— E —— 0 —— miniſteriui⸗ Mittwoch, 14. Februar. Mann Dernmworflic für den allgemetnen und handelstel: a1 Kteur D1 Peig Goldendaum, für den Anzeigeneil lie heineveltet u Herlag der br h) Baas ſchen S m d, 9. fämtiſch in Rannhelm. General⸗Rnzeigen Rannheim Fernſprecher 1 Geret raht⸗Adreſſe 40, 7942 7948/ 7994. 79% poſiſcheck⸗ Nonte —— 9 gshaf 0 9 0 geigenpreco; Die iſpatt kiolonelzeule 40 Pug. e e Badiſche Neueſte Nachrichlen Abend⸗Ausgabe. 1917.— Nr. 76. Anzeiger Zuſtellungsgebühr adgeh. Al..90 Einzel Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. In vollem Gange. Eine kategoriſche Erklärung des deutſchen foͤmiralſtabes. Berlin, 14. Jebr.(W7B. Amtlich.) Aus dem Aus⸗ kommen neuerdings Nachrichten, denen zufolge man dort Naubt, die Seeſperre gegen England mit-Booten und inen wäre mi Rückſicht auf Amerika oder aus irgend welchen andern Gründen, abgeſchwächt worden oder ſollte abgeſchwächf werden. Die Rücſichtaufdie Reutralen gibt daher Ver⸗ ung. nochmals mit aller Deullichkeit zu erklären, dah der uneingeſchränkte Krieg gegen dea geſamlen Seeverkehr in den erklärten Sperrgebleten jetl in vollem Gange iſt und unter keinen Umſtänden eingeſchränkt wird. Sis zum 7. Hebruar 125 verſenkte Schiſſe bel Lloyd angemeldet. Amſterdam, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Bis zum 6. Februar abends ſind bei Lloyds ſeit dem 1. Februar Mel⸗ dungen über 95 verſenkte S chiffe eingegangen. Am 7. Februar abends überſchritt die Zahl bereits 125. Die engliſchen Reedertreiſe ſind über die enormen Verluſte ſehr be⸗ unruhigt. 8 4 — London, 14. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung Reuterſchen Büros. Der engliſche Dampfer„Fore⸗ and“ und der Fiſchdampfer„Beiſſons“ ſind verſenkt worden. W Kopenhagen, 14. Februar.(WrB. Nichtamtlich.) B. Dung des Rihauiſchen Büros. Der norwegiſche Dampfer 0 ellaxz“, von Frederikſtadt nach Frankreich mit Bauholz uterwegs, iſt am 9. Februar in der Nordſee von einem uterſeeboot verſentt worden. Ein Boot mit 8 Mann landete eſtern in Agger an der Weſtküſte Jütlands. Ein zweites got mit dem Kapitän und 7 Mann wird vermißt. 1 Rotterdam, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Der kaleniſche Dampfer„Eridania“(3171 Bruttoregiſter. annen) und die engliſchen Dampfer„Shakeſpeare“ und reland' wurden verſenkt. 0 Lugano, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Im Januar die italleniſchen Dampfer„Avanti“(1723 Brutto⸗ hwülſtertennen) und„Luigi Chiampa“(3988 Bruttoregiſter⸗ (idden) verſenkt; außerdem der italieniſche Segler„Dorido“ 250 Bruttoregiſtertonnen). Beſchießung der franzbſiſchen Rüſte durch Tauchboote. Baris, 14. Non.(WTB. Nichtamtlich.) Das Marine⸗ na ab geſtern bekannt: Am 12. Februar um 5 Uhr inchenittag auchie in der Näbe der Adour⸗Mündung 10 Kündleches Unterſeeboot au; und gab 6 Kanonenſchüſſe auf nne Küſte ab. Die Küſtengeſchütze eröffneten ſofort das Feuer, an das feindliche Fahrzeug, das von unſeren Artilleriſten — einem Geſchoß getroffen, ſchnell tauchte. Fünf Perſonen —— ie eine ſchwer, der Sachſchaden iſt un⸗ eutend. Der Adour mündet bei Bayonne in den Golf von Biscaya. Rataſtrophale wirkung der Tauchboot⸗Blockade. c Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. Kae-el 3.) Saut Baſler Blätter meldet die ſchwei'e⸗ Ache Seitung„Suiſſe“ daß ſich die Wirkung der deutſchen ma bootblockade bereits kataſtrophal fühlbar che. Faſt die Hälfte der Einfuhr falle aus. Ein däniſcher Umgehungsver'uch. 4 DBerlin, 14 Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) dus Kopenhagen wird cemeldet: Dem ententef eun ichen Dlatt 50 Beupfer„Ridaros“ und Diana“ von Korendagen nach di rgen abfahren, mit landwirtich ftlichen Produkten an Bord, 0 Aicht für Norwegen, ſondern für Enaland beſt'mmt fuhr Die Einſtellunz der döniſchen landw'rtchwlichen Als⸗ heir bedeutet einen täzlichen Auefall von einer Million Kro⸗ Ineolgedeſſen la⸗ern ſetzt für zern bis zwelf Milli'nen nonen landwirtſchaftliche Produkte in Dänemark aufꝛe⸗ Wpelt. Welche Moßnabmen England treffen wird, um'e ufohen aus Bergen nachengland zu ſchaften iſt„Kopenhagen“ Heſelge vorläufi) unbekonnt. Wie„Be lin'ske Tidende“ mel⸗ laden die Dampfer Fett, Butter und Bier. der Unſere-Boote werden einen ſolchen Umgehungs⸗ wichſ u ch. wenn er wirklich unternommen werden ſollte, un⸗ zu machen ſuchen. 3 5 vollnansige Stockung in der Fufuhr nach der Sckwelz Aus 2 Berlin, 14. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Plrz Eenf wird gemeldet: Wie ſchweizer Blättern gemeldet Ware ſtad ſeit der deutſchen Seeſverre —— für die Schweiz angelangt. Man iſt obne Nachricht von der 9 Schiffen mit ſchweixer Waren. die ſich bei Ankündigung deutſchen Seeſperre auf hoher See befanden und die in — d* kät bpendagen“ gutnige ſollen in det hächſten Woche die land aufrechtzuerbalten.“ Ferner kätte er dagenen länder, die wir unter Maßnahmen beider Parteien leiden. Jetzt kaun unſere Loſung nur läuten: den Kopf kütl und das deren vernünftises Handeln wir bauen können: unſererſeits wollen wir ſie unterſtüten indem wir dafür ſorgen, daß auch keine überſeeiſchen dem Hafen von Cette einlaufen ſollen. Die in den franzöſi⸗ ſchen Häfen zurzeit der S e der deutſchen Seeſperre —.—— aren ſind infolge der E Transport⸗ chwierigkeiten ebenfalls nicht nach der weiz gelangt. 20 08 r Schiffe ſind zwiſchen Cette und Annemaſſe ſiecken geblieben. Ein holländiſches Urteil über die Berechtigung des unbeſchränkten U⸗Bootkrieges. Der holländiſche Wirtſchaftslehrer Dr. J. P. Lotſy ſchreibt im Abendblatt des„Nieuve Courant“(Haag) vom 8. Februar: Deutſchlands verſchärfter U⸗Bootkrieg wird in un⸗ ſerer Preſſe. zum Teil in ſehr ſcharfer Form, als unrecht⸗ mäßige Maßnahme verurteilt, während das Vorgehen des Präſidenten Wilſon gutgeheißen wird. Aber Recht und Un⸗ recht ſind, hier wie in ſo vielen anderen Fällen, nicht bloß auf einer Seite zu finden. Beide Parteien— England und Deutſchland— bemühen ſich unentwegt, ſich ſelber ſo weiß zu waſchen wie Schnee, während ſie den Gegner ſo ſchwarz zu machen 2 wie Ruß. Bei ruhiger Bekrachtung zeigt ſich aber, daß beide Parteien grau, ja ſogar ſehr grau ausſehen. Um unbefangen zu urteilen, muß man ſich über eine Phraſe klar werden, die von vielen unbewußt, von manchen bewußt benutzt wird, nämlich: Deutſchland torpediere neutrale Schifſe „ohne Warnung“. Dieſe Phraſe iſt packend, bringt Gefühle in Wallung und veranlaßt zur Verurteilung Deutſchlands, aber— es iſt eine Phraſe und weitet nichts wie eine Phraſe. Deutſchland torpediert nucht ohne Warnung. Deutſch⸗ land zieht einen Kreis um England, innerhalb deſſen tor⸗ pediert mird, während außerhalb keine Torpedierungen er⸗ folgen. Es handelt ſich nicht um die Frage, ob eine ſolche Blockade geſetzlich iſt, ob ſie effektiv iſt oder die Rechte der Neutralen beeinträchtigt— das tut ſie meines Erachtens zweifellos—, ſondern es handelt ſich darum, ob hier ohne Warnung torpediert wird, und auf dieſe Frage kann bloß verneinend geantwortet verden. Jedes Schiff, das ſich innerhalb des gezogenen Kreiſes begibt, weiß, daß es ſich damit der Torpedicrungegefahr aus⸗ ſetzt, und i ſt mithin gewarnt. Nachdem ich dies klargeſtellt habe, möchte ich noch nachweiſen, warum ich weder Deutſch⸗ land noch England noch auch den Präſidenten Wilſon ſchnee⸗ weiß ſehen kann. England aus dem einfachen Grunde nicht, weil es ver⸗ ſucht, Deutſchland auszuhungern, ohne dabei auf die Reu⸗ tralen Rückſicht zu nehmen— eine Handlun)sweiſe, die zwei⸗ fellos in Widerſpruch ſteht mit Recht und Billigteit. Ferner deshalb nicht, weil es Deutſchlands Friedensan gebot kurzer⸗ hand ablehnte und dadurch tatſächlich den verſchärften U⸗Boot⸗ krieg herausforderte. Man kann nun einmal eine Katze nicht in die Ecke jagen, ohne ſich ihren Krallen auspuſetzen, und es iſt phariſäiſch, wenn man ſich über ein Volk empört, das ſich dem Verſuch, es zu vernichten, mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitiel widerſetzt. Warum iſt die engliſche Blockade Deutſchlands mit widerrechtlicher Einbeziehun! der Neu⸗ tralen anſtändiger als die deutſche Blockade Englands durch Abſperrung eines Teiles des Meeres? Ein ſeder, der nicht voreingenommen iſt, wird zugeben müſſen, daß kein Grund vorliegt, England für weißer an-uſehen als Deutſchland. Nach meiner Anſicht iſt ſogar in dieſem Falle Englands Schu'd — indem es die Friedensrerhandlungen ablehnte— viel größer als jene Deutſchlands. Wömit aber keinesfalls geſagt ſein ſoll, daß Deutſchland die blanke Unſchuld iſt, um ſo mehr, als man nicht ſicher iſt, daß die U⸗Boot⸗Kommandanten ihre Inſtruktionen befolgen, das heißt, ſich innerhalb der bekannt⸗ gegebenen Grenze halten werden. Aber guch Wilſons Kleid iſt nicht ſchneeweiß. Daß er Deutſchland erklärt:„Ich laſſe mir nicht das Recht nehmen, mit dem mir befreundeten England freie Verbindung zu unterhalten“, wird kein Menſch ihm verübeln. Aber wenn er gerecht und parteilos handeln wollte, dann hätte er kinzu⸗ fügen müſſen:„Ebenſowenig laſſe ich mir von Eng⸗ land mein Recht verkürzen. die Verbindung mit den Häfen des mir gleichfalls befreundeten Deutſch⸗ proteſtieren müſſen, daß die Verbindung zwiſchen Amerika und den übrigen Neutralen durch engliſche Minen⸗ felder bebindert wurde, mittels derer niederländiſche Schiffe gezwungen werden, ſich in die Nähe der en»liſchen Küſte zu begeben, Poſt und Ladung durchſuchen zu laſſen und für die in Enaland gekauften Koblen— außer Bezahlung— noch“ einen Teil ibres Schiffsraumes bereiteuſtellen. Hätte Wilſon einen ſolchen Proteſt ſeiner Erklärung an Deutſchland hinzusefügt, dann bätte dieſes Land ſicher von dem verſchärften U⸗Bootkrieg Abſtand genommen. Wilſon bötte dann tatſächlich die Sache des Rechtes vertreten, und kein Menſch wäre ihm dankbarer dafür geweſen als wir Hol⸗ Pulder krocken balten! Für letzteres ſorat die Regierung, auf der erſte Teil der Loſung befolgt wird die ſkand naviſche proteſlnote. Bexlin, 14. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Kopen⸗ hagen wird gemeldet: National Tidende teilt mit: Wie ver⸗ Der-Boolkrieg wird nicht abgeſchwächt. lautet, beendeten geſtern die drei nordiſchen Regierungen die Stockholmer Verhandlungen wegen der ſkandingoiſchen Ant⸗ wort auf die deuiſche Blockadenote. Die Antwort ſoll gleich⸗ lautend ſein und wird vermutlich heute den deutſchen Ge. ſandten in Kopenhagen, Stockholm und Chriſtiama überreicht werden. Die Note proteſtlert vom Standpuntt der anerkann⸗ ten Grundſätze des Völkerrechts entſchieden P die neue deutſche Kriegsführung. Wenn die nordiſchen Länder erct ſetzt und als letzte von allen Neutralen ihre Antwort auf die deutſche Blockadenote abgeben konnten, ſo liegt die Urſache darin, daß man wegen der Note zwiſchen den drei Regierungen völlige Uebereinſtimmung zu Se wünſchte. National Ti⸗ dende begrüßt das Ergebnis befriedigt, 1 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. (Pr.⸗Tel., z..) Die Bafler Blätter melden aus London: Die Mitteilungen der Agence Lloyds in der engliſchen Preſſe über Verſenkungen von Schiffen vom 10. Febr⸗ ab nur mehr mit Genehmigung der Admiralität veröf⸗ fentlicht werden. Die deutſch⸗ Amerikani'due Kruͤe. Wilſons Weg zum Krieg. m. Köln, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln'ſche Zellung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die A entur Radio be⸗ richtet aus Waſhington: Wilſon hatte lange Unterredungen mit Lanſing. Er beſpricht ſich auch äufig mit dem und Marineminiſter. Oberſt Houſe kommt häuſtz ins Weiße 99 bewahrt aber wie gewölnlich größtes Still chwei den. ie unmittelbare Um ſebung Wilſons beſtätigt, daß der Prö⸗ ** nicht entſchloſſen iſt, nach einem deu ſchen Attentat gegen ie amerikaniſche Flotte den Krieg zu erklären. Im Falle der Verſenkung eines amerikan'ſchen Dampfers werde er vom Kon ſreß die Annal me eines Geſetzes rerlangen, dis die Be⸗ waffnung der amerikaniſchen Handelsdampfer geſtattet. Es würde dänn zu einer gewaltigen Jagd der ameri⸗ kaniſchen Schiffe auf die deutſchen Unterſee⸗ boote kommen. die von ener amtlichen Kriegser⸗ klärung in kurzer Zeit beſolgt wäre, der Gehelmvertrag zwiſchen Amerika und England. Unmittelbar nach dem Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ztehungen zwiſchen Amerika und Deutſchland haben wir dar⸗ auf hingewieſen, daß man zur letzten Erklärung der Hilfe, die Wilſon den Engländern leiſte, auf ein Geheimabkommen ——. England und Amerika zurückgreifen müſſe, deſſen xiſtenz oft behauptet worden ſei, wenn auch ſie ſich noch nicht habe beweiſen laſſen. Von dieſem Geheimabkommen er⸗ halten wir jetzt neue ſehr intereſſante Kunde: Ein während des Krieges in Schweden. 75 Ausländer, ein guter Ken⸗ ner der amerikaniſchen und oſtaſlatiſchen Verhältniſſe, hat dem „Nya Dagligt Allehanda“ ein Schreiben zur Verfügung ge⸗ ſtellt, das in der Nummer vom§. Februar mitgeteilt wird. Deer Verfaſſer berichtet, daß er von einem aus Amerika x. L. folgende vertrauliche Mitteilung erhalten e: Seit Japan begonnen hat, China* 7 en, haben die Vereinigten Stgaten mit Engkand einen bin⸗ denden M, Vertrag abgeſchloſſen, daß ſie nach dem europäiſchen am die oſtaſiatiſche Frage löſen wollen. Als Erſatz dafür haben die Vereinig⸗ ten Staaten England große poſitive Verſpre⸗ chen gemacht. Vom anierikaniſchen Standpunkt aus hat alſo Wilſons eigenartiger Beſchluß eine gewiſſe Berechtigung. Der ganze Cedankengang des Präſidenten iſt ſa der Häupt⸗ ſache nach, ſämtliche europäiſche Staaten zu einem gemein⸗ ſamen Auftreten gegen jeden Friedensſtörer zuſammenzuſchlie⸗ ßen. Der Zweck dieſes Vorſchlages iſt, daß in dem künf⸗ tigen japaniſch⸗amerikaniſchen Konflikt ſich Europa durch Vertrag gebunden fühlen ſoll, eine für Amerika wichtige Lebensfrage löſen zu helfen. Man erſieht hieraus, daß die Intereſſen der Neutralen keines⸗ wegs zuſammenfallen. Das ſchwediſche Blatt gibt dieſe Aufklärung mit allem Vorbehalt wieder, hält aber doch das Ganze für durchaus plauſibel: Wenn man die ungeheure Bedeutung des chineſi⸗ ſchen Abſatzgebietes für Amerika kennt und weiß, daß Amerika nur mit Englands Hilfe hoffen kann, Japan das Uebergewicht zu entreißen, das es ſetzt an ſich bringt, ſo ſieht man ein, daß es für Amerika eine Lebensfrage iſt, auf Englands künftigen Beiſtand rechnen zu können. Für dieſes amerikaniſche Inter⸗ eſſe, das wahrſcheinlich die Induſtriemagnaten der Vereinigten Staaten als das der Menſchbeit betrachten, hat der Zdealiſt Wilſon den neutralen Kleinſtaaten Europas zugemutet, Leben und Blut zu wagen. die amerikaniſchen„probeſchijfe. Zu der Ausfahrt der amerikantſchen Frachtdampfer„Or⸗ leans“ und„Rocheſter“ nach Bordeaux wird uns von unſerem militäriſchen Mitarbeiter geichrieben: Zwei amerikaniſche„Verſuchskaninchen“ haben trotz der deutſchen Warnungen die Häſen verlaſſen, um das Sperrgebiet zu durchbrechen und nach Bordeaux unſeren Feinden Getreide zu beingen. Dieſer frivole Verſuch ſich in ein gefährdetes Kriegsgebiet zu begeben, iſt, wenn die Reutermeldung richtig

— —— „Der Dampfer erhielt die Erlaubnis, die dann Kurs nach der norwegi ſchiffahrtsgeſellſchaft ſtößt bei der Nr. 76. 2. Seite. Mannheimer Heneral⸗Anzeiger.(Aben-Ausgabe.) Mittwoch, den 14. Februar 1917. iſt, ein Ausfluß der amerikaniſchen Beſtrebungen, Deutſchland die Geſetze vorzuſchreiben, wie es von England ſich aus⸗ hungern laſſen ſoll und unſerer Marine die Waffen zu ent⸗ winden. Die amerikaniſchen Reeder haben auch die von uns vorgeſchriebene Bemalung der Schiffe unterlaſſen und nur die drei Buchſtaben U. S. A.(United States of America) am Bug angebracht. Welche Beweggründe dieſe Ausfahrt veranlaßt haben, läßt ſich ganz klar von hier aus nicht erkennen. Eng⸗ liſche Blätter melden, daß in Amerika die größten Wetten „gelegt“ worden ſind, ob die Schiffe ihren Beſtimmungsort erreichen werden oder nicht. Weder bei der Wahl des ameri⸗ kaniſchen Präſidenten noch bei dem Kampf um das blaue Band des Ozeans ſei die Wettſucht ſo groß geweſen. Danach hat es den Anſchein, als ob ſich die beiden Schiffe eine Art Sport daraus machten, das Sperrgebiet zu durchfahren. Die reich⸗ gewordenen Amerikaner brauchen ungeheure Nervenkitzel und Senſationen. Wer den amerikaniſchen Volkscharakter kennt, wird davon überzeugt ſein, daß bei der Fahrt der beiden Ver⸗ ſuchsſchiffe ſicherlich der Sportsgeiſt der Amerikaner eine große Rolle ſpielt, wenn er auch nicht ausſchlaggebend ſein mag. Vielleicht glauben auch die Amerikaner, daß Deutſchland nicht wagen wird, gegen das geheiligte Leben dieſer Sportsmänner das Torpedo zu richten. Dieſe Auffaſſung wird ſich natürlich als ein ſchwerer Irrtum erweiſen, da Deutſchland um ſein Leben kämpft und nicht zulaſſen kann, daß neutrale Schiffe unſere Gebote im Kriegsgebiet mißachten. Unſere Erklärung, daß wir über England, Frankreich und Italien keine Blockade verhängt haben, ſondern Sperrgebiete ſchufen, in denen Handelsſchiffe nicht geduldet werden können. iſt völlig klar und zeigt allen Neutralen, was ſie zu erwacten haben, wenn ſie den Verſuch machen, das Sperrgebiet zu durchbrechen. Wir haben dieſe Sperrgebiete nach engliſchem Vorbilde geſchaffen, und es iſt bisher— nicht bekannt ge⸗ worden, daß ein amerikaniſches Schiff verſucht hat, zugunſten Deutſchlands das engliſche Sperrgebiet zu durchbrechen. Der Fall der„Luſitania“ ſollte den Amerikanern zeigen, daß ſie nicht nutzlos ihr Leben aufs Spiel ſetzen dürfen. Die Kapitäne der„Orleans“ und„Rocheſter“ werden ſich wohl kaum ein⸗ reden, daß Deutſchland ihnen zuliebe das Sperrgebiet ver⸗ ſchonen wird, nur damit die beiden Schifſe ihr ſchönes Geſchäft in Getreide mit Frankreich machen können. An der eiſenfeſten Entſchloſſenheit unſerer Oberſten Heeresleitung, den uneinge⸗ ſchränkten U⸗Bootkrieg ohne jede Rückſicht ducchzuführen, darf tein Menſch in der Welt zweifeln. Erklärungen ſind genug ab⸗ gegeben worden. Alle Schonfriſten für neutrale Schiffe ſind äbgelaufen und nun kann nur noch das Torpedo regie en, wenn ein neutrales Schiff die frivole Vermeſſenheit beſitzt, das Sperrgebiet trotzdem durchfahren zu wollen. Die amerikaniſche Regierung hat bekanntlich erklärt, daß ſie für die Abfahrt der Schiffe keine Verantwortung übernehme. Es läßt ſich über die Folgen dieſer Fahrt nach keiner Richrung hin etwas Ee⸗ naueres ſagen, da die Entwickelung der Dinge der Zukunſt vorbehalten iſt. Feſtſtellen muß man nur, daß zuerſt von amerikaniſchen Handelsſchiffen der Verſuch gemachi wird, un⸗ ſere U⸗Boot⸗Waffe entweder zur Untätigkeit zu zwingen oder durch ihre Tätigteit eine Verſchärfung der Lage zwiſchen Deutſchland und Amerika herbeizuführen. Frivolität, an⸗ maßender Dünkel und Leichtfertigkeit der in Betracht kommen⸗ den Kapitäne wollen den Sieg über den heiligen deutſchen Ver⸗ teidigungskampf zur See davontragen. Dieſe Herausforde⸗ rung wird aber in keinem Fall eine Rückſicht finden. Jeden⸗ falls iſt die Fahrt dieſer beiden Schiffe für die Entwickelung der politiſchen Lage bedeutſamer, als für unſere militäriſche Lage, die davon in keiner Weiſe beeinflußt werden kann und darf.(B..) Ford der„Friedensfreund“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. (Pr.⸗Tel., z..) Der Zürcher Tagesanzeiger meldet aus Mai⸗ land: Corriere della Sera meldet aus Newyork: Ford hat neuerdings der amerikaniſchen Regierung zu einer zinſen⸗ freien R ſein Vermögen wvon 2½ Milliar⸗ den angeboten. Ferner hat er vorgeſchlagen, in ſeinen Fa⸗ hriken kleine Unterſeeboote zu bauen und zwar zu den gleichen Preiſen, wie er ſeine Automobile berſtellt. Dieſe Tauchboote, welche eine Länge von ſieben Metern haben, ſollen mit einer Bedienung von nur einem Mann ungemein wirkſam ſein. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. (Priv.⸗Telegr., z..) Die„Baſler Nachrichten“ melden aus Paris: Wie der Newyorker Herald erfährt, ſtehen die Wet⸗ ten in Newyort für Kriegsausbruch zwiſchen Deutſch⸗ land und den Vereinigten Staaten im Verhältnis von drei zu vina. Zur Heimfahrt des deulſchen Bolſchafters. Kopenhagen, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Natio⸗ nal Tidende zufolge hat die Skandinavien—Amerika⸗Linie von ihrem Newyorker Vertreter die drahtliche Mitteilung er⸗ halten, daß die Verhandlungen über die Abreiſe des Dampfers„Frederik s“ nunmehr geſchloſſen ſeien. ſchen früher angemel⸗ deten Reiſenden und Ladungen mitzunehmen. Im ganzen werden mit dem Botſchafter und ſeinem egen 1000 Reiſende an Bord ſein. Das Schiff wird vermutlich New⸗ nork am 14. Februar verlaſſen. Es fährt aumücht nach Halifax, wo die engliſche Unterſuchun— wird, und ninunt üſte, wo bei Chriſtiayafund angelaufen wird. Bezüglich der Abreiſe der Dampfer„Hollig Olaw“ von Newyork und„United Steed“ von Kopenhagen 19 noch keine Beſtimmung getroffen. Die Vereinigte Dampf⸗ frü den Dampfer„Uniteb Steed“ auf Schwierigtetten, da die Seeleute angeſichts der jetzt mit den Fahrten verbundenen Ge⸗ fahren ſich weigern, zu den alten Bedingungen Hauer anzu⸗ nehmen; ſie fordern namentlich, höhere Löhne. Die ruſſiſche Kriſe. Köln, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kö'niſche Sei ung“ meldet aus Kopenhagen: Nach Drahtmeldungen aus Peters⸗ burg wird dort jetzt nicht mehr daran gezweifelt, daß die Relchsduma in zwei Wochen wieder zuſammen⸗ kritt. Danach iſt es auch noch unſicher, ob der ſter des Innern, Protopopow, ganz zurücktreten wird. er· wartet vielmehr, daß ein Ausweg gefunden werde, um wäh⸗ rend der erſten Zeit der neuen Tagunz der Reichsduma Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen den verhaßten Miniſtern und dem fort⸗ ſchrittlichen Block in der Volksverwaltung zu vermeiden. Ent⸗ weder wird Pratopopow eine Inſpektionsreiſe durch eine An⸗ zahl non Gouvernements antreten oder einen in der Regie⸗ rung weniger hervortretenden Poſten übernehmen der Beſatzung Uor den großen Entscheidungen. Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptquartier, 14. Jebr.(WB. Amtlich.) weſtlicher Kriegsſchauplat. Front des Generalfelomarſchallsronprinz Kuprecht von Bayern Auf dem Nordufer der Ancre führte der Jeind nach ſehr heftiger Arlillerievorbereitung und unter Einſatz ſtarker Infanteriekräfte ſeine Angriffe fort. Vormittags griff er zweimal ſüdlich von Serre an. Beide Angriffe wurden im Nahkampf abgewie ſen, vor der Front ſich feſtſetende Teile durch Vorſtoß mit der blanken Waffe ver⸗ trieben. Erkannte Bereitſtellungen weiterer Verſtär⸗ kungen nördlich und am Nachmittag auch füdlich der Ancre wurden von unſerer Artillerie unter wirkungsvolles Bernichtungsſeuer genommmen. Bis zur Somme war auch in anderen Abſchnitten und während der Nacht der Jeuerkampf ſi ark. Heeresfront oes Oeutſchen Rronprinzen Eigene Erkundungsvorſtöße im Bogen von St. Mihlel und am Weſthange der Vogeſen waren erfolgreich. Oeſilicher Kriegsſchauplatz. heeresſront des Generaiſe.ömarſchalls Prinz Leopocbd von Cayern. Keine beſonderen Ereigniſſe. heeresſront des Generaloberſten Erzherzog Joſel. Im Meſtecaneſti⸗Abſchnitt errangen unſere Truppen neue Erfolge. Mehrere Stellungen der Ruſſen wurden geſtürmt und gegen heſtige Vorſtöße gehalten. Die Geſangenenzahl hat ſich auf 23 Offiziere und über 1200 Mann, die Beute auf 3 Geſchütze, 12 Maſchinengewehre und 6 Minenwerfer erhöht. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchall v. Mackenſen Läugs Sereth und Donau Arkilleriefener und Poſien⸗ ſcharmützel. Mazedoniſche Lront. Im Ceruabogen blieben Angrifſe der Ita⸗ liener zur Wiedernahme der Höhe öſtlich von Paralovo trotz lebhafter Jeuerwirkung ohne ſeden Erſolg. Der Erſte Generalquartiermeiſier: Ludendorff. * was plant hindenburg? m. Köln, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kö'niſche Zei ung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Der milltäriſche Mit⸗ arbeiter der„Stampa“ ſucht nachzuweiſen, daß in der Krieg⸗ führung der Mittelmächte ſeit dem.illſtand der Unterneh⸗ mungen in Rumänien ein vellſtändiger Wechſel ein getreten ſei. Nach einer kurzen Zeit verhältnismäßiger Ruhe wende ſich die Aufmerkſamkeit nach ganz anderen Seiten hin. Die Haupt⸗ kräfte der Eegner ſeien allmählich nach dem italieniſch⸗ öſterreichiſchen und franzöſiſch⸗ belgiſchen Kampfabſchnitt überführt worden. Es ſcheine, daß in der Krie)⸗ führung beim deutſchen Oberbefehl ein vollſtändiger Wechſel der Geſichtspunkte eingetreten ſei. Hindenburg walle ſich offenbar nicht auf einen beſtimmten Plan verſteifen. e Mittelmächte hätten, ſchreibt der Mitarbeiter der„Stampa“, noch zwei wichtige Karten auszuſpielen, zwar nicht, um die Partie zu gewinnen, aber doch, um auf dem grünen Tiſch noch irgend etwas im Rückhalt zu haben. Dieſe beiden Karten ſeien: Ein Feldzug im Weſten unter Führurg von Hindenburg und Mackenſen und der rück⸗ ſichtsloſe Unterſeebootkrieg in den Gewäſſern der feindlichen Länder. An den Verbandsmächten ſei es nun, ihrerſeits die Partie richtig du chzuführen. Aber es handle ſich dabei wirklich um die Entſcheidung, und deshalb ſei keinerlei Kraft⸗ und Zeitverſchwendung mehr geſtattet. General Rivelle an der Sundgau⸗Front. c. Von der Grenze, 14. Febr. (Priv.⸗Telegr., z..) Die Baſler Nachrichten melden aus Paris: General Nivelle hat vor einigen Tagen der franzöſi⸗ ſchen einen Beſuch abgeſtattet. Er empfing die Behörden, beſuchte die Schulen und verlieh einer Anzahl Offi⸗ zieren militäriſche Auszeichnungen. Portugieſiſche Truppen an der engliſch⸗ſranzöͤſiſchen Front. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. (Pr.⸗Tel., z..) Die Neue Züricher Zeitung meldet aus Mai⸗ land: Am 3. Februar ſind, wie der Popolo'Italia meldet, in La Paliſſe die erſten poyrtugiſiſchen Truppen ge⸗ landet worden, um auf der engliſch⸗franzöſiſchen Front zu —. Weitere Truppentransporte ſollen demnächſt ein⸗ treffen. Der bulgariſcht Gericht. Sofia, 13. Febr.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Be⸗ richt des Generalſtabs: Mazeooniſche Kront Im Ceruabogen griſſen deutſche Abteilungen mit großem Mut an, erſlürmten italleniſche Gräben ſüdlich der Höhe 1050, wobel ſie 5 Maſchinengewehre erbeule · ten, einen Hauptmann und 90 Mann vom italleniſchen Jufan ⸗· terieregimeni Nr. 162 gefangen nahmen. Auf dem übrigen Teil dieſer Jroui ſpärliches Artillerieſener, am Juße der Belaſica-anina und in der Sertelhebene, ſowie Patrouillen⸗ gefechte in der Gegend von Bitolia, im Wardartal und an der Struma. Die Fliegertätigkeit war auf beiden Seiten ziem · lich lebhaft. Ein feindliches Fligzeug fiel in der Rähe von Demir Hiſſar nieder. Das Ilugzeug und die Flieger ſind un⸗ verſehrt. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres beſchoſſen feindliche Kriegsſchiſfe aus dem Hafen von Orfano die Ork'⸗ ſchaften Redulevo und Kukuyo. Drei Männer, ſieben Frauen und ſechs Kinder der dortigen Bevölkerung wurden getötet⸗ elf Häuſer zerſtört. Ein feindliches Schlachtſchiff beſchoß er⸗ gebnislos ara Buru im Weſien von Porto Lagos. Feind· liche Flieger warſen ohne Erfolg auf den Bahnhof von Ol ſchy · lar und auf die Eiſenbahnbrücke bei Buk Bomben. Rumäniſche Front. Zu der Amgebung von Mahmudin Jeuerwechſel zwi⸗ ſchen Poſten auf beiden Seiten des St. Georg⸗Kanals. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 13. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Aml⸗ licher Bericht des Generalſtabs: Tigrisfront: In der Gegend von Felahie Arill leriekampf und beiderſeiliges Feuer. Südlich vom Tigri⸗ rückte der Feind am 12. Jebruar gegen unſere Flüg lvor, a er ſeine beiden Angriffe murden mit Verluſten für ihn zu rückgeſchlagen. Am Nachmittag des ellen Tages gr ſfen zwei feindliche Bataillone nach heftiger Artille⸗ie⸗ vorbereitung unſeren linken Flügel an; dieſer Angriff ſchei⸗ terte gleichfalls in unſerem Feuer. Dardanellenfront: Offtz'ersaſſirant Meinike griff drei ſeindliche Flieger an und brachte einen durch ſein Feuer zum Abſturz. Die Inſaſſen des Il igzeuges, zwei eng“ liſche Offiziere, wurden gefangen genommen, das Maſch nen⸗ gewehr des zerſtörten Flugzeuges, ſowie zwei Bomben er- beutet. Auf den anderen Fronten kein wichliges Ereignis. Die feindlich⸗u Heeresber chie. Ote franzöſiſchen Berichte. Paris, 18. Febt.(WrB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nach⸗ mittagsbericht. Vechältnismäßig ruhige Nacht an der ganzen Front. Eine ſtarke deutſche Patrodille wurde im Aſpach⸗Abſchnitt Feuer zerſtreut und erlitt Verluſte. 659 aris, 18. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Abend⸗ bericht. Zwiſchen Oiſe und Aiſne richteten wir gerſtörende⸗ Feuer auf in der Gegend von Quenner eres, Nordöſtlich von Reims drangen unſere Abteilungen in die gegne“ riſchen Schützengräben ein und brachten 15 Gefangene mit, dar⸗ unter zwei Unterofiziere. Auf der übrigen Front Artillerzekämhſe⸗ Velgiſcher Boricht. An verſchiedenen Punkten der belgiſchen Zront Kor die Artillerie tätig, beſonde.s in der Gegene von Ramscapelle, Dixmuiden und Steenſtraate. der ruſſiſche Oericht. Petersburg, 12. Febr.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher K eſtfront. In der Gegend von Dorovogmlin(2) norb⸗ öſtlich von Smorgon griffen unſere Aufklärer, nachdem ſie unbe⸗ merkt die Drahtverhaue des Feindes zerſchnitten hatten, eine ſeiner Feldwachen an und nahmen ein Maſchinengewehr. Der Feind grifſ⸗/ egünſtigt durch Schneeſturm, in Stärke von ungefähr einem Ba, taillon im Abſchnitt nördlich von Mikallowa 10 Werſt nördlich des Fleckens Kiſtelin(ieſilin), das von zwei unſerer Kompagnien be⸗ etzt war, an. In dem Abſchnitt einer Kompagnie wurde der An⸗ iff abgeſchlagen, aber auf dem linken Flügel einer anderen ompagnie Wit 0 es dem Feind, in unſere ützengräben eingu⸗ dringen. it Hilfe einer Nachbarkompagnie wurde der Feind zurückgeſchlagen und unſere Stellung wieder hergeſtellt. Galitſch überſchritt der Feind in Stärke von 4 Kompagnien— Dujeſter auf dem Eis ünd griff unſere Feldwachen an. ihres heftigen Feuers und des Sperrfeuers unſerer Artillerie ge“ lang es dem Feinde Rer unſere Feldwachen zurückgudrängen, Der Gegner wurde aber durch Gegenangriff geworfen und unſere eldwachen nahmen ihre Ausgangsſtellungen wieder ein. In a 5 athen ſtellerweiſe Schneeſturm. umäniſche Front. Es iſt nichts von Bedeutung zu melden. Kaukaſusfront. Keine Veränderung. Der italieniſche Bericht Rom, 18. Febr.(WXB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht, An der Trentinofront ſtärkere Artillerietätigkeit, im Tonale⸗Paß, an den Weſtabhängen des Zwana(Etſehtal) und in den Hochtälern des Travignole und Cordevole. Im Arfatal und an der Quelle des Baches Coalba lrechtes Brentaufer) wieſen wWi ——— Vorſtöße gegen unſere“ Linien ab. Auf der Hochom ftige Artillerietätigkeit. Unſer Artilleriefeuer ſetzte ein Baracken lager des Feindes auf den Abhängen des Kleinen Tales u Brand. Auf dem Karſt mußte plötzlich einſetzendes konzentriertes Teuer gegen unſere Stellungen auf Höhe 144 abbrechen, da unſert Artillerie ſofort wirkſam eingriff. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Cervignamo und kleine Ortſchaften am unteren Iſonzo ab. Drei Frauen und ein Kind wurden getötet. von der Salonikifront. Paris, 16. Jebr.(WXB. Nichtamtlich) Amtlicher Veri von der Orjentarmee. Da das Wettes ſich ein wenig ge⸗ beſſert hat, ſind die Operationen lebhafter geworden, Artilleriekampf an der Struma und am Wardar. Von den eng, liſchen Truppen bei Kalnis und in der Umgebung von Doiran ausgeführte Ueberfälle geſtatteten es, Gefangene zu machen, Zwiſchen der Cerna und dem Preſpaſee war die Beſchießung be⸗ 4 ſonders lebhaft. Meherere von den deutſchen Truppen perſuchte Handſtrei 7 reichiſche Banden werden in der Gegend von Mekani nordweit von Koritza gemeldet. In derſelben Gegend iſt Erſel von den Italiener beſetzt worden. * Saſonowd bleibt noch in petersburg. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Oehr. (Priv.⸗Telegr., z. K5 Die Baſler Rachrichten melden Saſonow, der neue kuſſiſche Botſcha Oſtern in Petersburg bleiben werde. Saſonow der neuen ehenſo chen Sitzungen ongelegenheit behandeln wi Konferenz, die die Poler⸗ ird * wurden von den abgenſen, Oeſuich 4 au⸗ London: Aus Petersburg wird der gemeldet, 2 er in London, 54 ſeon des Reichsrats beiwohnen⸗ —R—

4 Mittwoch, den 14. Februar 1917. Mannbetmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) — 8 A. Seite. Nr. 78. FFFPTTTTT———————————————— 3 Mit dem 15. Februar treten für den Feldpoſt⸗Ber⸗ lendneue Beſtimmungen in Kraft. Wir bitten unſere ſeldgrauen Bezieher, die richtig geſiellten Adreſſen, ſoweil dies noch nicht geſchehen iſt, umgehend an unſere Geſchäftsſtelle einzuſenden, damit Verzögerungen in der Juſtellung ver ⸗ mieden werden. Bus Stadt und Land. Mit dem 8 ausgezeichnet 3 Bigefeldweh⸗n Wilhelm Müller, Uhlandſtx. 224 wohnhaft. Erf.⸗Reſ. Nerl Krieg, Inf.⸗Regt. 111, Sohn des Waffen⸗ meiſters Karl Krieg am Hoftheater, Max⸗Joſephſtr. 2 wohnhaft. Sonſtige Auszeichnungen. 4 3 Vigefeldwebel Andreas Fanz, in einem Reſerve⸗Inf.⸗Regt., nare des Eiſernen Kreuzes, erhielt die Badiſche ſilberne Ver⸗ ienttmedaille. NRngeſtellten⸗Verſicherung. Nachſtehendes wird uns von dem hieſigen Ortsausſchuß der Vertrauensänner der Angeſtellten⸗Verſicherung mitgeteilt: (Geſchäftsſtelle Heinrich. Lanzſtraße 31, bei dem Vertrauensmann —— 90 m, Sprechſtunden Montags und Donnerstags Abend I. Wichtig iſt der Erlaß des Preußiſchen Kriegsminiſteriums vom 17. Mai 1916, veröffentlicht in Nr. 11 der Zeitſchrift„Die Angeſtellien⸗Verſicherung“ betreſſend„Verſicherung der zur Beſchäftigung in Privatbetrieben beurlaubten oder kommandierten Perſonen des Soldaten⸗ ſtandes“. Es ſei deshalb hier nochmals darauf aufmerkſam emacht, daß Perſonen des Soldatenſtandes, die in Privat⸗ trieben beſchäftigt werden, der geſetzlichen Kranken⸗, Unfall⸗, Invaliden⸗ und Hinterbliebenen⸗ ſowie der Angeſtelltenverſicherung nur dann unterliegen, wenn ſie„beurlaubt“ ſind. Dagegen kommf i der„Kommandierung“ die geſetzliche Verſicherung nicht in Betracht, ſie darf daher, wie dies in Fällen geſchehen ſein ſoll, nicht von den Dienſtſtellen den Unternehmern gegenüber gefordert werden.— II. Die BeitragsGinnahmen ſind im Jahre 1916 un⸗ gefähr in gleicher Höhe geblieben, wie im Jahre 1915 und etwa Prozent niedriger als im Jahre 1913. IIl. Entſcheidungen des Oberſchiedsgerichts. Perſonen, die in einer Damenmäntelfabrik die fertig zugeſchnittenen Teile an die ihnen zugeteilten Näherinnen unter lusfüllung der Lohnbücher weitergeben und die von den Nähe⸗ rinnen zuſammengenähten Teile faſſonieren, dabei auf Einhaltung 4 der Arbeitsordnung und Beſeitigung von Fehlern ſehen, ſind nicht verſicherungspflichtig.(Nr. 161/2).— Angeſtellte, die in einer aus⸗ ändiſchen Zweigniederlaſſung eines inländiſchen Unternehmens beſchäftigt ſind, unterliegen nicht der Verſicherungs⸗ pflicht.(Nr. 162).— Ein für wehrere Firmen tätiger Bücher⸗ reviſor und Stundenbuchhalter, der für»die einzelnen Arbeiten 555S ————— 8 r eigenen Wohnung ausführt und nach jeder Arbeit die von ihm — nach Umfang und Schwierigkeit der Arbeit— bemeſſene Ver⸗ gütung erhält, iſt kein Angeſtellter im Sinne des Geſetzes, ſondern ein ſelbſtändiger Gewerbe reibender.(Nr. 163).—5 IV. Verwaltungsrats⸗Sitzung. In der letzten Verwaltungerats⸗Sitzung wurte der Voranſchlag für das Jahr beruhen, wie im Sobald der Krieg becubigt ſein wird, werden die Einnahmen vor⸗ ausſichtlich höher werden. Gegen rückſtändige Schuldner oll durch energiſche Zwangsbetreibung mit allen geſetzlichen itteln vorgegangen werden. Dem Direktorium iſt ſeitens des BVerwaltungsrats zur Erwägung gegeben, ob nicht der Erlaß einer Bundestatsverordnung zu erwirken ſei, durch welche der Ablauf , der Friſt des 8 228 Abſatz 1 zu Gunſten von Kriegsteilnehmern Ro werde. Der Zinsſatz, Kapital durch ſchnittlich bisher erzielt wurde, beträgt 4,47 Prozent. iſt alſo durckaus K0 Dem Direktorium iſt weiterhin empfohlen worden 1. für 8 Kr künſtlichen Glieder einen angemeſſenend Betrag zur Ver⸗ ex von dieſen an Verſicherte geleiſteten Krankenkoſt; 3. in Bätern, wo die Verſicherten in Bürgerquartieren untergebracht ſi d —6 ihre große Anzahl eine genügende Kontrolle durch den Arzt erm Beſchaffenheit ſolcher Ouartiere durch beſondere Beauftragte der Gemeindeb. hörden, etwa durch Schweſtern, ausüben zu laſſen. Heilverfahrensanträge. Hiervon ſind vom 1. Januar bis 20. Ottober 1010 21 899 eingegangen gegen 13 857 im Vorfahre. Für Heilverfahren ſind in der gleichen Zeit M. 7 804 000.— in 1916 ausgegeben cegen M. 4364 009.— in 1915. Schlagworte. Eine Betrachtung zur Philoſophie der Zeit. Von Alexander von Gleichen⸗Rußwurm. Als zu Beginn des Krieges die Begeiſterung das Land Krulfen und den Cedanken zuͤm Wort, das Wort zur Tat ge⸗ te 7 hatte, erhob ſich aus der Fülle tönender Reden ein 4 chlagwort, das die Allgemeinheit aufnahm, ſich daran zu erheben und zu tröſten, als das Leid in immer ſtärkeren 4 llen den einzelnen faßte. Es war das Wort von der 4„großen Zeit“. Vollberechtigt erſcheint es, wenn wir der Taten gedenken, die der—— Sturm in ungezählter Fülle hervor⸗ ef, des Opfermutes und der Kraft, die ſich nun ſchon ſeit ahren entſalten und eine Stärke beweiſen, wie ſ wohl 9 einer für möglich gehalten. Aber das macht die Zeit nicht roß, es kündel nur, daß der Menſch, der einzelne Menſch, ſich „ n Gefahr und Elend zu einer Größe aufrafft, die über den Utag hinausweiſt und alle Hemmungen des gewöhnlichen Lebens, des Berufs und der Kaſte, ja ſelbſt des Charakters überwindet. Und inſofern, als große Menſchen ihrem Tag den Stempel aufdrücken, läßt ſich das Schlagwort von der großen Zeit auch rechtfertigen, nachdem die Stunde der Be⸗ geiſterung vorüber gerauſcht. nicht mehr mit jener ſtürmiſchfrohen Ueberzeuzung aus, der 4 entſtammte, man ſieht es kritiſch an und beſchränkt ſeine eltung auf die Dulder, die Kämpfer und deren ſiegreiche Führung. in Miwüle, Prenon. berwieſen wird, und die Menge der achplappernden da und dort aufzuhorchen beginnt. ſeine Herrſchaft vorüber. — vorhanden ſein muß, wo es weltut. Die Begeiſterung wird 845 gerückt, ſie macht dem Beſtreben Platz, den Anlaß 6* Betrachtung angewedet, heißt dies ſoviel, als daß die 5 oße Zeit“ Schwächen gezeigt hat, Kleines und Kleinliches jeweils beſonders beſtellt wird, dieſe Arbeiten faſt ausſchließlich in⸗ eisausſchreiben über die zweckmäßioſten licht, die Auſſicht über die Kur der Verſicherten und die kn Sobald ein Schlagwort im Munde der kühler Urteilen⸗ 1917 beraten und die Einnahmen, trotzdem ſie nur auf Schätzungen⸗ letzten Jahre mit 135 Millionen eingeſetzt. welcher für das angelegte ügung zu ſtellen; 2. den Kankenkaſſen Zuſchüſſe zu gewähren zu Aber man ſpricht das Wort Die Sonde der Kritik berührt merzhafte Stellen und macht klar, daß irgendein Schaden merzgefühls wegzuſchaffen. Auf den Ausgan ſsvunkt not wurde die Frabe a Zuſanimenhöngen * Die diesjährige Faſtenordnung bringt inſofern etwas beſon⸗ deres, als der Erzbiſchof mit Rückticht auf die Kriegsverhältniſſe, wolche allen Erwachſenen Ueberlaſtung mit Arbeit und große Be⸗ jchränkung in der Ernährung auferlegen, eine allgemeine Dispens von dem Abbruchfaſten erläßt. Das Abſtinenz⸗(Frei⸗ tags)⸗Gebot bleibt dagegen in Kraft. * Das Golbgeld an die Reichsbank! Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß ſich immer noch graße Beſtände an Goldgeld in Privatbeſitz befinden und die Ablieferungen von Goldmünzen an die Reichsbankanſtalten nicht mehr in dem wünſchenswerten Umſange vor ſich gehen. wieſen werden, welch' außerordentliche Bedeutung für unſere ganze Velks⸗ und Kriegswirtſchaft die weiteſtgehende Stärkung des Goldbeſtandes der Reichsbank hat und wie ſehr Gewicht darauf gelegt werden muß daß dieſer alle Goldmünzen zugeführt werden. Dabei ſei hervorgehoben, daß jedermann bei Einlieferung von Goldgeld im Betrage von mindeſtens 200 Mark oder bei Vorlage einer mit Dienſtſtempel verſehenen Beſcheinigung einer öffent⸗ lichen Kaſſe(Poſt⸗, Stations⸗, Gemeinde⸗, Pfarr⸗, Schullaſſe) von der Reichsbantſtelle ein Gedenkblatt erhält. eHinterbliebenenfürſorge. Auf Grund des§ U1 in Verbindung mit 8 9 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte hat, wie die Karls⸗ ruher Zig. in einer halbamtlichen Mitteilung feſtſtellt, der Reichskanz⸗ ler entſchieden, daß bei denjenigen ehemaligen Militärperſonen der Unterklaſſen, welche Anſpruch auf Verſorgungsgebührniſſe aus Fonds der im Reichshaushaltsetat aufgeführten Heeresverwaltungen haben und welchen lediglich nach§ 12 Abſ. 2 Nr. 2 des Militär⸗Hinterblie⸗ benengeſetzes vom 17. Mai 1907(Reichsgeſetzblatt S. 214) die Auwart⸗ ſchaſt auf Hinterbliebenenfürſorge zuſteht, die Anwartſchaſt auf Hinter⸗ bliebenenfürſorge im Sinne des§ 9 Abſ. 1 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte nicht als gewährleiſtet anzuſehen iſt. Unterſagung des Handelsbetriebes. Die„Karlsruher Ztg.“ meldet halbamilich: In der Zeit vom 1. Norember bis 31. Dezember 1916 wurde im Großherzogtum 28 Perſonen auf Grund der Bundes⸗ ratsverorönung vom 23. September 1015 zur Fernhaltung unzuver⸗ läſſiger Perſonen vom Handel der Handelsbetrieb mit Gegenſtänden. des täglichen Bedarſs unterſagt und 81 Perſonen auf Grund der⸗ Vorordnung des Reichskanzlers vom 24. Juni 1916 über den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln und zur Bekämpfung des Kettenhan⸗ dels die Erlaubnis zum Beginn des Handels mit dieſen Gegenſtänden verweigert oder der Handel mit ſolchen verboten. Außerbem wurde in der Zeit vom 19. April bis g1. Dezember 1916 54 Perſonen auf Grund der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 19. April 1916 die Erlaubnis zum Beginn des Handels mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs verſagt. Operationszwang bei Heeresangehörigen. Ueber die Fälle, in denen ſich Heeresangehörige einer Operation unter ichen müſſen, ſchreibt man der„Rheiniſch⸗Weſtf. Ztg.“: und Gemeine haben den ihre Heilung bezweckenden Befehlen Polge zu leiſten, wenn ihre Dienſtbrauchbarkeit durch eine.⸗ rankung beeinträchtigt iſt. Vorausſetzung iſt, daß es ſich um keine erhebliche Operation handelt. Ungehorſam gegen einen Befehl, eine erhebliche Operat'on an ſich vornehmen zu laſſen, iſt im Frieden nicht In der Kriegsſanitätsordnung aber heißt es:„Den Soldaten iſt zum Bewußtſein zu bringen, daß ſie Geſundheit und Leben einzuſetzen haben, andererſeits alles tun müſſen, um ſich geſund und lampffähig zu erhalten.“ Die Behauptung, daß die Kriegs⸗Sanitätsordnung nur im Operations⸗ oder Etappeng biet anzuwenden ſei, während im Heimatsgebiet die Friedens⸗Sanitätsordnung Geltung habe, iſt unhaltbar. Während des Krieges iſt das Recht des Sanitätsoffiziers zu opera⸗ tiben Eingriffen unbegrenzt; wenn durch Operation die Wi herſtellung der Dienſtfähigkeit erreicht werden kann. Eine Verfflichtung, der dey Eingriff die Einwilligung des zu operierenden Soldaten einzuholen, beſteht nicht. Unricht'g iſt ath die Anſicht, daß Anputationen nie ohne Einwilligung des verletzten Soldaten vorgenommen werden können. Zwar werden größere Amputationen ohne Einwilligung nicht vorgenommen werden können, weil ſie nicht die Wiederherſtellung der Dienſt⸗ brauchbarkeit bezwecken, ſondern zur Wiederherſtellung der Ge undheit und Erwerbzfähigkeit vorgenommen werden. Dagegen wird eine geringfügige Amputation, z. B. eines Gliedes an einem Finger, auch ohne Einwilligung vorgenommen werden können, fc d zur Wiederherſtellung der Dienſtbrauchbarkeit erforder⸗ ich iſt. * Die Stitzung bes Kriegsausſchuſſes der Verbraucher am 12. Februar wies, ſo ſchreibt man uns, einen ſehr guten Beſuch und eine reiche Tagesordnung auf. der vorhergehenden Woche ebzehaltenen Hauptverſammlung wurden die Eingänge bekannt gegeben. Als kennzeichnend ſei hier bemerkt, datz in einem Schyeiben's Kriegzernährungsan tes in Berlin die in einer Eingabe gebrauch e Wendung„Hungern und Darben der ſtädtiſchen Bevölkerung“ als durch nichts begründet bezeichnet Wegen der ungeheuern Preisſteigerungen der Sämereien, wurde! die geradezu als Wucherpreiſe zu bezeichnen ſind und weſentlich ur Verteuerung der Lebenshaltung ingae an das Landespresamt gerichtet. Im Anſchluß hieran berichtete Stadtvererdneter Lehmann über eine im Miniſterium abgebaltene Leſprechung betr. der Verſorgung mit Gemüſe. In aufklärenden Zeitungsartiteln ſoll darauf hingewirkt werden, daß die Bevölkerung von den getroffenen Eintichtungen. der Mäſſenſpeiſunz mehr Gebrauch macht, da bei den gleichen En⸗ richlurg), und Betriebskoſten eine weit größere Menge geſpeiſt werden kann, Es ſoll des öf ern in der Zeitung die forderun9 erſcheinen, die verſchiedenen Speiſeanſtalten auch zu benützen. Nach ben Erkund'gungen kann das Gebotene beſtens empfoh en werde n. Im Hinblick auf die große Kohlen⸗ 2 NN muß, ehe man an anderes denkt. Das etwas eilfertig und atemlos aufgeſtellte Ideal der allgemeinen Opferfreude, des Auf zeh ens ſedes einzelnen in das Canze hat einen Riß bekommen, und wir beſinnen une mählich darauf, daß dieſes hochgeprieſene, begeiſtert umjubelte Ganze doch nur aus den einelnen, ſtreng voneinander ab⸗ gegrenzten Indiriduen beſtelt. Sind dieſe im Durchſchnitt tüchtig, wird das Ganze einen tüchtigen Eindruck machen, heben ſich aus dieſen ein elne zur beberrſchenden Größe, be⸗ anſprucht das Eanze die Vereichnung der Größe, gelinzt es aber den Kleinen, den Kleinlichen und Schlechten, ſich durch⸗ zuſetzen, wird man von Rückgang, Fäulnis, Verderben ſpre⸗ chen. Und auch hier wird man atemlos, eilfertig verurteilen, wie mim vorher eilfertig atemlos bewundert hatte.„Seine“ Zeit kann der Menſch groß oder klein machen, je nachdem er wirkt,„die“ Zeit geht vorüber, die flüchtiqe Hälle ſchwin⸗ dender Ereianiſſe. Seine Zeit iſt ſie aber nur in bezug auf ihn ſelbſt und ſeinen Einfluß auf die Zeitgenoſſen. So kann einer zum Schichſal einer Eeneration werden und die Ver⸗ antwortung für viele tragen. 8 Wenn wir das Buch der Geſchichte durchblättern und Seiten aufſchlagen, die pon ſogenannten großen Zeiten be⸗ richten, erkennen wir, daß einer Entwicklung, einem deutlich erſcheinenden Fortſchritt Wer in der Zeit ſteht, kann ihre Wirkung nicht beurteilen. Alſo iſt es uns verſchloſſen, feſtzuſtellen, in⸗ wiemeit aus der Cegenwart ein Fortſchritt für die Kultur des ken dieſeniger ge am mä au Menſchen“eſchlechts bervorheben kann, und befangen von den] Teil der Menſchennatur Einfluß nebmen. Wunderbur ähnlich Erſcheinunzen des Augenblicks wird mancher eber bereit ſein. ron einem Spurng der Menſchbeit nach rückwärts zu ſprechen. Das darf nicht äußerlich aufgefaßt werden. Denn die Enitbehrungen, die verſchiedene Kulturmöglichkeiten und Le⸗ benisfreuden treffen. baben nichts mit Fortſchritt oder Rück⸗ ſchritt zu tun, ſie ſind vorübergerende Benleiterſcheimmaen „mit denen jeder ſo aut wie mäolich ſertig zu werden ſucht. Das Kriſerium ſiegt im Innern. Es handelt ſich darum, wie wir die Zeit geiſtig und ſeeliſch überwinden. Wir ſaben neben der ſtarken Helle allgemeiner Erhebung und Begeiſterung recht dunkle Schatten liegen, neben die Opfer⸗ * Es kann nicht oft genug darauf hinge⸗ Unterofſiziere ie der⸗ Nach kurzer Beſprechung der in. eitragen werden, wird eine urge Auf⸗ ſgeworfen, ob ſich nicht auch hier Menſchen⸗ enthlößt, das. weggeräumt oder unſchädlich gemacht werden immer ſolche Abſchnitte mit irgſend⸗ „freunde finden, die den Minderbemittelten aus den vorhandenen Vortäten Kohlen ſpenden könnten, wie man dies in den letzten Tagen von andern Städien geleſen hat, und oh nicht Schüler der verſchiedenen Schulen gewonnen werden könnten, Kohlen in kleinen Mengen 4. umal ſie gerade ſetzt Zeit zur Verfügung haben. och wurde kurz die Frage don Lieferungsverträgen beſprochen. Die wichtigſte Frage, die neue Milchverordnung und die gemeldeten Mißſtän mußte auf die nächſte Sitzung verſchoben werden. 3 * Kaufmänniſche Berufsberatung. Die bevorſtehende Schul⸗ rund. Sie wird vielfach etwas zu leicht gelöſt durch die Zuführung ſchulentlaſſenen Knaben zur laͤhnenden Kriegsinduſtrie. Der Andrang zur kauft änniſchen Lehre, der in Friedenszeit beklagt wurde, iſt einem Mangel an Lehrlingen gewichen. Ein weiterer Grund für dieſe Erſcheinung iſt die Schwierigkeit, eine Lehrſtelle ausfindig zu machen. Der Verband katholiſcher kaufmänniſcher Vereinigungen Deutſchlands (E..) Sitz Eſſen wendet ſich an ſeine ſelbſtändigen Mitglieder mit der Aufſorderung, durch Einſtellen von Lehrlingen für einen eſchulten Nachwuchs des Berufes zu ſorgen. Die zur Kriegszeit im Kaufmannsberuf untergebrachten weiblichen Hilfskräfte können nur mit Hilfe von beſſer geſchulten männlichen Kräften ſpäter wieder überflüſſig gemacht werden. Die Stellen⸗ vermittlung des Verbandes, die ein Glied der Geneinnützigen kaufm. Stellenvermittlung der Verbände(Sitz Berlin) iſt, ver⸗ mittelt koſtenfrei Lehrſtellen. Nähere Auskunft erteilt die Haupt⸗ ſtelle des Verbandes in Eſſen, Rüttenſcheider⸗Platz 10.— * Mannheimer Jugendwehr. In das Wunderland Aegypten führte Herr Dr. Vernhard Weber, der weitgereiſte und vielerfahrene Leiter der Städt. Handelsſchule, am Abend des 7. Februar in einem feſſelnden Vortrag in den Räumen der Kunſthalle die Jungmannen und Führer der Mannheimer Jugendwehr. Zahlreiche farbenprächtige Lichtbilder, zum rözlen Teil Aufnahmen des Redners, vervollſtändigten ſeine 8 und wohldurchdachten Worte. Einen eigenen Reig erhielt der Vortrag durch den Umſtand, daß er vieliach Selbſterlebtes und Selbſtgeſchautes mit einem herzerfreuenden, köſtlichen Humor dar⸗ bot. In großen Zügen führte der Redner ſeine andächtig lau⸗ ſchenden Zuhörer an der Hand der hervorragendſten Baudenkmäler duͤrch die Geſchichte des Landes von den älteſten Zeiten bis in die neueſte und zeigte, welche Bedeutung Aegypten für den Handel und Verkehr Unſeres Erdteils im Laufe der Jahrhunderte gewon⸗ nen. Mit ſeinem Beſitz ſtehe und falle die Weltmachtſtellung des ſtolzen Albions. Sache Jungdeutſchlands, Sache der Jugend⸗ wehren ſei es, auch an ihrem Teile mitzuwirken, daß unſer Vater⸗ land nicht vernichtet werde. Pflicht jedes jungen Deutſchen ſei es daher, der Jugendwehr beizutreten, um ſich für den gewaltigen Kampf um des Vaterlandes Sein oder Nichtſein ſo vorzubereiten, daß er den Aufgaben gewachſen ſei, die an ihn herantreten. Kein deutſcher Jüngling dürfe ſich an Vaterlandsliebe übertreffen laſſen von den jungen Söhnen Englands und Frankreichs. Mächtiden Widerhall erfuhren die feurigen, SS Schlußworte in den Herzen der jungen und der alten Zuhörer; der Dank der Mann⸗ heimer Jugendwehr ſei auch an dieſer Stelle dem verehrten Red⸗ ner dargebracht. * Weniger Geldwechſel. Ein ſehr beachtenswerter Vorſchlag zur Minderung des Barverkehrs wird im ⸗Karlsr. Tagbl.“ gemacht. Dor Vorſchlag geht dahin, daß die Metzgec, Bäcker, Spezereihändler und andere Geſchäſte Quittungs arten auf den Namen des Kun⸗ den im Betraz von 5, 10, 20 Mark oder höheren Summen aus⸗ ſtellen für Voraus ahlunzen, die ihre Kunden für Lieferungen an ſie leiſten. Auf der Rückſeite dieſer Karten werden die Geld⸗ beträze für die einz lnen Warenentnahmen aufgeſchrieben bis der zuſammengezählte Betrag die Summe von 5, 10 uſw. Mark er⸗ reicht oder überſchritten hat. Die kleinen Reſtbeträge können dem Kunden bar ausbezahlt oder auf eine neue Karte übertragen werden. Für die Geſchäftsleute erwächſt der Vorteil, daß ſie im Voraus Zahtungen erhalten. Dafür können ſie den Kunden eine kleine Vergütung von 10 bis 29) Pfg. gewähren. Ein beſonderer Borteil aus dieſer Zahlungsweiſe erwächſt für die Hausfrauen, da ſie nach Löſung der Karten wiſſen, was ſie für ihre übrigen Ausgaben haben, da ſie ſelbſt kleine Kinder mit den Karten zur Abholung der Waren ſchicken können, ohne befürchten zu müſſen, daß die Rinzer das Geld verlieren oder daß es ihnen abgenommen wird, und da die Dienſtboten keine falſchen Angaben über den Preis der Waren machen können. Gerade bei dem berrſchenden Kleingeldmangel wäre es ſehr angebraht, wenn dieſe neue Art im Zahlungsverkehr recht weitgehende Einführung erfahren würde. · Lehrkurſe für Dreſchmaſchinenführer Die Landwirtſchafts⸗ kammer beabſichtigt in der Zeit vom 20. 8 bis 3. Märg einen Lehrlurſue für Dreſchmaſchinenführer ab⸗ zuhalten. Der Kurſus iſt unentgeltlich. Die Reiſekoſten werden den Kursteilnehmern erſetzt. Für Verköſtigung und Wohnun haben die Teilnehmer ſelbſt zu ſorgen. Es iſt empfehlenswert, ſ mit Nahrungsmitteln nvon Haus aus zu verſehen. Der letzte Ter⸗ min für die Anmeldung iſt der 29. februar. Der Kurſus findet, ſenügende Beteiligung vorausgeſetzt, in der Maſchinenfabrik 9098 rich Lanz'in Mannheim ſtatt. Anmeldungen ſind an die adiſche Landwirtſchaftskammer Karlsruhe, Stefanienſtr. 43, zu lichten. An dem Kurſus können Landwirte, Schmiede, Schloſſer. Mechaniker uſw., die ſich als Dreſchmaſchinenführer ausbilden wollen, teilnehmen. „ Sein Bijähriges Geſchäftsinbiläum begeht am morgi Donnerstag Herr Prokuxiſt Ehriſtian Gebhardt bei der Ertten Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann Söhne, G. m. b. H. 1* ſtellte ſich mit hochgerecktem Hals der Wucher, und in ie Wärme der Begeiſterunz blies die Ungeduld mit kaltem Hauch. Da ſtand wieder ein Schlagwort auf, es hieß„duſch⸗ halten“, und legte ſich wie mit Zauberkraft beruhigend auf die Cemüter. Eizentlich ſteht es in Widerſpruch mit dem Schlagwort von der großen Zeit, denn eine grope Zeit hält ſich von ſelbſt durch ohne Ma) nung, onne aufmuntern⸗ bes Wort. Aber es ſollte ja auch ablöſen, nicht beſtätigen, den Zweiflern ans Herz greiſen und die Schwachen ſtärken. In ſeinem Klang lag ſchon ſoviel Reſignation, daß es bald wieder einer Einſchränkunag bedurſte und einen unſerer Heerführer reranlaßte zu ſagen:„Nicht nur durchhuiten wollen wir, wir wollen ſiegen.“ Damit ſteht an der Schwelle unſeres Tages ein neues Wort, das kräftig hinausklingt und der Hoff⸗ nun) Halt rerleiht. An Demoſthenes ward einmal die Frage gerichtet. welches das Haufterfordernis eines Redners ſel. Er antwortete: Eebärden; was weiter?— Gebärden; und was dann?— Eebärden. Das ſagte der, der es am beſten wußte und ſelber von Natur keine Neigung zu dem hatte, was er empfahl. Son⸗ derbar, daß jenes Erfordernis eines Redners, das nur äußer⸗ lich iſt und riel eber ein Vorzug des Schauſpielers zu ſein ſcheint, ſo hoch über die Caben der Einbildungskraft. der Be⸗ redſamkeit, der⸗Logik, ia faſt als ein einziges hingeſtelt wurde, als ob es alles in allem wäre. e Allein der Grund iſt klar.'in menſchlichen Weſen iſt ge⸗ wöhnlich mehr vom Toren als vom Weiſen. und demnach wir⸗ ken dieſenigen Dinge am mächtigſten, die zuf den törichten iſt es mit dem Schlagwort in öffentlichen An ele genheiten. Was zuerſt?— ein Schlaſwort: was zum zöeiten und drit⸗ ten?— ein Schlagwort. Gerade weil es ſich an die Nichtden⸗ kenden wendet, feſſelt es das Zügelloſe, ſpeicht zu denen. die leichten Verſtand und ſchwachen Mut beſißen, wie es derer faſt allzuviele gibt, ja es entwaffnet ſelbſt kluge Männer in ſchmachen Augenblicken. Däber begreifen wir, daß es im poli⸗ tiſchen Leben Wunder wirken mußte und glauben, daß es auch in Zukunft Wunder wirken wird. Man hat in letzter Zeit ein wenig oft und allzu abſichtlich den Blick nach dem fernen Oſten gewandt, und da die weſt⸗ entlaſſung ſchiebt die Frage der Berufswahl wieder in den Vorder⸗ ———————————————————

1 1 NN 3 Nr. 78. 4. Seite Mannhein er Geveral-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 14. Februar 1917. * Beſtandsaufnahme für Kohlrüben. Auf die bürgermeiſter⸗ amtliche Belanntmachung über Beſtandsaufnahme für Kohlrüben im Anzeigeteil ſeien Landwirte, Gewerbetreibende, Händler und dergl., die danach ſofort eine Vorratsanzeige zu er⸗ ſtatten haben, beſonders aufwerlſam gemacht. Warnung vor dem Betreten des Neckareiſes. Es wird dringend kavor gewarnt, das Neckareis zu betreten, da dies bei der milderen Witterung gefährlich iſt und verhängnisvoll werden Lann. * Berhaftet wurden in Heidelberg zwei Lehrlinge aus Mannheim, die ſich von zuhauſe entfernt hatten. Schneefälle im S und in der Rheinebene h. Vom Schwarzwakd, 13. Febr. Die verſchiedenen An⸗ —.— eines drutzenden Wetterumſchlages zu Ende der vergangenen oche und beſonoers am Sountag haben diesmal nicht betrogen: Das Regiment der klarbiauen Tage, mondhellen Nächte und des brauſen⸗ den, grimmigen Nordwinds haben ihr vorläufiges Ende geſunden. Auerdings— durchgreiſend iſt der Witterungswechſel, der ſich im Zaufe der Sonntagnacht und des Montag im großten Teile des Schwarswalds, wie auch der Rheinebene und anderen Nachbarländern wouzog, nicht geweſen. Immerhin, die eiſige Briſe iſt gewichen und Au thre Stele traten miloere Lufiſtrömungen, aus denen ſich, jedoch auffauenderweiſe nur gebietsweiſe, mächtige Schneemaſſen entiuden, welche eine friſche, ſaubere Winterlandſchaft weit und breit geſchaffen haben. Im nördlichen Schwarzwald ſchneite es von Montag früh bis Moutag Abend zwar faſt ohne Unterbrechung, Zbex doch nicht ſehr ausgiebig, denn von den oberen Lagen, ſo von der Hornisgrinde, der Unterſtmatt vom Ruheſtein, Kniebis werden nur etwa 5 bis 10 Zentimeter, teilweiſe auch 15 Zentimeter N euſchnee Bexichtet, welche die geſamte Schneelage immerhin auf 40 bis 50 Zen⸗ Umeter anwachſen ließen. Im Mittel⸗ und Sübſchwarzwald waren die Schneefälle noch geringer und vereinzelter, doch hat nahezu allerorts die alte, längſt hartgefrorene und verharſchte Schicht eine feine, Faubige Neuſchneelage erhalten, die ganz hervorragend gute Schnee⸗ ſchuhbahnen zuſtande gebracht hat. Wie hätte man zu Friedenszeiten angeſichts dieſem idealen Schneeſportwetter gejubelt. Nun aber ſind heuer die ſchönſten Rodelbahnen und Skifören verlaſſen und verwaiſt und nur wenigen und zwar ausſchließlich den einheimiſchen Schwarz⸗ wäldern, bleibt es vergönnt, den prächtigen Winter, der heuer an iene froſtigen, grimmigen und ſchneereichen früheren Zeiten erinnert, guszukoſten. Wie die neueſten Berichte von Dienſtag beſagen, hat es plötzlich den Anſchein, als ſollte im Gebirge eine neue Kälteperiode einſetzen; denn der Himmel, der zwar noch reichlich von Nebelwolken Amſchleiert iſt, zeigt ſchon wieder Neigung zum Aufklaren und der Wind iſt bereits wieder kräftiger und ſchärfer geworden.„Es zieht neuerdings an“, meinen die Bauern undin der Tat iſt nach vorüberge⸗ hendem Tauwetter am Montag Nachmittag— wobei es ſogar verein⸗ zelt zum Regnen gekommen iſt— in der Frühe des Dienſtag auf den Höhen die Temperatur auf 7obis 8 Grab unter Null geſunken. Im Lauf des Dienſtag hielt der mäßige Froſt an. In der Rhein⸗ ebene, beſonders in der Gegend von Mannheim, Karlsruhe und Straßburg, ſind Montag früh ſehr beträchtliche Schneefälle niedergegangen; verſchiedenenorts liegt der Neuſchnee 12 bis!5 Zenti⸗ Meter boch, ſodaß Bahnſchlitten in Tätiekeit treten mußten, um Ver⸗ kehrsſtockungen vorzubeugen. In der Frühe des Dienſtag war im Flachland abermals leichter Froſt aufgetreien und tagsüber war Tänwetter kaum einige Stunden anbaltend, ſodaß vorläufig die Schnee⸗ decke Beſtand hat und die winterliche Wetterlage fortdauern dürfte. Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 13. Febr. Ein Stadttaglähner, welcher am g. d. Mts., morgens, in der Ettlingerſtraße von einem Straßenbahnwagen angefahren und zu Boden geworfen würde, iſt im ſtädt. Krankenhaus an den Folgen ſeiner Ver⸗ letzung geſtorben. oc. Kehl, 13. Fehr. Trotz aller ſtrengen Vorſchriften wird der Nahrungsmittelſchmuggel nach Straßburg und Kerl immer wieder verſucht. So wurden letzter Tage zwei Bäuerinnen angehalten, von denen die eine 7 Pfund Butter 20 verſteckten Taſchen, die andere 12 Pfund Butter mit ſich trug. Sportliche Runoſchau. “SHeidelberger Rodelſport. Der Rodelklubvorſitzende ſchreibi uns: Aus allen Teilen des Deutſchen Reiches wird Tauwetter gemeldet, nur Heidelberg macht eine Ausnahme. Heute früh geigte das Thermometer 7 Grad unter Null, der Neckar gehr nach wie dor mit Eisſckollen. Die Heidelberger Rodelbahn iſt in beſſerem Zuſtande wie je. Außerdem hat der neue Schnee, ver⸗ hunden mit Rauhfroſtankatz, wieberum ein ganz prächtiges Winter⸗ bild auf den Höhen geſchaffen. Wie wir zu unſerer Freude er⸗ fahren konnten, wird vorausſichtlich am Sonntag der B ergbahn. betrieb wieder eröffnet. Letzte Meldungen. Der Wiener Gericht. Wien, 14. Jebr.(WB. Nichta mtlich.) Amtlich wird verlaulbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeloͤmarſchalls von Mackenſen Keine beſonderen Ereigniſſe. heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſef. Südlich von Bekas wieſen wir mehrere ruſſiſche Vorſtõ ze zurück. An der Valepulna⸗ Skraße erſiürmien unſere Truppen eine ruſſiſche Stelt ung, zu deren Wiedergewinnung der Feind nachher vergeb⸗ liche ftarke Gegenſtöße führte. Es wurden 23 Offi⸗ ziere und gegen 1200 Mann gefangen, 12 Maſchinengewehre, 6 Minenwerfer und 5 Geſchütze erbeutet. heeresfront des Generalſe dmarſchalls peinz Leopold von Sayern. Nichks zu melden. Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Geueralſtabs: von Höfer, Jeldinarſchalleutnant. Der uneingeſchräukte U⸗Bootkrieg. Ddie engliſche Regierung über die Abwehrmaßregeln London, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros: Im Oberhauſe ſprach Admiral Lord Beresford über die Bedrohung durchden Unter⸗ ſeebootkrieg. Er fragte die Regierung ob neue Pläne für einen einheillichen Bau von Handelsſchiffen aufgeſtellt, ob der Stapellauf und die Ferti ſteliung von Handelsſchiffen, die die entſtandenen Verluſte werden, vorgeſehen, ob neue Vorkehrungen getroffen wurden, wodurch eine Verzö⸗ gerung bei der Löſchung von Schiffsladungen verhindert wer⸗ den könne, ob der Vorrat an Minen ve mehrt, ob Schritte getan wurden, die Zahl der kleinen Schifle und Zerſtörer zu vermehren und ob die Bewaffnung der Handelsſchiffe ſchnell fortſchreite. Beresford ſagte: Seit Beginn des Krieges haben nicht annähernd ſo ernſt wie es ſcheint. Wir haben den Ver⸗ luſt zum großen Teil ausgeglichen. Drei Millionen Tonnen, die wir verloren haben, ſind in anbetracht der Umſtände, in denen wir uns befinden, mehr oder weniger ausreichend er⸗ ſetzt worden. Es beſteht nicht der geringſte Grund für eine Panik. Wir haben uns gut gehalten und werden in Zukunft noch weit beſſer daſtehen. Anfang Auguſt 1915 wurde der Oeffentlichkeit mitgeteilt, daß wir Herr über die Unterſeebootgefahr werden würden. Soweit ich erſehen kann, ſind wir heute dieſem Zuſtand näher als je zu⸗ vor. Dies iſt auf die neuen Ideen zurückzuführen, die die Admiralität von Seeleuten erhalten hat, die jetzt an Land zurückgekehrt ſind und Erfahrung in dieſer Art von Krieg⸗ führung beſitzen. Die Seeſperrer erſchreckt mich nicht, denn ſie iſt ein Verſuch die Blockade damit zu führen, daß man Schrecken einflößt und die Neutralen überredet, in ihren Häfen zu bleiben. Die Neutralen mögen dies kun oder nicht. Wenn die Deutſchen glauben, daß die enoliſchen Seeleute im Hafen bleiben, ſo irren ſie ſich ſehr. Beresford zollte dann der britiſchen Handelsmarine ſeiner Anerkennung und erwähnte, es ſeien Fälle vorhanden, in denen engliſche Seeleute, denen ihre Schiffe bereits ein⸗ oder zweimal verſenkt worden ſeien, ſobald ſie in den Hafen zurückkehrten, zum drittenmale an⸗ muſterten. Lord Lytton erwiderte für die Admiralität und ſagte: Alle von Lord Beresſord angeregten Mittel würden mit der FPTTTTTTTTTT0TPTTT eg liche Kultur zuſammenzubrechen 3 troſtverlangend nach den uralten Schätzen chineſiſcher Weisheit gegriffen. Als ich wieder einmal ſolches las, fiel mir eine kleine Geſchichte ein aus den friedlichen Jahren, in denen Li Hung Chang Europa beſuchte. Im Geſpräch meinte der kluge Chineſe, als die Rede von der Furcht vor der Volksleidenſchaft ging:„Mit einem geſchickt gefundenen Schlagwort können Sie in Europa alles en.“ Dies Wort iſt aus tiefer Erkenntnis geſchõy Mit Schlagworten ſind ſchon Kriege entſeſſelt, Friedensſchliiſſe den Beteiligten mundgerecht gemacht worden. Die Staats⸗ weisheit ſchöpft aus ihnen die Verbindung mit der Menge, derer ſie zu bedürfen glaubt. Vielleicht wirtt ein klug gefun⸗ denes Schlagwort Wunder und öffnet die Pforte des Friedens, deren Schlüſſel bisher vergeblich geſucht worden iſt. Er iſt Uicht auf unſerer Seite verloren gegangen, er negt jenſeits der Mauer. Aber einmal muß ihn doch jemand aufheben, und da weiſt vielleicht auch wieder ein geſchicktes Schlagwort auf die Stelle, wo er liegt. Bacon, der Staatsmann und Philoſoph war, ſchrieb einmal:„In zarten und unerquicklichen Dingen iſt es gut, das Eis von jemanden brechen zu laſſen, deſſen Worte weniger ins Gewicht fallen und die gewichtigere Stimme zurückzuhalten, bis ſie wie zufällig hingeworfen wird.“ die Schließung der Theater. Der Oberſpielleiter Emil Lind(Düſſeldorf) gibt die nachfolgende Anregung. Herr Lind iſt bekanntlich Zen⸗ tralausſchußmitglied der Bühnengenoſſenſchaft In richtiger Einſchätzung der moraliſchen Wirkung der Theater haben bisher die ſtaatlichen Behörden, voran das Kriegsminiſterium, dankenswerterweiſe deren Betriebsſtörung nach Möglichkeit vermieden. Viele Tauſende wurden ſo von underen, ſchädlichen Ablenkungsmitteln(Alkohol, ſtumpfes Geldſpiel uſw.) abgehalten. Was der Krieg trotz Lusnutzung der männlichen Kräfte nicht zuwege brachte, gelang nun der werkerhaltenden Kohle. Kein Wort darübec, falls die Not⸗ wendigkeit dieſer Maßregel erwieſen iſt. Aber dies ſcheint, nach den Erklärungen mehrerer Bürgermeiſter nicht unbedingt der *2 zu ſein. Zum mindeſten ſteben Nutzen und Schaden nicht richtigen Verhältnis.— den hartgeprüften Stand der Schauſpieler, die ſich in der Mehrzahl noch heuie trotz allgemei⸗ ner Teuerung und gutem Geſchäftsgang der Theater mit einem Teil ihrer Gage begnügen müſſen, kann das aber zu einer neuen Not führen. Die Direktionen haben laut Verträgen das Recht, bei behördlicher Schließung der Theater, denn dleſe länger als achl Tage dauert, das onal zu entlaſſen. Gul fundierte und vornehme Inſtitute werden dies wohl vermeiden, es gibt aber * Hauptmann⸗Woche exitmalig in Szene auch andere, die dieſe Eelegenheit ous irgend einem Grunde gerne ergreifen können. Ja, vielleicht verſuchen könnten, bei Wiedereröffnung eine Auswahl unter dem alten Perſonal zu treffen, nach Willkür, nicht nach Billigteit. Hier liegt alſo eine eminente Gefahr für eine Anzahl ohnehin nicht auf Roſen Ge⸗ betteter, an die die Behörden gewiß nicht gedacht, und die ſie nicht bezweckt haben. Um dieſer Gefahr zu begegnen und zugleich für ſämtliche betreffende Direktionen die Härte der Maßregel abzuſchwächen, möchte ich die Anregung geben, den Samstag und Sonn⸗ tag als Spieltage frei zu geben und dafür zwei andere, geſchäftlich mindere Wochentage zu ſchließen, falls nicht eine allgemeine Reviſion der Verordnung erfolgt, die den Thea⸗ tern überhaupt wieder den Betrieb ermöolicht. Es wäre auch im allgemeinen Intereſſe, denn gerade Samstag und Sonntac iſt das Bedürfnis nach Zerſtreuung am größten. Auch wü de es ſich empfehlen, räumlich kleineren Theatern, deren Korlen⸗ verbrauch nicht in die Wagſchale fällt, den Beirieb durchaus zu geſtatten. Runſt 915 wißhenſchaft. Baſſermann verläßt das Leſſing⸗Theater. Albert Baſſermann hat ſeinen Vertrag mit Direktor Barnowsky nicht erneuert und verläßt die Bühne, der er ſeil 1014 angehört hat. Die Trennung findet bereits mit Ende die ſes Monats ſtatt, bwährend die Gattin des Künſtlers, Frau Elſe Baſſermann, mit Ablauf der Spielzeit ihre Be zehungen zum Leſ⸗ ſing⸗Theater löſt. Die neuen Pläne Albert Ba ermauns ſind noch im Zuſtand der Erwägung. beſonders die Frage, ob eine andere Berliner Bühne ſich der Kraft Baſſermanns verſichern wird oder nicht. Theaternachricht. Der bisherige Oberſtkämmerer des Wiener Hofes, Graf Karl Lanckorönski, iſt, wie aus guter Quelle verlautet, für den neuzuſchaffenden Poſten eines Intendanten der kaiſer⸗ lichen Hoftheater auserfehen. Bisher wurden die Geſchäfte des von dem erſten Oberſthofmeiſter Fürſten Montenuovo erſehen. neber Gerhart Hauptmanus neue Urbeiten teilen Berltner Blätter mit daß der Dichter ein geſchichtliches Drama:„Monteguma', deſſen Held der mexikaniſche rſcher iſt, vollendet hat. Nerner hat Hauktmann das vor neun Fahren ent⸗ ftandene Drama„Chriſtiane Lavereng“ einer Umardeitung unter⸗ zogen, ohne daß er es zur Aufführung freigeben möchte. Hin⸗ gegen ſoll das ebenfalls umgearbeitete Drama„Grifelda“ dem⸗ nächſt am Königsberger Neuen Schaufpiechaus im Rahmen einer ehen. Das Drama wir über vier Millionen Tonnen Schiffe verloren. Dies iſt grözten Energie zur Anwendung gebracht, was er nicht nur von dieſen, ſondern auch von einer großen Zahl anderer Mittel ſagen könne. Jedes Mittel, welches der menſchliche Geiſt erſinnen könne, werde 8 angewandt, um die Meere als ſichere Straße für den Handelsverkehr der Welt zu erhalten. England ſei die Seepolizei für die ganze Welt und Deutſchland ſpiele die Rolle des Räuber s. Man ſei überzeugt, daß man auch in Zukunft ebenſo wie in der Vergangenheit nicht nur die engliſche Armee an der Front mit Munition und Vorräten verſehen und die Verpflichtungen gegenüber den Alliierten erfüllen könne, ſondern auch einen beſtimmten Weg für den neutralen Handel frei halten und die notwendigen Vorräte für das eigene Volk erlangen könne. Ob⸗ wohl der Unterſeebootkrieg noch keine vierznh Tage im Gange ſei, hätten die vorgeſehenen Maßregln bereits ſehr erhebliche Erfolde gezeitigt. Lord Curzon ſagte, die Lage ſei nicht ſo ſchlimm. als man vielleicht annehme. Im Juli 1914 beſtand die britiſche Handelsmarine aus 3899 Schiffen mit über 16 850 000 Tonnen Geſamtinhalt. Am 31. Januar war die Bruttotonnen⸗ zahl fünf und ſechs Prozent(bier iſt bei der Uebermittelung von London anſcheinend ein Mort ausgefallen; wahrſcheinlich ſoll das Wort„geringer“ heißen). 9 * Paris, 14 Febr.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas. Andre Lefeufre brachte in der Kammer einen Geſetzentwurf ein, in dem die Re zierung aufgefor ent wird, die notwendigen Maßnahmen eu treffen. um der Be⸗ ſatzung eines jeden franzöſiſchen, alliierten oder neuralen Schiffes, das, wenn es von einem Unterſeeboot angegriſfen wird, dieſes vernichtet, eine Prämie von 500 Franken auszuwerfen. Wilſon allein auf weiter Flur. Bern, 13. Febr.(WTB. Nichtamtl.) In der Venediger „Adriatica“ veröffentlicht der Krie sbetzer Beloredi einen Leitartikel zu der deutſch⸗amerikaniſchen Kriſe. Er bedauert, daß der Abbruch der Beziehungen in Italien übertriebene Freude und Troſt erweckt habe. Schon könne man feſtſtellen, daß Amerika nicht mit Oeſterreich⸗Un zarn geb ochen habe, und daß weder Spanien noch die ſüdamerikaniſchen Revubl'ken gemeinſame Sache mit Wilſon machten. Vorläu'ig alſo ſeien die Vereinigten Staaten alleinſtehend. Die Lag⸗ hibe ſich deshalb nicht beſonders geändert und ſowelt ſie ver ändert ſei, ſei es zu Gunſten Deutſchlands geſcheren, denn Deutſchland habe erreicht, was es erreichen wollte. Men müſſe ſich klar darüber ſein, daß die deu ſchen Staatsmänner zum mindeſten die Folgen des U Bot⸗Krieges im Vorgus wußten und mit dem amerikaniſchen Konkikt gerechnet haben dürften. Wenn der Bruch trotzdem nicht vermieden wurde, ſo beweiſt dies, daß Deutſchland Gelegen eit zu In⸗ tervention finde. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Wilſon⸗ Worte über die Freiheit der Meere wie ein⸗ M hnung an England geklun den hätten. Amerika werde ſi kaum in, den Krieg hineinziehen laſſen. Auch Stalien müſſe ſich deshalb auf die eigenen Kräfte verlaſſen. Ein Luſtſieg Jtaliens über Oeſterreich unbedingt notwendig. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Febr. (Priv.⸗Telegr., z..) Die„Baſler Nachrichten“ melden au⸗ Mailand: Der militäriſche Mitarbeiter des Corriere della Sera fordert heute in einem energiſchen Artikel, daß die italieniſche Ayiatik vervollkommnet werde, weil ohne Luftſieg über Oeſter⸗ reich der Sieg zu Lande und zu Waſſer nicht moöglich ſei. Bis jetzt zwar ſeien relative Verbeſſerungen gegen früber erzielt worden; die anderen ſeien aber noch nicht überholt. verhaſtung ruſſiſcher Spione in Genf. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 14. Febr. (Priv.⸗Tel. z. K. Die„Neue Züricher Zeltunz“ meldet aus Genf: Die Polizei verhaftete in Genf zwei Agenten der Sicherheitspolizei we en Spionage zugunſten Rußlands. Die Genfer Spione erhielten für ihre Be⸗ mühungen 150 Frs. im Monat, Die erſte Zufuhr von rumäniſchem Getreide. Berlin, 14. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Groß⸗ wardein wird gemeldet: Die erſten achtzig Waggon rumäni⸗ ſchen Getreides ſind geſtern hier eingetroffen. Die Ladung wird ausſchließlich für Heereszwecke verwendet werden. Danktelegramm der bulgariſchen Gäſte an die Stadt Fraukfurt Frankfurt, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Von den bulgariſchen Gäſten, die einige Tage in Frankfurt weilten, iſt dem Magiſtrat folgendes Telegramm zu⸗ gegangen:„Die bulgariſchen Schriftſteller und Künſtler ſagen herzlichen Dank für alle die ehrenden Aufmertſamkeiten ſeitens der Behörde und aller Kreiſe der Stadt Frankfurt, die ihnen anläßlich ihres Beſuches erwieſen wurden. Sie nehmen herr⸗ liche Eindrücke aus der Goetheſtadt nach Bulgarien mit. gez.: Dr. Tiſchoff.“ 5 Berlin, 14. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Der Kaiſer iſt heute Morgen in Berlin eingetroffen. ſz! Berlin, 14. Febr.(Von unſerem Berkiner Büro.) Der Verband der Schneider, Schneiderinnen und Wäſchearbeiter hatte den bisher gen Lohntarif für Herrenkonfektionsartilel gekündigt. Die Verhandlungen zwiſchen dieſer Organiſation und dem Verband der Kleiderfabrikanten haben geſtern zu einer Einigung geführt. Danach wird den Schneidern eine Lohnzulage von 35 Prog., einſchließlich der bisherigen Teuerungszuſage ge⸗ währt. Die neuen Lohnbedingungen treten am 1. Aprik in Kraft. Berlin, 14. Febr.(WTB.) In der heutigen Vormit⸗ tagsziehung der Preußiſch⸗Sübdeutſchen Klaſſen⸗ lotterie fielen 10 000 Mark auf die Nummer 4339, 3 000 Mark auf die Nummern 119 188 und 203 139. 9 (London, 14. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die Cuy⸗Cor⸗ poration hat den Bericht der Kommiſſion der zur Unter'uchung mit der Naturaliſation zuſammenhängender Frazen und zur Ablehnung des Geſetzes über die Handelsgeſellſchaften gu. ge beißen. Die Kommiſſion empfiehlt die Schaffung von Geſetzen, durch die der feindliche Einfluß auf die Aktien⸗ geſellſchaften ausgeſchaltet werden ſoll, ſchlägt u. a. vor, daß keine on von fendlicher Abſtam⸗ mung Direktor oder Beamter, Aktionär oder Beſitzer von Schuldverſchreibungen einer Aktieneſellſchaft werden oder bleiben darf. Ferner ſoll es zu einem geſetzlichen Vergeren gemacht werden. daß jemand Wertpapiere, die dem Feinde oder einer unter feindlichem Einfluß ſtehenden Perſon ebören. Herrn Arnes(nach einex Nopelle Seima Lagerléſs“, das den ⸗But“ ethielt, wird Anfang Wärz bei Reinhard das Licht der Naupen erblicen. Ahſtammung können werden. in Berwahrung hat. Auch naturaliſierte Engländer feindlicher tamnum aus den Geſellſch ausgeſchloſſer 4* 2 , 5*

Handel und Industrie. Cegen ein Reichsgetreidemenopol. keide Uun⸗ 13. Febr. Eine vom Bund Deutscher Ge- Magfe Mehr, Saateu-, Futter- und Düngemittel⸗ bechä ex Veranstaltete außerordentliche Mitgliederversammlung die ae sich hauptsächlich mit den Sorgen und Belürchtungen, Säheng Glüch der Gerüchte über eine auch im Ftieden ꝛoribe· Jelche entliche Bewirischaſtung des Getreides in Form eines eutstttreidemonopols in weiten Kreisen des Han⸗ 0 Wunerden— auch der Bund hat auf eine Eingabe an die Reichs- leil bi. u die Antwort erhalten, daß„amtlich zu dieser Angelegen⸗ rbisher in keiner Weise Stellung genommen wurde“—, 89 Soleh, man doch an, daß die amtlichen Stellen die Schaflung eines Swellen enapols, Hauptsächlich aus finanziellei Gesichtspunkten, „ Einen Stützpunkt finden solche Mutmäßungen felle, 0 in der bekannten Rede des Leiters der Reichsgetreide- Riker Michaelis:„Reichsgetreide ſetzt und i Nachdem der Vorsitzende des Bundes Gustav Reißner, in abel u. Co., sowie der Geschäitsiührer auf die mannig⸗ Unenn echfäntungen, die der Getreide- und Futtermittelhandel der Kriegszeit erleiden müssen, und die einer iast völli- bede—* der Händier sind als Kommissionäre lür die Reichsge- àgeo—9 tütig— hingewiesen hatten, behaudelte der Reichstags- Aus1 Friedrich List, Reutlingen, das Tliema:„Wie sind die hunlt en der im Bund vertreienen Handelszweige für die Zu- und droht ihnen ein Staatsmonopol nach Friedensschilug?“ Wlemo Redner, der sick als ein entschiedener Gegner eines Ge- uzz—— bezeichneie, kam sowohl aus wirtschaftlichen, wie 0 e ien tens, Er wies zunächst darauf hin, daß die Be- Wgt des Handels in Regierungskreisen oit nicht genügend ge- mrcc werde und trat dem alten Vorurteil, daß der Handel ein eez antiver, Erwerbszweig sei, entgegen. Die Notwendigbeit hes ndels hat sich gerade in der Kriegszeit erwiesen. Aller⸗ — es ein Fehler, daß der legitime Flandel zu Kriegsbeginn ePanisiert war und daher das Auſkommen zahlreicher para- Existenzen, für deten Verſehlungen er hafthar gemacht Mirtss nicht verhindern konnte. Das System der öfientlichen Be- de Gei tung hat dagegen im allgemeinen versagt, und es droht Mrcraal, daß jeder Unternehmungsgeist erstickt wird. Eine Organisation wie die Reichsgetreidestelle, kann nie- Wümi lreien Handel ersetzen, der die Bedarisquellen und die Uloninisse der Bevölkerung kennt und über Eriahrung und Tra- die Verfügt. Den Beamten der Kriegsgesellschaften, die jetzt Meencsdelsiuntetionen übernommen haben, fehli das persönliche Kheitene an der Ware und deren Pileglicher Behlandluug, auch muram Sie zu teuer, was auch der Präsident des Kriegsernäh- der Reichs V. Batocki anerkennen mußte. Außerdem ist es ben. Poetreidestelle nicht gelungen, die ganze Ernte zu er- Kuck Nach den Erfahrungen der Kriegszeit iet daher der Ein- Miren Aleemein, daß wir im Frieden zum ireien Flandel zurüch- Der lesen. 55 Wollte 9 Redner ist der Ansicht, daß man schon jetzt versucheu ues.den Handel wieder mehr herauzuziehen. Schon zu Beginn ung Gsees war der Vorschlag gemacht, die Lebensmittelversor- Gner mit Höchstpreisen und Beschlagnahmerecht ausgestat⸗ elte ruSnisation des Großhandels zu Dazu ist es Iiich Paät, aber bei gutem Willen ist eine Reſo- Kcha 8 Kit, 4 beieiligt. Nach eineni Hinweis auf die lange Uebergangs⸗ un 18 Wir nack dem Kriege zu erwarten haben, wandte sich leit i fürworteiten„sozialen Handel“. Nur die freie Tätre⸗ Mherum Handel, die Deutschlands Vollswirtschalt groß. und Verte Semacht kat, kann sie wiederaufbauen und die neuen Meden. mallen, die wieder Sieuerquellen für den Staat sein — klnftige Getreidemonopol wird allerdings gerade aus retä en Gründen, nach den Ausführungen des Unterstaats⸗ Lre(Achlichaelis. im Gegensatz zu den Bestrebungen früherer umögf utrag Kanitz) geplant. Jedoch scheint es dem Redner leuer ch, dag das Monopol erhebliche Ueberschüsse ohne Ver- wer daune des Brotgetreides abwirft. Dieser würde —80 Zu einer Frage der Politik werden, was Außerst bedenle- uch Siein. Die Frage der Vorratswirtschait dagegen läſit sich ne Monopol lösen. 10 kettcner wies zum Schluß seiner Ausführungen derauf kin. .En Morcndes der Kriegsausgang entscheidend ſür die Frage, i oPol komme oder niclit, sein dürfte. Ein siegreicher et 6 80 Gebiets- und Geldentschädigung dürtte ein soiches — ich machen. Ein solcher würde auch unsere Valuta in nicht geringem Maße von dem Vertrauen des Aus- ul die wirtschallliche Stärke Deutschlands beruhe. E Emenechie Ernteuussichten in Arventinien. .Rbrwe Rieldung aus Buenos Aires im Economista'Italia vom Keenlinic bestäligt die Befürchtungen der schlechten Ernte in 1120 en. Man rechnet nur noch aui 2100 320 Tonnen Weixzen, Eon 8. Leinsaat, 487 850 T0. Hafer. Ende 1916 war ein Vor⸗ des tür 000 To. Weizen vorhanden; da der Eigenbedarf des Ralt, b1. Verbrauch und Saatgut sich auf.8 Millionen Tonnen We meiben für Auskuhr nur 950 320 Lo. verfügbar, eine Mrche enorm hinter der der letzten Jahre und hinter dem Wrnit zurückhleibt. Die Leinsaaiernte ist schlecht, die Sehr müttelmäßig. 0 Rach Die ainlkende vumänische Valata-. Nowoje Wremjia vom 27. Januar hat die Russische Kre- Küen Val aßregeln ergrilien, um die Herabsetzung der rumäni⸗ us on 1, Seitens einiger Privatbanen zu Lerflirdern. Der rb, wah 00 Lei ist von der Kreditkanzlei aui 36 Rubel festge⸗ u 35 n Privatbanken nur 30—20 Rubel zahlen. Der Kurs Mg%, 105 9(Vor der rumänischen Kriegserklä⸗ .“ Prankcfurter Wertpavſerborse · arkt rankfurt, 14. Febr.(Priv-Tel.) Der Gesamt- 0 flteren bei der Eröfinung ziemlich lestveranlagt. Ein w0die dem Oeschält machte sch auf dem Gebiet der Montan- Wtere lebt, bar, wo sich für Laurahütte und Bismarckhütte be⸗ Wichrten haite Kauilust bemerkbar machte. In kester Haltung WW er noch Phönix, Caro, Luxemburger, Bochumes u Rüstungswerte waren veruachlässigt, und das Kurs- verändert. Einige Kauflust bemerkis man in W e Khet me Lupierwerke. In Schiffahrisaktien ruhte das Ge- Für ollstäudig. Elektro und chemische Aktien gut behaup- Sas u1 liwerte hielt die Nachirage an, besonders bevorzugt der, Piakeer Heldburg. Auf dem Bankeumarkt sind Ores⸗ 1 den Phursschelfune dieses Handelszweiges gleichkommen— nur n— kunſt Liet entschieden gegen den von mancher Seite für die Zu- tanden sind. Obwphl solche Gerüchte bisher stets demen- mziellen Gründen zu einer Ablehnung des Mono- 85 rm in der Welse daß man den Handel an der Tätigkeit der Kriegsgesell⸗ — Nuwene. Kommaudit und Deutsche Bank iester. Unter den 4* rten verkehrten Baltimors und Obio zu unweräncer- Lombarden wurden im Anschluß an Wien etwas Shaltend. t. Heimische Anleihen blieben gut rische Reuten bewahrten jeste tung. Rus⸗ kurz 163.— sen blieben weiter gelragt. Gegen Schluß schwächten sich Mon- läutig Abstand nehmen. tanpapiere aui Realisationen etwas ab. Auf den übrigen Gebieten blieb der Geschäftsverkelir ruhig, die Tendenz behauptet. Der Privattiiskom notierte 4 Prozent, tägliches Geld blieb weiter lüssig. 5 Berliaer Wertpapierbörse. Berlin, 14. Febr. Die Erfolge der-Boote besser te die Stimmung der Börse wiecler wesentlich. Es kam dies im allge- meinen in der Aufwärtsbewegung der Kurse zum Aus- druck. Hauptsächlicu stiegen Bergwerksaktien wie Laura aüf Gerüchte von dem günstigen Halbjahrsabschluß, ferner Phönix, Bochumer, Oberschlesische Eisenindustrie und Hohenlohe. Reges Interesse gab sich für Thale Eisenhütter und Kronprinzmeiall kutid. Die gestern abgeschwächten Schiffahrtsaktien eriuhren eine Erholung. Am Anlagemarkt blieb die Haltung bei un⸗ veränderten Kursen für deutsche Anleihe Zuversichtlich. Für Russenwerte bestand wiederum Nachirage. Berlin, 14. Februar e Auszahlungen für: 4. 13. 85 Geld Briei Geld Brief Newyork 1 Dolla.52.54.52.54 Holland 100 Gulden 238.75 239.25 238.75 239.25 Dänemark 100 Kronen.. 162.50 163.— 16250 163.— Schweden 100 Kronen 171.75 172.25 171.75 172.25 Norwegen 100 Kronen. 16525 165.75 165.25 165.75 Schweiz 100 Franken 117.—/ 118.—½ 117.— el18.—1½ Oest.-Ungarn 100 Kronen 6420 64.30 64.20 64.30 Bulgarien 100 Lẽv a2 79.¼ 80.½ 79./, 80.2/ Newyerker Wertpaplerbörse. New-Vork, 13. Febr. Inſolge der zuversichtlichen Beurteilung der allgemeinen politischen Lage waren über die Feiertage kaum Auiträge von außerhalb eingelau⸗ ien. Der Beginn der Börse war daher ais durchaus fest zu bezeichnen. Bevorzugt waren in erster Linie Eisenbahnaktien. Schifahriswerte und verschiedene Papiere der Rüstungsindustrie. Namentlich Canada Steel, Kupferanteile und Bethlehem wurden zu anziehenden Kursen aus dem Markt genommen. Wenn auch im Verlaufe zeitweilig die Stimmung infolge der teilweisen Gewinn⸗ sicherungen eine leichte Abschwächung erfuhr, so gewann doch die ſeste Grundstimmung sehr bald die Oberhand. Der Schluß der Börse war schr jest. Der Aktienumsatz betrug 420 000 Stück. e WVORk. 3. kebruar(Devisenmarkt)“ 90 10 40 14 10 73. 10 Tendenz für Geld. Stetlg nom. eohsel auf London Geld aut 24 Stunden(80 Tage)..72.25,.72.50 .9 nom. Wechsel aut London Geld letztes Darlehen.½ nom(Cabie Traasters)..76.45.76.45 Slohtweohsel Berlln 68.— 70.—[Sliber Bulllon 79.—77½ Sichtwechsel Paris..64.50.84.25 90 New-Vork, 13. Februar(Bonds- und Ak'lenmarkt). 5 13 10. 13. 10. Aoht. Top. Santa F& 4% Missourt Pacitic 29½ 2% BondsSs 102.— 101¼ Ret. Railw. ot Nen.-8—3 Uniteg States Corp. Corps New Vork Cen'x, 0 ꝗͥ485 98ʃ½ % Bbndsss. 108% 105/ 40, Ontarlo& western 23½%½ Aoht. Top. Santa Fé. 102, 107[Korfolk& Western. 128% 128 do. pref. eol. Diyid.“ 99/ 99% Northern Paoltio. 104— 103— Balllmore& OIe½ 75e Lennsyivanis ecl. DV. 54/ 54½ Ganad,an Paciftoo 154½% 151% fleadingg 652½ 91 Ches,&, Ohio 80% 56.—Ohio. Rok. Isl.&, PBo. 27½% 20½ Chio. Miiw. 4, Si. Paul.. 51½(50[Sou hérn Pacitio.„ 836, 88 Denever& Rio Grande. 12——Sootſern falwa).29%6 27/ EPis 20% 25% Ssuthern Raſtwax pref,. 62 62. krie lst prest... 39%½ 39— Unlon Faglfie 136¼ 139%8 Erie 28t pret. 5% 30—Wahasb Prel..43.— 44½½ Grea Nothern pref.. 114— 112— Amerio Can.. 38% 32½ ilinois Central. 101—/ 100/ amer S. elt. Ret.. 87% 94— interborough Cons. Corp. 12½ 12½[Ango. Cors. Mln. 75•7498 do. do. pref, 63— 62½ Sethleem StSel.. 395.— 390.— Kansas City& ooutnern 21— 2½ Cen ral beatber.83 92½, do. pref. 54½ 54½ intern Mercantile Herine 48/ 22%8 4 do. 00. pret. 66/ 6/ Loutsville u. Nashullie 123— 123— United States StéelsCorp. 108/8 10335 Missouri Kans.& Texas 6— 7½(UnitedStat Steel Corppr. 17¼ 117/ Aktlen-Umsatz 120000(180 000) 8 MEWVORk, 13 Februar(Ergängsungskurse), 1ã 10 13 10. Or Morth Ore Cert.. 32½ 31— f General Electr. 163—162½ Lehign Vallen 74— 730% Natonal Leall 54½ 54— Union Paoflo pret.. 62.—-62— Uten Copper oom. 106½ 106½ Consolidated das.. 122— 121—* 13. 10. 13. 10. Balt. Ohio%½ 8ds. 83/ 94.— 1 Unlonf0. 3.&%% Sds. 92½ 92½ Ches. Ohio 4½ Bs. 34— 33% 4% Union Stat. ‚. 109— 19— 4% Ohig..I8l.& PGN. Denver nio dr. pr. 256— 23½ Firstk R.& 1. Bs.934. 75.— 74% Riss Cans. Tex-prr. 15— 14% Korch, Pac. 3 Bds. 66— West Marylane 23— 23.— N. Pao. Pr. Lien à8d8e 93/ 83˙ Amerloan Ganpret. 106—103— Amerto. Locom. o 71— 70½ St. L. SFr-L. Mortg. 1 8. 66— 67% d0. Bugar Ref. o. 106ʃ, 105 St. Louis& San. F. Inome Mexio. Potroleum. 9— 69.— Mortgage 9% Serle 4. 53— 52% Virgia. Car. Chem... 36.— 37 Sout⸗, 40,0,/ 16204 68%. bö.. SearsRoenuek com eol. OV 201—200— ALomdoner Wertpapierberse. LOFvon 16. februar 13. 12* 5 13. 13. 2% Konsol 51¼1 51½ Baltimore—.— lo Unto 6½ f61½, 0 Argenün. Bo 66— a ad. Pao 188/, 167„ Char. ered 17 1½/ 1 Brasidan—— kele——[de Beers 129 12. 1 Japaner. 66.—66—Pennsylva—— golafdeliss e E. Pertugle-en 1%%% Soute Pao——— if ſat R. Mer. 56 Rrssoni805 79 bor, Union Pao—— 112˙ Randai es 3½ 6316 hRuss. 10030—— Steeis.. 164— 101FPr. Diskont. 9%%2 e Kriegsl. 59“ 6%1% Anacondac. 17— 18½ her 3½9% Kriegsanleihe 8¼½ Czulelzt 64¾). London, 13. febr.(W...) Wechsel auf Amstordam 3 KHonate 11.7½, kurz 11..½, Wechsel auf Faris 3 Monaté 26.17.—, kurz 27..— auf Petersdurg Verschmelzung beigischer Rankew⸗ Auf deu 15. März wird eine außerordentliche Hauptversamm- lung der Banque Liegois in Lüttich(iuberulen, um über Erhöhung des Aktienkapitals 16000 Vorzugsaltien zu je 500 Frs.— um Frs. 8 000 000 aui Ers. 23 000 000— Beschluß zu ſassen, und zwar im Zusamnenhang durch Ausgahe von mit der Ueber nahme von Anteilen der Banque d“ Escompte. in Brüssel. Von den neuen Aktien werden zuni Austausch von Anteilen der Bancue'Escompte 5400 Stück verwaudt. Weitere 600 Stück sollen anderweitig begehen und die restlichen 10000 Stlick an die Bauque de Brüzelles übermittelt werden. Diese hat vor einiger Zeit die Banque Internationale de Brikelles überuommen, so daß das ganze Geschäft Erweiterung des Inter⸗ essenkreises der Banque de Bruxelles darstellt. nayri⸗che Rodenicredit Ausialt in ürzburg. Diese Hypoihekenbauk, die ihren Halbjahrsausweis jetzt erst veröfſentlicht, hatte am 31. Dezember 1916 einen Pfandbriefum⸗ lauf von 133 060 700 M.(am 30. Juni 133 144 000.). Der Ge- Samtbetrag der in das Hypothekenregister eingeteagenen Hypotſie- ken und Grundzchulden stellte sich nach Abzug aller Rückzali⸗ lungen und sonstigen Minderungen auf 132 655 377(132 993 010) Mark; davon kommen ais Deckung wieder 2 500 500 M. nicht in Ausate. An Wertpapieren waren in das Hypothekenregister wieder 4 000 000 M. eingetragen, von denen wieder 200 000 M. gicht in Ansatz hommea, Gründung der Felnleders. mn. h. M. vertagt Der vor kurzem beschlossehen Oründung cincr Gesellscltaft m. 5. H. zur Verwertung von Feinleder-Bestäuden der Kriegs- lecler--G, Soie vou. Leder, Welclies durch die Kcutrolistelle ür- kreigegebenes L Kontrolistelle große Schwierigkeiten entgegengestellt“ Daher will Leder 2u gelien hat, liabeu sich uachtrdglich bel der der Verband der Porteleuille · und Feitileder Hersteller unc Händ⸗ für di 3‚T0 30 71⁸ iſt der Geiſt dieſes Krieges ſelbſt, der zu uns ſprechen will. ler in Berlin von der Errichtung der Feinleder-C. m. b. H. vor- Autwärisbeweturtt am oaddeutsehen Holsmarkt. ECDie Versorgung der Stapelplätze mit Schnittwaren eriuhr durch die zeitweise Waggonsperre einplindliche Störung. Die Sammelplätze in München, Maunheim, Memmingen, Neu⸗ ulm und Kempten weisen infolgedessen große Lücken in den Be- Ständen aui, wozu noch kommt, daß durch völlige Einstellung der Rlieinschiffahrt auch die Beförderung der Ware nach Rheinland und Westialen auf ein Minimum zurückgegangen ist. Denn die rheinischen und westfälischen Abnehmer müssen sich in ren Bezügen auf einzelne Wagen beschränken, weil die Bahn eine grõ- Bere Anzahl von Güterwagen nicht zut Verlügung stellen kann. Aber noch ein Weiteres gewichtiges Memenf kälit erschwerend in die Wagschale— die Weitere Abnähme der Schnittwarenerzcu⸗ Kung überhaupt. Viele Wasserwerksanlagen der bayerischen und Schwarzwälder Sägewerke sind vereist und die Produzenten da- clurch vielfach, zur völligen Einstellung, teiis zur Eiuschränkung ikrer Betriebè gezwungen. Uuter diesen Umständen muß natur⸗ gemäß das kſeine Ouantum Schmittware, das in den Verkehr ge⸗ bracht werden kann, hoch bewertet werden. Schon die Breiter- produzenten versteiſten sich aufi höhere Forderungen und ihnen mußten auch die Brettergroßhändler in der Höhersetzung der Preise folgen. Als ungelähre Durchschnittspreise kaun man hrute 100 Stück 16˙1“ unsortierte Bretter frei den Allgäuer schwäbischen und oberbayerischen Versandstationen bezeichnen: für 5“ breite Ware etwa M. 150, für“% M. 180, für 7⁰ M. 210, für 8“ M. 235, für“% M. 265, für 10“ M. 300, für 11“ M. 330 und für 12˙ M. 360. Das sind Notierungen, welche unge⸗ kfähr dreimal so hochi sind wie die Preise vor Kriegsbeginu! Als gegenwärtige Verkauispreise der süddeutschen Groshändler frei Schiff müttelrheinischer Stationen für die 100 Stück 16“124“ 1“ Ausscłliußhretter verzeichnen wir etwa M. 465, für-Bretter M. 455 und für„gute Bretter“ M. 400.—. Sehr stark war die Nach⸗ frage nach 16 12“ Dielen aller Beschaffenheiten. Insbesonders wur⸗ den 1,5“ und 2“ starke Sorten sehr stark von Rheinland und West⸗ kalen aus gesucht. Verlangt wurden zuletzt für die 100 Stück 16“ 12%½ Ausschußdielen M. 580—585, 15 M. 605—700, 4“ M. 810—815, 2“ M. 925030, für X. Dielen 16 12“ 1½.) 570 bis 575, 1 M. 683—690, 174., M. 705—500, 2“ M. 910—015 und für„gute“ Dielen 16“ 12“ 14 M. 610—015, 13“ M. 730 his 735, 14“ M. 850—855 und 2“ M. 975—980 frei Schift Mittel⸗ rhein. Bestellungen auf Waggondielen waren bei süddeutschen Säge⸗ werken sehr schwer unterzubringen, weil die erste Hand die Her- stellung von Minendielen bevorzugte, bei denen an die Qualität wesentlich geringere Ansprüche gestellt werden, wie an Waggon⸗ bohlen. Am Minendielenmarkt grift übrigens eine ſestere Stim⸗ mung Platz. Versuche, Lieferer für diese Ware unter 100 M. das Kubikmeter frei Bahnwagen der Sägewerlesstationen zu ſinden, hatten keinen Erfolg. Abschlüsse eriolgten meist zu 105—112 M. ſür das Kubikmeter frei Waggon der Oberrheinstaſionen. Am Bauliolzmarkt entsprach das Angebot nicht im entfernsteten dem auigetretenen Begehr. Vorratshölzer in Längen von 2 m und aufwärts und in Stärken von 8/8 bis 16/16 cm wurden mit 90 M. kür das Kubikmeter frei Bahnwagen der oberrheinischen Stationen bewertet. Für%“ Latten gab sich regstes Iuteresse kund; ver-⸗ langt wurden für die, 100 Stück 16“ langer Latten%½“ in„guter“ Ware etwa 53—5512 M. und in Ausschugware 47—48½ M. frei Schif Mittelrhein. Rahmen in guter Ware waren viel stärker ge⸗ sucht, wie angeboten; letzie Abschlüsse darin eriolgten zu etwa 140—145 Maxlas Kubikmeter frei Schift Köln-Duisburg. RBerliner Prodektenmarut. Berlin, 14. Febr. Frühmarkt. m Warenhandel er⸗ mittelte Pieise.) Die Preise sind unverändert Berlin, 14. Febr. Im Produktenverkehr war es wenig lebhait. Umsätze kamen, da in den meisten Fällen Ware tehlt, nur in geringem Maße zu Stande, Iim Geschäft mit In du- siriehafer hat sich nichts geändert. Am Saatenmarkt. blieb das Angebot in Seradella immer nock reichlich. Die erziel- ten Preise bewegen sich durchweg unter den Höchstpreisen. Klee- Saaten bleiben knapp. Nur in Weißklee stand etwas mehr Ware zui Verfügung. Ueber Wicken, Lupinen ist im Handel mchts zu hören. Newyorker Warenmarkt. BEWVORE. 14. februar. Saumwolie Melzen vard 1. 10. Zuk. Atl. Hät. Wt..2 neuef 192.— 193.— im innern 0 1Motiern Exp. n. Engl.(Duluta) 210.— 21.— Exhp. n. d. Ct. Zeas.8 au. 66.— 65— MVork l0ko.10 0 Lf0 116.— 11— pr Fobr..INehi Spr.—— pr Mürz-5% Mh. ol.(ueu) 780-730/ 28070 pe Aprll Kteesam a 13.50 16,50 „Er Bal do. lia 1980 18.— pr Juni. Slektr. Kupft. 9)—9 pr Jull.. Zohinn. 530.5890 33—88 pr August. Hetroleum. N Orleansik Jred,Zalano, 303.— 305.— ) die erstea drel Guartale nom 41—33— caom 31—33—). Culcagoer Warenmarkt⸗. ofcaco, 1a Februar. 43. 10. 4.*⁴ᷓͤ10 1 Welzen Ral 174. 17 Schmar Speokk 1631550 1888.10 18.72 16.900 SWelns r Juli. 146./ 148./ pr. Iul. ſals Mal. 101.192% Pork Mai. 39.25 20.12 leichte 120 11825 pr Juli.. 180.—100., pr Jun„. 30.30 23.55 sohwer 12.25 188-49 tisfer Hal 66.—56.35 Aippen zchweine⸗ Sohmalz: br. al. 15.72 15.85Zuf. l. West 332 006 22009 pr.Mei. 16,57/ 1677J br. Jui: 18.6. 15.95 äv. Ocag. 106 600 24680 Londoner Metallniarkt. Londog, 13, Fehruae Kunter: Kasga 118.— 8 Mogsis 134.——— par Kasse 147,141, per 3 Ronate—.— Gest-Selested p. Kaese— per 3 4 —.— Einn per Nassa 19,½. por 5 Menate, 199, 4, Slet loko ber Kassa S0.t; per 8 Monate Aink: der Kazza—.—1 Sperial—— Oüchertiſch. Des deuiſchen Kriegers inneres Eriebnis.(Stuttgart, Greiner u. Pfeiſſer.) Geheſtet 50 Pig. Eine Lebensauffagung, die in chrer ſchmerzlichen Größe der der erſten Chriſten gleicht; nur daß ſie mit allen Faſern ganz in der Gegenwart, ganz im Diesſeits wurzelt. Es Lehrgang über Maſſenſpeiſungen. Der Bayeriſche Landesausſchuß zur Fürforgetätigkeit für die Angehorigen, der Kriegsteilnehmer ver⸗ öffenklicht uber den kürzlich von ihm abgehaltenen Lehrgang über Maſſenſpeiſungen eine kleine Schriſt, welche die Vorzräge und Richt⸗ linien zur Einrichtung und Durchführung von Maſſenſperſungen wiedergibt Die Druckſchrift iſt im Berlag von Carl Gerber, München, zum Preiſe von 75 Pfg. zu beziehen. Wie behaudeln wir unſere Krlegéprimauer gerecht und richtig? Dieſe für einen großen Teil unſerer jungen Krieger wichtige Frage wird im Februaxheft von„Nord und Süb“ 6 Ee Prof. Dr. Ludwig Stein, Berlin W. 10) von Dr. Schmidt⸗Gründler eingehender erörtert, und ein neuer beigebracht.— In deurfelben Hefte beſpricht Freiherr Albrechi von Rechen ber deſſen Bilönis beigegeben iſt,„Kriegs⸗ und Friedenszlele“ nach den Gruppen: Geſtaktüng der deutſchen Grenze in Guropa; Beſtimmung füglich der Kolonien; Vereinbarungen über den Verkehr r Welt⸗ Eien Ueberblick über das Wirken der„deutſchen Banken kriege“ gibt Kommerzienxat Theodor Hinsberg.— Henr man weiſt auf die große„Getreibe⸗ und Fra hir, als deren Folge ſich ſein Friedensbedürſnis ergeben wind, und Elkutert ſie durch eine Reihe von Zahlenangaben.— Seine philoſo⸗ Pbiſchen Betrachtungen über das Autpritätspringiy fetzt Prof. N. V. New. 92 Sudwig Ste in mit einem“ Aufſatze über„das Zeitaltec ele Sec e gariſche Kaut und 8 werden von Dr. W. K. Weik⸗Bratenſtein geſchedert 2 — Prers 84 Bret v. S. Schöltlaender.-., Breskau I1.— Prei

—— ———— ———— —— — ——— ——————— Nr. 7th. 8. Selte. Mannheimer General⸗Unzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 14. Februar 161“, Ftiche Sekanpümachüngen E Voruayme emer Erhebung der Vorräte un Brolgeireiwe und Mehl, Gerſie, Hafer, ſowie Hülſ. nirüchten am 15. Februar 1917 beireſſend. Wir bringen hiermit nachſtehende Bekannt⸗ machung des Stellvertreters des Reichekanzlers vom 14. 1. 1917 betr. Vornahme einer Erhebung der Vorräte an Brotgetreide und Mehl, Gerſte, Hafer, ſowie Hülſenfrüchten am 15. Februar 1917 eichsgeſetzblatt Seite 46/481, ſowie die Verord⸗ nung Gr. Miniſteriums des Innern vom 2. Febr. 191— 5 Betreffs(Geſ.⸗ und Verordnungs⸗ blatt Nr. 9 Seite 28/20) zur öffentlichen Kenntnis⸗ Die Aufnahme erfolgt am 15. Februar 1917 und wird durch Beauftragte des Bürgermeiſter⸗ amtes vorgenommen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er auf⸗ grund der Verordnung Lerpflichtet iſt, nicht in dex geſetzten Friſt erſtattet oder wiſſentlich un⸗ oder unvollſtändige Angaben macht oder der Vorſchrift des 8 11 der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers zuwider die Durchführung oder die Einſicht der Geſchäfts⸗ papiere oder Bücher verweigert, wird mit Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu zehntäuſend Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Neben der Strafe können Vor⸗ räte, die verſchwiegen worden ſind, eingezogen werden, ohne Unterſchied, ob ſie dem Anmelde⸗ pflichtigen gehören ober nicht. Wer fahrläſſig die Angaben, zu denen er auf⸗ —— dieſer Verorbnung verpflichtet iſt, nicht in er geſetzten Friſt erſtattet oder unxichtige oder unvollſtändige Angaben macht wird mit Geldſtrafe bis zu dreitauſend Mark beſtraft. Wir, machen außerdem darguf gufmerkſam, daß die in g 7 der Nerordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 2. Februar 1917 vorgeſchriebene Nachvrükung der Aufnahme durch Beamte oder beeidigte Vertrauensleute vorgenommen wird. Mannheim, den 9. Februar 1917. Großh. Bezirksamt J. Belanntmachung über die Vornahme einer Erhebung der Vorräte an Brotgetreide und Mehl, Gerſte, Haſer, ſowie Hülſenfrüchten am 15. Februar 1917. Vom 14. Jannar 1917. Auf Grund der Verordnung über Krieesmaß⸗ nahmen zur Sicheru der Volksernähreung vom 22. Mai 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 401) wird folgende Verordnung erlaſſen: 8 1. Am 15. Fehruar 1917 findet eine Aufnahme der Verräle an Brotgetreide, und Mehl, Gerſte, Hafer ſowie Hülſenfrüchten aller Art, mit Aus⸗ nahme von Wicken und Lupinen, ſtatt. 8. Die Aufnahme erſtreckt landwirtſchaftlicken Betriebe. Die Aufnohme der Mehlvorräte erſtreckt ſich auf die Unternehmer landwirtſchaftlicher Be⸗ triebe, die nach 8 6 der Verorbnung über Brot⸗ getreide und Mehl aus der Ernte 1016 vom 29. Juni 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 782) das Recht als Selbſtverſorger in Anſpruch genommen haben. Außerdem ſind die Vorxäte an Brotgetreide und Mehl, Gerſte, Hafer und Hülſenfrüchten feſtzuſtellen, die ſich im Gewahrſam von Kom⸗ munalverbänden oder für einen Kommunalper⸗ band als Empfänger am Erhebunostag auf den Transporte befinden oder von Kommunalver⸗ bänden bexeits an Bäcker, Konditoren und .Moch lin.bᷣ.w..P. Mannheim Heinr. Lanzstr. 43, Tel. 8467. Zur Beheeg. von Werkstätten, Lagerhä o gine Würmequelle nicht Verlügung Steht, emp⸗ n wir unseren seitqahren hergestellten C7 Oeigiaal- Moehriia-Sanliätscten- Einfacher Betrieh. Grösste Reinlienkeit, Jedes Brenn⸗ material verwendbar. Keine Ausmauerung. Zablrsiche Hachbestzluazen. zuceben. E 6. 2 Gener ſich auf ſämtliche Sänbler ſowie an Tierhalter abgegeben, aber am 15. Februar 1917 noch vorhanden ſind. 8 8. Zur Aufnahme der Vorräte und wahrheits⸗ gemäßen Anzeige der vorhandenen Vorräte ſind die Betriebs nhaber oder ihrer Vertretet ver⸗ pflichtet. Sie haben die Richtigkeit der gemach⸗ ten Angaben durch eigenhändige Unterſchrift zu beſcheinigen. 8 4. Die Aufnahme ſoll die Vorräte an den nach⸗ ſtehend a ifgeführten Frucht, und Mehlarten er⸗ faſſen, die ſich mit Beginn des 15. Febeuar 1917 im Gewahrſam der zur Anzeige Ver⸗ pflichteten oder im Falle des§ 2 Abſ. 3 für einen Kommunalverband auf dem Transporte befunden haben: a) Rogſen, Weizen, Kernen lenthülſter Spelg, Dinkel, Feſen) ſowie Emer und Einkorn, ſämtlich gedroſchen und ungedroſchen, (allein oder mit anderem Getreide, außer Hafer, gemiſcht); b) Reggen⸗ und Weizenmehl(auch Dunſt), allein oder mit anderem Mehle gemiſckt. einſchließlich des zur menſchliichen Ern rung dienenden Schrotes und Schrotmehls Gerſte, gebroſchen und ungedroſchen; Hafer, ſowie Mengkorn und Miſchfrucht, worin ſich Hafer befindet, gedroſchen und ungedroſchen; e) aller Art(Erbſen, Bohnen, inſen, einſchließlich Ackerbohnen und Pe⸗ luſch'en), mit Ausnahme von Wicken und Lupinen, ſowie Gemenge Hülſenfrüchte aller Art, untereinander oder mit Körner⸗ früchten gemiſcht), gedroſchen und unge⸗ droſchen. Vorräte, die in fremden Syeichern, Getreite⸗ böden, Schrannen, Schiffsräumen und ber⸗ gleichen lagern oder von Selbſtverſorgern oder Kommunalverbänden an Trocknungsanſtalten oder Mühlen zum Trocknen oder Vermahlen 19⸗ d) überwieſen worden ſind, ſind vom Verfügungs⸗ berech igten anzugeben und bei dieſem feſtzu. ſtellen, auch dann, wenn er die Vorräte nicht unter eigenem Verſchluſſe hat. Die vorhandenen Vorräte ſind nach Zentnern anzugeben. Außerdem iſt die Zahl der nach der Verord⸗ nung über Brotgetreide und Mehl im Selbſt verſorgerhaushalte des Betriebsinhabers zu verſorgenden Perſonen anzugeben. 8 5. Die Anzeigepflicht erſtreckt ſich nicht: a) auf Vorräte, die im Eigentume des Reicks, eines Bundesſtaates oder Elſaß⸗Lothrin⸗ gens, insbeſondere im Eigentume der Heeresverwaltungen oder der Marinever⸗ waltung ſtehen; 9 b) auf Vorräte, die im Eigentume der Reichs⸗ etreideſtelle, G. m. b.., der Zentral⸗Ein⸗ aufszeſellſchaft m. b.., der Reichsgerſten⸗ eſellſckaft m. b. H. oder der Reichshülſen⸗ ruchtſtelle, G. m. b. C. ſtehen; c) auf das von der Reichsgetreideſtelle(Reichs⸗ futtermittelſtelle) zur Verfütterung freige⸗ gebene* Mehlt. Die Kommunalverbände ſind verpflichtet, bis Ende Februax 1917 eine Nachprüfung der Er⸗ bebung duich Veaute oder beeidigte Ver⸗ traven'leute vorzunebmen, die ſich auf minde⸗ ſtens 10 vom Hundert der abgegebenen Anzei⸗ gen erſtrecken muß. 7 § 7. Die Erhebun⸗ der Vorräte erfolgt gemeinde⸗ weiſe. Die Ausführung der Erhebung liegt den Gemeindebehirden ob. Sie erfolgt grundſ⸗tz⸗ lich durch Ortsliſten Die Landeszentralbeh'r⸗ den können beſtimmen. inwieweit neben cder an Stelle von Ortsliſten Anzeigevordrucke zu verwenden ſind. ——— Hiermit die ergebene Mittoili Puig erdifnet habe und lade zur Besichtigung hötlichst ein. S. Hoffmann, O 6, 7 9 Heidelbergersirasse. Wir suchen für den Verkaul Pnergiec f. leichte Hausäxpeit tags⸗ über einige Shunden in 19 einen kleinen Artikel einen 2ſofort geſucht. Z melden 4 mittags von 12-3 nach ½7 Uhr aushalt rädrig, auf Fehe abends]baut und leicht. 9 Jas Frau Heinepeier Holzſtraße à, 1 2 ppe Rheindammſtraße 31. am Luiſenring. 4688 kanzlers vom 14. Neueröfinung! „dass ich seit 13. Februar ds. Jo,, einen ——— für Mk. 85.—zu verkaufen. Kriegsbeschädigter bevorzugt. Falls Branche- kenninisse ſehlen, erſolgt Einarbeitung durch uns. Vorzustellen Freitag—6 Uhr nachmittags. Fabrik Stolzenberg mod. Büre- Einriel tungs- Gesellsch. Mannheim E 7, i. baldigen Eintritt geſucht. N 85 W2err.Schlafaſmmer Mädchen oder Frau für Ordentl. Mädchen zum * Vorne ines rlinger, 4690 Suche ſotort reinliches 5* 8. Die Landes— haben bis 12. März 1917 dem Präſidenten des Kriegꝛ⸗ ernäh- ungsamtes das Geſamtergebnis der Er. hebungen, ferner der Reichsgetreideſtelle ein Verzeichnis der vorhandenen Vorräte an Brot⸗ getreide und Mehl, der Reichsfuttermittelſtelle ein ſolches der Vorräte an Gerſte und Hafer, der Reichshülſenfruchtſtelle ein ſolches der Vorrätze an Hülienfrüchten nach Kommunalverbänden einzureichen. 8 9. „Dle Landeszentralbehörden erlaſſen die zur Ausführung der Erhebung erforderlichen Ver⸗ ordnungen und Belanntmachungen. 10. „Die Herſtellung und Verſendung der Druck⸗ ſachen erfolgt durch die mit der Durchführung der Erhebung betrauten Landesbehörden. Die durch die en und Verſendung der Druckſachen entſtehenden Koſten werden den Landesbehörden erſetzt. 11. Die zuſtändige Behörde und die von ihr oder bom Kommunalberbande gemäߧ 6 beauftrag⸗ ten Beamten und Vertrauensleute ſind befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats- und Betricbsräume oder ſonſtige Aufbewahrungs⸗ orte, wo Vorräte der im§ 4 genannten Art zu vermuten ſind, zu durchſuchen und die Ge⸗ ſchäftspapiere und ⸗bücher des zur Anzeige Ver⸗ pflichteten, zu prüfen. § 12. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht in der geſetten Friſt erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht oder der Vorſchrift im§ 11 zuwider die Durch⸗ ſuchung oder die Einſicht der Geſchäftspapiere oder ⸗hücher verweigert, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer Stra⸗ fen beſtraft. Neben der Strafe können Vorräte, die verſchwiegen worden ſind, eingezogen wer⸗ deen, ohne Unterſchied, ob ſie dem Anmeldepflich⸗ tigen gehären oder nicht. Wer fahrläſſig die Angaben, zu denen er auf Grund dieſer Veroxdnung verpflichtet iſt, nicht in der geſetzten Friſt erſtattet oder unrichtige oder unxvollſtändige Angaben macht, wird mit Geltſtrate bis zu dreitauſend Mark beſtraft. K 13. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 14. Januar 1917. Der Stellvertr⸗ter des Reichskanzlers Dr. Helfferich. Verordnung. (Vom 2. Februar 1917.) Vornahme einer Erhebung der Vorräte an Bro'getreide und Mihl, Gerſt', Hafer ſowie Hülſenfrüchten am 14 Februar 1917 betreffend. Zum Vollzug der Bekanntmachung des Rei⸗s⸗ 1917 über die Vor⸗ nahme einer Erhebung der Vorräte an Brot⸗ getreide und Mehl, Gerſte, Hafer ſowie Hülſen⸗ früchten am 15. Februax 1917(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 46) wird was folgt: 9 1. Die Aufnahme der Vorräte an Brotgetreide und Mehl. Gerſte, Hafer ſowie Hülſenfrüchten irſtrekt ſich auf ſämtliche landwirtſchaftlichen Betriebe, gleichgültig, ob die Landwirtſchaft im Haupt⸗ oder im betrieben wird. Die Erhebung erfolgt gemeindeweiſe. Die Ausführung der Erhenung liegt den Bürger⸗ meiſterämtern, für die abgeſonderten Gemar⸗ kungen mit eigener polizeilicher Verwaltung den Stabhaltern ob. Ueberſchrift —— Die Angaben ſind von den einzelnen Anmelde⸗ pflichtigen in Ortsliſten zu machen; die Riche keit der Angaben iſt von ihnen oder ei vertreterm durch eigenhändige Unterſchr beſcheinigen. 84. Die Oxtsliſten gehen den Bürgermeiſterämt— und Stabhaltern durch die Bezirksämter 9 10 Verteilung innerhalb der Gemeinden hat 10 rechtzeitig zu geſchehen, daß die Ausffthn pünktlich am 15. W 1017 erfolgen kann. 8 5. Die Bürgermeiſterämter und Stabhalter das Ergebnis der abgeſchloſſenen Ortsliſte un i1 Beifügung der Geſamtzahl der Einträge die einen beſonderen Titelbogen zu übertragen, des Uekereinſtimmung dieſes Uebertrags mit Schlußſummen der Aufnahmeliſte zu beu chen den und, ſowit ſie nicht einem ſtädtiſ 900 Kommunalserband angehören, jenen Bogen, e ſpäteſtens 19. Februar 1917 dem Kommuna band(Bezirksamt) einzuſenden. Die eigent im Ortsliſte(Urſchrift) verkleibt vorerſt b. Bürgermeſteramt zwecks Verwertung bei Nachprüfung(§). Die Kommunalberbände fertigen aus den n den Bürgermeiſterämtern überſandten Geme! ber ergebniſſen unter—— eines Vordrucks del Ortsliſte mit entſprechender Abänderung 5 eine gemeindeweiſe Zuſan ſtellung der feſtgeſtellten Vorräte für mag Bezirk, fügen die Angaben über die Vorräte 15 Brotgetreide und Mehl, Gerſte, Hafer Deß Hülſenfrüchten, die ſich im Gewahrſam ſoer⸗ Kemmunalberbands oder für den Kommunglhen band als Empfänger am Erhehungstag aun 99 Transport befinden oder vom Kommunaloer jo⸗ bereits an Bäcker, Konditoren und Händlet⸗ 15 wie an Tierhalter abgegeben, aber am Februar 1917 noch vorhanden ſind, leweile, beſonderer Zeile hinzu, und legen dieſe vor 24 ſibe Bezir siikerſicht ſpäteſtens bis zum Febtuar 1917 dem Statiſtiſchen Landesamt ſen Die ſtäbtiſchen Kommunalperbände legen eiſe Tite boſen mit der Gemeindeſumme und gleichen Ergenzungen bis zum 19. Februar, dem Statiſtiſchen Landesamt unmittelbar vor⸗ 8 7. Die Kommungloerbände ſind verpflichtet, 5 unmittelbaren Anſchluß an die Erhehange Ende Februar 1917 eine Nachvrüfung der u nahme durch Beamte oder beeidigte Verten leute vorzunehmen, die ſich auf mindeſten 4en vom Hundert der abgegebenen Anzeigen erſtren, mutz. Zu die em Zwecke bilden ſie aus* ſtändigen Landwirten, Tierhaltern, Müllern inen Vertretern der Verhraucher ihres Bezirks enn oder mebrere Ausſchüſſe, die in der Zeit 00 19. bis einſchließlich 26. Februar 1917 an 90 der Ortsliſten in den ihnen Se die meinden und abreſonderten Gemarkungen n beſtitomten Berriebe zu durchſuchen und Vorräte durch Abwiegen und Abmeſſen ſorgfä feſtzuſtellen haben. 88. al⸗ Das Siatiſtiſche Landesamt wird mit den geneinen Leitung der Erhebung beauftrag ber⸗ Die Staats- und Gemeindebehörden ſind ſen, pflichtet, die auf die Aufnahme dezünlichen gen ſuchen und Verfügungen des Statiſe Aen Landesamts ſor⸗fältig und mit mögl' Beſchleunigung zu erled'gen. 4 ihtet Dieſe Verordnung iritt mit den Tage! Verkündung in Kraft. Karlstuhe, den 2. Februar 1017. Großherzoglicheg Min'ſterium des Innern⸗ von Bodman. memer neuesten Modelle hierdurceh annheim werden ißeg u. gu tange⸗ fertigt, geir. Kleider und ſexger. G4, 9284 diskret: chreibafe Hismarckplstz1 101 15 belond. 9—— u. Kleider, beſond. Neuan⸗ 7 ertigungen. G A4. 12, Pot Ferte a0% NA as h e oke ne reſ. 0 Alleinſtehende Krau mit Knudsen. ſchönem Haushalt wünſcht mit altem beſſexen bekannt zu werd ſpäterer Verſchycegenh. ugeſichert. 3 riſten unter 4608 an die Geſchäfteſtelle. 7 Feines eißes * 3 9* 4 RMücevenz mme fowie einige Korbmöbel zu kaufen geſucht. Ange⸗ bote unter Nr. 4580 an die an EE B6 r ite Zimmer n. Herru(Dame) auf 1 zu verm. Gas u. El Näheres 4. St. ,T .6, 7 Prse Zimmer, eytl m. Mittags⸗ 4575 V Mobl. Zinamer. 05 pt. Ghenöbt Saung La, 14 Zinmerd mitſmit Hlchenben ütn 600 . ſen. Ein ſof zvn. 4626 beßerem jungen mieten geſuch Angebole uit 0 H 500 an die S0614 10% Sſtter ſucht ſeht eingerichtetes 430 Geſchäftsſtelle 98. 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