——..————. ————— — — ˖— U t 1 1 9 90 5 I 0 Donnerstag, 1. März. Maunh Deranmornich fün der allgemeimen und Handelstell teum du frit dun den 8 1ie heinevetier druch u berlag der Dr. 5 Haas ſchen — 3 K in— „Kdr eral⸗Anzeigen⸗ Mannheim. Fernſprecher: 8. 942. 188 7044 79⁴⁵ Poffced- Konte 2917 cudwigsbafen a Rh.. 0 ſeigenprcis, Die tpalt. Molonerzeile 40 Pfg., Reklame⸗ 8 8 52 arre lug: Mlnagbiast—.% Uhr, bendblatt nachm 3 Uhr Für Knzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u Ausgabe wird neine Berantwortung übernommen. Srhucke reie in Rannheim u Umg mongtl m 140 einſ Brſngerl Durch die Poſi bezogen viertelf Ui 4 62 einſchl Po zuſtellungsgebühr Bei der Boſt abgeh. M. 3. 90 Eingel · Nr.s pig Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Engliſche Angrike bei Cransloy und Sailiy geſcheilert. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptqugrtier, 1. März.(WrB. Amilich.) e a Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf beiden Ancreufern iſt vor einer Reihe von Tagen dus beſonderen Gründen ein Teil unſerer vorderen Slellung frelwillig und planmäßig geräumt und die Verteidigung in eine andere vorbereitete Stellung ge⸗ legt worden. Dem Gegner blieb unſere Bewegung verborgen; um⸗ ſichtig handelnde Nachhutpoſten verhinderten ſeine nur zögernd vorfühlenden Truppen an kampfloſer Beſitznahme des von uns aufgegebenen zerſchoſſenen Geländeſtreifens. Dem überlegenen Angriff befehlsgemäß ausweichend, füg⸗ ten dieſe ſchwachen Abteilungen dem Feinde erhebliche blutige verluſte zu, nahmen ihm bis jetzl 11 Offiziere, 74 Mann als Gefangene und 4 Maſchinengewehre ab und beherrſchen noch heute das Vorfeld unſerer Stellung. Nach ſiarkem Feuer griſſen in den geſirigen Morgenſiun ⸗ den die Engländer bei Trausloy und Sailly an. Der Angriff ſcheiterte bei Transloy vor dem Hindernis, bei Sailly, wo er auch nachts wiederholl wurde, im Nahkampf. ngedrungener Jeind wurde unter Einbuße von 20 Gefange · nen im Gegenſloß geworſen. In zwei räumlich eng begrenzten Stellen ſind engliſche Schützenneſier entſlanden. Auf dem Weſiufer der Maas bereilete ſich morgens ein franzöſiſcher Stoß vor. Anſer Vernichtungsfeuer vereitelle ſeine Durchführung. Oeſtlicher Kriegsſchauplat. Heeresfront des Generalfetomarſchalls Prinz Leopold von Sapern. Richts weſentliches. Hheerestront des Generaloberſten Erzherzog oſe Bei ſiarkem Schneefall war in den Waldkarpathen nur auf den Höhen öſilich der Beſtroitz das Geſchützfeuer lebhaft. Rördlich der Valeputnaſtraße griff der Ruſſe am orgen nochmals die von uns genommenen Stellungen ver⸗ Leblich an. Am Slanic⸗ und Oitostal wurden kleine Vorſtöße, auſ den Höhen zwiſchen Suſila- und Putnatal Angriffe ſlärkerer Kräſte abgewieſen. hreresarupve oes Generalfeldmarſchall o. Mackenſer Ruſſiſche Streifkommandos ſind bei Jaurei(nördlich von Jocſani) und und bei Corbul am Sereih vertrieben worden. Maxedoniſche Lront. Keine beſonderen Exeigniſſe. Bei Abweiſung der italieniſchen Angeiffe öſllich von Pa⸗ im Cernabogen ſind fünf Ofſiziere und 31 Mann ge ⸗ ſangen in unſeren Händen geblieben. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der bulgariſche Bericht. Softa, 28. Jebr.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Generalſlabsbericht. Mazedoniſche Front Im Cernabogen verſuchte der Feind nach heftiger Uraleevorbereitung zweimal einen Angriff auf Kue Boge 1090 und zwar auf einer Frout von 2 gi⸗ ometern; er wurde aber überall zurückgewor⸗ len, zum Teil im Bombenkampf. In der Gegend von Bilolla und im Wardartal ſpärliches Arkillerie⸗, Gewehr⸗ Maſchinengewehrfeuer. In der Ebene von Serres zeit⸗ weilig Kanonenſchüſſe und Patrouillen⸗Scharmützel. In der Rabe der Strumamündung feindliches Artilleriefeuer zu Lande unp von den Schiffen im Golf von Orfano. Soombalte eufttätigkeit auf der geſamten ägäiſchen t. Ein ſeindliches Schiff feuerte von der Weſtſeite des von Porto Lagos, wurde aber von unſeren Waſſerflug⸗ Wolfz keugen vertrieben. Rumäniſche Front. 9—— Mahmudie und bei Zſaccea kiugelwechſel zwiſchen bder türkiſche Tagesbericht. IiKonſtantinopel, 28. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Heeresbericht. Kein wichliges Ereignis an den Am 26. Februar ſchoß einer unſerer Flieger einen Doppeldecker in der Nähe von Lemnos Meere ab. ſauten. udli ü den vorherige beſchwören. Mie Kriegslage. Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In der feindlichen Preſſe wird gegenwärtig viel Aufhebens davon gemacht, daß wir im Ancregebiet einige Stel⸗ leng eräumt haben. Es iſt zurzeit nicht angebracht, ſich in Einzelheiten über die Gründe zu ergehen, aus denen die Oberſte Heeresleitung ſich zu dieſen Maßnahmen veranlaßt geſehen hat. Wir halten uns einfach daran, daß dieſe Räu⸗ mung, die ihrer Ausdel nung nach bei der gewaltigen Länge der Weſtfront für die allgemeine militäriſche Lage nicht in Be⸗ tracht kommt, ohne bleibt, von uns ſeit langem ins Auge gefaßt worden iſt 8 vollkommen freiwilli erfolgte. Die Freiwilligkeit geht erſtens daraus hervor, daß die Engländer die Räumung zunächſt gar nicht bemerkten und zweitens daraus, daß ſie der deutſchen Preſſe bereits vor längerer Zeit als beabſichtigt angekündigt worden iſt. Im übrigen gingen geſtern in dieſem Gebiet ſtarke engliſche Abteilungen vor, die in Vorfeldgefechten von ſchwa⸗ chen Sicherungsabteilungen abgewieſen würden. Nach ſotern Artillerievorbereitung ging der engliſche Gegner auch Abſchnitt von Le Transloy und Sailly vor und während er bei Le Transloy überall abgewieſen wurde, gelang es ihm bei Sailly an zwei kleinen Stellen einzudringen. Im übrigen iſt die feindliche Unternehmung geſcheitert. Der Mißerfolg hin⸗ derte die Engländer aber nicht, in der Nacht den Angriff zu erneuern. Auch diesmal blieb ihnen der Erfolg verſagt. Im Magsgebiet verſuchten die Franzoſen es auf dem Weſtufer des Fluſſes mit einem plötzlichen Angriff. Der Verſuch brach ſchon in unſerem Feuer zuſammen. Von der Oſtfront ſind Ereigniſſe von Belang nicht zu melden, desgleichen nicht von den ſüdlichen Kriegsſchauplätzen. Im übrigen ſoll hier nochmals verzeichnet werden, daß die i Front eine weitere Ausdehnun erfahren hat, indem die Engländer die franzöſiſchen Ab⸗ ſchnitte bis Rope herab übernommen haben, wodurch natür⸗ lich franzöſiſche Truppen frei, andererſeits aber auch engliſche Kontingente gebunden worden ſind. Die Ausdehnung der eng⸗ liſchen Front iſt im übrigen ſeit langem geplant geweſen. Schon im Dezember vorigen Jahres ſind neu aufgeſtellte engliſche Diviſionen zu ihrer weiteren Ausbildung und ſpä⸗ ——9 Verfügung an die Front nach Frankreich überführt worden. eia ſchwelzeriſches Urtell über'e vogeſen /ront. e. Von der ſchweizer. Grenze, 1. März.(Priv.⸗ Tel. z..) In der„Neuen Züricher Zeitung“ und im„Berner Bund“ ſchreibt der ſchweizeriſche Sonderberichterſtatter Rig⸗ enbach, der dieſer Tage von einem Beſuch der deutſchen ogeſenfront zurückkehrte, u..: Es kann weſentlich zur Be⸗ rubiqung der Schweizer Bevölkerung dienen, was wir hier im Oberelſaß an Kriegsbildern zu ſehen bekamen. Da uns, zwei Schweizer Berichterſtattern und Offizteren, überall in vorderſter Linie wie hinter der Front alles gezeigt wurde, konnten wir uns davon überzeugen, daß hier nichts gerlant wird, was die Sicherheit der Schweiz gefährden könnte. An⸗ dererſeits bietet die unbedingte Feſtigkeit der deutſchen Front die Eewähr, daß die Schweiz auch bei Aktionen, die von der Gegenſeite aus eingeleitet würden, notwendigerweiſe in kriegeriſche Unternehmungen verwickelt zu werden braucht. 0 c. Von der ſchweizer. Grenze, 1. März.(Priy.⸗ Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet: Dei engli⸗ ſche Erfolg in Meſopotamien wurde in der engliſchen Preſſe ruhig und ohne überſchwän gliche Zukunftshoffnungen aufge⸗ nommen. Der militäriſche Mitarbeiter der„Times“ meint, das Weitere hänge von der Wideſtandskraft der entkom⸗ menen türkiſchen Truppen und den möglichen Verſtänrkungen, die ihnen zufließen werden, ab. Von einem Vormarſch auf Bagdad könne einſtweilen keine Rede ſein. * Die deutſch⸗amerikani che Kriſe. Der laugmütige Wilſon. c. Von der ſchweizer. Grenze, 1. März.(Priv.⸗ Tel. z..) Die„Baſler Nachrichten“ melden: Die Agentur Radio drahtet aus Waſhington, Wilſon werde wahrſcheinlich vom Kongreß entweder die allgemeine Wehrpflicht oder eine großzügige Organiſation für die Anwerbung oen Freiwill gen verlangen. Die Pazifiſten arbeiten dieſem Projekt mit allen Kräften entgegen. Bern, 28. Febr.(WrB. Nichtamtlich.) Zur Rede Wilſons ſchreibt die Zeitung„Debats“: Wilſon hält vor allem auf zweierlei: Nichts Endgiltiges zu unternehmen ohne uſtimmung des Landes und möglichſt weitgehende Langmut gegen Deutſchland zu zeigen. er die drohende Kriegsgefahr kennt und ſich vorbereitet, ihr entgegenzutreten, off er, ſie bis zum letzten Augenblick zu Der„Petit Pariſien“ ſagt: Wilſon weiß, daß er, um die Oeffentlichkeit geſchloſſen hinter ſich zu haben, das Hoſer Unrecht auf die Mittelmächte muß ſchieben können. aher gewiſſe Sätze, die man im Lichte der inneren Notwen⸗ digkeiten und der Parteiſchwierigkeiten betrachten muß. Der Krieg wird nicht von ihm ausgehen, aber droht von Minute n dem bwohl zu Minute von Deutſchland entfeſſelt zu werden, das ſich weigert, ſeine Erklärung zurückzunehmen. Auch der„Temps“ beſtätigt Wilſon ſeine Langmut und Friedfertigkeit, ſchreibt aber: Er wird nicht die weſentlichſten Rechte der amerikaniſchen Bürger, deren Verteidigung ihm obliegt, aufgeben, ſelbſt wenn die anderen Neutralen ſich weniger entſchloſſen zeigen, als er gehofft hat. Die vom Kon⸗ greß geforderten Schutzmaßnahmen bilden einen neuen Schritt, der Amerika dem Kriege näher bringt. Eine holländiſche Stimme über die Autwort des Kanzlers an Amerika. Haag, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Nieuwe Rotterdam'ſche Courant“ ſchreibt über die Rede des Reichs⸗ kanzlers: In der Antwort an Amerika hat der Reichskanzler einen ſtarken Stand. Es iſt unbeſtreitbar, daß zwiſchen der Haltung Amerikas gegenüber dem durch die Entente verübten Unrecht und dem durch die Mittelmächte verübten ein ſtarker Unterſchied beſteht. Ebenſo wie Amerikas energiſches Auf⸗ treten gegenüber der U⸗Boot⸗Furie dieſes Elend monatelang hinausgeſchoben habe, würde auch ein kräftiges Auft eten gegen das britiſche Unrecht den Neutralen viel Ern edrigung erſpart haben. Wilſons Aufforderung an die Neutralen, ſei⸗ nem Vorbild zu folgen, würde eine viel ſtärkere moraliſche Stütze gehabt haben, wenn der Präſident der Vereinigten Staaten gegen jedes den Neutralen gegenüber verübte Un⸗ recht Stellung genommen hätte. Amerika gelang es nicht nur, England nicht an die Grenze des Rechts zu zwingen ſondern es erweckte auch bei ſeinen Mitneutralen niiht den Eindruck, 05 es ernſtliche Verſuche in dieſer Richtung unternommen habe. * Das engliſche Einſuhrverbot und die Schweiz. m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Das engliſche Einfuhrverbot ſei für die auf die Ausfuhr angewieſene ſchweizeriſche Induſtrie den ſtärkſten Schlag, den ſie ſeit Kriegsbeginn zu ertragen 15 Ein Volkswirtſchaftler beſpricht die gegenwärtige Lage n der„Züricher Poſt“ mit folgenden Sätzen: Es iſt in keiner Weiſe übertrieben, wenn man ſagt, der geſamte ſchwei⸗ zeriſche Exportverkehr iſt heute in Gefahr. Mit England und Deutſchland iſt es nicht getan. Andere Staaten werden hier in der nämlichen Weiſe mitmachen und der Ueberſeehandel iſt ohnehin durch die deutſche See⸗ ſperre im böchſten Grade gefährdet, wenn. nicht direkt un⸗ möglich gemacht. Was von ſetzt an noch ausgeführt werden kann, wird, abgeſehen von Munition, Kriegsmaterial und Lebensmitteln, auf ein Minimum zuſammenſchrumpfen und eine größere Anzahl der Betriebe wird zu gänzlicher oder teilweiſer Arbeitseinſtellung gezwungen werden. gie ruſſiſche Kriſe. Kopenhagen, 28. Febr.(WB. Nichtamtl.)„No⸗ woje Wremja“ zufolge gab der Kommandant des Peters⸗ burger Militärbezirks bekannt, er habe in Erfahrung gebracht, daß die Arbeiter eine große regierungsfeindliche Kundgebung vor dem Dumagebäude geplant hätten. Er warnt deshalb vor Handlungen, die verhängnisvolle Folgen nach ſich ziehen könnten. Perſonen, die ſich fälſchlich als Dumamitglieder ausgaben, verſuchten die Arbeiter zum Auf⸗ ruhr anzuſtacheln und hätten dieſen ſogar Waffen geliefert. Gicwünſce an Baſernaun zur Subelſäter ber Parte. Der Drahtgruß der Feſtperſammlung. Reichstagsabgeordneter Maſor Baſſermann, Mannhelm. — Berlin, 28. Febr. 1917. Die heute zur Fünfzigiahrfeier der Nationalliberalen Partei verſammelten nationalliberalen Parlamentarier be⸗ dauern, Sie als ihren verehrten Führer gerade heute nicht in ihrer Mitte ſehen zu können. Wir gedenken in herzlicher Dankbarkeit all deſſen, was Sie in jcrrzehntelangen Kämpfen für unſere nationalliberale Sache und damit für des deutſchen Vaterlandes Wohlergehen und Größe in raſtloſer Arbeit geleiſtet haben. Möge Ihnen der heutige Tag zur Ge⸗ nugtuung gereichen, 85 viele heißumkämpfte Sdeen, für die Sie ſich mit ganzer Kraft einſetzten, heute zum Gemeingut des deutſchen Volkes geworden ſind und daß die Wünſche, die Sie für ein größeres und freieres Deutſchland ausſprachen, weit über die Gren⸗ zen der Partei hinaus Widerhall in deutſchen Her⸗ zen fanden. Vor allem aber wünſchen wir Ihnen ſelbſt, daß die Tage des Ausruhens Ihnen die alte ſeeliſche und körperliche Friſche geben mögen, um es Ihnen zu ermöglichen, recht bald wieder —————— —— — — — * Nr. 102. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 1. März 1917. an der Spitze der Partei zu ſtehen und ſie einer großen Zukunft entgegenzuführen. Prinz Carolath, Liſt, Friedberg, Röchling. Boſſermann an die Feſtoerſammlung. Abgeordneter Liſt, Reichstag, Berlin. Mannheiſn, 288. Febr. 1917. Daß mein Herz, das vierzig Jahre im Dienſte der Partei ſteht, mich hindert, der Fünfzigjahrfeier beizuwohnen, iſt mir ein tiefer Schmerz. Im Geiſte bei den Freunden weilend, ſende ich herzliche Grüße. Möge nach glorreichem deutſchem Frieden die Partei dem neuen Deutſchland in alterprobtem vaterländiſchem Geiſt dienen und dabei mitwirken, daß ein ſtaxtes und großes Deuiſchland der Menſchheit als Friedenshort, unſerem Volk als Schaffensſtätte für das Werk erſteht, um der Welt die ſieghafte Kraft der Germanen zu zeigen. Baſſermann. Weitere Glückwünſche. Die nationalliberale Rathausfraktion der Stodt Mannheim, die am Tage vor der Jubelfeier eine Beſprechung hielt, ſandte folgenden Gruß: Mannheim, 27. Februar. Sehr geehrter Herr Baſſermann! Aus Anlaß der bevorſtehenden fünfzigjährigen Gedenk⸗ feier der nationalliberalen Partei ſenden Ihnen die heute abend verſammelten Mitglieder der nationalliberalen Rat⸗ hausfraktion ihre ergebenſten Grüße und ihre beſten Wünſche für Ihre baldige Geneſung. (Folgen die Unterſchriften.) ** 0 Wiesbaden, 28. Febr. Die zur heutigen Parteijubel⸗ feier in Wiesbaden zahlreich verſammelten National⸗ liberalen Naſſaus ſenden dem hochverehrten Führer deutſchen Gruß mit aufrichtigſten Wünſchen für baldige völ⸗ lige Geſundung. Möge Ihnen vergönt ſein, noch ungezählte Jahre in voller Geſundheit und Friſche die Nationalliberale Partei im ſiegreichen Krieg und ruhmvollen Frieden zu führen und das Erbe Rudolf von Bennigſens in deutſcher Treue zu hüten, zum Segen unſerer Partei, zum Heil des deutſchen Volkes und teueren Vaterlandes. gez. Bartling, Siebert, Anding. **. 8 Stettin, 28. Febr. Am heutigen Tage, an dem die Nationalliberale Partei auf ein halbes Jahrhundert ruhm⸗ reicher Geſchichte zurückblickt, gedenken wir in Treue unſeres Führers und Ehrenmitgliedes und hoffen, daß raſche Ge⸗ neſung ihm bald geſtatten möge, ſeine allezeit bewährte Kraft in vollem Umfange von neuem Vaterland und Partei zu widmen. Der Landesgusſchuß der Nationalliberalen Partei Pommerns. Ludewig, Dr. Oſſent, Dr. Mittelmann. ** Einbeck, 28. Febr. Am Jubeltage der Partei dankbar Ihres hochverdienten Führers gedenkend, wünſchen wir ihm baldige Geneſung. Der Nationalliberale Verein, Einbeck, Swinemünde, 28. Febr. In treuem Gedenken und mit unauslöſchlicher Dankbarkeit für uner⸗ müdliche Führerarbeit im Dienſte des Vaterlandes ſendet herzlichſte Wünſche für baldige Wiedergeneſung Nationalliberaler Kreiswahlverein für Ueckermünde⸗ 66 Uſedom⸗Wollin: Grunewald, Schultz. Schäfer, Srocka. * „Königsberg(Preußen), 28. Februar. Am heutigen Tage gedenken ihres geliebten Führers in Treue und An⸗ hänglichkeit die Vorſtände der oſtpreußiſchen Or⸗ gan 100 tionen und die Redaktion der„Königsberger All⸗ gemeinen Zeitung“ in der Hoffnung, Ihrer baldigen völligen Geneſung. Unſer Baſſermann hat keine Zeit müde zu ſein. Viele Grüße. gez. Wyneten. * Der Glückwunſch des Reichskanzlees zum Parteijubiläum. Das Telegramm des Reichskanzlers an die Nationallibe⸗ rale Partei hat bei der telephoniſchen Uebermittelung der⸗ artige Entſtellungen erlitten, daß wir es hier nochmals wieder⸗ geben: An den Vorſtand der nationalliberalen Partei, Reichstag. Der nationalliberalen Partei ſpreche ich zu der hentigen Feier ihres 50jährigen Beſuhens aufrichtige wihiſche aus. Dieſer Tag ſteht im Zeichen der großen 1 eberlieferungen aus den Zeiten der Reichsgründung, m denen die Partei in klarem Blick für die Aufgaben einer neuen entſcheidenden Entwick⸗ lungsepoche Deutſchlands tatträftig am Ansban einer ſtarken Reichsmacht und an der freihenklichen Ausgeſtaltung unſeres politiſchen Lebens mitgewirkt und ihre höchſte Kraft entfaltet hat. öchte es ihr beſchieden ſein, auch in der durch das un⸗ geheure Völkerringen Zeit, die n hinaus über das Schickſal der Nation beſtimmen wird, dem Baterland von neuem ſo wertvolle Dienſte zu leiſten, wie in den ruhm⸗ vollen Jugendſahren der deutſchen Einheit. von Bethmann Hollweg. Der Präſident des Reichslages Dc. Kämpf hat in einem Schteiben Glück gewünſcht, in dem es heißt: ochgeehrte Herren! Zu dem fünfzigjährigen Stiftungs⸗ feſt 925—— das Sie heute begehen, ditte ich Sie, meine herzlichſten Glücwünſche entgegennehmen zu wollen. Gewaltige Erinnerungen ſind es, die ſich an dieſen Gedenktag knüpfen. Als die nationalliberale ktion ge⸗ gründet wurde, ging das Deutſche Reich ſeum Cenſtehen ent⸗ gegen. Auf den Schlachtfeldern Frankreichs iſt es unter der allgemeinen Begeiſterung des deutſchen Volkes geboren. te kämpfen wir alle zuſammen 0 ſeine Exlſtenz, ſeine röße und ſeine Zukunft. Kein Wunſch iſt in dieſem Augen⸗ blick wärmer, als der, daß aus dem gewaltigen Völkerringen unter Ihrer und unſer aller Mitwirkung ein neues Deutſchland entſtehen möge, würdig der glorreichen Er⸗ innerung der Vergangenheit und würdig der finanziell der Kopf der zweifellos bewunderungswürdig, was England in dieſer Rolle alles leiſtet. delskrieges(Schwarze die Verſor Lebensmitteln, Rohſtoffen, ſtellung von Munition, an die Dispoſitionen über den Fracht⸗ raum— kurz Leiſtungen, die durchaus dienen und zum Glück für uns Menſchen, Kräfte, Nerven ab⸗ ſorbieren, die der eigentlichen Kriegführung entzogen werden. Dazu kommt endlich die Aufbringung der finanziellen Mittel, die Bezahlung der Einkäufe im Ausland— auch für die Ver⸗ bündeten. Schwierigkeiten ſtoßen(Frachtraumnot, Getreidever⸗ ſorgung, Arbeitermangel und Hemmung der Ausfuhr), ſo machen auch ſchmerzen— dem reichen England. etwa 70 Milliarden Mark. gleiche Erſcheinung in allen Ententeländern— nur etwa 18 Milliarden Mark Ein weiterer Betrag von etwa 25 Milliarden Mart entfällt 140 9 Schatzwechſel, und rund 14 Milliarden ſind au Alſo nur knappeein Drittel der geſumten Koſten konnte — wenn man die durch Steuern aufgebrachten Beträge be⸗ rückſichtigt— bisher auf dem Anleihewe ge gedeckt wer⸗ den. Wie ſehr ſich England verrechnet hat, geht daraus hervor, daß der engliſche mit 3½ Prozent Zinſen, ſtattete, während er für die 3. Anleihe 5 Prozent und einen Kurs von 95 Prozent bewilligen mußte. leihen in England nname ſtellt bei einem Anleihebedarf von rund 70 Milliarden Mark. Das reiche England ſteht alſo trotz der jüngſten Anleihe noch BB. hinter Deutſchland bezüglich der Konſolidierung der An⸗ Mark auch deshalb, friſtiger Schatzwechſel ein Alſo nur die Nichts 3 als die nicht Quekle engliſche Finanzminiſter weiter ſchöpfen kann. Nur bleibt bei dieſem Verfahren die Gefahr beſtehen, daß dereinſt die Um⸗ wandlung der gewaltigen Summen ſchwebender Schulden in feſte Anleihen großen Schwierigkeiten begegnen wird, wenn die Kriegsnotwendigteiten nicht mehr vorliegen— ader ſogar, was wir hoffen, das Ende des Krieges nicht ſo ausfällt, wie es ſich die engliſchen Machthaber ausmalen. Daher kam ihnen auch in finanzieller o ungelegen wie nur möglich. Die ſofort nach Ablehnung des eutſchen Angeboes erfolgte Auflegu daß England zum zweiten Male nück Dutes, Nie dus ganze Valt dem Saterland gebracht zut. ch vertraue, daß die wicklung des Deutſchen Reiches. Glückwünſchen verbleibe ich in au Ihr ſehr ergebener Dr. Kämpf, Präſident des Reichstags. Die Nationalliberalen des badiſchen Landtages ſandten folgendes Telegramm: Karlsruhe(Baden), 28. Februar 1917. Partei und in der frohen Zuverſicht, die Grundlagen zu einer ſchen Reiches ſein und bleihen werden, ſchicken zum heu⸗ tigen Feſt ihre Grüße Nationalſiberale Fraktion des Badiſchen Landtags, Nationalliberale Partei Badens Rebmann. Wie bringen unſere Feinde die Kriegskoſten Auj? Von Prof. Dr. Willi Prion, Berlin. (Schluß.) 4. England. England iſt nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch Entente. Und es iſt Man denke nur an die Durchführung des Han⸗ Liſten, Kontrolle der Neutralen), an ung des eigenen Landes wie der Verbündeten mit Kriegsmaterialien, an die Her⸗ Bewunderung ver⸗ Aber wie die wirtſchaftlichen Maßnahmen auf die finanziellen Laſten nicht geringe Kopf⸗ Die geſamten Kriegskoſten Englands betrugen Ende 1916 Davon ſind wiederum— die durch feſte Anleihen aufgebracht worden. Mark —5jährige Schatzanweiſungen entliehen worden. Finanzminiſter die erſte Anleihe die zweite mit 4½ Prozent aus⸗ 4 In der Zwiſchenzeit ewährte er auf die oben genannten Schatzwechſel 5 bis 54 rogent und auf die fünffährigen Schatzſcheine ſogar 6 Pro⸗ zent Zinſen. Das iſt das reiche England, das vor dem Kriege 2prozentige Konſols ausgeben konnte! abgeſchloſſen geltenden 3. Anleihe rechnete man in England auf ein Ergebnis von 50 Milliarden nahm, daß ein großer Teil der älteren wechſel zum Umtauſch eingereicht würde. Vergünſtigungen machte man⸗ Denn der engliſche Finanzminiſter weiß mur zu gut, daß auch in England— wie in Publikum vorgezogen halten. proz. Anleihe von 95 Prozent auf 85 Prozent, 4½proz. An⸗ leihe von 100 Prozent auf 96 Prozent) war keine Ermunte⸗ rung für die Kapitaliſten, ihr Geld in der 3. feſten Anleihe anzulegen. Es fehlt auch hier das Vertrauen zur Kursbeſtändigteit der Anleihen, ja zur Sache der Entente über⸗ haupt, und die deutſchen U⸗Boote werden dafur ſorgen, daß die Hoffnung auf den„entſcheidenden Sieg“ in England im⸗ mer mehr ſchwindet. Bei der jetzt erſt als Mark, wobei man an⸗ Anleihen und Schatz⸗ Durch allerhand dieſen Umtuuſch verlockend, Frankreich— Schatzanweiſungen vom werden, weil ſie kein Kursriſtko ent⸗ Der Kursrückgang der älteren Anleihen(3½ Während der Drucklegung dieſer Zeilen wird bekannt, daß der Finanzminiſter das Anleihe⸗ Ergeb⸗ nis auf Funkſpruch vom 21. v. Mts. ſpricht von einem glänzenden Er⸗ gebnis, das zeige, ſei. Dieſer Kommentar klingt ungewöhnlich; er macht ſtutzig. In der Tat ift das Ergebnis alles andere als glän⸗ zend. Es iſt mehr wie kläglich. Denn man darf— wenn man die 12 bis 14 Milliarden richtig einſchägen will— nicht außer acht laſſen, daß 10 die Geſamtſumme der feſten An⸗ —14 Milliarden Mark berechnet. Der engliſche daß England finanzieſl noch nicht f ogar erſt auf rund 30 Milliarden Mark en zarück. Wuffallend gering iſt der Vetrag von 12—14 Milliarden weil allein 20 Milliarden Mark ku 13⸗ Umtauſchrecht beſaßen. älfte der Schatzwechſel iſt Umgetauſcht worden. eutlicher für die Zurückhaltung des Publikums e Tatſache. Immerhin: wenn England auf dem auch Mittel auftreiben kann, ſo bleibt ihm doch die es kurzfriſtigen Kredits, aus der der Beziehung das deutſche Friedensangebot der J. Anleihe zeigt, der Gefahr ausgeſetzt ſein möchte, dem Ende des Krieges mit 40 Milliarden Mark kurzfriſtiger Schulden bepackt entgegenzugehen. Der Schwerpunkt der englüiſchen Verlegenheiten liegt jedoch— ebenſo wie bei Frankreich— in den Zah⸗ ans Ausland, nur mit dem Unterſchiede, daß ſich England nicht an eine andere Geld⸗ in einem halben Jahrhundert erprobte vaterländiſche Wirkſamkeit Ihrer Fraktion ſegens⸗ reich und glückverheißend ſein werde, auch für die Weiterent⸗ Mit nochmals herzlichen isgezeichneter Hochachtung In freudigem und ſtolzen Erinnern an die halbhundertjährige Arbeit der daß die Grundlagen nationalliberalen und liberalen Denkens und Handelns auch freien Zukunft des Deut⸗ geworden, daß bereits in unverblümter Weiſe mit dem inſtanz ſo anlehnen kann, wie dies die üũbrigen Ententeländer an England tun— wenigſtens einſtweilen noch nicht. England muß für Kriegslieferungen aller Art, für Le⸗ bensmittel und Rohſtoffe gewaltige Summen ans Ausland, vor allem an Amerika zahlen. Die Abtragung dieſer Schulden mit der Ausfuhr von engliſchen Waren iſt nur zu einem 94 ringeren Teil möglich, da der engliſche Ausfuhrhande durch die Einſtellung der engliſchen Volkswirtſchaft auf die Kriegsbedürfniſſe ſtark eingeſchränkt iſt und der verbleibende Reſt der Ausfuhr in der Hauptſache nach den verhündeten Ländern geht. Der— ſichtbare— Einfuhrüberſchuß betrug im Jahre 1916 etwa 7 Milliarden Mark. Die Beſchaffung von Zahlungsmitteln für die amerikaniſchen Lieferungen erſ 19• und iſt erfolgt durch Wertkäufe und Verpfändung auelen“ diſcher Wertpapiere,(die das engliſche Schatzamt mit allen f, denklichen Reizmitteln an ſich zu ziehen verſucht), durch Eröf nung von Krediten und Aufnahme von Anlechen im Auslon Gu beſchämenden Bedingungen u. a. in Amerika: 6 Prozen Zinſen und Hinterlegung von Wertpapieren in Höhe von 99 Prozent der Darlehnsſumme), durch Verſendung von Gold, das ſich England von ſeinen Bundesgenoſſen, ſogar von Ja⸗ pan und Rußland zuſammengeborgt hat. Im ganzen allein Amerika während des Krieges etroa 6 Milliarde Mark amerikaniſcher und anderer Wertpapiere zurückgekauft, etwa 8 Milliarden Mark Kredite aller Art an die Entente⸗ länder gewährt und endlich etwa 4 Milliarden Mark Gold 5 halten. Unter Aufwendung dieſer gewaltigen Anſtrengungen iſt es England gelungen, Ren Zahlungsverpflichtungen weils mit knapper Not gerecht zu werden und die Parmt ſeines Wechſeſfurſes einigermaßen aufrecht zu erhalten. Mi dieſer Stabilität der Wechſelturſe prahlt England in oller We und auch bei uns laſſen ſich viele Leute durch den günſtig, Stand des engliſchen Wechſelkurſes blenden, inſofern als von dieſem auf die„glänzende“ Finanzlage Englar 5 ſchließen. Sie überſehen eben, daß hinter der künſtliche 0 Hochhaltung des engliſchen Wechſelturſe“ ein gewaltiger Ausverkauf von Wertpapieren, die Gewährung rieſiger Kredite ſteht, die vorläufig in der Schwebe ſind 95 eines Tages abgetragen, d. h. zurückbezahlt werden müſſen, Dieſer Tag— ohne den entſcheidenden Sieg— wird für Eng land ein ſchwarzer Tag werden. Bis dahin ſießt ſich Enae Tag für Tag vor die große Sorge geſtellt, täglich etwa 50 9 lionen Mark für die Auslandszahlungen zu ſchaffen, bon Lieferanten zur Gewährung von Krediten geneigt zu mach' Der Abbruch der ameritaniſchen ziehungen zu Deutſchland wird wohl im erſten Auge blick wie eine Befreiung von finanziellen Sorgen, gewirkt! 0 ben. Eine große Enttäuſchung wird daher die weitere B. dung bereitet haben, die beſagt, daß Amerika— für den Fol, daß es mit Deutſchland zum Kriege kommen ſollte— 5 Amerika ſeinen Krieg mit Deutſchland allein zu führen 6 abſichtige. Das bedeutet in finanzieller Beziehung, 15 Amerika nicht gemeinſame Kaſſe mit ſeinen Verbünd 2 machen will. Man könnte ſich auch wirklich nichts Törichten denken, als daß das offizielle Amerita nun einfach als neu 1 Teilhaber in das beſtehende Entente⸗Schuldverhältnis vo 200 Milliarden Mark eintreten würde. Die feindlichen Heeresberichte. Der franzöſiſche Bericht. Paris, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher N ach, mittagsbericht. Im Laufe der Nacht ziemlich heftis, Patrouillentätigkeit auf verſchiedenen Punkien den Front, vor Beauvraignes, im Walde von Avoncourt und nordöſtle bon St. Die. In der Gegend von Largitzen nahmen wir feind p9 Ertundungsabteilungen unter Feuer und zerſtreuten ſie. In R 5 Gegend von Autreches zwiſchen Oiſe und Aiſne führten wir in 8 feindlichen Gräben einen Handſtreich aus. Ueberall ſonſt war k Nacht ruhig. Bericht aus Meſopotamien. London, W. Febr.(WTB. Nichtamtlich) Amtlicher britiſche. Bericht aus Meſoßotamien. Auch den gauzen Montag Bbe⸗ waren wir dem Feinde hart auf den Ferſen. Unſere vorgeſcho nen Truppen verwickelten ihn am Nachmittag an einem Puntte linken Tiärisufer, der 90 Meilen weſt⸗nordiveſtlich von Kut— von brei Seiten in Gefecht. Der Feind ließ eine Menge Wafe Ausrüſtungsgegenſtände zurück und warfen vier Haubitzen in Fluß. Wir eroberten das Kanonenboot„Virorſy“, das wir 85 Rückzug von Kteſiphon verloren hatten, zurück, erbeuteten e türtiſches Schiff und zerſtörten ein anderes. Am Sonntag ma wir 960 Gefangene, am Montag 161. wo ſteckt die italleniſche Flotte ( Von der ſchweizer. Grenze, 1. März. Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet! Mit auf fallender Schärfe erſucht der„Popolo d Italia“ in einem en artikel um Auskunſt über das Verbleiben der italfeniſchel Flotte. Er ſchreibt, es wäre an der Zeit, daß man endlich— mal erfahre, was eigentlich unſere Marine treibt. Der mhte Abmiralſtabschef Thaon de Revel ſollte das bisher belie 5 Schweigen brechen und ſachhgemäß, nicht durch ſeiche Zeitungsgeſchwätz, die Nation Über die Tätigkeit und it Leiſtungen der Flotte aufklären. Das Volk urteilt Sune nach dem Schein. Zweimal iſt das Echo von explodieren Kriegsſchiffen in heimatlichen Häfen an ſein Ohr Wdnne Bon dem Ergebnis der Unterſuchung dieſer Panlücksfölle 10 und ſieht man gar nichts. Und wo bleibt endlich die Wirten unſerer Küſtenblockade, die doch jede Betätigung der d6 reichiſch⸗ungariſchen Handelsflotte unterbinden ſollte? ſich man dem ſott den Grund nicht an, ſe wird ihm ſchleeßle⸗ ganz unwillkürnch einmal einfallen, daß es von der Marin leitung irregeführt wird. Spanien haͤlt an der unerſchütterlichen neutralitt ſeſt m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Ueber die Halun gegenüber dem verſchärften U⸗Bootkrieg erhielt Kölniſche Volkszeitung“ zuperläſſige Mitteilungen, won 61 das ſponiſche Volk feſt entſchloſſen iſt, an der Reutrali 1604 unbedingt feſtzuhalten. An dieſer Tatſache m man in Deuiſchland nicht zweiſeln. In hohen einflußrel Kreiſen Spaniens habe Deutſchland unerſchütterli 3 Freunde, außerdem hält die große konfervattve Partei l⸗ der Neutralität für die ganze Dauer des We krieges feſt. Die Regierung Romanones ſei längſt Hitlt mehr ihrer eigenen Anhänger—— genug, um eigene Bo die treiben zu können. Die Aufregung in Spanien gegen 6 Liebäugelei mit dem Zehnverband iſt 9 K gerkrieg gedroht wird, falls ernſte Angriffe auf die Neu⸗ tralität erfolgen. * **———— SSS SS* SSSS S3 ———— —— —— 2 .— — — — —. — —— S— — — — — —— —— — 2252— E4 — ————— 83———— den 1. März 1017. Mannhein. er General⸗Anzeiger.(Abeno⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 102. Rus Stadt und Land. 8 Mit dem E anegcdeichacr — Perſon, der als Kriegsfreiwilliger zu Beginn des beim Erſag⸗Regiment Nr. 40 einrückte ünd bei den Kämp⸗ an der im Fahre 1015 ſchwer verwundet wurde, fur dira it. Als Kriegsbeſchädigter hat er auf dem Kontor der üma A. H. Thorbecke u. Co. Stellung gefunden. Wältt üſorge für die Witwen und Waiſen gefallener Lehramts⸗ le Pateh Dure Vermittlung des Unterrichtsminiſteriums iſt ten. adiſchen Philologenverein von einer ungenann⸗ ab Mnt der Betrag von 1000 M. zur Unterſtützung von Witwen 3 aiſen gefallener Lehramtspraktikanten überrelcht worden. Der Reichsverband zur Unterſtlitung deutſcher Veteranen it dem Reichsausſchuß der Kriegsbeſchadigtenfürſorge und iſbänſerbund der deutſchen Landes⸗Kriegerderhände zunächſt In Jahr ein. Abkommen getroffen, wonach die Hälfte der jähr⸗ „Migliederbeiträge und der Zinſen ſelnez Kapſtals dieſen 00 rganiſationen zugeführt wird, um es zu ermöglichen, auch füborfedie für die Kriegsbeſchädigten⸗ und Veteranenfürſorge aus⸗ Auglaccen, Mittel des teiches nicht augreichen ſollten, helfend und eſe d einzugreifen, Zu dieſem Zweck wurde e ein Sher Beer zu gründen. er Reichsverband hat kürzlich Nit bf erlaſſen, der zur. Mitarbeit und zum Erwerb der 0 iedff aft auffordert, und den u. a. Heinrich Prinz von Schön⸗ ſüg Arolath, M. d.., und der Generalgouverneur Pehr. v. Biſ⸗ Aunterzeichnet haben. ch en nnſeraung, Die-ſtädt. Petroleumperteilungsſtelle wonbi, im Anzeigenteil bieſer Nummer eine Bekanntmachung, Renge die den Verkäufern von Petroleum zugewieſene Pettoleum⸗ Iu 96 den Borzugsberechtigten(Beſitzern von Petroleum⸗ Mzur Verfügung ſteht.(Räheres ſiehe Anzeige.) * 845 8„Nonatsbericht dexr Mannheimer Volksbücherei, U 3,(Herſchelbad.) F. die 28, Zebruar war die Pücherel geſchloſſen⸗) Wuar geſührte Statiſtik ergibt ſolgende Zahlen: Neu einge⸗ ie Mitgkieder: 40(17 männliche und 29 weibliche Leſer.) Gliede⸗ 4 Verufen: Handwerker 5; Ungelernte Arbeiter: 4; Geſchäfts⸗ 5 3 Beamte: 1; Militärperſonen: 1; Dienſtperſonal: 8; Jugend⸗ 100.—45 Jahre) 2.— Berufloſe Frauen:(verheiratete, verwitwete Nie“ 87. Gewerbetätige ſelbſiſtändige Frauen und Mädchen; 15.— en Au ſtat iſti k. Es wurden ausgeliehen insgeſamt an 5 uf 951 Uslelhetagen und 1 Bormittag 2802 Bände. Davon entfielen 90 Schöne Litaratur 2476 Bände, auf die belehrenden Gebiete aede.— Die Gliederung nach einzelnen Abteilungen ergibt 6 Bardehlen: Deutſche Schöne Literatur(Romane und Novellen) Mer Bänbe; Klaſſiter und Dramen 28 Bändez Außerdeutſche Schöne 271 Bände; Zeitſchriſten 65 Bände;— Die belehrenden 9 Lebensbeſchreibungen, Tagebücher und Brieſwechſel 42 ic“ Heſchichte 65 Bünde; Kunſtgeſchichte 25 Bände; Literaturge⸗ 12 Bände; Philoſophie 25 Bände; Bölkerkunde und Reiſe⸗ Aaktungen 66 Bände; Nafurwſſſenſchaft 80 Bände; Technik, Hand⸗ Wihttab- Gewerbe 40 Bände. Im Leſeſaal wurden 1166 Beſucher 8* Wweltsder Bedarf an weiblichem Hausperſonal und der Mangel an Mſcrärtiten auf dem Lande. Trotz der durch den Krieg gebotenen A ukungen in der Hauswirtſchaft und der Inanſpruchnahme + ſichs kte für dringende wirtſchaftliche Aufgaben iſt, wie ſich ſuchenchts des aus den überaus zahlreichen Ge⸗ ſäbrgitbt, der Bedarf an weiblichem Haus⸗ und Küchenperſonal tiſche Haushaltungen ſehr ſtart, und aus der Art der An⸗ Ugesung iſt zu entnehmen, daß in vielen ſtädtiſchen Familien 80 der ebensweiſe die„irme“ oder„per⸗ — 82 Köchin noch nicht zu entbehren iſt. Der geſteigerte Be⸗ erklärt ſich zum Teil daraus, daß im letzten Jahre Za—95— kladchen, beſonders in den Großſtädten, in andere Bexufe ae ined, ſind, während nur ein verhältnismäßig kleiner Pro⸗ 0 in die* zurügkehrte. Nach allen Erfahrungen ſtellen Wbiched und bie Ueinen Städte den weitaus großten Teil dieſes ſe u Perſonals, und die„Mädchen vom Lande ſind jetzt ganz 0* geſucht, um ihre„Beziehungen“ zur Heranſchaffung von Perunitteln auszunützen. Im Hinblick— die ungeheuren An⸗ Kes ungen, die an die Arbeitskraft der Landwirte geſtellt werden, ſer we er eine dringende Forderung, daß nicht zur mehr Gen Fauger großen Bequemlichkeit und Annehmlichkeit der ſtädti⸗ milien junge weibliche Arbeitskräfte vom Lande weggelockt Ihooin Wenn für einen einzelnen großſtädtiſchen Haushalt in Aen Peritan n nicht weniger als vier weibliche Kräfte, und gwar Madche r Köchin für die feine Küche, ein Kindermädchen, je ein echt— für Küche und Haus geſucht werden, ſo entſpricht dies anſ. enig den Notwendigkeiten der Zeit, die auch hinſichtlich der 0 ruchnahme von weiblichem Hausperſonal unbedingt eine K0 51 kung auf das notwendigſte Maß geboten erſcheinen laſſen. W e Frauen in den Sädten müſſen das ihrige dagu Wlikeh nicht dem Lande brauchbare Kräfte zu ehen. Das liegt im vaterländiſchen Intereſſe 0 Fhntkinder-Zuſagernäbrung. Wie die Sterkrader Stadi⸗ e ung mitteilt, kat ſie bereiſs ſeit längerer Zeit eine beſon⸗ Geſasgernährung für blutarme Schulkinder ſichtet, die es verdient, in der Oeffentlichkeit Erpähnung zu uni Nachdem bereits im Vorjahr an eine Anzahl Kinder in der ter Neoue Kakao, ſpäter ein unter Zuſaß von Kakao her⸗ du Nährmittel verabreicht wurde, iſt die Stadtverwaltung in aternährung jetzt noch weiter gegangen und hat nunmehr Wie unſere Feloͤgrauen über das Kriegsfrühjahr 1917 denken. Sen Felde wird uns alſchrieben: Ub eem geht der Winter wieder dahin. Der Weubtene nen 4 m die Vorſtellung von neuen, großen Kämpfen, die uns üurif dävieen wir alle— recht bald den endgültigen Sieg und W KEn, Krieden bringen. Wie dennt nun der deutſche Soldat Wer kommende Zeit“ Iſt er kriegsmude und voller Sehnſucht aisdeimat, oder iſt er noch kampfbegeiſtert, wie im Sommer e unſere tückiſchen Püne egen uns anſprangen? Um Wäichtantworten, nutzen ſchäne Worte und Phraſen nicht viel! Wacheee Anſicht bekommt man, wenn man die Feldgrauen ſelber tütder, ert. Und ſo gebe ich in bunter Auswahr einige Geſpräche Ge ich kürzlich belauſchte, als ich⸗viele Stunden lang in 81 iſenbahnzuge dicht hinter der Weſtfront entlangſauſte der offenbar zu den U⸗Bootsmännern gehörte. Das Ge⸗ Riee dat von dem unerngeſchräntten U⸗Boots⸗ and eheryſcht, der, das iſt die heſte Anſicht aller Feldgrauen, „Khrste auf die Knie zwingen wird.„Hoffentlich haben wir genug N dazu,“ meinte ciner. Da fuhr ihm aber der Mariner in agte 0„Der Franzoſe ſchwadroniert, der Engländer blufft,“ ae der Deutſche handelt. Wenn unſer Kaiſer und den nickten.„Und wir Mariner freuen uns, daß wir linich den Engländern an den Kragen gehen können, dieſen Abangeren Lu —3 töllen 4 4 N 194 wohl außs der Offenſive im Weſten wird?“ 0* iunges Bürſchchen.„Haha,“ lachie ein alter Feldſoldat, N 0 an der Somme mitgemacht hatte, ſſie ſollen nur aiben Wir ſind darauf vorbereitet; man darf natürlich nichts bersäblen. Unſer Hindenburg hat ſchon Forge dafür ge⸗ lel die Sache gut aebt..“ Immer wieder Hindenburg, däken, ich im Stillen. Wir an der Weſtfront ſind nämli Kamerf, daß Hindenburg jetzt auch uns mitgehört und nicht Wänmabereden im Sſten, wie früher, allein.„Tommy“ und S 0 Sgen alſo kommen. 5 „Miierſe, mag es aber nur eben, daß immer cine ungetrübte wenn em allgott„neutralen“ Profeſior⸗ en en Wilſon die giede iſt? Der Feldgraue ſcheint dieſen Sertenfabrikanten, der ſich bei den übrigen Neutralen eine minder gründliche Abfuhr geholt hat, für eine überaus abibech Die im Ganh(Rauchfleiſch), hat und glücklich all den Gefahren entronnen iſt, Sulich im Norden war's, wo ich einen Mariner kennen ig ſagen: wir können es zwingen, dann iſt es auch ſo!“ nipen, die uns klein machen und in der Heimat für insgeſamt 1500 der am ſchlechteſten ernährten Schulkinder eine beſondere Schulſpeiſuna eingeführt. An ſedem Schultage erhält 185 dieſer Kinder in der Schule während der 10⸗Uhr⸗Pauſe elnd 4 Liter oder Grießſuppe. Die Suppe wird unter Zufer von Milchpulver hergeſtellt und ergibt ein ſchmack⸗ haftes und äußerſt nährhaftes Getränk, das von den Kindern ſehr gern genommen wird. Die Herſtellung der Suppe erfolgt in den ſtädtiſchen Haushaltungsſchulen, von wo ſie alltäglich in beſonderen Transportgefäßen durch Schulkinder den einzelnen Schulen zuge⸗ führt wird. * Fleiſchzulage nur zur Goldenen Hochzeit. In letzter Zeit haben ſich die Anträge auf Ueberweiſung von Fleiſch zu Feſtlich⸗ keiten ſehr vermehrt. Die Reichsfleiſchſtelle iſt nach einer Meldung Berliner Blätter aher nicht in der Lage, dieſe Anträge berückſich⸗ tigen zu können und wird in Zukunft Fleiſchzulagen nur für die Feier der Goldenen Hochseit bewilligen. 5—— Pollzeibericht vom 1. März(Schluß.) Schwächeanfall. Auf dem Bahnſteig des hieſigen Haupt⸗ bahnhoſs ſtürzte am 27. v. Mts., nachmittags 5½ Uhr, ein 56 Jahre alter Beamter von hier vermütlich inſolge eines Schwächcanfalls zu Boden. Er wurde nach der Sanitätswache im Hauptbahnhof und von K mittels Droſchke in ſeine Wohnung verbracht. andwagendiebſtahl. Am 30. Januar wurde vor der Expreßannahmeſtelle im Rathaus ein zweiräderiger Hand⸗ wagen aufgefunden, der vermutlich von einem Diebſtahl herrührt. Der Wagen befindet ſich im Hofe des Großh. Amtshauſes, L 6. Be⸗ R„Starker rotbraun geſtrichener Unterbau, Stirnbrett rot⸗ braun, die beiden Seitenbretter dunkelgrau getrichen. Linke Lanne das noch vorhandene Stück iſt dreimal mit Bandeiſen gebunden. Collibtebſtahl. Am 26. Februar, abends 6/½ Uhr, wurde von einem Wagen einer hieſigen Güterbeſtätterei herunter von O g, 5, 2/8 bis. P 7, 18 ein Ballen in grauem Packpapier, etwa 50—60 Zent. kang, 30 Zent. breit und 20 Zent. hoch, entwendet. Er iſt ge⸗ 80 S. W. B. B. Nr. 8980, Abſender: Bach nudBloch in Mülhauſen 4. C. 94 8Stücke von 55, 43 und 58 w blauem Muſſelinſto mit weißen Tupfen, 2 Stücke von 50 und ös m blauem Muſſelinſto mit ſchmalen weißen Streifen und 88½ m weißen Muſſelinſtoff m ſchwaröbluuen Tupfen. Aufgefundenes Fahrrad. Am 28. Februar, wurde im Hauſe Kirchenſtraße Nr. 24 ein Damenfahrrad, Marke:„Supertor“ von der Fahrrad⸗ und Maſchinen⸗Induſtrie A. G. vorm. Hans Hart⸗ mann, Eiſenach, Fabrik⸗Nr. 270576, mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, aufwärtsgebogener Lenkſtange, ſchwarzen gerſppten Griffen. Kleiderſchutz, Glocke, Handbremſe und braunem Sattel aufgefunden. Der rechtsmäßige Eigentümer kann ſolches bei der Kriminalpolizei (Schloß), Zimmer Nr. 78, in Empfang nehmen. Verhaftet wurden 20 Nerſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Bäcker von Käferthal, ein Taolöhner von Heidelberg, drei ſolche von hier, ein ſolcher von Oberhacking und ein Schloſſer von Heidelberg, alle weoen Diebſtahls. eine Schneidersehe⸗ frau von Mundenbeim, wohnhaft hier, wegen Kuppelei, eine Fabrik⸗ arbeiterin von Groß Rederchingen wecen Hehlerei und ein Kaufwann von Lanbau wegen Beihilfe zum Verbrechen nach 8 218 R. Str. G. B. Hergnügungen. & Die nächſte Sonntagsveranſtaltung im Nibelungenſaal de Roſengartens ſieht unter dem Zeichen Jung⸗Deutſchlands. Humoxiſtiſche lebende Kinderbilder, Heſte von dem Ober⸗ maſchinenmeiſter des Schauſpielhauſes Frankfurt a.., Herrn Georg Schiro, und Kindertänze, ausgeführt von 20 Kindern unter Leitung der Ballettmeiſterin Klara Eckert aus Frankfurt g. Main, bilden den des Abends. Die Tanzlünſtlerin Roma Salu saus Frankfurt a. M. wird die Vortragsordnun durch mehrere* bereichern. Den muſikaliſchen Teib beſtreite die Kapelle des Erſatzbataillons Infanterie⸗Regts⸗ 40, die bei den Muſikſtücken unter der Leitung ihres Kapellmeiſters Alfred Güt⸗ ter, bei der Begleitung der Tanznummern unter der Leitung des Herrn Kapellmeiſters Albert Miſchel aus Frankfurt a. M. ſtehen wird.(Näheres ſiehe Anzeige.) —— Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 1. März. In der Mägdekammer eines Reſtaurants bei Neckargemünd ſwurde eine Kindesleiche auf⸗ gefunden. Die Mutter des Kindes, ein 26 Fahre altes Dienſt⸗ mäbchen, hat eingeſtanden, das Kind gleich nach der Geburt getötet zu haben. Die unnatürliche Mutter wurde verhaftet. * Rohrbach bei Sinsheim, 26. Febr. Zur Lebens⸗ mittelſpende der Bad. Landwirtſchaft wurden lt. SBeg. Tagbl.“ in hieſiger Gemeinde geſammelt: 35 Kg. Hülſenfrüchte, 587 8 artoffeln, 18 Kg. Fett, 13,5 Kg. „5 Kg. Mehl, 13 Kg. Därrobſt, 20 Kg. emüſe, 189 Kg. Gelbrüben, 132 Kg. Kohlrabi, 105 Eier,⸗ 4 Flaſchen Oel und einige g9 Aepfel. Die Sammlung wurde an die Schwerarbeiter der Firma Helnrich Lanz in Mannheim (Hugsweier bei Lahr, 28. Febr. Zwei Knaben im Alter von 8 und 12 Jahren, Söhne Bäelger Landwirte, ſpielten mit einem Granatzünder, den der ältere Knabe vor längerer Zeit aufgefunden und fubauſe aufbewahrt hatte. Im Stalle, wo ſich die beiden aufhielten, warf der ältere Knabe den Zünder an die Wand. Der Zünder explodierte und die Sprengſtücke verletzten den in der Nähe ſtehenden —9990 humoriſtiſche Figur zu hakten.„Das iſt ja ein ulkiger Kerl,“ meinte ein Kamerad,„will mit uns aufangen, den die übri⸗ gen. für ihn ausfechten ſollen!“„Ja, und kann sabei nicht einmal neit Mexilo fertſg werden!“„Seine Wut iſt ia nur, daß wir ihm jetzt mit unſeren U⸗Booten das Geldgeſchäft verderben!“ Und dann ſchütteln alle die Köpfe und lächeln vor ſich hin, lächeln über dieſen drolligen Profeſſox, der zugleich Präſident iſt. Eine charakteriſtiſche Beſcheidenheit iſt dabei unſeren Soldaten eigen. Wer die ſchrecklichen Vochen an der Somme mitgemacht der darf wohl mit Stolz von ſich ſagen, daß er Heldenhaftes geleiſtet hat, etwas, wo⸗ von. he in der Heimat ſich auch nicht das Geringſte träumen laſſen können. Und doch, ſagte kürzlich einer dieſer Sommebelden be⸗ ſcheiden:„Unſere U⸗Bootsleute werden's ſchon ſchaffen!“ Ich will weiten, mit derſelben Beſcheidenbeit denken unſere blauen Jungen über ihre kühnen Taten und blicken bewundernd auf die Kameraden im Schützengraben. Das iſt deutſcher Geiſt, den unſere Gegner auch im Kriegsfrühjahr 1917 kennen lernen werden! Auf meiner Fahrt lernte ich einen ergrauten Sergeanten ken⸗ neu, der weit über 45 Jahre alt war, als der Krieg aushrach, „Warum haben Sie ſich denn als Kriegsfreiwilliger gemeldet? fragte ich ihn.„Ich tue Dienſt in der Etappe,“ antwortete er, „und mache ſo einen Mann für die Front frei!“ Ein ſchlichtes Wort und doch bezeichnend für den Braven, der ſchon bei Kriegsbeoinn im Sinne des jetzigen Hilfsdienſtaeſetzes handelte. Und ſolcher⸗ Männer wird man viele draußen finden. Auf irgendeiner Station, müßte ich umſteigen und längere Beit auf den Anſchlunzug warten. Im Warteſaal wor äſles voller Soldaten ſwie man das nicht anders ewohnt iſt.„Merkwürdig iſt das doch,“ ſagte ein Kamerad zu mir, — neben mir ſein Glas Bier trank. Ich habe geſtern und heute eine lange Strecke zurückgelegt und auf mancher Station Halt⸗ gemacht. Ueherall alles voller Soldoten! Wenn man das ſo ſieht, ſollte man mieinen, an der Front könnten nicht viele mehr ſein.“ Der Kamered hat recht! Woßer nimmt Deutſchland eigentlich all die unzäßligen Menſchenwaſſen? Dos milliosenreiche Rußlend hat ſchon länaſt keinen geuügenden Erſatz mehr, Frankreich iſt zum cröbten Teil verblutet und ſchickt nebit Enaland Tauſende karbizer Hilfsrölfer an die Froyt. In Deutſchland merkt man noch nichts von einem Nachlaſſen. Im Gegenteil, immer neue Armeen werden gewiſſermaßen aus der Erde geſtamoft. Auch in dieſer Beziehung ſind wir für. das Hriegsfrüßiahr 1917 vorbereitet In den Geiyröchen unſerer Feldarauen— und das mögen ſich unſere Geaner für die kommeyden Tage merken— kebrt immer eins wieder gefangen behmen laſſen wir uns nicht! Unſexe Feld⸗ grauen werden: wenn das Schlechtengetiſe nech eſamal in ſeiner cantzen Wildbeit enibrenven wird bis zum leben Atemzuge kämp⸗ fen. Der deutſche Soldat ſtirbt lieber, als daß er ſich ergibt, woil iſt, daß den ˖ im Stabtbezirk wachſende Gemüſe zuſteht. neuen Landesgemüſeſtelle erſtreckt ſich darauf, die entſprechen⸗ Achtjährigen ſo ſchwer an beiden Beinen, daß er kaum mit dem Leben davonkommen wird. Ver ältere Knabe hat nur eine leichte Verletzung am Rücken davongetragen. Der Fall 9 umſo bedaverlicher, als der Vater des ſchwerverletzten Kindes ſeit längerer Zeit vermißt wird und der Vater des älteren auf dem Felde der Ehre gefallen iſt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Bad Dürkheim, 28. Febr. Der 62 Jahre alte Rentner und Ludwig Schalk von hier hat ſich heute vormittag auf ſeinem Kontor erſchoſſen. Was den allgemein beliebten und ſehr vermögenden Mann zu dieſem ritte veranlaßt hat, iſt nicht bekannt, zumal Herr Schalk mit ſeinen 1915er Weinen ein ſehr vorteilhaftes Ge⸗ ſchäft gemacht hat. Wie dem„L..“ von anderer Seite be⸗ richtet wird, 93 Schalk ſeine Weine zu billig verkauft zu haben. 8 hinterlaſſenen Aufzeichnungen gibt er dies als Grund des Selbſtmordes an. 3 Hornbach, 26. Febr. Vor mehreren Wochen hatte ein Gendarm der 10. Gendarmerieſtation Bergzabern einen gefährlichen Zuſammenſtoß mit einer etwa 10⸗ köpfigen Zigeunerbande in der Nähe von Barbelroth. Der guf ihn eindringenden Geſellſchaft konnte ſich der Beamte ſchließlich nur dadurch erwehren, daß er einen der Angreifer mit dem Dienſtrevolver erſchoß. Die übrigen ergriffen die Flucht, 9 konnten alsbald 7 Mitglieder der Bande ergriffen werden. Nunmehr gelang es dem Gendarmen Wengerter, an der pfälziſch⸗reichsländiſchen Grenze in der Nähe von Horn⸗ bach auch die drei fehlenden Zigeuner aufzugreifen und feſt⸗ zunehmen. Sie wurden am Samstag ins Unterſuchungs⸗ gefängnis Zweibrücken eingeliefert und von da nach Landau weitergeſchafft, wo ſie vor dem ſtandrechtlichen Gericht ihrer Aburteilung wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt ent⸗ gegenſehen. Darmſtadt, 26. Febr. Feſtgenommen wurde in Jugenheim a. Bergſtr. der 31 Jahre alte Ludwig Rühl von hier, der in einer ber letzten Nächte in dreiſter Weiſe die 8 einer 9 eines großen Lebensmittel⸗ geſchäftes Ecke der Heinrich⸗ und Hochſtraße mit einem Steine einwarf und dann in aller Gemütsruhe von der Straße aus den Erker, der eine ganze Partie Lebensmittel, Konſerven etc. enthielt, im Wert von mehreren hundert Mark ausraubte. Er hat ein volles Geſtändnis abgelegt und gilt auch für über⸗ führt, eine Partie Frauenkleider und Wäſche geſtoblen zu haben. Er iſt auch Spezialiſt in Taſchendiebſtählen und ſteckt ſich zu dieſem Zwecke beſonders gerne in Frauenkleider. Er wurde ſchon wiederholt auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht, zuletzt aber für geſund erklärt und auch zu längerer Frei⸗ heitsſtrafe verurteilt. Mainz, 27. Febr. Zwiſchen der heſſiſchen Regierung und den beteiligten Stellen waren ſeit acht Wochen Verhand⸗ lungen im Gang, um für Frül jahr, Sommer und Herbſt eine 88 au ſchaffen, die die Sicheritellung des belſiſchen Vedarſes an Gemüſe zu bewirken hatte. Es galt, Vor⸗ kehr ungen zu treffen, daß nicht die Zuſt inde des lenten Jay⸗ res wuliehrten, wo die Händler aus Heſſen⸗Na'ſau, ke⸗ ſonders aus Wiesbaden und Frankfurt und aue der Rheinpro⸗ vinz, das heſſiſche Gemüſe zu Phantaſievreien wogleußen, ſodaß die Tatſache wahr wurde, daß Heſſen von dem geurſen Eigenbedarf entblößt war, obwohl es ein Ueberſchußland iſt. Die Organiſation war erſt ſo gedacht, daß das Großherzogtum Heſſen und der Regierungsbezirk Wiesbaden zwei Kommu⸗ nalverbände mit Austauſch der werden ſoll⸗ ten und zwar mit gleichen Dieſer Plan ſcheiterte kurz vor dem Eelingen, für das ſich auch das Generalkom⸗ mando in Frankfurt eingeſetzt hatte, an einem plötzlich auf⸗ tretenden Widerſpruch Frankfurts und Wiesbadens. So hat nunmehr das Großberzontum Heſſen von ſich aus allein unter kräftiger Mitwirkung des Amts für Krie Jswirtſchaft in Mainz, nach badiſchem Muſter, die Landesgemöſe⸗ egründet, in deren Einzelbeſtimmungen vorgeſe en größeren Städten ein Verfügun srecht über das Die Aufgabe der ſtelle den Produkte zu erfaſſen und den einheimiſchen Bedarf ſicher⸗ zuſtellen. Was darüber hinaus ſeht— und das iſt eine cecht erhebliche Menge— wird an die anderen Bundesſtagten zu den Höchſtpreiſen abgegeben, die in Verbindung mit der Landesgemüſeſtelle in Heſſen in Kraft treten. Die Ausfuhr erfolgt aber lediglich durch die Landesgemüſeſtelle. Der Auſ⸗ kauf durch fremde Händler iſt nicht ſtätthaft und ſomit wird die Ueberbietung, wie ſie ſeither durch wilde Händler gegen⸗ ſeitig ſtattfand, hintangehalten. er nicht in die Hände ſeiner rohen Gegner fallen will, die die Menſchlichkeitsgeſetze nicht mehr achten und noch an dem Gefan⸗ enen, an dem Verwundeten, dem Kranken ihre ohumächtige Wut in tieriſcher Weiſe auslaſſen. All dieſe Brutalitäten werden unſern Gegnern in den nächſten Kämpfen heimgezablt werden, nicht mit in anderer gleicher 9 dazu iſt der deutſche Soldat zu edel—— aber eiſ e: durch Kämpfen bis zum letzten ltemzuge!— Berlin zenſ.) Händlergeiſt. Leider, Ulagt Otto vorl Pfiſter in den„Zeitfragen“, iſt die Schätzung des Geldes. der Händiergeiſt auch in erſchrecen⸗ dem Matze vorgedrungen, wenn er auch vielleicht das engliſche Muſter und Vorbild noch nicht erreicht. Aber die Anſätze dazu ſind vorhanden, und mit aller Kraft und Willenzentſchiedenheit müſſen wir ſie unterdrücken und ein weiteres Umſichgreifen zu verhindern ſichen, damit es nicht einſt heißen kann nach einem ernſten Dichterwort: Deutſches Volk, du herrlichſtes von allen, deing Eichen ſtehn, du biſt gefallen!, Wie furchtbar ſtark und weit verbreitet hat ſich in dieſen Zeiten, in denen das Vaterland im bärteſten Daſeinskampfe ſteht, ein Geiſt der Aüsbeutung und ſchnödeſter Erwerbsaier auch bei uns gezeigt, der in ſeiner allein waßgebenden Selbſtſuckt moraliſch als ein Volksverrat zu kenn⸗ zeichnen iſt. Es wäre durckaus verfehlt, wenn man dies verſchleiern wollte und wenn man ſich ſcheuen würde, das offen auszuſprechen, was Wahrkeit iſt. Nur in einem ſolchen Selbſterkennen undSelkſt⸗ bekennen iſt der erſte und nötigſte Schritt zur Beſſerung des Uebels zu erblicken Wie wir freudig und ſtolz die unzähligen Beweiſe kreueſter und ſelbſtloſeſter Hingabe an die heilige Sache des deut⸗ ſchen Vaterlandes draußen und⸗ dabeim ſehen und preiſen und an ihnen uns innerlſch erbauen und ſtärken ſo wollen und dürſen wir aber auch nicht über die vorkandenen trüben Schattenhilder hinweg⸗ ſehen. Wir wollen uns ein xeines und hehres Deutſchtum erha ten und fördern und wir wollen alles hierfür Schädliche und Ent⸗ weihende abzuſtoßen ſuchen. Der Händler⸗ und Krämergeiſt hat bei uns auch teilweiſe das Gebiet der Pilitik gewonnen. Er gebt wagemutigen tat⸗ kräftigen Entſchließungen aus dem Wege, er hat in einer über⸗ triedenen und verhängnisvellen Veiſe einſeitig bei feinen Er⸗ wägungen die Belänge des Handels und auch der Börſe im Auge. Er denkt zumeiſt an Verhandeln und Verſtändigen und noch we⸗ niger an bie Notwendigkeit der ehernen Sürache der Waſſen und der von dieſen hierdurch zu erzielenden Grundlagen. Auch das Engländertum möchte auf letztere Art am liebſten ſeine Erfolge ———— 66 0 6 9 M 18 6 1 1 1 6646 4 Nr. 402.„4. Seite⸗ mannheimer Henerol-AuzeigerzAbend-Ausgaber Donnerstag, den 1. Närz 1917. Serichtszeitung. Auſhebung von Rückverſicherungsverträgen mit engliſchen Geſellſchaften. Das Reichsgericht hat bereits am 11. Juli 1916 ausgeſprochen, daß deutſche Verſicherte von einem Vertrag mit einer eng⸗ liſchen Geſellſchaft infolge der durch den Krieg veränderren Um⸗ ſtände zum Rücktritt(zur friſtloſen Kündigung) berechtigt ſind, und zwar namentlich mit Rückſicht auf die engliſche Verordnung voni 9. September 1914, die engliſchen Staatsangehörigen verbietet, be⸗ ſtehende Verträge mit Deutſchen zu erfüllen und daher den deutſchen Verſichexten das im engliſchen Herrſchaftsbereich befindliche Bermögen der engliſchen Geſellſchaft zur Deckung ihrer Pflichten aus den Ber⸗ entzieht. Doch wirkt dieſer Rücktritt vom Ver⸗ trage, wie das Reichsgericht jetzt entſchieden hat, erſt mit dem Zeit⸗ punkt ſeiner Erklärung: er kaun aber nicht auf einen früheren Zeit⸗ punkt(etwo den Beginn des Krieges) zurückgezogen werden. 15 85 weſentlich füy den Prämien anſpyuch der engliſchen 0 ſchaften, wiewohl natürlich in dieſer Beziehung das deutſche Zahlungs⸗ nerbot gegen England zu berückſichtigen iſt. Der vorliegende Streit betraf folgenden Sachverhalt: Der Continentale Valoren ⸗Verſicherungsver⸗ band in Mannheim, eine Vereinigung von 12 deuiſchen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften, hat ſich bei der Cymmercial Union Aſſy⸗ raunce Companh in Londyn rückverſichert., Am 27. März 1915 arklärte die Zentralſtelle des Baloren⸗Verſicherungsverbandes der Commercial Union, daß die dem Verbande angehörenden Geſellſchaften heſchloſſen hätten, den Rückverſicherungsvertrag mit Rückſicht auf die Furch die Verhältniſſe geſchaffene Sach⸗ und Rechtslage mit dem 4. Auguſt 1914 als erloſchen zu betrachten. Da die Commercial Union⸗ das nicht anerkennen wollte, hat der Valoren⸗Berſicherungsverband gegen ſie Klage auf Feſtſtelung erhoben, daß der Rückver⸗ ſicherungsvertrag mit Wirkung vou 4. Auguſt 1914 hinfällig ſei. Die Beklagte macht hiergegen hauptſächlich geltend(worum es ſich jetzt allein noch handelt), daß der Kläger keinesfalls die Rückbeziehung der⸗ am 27. März 1915 ausgeſprochenen Aufhebung des Vertrags auf den 4. Auguſt 1914 verlangen kann.— Das LZandgericht Hambur.g trat dieſem Standpunkt der Beklagten bei und hat die Auflöſung dies Bertrags mit Wirkung vom 27. März 191Sσʒ?⁊us geſprochen. Dagegen gab das Oberlandesgericht Hamburg dem Klageantrage im vollen Umfangeſtatt und erklärte den Rück⸗ nerſicherungsvertrag vom 4. Augnſt 1914 an als erloſchen. In ſeinen Entſcheidungsgründen führt das Oberlandesgericht aus: In England iſt für die Zeit von Kriegsausbruch an die Verordnung vom 9. September 1914 ein öffentlich⸗rechtlicher Eingriff in die pripatrecht⸗ lichen Beziehungen des Klägers und der Beklagten wirkſam geworden. Damit iſt fün den Kläger der oleiche Rechtszuſtand eingetreten, wie wenn die Beklagte ſich am 4. Auauſt 1914 willkürlich vom Vertrage ſosgeſagt hätte. von England vollzogene Rechtsbruch der Beklagten ebenſo zugerechnet werdeu, wie wenn ſie ſelbſt ihn bepangen hätte. Bei dieſer Sachlage war der Kläger frei, eniweder die Beklagte am Vertrage ſoweit möcglich feſtzuhalten oder die Aufhebung des Vertrags von Kriegs⸗ ausbruch an zu verlangen. Das letztere hat der Kläger am 27. März 1915 getan. Der Einwand der Beklagten, dieſer Rücktritt ſei verſpätet, iſt unbegründet. Es kann nur gebilligt werden, wenn der Kläger Entſchließungen von ſo ſchwerwiegender Tragweite erſt nach reiflicher Ueberlegung getroffen hat. Es gibt keinen Rechtsſatz, wonach im Falle des Rechtsbruchs eines Vertragsteils der andere Teil eine ihm infolge des Rechtsbruchs zuſtehende Befugnis wieder verliert, wenn ex ſie nicht unverzüglich geltend macht. Gegen dieſe Entſcheidung legte die beklagte Commercial Unton Neviſion ein, ſoweit es ſich um die Rückbeziehung der Auf⸗ löſung des Vertrags auf den 4. Auguſt 1914 handelt Sie führte zur Begründung aus, daß eine Aufhebung des Vertrags mit rück⸗ wirkender Kraft nicht zuläſſig ſei; bis zu der erſt am 27. März 1915 erfolgten Rücktrittserklärung habe die Beklagte aus dem Vertrage gehaftet und das Riſiko der Rückverſicherung getragen; der Rücktritt könne deshalß auch erſt vom Zeitpunkt ſeiner Erklärung ab, alſo vom 27. März 1915 ab, wirken.— Das Reichsgericht hielt dieſe Rechtsauffaſſung der Beklaaten für zutreffend: es hat deshalb das oberlandesgerichtliche Urteil aufgehoben und das Urteil des Landesgerichts wieder hergeſtellt, alſo, die Wir⸗ kung der Vextragsauflöſung erſt vom 27. März 1915 an ausge⸗ ſprochen.(Aktenzeichen: VII. 401/16.— Urteil des Reichsgerichts vom 27. Februar 1917.) jr.(Nachdruck verboten.) §Neuſt adt a. Hdt., 28. Febr. Eine„tüchtige“ Milch⸗ pantſcherin ſcheint die Ehefrau des penſionierten Poſtſekretärs Leopold Häuſer in Haardt zu ſein. Die Milch ihrer zwei Kühe ſoll ſie, wie Probeunterſuchungen des Herrn Profeſſor Krug in Speyer ergaben, mit 44 bis 49 Prozent Waſſer ge⸗ miſcht haben. Das Schöffengericht erkannte in an⸗ betracht der bisherigen Unbeſcholtenheit der Angeklagten auf eine Geldſtrafe von 300 Mark.— Ein Räuber von Feldpoſtpaketen ſtand heute in der Perſon des Fuhrknechts Heinrich Lottes aus Neuſtadt a. Hdt. vor dem hieſigen Schöffengerich t. Ende 1916 hatte er den Poſtwagen von Neuſtadt nach Diedesfeld zu fahren. Hierbei erhielt er von 11 Frauen in Hambach Feldpoſtpakete, die ſämtlich nicht angekommen ſind. Als man bei ihm Hausſuchung hielt, fand man einen Brief, der einem ſolchen Paketchen beigefügt war. Der Angeklagte, welcher ſeit dem Jahre 1906 im Dienſt der Poſt ſteht, wird zu 3 Monaten und 10 Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt. Kommunales. EK. Gewährung von Mietsbeihilſen. Der Magiſtrat Dyrtmund hat beſchloſſen, die von der Stadt für Kriegsteilnehmer gezahlte M. beihilje vom 1. Januar 1917 ab in der Regel——— 8⁵ Pets. zu erhöhen. Die für die Gewährung von Mietsbeihilfen künftig gel⸗ tenden Beſtimmungen ſind ernent feſtgeſetzt und ergänzt. Der Magi⸗ ſtrat hat ſich einen jederzeitigen Widerruf der Erhö ung im Einzelfall ſowie das Recht vorbehalten, die Gewährung der Fortdauer dieſer ergielen und es hat hierdurch auch ſchon durch Jahrhunderte erhebliche Vorteile und ewinne erreicht. i ine— beugſame Willenskvaft und eine rückſichtsloſe völkiſche Selbſtſucht nötig, die in äußeren Machtfragen allein an ſich ſelbſt denkt, wie es bei dem engliſchen Volke und Stagte der Fall iſt und war. Hierin ſtehen wir Deutſchen aber weit zurück. Wir kennen zuneiſt Reſe harte Willenskraft, dieſes ſtählerne Feſthalten nur auf den Schlachtfeldern, nicht aber bei den Noten und Verhandlungen am grünen Tiſche. Während wir ſonſt unſer Volk vor dem Engläander⸗ tume möglichſt zu bewahren ſuchen, während wir eine geiſtige und moraliſche engliſche Krankheit kennen, möchten wir in der zuletzt erörterten Hinſicht unſeren Volksgenoſſen eine gewiſſe Beachtung r Gründe von Englands Kraft wünſchen. Bei Kongreſſen ziehen wir faſt immer den kürgeren und geraten infolge zu großer Nach⸗ giebigkeit und einer Ueberſchätzung allgemeiner Menſchheitsideale in das Hintertreffen. Da zeigt ſich dann im ungünſtigſten Sinne der veriräumie und ideal⸗ſelbſtloſe deutſche Nichter und Denker. Auf dem Gebiete der Kulur und Religion ſoll man im Dienſte der Menſchheit arbeiten, aber das Gebiet der Politik ünd der ſtaai⸗ lichen Macht muß allein dem eigenen Volke gehören. Da müſſen alle Bürgſchaften und Sicherheiten„real“, d. h. ſachliche, in ſich felbſt ſchon begründete Leirklichkeit ſein. Die engliſche Welt und Staatskunſt hat uns ſeit langem das Vorbild eines durch die tatſächlichen menſchlichen Verhältniſſe gebotenen völtiſchen Sigen⸗ nutzes gezeigt. Wenn wir hierin unſerem Volke eine Nacheiferung und alſo in Erade eine Verengländerung wünſchen, ſo hrauchen wir deshalb noch lange nicht die äußeren, dem Engländer ſo gewohnten Hilfsmittel des Luges und Truges, der Niedrigkeit und Graufamkeit ouwenden. Das ſei uns ſerne. Völkiſche Selbſtſucht und Maceſtärkung läßt ſich auch unter blankem Ehren⸗ ſchilde pertreten und gewinnen, Kunſt und Wiſſenſchaſt. Kunſwerein für das Großherzogtum Baden. Der in Baden⸗Baden vor einigen Jahren ius Leben ge⸗ ruſene„Kunitverein für das Großherzogtum Baden“ hielt ſeine Generalverſammlung ab, in welcher dem Tätigkeitsbericht des Vorſitzenden, Rotar Or. Kappler, konſtatiert 5— konnte, daß nicht berührt. Im Verhältuis der Partcien zueinander muß der äbgeſchafft. Erhöhungen davon abhängig zu machen, daß die Vermieter die neuen Beſtimmungen auch für die bereits früher getroffenen Vereinbarun⸗ gen als verbindlich anerkennen. Den Vermietern gegenüber, die die Beſtimmungen durch ihre Unterſchrift auexkennen, verzichtet die Stadt auf das vorbehaltene Recht des Widerrufs der Erhöhung. Das Recht auf Ausſchließung von der Erhöhung, das in Beſtimmungen für ein⸗ zelne Fälle vorgeſehen iſt, wird durch die Unterſchrift des Vermieters Deutſches Keich. die Wirren in der Sozialdemokratie. Da ſich die Braunſchweiger Kreiskonferenz auf die Seite der Minderheit geſtellt hat, iſt von der Mehrheit eine eigene Organiſation geſchaffen worden. In Magdeburg wurde mit Zi8 gegen n183 Stimmen eine Reſolution zugunſten edes Parteivorſtandes, in Leipzüg mit 137 gegen 23 zu- gunſten der Oppoſition angenommen. Letzte Meloungen. Di Ausſprache über den Elal. die Behanolung unſerer Gefangenen in Feindesland. Berlin, 1. März. (Von unſerem Berliner Büro⸗) 2 Der dritte Tag der Etatsberatung wird eingeleitet vom Kriegsminiſter von Stein. Herr von Stein ſpricht ſich über die Angelegenheit aus, die, je länger je mehr die Gemüter 9 eim deutſchen Volk erregt: die Behandlung unſerer Am ſchlimmſten Gefangenen bei den Feinden. ſtehen, wie Herr von Stein erzählt, die Dinge in Frankreich, wo unſere Gefangenen hinter der Feuerlinie beſchäftigt wer⸗ den und wenn ſie ſich zu decken ſuchen, von Ranhdden Offi⸗ zieren mit der Waffe mißhandelt werden. Das hat dazu ge⸗ ührt, daß auch wir dieſelbe oder wenigſtens ähnliche Maß⸗ regeln ergreifen. Vor allen Dingen haben wir mancherlei Be⸗ quemlichkeiten in unſeren heimiſchen Gefangenenlagern Der Kriegsminiſter denkt auch nicht daran, wie das neulich berichtet wurde, Arbeiterausſchüſſe zwiſchen den Gefangenen und deutſchen Arbeitgebern zu dulden. In Eng⸗ lan d ſcheinen die Verhältniſſe im allgemeinen beſſer zu, ſein. Immerhin ſind auch da Uebelſtände vorgekommen und ſo grei⸗ fen wir, auch gegen die Engländer nun zu Repreſſalien. Schlimm und düſter liegen die Dinge auch in Rußland. Einige von unſeren Fliegeroffizieren ſchmachten noch immer in Ketten in einem Kerker. Die Krankenſchweſtern, die nach Ruß⸗ land geſandt wurden, um einen Teil der aus Oſtpreußen Ver⸗ ſchleppten in die Heimat zurückzuholen, ſind einſtweilen mit leeren Händen zurückgekehrt. Neuerdings fangen die Verhält⸗ niſſe in Rußland, dank den Bemühungen der Lcn dort Kier Regiexung, die jetzt den Schutz unſerer Intereſſen dort über⸗ nommen hat, an, beſſer zu werden. Nach der Rede des Kriegsminiſters kam die ſogenannte zweite Rednergarnitur mit dem Abgeordneten Meyer⸗ Kaufbeuren, der in der Hauptſache ſich über wirtſchaftliche Fragen verbreitete und nicht ohne Berechtigung gegen die Ueberorganiſierung und Ueberzentraliſie⸗ rung unſerer Kriegsgeſellſchaften zu Felde zog. Sympathiſch war in der darauffolgenden Rede des Polen Seyda die Ver⸗ ſicherung, das Reich müſſe alle Mittel bekomnien, die es zur Kriegführung bedürfe. Im Uebrigen verlangte Herr Seyda ungeſäumt die Aufhebung aller gegen die Polen gerichteten Ausnahmegeſetze und die Durchführung der vollen Gleichbe⸗ rechtigung. Auch mit dem Sprachenparagraphen der Ver⸗ einsgeſetze ſei noch alles beim alten. Im Reich wie in Preußen müſſe ein grundſätzlicher Wechſel der Polen⸗ politik eintreten. Dann nahm für die Sozialdemokratie der Abgeordnete Keil das Wort. Herr Keil begann mit einer Polemik ⸗ gegen Ledebour, von dem er nicht unzutreffend meint, er ſei heute noch wie vor 25 Jahren ein rabiater Spieß⸗ bürger. Die Sozialdemokratie bewilligte die Kriegskredite, damit unſer Land unverſehrt bleibe und übernehme dafür die Verantwortung. Auch mit den Bedingungen Ledebours würden wir jetzt keinen Frieden bekommen. Dann wandte ſich der ſozialdemokratiſche Redner gegen die Forderungen, die vorgeſtern Graf Weſtarp für den Frieden aufgeſtellt hatte. Für die Nationalliberalen wird heute noch der Abgeordnete Streſemann ſprechen. Sitzungsbericht. OBerlin, 1. März. — 85. Sitzung. 185 Am Tiſche des Bundesrats: Dr. e Lisco, Graf Roedern, Kriegsminiſter v. Stein. Die erſte Beratung des Reichshaushaltgeſetzes für 1917 — der Stand des Vereins im allgemeinen ein befriedigender iſt und daß dix Zahl der Mitglieder nunmehr auf 327 angewachſen iſt. In der Verſammlung würde u. a. auch bekannt gegeben, daß der Vorſtand die Abſicht hat, nach Friedensſchluß für ſeine Mitglieder eine Kunſtzeitſchrift herauszugeben und zu dieſem Zweck mit einem Kunſtverlag in Verbindung treten wird. 9. Die Erfurter Luther⸗Ausſtellung. Nachdem die für 1917 zum Reformationsjubiläum in Erfurt geplante große Luther Ausſtellung wegen der gegenwärtigen Schwierigkeiten nicht ſtattfinden kann, wurde beſchloſſen, die im Gange befindlichen Vorbereitungen dazu zu verwenden, für Erfurt einſtweilen eine kleine Ausſtellung zu veranſtalten, die den Namen Luther und Erfurt bekommen ſoll. Die Bedeutung des alten Erfurt, ſeiner Univerſität, ſeiner Humaniſten und ſeiner Ein⸗ wirkung auf Luther und damit auf die Reformation ſoll an der Hand eines ausgewählten Materials veranſchaulicht werden. Dem Erfurter Buchdruck, deſſen Bedentung und Stellung der Uniberſität entſprach, wird dabei eine beſondere Stelle eingeräumt werden. Dargeſtellt werden ſoll die Vorbereitung der Reformation durch den Humanismus und ſeine bedeutendſten Vertreter; außerdem wird die Teilnahme Erfurts an der Reformation beranſchaulicht Die anderen reichhaltigen Beſtände, die in Erfurt gur werden. Geſtaltung einer Ausſtellung über; die Reformation durch den Humanismus und ſeine bedeutendſten Vertreter; außerdem wird die Teilnahme Erfurts an der Reformation veranſchaulicht werden. Die anderen reichhaltigen Beſtände, die in Erfurt gur Geſtaltung einer Ausſtellung über die Reformätionszeit vorhanden ſind, ſollen dann der ſpäter zu beranſtaltenden großen Luther⸗Ausſtellung vorbehalten bleiben, in der die jetzt zu beranſtaltende kleine Aus⸗ ſtellung als Unterabteilung aufgenommen wird. Nus dem Mannheimer Kunſtleden. Weaternachrſcht. Am Samstag wird„Mignon“ gegeben.— Sonntag kommt —„Siegfried“ unter der muſikaliſchen Leitüng von Wilhelm zum erſtenmal in dieſer Spielzeit zur Auf⸗ führung.—— neuen Theater wird Sonntag Alt⸗Heidel⸗ berg“ wiederholt. in Verbindung mit der erſten Beratung der Steuervorlage wird fortgeſetzt. 83 83 Kriegsminiſter von Stein: Geſtern iſt das traurige Los unſerer Gefaugenen im Feindesland hier zun⸗ Sprache gebracht worden. Es iſt auch ge⸗ lungen gebracht über Grauſamkeiten der Feinde, die gewiß den entfacht worden. fragt worden nach den Gegen ma brege Un, die von unſerer Seiie ergriffen wörden ſind. Ich bin in der Lage, hierüber Aüskunft zu geben. In der letzteh Zeit haben ünſere Zeitungen Zuſammenſtel⸗ Familien, welche Angehörige in Feindeshand wiſſen, nicht zum Troſte gereichen können. Unſer Volt iſt dadurch zu einem heiligen Zorn Aber auch unſere neutralen Bertreter haben ſich beſtrebt, ſich mit aller Kraft des Loſes unſerer Gefangenen in Feindes⸗ hand anzunehmen.(Betfally). Am ſchlimmſten iſt die Lagein Frank⸗ reich(Hört, Hört) und leider iſt es ſo, daß die Berhältniſſe nicht beſſer, ſondern ſchlimmer werden:(Lebhaftes HörtHökthran Den Feind benützt dort unſere unglücklichen Kameraden, um ſig an Leib⸗ und Seele zu bedrücken. Die Freiheiten, die wir den Gefangenen in unſeren Gefan⸗ ceuenlagern haben angedelhen laſſen in der Betätigung von Kunft Und Wiſſenſchäft und iit ällem, wäs ihnen lieb und gewohnt war, Das kennt mau in Frantreich nicht.(Hörtl Hört!) Daher haben wir dieſe Freiheiten in unſeren eigenen Gefangenenlagern abgeſchafft. Cebhafter Beifall.“ Die Zeit der Verhandlungen, die früher auf 4 Wochen feſtgeſetzt war, nach der erſt die Gegenmaßregeln einſetzen Wir behandelten intzwiſchen ſollten, kam äur dem Feide zugute⸗ unſere Gefangenen gut. Unſere Gefangenen in Feindesland ten 4 Wochen länger Qualen erdulden. Ich hade heantragt, dieſe 6⁰ K zu beſchneiden. Heute treten die Gegenmaßregeln ſo⸗ ort'ein und dann erſt wird die feindlühe Regierunz benach⸗ richtigt. Tauſende deutſcher Gefangenen müſſen un⸗ mittelbar hinter der franzöſiſchen Front Unter dem Feuer zunſerer Geſchütze arbeiten(Lebhafte Pfui⸗Rufé⸗) Die Verſüche dieſer Unglücklichen, 05 Aflter Umſtänden gegen! das „Jeuer zu decken, haben franzöſiſche Offiziere mit den Waffe abge⸗ 8 gern, um ſie mürbe zu machen Wir haben dieſelben Franzöſiſche Gefangene! in! dieſelbe⸗ Fracht. Das wird weiter geſchehen, bis ſich der Feindrentſchließt, Organen in derſelben Schärfe zur Ausführung kommen. D tpehrt.(Erneute Pfui⸗Rufe. Unerhört! Zuruf:⸗Kulturnation! Das laſſen Pir uns gefallen?!) en Gegenmaßnahmen ergriffen um inie ge⸗ unſere Forderung zu erfüllen, die Gefangenen 50 Kilometer hinter die Front zurückzuziehen.(Beifall.) Das gemeinſte iſt aber, daß gerade in der neueſten Zeit unſere Gefangenen Unmittelbar nach der Gefangennahme mit allen Mitteln gequält⸗ werden, um Aus⸗ ſagen über die militäriſchen Verhältniſſe zu machen. Von dieſem ſchauderhaften Los werden in erſter Linie betroffen Sffiziere und Unteroffiziere. Man ſperrt ſie tagelang in käfigartige Behälterr(lebhafte Pfui⸗Rüfé. Unerhörtt) und läßt Wonr Es war nicht leicht, dem Feinde auf dieſem Weg zu folgen, aber es iſt der Front anbefohlen, daß die dort gemachten Gefan⸗ genen einige Tage zurückbehalten und in eine ähnliche Lage ber⸗ ſetzt werden. Nur Gemeinheiten begehen wir nicht!(Beifall.) Jch habe in Frankreich unzählige Mengen franzöſiſcher Gefangenen an mir vorüberziehen ſehen. Unſere Feldgrauen drängten ſich wohl neugierig an ſie beran, aber niemals habe ich ein Schimpfwort gehört und noch viel weniger eine Tätlichteit geſehen. Das waren wit Barbaren! Ich bin mir bewußt, daß die ſcharfen Maßregeln, die als Gegenmaßregeln angeordnet ſind, nicht tmmer von allen Die deutſche Gutmütigkeit, dic ſich zuviel zu Gefühlsduſelei verdichtet, macht ſich auch hier geltend. Zeitung die Nachricht, daß auf einem unſerer norddeutſchen Seen große Eisfeſte franzöſiſcher und engliſcher Offiziere ſattfinden ſoll⸗ ten. Sobald ich davon erfuhr, habe ich der Sache ein Ende ge⸗ macht. Eine andere Nachricht, daß man ſich ſoweit verirrt haben ſollte, alle Einrichtungen der Wohlfahrt, wie ſie für unſere Länds⸗ leute eingerichtet ſind, auf die Gefangenenlager zu übertragen, ſo 3 B. Arbeiterausſchüſſe einzuſetzen, die zwiſchen den Gefangenen und Arbeitgebern verhandeln ſollten, hat ſich bis jetzt noch nicht beſtätigt. Sollte es der Fall ſein, ſo werde ich dem groben Unfug ein Ende bereiten. Beifall.) Ich knüpfe hieran die Bitte, daß Sie „Ihre Angaben möcglichſt unter Angabe von Ort, Zeit und Per⸗ ſonen mächen. Bei der ungeheuren Menge von Papier, mit der ich täglich überſchwemmt werde, iſt es nicht möglich, ganz allgemeine Angaben, ſolche ohne nähere Angaben, oder die auf Hötenſagen beruhen, nachzuprüfen. Für beſtimmte Angaben bin ich dankbar. In England liegen die Verhältniſſe anders. Auch engliſche Soldaten begehen Quälereien gegen unſere Gefangenen, ohne de ſtellen, wie überhauvt die Behandlung dort beſſer iſt. die Offiziere dies verhindern. Die Engländer liefern meiſtens ie Schanbtaten. Es muß jedoch anerkannt werden, daß ſie ſie ab⸗ Das ſchließt jedoch nicht aus daß auch die Engländer viele unſerer Gefangenen ſoll auch verſucht werden, bis zu d geſchloſſen werden. ginnen. Nach der Oſterpauſe ſoll dann auch im Plenum die binter, der Front in unſerem Feuer beſchäftigen. Deshalb wird hier gleiches mit gleichem vergolten.(Beifall.) *. EBerlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Bür).) Der Seniorenkonvent des Reichstages hielt heute eine Sitzung ab, in welcher die Parteien ſich dahin verſtändigten, daß das Reichstagsplenum vom morgigen Freitag bis zum 20. März vertagt wird. In der Zwiſchenzeit ſollen die Kom⸗ miſſionen, vor allem der Ausſchuß für den Reichshaushalt ihre Arbeiten nach Möglichkeit fördern. Am 20. März ſoll mit der zweiten Leſung des Reichshaushalts begonnen werden. Man hofft dieſe Beratung bis zum 30. März zu beenden, ſodaß ſie noch vor dem 1. April, alſo rechtzeitig fertiggeſtellt werde. E⸗ —— Tag die Etatvor⸗ kaige in allen drei Leſungen im Plenum zu verabſchieden. Jedoch ſind die Parteiführer ſich noch nicht darüber⸗ klar ob dies gelingen wird. Im Intereſſe einer Beſchleunigung der Etatberatung ſoll eine Reihe von Fragen, vor allem was mit der Volksernährung zuſammenhängt, aus der Beratung aus⸗ Am 30. März ſollen die Oſterferien be⸗ Ernährungsfrage in Angriff genommen werden. * (. Berlin, 1. März. Won unſerem Berliner Büro.) Dem preußiſchen Abgeordnetenhaus iſt ein von allen bürger⸗ lichen Parteien unterzeichneter Antrag des Abgeordneten Dr. von Hendebrands zugegangen, in welchem die Re⸗ gierung um Auskunft erſucht wird„wie bei der jetzigen politiſchen Lage die Verſorgung des inneren Marktes dürch die Zentraleinkaufsgeſellſchaft gefördert Kwird.“ R Bern, 1. März.(W7 B. Nichtamtl.) Eine Meldung iſt bis auf weiteres verſchoben worden des Matin aus Athen beſagt, der Miniſterrot erörterte Maß⸗ nahmen, die es Griechenland ermöglichen ſollten, den Bedarf an Nahrungsmitteln ſelbſt zu decken. Das neu ge⸗ bildete Lebensmittelminiſterium wird von Carilgos geleitet und ſei im Zappeion untergebracht. Haag, 1. März.(WTB. Nichtamtl.) Amtliche holländi⸗ ſche 99 Die für den 10. März feſtgeſetzte Beur⸗ laubung es Jahrganges 1911 der underittenen Wafſen London, 1. Rärz.(WeB. Nichtamil.) Amtliche eng⸗ liſche Meldung. Die Woeung, hat beſchloſſen, daß aile Regierungsbeamten zwiſchen 18 und 61 Jahren ſich als Freiwillige für den nationalen Dienſt eintragen laſſen ſollen, um im Notfall bereit zu ſeinn. Die Regierung von Indien hat der britiſchen Regierung 100 Millionen Pfund zu den allgemeinen Kriegskoſten ange⸗ boten, die die britiſche Regierung dankend annahm. London, 28. Febr,(WTB. Nichtamtl.) Lloyd G 0 9 e iſt von der Konferenz in Calais nach London zu“ Vor einigen Tägen ging durch die 4 * a — ————— 555———— — 5 —— —. ———— — . W50 1 Maunbeimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabr) 5. Seite⸗ Nr. 10. 8 85 Hekufläühr 111——5 Organiſotion des vaterlänoiſchen Hilfsdienſtes. Sne 2. Dezemper 1915 hatte der Reichstag dos Hülfsdienſtgeſetz 5 Das Ziel war: die ſtarlen, noch ſchlummernden in unſerm Volke zu heben, ſie in organiſierter Arbeit für latele den esmungenen Rieſenkampf nutzbar zu machen. Die — des Geſetzes liegen insbeſondere darin, daß 1. durch die anseaecae diejenigen Arbeitskräfte zur Kriegswirt⸗ * werden, die bisher dafür nicht tätig waren, den ſog. Abkehrſchein eine zu grohe Abwanderung, ein zu 55 Wechſer der Arbeitsſtelle verhindert wird. Dabei hebt der Wenſcein leineswegs die Freizügigkeit der Arbeiter auf, wie 9 Gltind, wo ſie durch die Gewalt des Geſetzes beliebig verſchoben Uhel. onnen.“ Der Hilfsdicuſtpflichtige hat vielmehr die Mög⸗ 10 Eine Axbe tſtele, an der er keine angemeſſene oder nicht eechend⸗ Begchlie Tätigkeit findet, mit einer hm beſſer Zu⸗ Kn, ü Vertäuſchen. 1 abe lat darin, Saß Zahireiche Ausſchüiſe auf Grund von W e Verfahren gewählt werden ankene wozu die urtter⸗ rſt; at„Boriger Arbeit gu Beſchaffen waren. d W ee, Schlichtungs⸗ und Einberufungsausſchüſſe, in Fobriten erweitert und neu gebmit überben, Dann erſt Deckunig des Arbeiterbedarfs in Frage kommen. 2 Laſent„Die probinzielle Spitze iſt der Zentralarbeitsnach⸗ 9 an Sitze der Kriegsamtſtelle. Als Zwiſchenglieder ſind Hilfs⸗ 05 eldeellen eiugerichtet, worden; ſolche können öfſentliche Ar⸗ f weife, private oder kommunalé. ſein. Den. Meldeſtellen Serufstergkenesſkelen augeſchloſſen. Die Jeinergeit erfolgten Auftufe haben eine durchaus erfreu⸗ irkung gehaht; ſie haben aber bei dem rieſigen Bedarf noch 8 genünende Zahl freiwilliger Hilfsdienſtpflichti— auf⸗ zur Ablöſung von Militärperſonen, zur Freimachung für e oder als Facharboiter für die Kriegsinduſtrie. Eine ſehr ge iſt auch die Decküng des Arbeiterbedarf⸗ in der ſchaft. Die⸗ Frühichrsbeſtellüng ſteht bevor. Die Arbeits⸗ reichen Rasbrlich nicht gris; mehr Gofangene onnen der nich! zur Verfügung geſtell mwerden; künſtlicher nüer iſt nicht in genügender Meuge vorhanden. Auf der an⸗ Seite Barren die Fabriken, die da⸗ Hindenburg⸗ Programm ren ſollen, ihrer Vollendung! Auch dort ater wächſt der an Arbeitern, Dazu loimt der Ruf der Nransporfüner, Na 88 eüh und Verlehtsgeſellfchaften näch Arbeitskräften. ladbeler Sachlage ſoh ſich das Kriegsamt fehr beld zu dem die nötigen 8 lus, genötigt, auf Grund: von Ei mberufungen tskräfte herbeizuſchaffen. 1 einer neuen Bundesratsberordnung ſollen vie Eüber⸗ nach fofgenden Grundlagen derfahren: Die Hilſs⸗ S ichtigen von 4860 Jahren ſind durch ein Kartother⸗ erfat worden und ſind nunmehr verpf lichtet, ſich zu mel⸗ bleiben die auf Grund des f 2 des Geſetzes tätigen Leute, d. h. die imm Reichs⸗, Staats⸗, Gemeinde⸗ Ln i rbendien Beſchäſtigien, Aerzte, Tierürzte, ſowie die in der 1en Besd Forſtwirtſchaft, in der See⸗ und Binnenſchiffahrt, bei kratenbahnen, auf den Werften, in den Berg⸗ und Hütten⸗ in 055 Pulver⸗ und Munitionsfabriken Beſchäftigten; Müde 8, em ſind die Kriegsamtſtellen ermächtigt, zu entſcheiden, Bettiebe nioch ausgenoinmen bleiben ſollen. Alle 94 eu nicht⸗mehr im wehrpflichtigen Alter ſtehenden Leute müſſen 1 alſo bis zum 1. April bei den Ortsbehörden anmelden. Außer⸗ Kibt es noch Wehrpflichtige im Alter von 17—48 Jahren, die hen 95 eeresdienſt ausgeſchloſſen oder zeitweilig zurückgeſtellt oder e 59.——0 ſind; dieſe Leute werden von den Erſatzkommiſſio⸗ Bt. ſind die Giinäce die den Eiuberuftengsdusſchülſſen am dur Vetfügung ſtehen werden. Die Kriegsamtſtelle über⸗ Went Hicke der Arbeitenachweise. woſes an Arbeiisträften feptt 0 antſcherdet, woher ſie herauzüholen ſind. Das Geſetz ſchreibt atz . Her Hilfsdienſtpflichtigen geprüft werden Pller Indes kutberieibbere Härten nicht zu umgehen ſein. Denn end⸗ Banttſcheidend iſt natürlich die Frage: Wo nützt der Mann Wauem kerlande aut meiſten?— und nicht: Wo iſt es für ihn am Werhern 2Bergleichen Verhältniſſen gehen Jüngere vor Aeltere⸗ Airn. iratete bor Verhelratcten. Die Reihenfolge der Einbe⸗ bbenet iſt wie folgt keſtgeſetzt⸗ Zuerſt kommen die ſich freiwillig 38 dann die gur Zeit gar nicht oder nur teilweiſe Beſchäf⸗ endlich die Vollbeſchäftig:en, die in ihrer jetzigen Tätigkeit — iugendliche und ältere Kräfle erſetzt werden kömen. Ven de. mtöglich wird bon der Einberufung derjenigen abge ſehen Mung⸗ deren. Hekanziehung eine ſchwere volkswirtſchaftliche Schä⸗ age euten würde, ſawie derjenigen, dis durch Langiährige Sigteh gebunden ſin⸗ und dez, Dienſtiauglichen, ſo ſern ſie eine K ausüben; e liegt. Die Einberufungsausſchüſſe müſſen ſich an 9 Geiüeindebehörden, Berufsvertretungen uſw. wen⸗ Wa haten Auskänfte erbitten. ch Möclichleit Git⸗ verhindern. 5 85 ler Auen Umſtäuden aber⸗ muüß das. Ziel aufrechk Khatken ſit cher. guix: dieſer ernenten Anxegung zur Erfüllung der Aücen eee Pflicht an das Heer der Heimat, um die * füllen, die im Laufe des Ausbaues der Organiſation er fütdenſes ſich heralisgeſtellt haben. Jeder, der noch nicht Magle genügend für daterlänbiſche Zwecke beſchäftigt iſt, handelt duch ſeinen eigenen Intereſſe, wenn er nicht die Ein⸗ 1. April abwartet, ſondern ſich unverzütlich für den t, duf dem er dein Vaterlande am meiſten glaubt Banen⸗ Ausdrücklich ſei nochmats betont, däß land⸗ 8 Axbeiten allen anderen voram⸗ 8 wann der Frieden auch kommen und wie günit'g 0 F die. Frrut und aur Gerwendung als Facharbeiter. eineete* itinen die, Bepärfniſſe der n, debehörden uſſo. in Beteacht. N 8 Ge deri Ausland auch diesingl zeigen, Paß die 2 — icher Zwangsmaßnahmen in Deutſchland nicht notwendig We ch um bie Verteidigung von Daſein und. Ehre des tj, gleichoiel ob durch Arbeitsleiſtung im Heimat⸗ Hhigabe von Blut 5 Seb ben. im an, der 8 Ein Nachteil des Geſetzes, der aber bei 0 e Umfcnde der. Orgakiſation in Kauf genammen wer⸗ Famtilienderhältniſſe, Wohnort, Geſundheit und bishexige auch) wenn dieſe außerhalh des erwähnten So hofft man un Ein weiterer Nachteil iſt der, datz der Aufbau bon unten Kfangen werden mußie; es mußten Rohſtoffe, Kohle und Eiſen ie die⸗ Zu e, mußten. die Arbeiteropganiſatipnen ſtraffer zuiam⸗ Und Rarer Kegliebert werden. Jeder Deutſche foll ſich wir dor burch den ihm gewöhnten Atbeitsnachweis Arbeit ver⸗ — Die mokwendigef Arbeitskräfte müſſen beſchafft werden 0 Sfallen. Miag: in dem Wirtſchaftsjahr 1917/18 ſind wix 2 Falle auf die Erzeugniſie der heimſſchen Scholle ange⸗ aun kommt der Erſatz zur Freimachung don Militär⸗ Schuk, Mainzer Qas durch rege gen. unerhebliche Veräuderungen. Als ſester siud Bochumer zu er⸗ Wälnen. Kaliwerte beliaupiet. Banken still. Deütsche Anleihen behaupiet, österreichisch-ungarische abgeschvächt. Japaner beliauptet“. Türkenlose ſester. Gegen Scuuß schwächte Sich die Iendenz eiwas ab, der blieb still. 555 0 Vatdisf:out 4* Prozent. Fet v nach drei Monqien, ſind ſämtliche Absſchüſſe, bor Alem 4* Spänien chinestscker und amerikauischer Waren, die bicker iliren Handel und ſceene Franlcfurter Wertpapierboree. Fraukiurb 1. März.(Priv.-Tel.) Bei Begau der Börse waren die Untsätze auf wenige Papiere beschräritt, Später wurde etwas regeres Geschäſt aui dem Gebiete der Rüstuugsindustrie be- obaclitet. Hirsch Kupfer, Deutsche Waflen, Ruein Metall und Vereiui Köln-Rottweiler zeichneten sich durch gute Haltung aus. Maschinenfsbriken gelangien— 161 behauptetem Preisstand zu gröheren Umsätzen. Fester 1 Augsburg-Nürnherg und Eblinger Maschinenfabrik. lu Ele ausgeprägte Gesckäftsstille bei unveränderten Kurscu. Etwas reger Wurden Chemische Aktien gehandelt, Höchster uad Griesheim Stancken in Uuter den 85 lalwerten lielen Fränkische Wätze auf. Gebrũder Fahr Egen est. Schiffahrtsaktien unterlagen geringen Kursschwankun⸗ Aut dem Montanmarkt zeigten lührende Werte nur Russen und Berliner Berlin, 1: März Auszahlungen kür: 8S Geld Briet Geild Brief N 0 1 Bellar 8 2 3854 Holſand 100 Golden— 239.75 240.25 238.75 230.25 Dänemark 100 Kronen. 163.50 164.— 152.50 168.— Schweden 100 Kronien. 17375 17325 171.75 172.25 Norwegen 100 Kfonen... 100 2, 168., 108.25 163.75 Schweis 100 Franken 118.—/ 98 3 117.— 2118.— Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.20 64.30 Bulgarien 100 Lev aia. 70./ 605 706% 80.½ Konstantinopel 2095 2105 21.— 21.10 —— ꝗ 12 126.0 125. 125.0 SKewyerher Wertpahterbörse. New Vazh, W. kebr. VIB) Wie iu den vergangelen Jagen, Wär auen neute das Geschäft an detr Foncisbörse Iustlos, d die gespaunten politischen Verhältuisse erleb⸗ lich die Uniernekmungslust hemmien. Die Unisätze beyw egien sich in ziemlich eugen Grenzen. BDer Akiienumsai⸗ be⸗ trug 460 000 Stück. Rack Eröftiauug Wurde die Len- denz intolge anhaltender Liquidationen ausgespcocnen matt, na⸗ mentlich Ristungswerte. Kipferanteile und Schiiftahrtsaktien kanten in größeren Posteu zur stärher steigeuden Kursen au den Mark Auch adi dem Eisenbahnaktienmackt waren durchweg Rückgänge verzeichnen, die sick allerdings in nübigeren Grenzen hielten als, diefenigen für Laclustriepapiere. Unter Füllrung von Bethlefiem Steel setete sich die Abwärtsbewegung lort. Der Schluß der Börse war schr gedrückt. 3 EW VoRk. 28. Febrüar(doVIsOndarkt) 26. 27 26. 27 Tendenz für Beld. matt. matt.*9˖ aut London Geid ant 24 Stundeng-(60 Fage/.72.—.72.— (burohschauttsratäe“ 2/.— PVechsei 1 5 London Geid letetes bariehes.½2.½(Cadie*— 291 Sſobtwsoheel Gerin 68.-67/ Siider Bollion 9* Siodtwecbsel Faris 6537.55.80 New'-Hork. 28, Februar(Sonds- und R 1 ke 6. ee Pe 40¹ 2** 2 4 102 10 Faxc. Men...16 öor ew Vork Ceptr. e. 845 9³⁷ 5— oa 0 105,, 10% 40. Oütario 4 Western 24.— 240 Acht. Top. Santa Fã 101%/ 108/[Kectelx à Western 138½ 130½ do. pret. 90l. bivid 88% 59%/ ortdern Pabifo 108,% 103½ Saluimore R BMie 7% 7% FPennszyanltkal. 54½ 84% Sanadian Pacifio. 15% iSsue Readingg.— 682˙˙ 312 Ohes.& Ohio 50/8 5⁵³„Nök. s Faoo. 26/% 27½ Chio. Allw, 4 St. Fasl 75 So0er—.— 273• 20 2 Rie Grande.— 12— ESonthern RallwW 61 ·„„ 20½% l Scnthern Raway 2 5 36— 53.— Erie tst Peot.* 30— 39½ Union faciſice 137½ 137¼ Erie 20t— 1 Wahash prot.— 39 2ά 493/8 Grest Lotde ern 5„ 12½ 13½ Amerte Can. 42— 42% Uünois Leteefe 5—9*—— 8 701 h 9 00 uad. Copp. Aln. e Kanses 8 4 Focrhorn 2½% 2/ Cenrral Leathexf 64% 08 d. pret.„ 32—31— Intera. Heroantſie Rariaes 751 25 90. de, pret. 69% 70/ ouswilio 0. Küsbynie 5 128% Untted States Stoelecorp. 108— 10% SSonrl Fans.&. Texas 70½ J Unted Stat. Stoel Cerppr.117¼ 117½ Artien-Ucsae 4⁰0 0⁰⁰ 5 AeWISMx. 28. Februar Cötgänosungekarse). e, 2. 2. dr Hortb. Orco Cert.„„ NE 22. Ceneral Eieoic 162—162½ teion Valten 10. 72— atiege tead 8 884. Union Paeifio prel,„ 840 88˙[Uken Coppet co. 109.— 110% Conselidsied Gas. 1122— 122 0 2. 1 28. 27. Balt. 10 4% 991 C% UlonPee. SUSGs.8½f 84— Chos. Ole 4% S. 130 6% onee Fia.. 155— 199— 8 R. 8l.K PEN genver fio Gr. pr.. 29— 29 E 140. 9 993 67. 74% Siss Cans. Tex.br. 14½ 14½ Kerid. Lac. 991 6% 55% West Larytancdtc. 3½ 29½ N. Pao. Pr. Ben 86.„„ e e Amertoen Canprei.. 103— 105% „ Amerie. Lodom... 700 St..8 Fe-Tl. Mort B. 67 E% 0, Suhar Ret.. 110½111/ St. LOuis& San. 9 88 5 3705 8— Aortgage 6% Ser 2½%„ Virgla. Car. Cem. o. 7˙3- Sotz⸗ Pa48„0 Sears Rocbuck dom. 20% 208ʃ Loudener Wertveptodor 100 9 W. Fobruar.— 5 6 e* 27. 2. 27. 2 Kossoi 1% 38 r—— 1Kio Mato„6½ 6½ 5 Krgenta.— 805 Oeined. bec iS% Ohartered. 1½% 18 Brasliſan. 79605 Erliee— 29%[De Beers 1015 19% LJapaner.—— 66½ PennsVva—— Soleffcels 10% 19% Porzugiesen 48¼ JSoutn Pas.—88Kut. fl. Rex. 5 Hussenic9s 61 Gri Palon Pao. r 142 Rendmines. 3¼ 99½ KeRuss.! 7—.— Steels. 11 fi½ FPr. Diskont. 93„* E .Kriegs“— Anabconded. 5 17%[ Siider 7% e 30½2/ Krledsacleſke 84 Grietzt 80% 3. 593 Tariser Wertpapierbörae· EAnis 28 Fobtvar(Kasaa-Harki, 931 225—— 2335 30% Rents 61.%/ 61.75 Sara ossa 22Touve2. 9 Anſeilbs fan e. glo Tinto 174⁵ 17⁴8 ZeſcSpon, ug. 01.0 TRem Houst. Sape Copper—128.— 10 83.— G8üHBatt Fa/ Chſaa Copper—— 360. 1689⁵ 12055 Caboutonous—————0— 1666.— 200 kren 61.55 NätKKa Tha, e 877 4 70 L0.SSE WS. oe Beerdn. 30 Ereg Kewaehe 110 1. 8SnK. Aoldfleſas.— 40. n. Pafislen. 18 63 Llendsdtf S6 Cene gold.. 58 etro zoüükaln 400 408 Hatlzétt Fabr. Jägersfont. 64.— 68.— Rocg Kapgag. 4 eiſte Kaphte Khandmines 86.— Srasekl rer Kületzt 67½) Cminese-AärtClt* roduαι Erchange Comur. Nach Mitteſltug der höfländischen Gesandtschait iu Peking iet die Gründung eiter groß angelegten Gesellschatt unter obiger Firma im Gaige 2u dein Zwecke des direkten 8 üher Liverpodi und Mauchester nahmen. Mit,Rücksjcht Atl den großen Export Chinas au Häuten Sollen daselbst Loh- Snaen errichlet werden. Ferner soll namentlich eiu. direltter kririerten Herrschte eine Hauiel in 10⁰ uncl B gepilegt werden unter völliger Aus⸗ schaltung des englischen Marktes. Schifiahrislinien nach Kali- tornien einerseits uud auch über den Gok von Mexiko nach dem Atlautischen Orean sind geplant uud ist ut dem Bau der Schifie auf amerikanischen Werften bereits hegonncu. Dieselben sollen jedoch unter chiuesischer Flagge segelu und wird die chiuesische Regierung die Grantie flr—5 6 pro. Goldanleihe übernehmen. Erlesskreditbank für das Königreich Sachsen,.⸗G. in Dresden. im dritten Geschäftsjahr hielten sich die Kxedit. anträge ungelähr auf derselben Hölie wie im Vorjaltre, somit traf dliesnial das gleiche zu, was bereits im voriährigen Bericht über die nur mäßſge Laanspruchnahme der Mittel der Bank ausgeführt Wurde. Nach Friedensschluß sieht mau ſedoch größeren Antor⸗ derungen entgegen. Nach der Unkosien unti der Ab- Schreibung von 180 000 M.(i. V. 5106. M. Ahschreibung auf Ein · richtung) au Wechselrechinung erhöht Sich der aus dein Vorlalr übernonmene Verlustworträg vou 1870 M. aut 3100 Dörener Bauk, Düren. 07 Düsseldort, 1. März.(Priv.-Tel.) lu der Kufsichts⸗ ratssitzung wurde beschlossen, die Verteilung einti Dividende vou 09 Proꝛeut gegen 5½/ Prozent im Vorlahr worzuschlagen. Wicienler-Kupper Bruuevei,.sM., Etberteld. — Düsseldort, 1. März. GtiveTel.) lu der KHaupker- Sammlung. regte ein KKlü0EEt ugleich im Namen mekrerér näre au, daß der Vorschiag einer Hividende von 5 Proxent wiet aui die vorjährige vou 7 Prbreut ert wer ieu Soll. Pi ericrderlichen Bärnilttei Eönnten dadürch verschafft werden, dag für die Kriegsrücklagen unt 100000 Mark statt der Vorgeschiäge- neti 200 00% Mark aüsgeworien würden. Die Verwaltuiig entgég· nete, daßt das aber nicht im Iuteresse der Gesellschaft liege, und Somüt wurd: die sotort zahlhare von B Prozent, wie or gesclilagen War, genelrnrigt.* Kabelwerke wateburtk.8. ulshurg. r. Düsseldort 1. März.(Prh-Tel) In der Staligetun- deuen Autsichtsratssitzuug wurde Heschuossen, der Genexalver· Satmmlung für das Gesckiäftsjahr 1916 die Verieilung einer Divi- dende von 16 Prozeut und außerdem eine Bonus vou 90 Prozeut vorzuscklagen. lu den beiden Vorjahren wurdeu je 18 Prozent Divideude; 1915 außerdem ein Bouus vou 12 Pr. Lent verteilt. Westtalische Stahlwerke. C. G. Wie wir aus den Kreisen höreu, steht dieselbe den in letzter Zeit durch die Zeitungen gegangenen Dividendenschätzun⸗ gen, die bis zu 15 Prozent giugen, vallständig jern. Es wird uus mitgeteilt, daß, wenn auch auf ein angemessenes Resultat Zzu rech⸗ nen sein dürite, eine derartig hohe Dividende keinesialls in Frage botmnen kann. Die Gesellschaft ist zwar nach wie vor mit Aufttä⸗ geu Schr stark versehen, doch sind die Schw'iet igkeiten der Fa- brikation in der letzten Zeit aus den bekäunten allgemeinen Orün- den sehr gewachsen. neschiaknahme Von Morte und Meis Kork verkestelten AeRenstände. Eine heule in Kraſt tretende Verorduung die G 8* erlehung und Beschlagnahnie von Korkholz, Kkabfällen und den daraus lier Sestelten, Halb- und aen afl. Sie er⸗ Streckt sich auf Korkholz, Zierkorkhok. Korkkbroc ken, Korkab⸗ lälle, Korkschroi, Korkmehl, sowie alle Soustige bei der Korkver⸗ Wertung Lich ergebenden Korkrückstäude, neue und gebrauchte Korkstopien, Korkspunde und Korlescheiben, neue und gebrauchte Köorkriuge und, Korksender, Sowie alle übrigen Fabrikate aus Kark, soweit in ihnen der Kork in unverändertem Zustand Eni⸗ halten und nicht mit anderen Stoften fest verbunden ist(alsc Zum Beispiel nicht Korksteine. Linoleum, Isoliermitte“ Gewisse Mindestmengen sind ausgenonunen. Ebenso ist die Verarbeitung, Verwendung und. Veräußerung Ler beschlagnahmten Gegenstände in bestinuntem Uinfange erlaubt geblieben. Die Mel⸗ dungen über die Bestände hat bis zum 10. März zu erfolgen. RNewyorker Warenmarlet. NEW. VORL. 28. Februar. Welzen hard“ 28. 27. Saumwolle 28.27. 28, 25. Zuf. Atl. Hkt. 300%— pr Kärz 16 18 16.650 Wt..2 neuo 204/½ 209.% im innern. 4— br Rai. 15.82 16.42K0, 1 Kotdern 29 Exp. n. Eugl. 8000 6000 7(SavJ. 43.0% 48,%(Sulutn? 229., 218.% Exp. n. d. Et. 138080 30⁰⁰ erpenVorr 5% 4 Sess.Sa 76—„ 0 Sherkiete.. 17.05 Serncir Wet, 10.30 7650.,Päe 1080 a4h 114.—120 pr März 180 18.910Taig spezisl 12 1 ehi Spr. or April 18.70 18.90/ Zuok. 98 Tst.•b 6 89 br Ral 11 167/ 16.7 0 br Juni.. 16.020 16. 0f Keffee Wärz pr Iu.. 1650 16.%/ 1% U pr August. 15.33 16.70 Kr. 7 Jni eSeßteni 16.03/ 16.17 f58 Wociebwelk 1063 nom.. Hex Jdie ersten drel Ouärtale nom 31—33.— 5 21—.—. Chlcageer Warenmarhe. ouiogao. 2a. 26. Februat 283.(27 25. 27 28. 27. Welren 161. 16⁰ n Feiertag Sohmale—* Speck, 8 Jull 1840 S„br. Jult. 18.42 Sehte als Ral 102.— 2[Porke Nai. 3167 lelchie—* 16.10 12.50 pr. Jul 9—— pr Jun Se— Schwer 1830 13.(45 liafer Rdl' ippes e sohwelne⸗ Schmalz:* pr. Mi., 170% at l. West 116900/ 110000 pr. Mal.. 19445 12 17.2 dv. CBoag. 30000 29000 Londoner Metallmarkt⸗ Cendon, 28. Februur Kupter: Kases 149.— 3 Nonele 1331½ Flektreto per Kesse 15½/147, por 3 Renate—.— Best-Selekteg g. Kkesse 148/14, per 3 Bonate —.— Zion per Laesa 202. per 3 Honate, 202%, Siel loce fer Kaden 30 ½ per 3 Honate—„ink: ber Kassa—., Speziat ketzte Mandeisnachriehten. arls ruhe, 1. März.(Pr.- Tel.) Die Gesellschaft iür Spin⸗ nerei imd Weherci Etilingen bietet den Besitzern ihrer 4 Prog. u pari rückzahlbaren Anleihen von 1898 im Resthetrag von 1 480000 Mark einen Pariumtausch iu 5proz. Kriegsanleihe au. Wien, 1. Mätz. WIB. Nichtamtl.) Iniolge der gewaltigen Steigerung Sumtlicher Produktiouskosten sah sich die§Ster⸗ reichisch-angarische Monopolverwaltung ge⸗ nötigt, die Erzeugnisse, der Tabakre gie einer erneulen Preissteigeruug vou durchschnitilich 30 Prozent zu unter- zlehen. Infoige der audaueruden Schwierigkeiten in der Beschaſ- iung von Rohstoſien und mit Rücksichit auf die steigeüden Anfor- derüngen Ger Hesresverwaltung ist es vorläutig nicht möglieb, Sue den bereits empfindlichen Tabalanaugel æu helieben, zumal es Sorge der Monopolverwaltung sein muß, nüt den vox- handenen Rokstoffen detartig Haushälterisch, umrugeixcn, daſs eiu Purcman zen bis zum Kriegsende gewährleistet ist. Montreal, 28. Febr.(WTB. Die Bruttocinnalinen der Ka- nodian- Pacifelsenbahn betrugen im Januar 1509 000§. Das be⸗ deutet gegen die Zeit 80 eine Netzs⸗ Zunahme von 341 000 8 Tilachtnbökirper fur elektrisches Licht. BROWN, BOVERISCEA- G. * 2 — 4 Abtcilung Installationen s 0 4,8/9. Fernspr. 682, S80, 2082, 7a98. 95 4—— der— — ——— ——— ———— ———— Nr. 102. 6. Seite⸗ Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 1. März 1017.— Mathilde Fandreys neue Ehe. Roman von Kurt Moreck. (Nachdruck verboten.) 56)(Fortſetzung.) Die leichten Wellen der Schwadronen warfen ſich über die Stadt zu. Staub überwehte ſie wie ein feiner, fahler Schaum, und der Aufſchlag der Hufe pochte immer leiſer bebend zu den Scharen zurück, für die jetzt ein ſpannendes Warten begann. Und während Norbert mit einem feſten Blick über die Reihen zurückſah, die ſich hinter ihm in die Senkung gelagert hatten, beruhigte ihn die friedſame Gemeinſamkeit aller dieſer Männer, denen die ſtändige Bereitſchaft einen ſympathiſchen Ernſt gab. Da krachte aus der Richtung der Stadt her Gewehrfeuer, wie ein knarrendes Rad, das— gedreht wird. Ein Auf⸗ horchen und Auſſpringen. Kommandos ſchrillten mit über⸗ ſchlagenden Stimmen. Die Reihen ſchloſſen guh in feſter Ordnung und ſetzten ſich in Bewegung. Das Knattern des Schnellfeuers flatterte ihnen 9 · während die Stadt noch in dumpfer Un⸗ beweglichkeit lag. Die Schornſteine ſtarrten wie entflaggte Maſte auf einem Wrack. Norbert blickte unverwandt auf die Stelle, wo die Land⸗ ſtraße in den erſten Häuſergruppen verſchwand. Dort hatte das ſchmutzige Stadtlabyrinth wie ein Ungeheuer die Schwa⸗ dronen eingeſchlungen. Seine Augen fieberten leicht vor Er⸗ regung; aber plötzlich ſah er Reiter und Pferde zwiſchen den Häuſern hervorſtrudeln und wie einen von den Schwadronen losgeriſſenen lebenden Fetzen auf der Straße zurückwirbeln. Nun löſten die vorderſten Kompagnien ſich und ſtürmten voraus. Maſchinengewehre wurden vorgeriſſen. Das Raſſeln einer Batterie überdröhnte den trapſenden Laufſchritt der Infanteriſten. AIndeſſen jagten neue Teile der zerriſſenen Schwadronen aus der Stadt, in der ſich ihnen eine Hölle geöffnet und ſie mit Geſchoſſen wie mit tötenden Eiſennetzen überworfen hatte. Norbert mit ſeiner Kompagnie nahm die Spitze. Er hörte die Männer, deren Rücken der ſchwere Torniſter preßte, hinter ſich keuchen. Reiter flogen ihnen entgegen, in Erregung zuckende Körper auf zitternden Tieren; eine innere Wut zer⸗ Ein paar Minuten ſpäter hatte Norbert den Eingang der Straße erreicht. In trotziger Lebloſigkeit ſchwiegen die Häuſer; die geſchloſſenen Türen und Fenſter höhnten die An⸗ ſtürmenden, die den Feind ſuchen. Eine leere Straße klaffte ſie an. Aber hindurch, denn das knarrende Rad war noch nicht verſtummt, nur näher klang es. Schnellfeuer löſte die klatſchenden Salven ab. Die Eintönigkeit der berußten Häuſergiebel war pei⸗ nigend. Fabrikhöfe mit verſperrten Eiſentoren lagen da⸗ zwiſchen, Schlackenhaufen überragten die Mauern. Seiten⸗ ſtraßen blieben ſtill und tot. Aber in dunklen Flecken vor ſich auf dem Pflaſter erriet Norbert verſpritztes Blut. Endlich umrannten ſeine Leute und er den letzten Häuſer⸗ vorſprung und ſahen in ein Durcheinander ſtürzender und ſich aufbäumender Pferde, über das ein Hagel bleierner Schloſſen niederging. Aus den Fenſtern, den Kellerſchlitzen, den Dach⸗ luken flammte es. Sonnenblinken verriet die Gewehrläufe. Wie in einem Feuerwerk kreuzten ſich die Kugeln und ſpritz⸗ ten an den Giebeln. Ueberrittene und niedergeſäbelte Frank⸗ tireure lagen in Bluttümpeln. Zuſammengebrochene Pferde ſtießen die Hufe im Schmerz wie Fäuſte in die Luft. Zwei Reiter ſaßen mit verſtörten Geſichtern in einer Tür⸗ niſche, die Rücken an das Holz gedrückt; aus ihren Stiefeln rann Blut. Einige lagen tot und ſtarrten aus glaſigen Augen in den Himmel, an dem die Sonne wie ein Wachsfleck in vor⸗ überziehendem Gewölk blaßte. Ein Feuer des Zorns durchfuhr Norbert beim erſten Blick in das Gewimmel dieſes hinterliſtigen Kampfes. Er ließ die Gehſteige von doppelten Ketten beſetzen, und ein raſendes Feuer fegte die Fenſterreihen. Eine praſſelnde Brandung ſchlug an den abbröckelnden Giebeln hinauf und warf tödliche Spritzer in die Häuſer. Aexte biſſen ſich in das Holz der Haustüren, die brachen und dem eindringenden Tod den Weg freigaben. Drinnen kämpſte das Bajonett die liſtigen Heckenſchützen nieder, die in Winkeln, Kellern und Dachſtühlen kauerten. Das Geſchrei von Weibern und Kindern übergellte das Knattern der Schüſſe, die vereinzelter wurden. Es war ein Lärm, als ob viele Raſ⸗ ſeln unaufhörlich knarrten. Auf einer Barrikade, die die Siraße verſperrte, hielt der Gegner ſich noch. Maſchinengewehre wurden vorgeſchoben und ſpritzten ihre Geſchoſſe über den dunkeln Rand des Hin⸗ derniſſes; wie ungeheure Uhren ſurrten ſie in gräßlicher Re⸗ Nun flogen ein paar weiße Wölkchen durch die Strah ſchlucht und ſtreuten das vernichtende Feuerwerk der naten. Die Bahn wurde frei. Norbert brannte wärts zu kommen, um zu den Reſten der entſandten— dronen dringen zu können, die in eine Seitenſtraße verſp und eingekeilt ſein mußten. ihrn Er ſprang ſeinen Leuten voraus. Das Getrappel m 1 ſchweren Schritte befeuerte ihn. Sie ſtürzten hinter ih die enge Nebengaſſe, in die die Reiter ſich verrannt. 1 delle ſchen vor dem Tode, den der Soldatenroc nicht venei ſteigerte ſich in ihm bis zum Ekel, als er über die verkramgh Leichen von Ziviliſten ſchreiten mußte. Dieſe Toten 10 häßlich aus; die Wut war in ihren Geſichtern gefroren, ihre toten Fiſchaugen glotzten in den Tag. Aus den Fenſtern ſprühte noch ein ſchwaches 5 feuer, das die abgeſeſſene Mannſchaft mit Karabiner⸗ u er volverſchüſſen beantwortete. Norbert ſah in einem ten Fenſter das zum Grinſen verzerrte Geſicht eines S auftauchen; im ſelben Augenblick peitſchte ſeine Kugel 7* einer tödlichen Strieme, daß der Kopf vornüberklappte in eine Gittermaſche fiel.% 0r Zwiſchen Pferden, die ihr Leben verzuckten, ſchrit, 11 bert vorwörts. Er hörte das feine Ziſchen der Kugeln ſeinen Kopf, und ein Soldat hinter ihm wimmerte un den hin. Die Enge der Gaſſe erſchwerte den Kampf, bei auch Ziegelſteine von den Dächern geworfen wurden. ſ0 Da ſah Norbert plötzlich einen Reiterofſizier 60. 3 der ſich hinter eine Pferdeleiche geſchleppt hatte und dem aus der Seite floß. Er hatte den einen Arm aufgeſtü ublil den Kopf auf den Tierrücken geruht. In dem 29 da er bei den nahenden Schritten das Geſicht aufrichtele, kannte Norbert Arrhenius. 1 Sie ſahen einer den andern an, und über Artheme Geſicht ging ein bleiches Zucken. Er verbiß einen 1e 4 und riß die Lider auf, als ſehe er trüb; darauf mach eine unbeſtimmte Bewegung mit der Hand. 10 Einen Gedanken lang zögerte Norbert, von einem on ſpältigen Gefühl ergriffen und einer Verwirrung erfi t, 0 beugte er ſich herab und zog Arrhenius beiſeite. Dieſer ſchlaff und ſtöhnte dumpf, als Norbert ſeinen Oberkörge h richtete. Da er ſelbſt weiter mußte, rief er einen ſeiner, affen Arrhenius zu verbinden und wenn möglich, zurückzuſch (Fortſetzung kolat.) S— ——— darauf, vor⸗ uf Gewehl, — ˖ ·— 1 Gasbügeloſen, 1 großer ſeßte die Worte, die ſie hervorwürgten. Amtliche Bekanntmachungen Verordnung. Die Kohlenverſorgung betr. 31. Die in unſerer Verordnung vom 16 Febr. 1917, Kohlenverſorgung betr.(Geſetes⸗ u. Verordnunes⸗ plott Seite 40), getroßenen Vorſchriften über die Schließung der Theater, der Lichtſpielhäuſer, der Räume, in denen Schauſtelluncen oder Konzerte ſtattfinden der hffentlichen Verguügungsſtätten aller Art, der Schwimmbäder der Badeanßalten und der offenen Verkaufsſlellen werden aufgehoben. 9 2. Dieſe Berorbnung tritt mit dem Tage ihrer Berkündung in Kraft. Karlsruhe, den 24. Februar 1817. Großherzogliches Win'ſterlum des Innern. von Bodman. Dr. Schühly. Nr 88081. Mannheim, den 26. Februar 1917. Bürgermeiſteramt: Vr. Kutzer. Swz Diebolb. Bekannimachung. Im Intereſſe der ausreichenden Voltsernährung iſt es dringend erwünſcht, daß während des Krieges in den Gärten hauptſächlich die Gemüſezucht gepflegt und ihr gegenüber die Blumenzucht etwas zurückge⸗ ſtellt wird. Dies gilt auch für Haus⸗ und Vorgärten. Tie Beſiver ſolcher Gärten erſuchen wir dringend, hiernach zu verfahren. Sw Mannheim, den 23. Februar 1917. Bürgermeiſteramt: r. Kutzer. Pelfolkuverforgung Der Petroleumbedarf der Vorzugsberechtigten iſt vom Stadtrat für den Monat März 1917 auf 8 Liter feſtgeſetzt worden, ſodaß in der Zeit vom 1. bis 20 März die Marken No. 88 bis mit 48 der Petro⸗ leumkaxte verbraucht werden dürſen. Zeder Petroleumverkäufer iſt verpflichtet, bis 20. März 1917 3/ der ihm für März zugewieſenen Menge gegen Marken abzugeben bezw. zür Abgabe bereit zu halten; dagegen muß er 2/5 der Monats⸗ menge ſoſort ab 1. März 1917(alſo nicht erſt vom 20. März ab), halbliterweiſe ohne Marlen abgeben. Vom 20. März ab müſſen auch diejenigen Mengen, die von den Petroleumkarteninhabern nicht in An⸗ ſpruch genommen ſind, halbliterweiſe ohne Marken ab egeben werden. Die Abgabe von Petroleum darf nicht vom Be⸗ zug anderer Waren 90 90 gemacht werden. Mannheim, den 28. Februar 1917. Die Diecttion der fädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Fler⸗ trigitätswerke, Städt. Vetrolcumverteilungsſtelle: Vich ler. Swis Beh Unmad ung. JS ieget u Sorprahmen. 1 Bidet. 1 Pendule u. Gl. Geſtügelchorera betr. 2 Pie Genlügelcholera Girandols, 1Nachttiſch, 1 2 9 unter dem Hühnerbeſtand der Firma Gebr. Herbſt Reiſekoſſer, 1 Kofferboc, 11 hier, iſt et⸗1 Hausapotleke,! Gar⸗ 0. 8. 1* Maunbeim, 26, Sebr. 1047.] aubſaunes Sirant in Bürgermeiſſeramt: 2 Kaſſeemaſchf v. Hollander. Sꝛð Schweigert. 1 161 darunter 1 K WiLal rerfcirrung.Seee Freitac, 2. März 1917,kampen, verſch. vormittags 10 Uhr gr. Biblioth und nachmitiaes 2 Uhr, i Brockhau ⸗Konverſat.⸗ verſteigere ich im Auftrage Lexikon, 8 Rände Bilder⸗ der Erben im Hauſe atlas onographiſche Kaiſerring Nr. 14, Eneyklopädſe der Wiſſen⸗ 3. Stock die fachver⸗ſchaften und Künſte) zeichneten Gegſnſtände] Werke von Schiller, Goethe meiſtbietenb ge Bar⸗uſw, ſehr aut erhalten. zahlung: Porzellan, Beſchirr, Va⸗ 2 pol. Ausziehtiſche, 1ſen, Nippſtſuren u. ſonſt. Erker, 1 er. Jink ade⸗kl. Hausr Mab! wanne, 1 Sitzbadewanne, G De Möbel ge⸗ 1 eiſ. Beit mit Matrate targen an Vormittag 1 Bogelſtänder 1 Blumen⸗ u. 2 1 Petr.⸗Oſen, Sosenganten 22 Mannheich Nibelungensaal. Sonntag, den 4. März 1917, abends ½9 Uhr „Jung-Deutschland“ in Bild und Tanz, geſtelt von Herrn Georg/ ciro, Obermaſchiyenmeiſter des Schauſpielhauſes in Franlfurt K. M. — Kinder-Tänze ausgeführt von 20 Kins Seitung: Ballettmeiſterin Frankfurt a. M, Auftreten der Tanzkünſtleriy R Frankfurt a. W bataillons Infanterie⸗ Leitung: Herr Kapell⸗ d Gütter. : Herr Kapellmeiſter Orcheſter: Kapelle des Erſa⸗ Regiments 40 Man heim meiſter Al“ Fuicht geſtattet. küdet bei Wirtſchaftsbetrieb itatt. öhaung atends ½7 uhr. Eintrittspreis 50 Pfa.; vor ehaltene Vlätze im Parkett I. Abt80 Pfig. RNauch Dutzendrarten und Militärkarten halen keine Gültigteit. Die Karten für die vorbehaltenen Platze ſind nur im Roſengarten(beim Pförtner und an der Tag skaſſe von 11 bis 1 und von 3 bis 6 Uhr) erhältlich; Karten für die übrigen Plätze ſine zu haben in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsſtellen, beim Pförtner im Roſengarten und an der Abendkaſſe. Außer der Eintrittskaxte iſt von jeder Perſon über 14 Jahre die vorſchriktsmäbige Einlaßkarte zu 10 Pfg. zu löſen. Programme liegen auf den Tiſchen im Saal auf und werden an die Beſucher der Empore unent delt⸗ lich abgegeben. Sp7ð Hunger Kaufmann, 27 —1 alt, mit einem ſich. 9 Rhein⸗Main⸗Umſchlags⸗ Verkehr zwiſchen Ungarn und Belgiet⸗Holland. Mit Ablauſcges 30. April 1917 wird der lusuahme⸗ äteren räulein vom de, be⸗ 3— mit einen Ver⸗ Erſatz aufgehob 9¹⁷ mögen von 50—59009 wek.,] Karlsruhe, 28. Fübr. 1917 in Verbindung Ftreten, Gr. Generaldirekkon der zwecks ſpäterer Bad. s taatseiſenbahnen. Kuu männiſcher Verein Mannheim E. V. Ernſtgemeinte ßrieſe mit Wir bringeny hiermit K 995 17 25 ehrlichen Mitg er, daß an die Geſchöftsſt. ds. Bl. Sere 0 Montag,§. Mir a in den üblichen Stunden wieder geöffnet ſſe. 2077 Der Bhrſtand. (Onene—.— Knsbe mit guten Schulzen zniſſen f. Hilfsarbe im Büro J4008 Bewerbungen an adische Assek ranz 69861 S0h.-0. Atz zuta Anlcne 18.&“ Mäadehen für Hausarbeit und Küche ſofort geſucht. 5626 Weil, Kaiſerring 8, 2. St. ⁴ gelmäßigteit die Minuten dez Todes ab. Fesoſschaft für Spinnerei& Woeberei Etilingen. Wir erklaren uns hierdurch bereit, die noch im Umlauf be- Kudlichen Stücke unserer VS Aprozentigen Obligationen dergestalt gegen 5 prozent. Deutsche Kriegsauleihe umzutauschen, dass auf je M. 100.— unserer 4 prozentigen Obligationen nominell M. 100.— Sprozentige Kriegsanleihe ge- geben werden. Die Obligationsinhaber, die hiervon Gebrauch machen wollen, haben ihre Obligationen mit dem am 1. September 1917 lalligen und den folgenden Zinsscheinen nebst Erneuerungsscheinen bis zum I1. April 1917 einschliesslich in Berlin bei der Dlrakiion der Diskonid-Gesellschalt, bei von der neydt& 60. in Elberfeld bei von der Heydt-Kersten& SO in Eransfurt a. M. bei der Pirskiion der Diskopte-Gssellschaf in Kalisrühe bei der Mitisideuischen Kreditbaxk, Fil. Karlsruue bei der Rheinischen Krediihanh Fillale Karlsruhe in Ettlinven bei unserer Gsschäftsxasss unter Beilugung eines einiachen Nummg- Zzureichen. Kriegsanleihe mit dem 1. juli 1917 bekinnt, wird den Besitzern unserer 4prozentigen Ouligationen Mr die mitgelielerten, am 1. September 1917 fallig werdendefl Zinsscheine, ſur die Zeit vom 1. Marz 1917 bis 1. Juli 1917 M. 685 pro M. 100.— bar ausbezahlt. Die vorerwähnten Umtausgg reichten Stucke vorläuſig eine Quittung erteilen und die Gegenlie · kerung der Sprozentigen Krigͤsanleihe und Barauszahlung von .35% schnellstens nach Bes Auch kann der Gegenwert aufi bestehende Schuldbuchkox Ubertragen werden. istelſen werden über die einge- SS———S2 23292———————2——— S e raucht, 7 05 Kanſen 9 cht 1 7 meiſter oe Mahen Dieſterwegſchule Ang m. Pr. u. Fi 1. 8852 a. d. Gel SS S SSO SSS SSSSS2322 zim 1 irz per ſoſort von de , u n N 93 F7⁰ an bie Gel elle 88. Gl. erb Stempel und Kosten des Umtausches tragen wir. 10 Ettlingen, den 1. Marz 1917. 10 100 Dlrektion der Ceselischaft für Spinnerel& Woberei 12 1 1 Friedrich Hummel. licht, Pen Ben i — 8 ab. fer ae 100 üchtige Mechaniker Ci ᷑ eeee dd S B ſchäftsnelle 92— rd Un Siosser Unger Kauimann 10 ſir Schall afehan efort geſücht Solce diefaee 10 hierauf ſchon gearbeikek bezw. gelernt habẽn, 901 00 bevorzugt. 5 Bb76f anſenebme Stellung. 0 Zu melden Allgemeine Elektrizitäts⸗ 4 8 0 Gefellſchaft, Werkſtätte P 7, 18. Efennz 2* 8 9 es wegen 2 n⸗ maizel ſucht ei Seübte fkißeiieiterin — vaſſ Stellung. Zuſchr. nit erb an Roſel Arauß, 0 Sackst Einnen Codiurake 24 L 5545 0 me und Arbeiterinnen ſofort geſucht. La77 Verkiuie verlo 00 Koppel& Temmie e ObR SHer Sute Vibiine Sele'nne** fuch ndustrichafen. billig au veffenlgn** e 24, 4. f00 ˖—— Wee zum ſofortigen Eintritt für 2 gebr. ã mond- 0 Gesenkschmiede eühehmchlne e Saee, einige fuchtigakHammerechmfede S4Serr ee ge geh Sch für dauernde und lohninde Beſchäftigung. verKangener. Wage Siroehls, uüns Manahelmer Efsenwerkzö. M. 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