— * Freitag, 23. Februar. 2³ E Asteil:* u. a S m o 9. kürnlich in R— ruckerei fdr. General-Anzeiger Mannheim Feruſprecher: Ur. F. Ni e Polcek- Ronie Otte 1 ii 297 Cubtoigsbulen u Badiſche Neueſte Nachrichlen— R Die iſpaln Kolonetzerle 60 Pfg. — 120 Gmne: Mitagbiatt vorm ½% Uhe, bendblan nam 3 Uhr Für Anzeigen an beſtimmten Tagen wire teine Verantwortung übernommen. Stellen u—+293 — N wun Rtse abgeh. N. 8. 90 Einzel · Ur.8 ig S Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Nlammheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Ein italleniſcer Truppentrausportdampfer verſenut. Derlin, 23. Jebr.(WTB. Amilich.) Eins unſerer Unter⸗ 11 te verſenkte am 1. Jebruar im Mitielmeer den alieniſchen Truppentransport- Dampfer inas“, 2854 Tonnen, durch einen Torpedoſchuß. Der Dampfer hatte 1000 Mann Truppen, eine —4 Ladung Munition und Gold im Werte von drei lüionen Marr für Salontki an Bord. ben Die Beſatzung des Dampfers und ſämtliche an Bord ndlichen Truppen ſind umgekommen, mit Ausnahme oon Mann, die vom Anterſeeboot gerettet wurden. Notiz:* erwüh—„Minas“ iſt ſchon im Bericht vom 19. Februar CEtrrſon über die Tauchbootdrohung. London, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Unterhaus effhrüch, Bei der Borlage des Marinebudgets ſagte Car⸗ n, der Poſten für Mannſchaften ſehe 400 ann vor. wäß ſei ein Beweis für die Stärte der Flotte. Carſon er⸗ 9 hute kurz den Wechſel in der Admiralität und ſagte dann: 5 denke, aß das Land unter den Verhält⸗ —2 gebr glücklich iſt, Jellicoſe an der Spitze der Flotte en. Mit Bezug auf die Tauchbootdrohung ſagte Car⸗ hur, er wolle davon ſprechen, indem er zunächſt der Tätigkeit 8* groben Flotte gedenke, und fuhr fort: Ich glaube nicht, aß das Publikum ſich klar macht, was für Aufgaben der otte geftellt wurden, als der Krieg ſich weiter ausdehnte. Adſmiralität unterftützt weitgehend die Expedition in Me⸗ potamien, in Salonik und in Aegypten und muß die Meere ſreihalten. Im ganzen hat das Land weniger unter Entbeh⸗ ngen gelitten als irgend ein anderer Kriegführender. Um zeigen, was von der Flotte geleiſtet worden iſt, erwähne 10 daß die Geſamtzahl von den über See beförderten Per⸗ —— bis 30. Oktober 8 Millionen betragen hat. Bis 30. Okt. 8* wir über 9 Millionen Tonnen Sprengſtoffe befördert — 9 über eine Million Kranke und Verwundete. Wir haben 161 hoher See oder im Hafen während des letzten Jahres 0 150 Schiffe unterſucht. Allein im letzten Januar haben wir n den britiſchen Häfen 3764 Schiffe unterſucht. Die letzten Hahlen ermutigen mich vorauszuſagen, daß die Geſamtſumme 2 Februar nicht kleiner als im Januar ſein wird. Die ſi auchbootdrohung iſt keine neue Drohung, ſondern — iſt eine Gefahr, die während der letzten Monate uns immer achſend ins Gewicht ſtarrte. Die Bedrohun 90 iſt ſch wer. e iſt noch nicht gelöſt worden. Kein einziges Verndermittel beſteht oder kann beſtehen. Aber ich bin voll ertrauen, daß bei der Entwicklung der Maßnahmen, die er⸗ — worden ſind oder erdacht werden, der Ernſt der Be⸗ cohung allmählich gemildert werden wird. * Während der letzten zwei Monate iſt die Zahl der be⸗ affneten Handelsſchiffe um 47,5 Prozent ver⸗ Riehrt worden. Das hat eine rieſige Menge von Arbeit be⸗ ngt. Die Bewaffnung von Handelsſchiffen ſchreitet jede 9 che immer beſſer fort. Der Bruchteil von bewaffneten „Idelsſchifſen, die nach dem Angriff fliehen konnten, beträgt Prozent, der der unbewaffneten Handelsſchiffe 24 Prozent. Unſere Verluſteſind ſchlimm und ernſt genug; ber ſie erreichen offenſichtlich die übertriebene Prahlerei der en Berſchte über ſie nicht. Trotz dieſer Verſenkungen nd der damit verbundenen Opfer und Leiden habe ich von hren. Das wird den Krleg gewinnen. Wie ſehr auch die eutralen nervös gemacht oder erſchreckt worden ſind, 0 werden unſerem Beiſpiel folgen. Ich glaube, die neu⸗ alen 89 6 werden in kurzem ihre Fahrten wieder aufneh⸗ dten. Ich ſchlage vor in Zukunft möglichſt täglich die Zabl der britiſchen durch Minen und Torpedos verſenkten Han⸗ ſſ zu veröffentlichen, außerdem die Zahl der Han⸗ elsſchiffe, die in den Häfen des Vereinigten Köniareiches üngekommen ſind oder ſie verlaſſen haben, und eine Liſte von ihn Schiſſen, die von Tauchbooten angegriffen wurden, aber entkommen ſind. ub Carſon wandte ſich dem Problem zu, ob es ratſam ſei 8 die Verluſte des Feindes an Tauchbooten Ein⸗ Ethetten bekannt zu geben und ſagte: Die Politik des dehweigene, wie ſie von Admiralſtäben ene worden iſt, war eine Politik, die der Feind am wenig⸗ geſt iebte. Wenn ein Tauchboote zu ſeinem Mordzug aus⸗ ſelabren ſſt, ſo ict das Einzige, was die deulſche Admiralität Keid, daß es nicht zurücktehrt. Ich habe Berichte über 40 Haum pfe mit Tauchbooten ſeit Anfang Februar zur ha nd. Die Tatſache, daß wir in 18 Tagen über 40 Mal adgemein geworden ſind, iſt eine außerordentliche Leiſtung. erlKarſon machte dann Mitteilung über eine Reihe von zu üchten, um die berſchiedenen Grade von Gewißhelt klar die Pachen. Als Beiſpiel für die volle Gewißheit wählte er ein Erbeutung eines Tauchbootes mit ſeiner Mannſchaft durch einka. Zerſtörer. Zwei andere Fälle, die er erwähnte, legten W ge der von der Adnitralltät gegen die Tauchboote ange⸗ Vondten Methoden dar, o den Bericht einee Luftſchiffes, das kaucht n abgeworſen hatte, war, und ein ähnlicher Bericht von einem Flugzeug, en einzigen der ſich geweigert hätte, zu r 4 wo ein Tauchboot eben unterge⸗ — in mit einem anderen Tauchboot. Mit Bezug auf den Schiffbau ſagte Carſon: Keine einzige Helling wird während der nächſten Monate unbenutzt bleiben. Ich bitte die Arbeiter, mit unermüdlicher Energie zu arbeiten und die Nation, in die Beſchränkung der Einfuhr zu willigen, um die Aufgabe der Admirolität leichter zu machen. Ich bin ſicher, daß die Bedrohung gelöſt werden kann, aber nur, wenn die Nation auf dem angedeuteten Wege mit der Flotte zuſammenarbeitet. * Berlin, 22. Febr.(WTB.) Von unſeren Unterſee⸗ booten wurden verſenkt: Am 4. der norwegiſche Dampfer„Solbraken“ mit 3470 Tonnen Weizen von Buenos⸗Aires nach Cherbourg, am 6. Februar der norwegiſche Dampfer„Ellavore“ mit und Wein von Neapel nach London, an demſelben Tage der norwegiſche Dampfer „Haviard“ mit Erdnüſſen nach Dünkirchen. Schroeden erhebt wegen verſenkungen Proteſt. Stockholm, 22. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des ſchwediſchen Telegramm⸗Büros. Die ſchwediſche Re⸗ gierung hat ihren Eeſchäftsträger in Berlin beauftragt, gegen die Verſenkung des ſchwediſchen Dampfers„Vaering“ und des ſchwediſchen Seglers„Hugo Hamilton“ nördlich von England durch deutſche Unterſeeboote unter Vorbehalt aller Entſchädigungsanſprüche Proteſt zu erheben. Englaud verkündet bas Recht auf Seeraub. Reue Maßregeln zur verſchär/ung der engliſchen Olockade. London, 22. Febr.(WT B. Nichtamtlich.) Die„London Gagette veröffentlicht eine Bekanntmachung, die erklärt, daß das deutſche Memorandum über den Tauchboot⸗ krieg in kraſſem Widerſpruch zu den Regeln des Völker⸗ rechts, den Forderungen der Menſchlichkeit und den Pflichten des Feindes ſteht. Die 4 3 des Feindes mache es für England nötig, weitere Maßregeln zu ergreifen, um die Wirkſamkeit der Maßnahmen aufrecht zu erhalten, die in dem ernſten Be⸗ ſtreben ergriffen worden ſeien, zu verhindern, daß Gebrauchs⸗ güter irgendwelcher Art die Länder des Feindes erreichen, oder verlaſſen können. Zu dieſem Zweck würden die Schiffe, die Waren mit feindlicher Beſtimmung oder feindlichen Ur⸗ ſprungs führten, der Aufbringung und Beſchlag⸗ nahme unterworfen ſein, wenn ſie nicht den engliſchen und alliierten Streitkräften reichlich Eelegenheit böten, ihre Ladung zu unterſuchen. Ebenſo würden ſolche Eüter der Beſchlag⸗ nahme unterworfen ſein. Es ſei deshalb vorgeſehen, daß ein Schiff, das auf See auf dem Wege von der zu irgend einem neutralen Land und den Zugangsmöglichkeiten zum Gebiete des Feindes angetroffen werde, ohne einen Hafen des engli⸗ ſchen oder des allilerten Cebietes anzulaufen, als ein Schiff werden ſolle, das Waren mit Veſtimmung für den Feind oder feindlichen Urſprungs führe, bis das Gegenteil feſtgeſtellt ſei. Es ſolle zur Unterfu ung aufgebracht und vor einem Priſengericht abgeurteilt werden. Jedes Schiff, das Waren mit der Veſtimmung für den Feind oder feind⸗ lichen Urſprungs führe, ſolle der Aufbringung und Beſchlag⸗ nahme wegen Führung ſolcher Waren unterworfen ſein. Im Falle, daß es ſich um irgend ein Schiff handle, das einen der feſtgeſetzten britiſchen oder alliierten Häſen zur Unter⸗ ſuchung der Ladung anlaufe, ſo ſolle ein Beſchlagnahmeurteil nur auf Grund der Mitführung von Gütern feindlichen Ur⸗ ſprungs oder mit der Beſtimmung für den Feind gefällt werden. Es ſolle nicht von vornherein die Annahme betreſſend feindlichen Urſprungs oder Beſtimmung für den Feind be⸗ ſtehen. Güter, bei denen bei der Unterſuchung des Schiffes feſtgeſtellt wurde, daß ſie feindlichen Urſprungs oder für den Feind beſtimmt ſeien, wären der Beſchlagnahme unterworfen. New York, 22, Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. In einer Unterredung mit dem Lon⸗ doner Berichterſtatter der„Aſſociated Preß“ über die Wir⸗ kungen des neuen Tauchbootkrieges ſagte der Blockademiniſter Lord Robert Cecil: Bisher hatte der Tauchbootkrieg wenig Wirkung auf die Einfuhr von Lebensmitteln in unſer Land. Er griff aber auch in einiger Aus⸗ dehnung in den Handel zwiſchen den neutralen Völkern ein. Zum Beiſpiel laufen die meiſten Schiſſe, die von Skandinavien oder Holland nach Amerika und umgekehrt fahren, nach Uebereinkunft die Häfen des Vereinigten Königsreichs an, um Unbequemlichkeiten und die Gefahren einer Durchſuchung auf hoher See zu vermeiden. Einige dieſer Schiſſe wollen den Gebrauch nicht fortſetzen, unklugerweiſe wie wir benken, da die Gefahr des Anlauſens von Häfen in dem Ver⸗ einigten Königreich keine ernſte iſt, und das Anlaufen für alle Teile ſehr bequem war. Die deutſche Piratenerklärung iſt tatſächlich kein Bluff, dafür iſt ſie viel zu mörderiſch. Aber ihr Schrecken liegt nicht irgendwie in einer allgemeinen Zerſtörung, da die wirkliche Zahl der verſenkten Schiffe nur einen ſehr kleinen Bruchtell der Schiffe beträgt, die unbeſchädigt durchkommen, ſondern gerade in der Unſicherheit ihrer vereinzelten Schläge. Wir ſind darum beſorgt, die Wünſche der Neu⸗ tralen hierin wie in allen anderen Dingen zu erfüllen. Wir richten es deshalb ſo ein, daß in gewiſſen Fällen, wo wir davon überzeugt ſind, daß dle betelligten Schiſſe nicht zugunſten unſerer Reinde Handel treiben, bieſe Schiffe in anderen britiſchen Häfen unterſucht werden ſollen. Natlrlich bedeutet dies nicht eln Breisgeben unſerer Rechte der Durchſuchung, was offenbar für uns unmöglich wäre. Es bedeutet nur, baß wir eine Jorm der Ausübung dieſes Rechtes mit anderen vertauſchen. Um unſere Handlungsweiſe ganz klar zu machen, erklären Die engliſchen Seeräuber. wir gleichzeitig, daß Schiffe, die verſuchen, die Blockabe mit Waren für oder von Deutſchlanb direkt oder indirekt zu durchbrechen, ſich der Be⸗ ſchlagnahme durch ein Priſengericht ausſetzen. Wir fügen hinzu, daß, wenn die Schiffe nicht freiwillig einen britiſchen Haſen zur Unterſuchung anlaufen, ſie ſich nicht beklagen können, wenn ihre Hal⸗ tung ſie dem Verdacht ausſetzt, ja einen erſtklaſſigen Beweis bildet, daß ſie ſich mit feindlichem Handel befaſſen. Das iſt der Sinn unſerer neuen Bekanntmachung. Sie wird, das hoffe und glaube ich, keinen praktiſchen Unterſchied gegen das gegenwärtige Syſtem bilden, das ge⸗ nan ſo weiterlaufen wird wie bisher. Dieſe neuen 8 für die Behandlung neutraler Kauffahrteiſchiffe verkünd 8* ganz ungeſchmintt das Recht Englands auf Seeraub. Die neutralen Schiffe haben infolge der über die engliſch⸗franzöſiſchen Gewäſſer verhängten deut⸗ ſchen Seeſperre das gefährliche Gebiet faſt ganz gemieden. Darin liegt eine ſchwere Bedrohung der engliſchen Lebens⸗ mittelverſorgung, die auf den neutralen Schiffsraum mit an⸗ gewieſen iſt. Durch die neuen Beſtimmungen ſollen die neu⸗ tralen Handelsſchiffe gezwungen werden, durch die Ge⸗ fahrenzone nach engliſchen oder franzöſiſchen Häfen zu fahren. Tun ſie das nicht, dann wird ihnen Schiff und Ladung fort⸗ genommen. Das nennt man auf Deutſch Seeraub. Einen ſchärferen Eingriff in die freie Schiffahrt kann man ſich nicht denken, als das brutale Verfahren, das England jetzt den Neutralen gegenüber anzuwenden gedenkt. Der„Hüter des Völkerrechts“ häuft Rechtsbruch auf Rechtsbruch; er iſt ent⸗ chloſſen, über die Leichen der kleinen Nationen hinwegzu⸗ chreiten, wenn er ſich davon Erfolg für das eigene Intereſſe verſpricht. Die Neutralen ſehen ſich einer Lage gegenüber, die entweder ihren ganzen Seehandel und damit ihr wirtſchaft⸗ liches Leben lahmzulegen droht oder ſie in Konflikt mit der einen oder anderen Seite hineintreibt. England hat es ſyſte⸗ matiſch darauf angelegt, ſie in den Krieg hineinzuzerren. Sie werden ſich nicht darüber im Unklaren ſein, daß ſie es nur England zu verdanken haben, wenn ſie die bis jetzt um den Preis großer Opfer und nur unter größter Wachſamkeit und Entſchiedenheit aufrecht erhaltene Neutralität, die ſie mit Recht als ein hohes Gut verteidigen, preisgeben müſſe. Ihrer Stel⸗ lungnahme gegenüber den von dem großen Seeräuber ver⸗ langten Frondienſten kann man mit Spannung entgegen⸗ ſeben. Für Deutſchland ſind die neuen Vorſchriften Sr. bri⸗ tiſchen Majeſtät ein erfreulicher Beweis der guten Wirkung unſerer Seeſperre. m. Köln, 23. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Im Unterhaus ſprach Churchill nach Carſon.„Daily Chronicle“ urteilt, es ſei Churchill beſte Parla⸗ mentsrede überhaupt. Er machte zum erſten Mal eine Andeutung darüber, daß bereits im Jahre 1015 die Admiralität dem Kabinett Vorſchläge für eine Beſchränkung der Einfuhr neutraler, an Deutſchland grenzende Linder vorgelegt habe. Die Admiralität ſei jedoch der Meinung geweſen, daß eine ſolch wichtige Angelegen⸗ heit zur Kenntnis des Aus värtigen Amtes gebracht werden müſſe. Der Einfluß dieſes Amtes habe veranlaßt, daß die Erledigung viele Monate hindurch aufgeſchoben wurde, weil man die Lage der Neutralen nicht übermäßig habe beſchneiden wollen. Vielleicht habe das auswärtige Amt danit recht gehabt. Jedenfalls aber habe England jetzt eine äußerſt ſcharfe Seeſperre einge⸗ leitét, ohne daß England das Wohlwollen der Neutralen verſcherzt hätte. Pun de. Erfolgreiche Tätigkeit des zweiten deutſchen Hilfskeeuzers. Kopenhagem, 22. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Der zweite deutſche Hilfskreuzer, der angeblich „Puymie“ heißt, ſetzt, wie„Politiken“ meldet, ſeine kühne Tätigteit fort und habe bereits eine ſehr große An⸗ zahl von Schiffen verſenkt. In der letzten Hälſte des Monats Dezember verlegte er ſeine Tätigkeit in den ſüd⸗ lichen Teil des Atlantiſchen Ozean; dort brachte„Puyme“ nach einer Meldung eines ſüdamerikaniſchen Blattes auch den dä⸗ niſchen Dampfer„Hammerſhus“ auf, der mit einer deut⸗ ſchen Priſenbeſatzung bemannt am 22. Januar in Rio de Ja⸗ neiro anlief und ſuh neben die dort verankerten deutſchen Schiffe legte. Dort nahm er Lebensmittel und auch wie das Blatt behauptet, Munition an Vord, wanuf er den Hafen wieder verlaſſen wollte, jedoch von der Wache bei Santa Cruz entdeckt und durch zwei Schüſſe gezwungen wurde, anzuhal⸗ ten. Der Dampfer mußte neben zwei braſilianiſchen Kriegs⸗ ſchiffen Anker werfen. Auch die nordameritaniſchen Zeitungen enthalten ausführliche Mitteilungen über die Tätigkeit der „Puyme“. Wo die„Puyme“ ſich jetzt aufhält iſt unbetannt. Man meint, einige von der„Puyme“ aufgebrachten Schiffe ſeien von ihr auch als Hilfstreuzer ausgerüſtet worden. 11 engliſche Kriegsſchiffe, mehrere fraysöſiſche⸗ und 1 japaniſches Kriegsſchiff ſind jetzt auf der Jagd nach der„Puyme“. Die Zahl der von der „Puyme“ verſenkten Schiffe iſt in der letzten Zeit auf 26 geſtiegen. Der Geſamtwert der verſenkten und auf⸗ gebrachten Schiſſe mit der Ladung wird von den Blättern auf 15—20 Millionen Dollar angegeben, jedoch wird dieſe Zahl ſicher zu niedrig angeſchlagen. Soweit bisher bekannt iſt, iſt Nr. 91. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Februar 1917. noch kein amerikaniſches Schiff der Puyme zum Opfer ge⸗ fallen. Staatsſekretär Lanſing erklärt, daß der Dampfer wie andere Kriegsſchiffe behandelt werden müſſe und den internationalen Geſetzen der Seekriegführung unterworfen ſei, die vorſchreiben, daß Schiffe, die verdächtig ſind, Bannware zu führen, angehalten und unterſucht werden dürfen. Eine Verſenkung dürfte jedoch erſt dann erfolgen, wenn für die Sicherheit der an Bord befindlichen Paſſagiere geſorgt ſei. Der Kommandant der Puyme ſoll dem Kapitän eines der aufgebrachten Schiffe erklärt haben, er habe Anweiſung, Paſſagierdampfer nicht aufzubringen oder zu verſenken. Me deutſch⸗amerikaniſche Kriſe. Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus dem Haag wird gemeldet: Das„Allgemeen Handels⸗ blad“ berichtet aus Newyork, Wilſon ſchwanke noch. Am 20. Februar wurde ein zweiſtündiger Kabinettsrat abgehalten. Sicherlich wird Wilſon ſofort zu weitgreifenden Maßnahmen übergehen, falls Deutſchland ein amerikaniſches Schiff ver⸗ ſenkt. Wie er ſich aber verhält, wenn Deutſchland nur einen großen Teil des Seeverkehrs Amerikas behindert, das weiß vielleicht nicht einmal Wilſon ſelbſt und in die Unendlichkeit kann dieſer Zuſtand nicht fortdauern. Falls der U⸗Bootkrieg nicht das erwartete Reſultat hat, dürfte die amerikaniſche Schiffahrt nach einiger Leute Anſicht wieder aufgenommen werden. Dieſe Erwartung iſt aber wohl irrig. Es kommt vielmehr die Nachricht, daß die Schiffe der„American Line“ dauernd in Newyork aufgelegt werden ſollen. Der Korreſpondent meldet etwas ſpäter: Man weiß nun in London, daß Wilſon ſich endgültig entſchloſſen hat, den Kongreß um die Vollmacht zu erſuchen, die amerikaniſchen Schiffe gegen die deutſchen U⸗Boote zu verteidigen. Wahrſcheinlich wird der Präſident Freitag oder Samstag vor dem Kongreß erſcheinen. Er wird ihn um Annahme des Ge⸗ ſetzentwurfs erſuchen, welcher ihm außerordentliche Machtbefugniſſe über Heer und Flotte während der Vertagungszeit gibt. Der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit der Türkei gilt als unvermeidlich und ebenſo der mit Oeſter⸗ reich⸗Ungarn. Der Korreſpondent der„Daily News“ in Waſhington meldet, der amerikaniſche Geſandte in Konſtan⸗ tinopel berichte, daß die Türkei ſich durchaus der deutſchen U⸗Bootblockade anſchließe. Man glaubt, daß Graf Tarnowsky nach Wien zu⸗ rückkehren werde, ohne überhaupt ſein Beglaubigungsſchrei⸗ ben überreicht zu haben. EBerlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus dem Haag wird gemeldet: Das holländiſche Lloyd⸗ bureau berichtet aus Waſhington⸗ Der Flottenausſchuß hat über den Geſetzentwurf betr. den Bau von 68 Unterſeebooten fünſtig berichtet. Dagegen iſt der Vorſchlag, Amerika ſolle ich grundſätzlich für ſchiedsgerichtliche Behandlung aller in⸗ ternationalen Fragen entſcheiden, beiſeite geſtellt worden. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 22. Jebruar, abends.(W7B. Amtlich.) Im Weſten bei Regen und Nebel keine Kampfhand⸗ lungen von Bedeutung. Im Oſien brachte öſtlich von Iloczow ein Vorſloß von Sfurmtruppen 250 Gefangene ein. Der Wiener Gericht. Wien, 22. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Tätigkeit unſerer Jagdkommandos und Stoßtruyps war geſiern wieder ſehr rege, namentlich im Frontraum zwi⸗ ſchen Dorna Watra und dem Dnjeſtr. Unſere Abteilungen ent⸗ ledigten ſich ihrer Aufträge überall mit Erfolg und brachten — ſelbſt nur ſehr geringe Verluſte erleidend— zahlreiche Gefangene ein. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. 6. Uuverändert. Süböſtlicher Kriegsſchauplatz. Au der Vojuſa lebhafteres Geplänkel. Nordweſilich von Tepeloni wurden feindliche Banden jerſtreut. Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. * Eine Kundgebung der galiziſchen Ukrainer. Wien, 21. Febr. Die utrainiſche parlamentariſche Ver⸗ tretung hat anläßlich der Ententenote über deren Kriegsziele an Wilſon ein Schreiben gerichtet, das der amerikaniſchen Botſchaft in Wien überreicht und der Kaiſerlichen Kabinetts⸗ kanzlei ühergeben worden iſt. Darin heißt es:„Wir Ukrainer bilden in der flawiſchen Völkerfamilie eine ſelbſtändige Nation. Die Prahlerei in der Ententenote von der angeb⸗ lichen Befreiung der ſlawiſchen Völter Oeſterreich⸗Ungarns kann von uns Ukrainern unmöglich ernſt genommen werden und muß auf lebhaften Widerſtand unſererſeits ſtoßen. Die ukrainiſche Nationalität wird auch jetzt irbtz der unieugbaren Selbſtändigteit der ukrainiſchen Sprache, die ſogar von der Petersburger Akagemie der Wiſſenſchaften anerkannt worden 2 von der ruſſiſchen Regierung konſequent geleugnet, und ihr Gebrauch bei einem Volke von dreißig Millionen nicht nur nicht im Amte, ſondern nicht einmal in der Schule zuge⸗ laſſen. Das Eindringen Rußlands im Jahre 1914 in das von Utrainern bewohnte Oſtgalizien und die Bukowina hat ein Muſter der jetzt angekündigten Befreiung gegeben. Denn leich nach der Invaſion mußten von den„Befreiern“ in eſem Lande, wo die dreieinhalb Millionen Utrainer dank der freiheitlicheren öſterreichiſchen Verfaſſung ſich manche nationale Errungenſchaften erkämpft haben, nicht nur alle ukrainiſchen Schulen geſchloſſen werden, ſondern es wunde die ukrainiſche Sprache überhaupt, wie im Zarenreiche, mit Ver⸗ boten belegt und das ganze nationale Leben des ukrainiſchen Voltes aufs Brutalſte unterdrückt. Durch perſönliche Verfol⸗ gung ſeitens der ruſſiſchen„Befreier“ wurden nicht weniger als viertauſend utrainiſche Patrioten nach Zentralrußland und Sibirien verſchle und t di ũ der galizi der Lemberger Metropolit, Graf Szeptycki, als ruſſiſcher Staatsverbrecher in ruſſiſchen Gefängniſſen interniert. Gegen eine derartige Befreiung müſſen wir als Vertreter des ukrainiſchen Volkes von Galizien auf das Entſchiedenſte Verwahrung einlegen. Unſere Gefühle werden von deim zan⸗ zen ukrainiſchen Volke geteilt, das entſprechend ſeiner Zahl, ſeiner Vergangenheit und ſeiner nationalen Kultur einer wahren nationalen Befreiung zuſtrebt. Reichstagsheginn. JBerlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag hat geſtern ſeine Arbeit nach der zweimonat⸗ lichen Unterbrechung wieder aufgenommen. Es iſt die eigent⸗ liche Jahresarbeit, die nun anhebt und dem entſprach auch die feierliche Rede, mit der Herr Kämpf die Verſammlung will⸗ kommen hieß. Herr Dr. Kämpf iſt eigentlich nicht das, was man eine muſiſche Natur nennen könnte. Das Pathos liegt „ihm nicht und wohl überhaupt nicht die beſchwingte und be⸗ geiſternde Rede. Er hat freilich ſchon wieberholt während dieſer drei Kriegsjahre gezeigt, daß ihm bei ernſten und ge⸗ wichtigen Anläſſen der würdige Ausdruck nicht fehlt und ins⸗ beſondere geſtern hatte er manchen ſtarken Moment. So vor⸗ nehmlich, da er unſerer ſtolzen Flotte und Tauchboote und ihrer todesmutigen Beſatzungen gedachte, denen er, wie auch den„erprobten Führern zu Waſſer und zu Laad“ den Gruß des Reichstages entbot. Dieſe Sätze wurden denn auch mit dem Beifall des ganzen Hauſes, man kann wohl ſagen, freudig unterſtrichen, nachdem die Anleihedenkſchrift für 1916 ohne Ausſprache genehmigt worden war, der Erörterung über die Vorlage der Hilfsrichter beim Rechtsminiſterium zu, deren Eingabe wir vor ein paar Tagen hier angezeigt hatten. Miniſterialdirektor Lewald leitete die Ausſprache mit einer kurzen Begründung ein. Dann folgte Zuſtimmungserklärung auf Zuſtimmungserklärung. Nur Herr Stadthagen wollte von dem Geſetz nichts wiſſen. Er meinte, man ſolle die kleinen Verfehlungen nicht verfolgen, dann werde das Rechtsmini⸗ ſterium nicht überlaſtet ſein. Ein klein wenig ſchien ihm darin der Abgeordnete Fehrenbach vom Zentrum beizupflichten. Herr Fehrenbach wies, nebenbei gewiß mit Recht, darauf hin, daß die unleugbaren Härten des Militärſtrafgeſetzbuches eine baldige Reform erheiſchten: Mitunter käme man um die kriti⸗ ſchen Fragen nur herum, indem man das Recht faſt leugne. Dann aber deutete er darauf hin, was freilich denen, die bis⸗ weilen hinter die Kuliſſen blicken können, kaum noch ein Ge⸗ heimnis iſt, daß von den unteren militäriſchen Inſtanzen das Geſetz über die Schutzhaft vom 4. Dezember 1914 mitunter gar zu mangelhaft gehandhabt würde und kündigte für die Beratung des Juſtizetats eine Abrechnung an. Es wäre er⸗ freulich, wenn dieſer Hinweis genüge, die Uebelſtände, die vorhanden ſind, und die leicht über die Grenzen des eigenen Landes hinaus uns politiſch ſchaden können, fernerhin abzu⸗ ſtellen. Die Vorlage wurde in erſter Leſung angenommen. Dann vertagte ſich das Haus. Heute ſoll dann um ein Uhr die Leſung des Etats und der Steuer geſegzee beginnen. Doch wird man ſich heute im weſentlichen damit begnügen, die einleitende Rede des Grafen Rödern entgegenzuneh⸗ men und dann auseinanderzugehen, um die eigentliche Be⸗ ratung erſt am Dienstag kommender Woche aufzunehmen. Am Dienstag wird auch der Kanzler reden. Die geſtrige Sitzung hatte im übrigen noch ein paar gemütvolle Einſchläge. Geſtern vor vierzehn Jahren iſt Herr von Payer, der damals freilich noch ſchlicht⸗bürgerlich Herr Payer hieß, als Mitglied der Fortſchrittlichen Volkspartei in den Reichstag eingetreten. Deß zur Erinnerung prangte vor ſeinem Platz ein Strauß, der allerdings dürftiger war, als in Friedenszeit ibn gärtneriſche Kunſt zu liefern pflegte. Fürſt Radziwill, der ſeit Kriegsbe⸗ ginn in Rußland interniert war und nun ausgetauſcht wor⸗ don iſt, weilte zum erſten Male wieder im Hauſe. Fürſt Rad⸗ ziwill, der ſeiner vornehmen Liebenswürdigkeit wegen bei allen Parteien wohl gelitten iſt, war der Gegenſtand herzlicher Begrüßungen und Beglückwünſchungen. Sitzungsbericht. 81. Sitzung vom 22. Februar 1917. Au: Bundesratstiſch: Dr. Helfferich, und Zimmermann. Präſident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um.20 Uhr mit folgenden Worten: Bei Wiederzuſammentritt des Reichstags heiße ich Sie alle herzlich willkommen.(Brazot) Wenn nicht alles täuſcht, nähern wir uns den Entſcheidungskämpfen in dem gewaltigen Völker⸗ ringen. Hochherzig und von edelſten Beweggründen geleitet, hat der deutſche Kaiſer mit ſeinen Verbündeten den Feinden die Hand zum Frieden entgegengeſtreckt. Dieſe Hand iſt mit Hohn und Spott zurückgewieſen worden. Nach dieſer Zurückweiſung wird Deutſchland mit ſeinen Verbündeten die Waffen uneingeſchränkt anwenden.(Bravol) In dem feierlichen Ernſt der Zeit, die wir durchleben, ſind wir uns deſſen gewiß, daß wir dieſe unſere Waffen, die uns zur Verfügung ſtehen, nicht eher nieberlegen werden, als bis das Ziel des Kampfes erreicht iſt: die Verteidigung der Unabhängigkeit und Freiheit unſeres Landes.(Beifall.) In dieſem Augenblick, wo wir von neuem in die größten Kämpfe eintreten, enſbieten wir unſeren Gruß dankbar und bewundernd unſeren ſtolzen Heeren und denen unſerer Verbündeten.(Bravol) Wir ent⸗ bieten unſeren Gruß der ſtolgen Flotte mit ihren unver⸗ gleichlichen Tauchbvoten(Braool), den erprobten und genialen Führern zu Waſſer und zu Lande.(Bravol) Wir ent⸗ bieten unſeren Gruß dem ganzen Volke, das, wie nie zuvor, an der Arbeit iſt, trotz aller Schwierigkeiten für Kaiſer und Reich zu arbeiten für die Freiheit und Unabhängigkeit unſeres Vaterlandes. (Lebhafter Beifall.) Das Andenken des verſtorbenen Abgeordneten Roland⸗ Lücke(snatl.) wird durch Grheben von den Sitzen geehrt. Dem auf dem Felde der Ehre gefallenen Abgeordneten Meding(d. Fr. Welfe) widmete der Präſident einen längeren warmen Nachruf. Der Plat des letzteren iſt durch einen großen Lorbeerkranz mit ſchwarzer Schleife geſchmückt. Gin Beileidsſchreiben des Reichs⸗ kanzlers wird verleſen. Dem aus 1/jähriger ruſſiſcher Gefangenſchaft heimgekehrten greiſen Abgeordneten Fürſten von Radziwill(Pole) widmet der Präſident herzliche Worte der Begrüßung.(Beifall.) Graf Roedern Die Anleihedenkſchrift für das Jahr 1916 wird ohne Aus⸗ ſprache erledigt. Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes betreffend Einberufung von HIfsrichtern gum Reichsmilitärgericht. rialdirektor Dr. Lewald empfiehlt die Porlage, die angeſichts der Anhäufung von Beſchwerden notwendig iſt, zur Annahme⸗ Abg. Stadthagen(S. Abg.): Wir müſſen uns fragen, ob denn keine anderen Maßnahmen zur Entlaſtung der Militärgerichte möglich find, als die zahlen⸗ mäßig und geitlich unbegrenzte Vermehrung der Richter. Werden denn wirklich ſo furchtbär viele unſerer Soldaten vor Gericht ge⸗ ſtellt? Wie ſteht es mit der Aufhebung des Belagerungszuſtandes? Er darf nicht verewigt werden. Ddem Wunſche des Reichstags muß endlich entſprochen werden. Wir beantragen Kommiſſionsberatung. Abg. Landsberg(Soz,): Das Geſt öglicht die ſchnellere und gründſichere Erledi⸗ 1 Wir würden der Vorlage auch ohne Kommiſſionsberatung zu⸗ Wir bitten den. geſtimmt haben, wollen ihr aber nicht widerſprechen. aber um ſchnelle Arbeit. Abg. Dove(F. Vy.): Wir ſtimmen der Kommiſſionsberatung nicht zu. Die Ueber⸗ laſtung des Reichsmilitärgerichts iſt zu groß, deshalb wollen wir ſofort in die zweite Leſung eintreten. Abg. Mertin(D. Fr.): Angeſichts der Dringlichkeit der Sache iſt Kommiſſionsberatung nicht erforderlich. Abg. Fehrenbach(Zentr.): Die Reform des Militärſtrafgeſetzbuches iſt dringend zu wün⸗ ſchen und zwar noch während des Krieges, damit die erſchreckend harten Strafen aufhören. Oft muß das Recht gebeugt werden um den Angeklagten vor ſolcher Strafe zu ſchützen. Die unnötigen Berufungen der Gerichtsherren ſollten unmöglich gemacht werden Bei dem Juſtigetat werden wir uns darüber unterhalten.„Dieſe⸗ Geſetz iſt klan. Wir müſſen es ſo ſchnell als möglich er⸗ ledigen. Der Antrag auf Kommiſſionsberatung wird abgelehnt. Die zweite Leſung erſolgt ſomit in einer ſpäteren Plenarſitzung. Auf Antrag des Abg. Gröber(Zentr.) wird eine Kom' miſſion zur Vorberatung der Ernährungsfragen ein⸗ geſetzt. Nächſte Sitzung: Steuervorlagen). Schluß nach 45 Uhr. * Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Für den Fraktionsvorſitzenden Baſſermann, der erſte an den Arbeiten des Reichstags nicht teilnehmen wird, iſt in der nationalliberalen Fraktion eine Stellvertretung von 4 Herren gewählt worden, und zwar ſoll dieſe Vertretung ausgeübt werden von den Abgeordneten: Prinz Schön aich⸗Carolath, Schiffer, Dr. Streſemann um Liſzt⸗Eßlingen. Die Etatsrede wird der Abgeordnete Streſe, mann halten, der bei der Gelegenheit wohl auch die Frage der Fortbildung unſerer parlamentariſchen Inſtitutionen ſtre ſen dürfte. Für die Sozialdemokraten werden in der Etats⸗ debatte, wie der„Vorwärts“ mitteilt, ſprechen die Herren Scheidemann und Keil. Wie dasſelbe Blatt berichtet, hat 5 ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion beſchloſſen, de Kriegskrediten, die beraten werden, ihre Zuſtim mung zu geben und bei dieſer Gelegenheit ihre Stellung durch Abgabe einer Erklärung zu präziſieren. Aus der Sozialdemokratie. Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro, Der„Vorwärts“ veröffentlicht heute einen Aufruf„An 1 werktätige Bevölkerung“, die Einigkeit nicht zu zerſtören u in dis alte ſozialdemokratiſche Partei einzutreten oder treu zu bleiben. Der Heldenkrieg unſerer Kolonien. Die Kriegslage in Deutſch⸗Oſtafrika. III. Der eben erwähnte engliſche Angriff von Rhodeſien in Nyaſſaland aus begann Ende Mai. Auch hier waren 5 ſchwachen deutſchen Grenzſchutzabteilungen nicht in der— den Vormarſch des bei weitem ſtärkeren Gegners trotz tap ren Widerſtandes auf die Dauer aufzuhalten. So ſiel Nen langenburg am 30. Mai in Feindeshand. Auch Bismarckburg am Südzipfel des Tanganjikaſees und Altlangenburg a 5 Nordzipfel des Nyaſſaſees wurde in der erſten Junihälfte* Feinde beſetzt. Der Hauptvorſtoß entwickelte ſich von 9* Baſis Bismarckburg— Neulangenburg— Altlangenburg nordöſtlicher Richtung auf Jringa zu. Die deutſche Truppe leiſtete halbwegs zwiſchen Neulangenburg und Zringa noch mals hartnäckigen Widerſtand, mußte aber ſchließlich weiche und am 4. September Iringa dem Gegner überlaſſen. von dieſer Kampfabtellung kann man annehmen, daß ſie 5 Anſchluß an die deutſche Hauptmacht bei Mahenge errel 5 hat. Die britiſchen Truppen ſcheinen von Iringa weiter lich vorgedrungen und mit den Truppen des Generals vo 5 Deventer in Fühlung getreten zu ſein. Dadurch war, wie ſcho 11 oben erwähnt, dem von Tabora zurückweichenden Genei Wahle der——9—* Bei dem erfolgreichen Vorſ iſt nach engliſcher Meldung nur eine kleine Abteilung zut Uebergabe gezwungen worden. 4 Am kläglichſten entwickelte ſich der feindliche Angriff vo der Südgrenze her mit portugieſiſchen Kräſten. Die Portu, gieſen überſchritten, ohne Widerſtand zu finden, den Grenz fluß Rovuma, aber erſt als Mitte September engliſche Ser, treitkräfte die nördlich der Rovumamündung gelegene deut ſche Küſtenſtation beſetzt hatten. Kaum einen Monat ſpäter wurden die Portugieſen durch einen deutſchen Gegenangriff wieder über den Grenzfluß zu⸗ rückgeworfen. Aus der hierüber vorliegenden Meldung—5 „Temps“ muß man ſchließen, daß die Portugieſen bei N 9 wala, etwas nördlich des Grenzfluſſes, wo ſie ſich vorlärſie feſtgeſetzt hatten, ſo gründlich geſchlagen wurden, daß die deutſchen Truppen ihrerſeits über den Fluß ſetzten und 5 Portugieſen dort auf ihrem eigenen Kolonialboden aus in Grenzſtation werfen konnten. Zurzeit ſteht jedenfalls ke Portugieſe mehr auf deutſchem Boden. Von den übrige⸗ Kämpfen iſt noch zu erwähnen, daß die Engländer am März in zielbewußtem Angriff, wie ſie ſelbſt zugeben, deutſche Hoſpitalſchiff„Tabora“ im Hamen von Tanga Brand geſchoſſen und verſenkt haben. 1 Nach Vereinigung ihrer ſämtlichen Streitkräfte ſteh nie nun die deutſchen Truppen im ſüdöſtlichen Teil der Kolo 5 verſammelt, zu weiterem Widerſtand entſchloſſen. Seit de⸗ Beginn des allgemein umfaſſenden Angriffs auf Deutſch⸗ Hft⸗ afrika haben ſie mit einer nicht genug zu bewundernde Tapfe keit unter den allerſchwierigſten Verhältniſſen den Gegnern jeden Fuß breit deutſchen Bodens ſtreilig gemacht. Das Bat land kann ſtolz ſein auf dieſe Helden, die Deutſchlands Flagg⸗ mit wunderbarer Tapferkeit und unbeugſamer Zähigkeit ve 10 teidigen. Auch der Feind weiß wohl, was er von ihnen 3 Denn trog allem Siegesgeſchrei geh n halten hat. en er zunächſt daran, der ſüdafrikaniſchen Republik geg Deuiſch⸗Oſtafrika von neuem die rbetrommel zu rühren EBerlin, 23. Febr.(Von unſerem Verliner Die Vorunterſuchung gegen den Grafen Ignaz Mieiz dzinski iſt jetzt abgeſchloſſen worden. Dem Grafen wird zur Saſt gelegt, große Mengen Gerſte, die beſchlag, nahmt wurden, unter erheblicher Ueberſchreitun Höchſtpreiſe an Händler 8 geben zu haben.. Rotterdam, 22. Febr.(WrB. Nichtaumtlich.) Wie der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ aus London 9 erklärte der Miniſter für den Nationaldienſt, aine Rillien Nann bgange, Freitag 1 Uhr pünktlich(Staatskriegskredit, — rs. den 23. Februr 1917. Marnheimer Seneral⸗Anzeiger. Mitta ⸗s⸗Ausgabe.) J. Selte. Nr. N. 3 Nus Stadt und Land. Mit dem 8 ausgezeichnet Btteriewachtmeiſter Wilhelm Specht, Kaſſendiener bei der Kil en Bank, E 3, 16, gleichzeitig mit der Badiſchen ſilbernen wur ienſtmedaille. Specht rückte 1914 als Kanonier ins Feld, 915 zum Unteroffizier, im April 1916 zum Vizewachtmeiſter im November 1916 zum Batteriewachtmeiſter befördert. Mntegrich Wörner, Unteroffizier in einem Landwehr⸗Inf.⸗ *— der Süddeutſchen Kabelwerke, für Tapferkeit ei e. 45* 63 Sonſlige Auszeichnungen. Appden 20 Jahre alten Kriegsfreiwilligen Unteroffizier Karl age l, Sohn des Formers Georg Appel, wohnhaft Eichelsheimer⸗ Jum 40. Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wurde unter Beforderung Visefeldwebel die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. Kartomantie. dere Ruuſt, die von Frantreich aus den Weg zu uns ſand, und un Ur u Palenſchaft wir uns wictlich nicht zu reißen brauchen. Mocc 3 lein friſtet ſie, weun auch kummerlich, bei uns auch, zwar nicht ſondetentlichen Wahrſageſalons, wie zu Wiadame Lenormanos Zeiten, ern heimlich unter dem Schutze der Verſchwiegenheit derer, die an ünz unſt der modernen Pyhthien glauben und die Anſechtung ver⸗ ler lger Wenſchen fürchten. In einmal ein geſchwätziges Schaf unter ſac Herba⸗ eins, zwei, drei iſts vorbei mit der Kartenlegeri Gautanben hin wenigſtens, in Wirtlichkeit hat eine Beſtraſung wegen Veructel meiſtens nur den Erſolg, daß die Epigoninnen der Pariſer 5 ümtheit ſtrengere Auswahl unter ihren Beſuchern treſſen. Wer der Eistsbeutel ofſen und den Mund geſchloſſen halten kaun, der iſt Kart iureihung in die Kundenliſte würdig. Die Handwerkszeuge der Ab Stgerinnen ſind ein Spiel Karten, die ſich wie ein entblättertes Wu 5 ilderbuch ausnehmen, gute Ohren, um zu erfahren, was die unz en Karten Auskunſt heiſchende Perſon gerne geſagt haben möchte, nie verſagendes Mundwerk. Sonſt braucht man nichts, die nen eunen wir es zarter Weiſe—„Leichtgläubigkeit“ der Beſucherin⸗ Erbſ echer als weiſe angeſtaunten Frauen tut das übrige. Liebes⸗ und nen chaltsangelegenheiten ſind es meiſtens, die den Kartenſchlägerin⸗ Aubetar Cegutachtung anvertraut werden, ab und zu auch mal etwas Stbele wie z. B. im Falle jener Frau von Waldhof, die zu einer ürem ging, um ſich von ihr ſagen zu laſſen, wer ihr 5000 Mark aus un Kleiberſchrank geſtohlen habe. Das Schreckgeſpenſt der Kinder beimnfünſtiger Mütter,„ein ſchwarzer Mann“, wurde ihr nach ge⸗ erſon vollem Getue als der Täter bezeichnet, dieweil er leibhaftig in 0 n der in die dunkle Sitzung vertrauensfelig mit einbezogenen rau der Beſtohlenen daneben ſtand. Uchtsun Geſchichtchen, das uns durch eine kürzlich ſtattgefundene Ge⸗ dorentörhandlung bekannt wurde, wollen wir unſeren Leſern nicht dernü halten. War da eine Braut, wirklich alt genug, um halbwegs ihre uſtig zu ſein, die bangte vor dem Augenblick der Trennung von d46 vor der Einberufung ſtehenden Bräutigam. Eine Putzfrau— Pſondeft ehrſame Gewerbe ſcheint ſich nach den gemachten Erfahrungen ihr di erg zur Vermittlung ſolcher Bekanntſchaſten zu eignen— gab geſpant Adreſſe einer Kartenſchlägerin, die ihr helfen könne. Mit hoch⸗ wüsannter Erwartung ging die Braut zu der bezeichneten Frau, ſie e„angenommen“, wie der Fachausdruck lautet, denn der Augen⸗ * lagte der Kundigen das Vorhandenſein der nötigen Voraus⸗ — für die Aufnahme in den Kundenkreis.„Alſo der Bräuti⸗ 1 oll nicht ins Feld; nichts einfacher als das. Sie müſſen“ e kam das Rezept. Wenn wir nicht wüßten, daß die Leſer wer Zeilen nicht zu denen gerechnet werden wollen, die nie alle iuton, würden wir es nicht verraten, weil ſonſt die Gefahr unndtigen im ergießens ſich über unſerem Haupte ſammeln würde. Alſo: man Krtigt das einem von der Kartenlegerin übergebene, aus Papier ge⸗ Stunde Heröchen mit in feine Klauſe. Dort riet man ſich in filler den e in den Finger und ſchreibt mit dem alſo gewonnenen Blute dejchrietuen des Geliebten in das Herz. Dann befeſtigt man das hlut⸗ Hlelutbene Panierherz an einen Perpendikel— ſo man eine Perpen⸗ Ticke* hat— und käßt es neun volle Tage mit hin⸗ und herpendeln. Renb' acke.. Rübrend, nicht? Zu einer beſtimmten Stunde, wäh⸗ r Schlagen, kniet man nieder, betet dreimal dasſelbe und ruft 1 den Namen des ahnungsloſen Bräutigams. Dann ſſt er gegen wenefted gefeit.— Die Sache mutet a den Kbenſo ſchlimm iſt, ſie finden Glänbioe. Dieſe aufzuklären und unſer artenſchlägerinnen das geheim betriebene Handwerk zu legen, iſt aller Aufgabe. py. W3 8 Ordensausze'unng. Mit dem Kommandeurkrenz 2. Klaſſe Herr S48 vom Zähringer Löwen wurde nach der„Karlsr.•.“ Kehigeh, eheimrat Dr. Broſien ausgezeichnet. Man wird nicht Ane Ab in der Annahme, daß in dieſer ſeltenen Auszeichnung Tätiak nerkennung der außerordentlichen vielſeitigen verdienſtoollen — im Intereſſe des Gemeinwohls zu erblicken iſt, die Herr 5 rat Dr. Broſien von jeher und ſeit Ausbruch des Weltkriees Nürzorſtärktem Maße auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege und eſu— entwickelt hat. Als es galt, dem von Ruſſengreueln heim⸗ inrichen ſchwergeprüften Oſtoreußen Hilfe zu bringen, als die geſ ung der ſtädt. Patenſchaft für die oſtpreußiſchen Städte übepaffen wurde und Mannheim die Patenſchaft der Stadt Memel Nitbmbm, als der Badiſche Heimatdank an unſere begüterten Urtger ſich wandte, da war es ſtets wieder Herr Geheimrat Dr. N der in der ihm eigenen zielbewußten energiſchen Weiſe an mittelalterlich an, iſt aber die Exrungenſchaft dieſer unheitſtiſtenden Wahrſagerſnnen und, nufgaben herantrat und ſie nach beſten Kräften durch ſeine Mitwirkung förderte und erfolgreich geſtaltete. Auch die kürzlich gegründete Mannheimer Mittelſtandskaſſe, deren Schaffung gerade in den Kreiſen des Mannheimer Mittelſtandes ſo angenehm be⸗ rührt und die bereits ihre ſegensreiche Tätigkeit zu entfalten be⸗ gonnen hat, verdankt ihre finanzjelle Erſtarkung mit dem hilf⸗ reichen Eingreifen Herrn Geheimrat Dr. Broſiens, der auch dem Arbeitsausſchuß der erwähnten für das Allgemeinwohl geſchaffenen Wohlfahrtseinrichtung als Vorſitzender angehört und ihm ſeine Arbeitskraft in hervorragendem Maße widmet. * Auszeichnung. Der Vorſitzenden des Mannheimer Haus⸗ frauenbundes, Frau Emma Kromer, iſt vom Kaiſer die Rote Kreuz⸗Medaille 111. Klaſſe verliehen und vom Großherzog die Er⸗ laubnis zum Anlegen erteilt worden. Mit Genugtuung und Freude begrüßt die Mannheimer Einwohnerſchaft dieſe wohlver⸗ diente Auszeichnung. * Zum Ehrendoktor der Univerſität Heidelberg wurde der frühere hieſige Stadtſyndikus und nunmehrige veigeordnete der Stadt Frankiurt, Herr Ludwig Landmann, ernannt. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberſtationskontrolleur Adam Zabler beim Güteraut in Mannheim wegen leidender Geſundheit unter Verle hung des Ritterkreuzes II. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen. Bon der Handels⸗Hochſchule. Auf den heute Freitag abend s Uhr im Gebäude A 1, 2, 16, ſtattfindenden Vortrag des aue allen wir dieſes Fremdwort für„Kartenſchlagen“ ſtehen, es iſt a 5 W 9 Wiener Gelehrten Dr. Otto Neurath über„Die Ueber⸗ gangswirtſchaft als Wirtſchaftsform(Privatwirt⸗ ſchaftliche oder gemeinwirtſchaftliche Wirtſchaftsform in der kom⸗ menden Friedenszeit?) wird hierdurch nochmals beſonders hingewieſen. 8 * Nachruf. In den Akademiſchen Mitteilungen der Univerſität Freibuig wird dem am 5. Februar in Freiburg verſtorbenen Fräu⸗ lein Julie Bender, Studierende der Phyſik, aus Mannheim ein Nachruf gewidmet, indem es heißt: Trotz ihres ſchweren Leidens hat ſie in den Kriegsjahren die Verpflichtung als Volontäraſſiſten⸗ tin des Mathematiſch⸗phyſikaliſchen Inſtituts übernommen, auch als 1914/15 im Juſtitut allein tätig ſein und die Verwaltungs⸗ geſchäfte beſorgen mußte. Fäulein Binder hat eine Unterſuchung über die kritiſche Temperatur des Queckſilbers ausgeführt und ſo zum erſtenmal ein Metall bis an dieſe Grenze erhitzt. ie Ergeb⸗ niſſe der bisherigen Arbeit ſind von ihr ſorgfältig erwogen und aufgezeichnet und werden unſere Kenntniſſe auf dieſem Gebiet ver⸗ mehren; ein Bauſtein zu dem gewaltigen Gebäude der Phyſik, zu deſſen Ausbau ſo viele ſorſchende Menſchen beitragen in dem Ge⸗ fühl und der Hoffnung, dadurch nach ihren Kräften der Allgemein⸗ heit zu nützen. Die allzufrüh Verblichene gehörte unſerer Hochſchule ſeit Herbſt 1913 an. Berorſtehende Gründung eines evang. Arbeiterinnenvereins in Maunheim. Am 15. ds. Mts. hielt die Generalſetretärin des Ver⸗ bandes evang. Arbeiterinnenvereine Deutſchlands, Frl. M. Schir⸗ mer, mit dem Vorſtand des Evangeliſchen Arbeiterbereins eine Be⸗ ſprechung ab, welche die Gründung eines Evang. Arbeiterin⸗ nenvereis in hieſiger Stadt zum Gegenſtand hatte und von dem Vorſitzenden des Unterbadiſchen Verbandes evang. Arbeitervereine, Herrn Hauptlehrer Schopf, geleitet wurde. Der Ausſprache ging ein Vortrag des Frl. Schirmer über Ziele und Aufgaben der evang. Arbeiterinnenvereine voraus, welcher aus warmem Herzen und inner⸗ ſiem Berſtändnis viel Wertvolles bot und zur Mitarbeit begeiſterte. In der Beratung verhehlte man ſich keineswegs die Schwierigkeiten, die der Gründung im Wege ſtehen, war aber der Ueberzeugung, daß ſolche überwunden werden können und müſſen. Die Gvündungs⸗ verſammlung mit einem Vortrag der Generalſekretärin wurde für den Monat April in Ausſicht genommen. Der Vorſtand des Evang. Arbeitervereins will die Vorbereitungen zu dieſer Verſammlung über⸗ nehmen und ſich zu dem Zwecke mit allen hieſigen evang. Frauen⸗ und Jungfrauenvereinigungen in Verbindung ſetzen. Im Hinblick auf die großen Nöte und Gefahren, denen die durch den Krieg ſo ungehener angewachſene Schar der jugendlichen Fabrikgarbeiterinnen und die ge⸗ ſamte Jugend unſerer handarbeitenden Bevölkerung ausgeſetzt iſt, hoffen wir bei der Durchführung des Unternehmens auf die verſtänd⸗ nisvolle Unterſtützung aller evang. Volkskreiſe. Die Entbindungsanſtalten im Jahr 1915. Im Großherzogtum waren im Jahre 1915 im ganzen 19 Entbindungsanſtalten tätig, da⸗ von waren im Eigentum des Staats 2, des Frauenvereins 2, einer Stiſiung 1 und einzelner Perſonen 14. Die Zahl der Betten für Wöchnerinnen 8 für Neugeborene 149. Im Laufe des Jah res wurden 2827 öchnerinnen während 43672 Tagen verpflegt; auf die Neugeborenen entfallen 23 768 Verpflegungstage. Die Zahl der im Jahre 1915 Entbundenen beträgt 2734, davon erkrankten an Kindbetiſieber 13 und an anderen Krankheiten 137; von erſteren ſtar⸗ ben 3 und von letzteren 14. Mittelſt geburtshilfreicher Operation wurden 650 entbunden, wovon 5 ſtarben. Unter den 2580 Neugebore⸗ nen waren 1283 Knaben und 1297 Mädchen; von den Knaben waren 846 ehelich und 437 unehelich, von den Mädchen 863 ehelich und 434 unehelich. Von den Knaben waren 48 totgeboren und 92 ſtarben alsbalb nach der Geburt, bei den Mädchen betrugen die Totgeborenen 46 und die alsbald Geſtorbenen 33. Reber eine Kriegerbeerdigung in Baſel wird uns von einem dortigen Parteifreund folgendes mitgeteilt; Noch nie hatte Baſel eine Leichenfeier geſehen, als wie am letzten Sonntag auf dem Horburggottesgcker. Galt es doch, einem deutſchen Helden die letzte Ehre zu erweiſen. Zur Leichenfeier hatten ſich eingefunden: der „Deutſche Liederkranz“, der„Deutſche Militärverein“ und der Reſerpiſten⸗ und Landwehrverein Baſel“ mit umflorter Fahne, ſo⸗ wie ſämtliche hier internierten Feldgrauen mit Ausnahme von den⸗ jenigen, die in Baſel im Soital untergebracht ſind. Der„Deulſche Liederkranz“ eröffnete die Feier mit dem Liede„Ueber den Ster⸗ nen“. Nach der üblichen kirchlichen Zeremonien ſchilderte der evan⸗ geliſche Geiſtliche den Lehenslauf des Verſtorbenen, des Arkilleri⸗ ſten Lonis Ritz i. Der Heimgegangene, geboren am 19. Oktober l für Milch⸗ und Speiſefettverſorgung Großherzogtum Heſſen die PFPFP————————— Am Samstag, den 24. Februar gelten folgende Marken: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken 1 und 2. Kartoffein: Zum Eintauf: Fur je 4 Pfund die vom Händler geſtempelten Abſchnitte der Marke 16. ſowie die Eupfangs⸗ zettel der Zuſatzmarke 10 und die Wechſelmarken. Zur Beſtellung: Die Beſtellabſchnitte der Marke 17, der Zuſatzmarke 11 und die Wechſelmarken. Die Beſtellfriſt wirb auch diesmal bis Donnerstag ubend ausgedehnt. Wer ſie verſäumt, geht ſeines Anſpruchs auf Kartoffeln für die nächſte Woche verluſtig. Den Händiern werden die Marken zur Beſtellung in der neuen Woche nicht mehr abgenommen. Kohlrüben: Fur 7 Vund die Aügemeine Lebenomittelmarke P 1. Butter: Für ein achtel Pfund die Buttermarte 48 in den Verkaufs⸗ ſtellen—714 auf Kundenliſte. Fett: Für ein achiel Pfund die Fettmarke 24 in den Verkaufs⸗ ſtellen 100 auf Kundenkite. Eier: Für ein Ei die Eiermarke 11 in den Verkaufsſtellen—60 auf Kundenliſte. Milch: Fur Vollmilch die Tagesmilchmarten; für Mager⸗ milch die Magermilchmarken 18—20. Zucker: Für 250 Gramm die Zuckermarke 30, für 200 Gramm die Zuckermarke 31 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—749 auf leiſch: ür dieſe Wo 5 ramm. Für 125 Gramm die Marke O 8. Graupen: Für 250 Gramm die Marke O 4. Haferflocken: Für 150 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke P 2 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—600 auf Kundenliſte. Hafermehl: Für 1 Pfund die ⸗Lebensmittelmarke für Kinder Nr. 4 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—600 auf Kundenliſte. Süßſtoff: Für jede Haushaltung 2 Brieſchen gegen die Haushal⸗ tungsmarke 10 der Ausweiskarte. Seife: Für 50 Gramm Beinſeife(Toilette⸗ u..-Seiſe) und 250 Gramm Seifenpulver die Februar⸗Marken der Seifenkarte. * Mit Kartoffeln ſparſam wirtſchaften! Stãdliſches Lebensmiltelamt. 445* Es iſt vaterländiſche Pflicht jeder Hausfrau, alle irgend entbehr⸗ lichen getragenen Kleidungs-, Wäſche⸗Stücke, Schuhwaren und Uniformen müglichſt ſofort entgeltlich oder unentgeltlich abzuliefern. An⸗ nahmezeiten—12 und—7866 uhr. 5 Städt. Bekleidungsſielle F 3, 5/6. 1888 zu Baſel, diente aktiv beim 5. Bayr. Artillexie⸗Regt. in Lan⸗ dau. Als arbeitete er dann in Züri h. Bei Kriegs⸗ auebruch rückte er ſofort am 1. Auguſt 1914 beim 4. Bad. Feld⸗ Artillerie⸗Regt. 66 ein, kam ſofort an die Front und machte bis 25. April 1916 verſchiedene Schlachten und Gefechte mit. Am 20. Auguſt 1915 wurde er mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausge⸗ zeichnet. Am 20. April 1916 erkrankte er infolge und wurde nach längerer Behandlung im Lazarett, die ſeine faſ völlige Wiederherſtellung bewirkte, zwecks Arbeitsleiſtung bei einer Züricher Firma vom aktiven Militärdienſt befrett und nach der Schweiz beurlaubt. Im Dezember 1916 erkrankte er infolge der Gasvergiftung an einer ſchweren Lungentuberkuloſe, die ſeinen Tod zur Folge hatte. Nach einem Geſangsvortrag des„Deutſchen Liederkranzes“ ſetzte ſich der faſt endloſe Zug zum Grabe in Be⸗ wegung. Hier wurden mit entſprechenden Anſprachen Lorbeer⸗ kränze mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleifen von den Vorſtänden der angeführten Vereine niedergelegt. Ein Fliegerhauptmann wid⸗ mete dem Verſtorbenen im Namen der deutſchen Soldaten einen prachtvollen Kranz mit Schleife. Ergreifend waren die Worte des erſten Vorſitzenden des Deutſchen Militärvereins Baſel. Kein Auge blieb trocken, als der Redner nochmals die Verdienſte des Verſtorbenen den Anweſenden vor Augen führre. * Warnung vor Absabe von Alkohol an Gefangene. Durch Verordnung des ſtellv. Generalkommandos iſt u. a. das unbe⸗ fugte Verkaufen und Verſchenken von Sachen an Kriegsgefangene verboten worden. Hiernach iſt ins⸗ beſondere auch die unentgeltliche Verabfolgung von alkoholiſchen Getränken an Kriegsgefangene durch nicht berechtigte Verkaufs⸗ ſtelleninhaber verboten und ſtrafbar. Es liegt im dringendſten Intereſſe aller Wirtſchaftsinhaber, ſich genau an dieſe Verordnung zu halten, da ſie bei Zuwiderhandlung außer den Strafen des Belagerungsgeſetzes auch die Schließung ihrer Wirt⸗ ſchaft zu gewärtigen haben. Nus Luòwigshaſen. * Heſſiſcheg Milchausfuhrverbot nach der Pfalz. Mit Geneh⸗ migung der Reicksſtelle für Sreiſefette hat der Kommunalverband Liebet eure geinde 12 25 Landesfeinde iſt gedacht, an ſolche von der beſonde⸗ kt, wie wir Deutſche und unſte Vundesgenoſſen ſie in furchtbaren Ringen haben. An Feinde wie gie kultur⸗ Englä en Ruſſen, die ritterlichen Franzoſen, die kirchlichen nder. An Feinde, die uns überfielen und die uns in wollt acht der Schande und der ſtaatlichen Ohnmacht ſtoßen Englan An Feinde, an deren Spitze der Erz⸗ und Todfeind and ſteht. Sollen wir die wirklich lieben? muenan würde keinen Augenblick zögern, dieſe Frage mit Kindl ſcharfen Nein zu beantworten, wenn uns nicht von heit an das Eebot der Feindesliebe eingeprägt wäre. ate—5 8 unſre Liebe verzichtet, wenn es nur Land und Rrweruncen Völkergemeinſchaft berechtigt noch nicht, die ihen ungen des Chriſtentums ebenfalls als erledigt anzu⸗ nadel, Gerade ein zartes Eewiſſen gleicht da der Magnet⸗ die zitternd ſch nach der Polrichtunz ſehnt. lebed le Bergpredigt, in der ſich die Forderung, die Feinde zu eine Hulndet, iſt ihrem nächſten geſchichtlichen Anlaß nach Himrdienſtanweifung für die Fünger für den Aufbau des cramä reichs auf Erden. Es ſei dahingeſtellt, ob ſchon das ſchen iſche Wort, das Jeſus geſprochen und das im griechi⸗ Vand teuen Teſtament als„Echthros“ erſcheint, überhaupt liche esfeind“ bedeutet hat, und nicht vielwehr den perſön⸗ ier gner des Einzelnen auf ſeiner Lebensreiſe.(Vergl. chrift und zu dem Gegenſtand die ſehr empfehlenswerte orbu don Theodor Birk: Was heißt: Liebet eure Feinde? Neſus rg. 0,40.) An welche Landesfeinde hätke denn at d überhaupt denken ſollen? An die Römer? Aber er ündsren Obristeſt grundſätzlich anerkannt. Er hat 75 nicht„angeholten, Steuern zu zahlen; ein Beweis, daß er auf der Seite der Römerhaffer ſtand, freilich auch nicht denn SSeite derer, die den Römern freundlich geſinnt waren, ein zSteuer zahlen wird bis auf den beutigen Tag nicht als er Zug unſerer Liebe zur Obrigkeit von dieſer empfan⸗ es nichts, daß ja England und ſein Anhanz e eld von uns erhält. Auch der Zuſammenbruch den. Als Landesfeinde in der damals ſaſt völlig unter Roms eiſernem Zeyter geeinten Welt konnten höchſtens die Ger⸗ manen im hohen Norden und die Parther im fernen Oſten in Frage kommen. Aber um deretwillen brauchte Jeſus ſei⸗ nen Jüngern nicht einzuſchärfen, daß ſie einen Landesfeind, der die Waffen zum blutigen Kampf ergriffen, lieben ſollten. Was gingen ihn überhaupt die Reiche dieſer Welt an? Ihren Beſtand ließ er gelten, ihre Form und ihre Mittel wies er für das Himmelreich ab. Es iſt in dieſem Falle nicht zu⸗ läſſig zu ſagen, daß Jeſus ja nicht Geſetze für einzelne Fälle, ſondern Grundſätze aufgeſtellt habe, und daß ſchließlich in der Fortentwicklung der Liehe zum ſeindlichen Bruder in der Heimat auch die Liehe zum Feinde des Landes läge. Wenn ſein Paterland von Senegalnegern, Curkhas, Ruſſen und ähnlichen Vorkämpfern für die Freiheit der Menſchheit überkallen worden wäre, wer glaubt dann, daß Jeſus von ſeinen Landeleuten gefordert hätte: die ſollt ihr lieben? Zujn mindeſten hätte er die Dinge dieſer Welt gehen laſſen, wie ſie gingen. Wie ſollen wir uns zu den Landesfeinden ſtellen? Von anderen abgeſehen, ein Wort Jeſu gibt einen Wink. Vor Pilatus bezeugt er es:„Märe mein Reich»on dieſer Welt, meine Diener würden darob kämpfen.“ Alſo für die Reiche der Welt, und auch Deutſchland iſt ein ſolches, ſieht er den Kampf als berechtigt an, als doppelt berechtigt, wenn ein Land überfallen wird, wie er ſelbſt ja durch einen verräte⸗ riſchen Ueberfall in die Hände der Feinde geriet. Wie iſt denn aber ein Kämpfen, namentlich in unſerer bitterernſten Lage möglich, wenn nicht ſtarke Empfindungen von uns zu Hilfe gerufen werden? Und eine ſolche ſtarke, heige Empfin⸗ dung; die ſich für ſtarke, heiße Zeiten gebührt, iſt der Haß. Man ſchrecke nicht vor dem Wort zurück. Es kann ebenſo wie das Wart Liebe etwas unausſprechlich Herrliches bedeu⸗ ten. Auch Chriſtus fpricht: Wer zu cii kommt, und haſſet nicht Voter und Mutter uſw., Luk. 14, 26. Es gibt einen feigen, eleinlichen, ſataniſchen Haß, den weiſen wir ab, auch gegenüber der Gehäſſi⸗keit unſerer Feinde. Aber es gibt auch einen heiligen Haß, der nichts anderes iſt als ein fort⸗ geſetzter heiliger Zorn. Und heiliger Zorn iſt ſchließlich wie⸗ der nichts anderes als die zuckende Spitze der Liebe, die unter allen Umſtänden das Beſte des andern will, ſei es auch mit ſehr ſchmerzhaften Mitteln. Es zibt ein Haß, der nur die andere Seite der glühenden Liebe zum eigenen Volkstum, zum Vaterland, zu Heimat und Herd iſt, alles doch Güter, uns von Gott dargetan, daß wir daran unſere edelſten Kräfte üben. Wir haben das gute Recht und haben dabei ein gutes chriſtliches Gewiſſen, wenn wir wünſchen: Möchten die Schläge auf 9 Feinde wie Geißelhiebe fallen, dzmit ſie endlich zur Beſinnung kommen, und daß nach all dem Grauenhaften das Licht des Friedens und der Völkerverſtän⸗ digung wieder guſleuchte! Iſt das geſchehen, Lann mag auch der Haß wider den Landesfeind,— und auf jeden Fall Hleibt der Haß ein zweiſchneidiges Schwert— wieder in die Scheide geſteckt werden. Daß der wehrlos gewordene Landesfeind in dem gleichen Augenblick aufhört, in irgend welchem Sinne von uns als Feind angeſehen zu werden, ſogar nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters unſer Nächſter werden kann, iſt ſelbſtyerſtändlich, für einen deutſchen Chriſten drei⸗ fach ſelbſtverſtändlich. Br. Bg. ——— Augenblicksbilder vom weltkrieg. wie verwundete Engländer über dentſchland denkenl Ein Berichterſtatter von Stockholms Aftonbladet, der einen aus dem Weſten kommenden deutſchen Lazarettzug beſichtigte, ſchildert die Eindrücke, die die berwundeten Engländer von der hingebenden, Tätigkeit unſerer deutſchen Sanitätsſoldaten empfingei, in folgender eindrucksvoller Weiſe:„n ihren Augen war der Todesſchreck mit allen ſeinen Phaſen in einer körperlichen und geiſtigen Abſpannung, in Gleichgültigkeit für Lehen und Tod geblieben. Einer oder der andere weniger ſchwer Verwundete lag aber ſchon und ſtarrte mit einem Zuge des Erſtaunens und er⸗ wachendem Lebensintereſſe auf die deutſchen Sanitätsſoldaten, welche ſtill und pflichttreu an den Leidenslagern ihrer Kameraden arbeiteten. Sie zeigten ſich erſtaunt, daß ſie noch lebten, obwohl ſie in die Gewalt der Barbaren gekommen, und daß im Barbaren⸗ land Barmherzigkeit, zarte Hände und helfende Menſchen lebten. Sie konnten ſich noch nicht von ihrem Erſtaunen erholen, daß hier 9 —— ———— —ͤ——— Nr. 91. 4. Seite Mannheimer Serernl⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Februar 1917. Ausfuhr von Vollmiich aus dem Großherzogtum Heſſen nach der bayriſchen Pfalz verboten. * Tötlicher Unglücksfall. Von der Elektriſchen überfahren und getötet wurde Mittwoch abend in der Schillerſtraße der hieſige Metzgermeiſter Wilhen Remmele. An dem Unglücklichen wurde ein Schädelbruch feſtgeſtellt, der den alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Aus dem Großherzogtum. * Schriesheim, 22. Febr. Bei der Sammlung von Nahrungsmitteln für Schwerarbeiter wurden 18,5 Ztr. Kartoffeln, 98 Pfund Mehl, 30 Pfund Fleiſch und Fett, 3 Liter Oel, 100 Pfund Dürrobſt, 55 Pfund Hülſenfrüchte, 27 Pfund Suppenartikel, 66 Pfund Aepfel und über 5 Zentner Gemüſe zuſammengebracht. Ketſch, 22. Febr. Der 13 Jahre alte Sohn Eduard des ſeit Kriegsbeginn im Felde ſtehenden Sattlermeiſters Lud⸗ wig Ries ſpielte geſtern Nachmittag mit einem geladenen Re⸗ volver, wobei die Waffe ſich entlud und die Kugel dem Jun⸗ gen durch die Bruſt drang. Ins Herz getroffen, war der Junge kurz darauf der ſchweren Verletzung erlegen. Der bedauernswerte Vorfall mahnt eindringlich, der Jugend * aller Art aus den Augen und aus den Händen zu laſſen. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Akabemie für Jedermann. Heute Freitag abend 8¼ Uhr hält Herr Dr. Hartlaub ſeinen 24. Vortrag im Rahmen der Vorleſungsreihe„Die deutſche Malerei des 19. Jahrhunderts“. Der Redner wird ſich an dieſem Abend den beiden Geſtalten des Leibl⸗Kreiſes: Wilhelm Trübner und Karl Schuch widmen. Letzte Meldungen. Der uneingeſchränkte U⸗Bootkrieg. Die Verhandlungen zur Beilegung des Streikes der däniſchen Seeleute geſcheitert. Kopenhagen, 22. Febr.(WeB. Nichtamtl.) Die vorgeſtern wieder aufgenommenen und geſtern fortgeſetzten Verhand⸗ lungen zwiſchen Vertretern der Reederei⸗Vereinigung und 5 Verbänden der Schiffsbeſatzungen wegen Beilegung des Streiks der Seeleute ſind abermals als ergebnislos abgebrochen worden. Sie werden vorläufig nicht wie⸗ der eingeleitet werden. Damit bleibt die Hauptſchwierigkeit für die erhoffte baldige Wiederaufnahme der däniſchen Schiffahrt nach dem Ausland beſtehen. Der däniſche Amerika⸗Dampfer„Uni⸗ ted Steet“!, ſowie drei Ausfuhrdampfer, die mit Lebensmitteln für England für alle Fälle zur Abfahrt bereitliegen, haben vorläufig keine Ausſicht, die Ausrei ſe anzutreten, da nach Abbruch der Verhandlungen die Schiffs⸗ beſatzungen ſich weigern, an Bord zu gehen. Erhöhung der Frachtraten um 100 Prozent infolge Kohlenmangels. Kopenhagen, 22. Febr.(WTV. Nichtamtlich.) Die Ver⸗ einigte Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft beſchloß i n fo lge Kohlen⸗ mangels und Steigerung der Betriebskoſten eine Erhöhun 9 der Frachten für inländiſche Schiffahrt um 100 Prozent bei gleichzeitiger Einſchränkung der däniſchen Küſtenſchiffahrt vor⸗ zunehmen. Der Bruch mit Ameriha. m. Köln, 23. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Nach dem Daily Telegraf ſoll man in Amerika jetzt weniger ärgerlich über die igerung der Regierung ſein, die Poſtdampfer der Amerikalinie zu bewaff⸗ nen, weil dieſe Dampfer tatſächlich bereits für den Bedarfsfall von der Admiralität übernommen ſeien. Inzwiſchen ſollen mehrere amerikaniſche Schiffe mit amerikaniſcher Bemannung ausgefahren ſein. Insbeſondere erwarte man mit Spannung Meldungen über das Schickſal eines Fahrzeuges, das wieder⸗ holt gewarnt worden. Es ſei Selbſtmord, wenn es aus⸗ fahre und trotzdem ausgefahren ſei. Die Vergewalt gung der Neutralen durch England. m. Köln, 23. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Berlin: Stammte die Nachricht, daß die Eng⸗ länder neutrale Schiffe anzuſtiften verſuchten, vergiftete Lebensmittel an Bord zu nehmen, in der Hoffnung, daß deutſche U⸗Boote ſich davon verſorgten, nicht aus einwand⸗ Haager Korreſpondenzbüros. freier Quelle, ſo wäre man verſucht, ihr den Glauben zu ver⸗ ſagen. Aber das iſt unmöglich. Dieſer Verſuch gehört in dasſelbe Gebiet, wie die ſchändlichen Abſchlachtüngen wehr⸗ loſer deutſcher Kriegsgefangener und Verwundeter durch die Franzoſen. Es gibt eine gemeinſame Erklärung für beide, die verzweifelte Wut derer. die ihr Spiel verloren ſehen. In dasſelbe Kapitel gehört die neueſte Verſchär⸗ fung der engliſchen Seeſperre, die unerhör⸗ teſte Vergewaltigung der neutralen Schiff⸗ fahrt, ein Gewaltakt, der alles übertrifft, was je in einem Krieg gegen kleine ehrliche neutrale Staaten unternommen wurde. Jet gibt es kein Verbrechen mehr, durch das England die verlorene Sache des Verbandes nicht zu retten verſucht hätte. Wirkungslos wie die früheren, wird auch dieſer Gewaltſtreich ſein. Er wird die Gefahren für die Neutralen erhöhen. Aber er wird nicht ändern, daß, wie der Staats⸗ ſekretär des Reichsmarineamts zur ſtolzen Freude des ganzen deutſchen Volkes verkündet hat, das Ergebnis unſeres Unter⸗ ſeebootkrieges, die von der Marine gehegten Erwartungen übertrifft. Das iſt die Hauptſache. Hier iſt der Weg zur Frei⸗ heit der Meere, zur Rettung der Neutralen, wie zur Be⸗ endigung eines Krieges, der im weſentlichen nur auf Eng⸗ lands Geheiß noch andauert und in dem die Völker des Ver⸗ bandes ſich vor allem zu Englands Zwecken opfern. 30 Englands Forderungen an Holland. Haag, 22. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Die Reichskohlenver⸗ teilungsſtelle berichtet, daß die Einfuhr deut⸗ ſcher Kohlen im Januar nicht ganz 100 000 Tonnen be⸗ trug, während man für dieſen Monat auf 200 000 Tonnen rechnete, zumal bis heute wegen der Einſtellung der Schiff⸗ fahrt auf dem Rhein die Einfuhr ganz ruhte. Jetzt können mit Extrazügen monatlich 100 000 Tonen eingeführt werden. Im günſtigſten Falle wird Holland, das monatlich 700 000 bis 750 000 Tonnen braucht, mit Einſchluß der Produktion der Limburger Kohlenwerke über 600 000 Tonnen im Monat ver⸗ fügen. Was England anbetrifft, ſo iſt im Dezember die verſprochene Kohlenmenge von 220 000 Tonnen pro Monat ſeit 1. Februar ganz weggefallen, da von engliſcher Seite für eine Lieferung von Kohlen Forderungen bezüglich der niederländiſchen Schiffahrt geſtellt wurden. Von unterichtetr Seite wird dem Korreſpondenzbürc mitgeteilt, daß in engliſchen Häfen 21 niederlän⸗ diſche Kohlenſchiffe liegen. England macht die Lie⸗ ferung von Kohlen jetzt davon abhängig, daß die Schiffe mit einer vollen Ladung„Licenſed Foods“— alſo hauptſächlich mit Ackerbauprodukten und Margarine nach England zurück⸗ kehren oder ſich verpflichten, zwei Reiſen mit Steinkohlen nach den franzöſiſchen Häfen für England zu unternehmen. Auch die Rückreiſe der 21 Schiffe nach Holland mit Ballaſt iſt nicht möglich, da England nur dann Bunkerkohle geben will, wenn die Schiffe ſich verpflichten, zwei Reiſen mit Steinkohlen von England nach franzöſiſchen Kanalhäfen oder nach dem Gol' von Biscaya und mit Erz zurück nach England zu machen Infolge dieſer Bedingung muß unſere Schiffahrt nach England faſt ganz eingeſtellt werden. Holländiſcher Proteſt. Haag, 23. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ vom 21. Februar abends ſchreibt unter der Ueberſchrift„Noch weitere engliſche Anſinnen“: England will uns zwingen, unſere Landbau⸗Produkte im Be⸗ trage von vielen Millionen Gulden ihnen gegen Bezahlung in engliſchen Schatzanweiſungen zur Verfügung zu ſtellen. Da aber dieſes engliſche Wertpapier hier in Holland nicht on⸗ zubringen iſt und man hier auch keine Neigung verſpürt, den an England gewährten Kredit noch weiter auflaufen zu laſſen, wird holländiſcherſeits für die Zukunft Bezahlung in Bar ver⸗ langt, die England nicht geben will. (Eine zweite engliſche Zumutung beſteht in der Forderung, daß wir Holländer unſere landwirtſchaftlichen Produkte und Margarine als Konterbande auf niederländiſchen Schiffen nach England bringen. Wie muß man die Handlungsweiſe Englands nennen, das ohne einen Schein des Rechts ein anderes Land zu zwingen trachtet, es zum Schlacht⸗ opfer des Tauchbootkrieges zu machen. In England werden jetzt 20 niederländiſche Schiffe zum Ver⸗ bleiben gezwungen. Um die Schiffe zurückzuerhalten, muß Holland ein Löſegeld zahlen, das in materieller und Lebens⸗ gefahr beſteht. Unwillkürlich gehen unſere Gedanken zurück n den Praktiken der früheren Mohren, die Schiffe auf See aufbrachten und ein Löſegeld verlangten. Dazu enthält die gerade heute eintreffende„Times“— ſo endet ironiſch das holländiſche Blatt— einen Auſſatz ————————————————————————————— ieeee im beſten Sinne das goldene Wort der Menſchheit gilt, daß wir vor dem Elend alle Brüder ſind... In der oberſten Reihe zur Dinken lag ein älterer kräftiger Südafrikaner auf ſeinem Leidens⸗ lager. Ein breites, ſonnverbranntes dunkſes Angeſicht mit Adler⸗ naſe, unter deſſen buſchigen grauen Augenbrauen ein Paar große ſchwarze Augen brennen, denen auch die Todesqual und das Leiden das Feuer und die Schärfe nicht löſchen konnten. Aus Südafrika hatte man ihn gerufen, unter Englands Fahnen. Er hatte ſeine 9 Kinder verlaſſen müſſen, um auf Flanderns blutgetränkten Flu⸗ ren für Recht und Freiheit, für die kleinen Nationen gegen die deutſchen Hunnen zu kämpfen. Lange hatte er in den Schützen⸗ gräben gelegen und war in ihrer ſtickigen Atmoſphäre mit Lügen⸗ geſchichten von den verhaßten und gefürchteten Feinden geſtopft. Früher horchten tapfere Männer nur auf den Schwertklang des Gegners, aber die Zeiten haben ſich geändert und mit ihnen die Völfer.. Bei einem engliſchen Sturm, bei dem kanadiſche, au⸗ ſtraliſche und afrikaniſche Truppen häufig an der Spitze gehen, ſprang er durch eine Hölle mähender Maſchinengewehrgeſchoſſe, einen Orkan hagelnder Stahlſplitter und aufſpritzender Erdaus⸗ hrüche. So fiel auch er und kam auf einem Haufen von Toten und Sterbenden wieder zu ſich, ſah die Sturmkolonnen, die ihm folgten, in zerſprengten blutenden Gruppen todmüder, verzweifelter Männer zurückfluten. Und dann ſtürmte ein deutſcher Gegen⸗ angriff mit ſeinen feldgrauen Ketten unwiderſtehlich über das Totenfeld in zuckenden Reihen, wie eine See der anderen folgt, und ſchließlich kamen die Sanitätsſoldaten, die im Granatregen ar⸗ heiteten und auf Bahren die noch lebenden Menſchenreſte von den Seichenhügeln abſchäumten. Zahlreiche waffenloſen Helden ſtürz⸗ ten dabei gu Tode getroffen über ihre Bahren, aber andere er⸗ ſetzten ſie ſchnell wie ſchwärmende, fleißige Bienen, und die Ret⸗ fungsarbeit wurde weiter fortgeſetzt. So war er ſchließlich nach einem qualvollen Transport, ebenſo ſchwer für Feind und Freund, in den Lagarettzug geladen worden und in der Reihe der anderen in den Operationswagen gelangt. Aus einer Hölle bleicher Fieber⸗ phantaſien, unter dem Raſſeln der Wagenräder, unter dem Stöhnen der verwundeten Kameraden erwachte er langſam zu Luft und Sonnenſchein eines neuen Lebens, zu einem Leben, in das er gunächſt wie in etwas Ueberirdiſches hineinſchaute. Jetzt ſah er die Taten der deutſchen Barbaren in einem anderen Licht. Mit eigenen Augen hatte er ia geſehen, wie die deutſchen Sanitätsſol⸗ haten die engliſchen Berwundeten ebenſa bargen wie die eigenen. ———— ieeeeeee Die gleiche Behandlung, die gleiche Wertſchätzung wurde ihnen allen zuteil. Da gab es keine Freunde und keine Feinde mehr, nur tödlich verwundete Brüder. Sie waren auf einmal hilfloſe Menſchen geworden in ihrer Kameradſchaft gegen Leiden und Tod...„Ich muß nach England ſchreiben und erzählen, wie gut ſie hier ſind.“ murmelte er, während er ſein Haupt zur Seite drehte, um vom Kiſſen aus nach den deutſchen Sanitätsſoldaten auszuſchauen, die ſeine Pfleger auf der langen Reiſe waren Unter ihm liegt ein richtiger Typ eines Londoner Gaſſenjungen, einer, dem man am liebſten aus dem Wege geht, wenn man ihm in der Dämmerung in Eaſtend begegnet. Sein Angeſicht verklärt ſich in einem ſtumpfſinnigen, halb geriſſenen Lächeln. Er hört draußen die Automobilhörner ertönen, hört Kommandorufe der Barbaren, während der Krankenwagen entleert wird. Er erkennt, daß er etwas Neues, eine Senſation erleben ſoll. Sollten ihn wohl die Deutſchen dort draußen ebenſo menſchlich behandeln, wie er es im Krankenwagen kennen lernte!.. Die Entleerung der Ver⸗ wundeten iſt in vollem Gange. Jeder Krankenſaal unter dent langen Dache hat ſeine Abteilung von Sanitätsſoldaten, die mit den Verwundeten ſich beſchäftigen. Ein eifriger und patriotiſcher interoffigier macht den Stabsarzt darauf aufmerkſam, daß die deutſchen Soldaten wohl vor den engliſchen ausgeladen werden ſollten. Er bekommt aber bald eine andere Anſchauung, da letzterer ihn andonnert:„Hier gibt es weder Deutſche noch Engländer, ſondern nur Verwundete... Im Ausſehen all der Verwundeten, die vorbeigetragen werden, beſteht ein großer Unterſchied. Die Engländer liegen faſt apathiſch da, ſie wirken mehr wie Ziviliſten, die einem Unglücksfall zum Obpfer fielen. Hier aber greifen magere Finger krampfhaft um eine Helmſpitze, dort ſuchen matte nach einer Mütze, die von der Bruſt geglitten iſt. Alle eutſchen verſuchen, möglichſt militäriſch korrekt zu ſein. Unwill⸗ kürlich drängt ſich die Frage auf, welche von beiden Nationen es iſt, die den Siegeswillen am ſeſten hält... Im Krankenwagen ſehe ich mit einem letzten Blick auf den verwundeten Südafrikaner mit feinem ſilberweißen Bart.„Ich werde nach England ſchreiben und die Wahrheit berichten,“ nickt er. Du armer Kerl, alles, was auch Du und Deine verwundeten Kameraden ſchreiben kannſt, wird noch auf Jahre hinaus in den wilden Wogen des Haſſes und des Vorurteils erſticken. Ihr ſeid Rufer in der Wüſte, die Wahrheit iſt ein Sandkorn, die Lüge ein Gebirge geworden!“(Berlin.) „Neues Piratentum“, mit dem allerdings die engliſche Zeitung den deutſchen Tauchbootkrieg meint. m. Köln, 23. Febr.(Priv⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdam: Das verbandsfreundliche„Allgemeen Handelsblad“ wendet ſich gegen die neueſte engliſche Ver, fügung über den Verkehr neutraler Schiffe und ſtellt feſt, da die Maßnahme in Deutſchland bereits als ein weſentli 5 Erfolg des Unterſeebootkrieges begrüßt werde. Damit ſtim auch überein, was Carſon im Unterhaus erklärt habe, da nämlich die Neutralen ſich den Maßnahmen Englands Gir ſchließen und den Verkehr wieder aufnehmen möchten. Carſon möge noch ſo ſehr über Zwangsmaßnahmen unte richtet ſein, die ſich für England eignen, allein er kenne niederländſiche Volk ſchlecht, wenn er glaube, er könne R00 Mitwirkung erreichen, wenn er es gegen England feindſe ſtimme. Der Druck Englands auf Norwegen. Kriſtianic, 22. Febr.(WaB. Nichtamtl) Bei de Debatte über die Thronrede ſagte der Präſident des 89 things Howinckel, er habe gemeint und meine noch, ſen die norwegiſche U⸗Boots⸗Verordnung niemals hätte erlaſ werden ſollen, da er ihre innere Notwendigkeit nicht einſ 0 könne. Indeſſen wurde der Konflikt mit Deutſchland duh freundſchaftliche Verhandlung beigelegt. Weniger Rück habe Großbritannien gezeigt, das durch die völkerre widrige Sperrung der norwegiſchen Zufuhr elektrolytiſ 5 Kupfers aus dem neutralen Amerika ein Kriegsabkommen ine zwang, das Anlaß zum engliſchen Kohlenverbot gab, 10 „Strafe“ für unſer„Verbrechen“, die unbillig ſtreng ſei, nn zum wenigſten im Hinblick auf die unſchätzbaren Dienſte, die norwegiſche Handelsflotte England leiſte. „Dagbladet“ ſchreibt, die drückenden, vom norwegiſche Standpunkt aus unbilligen engliſchen Bedingungen für 1i0 Lieferung von Bunkerkohle müßten auf großen Schwie er⸗ keiten Englands beruhen, ſeine Frankreich gegebenen ol⸗ ſprechungen monatlicher Lieferung zu erfüllen. Deshalb 6 ten jetzt norwegiſche Schiffe zu Kohlentransporten na Kanalhäfen gezwungen werden. Auflehnung der italieniſchen Preſſe gegen John Bull. Bern, 22. Febr.(WiB Nichtamtlich.) Das„Berner blatt“ ſchreibt in einem Mailänder Brief: men Die italieniſche Preſſe wird von London aus mit Telegramſen, überflutet, die der italieniſchen Leſerwelt tüchtig einprägen 10¹ iſ. wie reich der Schützer und Vormund Italiens, John Waullſens Die Herausgeber und Leiter ſelbſt der führenden Blätter Niounen waren nie durch einen Ueberfluß an volkswirtſchaftlichem Köt nge⸗ ausgezeichnet. Sie öffnen dem engliſchen Milliardentang unen 6 ſchränkt und kritiklos die Blätter. Zuerſt wird vorgeführt, 1. 17% Milliarden Franken in Bar und Schatzbons einbezahlt wu von Bekanntlich iſt der Außenſtand mehr als das Doppelte allein den bald zur Heimzahlung fälligen Bons verſchiedener Th die Daraus der Fehlſchlag der geplant geweſenen Rieſenanlei erl kaum das Nötigſte für die Abſtoßung der ſchwebenden Schuld licge⸗ Dagegen ſollen allein 31 Milliarden Franken früherer Kel anlei zum Umtauſch eingereicht ſein. ſere Weil die neue Kriegsanleihe eine um einige Bruchteile Kahen Verzinſung bedeutet, ſind die alten Anleihetitel in einem wir 5 abon Maſſenaufgebot zurückgebracht worden. Der Staat hat t ſich ra keinen Franken neues Geld, vielmehr die Zinſenlaſt vergrößeg, Trotzdem ſagt ein Londoner Telegramm des„Corriere della meht daß der engliſche Staat rund 50 Milliarden Franken erhielt, abein als jede Anleihe in irgend welchem Lande. Daß hiervon 31 Milliarden ſchon vor über zwei Jahren gegeben wurden Nil⸗ längſt verausgabt ſind und daß ſogar in den reſtlichen 755 ate liarden wohl die Hälfte Schatzbons ſind, die ſchon viele Mothen vor der Ausſchreibung der neuen Kriegsanleihe einbezahlt Kchlieh ſind, brauchen die Italiener nicht zu wiſſen. Sie würden ſeffel, lich an den ſilbernen Kugeln Llyod Georges ebenſo verzw wie an den Kohlen Runcimans. Ernährungsmaßnahmen in Italien. E Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Sun, Aus Lugano wird gemeldet: Die Lebensmittel⸗Zentr Ne⸗ miſſion in Nom hat folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. der ſch⸗ ierung die Einführung von Lebensmittelkarten zu engchl⸗ en, 2. für die wichtigſten Nahrungsmittel nicht nur ide⸗ preiſe, ſondern auch Beſchlagnahme zu verfügen, 3. begeh Höchſtpreiſe und Beſchlagnahme, für alle Milchprodukte g⸗ und Nahrungsfette einzuführen, 4. die Erzeugung von Sü keiten zu verbieten. Rieſenpropaganda zur Erhöhung der Lebensmille proòuktion in England. 9 Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Dür Aus Amſterdam wird gemeldet: Der Korreſpondent „Handelsblad“ berichtet von dem Eindruck der auberor ag, lichen Spannung, mit welcher Lloyd Georges Rede in 3 land erwartet wird. Die Einfuhrbeſchränkung werde ahen Folge haben, daß eine große Anzahl von Unternehmu ann geſchloſſen wird. Die arbeitslos Gewordenen werden eine in den Nationaldienſt übernommen werden. Es wirp hul Rieſenpropaganda für die Erhöhung der Lebensmittelp von tion ins Werk geſetzt. Der erſte Aufruf erging geſtern auf Lloyd George ſelbſt, welcher die Geiſtlichen und Lehrer. fordert, das Volk für den Landbau zu organiſieren. Der ool kuf beſagt, es ſei keine Zeit zu verlieren, da der Frühling en, der Tür ſtehe, ſonſt ſeien die Ausſichten für dieſes Jahr ab. loren. Alles hänge von der Arbeit der nächſten Monate homerule für Irland. Rotterdam, 22. Febr.(Wr. Nichtamtlich) 42 einer Londoner Meldung des Nieuwen Rotte damicherdehalt legt die nationaliſtiſche Partei der bevorſtehenden rtige über einen Antrag große Bedeutung bei, der die Loſgarn Einführung der Homerule in Irland Kre wird. Die Püper erklärte, daß dieſe Beratung einen Wendepunkt ande iriſchen Bewegung herbeiführen könnte. Eine Abühn rung der Forderung würde nicht nur die Stellung der„5, gierung gefährden, auch baldige Wahlen undern g⸗ lich machen. Der Antrag iſt von'Connor eingebra rtreien den, wird aber wahrſcheinlich von Redmond ſelbſt ver gen, werden. Die Unioniſten wollen ein Amendement einbr daß die militäriſche Dienſtpflicht in Irlan geführt werden ſoll. * der Paris, 22. Febr.(WTB.— Meldutegte, Agence Havas. Die Blätter melden, daß infolge der vot⸗ chüng einer großen Zahl von Zügen und die be aht⸗ ſtehende Einberufung von 6 Landſtarm i en gängen von Poſtbeamten gewiſſe Einſchränku N und Aenderungen im Poſtoerkehr en ta noch werden. Es iſt wahrſcheinlich, daß die großen Städte nur an vier Austragungen am Tage haben werden und Sonntag. * re K =n SS —— * eni —9 nicht beliebt. mannhetmer General-Anzeiger.(mnittads-Ausaabe) 8. Seie. Nr. M. un. 55 Aus der Uationalliberalen Partei. Parteicheſ Geheimrat Rebmann über Kriegsausſichten und usgleich von Stadt und Land. WSiedolsheim, 22. Febr. Hier fand eine vaterlän⸗ Volksfeier ſtatt, die den großen Gemeindeſaal ſo füllte, 0 zer kaum die Erſchienenen, an jungem Volk noch da iſt, zu faſſen vermochte. bellalkung wurde eröffnet und geleitet von Hä⸗ — der im Eingangswort auf den Ernſt der Zeit hinwies, die n uns allen volle Hingabe an das Vaterland und feſten en zum Durchhalten bis zum Sieg fordert. R Der Redner des Abends, Geh. Hofrat und Landtagsabg. ebmann, hatte— für ſeinen Vortrag die Frage geſtellt: Fei rden wir den Krieg gewinnen?“ Die Friedensnote der Ride, ſo führte der Redner aus, hat uns klargelegt, was ſie 1 uns vorhaben, falls ſie gewinnen: Vernichtung der ſtaat⸗ —7 Exiſtenz des Deutſchen Reiches, Zerſtörung des Handels der Induſtrie für Gegenwart und Zukunft. Wir wiſſen o, worum es geht. Der Siegeszuverſicht der Feinde ſteht leb die Tatſache entgegen, daß wir bis jetzt gegen die große 5 ermacht ſtandgehalten haben, daß wir den Krieg mit all nen Verwüſtungen im Feindesland führen. Für den wei⸗ Rön Verlauf bürgt uns das Wort Hindenburgs, daß er allen konglichkeiten gewachſen ſei. Ob wir noch mehr Feinde be⸗ die men werden, wiſſen wir nicht, aber das wiſſen wir, daß ih eichsregierung alle Möglichkeiten erwogen und danach , Entſchluß zur Verſchärfung des U⸗Bootkrieges gefaßt ſc0 daß wir alſo auch hier der Zukunft zuverſichtlich entgegen⸗ ni auen können. Vor allem darf das Eingreifen Nordamerikas cht unterſchätz werden: eine kühle und genaue Einſchätzung * Kräfte aber zeigt uns, daß wir auch dieſen Gegner nicht fürchten brauchen. Für uns arbeitet die mangelhafte Welt⸗ e, die Frachtraumnot unſerer Feinde und die ſcharfe Waffe in erer U⸗Boote, für uns auch manche Erſcheinungen in der Lage unſerer Feinde. So ſind unſere Ausſichten zu und zu Waſſer gut. Bedingung für den glücklichen Ausgang aber iſt, daß wir g bleiben und ſtark. Gegen uns iſt die ganze Welt, wir Nicht wegen einzelner Mißgriffe und Feh⸗ di ondern weil wir eben anders ſind als die andern, weil +5 Krieg ſich ebenſoſehr gegen deutſche Art kehrt, wie ge⸗ ſt die deutſche Kraft, und weil in der deutſchen Art die tief⸗ ſche urzeln unſerer Kraft liegen. Aber auch wenn die deut⸗ Das Waffen unterlägen, hätte doch deutſche Art geſiegt. —* ſehen wir daran, daß unſere Feinde alles jetzt nach⸗ ka athen, was ſie verſpottet und bekämpft haben: die Brot⸗ e, die Wehrpflicht, die Dienſtpflicht, die Volksbildung. 90 Zum Endſieg aber brauchen wir die geeinte Kraft des feltisen Voltes. Hier beſonders gilt es, die Mißklänge zu be⸗ dro gen, die den Frieden zwiſchen Stadt und Land zu ſtören 1 hen. Der Städter muß dem Bauer gerecht werden, der 0 mit Brot verſorgt hat und noch weiter verſorgen ſoll. eb der Bauer darf ſich durch das äußere Bild des ſtädtiſchen Rer ens nicht blenden laſſen und muß die Not und Sorge er⸗ an nen, die hinter den Mauern der Stadt wohnen und muß f01 ſeinem Teil mithelfen, daß wir durchhalken können. Ge⸗ Gutut das, ſo dürfen wir mit der frohen Zunerſicht in die unft blicken, daß wir den Krieg gewinnen werden. büde un den Vortrag ſchloß ſich die Vorführung von Licht⸗ glei en über die deutſche Flotte im Krieg, die Auge und Herz 0 erfreuten. Gedichtvorträge von Schülern und allge⸗ —.—— Geſang ergänzten die überaus gelungene und wir⸗ ngsvolle Veranſtaltung. bur⸗Herr Hauptlehrer Häberle teilte mit, daß die Hinden⸗ 8 chaldende der Einwohnerſchaft Liedolsheims 90 Pfund 56 malz und Butter, 50 Pfund Fleiſch und Speck, über 200 und Obſt und über 5 Zentner Erbſen und Bohnen ergeben gewiß eine anerkennenswerte Tat ländlicher Tpferwillig⸗ änner und Frauen und was Die Ver⸗ ein ſin keit Drce und industrie. Braunkohlenterikett-syncliketgegenkohlen- SVielikat. den Gesellschaftsverträgen der Kohlen-Handelsge- 1s chaften u. des Kohlenkontors, die aul Veranlassung und egrü Mitwirkung des Rheinisch-Westlälischen Kohlen-Syndikats ründet wurden, sind folgende Vertragsbestimmungen enkhalten: ud 8. 1. Ohne Geuehmigung des Kolilen-Syndikats Oe der Gesellschaft dari, abgesehen vom Kohlen-Syndikat, kein Geselſllschaiter iür den Verbrauch im Vertragsgebiet der 5 lschafit Kohlen, Koks und Briketts irgendwelcher Art un⸗ ltelbar oder mittelbar für eigene oder fremde Rechnung ver⸗ Wen oder liefern, oder sich an solchen Verkäuſen oder Liefe⸗ 333 unmittelbar oder mittelhar beteiligen. Für Erzeuggnisse 0 fcht-Syndikatszechen des niederrheinisch-westfälischen Be⸗ gilt diese Vorschritt allgemein, das heißt ohne Beschränkung mn Ugendein Gebiet. Die Beteiligung bei Bergwerksunterneh⸗ 810 en fällt nicht unter dieses Verbot. 3. Für jede Tonne Brenn- wird welche entgegen dieser Bestimmung verkauit oder gelieiert Ku C ist eine Strale vou zehn Mark au die Gesellschalt zu zah- 4. Die Befugtis zur Erieilung von Genehmigungen nach Cese abe der vorstehenden Vertragsbestimmungen wird für die ellschalt vom Beirat ausgeibt. Wel 38 9. Sofern Gesellschaiter noch Verträge zu erledigen haben, 6* sie vor ikrem Eintritt in die Gesellschaft getätigt haben, Cen atz), sind sie verpilichtet, diese Verträge unverzüglich Nede Persönlich hatenden, Gesellschaftern vorzulegen und ihnen lene in bezug auf diese Verträge zu ſordernde Auskunft zu ertei- legu Die Geselischait ist berechitigt, binnen achr Tagen nach Vor⸗ chaite der Verträge in die Gesatheit der Verträge des Gesell- amicichn-Wrutreten, sie also fil Rechmung der Gesellschaft ab- kokreu schreibt der Vorsitzende des Rheinischen Braun⸗ jlenbrikett⸗Syndikats, G. m. b. H. in Köln, Hierr U831 aul Silverberg, der Kölnischen Volkszeitung:„Es ist zuver- ai annt geworden, daß den Abnehmern der Handelsgescll- K ten und des Kohlenkontors bei dem Abschluß von Kollen, und Steinkohlenbriketts in den Lielerungsverträgen die glei- Schral Verpflichtungen aulerlegt werden sollen, wie sie die Gesell- — 70 der Handelsgesellschiaften iu den Gesellschaſtsverträgen let nommen haben. Die Durchführung dieser MaBnahme bedeu- 9 4 9 das Rheinisch-Westiälische Kohleu-Syndikat eine tes usichtigung des gesamten Brennstofimark⸗ Uberereichen und den Handel in allen Brennstoflen von dieser Wachung und seiner Genehmigung abhängig machen will. ic nis. heinische Braunkohlenbrikett-Syndikat dkats ht willens, sich dieser Beaulsichtigung des Kohlen-Syn⸗ — der damit verbundenen Einwirkung auf seinen Ge⸗ kina eb zu unterwerlen. Es hat iniolgedessen vor dem Be- der Abschlußtäüügkeit für de am 1. Apri 1917 beginnende deue Vertragszeit an seine aämtlichen Händler die folgende Zuschriit gerichtet: „Es ist zu unserer Kenntnis gekommen, daß die Mitglieder der zum Rheinisch-Westlälischen Kohlen-Syndikat gehörenden alten und neuen Handeisgesellschaiten die Verpilichtung haben eingehen müssen, sich ohne Genehmigung des Kohlen-Syndikats des mitielbaren und uumittelbaren Vertriebs von Brennstofien irgendwelcher Art zu enthalten. Hierdurch werden unsere In- teressen, der Vertrieb von Braunkohlenbriketts, wesenilich berührt; denn soweit er überkaupt noch durch Sie oder Ihre Beteiligten eriolgen könnte, geschähe dies unter der Kontrolle des Kohlen-Syndikats. Da wir nicht wiliens und nicht in der Lage sind, uns dieser Kontrolle zu unterwerien, müßten wir zu unserem lebhaften Bedauern die Lieierung von Braunkohlen- briketts an Sie vom 1. April 1917 abeinstellen, wenn Sie oder einer oder mehrere Ihrer Beteiligten die vorgenaunte Verpilich- tung eingegangen sind. Wir bitten hierüber um Ihre bestimmte Erklärung bis zum 28. Februar d. J. Wenn Sie eine Erklärung bis dahin nicht abgeben, müssen wir dies dahin verstehen, daß Sie oder Ihre Beteiligten dem Kohlen-Syndikat gegenüber in der vorgenanuten Weise gebunden sind. Um die ohnehin schon bestehenden Schwierigkeiten auf dem Brennstofimarkt nicht noch zu vermehren, geben wir Ihnen er⸗ gebenst anheim, im luteresse der Versorgung der Bevölkerung Ihre Brikettabnehmer zu veranlassen, sich wegen des Bezugs unse- rer Braunkohlenbriketts nach dem 1. April d. J. möglichst bald unmittelbar mit uns in Veibindung zu setzen, dies unter der Vor⸗ aussetzung, daß Sie selbst als Händler für uns ausscheiden.“ „Das Riieinische Braunkohlenbrikett-Syndikat wird sich,“ so schließt die Mitteilung des Vorsitzenden an uns, „ür die Zuleuuft, soweit der Absatz au Händler nicht in Frage kommt, nur auf geschäftlich unabhängige Fir⸗ men stützen.“ Eutrichtung der Kriegssteuerabgabe in Kriegsan⸗ leihen dee Deutschen Neiches. Die Entrichtung der Kriegssteuerabgabe kann in Deutschen Kriegsanleihen erfiolgen. Angenommen werden die 5proz. Schuld- verschreibungen und Schatzanweisungen mit 100 Proz. und 4½ prozentigen Schatzanweisungen mit 90% Prozent. Die Stückzinsen werden auf 30. ſuni 1917 abgerechnet. Kriegsanieihen können nur insoweit an Zahlutigsstatt ange- nommen werden, als der Annahmewert den Betrag der geschulce- ten Kriegsabgabe nicht übersieigt. Eine bare Herauszahluug auf hingegebene Stücke findet nicht stait. Die Ablieferung der Kriegsanleihen für die Kriegsabgabe hat mit den dazugehörigen Zinsscheinen zusammen mit einem auszu- ſertigenden Antrag bei einer der vom Reichskanzler bestimmten Annahmestellen zu erfolgen. Annahmestellen, bei denen die behufs Entrichtung der Kriegs- abgabe an Zahlungsstait hitzugebenden Schuldverschreibungen oder Schatzauweisungen des Deuſschen Reiches einzureichen sind (§ 37 Abs. 1 der Kriegssteuer-Ausführungsbestimmungen), sind in Mannheim die Badische Bank — diese für alle Steuerpflichtigen, die im Großherzogtum Baden wohnen oder ihren Wohnsitz hahen die Reichsbankhauptstelle — diese nur für solche Steuerpflichtigen, die in Mannheim woh- nen oder ihren Wohnsitz haben—. Vorerwähnte Antragsiormulare sind bei den genannten Siellen erhältlich. Wiener Wertpapierbörse, Wien, 22. Febr.(WTB.) Der Börsenverkehr erhielt sein Gepräge durch große Umsktze in den verschiedenen Kriegs- anleihen, die sowohl für heimische wie auch kür auswärtige Rech⸗ nung in Frage stauden und in denen namhafte Beträge zu höheren Kursen abgeschlossen wurden. Dagegen verharrte der Aktien- markt maugels besonderer Auregung andauerud in stiller Hallung bei mähßig veränderten Kursen. Amsterdamer Wertpapierbörse. AMSTERDAM 22. Februar. 22.. 21. 22.[21. Soh. Berlln. 41.02½1.C7/5% Miederid.) 101%¾ 101¼ů[South. Pao..— „ Mien.25.60 25.2½%„ 7½e 7„ Ralv. 266% Sohwelz 49.37½/49.27 ½[Kal, Peir.& 510— 509Junlon Pao.“ 130¼186½ „ Kopenhg. 68.25 68.25 ftioll.-Am.-L. 409½% 511—Anaconda 169—169.— „ Stookhol. 73.35 73 30 NI-Ind. H.— ◻teeis 104/% 105 f, „ London..11.79 11.78½ Atohlson. 107½e 101½[Franz.-engl. Parls. 42.— 42.40[Rock lsland—7ꝗ e Anlelbe. 92¾—— Soheok auf Mew-Vork 247.50(237.50). Hamburg-Amerika-Linle—.—(—9. Pariser Wertpapierbörse. PARI8 2 fehruar(Kassa-Markt.) 2221 22. 21. 2² 21. 3% Rente. 61.3561.85Saragossa 425 424//Toulla. 1335 1337 5% Amelne 37.80 87.75Suez Kanal 4446 441bRlo Tinto. 1775.◻150 4% Span.üub. 101.10001.—ThomHoust.. 695—[Cape Copper 123.—127.— 5% fiussen 1905 62.95 66.25 Raft Fa/.. 433 436/ China Copper 352.—355.— 3% do. 1896 54.75.75 Caoutoouh. 164/ 165/Utha Copper 652—652.— 4% Tarken 60.20 60.25RMalakka.128/ 12% Thareis. 146—17.— Bang. de Farle 10.54/ 10.0 B u 1740 177de seers. 394 3 Ored Lyonnals 11.92 11.92/Briansckkx— 440 446Soldtieids. 43— 48. — 6³⁵ 5 Lianosoft. 390.ena Gold. 59.— 60— politain—— Mattzoft Fabr.) 579 9˙%/Zägersfont 67.— 67.— Mord Espdag. 424 420Le daphte. 405 360 Randmines. 96.— 97.— Spasskl Copper 57%(zuletzt 59½). Newyorker Wertpapierbörse. NEWVORk. 2. Februar(Ergängsungskurse). 2¹ 20. 2. 20. or North. Ore Cert.32¾ 33½ f General Electr. 164—166— Lehigh Vallex 74¼⏑ 74— Mational Leatet 57½8 56.— Union Pacifio pret.. 83/ 63¾8 Utah Copper com. ꝗ ł110,111½ Consolldated Gas 12% 124 Vom rheinlsch⸗westtälischen Eisenmorkt Die normalen Verkelirsverhälinisse der letzten Wochen sind auch auf den rheinisch-westfälischen Eisenmarkt nicht ohne stö⸗ renden Einiluß geblieben. Infolge der unzureichenden Zufuhren in Breunmaterial war eine ganze Reihe von Werken zu Betriebs- einschränkungen, vereinzelt sogar zu völliger Stillegung der Be⸗ triebe gezwungen. Die Wiederaufnahme der Schiflahrt und die sonstigen Maßnahmen zur Vermehrung des Wagenumlauies lassen indessen erwarten, daß von jetzt ab die Verhkältnisse sich langsam bessern werden, um so mehr, als durch die Einschränkung des Kohlenverbrauchs für den Hausbedarf der Industrie größere Mengen zur Verfügung gestellt werden können. Durch die er- Wälnnten Umstände ist bei den Werken natürlich auch ein nicht unbedeutender Ausfall in der Produktion eingeireten, so daß die Werke die Lieteriristen weiter hinausziehen mußten. Der Markt Selbst steht auch weiterhin ganz im Zeichen der Hochkonjunktur, Arbeit liegt auf Monate hinaus in einem Umiange vor, daß sie die ganze Produktionsmöglichkeit der Werke ausſüllen wird. Das neue Abschlußgeschäit ist augenblichlien ein etwas ruhigerse, da der allgemeine Verkauf für das zweite Quartal nocli nicht aufgenoms men worden ist und da anderseits in solchen Produlten, in denen schon seit einiger Zeit zur Lieſerung bis zur Jahresmitte verkauft wurde, die Werke Mengen verbucht haben, die die Einschiebung Weiterer Posten nicht mehr gestatten. Seit dem letzten Bericht ist der Eisenmarkt im übrigen noch weiter in die Kriegsindustrie hineingewachsen. Die Aufträge, die von den Heeresbedaristellen herausgegeben werden, sind ganz gewaltige, sie lassen die Be- rücksichtigung des privaten Bedatis nur dann zu, wenn damit indirekt der Vortell für den Heeresbedarf Wrbunſſen ist. Neuer⸗ dings tritt auch das neutrale Ausland mit gnoßen Anfor an den deutschen Eisenmarki heran; der vergchärite-Bootkcrieg hat zur Folge gehabt, daß die bisher an und für sich schon reclt dürftigen Mengen, die aus den ſeindlichen Staaten in die neutralen Gebiete gingen, einem glücklichen Ausfall Platz gemacht hahen Das einzige Land, welches zu lieſern noch in der Lage ist, bieibt Deutschland. Daraus erklären sich die sieigenden Ansprüche der Neutraſen an den deutschen Eisenmarkt. Die Erfüllung dieser Wünsche kann zu einen kleineren Teil eriolgen, da die oben er- wähnten Verkehrskalamitäten die Produktionsmöglichkeit der Werke behindern und dadurch die ausreichende Befriedigung des inländischen Bedaries hinausziehen. Immerhin ist den ausländi- schen Vei brauchern unter Vorbehalt eine Erhöhung der ihnen hisher gelieferten Mengen in Aussicht gestellt worden, sobald die Verkehrsverhältnisse wieder geordnetere werden und damit die Froduktionsmöglichkeit gehoben werden kann. In den Preisen isi seit dem letzieu Bericht eine Aenderung nicht eingetreten, jür Feinbleche wurden Höchstpreise jestgesetzt, die der von den Fein- blechwerken eingereichten Liste entsprechen. Wegen der Neu⸗ regelung der Grobblech- sowie der Halbzeug- und Formeisen- preise für das zweite Quartal schweben die Verhandlungen noch. Im Laufe der Woche sind auch die Beratungen wegen Bildung der -Produkten-Verbände forigesetzt wordeu. Mit der Fortiührung derartiger Verhandlungen wachsen auch die Schwierigkeiten. Hauptsächlich ist es wieder die Frage der Beteiligungen, bezüg⸗ lich deren, Sonderwünsche in einem Umiange eingetreten sind, daß man gezwungen wird, einem etwaigen Etfolg der jetzigen Aktien recht abwartend gegeiũberzustelien. Berliner Handelsgesellschatt. Berlin, 22. Fehr. In der heutigen Sitzung des Verwaltungs⸗ rates der Berliner Handels-Gesellschaft ist der Ab- schluß für das Geschäftsjahr 1916 vorgelegt worden. Ueber⸗ schüsse aus Konsortial- und Effekten-Geschäften sind wiederum nicht zur Verrechnung gekommen. Die im Beschältsjahre 1910 erzielten Gewinne stellen sich au M. 14 796 358 gegen Mark 14 410 437.27 im Vorjahre: hiervon entfallen auf Zinsen und Wechsel in 1016 M. 10 299 922 gegen M. 10 011 47801 in 1915, aut Provisionen in 1916 M. 4 397 035 gegen M. 4 158 959.26 in 1915. Hiervon werden abgesetzt: Verwaltungskosten einschließlich Kriegslastes M. 2 728 907(1915 M. 2904 652.13), Steuern Marß 1114577(1915 M. 892 900.44), sowie Pensionskassen-Beiträge M. 203 676. Nach Abzug dieser Posten bleibt einscliliefibch des Vortrages von M. 238 918 26 ein Reingewinn von M. 11 018 114 (1915 M. 8 406 837.84) verfügbar. Auf Antrag der Geschäfts- inhaber hat der Verwaltungsrat heschlossen, vorbehaltlich der Ge- nehmigung der Bilanz durch die Generalversammlung die Divi- dende für das Kommanditkapital von M. 110 000 000 auf 7 Proz. kestzusetzen und der Talonsteuer-Rücklage einen Betrag von Mark 500 000 zuzuweisen. Nach Absetzung der Gewinuanteile verblei⸗ ben M. 1 500 650(1915 M. 208 918.26) als Vortrag für neue Reck uung. Die Generalversammlung wird auf den 31. März 1917, vormittags 11 Uhr, einberufen werden. Badischer verband der Web-, Wir-te- uund Sürckwaren⸗ Keschütte. 8 Der Badische Verband der Web-, Wirk- und Strickwaren⸗ geschäfte e. V. ist im luteresse des badischen Lextilkleinkandels Zuständigenorts vorsiellig geworden, daß vor Einleitung eines Siraiveriahrens auf Grund der Gesetzgebung über Web-, Wirk⸗ unck Strickwaren steis Sachverständige, und zwar entweder die Handelskammern oder von ihren benamite Gutachter gehört werden. An das Jusitzministerium bzw. Ministeriun des I⸗ nern hat der Verband das Ersuchen gerichtet, die Gerichte dnd Staatsanwaltschaften bzw. Berirksänier und Pokzeibchörden eil⸗ sprechend anzuweisen. 5 Londoner Müllermarlee. London, A. Febr. Müllermarkt. Offizielle Noti rungen. Weizen Northeru Manitoba Nr. 1 nom.(Vornotierung nom.), Mais Laplata amerik. 71/(71/9.). Amsterdamer Warenmarks. AksTERDaR 20 Fehruar 2. 22. 21. 893 2. Rüböl lox.— 86, per Febr.. 60./% 60./ ber Mal. per Fehr..—.— ber Rärz 61½ 61. Kaffsant lan.—— Lelnäl oko—.— 61.½ per Aprii..— 63% ava-Kaffee (oele zu den Sedingungen des Rlederlündlschen Ueberseetrustes,) Letzte Mandelsnacheienten. Budapest, 22. Febr.(WITB.) Die Bildung der Ug⸗ garischen Bank und Handelsgesellschaft schließt mit einem eRingewinn von 8 238 015.30 Kr. ab, gegen das Vorjahe ein Mehr von.38 Mill. Kr. Die Dividende beträgt 34 gegen 32 Proz. des Vorjahres. Die Reserveionds erhöhten sich inklusive der diesjährigen Dotierung und dem vou der Kapitalserhöhung gr⸗ zielten Aufgeld auf 27 Mill. Kr. Der Einlagestand erhöht sich um 134 auf 230,0 Mill. Kr. Die Bank verwaltete Ende des Vor- jahres 420 Mill. Kr. fremde Kapitalien. Für Kriegswohitätig⸗ Keits-Iustitutionen wurcien.70 Mill. Kr. gespendet. Aut die fünite Kriegsanleihe würden bei der Bank 132 Mill. Kr. gezeich⸗ net. Die Filialen der Provinz, in Wien und Konstantinopel ver⸗ veichnen günstige Ergebnisse. Die Bankabteilung der Simytflaer Filiale haf bereits ihre Tätigkeit begonnen. Die beschlossene Ka⸗ pitalerhöhung von 66 auf 80 Mill. Kr. Würde erfolgreich durch- gelührt. ———————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februar. Pegelstation vom Hatenm 8 Rhein 16 10 20. 21. 22. 2 erkunen Huningen) 235 05 09.6.17.10 abencs 8 Uhr Kehll..8.96.90 193 21 210 Kaohm. 2 Un Maxau 0 23⁰ 27.35.47.60 Machm 2 Uhr . Mannheim——* 2.. 4229 230.36.19.50.74 Korgens 7 Uhe Ralgjg2z 420 032%7 0 0 P5 12 Uhr R e i Vorm. 2 Uhr. Küi 4JK 1 Machm. 2 Ube vom Neckar: Mannheim 235243.42 265 275 20 Vorm. 1 Ubr eERNNn 643.7 0 0 55 Vorm. 7 Uör B Nehel— 8 8⁰ — —————— ——— KNr.. 6. Seite. Mannheimer General⸗Anzeigen.(Nittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Februar 1917 der Saphir. Eine polniſche eſchichte von Gruſchko Deutſch von Marie Beßmertug. — Mit dem Morgenrot lam ſtets die ſchüchterne Lybia durch bas Stabttor und nahm beſcheiden ihren Platz an einer Mauer ein unter dem Schatten einer uralten Buche. Wie alt ſie war und wie ſie ausſah, das wußte niemanb, denn ihr Geſicht war tief bedeckt. Die prächtigſten Blumen bot ſie zum Kauf an, und bas Auge der Vorübergehenden heftete ſich unwill⸗ kürlich auf die Roſen in allen ſtrahlenden Farben bis zu dem Schwarzrot, ähnlich den Kernen der Granatäpfel, auf das ſchneeige Edelweiz vom Gipfel der Berge und auf die andern Kinder Flo⸗ vas in ihrem Korbe. Man wußte, daßz Lydia weber den Tempel beſuchte, noch den Göttern Opfer barbrachte, ſondern ſich zu einer fremden Religion der Liebe bekannte. Aber alle waren dennoch freundlich gu ihr und kauften ihr gern Blumen ab. Ibre weiche, zärtliche Stimme übte einen beſonderen Zauber aus, namentlich auf die Kinder. Gexieten ſie in Streit beim Spiele auf den fremden Plätzen, ſo kamen ſie ſchließlich zu Lybia gelaufen, erzählten, was vorgefallen war und ließen ſich durch ſie berſöhnen. Oft lauſchten ſie guch andächtig, wenn Lydia von einem fernen, ſonnigen Lande ſprach, wo der Erlöſer lebte, der die Liebe der ganzen Welt bringen wollte. Dann öffneten ſich weit die Augen ber kleinen Zuhörer und ſie hielten den Atem an, um keines ihrer Worte zu überhören. 2. Außerhalb der Stadt, in den Bergen lag die Hütte, die mit ihren Herden ausgewanderte Hirten ſich einſt erbaut hatten, wo Sydia wohnte. Wenn ſie müde von dem aufſteigenden Wege heim⸗ kehrte, lam ihr Knabe, der faſt einem Jüngling ſchon glich, ihr eiligſt entgegen, nahm ihr den leeren Korb ab und ſchritt mit ihr ber Hütte zu. Dort verrichteten beide erſt fromm ein Gebet, ſetzten ſich dann an den Herd und nahmen gemeinſam ihr dürftiges Abend⸗ eſſen ein. Sie beſaßen herzlich wenig, waren aber froh und zu⸗ frieden.— Die Mutter ſah, wie ihr Klemens ſich kräftig und geſund ent. wickelte und war glücklich in dem Gedanken, daß er ſich vor keinem Kampfe, keiner Mühe und Entbehrung dereinſt fürchten würde. —+ erkannte ſie täglich aufs neue, daß ſeine Seele rein und lau⸗ ter blieb und mit aller Innigleit den Wundern der Natur foigte, die er unabläſſig beobachtete. Selten tauſchten Mutter und Sohn zärtliche Worte aus, aber jeber Blick, den ſie wechſelten, verriet, wie einmütig und liebevoll ſie miteinander lebten. Er fragte ſie nach Land und Leuten aus, die er nur zufällig zu ſehen bekam. Sie ſuchte ſeine Wißbegierde freundlich zu befriedigen, nur eine Antwort blieb ſie ihm ſchuldig, das war die auf die Frage nach dem Ringe, den ſie niemals vom Finger nabm und der eine leere Höhle an der Setie zeigte, wo einſt ein Stein geſeſſen haben mußte. 8. Die Jahre gingen ins Dand. Klemens war ein hochaufge⸗ ſchoſſener, ſtarker und ſchöner Jüngling geworden. Die Mutter magerte jedoch ab bei der ſpärlichen Nahrung und bei den müh⸗ ſamen Bergwanderungen. Ihr Herz wurde ſchwächer, was ſie dem Sohne verheimlichte. Allmählich begannen auch die Füße zu ver⸗ ſagem und Lydia konnte ſich daum noch bücken, um die Blumen zu pflücken. Bald nahm ferner ihre Sehkraft ab, ſodaß ſte kaum noch die Farbe der Blumen genau unterſcheiden konnte. Vergebens bemühte ſich der Sohn, ihr alle Laſt und Arbeit ab⸗ zunehmen, damit ſie ruhig in der Hütte bleibe. Das Mutterherz fürchtete gu ſehr, daß die Verſuchungen der Stadt das kriſtallklare Gemüt ihres Kindes trüben könnten. Eines Abends, als er die friſchgemolkene Ziegenmilch nach der Hütte brachte, fand er die Mutter erſchöpft auf ihrem Lager lie⸗ gend. Entſetzt ſtürzte er zu ihr, und ſie wurde ruhiger und ge⸗ faßter, als ſie ſeine Hand in die ihre nahm. Mit mattem Lächeln ietzt ſollſt Du erfahren, daß mein ganzes vergangenes Leben eng mit ihm zuſammenhängt. Es tut mir weh, davon zu reden, doch meine Kräfte ſchwinden und vielleicht gefällt es dem Hermm, mich ſchon morgen abzurufen. Die Zeit iſt daher gekommen, daß Du alles erfährſt. Weit, weit, in jenem Lande, wo die Sonne nur ein halbes Jahr ſcheint, um dann einem grauen Nebel und einer weißen Schneedecke zu weichen, bort lebte ein Mann, dem die aus⸗ gedehnten Gegenden unterworſen waren. Er war mãchtig und rauh, liebte die Jagd und denKrieg und ſeierte zu Haus rauſchende Feſte, denen ſein gelicbtes Weib beiwohnen mußte. Das eheliche Band wurde geſtärkt durch die Geburt eines Sohnes, dem die ganze Bevölkerung zujubelte. Während eines luſtigen Feſtmahls in der Burg erſchien einſt ein Pilger von himmliſchem Ausſehen. Hell ſtrahlten ſeine milden Augen und ein verſöhnendes Lächeln umſpielte ſeine Lippen. Mit⸗ ten im hellerleuchteten Saale blieb er ſtehen und ſprach mit erha⸗ bener Gebärde. von dem großen Propheten in Nazareth, der nicht nur dem Nächſten, ſondern auch dem Feinde zu verzeihen bereit war. Alle lauſchten aufmerkſam und ſahen mit einem Schauer der Verehrung zu dem kühnen Greiſe auf, der ſolche ſeltſamen Ge⸗ danken vor dem ſtrengen Herrſcher zum Ausdruck zu bringen wagte. Der Gebieter ſchenkte ihm aber kaum Gehör, ſondern ergötzte ſich inzwiſchen an den derben Späſſen des Hofnarren und ſagte ſchließlich:„Der Alte ſpricht Torheiten. Es wird ſich niemand in der Welt finden, der ſo ſinnlos wäre, den Feind zu lieben und ihm zu verzeihen. Ich haſſe meine Feinde und kenne gar keinen größeren Genuß, als ſie zu töten! Er aber glaubt trotz ſeiner ſchneeweißen Haare an ſeine eigenen Kindermärchen... gebt ihm zu eſſen und in Obdach in unſerem Hauſe!“ 4. Der Greis blieb in der Burg. Wenn der Herrſcher mit ſeinen Jagdgenoſſen im Walde, war, kam er in die Gemächer ſeiner Gattin, wo ſie mit ihren Frauen zu ſpinnen und zu weben pflegte, während ihr holdes Kind zu ihren Füßen ſpielte. Viel erzählte der Alte von dem irdiſchen Leben ſeines Meiſters, von ſeinen Leiden, von ſeinem Tode und ſeiner Auferſtehung. Und ſeine Worte waren ſo durchglüht von einem überirdiſchen Feuer, daß die Seele der Frau entzündet wurde und ſich ſeinem Gotte zuwandte. Einſt, als ihr Gemahl wieder abweſend war, erſchien der Greis und kündete an, daß er die Burg berlaſſen müſſe. Mit Tränen flehte ſie ihn an, zu bleiben, er ſprach iedoch mit Ent⸗ ſchiedenheit:„Mein Kind, mein Leben gehört mir nicht, ſondern Ihm, dem ich diene. Mir iſt die heilige Bürde zuteil geworden, die Wahrheit zu ſäen auf der Erde. Da du reinen Herzens und voll Liebe biſt, taufe ich Dich, und Er wird ſtets mit Dir ſein!“ Freudig ergriff die Frau das Kreuz für ſich und für ihren kleinen Sohn. Bevor der Pilger ſie verließ, gab er ihr einen wunderbaren Ring mit einem leuchtenden Saphir. Die Hand auf ihr Haupt legend, ſprach er:„Demjenigen, deſſen Kerz Ihm in Milde und Liebe ergeben iſt, wird dieſer Ring ein nieerlöſchender Leitſtern ſein!“ Sie ſteckte den unſchätzbaren Ring an ihren Finger und der Saphir leuchtete, wie ein himmliſcher Stern. Sie konnte ihr Auge gar nicht von ihm abwenden. 5. Beglückt eilte ſie dem heimkehrenden Gatten entgegen und deigte ihm ihren Schatz. Er rief ſtaunend aus:„Ja, der Alte iſt ein Zauberer. Ich befehle ihm, bald ſolch funkelnde Sterne in allen Edelſteinen zu entzünden, die meine Feſtgewänder und Diademe ſchmückem.“ Er hat unſer Land verlaſſen und lehrt nie wieder“, erwiderte die Frau. „Dann müſſen die Zauberer unſeres Landes in ſein Geheim. nis dringen. Gib mir den Ring.“ „Ich darf mich keinen Augenblick von ihm treunen!“ war die Antwort. Da ergriff der Herrſcher zornig ihve Hand, riß ihr gewaltſam den Ring vom Finger und brach den Stein heraus. Sofort erloſch ſein Licht, und ein lebloſer Stein blieb in der Hand des Gebieters den hinterher ſeine Gattin und alle Diener des Hofes lang geſuch haben. Ent⸗ Der ſtrenge Herrſcher lechzte nach Rache für die erlebte 5 täuſchung und liez die ſchönſten Jünglinge des Voltes ſein Göttern opfern. In jener Zeit verließ ſeine Frau mit verhüllt Antlitz, den ſchlafenden Knaben im Arm, die ſtolze Burg.* Sowie ſie die Grenzen überſchritten hatte, war die FJu von ihr gewichen, entdeckt zu werden. Viele Monaten und W wanderte ſie und nährte ſich und ihr Kind kärglich, bis ſie du Land erreichte, wo die Sonne die Erde warm durchdringt und f Früchte und Blumen in Fülle hervorbringen läßt.* Das übrige weißt Du. mein Sohn, denn jene Frau iſt— dei Mutter und der Herrſcher war— dein Vater!“ 6. Erſchäpft vom Sprechen, lag Lydia lange ſtumm und mit 93 ſchloſſenen Augen, als durchlebte ſie innerlich noch einmal die Sl, Vergangenheit. Klemens wagte ſich nicht zu bewegen. Kein—9 kein Vorwurf ſtieg in ſeinem Herzen auf. Er hing zu ſehr der Mutter, um nicht alles zu billigen, was ſie zu tun für befunden hatte. Endlich raffte ſich ſeine Mutter auf und 9 „Es wäre ſchwer für mich zu ſierben, ohne den höchſten 995 meines Lebens erfüllt zu ſehen. Bis hierher drang die Kunde 10 den Grauſamkeiten des nordiſchen Fürſten. Wir dürfen ihn 0 ſein Volk nicht länger im Irrtum und in der Verblendung laſte Mir iſt es nicht mehr vergönnt, ihnen die Erleichtung zu bring aber du wirſt es tun und vorher den Stein dieſes Ringes ſucheg und müßteſt du dreimal die Erde dazu durchmeſſen. Ich fubte Du wirſt ihn finden, mit Deiner Liebe den Stern in ihm bel 5 und mit ſeinem heiligen Lichte das Herz Deines Vaters 3 dringen. Vielleicht lebe ich noch, bis Du mit dem erſehn S e heimkehrſt!“ weinte, als er ſich auf den Weg machte und fcc, kummervoll:„Wer wird meiner armen Mutter die ſchließen? Wer wird ſie ins Grab betten?“ Während ſen Gemüt von ſchweren Gedanken bewegt wurde, haftete ſich Blick auf ein Stücchen Granit, das das Waſſer beſpülte. Er es auf, ſteckte es in den Ring und freute ſich, daß es gerade Höhle ausfüllte. „Gott wird mir den frommen Betrug verzeihen, wenmg meiner armen, erblindeten Mutter dereinſt den Ring, wenn mit einem andern, ſo mit dieſem Steine bringel“ flüſterte In einer finſteren Nacht kam er zu der Hütte zurück. Es f0il⸗ rinsumher ſtill, und grampoll ſagte er ſich:„Meine Mutter iſt J0 Tief aufatmend bewegte ſich aber Lydia und wiſperte: 7 10 das mein Sohn Klemens 7 Habe ich denn garnicht bemerkt, E Monate, vielleicht Jahre dahinzogen, bis du die Erde nach koſtbaren Saphir durchſuchteſt!“ „Ja, Mutter, ich habe ihn geſunden!“ Er ſteckte ihr den ütte an den Finger, von dem plötzlich hunderte von Lichtern in der d 3 erglänzten. Der einfachſte Granitſplitter hatte die Geſtalt ei Saphirs angenommen. Jubelnd ſchaute Klemens ſich um und kam ihm deutlich zum Bewußtſein, daß die Liebe dieſes Wu vollgogen hatte. Wein feiiges Sscheim erkelterie das biaſſe Geſtch ber W und ſie ſprach:„Du haſt ihn gefunden, mein lieber Sohn, 8 10 wird dein Leitſtein ſein, ſolange ein warmes Herz in deiner den ſchlägt. Er wird dir helfen den Weg zu deinem Vater zu ſi und ihm die Wahrheit zu vermitteln. Jetzt ſterbe ich ruhig. hues Sie legte ihre Hände auf das Haupt des knieenden So und ihre Seele aus. 3— Hütte beſtattete Klemens feierlich ſeine Mutter unter blühenden Blumen. Er meißelte aus Stenſeßz Kreuz, das den geweihten Grabhügel zierte, an dem Wanderer 1 germ ausruhen, wenn ſie von der Mühſal des Weges überw werden. u⸗ Mit Hilfe ſeines Ringes gelangte Klemens nach ſeinem ſen ſprünglichen Vaterlande zurück und bekehrte den König und ganzes Volk zum Glauben des Erlöſers. et Als er ſelbſt den Thron beſtieg, erblühte ſein Land, weil K ſbets ſich von dem Ringe leiten ließ, deſſen Feuer von ſei eigenen Liebe zur Menſchheit genährt wurde. Ring ſprach ſie:„Höre, Klemens, ſchon oft forſchteſt Du nach dem Ringe, N zurück. Gekränkt und voll Wut warf er den Stein weit hinaus, Elektrisch Danksagung. dem schmerzlichen Verlust unserer Mutter, Frau Helene Diemer sagen wir aui diesem Wege unseren herzlj Die trauernden Hintepbliebenen. 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Deutſche Männer, Deutſche Frauen. Der Weltkrieg drängt zur Entſcheidung. Unſere Feinde haben ihte Abſichten enthüllt. Wir ſind ihnen dankbar, daß ſie die letzte Mas ke ſallen ließen, daß wir heute mehr denn je wiſſen, daß wir für den Beſtand unſeres Vaterlandes kämpfen, für das Sein oder Nichtſein von Haus und Herd, von Weib und ind. 70 Jetzt gilt es alle Kräfte für dies Ziel einzuſetzen und nichts zu unterlaſſen, was unſere Kraft in dem Völterringen zu ſteigern und zu ſtärken vermag. Der Ankauf von Goldſachen durch die Reichs⸗ bank und oer Verkauf von Juwelen ius neutrale Ausland durch die Diamantenregie gilt dieſem Ziel. Er ſtärkt den Goldſchatz des Reiches. Er ſteigert unſere wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit. Er wird dazu beitragen, uns einen ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der Friedenswirtſchaft zu ſichern⸗ Das Opſer der Gold⸗ und Juwelenabgabe, zu welcher die Reichsbank auffordert, zählt— und das ſei hier den mancherlei herumſchleichenden Anzwei⸗ felungen gegenüber ausdrücklich feſtgeſtellt— zu den notwendigen Rüſtungsarbeiten, mit denen wir gewillt ſind, unſeren Feinden ent⸗ gegenzutreten und unſeren Fahnen den Endſieg zu wahren. Das Gefühl der Notwendigkeit dieſes Opfers er⸗ füllt noch nicht alle Kreiſe unſeres Volkes. Noch können wir zwar davon abſehen, Goldſchmuck und egerät auſzuruſen, dem ein hoher Kunſtwert oder— wie alten durch Generationen aufbewahrten Familien⸗ ſtücken und den Trauringen der Lebenden— ein be⸗ ſonderer kulturhiſtoriſcher oder ethiſcher Wert inne⸗ wohnt, aber für alles übrige muß auch hier rückhalt⸗ loſe Opſerfreudigteit ſich in des Vaterlandes Dienſt ſtellen. Wie jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau ſich heute, wo es den Kampf um des Deutſchen Voltes Daſein gilt, draußen wie drinnen ſelbſtlos und ſelbſtverſtändlich in die Reihe der Kämpfer ſtellt und längſt von dem Wahn geheilt iſt, auf den Einzelnen komme es nicht an, ſo iſt es auch hier not, daß jedes Goldſtück, jedes Schmuckſtück und Gerät, von dem ſich weitherzigſte Opferwilligkeit zu trennen vermag, den Kampf für das Vaterland mitkämpft. Wir brauchen heiße Herzen und oſſene Hände. Frauen und Männer Deutſchlande! Zeigt eure Opferbereitſchaft. Laßt euch in dem geſunden Be⸗ wußtſein, daß des Deutſchen Volkes ſchwerſte Zeit von euch ver angt, auch an dieſer Stelle eure Hilſe zu ſpenden, nicht wankend machen durch Jene, denen das geforderte Opfer zu hoch erſcheint. Wir brauchen euer Opfer! Berlin, 1. Februar 1917. Havenſtein Präſident der Reichsbank. Bekanntmachung. Höchſt⸗ und Richtpreiſe bete. Die ſtädtiſche Preisprüſungsſtelle für Marktwaren bat heute ſolgende Kleinhandelspreiſe ſeſtgeſetzt: Pfennig Kartoffeln, Höchſtpreis 10 Pfund 58 Rotkraut, inländiſches, Richtpreis das Pfo. 2⁵ Motkraut, aus ländiſches, 4 88 Weißtraut inländiſches, 4 4 1⁵ Weißtraut ausländiſches, 0* 23 Wirſing, inländiſcher, 5 20 Wirſing, ausländiſcher, 0 7 0 8⁵ Spina⸗ 0.„„ 80—85 Rüben, weiße Höchſtpreis der Zentr. 280 Richtpreis das Pfund 5 „„roie 5„„ 12—18 „„gelbe Höchſtpreis der Zentr. 700 Richtpreis das Pfund 12—14 oͤchſtpreis der Zentr. 1000 ichtpreis das Pfund 12—14 *** Karotten Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung zugelaſſen werden, Wer Auslandsware ſühren will. muß dies beim Preis⸗ prüfungsamt anmelden; außerdem iſt dieſe Ware beſonders kenntlich zu machen. Obige Preiſe treten am Samstag, den 24. Februar Kraft und gelten bis einſchließlich Freitag, den 4 März. Mannheim, den 22. Februgr 1917. Städtiſches Preisprüf Dr. Hofmann. Scklacke in beliebigen Mengen kann von unſerem Fabrikhof koſteulos abgeführt werden. Ca70 Broven, Boveri& cie Sw99 gsamt; Städtiſcher Lebensmittelverkauf. Gänſe, Hähne u. Hühner kommen ab Samstag, den 24. ds. Mis. bis auf in den nachbenannten Geſchäften zum erkauf: In den Delikateßhandlungen: R. Gund, R 7, 27; J. Knab, Q 1, 143 Th. Straube, N 3, 1; F. Wengand, 0 1, 12. In den ſtädtiſchen Läden: D 6, 6; P 4, 10; Schwetzingerſtraße 118; Eichels⸗ heimerſtraße 44; Riedfeldſtrade 34; J Ba, 6. Die Preiſe ſind wie ſolgt feſtgeſetzt: für Hähne und Hühner im ganzen Stück Mk..25 bis Mk 360 das Pfund für Gänſe im ganzen Stück Mk..75 bis Mk..10 das Pfund (ie nach Qualität). Mannheim, den 22. Februar 1917. Städtiſches Lebensmittelamt Warenabteilung: Kaiſer Sw 24 Bargeldlos kann jedermann an die flädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizititswerke zahlen: 1. durch Scheck auf alle Mannheimer Banken und die ſtädt. parkaſſe, der dem Erheber beim monatlichen Vorzeigen der Rechnung des baren Geldes übergeben werden a n: 2. durn Abbuchung vom Poſtſcheckkonto, vom Baukkonto, oder Sparkaſſenkonto des Zah. lers. Auf ſchriftlichen Antrag bei der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke wird auch ohne Weiteres monatlich fort⸗ lauſend die Abbuchung beſorgt. Bei monat⸗ lich fortlaufender Abbuchung behält ſich der Verbraucher vor, im Falle der Beonſtandung der Verbrauchsrechnung den Rechnungsbetrag zurückzuſordern. Auf Rückforderung erfolgt die Rückbuchung ohne Weiteres ſoſort. Vom Monat Febrnar 1917 an übergeben die Er⸗ heber im Falle der Nichteinlöſung der gemeinſamen Rechnung für Waſſer⸗, Kanal⸗ und Müllgebühren, Gas und Strom dieſe Rechnung ſelbſt anſtelle des bisherigen Zettels, worauf, falls nicht bargeldloſe Zahlung(ſiehe oben) vorgezogen wird, die Zaylung mittelſt der ebenfalls beigefügten und bis auf Name, Wohnung und Betrag ſchon ausgefüllten Zahlkarte auf Poſtſcheckkonto Nr. 1050 der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke in Ludwigshaſen a. Rh. er⸗ jolgen kann. Mannheim, den 9. Februar 1917. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗, Waſſer⸗ und Glektrizitätswerke. Pichler. Bekanntmachung. Außer im Gaswerk Luzenberg wird a) im Magazingebäude der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke Luiſenring 44, b) im Elektrizitätswerk Induſtriehafen, c) im Gaswerk Lindenhof, d) im Etektrizitätswerk Rheinau werktäglich vormittags von 10—12 Uhr und nach⸗ mittags von—4 Uhr Koks im Kleinverkauf(Füll⸗ oſenkoks kleine Körnung) in Mengen bis zu zwei Zentner auf einmal zum Preis von 1,45 M. für den Zentner gegen den ſtädt. Bezugs⸗Ausweis abgegeben. Der Koks iſt bei Empfang bar zu bezahlen und vom Käufer ſelbſt zu laden. Gefäße oder Säcke ſind mit⸗ zubringen. S78 Ferner ſind zu obigen ſtädt. Verkaufsſtellen noch folgende weitere Verkaufsſtellen für Koks, kleine Körnung, errichtet: tſtadt: Al Alter,., Kohlenhändler, G 7, 36, Gerber, Karl, Wirt und Kartoffelhändler, Jung⸗ buſchſtraße 30, iedler,., Viktualienhändler, R 7. 5. utz. Norbert. H 6 3. Swis Sindenhof: Reichert, Kohlenhandlung, Bellenſtratze 15/17, Schwetzingerſtadt: Bihlmeier, Friedrichsfelderſtr. 86, Lager Kl. Wall⸗ ſtadtſtraße 25, Kraus, Marie, Kleinfelbſtraſte 17. Neckarſtadt: Seeger,., Laurentiusſtraße 26, Eidracher, Joſ., Peſtalozziſtraße 81, Moſer, Ludwig, Fröhlichſtraße 54, Kopp, Bärbara, Wwe., Eichendorffſtraße 16, Röchel, Wilhelm, Fröhlichſtr. Z1a, Gebrüder Mitſch, Zehntſtraße 27. Reckarau: J. Noll, Viktualienhändler, Maxſtraße 28, eidenreich, Viktualienhändler, Fiſcherſtraße 1, chuhmacher, Viktualienhändler, Friedrichſtraße 96, Frau 9. Wwe., Friedhoſſtraße 24, Schlachter, Karl, Katharinenſtr. 88. Verkaufsſtelle: 77 Benz, Ecke Germania⸗ und Dorfgärten⸗ trabe. Degenhard, A Friedenſtraße 30, Gaisbauer, Walburga, Fiſcherſtraße 48, Khdl. Löſſelmann, Joh., Maxſtraße 24. Feudenheim: Hartmann, Friedr., Eichbaumſtraße 11, Biereth Karl, Maurer, Wartburgſtraße 81. Waldhof: Bender Kohlenhändler, Hafenbahnſtraße. Stich, Jatob, Fenik⸗ 20, Einfahrt Roggen · ſtraße 17. Käfertal: Mönch, Auguſt, Kurze Mannheimerſtrgze 57, Ver⸗ Müller, Suſanna, Ladenburger⸗ traße 20, Eckert, Hermann, Kurze Manuheimerſtraße 2. Sandhofen: Karg, Michael, Obergaſſe 8, Grab, Joh., Zwerchgaſſe 10, Müſter, Val., Karlſtraße 8. Es werden Mengen bis zu zwei Sa auf einmal gegen den ſtädtiſchen Bezugs⸗Ausweis ab Verkaufsſtelle abgegeben. Der Preis iſt für 4½½ Beniner 0,75., für 1 Zentner 1,45 M. »Mannheim den 8. Februar 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Verkauf bl Oelfassört. Das Staatliche Porphyrwerk Doſſen⸗ heim a. d. Vergſtr. verkauft im Haupt⸗ und Schloßbruchbetried ſowie auf dem Lager⸗ platz lagernde Oelfäſſer⸗J Angebote hierauf ſiud bis 26. ds. Mts,, nachmiteggs 3 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer einzureich T57 Morcev früh auf der wreibant Spꝰs zur Jahresveiſammlung Nindſleiſch der zur Handelskammer Anfang Nr. 2068 Wahlberechtiften auf Die Verwaltung⸗ Mittwoch, 7. 1917———— 4 —— 1 Uhe 1 aer der Han⸗los wurde u. wieder ar⸗ Mann⸗ beitsfähig bin, teile ich aus 7 b.— edem Zuckerkranken m 10 nerd kerb. fersol 1. Meisdoſen Borkahe aenete age un 0 5 — de—34 Merztlich geprülte- ſchlags für 917 Messeuu 22 3. Wahldreierdſechnungs⸗empf ſich in, auß. d. Hauſe. prüfer. Frau M. Bender Die Handelsümmer: Seckenheimerſtraße 34a. Engelhärd. 6066 dugendtheater im Bernuardushol. Sam'tag, den Iraeritiſche Gemeinde In der Hauptſynaggß reitag, den 23. Februar. a 8 5 Uhr. Samstag, den 21. Februqf morgens 9½ Uhr. ürbitte für Heer und Vatetland. Nachm. 2½ Uhr Shkiterklärung. Abends.40. Bochentagen: Khr. Abends 5½ Uhr. Clausſynggoze. . Februar, abends 5¾ Uhr. Hen 24. Februar, morgens 8½ Uhr. Heer und Vaterland. Abends.40 An den Wochentagen: Morgens 63/ Uhr.— Abends 5 Uhr. An d Juwelen- u, Schmucksach Versicherung degen leden Verlust als⸗ 13 sind: Abhandenzommen Zerreſzssn von Perlen- Ver leren nren Oiebstahl Wschädigung Fguer orlust elnzelner Hexaubu. ocer sonstiger Aa- Taschendſebstahl“ Zulner Telſe eines Elnbruch Sohmuckstückes ede Ortsbeschränkung ——— Telephon 867 Mannheim, P 6, 23/24. Morgen Samstag, 24. un Sonntag, 25. Februstf 4 5 also am Wohnort(in der Wohnung, Wohl wie auf der Straße, Straßenbahn, Küto, Theater usw.) und aul der Reise isenbahn wie Gasthäuserm). Lb 70 Auskunkt erteilt: Versicherungs-Geschätt Wilhelm Kaesen Mannheim Fernspr. 2571 1. 7, 40. 5 eie vornchm u. wenzeltlich eingertcht Flisiel- und önhelspliege-S, Kopfwaschen, Hakrfürben, Manſcure, Cehiebtr dampfbäder, Gesichts- u. Kopfmassage- ul fo, Haarentfernung et Bedienung dure 6⁰ schultes Persoual. open E. Pioen, 1, 3. Varadeplatz, 2 Tre Slääll. Pornhyrwerk 9o à, ü, B. Feruspr. 180. — Saſin * Katzenfel Einlege-Schlen gegdp Kalte Füsse Inhatations-Apharate Nasendouchen lerigatore Sesundheitsbi kauft man noch vorteilhaft bei Ludwig& Schütthelm, Moidrogerle Gegr. 1883. 0 4, 8 Tel. 258 und 7716 Filiale: Friedrichsplatz 19.— Telephon 4968. Mb46 Sehrsib- und Landelskurst. 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