— — Wontag, 29. Jannar. Derantwortlich für den aulgemeinen und Hanbelsteil: Kpe Wdanteur ör Fritz Goldendaum; für den Anzeigenleli Otte heinevetter bruch u Derlcg der Pr. H. Haus ſchen uchdruckerei G. m b.., fämtlich in Mannheim.— Braht⸗Aöreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. e. Ur. 7040, 7941, 7942. 7945 7944. 7046. leicyeck ⸗ Konto —— Ur 2917 Cudwigshaßen a. Wöchentliche Beilugen: Amtliches Verkändigungsblatt für den Amtsbeſirk Mannheim.— Abend⸗Ausgabe. mer General⸗An Badiſche Neueſte Nachrichlen Croße Kampflängkeit aul Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptqugriler, 29. Jan.(WB. Amilich.) Weſtlicher Reiegsſchauplag. Heeresfront des Generalfelomarſchalls Rronprinz Kuprecht von Bayern Nördlich von Armentietes griſſen die Englän⸗ der in drei Wellen die Stellungen des bayeriſchen Juſanterie⸗ regiments Nr. 23 an, das den Jeind verluſtreich zurück. wies. Weſilich von Cromelles, öfllich von Neuville ⸗St. Vaaſt, auf dem Norduſer der Aucre und nördlich von Bic⸗ ur⸗Aisue blieben Unternehmungen ſeindlicher Skreif⸗Abteilungen ohne Erfolg. Südweſtlich von e Trausloy wurde ein eugli⸗ ſcher Poſten aufgehoben. Heeresfront des Oeutſchen Kronptinzen Auf dem Veſtufer der Maas herrſchte Tags über große Kampftätigkeit. morgens verſuchten die Fran⸗ zoſen ohne Jeuervorbereitung überraſchend gegen die am 23. Januar gewonnenen Stellungen auf höhe 304 vor⸗ zubrechen. In unſerem ſofort einſetzenden Feuer ſiuleten ſie Jur üc. Es erſolgten nach heftigem Jeuer dann noch drei franzöſiſche Angriffe, die fämtlich erfolglos zuſammenbrachen. Die braven weſifäliſchen Jnſanterieregimenter Nr. 13 und 16 und das badiſche Reſerde-Zufanterie⸗negi⸗ ment Nr. 109 hielten in zäher Derteidigung den eroberlen Boden, bon dem trotz hohen Einſatzes von Menſchen und Mumtzon kein Fußbreit.von den Frunzoſen zurück⸗ Lewonnen werden konnte. In den Vogeſen brachte ein Erkundungsvor⸗ ſloß neun Gefangene ein. Nach ſtarker Artillerievorbereitung drangen auf dem Harkmannsweiler Kopf sturm⸗ trupps des württembergiſchen Landwehr · Jnſanterle · Regi⸗ ments Nr. 124 in die feanzößſchen Gräben und keheten mit 530 angenen und einem Maſchinengewehr zurück. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront öes Generalſelomarſchalls Peinz Leopolò von k ayern. An der Aa ſchränkie unſichtiges Wetter und Schneetrel⸗ ben die Gefechtstätigkelt ein. Die bewährten osmaniſchen Truppen des 15. Korps ſchlugen an der 5101 Sipa rufſiſche Au⸗ griffe zurück, die nach heſtigem Jeuer mit ſtarken Maſſen einſetzten. An einer Stelle fäuberle ſchueller Gegenſtotz den eigenen Graben. Im Nachdrängen wurden dem Gegner eine Anzahl Gefaugene abgenommen. Deuiſche Stoßtrupys holten au der Narajowec aus der ruſſiſchen Stellung neun Gefangene. Heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Im Meſlecaneſti unterhielt der Jeind nachts ſtarkes Zeuer. Iwei Angriſſe der Ruſſen ſchlugen feyl. Von der Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen und der Mazedoniſchen Front iſt nichts Beſonderes zu berichten. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der bulgariſche Bericht. Soſic, 29. Jau.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht des Generalftabs dom 28. Januat. Mazedoniſche Front. Bom Preſpaſee bis zur Struma nur an einzelnen Stellen das übliche vereinzelte Infanterie“, ee Artilleriefeuer. Im Wardartal Fliegericktigte An der Küſte des Aegälſchen Meeres 7— der Siruma und Rävalla lebhafte Täliglent feindlicher Ein engliſches Flugzeug fiel nördlich Kavalla zu Boden. Bie heter wurden geſangen genommen, das Jlugzeug iſt unver⸗ Rumäniſche Front. Vereinzeltes Geſchüfeuer auf beiden Ufern der Donau, bei— und Galaz. 8 Eiu engliſcher Hilſsbrenzer verſeult. London. 29. Jau.(W B. Nichtamilich.) Amtliche niche Meldung. eeeehee Pautestic 64892 Tonnen) iſt am 28. Januar an der iriſchen Küſte von einem deutſchen unterſeeboot oder einer Mine derſenkt worden. 12 Offiziere, 109 Mann ſind gereikel. gen ſi Die Kriegslage. 61 Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die kriegeriſchen Ereigniſſe haben im Weſten und 0 ſten noch immer den Charakter einer gewiſſen Pauſe, eines Atem⸗ holens vor neuen Unternehmungen, nur daß notürlich auch dieſe Pauſen nicht ohne mancherlei kriegeriſche Betätigung bleiben. So war am 27. Januar das Artilleriefeuer zu beiden Seiten der Ancre ziemlich heftig. Der im Be⸗ richt vom 28. Januar erwähnte Vorſtoß bel Le Transloy fand nach ſtarker Artillerievorbereitung ſtatt. Dabel dröckten die Engländer in einer Breite von zibel Kompagnien unſere vor⸗ 8 Poſten zurück und drangen an einer ſchmalen Stelle in unſere Linie ein. Die Stellung iſt dann ab Zerie gelt worden. Immerhin war an der geſamten Weſtfront die Ar⸗ tillerietätigkeit geringer als ſonſt. Lebhafter war die Flieger⸗ tätigkeit, aber auch d* ohne beſondere Ergebniſſe. Die Nacht vom 27. auf den 28. Januar verlief ruhig. Am Morgen des 28. gingen die Franzoſen an der Höhe 304 viermal vor. Unſer Sperrfeuer zielte aber gut und ſchnell und alle Angriffe brachen zuſammen. Weſtfront wenig günſtig. Es iſt kalt und dunſtig, nür am Mittag hellt ſich das Wetter auf. Im Oſten dauern die Kämpfe ſüdlich von Niga an. Am 27. wiederholten die Ruſſen ihre Vorſtöße an der Aa, ohne ſedoch einen Vorteil erzielen zu können. Dem ruͤſſiſ hen Angeiff beil Meſtecuneci am 7. ging ein vierſtändies Artillerteſeuer voraus. Das wurde am 28. auf die Anſchluß⸗ linten ausgedehnt, um die Aufmerkſamkeit oon der Einbruch⸗ ſtelle abzulenken. In den frühen Morgenſtunden des B. lag auf den Stellungen von Bregezany ſtarles Artllleriefenler⸗ Die Ruſſen griffen dann die Stellung on. die von tapieren osmaniſchen Truppen verteidigt wurde. An einer Steile dran⸗ e zwar ein, wurden aber ſofort durch einen ſtarken Eegenſtoßherausgetrieben, Beim Nachſtoßen über die feindliche Linie hinaus konnten wir Gefangene machen. Der Felnd hatte große Berluſte. An der Oſtfronk heriſcht ſtarke Kälte, zum Teil bis auf zwanzig Grad. Die Stimmung auf bem 1 Krtegstheater bat ſich ein wenig verſteiſt. In der Serethſchlelfe, bicht bei Serbaneſti ging ein öſterreichiſch⸗ungarlſcher vorgeſchobener Poſten verloren. In Magedonien herrſcht auf dem öſtlichen Teil der 417 im allgemeinen Ruhe. An der Struma kam es zu uſammenſtößen von Patrouillen. Auf dem Karſtplateadu iſt die Gefechtstätigkeit nor⸗ mal. Im Gebirge herrſchte bis zum Samotag Kälte, unter der natürlich die Gefechtstätigkeit leiden mußte. Zunehmende Erkundungstätigkeit an der Weſtiront. c. Von der ſchweizertſchen Grenze, 20. Jan. (Priv.⸗Tel. z..) Dem„Berner Bund“ zufolge nimmt die Er⸗ kundungstätigkeit an der Weſtfront andauernd zu. Bemer⸗ kenswert ſind die inzwiſchen in Erſcheinung getretenen Mafſenflüge von Bombengeſchwabern, die bei ſeder größeren Operation beobachtet werden und auf eine ſolche hindeuten. Auch der Umſtand, daß die Gegner ſich auf der ganzen Linie Gefangene in Patrouillenſtößen abnehmen, um über Veranderungen in der Grabenbeſaßung Auskunft zu erlangen, weiſen auf bald erfolgende kriegeriſche Unternehmungen hin. c. Von der ſchweizer. Erenze, 29. Jan.(Prio.⸗ Tel. z..) Wie das Berner„Tagblatt“ meldet, deuten ver⸗ chiedene Anzeichen darauf hin, daß die Franzoſen ihte großen Ntanöyriertruppen bereits abteilen und in die Hände der zur Durchführung der geplanten Hperattonen altserſehenen Truppenführer gelegt haͤben. Auch ſcheinen die Eng⸗ länder mit der Beztehung der ihnen neu zugewleſenen Stellung bald fertig zu ſein und die Zurücknabme der dort noch die erſte Linte haltenden Franzoſen durfle allmählich oder gar ruckweiſe erfolgen. Die italieniſchen vorbereitungen am Rarſt. e. Von der ſchweizer. Grenze, 29. Jan.(Prio.⸗ Tel. z..) Wie der Berner„Bund“ berichtet, iſt mim auf italieniſcher Seite am Karſt ſoweit fertig, als es materielle Anſtrengungen geſtatten. Augenſcheinlich toaviet man gur auf die Witterung und auf gewiſſe mit den Alliierten verabredeten Termine, um mit den Angrifſen zu beginnen. Der Züricher Tagesanzeiger berichtete von bereits ein je⸗ tretenem ſtarten Artilleriezerſtörungsfeuer und verſchärfter Infanterietätigkeit im Karſtgebiet. Nach Berichten Berner Blätter ſei es indeſſen ſehr fraglich, ob Cadocna ſeine Bertei⸗ digungsmaßnahmen an ber Trientiner Ftonteu öſtlich u. nördlich der Brenta derart getroſſen hat, um einen etwaigen Vorſtoß öſterreichiſcher Truppen in dieſem Abſchnitt aufzufangen. Neue Einberufungen in Itallen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Jan. Priv.⸗Tel. z..) Aus Genf meldet die„Reue Züricher Ztg.“: 10 lialieniſche* die Angehörigen der Jähr⸗ änge 1874 unb 1875, 9 er erſten, zweiten und dritten Karsgorte ehören und bisher nicht ausgemuſtert waren, unter die Waſſen. Sie müſſen vor dem 22. Februar in ihren Depots eingetrofſen ſein. „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —————————————— dem Weſtufer der Maas. Die Witterung iſt an der gangen 1917.— Ar. 48. figer abgehz. B..50 Reue Abkommen zwiſchen Rußland und Rumänien. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Jan⸗ — 3..) Laut„Neuer Züricher Zeitung“ meldet d etersburger Berichterſtatter des„Corrſerue della Sera“; Iu den Konferenzen Bratianus mit den ruſſiſchen Staatemännern und Heerführern ſei die ruſſiſche Widerſtandslinie in Rumänien beſtimmt worden. Ferner wurde ein neues ruſ⸗ ſiſch⸗⸗umäͤniſches Abkommen über die Lieferung von Kriegematerial an Rumänien und die Neuorbnung des rumä⸗ niſchen Heeres Dieſe Abkommen haben ſich als not⸗ wendig erwieſen, infolge der äußerſt Lage Ru⸗ mäniens, die alle Befürchtungen überſteige und Rußland neue Pflichten auferlege. die Stellung Satrails geſchwächt. «Von der ſchwelzer Grenze, 20. Jan.(Priy,⸗ Tel. z..) Wie der Berner„Bund“ berichtet, iſt die Verhin⸗ dung zwiſchen dem linken Flügel Sarrails und der italieniſchen Valonafront trotz aller An trengungen Sarralls, ſeinen linken Flügel zu verlängern, wieder abgeriſſen, wodurch die ganze Poſition Sarrails bedeutend geſchwächt wird. Eug iſche Vlochade über Neutrale. Die norwegiſche Geſandtſchaft in London drahtet an das Auswärtige Amt, daß ſie folgende Mitteilung der britiſchen Regierung erhalten habe: „önfolge der hemmungsloſen Kriegfüt rung, die die Deut⸗ ſchen zut ee mit Hilfe von Minen und 3 nicht nur KSn die alliierten Mächte, ſondern auch gegen den neu⸗ tralen Schiffsverkehr E und angeſichts der Tatſache, daß Handelsſchiffe dauernd ohne Rückſicht auf die Sicherheit der Beſatzungen verſentt werden, macht die britiſche Regterung bekannt, daß vom 7. Februar an das nachſtehend genannte Gebiet in der Norbſee durch Operationen gegen den Feind dem geſamten Schiffsverkehr gefährlich werhen wird, un daß das Gebiet deshalb vermieden werden ſoll, Das Gebiet um⸗ faßt alle Eewäſſer, die nicht zu den holländiſchen oder daͤni⸗ ſchen Hoheitsgeroäſſern gehören, ſüdlich und öſtlich einer Linte liegend, die vier engliſche Meilen von der Küſte Jütlands 66 Grad nördlicher Breite, 8 Grad öſtlicher Aagg, beginnt und bie—++◻ folgende Punkte geht: 56 Grab nördiſcher Brelte, 6 Grab öſtlicher Länge, 54 Grab 45 Minuten noördlicher Breite 4 Grab 30 Minuten öſtlicher Länge; von hier nach einem Punkt 53 Grab 27 Minuten nördlicher Breite, 5 Grad ůſtlicher Länge, 7 engliſche Meilen von der holländiſchen Küſte. Aus Rückſicht auf die holländiſche Küſtenfahrt, die infolge Ver⸗ kehrsſchwierigteiten nicht ſtreng auf hollündiſche Hohelts⸗Ge⸗ wäſſer beſchränkt werden kann, wird eine ſichere Paſſage ſüd⸗ lich einer Linie eröffnet werden, die durch folgende Punfte geht: 33 Grad 27 Minuten nördlicher Breite, 5 Grad öſtlicher Länge, 53 Grad 31 Minuten nördlicher Breite, 5 Grad 80 Minuten öſilicher Länge, 53 Grad 34 Minuten nördlicher Breite, 6 Grad öſtlicher Länge, 53 Grad 39 Minuten nörd⸗ licher Breite, 6 Grad 28 Minuten öſtlicher Länge.“ Zu dieſer Mitteilung wird uns aus Berlln gebrahtet: 50 Berlin, 20. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kriegsgebietserklärung, die die Engländer dieſer Tage erlaſſen haben, iſt nicht die erſte dieſer Art. Am§. Navember 1914 hatte England bereits einmal angekündigt. daß die ge⸗ ſamte deutſche Nordſee als gefährdet auzuſehen ſei. Der Sinn jener Kriegsgebietserklärung war wohl der, daß di⸗ En zländer ſich das Leben leichter zu machen ſuchten. Sie wollten die neutrale Schiffahrt in ihre Hände betommen und hatten keine Neigung, den Schiffen auf offener See aufzulauern und ſie zu durchſuchen. Das gange Geſchäft wurde ja öhue Frage weſeni⸗ lich für ſie ellencheſc wonnn ſe die noitralen Schiffe in be⸗ ſtimmten Linien feſtbannten und ſie auch zur Unterſuchung in die ihnen gelegenen Häfen trieben. Dann folgte unſere Krie 1 gebietserklärung vom 8. Februar 1915, in der wir dleſe Ge⸗ wäſſer um Großbritannien und Irland einſchlleßlich des Kanals als Kriegsgebiet erklärten. Es war nur eigenartig, daß die Neutralen dem engliſchen Erlaß ohne tweiteres ſich fügten, während unſere Kriegsgebietserkiärung belanntlich einen Notenwechſel mit den Vereinigten Staaten zur Folgs hatte. Gerade im Hinblick auf dieſes lmmeryin merkwürdige —3 mird es intereſſant ſein, die Wirkung der ſetzigen engliſchen Kriegsgebietserklärung zu heobachten. In Wahr⸗ kelt handelt es ſich hier um eine engliſeye Aumaßung größtor Ark. Während wir für unſeren Tell immer nux die engliſchen Schiffahrtsſtraßen ſperrten, ziehen die Engländer ohne jede Riickſicht* auch die neutralen Schiffahris⸗ ſtraßen in das Kriegsgebiet mit hinein. Durch das neue engliſche Verbot werden die Zugangshäfen zu dem däni⸗ ſchen Hafen und zu dem holländiſchen Hafen Delfzyl blocklert. Im Eflekt ſtellt dieſe neueſta engliſche Kriegsgebietserklärung nichts anderes dar, als ein⸗ ockade der Neutralen und in erſter Reihe Düne⸗ marts und Hollaude. Vielleicht leitet die Engländer bei ihrem Vorgehen die Hoffnung, unſere Hochſeeflotte am Herauskommen zu hindern und unter Umſtän⸗ den unſere KNenn einguſchüchtern. Wenn das die Abſicht iſt, kann man unſeren brillſchen von ehedem ſchon 0 verraten, daß ſie ſich auf dem Halzweg befinden. Unſere Marine läßt, wie wir beſtimmt zu wiſſent Nr. 48. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 29. Januar 1917. —— die Sache ganz ungeheuer kalt, umſomehr, als die von en Engländern jetzt als gefährdet bezeichneten Gebiete ja auch ſchon bisher engliſche Minen genug aufnahmen, * Die Gefahren des U⸗Bootkrieges. „Daily Telegraph“ ſchreibt im Leitartikel vom 23. Jan.: In gewiſſem Sinne iſt unſere Beherrſchung der See bedroht, denn die U⸗Boote zernagen die Lebensader nicht nur des bri⸗ tiſchen Reiches, ſondern auch die ſeiner Verbündeten. Handels⸗ ſchiſſe werden in immer ſteigendem Maße verſenkt, und man tut gut, zu erkennen, daß die Lage geworden iſt. Eine Zivilbevölkerung von 45 Millionen muß durch überſeeiſche Zu⸗ fuhren ernährt werden, und die überſeelſchen Heere beanſpru⸗ chen vielen Schiffsraum. Es gibt keinen Sieg für uns zu Lande, ſofern wir nicht zur See ſiegen. Die Leiſtungen der modernen deutſchen U⸗Boote beweiſen, daß ſie durch die Maß⸗ nahmen der Regierung noch nicht geſchlagen ſind. Wir müſſen ein für allemal den Gedanken fallen laſſen, daß die Lage nur eine vorübergehende Unbequemlichkeit bedeutet. Wir müſ⸗ ſen weniger verbrauchen, wir müſſen den Schiffbau auf das äußerſte beſchleunigen, wir müſſen die Facharbeiter von der Front zurückruſen, und ſchließlich müſſen den Arbeitern die Augen geöffnet werden darüber, was von ihrer Tätigkeit ab⸗ hängt, damit enblich die Arbeitsverſäumnis aufhört. Wenn die Schiffswerften nicht genügend leiſten, ſo bringen uns der Ausbau unſerer Heere und die Munitionsherſtellung dem Sieg keinen Tag näher. Die Benutzung der griechiſchen Handelsflotte dürfte nur eine Atempauſe bringen, aber ſie wird die Kriſis auch nur für kurze Zeit verſchieben. Wir müſſen unſerer Hauptaufgabe ins Geſicht ſehen, und die Regierung hat keine andere Mög⸗ lichkeit, als jede andere Rückſicht himter der Beſchaffung von Handlsſchiſſen zurückzuſtellen. Die Kriſe in Griechenland Athen, 29. Jan.(W B. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Der Miniſter des Aeußern brachte am Sams⸗ iug dem franzöſiſchen Geſandten zur Kenntnis, daß entſpre⸗ chend der Forderungen der Ententenote vom 18. Dezember, Generol Kalaris, der zur Zeit der Ereigniſſe vom 1. und 2. Dezember kommandierender General des erſten Armeekorps war, ſeines Kommandos enthoben wurde. Ferner wurde dem Geſanbten mitgeteilt, daß die königliche Regierung vom König ermächtigt wurde, alle Verbindungen, die als ſchädlich für das Intereſſe des Staates betrachtet würden, auf⸗ zulöſen und daß die königliche Regierung gemäß der über⸗ nommenen Verpflichtung am Freitag zur Auflöſung des Re⸗ ſerviſtenverbandes ſchritt. Die Jriedensbeſtrebungen. Eine italieniſche Antwort an Wilſon. Rom, 29. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der 2 Stefani. Miniſter Bianchi hielt eine Rede über die Verbrauchsbeſchränkung nach den üb⸗ lichen Ausfällen gegen den Feind, der Anſpruch darauf erhebe, ſich ziviliſiert nennen zu dürfen, aber die Wiſſenſchaft unter Deckungen nur benutzt habe, um die Zerſtörung der Zi⸗ piliſation zu beſchleunigen. Der Miniſter erklärte, die Lage Italiens ſei zwar in jeder Beziehung ermutigend, das habe aber die Regierung nicht von der Verpflichtung befreien kön⸗ nen, in die Zukunſt zu ſchauen, um rechtzeitige Vorſorge zu treffen. Der Friede ſei ſolange nicht möglich, als im deut⸗ ſchen Volt die überſpannte Vorſtellung von ſeiner Kraft und Fähigkeit im Vergleich zu allen anderen Völkern der Welt herrſche, die ſich nach Meinung Deutſchlands ſeiner Herr⸗ ſchaft unterwerfen müßten. Dieſe Eroberung und Herrſchſucht des deutſchen Volkes ſei auch ein Beweis für die Richtigkeit der Ueberzeugung, daß der Krieg von ihm gewollt und daß daß Friedensangebot bezweckte, die Lage zu einer dauernden zu machen, die auch für Italien eine Drohung für die Zu⸗ kunft bedeute. Dieſes———— ſei deshalb vom Vier⸗ verband abgelehnt worden. Da jetzt Italien durch die Nottoendigkeit der nationalen Verteidigung gezwungen ſei, den Krieg fortzuſetzen, verlange der Miniſter ſtrengſte Diſziplin im Lande, denn dieſe ſei eine unumgänglich notwendige Vedingung, um den Sieg zu er⸗ ringen und wird andererſeits die Gegner in Verwirrung en, wenn ſie ihr Ziel nicht erreichten. Deshalb tmüſſe Italien inen Widerſtand fortſetzen. Es ſei notwendig, den Ver⸗ rauch einzuſchränten und ein ſtrenges Leben zu führen. Der Miniſter ſchloß mit dem Hinweis, daß Italien an dieſem Krieg nur aus völkiſch⸗imoraliſchen und wirtſchaft⸗ lichen Gründen teilnehme, hauptſächlich aber in Befolgung der Selbſterhaltung. Ich wünſche, daß dieſes auch Wilſon ganz klar werden möge, der bei allen edlen Abſichten, den alten in Frage ſtehenden Ländern den Frieden wieder zu geben, ſich in höchſten Sphären abſtrakt⸗humanitärer Sentimentalität be⸗ wege und ſich von dort aus die Reglität der Tatſachen ent⸗ gehen laſſe. Die ſeindlichen Heeresberichte. Der feunzöſiſche Gericht. Paris, 20. Jan.(WiB. Nichtamtlich.) Auitlicher Bericht vom 28. Januar nachmittags. Auf dem rechten Maasufer Handgranatenkämpfe in der Gegend öſtlich des Punktes 904. Auf Dem rechten Ufer führten die Franzoſen abends einen Handſtreich gus, der völlig gelang. Sie fanden zahlreiche Leichen und brachten Heträchtliche Beute ein. In Lothringen Artillerieaktion in den Pkus don Lenoncourt und des Bezange⸗Waldes. Flu gweſen. In der Gegemd von Moulainville wurde von Unſeren Spezialgeſchüen ein deutſches Flugzeug abgeſchoſſen. Der engliſche Bericht. 8 Dan.(B. Nichtamtlich.) Atatſicher Bericht 1—— 5 drangen Wir in feinklche Gräben h Neuprlle⸗Et. Bacſt ein und fügten dem Feinde diele Herluſte zu. Wir bewarfen die Unterſtäude mit Bomben und Machten Gefangene. Sin andeter erfolgreicher— nordöſtlich Heſtubert endete mit Einbringung von Gefangenen. Unſere Ver⸗ uſte ſind ch Null. Beiderſcltige Artillerietätigkeit nörblich der Somme. Vier deutſche Flugzeuge wurden in Luftkärmpfen gerſtött. Der italieuiſche Sericht Rom, 29. Jan.(S. Nichtamtlich. Amtlicher Bericht vom B. Jonucr. An der Seneber Sent die gewöhnliche Tätigkeit der Peiden Artillerien und Erkundungstätigteit. Kein wichtigetz Ereinnis. Bericht aus Meſopotamien. London, 29. Jan.(WiB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht bom 28. Januar aus Meſopotamien. In ber Nacht vom 25. mar duf den 26. Januar erneuerte der Feind ſeine Verſuche, 25. Januar verlorene Gelände wieder zu gewinnen; er Sante ut ſcheren Berkißen abgemieſen. Pm J6, Basenr morßens griffen wir die von den Türken in Gegenangriffen am 25. Januar wieder beſetzten Gräben an und nahmen ſie wieder in Beſitz. Am Nachmittag des 26. Januar machte der Feind zwei heftige Gegen⸗ angriffe die vor unſerem Artillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer völlig zuſammenbrachen. Der Feind hatte ſchwere Verluſte. In den von einer unſerer Brigaden beſetzten Gräben fanden wir 400 tür⸗ kiſche Leichen, während unſere Brigade nur einen Verluſt von 200 Mann hatte. Wir haben jetzt unſeren Gewinn befeſtigt. Aitentatsverſuch auf den König von Spanien. Madrid, 29. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der „Agence Havas.“ Nach Zeitungsmeldungen haben Verbrecher verſucht, den königlichen Zug bei Granada zum Ent⸗ gleiſen zu bringen. Es ſanden zwei Verhaftungen ſtatt. Das Unterſtaatsſekretariat des Innern ſoll den neuen Anſchlags⸗ verſuch amtlich beſtätigt haben. Madrid, 29. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas: Die Blätter melden, daß die Polizei infolge des Anſchlages ein Individuum verhaftete und durchſuchte, das korrekt franzöſiſch und engliſch ſprach und einen Brief bei ſich hatte, der in unentzifferbaren Ausdrücken geſchrieben und aus Barcelona datiert war. Mehrere andere Vechaftungen ſtehen bevor. Die Polizei fand zwei Bleiſtücke von ungefähr 50 Kilo⸗ gramm Gewicht, das eine auf dem Bahnkörper, das andere nebenbei. Der Miniſter des Innern zeigte ſich bei der Unter⸗ redung ſehr zurückhaltend, um die in Gang befindliche Unter⸗ ſuchung nicht zu durchkreuzen. Die wahre Lage in Aegypten. Von einem Neutralen. Jemandem, der vor kurzem noch in Aegypien war und der jetzt die Aeußerungen nicht nur der engliſchen und franzö⸗ ſiſchen, ſondern auch der Neutralen und ſelbſt der„mitteleuro⸗ päiſchen“ Preſſe über Aegypten lieſt, erſcheint es einfach un er⸗ ſtändlich, wie es den Engländern, den wahren Herren des Landes, gelungen iſt, einen dichten Schleier über alles, wis Aegypten angeht, zu breiten. Es iſt wahr: jeder Beſucher Aegyptens wird ſtark überwacht und eingeſchüchtert und die Kontrolle iſt außerordentlich ſcharf. Aber es kommen doch immerbin ſo viele Neutrale nach Aegypten und durch Aegyp⸗ ten, daß man die Uniformiertheit Europas und Anierikas nur mit Verwunderung ſieht. Am dieſes gleich vorauszuſchicken: Aegypten iſt mit ſeinem Los alles andere als zufrieden. Die Benölkerun) — ſoweit ich mir aus gelegentlichen Eeſprächen ein U teil bil⸗ den konnte— ſteht mit ihren Sumpathien durchaus auf der Seite der mit England im Kriege liegenden Mächte. Daß dieſe Sympathien ſich nur ſelten äußern und vor allem nicht zu einem bewakfneten Widerſtand führen, nicht zu ihm führen können, muß jedem klar ſein, der die Methoden beobachten konnte, mit denen England ſeine Herrſchaft aufrechterhält. Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man von einem enaliſchen Schreckensregiment in Aeqypten ſpricht. Die harmloſeſte, poli⸗ tiſch aber unerwünſchte Aeußerung, die noch ſo unbegründete Denunziation, eine ſolche Aeußerung getan zu haben, ja, ſchon der Verdacht ſolcher Aeußerung: das genügt für die cat⸗o''ne tails, die Knute. Araber und Griechen, Maltbeſer und Schwei⸗ zer und andere mehr, gleichviel welcher Nationalität. werden, ſobol“ ſie— und häufig völlig grundlos— für politiſch unzu⸗ verläſſig gelten, zu Hunderten für Jahre ins Gefänanis ge⸗ ſchickt. Dasſelbe Los trifft auch die, die im enaliſchen Gebeim⸗ dienſt tätig waren und dadurch zu unerwünſchten Mitwiſſern wurden. Iſt der Verdacht ſo gering, daß man nicht einmal den Schein einer Gerichtsverhandlung wagen zu können alaubt, ſo werden dieſe unbequemen Elemente ohne Angabe des Grundes und mit brutalſter Rüäckſichtsloſigkeit interniert. Mündliche Beſchwerden und ſchriftliche Reklamationen bleiben unbeantwortet oder werden gar beſtraft. Dem Intelligenee Departement der enaliſchen Regierung wird nachgeſagt, und ich habe allen Grund, das für richtig zu halten, daß es an Skrupelloſigkeit ſeiner Methoden kaum übertroffen werden könne. Alle Mittel ſind ihm recht, um zu einem„Geſtändnis“ zu kommen: inquiſitoriſches Verhör, Suggeſtipfragen, ver⸗ logene Inſinuationen, Vorhalten angeblicher Geſtändniſſe Mit⸗ beſchuldigter, Einſchüchterung durch unermüdliche Behandlung, Einzelhaft in beſonders kleinen Räumen und oſt in Ketten, Bedrohung mit körperlichen Strafen und ſelbſt mit Erſchießen, Prügel. Nichts ſchützt vor ſolcher Behandlung, weder Natio⸗ nalität noch Stand. Mir ſind auch Namen genannt worden, über die, wenn erſt die Geheimakten des Krieges geöffnet wer⸗ den, die Welt ſtaunen wird. Die Nachrichten von außen, die nach Aegypten kommen, werden dreimal fe Gewiſſe Vorgänge dürften überhaupt nicht in der Preſſe behandelt werden oder doch nur unter einem ganz beſtimmten Geſichtspunkt. Der Erörterung ganz ent⸗ ogen blieben z. B. die Zuſtände in Irland, die Interpellation Redmond und der Wüßfrſon der Wehrpflichtvorlage in Auſtralien. Beſonders vorſichtig verfuhr die engliſche Regie⸗ runig Aegyptens auch in der öffentlichen Behandlung der Vor⸗ gänge in Arabien, nachdem ſich herausgeſtellt hatte, daß aanz Aegypten bis auf einige ganz vereinzelte Indiniduen dieſem neuen Abenteuer der engliſchen Politik gänzlich ablehnend ge⸗ genüberſtand. Ein Zeichen dafür iſt, daß zur letkten Hadſch, der traditionellen Pügerfahrt nach Mekka und Medina, ſich nur ganz wenige Aegopter bereitfanden, die zudem mit einer ſtarken militäriſchen Begleitmannſchaft reiſten. Nach allem, wus ich hörte, iſt der Aufſtand belang⸗ und für die Türkei ge⸗ 19855 Die Macht des Scherifen Huſſein beſchränkt ſich auf ie Stadt Mekka und einige Stämnie in deren Umgebung. Günſtigſtenfalles ſteht dem Scherifen eine bunt gewürfelte Horde von etwa 15—20 000 Mann zur Verfügung, die zum größeren Teil mit dem alten franzöſiſchen(Chaſſe⸗ pot), zum kleineren Teil mit Martini⸗ und Mauſergewehren bewaffnet ſind. Der ſagenannte„arabiſche“ Aufſtand iſt in der Tat nichts anderes, als eine rein engtiſche Mache. Die Bevölke⸗ 8 aufſtändiſchen Gebiete, wurde im Arfang über die Richtung der Bewegung ſoweit getäuſcht, daß naide Sol⸗ daten beim Einzug in Mekka den Sultan der Türkei hochleben ließen! Bei Erkenntnis der Sachlage kühlte ſich die Bege.ſte⸗ rung raſch ab. Es wurden mir von einem eingeborenen Mit⸗ reiſenden auf der Eiſenbahn deſtimmte Angaben gemacht, die ich natürlich nicht nachprüfen kann, die aber, wenn ſie zu⸗ treffen, ſchlagender als irgend etwas anderes beweiſen, daß dieſer„arabiſche“ Aufſtand in Wahrheit ein„engliſcher“ iſt. Danach hat England bereits vor einer Reihe von Monaten je 6 Geſchütze nach Dſchiddah und Mekka bringen laſſen, im Ok⸗ tober etwa landeten die—600 anglo⸗ägyptiſche Truppen, die aus Port Sudan kamen, nebſt einer Batterie m dah. Angeblich hat ſich aber auch die„Loyalitat“ dieſer ausgeſuchten kleinen Truppe nicht bewährt, insbeſondere ſoll die Artillerie derartig geringe Reſultate erzielt haben, daß der Gedanke einer an Sabotage grenzenden Handlungsweiſe 8 und eine Reihe von Artilleriſten beſtraft werden mußte. Zudem hat die Tatſache, daß engliſche Offiziere das heilige Land des Is⸗ lam betraten, einer von ihnen ſogar das Minaret einer Moſchee in Jambozum Artilleriebeobachtungspoſten erkor, die Bevölkerung gegen England S Jedenfalls iſt der a Einfluß auf einen ſchmalen Küſtenſtreifen beſchränkt, und auch die großen Scheichs Habna und Idris ſind, wie mir beſtimmt verſichert wurde, entſchiedene Gegner des Scherifen Huſſein. Soiche Nachrichten darf die Vreſſe natürlich nicht bringen, daß ſie aber ſogar mir, einem Fremden, ſocuſagen auf der Straße mitgeteilt wurden, zeigt, wie wenig ſchließlich da⸗ Abſchließungsſyſtem der Engländer vermag. Merkwürdigerweiſe ſcheint es ſelbſt zwiſchen der enzliſchen Regierung und ihrem Inſtrument, dem an Stelle des vet.iebe⸗ nen Khediven eingeſetzten Sultan Huſſein von Aegypten, zu ſtarten Meinungsverſchiedenheiten gekommen zu ſein Der Hauptgrund ſoll ſein, daß England auf die Mobiliſie ung der Sünntſchen Truppen für den europäiſchen(2) Kriegsſchauplatz drängte, ſowie auch die Emiſſion einer engliſchen Anleihe in Aegypten durchzuſetzen verſuchte. Es wurde allgemein als ein Proteſt des Sultans betrachtet und beifällig begrüßt, daß dieſer ſich von den Beiramsfeſtlichkeiten ſernhielt und auch mit Sommersende nicht, wie üblich, von Alexandrien nach ſeinem Palais in Kairo zurückkehrte, ſondern in Abgeſchiedenheit in Heliopolis blieb. Dort wird er wie ein Gefan gener gehalten⸗ Der Wechſel im Ceneralkommiſſariat, das Win Zate an Stelle von Me Mahon erhielt, wied mit dieſen Vorgängen in Be⸗ ziehung gebracht. Man erzählte ſich zur Zeit meme⸗ Aufent⸗ haltes in Aegypten, daß ein Rücktritt des Sultans ſehr wohl möglich ſei, der dann wohl durch ſeinen Bruder Fu erſetzt werden würde, der den Italienern naheſteht und ſeinerzeit al⸗ Thronkandidat für Albanien auftrat. Die Stimmung der Bevölkerung zeigte ſich recht deutlich, als am 13. November 1916 deutſche Flieger Bomben übe⸗ Kairo abwarfen. Aus eigener Anſchauunj kann ich ſagen, daß entgegen den engliſchen Nachrichten, die Bomben außerordent⸗ lich wohl gezielt waren. Sie fielen hauptſächlich nahe dem Savoy⸗Hotel, wo ſich das Hauptquartier und der Sitz des Ge⸗ neralſtabes befinden, bei der Anglo⸗ägyptiſchen Bank, wo ſeh⸗ viele Offiziere verkehren, und auf ein großes militäriſche⸗ Ausſtattungsgeſchäft. Die moraliſche Wirkung beſonders auf die eingeborene Bevölkerung, war ſehr groß. Und gerade das arabiſche Element in der Vervölkerung begrüßte di eſen erſten direkten Angriff auf die ſelbſt eingeſetzten Herren des Landes mit kaum verhohlener Freude. Für jemanden, der in einem freien Lande geboren iſt und in den letzten Jahrzehnten unter dem Eindruck der in dem Haager Friedenspalaſt verkörperten Beſtrebungen und Ideen geſtanden hat, unbegreiflich und unerhört iſt das Vorgehen Englands gegen feindliche Privatperſonen und feindliche⸗ Privateigentum in Aegypten. Die Männer ſindefaſt alte interniert: auf freiem Fuß befinden ſich nur noch einige galiziſche Juden und andere Renegaten. Selbſt Ae zte und Geiſtliche ſind interniert. Deren Recht auf Heimreiſe wied von den Engländern glatt ignoriert. Die Heimſchaffung der über 55 Jahre alten Untertanen der Mittelmächte zieht ſich endlos lange hin. Von Heimſchafſung der über 45 Jahre alten iſt noch nicht einmal die Rede. Von der Behandlung der In⸗ ternierten kann ich aus eigener Anſchauung nichts berichten, doch kann ſie nach dem, wäs ich gehört habe, nicht als gut be: zeichnet werden. Beſonders ſchlimme Zuſtände ſcheinen in dem ſogenannten„Suſpect Camp“ in Ras⸗el⸗tin zu herrſchen. Dort ſind aus irgendwelchem Grunde„verdächti ſe“ Deutſche, Oeſterreicher und Ungarn— darunter viele hochang⸗ſehene Männer aus den erſten Kreiſen— mit dem Geſindel ganz Aegyptens zuſammengeſperrt, mit Spitzeln und Dieben und anderen zweifelhaften Charakteren. Leibesviſitation durch untergeordnete Beamte, Zelthaft für jede Kleinigkeit und andere Demütigungen ſind offenbar an der Tagesordnung. Der Kommandant des Lagers ſcheint, was er auch ſonſt ſein mag, jedenfalls kein Gentleman zu ſein. Während die Männer interniert ſind und die Frauen ohne jede Rückſicht auf die Familie, auf Kran heit oder Schwanger⸗ ſchaft ausgewieſen werden— jeder Europadampfer führt, wie man ſagt, als Schutz gegen die U⸗Boot⸗Gefahr, einige von ihnen mit an Bord—, wird das Eigentum der Staatsange⸗ hörigen der Mittelmächte mit der größten Rückſichtsloſigkeit liquidiert. Nicht nur rein deutſche oder rein öſterreichiſche Unternehmungen verfallen der Liquidation; jede Firma von mehr als 25 Prozent feindlichem Anteil wird liquidiert. Und wie wird liquidiertl Nur zwei Beiſpiele für dieſe ſinnloſe (oder doch ſinnvolle?) Verſchleuderung von Privateigen um ſeien genannt. Ein bekanntes, einem Ungarn gelöriges Ge⸗ ſchäft in Kairo, das einen Wert von 15000 ägyptiſchen Pfund repräſentierte und deſſen Mietskontrakt allein 2500 Pfund galt, wurde für 3500 Pfund verkauft! Eine große deutſche Firma⸗ deren reiche Aktiren lockten, wurde verbotener Geſchäfte mit dem Feinde angeklagt, ohne rechte Verteidigung getaſſen und ohne Umſtände zu 5000 Pfund Strafe verurteilt. Wie ſyſte⸗ matiſch hier Privateigentum rernichtet wird, geht auch daraus hervor, daß den Ausgewieſenen, die den Ausweiſungsbefehl in 3 bis höchſtens 4 Tagen Folge zu leiſten haben, der Verkauf von Möbeln im Werte von mehr als 10 Pfund unterſagt iſt. Da kann es nicht überraſchen, daß die Liquidatoren, die ſich oft genug an den Speſen übermäßig bereichern, in den An⸗ zeigeteilen der englo⸗ägyptiſchen Preſſe auf ſolche Verkäufe als „ganz beſondere, nie wiederkehrende Gelegenheitskäufe“ hin⸗ weiſen. So wird das Recht mit Füßen getreten. Seit meiner Rückkehr nach Eu opa habe ich Gelegenbeit gehabt, mich in der Doppelmonarchie und in Deutſchland um⸗ zuſehen. Ich muß ſagen, daß die armen Intern'erten in Aeyp⸗ ten, die— von ihren eiſenen Leiden zu ſchweigen— ihre Familien deportiert, ihr Privateigentum verſchleudert ſeben, ſich ſehr wundern würden, zu hören, mit welch peinlicher Rückſicht die Mittelmächte die internationalen Vereinbarungen beachten und auch dem feindlichen Privateigentum jeden ange⸗ deihen laſſen. Ein Neutraler aber ſieht darin die Gewähr, an aufbauenden Kräften nach dieſem ſchrecklichſten aller Kriege daß wenigſtens die eine der kriegführenden Parteien die alten Ideale des zwiſchenſtaatlichen Lebens und Verkehrs nicht vergeſſen hat und gewinnt daraus die Gewißheit, daß es auch nicht ſehlen wird. Als mich das Schiff von Aegypten fort durth das Mittel⸗ meer trug, weilten meine Eedanken oſt dei dem, was ich im Nilland geſehen und gehört hatte. Ich dachte daran, wie hart alle jene getroffen wurden, die auf die Ve träge gebaut und der Neutralitätserllärung der ägyptiſchen Regierung rertlraut hatten. Die Annexion Aegyptens— hier wurde mehr wie „ein Fetzen Papier“ zeriſſen— hat ſie des Rechts, der Frei⸗ W des größeren Teils ihres Eigentums braubt. Wo iſt 7 ——— ————— — —— 2 52 E den 28. Sanuar 1017. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abene⸗Ausgaben 8. Seite. Nr. 48.. ARus Stadt und Land. Mit dem 8 ausgezeichnet Kriegsfreüoilliger Heimrich Klein, Meßplatz 5 wohnhaft. ** Sonſtige Auszeichnungen. ken erſt vor kurzem mit dem Eiſemen Kreug ausgezeichne⸗ 2 Gefreiten Hermann Schollenberger von hier vom 9 e U aſ⸗Hiest. 240 wurde nunmehr auch die Badt i lbe ddſenſtmedajlle perliehen. 9 0 iſche ſilberne Dem Beim Sammeln. eine Gabe für's Rote Kreug!“—„Haben Sie Sold Sammelbüchſe?“—„Bitte, ſchenken S mir was Eren Va daten⸗ und Marineheime.“ So und in an⸗ Kiti leit tiationen, im Hinblick auf Zweck und Erfolg der Liebes⸗ hoferem 1. Dur⸗ und Moll⸗Tonark, mit bittenden Augen, bei 63 lunge Materdrücken der Scheu und jedes Kältegekühls, nahmen Wa i ädels Samstag und Sonntag auf ſich, ſtraßauf, ſtraßab del—— mit der Sammelbüchſe in der Hand. Und es wurde kenm ge n und von den meiſten im Grunde des Herzens auch Eaben. Warum auch nicht? Fur Zwecke des Rolen Kreu⸗ W nicht genug geben und wer da einen immer gefüll⸗ perſen utel hat und jeden Groſchen, den er in eine Büchſe zu m Begriff 8 dreimal herumdrebt, dieweil er ein paar ub im bebater, bei feurigem Wein und duftender Zigarette ſitzt den Keauemen Eeſſel don dem grauſigen Geſchehen da draußen 2 leſen kann, der hat's Herz nicht— dem rechten gibt ſolche Leute, aber, zur Ehre ſei es geſagt, in ganz Uube nd kleiner Anzahl. bar Bitte um für meine 8 Frau Sonné eigentlich mit den Sammlerinnen im für ar, führte der Winter doch ein ſtrenges Regiment und es ker— Geber mit etwas körperlichem Unbehagen verknüpft, e wi trae ſteben zu bleiben, die kaum angezogenen Hand⸗ Acheichen in den 910* Laſchen und eim eiden eßlich doch eine Anleihe igrichligen macewin den— nd wenn dann ſo ein guter alter Herr alle Straßenecken Euhe Sammlerinnen feiehbſch wurde und garnicht mehr en, 1 r ausguziehen, nach Geld zu kramen, um ſchl eldaufbewahrungsplaß, dem Geldbeutel, zu ſen der ſchützenden Handſchuhe kam, muß man es ihm boppnet enn er ſich mit einer anſcheinend ärgerlichen Miene ſhe Vichſebein liebes Wort und 5 blitzt ein Lächeln auf und 8 16 e darf wieder ein Geldſtück ſchlucten. Viele, die kaſſen das en ſahren eider nur großes Geid, ja, wenn Sie wechſeln könnten!“ ſüiuß⸗ en, andere das etwas großkalibrige„drei Tage vor Monats⸗ Nricge 10 wenn's Anfang des Monats wär“. Da darf man nicht Rauhif ſein und muß ſich in Aeberredungskünſſen üben und die ache: der Sieg liegt meiſtene auf der weiblichen Linie. — ohne Mitzktang geht die Tätigkeit für die Sammlerinen benn ſich tab, Aber für die Unbill wird man doppelt entſchädigt, ch die Sammelbüchſe füllt und füllt und man ein erkl⸗ck⸗ ümunmmchen zuſammenbritigt, das das Rote Kreuz einer Be⸗ Soeinen Geführt, die wohl mehr vonnsten iſt, als die, welche die danf a0 elbſtücke in Händen ihrer Vorbeſiter gefunden hätten. kur Sruun denen, die den Sammlerinnen und dem Roton Kreuz 90 de ſich nicht umſonſt bitten ließen. pp.· —— Bollzug des Kapitalabfindungsgeſetzes. Nach Ziffer *— Verortnung des Miniſteriums des Innern vom 8. 1916, den Vollzug des Kapitalabfindungegeſetzes betref⸗ die Vorſtände der Landesausſchüſſe der Kriegsheſchädig⸗ Kriegshinterbliebenenfürſorge des Vereins Badiſcher du die Nützlichkeit der beabſichtigten Verwendung bes K übosLapitale u brüfen, die Entſcheibung auszuführen und iche Verwendung zu überwachen. Sie könnén dieſe Auf⸗ en dieſondarausſchüſſen übertragen. Beide Landesausſchüſſe haben 9 0 Befugnis Gebrauch gemacht und einen gemeinſamen 4 186078 8 0 0 chöftg Badi en eimatdankes“ führt. Die Wöchr iſt 333* Zu 10 5 emb iſt im Miniſterium des Innern errichtet. Die Siede⸗ 0 Krtte wird gleichzeitig die Beratüng der Kriensbeſchädigt en e iegsbinterblſebenen in Angelegenheiten der Wohnungsſür⸗ iegsh Anſiedelung übernehmen. Die Kriegsbeſchädigten und ibe ase cliebenen haben daher künftig die zuſtimmenden Be⸗ matd 3Generalfommandos der Siedelungsſtelle des Babiſcken Bowen e in Karlsruhe vorzulexen und ebendahin auch alle 0 nigten. Selegenheilen der Wohnungsfürſorge und Anſiede⸗ * Wilce Gebenttage 2817. Bee, 28 Nehren, ken ahee lsge. eröf am 11. Januar, war in Mannheim der noue Vieh⸗ fnet 58 In dasſelbe Nahr fällt auch die Errichtu⸗g ettenhauſes in Karlsruhe. Um 19. Novemler das Denkmal für Viktor von Scheffel in Karsrube or 25 Jahren erſolgte fernet bie Errichen 1 der bildenden Künſte in Karlsruhe, als ule 1854 gegrünbet. 1 88 e Meinh. Maur hatte vor wenig Wochen den ungeteil⸗ 0 des Publikums geſunden und es war eine gköcliche Idee eartensirettere, ben eigenartigen Abend —— zu wieber⸗ einer Ungariſche Abend im Nibelungenſaal unter Leitung von holen. Die vielen Freunbe, die ſich die Mitwirkenden und die vor⸗ zügliche Durchführung einer ebenſo guten Idee an jenem Sonnta erworben, verſagten geſtern nicht, der große Saal wär wieber bi auf's letzte Plätzchen beſetzt. Ganz neu auſgenommen waren in das rogramm ungariſche Tänze, die unſere verdtente Hofballettmeiſterin rl. Aenni Häns mit ihren Schülerinnen, Frl. Zimmermann ünd Frl. Kerſebaum Brächtig heraushrachte, wild, luſtig, ver⸗ ſonnen, je nachdem es die begleitende Muſtk, die bei Herrn Muſik⸗ direktor Barkoſch in guten Händen lag, erforderte. Sie durſten ſich ebenſo herzlichen Beifalls erfreuen als Herr und Frau Maur, die wieder eine trefflich gewählte Ausleſe ungariſcher Dichtkunſt zu vollendetemVortrag brachten. Annie Arden⸗Maur,, die eine präch⸗ tige Naive abgeben müßte, liegen die ſeinſinnigen und humorvollen Poeſien von Petöfi Sandor und Ae ſehr gut, während die Eigenart Meinh. Maurs mehr zu dramalſſchen, rhythmiſch beſchwingten Dich⸗ tungen hindrängt. m wirkſamſten war auch diesmal wieder das Honvedlied in der Urſprache. Die kürzlich ſo beifällig aufgenommene Duoſzene der beiden fand auch diesmal ein dankbares Puhlikum, wie eine weitere humoriſtiſche Duoſzene„Er und Sie“, Die beiden Zigenner Vegkb Janſei und Vegeö Kereſtyen bereicherten das Programm durch Violin⸗ und Cellovorträge, beſonders der Gei⸗ ger ſchlug die Zuhorer in Bann. Die durchweg guten und 0 aufeinander abgeſtimmten ſoliſtiſchen Darbietungen wurden umrahmt von Vorträgen der Kapelle des 1. Erſ. Batl. Nr. 110, die unter Kapellmeiſter Schulzeis Leitung ebenſalls ſehr erfreuliches boten. Es waren ſehr viele reſervlerte Plätze zu erhöhten Preiſen verkauft worden, ſodaß der geſtrige Abend für den finanziellen Ausfall beim letzten Konzert des Heidelberger Orcheſters entſchädigt haben dürfte. . Polizeibericht vom 20. Januar 1917. ein 19 Jahre alter e von hier auf einen 83 Jahre alten Hilfsrottenführer von Großrohrheim in dem Bahnwärterhäuschen der Preuß.⸗Heſſiſchen Bahn bei der Neuen Neckarbrücke hier einen charfen Rebolverſchuß ab, wodurch letzterer am linken Enterſchenkel verletzt wurde. Der Verletzte wurde ins Allg. Krankenhaus oerbracht; der Täter iſt flüchtig. Raſchey Tod, Eine bs Zahre alte von Neckarau wurde am de. Mts., nachmlttags 6½ Uhr, auf der Wbrthſtraße Von Vorübergehenden bortſelbſt von einem Unwohlſeln befallen wurde ſie in das Haus Wörthſtraße 63 verbracht, wo ſie nach kurger Zeit verſchied.“ Aerstlicherſelts wurde als Urſache des Tobdes Herzſchlag feſtgeſtellt. unfälte. Am 7. de, Mts., nachmliiage J Uhr, wurde ein 5 Jahre alter verheirateter Rangierer von Nußloch, wohnhaft in Hei⸗ delberg, beim Rangteren im neuen Rangierbahnhof hier von dem Tritt der Maſchine, worauf er ſtand, durch einen zu nahe am Geleiſe ſtehenden Eiſenbahnwagen Er trug dabei einen kinksfeitigen Oberarmbruch und anſcheinend innere Ver⸗ letzungen davon. Mit einem Zuge wurbe er nach dem hieſigen Hauptbahnhof und von da mit dem Sanitätsauto ins Allgemeine Krankenhaus überſührt.— In einem Fabrlkanweſen in Käſertal hat ſich am 27. de. Mts. nachmittags ein 84 Jahre alter verheirateler Krauenführer von hier mit kochendem Waſſer beide Füße ver⸗ brüht. Mit dem Sanltätswagen wurde er ins Allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht. SZimmerbrand. Im Hauſe K 2, 31/30 entſtand am 2. ds. Mie, nachmiitago baburch ein Zimmerbrand, daß ſpielende Kinder Stühle, auf benen Betten aufgehängt waren, umwarfen und dieſe dem brennenden Oſen zu nahe kamen. Es entſtand ein Schaden von etwa 80 Mk., das Feuer konnte von der Wohnungsinhaberin wieber gelöſcht werbe. unbunterſchlagung. Verloren wurde am 14. Degember, abends zwiſchen 5½ bis 6 Uhr, dem Wege vom Biehbepot in der abrik Heinrich Lanz bis zum Au traße eln ſchwarzer Damenkrimmerpelzmuff in Taſchen⸗ korm, etwa 30 Zentimeter lang, mit ſchwarzem Seidenfutter. Diebſtahl. In der Nacht vom 29.—24. Januar wurde aus einem Fabeikbetriebe in der Fruchtbahnhoſſtraße ein elektriſcher Motor H. N. 40, 2,8 Pferdeſtärke, 8 KW., 250 Volt, 1600 umdr i. M. Nr. 1 168 442 entwendet. Vor Ankauf wird gewarnt, BVerhaftet wurden 32 Perſonen wegen verſchiedeuer ſtvafbarer Handlungen, darunter 11 Bahnarbeiter von hier wegen Diebſtahls, ein Dienſtknecht von Weißenfels wegen Unter⸗ ſchlagung und ein Metzger von Schifferſtadt wegen Diebſtahls. Vergnügungen. Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Auch die beiben geſtrigen Sonntagsvorſtellungen des Fanuarprogramms waren wieder voll⸗ ſtändig ausverkauft. Der 8 Mittwoch beſtehen. Ab Dounerstag neues Programm. Kaiſers Geburtstag. Kaiſerfeler der Liedertafel. Geſtern Ubend* bie Liedertafel den Geburtstag des Katſers mit einem ſhrer ſo beliehten Hergenabenbe, ber bei 5 einen von patxiytiſcher etragenen Berlauf nahm. An der Ehrentafel ſaßen wieder eine An error⸗ ragender Göſte, ſerner nahmen viele Feldgraue an der Foker teil. Die Kapelle land“ von Speidel mit ſchöner Klangwirkung zum Bortrag Hrachte. Auch bie 33 Chorbachietungen ſtanden auf S und zeigten, daß dor muſikaliſche Leiter, Herr Muſtkdirektor Hanſen, ſeine. Känger ſtramm im Zügel hat und baß auch mit einem kleinen Chor Schönes geleiſtet werden kaun, wenn Birigent und ne bel der Sache ſind. Ganz beſonders wirkungsvoll, ſowohl ſtimmlich als eeeee eeeeeee e eeeeeee eeeeeeeee Wenken e(Tenor) auf Beiſa Totſchlagsverſuch. Geſtern Nachmittag 2 Uhr feuerte gang zum Steg an der Kleinfeld⸗ piélplan bleiht nur noch bis einſchl. Peiermann leitete die Veranſtaltung mit dem Tage angeyaßten Muſitſtücken ein, worauf der Chor„Heil Dir mein Vater⸗ iſt der verſchärfte u⸗ B InAusarbeltung, wurde die Hanſenſche hübſchesertonung Pon Meners Morgenlied“ vörgetragen, die auch bei den Zuhbrern verdlente“ Wür⸗ 991 fand. Den Trinkſprüch auf den Katſer brachte Herr Stadtrat Größ aus. Er ſagte u.., daß, wenn des gedacht werde, auch die ſapferen Truppen und deren tüchtige Führer nicht vergeſſen werden dürſen, denen wir es zu danken haben, wenn wir den Ge⸗ burtstag des Kaiſers in der Heimat ungeſtört fetern können. Wie unſere Truppen im Feld, wollen wir in der Heimat alles für Kaiſer und Reich einſetzen und dem Kaiſer aufs neue Treue geloben. In dem aus aller Herzen geſprochenen Wunſche, daß es dem deutſchen Volke beſchieden ſein möge, den nächſten Geburtstag des—* in Frieden feiern zu können, ließ Redner ſeinen Trinkſpruch ausklingen. as Hoch auf den Kaiſer fand begeiſterten Widerhall. Herr Stadtrat Groß exwies ſich auch wieder als trefflicher Soliſt, deſſen ſieghaſter Bariton Beifallsſtürme herausforderte. Als zweiter Soliſt trat Herr deſſen Darbletungen ebenfalls wohlver⸗ dienten U fanden. rotzdem es ſich um eine patriotiſche Ver⸗ anſtaltung handelte, hatte man den Humor nicht von der Vortrags⸗ ordnung ausgeſchaktet. Kein Geringerer als Herr Hofſchauſpieler Köckert vertrat ihn mit einer humoriſtiſchen Rede, die die Zuhörer nicht aus dem Lachen herauskommen ließ. Er ſprach über allerlei Lokates, insbeſondere die Lebensmittelfragen, und erzühlte, wie es ihm bei einer hohen Amtsperſon erging, als er ſeine Liedertafelrede zur Zenſur vorlegte. Auch Kriegserlebniſſe bekannter Liedertäfler und deren Kriegserfahrungen plauderte er aus, um ſchlietlich mit einem äußerſt humorvollen Schüleraufſatz UÜber Kaiſers Geburtstag zu enden. Auch der Vereinshumoriſt, Herr Joſef Götz, gab eine Reihe humoriſtiſcher Dichtungen zum Beſten. So war nicht nur Gelegenheit eboten, der kaiſertreuen Geſinnung Ausdruck zu geben, es war auch Ur Unterhaltung wieder beſtens geſorgt. K. Jelern im Lande. N. Heidelberg, 7. Jan. Die Stadt Heidelberg beging die Feier von einem vaterlän⸗ diſchen Volksabend in der Turnhalle am Klingenteich. Die Spitzen der militäriſchen, ſtädtiſchen, akademiſchen und kirchlichen Behörden waren vollzählig erſchleuen; als auswärtiger Ehrengaſt wohnte Exzellenz von Bodman der Zeier bel. Der Votſitzende, Geh. Kirchenrat Prof. Dr. bon Schubent, wies in einer Be⸗ grüßungsanſprache darauf hin, daß heute in der Stadt Heidelber der 40., im Bezirk Heldelberg der 105. vaterländiſche Whlksabend abgehalten wird. 55 Mittelpunkt der Feier, in der Darbietungen des ſtädtiſchen Orcheſters, ſchwungvolle Gedichtvorträge des Herrn Theaterdirektor 8 und gemeinſame Lieder ſich in bunter Folge ablöſten, ſtand die herrliche, kraftvolle und erhebende Feſt⸗ rede von Prof. Hermänn Oucken über: Deutſchlands Friedensengebot und feinblicher Vernichtungs⸗ wikke“. Der Rebner lennzeichnete zunächſt den Brief des Kaiſers en ben Reichskanzler vom 81. Oktober als das große hiſtoriſche Tokument, von dem einſt die Geſchichte dan Anfang der Friedens⸗ bewegungen datieren wird, und wies darauf hin, daß dieſe Kaiſer⸗ worte aus demſelben Geſſt der Verantwortung geboren ſind, der ſchͤn aus ſeinen Thronreden vom Fahre 1888 ſpricht. Aſquith und Grey überlaſſen ihr Verantwortüngsgefühl ihren Nachfolgern — Der Kaiſer bleibt mit ſeinem Gewiſſen vor Gott und trägt eine Laſt, die niemand ihm abnehmen kann. Der Redner beſprach dann eingehend das Friedensangebot und ſeine Ablehnung, die bru, tal im Inhalt, elerd und berausſordernd in der Form war und hob hervor, daß dieſe Ablehnung wie auch die Antwort der Entente auf die Wilſon'ſche Note uns zw.ierlei gezeigt hat: einwal ſind die Kriegsziele des hubundes enthüllt und gleichzeitig ſeine Motive: damit iſt ſeine Schuld am Weltkrieg für alle Zeit klar bewieſen. Sodenn bringt die Antwort des Behnbundes das Geſtändnis: ein Friebe auf Grund der ſehigen Weltkarte wäre eine Anerkennung des deutſchen Sie 6 3. Darum Ablehnung des Angebots, darum Kampf bis 155 etzten. Der Redner verglich die Entente mit einer erſchütter⸗ len Aktiengeſellſchaft, die in ber Verzweiflung die Aktionäre zu einer letzten Aufſchüttung veranlaßt. Die Gegner wiſſen: wenn die Einkreiſungspolitik mit wehreren Enttäuſchten aus dem Krege herausfommt, ſo iſt ſie für alle Zeit zerriſſen; gegen ein Deutſchland bas ſich der ſtärkſten Koalition der Weltgeſchichte gewachſen zeigte, würden ſie nie wieder einen Gegnerbund zuſammenbringen. Neder einzelne Staat des Zehrbundes weiß, daß es um ſeine weltgeſchicht⸗ lich Zukunft geht, die Entente ſteht vor einem Abarund und muß hinein oder hinüber, darum hat ſie mit wilder Energie beſchloſſen, alles auf eine Karte zu ſetzen in der Hoffnung, daß die Zahl obſiegt über den Geiſt. Deutſchlands einzige Sorge muß ſein, daß der Zebnbund nun den greßen Fehlſchlag erlebt, jetzt geht es um den dollen Sieg, jetzt gilt es gu handeln und nicht zu reden. Man⸗ cher wird jetzt einſehen, wie verfrüht das Reden über die Kriogs⸗ ziele war. Anbers und härter werden die Bedingungen werden ſeit dem 16. Dezember— dafür werden wir ſchon ſorgen. Auch der Franzoſe, der geſchont werden ſollte, wird das erfahren. Aber wir wolſen nicht große Wor“e davon machen, die den Vernichtungs⸗ willen der Gegner nur ſtärken; wir wollen uns auch nicht Frie⸗ densſtimmungen binge en, welche unſere Energie nur ſchwoächen. Zwei gewattige Kampfmittel ſtehen 790 dem deutſchen Volke zu Gekote. Einmal das Hilfsdienſtyflichtgeſeß. Die deutſche Arbeiterſchaft, die im Weltkriege thre Vaterlands⸗ treue ſo herrlich bewieſen hat, hat erkannt, daß ihr Schickſat wie das 155 bemtttelten Kreiſe auf Gedeſh und Verderb mit dem des Vater⸗ andes verbunden ſſt' barum wirb und muß das Prinzip des Hilfs⸗ bienſtes bis zum letzten Mann durchgeſührt werden. Das zwelte robe Kampſmfttel, das ſetzt Deutſchtand in die Hand geoeben iſt, votkrieg. Eine neue Aera des Tauchbootkrieges, die vom ganzen deutſchen Volk freudig begrüßt werden wird, wird den gefürchteiſten unſerer Gegner friebensretf und ſriedensbereit machen unb die Aktion bes 19. Dezember zu Ende führen.(Stürmiſcher Beifall.) Kaiſer Karls erſte gahrt ins geld. Skizze von Heſterreichs Südweſifronk. Von Dr. F. J. Krug, k. u. k. Oberteutnant. ehen vor unſerem jungen Kalſer. Zweihundert Nann⸗ ouen auf deren Bruſt die Tapferkeitsmedaillen, blin⸗ — lauter aufrechte(Un⸗ . W5 19 Infanterlexegiments Graf von Khevenhüller am 56 0, die kriege ſeinen Ruhm als eines der erſten Regimenter e gegen Rußland und Italien behauptet hat. Es er⸗ aus Kärnten und beſteht meiſt aus deutſchen Alpen⸗ Köſchneitere aus den Schüoengräben, von den Feldachen auf den ſeihen— ſeindnahen Höhen der Grengberge mit freudeſtolgen Khhr erſtciedergeſtiegen ſind, ihren Aller gchſen Kriegsherrn bei in. ten Fahrt ins Feld, die er als Kalſer unternimmt, zu Mer Mitternacht ſind wir aus unſeren lawinenumtollten Stel⸗ uner t, Hier von dieſem hart umkämpften Gipfel einige 80 G etliche von ſeder blutigen Höhe— auserleſeue Feldſolda⸗ ſerftdert 9 ſind im Monbenſchimmer über blanke Schneefelder ge⸗ Wenne oben Lawinenzüge überklettert, Mond und matte Win⸗ Jus ſchienen unſerem Marſche, im Flockenwirbel führte uns 1 zur, Stat 9 en 1 ſtehon wir an einem flockenburchrieſelten Winter⸗ Schlag fährt der Hofzug ein. Die Regitentskavelle ſpielt ihte — ſich ied. Die Fahne mit Trauerflor und Reiflaſchmuck Foichen glorreicher Kümpfe und Gefechte. Auf einem vn nenband künden die gab D 8 bie Froitet Kaiſer Karl zum erſtenmal als oberſter Kriegs⸗ Maten Acont der Ehrenombaante ah, Und wie er es vor alf Sttan, da er als Erghergog⸗Thronfgtger uns im Felde retten 10 hält ex es auch ſetzt. Ihm geniigt nicht ein raſches nach fait kei ſedem Maune bleibt er ſteben ſpricht mit ibhm, en. lobt den Wafſentaten, deten Dant die Auszeichnung go⸗ Wii, Dag 5 und iſt voll herglich⸗aufrichtiger Anerkennung. unfer, eine feierliche halbe Etunde. Wir ſtehen Auc in Uug denker Kalſer. ſprechen uſt unſerm oberſten Krieasherrn der Bergangenheit. Wir erinnern uns ber begeiſte⸗ . Kire glorreichen geſchichtlichen Namen beſitzt und im dem Bahnhofe, eine Männermauer in ſchimmernder 110 Fatdes ehrwürbigen Regimentes ruhmvolle, ſchlachtenge⸗ e ne. Und der Katſer, unſer Kaiſer, ſalutiert dem ſinn⸗ en ei lorte„Die Katſerin Eliſabeth“ Wie ner eblen kalſerlichen Frau, die dieſes Geſchenk dem Regi⸗ tungsdurchbrauſten Auguſttage des Fahres 1914, da ebenfalls der Trauerflor unſeren Arm umtvand und wir mit rächenden Waffen in ben Kampf zogen, zu ſiegen unb zu ſterben. Uny als bei Grodeck die ESchlacht gerade am heißeſten entbrannt war, da drang in un⸗ ſere Schwarmlinien die Kunde, der junge Thronſolger ſtehe hinter uns, er ſieht und haut auf uns. Und über die weiten, weligen Felder Galiziens ſtürmten wir mit„Hurra“ die ehſſen Slel⸗ lüngen. Und wir gedenken jeneg Januarkages in dieſem Jahre, an dem uns der Thronfolger als ſchon kampferprobter Führer 3 Unmittelbar in der Front beſucht hatte. Die ſchwexen Wochen der bierten Fſonzoſchlacht lagen hinter unz, mit viel koſtbarem Blute hatten wir wiber den verhaßten Erbfeind den Monte San Michele gehalten und verteidigten nun opferfroh der eigenen Hei⸗ mat felſige Grenzen. Damals haben wir dem kaiſerlichen Prinzen, dem unſere waffengewohnten Hände und unſer Leben gehörten, freudig auch unſere Herzen gegeben. Und heute ſind wir ves fungen Kaiſers Ghrenkompagniel Wie durchlodert alle der ſtolze Gedanke, daß man ſie gewählt, die am längſten im Fzelde ſind und nun am ehrenvollſten mit den geinden gerungen haben. Dat Tannenreis an der Kappe, bie Auszeichnungen an der Bruſt und belle Männerfreude im Herzen, ſo ſteht die Ehrenkom⸗ pagnie vor bem neuen Herrſchet, ber den Kriegern jedoch ſchon alt⸗ bekannt und liebgeworden iſt. Denlen woir jeder noch in den fräteſten Zeiten dieſes ehrenreichen Reſttages und des Kaiſers Worke als unſchätzbares Kleinod in treuem Soldatenhergen be⸗ wahren. Denn innig empkunden klaugen auch des Kaiſers Ab⸗ ſchiedsworte, als er' der„ſckönen Kompagnie des hraven Regimen⸗ tes“ dankte. Deshalb ziehen freudigen Sinnes bie Männer der Ehrenkompagnie wieder hinauf. an den Feind, und jeder geloht aufs neue ſeinem Kaiſer mit Lilieneron: 9 085 „In deinem Gefolge läß mich reiten, Nicht unerproht ſſt mein Arum In Feldzügen und Schlachten Holt' ich mir Narben!“ Eine Dorfgeſchichte von L. Schulze⸗Briick. „En ſchwer Gieſchäft— en ſchwer Geſchäft! 77 1906 danzen Bag Lolg hauen, achen en und tut einen deſſeren Rock an. Er iſt ärgerſich und es iſt i Unbehagkich und äuch ein wenig feſerlſch. Denn es iſt boch immer ein großer Herr, beſſen Bois er heute ſein muß, wenn die auch nur die Hühnergritk iſt, »Kreug nicht mehr nicht mehr, was jo dunn auch Ich wollt doch alc wie do dal Geſchäft af⸗ Der alte Hufſchmieb wäſcht ſich den Kohlenſtaub von den Hän⸗ Botſchaft auch nur die Hühnergritt angeht, bie in der klapprigſten ütte vor dem Dorf hauſt, mit keinem versoandt iſt, weder etwas at— + einein Jungen, der keinen Vater keant— noch irgendwie eine Perſon M, ie mit ſich Staat machen lann. So⸗ lange ſie geſund war, hauſierte ſie imn Lande herum, kaufte Hüfner und Eier auf für möglichſt wenig Geld, hing den Wenbern aller⸗ hand 8 ür Smean vieles auf, beſprach Warzen und die Roſe und fallende Krankheit und, kurz und gut, war ſo einel Hat zwar den Leuten nie was zuleide getan, iſt auch nie der Ge⸗ meinb' zur Laſt gefallen, was ſa die allergrözte Schande iſt, hat 1 555 Jungen no ch leidlich gut erzogen und ganz einträchtig mit ihnt da draͤußen in der Khalchüke gehaulſt, 0 immer ganz ſauber für ſich und ſo weit anſtändig— aber es iſt e Hühnegrit* Und hätte der Wagner⸗Fritz auch nicht gerad' an ihn zu ſchreiben brauchen, daß der Hühnergritt ihr Jung— fehr kapfer gekämpft und ſich auch ſonſt wacker gehalten hat, aber ſchwer verwundet worden iſt, das Eiſerne Kreuß noch im Lagarett ge⸗ kriegt hat, aber ondern Tags geſtorben 15 „Und daß er das der Hühnergritt beibringen ſolll Beibringen Ein Unmenſch iſt ja der Hufſchmieb nicht, das ſoll, und zuletzt ſagt or ſich, 9aß er ihr erſt das non dem Eiſernen machen, und ſo was beizuhringen, iſt nun doch kein Spaß, wenn's ulld lbenn ſie auch wohl ſelber an dem lange ſchleppen würb. Sie hat die Lungen⸗ entgündung nämlich gehabt, und hat es auch⸗mit dem und mik dem Waſſer, wie ſie ſagen, und laug machen wird ſie's alſo für ſie des Beſte iſt. Denn nu würde 15 doch der Gemeind“ zur Laſt fallen, und der Hufſchmied; iſt nu boch mal Gemeinderat, ſa, und da weig man ſa, wwie das ſo iſt., Der Hufſchmied geht über die Gaſſe und es wird ihm arg un⸗ behaglich. Er weiß noch immer nicht reeht, wie er das machen foll und zuletzt ſagk er ſich, daß er ihr erſt bas von dem⸗Eiſernen Kreuz erzählen wird und daun von der Verwundung und ſo all⸗ mählich, daß es ihm ſchlecht geht, und daß der Wagner⸗Fritz das geſchrſeben hat, und ſo... Na ja, ex wird's ſo probſeren. Hühnergritt ſitzt in einem alten Bachenſtuhl am Bett in der dünſtigen, warmen Stube. Auf bem Kochoken⸗brodelt irgend ein Dec, der ſcharf riecht, gwel Hühner kratzen auf dem Eſtrich, man merkt die Geiß nebenan— aber ſonſt iſt es gang ordentlich und allch roimlich, und man ſteht noch, daß die Gritt in guten Tagen waß auf ſich gehalten hat, 5 Setzt ſinnd freilich die auten Tage vorbei. Gelb und eingefallen iſt däs Geſicht per Gritt, wie eine ganz alte Frau ſieht ſie aus, die Hände zitern ſihr iin Sehaß und die Aucen lind—— InBd wie asgeklaßl. Sie iſt auch nicht mal erſtaunt, daß der Huf⸗ ſchmied kommt, —————————————— Nr. 8. 4. Seite. emer Seneral n8i9er bend-Ausgabe“) „Nontag, den 29. Januar 10 err. Baden⸗Baden, W. Jan. Wie ſchon in den vorher⸗ gegangenen Jähren wurde auch diesmal der Geburtstag des Kgiſers in unſerer Stadt der ernſten Kriegszeit entſprechend in einfach⸗ſchlichter Weiſe gefeiert. Die Feſtakte in allen Schulen fanden bereits am Freitag ſtatt. Am geſtrigen Tag trug die Stadt durch reickſten Flaggenſchmuck ein feſtliches Gepräge und trotz ſkarler Kälte, herrſchte richtiges Kaiſerwetter, denn vom blauen Himmel leuchtete heller Sonnenſchein berab. Die Feſtgottesdienſte in allen Kirchen der Stadt waren von Gläubigen in großer Zahl beſucht. um 12 Uhr mittags ertönte feſtliches Geläute aller Kirchenglocken, während um 2 Uhr auf der Lichtſpielbühne eine Vorſtellung für die Jugend mit Vorführung von Bildern„Der er, im Felde“ ſtattfand und nachmittags 4 Uhr ein Vater⸗ diſches Konzert des Städtiſchen Orcheſters eine zahlreiche Zu⸗ Hörerſchaft in das Kurhaus geleckt hatte. im Theater eine Vorſtellung zu Gunſten des Roten Kreuzes veranſtaltet, die vor ausverkauftem Hauſe ſtattfand. Der erſte Teil umfaßte Lebende Bilder mit Kriegsſzenen, zu denen die Konzertſängerin Fräulein Elſe Hancke von Karlsruhe den von Fräulein Mickgelis verfaßten Text ſprach. Das letzte Bild, ſtellie Eine patriotiſche Huldigung für den Kaiſer dar, während welcher vom Publikum die Kaiſerhymge geſungen wurde. Zum Schluß folgte die Aufführung der Baumannſchen Szene„Das Verſprechen hinterm Herd“. in welchem Frau Hauptmann Ziegler⸗Schee⸗ renberg von hier und die Kerren Hugo Höcker, Fritz Hancke ung Rudolf Eſſeck vom Hoftheater in Karlsruhe ſehr gute Lei⸗ ſtungen boten. Allen Mitwirkenden bei den verſchiedenen Der⸗ hietungen wurde reichſter Beifall zuteil. Bei dem guten Beſuch war erfreulickerweiſe auch der finanzielle Erfolg für das Rote Hreuz ein ſehr guter. * §. Neuſtadt a.., 28. Jan. Eine einfache und würdige Katſerfeier beranſtaltete die Stadiverwaltung heute vormit⸗ tag im Saalbau. Die Spitzen der Behörden, alle Kreiſe der Bür⸗ gerſchaft, die verwundeten Krieger und die Schuljugend hatten ſich eingefunden. Auf dem Phodium des großen Saales war die Büſte des Kaiſers in einer einfachen und doch twirkungsvollen Dekoration aufgeſtellt. Die Landſturmkapelle und der Kriegschor eröffneten und ſchloſſen die Feier, in deren Mitielpunkt die glänzende Feſt⸗ rede des Stadtrats Waffenſchmidt ſtand. Kachtrag zum lokalen Teil. Mannheimer Produktenbötſe. Der Reichstagsabgeordnete Scheidemann, der ſich gelegentlich einer großen Vortragsreiſe in Mannheim aufhielt, wurde vom Ehrenpräſidenten der Produk⸗ jenbörſe in die Vorſtandsſitzung eingeladen und vom Vorſitzenden der Produktenbörſe, Herrn Darmſtädter, in freundlicher Weſſe be⸗ grüßt. Es fand eine längere Ausſprache über verſchiedene wichtige, den Getreidehandel betreffende Fragen ſtatt, die in be'der⸗ ſeits befriedigender Weiſe beendigt wurde. Da Herr Scheidemann 2* hon um 2 Uhr gu einem Vortrag nach Pforzheim ahreiſen meußte, konnte er zu ſeinem Bedauern ſeinen Aufenthalt an der Produkten⸗ börſe nicht länger ausdehnen. pfalz, heſſen und Umgebung. EZweibrücken, 29. Jan. Ddie Pirmaſenſer Lederdiebe ſind zum Teil bereits ins K. Amts⸗ und Landgerichtsgefängnis Zweibrücken unter Gendarmeriebe⸗ deckung und ünter beſonderen Vorſichtsmaßregeln eingeliefert worden, der der Einbrecherbande wird in den nächſten Ta den folgen. Faſt alle Verhafteten ſind ſchwer vorbeſtrafte Perſön⸗ lichkeiten und herüchtigte Gäſte vor der Strafkammer des K Landgerichts Zweibrücken, vereinzelt auch vom pfäl iſchen Schwurgericht beſtraft. Einer der Feſtgenommenen iſt der Bruder des am 13. Januar 1906 im Hoſe des K. Landgerichts⸗ gefängniſſes Zweibrücken hingerichteten Raubmörders Hirtz, der ſchon 8 Jahre Zuchthaus verbüßt hat. Die feſtſtellbate Beute der Diebe wird täglich größer, der Wert der geſtohlenen Schuhwaren, des Leders uſw. beträgt bereits über 50000 Mk. und ſtellt den umfangreichſten Diebſtahl dar, der je in Pirma⸗ ſens durchgeführt wurde. die Unterſu chung wird mit be⸗ ſonderer Beſchleunigung geführt. Kriegswirtſchaft iche Maßnahmen. Beſchlagnahme der Felle von Siegen, Schafen und jungen Kälbern. Am 20. Degember 1916 iſt eine Bekanntmachung in Kraft getreten, durch die auch die Felle von Ziegen, Schafen und iungen Kälbern für die Heeres⸗ und Marineverwaltung beſchlagnahmt ſind. Da ſich viele Haushaltungen jetzt mit der Kleinviehzucht be⸗ faſſen, iſt dieſe neue Vorſchrift für weitere Kreiſe von Bedeutung. Um auch die Felle dieſer Tiergattungen reſtlos für den Heeres⸗ bedarf ſicherzuſtellen, ſind beſtimmte Vorſchriften über die Behand⸗ Jung und die Weiterlieferung erlaſſen, die zu beachten baterlän⸗ diſche Pflicht aller Eigentümer ſolcher Tiere iſt. Schaf⸗, Lamm⸗ und Ziegenfelle müſſen fleiſchfrei, mit Kopf, ohne Horn, ohne Knochen, ohne Beine, mit Schweif abgezogen wer⸗ den; Kalbfälle kurzfüßig, ohne Schweifbein und ohne Kopf(die ganze Kopfhaut unmittelbar hinter den Ohren abgeſchnitten). Bei Biegenfellen iſt vorgeſchrieben, daß ſie gleich nach dem Abziehen zum Trocknen aufzuhängen ſind. Selbſtberſtändlich müſſen ſie zu dieſem Zweck vor Näſſe geſchützt bleiben, alſo unter Dach und möhlichſt in Zugluft aufgehängt werden; feuchtgebliebene Stellen machen das Fell wertlos. FFP—PPPP———PTbTPT—————TbTbTbTfX—————bX———— Abends wurde ſodann Kleinwohnhauſes Schaf⸗ und Lammfelle, ſowie Kalbſelle werden im allgemeinen nicht getrocknet, ſie müſſen jedoch geſalzen werden, um das Verder⸗ hen zu verhüten. Berufsſchlachter beſorgt. Die Ablieferung der Felle muß, wenn es ſich um geſalzene Felle handelt, innerhalb zwei Wochen nach dem Schlachten oder dem Fallen des Tieres, bei trockenen Fellen innerhalb 8 Wochen erfolgen und zwar an einen beliebigen Häutehändler, ſofern der Eigentümer nicht Mitglied einer Schlächterinnung(Häuteverwer⸗ tungsvereinigung) iſt. 4* Sieolungs⸗ und Wohnungsfürſorge für die heimkehrenden Krieger. Eine Beſprechung, die in nahem Zuſammenhang mit den Beſtrebungen zur Förderung der Anſieblung der Kriegsteil⸗ nehmer und mit der Wohnungsfürſorge für die heimkehrenden Krieger ſteht, hat am 17. Januar auf Einladung des Mi⸗ niſters der öffentlichen Arbeiten unter dem Vorſitz des Unter⸗ ſtaaisſekretärs Ezellenz von Cools zwiſchen Vertretern des Städtetages, von Siedlungsgeſellſchaften, Bauvereinen, des Reichsausſchuſſes, der Kriegsbeſchädigtenfürſorge und einer Reihe von Behörden ſtattgefunden. Der Gedanke, den heim⸗ kehrenden Kriegern und ihren Familien ein geſundes Heim zu ſichern und auch den Kriegsbeſchädigten auf dieſem Wege ihr Los nach Möglichkeit zu erleichtern, hat zur Vorausſetzung, daß Siedlungs⸗ und Wohnformen angewendet werden, die eine rege Verbindung der Wohnung mit der Scholle, des Hauſes mit dem Grund und Boden und ſeinen für die Ge⸗ ſundheit und Ernährung des Volkes gleichwichtigen Pro⸗ duktionskräften hergeſtellt wird. Darum bildet die Förderung des Kleinſiedlungsweſens und als deſſen weſentlichen Beſtand⸗ teil die Herſtellung von Klein⸗Wohnbäuſern Gegenſtand der Fürſorge und des beſonderen Intereſſes aller an der Löſung der Siedlungsfragen beteiligten Behörden und Vereine. Die Beratung vom 17. Januar, die im Sitzungeſale des Arbeitsminiſteriums ſtattgefunden hat, erſtreckte ſich im weſentlichen auf zwei Fragen: 1. Wie iſt der Bebauungsplan för Klein⸗ ſiedlungen namentlich auf ſtädtiſchem Gebiete zu geſtalten? 2. Welche Erleichterungen für den Bau des können in den baupolizeilichen Beſtimmungen beſonders der Städte gewährt werden? Nach beiden Richtungen kommt es darauf an, auf die Ver⸗ einfachung und Verbilligung des Wohnens im Kleinwohn⸗ hauſe hinzuarbeiten. Durch zweckmäßige Geſtaltung des Be⸗ bauungsplanes iſt es möglich, an Gelände⸗ und Straßenbatt⸗ koſten im großen zu ſparen, die Ermäßigung der baupolizei⸗ lichen Anforderungen führt beim einzelnen Bau zu zahlreien kleinen Verbilligungen, deren Sunnne für Geſamtbaukoſten eines Kleinhauſes ins Gewicht fälct. Die freudige Zuſtim⸗ müng, mit der beſonderes die Herren Vertreter der Bauvereine und Siedlungsgeſellſchaften in der Verſammlung die miniſteri⸗ ellen Anregungen und Vorſchläge begrüßt haber, läßt er⸗ kennen, für wie zeitgemäß die Vorbereitung ſol her Mß⸗ nahmen für die bevorſtehende Friedensarbeit empfunden wird, dann aber auch, daß der Regelung des Bauorönungsweſens ſeitens der Gemeinden tatſächlich noch mancherlei Mängel an⸗ haften, deren Beſeitigung auf Grund neuzeitlicher Erfahrungen des Städtebaues, der Technil und der Geſundheitslehre ge⸗ boten iſt. Die Vereinfachungs⸗ und Verbilligungsvorſchlöge des Miniſteriums ſollen alsbald den nachgeordnelen Bekörden zu⸗ gehen, deren Aufgabe es ſein wird, ihnen weiteſtgebende Be⸗ achtung und Anwendung zu verſchaſſen.(W1.) Letzte Meldungen. die Kämpſe auf dem Weſtufer der maas. Berlin, 29. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Ueber den Ver⸗ lauf der Kämpfe am 28. Januar auf dem Weſtufer der Maas meldet der General der Infanterie oon François: Um 8 Uhr vormiitags ſetzten die Franzoſen zum Angriff auf unſere neuen Linien auf Höhe 304 ohne Aatillerievorbereitung an. In unſerem gut zu beobachtenden Feuer kam der Gegner nur an einzelnen Stellen aus den Gräben und wurde abewieſen. Um zroölf Uhr mittags begann ſtarkes feindliches Feuer, das ſich um zwei Uhr nachmittags zum Trommelfeuer ſteigerte. Um.15 Uhr nachmittags brach die feindliche Infanterie auf der ganzen neuen Front zum zweiten Angriff vor, wurde aber durch Infanterie⸗Hand»ranaten und Sperrfeuer zurück⸗ geworfen Ein dritter Angriff.40 Uhr nachmitta rs kam in unſerem wirkſamen Vernichtun sfeuer nur ſtellenweiſe aus den Gräben. Darauf ſetzte wieder ſtarkes Artilleriefeuer auf unſere vorderen Gräben ein. Um vier Uhr nachmittags erfolgte der vierte Angriff, der von dem Infanterieregiment Nr. 13 und dem Reſerveinfanterieregiment 109 im Handgemenge ab⸗ geſchlagen wurde. eeeeee Aber kaum hat der die erſten Worte von dem Jungen geſagt, da wird dies Geſicht lebendig. Sie reckt ſich auf und ihre Augen werden auf einmal groß und offen, die Hände legen ſich auf die Stuhllehne, der Körper zieht ſich in die Höhe. Ganz ſchauerlich ſieht das aus, denkt der Hufſchmied. „Mein Jung“, ſagt ſie haſtig,„mein Hannes! Was iſt mit meinem Hannes, was doch, macht doch ſchnell, Schmied..“ Und wie ber einen Augenblick zögert, drängt ſie mit kurzem Atem.„Sagt doch, macht doch, Schmied!“ Der Schmied fängt an zu reden. Vom Wagner⸗Fritz, der geſchrieben „Ja, aber mein Jung— mein Jung, Schmied?“ „Na ja, na ja“, brummt der Schmied.„Langſam, langſam, Gritt. Alles zu ſeiner Zeit! Der Jung, der hat ſich ſoweit bvay gehalten, ſchreibt der Fritz und tapfer iſt er geweſen, und's Eiſerne Kreuz hat er gekriegt“— weiter kommt er nicht, die Gritt ſchreit auf, daß der Hufſchmied vom Stuhl in die Höhe ſpringt. „Mein Hannes! Mein Jung!'s Eiſerne Kreuz! Wahr und wahrhaftig, Schmied, er hat's kriegt, mein Jung?“ =Ja, ja,— ex hat's kriegt, Gritt!“ Die Gritt ſchlägt die Hände zuſammen und dann vor die Augen. So fitzt ſie ein paar lang. Der Hufſchmied ſteht dabei und ſchaut ſie ungewiß an. Na ja—— na jal nu jetzt! Was macht er nu jetzt, was ſagt er uu, wie bringt er ihr nu das andere bei?— .„Aber er hat keine Zeit zum Nachdenken. Denn der Gritt ſallen die Hände herunter. ⸗Hühnergritt ſein Jung— mein Jung war ſo bray— 9 Eiſerne Kreuz hat mein Fung“ ſagt ſie mit lauter Stimme,'s Eiſerne Kreuz! Das Glück! Das Glück! Ihr Kopf fällt vornherüber. Die Nachparin, die gerade die Tür aufmacht, tut einen Schrei. „Iſ— Mar— Joſeph, Gritt...— „So hat man noch nie eine Leich' geſehen,“ ſagt nach dem Begräbuls die Ammi, welche es wiſſen muf, weil ſie Hon gwangig Jahre Totenfrau iſt—„ſo noch nicht!! Wie ein Heiligenbild hat Hühneräritt in der Lade gelegen, und ein Glanz iſt auf dem Ge⸗ ſicht geweſen, und wie eins, das den ſhenen Himmel offen ſieht und den Herrgott ſelber auf ſeinem goldenen Thron! So ein Abſterben, ja, wenn man das 9 ſaweit i„ Was aben könnt, wenn es Ja, wenn man das haben könnt!“ Der Hufſchmied geht hinter den Weibern her und hört zu. Ja, wenn auch eins vor Glück ſtirbt, denkt er. Nu war Hühnergritts Jung doch für was gut auf der Welt!— Und die Gemeind hat auch noch nei emal eine Laſt! Na ja! Kunſt und wiſſenſchaſt. „Mona Liſa“ vom Münchener Spielplan abgeſetzt. Aus München wird gemeldet. Schillings„Mona Liſa' iſt vom Spielplan der Münchener Hofoper abgeſetzt worden und zwar unter der ziemlich durchſichtigen Begründung, daß eine der mit⸗ wirkenden Künſtlerinnen beurlaubt werden mußte. Die Zentrums⸗ preſſe triumphiert über dieſen„Erfolg“. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Konzert Schuch—Bärtich. Profeſſor Rudolf Bärtich, der Konzerkmeiſter des Dres⸗ dener Hoftheaters, wird mit Fräulein Lieſel von Schuch am 15. Februar im Kaſinoſaal ein Konzert geben. Fräulein bon Schuch, der Tochter des verſtorbenen Generalmuſikdireltors von Schuch in Dresden, 90 0 ein bedeutender Ruf als Kolaratur⸗ ſängerin voraus. Profeſſor Bärtich, betanntlich ein Mannheimer Sobn, iſt den hieſigen Muſikfreunden als hervorcagender Geiger bekannt. Die Veranſtaltung verſpricht daher einen hohen künf⸗ leriſchen Genuß. Vormerkungen nimmt die Hofmuſikalienhandlung K. Ferd. Heckel(Konzertkaſſe) entgegen. Alfred Hrehn hat, wie bereits mitgeteilt, ſeinen dritten Beethoven⸗Abend auf Donnerstag, den 1. Jebruar, anberaumt und wird u. a. die As⸗dur⸗Sonate mit dem Trauermarſch und die F⸗moll Op. 57 Appaſſionata) ſpielen. Der Klavierabend findet im Kaſinoſaale tatt und beginnt um 8 Uhr. Karten ſind im Vorverkauf an der kongertlaſſe Heckel zu haben. Die richtige Salzung wird am beſten von einem Das Infanterteregiment Nr. 15 ſtürmle dem Gegne⸗ den eigenen Gräben entgegen und trieb ihn zurück. 1 Stellungen ſind reſtlos gehalten. Der Gegner ſehr ſchwere blutige Verluſte, während die eigenen f0 ring ſind. Die Stimmung der Truppen iſt ſieges 10 und ausgezeichnet. 8* Die Luſtkämpfe an der Weſtfront.* Berlin, 29. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Bei l 50 roſtwetter herrſchte am 27. Januar auf der ganzen 8 rege deutſche Fliegertätigkeit. Die feindlichen 0 hielten ſich auffallend zurück und beſchränkten ſich 1 ſta Hauptſache auf Flüge hinter ihren Linien. Die Feu mi klärung wurde bis ans Meer durchgeführt. Von ihren U brachten die Beobachter wichtige Meldungen über den B me hinter der feindlichen Front zurück. Die wertvollen kundungsergebniſſe wurden in zahlreichen Lichtbilden 0 bn gelegt. Calais, Boulogne, Etampes, Amiens, Toul, und Montbelliard ſind dabei erneut von uns photogt 0 worden. Der Bahnhof von Frouard wurde mit du zu beobachtung mit ſchwerſtem Geſchützfeuer beſchoſſen, ſei Batterien und Unterkunftsräume weſtlich von Peronm Bahnhof von Roſieres und feindliche Lager bei Capph, wurden in den zwei aufeinander folgenden nächſten— ausgiebig mit Bomben beworfen. 18 Durch eines unſerer Kampfgeſchwader belegten wi, O0 beobachtetem Erfolge Neuves Maiſon ſüdlich Nanh,* 1900 Kg. und Dombasle mit 550 Kg. Bomben. Daen 0 zöſiſche Truppenlager im For et de Ha ye bei Toul* aus geringer Höhe mit Maſchinengewehrfeuer angeng Eine beſonders kühne Tat vollbrachte ein Flugzeug, i Kr die Eiſenbahnbrücke über die Authie, 20 Kilometer 510 Etaples, aus 30 Meter Höhe mit 40 Pack Sprengla 11 bewarf. Der Erfolg war der beabſichtigte. Die Erploſie ſtörte den ganzen Bahnkörper. Das gleiche Flugzeug 9 0 fort nach der Spren zung einen fahrenden Eiſenbalnz f lich der Brücke mit Maſchinengewehrfeuer an, brachte ih eir Stehen und ſchoß einen Wagen in der Mitte des Zug Brand. 3 4 Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer holten wi 5 feindliche Flugzeuge herunter. Im Oſten wurde ein 11 elh Flugzeug brennend zum Abſturz gebracht. Rückzug ſcanzöſiſcher Kapitolien aus Schweih Banken. 2 ſ Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner en Während des Krieges ſind anſehnliche franzöſiſche an ſchweizeriſchen Banken angelegt worden, um ſichg K Pe heimiſchen Beſteuerung zu entziehen. In den letzten ar ſind, wie wir hören, enorme Summen abgehrben 0160 Frankreich zurückgebracht worden. So hat, wie man ſie Taktik der franzöſiſchen Preſſe, die Schweiz als am f 6 des Krieges ſtehend zu bezeichnen, ſich gut und ſchne N gemacht. W Schneeſtürme in England. N Rotterdam, 29. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung 8 Reuterſchen Büros. Großbritannien wird von he mächtigen Schneeſturm heimgeſucht. Ein Fiſcher doi ne Dartmouth iſt bis auf zwei Häuſer vom Wind 4 b 94 M worden.— In Lancaſbire brach in einer Baumwollſen ür ein Streik aus, weil die Arbeiter ſich weigerten, in den ung 50 Sälen weiter zu arbeiten.— Städte und Törfer in Weſt 75 di ſind durch große Schneemaſſen von der Umwelt abgeſchnin b0 * Hanau, 29. Jan.(WTB. Nichkamtlich.) Dem 016 in Landrat und Polizeidirektor Freiherr Laur von ie ſar hofen iſt in Anerkennung ſeiner Dienſte in der Krieig de⸗ ſorgetätigkeit das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe am 12 ſchwarzen Bande verliehen worden. Klt de Höchſt, 29. Jan.(Prib. Tel.) Dem Landsrat Dr. de ſer wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die 301 fürſorge des Kreiſes Höchſt das Eiſerne Kreuz 8 Klaſſe am weiß⸗ſchwarzen Bande verliehen. 90 lüt e Hamburg, 28. Jan. Das Schwurgericht veer ſto gegen den Hausdiener Draheim wegen Mordes und Es ten Totſchlags. Der Angeklagte hat am 18. Mat v. J. eil füi tiſchen Arzt Dr. Grumprecht in ſeiner Wohnung erſchoſſen, T5 ihm ein verlangtes Atteſt nicht ausſtellen wollte. Auch auf einge beigeeilten Polizeibeamten gab er mehrere Schüſſe ab. Der G0% de war erheblich verletzt worden. Die Geſchworenen bejahten See Di frage nach Mord in dem einen Fall, erkannten aber im zwe ant nur auf gefährliche Körperverletzung. Das Urteil lautete G gemäß auf Todesſtrafe und 5 Jahre Gefängnis. 5 Berlin, 29. Jan.(WTBB. Nichtamtlich.) Der n mächtigte des k. und k. Kriegsminiſteriums beim 0 ar Kriegsminiſterium, Oberſt des Generalſto Franz Freiherr von Mor Merkl zu Sone, de und Morberg erhielt eine Verwendung im Felde, 80 ſeine Stelle trat der k. und k. Oberſt des Generalſtabs 10 wig Sündermann. 0 Bern, 29. Jan.(WTB. Nichtamilich.) Nach einer Beſp he mit dem Unterſtaatsſekretär Besnard und im Einver 1e mit der Regierung hat der Heeresausſchuß der Kammer 90 des Nachmuſterungsantrages feſtgeſetzt, daß nur die vor dem 10 te zurückgeſtellten und untauglich befundenen Mannſchaften gemuſtert werden ſollen. Die Ausgemuſterten ſollen die 6 1 Zahl von Mannſchaften der älteſten Jahrgänge an der Fro 5 ſetzen, welche im Landesinnern für Landesverteidigungssioe ſchäftigt werden ſollen. 3 Bern, 29. Jan.(WTB. Nichtamtl) Der FI leutnant Samat ſtürtzte bei einem Nachtflu geſtern über Paris ab und wurde getötet. 60 9 c. Von der ſchweizer. Grenze, 29. Jan. 1 Tel. z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet N land: Eine eigentümliche Aufſaſſung von den Rechten der tralen bekundet die nationaliſtiſche„Idea Nationale 1 empfiehlt dem Vierverband im Falle einer Verſchärfu e deutſchen Tauchbootkrieges, die in den neutralen Häfen eir den 646 deutſch⸗öſterreichiſchen Handelsſchiffe mit un Tonnengehalt von 2½ Millionen zu requirieren, A c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2490 5 Priv.⸗Tel. z..) Laut der Züricher Poſt melden Rotie, Blätter aus London, dort werde behauptet, daß di der bei der großen Munitionsexploſion ums Leben 90 menen Perſonen 1200, die der verwundeten mehr als 8 betrage. 1 0 m Parié, 29. Jan.(WTö. Nichtamtlich.) In einer 9 99 4 Mafſy bei Paris ereignete ſich eine Melinitsexpim d wobei eine Perſon getötet und 15 verwundet 0 0 Kappſtadt, 29. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) M. des Reuterſchen Büros. Der Kapitän und die anze Be. an der von einem deutſchen Unterſeeboot am 4. Januar*. ten ruſſiſchen Bark„Rubi“ iſt hier gelandet⸗ „unag, den 29. Senuar 1917. Das Winterwetter im Schwarzwald. 6. Bom Schwarzwalb, 28. Jan. Einen ſcharfen Gegen⸗ ſus 925 letztjährigen Januar bildet der heurige Jänner, der ſich näß andauernde ſürenge Kälte, reichliche, wenn auch nicht über⸗ andise Schneefälle auszeichnet, im ganzen betrachtet aber nach der—5 ahren wieder einmal einigermaßen normales, dem Kalen⸗ ſon eutſprechendes Winterwetter bringt. Auf einen kurzen Schnee⸗ —— Ende der verfloſſenen Woche, welcher der vorhandenen —— emen neuen Zuwachs von etwa 10 Zentimeter brachte. Bnader helles, lares Wetter. Noch eiſiger als zuvor fährt Aurdwinemige, in den alten Hochwäldern unheimlich brauſende —— ind durchs Gebirge und lätzt alles zu Stein und Bein er⸗ mige. Man mißt oben, auf den freien Kämmen wo der grim⸗ Mickli Nordoſt ungehindert hinbrauſt, in den Frühſtunden augem⸗ n bis zu—15 Grad Kälte. Und tagsüber bringt die Sonne ber merkliche Euwärmung, ſodaß das Thermometer nur ſelten ——— 6 oder Grad ſteigt. Schnee hat es genügend im ganzen en ewald. Vom Felkberggebiet berichtet man 65 Zentimeter, Belchen 60, von der Halde 55, von Schönwald, Schonach und Rtegen über 50 und vom Nordſchwarzwald(Hornisgründe, huſame Unterſtmatt) 30 bis 40 Zentimeter; auf einer alten feſt ammengefrorenen Schicht hat ſich eine leichte pulbrige Neu⸗ eelage geſetzt, die vorzügliche Sportbahnen nach allen Rich⸗ — 0 da es auch in den Tälern erneut geſchneit hat, Bülrdie Si und Rodelbahnen nunmehr bis weit herunter, zum der dbis, zu den Baßnſtatiamen. Im höheren Schwarswald wird Veriehr von Ort zu Ort jetzt ſchon ſeit Wochen mittels Shheren aufrechterhalten: klingende Schlitien mit Pferden⸗ und ——— trifft man bergauf, bergab, auf ſelbſtgezimmerten Eret 0 Glhe rotbackige Schwarzwälder Buben und Maideli in jedem rgsdorf, aber nur vereinzelte Winterſportler, welche die einſt Kerdieſe eit überfüllten Skifelder und Rodelbahnen etwas be⸗ „Das iſt das Kennzeichen des Wintermonats im dritten Mrtegsſahr f deiche Rommunales. (Karlszuhe, 7. Jau. Der Bürgerausſchuß hat eſtern 2 9 Wun der Auſnahme eines Aulehens von 12 Millionen Mark 95 und ohne Dobatte zugeſtimmt. 1 arlsrnhe, 26. Jan. ede bei Berlin lebenden Witwe des Fregattenkapitäns Erich „Karl, er, des ruhmreichen Kommandanten des erſten Kreuzers ein Beube⸗, zum ehrenden Andenken an den gefallenen Sechelden zuged ild des mit ihm Schiffes als Weihnachtsgabe Alsdacht. Das Bild iſt von Maler Wilhelm Volz in Karlsruhe als Ahlerel ausgeführt und trägt eine zugleich auf die Ernennung Nöhl rs zum Ehrenbürger der Stadt hinweiſende Widmung. Frau hre E hat dem Stadtrat ihren herzlichen Dank für dieſe für ſie und ruh Kinder wertvolle Erinnerungsgabe ausgeſprochen.— Die Karls⸗ fhen Ftadtgemeinde iſt dem„Badiſchen Heimatdank, mit —4— eingeſtellt wird.— Auf Antrag des hieſigen Nahrungs⸗ 9 elausſchuſſes(Milchausſchuſſes) iſt neuerdings beſchloſſen worden, kate u. ffr 70 Jahren, auch wenn ſie Vollmilch beziehen, die Fett⸗ elaſſen. Nus dem Großherzogtum. Heidelberg, 27. Jan. In Handſchuhsheim 1 geſtern ein Mann verhaftet wegen Jagdver⸗ Tacut us. Bei der Vernehmung ſtellte ſich, laut„Heidelberger heit dl.„heraus, daß noch weitere Perſonen in die Angelegen⸗ verwickelt ſind, u. a. der Poſtaushelfer Bettinger, der ſei⸗ M deit wegen Diebſtahls 1 Jahr Gefängnis erhielt, ferner ein tann auz Handſchuhsheim, der Armierungsſoldat iſt. Bet⸗ ri k, der ſeine Strafe zurzeit in Mannheim abſißt, war im die 905 Jahre einige Monate entlaſſen. In dieſer Zeit nützten höri 9 abtetler die Jagd auf Gemarkung Handſchuhsheim ge⸗ 5. l. Karlsruhe, 29. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Kälte hat ſumer Kheinebene ſeit geſtern früh zugenommen. Heute früh 90 die Temperatur bei vorübergehend leichtem Schnee all in .(Legend von Karlsruhe und Straßburg auf minnz o der rad, bei Pforzheim auf 14 Grad, im Schwarzwald in N1605 dergſegend von Freudenſtadt auf 17 Grad. Aus Nord⸗ Ka utſchland wird Fortdauer der ſtrengen Kälte gemeldet. 5570 Karlsruhe, 26. Jan. Der Vaterländiſche fündiſe bend, den der Verein zur Veranſtaltung vater⸗ fundſcher Volksfeiern im ſtädtiſchen Konzerthaus veranſtaltete, Esn diesmal im Zeichen des bevorſtehenden Kaiſertages. für waren nicht nur Stunden der Erhebung und Erbauung Tr die Teilnehmer ſelbſt, ſondern auch Kundgebungen der des ſ0 und Hingebung für Kaiſer und Reich, Kundgebungen Dur eſten unerſchütterten und unerſchütterlichen Willens zum unſe galten bis zum letzten: zum Sieg über und gegen alle W Feinde. In packender Weiſe verſtand es lt.„Bad. Müct, Herr Stadtral Dr. Dienz(Sozialdemotrath), die Ein⸗ vor Keeit und Geſchloſſenheit aller Deutſchen den Anweſenden an Herden 3. führen. Trotz der ungeheueren Anforderungen Mleitas. Geiſt, Seele und Gemüt, an Arbeitsfähigkeit und den ſcfreudigkeit werde das deutſche Valk auch den kommen⸗ Nig chweren Tagen mit Ruhe entgegenſehen, weil es den heſſe auf Höberes gerichtet habe, als nur auf materielles In⸗ — olkes im ureigenſten Sinne des Wortes. Die unſe⸗ deg, äichen Friedensbedingungen, die unſere Feinde andeute⸗ mijr ſeien keine Phantaſtereien, ſondern es ſei die Abſicht kizen Feinde, das Deutſche Reich zu zerſtückeln und zu zer⸗ Loſun bis zum jammervollſten Zuſtande. Darum müſſe die dag mt für uns ſein: Kampf und Sieg für unſer Vaterland, unge t ſeinen wirtſchaftlichen, kulturellen und politiſchen Er⸗ fei. Ichaften auch das Vaterland des deutſchen Arbeiters Kopf em feierlichen Gelöbnis des Redners:„So lanz ein Nehtten Blut noch glürt— Noch eine Fauſt den deden Neind r Und noch ein Arm die Büchſe ſpannt— Betritt kein de ier deinen Strand“ folgte jubelnde Zuſtimmunz. Auch En 8 ührungen des zweiten Redners des Abends, des hardus Stadtpfarrers Stumpf von der katholiſchen Bern⸗ zu irche, über„Unſerer Kinder Land!“ geſtaltete A. eaterl. einer ferzergreifenden Melodie des hohen Liedes der ** andsliebe und Vaterlandstreue. wolte Kartsruhe, 26, Jan. Wie der Poligeibericht mitteilt, eine Brorgeſtern eine im Kühlen⸗Krug⸗Viertel wohnende Frau und die goningpiſtole reinigen; dabei entlud ſich die Waffe te f Kugel drang der Frau in die linke Schulter. Die Ver⸗ Wbeinpand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus.— Im Eiſenbrafen fiel vorgeſtern ein Taglöhner van hier aus einem un nwagen, zoͤg ſich eine ſchwere Bruſtquetſch⸗ Werdehn und mußte nach dem ſtädtiſchen Kraukenhaus gebracht icm Die 63 Jahre alte Witwe eines Bankbeamten wagen geſtern beim Einſteigen in einen elektr. Straßenbahn⸗ und Kaom Trittbrett, weil der Wagen an der Halteſtelle Karl⸗ Unken Oltbrechtſtraße weiterfuhr und zog ſich hierbei einen den ſta 7 erſchenkelbruch zu.— Infolge der anbalten⸗ die Räbre Kälte konnten hier beide Eisbahnen, ſowo“! Rarlsruniche Fahrbahn im Stadtgarten, wie auch diejenige des am Kühler Cislauf⸗ und Tennisvereine cuf dem Lllbſportplatz degen Bein Krug, eröffnet werden und erfreuen ſich eines ſehr mann niedlichen„Hockerlen“ zu Tal, zur Schule fahrende Der Stadtrat hat der in Groß⸗ eitrag von 5000 Mark beigetreten, der in den Voranſchlag Heute handle es ſich um einen Exiſtenzkampf des deut⸗ nheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe) Handel und Industrie. Verein chemischer Fabriken in Zeitz. In dem jetzi vorſiegenden Rechenschaftsbericht für 1915•16 teilt der Vorstand überraschend kurz nur mit, daß die Gesellschaft gut beschäitigt war, soweit es die Beschafiung von Rohstoffen zuließ. Die eriorderlichen Auiwendungen und An- strengungen sind lohnend gewesen. Die kriegsmäßige Bean- spruchung aller Werksanlagen eriorderte große Ausgaben für In- standhaltung und machte starke Rückstellungen notwendig.— Da- mit sckließen die Ausführungen des Vorstandes. 19— Bei der Bewertung der Zifſern des Abschlusses bleibt zu be- rücksichtigen, daß die Gesellschaft im Geschältsjahr 1914-15 durch Herabsetzung des Aktienkapitals von 5 Mill. Mark auf 3 Mill. Mark saniert worden ist. Gleichzeitig wurden die Aktien der Norddeutschen Chemischen Fabrik in Harburg, für die 1913-14 noch 166 510 M. zurückgestellt werden mußten, abgestoßeu. Die Gesellschaft konnte ako, frei von allen Hemmnissen, die Konfunk⸗ tur des abgelaufenen Jahres voll ausnutzen und so hob sich der Betriebsüberschuß von 1 450 069 M. aui 2 235 643 M. Anderseits erhöhten sich die Haudlungsunkosten von 266 000 M. auf 288 632 Mark. Der Obligationszinsendienst erforderte 42 300 M.(i. V. 4360), während im Vorjahre noch 186 461 M. für Ziusen und Skonto-Abzüge aufzuwenden waren. Die Abschreibungen stiegen von 289 405 M. aui 560 659., 50 daß einschließlich des Vor- trages ein Reingewinn von 1 36116 M. verbleibt. Die ent⸗ sprechende Zilier des Vorlahres siellte sich nach Deckung des Verlustes von 368 430 M. auf 260 055 M. Der Reservelonds, der im Vorjahre 14 802 M. erhielt, wurde im Berichtslahre aui die volle gesetzliche Höhe gebracht. Ferner wurden dem Delkredereionds aus dem Reingewinn 70 000 M. und der Talonsteuerreserve 20 000 Mark zugelührt. Der später notwendig werdeuden Umstel⸗ lung der Betriebe auf die Frledenswirtschaft hat die durch Bildung eines Rohstofferneuerungs- kontos von 700 M. und eines Dispositionskontos von 500 000 Mark Rechnung getragen. Schließlich werden für Unierstützungen noch 200 000 M. zurückgestellt. Es verbleiben also zur Verfü- gung der Aktionäre 1 430 116 M.(i. V. 281 252). Es sollen 20 PrOZ. Dividende gegen 5 Proz. und 0 Pro- zent in den Vorjahren verteilt, 121 505 M.(i. V. 30 187) für Tan⸗ tiemen verwendet und nach Zuweisung von 100 000 M. an die Nationalspende 614 611 M.(i. V. 101 064) vorgetragen werden. Nach der Bilanz sind die Anlagekonten von 3 408 802 M. auf 2 374 868 M. zurückgegangen. Die Vorräte verminderien sich von 1 133 079 M. auf 500 991. M. Die Tochter- und Konzerngesell- schaft stehen einschließlich 866 381 M.(i. V. 841 581) für Beteili- gungen mit 1 210 305 M.(i. V. 1 950 016) zu Buch. Der Effekten- besitz ist. wohl iniolge der Beteiligung an den Kriegsanleinen, von 10000 M. aui 3 410 C01 M. angewachsen. Das Bankguthaben hat ebenfalls eine große Steigerung von 7377 M. auf 1 702 801 M. er- kahren, die um so bemerkenswerter ist, als die Bilanz für 1914-15 noch 1 141 288 M. Bankschulden zeigte. Den Debitoren, die sich von 1 177 990 M. auf 1 762 801 M. verminderien, stehen an Kre⸗ ditoren 1 541 307 M.(i. V. 1 065 738) gegenüber. Der Umlaui der Obligationen verminderte sich um 3000 M. auf 910 000 Mark. Zu der vorgeschlagenen Kapitalserhöhung um 1 Mihion M. auf 4 Millionen M. wird das Sanierungskonto von Mack 1018 470 herangezogen. Den Alctionären werden, wie erinnerlich, die jungen Aktien, die bereits für das Aufende jahr dividenden- berechtigt sind, im Verkältnis von 1 zu 3 æum Bezuge angeboten. Frankrurter Wertpahpierbürse⸗ * Frankfurt, 20. Jan.(Priv.-Tel.) Die Beieiligung am Geschäft war gering, was zur Folge hatte, daß bei Begiun des wreien Börsenverkehrs die Kursbewegung eine äuBerst bescheidene war. Montanwerie unterlagen zwar nur ge⸗ ringen Schwankungen, doch zeigte sich eher leichte Abschwäck⸗ ung in den führenden Papieren. Rüstungswerie blieben vernach⸗ lässigt. Durch gute Haltung zeichneten sich Deutsche Waften aus. Nachfrage bestandt für Neckarsulmer und Deuische Lastautogesell- Schaft, letziere lebhait gehandelt. Schiffahrtsaktien stellten sich bei zustlosem Geschäft niedriger. Elektrizitätswerte wie A. E.., Bergmann und Siemens Halske unterlagen nur geringen Verände⸗ rungen. Petroleumwerte behaupteten den Kursstand. Unter den Kaliwerten lagen Heldburgaktien fest. Einzelne chemische Aktien wie Braubach neigten nach unten. Aui dem Bankenmarkt nannte man Dresdner und Diskonto-Commandit etwas höher, Iu lestver- zinslichen deuischen Werien war weiteres Interesse vorherrschend. Oesterreich-ungarische Anleihen gut behauptet. Ausländische Fonds ruliig. Privaidiskont 4% Prozent. Der Geschäitsvericehr war bis zum Schluß ruhig. Mangels Kauflust schloß die Börse in träger Haſtung. Berliner Wertpapferbörse Berlin, 29. Januar(Devisenmarlct.) Auszahlungen für: 0 Geid Brief Geld Brietf Newyock 1 Dollauia.52.54.52.54 Hohand 100 Gulden 238.75 230 25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen., 162.75 163.25 163.— 163.50 Schweden 100 Kronen. 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 165 25 165.75 105.25 165.75 Schweiz 100 Franken.. 117.— 118.—½ 117.— el18.—½ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 6440 64.55 64.20, 64.30 Bulgarien 100 Leva. 79.50 80.50 79.50 80.50 Berlin, 29. Jan. WIB.) Die Lustlosigkeit, die iu der letzien Zeit den Börsenverkehr kennzeichnete, übertrug sich auch auf den Begin der neuen Woclie. Es war gar nirgeuds größeres Angebot bemerlchar, gleichwohl vollzogen sich die weiteren Umsätze, die zustande kamen, insbesondere für Werte der Hüttenbergwerke und Rüstungsindustrie sowie auch für Schiffahrtsaktien, auf einem etwas regelmäßigen Niveau. Im Gegensatz hierzu blieb die Haltung des Rentenmark⸗ tes dank der großen Geldflüssigkeit gut, namentlich, für dreiprozentige deutsche Staatsanleihen waren Käuier am Markte“ Russische Anleihen, namentlich die Anleihe von 1902 und russische Bankaktien waren etwas höher verkäuflich. Neue Altiengesellschaft- 3 Unter der Firma Aligemeine Rohrleitung-.. ist mit dem Site in Düsseldorf eine neue Aktiengesellschaft ge⸗ gründet worden, welche aus der Verschmelzung der Oberbilker Maschinenfabrik,.-G. in Düsseldort mit, der ſrüher in Form einei Gesellschait m. b. H. betriebenen Allgemeinen Rohrleitungs- Gesellschaft hervorgegangen ist. Das Aktienkapita! der vereinig- ten Unterneumungen beträgt 600 000 M. Gegenstand des Unter⸗ nehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Maschinen aller Art, insbesondere der Bau von Rohrleitungsaulagen usw. Die⸗ krühere Oberbilker Maschinenfabril,.-G. ist gleichzeitig in Form einer Gesellschaft mi. b. H. neu gegrũndet worden. Die Sämtlichen Auteile sind im Besitz der Allgeneinen Rohrleitungs-.-G. Gegen die Spekulation init dem Rubelkars. In der letzten Zeit sind in den besetzten östlichen Gebieieu inchriach wilde Spekulationen im Rubelkurs zutage getreten. Zum Teil mögen die Bewegungen, die dort zu beobachten waren und sich in einer starken Nachirage nach Rubelnoten äußerten, auch auf das Bemühen der Bevölkerung zurückzuführen sein, größerr Beträge autzuspeichern. Diese Verhältnisse haben dem Verwal⸗ tungschei beim Generalgouvernement Warschau zu der folgenden Bekanatmachüng Veranlassung gegeben: In den letzten Wochen hat eine sprunghaf des Rubelkurses stattgetunden, die den Zusammenhaug mit dem wirk⸗ lichen Wert des Rubels verloren hat. Russischie Rubelnoten wer⸗ den auf den neutralen Börsen in Stocicholm und Zürich unter Be- rücksichtiguug des Disagios der Mark gegenüber dem Schw'ei⸗ rer Frank und der schwedischen Krone ungefäur mit.80 M. he⸗ wertet. An der Londoner Börse gilt der Rubel im Verhältuis zur Mark 1,83., während in Warschau der Rubelkurs sich seit Au- tang Januar auf einer Höhe von etwa 2,30 M. bewegt und da- durch sogar die Goldparität im Verhältnis zur Mark(1 Rubel 2,16.) überschritten hat. Die deutsche Regierung lat unter diesen Umständen, einer Anpegung polnischer Interessenten fol- gend, es für ihre Piſicht erachtet, der künstlichen Ueberwertuüg des russischen Ruhels dadurcht entgegenzutreten, daß sie allen Rubelschuldnern das Recht zugesteht, ihre Verpilichtungen in der durch die Polnische Landesdarlehnskasse 0 polnischen Landesvaluta zum Kurs von 1 Rubel= 2,10 M. abzudecken. Die Darlehnskassenscheine der Polnischen Landesdarlelinskasse sind vom Deuischen Reich garantiert. Eine polnische Mark wird gleich einer Reichsmark gerechuet. Der Gläubiger erhält somit die gleiche Summe, die ihm nach dem Friedensverhältnis beider Währungen zustehlen würde. Da die Ausgabe der polnischen Laudesdarlehns⸗ kassenscheine erst in etwa sechs Wochen eriolgen kann, ist deu Schuldnern schon jetzt zugestanden worden, ite Rubelverpilick- tungen zum Kurs von 2,16 M. in deutscher Reichsmark anstelle der polnischen Mark zu eriüllen. Um weiter der durch die starke Nachirage verursachten künstlichen Ueberwertung des Rubels eut- gegenzutreten, habe ich Amtliche Kommunalverbände und son- stige öftentlich-techtliche Korpotationen im Generalgouveruement Warschau angewiesen, bei Regelung ihrer finanziellen Verpflich⸗ tungen(z. B. Gchalts zahlungen, Lohnzahlungen, Ausgabe von Anſeihen, Abschluß von Verträgen usw.) ausschlieglich die Pol- nische Markwährung zugrunde zu legen. Ebenso sind auch die neuen Haushaltsvoranschläge iür das kommende Etatsjahr nur in polnischer Mark festzustellen. Bis zur Ausgabe der poluischen Darlehnskassenscheine tritt an die Stelle der polnischen Mark die deuische Reichsmark. Den Kassen der Kommunalverbände und anderer Korporaſionen des öfientlichen Rechts ist es verboten, russische Rubel zu einem höheren Kurs als 100 M. 16,30 Rubei in Zahlung zu nehmen. Die gleiche Verpilichtulig' gilt auch flir die von den Kommurawerbänden eingerichteten Verkauisstellen Oder für die von den Kommunalverbänden mit dem Verkauf von Waren beauitragten Personen oder Organisalionen. Weitere Mäß⸗ nahmen gegen ckie künstliche Ueberwertung des Rubels bleiben vorhehalten. 9385 8 Die Entwieelang des destschen Arbeitemarktes Am Jahre 916. 3 Wie das Reichsarbeitsblatt ausführt, verliei das Wittschaftsjahr 1916 mit geringeren Schwankungen, als in Fisdensſakrel. B6 Ablauf des Zeitraums von 30 Kriegsmonaten beweist unwiderleg · lich, daß für die Ueberwindung der Erschwerungen, welche die durch den Krieg verursachten Behinderungen in der Ein- und Ausiuhr mit sich brachten, nicht iu erster Linie die Sparsamlkeit gegenüber den erschöpfbaren Vorräten ausschlaggebend war, son⸗ deru die Eründungsgabe und die Spannkrait des deutschen Geistes. Bei der Länge der Zeit und der Gröhe des deutschen Wirtschafts⸗ körpers hätten auch die größten Vorräte längstens erschöpft Sein müssen, wenn nicht Ersatz für die fehlenden Fremdstoſle aus der Vielgestaltigkeit der heimischen Erzeugnisse geschaffen wor⸗ den wäre. Die hauptsächlichsten Industrien, welche der Kriegs- wirtschaft dienen, insbesondere Berghau und Hüttenwesen, Metall- verarbeitung und Maschinenbau, ferner das elektrische und che⸗ mische Gewerbe sind unverändert stark beschältigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist vieltach noch weitere Steigerung der Fätig⸗ keit erzielt worden, obschon sich im Verlauf des Jahres 1916 die verfügbaren männlichen Arbeitskräfte durch weitere Einberu- fungen zum Heeresdienst abermals verringert haben. Die gün- stigere Gestaltung der Verhältnisse im Jahre 1916 gegenüber denen des Vorjahres kommt in den Angaben über die Vernütte⸗ lungstätigleit der Arbeitsnachweise zum Ausdruck, ünd zwar be⸗ sonders für den weiblichen Arbeitsmarkt, auf dessen Besserung es bei dem vorhandenen starken Andrang an weiblichen Arbeits⸗ kräften vor allem ankomunt. Einen Rückschiluß auf die Bewegung am Arbeitsmarkte ge⸗ statiet auch die Betrachtung der Lohnentwicklung. Die reinen Arbeitslöhne der Bergarbeiter zeigen in den drei ersten Vierteljahren des Jahres 1916 eine von Vierteljahr zu Vierielſahr steigende Zunahme. Auch im Vergleich zuin Jahresmittel des Jah · res 1915 macht sich für die einzelnen Bergbaugebiete mehr oder Weniger erhehliche Steigerung der Löhne geltend. 9 Nürnberger Hepfenmarkt. In der letzien Woche kam trotz der andauerud ruhigen Stim- mung ein täglicher Durchschnittsumsatz von 60 Ballen Zusiande, denen nur eine Zuiuhr von 15 Ballen täglich gegeitübersteht. Die Beförderungsmöglichkeiten sind selir erschiwert, die Produzenten- vorräte aut ein Mindesimaß zusammengeschmolzen. in der Wochenmitte kounte sich ein ziemlich ansehnlicher Umsatz er⸗ geben, während an anderen Jagen die Kauilust sehr gering war. Die Preislage hält sich trotzuem noch ziemlich unverändert. Zum Verkauf gelangten meist mittlere Markt-, Würitemberger, Haller⸗ tauer und Elsässer Hopien, die zum Preis von 75 bis 85 M. den Markt verliegen. Einen auselinlichen Preis erzielten einzelne Bal- len Spalter Landsiegelhopfen leichtere und schwerere Lage, die mit 115 M. bezahlt wurden. Gute Hallertauer gingen im Preis bis 100 M. Die Zahl der Käufer war gering, umsomehr als einzelue von ihnen au mehreren Tagen fast soviel kauften als der ganze Tagesumsatz ausmachte. Nürnberger Händler sind auch in jüng⸗ ster Zeit wieder an verschiedenen auswärtigen Märkten ziemlich stark als Kuufer auigetreien, so in Württemberg von Rottenhurger Eopien, die sie dortigen Spekulanten zu 90 bls 100 M. abkauften. Im übrigen hat sich der Nürnberger Spekulatioushandel wie die Großbrauerei wiecer ganz von Käufen rurückgezogen, während die Eigner iniolge geringeren Angebots und Vorrats mit dem Ver- kauf nicht drängen, so daß nur kleinere Brauereien hin wieder kaufen, alle anderen ruhig zuwarten. R. Berliner Prodeistenmiarlat. Berlin, 29. Jan. Frühmartht. m Warenhandel er- mittelte nichlamtliche Preise.) Runkelrüben.05, Pierdemöhren .50, Hleidekraut.50—.10, Runkelrübensamen—.90, Seradefla 44.—40; alles für 50 kg. Wiesenhen—10, Kleehen meu! 16.50—12.00, Timoſheheu 10.50—11.75; auch für 50 kg frei Haus. Berlin, 29. Jan.(Oetreidemarkt ohne Notz.) Die erueu· ten Schneeiälle vergrößern die ohinedies schon starben Verkente⸗ schwierigkeiten immer mehr, sodaß augenhlickclich auĩ größere Zu- kühren kaum zu hoflen ist. lnfolgedéssen ist das Geschält sehr still. Nur am Saatenmarlet landen einige Umsätze statl. Seradella, wofür die gelotderten und gesanlten Preise sich Wilusiee unter deiti tiöchstpreise hielten, wurden reger uingesetzt. Kleesaaten bleiben am hiesigen Markt knapp. Nr. 48. 6. Seite⸗. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Montag, den 29. Jamuar 1on., Müthilde Fandreys neue Ehe. Roman von Kurt Moreck. (Nachdruck verboten.) 330(Fortjetzung.) Seine Sprache hatte Mathilde erwärmt und ſeine Wil⸗ lensbereitſchaft ſie beglückt. Was er geſagt, ſprach für ſein Weſen und verriet ihr, wie er ſeine Beziehungen zu ihr auf⸗ faßte: edel, freimötig und verantwortlich. Seine Frage durfte ihr demnach nicht unerwartet ſein; ſie war durch den Inhalt des ganzen Geſpräches vorbereitet. Und doch überraſchte ſie Mathilde in dem Augenblick und verwirrte ſie. Sie erſchütterte einen Gedanken lang die Feſtigkeit eines Entſchluſſes, der in ihr gereift war, aber ſie fand gleich die Faſſung wieder, deren ie nun bedurfte. Denn es war ſchwerer, ihre Antwort dem tanne, der ſein Leben anbot, zu geben, als einem Freunde, der in dem, was er wählte, noch unentſchloſſen war. „Ich wollte faſt dasſelbe ſagen,“ begann Mathilde,„und nun haſt du mir vieles davon abgenommen. So wirſt du mich auch in allem beſſer verſtehen, denn du haſt ja über das Gleiche nachgedacht.“ „Dann werde ich mich mit deiner Antwort begnügen,“ ſagte Walter;„denn ſie kann in dieſem Falle nicht anders ſein, als ich ſie mir wünſche.“ „Und wenn ſie es doch iſt.“ „Ich verſtehe dich nicht..“ Wenn nun das Ergebn's meines Nachdenkens das Gegen⸗ teil deines Wunſches und deiner Erwartung iſt?— Ich meine, wenn ich anderer Meinung bin als du? Walter ſchüttelte den Kopf.„Dann begreife ich dich nicht, — du wirſt mir deine Gründe auseinanderſetzen müſſen.“ 4 „Das will ich,“ antwortete ſie;„du meinſt, das wir beide da ſtehen, wo man jeden Augenblick in Gefahr iſt, die Grenze, die man der Freundſchaft zrolſchen dem Manne und der Frau zieht, zu überſchreiten. Du willſt vorſorgen für dieſen Fall, und du glaubſt es zu tun indem du unſere Gemeinſcha't auch äußerlich— ſo wie es mö lich iſt— zu einer feſteren, faſt un⸗ auflöslichen machſt. Ich danke dir für dein Vertrauen, und ich ſtrebſt, was man in dieſem Falle tun kann. Du denkſt, wir müſſen uns beide enger verbinden; aber ich weiß es anders: wir müſſen uns trennen“ Walter war betroffen.„Uns trennen?!— Das kann dein Ernſt nicht ſein... Wie ſoll ich das verſtehen?!—... Das hieße ja, alles ableuznen, was du mich ſeit Tagen glauben machſt, das hieße ja, daß alles unwahr geweſen iſt, was bisher zwiſchen uns beſtand bis zu dieſer Minute Mathilde ſah die Erſchütterung, die ſie in ihm erregt, und antwortete ihm ruhig und beſonnen:„Du verſtehſt mich falſch... Nicht trennen für immer, um uns wieder freind zu werden, ſollen wir uns. Ich meine, nur eine Zeitlang. Ich glaube, es würde gefährlich ſein, wollten wir ſchon jetzt einen bindenden Entſchluß faſſen. Ich muß erſt frei werden. Neben⸗ einander würde uns aber das Warten unerträglich werden, und wir könnten uns dann zu Dingen hinreißen laſſen, die un⸗ ſerer Zukunft nachher im Wege ſtünden und unſer Vertrauen erſchütterten. Und im Grunde kennen wir uns auch noch zu wenig, um vor Enttäuſchungen ſicher zu ſein.“ „Aber können wir uns kennen lernen, wenn wir uns fern ſind?“ meinte Walter unſchlüſſig.“ „Du ſollſt über mich nachdenken,“ ſagte ſie.„Das iſt in der Entfernung leichter als ſo, wo hundert Dinge däs Urteil beſtechen, wo man dieſelbe Atmoſphäre atmet und denſelben Stimmungen unterworfen iſt.“ Eine mütterliche Innigkeit lag in der Art, ihn von der Notwendigkeit dieſes Schrittes zu überzeugen. Sein männ⸗ licher Verſtand mochte dem ihren überlegen ſein, aber er erfuhr, daß die Erfahrungen der Frau ihr einen bedeutenden Vorteil über ihn gaben. »Das Morgengeſpräch Tage hatte ſie aus der leichten Betäubung heraus, in der ſie wohlgefällig eine Zeitlang verharrt, zu einem Nachdenken über ihre neue Stel⸗ lung gezwungen. Es hatte ſie einwenig ernüchtert und ihr Beſinnung gegeben. Sie erkannſe, wie leicht ihre Beziehungen zu Walter mißdeutet werden konnten und wußle, daß ſie keine von den Frauen war, die dies mit Gleichmütigkeit ertragen. Es kam in der Liebe nicht allein auf die Empfindunzen an, ſondern es mußte auch die Form ihnen gerecht werden. Dies war nichts rein Aeußerliches, ſondern hatte einen tiefern Sinn. In der Unbedenklichkeit ihrer Gefühle ſetzte die liebende Frau glaube ſogar, daß du recht haſt, daß du das einzig richtl je an⸗ ſich ſelbſt eine beträchtliche Gefahr. 47½2%0 La Hüssisehen Akiengeseuschatt Lollstofkfabrix Wa Auk Uei Parnax in Iiv Die unterzeichneten Banken erklären sich namens der deutschen Aletiengesel schait„Zellstofffabrik Waldhof“ bereit, die noch ausstehenden Stücke der 4 ½% Huleihe der Russischen Aktiengeseff chaft Zeltstofffabri Walchot gegen 5% Keichskriegsanleine dergestalt umzulauschen, dass auf ie M. 1000.— 4 4½% Schuldverschreibungen non ina! M. 900.— 5% anleihe mit gleichem Zinsſauf(April, Okiober)-Stücke) sowie eine Vergütung von M. 20.— gewährt werden. Die Schuldverschreibungsinhaber, die“ hiervon Gebrauch wollen, haben ihre Schuſdverschreibungen, mit den am 1. Aprii 1917 und später fällig werdenden Zinsscheinen sowié dem Erneuerungsschein bis Zum 20. Fehruar 1917 einschliesslich in Mannheim bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft A. G. in Frankfurt a. M. bei dem Bankhause E. Ladenburg in Berlin bei der Berliner Handels-Gesellschaft bei der Direktion der Disconto-Gesellschaft in Cöln bei dem A,Schaaffhausen'schen Bankverein A. G. unter Beiſügung eines einkachen Nummernverzeichnisses während der üb- lichen Kassenstunden ein-ureichen. Sie erhallen dagegen* um Zug für . 900.— 5% K M. 10(.— eingereichte Schuldverschreibungen nominal riegsanleihe mit Zinslauf vom 1. April 1917 ab sowie M. 20.— ferner wird der am 1. April 1917 Stempe ln. Berlin, Cöln, Frankckurt a. M. und Mannhelm, im Januar 1917. Berliner Handels-Geselischaft A. Schaaffhausen'scher Bankverein A. G. ällige Zinsschein der zum Umtausch eingereichten Schuldverschreivungen mit je M. 22.50 sofort eingelöst. Der Umtausch erfolgt für die Einreicher frei von allen Kosten und Direktion der Disconto-Gesellschaft Ein Entſchluß aber, den Ceidenſchaſt zeitigte, konnte für Mathilde verderblich ſein ültig zu werden, mußte er erſt die Prüfung einer Trenau⸗ eſtehen. Wir unterwerſen uns nur einem Gebot der Klu wenn wir uns zu einer Trennung verſtehen,“ fuhr fort.„Mein Plan ſteht feſt.“ „Es iſt ſchwer, klug zu ſein, wo man liebt,“ ſagte und er verſuchte ihrem Vorſchlag zu widerſprechen.„Es nicht ſein... wehrte er. Mathilde blieb feſt; ſie beſtand auf ihrer Ueberze „Ich brauche eine Weile des Ausruhens für mich,“ erklä „Alleinſein und Ueberlegung... Was zuletzt war, ko mir heute wie ein Traum vor. Ich will nicht müde und zu Dir kommen. Ich will mich erholen und Dir meine Kraft entgegenbringen. Ich muß tiefer erleben, als in Traum, und noch bin ich nicht vollends wach. Ohre Worte weckten in Walter eine heftige Leidenſcha teit und ein ſtarkes Begehren durchglühte ihn. Aber zeitig gewahrte er in ihr ſoviel Abwehr, daß er keinen wagte und im Entſagen eine ſchmerzliche Luſt empfand ahnte köſtliche Möglichkeiten ihrer Liebe, und der ſede Prüfung, durch die er dieſe Frau gewinnen werde, a1 tehen, wurde ſtark in ihm. Und als er ihre Undeugſ ah, willigte er in ihre Forderung ein. 10 Ihm war es als verſtehe er jetzt ihr ganzes Welen, u ſtünde re ror einem ganz einfachen und gewiſſen Wege, Ziel Mathilde ſei. Ueber einen Punkt nur war er in Un heit: wie er den Nachteil ausgleichen ſolle, der darin daß er für Mathilde— wenn ihre Heirat möglich war„ zweiter Gatte ſei; das bedeutete etwas weſentlich anderes/ der zweite Liebhaber einer Frau zu ſein. Walter Arrhenius koſtete die letzten Tage des Zu amm ſeins, die ihm gegeben waren, mit zwieſpältiger Luſt au⸗ 10 klammerte ſich an die Minuten, die ſie gemeinſam verbrach und genoß ſie wie etwas Seltenes. Jeder Tag war ein 00 ſchenk Mathildens. Er hatte nun eingewilligt, weil ſie es langte. Sein Wunſch hinderte ihn, ſie darin zu verſtehen ⸗ 11 Gern gewährte ſie ihm noch ihre Gedenwart und 19 voll Zartheit und Milde gegen ihn, dem ſie eine ſo karte 1 auferlegte. Sie J4l ging in einer frohen Erwartung und Vertrauen in die kommende Zeit. (Fortſetzung folat.) — ————— S Ofene Stollen Vermietunge 8 e LCTAL 8 NTabietten zutg tornehmen Pariümiepen ang Apnattsitel, 25 W Weasch-und Badewassel, ktgohene Selsbend. * enchsn“„Maiglsckchen“„Rogs“ F Ie“„ga“ Lache, Neceesf 0..60 6..B. Für bsce, 00,.—U. /0 k. N I HaUTal.Fichtenrsdeionser Herg. und naryenstärzönd,.20,.25..40 M. X l. in Apotpeken, Progsxlen u. Harfümerien Physogheische Fabrik 8 S. 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Auch auf dieſem Gebiet gilt es Verlorenes wleder zu ge⸗ winnen. Zerſtörtes wieder aufzurichten. 8. Die hat mit wünſchenswerter Deut⸗ lichkeit gezeigt, daß der gewerbliche Mittetſtand einen wertvollen Beſtandteil unſerer Volkswirtſchaft und Volksgemeinſchaft darſtellt, daß er aber dauernd geſchwächt wird und ſich verbluten muß, wenn nicht rechtzeitig Abyilfe getroffen wird. Die Aufrechter⸗ haltung der gefährdeten Ex.ſtenz des Handwerks liegt daher im vaterländiſchen Intereſſe. ſind mäßig zu ver⸗ Karten für dieſen Bortrag zum Preiſe von 10 Pig. ſind zu haben: bei ben hieſigen kaufmänni⸗ ſchen Vereinen, bei dem Techniſch. Induſtriellen Bereine, bei den hieſigen Hewerkſchaften, bei den der Handele⸗Hoch—aals in A 4, 1 und 1, 2 und au der Abendkane. Sꝛ Der Rektor: Proſeſſor Dr. Nickliſch. Frachtbriefe anc am Platze. dauernde Beschaltigung. Gute Kan- .b. Zubli A Cie.Stugat Champignistraße 49. 9 Nebenerwerb durch Erwerbt —— Postkartenveritaur! Anſichtskarten aller Preislagen u. 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