütte ſchwoll in dem Herzen des ſiarken Mädchens empor, Schreibt nicht die Geſetze der Liebe eine höhere Macht dem Menſchen in's Herz? Gut leiden hatte ſie immer den Nachbarsſohn mögen. Das aber lag doch weit ab von Liebe, bluten?! Wäre ich ein Mann, ich wüßte, was ich jetzt Beſſees ſenem heißen Drängen, Seele und Leib einem Manne hinzu⸗ Des Hufſchmieds Sohn, dem wilden Konrad, dem ätte ſie für's Leben gern angehört. Wenn er ſie im Tanze mit ſeinen blanken Augen angeblitzt hatte, dann war es ihr wie Feuer über den Leih gelaufen. Aber er blitzte auch die anderen Mädchen an, und die Treue war nicht dabei⸗ In den Augen des jungen Nachbars ſpiegelte ſich jedoch wie in einem jungen Waldſer feſthaltende Neigung wider, ein leiſer Schwur, für's ganze Leben durchzuhalten. War dieſes Leben doch ſo boll von Widerſprüchenl Kurz vor Weihnachten war der Huſſchmied Konrad auf Urtaub daheim geweſen. Stolz trug er das Eiſerne Kreuz auf der breiten Bruſt, und ſeine Feueraugen ſchienen noch mehr an Siegesluſt gewonnen zu hahen. Tan; gah es in dieſer ernſten Zeit nicht. Aher der Zufall hatte ſie beide doch einmal zuſammengeführt. Da waren ſie ein Stück am Dorf⸗ rande geluſtwandelt. Wie ein Vergwaſſer ging dem Konrad die Rede von den Lippen. Dazwiſchen ſuchten ſeine Augen immer wieder die ihren. Die Stimme ſank ſchmeichelnd zum Flüſtern herab. Einmal ſogar fühlte ſie ſeinen Arm um ihren Leib. Er ſuchte ſie näherzuziehen, doch ſie wehrte ihm unter Erſchauern ab. War das Liebe? Etwas Häßliches ſchien da an ſie heranzukriechen. In dieſem Augenblick war es ihr, ſie blickten zwei ſtille, blaue, wehe Augen aus weiter Ferne ie an. Kurz vor Faſtnacht erfuht das Dorf, daß Konrad Melzer der lebensſprühende Hufſchmied, bei einem Sturmangriffe ge⸗ — ſei. Da wunderte ſich Sabine, daß ihr Herz ſich nicht au⸗ ammenkrampfte, daß keine heimliche Trüne von einem Ver⸗ muſte erzählie, einer zerſchlagenen Hoffnung, die ſie einſt ſo heiß genährt. Im März war noch einmal der Winter mit ſtarken Schneefällen zurückgekehrt. Tief eingemuſamelt lagen die Fachwerkhütten des Dorſes. Sabine hatte eine Pate im Nach⸗ bardorſe beſucht. Sie hatie ſich etwas verſpätet, und da ſie nun beim Austritt aus den Bergen drunten in der Kirche die Lichter ſchimmern ſah, Kriegsbetſtunde war es, da fol'te ſie dem Rufe der dünnen Glocke und trat ſtill in das berelts ge⸗ füllte Gotteshaus ein. Unter einer Empore im Schatten nahm ſie Platz. Geſang und kurze Anſprache waren vorüber. Dann nahm der Pfarret noch einmal das Wort. Mieder müſſe er den Verluſt eines Sohnes der Heimat verkünden. Heute Nach⸗ mittag ſei die ſchmerzliche Kunde eingetroffen, daß Fritz Kanzler als ein Helb gefallen ſei. Er ſei einer der Vorderſten beim Angriffe auf eine ſtark bewehrte Höhe geweſen. Die letzten Worte des Sterbenden an den Kameraden zur Seite ſei ein Gruß an die Heimgt geweſen und an eine, deren Bild er bis zuleit auf der Bruſt getragen habe. In Ehre würde fort⸗ an der Name Fritz Kanzlers im Dorfe weiterleben.——— Draußen, wo die Landſtraße ins offene Land einmindet, ſtand nicht lange darauf eine Mädchengeſtalt, zuckend das Ge⸗ ſicht in die Hände vergraben. Heute abend war ein Hauch echter Liebe über ihr Herz gefahren. Und nun war alles zu ſpät. Vorbei, vorbei! Unaufhörlich rieſelt der Schnee her⸗ nieder aus trübem Himmel, verwehend Fluren und Gärten, verwehend auch ein Glück, das Sabine erſt in dieſer Stunde erkannt hatte.— — 4 Anfiche Bekanntmachungen Enteignung von Proſpektyfeifen aus Ziun von ell Ziunpfeiſen, ⸗ſchalleitern uſw. von ſonſtigen Muſikinſtrumenten. lieſerten hervorgehen. Ualberbandes Mannheim⸗Stadt ſol ende Falle der Ablieſerer ſich nicht mit dem Ueber⸗ Nhein⸗ 9 Umſchlags⸗ nußmepreis von M..30 für iedes Kilogramm Zinn verkehr gwi zuzliglich einer feſten Eniſchäbigung von 38 M. für 0 e Orgel zufrieden geben will, hät er dies bei der SSGS reis enthält den Gegenwort für die abgelieſerten Ge⸗ c der nahmetarife Belanntmachung genß aee 240 Raante 6 6700. 0 86 tungen, wie Entfernung der Pfeifen aus dem d4, — 10 Beſchlagnahme, Beſtaudserhebung und Proſpert un Kölieſerung derſelben bei der Sammel⸗ 97 99 80, 102, 7 freimiſti i onen u. 1 w. die iti dem feſtgeſetzten Ueber⸗ vollſtändig⸗ jene der Aus⸗ Orgeln und freiwillige Ablieſerung von anderen ſinb, iſt 22, 24 B1. Orgeln und ſchein auszuſtelen, aus dem das Gewicht der abge⸗ un. egenſtände, der Uebernahmepteis, die ge⸗ dungen zu naue Abreſe des Eigentümers und die Sablſtelle Fferz, Siationen obne K⸗ 5 8 Auf kund des Anerlenninisſcheines wird der Frachtſätze für die Bayer.⸗ ee darin feſtgeſegte Beiraß en die augegdbene Koreſe bſterr. Grenzſtationenäſch, 10, Jautar 1017 werden für den Bezirk des Kommu⸗ 26 ſei deun, daß über pie Rahme des Anerkenntnisſcheines oder der Zahlung ſtein. Paſſan, Salzburg gilt als Bekundung des Einverſtändniſſes mit ben und Simbach bleiben in chen Oeſters reich u. Be Mit Nüöin des d1. März 02. 105, 121, KGNZERT 181 K, 184 185 und 106 87 X nar für Lae n ſatz aufgehoben Die Eger, Eiſenſtein, Frau⸗ weiſel beſtehen. Die Au⸗ zensbad. Furth i.., Kuf⸗ Samstag, den., Februat 1917, 8/ Uhr MlISENSAAL. Ausführungs⸗Beſtimmungen erlaſſeu: Sws .1. Die unter der Leitung des Borſtandes der fäti⸗ ſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Eleltrizitätswerke aus An⸗ laß der Kupferbeſchlagnahme unterm 24. September 1918 errichtete „Städtiſche Metallſammelſtelle“, 816 ihren Sitz in dem Werkſtätten⸗ und äude der ſtädt. Waſſer⸗, Gaß⸗ und Elektrizitätswerke, Duiſenring 44 hat, wird auch mit dem Sunbg der Berorbnung über die Beſchlagnahme, Beſtandserhe⸗ bung und Euteignung von Proſpekipfeiſen aus Zinn, von Orgeln und freiwillige Ablieſerung von anderen Zinnpfeiſen, eſchalleitern ü. ſ. w. von Orgeln und ſonſtigen Muſikinſtrumenten beiraut. Die in der Verordnung der„beauſtragten Be⸗ Hörbe“ zugewieſenen Handlungen ſind von der ſtädti⸗ ichen Metallſammelſtelle auszuführen. 8 2. Meldeyflicht. Die Melbung der beſchlagnahmten und zu ent⸗ eignenden ſtummen und ſprechenden Proſpekſpfeiſen Unn Orgeln aus Zinn hat au die ſtädt. Metallſam⸗ melſtele Mennheim, Luiſeuring 4 bis längſteus 10. Februar 1917 zu erfolgen, woſelbſt auch die vor⸗ geſchriebenen Meldeformülare erhältlich ſind. Zur Erſtaitung der Meldung ſind verpflichtet: aue Be⸗ Hürden, Perſonen, Betrtebe und Anſtalten, welche ſieh im Beſitze einer Orgel beſinden, insbeſondere Kirchengemeinden aller Koufeſſionen, Orden, Klöſter, Stifte, Religionsgemeinſchaſten, Vereine, Vereint⸗ gungen, Geſeuſchaften, politiſche Gemeinden, Verwal⸗ kungen von: Kränkenhäuſern, Sanatorien, Hetl⸗ Hätten, Irrenanſtalten, Stiſthäuſern und Alkers⸗ Beimen, Straf⸗ und Beſſerungs⸗Anſtalten, Hoch⸗ ſchulen, Seminaxen, Gymnaſien, Lyzeen, Schulen und alnderen Unterrichtsinſtituten, Beſſtzer von Konzert⸗ und ſerner Orgelfabriken und ſolche Betriebe, welche Orgelpfeiſen erzeugen oder Berkauſen oder ſolche Betriebe, welche Orgelpfeifen, te zum Verkauf veſtimmt ſind, im Beſitz oder Ge⸗ wahrſam haben. 8 8. Gigentumsübertragung und Ablieferung. — der erſtatteten Meldung iſt ebem ein⸗ en offenen von der ſtädt. Metallſammelſtelle SS 35 ahmte 00— Reichsmilitärſtseus Ausſpricht. Das Giten⸗ iu an den betroſſenen Gegenſtänden geht auf den We, über, ſobald die Anördnung dem * u der Enteignungsverfügung iſt Zeit erfolgenden Ab—.—* 2. Hefezung müß bis zum 91. Juli 1917 beendet ſein. Der Ablieferer hat bei der Ablieſerung die aue Abdreſſe des Eigentümers der abgelieſerlen Geterzünde anzugeben. —— E2 Uebernahmepreiſen. Ablieſerern, die ſich nicht mit dem Uebernahme⸗ Karlsruhe, 20. Fan. 1917. preis einverſtan en erklären, iſt anſtelle des Aner⸗ Gr. Generadireition der kenninisſcheines eine Quittung auszuhändigen, aus Staatseiſenbahnen. der die Zahl und das Geſamtgewicht der abgelteſerten Siraßenbahn. Proſpekipfeiſen hervorgegen müſſen. Der 1 auf endgültige Feſtſetzung des Heber⸗ nahmepreiſes iſt von dem Betroffenen unmittelbar an das Reichsſchiedsgericht für Kriegsbebarf, Berlin W 10 BViktoriaſtraße 34 zu richten. Dem Antrage iſt eine zweite Ausfertigung der von dem Orgelbaumeiſter gelegentlich des ushaues aufgenommenen Skizze We unter gleichzeitiger Angabe, wann und von wem die abgelieſerten Pro⸗ ſpektpfeiſen gefertigt worden ſind, und von welchem Orgelbauer der Ausbau ausgefüyrr wurde. Um dem Reichsſchiedsgericht die Preisfeſtſetzung zu ermöglichen, hat der Berrofſene von drei Pfeiſen verſchiedener Größe aus deren oberen Ende je eine gerade zu biegende Blechprobe von mindeſtens 5 und k0em zu entuehmen und mit einer haltbaren Fahne zu verſehen, auf der von ihm anzugeben iſt: 1. Name des Eigentümers, 2. genaué Adreſſe deſſelben, 8. Staudort der Orget. Burch die Fnanſpruchnahme des Reichsſchiebsgerichts erleidet die Ablieferung keinen Aufſchub⸗ Deujenigen Perſonen, die nachträglich ſich mit dem ſtebernahmepreis einverſtauden erklären, iſt die Butttung gegen einen Anerkenntnisſchein umzu⸗ tauſchen; der auerkannte Beirag iſt auszuzahlen. 9 0. Zwangsvollſtreckung. Wer die übereigneten Gegeuſtände nicht bis zum 31. Juli 1917 abgelteſert hat, macht ſich ſtrafbar; außerdem erſolgt die zwangsweiſe Abyolung der ablieſerungspflichtigen Gegenſtände durch die ſtädt. Metallſamme ſtelle als Vollſtreckungsmaßregel auf Koſten des Beſitzers. 25 Die Verpflichtung der Beſitzer zum Entſernen der Proſpektpfetſen aus der Orgel beſteht auch für die zwangsweiſe abzuholenden Gegenſtände. en von ber Einziehung Betrof⸗ ſenen ſind ebenſalls Anertenntnisſcheine be! Einver⸗ ſtändnis mit dem Uebernahmepreiſe pder Quittungen bei Inanſpruchnahme des Relchsſchiedsgerichts aus⸗ zuhändigen. Die Koſten der Bwangsvollſtreckung ſind von der zur Auszahlung kommenden Summe tu Abzug zu bringen bezw. im Verwaltungszwangsver⸗ fahren ei tehen. Maunheim, deu 19. Januar 1917. Kommunalverband Mannheim⸗Stadt: Dr. Finter⸗ Fe ringe Entſernung von der Straßenbahn. alteſtelle Schulftraße mit vfortiger Wirkung auf Schaffnerinnenſtellen iſt wieder geöffnet. dene Bewerbungen ſind unter Beifügung eines kurzen Lebenslaufes bei Aus dem Lebenslauf muß und Tag, Familienſtand, feitherige Wohnung und die Dauer der Anweſenheit in Mann⸗ hervorgehen. Bedingungen für die find: Alter ber 22 Fahre, Körper⸗ röße über 1,60 m, Unbe⸗ choltenheit und völlige Geſunbheit. Außerdem müſſen die Bewerberinnen in Mannheim oder Lud⸗ wigshaſen oder deren Vor⸗ orte wohnen und ſtadt⸗ kundig ſein. Sp72 Mannheim, 18. Jan. 1917. Straßenbahnamt. Sarglieferung für Sandhoſen beir. Die Lieſerung der Särge und Grabkreuzé für Sand⸗ hofen wird vom 1. April d8. Js. ab neu vergeben. Angebote ſind ver⸗ 933699 und mit der Auf⸗ ſchrift„Sarglieferung“ verſehen bis ſpäteſtens Dienstag, 6. Febr. 1917, vormittags 11 Uhr bei unſerem Sekretariat— Rathaus Zimmer 51— 1. einzureichen. Die Bedingungen ſind beim Gemeindeſeltetariat Sandhofen erhältlich. Mannheim, 12. Jan1917. Sriedhoftommiſſton: 4 Die Halteſtelle Adter⸗gehoben. S72 ſerahe in Neckarau 8100 a Küns auf lre de. — annheim, 20. Jan. 1017. Brehm. Spr7s Kraft. 14 Die Vormerkeliſte für Eicenhändig eſchrie⸗ dem Straßenbahnamt in Mannheim einzureichen. Am Flügel: Die Are der Ebeli aus Don Carloss v, Verdi. Wagner⸗ Arien aus Lohen Meistersi Walküre.— Lieder von Fraaz traubs und Brahms.— Violiasolis von Corelli, Kreisſer, Pugnani etc. Karten zu M..—,.—,.—,.—,.30 im Maanbeimer Musik⸗ insbeſonders Geburtsortbaus, P 7, 11a, 23790 und soweit eſchäftigung, apellmeister Artur Rosenstein. an der dkasse im Rosengarten. N3¹ Körpergröße, die genaue heim oder Sudwigshafen Kalholscher Frauenb 85 Vortragszy des Herru Stadtpfarrer B bestchend aus 4 Vorteße Imerpiuwiste Werte Erster Vortrag: Mligbech, den 24. Januar, abend's 8 Uhr im Froben Saale des„Bern⸗ Alle Frauen ut dazu eingalad 2 beheltene Platze im Preise von 2. Mk. für den ganzen Zyllus sind zu haben in der Buch- Handlung Gremm. Amtliche Dr. 9. Haas ſchen Bucht* emyſtehlt *4 0 5, 1 Treype Iinxs. ostüme u. ntel werden billig u. gut auge⸗ fertigt, gerr. Kleider und Weige nen er.& A. la. us 5 ————————— Eintritt frei. Katten für vor⸗ In dete un baben int —