XXXXTTTTTTTT———————X— S K SS r —— Handelst Cheſ⸗ * Br 16 U„ für den Anzeigenteil; tie Heineretter druc u Deriag der Pr. 5. Haas ichen Meruckerei G m 6. h. fämtlich in Mannheim. 6. General⸗Anzeigen Mannheim. Fernſprecher: Mu. 7ad. 7612. 780 P. 184 Policheck⸗ Nonte Urx ici17 Ludwigshäfen a.— Badiſche Neueſte Nachrichlen Wöchentliche Veilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruce⸗Ausführung. 1917.— Nr. 60. Be. Hol ue 90* ne, Waacbted Fe Sbendblan nachm 3 Uhr Für anzeigen an beſtimmten Stellen u wird Veräntwortung übernommien⸗ —— SePel aege we. 889 9 80 Zuſee 1 ber Sus K. 80 Einzel⸗lirs Die Drohung Wilſons. Veſchlagnahme deutſcher Haupfer in Ameriha. Amſterdam, 4. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Der deutſche Dampfer„Kron⸗ prinzeſſin Cäcilie“ in Boſton iſt beſchlagnahmt wor⸗ den. Die amerikaniſche Regierung erwägt, ob die ameri⸗ kaniſchen Schiffe durch die Seeſperre durch Kriegs⸗ [chiffe geleitet werden ſollen. In Panama wurden vier Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linte, die ſich dort ſeit Kriegsausbruch befinden, von den Behörden der Pa⸗ namakanalzone beſchlagnahmt. Sie Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro) Regierung hat, wie Reuter meldet, die deut⸗ n Schiffe, die ſich in almerikaniſchen + befinden, be⸗ lagnahmt. Sie hat das gleiche mit den deutſchen Gee⸗ Mo 15 ern getan und die an Bord dieſer Schiffe befindlichen annſchaften interniert. Die deutſche Regierung ſteht bekannt⸗ uch— wir haben dies ſeinerzeit gegenüber Italien und auch Portugal betont— auf dem Standpunkt, daß eine golche Beſchlagnahme unzuläſſig iſt und daß Internierungen R nur in der Form zu geſchehen hätten, daß Schiffe und 0 annſchaften zuſammen interniert würden. Indes iſt dieſer Spindle nicht überall anerkannt und zu völkerrechtlichen nblind gkeiten iſt wohl jetzt nicht die Zeit. So wie die Dinge Gu einmal liegen, iſt kaum Anlaß vorhanden, ſich aus dieſem 4 rund iſtenſe gegen Amerika zu erhitzen. Was mit un⸗ leren Schi en jetzt geſchieht, iſt nun einmal eine Folge unſerer Kelamten Beziehungen. Die Internierung unſerer Mannſchaf⸗ K iſt zudem nur ſo zu verſtehen, wie ſie in Holland ſchon ſeit Ariegsbeginn geübt wird: die Mannſchaften der Hilfskreuzer dürfen eben nicht länger in Nowport News frei ſpazieren gehen, ſondern ſie werden kaſerniert. Das iſt vorläufig alles. Heſremden und Erſtaunen im Kongreß. 0 e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Febr. Ke 3,.), Laut Baſler Nachrichten meldet die von eng⸗ ſinder Seite bediente„Neue Korreſpondenz“ aus Newyork: Es ünd verſchärfte polizeiliche Naßnahmen in Newyork 94⁰ anderen großen Städten der Union getroffen worden. ie Kongreßmüglieder haben ihrem Befremden und Erſtaunen Kusdruck gegeben, daß ihnen Beutſchland in ſolcher Weiſe das d eſſer auf ie Bruſt ſetze. Die verſchiedenen Friedensligen, le Univerſitäten und ſelbſt neutraliſtiſche Kreiſe des Landes aben offen nationaliſtiſche Erklärungen zu Hän⸗ en der Regierung abgegeben. Amerikaniſche Maßnahmen. Tel Bon der ſchweizer. Grenze, J Lan.(Frio, Tel. Baſh Laut Baſler Blätter meldet die„Aſſociated Preß“ aus Waſhington, die Regierung der Vereinigten Staaten habe müs dichts der ernſten Lage beſtmunte Maßnahmen getroffen, mit deren Ausführung bereits begonnen wurde. Das Marine⸗ und Finanzminiſterium hat beſtimmte Maßregeln zum Schutz in, amerikaniſchen Häſen und zur Wahrunz der Landes⸗ intereſſen getroffen. 2 c. Von der ſ(Priv.⸗ F. 3. 5 Saut Baſler Blätter beſchloß die acmexikauiſche Re⸗ gierung, en amerikaniſchen Bürgern, die nach Europa reiſen wollen, keine Päfſemehr auszuſtellen. e Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 5. Febr. Pr.⸗Tel,,.) Die Baſler Nachrichten melden über London Newyork, ein amerikaniſches-Geſchwader kreuze im Kargihiſchen Meere und überwache ſtreng den Va⸗ Ramakanal und die Aklantiſche Küſte. 1 Ueber 1000 amerikaniſche Reiſende befinden ee chweizer. Grenze, 5. Jan. gegenwärtig von und nach Amerika unterwegs auf hoher do ſo daß man infolge der Gefährdung durch die Unterſee⸗ dote ernſte Verwicklungen befürchtet. Es gibt kein Zurück mehr. m. Köln, 5. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Volks⸗ deitung ſchreibt zum Bruch mit Amerika; „Seltſam iſt, daß der amerikaniſche Botſchafter in Berlin R keine Nachricht von dieſem bedeutungsvoilen Schritt ſeiner ſellgterung haben will, er ſoll überhaupt merkwürdigerweiſe — einer auffallend langen Friſt gar keine Depeſchen mehr Den ſeiner Regierung erhalten haben. Offenbar werden dieſe beipeſchen von England aus gan; beſtimmten Gründen und zu 1 immten Zwecken zurückgehalten. Eine Schurkerei ſteckt „Ver ohne Zweifel dahinter. Reuter ſoll wohl zuerſt in ſeiner P mit ſeiner Stimmungsmache dem deutſchen Volk und arn Mittelmächten die erſte Nachricht beibringen, um die dann M dieſer Stimmung gebotene Erregung zum Schaden der ſelittelmächte auszunutzen. Die Nachricht Reuters mag wahr im heder falſch, dae deutſche Volt braucht keinen Augenblic oh nklaren oder in Sorge darüber zu ſein, daß von unſerer P40 Heeresleitung, bei ihrer Entſcheidung für den U⸗Boot⸗ 3 die Folgen in ſeder Richtung geprüft worden ind. Die Jubdung Wilſons mit dem Abbruch der divlometiſchen Be. Robungen fann keinen Augenblick ein Schwanken oder Jögern Durchführung der einmal für unſere Lebensintereiſen matwendeg erklärten Kriegsmaßnahmen des U⸗Bootkrieges —. ur Folge haben. In den letzten Beratungen bes Rei ad ein Zurück im U⸗Bootkrieg nicht mehr geben kann. 60 4 end 8 SSkeaechuſtes iſt daräber kein Zweifel gelaſſen worden, Amerikaner gezwungen, in London zurückzubleiben. . Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Febr. (Pr.⸗Tel., z..) Laut der„Neuen Zürcher Zeitung“ meldet Havas, ungefähr 20 Amerikaner, darunter der frühere Geſandte der Vereinigten Staaten in Holland, van Ditke, die ihre Karten für eine Fahrt auf einem Dampfer Gel. hatten, der am Mittwoch Falmouth verlaſſen ſollte, wurden ge⸗ zwungen, in London zurückzubleiben. 68 000 amerjkaniſche Arbeiler in engliſchen Munit onsſabriken. c. Von der ſchweizer, Grenze, 5, Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Die„Neue Jöricher Zeitung“ meldet aus London: Nach einer des erngliſchen Munitionsminiſters arbeiten in den engliſchen Munitionsfäbriken jetzt 68 000 amerikaniſche Arbeiter. Anierredung des Graſen Szernin mit dem amerlkaniſchen Bolſchafter. Wien, 4. Febr.(WrB. Nichtamtlich.) Der Miniſter des Aeußern Graf Czernin hatte eine einſtündige 9 dem Botſchafter der Vereinigten Staaten, Pen⸗ die Stellungnahme der europäiſchen Neutralen. Kopenhagen, 5. Febr.(WB. Nichtamtlich.) An⸗ läßlich der Meldung aus Waſhington über den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Amerika und Deutſch⸗ land vertritt die däniſche Preſſe die Auffaſſung, daß dieſer —* nicht notwenbiger weiſe zum Kriege zwiſchen den beiden Staaten führen müſſe. Ebenſo allgemein aber herrſcht auch die Ueberzeugung, daß durch das Vorgehen Amerikas für die neutralen kleinen Stagten bedeutende Schwierigkeiten entſtehen werden. „Politiken“ ſagt u..; Man kann darüber ſtreiten, ob Amerikas Teilnahme am Weltkrieg in militäriſcher Be⸗ ziehung von großer oder geringer Bedeutung ſein wirb, aber niemand kann blind dafür ſein, daß ſich die Ausſichten für einen baldigen Frieden verſchieben, wenn derjenige Staat, der beſſere Bedingungen hätte als irgend ein anderer, als Friedensſtifter aufzutreten, in der Reihe der kriegführenden Mächte Platz nimmt. Für die neutralen Staaten be⸗ ſteht nur die Gefahr, dann iſoliert zu werden. Die Lage iſt ernſt für die Neutralen, es gilt aber nur Ruhe und Kaltblütigkeit zu bewahren und das Wirtſchafts⸗ leben aufrecht zu erhälten, trotz aller Schwierigkeiten in der Hoffnung, daß die Zeit nicht mehr fern liegen kann, wo der Friede wieder einkehrt. „Socialdemokraten“ führt aus: Der Abbruch der diplomatiſchen Beziebungen brauche nicht Krieg zu bedeuten, denn ſelbſt dies würde den Verlauf des Weltkrieges kaum direkt beeinfluſſen. Die ſchwediſchen Blätler erwarten keine Aenderung der Geſamtlage. Stockholm, 5. Februar.(WB. Nichtamtlich.) Die Stockbolmer Zeitungen erklären in Bezug auf den Abbruch der diplomatiſchen Beßiebungen zwiſchen Amerika und Deutſchland einſtimmig, daß dieſes Ereignis keineswegs unerwartet, wenn auch eiwas ſchneller als man gedacht, eingetroffen ſei, doch kann man einen unmittelbaren Anlaß zu Wilſons Schritt nicht erkennen und ſtebt in dieſer Hinſicht vor einem Rätſel. Im übriſen ſind die führenden Blötter der verſchiedenen Parteirichtungen der Anſicht. daß die Geſamtlage nicht verändert oder weſentlich beeinflußt wird und beurteilen das Ganze mit beſonderer Ruhe. Der uneingeſchräunte U⸗Boolkrieg, Liaberung/ der Schädigungen. EBerlin, 5. Februar.(Von unſerem Berliner Bäürro.) Der deutſchen Regierung liegt daran, die Schädigungen, die notgedrungen—* verſchärfte U⸗Bootkrieg fir die Neutecien mit ſich bringen muß, nach Möglichkeit zulindern. Ueber eine ſolche Linderung wird mit den europäiſchen Neutralen fortgeſetzt unterhandelt und dieſe Verhandlungen ſind, wie wir hören, in gutem Fortgang. In erſter Reihe handelt es ſich da, abgeſehen von Spanien, für die neutralen Staaten um Kohlen und Eiſen. In Holland hat es ſehr gut ge⸗ wirkt, daß die Grenzen des Sperrgebiets näch den holländiſchen Sümpfen ſofort von uns derlegt wurden. Auch die Einrichtung der Vaſſagierfahrten hat eine 65 nſtige Einwirkung auf die Volksſtimmung gehabt. eſonders ſchwierig liegen die Verhältniſſe ja für Norwegen. Staatsſekretär Helſſerich hat, wie uns berichtet wird, geſte n einen Norweger empfangen und ihn darauf hingewieſen, daß die Schwierigkeiten, die Norwegen nun durch unſeren neuen Unterſeebootkrieg erwachſen, gegenüber den bereits vorhan⸗ denen, die es England zu verdanken hat, aur gering ſind. Herr Helfferich tat darin ähnlich wie Herr Zimmermann gegen⸗ über den Amerikanern getan hat, er ſagte, ein Zürück gäbe es für uns nicht. Die Neutralen würden uns noch eines Tages dafur danken. Im ührigen aber würden wir alles tun, um die Schwierigkeiten abzuwehren. Das wird im weſentlichen auch für alle anderen Neutralen gelten. Wir 2 Der dͤeutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 5. Jebr.(WB. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplag. Heeresfront öes Seneralſelömarſchalls Kronprinz Ruprecht von Hayern Vom Nordufer der Ancre bis zur Somme ſpielten ſich bei ſtarkem Artilleriefener in einzelnen A⸗ ſchnitten auch Infanteriekämpfe ab. Im Gegenſioß wurde den Eugländern der größte Teilder Gräben öſtlich von Beaucourt wieder enl⸗ riſſen: dabei blieben rund 100 Gefangene in unſerer Hand. Nachmittags ſcheiterte ein hefliger engliſcher Augriff nördlich von Beaumont nach wiederholtem An⸗ ſturm ſtarker feindlicher Kräfte gegen unſere Skellungen von öſklich Rancourt bis ſüdlich von Pys. Auch am Wege von Be⸗ aulencourl nach Gueudecourt wurde gekämpft. Südlich der Somme hollen Sloßtruppen über 20 Fran · zoſen und Engländer aus den feindlichen Linien. Oeſtlicher Kriegeſchaupiat. hHeetesfront des Seneralſelomaeſchalls Prinz Leopolò von Bayern. An der Narajoweg fühlten kleine ruſſiſche Ableilun⸗ gen gegen unſere Sicherungen vor, die ſie durch Feuer zu ⸗ rückwieſen. An der Front des Generaloberſten Erzherzog Joſef und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen iſt die Lage bei geringem Arkillexiefeuer und Borfeldgefechten unverändert. Mazedoniſche Kront. Nichts Neues. Der Erſie Generalquartiermeiſter; Ludendorf. kämpfen einen guten Kampf um den Krieg zu verkürzen und was innerhalb dieſer Grenzen geſchehen kann, um die Folgen für die Neutralen zu mildern, ſoll gewiß geſchehen. Verleumoungen gegen die deutſche Seekriegführung Berlin, 5. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) In das Be⸗ ſtreben, eines uns nicht wohlgeſinmten Teiles der neutralen Preſſe der deutſchen Seekriegführung gegen den neutralen Bannwarenhandel dauernd etwas am Zeuge zu flicken, kommt immer mehr Syſtem. In Nor⸗ wegen werden Verichte geſammelt, die von geländeten Mann⸗ ſchaften verſenkter norwegiſcher Bannwarenſchiffe ſtammen. Dieſe werden zuſammengeſtellt und ausgebeutet, um Stim⸗ mung gegen Deutſchland zu machen. Dabei wird na⸗ türlich wenig danach gefragt, ob oder wie weit die einzelnen Berichte den Tatſachen oder ben Seemannſchaften und den Re⸗ porterphantaſien entſprechen. Trotz der Unmöglichkeit, dieſen Machenſchaften reſtlos den Boden unter den Füßen zu ent⸗ ziehen, werhen wir nicht müde werden in der Siſyphusarbeit, jenen unwahren Behauptungen in gebührender Weiſe ent⸗ gegenzutreten. So berichtet nach norwegiſchen Preſſemeldun⸗ gen vom 12. Januar 1917 die heimgekehrte Mannſchaſt des berſenkten norwegiſchen Dampfers„Ellik“, daß die Leute des deutſchen U⸗Bootes einen Sack mit Proviant wieder aus dem Rettungsboot herausholten, daß die Mannſchaft alſo ohne Nahrung den Wellen preisgegeben wurde. Demgegen⸗ über iſt, nachdem die Meldung des betreffenden U⸗Bogtes vor⸗ liegt, feſtgeſtellt, daß das U⸗Boot weder vom Dampfer ſelbſt, noch aus einem Boot irgendwelchen Proviant mitnahm. Das Einzige, was aus dem Beſtand des Dampfers entnommen wurde, waren Scnalftaggen und Wiſchwolle. Auf die Mit⸗ nahme dieſer Sachen wurde der Kapitän beſonders aufmerk⸗ ſam gemacht. Wenn die Leute des Dampfers keinen Proviant mitnahmen, ſo iſt es ihre eigene Schuld. Der U⸗Bootskomman⸗ dant hörte ſelbſt, wie der Kapitän dem Steuermann zurief, Proviant mitzunehmen. Uebrigens wurde das Rettungsboot 990 eine Strecke nach Land zu geſchleppt, bis die Schleppleine rach. Aehnlich liegen die Fälle der norwegiſchen Dampfer „Jachim Bringh“,„Lund“,„Harald“ und„Erik Lindoe“. die im November Pow. Dezember 1916 wegen Fahrens von Bann⸗ ware verſenkt wurden. Auch hier wurde ſeitens der U⸗Boot⸗ kommandanten durchaus nach den Regeln des Völkerrechts ge⸗ handelt, zeitweiſe ſich ſogar entgegenkommend gezeigt, was durch das Verhalten der Dampfer nicht einmal begründet war. Was die Mitnahme von Vorräten und nauti⸗ ſchen Inſtrumenten betrifft, ſo iſt feſtzuſtellen, daß aus Vorräten eines als Priſe aufgebrachten und der Einziehung oder Verſenkung unterliegenden Schiffes ſelbſtverſtändlich die Varräte des Kriegsſchiffes ergänzt werden dürfen. Cbenſe wie bies bem Völkerrecht entſpricht, dürfen aber auch die nau⸗ tiſchen Inſtrumente geborgen werden. Es ſieht den Eigen⸗ tümern frei, ſie 8 vor dem Priſengericht zu keklamie en. Die Eigentümer ſallten, anſtatt hierüber zu ſchelten, ſich Uber eine ſolche Bergung freuen, denn wenn es ſich vor dem Priſen⸗ 5 0 939 ——ü—— ——— Mannbeimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Montag, den 5. Februar 197. exweiſt, daß die Inſtrumente Eigentum der Beſatzung ſind, werden ſie herausgegeben, während ſie, wenn die Inſtru⸗ mente mit untergegangen wären, den Schaden ſelbſt zu tragen hahen würden. Was den Dampfer„Erik Lindoe“ anbetrifft, ſei nur erwähnt, daß die in die Rettungsboote gegangene Beſatzung ziemſich ſtark angetrunken war und ſich für die Fahrt nach zer Küſte hinreichend mit Whiskyvorräten verſehen hatte. Es geht auch gegen die neutralen Schiffe. Berlin, 5. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem größeren rheiniſchen Blatt war dieſer Tage aus⸗ eführt worden: Der verſchärſte U⸗Bootkrieg wende ſich aus⸗ 1 egen die feindlichen Schiffe. Das iſt eine irrtüm⸗ liche Au* 8 Es iſt allerdings den neutralen Schif⸗ ſen eine längere Schonzeit gewährt worden, iſt aber dieſe Friſt verſtrichen und werden ſie dann im Sperrgebiet getrof⸗ ſen, ſo werden ſie ſelbſtverſtändlich behandelt wie feindliche Schiffe auch. Das iſt übrigens nach keiner Richtung etwas neues. Die Engländer haben mit ihrer Erklärung vom 3. November denſelben Weg beſchritten. Sie haben damals die geſamten Handelsſchiffe aller Völker als gefährdet bezeichnet. Die Handelsſchiffe aller Länder, ſo ungeführ hieß es damals in der engliſchen Note, würden gefährdet durch die Kriegs⸗ ſchiffe, die ſich auf der Suche nach verdächtigen Schiffen be⸗ finden. Die Engländer haben zum Ueberfluß die nämliche Anſchauung in chrer letzten Sperrgebietserklärung über die Nordſee zum Ausdruck gebracht. Es liegt alſo, wie der Juriſt Zu ſagen pflegt, ein engliſcher Vorgang vor und wenn die Reutralen den bislang hingenommen haben, ſo iſt es eigent⸗ lich logiſch nicht direkt erſichtlich, warum ſie gegen uns auf⸗ hegehren müßten, die wir nur ſpäter ſchüchtern den engliſchen Spuren folgten. Man ſieht die Dinge auch falſch, wenn man immer nur von einer Tauchbootgefahr für die fremde Schiff⸗ ſahrt im Sperrgebiet ſpricht. Auch die Minen ſpielen hier eine große Rolle. Soviel wir wiſſen, ſind von unſeren See⸗ ſtreitkröften im ganzen Sperrgebiet im weiteſten Um⸗ ſang Minen ausgelegt worden. Was wir zur Scho⸗ nung der neutralen Schiffahrt tun konnten, haben wir getan. Wir haben, wie geſagt, den neutralen Schiffen die Aus⸗ louffriſt verlängert. Sie mußten ſpäteſtens bis zum 5. Februar aus den Häfen auslaufen und auf dem ſchnellſten Weg zurückzukehren ſuchen. Dieſe Schonfriſt war ſelbſtver⸗ ſtändlich am kürzeſten in der Nordſee und am längſten im Atlantik und im Kanal. Trotzdem halten die Englän⸗ der die neutralen Schiffe in ihren Häfen zurück und ſetzen ſie ſo mutwillig der Gefahr aus. Außerdem zwingen die Engländer nach wie vor die neutralen Schiffe in Kirk⸗ wall einzulaufen. Auch hier iſt es alſo wieder Eng⸗ land, das mit berechnender Tücke die Neutralen in Gefahr zu bringen ſich bemüht. Die wietſchaftliche Tragweite des neuen U⸗Bootkrieges Für die bedingungsloſe Anwendung unſerer ſchärfſten Waſfe konnte kein beſſerer Zeitpunkt gewählt werden als der gegenwärtige. In England hat die Lebensmittelknappheit ſtark zugenommen. Es kommt darauf an, zu verhindern, daß in den nächſten Monaten eine ausreichende Verſorgung erfolgt. Die Aufgabe für England iſt ſchwer, denn die Weltgetreide⸗ ernte war weſentlich ungünſtiger als im Vorjahre und die beiden wichtigſten und nächſten Lieferanten Englands, die Vereinigten Staaten und Kanada, haben nur 21,7 Mill. Tonnen gegen 37,7 Mill. Tonnen im Jahre 1915—16 geerntet und haben entſprechend weniger Ausfuhrüberſchüſſe zur Ver⸗ fügung. Englands eigene Weizenernte, die aber kaum den vierten Teil des Jahresbedärfs decken kann, hat gleichfalls erheblich geringere Erträge gehracht. Immerhin wäre England in dex Lage, den nötigſten Bedarf an Brotgetreide zu beſchaf⸗ ſen, wenn es die See ftei behielte und über Schiffsräume wie bisher verfügen könnte. Das werden unſere U⸗Boote zu verhindern wiſſen. Wachſende Lebensmittelnot iſt aber nicht die einzige Gefahr, die dem Lande droht, deſſen Regierung uns, unſer ganzes Volk durch Hunger auf die Knie gwingen wollte. England braucht gewaltige 9 olzmengen für ſeinen Kohlenbergbau, gewaltige E 4 en für die Munitionsherſtellung, es draucht Kohle, Eiſen und Stahl in ungeheuren Mengen, um die Millionenheere mit ihren Hunderttauſenden von Geſchützen und Maſchinengeweh⸗ ren verſorgen zu können. Für Grubenholz iſt das waldarme England überwiegend auf ausländiſche Zufuhren angewieſen, ſeinen Eiſenerzbedarf hat es ſchon im Frieden zu einem Drittel vom Auslande beziehen müſſen. Der Auslandsbedarf in beiden Artikeln hat naturgemäß in dem Maße zugenommen, wie in England ſelbſt der Verbrauch und bei den Verbündeten Eng⸗ lands der Bedarf, insbeſondere an Kohle geſtiegen iſt. Die gro⸗ zen Offenſiven, die England und Frankreich planen, die ihnen nach ihrer Hoffnung endlich den Sieg bringen ſollen, ſind nur denkbar, wenn der Munitionsbedarf wie bisher oder richtiger noch beſſer als bisher befriedigt werden konn. Hier ſollen un⸗ ſere U⸗Boote zur rechten Zeit einen Riegel vorſchieben. Jeder Schlag, der England trifft, trifft auch ſeine Ver⸗ bündeten, vor allem Frankreich und Italien. In Frankreich beſteht bereits ſeit Monaten Kohlennot. Italien vermochte ſich dei den abnehmenden engliſchen Zu⸗ fuhren nur dadurch zu helfen, daß es Kohle aus den Vereinig⸗ ien Staaten bezog. Die Kriegswirtſchaft beider Länder, ihre Munitionserzeugung und zum Teil auch ihre Lebensmittelver⸗ ſorgung ſteht und fällt mit der Kohleneinfuhr. Wenn es ge⸗ lingt, die drei Entneteländer in zunehmendem Maße von der ſeeſeitigen Zufuhr abzuſchneiden, muß in abſehbarer Zeit die Stunde kommen, in der ſich die Entente vor die Frage geſtellt —.— ob ſie den Krieg mit Ausſicht auf Erfolg noch fortführen ann. 15 Kohlen⸗ und Lebensmittelnot in Nialien. e. Von der ſchweizer. Grenze, 5. Jan.(Priv.⸗ Tel. 3..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet aus Mai⸗ land: Ddie Kohlennot nimmt in Itallen immer mehr und mehr einen kataſtrophalen Charakter an. In Penedig iſt der Verbrauch von Gas ganz verboten Worden. Eine große Anzahl von Gaswerken hat ihren Betrieb Eingeſtellt. Ebenſo liegen ſehr viele ſtill. Auch die Vebensmittel und die notwendigen Gebrauchsartikel werden deueter. In den ärmeren Segeriden ninunt die Rit kes gerdaltig zu, Die geoßen Schwierigkeiten der U⸗Bootabwehr. — einem Aufſatz, detitelt„Der Unterſeebootkrieg de⸗ 3 des deux Mondes“ vom 15. muar erſchien, unterſucht Konteradmiral Degouy die age, weiche Verteldigungamiitel dem Verbande gegen die chisloſe Durchführung des U⸗Bootkrieges zur ügung Sehen. Man werbe zunächſt die Zahl der leichteren Fahr⸗ i emhren, ſerner olle Handelsſchiſſe bewoffnen und ſie 1 *—— mit Einrichtungen für drahtloſe Telegraphie ausſtatten. Auch von der Entwicklung der Waſſerflugzeuge laſſe ſich viel er⸗ warten. Vor allem aber müſſe man den Spionagedienſt, der im Intereſſe der deutſchen U⸗Boote fortgeſetzt aus geübt werde, energiſch unterdrücken. Aber alle dieſe Mittel ſeien freilich nicht zureichenb. Degouy fährt fort:„An dem Tage, an welchem Deutſch⸗ land über Unterſeeboote von 2000 Tonnen, ſtatt über ſolche von 800 und 1200 Tonnen, verfügen wird, wird das Bedürf⸗ nis, ſeine U⸗Boote heimlich zu verpflegen, für den Gegner weniger dringend ſein. Auch das Aufſpüren dieſer großen Einheiten wird wegen der beträchtlichen Erweiterung ihres unterſeeiſchen Aktionsradius ſehr viel ſchwieriger ſein. Man müßte hierfür weit ſtärkere Schiffe als bisher einſetzen, aber unglücklicherweiſe kann man nicht ſo viele ſolcher aroßenFahr⸗ zeiſge bauen wie einfache Fiſchdampfer. So bleibt alſo nur die Verwendung der Minen übrig. Aber auch bier ſtößt man auf zwei große Schwierigkeiten: die Geſchwindigkeit des U⸗ Bootes, die ihm eine Art Allgegenwart gibt, und die Aus⸗ dehnung ſeines Aktioneradius. Auch die Ueberwachung aller Küſten durch große Kreuzer verſpricht nicht viel; denn wieviel Zeit und Mübe wird man aufwenden müſſen, ehe man einen zufälligen und vereinzelten Erfolg erzielen kann. Und wie aufreibend wird es für die Völter ſein, auf ſichtbare Ergebniſſe warien zu müſſen, während der Feind ſein Zerſtörungswerk foriſetzen und die„neue Blockahe“ ihre Wirkung tun wird! Wie ſoll man ſich geſen einen Feind zur Wehr ſetzen, der eine ſolche Meiſterſchaft im Erfinden oder, was auf dasſelbe hin⸗ auskommt, in der Ausnutzung frember Erfindungen beſitzt, wenn man nicht gleichfalls etwas Neues und etwas B ſſeres erfindet? Um Deutſchland einzuholen, genügt es in der Tat nicht, einen Schritt vorwärts zu tun: denn in dem Augenblick, wo dies geſchieht, macht auch Deutſchland wieder neue Fort⸗ ſchritte. Glaubt man etwa, doß es ſtehen bleiben wird? Darauf kann man nicht warten.“ De Freiheit der U⸗Boote. Vom Kontreadmiral z. D. Kalau v. Hofe. Nach wie vor ſcheut ſich die engliſche Flotte, den Entſchei⸗ dungskampf mit der deutſchen zu ſuchen, immer noch in der Hoffnung, daß die Abſperrung des Seehandels der Mittel⸗ mächte genügen müſſe, um den Feind zum Nachgeben zu zwingen. Es hat durchaus den Anſchein, als ob eine Reihe von Einzelkämpfen zwiſchen den deutſchen U⸗Booten und der Maſſe der bewaffneten Handelsſchiffe der Entente das Schickſal Englands und ſeiner Freunde in dieſem Kriege beſtimmen ſoll. Es iſt geradezu unverſtändlich, daß die ver⸗ einigte gewaltige Macht der Kriegsflotten Englands, Frank⸗ reichs und Italiens ſich außer Stande erweiſt, die U⸗Boots⸗ Gefahr zu beſeitigen oder wenigſtens ſo einzudämmen, daß die wirtſchaftlichen Nöte unſerer Feinde, die dieſe ſelbſt auf die Unſicherheit des Seeverkehrs und die zunehmende Ver⸗ des Frachtraumes durch die Tätigkeit der deutſchen U⸗Boote zurückführen, erleichtert werden. Allerdings war bis vor kurzem die Meinung nicht gerade ſelten anzutreffen, daß die Erfolge der U⸗Boote überſchätzt mürden, und daß dieſe durch eine allgemeine ſtärkere Bewaff⸗ nung aller Handelsſchiffe weſentlich eingeſchränkt werden könnten. Obſchon der Handelskrieg von den deutſchen U⸗ Booten, die ſich zur Schonung neutraler Empfindlichkeiten an die veralteten Gebräuche aus der Segelſchiffahrtszeit hal⸗ ten mußten, nicht unter voller Ausnutzung ihrer Kampfmittel eführt wurde, haben die letzten Monate, die wegen der türmiſchen Witterung und der langen Nächte keineswegs günſtig für die U⸗Bootswaffe waren, ſo überraſchend hohe Refultate geliefert, daß man die Schädigung des engliſchen Welthandels mit dem Vergleich eines Ritzes in die Epidermis des Mammuth nicht mehr bewitzeln ſollte. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß in Zutunft die allgemeine Bewaffnung der Handelsſchiffe und die Aufſtellung von Geſchützen außer am Heck auch im Bug und auf den Seiten die Beute der — verringert wird. Das Gegenteil dürfte der Fall ein. Die größte Schwierigkeit ſtellte den U⸗Bootskomman⸗ danten bisher die Frage, ob ein in Sicht befindlicher Handels⸗ dampfer bewaffnet oder nicht bewaffnet wäre, oder ob er gar einen ſchwer armierten Hilfskreuzer unter neutraler Handels⸗ flagge vor ſich hätte, der nur darauf wartete, das„aufge⸗ tauchte“ ſich nähernde U⸗Boot, ſobald es in ſichere Schußweite ſeiner Geſchütze gelangt ſein würde, mit Schnellfeuer zu über⸗ fallen und es durch Rammen oder Minenwurf zu vernichten. Die gleiche Abſicht mußte der U⸗Bootskommandant immer auch von den wirklichen Handelsdampfern vermuten, nachdem dieſe durch Geheimbefehle der britiſchen Admiralität entgegen den Verſicherungen engliſcher Botſchafter bei den neutralen Regierungen verpflichtet waren, mit allen den Umſtänden nach möglichen Mitteln, die das Durchſuchungsrecht nach alter Regel ausübenden U⸗Boote zu vernichten. Unter dieſen Um⸗ — war die Aufgabe des Führers, der für die Sicherheit eines Fahrzeuges und ſeiner Beſatzung verantwortlich war, aber auch aus Gründen der Menſchlichkeit das Leben harm⸗ 605 Paſſagiere(„Schutzamerikaner“) aufs äußerſte zu ſchonen bedacht ſein ſollie, ſehr und es iſt deshalh wohl nicht ſelten vorgekommen, daß die Unmöglichkeit, die beſtehenden Ztweifel rechtzeitig zu beheben, zur Folge hatte, daß gerade die großen ſchnellen Handelsdampfer, die außer Paſſagieren wertvolle Konterbande an Borb zu haben pflegten, laufen ge⸗ laſſen werden mußten— aus Gründen der Menſchlichkeit. Durch die allgemeine Bewaffnung der Handelsſchfife wird mit dieſer Schwierigkeit und Gefährlichkeit der Kriegsführung für die U⸗Boote aufgeräumt. Die Zahl und das Kaliher der auf⸗ geſtellten Geſchütze hingegen wird die U⸗Boote ebenſowenig an der erfolgreichen Bekämpfung der Handelsdampfer hindern, wie es die doch meiſtens ſehr viel ſtärkere Armierung bei den Kriegsſchiffen bisher hat tun können. Die zur Verteidigung bewaffneten Handelsſchiſſe, gleich⸗ gültig ob ſie eine Kanone oder mehrere führten und wo ſie auch immer aufgeſtellt ſein mochten, erwieſen ſich in der Tat als eine auf das maritime Gebiet verpflanzte Abart des Hecken⸗ ſchützen(Franetireurs), die auf Angehörige der ſeindlichen be⸗ waffneten Macht ſchießen, wenn ſie glauven, dies ohne Gefahr für ſich tun zu können, ſonſt aber die Harmloſen ſpielen. Am Lande, in einer Gegend, wo die Mehrzahl der Bevölkerung oder gar die Geſarmtheit, ſei es ohne oder mit Billigung und Aufforderung der Landesobrigkeit, z. B. wie in Belgien, ſol⸗ cher Tum ſich hingibt, iſt der militäriſche Befehlshaber zu den ſtrengſten nicht nur berechtigi, ſondern ſogar verpflichtet. Kammen Neutrale zu Schaden, 0 wird man dies bedauern, ihnen ader mit Recht entgegen⸗ alten, daß ſie ſich in eine ihnen dekannte und daher zu mei⸗ dende Gefahr begeben haben. Ganz ebenſo liegen die Dinge für neutrale und andere Paſſagiere, die ihr Leben oder ihr Hab und Gut an Bord non nur zur Verteidigung armierten Handelsſchiffen der Kriegführenden zu geben fur m Aihie halken ohne zu bedenken, daß im Kriege zur See das ſchwimmende Privateigentum der Kriegführenden— dazu genören Schiff und Ladung— ſowie die Konterbande auf neutralen Schiffen der Wegnahme durch die beroaffnete Macht unterliegen. Durch die neue Kriegsgebietserklärung der Mittelmächte wird die Lage der U⸗Boote in der erfreulichſten Weiſe voll⸗ kommen deutlich gemacht und zwar zu einem Zeitpunkt, wo die große Zahl der jetzt vorhandenen U⸗Boote wohl imſtande iſt,— Druck der wirtſchaftlichen Not in den Ländern der Entente, die durch die knappen Getreidevorräte in den Haupt⸗ produktionsgebieten und die verringerte Zahl der zum Trans⸗ port verfügbaren Schiffe verſchärft worden iſt, bis zur Uner⸗ träglichkeit zu ſteigern. Unſere Verluſte an U⸗Booten, von denen die Entente⸗Preſſe zur Veruhigung threr ängſtlichen Reeder⸗ und Handelskreiſe immer fabelte, waren keineswegs ſo groß, als daß ſie nicht hätten erſetzt werden und überdie⸗ der Beſtand unſerer U⸗Bootsflotte um ein Vielfaches hätte ver⸗ mehrt werden können. Gewiß bringt auch der U⸗Boot⸗Han⸗ delskrieg unvermeidliche Härten mit ſich, die die ſeindlichen Seeleute im Dienſte ihres Vaterlandes auf, ſich nehmen müſſen, ſie ſind auch gegenüber der neutralen Schiffahrt, die im Dienſte der Entente durch Konterbande⸗Transport ſich abſichtlich Ge⸗ fahren ausſetzt, nicht zu vermeiden. In dieſem Falle, wo nicht der Patriotismus, ſondern das Streben nach hohem materiel⸗ lem Gewinn die Triebfeder iſt, wird der Schrei nach Milde⸗ rung der Kriegsmethode aus Gründen der Menſchlichkeit reine 13 Beachtung verdienen dürfen. Je energiſcher der en Iliſche Frachtraum vermindert, je gründlicher die neutrale Schifahrt von der Hilfeleiſtung im Kriegsgebiet ahgeſchreckt wird, deſto ſchneller wird die Entſcheidung fallen und damit die Schrecken dieſes Weltkrieges beendigt werden. Je eher wieder der Frie⸗ denszuſtand hergeſtellt werden kann, deſto beſſer wird der ganzen Welt und der Menſchlichkeit gedient worden ſein. Alſo, U⸗Boote, Glückab! und Glückauf! Die Kriegslage. Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Bexliner Büro.) Die 2 auſe in den militäriſchen Operationen, die wir oele jent⸗ lich als ein Atemholen vor der Tat bezeichnet haben, ſcheint 5 Ende zu gehen. Im Weſten iſt es in den letzten Ta zen an größeren Teilen der Front wiede Holt zu energiſcheren Kampf⸗ handlungen gekommen, die vielleicht die Einleitunz größerer Operationen ſein können. Am 3. Februar war zu beiden Seiten der Ancre ſtärkeres Artilleriefeuer zu bebaßten. In der Nacht vom 3. auf den 4. folgte darauf auseſprochenes Trommelfeuer. Vorgehende feindliche Patrouillen wurden abgewieſen. Am 4. in der zweiten Mor enſtunde erfol te dann ein ſtarker feindlicher Anſriff nordöſtlich Haucourt. An einer kleinen Stelle gelang es den En ländern eineudrin den. Oſtlich Beaucourt na'men wir Teile eines Grabens zurück und machten dabei 30 Gefanſene. Abends ſchlugen wir einen Angriff zurück. Bei Säuberung engliſcher Neſter, die vor un⸗ ſeren Stellun ꝛen lagen, nal men wir bei Beausourt 60 Ge⸗ fängene und ein Maſchinengewehr. Drei nichtliche Angriffe bei Beaucourt endeten mit einem Mißerfolg für den Feind. Bei einem Angriff nördlich Guebecourt drang der Feind mit ſchwachen Kräſten in unſere Stellun en ein. Auch nördlich der Somme verlief die Nacht vom 3. zum 4. ſehr unruhig. Am 4. kam es dann zu ſtarker Artillerietätigkeit, beſonders bei Peronne. Ein feindlicher Angriff wurde indes durch unſere Artillerie unter⸗ drückt. 5 Bei Dixmuiden, bei Arras und St. Mihiel herrſchte lebhaftes Artilleriefeuer. Brü'ꝛge und Gent wurden von engliſchen Fliegern heimgeſucht. Irgend⸗ welcher Erfolg war ihnen aber erfreulicherweiſe nicht beſchie⸗ den. Ein Schuppen wurde in Brand geſetzt. Dabei kamen zwei Belgier um und einer wurde verletzt. Im übrigen herrſchte an der Front lebhafte Fliegertätigkeit. Am 3. wur⸗ den von uns zwei feindliche Flugzeude abgeſchoſſen. Im Norden der öſtlichen Front geht unſere Gegenoffenſive weiter. Am 3. lebte trotz 30 Grad Kälte die Gefechtstätigkeit an der Aa wieder auf. Ein An⸗ ariff der Ruſſen wurde erneut abgewieſen. Im Oitos⸗ und Caſinutal war die Artillerietätigkeit gleichfalls recht lebhaft⸗ Bei Lieſti verſuchte der Gegner, über den gefrorenen Sereth hin anzugreifen. Er wurde aber zurückgewieſen. Auch An⸗ griffe bei Iſacceg wurden abgeſchlagen. Das im türkiſchen Heeresbericht vom 2. gemeldete Gefecht im Jrakgebiet bedeutet einen ſchönen und begch⸗ tenswerten Erfolg für die Türken. Die Türken haben ſich gegenüber einem ſtarken engliſchen Angriff erfolg⸗ reich bewährt und ihn reſtlos ab eſchlagen. Im Karſt herrſchte die übliche Artillerietätiokeit. In den Bergen war die Gefechtstätigkeit bei 15 bis 20 Grad Kälte unter vereinzelten Schneefällen gelähmt. Ein Beſuch des Kaiſers beim König von Bulgarien Großes Hauptquartier, 4. Febr.(WTB. Amil.) Der Kaiſer begab ſich zum Beſuche des Königs von Bul⸗ garien am 3. Februar mit einem größeren Gefolge, unter bem ſich auch der bulgariſche Militärbevollmächtigte Ober ſt Jenichow befand, nach Poeſtyem in Ungarn, wo der König zur Kur weilt. Auf dem Wege vom Bahnhof zum Hotel Hexnia⸗Palaſt wurde der Kaiſer von der enthuſiaſtiſch begrüßt. In der Halle des Hotels hatten ſi die Spitzen der Behörden, der Badedirektion ſowie eine groß Anzahl rekonvaleszenter Offiziere der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Armee verſammelt. Der Kaiſer ſprach jeden Einzelnen an, u. a. auch den Bruder des ungariſchen Miniſterpräſidenten Grafen Tisza. Hierauf begab ſich der Kaiſer zu den Wohn⸗ räumen des Königs von Bulgarien, der ihm mit ſeinem Bruder, dem Prinzen Philipp von Sachſen⸗Coburg und Gotha vor dem Eingang herzlichſt begrüßte. Beide Monarchen konferierten mehrere Stunden allein. Im Anſchluß daran fand eine Abendtafel im großen Saal des Hotels ſtatt, an der auch die beiderſeitigen Gefolgen teilnahmen. Der Kaiſer ſaß zwiſchen dem König und dem Prinzen Philipp, dem der Kaiſer den Orden vom Schwarzen Adler verliehen hatte. Nach der Tafel wurden dem Kaiſer Damen und Herren des ungariſchen Roten Kreuzes vorgeſtellt, zu deſſen Gunſten er einen goldenen Nagel in einer Nachbildung der Krone Ungarns einſchlug. Am ſpäten Adend wurde nach herzlicher Verabſchiedung die Rückreiſe nach dem Großen Hauptquartier angetreten⸗ Stürmer in außeroedentlichem fuftrag in Stockholm c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Hebr. Pr.⸗Tel., 3..) Das Berner Tageblatt meldet aus Stockholm: Der frühere ruſſiſche Miniſterpräſident Stürmer hat ſich in auherordentlichem Auftrag nach Stocholm Seeben 8SSS—————————3 * N 8 —23—————⏑ ——— —— 9 —22— S. Februar Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den — 1917. Macht Soldaten freil Wauäeder Kuch frelrvilſa um militäriſchen Hilfsdienſt. Bus Stadt und Land. iie dem ansgeheichnet ler Larl Hecht, Sohn der Witme Anna Hecht. 3 Mannheim-Wäaldhof, Oppäuerſtraße 11, wegen Tapferkeit 8 erſchrockenem Verhalten vor dem Keine Unteroffi 8 8 894 Gen. berger des 2. Bahr. 3 Däger⸗Batls, für tapferes un ichttreues Verhalten in ſchwieri⸗ gen Stedungskämpfen. 9 3 Vizefeldwebel und Offizier⸗Aſpirant Goitfried Geldſetze 4 Sohn des Zugführers Gottfried Geldſetzer, Rheinhäuſerſtr. 53 77. Sandſturmmann Franz Kronauer, Sohn von Frau 3 Krouauer Witwe, T 42, Nr. 8, wegen tapferen Werhaltens vor— Sonſlige Auszeichnungen. egeremiliger Richard Suz, Sohn des Kaufmann Jakcb Sug in Nagold, erhielt die württemb. Taferteitsmedaille. Der — N der bereits Inhaber des Eiſernen Kreuzes iſt, urde im Mã wieder an der Front und wurde nun zum zweitenmal verwundet. Ernannt wurden Finanzſekretär Karl S cheuermann beim Sekretariat der Zoll⸗ und Steuerdirektion zum Zollverwalter And Bahnmeiſter Emil Raſtetk 9 Baſel nach Weil:Leopoldshöhe. 3* Zurückgenommen wurde die Verſetzun 9 Ludwig Walg von Freiburg nach Sſfeure 3* Zu den Kälteferien, die heute zur Kohlenerſparnis begonnen 3 Eben, wird uns geſchrieben: Durch Schulen werden mindeſtens 3000 Ztr. Woche erſpart, Wir möchten anregen, die ſo gewonnenen Vorräte reſtlos der ärmeren Bebölkerung zuzuweiſen. Der Stadt er⸗ wouchſen dadurch keine beſonderen Koſten. Wie lange die Schul⸗ 9 ferien dauern ſollen, müßte in erſter Linie von den Heizvorräten, nicht nur vom Weiter ab Edrei Wochen ſpielen im Kohlen und Koks in einer ulbetrieb keine große Rolle, trotzdem chule ücken entitehen werden. Dieſe laſſen ſich wieder ausfüllen. Die befürchteten Unarten der freien Schuljugend werden jetzt auch nicht gröer als bei anderen Ferien, im Gegenteil, durch die Anordnung, daß die einzernen Klaſſen ſpiederholk * n engerufen werden, daß bei angenehmem Wet⸗ zer af. im Zugel Halken, beſonders wenn auch die Eltern mitwirken. Um Gelegenheit zum Wärmen zu geben, ſollten die Leſehallen unter allen Umſtänden mit K Wie uns aus Neuſtadt a. H. gemeldet wird, hat das dortige 2 R ſich ebenfalls entſchloſſen, den Unterricht an der Vol Sſchule und der Fortbildungsſchule vorläufig bis 7. Februar ſ. Weiſe Kohlen für andere dringende m U Swelt einzuſparen. der Kohltenhamſterei zu ſteuern, hat das Pürgermeiſteramt weiter verfügt, daß die Kohlenhändler pro Monat und Haushaltung nicht mehr als füaf Zentner Kohlen abgeben dürfen. 3 % Märchen⸗Rachmiltag. Der Beifall den die Weihnachtsveranſtaltung Pon Frl. Flſe Büttel, von ihrer Mitwirkung bei den Sommerfeſt⸗ 3 Pielen in Bab Dürkheim her bekannt, gefunden hatte, ermunterte die Künſtlerin zu einem zweiten Mär fe Samstag im Caſinofaale ſtattfand. Das kleine Volk war wieder ſehr Zahlxeich erſchienen und kam auf ſeine Rechnung, trotzdem em⸗ P ich kalt im Saale wax und dadurch ſchon die krauliche Stimmung, D. nun einmal zum Märchenerzählen gehört, nicht aufkommen konnte. — er int war xecht geſchmackvoll zuſammengeſtellt, Lina 4 ommer und Auna Plothow kamen mit je zwei Märchen zu Wort, märder neue 109 ſchuf Anna Plothow ein vorbirdliches Kriegs⸗ 30 rchen. Frl. Bükter war eine angenehme Erzählerin und daß ſie en Mannemer„Dialekt gut ſprach, trug ihr beſonbere Veifallserzen⸗ Wiitgen der kleinen Zuhörerſchar ein. Märchenlieder, die von Schnee⸗ en handelten, krug Fr. Lisbeih Fuchs ſehr anmutig vor, beim — käferlied aus„Peterchens Mondfahrt“ war ihre anfängliche Be⸗ 11 2 lüenhein gewichen und ſie ſang ſich in die jungen Herzchen ein. Ihre Eiumme iſt klein, aber wohlgebildet, ihr Vortrag ſchlicht und innig. Liedchen von Taubert wurde ihr abgeklatſcht. Frl. Annemarie Iwann erſreute durch Kindetlieder, die ſie auf der Bioline ortrag brachte unter Klavierbegleitung, deren ſich Frl. B erg⸗ mit Geſchick angenommen hatte. Jum Schluſſe gab es Licht⸗ zu, elnem Märchen von Lina Sommer„In ber Tier⸗ die Solch ie* den Kleinen wie im Fluge, en voll von dem Gehörten ging's heim zur Mutter und da wurde erzählt bis der Sandmann kam. vv. 3 Der Operettenabend, der geſtern im Roſengarten ſtattfand, —5 5 e einen guten finanziellen Erfolg: der Saal war ausgezeich⸗ die eſetzt. Weniger bedeutend war der künſtleriſche Gewinn, da rü9 Hanauer Gäſte, die man ſich verſchrieben hatte, von einigen We fulichen Ausnahmen abgeſehen, den Anforderungen in keiner Nöbeſz entſprochen, die man ſelbſt bei Sonntagskonzerten im Mi Lingenſaal ſtellen muß. Am beſten ſchnitten die auftretenden abe ieder des Hanauer Stadtthegters noch darſtelleriſch ab. Man das 90 recht lebendig und graziös und kanzte und buſſelte, daßz 9 ublikum ganz entzſckt von ſo viel Lebensfreude und heiterer unte e war. Die geſanglichen Leiſtungen waren dafür umſo mehr 4 arbfeem Wittelmaß, Auf einſehindere Würdigung der Einzel⸗ 9 verdi ungen darf deshalb verzichtet werden. Vorbehaltioſes Lob ſtubante lediglich der Krakowiak aus der Hperette„Der Bettel⸗ 0* der ron Frl. Nargot Leander mit gutem Geſchmack Seren öner, kräftiger Tonentfaltung geſungen würde. Auch in Speretd 1b Kuhl der das Lied des Simon aus der gleichnamigen Währe te borteug, beſitzt die Hanauer Bühne einen guten Sänser. nanrenb, das komtiſche Fach durch Herrn Haus Imhof, der als„Barfußtänzer“ bei dem Vortrag des Auftritts⸗ 9 ollen es,⸗Biaukelchens aus der Operette„Der Juxbaran“ einen N ic oiterkeitsekkelg erzielte, gut bertreten iſt. Das Publikum, ſpendete geſtern wirklich in ſeiner gar⸗en Anſpruchsloſigkeit geigte, K0 33 3 8 die einen künſtleriſchen Genuß bietan, glängt bas glei Völichen durch Wwꝛeienheit. 53 in der Nie, Welldcheü⸗elbiellutis ber Schillerſchule, dre gegenwürkig 8 hillerſchule, die gegenwürtig 2 5 ar Veſtalogziſchu, ebracht here Mten pich⸗ 6 2 2* iſche 8 zet einen ſchönen Verlauf nahm. Die Namen unſ beſten 9 r erer beſ achiſchen Dichter zierten das Programm, daneben kamen Maunheimer Och. Irichlinger, K. Göller und besline zu Wort, Die kieinen Mädchen janden ſich end gut- mit den of: ichwierig vorzutragenden Gedichten N Durch gute Auffaſſung, klare und ausdrucksvolle „e Borträge wechſelten ab mit vaterländiſchen deutſchen die zum grbzen Teil den Liedet⸗ und Kinderfreund N. 1915 ſchwer verwundet, befand ſich ſeit kurgem dabei rücklings herunter und d0g e e in! Buchen zum Bauſekretär. 7 Vexſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Friedrich Schübel in des Bauinſpektors dis Schließung ſämtlicher 3 752 Acht oder vierzehn Tagé oder gar gerade 4. beim Herannah en des Schuljahrſchlüſſes in der Volks⸗ enausgänge gemacht werden, wird man ſie ſchon ohlen und Koks verſorgt werden.— chen⸗Nachmittag, der Portionen. Im zumteil gergdezu begeiſterſen Beifall. Bei wirklich guten liſchur, aatergebracht iſt. verauſtaltete geſtern nach⸗ der Lurähalle der Peſtalogziſchüle eine Hater! än⸗ eter, die unter der Leitüng des'tHerrü Oböérlehrér 8. Seite. Nr. 60. SIer un enen Haben, Un denſchen S men unter feinfühliger Leitung des Komponiſten, Herrn Haupt⸗ lehrer Helmle und Frl. Maag geſungen, ſehr zu Herzen gin⸗ gen. Gemeinſam mit Frl. Scheuk, die den Klävierpart über⸗ nommen hatte, trug Frl Maag zwei Violinſtücke von Burmeſter bor. Der herzliche Beifall, den die beiden Damen fanden, war wohlverdient. Herr Göller hielt nach einleitendem Geſang eine Baterländiſch empfundene Anſprache an die in großer Zahl gekom⸗ menen Mütter der Kinder, Kriegerfrauen. Er, fand für die ſchweren Aufgaben, die der Krieg auch den Frauen ſtellt, die rich⸗ tigen Worte, bries die Arbeit als beſte Helferin und Tröſterin für unſere bewegten Zeiten und erzählte von bergaugenen Tagen, in denen unſer deutſches Volk auch große Laſten zu tragen hatte und tapfer durchbielt. Die geichmackvoll zuſammengeſtellte und durch⸗ weg gut durchgeführte Vortragsfolge wurde herzlich gedankt. pp. .. Der Arsſchuß des Deutſchen Handwerkskammertags tagte⸗ in Ulm g. D. im großen Sitzungsſaale des Rathaufes unter dem Vorſitz des Obermeiſters H. Plate, Mitglied des preußiſchen Herrenhauſes. Zunachſt wurde von Generalſekretär Dr. Meuſch der Geſchäftsbericht erſtattet, der namentlich Mitteilungen über die verſchiedenen Verhandlungen mit den Be⸗ hörden des Reiches in Handwerkerfragen enthielt. Sodann wurde der Haushaltungsplan 1917½s durchberaten und geneh⸗ migt, ferner der Abſchluß der Verwaltung des Kammertages für Gereslieferungen bekannt gegeben und beſchloſſen, die Ueberſchüſſe„zunächſt zurückzulegen und deren Verwendung einer ſpäteren Beſchlußfaſſung vorzuhehalten. Die verſchiedenen Fragen, die z. Zt. das Handwerk beſchäftigen, laſſen es ratſam erſcheinen, eine Nollverſammlung des Deutſchen Handwerks“ und Gewerbekammertages abzuhalten. Der Zeitpunkt ſoll in einer ſpäteren Ausſchufſitzung noch beſtimmt werden. Mit der Heraus⸗ gabe eines Berichtes über die Kriegstätigkeit des Kammertages in Verbindung mit dem Handbuche der Handwerkskammern wurde die Geſchäftsſtelle beauftragt. Weiter wurde der Bericht der Kom⸗ dieſer Tage⸗ miſſion für Lieferungsgemeinſchaften im Handwerk vom General⸗ ſekretär erſtattet, der namentlich die Tätigkeit der Genoſſenſcheften und deren Verbände behandelte. Es fand dann noch eine ſehr rege und intereſſante Ausſorache über die künftige Stellung der Handwerkskammern im Rahmen der wirtſchaftlichen Organiſation des Handwerks ſtatt. Polizeibericht vom 5. Februar 1917. Unfälle. Auf der Friedrichsbrücke wollte au 3. ds. Mts. nachmittags ein 87 Jahre alter verheirateter Schloſſer von hier auf einen in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen aufſyringen, fiel ſich eine am Hinterkopf und am rechten Bein zu. Der Vexletzte wurde im Aagem. Kranken⸗ haus verbunden und wieder entlaſſen.— Im Hauſe E2, 12 ver⸗ hetzte ſich ein 17 Jahre altes Dienſtmädchen daburch am Kopf, daß: durch das, Zuſchlagen einer Türe die eingeſetzte Glasſcheibe zerhrach und die Splitter das Mädchen an den Kopf krafen. Sie mußte ins Allgem. Krankenhaus aufgenommen werden. Eptleptiſche Aufälle. In der Nacht vom 8. auf den 4. de. Mis., etwa um 1 Uhr, erlitt auf dem Gehwege vor dem Hauſe O 8, 5 ein auf der Durchreiſe hier befindlicher 42 Jahre alter, lediger Orgel⸗ bauer einen epileytiſchen Anfall und mußte ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden.— Ebenſo brach geſiern Racht um 10 Uhr vor dem Hauſe D 4, 11 ein Jahre alter, lediger Kaufmann von hier an epileptiſchen Krämpfen zuſammen. Ex- würde voyn einer Pollzei⸗ —— der Wache E 5, n0 verhracht, wo er ſich bald wieder erholte. 2 SZimmerbraud. Vermutlich infolge von N des Ofens geriet am 2. ds. Mis. in einem Zimmer des Hauſes Mauer⸗ ſtraße Nr. 4 in Waloͤhof ein Spiegelſchrauk in Brand, woburch ein Schaden von etwa 100 Mk. entſtanden iſt. Babezimmerbrand. Ju einem Badezimmer im Hauſe Rheinvillenſtraße 10 wurde darin aufgehängte Kleidungsſtücke am 4. d. Mts. durch einen Luſtzug gegen den Gasofen geweht, wodurch dieſe Feuer fingen und verbrannten, Es eniſtand ein Geſamtſchaden von 100 Mk. Das Feuer konnte in beiden Fällen durch die Wohnungeinhaber wieder gelöſcht werden. Kimdesausſetzung.“ Am 31. Jauuar, nachmitiags 4½15 Uhr, wurde im Hauſe C 1, 16 hier, ein 3 Wochen altes Kind, männ⸗ lichen Geſchlechts ausgeſetzt. Das Kind trug zwei neue weißleinene Hemöchen, ein weißes geſtricktes Jäckchen und ein neues wollenes Hänbchen. Eingewickelt war es in zwei neue, weiße, hygie⸗ Kiſche Windeln, eine Windel aus Neſſeltuch, 1 abgewaſchenes leinenes Tuch, jedenfalls von einem Bettuch herrührend, 1 neues wollenes blau⸗ graues, mit mehreren roten ſchmalen Streiſen gerändertes Tuch und einen ziemlich neuen, duntelblanen Damenrock mit grünlichen großen Caros ohne Futter. Der Rock hatte hinten mehrere Drucklnöpfe und eine Klappe zum ſchließen. Er war mit zwei Sicherheitsnadeln zu⸗ ſammengeſteckt. Sämtliche Kleidungsſtücke waren in ſehr ſauberem neuen Zuſtande und ohne Zeichen. Auf einem beigelegten Zettel ſteht geſchrieben: Werte Frau Dreyfuß! Bitte übergeben Sié das Kind ihrer Schweſter, es iſt das Kind einer ünglücklichen Jübin. Gott möge es Ihnen ewig belohnen. Sie möchten es bitte an Kindesſtatt an⸗ nehmen, da ſie keine Kinder haben. Meinen Namen darf ich nicht ichreiben. Er iſt Ihnen ſicher bekannt. Verdächtig iſt eine unbe⸗ kannte Frauensperſon von etwa 20 Jahren, 1,65 m groß, unterſetzt, mit ziemlich vollem Geſicht und gerader Haltung, die he⸗ kleidet war mit helloxauem Jaketkleid, duntelblauem, haarigem Hut und grauem Pelz. Um Mitteilung von Anhaltspunkten, die zur Er⸗ der Kindesmutter dienen könnten, erſucht die Kriminal⸗ poligei. 8 8 Aufgefunden wurde am 12. Januar, vor dem Hauſe G 7, 7. ein älteres Fahrrad, Marke unbekannt, Fabr.⸗Nr. 315 715, mit ſchwar⸗ zem Rahmenbau und Felgen, aufwäris gebogener Lenkſtange, gelbe Schutzbleche, Freilauf mit Rücktrittbremſe⸗* Entwendet wärden: In der Zelt vom g. bis 20. Januar, aus einem Laden in K 2, 35, eine gut erhaltene Man doline, älteres Fabrikat, brauner Kaſten, unter den Gaiten ein Schmetterling und auf der Rückſeite Silberſtreifeneinlagen, für ca. 150 Mk. Eigarren verſchiedener Art und ca. 50 leere Eigarrenkiſtchen. Vom 21. bis 22. Januar im Hauſe Friebrichsring 44, 5 ältere Chirtinghemden mit See e Die Hemden ſind auf der linken Seite der Bruſi⸗ einſätze rot G. F. gez. In der Nacht vom 30. bis 81. Januar, aus einem Stall in den Spelzengärten 5 Hühner. Am 31, Jannar im Hauſe N 7, 1, aus 9 Mauſarden ein paar Damenſchnürſtiefel, hohe Abſätze, Größe 38. Eine ſilberne Dam, Rem. Uhr weißes Zifferblatt, arabiſche Zahlen, Goldränder, auf dem Rückdeckel kleines Wappen, ein Panzerkettenarmbaud mit Schieberverſchluß und Sicherheits⸗ kettchen, ein ſilberner Damenring mit ſchwarz, weiß und roten Emaileinlagen. Vferd ediebſtahl. Am 30. Januar ds. Jo, wurde in Frank⸗ fuxt a, M. ein Pferd, brauner Wallach mit weißer Bläſſe und langem Schweif, 7 Jahre alt und kräſtig gebaut, von dem Fuhrwerk auf der Straße weg geſtohlen. Das Pferd war mit zwei wollenen Decken mit ber Aufſchriſt:„Eis⸗Günter“ bebeckt. Unt ſachdienliche Pilitei⸗ lungen über den Verbleib erſucht die Schützmannſchaft. Verhaftet wurben 25 Perſonen wegen verſchiebener ſtarfbarer Handlungen. ———.— Nus Ludwigshafen. Die ſtädtiſche Kriegsküche hat ſeit Eröffnung bis Ende De⸗ zember an 165 Tagen insgeſamt 220 614 Eſſen berabreicht, davon 70.180 in den Speiſeräumen der Küche. Durchkehaittlich wurden täglich 1391 Partionen abgogeben, Den geringſten Zuſpruch fand die Küche im Auguſt und Sebiember, den meiſten im erſten Monat ihres Beſtehens, im Juni, dort wax der Tagesdurchſchnitt 1078 Dezember zeigte ſich zum erſtenmal wieder eine Steigerung. 5558 „Der Ländesberbaud⸗ bäheriſcher Grund⸗ und ne e. V. hat an den Landtag eine Eingabe Kelcher daxum erſuchf wird, ſofert ein Notzgsſe gum Grund⸗ Und Hausſteuergeſet vonzulegen um die Härten der Steuergefchz⸗ getung für den ſtädtiichen Hausbeſith zu beſeitigen Vor allenm wolle durchhas Notgeietz die Möglickkeit geſchafſen werden, wie hei allen anderen Steuerveranlagungen die zähelichen Berluſte nicht nur bei den burch die zweieinbalbfeche Berechnung und den Pro⸗ zentſatz mehrfach und barum ſchlimnier wirkenden Umlagen zu bezückſichtigen bezw. in Abgug bringen zu können. Vieſed Not⸗ deied ſolle rükwirkend aui den! Räuuar 1dis ein Kraft gsſetit⸗ Ferden und drindeſtene bit zwei Kahrg nach dem Kriege Beſtend Hausbeſitzer⸗ gerichtet, in baben in der Ertartung, daß innerhalh dieſer zweijäbrigen Frie⸗ bezlszeit den gaſetzlich vorgeſehenen Aenderungen des Hausftener⸗ geſetzes entſprechend nachgekommen wird. 8 Nus dem Großherzogtum. Unterſchefflenz, 2. Fehr. Aus Furcht vor Erblindung hat ſich hier ein Denſtenecht exhängt, der als fleißiger und braver Arbeiter ſchon ſeit über 20 Jahren hier bei ſeiner Dienſtherrſchaft diente. oc. Karlsxguhe, 5. Febr. Unter ſtarker Beteiligung beſon⸗ ders auk den Kreiſen der hieſigen Künſtler, erfolgte am Sonntag mittag die Beiſetzung von Prof. Schönleber. Bei der Trauerfeier ließ ſich der Großherzog durch Geh. Rat Frhrn. von Babo, die Großherzogin Luiſe durch Oberſthofmeiſter Graf von Andlaw vertreten. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts vertrat Geh. Rat Schwörer. Nach der Einſegnung wurden am Särge zahlreiche Kränze niedergelegt, darunter ſolche von den Aka⸗ demien Karlsxube, Stuttgart, München und vou verſchiedenen rünſtlervereinigagen. rr. Baden⸗ Baden, 2. Febr. Wie heute bekannt wurde, hat Stabr. Max Vogel ſein Amt niedergelegt. Herr Vogel ſteht ſeit im Felde. iſt Inhaber des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe und wurde auch bereits zum Hauptmann befördert. Veranlaſſung zum Rücktritt dürfte ſeine ſtändige Abweſenheit ſein,——— von ſeinen nationalliberalen Parteifreunden bedauert wird, die ihn in den Stadtrat gewählt haben. Min hofft indeſſen, daß er nach Friedensſchluß ſeine hervorragende Kraft wieder in den Dienſt des Kollegiums ſtellt. (Pforzheim, 8. Febr. Infolge des fehlenden Bieres und des dadurch hervorgerufenen ſchlechten Beſuchs, ſind hier augenblicklich über 50 Wirtſchaften geſchloſſen. Jahren im Ruheſtand lebende Geb. Rat Nrof. Dr. Bern ard Schmidt ſeinen 80. Geburtstag. Nahezu vier Jahr⸗ zehnte, von 1872bis 1911, wirkte er als Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der hieſigen Univerſität: gauze Generationen von Lehrern der klaſſiſchen Sprache ſind aus ſeiner Schule ber⸗ vorgegangen. In ſeinen jungen Jahren brachte Geh. Rat Schmidt längere Zeit in Griechenland zu, wo er Land und Leute gründlich kennen lernte und zahlreiche Sagen und Volks⸗ lieder geſammelt und auch veröffentlicht hat. bnc. Oberſimonswald, 4. Februar. Durch Feuer wurde, wie bereits mitgeteilt, das Elektrizitätswerk zum„Sternen“ vollſtändig zerſtört. Sehr zu bedauern iſt die Witwe Stratz zum„Sternen“, welche durch den Rrandfall ſchwer geſchädigt iſt. Die Verſicherungsſumme iſt un Neuein⸗ richtung bei weitem nicht ausreichend, zumal bei ihr ein Schick⸗ ſalsſchlag jäh dem andern folgt. Vor 6 Jahren wurde der Gemahl, der auch Landtagsabgeordneter war und die groß⸗ artige Anlage geſchafſen, im beſten Mannesalter ihr durch den Tod entriſſen. Vor vier Jahren brannte die in trefflicher Weiſe errichtete Dampfſäge nieder, der auch das Gaſthaus zum Opfer fiel und nun noch dieſer neue ſchwere Schlag. Dabei hat ſie drei Söhne, deren Mithilſe ſie ſo drin⸗ gend nötig hätte, im Felde ſtehen, ein vierter, der Leiter des elektriſchen Werkes, ſteht vor der Einberufung. Dem Au'ſeher des Werkes ſind ebenfalls alle Habſeligkeiten mitperbrannt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Aus der Südyfalz, 2. Febr. Herr Kommerzienrat Wilhelm Lubowici⸗Jockgrim hat anläßlich des 60iährigen Beſtehens ſeiner Firma 25000 Mi. geſpendet, die zu Unterſtützungen ber amilien im Felde ſtehender Beamten und Arbeiter der Firma Karl Ludowiei zu verwenden ſind. *“ Darmſtasdt, 2. Februar, In ber Breiten Allee ſtieß ein Straßenbahnzug mit der Dampfſtraßen bahn zuſammen. Der Anprall war ſo gewaltig, daß der Straßenbahnwagen aus dem Gleiſe geſchleudert und ſchwer beſchädigt wurde. Von dem Straßen⸗ bahnzug würden zwet Wagen erheblich beſchädigt. Mehrere Fahrgäſte erlitten durch umherfliegende Glasſplitter mehr oder mindex ſchwere Verle 9 ungen, Die Fübrerin des Straßenbahnwagens erlitt einen Nerveuſchock.— Die auf dem hieſigen Hauptbahnhof als Weichen⸗ ſchmiererin beſchäftigie, 26 Jahre alte, Lina Röhm aus Durlach, wurde beim Ueberſchreiten des Gleiſes von dem einlaufen⸗ den Triebwagen der Strecke Gobdelau erfaßt und auf der Stelle ge⸗ tötet. Es liegt Unrorſichtigkeit der Berunglückten vor. Frankfurt a.., 2. Febr. Ein 16ſähriger Gärtnerlehrling namen Adolf Einfalt, der in einer hieſigen Anſtalt bedienſtet war, büßte durch einen leichtſinnigen Streich ſein Leben ein, indem er ſich aus Spielerei an einem Tucherhängte. Seine Umgebung, die den Akt für einen Scherz hielt, machte ſchließlich die Wahrnehmung, daß der Tod infolge Schließung der Luſtröhre eingetreten war. Gerichtszeitung. Eine Kaxtofſelſchieberin ſtand in Perſon dex Ehefrau Nik. Hanf aus Seckenheim por den Schranken des Gerichts. tober führte ſie in früher Morgenſtunde fürſorglichen Mannheimer Hausſrauen Kaxtoffeln zu in Mengen van einigen Zeutnern. Ins⸗ geſamt brachte ſie hundert Zentner hierher. Dafür, daß die Käu⸗ ferinnnen keine Bezugsſcheine an die Ehefrau Hanf abzugeben hatten, durften ſie 5,0 Mk. bie 0,0 Mk. für den Zentner zahlen, während der Höchſtpreis bei direktem Bezug vom Erzeuger damals 4,75 Mk. betrug. Die Seckenheimer Bäuerin war aber ihrerſeits garnicht be⸗ rechtigt, die Kartoffeln aus Seckenheim e dazu hätte ſie eineß vom Bürgermeiſteramt aufgrund abgelleferter Bezugsſcheine auszufertigenden Befbrderungserlaubnisſcheines bedurſt, den ſie aber, wenn ſie das Bürgermeiſteramt Seckenheim darum angegangen hätte, zu zener Zeit nicht mehr ausgeſtellt bekommen haben würde, da das von Seckenheim abängebende Quantum Kartoffeln bereits ver⸗ geben war. Zweiundachtzig Mannheimer Hausfrauen wurden durch empfindliche Geldſtrafen bereits über das Unrecht ihrer Handlungsweiſe belehrt, ihre Lieferantin, die bisher un⸗ beſcholten war und unter dem Krieg wirtſchaftlich leiden mußte, wurde unter Zubilligung mildernder Umſtünde zu 195 Mark Geld⸗ ſtrafe und den Koſten verurteilt. 640 (St. Georgen, i. Schwarzw., 4. Febr. Dic Ehefrau des Fabrikarbeiters Friedrich Stockburgier, Auna Barbaxa. geb. Stet⸗ dinger von hier, wurde vom Gchöffengericht Villingen wegeit fortgeſetzter Milchfälſchuung zu einer Woche Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe oder weiteren 10 Tagen Gefängnis verur⸗ teilt. Sie gab zu, von Oktober bis November 1916 täglich etwa 15 eiter Milch über 2 Liter Waſſer zugeſetzt zu haben, während die Unterſuchung 1,5 Liter Waſſer auf 4/5 Liter Milch feſtſtellte. Die pflichtrexgeſſene Frau hat die Milchpautſcherei ſchon lange betrieben, alle Warnungen ihrer Kundſchaft haben nichts geholfen. Daß nicht ſchon früher Anzeige gegen ſie erſtattet worden war, hatte ſie ledialich der Rückſicht anf ihren im Felde ſtehenden Mann zu verdanken („Karlsr. Tabl.“) 8 (Sffenburg, 4. Febr. Vor dem Schwurgericht wurde die göjährige Dienſtmaod Lina Grammel wegen Töiuna ihres un⸗ chelichen Kindes zu 9 Jahren 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Oſtrowy zu verauiworten, Er hat in Hioßer v. Js. zwiſchen Ulm Unter Einrechnung einer erſt' am 24. Jannar von der bieſigen Straf⸗ kammer geoen ihn ausgeſorochenen Gefüngntsſtrnſe von 1. Jahr 3 Monaten erbtelt er eine Gefänontéſtrate von⸗9½ Jahren. * 5* Kochmanales. Würſtfabrtk in Betrieb genommen worden. Die Einrichtung er⸗ 4 Sdurch etue aus, Mitgliedern der Schmeinemetgerinnung gebil⸗ ete Genoſſenſchaft. Die“ Gründung der Genoffeüſchaft geſchah im mit der Stadtverwaltung. Die Genoſſenſckaft hat ſich ſe Aufgabe geſtelt, eine Wurſt von einheitlicher und beſonders auter Beſchaſſenbeit zu berelten. Der Preis der Wilrft. beirſet“ für Bint wuzit Ak, 1½70, Leberwurſt M. 4 geräucherte Brazwurk Pe. 0. Es ergiht ſich mithin eine nicht unweſeutliche Steicerung gegenttber den kieherigen Preiſen, die ſich wie ſolgt ſtellten: Bluiwür N. 183 Seberwurſt M. 160, geräucherte Bratwurſt M. 280. Bie oc. Freiburg, 4. Febr. Dieſer Tage feierte der ſeit 6 Im Monat Ok⸗ Strgßenraubs und erſchwerter Körververletzung hatte ſich der ſchon wieberholt vorbeſtrafte 28ſäßrige Dienſtknecht.⸗Franz. Gazer aus und Haskach die Landwirttehefrau Aung Hünd überfallen und beraubt. Köla, 4. Sebr. Am Montag iſt die im Schlachthſe ciugerichteie 8 Preiſe“ wurden von dex Preisprüfungsſtelle, geprüft und genehmigt. Die „Herſtellung der Wurſt wird⸗ſtändig Uberwacht. ——— * 8 ———— ——————————————— — — — ———— —— —— —— —— —— — — ——— —— 1 904 5 N 93* NI 9 Nr. 60. Sette. münnyeimer Generur-aneiger. eneaupgure.. A42 E 9— Ber ANachtrag zum lokalen Teil. Monatsbekicht der Maunheimer Volksbücherei, U 3(Her⸗ ichetönd). Die in Jänuar geführts Skatiſtik ergiot olgende Zahlen? Keu eingetretene Mitglieder: 209(91 männliche und 118 Weibliche Leſer) heumte 1, Geſchäftsinhaber 2, Handwerkar 13, Ungelernte Arbei⸗ ter 5, Dienſtperſonal 1, Beamte 8, ſonſtige Berufe akademiſche. Künſtleriſche, techniſche) 17, Jugendliche(16—18 Jahre) 26— Be⸗ rufsloſe Frauen(berheiratete, verwitwete, ledige) 43; gewerbstätige jelbſtändige Franen und Mädchen: 68; Jugendliche(16—18 Jahre) 11.— Die Buchſtatiſtik. Es wurden ausgeliehen insgeſamt an 21 vollen Ausleibetagen und 4 Vormittagen: 11 867 Binde Davon entfielen auf die Schöne Literatur 10399 Bände, auf die belehrenden Gebiete 1468 Bände.— Die Gliederung nach einzel⸗ nen Abteilungen ergibt folgende Zählen: Deutſche Schöne Litera⸗ r(Romane und Novellen) 8841 Bände; Klaſſiker und Dramen 88 Bände; außerdeutſche Schöne Literatur 1236 Bände; Klaſſiker und Dramen 17 Bände;: Zeitſchriften 217 Bäude.— Die belehren⸗ den Gebiete: Lebensbeſchreibungen, Tagebücher und Briefwechſel 269 Bände; Geſchichte 285 Bände: Kunſt und Kunſtosſchichte 194 Bände; Literaturgeſchichte 84 Bände; Philoſophie 123 Biinde: Völ⸗ kerkunde und Reiſeſchilderungen 803 Bände; Natuxwiſſenſchaft 166 Bände; Technik. Handwerk und Gewerbe 214 Bände.— Im Leſe⸗ ſaal wurden. 8402 Beſucher gezählt. * Mannheimer Mutterſchutz E. V. Die Reichswochenbilfe hat allen Frauen und Bräuten von Kriegsteilnehmern eine weſentliche Erleichterung über ihre ſchonungsbedürftigſte Zeit gebracht. Für alle diejenigen bedürftigen Frauen aber, die bislang u der Reichswochenbilfe teilbaftig werden Founnten, weil der Vater ihres Kindes nicht Krieosteilnebmer war, hat jetzt ein edler Spender die Summe von 25000 M. für Baden ausgeſetzt mit der Beſtimmuna, daß Wöchnerinnen, deren Kinder im Jahre 1917 geboren ſind, dexen Bedürftickeit erwieſen ſein muß und die von keiner Seite Unterſtützung beziehen, eine Wochenhilfe bis zu M. 50.— cuf Antrag erbalten können. Wir erbieten uns hierdurch, in un⸗ ſerer Sprechſtunde Dienstgas abends von—7 Ubr im alten Rätbaus, Zimmer Nr. 12, ſackdienlichen Ret und Nuskunft in dieſer und allen ähnlichen Fragen des Mutter⸗ und Säualinos⸗ ſchukes zu geben. Es wäre zu wünſchen, daß ſich noch waitere großherzige Spender fänden, die dieſe ſegenverbeißende Stiftung ergänzen, denn die Summe ſoll über das ganze Land verteilt wer⸗ den unter beſonderer Berücſicktigung der Landoemeinden, ſodaß Mannbeim nur mit einem Teil zu rechnen haben wird. Anmel⸗ dungen auch hierzu nehmen wir entgegen. u Die Volks⸗ und Jugenblefehallen des Vereins gegen Miß⸗ brauch geiſtiger Cietränke haben mit Rückſicht auf die durch den Koblenmangel bedingten augenblicklichen Bexhältniſſe bon heute Montag ab bis zur Rückkehr beſſerer Zuſtände ihre Beſuchs⸗ zeiten erweitert. Dieſe Leſehalle- im Lindenbof, Meerſelditraße 80, iſt geöffnet für Kinder varerſt an allen Werk⸗ tagen bon 2 Ubr nachmittsos bis 6 Uhr. fün Grwachſene von 2 Uhr nachwittaas bis 9 Uhr abends. Die Leſehalle Schwekin⸗ gerſtraße 83 iſt geöffnet für Kinder von—6½ Uhr gachmit⸗ taas. für Erwachſene bon—9 Uhr. Für Sonn⸗ und§ Feiertoge kleiben die Leſezeiten bis auf weiteres unherändert und zwar für Erwachſene von 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags. —— Deutſches Reich. Die Deutſch⸗iriſche Geſellſchaft. In dieſen Tagen iſt in Berlin eine Deutſch⸗iriſche Geſellſchaft ins Leben gerufen worden mit dem Zreck, die beiden Länder einander näher zu brin ꝛen. Die Geſellſchaft wird vor allem beſtrebt ſein, in voller Würdigunz der politi⸗ ſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Bedeutung Irlonds, die Kenntnis der iriſchen Zuſtände in möglichſt weite Schichten des Volkes zu verbreiten. Der Krieg hat bewieſen, daß Deutſchland nur ſehr wenig Feunde in der Wilt beſitzt, als Freunde ſind aber die Jren, ſowohl in der Heimat wie in Amerika, aufgetreten, und der Wert der iriſchen Freundſchaft Darf ſicherlich nicht unterſchätzt werden. Daher und auch an⸗ geſichts der Tatſache, daß die deutſche Note an Ame⸗ rika vom 31. Januar von dem ausdrücklichen Wunſche der deutſchen Regierung Kunde gegeben hat, Irland die ſtaats⸗ rechtliche Autonomie wieder gewährt zu ſehen, daf die Deutſch⸗Jriſche Geſellſchaſt gewiß auf eine freundliche Auf⸗ nahme in allen Kreiſen der deutſchen Bevölkerunz rechnen. Gliederung nach Berufen: Kaufleute ls8, Bank⸗ Es iſt wohl zu hoſfen, daß die Mitgliederzahl der Deutſch⸗ Iriſchen Geſellſchaft der iriſchen Nation und der übrigen Welt beweiſen wird, daß ganz Deutſchland ahne Unterſchled der Politiſchen oder religicſenAnſchaulungen mit den Iren in deren ſchwerem Kampf um Recht und Freiheit wider den gemein⸗ ſamen Feind empfindet. 5 Die Reichstaasabgeordneten Erzberger. Legations⸗ rat Freiherr von Richthofen und Graf Weſtarßp bilden das Präſidium der Geſellſchaft. Unter den Herren des Vor⸗ ſtandes befinden ſich u. a der Abgeordnete Baſſermann, Fürſt Blücher von Wahlſtatt, der frühere amerika⸗ niſche Generalkonſul in München, St. John Gaffney (lein geborener Ire), der iriſche Schriftſteller Grorges Chat⸗ terton⸗Hill als geſchäftsführendes Mitalied, die Pro⸗ feſſoren Eduard Meyer, Dietrich Schäfer, Theodor Schiemann uſw. Letzte Meldungen. Der Wiener Hericht. Wien, 5. Februar.(BrB. Nichiamtlich.) Amllich wird verlautbar.. 3 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Jeindliche Abteilungen, die gegen unſere Siellungen ſüdweſtlich von Brzezang vorfüßlten, wurden durch Jeuer veririeber. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern morgen drang eine Abteilung de⸗ Jeldjäger⸗ bataillons Nr. 30 in eine feindliche Stellung weſilich des Plöckenpaſſes(Karniſchen Kamm) ein, nahm einen Offizier und 28 Mann gefangen und erbeutete ein Maſchinengewehr, einen Minenwerſer und mehrere Gewehre. Sonſt keine be⸗ ſonderen Ereigniſſe von Belang. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Cage unveränderi. Der ſiellvertretende Chef des Generalſtabs: von Höfer, Jeldmarſchalleumank. Der bulgariſche Sericht. Sofia, 5. Jebr.(WTB. Nichtamil.) Amtlſcher Bericht des Generalſtabs vom 4. Jebruar: 50 Mazedoniſche Front Nordweſllich von Bito ia richt häufiges Trommel⸗ ſica und in der Ebene von Serres Patrouillengefechie. Rumäniſche Front. feue r. Bei Tulcea und bei dem Dorfe Preslava Arlillerie· und Minenfeuer, ſowie Feuerwechſel zwiſchen Wach⸗ ableilungen.* Der türkiſche Tagesbericht. Amtlicher Generalſtabsbericht vom 4. Jebruar. Tigrisfront. Südlich des Tigris heftiger Arkillerie⸗ kampf. An der Felahie⸗Stellung Infanlerie⸗ und Arklllerie · —— Konzert Freund⸗vogelſtrom⸗irkigt. Das Konzert, welches Fräulein Jane Freun d mit den Herren Vogelſrom und Konzertmeiſter Birkigt am Samstag im Muſenſaale des Roſengartens veranſtaltete, hatte mehr als lokale Be⸗ deutung. Es gab Fräulein Freund nach einer bedauerlichen Erkrau⸗ kung, die ſie leider zwang, der Bühne Valet zu ſagen, erſtmals in Mannheim Gelegenheit, ſich als Konzertſängerin vorzuſtellen, nachdem die Künſtlerin bereits im Weihnachtskonzert des Heidelberger Bach⸗ vereins als Soliſtin erfolgreich ſich betätigte. Wir erinnern uns übrigens gerne der Mitwirkung von Fräulein Freund in früheren Vereinskonzerten, in denen wir neben der prächtig ausgeglichenen Stimme ſtets den verinnerlichten, geſchmackvollen Vortrag anerken⸗ nen durften., Und ſo kann unſere Künſtlerin, die nun ihren Wohnſic in Heidelberg genommen hat und ſich ausſchließlich dem Konzertge⸗ ſange und der geſangspädagogiſchen Tätigkeit zu widmen gedenkt, mit Vertrauen einer hoffnungsvollen Zukunft entgegenſehen. Von den Sympathien, derer ſich die Sängerin und ihre freundſchaft⸗ lichſt mitwirkenden Kunſtgenoſſen in weiteren Kreiſen erfreut, zeugte der vollbeſetzte Muſenſaal, der warme Beiſall, mit dem Fräulein Freund bei ihrem Erſcheinen begrüßt wurde. In der Arie der Eboli aus Verdl's„Don Carlos“(„Verhängsnisvoll war das Geſchenk“) gab die Künſtlerin eine höchſt heachtenswerte Leiſtung im dramatiſchen Geſang, in fünf geſchmackvoll gewählten Liedern von R. Frauz, Schubert, R. Strauß und Brahms Proben ihrer ernſten Kunſtrichtung, Im Rezitativ exfreute die Plaſtik des Ausdrucks und die Klarheit der Deklamation. Der arioſe Teil wurde mit ſeltener Ausdrucksverin⸗ nerlichung geboten. Fräulein Freund ſingt ohne jene„Untugenden“, die man ſo oft bei Bühnenſängern beobachtet, die im Konzertſaale auftreten. Ihr warmtimbrierter Vortrag und ihre Feinfühlungskunſt ließen ſie auch im Liedgeſange verdiente Erfolge erringen. Ja, man freute ſich konſtatieren zu können, daß ihre Vortragskunſt an innerer Beſeelung und Ausdrucksverſeinerung noch gewonnen hat. Fran⸗ zens elegiſches„Der Herbſt“, Schubert's trefflich charakteriſiertes„Der Tob und das Mädchen“, das Strauß'ſche„Breit über meinem Haupt“, ſowie die beiden Gaben tiefgründiger Brahms'ſcher Worttonlyrik wuürden mit ſteigendem Erſolge gegeben, und der ſpontane Beifall ruhte nicht, bis ſich die Künſtlerin zu einer Zugabe(Schumann's „Widmung“) entſchloß. Herr Kammerſänger Fritz Vogelſtrom erweckte drei Geſänge eines jungen Mannheimer Komponiſten der zur Zeit im Felde ſteht, zum Leben. Wenn auch noch nicht alles gleichwertig iſt, ſo ſpricht doch aus dieſen Liedern, beſonders aus„Sein Lied“ eine melodiſche Bega⸗ bung. Man darf'dem weiteren Schaffen Olto R. Frank's mit In⸗ tereſſe entgegenſehen. Herr Vogelſtrom brachte dieſe Lieder mit jeiner ſchönen Stimme und gereiſtem Vortragsgeſchmack zu beſter Wirkung. Nachhaltigere Erſolge aber erzielte er auf dem Gebiete, daß ſeine eigentliche Domäne iſt. Und da der Künſtler am Samstag vortrefflich bei Stimme war, erweckte die großangelegte„Romfahrt⸗ erzählung“ aus„Tannhäuſer“ enthuſiaſtiſchen Betfall, den er mit einer ganzen Reihe von Zugaben Bruchſtücken aus der„Walküre“, „Lohengrin“ qulttierte. Hexr Konzertrieiſtet Birkigt leitete den Abend mit Corelli⸗ Leonard's Variationen„La folia“ ein, fand dann weiterhin mit Kreisler's„Tamkourin Ehinois“ und drei Bearbeitungen von Fritz Kreisler, für die er eine beſondere Vorliebe und Begabung gu haben ſcheint, mit Recht herzliche Zuſtimmung. Konnte ſich doch in ihnen ſeine ſchöne Technik und ein erwählter Bortragsgeſchmack aufs erfolgreichſte entfalten. 5 Ganz ausgezeichnet, mit dem oft gerühmten Feinempfinden Und ſicheren Geſchmack entledigte ſich Herr Kapellmeiſter Axrthur Rof enſtein ſeines anſpruchsvollen Amtes als Begleiter am Flügel. Alles in allem: ein freudiges Wiederſehen, ein genuß⸗ réicher Abend! 5 55 das Mannheimer hoſtheater⸗ Orcheſler in Sern. c. Von der ſchweizer, Grenze, 5. Febr.(Priv.⸗Tel. 8..) Wie die Berner Zeitungen berichten, dirigierte Richard Strauß im großen Konzextſaal zu Bern„Till⸗ Eulenſpiegels luſtige Streiche“, dann ſein„Heldenleben“ und außerdem noch die Burleske in D⸗Moll und Salomes Tanz aus dem gleichnamigen Muſikdrama. Das„Berner Tagblatt“ ſchreibt am Schluſſe ſeiner Kritik: Im Maunheimer Hofopernorcheſter haßen wir ein hervorragendes Enſemble kennen lernen können. Die ſehr ſtarke Beſetzung, neun Hörner, fünf Trompeten uſw., brachte Klankwirkungen hervor, die faſt für die Akuſtik des Kaſinoſaales zu groß waren. Es wäre ſchwer zu ſagen, twelche Orcheſtergruppe man bei der hervorragenden Geſamtwirkung noch hervorheben ſollte. Erwähnt ſei noch der erſte Konzertmeiſter, welcher die Soli ini„Heldenleben“ ſehr weich ſpielte. Ueber die ſympathiſche Diri⸗ gentengeſtalt von Richard Strauß erübrigt ſich wohl alles Weitere, war er uns doch mehr als bloßer Dirigent, der Interpret ſeiner eigenen Werke. Möge er den jubelnden Beifall des Abends richtig zu deuten wiſſen: Auf. Wiederſehen!“ Der Berner„Bund“ ſchreibt am Schluſſe ſeiner Kritik: Richard Strauß ſtand das große und ausgegeichnete Mann⸗ heimer Hoftheaterorcheſter zur Verfügung, das ſeine gewaltige, anſpruchsvolle Aufgabe friſch und glänzend löſte. Die aufgeführ⸗ ten Werke ſprühten und funkelten prächtig und erſtklaſſig und die den großen Kaſinoſgal füllenden Zuhörer überhäuften den berühm⸗ ten Meiſter und das Orcheſter am Schluſſe des Konzertes mit lautem, unendlichem Beifall. — Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Die Beſetzung der Peueinſtubierung von Kotzebues„Deutſchen Kleinſtädter“ iſt falgende: Nikolaus Staar— Nobert Garriſon, Frau Staar— Julié Sanden Sabine— Alice Liſſo, Vige-Kirchen⸗ vorſteher Staar— Karl Neumann⸗Hoditz, Meiſterin Hrendel Eliſe Delank, Stadtſchreiberin Morgenroth— Roſa Klaus, Spere linig— Ludwig Schmitz, Olmers— Wentzel Hoffmann, Nacht⸗ wächter— Joſef Rentert, Klaus— Alexander Kökert, Magd— Aenne Leonie, Bauer— Georg Köhler. Spielleitung— Emil Reiter. Am Freitag findet die erſte Wiederholung der„Salome“ in der diesjährigen Keueinſtudierüng ſtatk. feuer der ſeindlichen Artillerie. Iwiſchen dem Wardar und Doiranſee lebhafte Artillerietätigkeit. Auf den übrigen Fron⸗ ten das übliche ſpärliche Artilleriefeuer. Am Juße der Bela· Bei Iſaccea ſpürliches beiderſeiliges Arkill er ie⸗ Konſtantinopel, 5. Jebr.(W7B. Nichtamtlich⸗) feuer und Kämpfe zwiſchen Aukflärungspalrouillen zu un⸗ ſeren Gunſten. Aus Gefangenenausſagen geht hervor, daß während des Kampfes am 1. Februar 1917 zwei feind⸗ liche Bataillone, jedes in einer Stärke von 7 00 Mann, denen es gelang in unſere Stellungen einzudringen, voll⸗ e ſtändig vernichtel wurden.— 41 perſiſche Front. Wir nahmen dem Feind einen ken Jug von 335 beladenen samelen ab. Kaukaſusfront. Wir ſchlugen feindliche Angriffs⸗ verſuche gegen unſeren rechten Flägel ab. 83 Nach ſpäteren Meldungen wurden bei unſerer Be⸗ ſchießßung von Tenedos ein Ballonabwehrgeſchütz und der Leuchtiurm der Inſel zerſtörk, ſowie 8 Laſtkähne verſenkt. Ein von Tenedos geflüchteter Einwohner erklärte, daß auf der Juſel kein Hoſpital vorhanden ſein. Infolgedeſſen hat der Feind durch das Aufjiehen von Roten ͤreuz⸗ flaggen im Augenblick unſerer Beſchießung neuerdings einen Verſtoß gegen die Genfer Konvention begangen. Ein ſeindliches Schiff, das ſich dem früher von uns bei Caſtellori verjenkten feindlichen Kteuzer zu nähern verſuchte, wurde durch unſer Arkilleriefeuer zum Sinken gebracht. Der ſiellvertretende osmaniſche Oberbefehlshaber. Me ſeindlichen Heeresber hie. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 5. Jebr.(WiB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 4. Februar nachmittags: Zwiſchen Oisne und Aisne glückte den Frangoſen ein Handſtreich auf die deuiſchen Gräben in der. Gegend von Trach la Val; es wurden 22 Gefangene gemacht. Auf der Verdunfront Artilleriefeuer mit Unterbrechüngen in den Ab⸗ ſchnitten vom Toien Mann und des Werkes von Hardemont. Flugweſen. Unſere Flugzeuge warfen zahlreiche Bomben auf Unterkünfte und die Eiſenbahn bon Appilly und Fergnier⸗ Ein franzöſiſches Geſchwader belegte militäriſche Anlagen in Thionville mit Bomben. 5 Päris, 5. Febr.(WiB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht vom 4. Febrvar abends. Ein Hanéſtreich auf feindliche Gräben in der Nähe von Maulins⸗ſous⸗Teuvente brachte uns etwa 10 Ge⸗ fangene ein. Bei Gparges ſcheiterte ein feindlicher Verſuch, einen Sptengtrichter zu beſetzen in unſerem Feuer. Unſere Artillerie richtet wirkſames Feuer auf deutſche Scheunzarbeiten an verſche⸗ denen Stellen der Front, namentlich im Abſchnitt der Höhe 304. Aus Belgien iſt nichts zu berichten. Der italieniſche Bericht Rom, 5. Febr.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 4. Februar. Auf der Trentinofront beeinträchtigten neue Schneefälle die Artillerietätigteit. Auf dem Hoch⸗Comalico wurde der Verſuch eines überraſchenden Airgriffs zurückgeworfen. Auf der Juliſchen Front die gewöhnliche Artillerietätiglet, ſtärkere in der Zone zwiſchen Höhe a4 und dem Meer. 9— Kiubiuetiswechſel in ber Sürkei. Konſtantinopet, 4. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agentur Milli. Großveſier Said Halim Paſcha hat den Sultan aus Geſundheitsrückſich⸗ ten um Entlaſſung gebeten. Der Sultan hat das Rücktrittsgeſuch angenommen und den Miniſter des Innern, Talaat Bey mit der Bildung eines neuen Ka⸗ binetts beauftragt. Palaat Bey hat die Kabinetts⸗ bäld ung übernommen. 5 Das neue Kabinett ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Talaat Bey Großweſir und Inneres ſowie zeitweilig Finan⸗ zen, Maſſa Kiazim Effendi Scheich ül Iſlam und Vakuf, Meſ⸗ ſiny Bey Aeußeres, Halil Bey Juſtiz und Vorſitzender des Staatsrats, Enver Paſcha Krieg, Dſchemal Paſcha Marine, Schükri Bey öffentlicher Unterricht und zeitweilig Poſten und Telegraphen, der Abgeordnete für Zeſaria Scheres Bey Handel und Ackerbau, Ari Münif Bey Gouverneur des Libanon, öffentliche Arbeiten. 3 Der Sultan hat Talaat Bey den Titel Weſir und Paſcha verliehen. Das neue Kabinett Talaat Bey findet allgemein günſtige Aufnahme. Das Kabinett, von dem mehrere Mitglieder dem früheren angehörten, wird die bisherige Politik weiter verfolgen, nämlich: energiſche Fortſetzung des Krieges an der Seite der Ver⸗ bündeten bis zur Erreichung des Endſieges. Als ſich der Zug des Großweſirs nach der Hohen Pforte begab, wurde er von der Bevölkerung warm begrüßt. Großweſir Ta⸗ laat Paſcha hat heute ſeinen Poſten angetreten und die Glück⸗ wünſche der Reichswürdenträger, der Senatoren und Abge⸗ ordneten entgegen genommn. Die Sühneparade in Athen.—— c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Febr. (Pr.⸗Tel., z..) Das Berner Tagblatt meldet aus Mailand: Nach dem Corriere della Sera trifft die Havasmeldung über die Sühneparade in Athen nicht zu. Sie vollzog ſich nach dem Athener Berichterſtatter des Mailänder Blattes in kühlſter Korrektheit. Kein einziger Grieche wohnte der Zeremonie bei, vielmehr war die Loſung ergangen, daß die Bevölkerung ſich oſtentativ fernhalten ſolle. Bei der Rückkehr der griechiſchen Regimenter in ihre Kaſernen wurden ſie von einer großen erwartet, die das griechiſche Banner ſtürmiſch be⸗ grüßte. ——— 2* Mainz, 5. Febr.(WTB.) Amtliche Meldung. Der in die Halle des Mainzer Hauptbahnhofs um 10 Uhr 19 Mi⸗ nuten abends einfahrende Perſonenzug 653 von Darm⸗ ſtadt ſtieß geſtern mit einer zurückfahrenden Abteilung mehrerer Perſonenwagen zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurden 7 Perſonen leicht verletzt. Die wurden leicht beſchädigt. 6. Von der ſchweizer. Grenze, 5. Jan.(Priv.⸗ Tel. z..) Laut„Neuer Züricher Zeitung“ meldet Havas, oie Orte in Spanien, welche internierte Untertauen der Zentral⸗ mächte beherbergen, ſewie die Konſulate der Mittelmächte wer⸗ den von der Polizei überwacht, um Attentate zu verhindern. Amſterdam, 4. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Reutermeldung aus Waſhington, iſt bei dem Staats⸗ Mipuh eine Depeſche vom amerikaniſchen Konſul in vor der Verſenkung durch das deutſche Unterſeeooot eine [Warnung und Gelegenheit zur Rettung der Beſatzung erhalten habe. Lloyds meldet, daß der Kapitän Verurtellung wegen Arlegswucher. Die Stettiner Strafkammer verurteilte, wie gemeldet wird, den ee Albert Haafe zu 1500 Mk. Geld⸗ und die Beſatzung der„Houſatanic“ gelandet worden ſind. BB ſtrafe und ſeine 500 Mk. Geldbuße wegen Wuchers Lokomotive und 5 Wagen des einfahrenden Perſonenzuges ymouth eingetroffen, daß der Hampfer Houfatani“ ſär das Pfund einer Gans bexlangt. ——— 0 —————— e — e e 4 elei 18 , Artitel Nig. 3 den Lebensmittelgeſchäften gleichgeſtellt wäre. 8 er er 1704 KRanã al bis— 1 ung des Aus ich ſche Treidelloromottve in mterhro hakmen mannbeimer General⸗Anzeiger.(Abeno Ausgabe) . Seite. Nr. 60. Der neue Main—Donau⸗Kaual. horl die bageriſche Regierung hat dem Landtag eine Kanal⸗ Deutide, zugehen laſſen, die zugleich das größte Kanalprojekt 9 ib e darſtellt. Der ganze Entwurf umfaßt nur zwei 2„Sie lauten: Puſes 0 1. Behufs Ausarbeitung eines ausführlichen Ent⸗ Achaff für die Herſtellung einer Großſchiffahrtsſtraße von G8e enburg bis zur Reichsgrenze unterhalb Paſſau wird oallilter Teilbetrag die Summe von 1005 000 Mark aus en Mitteln bereitgeſtellt 2. Der Staatsminiſter der Finanzen wird ermäch⸗ Müdternach den erforderlichen Bedarf vorläufig den bereiten * W. der Zentralſtaatskaſſe zu entuehmen. Snung gen der endgültigen Deckung dieſes Bedarſes wird im geſetz für die nächſte Finanzperiode Vorſorge getroffen. 1 Die B 1 111 1 1 1d0 Begründung iſt außerordentlich umfangreich und 0 ſich in 5 Haupiſätze 55 1) All⸗ e fol ae Eur Leiſtungsfähiger Rhein—Donau—Waſſerweg tehr wirtſchaftlichen und ſtrategiſchen Gründen für den 5 alswiſchen, dem Deutſchen Reich, Oeſterreich⸗lingar. und Geosſchpaen als notwendig erwieſen. 2) Linienführung. uhbmeter haben, 0 1 von Aſchaffenburg fwärts bis Bamberg, von hier in geſonder⸗ n über Nürnberg nach Stettberg, dann im Donau⸗ muſert Saal oder Regensburg und weiter auf der Donau⸗ Tch. Maze zur Reichsgrenze unterhalb Paſſau füh⸗ ſühtun Schiffsgröße und Kanalabmeſſungen. Nach Durch⸗ Pein d der Mainkanoliſierung bis Aſchaffenhurg können vom haheriſche 1500⸗Tonnen⸗Schiffe Aſchaffenburg erreichen. Die iſerreche, Donau iſt von vornherein mit Rückſicht auf die aeh ubchllch-ungariſchen Staatsgebiete auf 2,5 Meter Tiefe Peter auen. Es genügte hier zunächſt eine Tiefe von 2 Jalaff unter Niederwaſſer. Für die Kanalſtrecke erfordert die er 1500⸗Tonnen⸗Schiffes eine Waſſertieſe von 3,6 wäte ei n der Mitte des Kanals. In Waſſerſpiegelhöhe ime Breite von 38 Metern nötig. 4) Betrieb. Es kommt Betracht. Bei dem in zu nehmenden Ausbau können insgeſamt bei un⸗ chenem Tag⸗ und Nachtbetrieb in 270 Schiffahrts⸗ main; lagen ſnen N5 Baukoſten. Der Bauaufwand beträgt 650 Mil⸗ Kägnie kark oder 866 000 Mark für das Kilometer. 6) Er⸗ Gbei Der jährlich erforderliche Geſamtaufwand beläuft 41 eem Jabresverkehr von 5 Millionen Tonnen auf 35 Mionen Mark und von 10 Millionen Tonnen guf R Tollonen, Mark. An Einnahmen werden bei 5 Mil⸗ 10 Mi Fonnen 17,41 Millionen Mark, bei einem Verkehr von Ehe chnonen Tonnen 41,12 Millionen Mark erwartet. Unter enem Juns der Nebennutzungen können die Ausgaben bei ahrespertehr von 10 Millionen Tonnen durch die Ein⸗ ange gedeckt werden. 7) Verkehr. Es kann ein Geſamt⸗ Rerden ehr von rund 5 Millionen Tonnen angenommen Msnutz 8) Militäriſche Bedeutung der Waſſerſtraße. Bei henlaht dieſer Waſſerſtraße werden jährlich 800.000 Tonnen ungen mit einem Durchſchnittsgewicht von jſe 12,5 Kemeingfrei 9) Die Koſten haben das Reich, die beteiligten Wwar⸗. Bayerns und Induſtrielle aufzubringen, und kntwurfe den die Koſten für die Herſtellung des baureifen von würd mit rund 5 Millionen Mark angenommen. Hier⸗ lurch doden nach dem Maße des Intereſſes 3 Millionen Mark duſtrie as Reich, die beteiligten Städte und Kreiſe ſowie in⸗ don verlolnternekmungen, der Reſt durch Bayern in Form brenen Zuſchüſſen zu übernehmen ſein. Nriegswirtſchaft iche Maßnahmen. Fettloſe Waſchmittel. Arer!—0 8 Die ele und Fette gibt betannt: Aenemange ſich begrüßenswerie Erſcheinung, dem ugel durch Herſtellung fettloſer Waſchmittel ſteuern, manche Mißſtände an den Tag gefördert. Die Fabrika⸗ ohenenntem Seifenerſaz, markenrriem Waſchpulber dder —59 Aunnerſaß würde bald von zählreichen unberufenen Ele⸗ W4. üher dienoenmen, die weder über ausreichende Sachkenntnis, mb einricte für eine gweckmäßige Herſtellung notwendigen Be⸗ hüſe— chtungen verfügten. Trotzdem die Qualität der Erzeug⸗ wünte, 500 teinen gryßen Anreiz für die Verwendung bieten Uiauf Pierrde der. Abſatz dadurch unterſtützt, daß das Publikum iiiol dieſe Mittel⸗ angewieſen war und ohne Kritit auch minder⸗ Ere annabm. Auf dieſe Weiſe konnte ſich die Fabrikation Kgei, aſchmittel in vielen Fällen zu einem einträglichen Ge⸗ 15 Leide ten, das viele mit ſeinen Nerdienſtmöglichkeiten nerlockte. Apmer mer Bat die Sualität der Fabrilate mit der an Umfang en, ſoberounehmenden Herſtellung eine Verbeſſerung nicht er⸗ 90 das Richnd. Aller Vorgusſicht nach ein Eingreifen zu erwarten Kreiſe t nur hinſichtlich der Ouglität, ſondern guch hinſichtlich fuis redulierend wirken muß. Es kommt hinzu, daß das 0 91880 ſolchen Waſchmitteln ſcheinbar gedeckt iſt, ſodaß Motion dieſem Geſichtspunkt eine weitere Unterſtützung der Fa⸗ 3 Mit diar nicht als notwendig erweiſt⸗ 9 ieſer kommenden Entwicklung ſteht der Umſtand, daß neueinrichtungen geſchaffen werden und auch von Kapita⸗ er neue Geldmittel zur Lerfügung geſtellt werden, nicht Richt aug. Es iſt hedauerlich, daß ſich auf dieſe Weiſe Nerluſte ermeiden laſſen WB. Veln chtuhr⸗Ladenſchluß ſüe den Handel mitt Wunſe Tabakerzeugniſſen. Wd0 u ichreibt uns: Der Verein aller Tabakiniereſienten hatte f0 Miniſter für Handel und Gewerbe eine Eingabe ge⸗ Gür ebe der darum gebeten wurde, auch den Tabakhänd⸗ ſſcafte ſo wie den Lebensmittelhäcdlern zu geſtatten, ihre dies dar bis Uhr abends offen zu hallen. Die Eingabe Wfich arauf hin, daß bisher in allen Verordnungen, bel denen rüum eine Beſchränkung in der Berkaufszeit handelte, der n, 4. Febr. Der Kriegsausſchuß für pflanzliche und beſtehenden Ami Mälerkte end kungsgemäß der Umſatz in den Geſchäften des Tabak⸗ Rößten in der Stunde zwiſchen 7 und 8 Uhr abends den ſüüere Umfang des ganzen Tages erreicht. würden zablloſe fau kleine Exiſteneen durch den Siebenunr⸗Laden⸗ kens des Icwere Schäbigun erleiden. Auf die Ein⸗abe ſt ſurrengef Miniſters ein ablehnender Beſcheid erteilt. da Zi⸗ 8 Sin chäfte nicht zu den Verkaufsſtellen gehörten, in denen dcnnſtoßſ der Bekanntmachung über die Erſparnis von ensmitte en und Beleuchtungsmittel der Verkauf von Le⸗ eln detrieben witt Goenen den Kohlenwucher. Ferihen die Schändlchkelt, daß die augeublicklich auch in eeee e Du. Hünd n he it udlern derrſchende Kohlenknappheit don gewiſſenloſen . Mecchſſen inem Raubhzug—0 wird, uon hen Zumeiſt, o enerden die nicht die— +— Ser zen zu verſehen, wendet ſick as Krie gs⸗ amt*— Nohranng an die Kohlen⸗ — a ue— chiffahrtsweg würde eine Geſamtlänge von Werdenähich 10 bis 12 Millionen Tonnen Güter befördert mann inegleichmäßiger Weiſe ſchränkten täglichen Bedarf zur Verfügung ſtehen. Das Pub⸗ Die infolge überaus ſtarker Beanſpruchung unſerer Eiſen⸗ bahnen ſchon ſeit geraumer Zeit erſchwerte Zufuhr und ebenſo die wegen der durch den Schneefall in Groß⸗Berlin her⸗ vorgerufenen ſchwierigen Verkehrsverhältniſſe unzureichende Abfuhr der Kohlen hat eine vorübergehende Knappheit an Brennmaterial hervorgerufen. Es handelt ſich nicht um einen Mangel an Kohle im allgemeinen, denn die großen Beſtände der Zechen zeigen, daßiin Deutſchland Kohle in aus⸗ reichenden Mengen vorhanden iſt, ſondern um porübergehende Schwierigkeiten der Heranſchaf⸗ fung. Dieſen Umſtand haben in der letzten Zeit verſchiebene Kohlenhändler als Anlaß benutzt, ihre Vorräte an Preßkohlen zurückzuhalten oder die Kohlen zu übertriebenen Preiſen zu verkaufen. Wiederholt hat deshalb das Kriegswucheramt, ge⸗ rade in der letzten Zeit, ſolche Händler feſine men, ihren Vor⸗ rat an Kohlen ſofort verkaufen und ihr Geſchäft ſchließen laſſen. Dieſe Händler haben ſchwere gerichtliche Beſtrafung zu erwarten. Das Kriegswucheramt richtet an die Kohlen⸗ händler erneut die Mahnung, die vor kurzem in allen Ber⸗ liner Zeitungen bekanntgegebenen Richtpreiſe des Ver⸗ bandes der Berliner Kohlengroßhändler nicht zu überſchreiten und Kohlen nicht zurückzuhalten. Der Vorrat an Kohlen dient nicht für„alte Kunden“, ſondern ſoll jeder⸗ für den einge⸗ likum aber wolle in allen Fällen, wo Kohlenhändler die Ab⸗ gabe von Brennmaterial für den täglichen Bedarf verweigern, dieſe dem betreffenden Polizeirevier zur Anzeige bringen. Handel und industrie. Reichsbankausweis vom 31. Januar. Bestand an kurs ähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. 1916 Ssen die gegen die Vetmögen(in 1000 Marh) 1017 Vorwoche Vorwoche 2494221+ 1889 Metallbestanct. 2541440. 1131 2453531. 1549 darunter Gold 2524418 1233 Reeichs-u. Darlehens- 705698— 41052 kassen-Scheine 278942.— 42650 8873— 5948 Noten ander. Banlcen 3195— 4363 Wechsel, Schecksuncd 3273184— 175070 disk. Schatzanw... 8180030— 7402 21658— 7922 Lombarddarlehlen 9957 236 29745— 11874 Wertpapierhestand 104 546 7172 258 101F. 13496 Sonstiges Vermögen 980 258— 71655 — Verbindlichkeiten. 180000(unver.) Grundkapitall. 180000 80550(unver.) Rücklagen 85 471 unver. 65024023. 228307 Notenumlauf... 7858 489 207706 1785921— 357347 Einlagen. 3452429— 195591 262807— 309 Son. Verbindlichkeit. 521988. 27987 Bei den Abrechnungsstellen wurden im Monat Januar ab⸗ Serechnet 6611112000 Mark. Der Aueweis der Deuischen Reichsbank vom 31. Jauuar läßt Erscheinungen erketmen, wie wir sie in der letzten Zeit wieder⸗ holt zu beohachten hatien: Einer verhältnismäßig günstigen Ent⸗ Wicklung der Anlage steht ein großer Bedari an Zahlungsmitieln gegenüber.— Zwar hat die Kapitalanlage eine Steigerung eriahren, doch ist diese, wenn man die Ultimoansprüche in Be⸗ rücksichtigung zieht, sehr geringſügig. Die Kapitaisanlagen nah⸗ men nämlich um 14.3 aui 8204,5 Mili. M. zu, und die baulkmäßige Beckung sogar nur um 7, Auf, 8180 Mill. M. Rehnlich Wär die Entwicklung Eude Januar 1913 und Ende Januar 1914, also zur Friedenszeit. Dagegen hatie die letzte Woche des Januar 1916 eine Euilastuug der Kapitalsaulage um 170,9 Mill. M. gebracht. Dafür war allerdiugs ein besonderer Grund maßgebend. Der 22. Januar 1910 war nämlich der letzte Einzahlungstermin aut die dritte Kriegsanleihe gewesen, und die in Verbindung hiermit der Keichshaul zugellossenen Gelder wurden erst im Ausweise vom 31. Januar wirksam, weil der 22. Januar der letzie Tag der vor- angegangenen Bankwoche war. Der letzie Einzahlungstermin auf die fünfte Kriegsanleihe ist der 6. Februar, sodaß die Wirkungen der bei dieser Gelegenheit noch stattfindenden Einzahlungen sich erst im Ausweise der Reichsbank vom 7. Februar geltend machen Können. Jedenfalls ist, wie schon oben gesagt, die in der Berichts wocht eiugetretene geringiügige Inauspruchnahme der Reichsbank als günstig zu bezeichnen, und ein Beweis für die Flüssigkeit, die am Geldmarkt herrscht. Diese Flüsstgkeit gestattete es dem Ver⸗ kehr, iu vielen Fällen von der Diskontierung von Wechselu bei der Reichsbank Abstand zu nelunen, und sich die eriorderlichen Mitiel aus- dein hei der Reichsbank begründeien Guthaben eu beschaffen. 80 erkklärt es sich aüchi Zuim Teil, daß die fremden Gelder iu der abgelauieiien Woche um 195,6 aut 3452,4 Mill. M. abgenommen haben. Ende Jauuar 1913 beirug die Abnahme 177 Mill.., Ende Januar 1914 160 Mill. M. Das sind mithin keine erheblichen Ab⸗ weichungen; zu berücksichtigen ist jedoch, daß gegenwärtig die fremden Gelder fast das Fünflache des Betrages erreichen, der Ende Januar 1914 festzustelleu war. Der Notenumlauf hat in ⸗der Berichtswoche um 207,7 aui 7858,5 Mill. M. zugenommen und die Neichsbank hat ügerches 108,0 Mill. M. Darlehnkassenscheine in den Vérleur setzen müssen. Bei der ungewöhnlich starken Nachfrage üach Zahlungs- mittelu, die auch hierin wieder zum Ausdruck kommt, ist Wwar zu berücksicktigen, daß gegenwürtig außer dem Keichsgebiet auch Polen und. die olckupierien Gebięte mit deutschem Gelde zu ver⸗ sorgen ind, und daß weiter insbesondere iniolge der in entiernten Gegenden zu bewirkenden Lölmungen der Rückiluß des(ielcles lange nicht so schnell Wie in mörnialen Zeiten eriolgt; audererseits muß immer erneut die dringende Malnung au alle Kreise der Be- völkerung ausgesprochen werden, sich des bargeldlosen Zahlungs⸗ verkehrs zu bedienen. Der Darlelenshestand bei' den Darlehnskassen ist in der- Be- richtswoche um 1278 aui 3458,2 Mill. M. gestiegen. Einen dieser Zunahme entsprechenden Betrag erhielt die Reichisbauk von den Darlehenskassen in Darleſienskassenscheinen, gleichwolil hat sich der Bestund der Reichsbauk an Darlelinskassenscheiuen, iun 40,8 äui 207,0 Mill. M. verringert. Der Bestand an, Reicliskasseu- scheinen ist um 1,9 auf 113 und der Bestaud au Silber usw. um 0,1 auf 17 Mill⸗ M. zurückgegangen. Dagegen weist der Gold- vorrat mit 2524,41 Mill. M. eine Zunahme von 1,23 Mill M. auf. Einzahlungen aut die tüntte Mriegsanleihe. Auf die fünfte Kricgsanleihe sind in der Zeit vom 23. bis zum 31. Jauufr 31, Mill. M. geu, eingezahlt worden, sodaß die bis- er insgesamt geleistete Einzahlung sich auf 10 408,3 Mill. M. 978 Proz, des Zeichnungsergebnisses von 10 608 004 900 M. be· Auit. An der Vollzahlung* nur noch 230 Mill. Mark 22 Proa, während uach den 26 Zahlen vüüten. Krieneamleleeselechnuneeu tur Aus McichescbaldüugSn. Es hat den Auscheid, als greiie auch kiusichtlich der fünften Kriegsanleihe bei den Zeichueru Beunruhigung—— es Aus⸗ Kleibens der Beuachrichtigung über die eriölgte Eiütregung ihrer Zeichnungsvorschriften noch. 25 Prozent ruckständig sein düiriten, und erst am 6. Februar einzu- . Können. Börse sollen die schon jetzt in Beru u ceungen in as ReichescMdbock Flatz. Ee mug erncüt dr. aul hingewiesen werden, daß die Verzögerung nur in der grogen Menge der eingegangenen Anträge ſhren Grund hat, die trotz größter Austrengung erst nach mehreren Wochen erledigt werden Zu irgendwelcker Beunruhigung liegt also kein Grund vor und es wäre ſedentalls veriehlt, wegen dieser unvermeidlichen Verzögerung die Zeichnung auf eine weitere Anleihe zu unter lassen. 3 Gründung einer Handelsbörse in Bern. Wie der„Bund“ kört, haben in Bern eine Auzahl angesehener Kaufleuie und Vertreter der Bantwelt die Initiative für Gründung einer Handelsbörse mit dem Sitz in Beru ergriffen. Aui Gieser in 1 egelmäßig abgehaltene Efiektenbörse, die Käsebörse, die Getreidebörse und die Börse für Felle und Hüute vereinigt werden. 3 Prankrurter Wertpapierbörse. * Frankfurt, 5. Febr.(Priv.-Tel.) Unter dem Einiluß des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen mit Amerika war die Bör se aui der ganzen Linie schwach ver- anlagt. Das Geschäit spielte sich innerhalb der Spekulation ab. Nur Schifiahrtsaktien zeigten, wie nicht auders zu er⸗ wärien war, eine flaue Haltung au, da es an Aufnahme⸗ neigung fehlte und das Angebot auf diesem Gebiet stark Wär. Norddeutschie Lloyd, Paketahrt und Hansa waren stärker in Mitleideuschaft gezogen. Am Montanaktieumarkt, wie auch im Gebiet der Rüstungs- und Spezialwerte, vollzogen sich größten- teils mehrprozeuuge Kursabschlige. Auch Maschineniabriken Stark rückgängig In chemischen und Elektroaktien waren die Kurseinbußen besckeidener. Baukaktien schwach. Von Eisen⸗ bahüpapieren lagen Baltimore, Ohio und Schantung schwächer. Am Rentenmarkt war das Geschäit still hei unregelmäßiger Teu⸗ denz. Der Grundton blieb auch im weiteren Verlauf mait, doch blieb die, Börse beruhigter. Privatdiskont 4% Proz. Berliner Wertpapierbörse⸗ Berlin, 5. Febr. Die Börse hat die Nachricht von dem Ab⸗ bruch der diplomatischen Beziehungen Amerikas zu uns mit ver⸗ hältisméäßigem Gleichmat aulgenommen. Sie diesem Ereignis und dessen möglichen Folgen durch ein fast all- gemeines Nachgeben der Kurse Rechnung, wadurch am empfind-⸗ Iichsten uvaturgemäß Schiffahrtswerte, in geriugerem Maße Bank⸗ und Rüstungsaktien getrofien wurden. Bankaktien und heimische eKuten vermochten ihren Kursstand zu behaupten. Der Verkehr wickelte sich ohne jede Erregung ab. Die Börse hetrachtet die Eutwicklung der Dinge mit Ruhe, legt sick aber hei der Un- gewißheit der Gestaltung der politischen Lage weitgehender Zu- rückhaltung aufi. Im Verlauf bröckelten die Kurse fast allgemein weiter ab. Berlin, 5. Februar(Derisenmarkt.) Auszahlungen für: 5. 3. Geld Briei Geld Brief Newyork 1 Dolla: SJ Holland 100/ Gulden. 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen. 16250 163.— 162.50 163.— Schweden 100 Kronen 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 1065 25 165.75 16525 165.75 117.— 6118.—%117.— 118. 64.20 64.30 6420 64.30 79.50 80.50 79.50 80.50 Schweis 100 Franken Oest.-Ungarn 100 Kronen Bulgarien 100 Leva WNeue G. m. b. H. § Pirmasens, 3. Febr. Ein ueues Ledergrob⸗ nandelsgeschäit hat sich hier auigetan. Unter der Eirma S. Gerusheim Söhne wurde eine Gesellschaſt mit besciränk⸗ ter Haftung mit dent Sitz in Pirmaseus errichiet. Gegenstand des Unternehmens ist der Großhandel in Leder jéder Art, Lederersätz und Holzschlen, sowie der Abschlug anderweitiger Geschäfte, die direlet ocer indirekt hiermit zusammenhängen Das Stammkapital Heträgt 20 000 M. Zum Geschiäftsführer wurde Rudolf Scheuer, Kauimann in Worms, bestelli. Westdeutsche Handelsgeselischatt,.- Ui. in Köln. Die ünter dem Vorsitz von Herrn Anton Cordes(Hagen) ab- gehaltene außerordentliche Hauptversammlung, in der 20 Aktionüre 2 624 000 M. Aktienkapital vertraten, beschloß einstimmig und ohne Erörterung die Erhökung des Aktien- kapitaIs, voh 2,80, Mill. Mark um bis zu 1,50 Mill. Mark auf 4,30. Mill. Mark mit teihweiser Einbriugung Lon Sacheinlagen durch Uehernälinie Weiterer Beieiligungen. Ein derartiger Au⸗ trag war schon auf der Tagesorduuig der am 24. Juni 1916 ab⸗ gehaltenen Hauptversanimluug gestanden, docn waren damals dis Verhandlungen über die weiteren Beteiligungen und die Kapital- erhöhung noch nicht abgeschlossen. Wie der Vorsitzende iu der Versanunlung ausführte, sind die Gründe und der Zweck der Kapitalerliöhung den Aktionären durch die früheren Verhand- lunigen bekanut. Die Gesellschaft wolle durch die Erhöhlung des Aktienkapitals die Mittel gewinnen, um außer der schou länger Seplauten und teilweise schon erſolgten Beteiligung eine Ausdehn⸗ ung des Betriebes, vornehmilich des Fabrikbetyieves, und Neugrüh⸗ dungen vorzunehinen, und zwar noch während des Krieges. Ber Krieg habe überkaupt von neuem bestätigt, daß das Unternelimen auf Sehr solider Grundlage stehe und es verstanden habe, sich den veränderten Verhältnissen auzupassen, s0 daß es in seiner Viel- seitigkeit die besten Aussichten biete. Es sei uoch besouders zu hetonen, daß bei den Warengescliäiten die Vebernakme von Lie⸗ geuschalten ausgeschieden und nur allein das Warengeschäft über⸗ nommen worden sci. Auch habe die Geeslischait langfiristige und sehr günstige Mietverträge getätigt und die Vermögensausweise der Geschäfle priiien lassen. Die neuen Aktien werden zum Nenn⸗ wert begeben, sind vom 1. Januar 1917 ab dividendenbereclitigt und haben die gleichen Recinte viie die alten Aktien. Das gesete- liche Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen, Von den neuen Aklien übernimmt der Kauimann Heinrich Siun in Kölu 843 Stück zum Nennwert. Er briugt dagegen Geschäitsanteile, der Firma Gebr. Sinn in Kreield zum Preise von 371 000., Ge- schäftsanteile der Firma Bauer u. Co. in Oberhausen zum Preis von 181 000 M. und in bar 291.000 M. zuzüglich o Prozeut Ziusen vom 1. Januar 1917 ab ein. Der Rest der neuen Aktien ist in bar mit 6 Prozent Ziusen vom 1. Januar 1917 ab eiuzuzahlen. Diese Aktien stehen zur Veriügung des Vorsiandes und Aufsichtsrats. Die Kosten der Kapitalerköliung tzagen die Uebernehmer der Aktien. Ferner wurde beschlossen, daß der Auisichtsrat die- sich aus der Kapitalerhöhung ergebenden Satzungänderungen vorneh⸗ men soll. merlner Frodsktenmarht. Berlib, 5. Febr.(Getreidemarkt ohne Notiz.) Oer Abbrucht der diplomatischen Beziehungen seitens der amerikanischen Re- gierung würde im Produkteiwerkelir leptiaft besprochen, mackite aber üur wenig Findruck Das Geschäit hlieb wie gewöhnlich Schr still. Größeres Auigebot herrschte in Seradella, dem starle Zurücichaltung der Küuier gegenüberstand. veberseenche sehitts- Teiegramme. eilandeAerilgzlinie Rotterdamm. Der Danpter Ncordamé am 2. Jau. in Rotterdam abgeialtren, ist am 2. Februar in Newycrk Oumen.* (Mitgeteilt——— u. Bäreuldan Nachi, Mnhein, BabnirPlete 7, Ta. Pal. 0 9 KM Nr. E0. 6. See Mannheimer General⸗Anzeiger,(Mittags⸗Ausgabe.) Montag, den 5. Hebrucr 1⸗ Roman von Kurt Morec. 379(Fortietzung.) ſand. den 2 1 eit pielleicht auch daheim in einem warmen. danken zitterte ihr wurde ſie ruhiger. Alleinſeins hatié ſie gehandelt, und in ihren Koſſer geworſen. Sie ſetzte ſich gegen gegen ihr Sche 9 tapfexem Zuſtände ein Ende ſetzie. ſes, Cisrerkruſt ebüſche blühten in Schweigen. Eief unten breitete ſich Paris mit den he melen ſeiner Hä —— ———— Tades-Nachyt cht. Sausteg abend Ghr verschied nach lengem, schweren den weine liebe Frau Katharina Möcke Seb. Betzka in Al von 44 Jchren. eee e Wbsheim(d 2, 1% S Selrleh Mückel. Die Becrdigung findet Dienstag, 6. Febr. chm. ½8 Uhr ven der Leichenhalie Ius statt. Amntiiche Bekanntmachungen Bekanntmachung. Die Bekanntmachung vom 16. Nopember 1916, beixeſſend Straßenkoſtenbeimugsverfahren für die 16 Gärinerſtraße zwiſchen der Gartenſeldſtraße und 8 Spatenſtraße wird dahin exweitert, daß das biernach in Ausſicht genommene Verfahren zux Beiziebuns der Angrenier zu den Herſtellungs⸗ und nter⸗ haltungsſeſten güf die gehze Strecke der Gäxtner⸗ ſirabe iwiſchen der Gartenfeldſtraße und Exlenſtraße gusgedehnt wird, Die in der Belanntmachung vom 16. Noyemher 1616 erwähnten Bexarbeiten ſür das 7839 Beizugzverſahren besiehen ſich auf die 0 bren 7 Strecke ier Gäxtnerſtraßs und ſind während 0 4 Tagen vom 5. Fehruar einſchließlich ab im Rat⸗ J. aus N 1 hier, Stadtratsregiſtratur, 8. Stock, immer 101, zux Einſicht öffentlich aufgelegt. Ein⸗ müſſen innerhath einer vierwöchentlichen 7— Kißt vom 6, Sebrugr ds. J6. ab bei Meidung des Usſchluſes beim Bürgermeiſteramt hier gelteſid ge⸗ macht werden, N Mannheim, den 28. Kanuar 1617. . 1 Beſtandsauzeige der Kohlenhändler. Alle Kohlen⸗, Koks⸗ und Briketthändler ſind —1 8 ihre heute, Montag, 5. Februar 1917 vorhandenen Vorräle an Kohlen, Kols und Briketts bis längſtens Dienstag, den 6. Februar 1917, nachmittags à Uhr 00 uns anzuzeigen. N Jeden weiteren Montag iſt der Ab⸗ und Zugang der letzten Woche zu melden. Mannheim, den 5. Februar 1917. 1 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke (Kohlenve lellungſiclcz W Pichler. Bekanntmachung. Stüdtiſche Veble dungs⸗Stelle f.5 Allein berechtigte Sielle zum Ankauf getragener Kleidungs⸗, Wäſche⸗Stücke und Schühwaken, Annahme⸗Stelle geöſſnet vormittags—12 Uhr 46 nachmtttage—½0 Uhr Die Erölſnung des Verkaufs wird ſ. Zt, beſonders 165 bekannt gegeben! Swe Es iſt patriotiſche Pflicht leder Hausſrau, alle irgend Kleidungs⸗ Wäſche Stüce und 10 Guhwaxen lichtt ſoiont entgeltlich ober unentgeltlich abzülieſern! zer vaſch ablieſert, jördaut den Zweck und erleichtert 9 Durchührung: 8 0 Men— Dia Abgabe 3 S Hen dan zur Anſcho ffung neuen Crtaakes Miüullidee Faunrens leue (Nachdeuck verboten.) Und ſie dachte daran, daß er ſich in derſelben Stadt be⸗ X dieſem Augenblicke war er irgendwe, in einem 1900 glänzenden Reſtäurants, auf der Stiaße, in die unab⸗ ſſig der 906 Regen tropfte, in einem der eilig dahingleiten⸗ utomobile, in einem Theater oder einem Ae, in immer, be Buche, vielleicht gar bei einem Brieſe an ſie. Bei dieſem Ge⸗ Herz. Zu groß war die Einſamkeit um ſie; die Stille umdrohte ſie mit unheimlichen Bildern. 61 Da ſtürzte ſie an den Schreibtiſch und warf ein paar Zei⸗ len auf einen Bogen. Während ſie Walters Adreſſe ſchrieb, Wie in einem Rauſch, im Und als ſie ſich zum Nacht⸗ mahl umgekleidet, halte ſie den Brief bereits wieder zerriſſen 505—4— zur Wehr, ſie kämpfte llen an. Sie befand ſich Wieder in der tleſſten Unklarheit über ſich und über das, was 13 die Relane. Das Spiel dieſer Großen gah ihr dann ein paar Stunden, in denen ſie ſich ſelbſt vergeſſen konnte Dann kam der Tag, an dem Mathilde ihrem unhaltharen Den Tag über wäx ſie an allen Orten geweſen, von denen le ſich in der winterlichen Verſpätung eine Senſation ver⸗ prach, ein Bild, daß ſie feſthalten, etwas, an das ſie ſich er⸗ 9 unern konnte.— eine Schönheit. Sie hatts den Pere Lachgiſe eſehen; ein Schneegebreite lag über den Terraſſen des Fried⸗ Grabmäler ſtarrten in die Stille, weiße ſchneiten Stein⸗ uſer in einem Nebel von Rauch und. Dunſ ynee. lhe E ebrückt, ging ſie bahin. Auf dem naſſen 1 ſchlug ihr ins Geſicht, daß ſie oft d die Siraßen und ſchlug ihr Geſicht, daß ſie oft ſchließen mußte. Der Atem fror in den 800 ihrem Munde mel brannten wie gefrorenes Licht, einem mußte. agen auf dem Plan geſucht hatte, ſicher. Pieber des ſioorwul 4 hlieb ſie ſtehen. ie ins Haus. 9 nd tele. Und ſie kehr 5 iner nicht. 9 kataſchſen Acng An ihe Inm W„„„Sſt Herr Arrhenlus zu Hauſe?“ fragte Mathilde und Wieder verſtrich eine Woche, ohne daß ſie zu einem Ent⸗ R den Kopf geſenkt, daß der Hutſchatten über ihre Augen ſchluß gekommen wäre. Verſchiedentlich brachte ſie die langen 3 Hnde in einem Theater— Pahem ſ0 0 Guliry And„Sehr wohr, enegegnete der Alte, Herr Krerhenntus * bitts lüuten wollen zu ſeinem Haufen alter Zeitungen ue Krloren hatte. ſchlug und ſie glaubte, nicht ſprechen zu können. oberen Stockwerk jemand herunterkam, läutete ſie. Ein unſt, und die dunklen Steinhaufen der Kirchen trugen Polſter von Die Hünde in den aben, das Kinn in den Pelz Aſphart war ein Froſt, ein heftiger, ſcharſer Wind fe lugen leiermaſchen 55 Die Glü,ampen der Dachrellamen oben im kahlen Him⸗ . Zerlumpte Geſt alten ſchlichen mit hohlen Augen an Mathilde vorbei, und der ſtum⸗ pfe Blick ſtach wie das Meſſer, das ſie in der Taſche trugen. Sie hatte einen weiten Weg und der Wind preßte ihr den. Atem vom Munde ab, ſo daß ſie manchmal ſte en bleiben Nur einmal irrte ſie und mußte ein Stück zurück⸗ Kohen ſonſt war ſie des Weges, den ſie ſchon vor ein paar Endlich erreichte ſie die Mepieiſtraße. Als ſie um hie Ecke bog, packte ein Windſtoß ſie bei den Schultern und ſchüttelte Jetzt achtete ſie auf die Häuſer, und plötzlich hr Herz klopfte und ihre Schultern zitterten. Sie fühlte eine große Müdigkeit in ihren Gliedern. Da trat Der Hausmeiſter kam aus ſeiner Loge, ſchob eine Brille auf die Stirn und muſterte ſie, als hinge es von ihrem Ausſehen ab, ab er ſie ins Haus einlaſſen dürſte oder iſt zu Hauſe. Erſter Stock; gleich die erſte Türe; wenn ſie Mathilde ſchritt an dem Hau⸗meiſter vorbei, und er kehrte Es waren vergilbte Blätter aus dem ſchlimmen Kriegsjahr, und der alte Patriot las immer wieder ſene Berichte über die Schlachten, die er damals mitgeſchlagen hatte, die blutigen Schlachten, die Frankreich Oben im halbdunklen Treppenhaus ſtand Mathilde ſtill. Sie zögerte noch, zu klingeln, weil das Herz ihr in den Hals Als vom unges Mat⸗ ſchien vo 25 zu kommen.“ rieben füͤhlte. Mädchen in einer kleinen weißen Schürze öffnete. Auf Sagung Eür die Beweise herzlicher, Téilnahme an kommen, da auſe ſein wollte. ſagen:„Der Hausmeiſter meinte, daß er zu Hauſe ſet Das Mädchen ließ Mathilde hierauf in ein kleines mer treten und verſchwand, Eine Tür ging, es w flüſtert. Mathilde meinte Walters Stimme zu dauerte eine Weile. Jemand ginz über den Flur, zam das Mädchen zurück. Bitte. Jatte 6s. e. „Dan Während Mathilde dem Mädchen durch den Flur zee terte ſie leiſe in einer heftigen Erregung vor dem Auge wo ſie Walter ſehen und 4 Walter ſaß bei einer niedern Stehlampe, die das ziemlich dunkel ließ, am Schreibtiſch, als das Mädchen Er ſtand auf und kam Mathilbe entgegen. Du erkam 9 ſie trotz des Halbdunkels und ihres dichten Schleiers, und gleich er ſie fern glaubte. ſal Sie ſtanden ſich beide in der Verwirrung dieſes 1 6 mentreffens gegenüber, und es war für einen Augendll 10 Stille, in der ſie den Atem gehen hörten. 1 ergriffen in Walters Geſicht und ſuchte die durch Dämmen verwiſchten Züge, in zärtl. Furcht, die einer Entbehrung zu enidecken. Er fühile das ganze be Leben des Körpers in ihren Händen, die er umſpan Durch die brach lan zſam die tiefere ſich wiedergeg⸗hen zu ſein. Walter führte Mathilde zu Seſſel: ſie war froh, ſich ſetzen zu können, denn ſie wa müde. Der kalte Wind hatte ih 0 regu n ann S 0 hier war es warm. Es tat ihr Geſicht geſchnütten, und war e bei dieſem tleinen, matten Licht zu ſitzen und Walters zu hören, die glücklich Er ſaß bei ihr, und mehrmals ſagte er, als beſtätig ſich eine lebhafte Empfindung und könne ſich von dieſent „Endlich—, alſo endlich biſt „Ja,“ ſagte ſie, ich bin getonm Ich mußte ja kommen,.“ Sie ſagte kein Wort davon, aſ ſchon einmal an ihn geſchrieben und den Brief dann habe. Sie verriet ihm nicht, von welcher Wirrnis ſie danken nicht trennen: Mathilde lächelte. —* hüldens Frage nach Walter antwortete es ausweichendi 95 er für gewiſſe Geute ſchon Aber Mathilde beeülte ſich, klang. (Foriletzung folgt.) 7 dem uns ahermals hetroffenen, schmerlichen Verluste, sowie für die reichen Krans⸗ spenden, sagen vir auf diesem Wege innigsten Dank⸗ abs⸗ in, den 3. Fehruar 1917. A. Fuhr und Töchter. In die Besitzer der von den Unterfertigien ausgesteſlſen Empfangs- Bescheinigungen über deutsche Hinterlegungs- Zertilikate tür St. Louis& San Francisco 50% General Lien Bonds. Ein weiterer Leil der auf die 5% St. Louis& San Fraueisgo(ieneral Lien Bends entfallenden neuen Werte steht in New Verk zur Vertügung. Wir sind nuntaehr in der Lage, unter den in usserer Bekauntmachung vom 18. Januar 1917 genannten Bedingungen von den Besittern der spätestens am 36, November 1910 von uns ausgestellten Empfangs⸗ R Segen deren Rüchgahe den sehriktliehen Auftrag zur Auslieierüns der neuen Werte in New Ferk guigegenznnehmen nud auf soſche Umplangsbescheinigungen die Barversütung für die unbezahlt gobliebenen Kupous vom 1. Mal 1014 und 1. Nevember 1914 mit K 818.9 auf ereeNe Stücke und 187/2 auk bevorschusste Stücke zu leisten. Die brleflichen Aufträge zur Kuslieferung der ngeuen Werte Die Geburt eines Mädchens beehren sich anzugeigen, Karl Mandelbaum und Frau Augusta-Anlage 23. K 4, 4, Saumgart ieden Tag Kartoſfeln abzugeben. N4S in New Lerk werden wir wit nächster gesigneter Postselegenheit weiter bekördern, chne aber elne Gewühr kür dis rlchtige Aakuuzk in New Lork übernehmen zu könuen. Sowelt uns zu den bis 80. November 1916 ausgestellten Empfangs- beschelnigungen die Ownergurp-Zertifkate epätestens an dierem Tage gellefert worden sind, kaun bei Eiursſehung der Kmpfangsbescheinisun Zwecks Vertügungstellüng der neuen Werte in New Loxk der Gegenwer der von den letstsren getrennten fülligen Kupens zum Kurse von M..52 Tür den Dollar erhoben werden; es suttalleu? .— M. 33.13 auf je& 100.— 4% Prlor Lien Mortgage Bonds, Serie 4. 7 kür Kupens 5 1993 1816, 1. Juli 1916 und 1, Januar a .— M. 3312 aut J% 6 100.— 6% Adiustment Bonds ee* K6.- M. 23.12 àut Je C 100.—6% Income Bonds, Serie Azum 30. Juni 1916 Sgrips für Spitzen in neuen Bonds tragen keine Kupous und nehmen an dieser Ausschüttung nicoht teil, Sind die Ownership-Zertidkate nach dem 30. November 1916 bei uns eingeliefert Worden, s0 kann die Auszahlung der fälligen Kuponsheträge auch auf die vor dem 30. November 1916 ausgestellten Empfangsbescheinig⸗ ungen erst erfalsen, nachdem uns aus New Verk die Aukuntt dieser später eingelieferten Ownership-Zertiflkate bestätigt worden ist, Owyership-ertifikste für die Zinsen vom 1. Januar 1917, von den 4% Prior Lien Bonds sind bei Erhebung obiger Beträge einzuliefern. Berlin, Frankfurt a.., den 4. Februar 1917. Deutsche Bank. Lazard Speyer-Ellissen. holhe Preiſe. neue Mehreke wenig gebrauchte Kirschwasser 190 Etr. gart, echt. Haus⸗ brand, 50% à Lik. 16., — Eir. Zwetſchenwaſſer, hefenbrand Lir. 13., 10. Eir, Ooſtbranntwein ALtr. 12 N. perkauft gegen Kaſſe Frieyr. 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