* — 1 6 Donnerstag, 25. Sannar. Mannh. für allgemeinen und Handelsteil: Chef⸗ Seier Dr. Pritz Goldenbaum; für den 8* heinevetter. druck u berlag der Pr. B. Haas ſchen Brabi zet, G. m. b.(., ſämtlich in Rannheim.— 540. 94794247931070 Mannheim 5 „ 7942, 7943, 7944, 7945. oſtſcheck⸗ Monto —— Tir. 2017 Ludwigshafen a.———— Abend⸗Ausgabe. Bad Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— iſche Neueſte Nachrichlen „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1917.— Nr. 42. Anzeigenpreie: Die iſpalt Molone-geile 40 Pfg., Reflame⸗ zelle 120 Minagblatt vorm 9½½ Uhr, Abendblatt nachm 3 Uhr Für Anzeigen an beſtimmien Cagen. Stellen u Kusgabe wird keine Verantwortung übernommen. Hezugspreis in Rannheim u. Umg monatl mt.40 einſ Ruieſſin Durch die poſt bezogen viertelj M. 4 62 einſchl Poßt zuſtellungsgebühr. Bei er Boſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr ö Pig Weitere erlolgreiche Angriſe beiderſeits der Ha. Der deutſche Tagesbericht. Großes gHauptquartler, 25. Jan.(WrB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchaupiosz. heeresfront des Generalſelomarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern Im Artois, zwiſchen Ancre und Somme und an der Alsnefront nahm die Kampftätigkeit der Artillerie und Minen⸗ werſer zeitweilig zu. Mehrſach kam es im Vorfeld der Stel⸗ lungen zu Zuſammenſtößen der Erkundungsabteilungen. Buüdöſilich von Berry- au-Bac, nordweſtiich von Reims drangen preußiſche und ſächſiſche Stoßtrupps in die franzöſi⸗ ſchen Gräben und kehrten nach erbittertem Aampfe mit 1 Offi⸗ 30 Gefangenen und 2 Maſchinengewehren zurück. Heeresfront des Deutſchen fronprinzen Durch forſches Jupacken gelang es an der Combreshöhe Erkundern eines hannoverſchen Reſerveregiments, einen an Jahl dreiſach überlegenen Poſten der Franzoſen zu über⸗ wültigen und 1 Maſchinengewehr in die eigenen Linien mit⸗ zu ringen. In den Vogeſen ſcheiterte am Hilſenfirſt der dorſtoß einer franzöſiſchen Streifabteilung. Klares Wetter begünſtigte die beiderſeilige Flieger⸗ läligkeit.* 45 Oeſtlicher Kriegsſchauplaß. Heeresfront des Generalſelomarſchalls Prinz Leopolò von Kayeern. Beiderſeits der An brachten unſere Angriffe mehrere ruſſiſche Waldſiellungen in 10 fito⸗ meter Breite mit 14 Offizieren, 1700 Mann und 13 Ma⸗ inengewehren in unſere Hand. Slarke Gegenſlöße heran · heführter Reſerven konnten unſere Jortſcheltte nicht hindern. Beſtlich von Luck brachen Sturmtrupps rheiniſcher Re⸗ Sumenter in die Dorſſlellung von Semwerynki ein und olten 14 Geſangene heraus. 15 heeres ront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. 1K Gefechte von Jagdabteilungen und nur vereinzelt ſtär⸗ res Arkillerieſeuer wiederholen ſich täglich in dem verſchnei⸗ n Gebirge. Iwiſchen Caſinu ⸗ und Putnatal wurden dem aner 50 Geſangene abgenommen. valkankriegsſchauplatz. heeresgruppe des Oeneralfelomarſchall v. Mackenſen In der rumäniſchen Ebene herrſchte bei ſtrenger Kälte im Wpaneien Ruhe. Geſchühſeuer von Uſer zu Ufer und Poſten · ukel. Mazeöoniſche Front — Jeuerüberſälle im Cernabogen und Geſechle ohne Be⸗ kung in der Strumaebene. Der Erſte Generalquarnermelſter: Tudendorfi. Die Krlegslage. d* Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) inn zorſtoß gegen unſere kurländi 2 e Linie iſt offenbar ruſſiſchen Atiegsplan eine beſondere Bedeutung zugewieſen fene n. Der Feind hat ſeine WSlnof und arber die ihm vorgelagerten Sümpfe auf die Möglichteit, uns zu überraſchen. 10 getrogen. Wir Uns ſehr ſchnell von der Ueber⸗ Kuurf erholt und ſind nun ſelber zum erfolgreichen Rusrlff übergegangen. Am 24. Januar haben wir den 1810 auf den Froſt ge⸗ machte ber das Kalkül n mehrere wichtige Stellungen abgenommen und KawAtziere und 1700 Mannſchaften geſangen. Die uund Pibandlung iſt dort indes noch keineswegs ab eſchloſſen ikd da die ſtreuge Költe in den letzten Tagen nach zelaſſen hat. 90 auf weitere Erfolge mit Sicherheit zu rechnen. Auch weſt ich n Luck haben wir ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Eine dütternehmung, die im vollen Umfange glückte, brachte une die 14 Cefangene.— In den Karpathen dauert derweil S ſtrenge Kälte noch an, die Gefechts“ andlungen größeren — Zerhindert. Es gibt— nur Patrouillenunternehmun ſen elb an der Goldenen Biſtritz täglich Artilleriegefechte.— Die⸗ K e Kälte hindert auch die militäriſchen Bewegungen in Veiſe An ſe n. Die Flußläule und Sumpfgelände ſind teil⸗ dieſes, zugefroren. Bei der Armee Falkenhann blieb unter nehmulünſtänden die Geſechtatätigteit gerinn, Eine Unter⸗ — ung bei Tulcea ſollte nich's anderes bedeu en, als eine 80 altſame Erkundung zur Feſtſtellung der feindlichen 9 ſaln wurde nur von 2 Kompagnien auszeführt, die ſich an⸗ —* gegen die ſtarken Angriffe des Feindes gut hielten, dann en der Uebermacht weichen mußten. Am Sereth ſind am ———— n. ſie hätten ſich ihrem Abtransport nach Rußlan entziehen,— ſich ih polt * *V 8 An der mazedoniſchen Front gab es an einzelnen —— Artilleriefeuer. Im übrigen waren die Gefechte ohne elang. 8 Auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz brachte eine öſterreichiſche Erkundungspatrouille, die gegen Goerz vor⸗ drang, 3 Offiziere, 134 Mann und 3 Maſchinengewehre ein.— Auf dem Karſtplateau blieb die Gefechtstätigkeit normal, im Gebirge war ſie⸗gering. Auf dem weſtlichen Kriegetheater iſt eigentlich nur zu verzeichnen, daß die Ortſchaften Pompey und Frouard nördlich von Naney am 23. Januar von uns mit weittragenden Eeſchützen beworfen und von Fliegern beſchoſſen wurden. Brandwirkungen wurden KſcEn Vermutlich war das die Antwort auf einen engliſchen Fliegerangriff auf Saarbrücken, der aber erfreulicherweiſe, obichon er mit 8 Flugeeugen ausgeführt wurde, nur geringen Sachſchaden ver⸗ urſachte. Am 24. Januar waren einzelne feindliche Patrouillen⸗ unternehmungen zu verzeichnen, die aber⸗reſtlos von uns ab⸗ gewieſen wurden. 5 der Combreshöhe holte ein Unter⸗ offieier eines hannorerſchen Infanterie⸗Regiments aus einem Trichter, der am 20, von uns geſprengt worden war, einen Korporal, 5 Mann und ein Maſchinengewehr heraus. Sperrung des Eiſenbahnverkehrs in Rordſrankreich. c. Von derſſchweizer. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Laut Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus Mailand berichtet der„Corriere bella Sera“ aus Paris: Die des Eiſenbahnverkeyrs in Nordfrankreich wird lebhaft kommentiert. Man glaubt. daß große ſtrategiſche Maßnahmen letzt unmittelbar be⸗ vorſtehen und daß die Kriſis des Kriegesgekommen b0 i. Die Ende Dezember einberufenen Formationen ſind an ie Front abgegangen. Umſangreiche vorbereſtungen an der italieniſchen Front. c. Von der ſchweizer. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Das„Berner Tagblatt“ meldet aus Matland: Nach römiſchen Informationen, die hier beſtätigt werden, werden an der italieniſchen Front fortgeſetzt umfangreiche Vorbereitungen etroffen. Man rechne damit, daß troß des Winters in den Höten die diesjährigen Kämpfe an der Front viel früher be⸗ ginnen, als dies das letzte Jahr der Fall war. General Porro äußerte ſich politiſchen Freunden gegenüber dahin, er ſei über⸗ Re05 daß der Krieg im Juli oder Auguſt vollſtän⸗ ig entſchieden ſein werde, da alle kriegführenden Mächte bis werden. 9 c. Von der ſchweizer. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Nach Schweizer Meldungen aus Mailand wu den außer dem Hafen von Genua nunmehr auch am 20. Januar die Häfen Livorno, Gaeta, Neapel und Tarent für alle fremden, wie auch italieniſchen Schiffe geſperrt. Galatz in Flammen. Budapeſt, 25. Jan.(Pr.⸗Tel., z..) Az Eſt meldet aus Sofia: Galatz ſteht in Flammen. Es brennen zurzeit un⸗ gefähr 500 Eebäude. c. Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 20. Jan. (Pr.⸗Tel., z..) Wie der Verner Bund meldet, ſind in den letzten beiden Wochen etwa—10 friſche ruſſiſche Diviſionen im Abſchnitt von Galatz und Reni eingetroffen, denen die Aufgabe obliegt, auch als Trümmerhaufen ſo⸗ lange als möglich zu halten, um die Serethſtellung nicht weiter zu entwurzeln und aufzurollen. Die Aufrollung der Serethſtellung. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Jan. (Prip.⸗Tel. z..) Wie der„Berner Bund“ berichtet, ſtehen die in die Verkkidigung gedrängten ruſſiſchen Kräfte am linken Serethufer fortgeſetzt unter ſtarkem konzentriſchem Feuer der Deutſchen und Bulgaren. Im Trotustal iſt es den Oeſter⸗ reichern unter furchtbaren Strapazen in den letzten Tagen ge⸗ ulngen, weiteren Boden zu gewinnen und auch im Oitostal waren die berggewohnten kaukaſiſchen Truppen gezwungen, den Angreifern ſchrittweiſe Raum abzugeben. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Laut„Berner Bund“ werden die Störungen der rückwärtigen Verbindungen der Ruſſen am Sereth täglich ſtärker und damit die Verteidigung des Flußabſchnittes ſtündig ſchwieriger. Weittragende feindliche Geſchütze bebrohen die von Tocuciu über Fundeni nach Galatz führende Linie mit Unterbrechung. Der Schiffsverkehr von Galatz iſt durch Artilleriefeuer von der Dobrudſcha aus völlig unterbun⸗ den. Unmittelbare rückwärtige Verbindungen für eine ſo ſtarke ruſſiſche Armee, wie ſie jetzt am Sereth und Pruth verſammelt ſteht, ſind nicht mehr vorhanden. Wien, 25. Jan.(Pr.⸗Tel., z..) Die Wiener Allgem. im kommenden Frühjahr reſtios erſchöpft ſein Zeitung meldet aus Sofia: Auf dem rumäniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz ſetzten die Ruſſen ihre Bemükungen fort, unſere Stellungen zurückzudrängen, allein überall ohne den gering⸗ ſten Erfolg, Beſonders an der Putna wurde mit großer Hef⸗ tigkeit gekämpft. Dagegen haben die Kämpfe an der Donau auffallend nachgelaſſen. Ob der Grund hierzu in den ſchweren Verluſten zu ſuchen iſt, welche die Ruſſen hier gehabt haben, woder ob das augenblicklich herrſchende ſchlechte Wetter auf die Sicherheit feſtgeſtellt werden. Auch beim Zentrum der rumä⸗ niſchen Front iſt ſeit der Eroberung des Brückenkopfes von Naneſti verhältnismäßig Ruhe eingetreten. Offenbax ſuchen die Feinde ihre Stellungen hier zu deE und man ver⸗ mutet für die nächſte Zeit einen neuen Angriff des ruſ⸗ ſiſchen rechten Flügels. Von der Salonikifront melden Flieger, daß dort überall lebhafte Artillerietätigkeit herrſcht, und daß auch klei⸗ nere Infanterieangriffe von Zeit zu Zeit beobachtet wurden, denen aber keine allzu große Bedeutung beigelegt werden kann. Tiza zu Wiſſons Botſchat. Budapeſt, 24. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Ab⸗ eordnetenhaus. Auf eine Anfrage des Oppoſitionellen artin Lowaſzy bezüglich der Bot 0 Wilſons an den Senat, erklärte Miniſterpräſident Graf Tisza: Ich will vor allem feſtſtellen, daß wir gemäß unſerer vor dem Krieg konſequent beſolgten Friedenspolitit und gemäß Uaſerer Ha tung während des Krieges ſowie gemäß unſerer in der letzten Zeit eingeleiteten Friedensaktion nur mit—— jenes Beſtreben begrüßen können, welche auf die Herſtellung des Friedens gerichtet iſt.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wir ſind in⸗ ſolgedeſſen geneigt, den Gedankenaustauſch mit der Regierung der Vereinigten Staaten— ſetzen. Dieſer Eedankenaustauſch muß natürlich im Ein⸗ vernehmen mit unſeren Verbün deten erſolgen. Ich beabſichtige derzeit nur einige kurze Bemerkungen zu machen. Wir müſſen vor allem gegenüber der Tatſache, welchs der interpelljerende Abgeordnete bervorgehoben hat, daß nämlich der Präſident der Vereinigten Staaten in ſeiner Bot⸗ ſchaft einen Unterſchied zwiſchen unſerer Antwort und der Antwort unſerer Gegner macht, feſtſtellen, daß der Vierbund erklärt hat, er ſei/ geneigt, in Friedensrerhanblungen einzu⸗ ehen, aber zugleich hat er erklürt, daß er bei dieſen Verhand⸗ ungen ſolche Bedingungen ſtellen werde, welche ſeiner Ueber⸗ zeugung gemäß für di⸗ Gegner annehmbar und geeignet ſind, als Grunblage eines dauernden Friedens zu dienen. emeine lebhafte Demgegenüber iſt die Auf⸗ ftellung der Friedensbebingungen, wie dieſe in der Antwort unſerer Cegner an die Regierung der Vereinigten Staaten enthalten ſind, gleichbedeutend zum mindeſten mit der Aufteilung der Monarchie und des osmaniſchen Reiches. Das iſt daher eine amtliche Ankündigung, daß der Krieg aufunſere Vernichtung abidet, die uns zu einem mit äußerſter Kraftanſtrengung geübten Wider⸗ ſtand und Kampf ſoange zwingt, als dieſes Kriegsziel un⸗ ſerec Gegner fortbeſteht.(Allgemeine lebhatſe Zuſtimmung.) Unter dieſen Umſtänden glaube ich, kann kein Zweifel abwal⸗ ten, welche Mächtegruppe bezüglich ihrer Haltung ein Hindernis für den Frieden iſt, und welche Gruppe infolge ihrer Haltung der Auffaiſung des Präſidenten der Ver⸗ einigten Staaten näher ſteht. Der Präſident der Staaten hat in einer Botſchaft gegen einen Frieden Stellun genommen. in welchem der Sieger dem Beſie ſten ſeinen Wil⸗ len auferlegt, und welche eine Partei als Demütigung und unerträgliche Opfer anſehen würde, ſodaß ein Stachel der Rachgier und der bittere Eedanke in dem Beſiegten zurück⸗ bleiben würde. Daraus zeigt ſich deutlich, daß, ſolange die uns gegenüberſtehenden Mächte ihr Kriegsziel nicht weſentlich ver⸗ ändern, ein unüberbrückbarer Gegenſatz zwi⸗ ſchen ihrem Standpunkt und den Friedenszie⸗ len des Präſibenten der Vereinigten Staa⸗ ten beſteht.(Zuſtimmung.) Meine zweite Bemerkung bezieht ſich auf das Natio⸗ nalitätenprinzip: Wie ſchon angedeutet, wünſche ich meine Bemerkung ſo kurz wie möglich zu faſſen: Ich werde mich daher nicht in das Tlema rertſefen, welche moraliſche Berechtigung England und Rußland beſitzen, um das Nationa⸗ litätenprinzip im Rahmen eines Friedensprogramms zu er⸗ ſtreben, welches die ungariſche Natlon vertreiben und die mo⸗ hammedaniſche Berölkerung in dem Eebiet des Bosporus den ruſſiſchen Herrſchern auslieſern würden. Unſere ganze öffent⸗ liche Meinung wünſcht die freie Entwicklung Ungarns und das Cedeihen ihrer Nation. Das Nationalitätenprinzip kann jedoch in der Bildung von Nationalſtaaten nur ſelten unbeſchränkt zur Eeltung kom⸗ men, nämlich, wenn einzelne Nationen innerhalb ſcharf ge⸗ zogener ethniſcher Grenzen in kompakten Maſſen auf einem zur Staatenbildung geeigneten Gebiete leben. In ſolchen Ter⸗ ritoriglen, auf Weſch verſchiedene Volksſtämme und Natio⸗ nen gemiſcht werden, iſt es unmöglich, daß jeder einzelne Volksſtamm einen Nationalſtaat bildet(Zuſtimmung). Dort kann nur ein Staat geſchaffen werden ohne nationalen Cha⸗ rakter ‚oder dasſenige Volk drückt dem Staat ſeinen nationalen Stempel auf, welches ſeiner Zahl und ſeinem Gewicht nach vorherrſcht. Unter ſolchen Umſtänden iſt daher nur eine beſchränkte Geltendmachung des Nationali⸗ tätenprinzips möglich, welches der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten richtig ausdrück, indem er folgende Forde⸗ rungen aufſtellt: Man müſſe für jedes Volk Sicherheit des Lebens, des Gottesdienſtes und der individuellen und ſozialen Entwicklung ſchaffen. Ich glaube, daß dieſe Forderumz nir⸗ gends in dem Maße verwirklicht worden iſt, als in den beiden Staaten der Monarchie(Lebbafte Zuſtimmung), Auch in dem einen kräftigen nationalen Charakter beſitzenben ungariſchen Staat glaube ich, daß in den von einem bunten Gemiſch von Völkern und Nationen bewohnten Gebieten im Südoſten Nr. 42. 2. Seite⸗ Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 25. Januar 1917. Europas die Forderung einer freien Entwicklung der Natio⸗ nen vollſtändiger nicht wird verwirklicht werden können, als dies durch den Beſtand und die Herrſchäft der öſterkeichiſch⸗ ungariſchen Monarchie gewährleiſtet wird KAllgemeine leb⸗ hafte⸗ Zuſtimmung). Wir fühlen uns daher vollſtändig eins mit den von dem Präſidenten der Vereinigten Staaten aufgeſtellten und verleſenen Forderungen. Wir werdne beſtrebt ſein, daß in dem in unſerer unmittel⸗ baren Nähe liegenden Gebiet dieſes Prinzip möglichſt verwirk⸗ licht werde. ſerer traditionellen auswärtigen Politik, getreu dem in unſerer Friedensaktion eingenommenen Standpunkt, im Verein mit unſeren Bundesgenoſſen bereit ſind, alles zu tun, was den Völkern Europas die Segnungen eines dauernden Friedens ſichert. Ich bitte meine Ant⸗ wort zur Kenntnis zu nehmen.(Allgemeine lebhafte Zuſtim⸗ mung.) 5 Das Haus nahm dieſe Antwort einſtimmig zur Kenntnis. wilſon mit einer zweiten Friedensnote beſchäſtigt. c. Von der ſchweiz. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗Tel. z. .) Das„Berner Tagblatt“ meldet: Wie die Turiner„Stampa“ aus franeöſiſchen und engliſchen Quellen erfährt, beſtätigt 5 ſich daß Präſident Wilſon ſich mit der Ausarbeitung einer zweiten Friedensnote befaſſe. Ueber deren Inhalt lauten die Meldungen widerſprechend. Nach der einen Lesart beabſichtigt Wilſon, alle Mächte zu einer Vorbereitu n 9 S2 konferenz für den Frieden einzuladen; nach der andern wird er vorerſt Deutſchland auffordern, ſeine Frie⸗ densbedingungen, dem Beiſpiel der Entente folgend, bekanntzugeben. Newyork, 22. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Funtſpruch des Vertreters vom WTB. Wilſons heutige Rede vor dem Senat kam unerwartet, unangemeldet und überraſchend. Sie war eine der bedeutſamſten Erklärungen, da ſie ſich mit der Frage beſchäftigte, ob die Vereinigten Staaten von ihrer tradi⸗ tionellen Politik der Iſolierung und des Nichteingehens von Bündniſſen abgehen und an dem Weltbund zur Erhaltung des Friedens nach dem Kriege teilnehmen ſollen. Wilſon ſprach ungefähr eine Stunde lang. Senat und Galerien waren über⸗ füllt und lauſchten andächtig. Als der Senat ſich wieder den gewöhnlichen Geſchäften zuwandte, ſagte Senator La Follette: Wir haben ſoeben ſehr wichtige Siunden im Leben der Welt durchlebt! Während bisher keine redaktionellen Kommentare zu erlangen ſind, ſpiegelt ſich der von der Rede gewonnene Eindruck darin wider, daß die hauptſtädtiſchen Blätter Wil⸗ ſons Verlangen nach der Freiheit der Meerehervor⸗ heben. Die Rede wird als Beweis angeſehen, daß Wilſon nicht die Abſicht hatte, die Verhandlungen über den Frieden fallen zu laſſen oder ein paſſiver Beobachter bei deſſen Beſprechung zu werden. c. Von der ſchweizer. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Nach Eenfer Meldungen berichtet der Bork⸗Herald, Senator Stone beantragte im amerikaniſchen Senat eine neue unmittelbare Friedensaktion Wilſons bei den Kriegführenden. Deutungen in Nmerika. m. Köln, 25. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Waſhington: Die Rede Wilſons nimmt das öffentliche Intereſſe völlig in Anſpruch. Denn nichts anderes jeht zuvor. Die Plötzlichkeit des Vorganges nahm dem Senat aſt den Atem. Niemand wußte, was Wilſon zu ſagen hatte, ehe er mit ſeiner Rede begann. Die„Evening Pof!“ behauptet, der allgemeine Eindruck ſei es geweſen, daß die Rede eine Kundgebung für die deutſche Seite ſei und dieſe Auffaſſung ſpiegelt ſich in der Stimmung der Verbands⸗ kreiſe wieder. Die engliſche Botſchaft iſt beſonders bekümmert, weil noch jüngſt gemeldet wurde, daß keine weiteren Schritte Wilſons geſchehen würden. Die Repiblikaner zeigen ſich un⸗ willig. Senator Tillmann ſagte, die Adreſſeſeidieauf⸗ regendſte und vornehmſte Aeußerung, die ſeit der Unabhängigkeitserklärung von Menſchenlippen gefallen ſei, weil ſie ſich gründe auf Gerechtigkeit und Frei⸗ 0 eit, der beiden Felsſtücke der modernen Ziviliſation. Sie ſei ein gewaltiger Verſuch der internatio⸗ nalen Gemeinſchaft und nur ein Rieſe habe ſie wagen können. Der frühere Heidelberger Student Williams allein betrachtet ſie als eine Drohung gegen Deutſch⸗ land, das endlich mit ſeinen Bedingungen hervorkommen ſolle. Neutrale Diplomaten finden in der Rede ſo viel deutſche Spuren, daß ſie meinen, Graf Bernſtorff Lönne ſie verfaßt haben. Die Freiheit der Meere, die Abrüſtung der Kaiſer im Felde. Von Hauptmann Walter Bloem. Das deutſche Volk erfährt nicht gar ſo viel vom Leben und Wirken ſeines Kaiſers im Weltkriege. Mancherlei Erwägungen militäriſcher wie politiſcher Natur bedingen dies Zurücktreten des oberſten Kriegsherrn in der Begreiflicherweiſe hat die berechtigte Wißbegier wie die ſenſationslüſterne Neugier um die zweckvolle Dunkelheit, welche die Perſon des Kaiſers während der langen Kriegsjahre umhüllen muß, ein ganzes Netz von Le⸗ 5 geſponnen. Es darf zur Beruhigung treuſorgender, zur ämpfung überängſtlicher Gemüter ausgeſprochen werden: der Kaiſer leidet unter dem Kriege ſo tief wie ſein ganzes Volk— aber zu Boden gedrückt hat ihn der Krieg ebenſoſpenig wie ſein Deutſchland. Er iſt ſo aufrecht, unbeugſam und mannhaft⸗heiter wie ſein Volk. Sein Charakter und ſein Weſen haben ſich in dieſen furchtbaren Erſchütterungen— hewährt. Mehr noch: es iſt ein Glanz um ihn den erſt dieſe ſchwere Zeit gewirkt hat. Weris nicht glauben will, weil man ihm anderes vorgeſchwatzt, dex leſe ſeinen jüngſten Aufruf, der in jeder Zeile den Stempel ſeines Geiſtes trägt. 3 95 Wir Soldaten, wir wiſſen's. Denn boir ſehen ihn Es wirb Richt allzupiel deutſche Krieger in der Front geben, die nicht irgendwann einmal wäbrend' des Krieges dem Kaiſer ins Auge geſchaut hätten. Und gar mancher bewahrt als köſtlichſte Erinne⸗ rung das Gedenken an ein paar Minuten lebhaften Geyläuders, die ihm einen Blick durch das Kaiſerauge ins Kaiſerberz bergönnt haben. er und jener trägt ſein Eiſern Kreuß mit dem ganz beſondern Stolz: Ich hab's aus meines Kaiſers Hand. Und an⸗ dere wieder hüten ein welkes Lorbeerzweiglein, das ihnen der Kaiſer im Lazarett aufs Krankenbett legte. Wer ſolche Augen⸗ plicke mit erlebt hat, der weiß, was wir Soldaten an unſerem Kafſer haben. 5 Die Stunden, die der oberſte Kriegsberr inmitten ſeiner Sol⸗ daten berweilen darf, find ſeine liehſten und glücklichſten. Das ſpricht er gern und ftrahlend aus, und wer ihn in ſolchen Stunden hevbachten konnte, weiß, datz das kein leeres Bort iit. Aber dieſe Freuden ſind im raſtloſen Geirſehe ſeines kriegeriſchen Arkeits⸗ tages verhältnismätzig ſelten. Richt allu häufig ſind auch die Sfunben, in denert er die Kömyfe der Seinen von hoßer Warte Wil eigenen Augen überſchauen— Die moderne Schlacht ver⸗ Breitet weit im Umkreis eine Zone des kann nür wiederholen, daß wir getreu un⸗ Uebermittelung aller densverſammlungen, die namentlich im nördlichen England mit Unterſtützung der Arbeiterorganiſationen abgehalten wer⸗ ohne deutſche Annexionen. Entſetena Kmm ſich her, die nicht allein zu Lande, ſondern auch zu Waſſer, Friede ohne Vernichtung und Friede unter Gleichgeſtellten ſeien Beweis⸗ ſtücke dafür. Eine auffallende Wendung in der Rede iſt die Bemerkung, daß die Regelung nicht lange mehr verſchoben werden könne. Die wahre Meinung dieſer Aeußerung iſt nicht recht klar. Die ganze Rede wird jedoch als eine ſchare Antwort auf die Noten und Reden von Ber⸗ bandsſeite aus der letzten Zeit betrachtet. Auf den Botſcha ten der Verbandsmächte herrſcht fieberhafte Aufregung und man hört Ausdrücke wie„Unverſchämtheit“ und „Anmaßung“, nachdem Herc Wilſon doch bedeutet habe, er wolle ſeine Hände von der Angelegenheit fortlaſſen. London, 25. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Die„New Horker Times“ ſchreibt: Wilſon habe den Nationen, die jetzt Krieg führen, deutlich zu verſtehen gegeben, daß ſie die von ihm angegebene Grundlage in ihren Friedensbedin⸗ gungen durchführen müſſen, wozu die Mitwirkung Amerikas bei der Aufrrechterhaltung des Friedens ge⸗ wünſcht wird. * 5 Die engliſche Regierung im Rampf mit der Friedensſehnſucht. Newyork, 22. Jan.(WXB. Nichtamtl.) Funtſpruch vom Vertreter des WrB. Die„Evening Poſt“ bringt einen Leitartikel unter der Ueberſchrift: Unterbrückung von Nach⸗ richten über die Friedensbewegung in England. Es heißt da⸗ rin: Man muß ſich in Amerika darüber klar ſein, daß man über das Anwachſen der Friedensſehnſucht in England nicht richtig inſormiert wird. Die britiſche Regierung ſcheint entſchloſſen zu ſein, Nachrichten hierüber nicht ins Ausland gelan den zu laſſen. Der Artikel nennt verſchiedene Zeitſchriften, die die Friedensbewegung unterſtützen und nicht nach den Veeͤnigten Staaten verſandt werden dürfen, bei denen namentlich die Zeitſchrift„Common Senſe“ erwähnt wird, deren Heraus⸗ geber Francis Hirſt ſich als Anhänger der Friedensbewe ung bekannt und nicht daran glaubt, daß die engliſche Finanzkraft den Krieg noch lange durchhalten kann. Es wird auch hin de⸗ wieſen auf die Hausſuchung im Büro der Frau Pankhurſt und auf die Beſchlagnahnie einiger ihrer Schriften, die als von pazifiſtiſchen Gedankengängen durchdrängt geſchildert werden. Der Artikel weiſt darauf hin, daß der kommandierende General im Bezirke Birmingham Bürgern, gegen die keine Anklage vorliegt, Detektivs ins Haus ſchickte, die Antwort auf verſchie⸗ dene Fragen verlangen, ſo, od ſie unmittelbar oder mittelbar irgend eine Geſellſchaft 0 deren Beſtreben gegen den Krieg gerichtet wäre. Die Fragen mögen vom militäriſchen Standpunkt aus gerechtfertigt ſein, aber ſie erledigen jedenfalls die Annahme, daß der Bürger England⸗ heit in dieſem Hauſe hat. Weiter wird auf die jüngſte Drohung Lord Curzons Bezug genommen, daß weit größere Be⸗ ſchränkungen der perſönlichen Lebensführung und der perſön⸗ lichen Freiheit auferlegt werden ſollen. Das Blatt fährt fort: die beſtehenden Beſchränkungen erſtreckten ſich offenbar auf die Nachrichten über die zablreichen Frie⸗ den. Nur Nachrichten über ſolche Friedensverſammlungen werden telegraphiert, die in einer gewalttötigen Weiſe von Soldaten geſprengt werden. Nachrichten über die mit Erfolg in großen Hallen abgehaltenen Friedensverſammtungen wer⸗ den nicht gegeben.„Evening Poſt“ fügk hinzu, daß die weit⸗ reichende Macht, die der Regierung durch das Reichsoerteidt⸗ gungsgeſetz verliehen wurde, dazu mißbraucht wird, zu ver⸗ hindern, daß die neutrale Welt Kenntnis bekommt von dem, was in der Minderheit der Bevölterung vor ſich geht, und da⸗ von, daß es überhaupt eine Minderheit mit anderer Geſinnung gibt. 3 Frankeeichs Eroberungsziele. In der ſozialiſtiſchen Wochenſchrift Die Glocke(Nr. 34) kommt in einem Artikel über die Ententenote an Wilſon der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Lenſch u. a. auch auf die Bemerkungen zu ſprechen, die vor kurzem der Parteiführer Scheidemann über franzöſiſch⸗deutſche Frie⸗ densmöglichkeiten machte. Lenſch ſchreibt hier: Der Genoſſe Scheidemann iſt es, irren wir nicht, geweſen, der in ſeinem Bemühen, dem Frieden zu dienen, laut nach Frankreich inüberrief: Man wiſſe in Frankreich gar nicht einen wie guten Hrieden man haben könne. Ein vergeblicher Liebesruf, den nur jemand ausſtoßen kann, der die geſchichtliche Situation unſeres weſtlichen Gegners in ree und Gegenwart verkennt! Will Scheidemann den Franzoſen Elſaß⸗Lothringen geben? Er denkt nicht daran! Er glaubt ſchon, ihnen viel du bieten, wenn er ihnen einen„Frieden ohne Annexionen“ in Ausſicht ſtellt, d. h⸗ Für Frankreich aber iſt ein aus ſeinem Hauſe ſeine Burg machen kann oder irgend etwas wie Gewiſſenefrei⸗ „Denn ſonſt wäre die Note an Wilſon als franzöſiſchen Machthaber mit ihren wahnwitzigen Eroberungꝰ nexyionen, die Bau von mehr Schiffen geſorgt werde. „Friede ohne Annexionen“, d. h. ohne franzöftſche An, abſolute and auf unabſehbare Zeiten entſcheidende Niederlage. 0 blik aus dieſem Kriege nicht“wenigſtens das deutſche, G ſaß⸗Lothrin, gen heim, ſo hat ſie als Großmacht ausgeſpielt... Dieſer Zukun nun, vor der dieſer ſtolzen und großen Nation graut. will ſie du dieſen Krieg unter allen Umſtänden entgehen. Die ighian ſchwer⸗ lich wiederkehrende Konſtellation gilt es zur Demütigung und —* Deutſchlands und zur gewaltſamen Wiederherſtellung Frankreichs zu benutzen. Was ſoll ihr da ein Scheidemannſ Friede! Hier entſcheiden ſich Völkerſchickſale, und da helfen weden menſchenfreundliche Vermittelungsvorſchläge, noch hilft gutes reden. Mit letzterer Bemerkung dürfte Lenſch ſchon recht hahen, Werk der engliſ zielen wohl nicht möglich geweſen. Das jüngſie Seegefecht. ABerkin, 25. Januar.(Von unſerem Berliner Büro) Die engliſche Preſſe hat mit dem ihr dreiſten Geſchick aus dem Seegeſecht an der holländiſchen Küſte einen 39 ßen eng⸗ liſchen Seeſieg zu machen verſucht. Wie es mit dem ſteht, ergibt ſich aus den Beobachtungen unſerer, Flieger, die am 23. Januar acht Uhr vormittags neun engliſche Zerſtöre beobachteten, von denen einer am Sinken war. Sieben ſſe fuhren um das ſinkende herum, das neunte lag in etwa zwanzig Meter Abſtand von dem ſinkenden Schiff ſtill da. Von dem ſintenden Schiff ſchien das Vorderteil vollſtändig fehlen. Bis zur Brücke und zur halben Schornſteinhöhe lag das Schiff im Waſſer. Mannſchaften waren auf ihm mia mehr zu ſehen. Man hatte den Eindruck, daß das Boot pöllig verloren ſei. Das war der Zuſtand alſo, in dem die engliſchen Zerſtörer aus dieſem angeblich für ſie glänzend verlaufene Gefecht herausgekommen waren. Wie es um die deutſche Boote, die an dem Kampf beteiligt waren, ſteht, hat der Beri der Admiralität feſtgeſtellt. Das Torpedoboot V. 69 iſt wegen 4 Seenot in Ymuiden eingelaufen und dort von der hollän⸗ diſchen Regierung äufgenommen worden. Die holländiſche Re⸗ Bringt die Reyu⸗ gierung handelte da im Einverſtändnis mit ihrer Neutralität“ erklärung, die ſich auf das 13. Haager Abkommen ſtützt. nach darf ein Schiff, daß ſich in Seenot befunden hat, ſolang in dem neutralen Hafen bleiben, ibs es ſeine Seetiichtigkeil wieder hergeſtellt hat und die Gründe, die es zum Einlaufen in den Hafen bewogen haben, behoben ſind. Nach dieſem Brauch iſt während des Krieges ſchon mehrfach verfahrel worden. Der U⸗Boolkrieg. Der ernſie Charakter des-Bootkrieges. Rotterdam, 25. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Wie den „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ aus London gemeldet wird widmet der Marinemitarbeiter der Daily News demernſten Charakter des U⸗Bootkrieges einen längeren tikel. Er ſchreibt darin, die Warnung, die Jellicoe vol einigen Wochen ausgeſprochen habe, ſei nicht genügend he, achtet worden. In den letzten 90 Tagen ſeien 470 Sch 166 in den Grund gebohrt worden, darunter 187 engliſchel Nationalität. Der⸗ Verfaſſer des Artikels gibt zu, daß, ſchwierig ſei, die neuen U⸗Boote mit ihrem neuen Aktion radius zu bekämpfen und fordert das Publikum auf, ſelb an der Bekämpfung der Gefahr dadurch mitzuarbeiten, da es weniger eingeführte Schiffsartikel verbrauche, daß für de Im Leitartikel ſchreibt Daily News über denſelben Ge⸗ genſtand: Während Deutſchland Schiffe in den Grund bohrt, bauen wir in einem Augenblick, in dem wir ſo viele Schi als möglich herſtellen ſollten, nicht genug, um den rieſige Verluſt wettzumachen. Wir bauen viel weniger als in nor⸗ malen Zeiten und zwar aus demſelben Grunde, warum wi auch weniger Lebensmittel in unſerem eigenen Lande anpflanzen, nämlich, weil wir nicht über die nötige Arbeitskräfte verfügen. Schiffe mit einem Inhalt von Hundert⸗ tauſenden von Tonnen warten auf ihre Fertigſtellung. Ma 4 nimmt an, daß wir im Juni 700 000 Tonnen vom Staß laſſen können und wenn wir uns gegen den Angriff Deutſch⸗ lands S9 82 wehren wollen, ſo müſſen wir auch um jeden Preis dieſe Schiffe fertig bringen. Das kann aber nur ge⸗ ſchehen, wenn wir alle geſchulten Arbeiter, die in der Armee oder ſonſtwo aufzutreiben ſind, zum Schiffsbau verwenden, Deutſchland geht darauf aus, unſere Jufuhn ———— abzuſchneiden. Es iſtſeine eingige Kusſig ſiegen. Wir müſſen dieſem Aushungerungskrie auf unſeren Aeckern und noch mehr auf unſeren Schiffswerften entgegenarbeiten. gefährden würde als ein unerſezliches Leben noch weit ſchrecklicher enhern 0 So iſt es begreiflich, die hiſtoriſchen„Granaten bon Gravelotte“. daß des Kaiſers ganze Umgebung jedesmal dankbar aufatmet, wenn er nach ſolchem Frontbeſuch wieder aus der meilenbreiten Gefahrenzone woblbehalten heimkehrt. Der Platz des modernen⸗ Schlachtenlenkers, und nun gar des oberſten Kriegsherrn, iſt nicht mehr inmitten der kämpfenden Scharen. Der große Kurfürſt ritt an der Spitze ſeiner Dragoner die Attacken mit, ja, noch Friedrich Wilhelm dem Dritten mußte ſein Flügeladjutant bei Barſur⸗Aube in die Bügel fallen, ſonſt wäre er in die franzöſiſchen Bajonette hineingeritten. Und wer Wilhelms des Zweiten Temperament kennt, wird Frſtehen, wie bitter es ihn angekommen ſein mag, daß er es ſenen Söhnen überlaſſen mußte, ſich Kreug und Wunde in vorderſter Linie zu holen. Er dar das nicht— Kaiſerpflicht geht über Soldatenrecht.⸗ Und dieſe Pflicht iſt von einer Schwere, vor der ſich ſchon die bloße Vorſtellung entſetzen muß. Von der Verantwortung für die ungeheuer folgenſchweren Eniſchlüſſe, die er täglich faſſen oder gut⸗ heißen muß, kaun kein noch ſo wohlbegründetes Gutachten ſeiner treueſten, gewiſſenhafteſten und bedeutendſten Berater den Kaiſer entlaſten. Er trägt ſie als Menſch auf dein dwei Schultern des Erdenſohnes; ſein Name wird ſie durch alle ommenden Jahr⸗ tauſende tragen müſſen. 5 Dieſer Laſt iſt er ſich demütig ſtolz bewußt. Und wir wiſſen es, alle, wer ſie ihm tragen hilft: ſein chedem von ſo manchem „ſtarken Geiſte“ überlegen kelächelter Glaube. Von dieſem Glauben ihmttten ſeiner Krieger Zeugnis abzulegen, verſäumt er nie die Gelegenheit. Und wenn er zum Gebete den feldgrau bezogenen Helm abnimmt, dann ſehen die Seinen, daß der volle Scheitel des faſt Sechzigjährigen tief ergraut iſt im Kriege— wie der Scheitel manches um Fahrzehnte jüngeren Kriegsgefährten. Schwer ſind die Zeiten; ſie laſten auf dem Kaiſer twie auf dem Mann im Schütz ugraben. Und darum gehören die zwei zuſammen: der Kaiſer und ſein Soldat. 5 Und ſind wir Deutſche beüte nicht alle, Naun und Weid, des Kaiſers Soldaten? Wo er auch immer ſchläft oder wacht, er ſteht in unſer aller Hut. Det Glücks des alten Schwabenfürſten kann auch der Deutſche Kaiſer ſich rühmen: jedem Untertan darf er kühnlich ſein Haupt in den Schoß legen. Um den Kaiſer im Setde ſtellte ſich die Feldwacht ſeiner Getreuen. Und ſeine etreuen ſind wir Deutſchen alleſamt. Augenblicksbilder vom Weltkrieg. Geſpräche im Abteil. Uns wird geſchrieben: Eine Fahrk in einem Militärzuge. Die in der Heimat fahren häufig genug mit Feldgrauen zuſammen, mit Urlaubern, die zut Heimat reiſen oder wieder an die Front müſſen. Wer aber ver⸗ meint, dort die Soldaten in ihrer Eigenart belauſchen zu können, irrt ſich. Der deutſche Feldſoldat iſt nicht ruhmredig und den. gegenüber berſchließt ſer ſich vollends. Denn der Hn, e bt in einer anderen Welt, in anderen Anſchauungen. Hier bla geputzte Stiefel und weiße Stehkragen— dort der abgeriſſene felh raue Rock mit ſeinem Schützengrabenlehm, das iſt der Gegenſatz Der Feldgraue cibt ſich, ſo wie er iſt, nur unter ſeinesgleichen Dort erzählt er von dem, was er erlebt, von ſeinen Kameraden von den Feinden. Das find die Geſpräche im Abteil, die meine... Der Zug ſauſt durch die flandriſche Ebene. Drauſe regnet es in Strömen— der flandriſche„Winter“! Im Abte, iſt es um ſo molliger. Mein Gegenüber, ein Marinemaat von d U⸗Bootsflottille, geſchmückt mit heiden Eiſernen Kreuzen, lang, eine Rotweinflaſche herbor, deren Inhalt uns trefflich mundet. Der Maat, ein junger, friſcher Geſelle, erzählt von den Recken⸗Streichen der U⸗Bootsleute. Donnerwetter, wenn das alles bekannt gema werben dürfte! Schon jetzt weiß man, welchen Gefahren unſe wackeren Unterſeebootsmannſchaften trotzen müſſen, aber eine ri tige Vorſtellung kann man ſich doch nur dann machen, wenn man die lebendigen Schilderungen eines Teilnehmers hört. ſtaune man über den Wagemut, die Keckheit und den überlecenen Dann Geiſt, der in der deutſchen Marine ſteckt. Und üder den Selden“ mut!—„Da denke ich an einen lieben Freund,“ erzählt der Maat, „einen jungen Steuermann, der mit einem.Boßt in die Tieſe begangen ilt. Und er hätte noch am Leben ſein können!“ ⸗Wieſo“ „Kun, er hätte auf einer Streiffahrt eine Verwundun und ſollte in ein Lagarett geſchafft werden. Aber er ließ ſich nich halten! Er mußte wieder mit, trotz ſeiner Verwundungl Und dieſer leidenſchaftliche Drang, wieder an den Engländer zu kom, men, war ſein Tod. Lon der nächſten Fahrt kam er nicht wieder Eine ſchmuckloſe Ergählung von einem ſchlichten Helden... junges Bütrſchlein ſist mir gegenüber, Luſtig planpert ex mit einen. Kameraden. Kröhlich und unhekümmert. weil er in eimat. PPer S mt Und doch kommt er aus der Somme 1 Bölle mit ihren jauſend Schrecken, ſchlimmer 0 erhalten — SSSN SSS SS SS — 22 te⸗ 0⸗ ge eit en m en * — S 2 — SXSSRn** R ——————— ————————————————————————— den 28. Sanuar 1917. die 2 hahen annheimer Stadtverwaltung zu bante und es Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abene- Ausgabe) 3. Seite. Nr. 42. Rus Stadt und Land. 0 S* 6 Mit dem ausgezeichnt *. Audreas Fang, Unteroff zier im Reſerve⸗Jufanterie⸗Regt. 5„für hervorragende Tapferkeit unter gleichzeitiger Boför⸗ Krung zum Bigefelderebel. 0— Siſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten die zwoi Söhne de alttorbenen Obergeometers Boſch von Bergzabern. Während Bilbel eren. dem Kriegsgerichtsaſſeſſor und Oberleutnant der Rej. 5 Ben Boſch, dieſe Auszeichnung für hervoxragende Tapferkeit Ernſt eſten verliehen wurde, wurde der jüngere, Kgl. Oberleutnant ded ah oſch, für ſeine Tapferkeit im Oſten mit dieſer Auszeichnung Zur ungeteilten Arbeitszeit. Ween ſchreibt uns: Wie ein erfriſchender Lufthauch durch die des upten Büroräume wirkte die jüngſt gegebene Anregung Nen Nannheimer Stadtrats bei den Staatsbehör⸗ Vir dur Einführung dertungeteilten Arbeitszent. Witi wiſſen zwar zur Stunde noch nicht, welche Aufnahme die d6 tiative der Stadtverwaltung bei den Spitzen der ſtaatlichen Iboerden gefunden hat; wit lönnen nur ſagen, daß ſie bei der ſteudiwi chen den Mehrheit der hieſigen Beamten ein ges Echo gefunden hat, ja wir glauben nicht fehl zu gehen, 510 5 verraten, daß wohl drei Viertel aller Beamten ſich für ſelt urchgehende Arbeitstett ausgeſprochen haben. Mit einer enen Einmütigkeit häben ſich obere, mittlere und untere anten bereit erklärt, dem Gebote der Zeit Rechnung zu tragen. iu V ie für die ungeteilte Arbeitszeit ſprechenden Gründe wurden Aöht. ſammlungen und in der Preſſe ſchon eingehend erörtert, ihre und Schattenſeiten ſchon ſo ausgiebig gegen einander ab⸗ Awoge„daß wir es uns verſagen wollen, heute nochmals darauf nzugehen, obwohl es nicht oft und laut genug den Indifferenten mdie Ohren klingen ſollte, daß die fortſchreitende Entwickelung Acheres ganzen Wirtſchaftslebens eine Moderniſierung unſeres ubeitsbetriebs dringend erfordert, daß die Löſung der beſonders zu dem Großſtädter ſchwer laſtenden Wohnungsfrage die Ein⸗ wesung der Ungeteikten Arbeitszeit zu einem Gebot der Rot⸗ gendigkeit macht. Leider gibt es heute noch ſolche, Gott ſei Dank, * nur wenige, denen die Sorge um ihren Magen über alles h, die in ihrem Egoismus glauben, von ihrer Bequemlichkeit 8 ufgeben zu können; dieſe vergeſſen in ihrem Wohlergehen, 1iſ illionen unſerer Volksgenoſſen unter ganz anderen Verhält⸗ ſen den Riemen enger ſchnallen müſſen, ſie hören oder leſen, Sch ſſen es aber ſofort wieder, daß unſere treuen Hüter im zen engraben in der Regel erſt bei der Nacht eine warme Mahl⸗ mſ erhalten. Wer angeſichts der Strapazen und Entbehrungen keiner Feldgrauen heute noch glaubt, dieſes kleine Opfer nicht geitden zu können, der unterſchätzt den Ernſt und die Schwere der k, die wir durchleben. zgen finanzpolitiſche oder volkswirtſchaftliche Erwägungen ihrem Schritt beſtimmt ntſot, jedenfalls iſt die Anregung aus der Not der Zeit heraus ütrungen und ſollte ſchon allein aus dieſem Grunde die Unter⸗ zung jedes wahren Vaterlandsfreundes finden. .— Zur Kaiſer⸗Geburtstag⸗Feier. Gerade in dieſem Jahr es uns eine Pflicht, in ernſter und würdiger Weiſe Kaiſer * ſceint Heſurtstag zu feiern, nachdem in den allererſten Tagen die enge Raſammengehörigkeit wiſchen dem Oberhaupt des Deutſchen Reiutes und dem ganzen Volke ſich erneut in herrlicher Weiſe kund⸗ Ean hat. Der prachtvolle Auftuf des Kaiſers hat in allen Herzen Peiſterten Widerhall gefunden; die Kundgebungen aus allen Krbelen der Bevöllerung, aus Handel, Gewerbe, Handwerk, der 8 eiter⸗ und Landwirtſchaft für die glaubensſtarken kaiſerlichen r gehen in die vielen hunderte und haben getzeigt, auch dem eudlichen Ausland, welches ſo gerne von der inneren Zerſplit⸗ 6 ug Deutſchlands ſpricht, daß die Einigkeit in Deutſchland zur 05 hung des Endziels kaum je ſo ſtark war, wie jetzt nach der kehkden Ablehnung unſeres Friedensangebotes. Selbſt im klein⸗ —0 badiſchen Ort ſollte man in dieſem Jahr Kaiſers Geburtstag nlkhen, in ſchlichter und einfacher Art, vielleicht in Verbindung Sold der vom Roten Kreuz veranſtakteten Sammlung für die Ta atenheime, als ſprechendſter Ausdruck für all die großen St en, die unſere Feldgrauen in nnerſchütterlicher Treue und Standbaftigkeit für die Heimat geleiſtet haben. — Wegfall von Schnellzügen. Wie aus der Anzeig⸗ in dieſer N mer hervorgeht, werden von heute ab zwiſchen Frankfurt und 0188 und Fraukfurt und Straßbur meſerer S ud. Nanntf weiteres nicht mehr beförderſ, u. g. der Schnellzug 189: zusunheim ab 10.10, Frankfurt an 11.40 Uhr abends, und Schnell⸗ ug 100: Frankfurt ab 12 Uhr, Mannheim an.30 Uhr, nachts. —— Aurechnung der Mil'tärzeit für das Dienſtalter der Lehr⸗ Julebraktikanten. Auf Grund des§ 25 der Verordnung vom 18. N 1918, die praktiſche Ausbilbung und die Beſchäftigung der Wramtsprattilanten ketr., ſind die folgenden Lehramtspraktikanten 8 an Weilmachten v. J. nach Vollendung des Probejahres in den Wogtklichen höheren Schuldienſt übernommen wurden, unier die hramtepraktikanten eingereiht worden, denen auf einen früheren Fe punkt das Ar ſtellungefihigkeitszeugnis zuerkannt worden iſt; für die Einzelnen feſtgeſekte Zeitpunkt iſt den Namen beigefüat. Lebramtspraktikanten aus der neuphilologiſch⸗hiſtoriſchen Ab⸗ teilung: Marx, Ludwig, von Sandhanſen, mit Anſtellungsfähigkeits⸗ zeugnis von Oſtern 1916.(I. Lihramtspraktikanten aus der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Abteilung: Fiſcher, Hans, don Mannheim, mit Anſtellungsfähigkeitszeugnis von Oſtern 1915.— Auf Grund des§ 22 der Verordnung vom 18. Juli 1913, dic praktiſche Ausbildüng und die Beſchäftigung der Lehramtsprakti⸗ kanten betr., ſind die nachgenannten Lehramtspraktikanten, denen das Zeugnis der Anſtellungsfähigkeit zuerkannt worden iſt, in den ſtaatlichn höheren Schuldienſt übernommen worden. I. Lehramts⸗ praktikanten aus der neuphilologiſch⸗ hiſtoriſchen Abteilung: Kohlund, Dr. Johanna, von Fréiburg, Marx, Ludwig, von Sand⸗ hauſen, Ulm, Dr. Dora, von Mannheim. II. Lehramtspraktikanten äus der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Abteilung: Fiſcher, Hans, bon Mannheim, Gaukel, Karl, von Waldshut. * Bogelfutter.„Gedenkt der hungernden Vögel!“ Dieſe Mahnung dringt in der Winterszeit immer wieder an unſer Ohr. Aber die Futterbeſchaffung iſt gegenwärtig weniger leicht als ſonſt; auch die Vögel müſſen ſich mit Kriegsnahrung begnügen. Da iſt es wohl angezeigt, darauf, hinzuweiſen, daß die Vögel die Apfelkerne, die meiſt achtlos weggeworfen werden, ſehr gerne freſſen. Hebe alſo doch jedermanm, der Aepfel(oder Birnen) roh gder getocht iſt, die Kerne auf(ſoweit ſie nicht taub ſind) und lege ſie an einen ſchneefreien Phatz; er wird ſehen, wie daſch ſie von den Vögeln gefunden werden. Und wer ſelbſt keine Gelegenheit hat, dieſe Kerne zu berfüttern, der gebe ſie einem andern, nur laßt ſie nicht zu Grunde gehen. Wir müſſen gegenwärtig nicht bloß einander beiſtehen, ſondern auch der Vogelwelt, die es uns ia wieder bergilt durch den Schutz unſerer Obſtbäume und durch ihren Geſang. Durch einen gelegentlichen, Hinweis an die Schüler und Schülerinnen kann ſich die Lehrerſchaft hier um das Durchhalten * Städtiſches Papier⸗Notgeld. Die Stadtcelneinde Zeulen⸗ roda in Thüringen hat ſeit dem 10. Dezember 1916 zur Abwen⸗ dung des ſich immer fühlbarer machenden Mangels an Kleingeld die Ausgabe von Gulſcheinen(Papiernotgeld) über 10. und 50 Pfennig eingeführt“ Die Gutſcheine über 10, Pfg. ſind von brauner, diejenigen über 50 Pfg. von blauer Farbe. Sie ſind nur innerhalb des Stadtbezirks verwendbar und gelten für zunächſt unbeſtimmte Dauer. Die Ausgabe erfolgte durch den Stadt⸗ kraftſetzung erfolgt ſeinerzeit durch öffentliche Bekanntmachung. Die Gutſcheine gelten als Notgeld zu Wechſelzwecken und ſind nicht eiwa als Aufnahme einer Anleihe anzuſehen. Der Gegenwert der verausgabten Scheine wird bei der ſtädtiſchen Spartaſſe hinterlegt. Bisher wurden rund 20000 M. von dieſem Stadtgeld verausgabt. Es hat ſeinen Zweck, dem Kleingeldmangel zu ſteuern, voll er⸗ reicht. Mit ihm zugleich kamen die von der Bildfläche verſchwun⸗ denen Silbergeldſtücke und guch das bereits im ſtärkeren Schwin⸗ den begriffene Nickelgeld wieder zum Vorſchein. Das Geld wird nicht nur von der Einwohnerſchaft Zeulenrodas, ſondern auch von benachbarten weimariſchen Bezirken und den Landesteilen des Fürſtentums Reuß j. L. als ein reguläres Zahlungsmittel gern in Kauf genommen. Sehr bebilflich bei der Ausgabe von Papier⸗ Motgeld waren die Kaiſerlichen Poſtbehörden, die Ortskrankenkaſſe und die Banken, ſowie die Königl. Sächſ. Staatseiſenbahnverwal⸗ tung. Namentlich der Umſtänd, daß das Poſtamt in größeren Mengen dieſes Stadtgeld von der Kämmereikaſſe entnahm und in Verkehr brachte und auch anſtandslos wieder in Zahlung nahm, kat das Vertrauen det ganzen Umgebung zu dieſem Zahlungs⸗ mittel geſtärkt. 8 93 * Todesfälle, Im Alter von 64 Jahren iſt in Forſt Ober⸗ lehrer Hexmann Zwilling geſtorben.— In Bruchſal iſt im Alter von 58 Jahren Buchdruckereifaktor Emil Biedermann aus dem Leben geſchieden. 38 Jahre lang hatie er dem Verlag der„Bruchſaler Zeitung“ angehört. Er war auch Mitglied des Bürgerausſchuſſes und erſter Gauvorſitzender des Kateren Kraich⸗ gau⸗Militärvereinsverbandes. * Ueber den tödlichen Unglücksfall, der ſich Dienstag, abend zwiſchen 6 und 7 Uhr auf dem Rhein ereignete, bringt der„Lud⸗ wigshafener Generalanz,“ folgende Einzelhgiken: Während die Llt⸗ riper Rheinféhre bom linken nach dem rechten Ufer überſetzte, kam in voller Fahrt zu Tal ein Schraubenboot der Mannheimer Lager⸗ hausgeſellſchaft auf die nicht weit vom rechten Ufer befindliche, mit Signallicht verſehene Fähre zu. Der Fährmann Phil. Hornig8 bemerkte die Gefahr und wollte die Fähre in ihrem Laufe auf⸗ halten, indem er dieſe durch Aufdreben der Leitungskette wieder nach dem linken Ufer zurückleiten wollte. Im ſelben Augenblick erfolgte aber auch ſchon der Zuſammenſtoß. Der Hebel, den Hornig zum Aufdrehen der Leitungskette benutzte, ſchlug dadurch Unverſehens zurück und zwar mit ſolcher Wucht auf die Bruſt des Fährmanns, daß der Tod ſaſt augenblicklich eriolgte. Hornig Kindern. polizeibericht vom 25. Janttar(Schluß). Zimmerbrand. Vermutlich durch einen überheizten Ofen krach am 22. ds. Mts. in einem Schlafzimmer des Hauſes Stamitz⸗ ſtraße Nr. 4 Feuer aus, durch welches Kleidungsſtücke im Werte von 12 Mark und durch Anbrenſen der Tapete und des Fußbodens ein Gebäudeſchaden von etwa 80 Mark verurſacht wurde. Der Brand konnte von Haubewohnern wieder gelöſcht werden. Unaufgekläxter Diebſtahl. In der Nacht vom 18. zum 10. ds. Mts. wurden mittelſt Einbruchs aus einem Schuh⸗ warengeſchäft in Frankfurt a. M. Schuhwaren im Geſamtwerte von 7400 Mark geſtohlen. Es ſind 163 Paar neue Herren⸗ und Damen⸗Boxcalf, und Cheorcaux⸗Stiefel und Schuhe verſchiedener Größen. Um ſackdienliche Mitteilungen über den Verbleih der unſerer Vogelwelt verdient machen. · gemeindevorſtand nach Anhörung des Gemeinderats. Ihre Außer⸗ ſtand im 44. Lebensjahre und war Vater von ſechs unmündigen Shlenen Gegenſtände, ſowie über die Täter erſucht die Schutz⸗ nſchaft. 3 93 9 aftet wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, dazunter ein Bierkutſcher von Untertürkheim. zwei Taglöhner von hier, ein ſolcher von Lambrecht, zwei ſolche bon Feudenheim, ein Fuhrmann und ein Ausläufer von hier, alle Raher Diebſtahis und ein Viehtreiber von Burrweiler wegen Un erſchlagung. Rommunales. e Schwetzingen, 24. Jan. Die auf geſtern abend halb 5 Uhr 0 Situng des Bürgerausſchuſſes konnte, nachdem noch ein Mitglied zur Herbeiführung der Beſchlußfähigkeit herbeige⸗ zolt war, um 81 Uhr eröffnet werden. Dieſer Umſtand ſowie die Tatſache, daß ein großer Teil der Mitglieder des Kollegiums im Feld ſteht, gab dem BAM. Prof. Dr. Schneider Veranlaſſung, anzu⸗ regen, daß der Bürgerausſchuß auf die weitere Kriegsdauer durch Zuwahl ergänzt wird. Der Vorſitzende, Bürgermeiſterſtellvertreter tt ſch, ſagte Prüfung dieſer Anregung zu. Die beiden Punkte der Tagesardnung fanden eine raſche Erledigung. der Preis für Leucht⸗ und Kochgas wurde um 2 Pfg. auf 18 Pfg. und ber⸗ ienige für Motorengas um 1 9165 erhöht, außerdem iſt zwecks Gleichſtellung mit den anderen Gaspreiſen eine Automa⸗ tenmiete von monatlich 40 Pfg. eingeführt worden. Zur Be⸗ ſtreitung der Aufwendungen der Stadtgemeinde aus Anlaß des Krie⸗ ges wurde ein weiterer Kredit von 60000., bisher im Gan⸗ zen 270000., bewilligt. ):(Karlsruhe, B. Jan. Der Stadtrat hat dem Bürger⸗ ausſchuß eine Vorlage zugehen laſſen, wonach zur Deckung der bis zum Ende des Rechnungsjahres 1917 erforderlichen außer⸗ ordentlichen Ausgaben im Wege der Kapitalaufnahme der Betrag von 12 Millionen Marl beſchafft werden ſoll. Ferner be⸗ antragt der Stadtrat, der Bürgerausſchuß möge den Betrag von 241 000 Mark bewilligen, die für die ſchon im Betrieb befindliche Karlsruher Milchzentrale aufgewendet worden iſt. VZweibrücken, 24. Jan. Durch die pfälziſchen Blätter ging dieſer Tage die Nachricht, die Stadt Pirmaſens habe die dort beſtehende Latzenſteuer wieder aufgehoben. Von Pirmaſens aus wurde dann feſtgeſtellt, daß dort eine derartige Steuer nie beſtanden hat. Dagegen hat der Stadtrat Zweibrücken ſchon vor län⸗ gerer Zeit durch förmlichen Beſchluß eine Beſteuerung des einheimi⸗ ſchen Katzengeſchlechtes feſtgelegt, wogegen aber dié zuſtändige Auf⸗ ſichtsbehörde Bedenken hatte; ſie verwies die Sache an den Stadtrat zurück, der auf ſeinem Beſchluſſe nerharrte. Die erforderliche Geneh⸗ migung zum Vollzug dieſer Steuer, zu der ein eingehend ausge⸗ arbeitetes Ortsſtatut bereits vorlag, iſt bisher nicht erfolgt. * Berlin, 20. Jan. Die Berliner Stadtperordneten⸗ vexſammlung hat folgende Anträge mit großer Mehrheit an⸗ genommen: 1. Die Verſammlung beſchließt, daß in Deputationen, in denen die Mitwirkung von Frauen zweckmäßig erſcheint, Frauen als Mitglieder mit heratenderr Stimme gewählt werden können und erſucht den Magiſtrat um eine entſprechende Vorlage⸗ 2. Gleichzeitig erſucht die Verſammlung den Magiſtrat bei der Kgl. Preuß. Staatsregierung um eine dahingehende Aenderung der Städteordnung vorſtellig zu werden, daß Frauen zu Mitglie⸗ dern ſtädtiſcher Verwaltungsdeputationen und Stiftungsvorſtänden mit beſchließender Stimme be⸗ ſtellt werden können. 3. Die Verſammlung erſucht den Magiſtrat, eine Eingabe au den Landtag zu richten, in der um Erlaß eines Ge⸗ ſetzes erſucht wird, durch welches nach dem Reichsgeſetz vom 15. März 1909 beſtimmt wird, daß 1. die Krankenunterſtützungen, 2. die einem Angehörigen wegen körperlicher oder geiſtiger Gebrechen gewährte Anſtaltspflege, 3. Unterſtützungen zum Zwecke der Jugendfürſorge, der Erziehung oder der Ausbildung für einen Beruf, 4. ſonſtige Unterſtützungen, wenn ſie nur in der Form vereinzelter Leiſtungen zur Hebung einer ausgenblictlichen Notlagé gewährt wird, 5. Unter⸗ ſtützungen, die erſtattet ſind, nicht als Armenunterſt üngun⸗ gen angeſehen werden und infolgedeſſen das Waßlrecht zum Staat und zur Gemeinde nicht beeinträchtigen. Ein 4. Antrag der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion auf Erlaß eines Ortsſtatuts. über die Zu⸗ wahl non Frauen in alle auf Grund des Pargar. 59 der Städteord⸗ nung eingeſetzten Deputationen, wurde abgelehnt. ——— Nus dem Großherzogtum. Weinheim, 23. Jan. Die Mannſchaft der hieſiren Freiwilligen Feuerwehr überreichte ihrem ſtellver⸗ tretenden Kommandanten, Herrn Uhrmacher Philiyp Kraut, anläßlich ſeiner 40jährigen Zugehörigkeit zur Freiw'lligen Feuerwehr ein Ehrengeſchent in Geſtall eines ge⸗ folſterten Lehnſeſſels. Zwei andere Kameraden erhielten gleichfalls Ehrengaben, und zwar für 25jährige Mitgliedſchaft. Weinheim, 24. Jan. Burgermeiſter Dr. Wett⸗ ſtein von hier— zur Zeit interniert in Ragacz in der Schweiz — erhielt zum 1. Februar 1917 ein Kommando zum Hilfs⸗ dienſt beim deutſchen Generalkonſulat in Genf. Dieſe Be⸗ rufung gilt für die Dauer der weiteren Internierung. p. Eppelheim b. Heidelberg, 24. Jan. Durch einen plötzlich tobſüchtig gewordenen ruſſiſchen Kriengs⸗ gefangenen wurde der Landſturmmann Johann Sauer im Wachtlokal überfallen und durch Bißwunden nament⸗ lich Geſicht übel zugerichtet. Ein anderer Landſturmmann rettete den Angegriffenen aus der gefährlichen Lage, der Ge⸗ fangene kam ins Heidelberger Garniſonslosarett. * Ziegelhauſen, 24. Jan. Waldhüter Sattler von hier wurde geſtern vormittag von ſeinen Angehörigen tok in ſeinem Bette aufgefunden. Ein Schlaganfall hatte ſeinem Leben ein Ende bereitet. Sattler war Feldzugsteil⸗ nehmer von 1870—71. 3 Iunte in ſeinem Inferno geſchildert hat. Und wenn der Urle ib ei iſt, muß er wieder hinaus an die Sommel 3 0 Aher das ſcheint 5 nicht zu kümmern. Wie alt mag er ſein? Noch keine 17 dahre, gibt er mir zur Antwort. Als Kriegsfreiwilliger iſt er Stausgezogen und mit Begeiſterung an die ⸗Front gegangen. An Kſſerbazen iſt ihm nichts exſpart geblieben, und in dem Höllen⸗ ſel an der Somme hat ihn' der Tod gar manches Mal geſucht, Der nicht gefunden. Wir ſprechen von dem Friedensangebot Nenütchlands, den abſchlägigen Anſworten unſerer Gegner und l. Friedensausſichten. Die Meinungen woogen hin und her, aber ſind der Anſicht, daß Deutſchland jeßt keinen Frieden mochen und und darf.„Jetzt geht es erſt rechi um, Deutſchlands Ehre müß Exiſtenz, ſagt der junge Kamerad mir gegenüber,„und wir Ien dabei ſein!“ Saß Deutſchlands Jugend nicht früher mit Hür zanren auf der Schulbank? Und waren es damals nicht unreife keörſchlein, die den langbezovften Backfiſchen nachſtrichen? Und 2 he ind es zum Teil kampfervrobte Helden. Männer, die dem f hunderte von Malen ins Auge geſchaut haben.. Irgendwo einer Fahrt treffe ich einen Landſturmmann, deſſen Geſicht Zufriedenheit ausſtrahlt.„Na, Kamerſid,“ ſagte ich zu ihm, Früg haſt wohl einen auten Tag binter Dir?“„Ich war in ſoiſ el.“ ontwortet er und läßt veranügt die Daumen miteinander den eP. Man muß wiſſen daß einmal vach Brüſſel zu fohren für f0f Soldaten an der Weſtfront einen Kreudentag bedeutet, denn Großſtadt bietet auch ſekt noch viel des Sebensſwerten, und chcdes Leben pulſiert dort, als wäre man im tiefſten Frieden. Lent ſiber etwos bahe ick mir doch geärgerk.“ meint der biedere Mner.„Sieb mal, als ich weafuhr, da ſaate der Hauytmann 99085„Na. wenn Se in Brſſſel ſind, donn futierr Se man mal lich! Tüchtiges Reefſteak mit Kartokſeln!“„Tiewoll. Herr SArtwenn. ſane ick, det werde ick ſchan heroraen.“„ Aber. afier! —9 Jemeinbeit! Als ick nu in Brüſſel bin, un mir nu iroendwo ſiei lich nieperlaſſe m ornlich wit beſtlllen win. da— 19 et jerade leiſchloſer Tagg.* Warum die ran⸗ßſiſchen Keloͤpoſtkarten nicht ankommen. er frauzöſiſche NelBeon, feß⸗ 1e Aſicher und die Jeld⸗ Strarten erreſchen ſe jehten ihren Benitimüngsbek, dat Seutr⸗ —————— wollte ber Uriache dieſer ehenſo akbeiſenis⸗ er die diesbegüglich amgeſtelten Unterſuchungen des Blattes fördert folgendes zutage: Auf den Feldpoſtkarten, die nach genauen Angaben der Heeresverwaltung für den Poſtverkehr der Armee⸗ angehörigen ausgeſtellt werden, lieſt man die fotgende Vorſchrift: „Dieſe Karte muß dem. Feldvoſtbeamten perſönlich übergeben wer⸗ den. Sie darf keinerlei Andeutung des Aufenthaltsortes des Ab⸗ ſenders enthalten. Geſchieht dies doch, ſo wird die Karte nicht iweiter befördert.“ Dies wäre nicht weiter erſtaunlich. Wunderlich aber iſt es, daß auf der anderen Seite der Karte der folgende Vordruck zum Ausfüllen zu erblicken iſt“„Name und Vorname Charge:... Regiment:.. Genauer Aufenthaltsort:... Und auch bier lieſt man die Mahnung, daß im Falle ungenauer Beachtung cine Uebermittlung der Karte ausgeſchloſſen iſt. Nun iſt alles klar: die Befolgung der Regeln auf der einen Seite der Kärte toird auf der anderen Seite zur Urſache dafür, daß ſie von der Feldpoſt nicht ordnungsgemäß befördert wird. Die waheheit über die rumäniſche firmee. Die folgende außerordentlich wiſſenswerte Mitteilung iſt in der jüngſten Rummer des Gaulois zu leſen:„Unter dem Titel „Die Offenſivabſichten“ baben wir vor einigen Tagen eine Mel⸗ dung der Rewyork Times veröffentlicht. in welcher geſagt thurde, daß die rumäniſche Armee an der Kampffront nur noch aus“einer leinzigen Diviſion beſtehe. Dies iſt ein Irrtum. ſo ſchreiht uns eines; der ſhmpathiſchſten und beſtunterrichteten Mitglieder der rumäniſchen Kolonie in Paris, veſitzt die rumäniſche Armee an der Front gegenwärtig genau... Dihiſionen, die ohne Ermüdung kämpfen und ſehr wohl an rumäniſche Offenſivabſchten glauben laſſen. Dieſe genau... Divyiſionen bilden den Reſt der kämpfenden rumäniſchen Fruppen, während die ührigen Verbände reyrganiſiert werden. Wir veröffentlichen dieſe Mitteilung mit umſo gröberem Veranügen, aſsſie aus ficherſſer Queſſe ftammt und mit ſeltener Gencnireit den Pariſern mitte l' toas ſie ſo ſehr zu wiſſen wünſchen.“ Scheinbar erſchemt dieſe Genquigkeit der Pariſer Zeintſurbehörde aber weit weniger wünſchenswert RNus dem Mannheimer Kunſtleben. Gemätde“ Ausftellung im Kunſtſalon Ehreubeis. 5 805 8 mler und Lebhaher ſeien auf eine Gie mäldeaus⸗ unerfreulichen Erſcheinung nachzuſpüren. Der Vericht . ſtellung aufmerkſam gemacht, die zu den reichhaltigſten und Wertvollſten gehört, die in unſerer Stabk sum Verkauf geſtellt wor⸗ In Wirklichkeit, den ſind. Wir meinen die Ausſtellung, die gegenwärtig im Kunſt⸗ ſalon Ghrenberg in C 1, 4(Breiteſtraße) ſtattfindet und die Beachtung aller Kunſtfreunde in vollem Maße verdient. Herrn Ehrenberg, der während ſeines 1½6jährigen Hierſeins ſich durch die gediegene Auswahl der zum Verkauf geſtellten Gemälde aufs vor⸗ teilhafteſte eingeführt hat, iſt es diesmal gelungen, eine Kollektion zuſammenzubringen, die allen Geſchmacksrichtungen in ſeltener Weiſe Rechnung trägt. In der Hauptſache ſind es wertvolle Stücke aus Mannheimer Privatbeſitz und aus dem Nachlaß des Kommer⸗ zienrats Eckel⸗Deidesheim, die nicht nur das vordere große Aus⸗ ſtellungslokal, ſondern auch noch einen dahintergelegenen Raum füllen. Auf Einzelheiten kann nicht gut kingegangen werden, weil jedes Werk eine Erwähnung verdiente. Im allgemeinen kann ge⸗ jagt werden, daß die meiſten erſten deutſchen und öſterreichiſchen Künſtler vertreten ſind. Von den Werken, die 965 aus der Fülſe des Mannigfaltigen und Gediegenen beſonders hervorheben, möch⸗ ten wir in erſter Linie einen Defregger erwähnen!„Unſer täglich Brot gib uns beute“, eine rührenbee Szene aus dem Leben, in dem dieſer unſterbliche Meiſter ſeine meiſten Motive geholt hat. Ebuard v. Gebharb iſt mit einem Galeriebild(Holländerin) vertreten, das vornehmlich durch ſeine Detailausführung den Blick des Kenners auf ſich lenkt. Ein nicht minder wertvoller Trüb⸗ ner wechſelt mit einem entzückenden Interieur Prof. Ker⸗ mans ab. Etwas ganz Aparles hat A. v. Keller in ſeiner „Träumerei“(Genrebild) beigeſteuert: einen Mädchenkopk, der die Kunſt dieſes Meiſters in der Wiedergabe des Gefühlsausdrucks in ſeiner ganzen Größe wiedergibt. Maria Nyl, Deutſchlands größte Blumenmalerin, iſt durch ein entzückendes Blumenſtück ver⸗ ireten, Alexander Köſte, der„Entenmaler“, durch ein virtuoſes Tierſtück Eine Entenfamilie auf fließendem Waſſer). Ein ſehr feiner Pohle leitet zu einem prachtvollen Charakterkopf des Dresdener Künitſers Bhilippi über. Eine wunderſame Stim⸗ auming atmet Normauns„Hardangerfjord“, nicht minder eine Sdbpfung Herm Rüdlfüdlis⸗ München, der mit einer ſeiner ſchönſten Landſchaften vertreten iſt. Von dem verſtorhenen Mün⸗ chener Maler J. G Gaiſſer iſt eine ungemein fein komvonterte Kloſterſgene borhanden, tährend Joh. Hampa ſeine große Kunſt der Detuilmalere mit dem Werk„Friedensgehete in der Kirche Si. Wolfäang“ zeigt, Die ganze Anmut höldeſter Weiblichkeit iſt über ein Werk goh. Ha mib a 8. ausgegbſſen:„Seöuſucht“, eine blüßende Frauengeſtalt, die ſinnend in die Nerne blickt, die durch himmel⸗ enftrebenbe Berge im Hintergrunde angedeutet iſt. Liebhaber von Seeſtücken wird beſonders E. Gönter gefallen, der Torpedo⸗ * ——— — 4 13 55—————— —— 150 preiswert beſorgen. Berichterſtatter. —kleine Ausleſe. ſind no Ni. 42. 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend· Ausgabe. Donnerstag, den 25. Januar 1917. oc Pie1och, 25. Jan. Eine große Schlittichuh⸗ zbahn, die für mehrere tauſend Perſonen Plaß bietet, befindet ſich bei Rot⸗Malſch, im etwa 400 Morgen großen ſog. Mulſcher zund Malſchenberger Bruch. Vor dreißig und mehr Jahren — dieſe Rieſeneisbahn, wie auch jetzt wieder, unentgeltlich geöffnet. pbnc. Karlsrühe, 24. Jan. Ein 19 Jahre alter Buch⸗ drucker aus Untereggingen hat ſich in einen Hausflur in der Bähringerſtraße hier aus verſchmähter Liebe einen Stich in die Herzgegend beigebracht. Der Schwerverletzte wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht. 6Hornberg, 24. Jan. Vei einem Brand in Schram⸗ berg kam das 4jährige Söhnchen des Landwirts Mooſmann ums Leben. 3—— Pfalz, heſſen und Umgebung. * Grünſtadt, 24. Jan. Bei der Wahl eines 1. Ad⸗ iunkten hieſiger Stadt wurde vom Stadtrat als ſolcher Kaufmann Karl Täſch gewählt. Als Erſatzmann des 1. Ad⸗ Rechtskonſulent Dinges geiählt. er, 24. Jan. Dem Landwirtſchaftlichen Kreis⸗ ausſchuß der Pfalz ſtanden kürzlich etwa 100 Jungrinder zur Verteilung an die pfälziſche Landwirtſchaft zur Ve. Miaden, worauf etwa 600 Beſtellungen einliefen. Unter den Beſtänden, die für die Rheinpfalz bereit geſtellt waren, iſt nunmehr eine junkten wurde *Spe Seuche ausgebrochen, ſodaß vorerſt die beſtellten Tiere nicht gliefert werden können. Dagegen köünen die eben als be⸗ ſtellten älteren Fohlen nunmebr baldiaſt angeliefert werden, ebenſo kann der Kreisausſchuß demnächſt eine beſchränkte An⸗ zahl kräſtiger gängiſcher Zuchochſen, etwa 4 bis 6 Jahre alt, hauptſächlich der Pinzgauer Raſſe(Oberbayern) angehörig, Von der Unterhaardt, 24. Jan. In letzter Zeit kamen in einer Villa in Bad Dürkheim in der Nähe der Seebacher⸗ ſtraße fortwährend kleinere Nippſachen abhanden. Niemand konnte ſich das rätſelhafte Verſchwinden erklären. Man ſtellte ſich auf die Lauer und ſiehe da, ganz frech kam ein Rabe auf die Fenſter⸗ bank geflogen, ſah ſich um, ob ihn auch niemand beobachtete, und war im Begriff, ſein Diebeshandwerk wieder zu beginnen. Als er ſich jedoch beobachtet ſah, flog er auf und dawon. Es handelt ſich um einen gezähmten Raben aus dem nahen Seebach. Morgens verläßt„Jakob“ ſeinen Schlag und iſt den Tag über „außer Koſt“. Abends kehrt er wieder zurück.„Jakob“ hat übrigens ſchon viele Straftaten auf dem Gewiſſen. Ganz beſon⸗ ders hat er es auf den„Mundraub“ abgeſehen. Unter anderem ſtahl er einem Wirte von Dürkheim aus der Küche eine Wurſt und unmittelbar darauf aus demſelben Hauſe der im zweiten Stocke wobnerden Familie ein Stück Fleiſch, das er gleich darauf den ** zum Hohn auf einem gegenüberſtehenden Baume ver⸗ Zehrte. Worms, 24. Jan. Einen Einbruch in der Kaſerne des 1. Erſatz⸗Bataillons des Inft.⸗Reats. 118 rollſübrten Diebe in der Nacht. Den Einbrechern fiel eine ganze Rei“e größerer Eeldbeträge in die Hände. Weiter ſtahlen ſie einen neuen Revolrer, Lebensmittel⸗ und Fleiſchmarken. * Frankfurt, 24. Jan, Der Nationaliftung wurden von der Aktiengeſellſchaft Potorny u. Witte⸗ kind 100 000 Mark, und von der Firma Philipp Holz⸗ mann u. Co. 25 000 Mark überwieſen. Der Stadt Frank⸗ furt werden hiervon 50 Prozent, den Angehörigen der Pro⸗ vinz Heſſen⸗Naſſau und dem Zentralkomitee in Berlin ſe 25 Prozent zur Verfügung geſtellt. Luxus im Kriege. Ueber die Kehrſeite des Falles Kupfer ſchreibt die die„Voſſ. Ztg.“: Man lönnte ſich vorſtellen, daß die geſtändige Frau Kupfer über ihre Schwindeleien nicht viel Reue empfände. Vielleicht ſagt ſie ſich meine„Opfer“ haben durch mich Wuchergewinne verdient oder zu verdienen gehofft, einmal am Staat. mit Heereslieferungen, dann aber ſogar am Volk mit Lebensmitteln. In alledem wäre ein Funken Wahrheit. Trotzdem bliebe natürlich Frau Kupfer eine Fälſcherin und Betrügerin, die Strafe verdient hat. Sehr ernſt und nachdenklich muß jedoch die pſychologiſche Grundlage des Falles ſtimmen, und weite Volkskreiſe werden der geiſtigen und ſeeliſchen Verſaſſung, die er enthüllte, ratlos und ohne Vorſtändnis gegenüberſtehen. Man hört mit Erſtaunen: in Berlin, deſſen Lebensmittelknappheit der Grenze des Mö lichen nicht mehr fern iſt kann man alſo noch im Ueberfluß ſchwel⸗ gen. Wir haben faſt keine Kartoffeln, müſſen Brot„erſtehen“, kriegen Eier, Butter, Fleiſch nar auf Karte. Frau Kupfer beſeß und erhielt alle dieſe guten Dinge und andere und noch beſſere in Hülle und Fülle. Sie katte überreichlich Butter(Wochenmenge 0 Gramm)] Schinken, Fleiſch, Geflügel, Wild, Kognak und fran⸗ töſiſchen Sekt. Seit langen gibt es eine Bezugsſcheinpflicht; Frau Kupfer nebſt Frä lein Tochter hatten Kleiber, ganzes Modenmuſeum. Es wurde ihr aufgedrängt, ſchrieben die Autodroſchken ſind knapp. Vorbeſtellungen ver⸗ boten. Frau Kupfer hatte ihre Kraftdroſchke monatelang für ſich allein, manctmal car zwei. Das geſellſchaftliche Leben Berlins ſchläft beinahe, ſoweit es nicht bei Tee und Obſt ein beſcheidens Kriegsdaſein ſriſtet, Bei Kupſers tafelte man Abend für Abend verſchwenderiſch. „Neben der kriminellen Unterſuchung wixd eine andere unver⸗ meidlich ſein: die Fehler im Verteilungsmechanismus, die offenbar vorhanden ſind, ſo wenig typiſch die Küpferſche Lebenshaltung auch iſt, müſſen aufgedeckt und beſeitigt werden. Geregelter Knappkeit darf unter keinen Umſtnedä geeegnnured. af⸗uhüſinOgSlFſtdrk darf unter keinen Umſtänden ungeregelter Ueberfluß gegenüber⸗ ſtehen. Es gilt, die unlauteren Quellen, die noch zugunſten ein⸗ zelner flieten, im Intereſſe der Geſan theit zu verſtopfen. Das wird den Mangel nicht verringern und die Notwendigkeit, aus⸗ reichende Lebensmittel nach Berlin zu führen, nicht weniger dringend machen. Aber es darf nicht zwei Klaſſen des Durchhaltens ——————————— boote in voller Fahrt in Kiellinie dargeſtellt hat, Der verſtorbene Meiſter E. Gerant iſt ebenfalls durch ein ſelten ſchönes Stück auf das vorteilhafteſte vertreten, nicht minder der im Felde ſtehende Schneelandſchaftsmaler Alex. Weiß durch ein Moliv aus den BVogeſen. Was wir im einzelnen erwähnt haben, iſt nur eine l ES E auch nur ein Hinweis auf die Fülle des Sehenswerten ſein, das Herr Ehrenberg mit dem Geſchmack des „bewährten Kunſtkenners in den beiden Räumen Rß Schau ſtellt. Wir können nur raten, in den nächſten Tagen der Ausſtellung einen Beſuch abzuſtatten, die ohne Kaufgzwang mit Muße beſichtigt wer⸗ den kann. Atademie für edermann. Wegen einer notwendigen Dienſtreiſe müſſen die Vorträge Dr. Hartlaubs im Rahmen der Vorleſungsreihe„Deutſche Nalerei des 19. Jahrhunderts“ an dieſem und am nächſten Freitg ausfallen. Der nächſte Vortrag findet Dein erſt am Freitag den d. Februar ſtatk, Thema: 53„Künſtleriſche der Heimat“ erfolgt noch Mitteilung. Klapier⸗Abend Artur Schnabel. —— Wo immer auch Artur Schnabel ſeine genial elm Leibl“. Ueber die demnächſt beginnenden Vorträge Dr. W. F. Storcks: Kriegerebrung 2535 Kunſt ausübt, 3 e: im Trio, ſei es im Duoſpiel mit Profeſſor Fleſch, ungeteilte Bewunderung wird reſtlos ihm gezout und helle Begeif Llöſen 5 e allenthalben aus. Das 0 Ham Abend verzeichnet Schubert und Schumann. Kax mhim angeer Muſikhaus P 7, 143 erhaltllch⸗„Kaxten äſche, Stiefel, en im Selde und in „Tapferen ſeinen und des geſprochen. wurde 6der Klärung. geben: eine für die Kupfer⸗Kreiſe, und eine andere, opfervell re für das übrige Berlin. Vielleicht verhilft der ſonſt rech ühle Fall zu dieſem Guten, indem er den Behörden endlich Einblick in die Zuſammenſetzung der beteiligten Kreiſe gewährt. Letzte Meldungen. Die Kriſe in Griechenland c. Von der ſchweizer. Grenze, 25. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Das„Berner Tagblatt“ meldet aus Maiand: Ein Atbener Telegramm des„Corriere“ wirft mit voller Abſicht⸗ lichkeit ein grelles Licht auf die ſchwächliche Stellun! der Veniſellſten ſelbſt im Piräus, das als ihre Hochburg egolten hat. Am griechiſchen Dreikönigstage wurde König Könſtankin umjubelt. Ueberall wehten griechiſche Flag⸗ en, das Telegramm betont, daß nichtsme 0 rvon einer ntentekontrolle zu ſehen ſei. Die Kundgebunſen für den König ſeienumſo bemerkenswerter, als im Piräus die Blockade der Entente am ſchärfſten fühlbar wird. Der U⸗Boolkrieg. Amſterdam, 25. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Den Blättern zufolge geht das Gerücht hier um, daß der Dampfer „Salland“ des holländiſchen Lloyds geſunken iſt. Die Ge⸗ ſellſchaft erhielt noch keine Beſtätizung dieſer Nachricht. Notiz. Vermutlich handelt es ſich hier un denſelben Dampfer der von Lloyd unter dem Namen„Holland“ ge⸗ zaeldet wurde. Rein verluſt eines deulſchen U⸗ Bootes. JBerlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kommandant des kürzlich in Cadiz eingelaufenen eng⸗ liſchen Zerſtörers„Delphin“ behauptete, am 14. Januar 8 Uhr morgens, 40 Seemeilen weſtlich von Uelfa das deutſche U⸗ Boot 56 verſenkt zu haben. Wir möchten hier ausdrücklich feſt⸗ ſtellen, daß weder U 56, noch ein anderes deutſches U⸗Boot in Frage kommen kann. Sollte alſo der engliſche Komman⸗ dant wirklich ein U⸗Boot verſenkt haben, ſo wird er ſen ſchon ſeinen Erfolg von den Ententemächten beſtätigen laſſen müſſen. Keine Verſenkung eines deutſchen Kreuzers. Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Da die Ententepreſſe und vor allem die engliſche, fortfährt von der Verſenkung eines deutſchen Kreuzers durch die„Glasgow“ — berichten, ſei hier nochmals in Erinnerung gebracht, daß as Kopenhagener„Aftenbladet“ ſich kürzlich aus Paris mel⸗ den ließ, nämlich, daß der braſilianiſche Kriegsminiſter erklärt habe, die Nachricht von der Verſenkung eines deutſchen Hilfs⸗ kreuzers durch den engliſchen Kreuzer„Glasgow“ hätte ſich nicht beſtätigt. Damit dürfte dieſem Entlein wohl der Hals umgedreht ſein. Das Großkreuz des Eiſernen Rreuzes für Mackenſen. Berlin, 25. Jan.(WrB. Amtlich.) S. M. der Kaiſer hat dem Eeneralfeldmarſchall von Mackenſen das Groß⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes verlielen. In einem allerhöchſten Handſchreiben erkannte Seine Majeſtät die be⸗ ſonderen Leiſtungen der dem Generalfeldmarſchall unterſtell⸗ ten verbündeten ruppen an, die in rühmlichem Wetteifer An⸗ ſtrengungen u. Entbehrungen ertrugen und überall den Sieg errangen. Seine Majeſtät hat dem Generalfeldmarſchall, ſeinen Eeneralen und Offizieren, ſowie jedem einzelnen der aterlandes Dank und Gruß aus⸗ JBerlin, 25. Januar.(Von unſerem Verliner Büro.) Der König von Württemberg hat das Großtreuz zum Eiſernen Kreuz erhalten. 5 Die Luſtkämpfe an der weſtſront. Berlin, 25. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Zu den geſtern bereits gemeldeten Luftkämpfen an der Weſtfront iſt nach⸗ zutragen, daß der Eegner noch zwei weitere Flugzeuge, im ganzen alſo 10, verloren hat. Das neunte Flugzeug ſtürzte nach Luftkampf über Villers⸗Bretonneux, das zehnte, ein Nieuwport⸗Eindecker, wurde bei Chauny zur Landung ge⸗ Der italieniſche Bericht Rom, 25. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 24. Januar. Im Tonale⸗Abſchnitt(Camonicatal) wurden in der zwungen. Nacht zum 28. Januar Skiläufer, die ſich unſeren Stel⸗ 1 ch.en, durch Schnellfeuer zurückgeſchlaa n. An der Front im Tren ino geſtern der gewohnte Artilleriekampf. Unſere Artillerie beſchädigte einige feindliche Batterieſtellungen. An der Juliſchen Front war der Artilleriekampf tätiger, fälich kon Görz und zwiſchen Vonete und Dobertoſee, auf dem Karſt leb⸗ hafter. Einige Granaten fielen auf eines unſerer Lazarette ohne Opfer zu fordern. Ein in der vergangenen Nacht verſuchter Angriff auf die von uns ſüböſtlich von Görz eroberten Gläbm, de durch das ſchnelle Eingreifen unſerer Artillerie glatt abgeſchlagen. Große Schmuggeleien von Ungarn nach Italien. m. Köln, 25. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die.„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Budapeſt: Durch Erhebung der Grenzpolizei iſt feſtgeſtellt worden, daß ſeit Mai 1915 unter fatſcher Deklara⸗ tion mehrere hundert Waggon Getreide über Oeſterreich und die Schweiz nach Italien geſchmug⸗ lungen zu nähern verſuchten, gelt wurden. Der Wert der geſchmuggelten Were bet ägt über zwölf Millionen. Boher ſind ſchon zahlreiche Ver⸗ haftungen erfolgt. Die Erhebungen dauern fort. Verhaftung wegen Ariegswuchers. München, 24. Jan. Der Kaufmann Abraham Hilh gus Mannheim kündigte in Zeitungsanzeigen an, daß er eine Million Bigarren, trockene, greifhare Ware, zu verkaufen habe. Hilb kam ani Samstag nach München mietete ſich in einem Hotel am Karls⸗ platz ein und beſtellte für Montag und Dienstag die Käufer. Das Kxiesswucheramt wurde auf ihn aufmerkſam und ordnete laut „Münch. N. Nacht.“ nach einem Verhör ſeine Jetnahme an. Wie keſtgeſtelt wurde, hat Hilb in München bereits zwei Poſten mit zuſammen 200 000 Stück verkauft. Zu den Preiſen ſeines Auf⸗ raggebers eines Geſt äftsinbabers in Mannheim, verlangte Hilb 5 Prozent ⸗Ueberpreiſe“ ſo daß er bei den zwei ahgeſchloſſenen Geſchäften bei einem Durchſchnittspreis von 10 Pfa. für die Sigarre 1000 Mark verdiente. Hilb bezog einen Monatsgehalt von 700..; außerdem wurden ihm die Speſeg vergütet. Vom November bis Jähresſchluß hat er nach ſeiner Angabe Zigarren im Werte von 70 000 bis 80000 M. verkauft. Nach München hatte er 2000 Zigarren als Muſter mitgebracht. Die Million Zigarren im Werte von 100000 M. wurden in Stuttgart⸗ zwo Hilb wohnte, auf Veranlaſſung des Kriegswucheramtes be⸗ Srögramm für ſchl 5 K hm't. Das Verhältnis Hilbs, der die⸗ Un auberkeit e chäftes nicht leugnete, azu ſeinem Auftraggeber bedarf noch 5 8 33 m,. Köln, 25. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Selen meldet aus Poſen: Laut„Gazetta Narodowa“ beſchloß die Warſchauer Studentenſchaft in Corpore in d as polniſche Heer einzutreten. Berlin, 25. Jan.(Priv.⸗Tel.) Bei einem Brande eines Fabritgebäudes in der Köpenikerſtraße wurden bei der Ab⸗ löſchungsarbeiten durch Ein ſturz einer Mauer drei Feuerwehrleute ſchwer und drei andere leichter verletzt. Alle ſechs fanden Aufnahme im Krankenhaus. Amſterdam, 25. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Dem „Allgemeenen Handelsbladet“ zufolge ſind die Gründe, au⸗ denen die niederländiſche Regierung dem deut ſchen Han, delsſchiff„Urſula Viſcher“ aus Zeebrügge nicht geſtattete über die Schelde nach Antwerpen zu fahren, noch nicht bekannt. Der„Middelburgiſche Courant“ glaubt, daß dem Dampfer die Reiſe deshalb unterſagt ſei, weil er ein erbeutetes engliſches Handelsſchiff ſei und weil die nieder⸗ ländiſche Regierung einerſeits auch der britiſchen Regierung nicht geſtattele, die deutſchen und öſterreichiſchen Schiffe, die zu Beginn des Krieges ſich in Antwerpen befanden, über die Schelde nach England zu bringen. Ehriſtianic, 25. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Das Kommunal⸗Verproviantierungsamt in Chriſtiania beſchloß, dem Verproviantierungsdepartement vorzuſchlagen, ein Aus' fuhrverbot auf alle Holzarten zu erlaſſen, damit das Holz als Brennholz für den inländiſchen Eebrauch zur Ver⸗ fügung ſtehe. Ferner beantragte er eine Ein ſchränkung des Eiſenbahnverkehrs ſowie einen Teil der Kohlen⸗ vorräte der Eiſenbahn dem Verproviantierungsamt zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Um Fleiſchtonſerven zu ſparen, beſchloß der Rat außerdem die Einführung von zwe fleiſchloſen Tagen zu beantragen. Der Rat beſchloß auch mit Eenehmigung des Verproviantierungsdepartements alle Kohlen⸗, Koks⸗ und Rindenlager von pri⸗ würde den Importeuren erlaubt werden, ihren legen, jedoch bisſ 500 Kilo⸗ erigen Kunden bis zu 10 Hektoliter Koks und gramm Kohlen an jeden Haushalt zu verkaufen, unter Eidesangebot erklären, ſie zu benötigen. Frankfurter Wertpap'erbörse. Frankfurt,. Jan. Priv.-Tel.) Eine Belebung det Umsatztätigkeit trat auch heute nicht ein, doch gaben sowoll die militärischen Nachrichten als auch der andauernd flüssige Be, stand des Geides der Tendenz einen guten Rückhalt, sodaſ die Börse in ziemlich jester Haltung verkehrte. Am Montanmarkt wät die Kursentwicklung geringfügig. Etwas reger wurden Oberde· dari und Gelsenkirchen umgesetzt. Für Harpener bestand Inter esse. Von Elektrizitätspapieren wurden Felten u. Guilleaume höher bezahlt. Chemische Aktien gut behauptet. Rütgerswerke wurden ohne Bezugsrecht gehandelt. Rüstungswerte lagen im all· gemeinen still. Pokorny und Wittekind fester. Waggoniakrik Fuchs schwächten sich ab. Von Eisenbahnaktien erzielten Schan“ tungbahn einen besseren Kurs. Schiffahrtswerte wurden kaum be⸗ achtet. Banlraklien iester, besonders russische Bank. Am Reutenmarkt war das Geschäit im allgemeinen vou geringer Bedeutung. Heimische Staatsanleihen unverändert, Rus Sen ſester. Plancanleihen schwächten sich ab. Türkenlose zeig ten ſeste Tendenz. Privatdiskont 4% Proz, und darunter. Schluß der Börse war ruhig bei behaupteter Tendenz. Stand der Budischen zank am 23. Januar. Mannheim, 23. Januar. Wochen-Ausweis der Bad. Baub 2³ 15. Januar Metarlbestancl. 6451509.14 6402827.10 Reichs assen-Scheine 2490239.— 2232 158.— Noten anderer Banken. 3175950— 3684780.— Wechselbestanct 17324945.60 18407823.16 Lombard Forderungen 4764,55.— 4925355.— We tpapierbestanc 2167869 07 207944./73 Sonstiges Vermögen 2872520.09 22201 208.— 57607 108.00 50⁰0 595.00 Verbindlichkeiten. Orundkapftall.. 9000009— 9000000— Reserveſonds. 2255000.— 2250050.— Umlaufende Noten 22067300.— 22481600.— Tägi. fäſiiee Verbirdt elkeiten 29435405.4 24230014 76 Sonstige Verbindlichkeiten. 18 440346 2125380.32 5407 08.90 60093595.09 Berliner Weripapler börse. Berlin, 25, Januar(Devisenmackt.) Auszahlungen iür: 8 8 Geld Briet Qeld Briet Newyork 1 Dolla.52.54 352.34 Holland 100 Gulden.. 238.75 239.25 228.75 239 25 Dänemark 100 Kronen.. 163— 163.50 163.—— 163.50 Schweden 100 Kronen. 171.75 17225 17ʃ.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 16525 165.75 16525 165.75 Schwelz 100 Franken. 117.— 2118.—1117.—/ 118.—½ Oest.-Unzarn 100 Kronen 64.20 6430 6395 64.05 Bul, arien 100 Lepvr2 79.50 80.50 79,50 60.50 Rewyorker Wertpaplerbörse, New-Vork, 24. Jan.(WIB.) Bei einem Umsatz wie gestern(300 000 Stücle) nahm die Börse wieder eineu lustlosen Verlauf. Das Geschäſt ruhte iast vollständig in den Händen der beruismäß'gen Elemente. Während des ecsten Teiles des Ver- lauis herrschte eine schwache Stimmung vor. Nachmittags mꝛchte eich allgeniein starkes Deckungsbedürinis geltend, sodaß die Ver- kassung der Börse den gestrigen Austrich erhielt. Schluß ſest. MEWVOBK. 24, anuar(bevisenmnarkt.) 24. 2³. 4. 2³ Tendenz für Seld..-——.— Wechsel aut London Geid autf 24 Stunden 50 Tage)..72.20.72.20 Hurohschaltisrato) 1½%.% Weobsel auf London Gold ſetztes Darlopen.——(Oabie Transfers)..78.48.78,45 Sohtweohsef Beriin e, 67.W Slider Bufl.oen 78.15 Sſohtrechsel Faris 5648.34.37 RSw-Vork, 24. Januar(Bonds- und Ax lenmarkt) 2¹. 2². 9 Koht, Top. Santa FS 4% Misscur“ Paclftio 93— 85 Bonds. 105— 105%[Rek. Hailw, of, Nex. Unttec States Oörp, Gorps Mer Vork Centr,.. 101% 101½ % Bondss 10% 186 00. Ontario& Western 29½ 27½ Acht. Top, Santa FG. 105/ 105. Forfolx Western 138, 133ʃ5 00. prel. 99% 89.— Kortnern Paoltio 10 103½ Balumore O1o„ 6½ 8% ennniag 57— 36% Sanad, an Paclfto. 161/ 62.— Sadingg„ 104½ 100⸗% Pbes. 4. Onlo. 64—%e Sh o, äcsl Fa... 31%3% Sue. Me,& Si Fau.. Seu dorn ais 97/ 4 Dencver 4 fio Grande.] 13— 1, Sousdern Raſira7 3 28 Erliee 3 59½ Southern Rallwa prel.. 69— 69% Erie ist prett.. 4 47—[Union Pacfi-o 4% 14. Erie Lst prei. 37—[ Wabash pret. 2 54— Grea Mo⸗hern pret. 116¼½ 18½ Amerio Gn. 47½% 40 lllnois Central, i05, 105% amer- Smeit. 2 flo“. 107 107 interborougs Pons. Oörp. 15% 15½ Anac. Dorp, Min.. 8 92 do. do. pref.] 99 69— eihie on.ei.. 45— 429% Kansés Oity& southern 24² een ral Loamer 07% 680. 0 prof.. 56—., 56— iniern. Mercantile Marins 23,— 90. 90, prer. 8³˙ J. Kovlexilie ut Masbvlie 13180— Cuntedptates SteélsOerp. 119,, 41 Miesori Kans,& Texas]“ 9 ½ 6 1345 280 United Siat, S00l. Gorgor. Aktſen⸗Umeatz 390 000(60 00% falls dieſe Handel und industrie. — —— paten Importeuren in Chriſtiania mit Beſchlag zu be/ —*14 9⸗ ei le t 2 9 ie Srrn R 7** .* Knnn n, * in BewVvonx. A. Jenuar CErgängsungekuroe). 21— 2⁰. A. W. 82 Ore Cert. 38¼ 36— f Seneral Eieetr.„„ 1168— 168 8 1—8 1 Leacd. 63— 60 prel. e 84. t 33* 9 107.— Lonsoifdeted Gs.: 132 138— 8. 24. 23. alt. Ohlo 4½ Bds. 86³ 96% UnlonPe0. 3. /% Bds. 94%—— Pcane te e88— ES% Unlon Stat.. 110½ 170% Bug enr 5 benver Rio Gr. pr.. 34% 33½ *.B8.9347. 77% 77½ Hiss. Cans. TexFr.. 16½ 18½ . Pao. 3 Bds. 59— b9i„ West Narylancd. 202 28½ Pao. Pr. Llen A8de. 95% 96 Canpreit. 109%8 108— merio. Looom. O06.. 77½ 785 S kr nerwA.- u. Seſer fet... 1112 t. Louls& San. F. inoome Mex 0. Pefroleum. 103. 102% — age 6% Serle A. Si 54½[NMrgin. Car. Ches 3. 43— 43½ dut. Pad. o. 4/s 1828 B2 68ͤ 38½ Sesrsgeebuck com. 2 235½ Leandoser Wertpapiernörae. osdon. 24. Januar. 2. 2. 8 24. 2. 3 Mcne0l 53½% 83% lSalümore—— Bio Tioto 62½ f62¼ 4 Prenin. 88— 3½[ Sanad.Fao 172 a Ghar-er. 11¹5 1178 4 Brasllian. 49.—— Erie 33/ 4% de Beers 13¼ 13½ Püepaner. 69% 69% Penusylva Goldfideis 13/ 1% Sgetuglesen, 58— 52— Soutn-Pad...—Kat f. Hen., Wseniees 62-—. Union Pac. 102— 102— flendm es. 3/ 3½16 e109 74—— Steels. 116% 14½ Pr. Diskont.— 5½ Kriegsl. 99/ 99% l Anaoonded. 16— 17½ ISliber E 3½% Kriegsanlelbe 66.—(zuletzt 86—). Fariser Wertpapierbörse. PaRIS 21. Januar(Kkassa-Markt.) 3 35 24 23. 23. 23. 22. 23 0 Rente 62.26 Saragossa. 435 Toule 1000 ielhe.689.66 86. 50Suez Kanal 44 4375 Rio Tnto. 1750 1755 oSpah. äauß.((.10 101.20 Thom Houst.. 688 690 Cape Copper 11.—122.— okiussen 1906 82.— 63.— Raff. Fa 435 Chena Copper 370.—367.— 230 20%„o. 1886 Bi.ss S1.50 Cacnte duoo. 19 152/Uihs Cocper 907.—643.— 4% Teeken 60.61 60.65 Matakka 1160 116Tharsis 127.—140.— Bang. de Paris 10.41 10.3803a u.172/ 1725/de geers. 775.—375.— Gröd LVon iais 12.05 12.—Sriana— 40 S4 Soldtieſds 45. 46.— n. Par.slen. 6 644 HLianosoft. 379 380Trena Gold 46.— 49.— Metropoftain— 115/Matiroft Fabr.. 550 569 Iägersfont..— ord. Espuag. 436 435Le NMaphte. 435, 430 fandmines.. 102.—103.— Spasskl Copper 55— 53— Wochenausweis der russischen Stantsbank vom 21. Januar 1917. Aktiva,(in Rillionen Ruhel) 14. i. 21. 1. 14. 1. 21. 1. Destand an God.. 14749/ 117.3uto. duroh Maren. 464 485.0 authaden im uslang. 2149.) 21504 Vocsonüsse an Ans'ten Uder u. Soheidemünzen 119.1 118.2] des kieinen Kred is 404 40.6 257 215.4Vorsohüsse an Landwirte 18.0 16.0 Furzfrist. Sonatzscheine 666.1 7103.[Vorsohüsse 2. industrielle.9 63 orschüsse,s ohergestell. Guthaben bei den Fiſlalen Auroh We'tpaplere.. 554.60 502] der SSnr. 3403 Passiva. Betrag der umlaufenden f Laufende Reohnung des Aoten.. 9097.3 91/4.0 Staatsso atzes— 244.6 214.7 Bankkapita 55.0.,0 Laufende Rechnung ger 8 niasenn 20 239 Frvaten. 1626.9 1589.7 Rheinisch⸗Westt. Boden-Kredit-Banké, Köln. r. Düsseldorf, 25. Jan.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat Schlägt der Generalversammlung wieder 7 Proz. wie im Vor⸗ lahr vor. Bemerkenswerte Vorgänge iu der ungarischen Holzindustrie. Wir haben mehrtack auf die bedeutenden Transaktionen im ungarischen Holzgewerbe hingewiesen, die in Kriegszeiten erfolg- ten, vor einigen Lagen ist wiederum eine bemerkenswerte Grün⸗ erfolgt. Ein Konsortium von österreichisch-ungarischen Olziachleuten hat die wertvollen Wälder der Herrschaft Nograd- veröcze in Ungarn erworben, hierfür einen Preis von rund 4½ Millionen Kronen gezahlt und beschlossen, eine besondere Aktien- Sesellschalit ins Leben zu ruien. Vorbesitzer der Forstgüter ist der Gral Fraucken-Sierstorpfi. Aus der Zementindustrie. Die durch das Hilisdienstgesetz angeregte Frage der Still- legung und Zusammenlegung von Betrieben war auch für die Zementindustrie angeschnitten worden. Man hatte erwogen, eine Anzahl von Zementiabriken von Staats wegen still⸗ zulegen, dagegen sollten solche Fabriken, die wegen ihrer günsti⸗ Len Lage an schifibaren Wasserstraßen oder in der Nähe der derzeitigen Hauptverbrauchsgebiete dazu geeignet waren, künftig⸗ hin volk arbeiten. Die schließenden Fabriken sollten ihre Halb- rzergnisse noch aufarbeiten und eine vierprozentige Verzinsung ihres Kapitals erhalten. Die arbeitenden Fabriken sollten zunächst das gleiche nebst den Abschreibungen bekommen und der Ueber- schuß sollte dann unter die stillgelegten Fabriken im Verhältnis ihres letztjäkrigen Versands verteilt werden. Wae dazu aus Ber- Un berichiet wird, hat man jedoch diesen Gedanken nach kurzer Törterung alsbald wieder ſallen gelassen. Es stellte sich nämlich heraus, daß der derzeitige Bedarf an Zement so groß ist, daß er durch die bestekeuden Zementiabriken infolge ihrer durch den Krieg wesentlich beschränkten Leistungsfähigkeit kaum gedeckt Fabriken wieder in Betrieb zu setzen, um dem Bedarf besser nach- kommen zu können. Für die nächste Zeit ist also mit einer Ver⸗ Wirklichung jenes Gedankens nicht zu rechnen. Was die Verhand- lungen zwischen dem Rheinisch-Westfälischen Ze- mentverbaud und seinen Außenseitern aubelangt, so wird gleichtalls aus Berliu gemeldet, daß man insofern zu einem gewis⸗ sen Ahschluß gelangt ist, als die Außenseiter für die nächste Ver⸗ bandsversammlung ein notarielles Angebot für ihren Beitritt abge⸗ geben haben. Es schweben jetzt noch Verhandlungen mit den Syn- dikatshändlern über die Vorverkäute. Sobald diese Verhandlunges abgeschlossen sind, wird eine Versammlung der Syndikatswerke einberufeu, die endgültig zu beschließen hat. Der Verkehr in den Nuhrhäten 1916. Im vertlossenen Jahre hat der Verkehr in den Duisburg- Ruhrorter Häfien eine Abnahme eriahren. Nach der von der Verwaltung der Duisburg-Ruhrorter Häſen herausgegebenen Vierteljahrsstatistik wurden, wie wir der„Rli.⸗ W. Zig.“ entnehmen, im Jahre 1916 insgesamt 9 702 387 Tonnen umgeschlagen gegen 1020 712 t 1915, also 424 325 t oder 4,2 Prozent weniger. Diese Abnahme ist durch starben Verkehrs- rückgang im 4. Quartal entstanden. Während in den drei ersteren Quartalen 1016 noch eine Zunahme gegen den gleichien Zeitraum des Vorjahres von 7 735 785 t aui 7 870 703 t, also von 140 117 t oder 1,8 Proz. zu verzeichnen war, brachte das 4. Quar- tal 1916 eiue Abnahme von 505 243 t oder 23.6 Proz., nämlich von 2 390 927 auf 1 825 684 t. Der Rückgang im Gesamtverkehr rührt von der Abnahme der Kohlenabiuhr, der Erzanfuhr und der Eisen- und Eisenwarenan- und Abfuhr her. Die Kohlenabiuhr sank im jahre 1915 um 1 554 153 t gleich 22 Proz. von 7 074 522 t im Jahre 1915 auf 5 520 369 t. Auch hier bringt das 4. Quartal gegen das 4. Quartal 1915 den größten Sturz von 680 801 t gleich 47,7 Proz. Die drei ersten Vierteljahre brachten ebenfalls eine Ab⸗ nahme gegen das Vorjahr und zwar um 804 352 t gleich 15,4 Froz. Die Erzabfuhr brachte eine Abnahme von 11 371 t gleich 3,2 Proz., von 351 077 auf 330 706 t. In den dreiersten Vierteljahren betrug die Abnahme 604 i gleich 0,2 Proz. im 4. Vierieljahr 10 707 t gleich 11,0 Proz. Die Eisen- und Eisenwarenan- und Abſuhr fiel von 444 674 t im Jahre 1915 auf 352 420 t im Jahre 1916, also um 92 554 t oder 20,7 Proz. Während in den drei ersten Quartalen die Abnahnie nur 28 776 t oder 8,7 Proz. betrug, stieg im 4. Quar- tal die Abnahme aui 63 478 t oder 506,6 Proz. Daß der starke Rückgang in diesen drei Waren beim Gesamtumschlag nicht s0 sehr zum Ausdruck kommt, liegt daran, daß der Umschlag in anderen Gütern teilweise ganz erheblich zugenommen hat. Die Getreideaniuhr stieg gegen das Jahr 1915 um 20 391 t gleich 25,2 Proz., von 80 788 auf 101 180 t, in den drei ersten Quartalen um 13 675 t gleich 17.9 Proz., im 4. Quartal sogar um 6734 t gleich 145,6 Proz. Die Hokanfuhr stieg gegen 1915 um 5,1 Proz. im 4. Quartal um 38 Proz. Der Umschlag in sonstigen Gütern stieg von 2005 137 auf 3 200 530 t gleich 60,1 Proz., in den drei ersten Quartalen um 75,3 Proz., im 4. Quartal um 28,8 Proz. Der Verkehr aui dem Rhein-Herne-Kaual' weist eiue becdeutende Steigerung auf. Dadurch erklärt sich der Rückgang der Kohlenabiuhr aus den Duisburg-Ruhrorter Häien. Die Koh- lendurchiuhr vom Rhein-lierne-Kanal zum Rhein betrug 3 709 721 im Jahre 1910 gegen 2 046 439 t im Jahre 1915. Die Steigerung beträgt Sl.3 Proz. Im 4. Vierteljahr 1916 betrug die Steigerung sogar 140,8 Proz. gegen den gleichen Zeitraum 1915. Die gesamte Kohlenabiuhr aus den Duisburg-Ruhrorter Häfen und dem Rhein- Herne-Kanal betrug 9 230 000 t gegen 9 120 961 t im Jahre 1915, was immerhin noch eine Zunahme von 1,1 Proz. ausmacht. Im 4. Quartal 1910 wurden 2079 174 t abgefahren gegen 1 994 592 t im 4. Quartal 1915, also 4,2 Proz. mehr. Davon entfielen im Jahre 1916 auf die Duisburg-Ruhrorter Häfen 50,8 Proz., aut den Rhein- Herne-Kanal 40,2 Proz., 66,2 bzw. 33,8 Proz. in den drei ersten Vierteljahren und 37,0 bzw. 62,1 Proz. im 4. Quartal 1916. Die geringere Benutzung der Duisburg-Ruhrorter Häfen bei der Kohlenabfuhr wird also durch stärkere Benutzung des Rhein⸗ Herne-Kanals weitgemacht. In Duisburg-Ruhrorter Häſen fuhren im Jahre 1016 ein und aus 14 284(i. V. 14 245) Dampischiſſe mit 62 936(68 010) t, 31 408(33 270) Schlepplähne und Segelschiſie mit 10 095 537 t. 15 Im 4. Quartal 1916 waren die Wasserstände des Rheins bis zu den letzten Tagen des Berichtsabschnittes, wo Hochwasser ein- trat, günstig. Die Sperrschleuse in Duisburg mußte am 31. De⸗ zember geschlossen werden. Der höchste Wasserstand betrug 5,35 m R. P. am 31. Dezember, der niedrigste 0,96 Meter am 2. Oktober. 3 werden kann. Man müßte eher noch dazu übergehen, stilliegende Deleuchluugsöxr Rheinschiffuhrt. K. Mannneim, B. Jan. Der Wasserstand des Rheius und des Neckars ging in der letzten Berichtswoche inſolge der eiuge- tretenen Kälte ziemlich stark zurück. Die Abladungen der Schiſie mußten daher wieder beceutend eingeschränkt werden; der Neckar hat seit gestern hedeutendes Treibeis, auch von den anderen Neben- flüssen des Rheines wie Main, Lahn und Mosel ist Treibeis ge- meldet. Die Nadelwehren im Main mußten am Dienstag umgelegt werden und ist die Schifiahrt auf dem Main, seither eingestellt. Der Oberrhein führt his heute noch kein Treibeis, daher ist die Schiflahrt auf dem Rhein noch ofien. Die Schiſie werden talwärts noch auf einen Tieigang von.10—.20 m abgeladen; Schleppłraſt steht genügend zur Verfügung, es mangelt sehr an leeren und an Schiffen für die zweite Länge. Der Schlepplohn wird mit 100 Prozent Zuschlag zum Normaltarii notiert. Der Bergschlepplohn ab den Ruhrhäfen nach Mannheim-Rheinau wird mit 10—11 Pig. pro Zentner notiert. Die Frachtsätze wurden wie folgt festgesetzt: Für Ladungen Rohprodukte wie Salz, Abrannten, Tonerde. Alt⸗ eisen eic. von Mannheim, Ludwigshaien, Worms nach Duisburg⸗ Ruhrort pro Zeniner mit—9,5 Pig., für Holztransporte ab Karls⸗ ruhe pro Waggon M. 30, ab Mannheim pro Waggon M. 30—35 oder für 100 Stück 16“ 12“ Bretter M..50—5; in Tagesmiete wurden jedoch die meisten Schiffe gechartert und je nach Größe der Schifie M. 35—80 Miete bei freien Fahrkosten hezahlt; nach Hollaud gingen in den letzten Wochen wieder bedeutende Mengen Holz, Zement und Salz talwärts und wurde nach Amsterdam und Rotterdam pro Last gleich 40 Zentner eine Fracht von fl 350 bezahlt, für Salz nach Harlingen wurden il 4 pro Last bewilligt. Die Schifiahrt nach den oberrheinischen Hafenplätzen, Lauterburg, Kehl-Straßburg ist sehr ruhig und gehen wenig Schleppzüge nach dorten; die Abladungen der Kähne nach Kehl-Straßburg werden mit einem Tieigang von.60—.65 m vorgenommen. Berliser Prodaktenmarkt. Berlin, B. Jan. Frühmarkt.(m Warenhandel ermittelte Preise.) Die Preise sind unverändert. Berlin, 25. Jan.(Warenmarkt.) Der wieder schärier ge- wordene Frost hat die Hofinungen aui baldige Zufuhren in Rüben, besonders in Runkelrüben und Pferdemöhren, für die hier drin- gender Bedari besteht, wieder zunichte gemacht. Heu und Stroh bleiben ebenfalls sehr knapp. Für den Saatenmarkt gilt das gesteru Gesagte. Erwähnenswert ist der Mangel an Schwedenklee und Rotklee, der durch die hohen Preise anderwärts vom hiesigen Markt ferngehalten wird. Newyorker Warenmarkt. REW VoRx, 24. Januar. 2⁴. 23. 24. D. Weixzen hard 24. 2. 20. MeMt 30⁰⁰ pr Jan. 16.54%—.— Wt..2 neue 201/% 188.— im innern 1700⁰ pr Mür:. 16.54—.— HRo. 1 Kothern Exp. n. Engi. 18000 1 TSav.. 52.52,52-56%](ouluth) 220. 221.— Exp. n. 9. Bi. 7000 420.0 Terp(Rverx 55.— 55. B0ss.8. ahl. 6 NVork ioko 17.10 1708/Schmeir Wut 16.88 16,80 Mate 4o% nom. nom pr Jan... 16.650 18.73 Taig speziai 11.% KHiSpe.. ir kebr.: 185 16.75 Zuck- ret. 56 Si--öir ot enj 840. 880 eihr br Hür:.16.98 16.87 l0Ko 10.— 10.—[Kleesam 14 16.25 18.2⁵ or Apfü. 1208 18.82/afee 87 gie de.„ 75 be K. 1715/ 1706 Keftee) ür: dtsſslektr. Kupfl... 5 5 Iun 1244/ 158„9 Roheinn. 43.45 46 4500 pr Jull 12.12 16.fc. rt gec.Seiroleuw. Morleaneix 16.1 16.61 Sept 669/.70[orod.Ssane, 305.— 305.— e) gle ersten arel uartale nom. 26—33½(nom 23—2). Chlengeer Warenmarkt. CHA00, 44. Januat. 23. 4. J 25. 2% 28 Welzen mal Speok 14157/ 47J59 r u. 59 16.55 Schwelns Hale Hal 15 31.— leichto. 11.08 10.85 pr Jull.75 29.92 schwer.1125 11.10 Haler Hal 2 Sohweine- Sohmalz:: 16.42 16.37Zuf. l. West. 130 O00 120 00⁰ pr. Jan.„ 25.72 15.67 dv. Chioag, 42000 34 000 ————.————ͤ—— fuür elektrischeęs BROWN.BC Ahieflung Installationen soss B. 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Seite. aiche Sekanntmachungen E Anordnung über die Verteilung von Kolonialwaren. Aufgrund des 8 12 der Bekanntmachung des Reichvtanzlers über die Errichtung von Preisprü⸗ fungsneuen und die Verſorgungsregelung vom 25. Sepiemper auf den 4. November 1915(Reichsgeſetz an S. 607 und 723) und vom 6. Juli 1916 ieichsgeſetzblatt 678) beſtimmt: Berteilungsſtelle für Kolonialwaren iſt das. ſtäd⸗ tiſche vebensmittelamt. Die von ihm gum Vollzug oder zur Ergänzung dieſer Beſtimmungen er⸗ gehenden i ſind zu befolgen. Der Verſorgungsregelung nach Maßgabe dieſer Verorbnung unterliegen die der Stadtgemeinde Mannheim zur Verteilung überwieſenen Teig⸗ waren, Granpen, Grieß, aferflocken, Grünkern, Hülſenfrüchte, Marmelade, kondenſierte Milch. Die Verteilungsſtelle kann dieſer Verſorgungs⸗ regelung auch andere Waren ganz oder zum Teil unterwerſen und in beſonderen Fällen Waren der in Ubſatz 1 genannten Art daron ganz oder zum Teil ausnehmen. 9 8. Die Waren werden durch die der Berteilungs⸗ ſtelle zugelaſſenen Geſchäſte in Verkehr gebracht. Die Zuweiſung an dieſe Betriebe erſolgt in dem Verhältnis der von ihnen zu verſorgenden Kun⸗ den und des auf dieſe Anteils. Berſorgungsberechtigt ſind: 1. die Inhaber von Mannheimer Gaſtwirtſchaften, Schank⸗ und Speiſewirtſchaften mit Ausſchluß der Fabrikkantinen für den Bedarf ihrer Shpeiſeküchen, 2. die ſonſtigen vom Kommunalperband zu ver⸗ ſorgenden Verbraucher für ihren perſönlichen Bedarf. Die Verteilungsſtelle kann bei einzelnen Waren die Verſorgungsberechtigung auf beſtimmte Bevöl⸗ kerüngsgruppen, wie Kinder uſw. beſchränken. 6 5. Als Ausweis über die Bezugsberechtigung die⸗ nen für Wirtſchaften unb dergl. Bezugsſcheine, für ſonſtige Verbraucher Marken, die von der Vertei⸗ lungsſtelle ausgeſtellt werden. Die Abgabe und Entnahme der Waren iſt nur gegen Aushändigung dieſer Ausweiſe zuläſſig. Die Ausgabe von Bezugsſcheinen erfolgt nur auf Antrag. Die Marken werden den der Verteilungs⸗ ſtelle bekannten Verſorgungsberechtigten von Amis⸗ wegen ausgegeben. Für übergangene Verſorgungs⸗ berechtigte, Neuzuziehende, engeborene, auswär⸗ tige Beſuche, Urlauber, Schiffer, iſt/ die Ausſtellung der Marken zu beantragen. 0 Die Berteilungsſtelle kann beſiimmen, daß die Hauseigentümer veryflichtet ſind, die ihnen zu⸗ gehenden Marken ihren Mietern zuzuſtellen. 6 6. Die, Warenmenge, die aufgrund der Bezngs ſcheine entnommen werden darf, aiſt ſo zu berechnen, daß den damit zu verſorgenden Perſonen nicht mehr Waren zutommen als den übrigen Verſor⸗ gungsberechtigten. Die Verteilungsſtelle kann vor⸗ ſchreiben, da Wirtſchaften und dergl. von ihren regelmäßigen Gäſten die Warenmarken einſammeln und bei Stellung der Anträge auf Bezugsſcheine abliefern. 6 7 Die Warenmenge, die gegen Marken bezogen werden kann, ſowie den Zeitpunkt, von dem ab die einzelnen Marken Gültigkeit haben, gibt die Ver⸗ teilungsſtelle fortlaufend öffentlich bekannt. Die Berteilungsſtelle kann einzelne Marken oder alle noch nicht eingelöſten Marken von einer beſtimmten Zeit an für ungültig erklären. 98. „Die Verkaufsſtellen ſind veryflichtet, die abge⸗ nommenen Marken und Bezugsſcheine der Vertei⸗ lungsſtelle nach deren 79 abzulieſern. Außer dem Marken⸗ und Bezugsſcheinverfahren unterliegt die Abgabe der Waren der Beſchränkung des Kundenzwanges. Die Verkaufsſtellen dürſen Waken nur an diejenigen Perſonen, die in ihrer Kundenliſte eingetragen ſind, abgeben. Maßgebend ſind die Kundenliſten, die aufgrund der Anorönung über die Einführung der Kunden⸗ liſte für Kolonialwaren vom 4. Dezember 1016 vo der Verteilungsſtelle aufgeſtellt ſind. 5 9 10. Bei Anträgen auf Neuausſtellung von Marxken Pele“ die Verkaufsſtelle anzugeben, von der 11 äxe bezogen werden ſoll. Es darf immer nur eine Perkaufsſtelle gewählt werben. Die Berteilungsſtelle iſt berechtigt, iederzeit einen Wechſel in der Kundenzuteilung vorzunehmen. Sie kann insbeſondere die auf Bezugsſcheine beziehen⸗ den Berſorgunesberechtigten auf beſtimmte Ber⸗ en—— 0 nträge der Verkaufsſtellen und der Verſorg⸗ Angsberechtigten auf Kunden⸗ und Gschaftersch ud bei der Verteilungsſtelle ſtellen. Es ſoll hnen nur entſprochen werden, wenn gewichtige Hründe porliegen. Die Vertaufsſtellen haben die ihnen von der Vextellungsſtelle gemachten Mittei⸗ lungen über Veränderungen und Berichtigungen der Kundenliſte zu vollgiehen. Die Verkaufsſtellen ſinb, verpflichtet, den ihnen zu⸗ gewieſenen Kunden die ihnen—— 5 Waren- menge auf Verlangen gegen Barzahlung und Aus⸗ der entſprechenden Marken und Bezugs⸗ —— a 88* ann eine Verkaufsſtelle den zugeteilten — ſo 0 ſie 8 See Sele her anzuzeigen, damit i1 Lichen Werenmengene zuwe 2 8 Reichen die zur Berfügun ſenden Men einer Ware nicht aus, um kniche Berſorg ——— die einer Marke und den ausge⸗ gebenen Bezugsſcheinen entſprechenden Mengen zu Pexteilen, ſo kann die Verteilungsſielle die Butei⸗ iung der Ware an die Verkaufsſtellen gruppenweiſe * men und durch öffentliche Belanntmachung en Zeitwunkt der Gültigkeit der Marken und Be⸗ —*5 der— Gruppen .Zu dieſem Zwecke Perkaufeelen Sroa fſer. 8 Kum Nachweis der undenei dem Bezugsſchein die———— 225 die 15 me erfolgen darf. Die übrigen Ver⸗ urgungsberechtigten haben ihre Berkaufeſtelle mit eee er e Seneae 14. Die Einſtellung des Betriebes einer Berkaufs⸗ kelle iſt der Verlellungsſtelle 14 Tage vorher mit, 45 Zuwiberhandlungen gegen die Berorbnung ober der zu threm Boneus——.— Außführungsbeſtimmungen der Vexieilungsſtelle Werden mit Geſängnis bis und mit Setbrafe Bis 10 000 M. ober mit einer dieſer Streſen Pc0ſ wechſel ſind Die Verienungsſteue tann ſerner bei Zuwiber⸗ handlungen den Verkauſsſtellen die Zuweiſung von Waren entziehen und deren Kunden auf andere Verkaufsſtellen Dieſe Verorbnung tritt am 1. Februar 1917 in Kraft. Sw Mannheim, den 22. Januar 1917. Kommunalverband annheim⸗Stabi: Dir. Finter. Diebold. anore nung uver ouderverteuun, Hur Ergangeuig der Anordnangen über Ber⸗ brauchszucgervertenung vom 28. April 1910 und 23. Dezember loltz wird anteordnet: Swab § 1. Außer dem Marken⸗ und Bezugsſcheinverſahren Untertiegt die nogave und Eninahme von Zucker ber Beſchränkung des Kundenzwanges, Lie Ver⸗ taufsſteuen durſjen Zucker nur an dieienigen Ver⸗ lorgungsberechtegten, die in ihrer Kunoenliſie ein⸗ getragen ſino, aogeben. Wabgebend ſind die Kundenliſten, die aufgrund der Mnorduung des Sigötrates vom 4. Dezember 1616 über die Einſuhrung der Kundenliſten ſur Ko⸗ zonialwaren aufgeſteut ſind. Pel Anträgen auf Neuausſtellung von Zucker⸗ marken iſt zugleich die Verkaufsſtelle anzugeben, von der Zucker bezogen werden ſo. Es darf für Zucker und ſonſtige Kolonialwaren nur eine Ver⸗ caufsnelle gewäylt werden. 9 8. „Die Zuckerrerteilungsheue iſt berechtigt, jederzeit einen Wechſel in der Rundenzuteilung vorzuneh⸗ men. Sie tann insbeſondere die auf Bezugsſcheine veziehenden Verſorgungsberechtigten auf beſtimmte Bertaufsſtellen vereinigen. Anträge der Berkauſsgeſchüfte und der Ver⸗ ſorgungsberechtigten auf Kunoen⸗ oder Geſchäfts⸗ bei der Verieilungsſtelle anzubringen. Es ſoll ihnen nur entſprochen werden, wenn gewich⸗ tige Grunde vorlegen. Die Verkaufsſtellen haben die ihnen von der Ver⸗ teilungsſtelle gemachten Mitteilungen über Ber⸗ änderungen oder Berichtigungen der Kundenliſte unverzüglich zu vollziehen. Die Verkaufsſtellen ſind verpflichtet, den ihnen zugewieſenen Kunden die dieſen zukommende Zuckermenge auf Verlangen gegen Barzahlung und Aushändigung der entſprechenden Marken ober Be⸗ zugsſcheine abzugeben. Kann eine Verkaufsſtelle einen zugeteilten Kun⸗ den nicht bedienen, ſo hat ſie dies der Verteilungs⸗ ſtelle unverzüglich 8 die ihr nach Möglich⸗ — die erforderlichen Mengen Zucker zuweiſen wird. 9,ö. Reichen die zur Verfügung ſiehenden Mengen Zucker nicht aus, um an ſämtliche Verſorgungsbe⸗ kechtigte die einer Zuckermarke unb den ausge⸗ gebenen Bezugsſcheinen entſyrechenbe Menge zu perteilen, ſo kann die Bertellungsſtelle die Zutei⸗ —— von Zucker an die Verkaufsſtellen gruppen⸗ weiſe vornehmen und burch öffentliche Bekannt⸗ machung den Zeitpunkt der Güitigkeit der Zucker⸗ marken und Bezugsſcheine für die Kunden der ein⸗ zelnen Gruppen geſondert ſeſtſeven. 5 „Zu dieſem Zwecke erhalten die Berlaufsſtellen Ordnungsziffern. 9 6. Zum Nachweis der Kundeneigenſchaft wird den Bezugsſcheinen die Verkanſeſtelle vermerkt, be der die Entnahme erſolgen darf. Die übrigen Ver⸗ ſorgungsberechtigten haben ihre Berkaufsſtelle mit deren Ordnungsziſſer auf der Haushaltungskarte zum Bezug von Lebensmitteln) ein⸗ zutragen. 3 Die Einſtellung des Betriebs einer Berkaufsſtelle —34 Verteilungsſtelle 14 Tage vorher mitzu⸗ n. 8 8. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Verorbnung oder die zu ihrem Vollzug erlaſſenen Dutzendrarten und Spenden wird der herzliche Dank aus⸗ Für die 8 Zugleich bitten wir um weitere Zu⸗ geſprochen. wendungen, Sammelſtellen des Vereins eutgegen. Mannheim, den 22. Jannar 1917. — Badiſcher Heimatdank Bezirksansſchüſſe Mannheim für Kriegsbeſchüdigtenfürſorge und Kriegshinter⸗ bliebenenſürſorge. von Hollander. C4⁴ Katzenmaier. Arbeitsvergebung. Für den Krankenhaus⸗Neuban ſoll das Durch⸗ ſieben des beim Mittelau lagernden gemiſchten Kies⸗ und Sandmaterials im Wege des öffentl chen Ange⸗ bots vergeben werden. Sp72 Angebote hierauf ſind perſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Auſſchrift verſehen bis ſpäteſtens Wiontag, den 29. Januar 1917, vormittag 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes Rathaus N 1, 3. Stock Zimmer No. 125 einzureichen, wo auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchie⸗ nener Bieter oder deren bevollmächtigten Vertreter erfolgt. 5 Angebotsformulare werden unentgeltlich auf dem Baubüro des Kranken aus⸗Neubaues Zimmer Nr. 1 abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 24. Januar 1917. Städt. Hochbauamt: Perrey. osengarten:: Mannheim Nibelungensaal. Sonntag, 26. Jinuar 1917, abends Uhr Einmalige Wiederholung mit teilweise neuem Programm! Uagarischer Ahend Keitung: Herr Hofſchaufieler Meinhaß Mitwirkende -(im ungariſchen Nationalkoſtüß 1. Fräulein Aennie Häus, Hofballetieiſterin und 1. Solotänzerin. Mannheim, 2. Frau Annie Arden⸗Maur, Schaß Rezit torin, Mannheim, 4 3. Fräulein Elſe S) Dönserinnen am 4. Fräulein Grete Ker ebaum,/ Höft eater, Miheim 56. Herr Meinhart Maur, Hofſchauſßieler Maunheim, 6. Herr Karl S Muſikdireflor. Mannheim. 7. Herren Kleb, Kerestyénzund! Zigenner⸗ 8 Vegkö, Janci innſik, 8 Kapelle de I. rſatz⸗Bataiuens, 2. Bad. Gren. Regis. Kaiſer Wilhem., Kr. 110, Mannheim, unter Leitung des Herrn Köpellmeiſters Schulze⸗ Die Vortragsordnung esthält vatriotiſche Vor⸗ trüge aus ungarlſchen Dichtugen, ungariſche Poeſien und Lieberf ſerner Zigeunesmuſik u. ungariſche Tänze. pielerin und Rauchen ufht geſtattet. Die Veranſtaltung ſindeſtei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Kaſſeneröffnung ½7 Uhr. Gintrittspreis 50 g⸗: vorbehaltene Blätze im Parkett 1. Abt. 80 Ffg. Militärkarten haten keine Güitigkeit, Die Karten für die vorbetaltenen Plétze ſind nur im Roſengarten(beim Pſöriner und an der Taß staſſe) exhältlich; Karten für die übrigen Plätze ſind zu haben in den dusch Plakete kennilich geylachten Vorverkaufsſtellen, Pföriner im Roſengarten und an der Abendkaſſe, Ausführungsbeſtimmungen der Verteilungsſtelle Außer dey Eintrittskarte iſt von jeder Perſon werben mit Gefängnis bis zu einem Jahre und über 14 Jahr, die vorſchriſtsmäbige Einlaßkarte zu mit Geloͤſtrafen bis zu 10000 Mark oder mit einer 10 Pfa- zu Wſen. dieſer Strafen beſtraft. Progrehime liegen auf den Tiſchen im Saal auf Außerdem kann die Verteilunesſtelle bei Zu⸗ widerbandlungen der Verkaufsſtelle die Zuweiſung von Waren entziehen und ihre Kunden auf anbere Verkaufsſtellen überſchreiben. 9. 4 ek Anordnung tritt am 1. Februar 1917 in Manuheim, 22. Jonuar 1917, Kommunalverbayd Meynkeim⸗Siadt: Dr. Finter. 4 Diebold. Für den Verein „Bapiſcher Heimatdank“ ſind weiter Spenden eingegangen von: Herrn Louis Landguer 900 Mk. erren Gebrtber Roihſchilb 400„ erzn Direltor Karl Thomae 200„ errn Mebi⸗inalxat Dr. Heuck 300„ Herrn Direktor Dr. Heſſe 1000„ Argeben n bes ve t 1116 hnhofspl.) 4 8 ugehöfiben des Poſt mie ahnhofspl.) 49.7/0„ Stammtiſch„Ehrlich“ bei Treutle 80„ errn Kommerzienrat Anauſt hoff 48 2 errn Stabtverordneten Joſef Levi 1 irma M. Marum G. m. b, 1100„ errn 8 Exlanger, D 7, 1 125„ exrn*3 Cahn 50„ irma J. Reiß, Cigaxrenfabriken 9000„ errn Pirektor Theodor Frank 1000„ errn—9 5—— 7 Nom⸗ed 200„ vange r Kirchenchor m. arau 100 Firma Mayer⸗Dinkel“ 1000„ Herrn N Cigarzenfabrik 100„ —— Dr. Max Hachenburg,—3 500„ Herrn Dr Strauß, Rechtsänwalt 500„ Herrn Engen Herbſt 10.„ Herrn Richard Sauerbeck 100„ rau U. Fraumann, Goetheſtraße 9 80„ Großh. Bezirksamt 90„ Mannheim 100„ rau von Heyden 1000„ errn und Frau Dr. Senbert 103„ 2 11 Seti 1. cpa. A errn iſchke. a. Auguſt Pfeiffer 1 rau Edmund Hofmann Ww., L 18. 0 10000 Fräulein Alma S L i3, 9 90%„ ohannis⸗Loge„Wiihelm zur Dankbarkeit“ 1000„ rn Privatmann Wolbemar Hübner 1000„ Firma g. Weißmann jr, Cigarren⸗Fabriken 500„ errn Notar Cugen Mattes 0 100„ irma Chem. Fabrik Linbenhof, C. Weyl Co..⸗G. Mannheim⸗Waldhof 100000„ errn Direlior Benno Weil 1000„ urch Großh. Bezirksamt 110 501 Pe8 Dr. Sitein 2 0 rrn 8e achen Lelniſche Koblenhandel und Ryeberel 5 Geſellſchalt 100„ errn Dr. Hanſer 100„ errn Foſef Zimmern 1007„ errn Ludwin' immern 100 rau Dr. Hausmann 102„ .⸗G. füür Seii⸗Hudubrie vorm, Ferb. Worff 10 — Oberamimann a, D. Carl Echarbt? 2 Siamund Bußheimer 5⁰⁰ v an die Beſucher der Empore unentgelt⸗ Sp72 zugeben. Spenden nehmen alle Banken und ſonſtigen Fachmännt Mähmaschinen Wümn Zum Häben, Stiskes und Stoplea- enes deutsches Erzeugnis. Alleinverkauf bei Mautin Decker, A 3, 4. Fernru 1288. he Keparaturwerkstätte fur alle Fabrikate und Systeme. E45⁵ Ausſchreiben. Seit 17. Januar 1917 wird der 7 Jahre alte Paul Ebin er, zuletzt wohnhaft in Mannheim, Gartenfeldſtraße Nr. 33, vermißt. Er wurde zu⸗ letzt geſehen, als er um halb 6 Uhr abends bei einem Bäcker in der Klei⸗ nen Riedſtraße Brötchen holte, wozu er 2 Mark er⸗ halten hatte. T5 Es iſt. nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß er einem Verbrechen zum Oyſer ge⸗ fallen iſt. Beſchreibung des Ver⸗ mißten: Alter: 7 Jahre, Größe 110—.15 m, Geſtalt ſchlank, Haar: hellblond, Geſicht: länglich, geſund, geneigte Stirne, dunkel⸗ braune Augen, bogenför⸗ mige Augenbrauen, Naſe, Ohren, Mund: mittel, Zähne: unten fehlen drei und oben zwei Zähne, Kinn: Doppeltinn, Gang und Haltung: aufrecht, Sprache: Maunheimer Mundart, beſondere Kenn⸗ zeichen: an der rechten hinteren Koyſſeite zwei Fingerſpitzgroße weiße aar ellen. Auf der linken interen Kopfſeite eine eiwa 1 em lange Narbe Am Unterleib ſwei etwa 2 em lange Leiſtenbruch⸗ narben. Betleidung: brau⸗ nen, blau durchwirkten Trikot, dunkelblaue Hoſe, arlüine Strümpfe und ſchwarze Schuhe, blaue Schülermütze mit weißem Rand. Ich bitte um Nachfor⸗ ſchung nach dem Vermiß⸗ ien und Wae Mit⸗ teilung eiwalger Anhalts⸗ punkte an die Kriminal⸗ poligei Mannheim oder die nächſte Gendarmerie⸗ ſtation. Mannheim, 20. Zan. 1917.0 Der Gr, Stäatsanwalt 111 Straßenbahn. Vor einiger Zeit wurde in einem Wagen derelettr. Straßenbahn ein Geld⸗ beutel mit 36 M. Inhalt gejunden. Gemäß 8 981 B. G. B. bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenninis mit der Aufforderung an den Verlierer, ſeinecigen⸗ tumsrechte an obigen Geldbetrag, welche eötl. unter Vorlage von Be⸗ weisſtücken 8 8 nachzuweiſen ſind, inuer⸗ hälb 6 Wochen beim Stra⸗ ßenbahnamt Collini⸗ ſtraße 1— geltend zu machen. Spꝰ7ꝰ Mannheim, 20. Jan.1917. Straßenbahnamt. Behauntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. E8.2 Generäl⸗Anzeiger E 6. 2 Ausschneiden!— Einsenden! Der Bezug lann täglich beginnen Töglicher Versand an die Truppen ** im Felde** Bestellschein u. Feldausgabe *MNMannheimer GeneralAnzeiger für, . —, Armeckorps — Diviuon ———— Regiment ———— Datamon ——————————— Kompagnie Senneeeeeere· Ahteilung eeeeeeeree Kolonne Bezugspreis m. Weltgeschchen im Bilde monatlich k..70 Usterschril des Pesellers Der Betrag lat bei Bestellung einzusenden antweder per Postanwelzung oder aui unser Postschecickonto Ludwigchafen a. Rh. 2917 Es wurde der Antreg ge⸗ ſtellt, ſolgende Pfand⸗ ſcheine des Stäbtiſchen Leihamts Mannheim, welche augeblich abhanden gekommen ſind, nach K 28 der veihamtsſatzungen un⸗ ziltig au erkläxen: Lit. U Nr. 11038 vom 17, November 1016, Lit. A 1 Nr. 2859⸗ vom W. September 1016. DTie Anhaber dieſer Bfand cheine werden hiermit aufgeforbert, ihre Anſorüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ Jhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ beim Städt. Leihamt Lit, 0 5. 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärungobengenann⸗ ter Pfandſcheine erfolgen. wird, 572 Mannheim, 24. Fan. 1917. Städtiſches Leibamt. Grundſtüfks⸗ Verſteigerung. Auf Antrag deſ Erben der Eheleute Fohann Spitzer Heinrich Sohn werden:— Nos Samstag, 933 bruar, 12 3 im Rathaus Meckar au verſteigert: K a) Wo nhaus, Nathaus⸗ ſtraße Nr. 10/ Lab. Nr. 10112, mit Scheuer, Kel⸗ let, Stallung undHaus⸗ axten, 5 am. 000 Mk. b) AckerNiedeffeld Stelns⸗ weg. Lab. Nr. 10995, 12 à 75 qia, 4500 Mik Die Verfſeigerungsbe⸗ dingungen können aufdem Notaritt B. leingeſehen werden. Mannheſm, 22, Jan. 1017. Großh, Rotariat 4. kanntmachung an gerechnet. Ve fall ron Scurllzig. Vom 25. Jauuar ab werden zwiſchen Frank⸗ furt a. M. und Metz fol⸗ gende Schnellzüge bis auf weiteres nicht mehr be⸗ fördert werden: DeZug 208 orn Frankfuxt,Obi. Abf. 663 Mainz Hbf.— Bad Kreuznach 7 D⸗Zug 140 Zus nachm. Frankfurt öbf. Abf.* Main; Hof. 6 Bad Kreu nach Bad Münſter a. St.„ 689 DeZug 243 vorm. Vab Kreuznach Abf. 545 Mainz Hbf. 85 945 Frankfurt a. M. Ank. 7 D⸗Zug 205 5 abde; Bad Kreuzuach Abf. 113 Mainz 5 25 Frankfurt Höf. Ank. 11⁵ Ferner vom Kleichen Taſe ab zwiſchen Frank⸗ ſurt a. M. und Straßburg: Schnellzug 189 . Mannheim Abj. 1040 Frankfärt a M. Ank. 11 Schnellzug 190 Frankfurt a. M. Abf. 1205 Mannheim Ank. 1 Mainz, 24. annar 1917. Königlich Preußiſche und Großherzoglich Heſſiſche Eiſenbahndirektion. LKad! Peaünläachung. Infolge des ſtarken An⸗ dränges können wir bei Kokslieſerungen für die nächſte Zeit eine Gewähr auf ſoſortige Lieſerun! nicht übernehmen. müſfen uns elne Lieferfriſt von etwa—3 Wochen vor⸗ behalten und bitien des⸗ alb, die Aeen eng o feühzeitig aufzugeben, baß 160 Abclice ich erm en lät Mannbeim, 27. Dez. 1016. Die Direktion der etädt ⸗ Wafer⸗, Gas⸗ und Wcee Lzgaretten! Einige 100 Mille abzughen, nur für Wie⸗ derverhzuſer, Wirte, Kau⸗ brikate Scem-Gold Dres- den und Strassburger⸗ von 78 bis 140 ½% /0. J% Padung G. Nalbrel Mannheim Jeis Rosengartenstx. 7. Tel bab Nähe Waſſerturm. Ange⸗ unt. Nr. 3783 an die Geſchlt⸗ Wohnuns aut möbl.,( mit Küche. Benützung, mögl, mi“ Bad ver ſoſont i. 1 ge zu miei. geſucht. n. an d 9 geſu Anzebote mit Tages“ preis unter Nr. 3752 an die Geſchäft ſtelle de. B Beſſeres ſunge? kinder⸗ loſes Ehepaar ſucht per i. Nebr.-2 möbl. Zimm⸗ m. Küchenbenützg. Neckar⸗ vorſt, bevorz, Gefl. Ang⸗ m. Preisa ſindz. richt az Uiſz, Kortgka, Schimper⸗ x. 3746 — Waſſſrturm un) R 0. gartek verloren. Aban, geben gegen hohe Beloh, aung Ka'ſerring 45. 7720 chler. St.1868 immer“