der Dr. as cker ei. 0 2971 eudwigsbaſen Nb 9 für den etnen und eil: u Ber„. b.., färt · 84 in G eee Der oeutſche Tagesbericht. Großes hauplquartier, 12. März. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Sehr klare Sicht halte an vielen Stellen der Jront ge⸗ ſeigerte Täligteitder Jeruwaſſen und Jlie⸗ ger zur Folge. Beſonders flark war das Jeuer im Ancregebiel zwiſchen Bucquoy und Le Translon, lebhaft an manchen Ab⸗ ſchuitten längs der Aisne und in der Champagne. Südlich von Ripout griſſen die Franzoſen heute Teile unſerer Stellung au; ſie wurden abgewieſen. Durch Luftangriffe unſerer Flieger verloren die Gegner 16 Flugzeuge und 2 Feſſelballons, durch Abwehrſeuer ein Flugzeug. Oeſtlicher Kriegsſchauvlatz. Bei vielſach reger Arkillerie- und Vorſeldtätigkeit noch keine größeren Kampfhandlungen. Masesonſſche Front. Iwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee haben ſich kleine Gefechte vor unſeren Linien abgeſpielt. Der Erſte Generalquartiermeiſter: LEudendorff. der Wiener Gericht. Dien, 12. März.(WB. Richtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Keine beſondecen Ereigniſſe. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Gegen die Karſihochfläche unterhielten die Ita⸗ liener zeitweiſe ein ſärkeres Geſchütz⸗ und Minen⸗ euer. Heute früh wurde ein feindlicher Angriff vor Koſtanje⸗ vica abgewieſen. Unſere Flieger bewarſen Lager bei Pesma mii Bomben. Süsdõſtlicher Rriegsſchauplatz. Bei Buzi, 25 Kilomeier füdlich von Berat, verſprengten Vatrouillen eine feindliche Abieilung. Der Stellvertreter des Cheſs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 11. März.(W. Nichtamilich.) Bericht des Generalſiabs. Mazeoboniſche Front Au der ganzen Front ſchwache Artillerietäligkeit. Der Kampf beſchränkt ſich auf vereinzeltes Arlillerieſeuer, das an mehreren gewiſſen Siellen bei vorgeſchobenen Ableilungen von ſchwachem wechſelſeitlgem Gewehr⸗ und Maſchinen⸗ bewehrfeuer begieitet war. Rumäniſche Front. Bei Iſaccea und Tulcea Gewehrſeuer und vereinzeltes Geſchühſcuer. (wrB. Amllicher ————— Die Kriegslage. 6 Berlin, 12. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Na90 vor einigen Tagen haben wir hier darauf hingewieſen, 9 die Engländer von unſerer Truppenzurüchahme U1. offenbar 99 9900 worden ſind. lelleicht hatten ſie gerade in dieſer Gegend einen Angriff ge⸗ lant. War dies der Fall, ſo haben ſie jedenfalls e orbereitungen vergebens getroffen. Im all⸗ lemeinen hat an der Weſtfront in den letzten Tagen der brigen Woche die Artillerietätigkeit ja zugenommen, ſowohl liſchen Ancre und Oiſe, als auch an der Maas. Immerhin a 155 Feuerkämpfe und die gahlreichen Vorſtöße an der anzöſiſchen Front doch nur von örtlicher Bedeutung. An der Kasre iſt es einſtweilen noch zu keiner größeren K mpfhandlung gekommen. Die Engländer haben nach hntägiger Pauſe endlich bei Irlis auf ſchmaler Front In⸗ anterie vorgeſchickt. Unſere Nachhuten wurden daraufhin Rielsgemä zurückgenommen. Die Hauptſchwierigkeit für Engländer beſteht 2 noch immer in dem Nach⸗ ehen der Artillerie. Den Franzoſen haben wir auf örtlichen Angriffe, wie wir das hier ſchon 7 mit⸗ Ren, mit einem Vorſtoß 3 Courieres⸗Vald ge⸗ Rtwartet. Geſtern ſand im Ancregebiet eine lebhafte reee bei Buquoi? und Le Trangloy 8 Infanterie hat hier offenbar nicht angegriffen.—— Seume und Diſe, an einzelnen Stellen der Aisnefront in der Champagne bei Auberive und Ripont ſowie auf chenue le Nachrichlen? Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblati für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltge Unſichere Lage des beiden Maasufern dicht am Fluß war die Kampftätigkeit reger als Ju vielfach geleitet durch Flieger und Feſſel⸗ bollons. Zu kleinen Infanteriekämpfen kam es bloß in der Champagne. Bei guter Sicht fanden zahlreiche Luſtkämpfe ſtatt. Freiherr von Richthofen hat ſeinen 26. Gegner und Leutnant Baldamus ſein 14. Dadene abgeſchoſſen. An der Oſtfront war es in der leßten Woche ruhiger. Die grimmige Kälte hat dort nachgelaſſen. n Mazedonien hat die Feuertätigkeit nur in der Gegend des Preſpaſees aufgelebt. Bagdad von den Engländern beſetzt. m. Köln, 12. März.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Bagdad iſt am Sonntag— Engländern beſetzt worden. London, 11. Märg.(WrB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht. Wir überraſchten den Feind indem wir bei Mondſchein am Dienstag den Diala überſchritten, Auf dem rechten Uſer richteten wir an der Tigrisbrücke unterhalb der Mündung der Diala einen ſtarken Poſten ein. Eine ſtarke Abteilung mearſchierte auf dem rechten Ufer ſtromaufwärte, fand den Feind 6 Meilen ſüdweſtlich von Bagdad und trieb ihn zwei Meilen zurück. Wir erzwangen den Uebergang über den Diala. Am Freitag rückten wir 4 Meilen in der Richtung auf Bagdad vor. Unſere Streitkräfte auf dem rechten Ufer warſen den Feind zaus der zweiten Stellung und ſchlugen auf dem gewonnenen Gelände ein Lager auf. Es herrſchten Sandſtürme und heitiger Wind. Wir drängten die Türken am Samstagabend drei Meilen weſtlich und ſüdweſtlich Bagdad wieder zurück. Wir beſetzten Bagdad am Sonntag. Die ruſſiche Kriſe Rufgebot von Truppen gegen die Unruhen in Petersburg. Peiersburg, 12. März.(we. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bürog. Der Kommandant der pe⸗ tersburger Truppen, Generat Ahawaloff, macht in einer Proklamation bekannt: Infolge der Unruhen in den lehten Tagen ſowie der Gewalktätigkeiten und der ver⸗ ſuchlen Angriſfe auf Soldaten und Polizei und der trotz des Berbotes in den Straßen abgehlatenen Verſammlungen wird die Bevölkerung darauf aufmerkſam gemacht, daß die Tru p· pen Befehl haben, von der Wafſe Gebrauch zu machen und vor keiner Magregel zurückzu⸗ ſchrecken, um die Ordaung in der Hauptſtadt aufrecht zu erhalten. Die Jeitungen erſcheinen nicht. Die Straßenbahnen ſind ———— Briard, U⸗Voolkrieg und Salonikiſrage Die Lage des Kabinetts Briand iſt keine roſige Ihre Mehrheit ſchrumpft immer mehr zuſammen. Die Schwierig⸗ keiten ſteigern ſich. Am 10. Februar ſtellte Clemenceau bereits feſt, daß Briand ſich auf der abſteigenden Linie be⸗ finde. Damals hatte er in der Kammer noch eine Mehrheit von 290 Getreuen. Und Clemeneeau höhnte: Frankreich beſitzt 602 Wahlkreiſe, von denen gegenwärtig in der Kammer jedoch nur 360 vertreten ſind Die abſolute Mehrheit beträgt alſo 281 Stimmen. Das Miniſterium Briand hat 290 Stimmen erhalten, nachdem der Miniſterpräſident zweimal die Ver⸗ trauensfrage geſtellt hat. Wie man ſieht, hat er alles Recht im Namen des Landes zu ſprechen!? Heute, einen Monat ſpäter, iſt die Mehrheit noch kleiner geworden. Briand ſieht ſich unter dem Druck der Oppoſition gezwungen, ſeine weitere Haltung von einer endgültigen Klärung der parlamentari⸗ ſchen Stimmung abhängig zu machen und eine neue Kam⸗ merdebatte qu vergmaſſen, die ſich mit der Führung der Regierung befaſſen ſoll. Bei der Abſtimmung am letzten Freitag, über die wir im heutigen Mittagshlatt bereits be⸗ richtet haben, befanden ſich unter den Abgeordneten, die ſich, ſei es durch direkte Abſtimmung für die von der Regierung ab⸗ gelehnte Entſchließung Davide, ſei es durch Stimmenthaltung, 4 en das Kahinett Briands ausſprachen, 58 Sozialiſten und 40 Abgeordnete der hürgerlichen Linken, darunter Del⸗ eaſſé, Caillaux, Kloh und eine Anzahl früherer Un⸗ terſtagtsſekretäre. Die Stellung des Miniſteriums iſt ſomit wie auch Blätter heute zugeben, zie m⸗ lich unſicher. Die innere politiſche Lage erſcheine heſon⸗ ders ſchwierig, weil nach der Anſicht der öſſentlichen Meinung ſowie des allergrößten Teiles der Preſſe, die Oppoſition kein Programm und keine Perfönlichkeit aufzuweiſen habe, die das jetzige Miniſterium erfolgreich zu erſetzen in der Lage wären. Was die Oppoſition in der Kammer wie in der Preſſe der Regierung Briands vorwirft, iſt deren mangelnde Vorausſicht bei der Abwehr der deutſchen Un⸗ terſeebootsgefahr und der daraus ſich ergebenden wirtſchaftlichen Folgen. Unter den ſchlimmen wirtſchaftlichen Wirkungen des U⸗ bootkrieges wächſt die Friedensbewegung. So wird berichtet, daß der am 15. März zuſammentretende Kongreß der fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten den kriegsgeſinnten Blättern des Zehn⸗ verbandes bereits viel Unruhe bereite, weil ſie anſcheinend eine Stärkung der Friedensbewegung in Frank⸗ reich von den Verhandlungen dieſes nationalen Kongreſſes befürchten. Echo de Paris ſchreibt ganz offen:„Die für dan! Kabinetts Briand. 1917.— Xr. 120. Aweiger N Oie Itpalt. 40 Reklamegeile MN. 12 e chehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————— Frieden eintretende Minderheit gewinnt in der Partei immer mehr an Boden, ſo daß ſie in einigen Bezirksorganiſationen, wie z. B. in der Föderation des Seine⸗Departements bereits die Mehrheit hat. Aehnliche Befürchtungen haben anſcheinend auch die engliſchen Sozialiſten, die ſich deshaib weigern, an dem N teilzunehmen. Zau der durch den U⸗Bootkrieg heraufbeſchworenen miß⸗ lichen wirtſchaftlichen Lage Frantreichs geſellt ſich die auf den Ror Grund— kritiſche Lage des Sa⸗ lonikiunternehmenes, das durch die Abſperrung des öſtlichen Mittelmeeres als außerordentlich gefährdet erſcheint. In Wiener unterrichteten Kreiſen erwartet man geradezu den ſtärkſten Erfalg des U⸗Bootkrieges in militäriſcher Hinſicht an der Salanikifront. Aus den Ausſagen von Geſangenen und Ueberläufern der Sarrailarmee ergibt ſich ſchon etzt, daß in dieſer nicht nur allerlei Seuchen einen verheerenden Um⸗ ſ annehmen, ſondern daß auch der Nachſchub von Mann⸗ chaften, Munitions⸗ und Nahrungsmitteln bedrohlich ge⸗ hemmt iſt, und daß in abſehbarer Zeit Sarrail infolge⸗ deſſen zu völliger Untätigkeit, ja Hilfloſigkeit verurteilt ſein und einer entgegengehen wird. Es iſt klar, daß dieſes herannahende Unglück die Stellung Briands nicht feſtigen wird, denn er iſt der verantwortliche Urheber des Unternehmens. In Briand würden die Engländer einen ihrer beſten Freunde verlieren und darum werden ſie natürlich alles auf⸗ hieten, ihn Ju halten und womöglich auch zu verhindern ſuchen, daß ihm ein ſchlimmer Ausgang des Salonikiunter⸗ nehmens gefährlich werden kann. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet ein ſehr intereſſanter Artikel der Deutſchen Orient⸗ E die Salonikifrage; wir laſſen ihn wörtlich gen: Die engliſche öffentliche Meinung beginnt allmählich in hohem Grade nervös zu werden über die Entwickelung der e. Wiederholt hat in den letzten Monaten die engliſche Preſſe auf die völlige ZJweckloſigkeit des Unterneh⸗ mens hingewieſen, das ſeine Aufgabe, die Rettung Rumäniens, nicht erfülten konnte, und ſeitdem nur die größten Schwierigteiten in Bezug auf die Verſorgung der Armee mit Munition und Nahrungsmitteln bereitet. An die Möglichkeit einer Offenſive der Sarrail⸗Armee zur Wiedereroberung Serbiens glaubt heute kein Menſch 9540 Es iſt infolgedeſſen durchaus verſtändlich, wenn die engliſchen Kritiker eine end⸗ gültige Aufgabe des verunglückten Unternehmens fordern. Weſentlich verſtärkt werden die Sorgen um die Sarrail⸗Armee neuerdings durch die zunehmende Tätigkeit der U⸗Boote im Mittelmeer, die eines Tages die Verſorgung der Truppen zu einer vollkommenen Unmöglichkeit machen könnten. Die engliſche Regierung hat ſich niemals herbeigelaſſen, das Saloniti⸗Abenteuer zu verteidigen, ſie hat ſich vielmehr bei jeder Erörterung der Frage zurückgezogen, daß ſie Ver⸗ pflichtungen übernommen habe, die eingehalten werden müß⸗ ten. Dieſe Erklärung iſt auch vor einigen Tagen wieder inn Unterhaus abgegeben worden, wo man eine ſcharſe Kritik an dem Unternehmen übte und Aufklärung von der Regie⸗ rung verlangte. Bonar Law erklärte ſich mit gewiſſen Ein⸗ B bereit, in einer Geheimſitzung des Unterhauſes uskunft zu erteilen, wobei aber von vornherein die Ein⸗ ſchränkung gemacht wurde, daß eine ſreie Erörterung der An⸗ gelegenheit kaum in Frage kommen konnte. Das einzige, was zur Begründung der Fortſetzung des Unternehmens angeführt wurde, war die Erwägung, daß nach einem Abzug der Armee Sarrails Griechenland für die Gegner offen daläge, womit der ganze Balkan in der Hand des Feindes wäre. Im ührigen zog man ſich wieder auf die Verpflichtungen zurück, die für England bindend ſeien. Daß Bedenken Griechenlands wegen in der Frage irgend welche Rolle ſpielen, iſt ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen. Deutſchland und ſeine Verbündeten erwarten von Griechenland nichts, die Lage auf dem Balkan wäre in⸗ folgedeſſen nach einem Verſchwinden der Truppen Sarrails nichts anders, als ſie ſetzt iſt. Es ſind alſo allein die geheimen Verpflichtungen, die England eingegangen iſt, über die man 905 auch hinter verſchloſſenen Türen ſich nicht ausſprechen arf. Dieſe Verpflichtungen beziehen ſich, darüber kann kein Zweifel beſtehen, nur auf die Pekſon des Herrn Briand, für den nach wie vor die Saloniki⸗Frage Sein oder Nichtſein bedeutet. Er iſt der Vater des ganzen Unternehmens, an ihm hängt alſo auch die Verantwortung für einen Mißerfolg. Die Zurückziehung der Truppen wäre aber naturgemäß gleichbedeutend mit einem rückhaltsloſen Eingeſtändnis der Zweckloſigkeit des Unternehmens. Eine ſolche Kataſtrophe würde Herr Briand nicht überleben. Die engliſche Regierung hat aher alle Veranlaſſung, im gegenwär⸗ tigen Zeitpunkt keinen Wechſel in der Leitung der franzöſiſchen Regierung eintreten zu laſſen, weil man bei den immer ofſen⸗ kündiger zutage tretenden Friedensneigungen nicht Siſien konn ob eine neue Regierung geneigt ſein wird, die Intereſſen des Landes ſo rückſichtslos denen Englands zu delern, wie Herr Briand und ſein Anhang es tun, Das Unter⸗ haus würde vermutlich kaum geneigt ſein, Herrn Briand wegen einer Armee dem Untergang zu weihen. Und darum iſt eine freie Erörterung, wie Bonar Lam erklärte, nicht mög⸗ lich. Es fragt ſich nur, ob das Unterhaus in dieſer Beziehung nicht anderer Anſicht ſein wird. Sur Keledenspropaganda in paris. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Mä (Pr.⸗Tel. z..) Laut Zaͤricher N———— Pariſer Schutzpolseigericht einen ruſſiſchen und 2 franzöſiſche — ————— — —— Nr. 120. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 12. März 1917. Anarchiſten wegen Verbreitung pazifiſtiſcher Flugſchriften mit dem Titel„Erzwinget den Frieden“ zu einem Jahre Gefäng⸗ nis und 1000 Franken Geldſtrafe. Ihre Verhaftung erfolgte anläßlich der Aufdeckung eines Friedenspropagandabureaus in der Druckerei der Liberte. Bei Verkündigung des Urteils hrachen die Angeklagten in den Ruf aus:„Nieder mit dem Krieg!“ Bei der Gerichtsverhandlung erklärten 3 Arbeiter⸗ ſekretäre als Zeugen, die in der Flugſchrift der Angeklagten bertretenen Anſchauungen wurden durchaus der in den Ar⸗ heiterkreiſen verbreiteten Meinung entſprechen. Der ins Waſſer gefallene Sozialiſtenkongreß der Alliierten. Bern, 12. März.(WTB. Nichtamtl.) Ueber die Gründe der Verſchiebung des Sozialiſtenkongreſſes der Alliierten in Paris teilt der Temps mit, die Ein⸗ ladung konnte die polniſche, rumäniſche und ſerbiſche Sektion nicht erreichen. Finnland, Südafrika, Kanada und Auſtralien ſowie Neuſeeland antworteten nicht. Portugal erklärte, daß es ſich augenblicklich nicht vertreten laſſen könne. Italien lehnte ab. Von drei engliſchen Sektionen lehnie Labour Party und National Party ab, ein britiſcher Nationaliſt machte Be⸗ denken geltend. Die beiden ruſſiſchen Sektionen drückten ein ſolches Mißtrauen aus, daß eine Beteiligung ſehr zweifelhaft erſchien. Daher zogen die franzöſiſchen Sozialiſten es vor, den Kongreß zu verſchieben. greß zu verſch Die deutſch⸗amerikaniſche Kriſe. Der angebliche Fimmermannbrief. Berlin, 12. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Teil der Preſſe iſt noch immer von dem ſogenannten Zimmermannbrief die Rede, der über Waſhington mit einer Offerte nach Mexiko gegangen wäre. Im Anſchluß daran werden dann allerlei mehr oder minder tiefſinnige Vermutun⸗ gen angeſtellt und allerlei gute Ratſchläge darüber gegeben, daß man dergleichen Dinge doch nicht einem Brief anver⸗ trouen dürfte. Wir möchten demgegenüber nochmals feſt⸗ ſtellen, was übrigens ſeinerzeit auch im Hauptausſchuß des Reichstags geſagt worden iſt: Ein ſolcher Zimmermannbrief hat nie exiſtiert. Es handelt ſich um eine chiffrierte Depeſche, die nach Waſhington gegangen iſt und von dort chiffriert weitergegeben wurde. Wer der Verräter geweſen iſt und wo er geſeſſen hat, wird ſich vielleicht jetzt, wo Graf Bernſtorff wieder in der Heimat eingetroffen iſt, feſt⸗ ſtellen laſſen. Die Lage noch immer ungeklärt und ſchwankend. Berlin, 12. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Neo Hork wird gemeldet: Obwohl die geſetzgebenden Verſammlungen mehrerer Einzelſtaaten die gegen Wilſons Politik auftretenden Senatoren unterſtützten, wird der Kon⸗ greß dem Wilſonſchen Antrag und Maßnahmen mit einer großen Mehrheit beitreten. Die Bewaffnung der Schiffe wird ſchneller als bisher erwartet, durchgeführt werden. Die öffentliche Meinung iſt durch die mexikaniſch⸗japa⸗ niſchen Gerüchte ungünſtig beeinflußt worden, ebenſo durch die Entdeckung mehrerer angeblicher Anſchläge gegen amerikaniſche Fabriken, ferner wegen der Erregung von Unruhen in Indien und der Entſendung von Spionen nach England, die„offenbar im Intereſſe Deutſch⸗ lands erfolgte.“ Dieſe angeblichen Verletzungen der amerika⸗ niſchen Neutralität füllen in den hieſigen Blättern ganze Spalten. Reuter ſchürt das Feuer durch die Meldung, daß in ganz Deutſchland Haßgeſänge gegen Amerika ertönen. Trotz⸗ dem iſt der Gedanke an eine Kriegserklärung nur wenig ver⸗ breitet und man iſt offenſichtlich überzeugt, daß Wilſon nur die amerikaniſche Schiffahrt im Kriegsgebiet zu ſchützen wünſche. Inzwiſchen werden Vorbereitungen für jeden etwa eintretenden Fall in großem Umfang getroffen, namentlich um das finanzielle Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Die Befugniſſe der bewaffneten amerikaniſchen Handelsſchißfe. m. Köln, 12. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Der Waſhingtoner Berichterſtatter der „Aſſociated Preß“ teilt mit, daß nach Auffaſſung des Staats⸗ ſekretariats die bewaffneten amerikaniſchen Kauffahrteiſchiffe bei Sichten eines Unterſeebootes oder deſſen Turmes alle Vorkehrungen nefſen dürf⸗ ten, um ſich gegen ſeindliche Abſichten der deutſchen Tauch⸗ hoote zu ſchützen. Auch ſeien ſie geinäß dieſer Auffaſſung be⸗ von Kaſputin dem ſchwärmeriſchen Myſtiker am ruſſiſchen Hofe, erzählt Dr. Freiherr von Mackay in der Märznummer von Velhagen u. Klaſings Monatsheften in Sa anziehender Weiſe. Wir wollen wenigſtens einige Abſchnitte ſeines Aufſatzes wieder⸗ geben. Vor Jahrzehnten lebte in Potromskoje, einem welt⸗ abgelegenen, armen Marktflecken im Tobolsker Gebiet, ein heruntergekommener, wegen Diebſtahl und recht ſchmutziger, anderer Vergehen wiederholt vor Gericht abgeſirafter Bauer, Grigortj Jeſimowitſch. Einmal war 9 der rts über ihm zur Laſt nach der Kreisſtadt, um ſüh höheren fätenden Verdacht des Rückfalls in alte Sündhaftigteit zu verantworten, als er in der rumpligen Poſtkutſche mit einem „Protojerejen“ ins Geſrräch kam. Um ſich Mut für die Aus⸗ einanderſetzung mit Seiner Gnaden dem Herrn Richter zu machen, hatte er der Wodkaflaſche reichlich zugeſprochen; in der Halbnarkoſe mildernder Umſtände beichtete er dem hohen geiſtlichen Herrn ſein laſterhaftes Leben. Der empfahl ihm, als wohlwollender und nicht kleinlich denkender Menſchen⸗ freund, zur Buße Geld für eine Kirche, die er bauen wollte, zit ſammeln, und dieſer Rat brachte tatſächlich reichen Segen in des Sünders Haus. Er wurde von Tag zu Tag nicht nur wohlhabender, ſondern auch ſrömmer— freilich in ſeiner Art. Sein Haus wurde der Tempel von ſeliſamen„Weihe⸗ ſeſten.“ Offene Feuer brannten nächtlicherweile im Hof, und darüber und darum her ſprangen und tanzten, betend und heilige Lieder ſingend, Grigoriſs Freundinnen, um ſich nach⸗ her bei verſchwiegenen Gaſtgelagen von der anſtrengenden Frömmigkeitsübung zu erholen. Schließlüch wurde der Me⸗ tropolit auf das Treiben aufmerkſam und ſandte eine der be⸗ rühmten ruſſiſchen„Reviſionen“ nach Pokrowskoje. Eigener Art ſcheint die Antwort geweſen zu ſein, die der erzbiſchöf⸗ liche Abgeſandte heimhrachte: Grigorij hatte eben bereits eine zahlreiche Gönnerſchaft unter Damen wie unter Geiſtlichen, die Mitgenießer ſeiner Kirchengelderſammlung waren, um ſich geſchart, und ſo dafür geſorgt, daß am Mantel chriſtlicher Liebe, der ſein Sündenwachstum zudeckte, keine Elle geſpart wurde. Die Bahn für neue Taten auf dem Arbeitsfeld ruſ⸗ rechtigt, auf ein deutſches Tauchboot zu feuern, ſobald ſie deſ⸗ ſen anſichtig würden. Man gehe dabei von der Tatſache aus, daß Deutſchland angekündigt habe, in gewiſſen Gebieten wür⸗ den ſämtliche Schiffe verſenkt, gleichwohl ob ſie Neutralen oder Kriegführenden gehörten, ob ſie Perſonen oder Frachtdampfer ſeien, ob ſie Bannware mitführten oder nicht. Eine Bewegung gegen die Politik Wilſons. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 12. März. (Pr.⸗Tel., z..) Laut Baſler Blätter wird aus Newyork ge⸗ meldet, in verſchiedenen Bundesſtaaten mache ſich eine Be⸗ wegung geltend, die gegen die Politik des Präſidenten Wilſon gerichtet ſei. So ſuchte man in verſchiedenen Verſammlungen Kundgebungen in dieſem Sinne zu veranſtalten. Im Staate Oregon iſt bereits ein gegen die Regierung gerichteter An⸗ trag verſchiedener Senatoren zur Unterſchrift vorgelegt worden. Bernſtorff wird beſchuldigk. Berſchwörungen angezeltelt zu hahen. m. Köln, 12. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Waſhington: der Präſident gab heute ſeine Abſicht kund, Verſchwörungen zu enthüllen, die von Agenten der deutſchen Regierung in Amerika angezettelt worden ſeien. Nicht vor Brand⸗ ſtiftung oder Mord ſeien ſie zurückgeſchreckt. Bernſtorff habe Geld verteilt, um heuchleriſche Mörder zu bezahlen, aber die Regierung wußte ungefähr alles, was aus der deutſchen Botſchaft herausging und vereitelte die dortigen Pläne. Wilſon und Lanſing ſeien einer Meinung, daß die Stunde gekommen ſei, wo die Staatsklugheit ſie zwin⸗ gen werde, durch amtliche und unzweifelhafte Dokumente zu enthüllen, weſchen Dingen die amerikaniſche Regierung aus⸗ geſetzt geweſen ſei. Die Dokumente würden wahrſcheinlich dem Senat zugehen, damit ſie in das Protokoll aufgenommen würden. Jur Abſtimmung des amerikaniſchen Senals. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. März. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blättern zufolge meldet die „Morningpoft“ aus New Hork: Vor der Abſtimmung über die Abänderung der Geſchäftsordnung des Senats hatten 13 Senatoren unter Stone den Sitzungsſaal nerlaſſen, nachdem ſie dem Präſidenten eine Denkſchrift überreicht hatten. Die Auswanderung der Deutſchen nach Mexiko. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. März. (Pr.⸗Tel., z..) Den Bafler Nachrichten zufolge meldet die Neue Korreſpondenz aus Newyork: Die fortwährende Aus⸗ wanderung von Deutſchen aus den Vereinigten Staaten nach Mexito erregt die Beſorgnis der amerikaniſchen Regie⸗ rung. Sie behauptet, Beweiſe zu beſitzen, daß Aufwiegelungs⸗ pläne in den drei Staaten an der mexikaniſchen Grenze im Gange ſind. Keine bewaffneten Handelsdampfer in mexikaniſchen Häfen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. März. (Priv.⸗Tel. z..) Bafler Blätter zufolge meldet die„Evening⸗ poſt“: Carranza erließ ein Verbot, demzufolge bewaffnete Bee in mexikaniſche Gewäſſer nicht eiylaufen dürfen. Columbias loyale Haltung. é, Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. März. (Prib.⸗Tel. z..) Laut„Basler Nachrichten“ meldet die „Neue Korreſpondenz“ aus New York: Columbia beteuerte ſeine loyale Haltung den Vereinigten Staaten gegenüber. Die columbiſche Regierung ſetzte eine Militärkommiſſion ein, um etwa an der columbiſchen Küſte beſtehende deutſche Tauchboot⸗ Depots aufzuſpüren. Deutſches Reich. Preußen gegen Kirchhoff. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe haben am Samstag die Regierungsvertreter den Kirchhoff'ſchen Reichseiſenbahn⸗ pläuen eine Abſage erteilt, die deren Freunden ſehr ſchmerzlich ſein werden. Herr von Breitenbach ſprach von einer„Fata Morganal, die in der Wüſte entſtanden ſei und eine Wüſte hinterlaſſe. U. a. ſagte er: Die neue Kirchhoffſche Schriſt hat ja erhebliches Aufſehen erregt, zumal ſie wohl mit voller Abſicht gerade in dem Augenblick heraus⸗ kam, in dem dem Reichstag die Verkehrsſteuer zugegangen war. Wenn ſiſcher Seelenrettung war alſo frei. Sie verlief zunächſt nach verſchiedenen Nonnenklöſtern, dann aber gerudewegs nach Petersburg. An der Newa beſtand ein Kreis gelangweilter Hofdamen, deren„metaphyſiſchen Bedürfniſſen“ es nicht mehr genügte, ſich bei Kartenſchlägerinnen Rats über ihr Schickſal zu holen oder von Pariſer Scharlatanen Getſter des vierten Raums ſich vorführen zu laſſen, deren erſchlaffter Gaumen nach derberer Koſt begehrte. Die Führerin dieſes ſchöngei⸗ ſtigen Klubs, die Gräfin Ignatieff, hörte von dem ſibiriſchen Muſchik, aus dem Frau Fama einen lüändlichen Adonis machte, und ließ ihn auf Empfehlung und durch Vermittlung des Biſchofs Warnawa ſchleunigſt nach der Hauptſtadt kom⸗ men. Die Enttäuſchung war zunächſt nicht gering. Denn der Ankömmling zeichnete ſich allerdings durch bäuerliche Kraft und Derbheit, aber auch durch Unmanierlichkeit und jeden er⸗ denklichen Mangel an Kinderſtube aus. Indeſſen, als er, Meſſer und Gabel verachtend, mit den Händen aus dem Teller eſſend, von den erſchrockenen Gönnerinnen verlangte, daß ſie ihm die fettgewordenen Finger ſauber küßten, was als Zei⸗ chen der Demut und Sinnbild der Herzensreinigung eine erſte Bedingung des Erlöſungswerkes ſei, hatte er gewonnenes Spiel. Solcher Kaviar für Hofdamen hatte jedenfalls den Reiz der Neuartigkeit und ließ außerordentliche Erwartun⸗ gen für die Zutunft erhoffen. Es iſt der reine Ronian, der ſich in dieſem Lebensbilde des geſchickten Schwindlers vor un⸗ ſeren Augen abrollt. S Nugenblicksbiloer vom Weltkrieg. Völkerverteilung im Gebiet des Oberbefehlshabers O 0 Wenn heute das„Nationalitätenprinzip“ von unſeren Feinden gegen uns und unſere Verbündeten ausgeſpielt werden ſoll, ſo haben ſie, wie ſchon oft betont wurde, einen Grundſatz aufgeſtellt, der ihnen ſelbſt am gefährlichſten werden müßte. Man kann kaum einen ſchlagenderen Beweis dafür ſinden, als ein Blick auf die Karten ihn gibt, die in einer Veröffentlichung aus dem Gebiete des Oberbefehlshabers Oſt erſchienen ſind. Das Werk, das unter tatſächlich die Folgen eintreten würden, die Miniſterialdirektor hoff in ſeiner Schrift ankündigt, dann würde er ben Kranz der— ſterblichkeit dafür verdienen, daß er uns rechtzeitig darauf ſam gemacht hat. Aber Miniſterialdirektar Kirchhoff hat nicht recht, 8 befindet ſich in grundlegenden Irrtümern, und er macht ſich ſeine 8 weisführung mehr als leicht. Allein von einer Vereinſachung 90 Eiſenbahnbetriebes verſpricht er ſch ein Aktivum von ere Millionen. Er kommt zu dieſer Zahl dadurch, daß ein kkonom die Summe, die durch eine Vereinheitlichung der fünf 8 Mil. Eiſenbahnverwaltungen in Deutſchland erſpart würde, auf 100— Mark berechnet. Miniſterialdirektor Kirchhoff verdoppelt dieſe— einfach, weil er dieſelbe Höhe für die kleinen Eiſenbahnverwa—. annimmt, und kommt ſo auf recht begueme Weiſe auf 200 Mill Pen Es iſt ſchwer, bei ſolchen Zahlen ernſt zu bleiben, denn ſie rollſtändig in der Luft. Eine weitere Erſparnis rechnet Kinchhef, 5. fͤlgende Weiſe heraus. Er ſagt, heute ſeien die Züge etwa zu— beſetzt, 70 v. H. der Plätze ſeien alſo leer. Bon der Berückſichteg der feiner Vorſchläge erwartet er nun einſach, daß dann 70 v. 5 855 Plätze beſetzt und unr 30 v. H. leer bleiben würden. So einfach 9 aber die Singe wirklich nicht, und man muß ſich wundern, daß hat, Mann, der auch lange Jahre dem Abgeordnetenhauſe angehört und ſolche Berechnungen anſtellen kann. Wenn einzelne Züge ſtark Ser⸗ andere weniger ſtark beſetzt ſind, ſo liegt das an ganz natürlichen dern hältniſſen, und auch Reichsciſenbahnen würden daran nicht⸗ 3 können. Selbſtverſtändlich werden wir aus den Erfahrungen 122 25 Krieges lernen können und manche Aenderungen wornenee Aber mit ſo rauher Hand werden wir niemals in unſer bewsäth 0 Eiſenbahnſyſtem eingreifen, wie es Miniſterialdirektor Kirchhoff wen ſchlägt. In der heutigen Zeit, wo jeder einen kühlen und Kopf braucht, iſt es höchſt gefährlich, mit ſolchen Vorſchlägen an 55 Oeffentlichkeit zu kommen. Ich will niemand kränken, aber ich Eine doch ſagen, daß das Kirchhoffſche Projekt eine Fata morgana iſt, * genzutreten iſt. 1ht 72 7 2* 7 1— 2 7 rehr preußiſchen Eiſenbahnen haben dem Stagte großen Segen gebra trügeriſche Sache, der mit großer Vorſicht entgee Haltuus und wir wollen bleiben, was wir ſind' Man hat in dieſer Hannſe eine Hinneigung zu partikulariſtiſchen A ſungen geſehen. Ich bedaure dieſen Vorwurf. Die preußi i Staatseiſenbabnverwaltung weiß ſich frei davon, denn ſie läßt ſich* allen Entſcheidungen nicht nur von dem Geſichtspunkt leiten, ob dem preußiſchen Staate, ſondern auch, ob ſie dem Reiche nützen 4 iſt durchdrungen von dem Gedauken, daß dieſer Krie a 9 5 deutſchen Eiſen bahnen zweifellos cinheitlichen geſtalten wird als es bisber der Fall war. Was denn geſchehen muß, wird geſchehen, und ich kann hier ausdrücklich klären, daß alle deutſchen Eiſenbahnverwaltunge! auf dieſem Stan dpunkt ſtehen. 2 Auch der Finanzminiſter winkte von Kirchhoff Bei dem ungeheuren Bedarf des Reiches an nevuen Mitte müßten die Anregungen Kirchhoffs etwa⸗ außerordentlich 5 ſtechendes haben. Man müßte aber faſt das Dreifache 109 den Eiſenbahnen herauswirtſchaften, als bisher, um 1 2 05 liarde mehr zu erzielen. Die Schriften Kirchhoffs ſeien aber ſämtlich unklar. Ziffernmäßige Unterlagen' ſind nicht handen. Das müſſe man aber bei einer ſo ſchwerwiegende 1 Frage verlangen, um die Dinge ernſtlich nachprüſen 3 können. Die Vollsernährung. SGraupen als Erſatz für Fleiſch. Mher Man ſchreibt uns: In der reichsgeſetzlichen Verorduung über die Regelung des Fleiſchverbrauchs vom 21. Auguſt 1916 heißt 0 S 7:„Auf Antrag des Bezugsberechtigten kann der Kommune berband au Stelle der Fleiſchkarte Bezugsſcheine auf andere ihn zur Verfügung ſtehende Kebensmittel ausgeben.“ 5 Verſchiedone deutſche Städte haben von dieſem ihnen zuſtebende⸗ Recht im Intereſſe ihrer Bevölkerung ſchon Gebrauch gemacht. iſt ohne weiteres einleuchtend, daß dadurch allen fleiſ lebene. Menſchen ein vollwertiger Erſatz geboten werden kann, wenn man ihnen an Stelle von Fleiſch Graupen, Grieß, Haferflocken ober dergl. zur Verfügung ſtellt. Namentlich Familien mit Kindern könnte auf dieſe Weiſe Da⸗ Durchhalteu wweſentlich erleichtert werden, zumal eine fleiſchlo⸗ Nahrung für die Ernährung der Kinder viel zweckmäßiger iſt al⸗ Fleiſch. Und gerade in der kartoffelarmen Zeit. in der es Müttern ſehr ſchwer fällt, ihre Kinder ausreichend zu ernähren, dürfte eine Zuteilung von Graupen an Stelle von Fleiſch don mancher Familie dankbar begrüßt werden. Solange es nach Bier gibt, ſolange alſo noch ein hochwerte Nahrungsmittel der allgemeinen Voltsernährung entzogen werde kann, müſſen Graupen als Erfatz für Fleiſch unter allen Umſtänden freigemacht werden können. Das Wohl unſrer Kinder muß er jetzt in dieſer furchtbar ernſten Zeit über das Wohl der Biertrinte gehen. 5 8 Die Siadt Mannheim dürfte gewiß des Dankes mancher Har, frau verſichert ſein, wenn ſie in dieſer Frage eine Löſung fänd wie z. B. Berlin gefunden hat. F G Das Plus des engliſchen Schiffsverkehrs. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. 5 (Priv.⸗Tel. z. K) Der„Neuen Zürcher Zeitung“ zufolge hauptet der Londoner Korreſpondent des„Corriere“, an 99 amtlichet Statiſtiken laſſe ſich feſtſtellen, daß die Zahl der den engliſchen Häfen ein⸗ und ausfahrenden Schiffe e Die letzte Woche verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche 210 von 248 Schiffen und ein Abfahrtsplus von⸗ iffen. ————————— Druckere zrs Sberbefehrsbabers Oſt hergetellk iſt und jetzt durch den Perleh von L. Friederichſen u. Co. in Hamburg auch weiteren Kreiſetſen Deutſchland zugänglich gemacht wird, behandelt in einer Reiheg 505 Einzelblättern die geſchloſſenen Sprachgebiete ſowie die Vertei 158. der Einzelvölker, die in buntem Gemiſch das heute zum gro Rhen Teil von uns beſetzte Gebiet zwiſchen Polen und dem eigentl ieſe großruſſiſchen Kerngebiet bewohnen. Ein Staatsmann, der an Gebiete nach dem Nationalitätenprinzip ſcheiden ſollte, müßte ß ſeiner Aufgabe verzweifeln. Das Kennzeichnende iſt nämlick, ultd innerhalb dieſes ganzen Gebietes zwiſchen Weichſel einerſeit« el⸗ ben oberen Dujeſter und Düna andererſeits überhaupt kein ner Stamm eine beherrſchende Stellung erreicht. Die Siedlucße gebiete und ethnographiſchen Herrſchaftsgebiete einer ganzen 9 bon Völlerſchaften burchkreuzen vielmehr einander ganz die zerennlich. Bei der Berechnung der Völkervertcilung Urch ruſſiſche Statiſtit von 1897 zu Grunde gelegt; dieſe iſt aber bnis⸗ alle zugänglichen neueren Feſiſtellungen berichtigt. Das Erher en das in einem Vorwort zuſammengefaßt wird, iſt in großen das folgende: Die Deutſchen haben keine geſchloſſene Si 116 edlung t ebenſo die Juden. Die Letten berühren das Gebiet nurenge der ſüdlichen, die Großruſſen nur mit der öſtlichen Baben ihres Siedlungsbereiches. Den ganzen Norden Weſtrußland haer die Litauer und die Weißruſſen inne. Die Li 8 überwiegen im allgemeinen zwiſchen der Düna und der oſthr ſchen Grenze und dehnen ſich ſüdlich bis Auguſtow, Grodne des Lida aus. Die Weißruſſen erfüllen das Land öſtlich ua⸗ Litauiſchen Sprachgebietes bis zum Pinsker Sumpfgebiet mit Au⸗ bedingter Ueberlegenheit und ſchieben ſich keilartig mit hohen vor⸗ teilziffern nach Südweſten bis zur Linie Bialyſtox⸗Pruſhauh F⸗ Die Kleinruſſen reichen in ihrem Kern eben noch im ſind weſten in dieſe Gebiete hinein. Beſonders bemerkenswert“ der die Ergebniſſe des Atlas ſedoch für die Beſiedlungsberhälinih ner Polen. Beſe ſitzen mit hohen Anteilen und in geſch 70 Gruppikrung in einigen der zu Kongreßpolen gehörigen Gou nur eußl“ 110 4 ments, nämlich in Lomsha, Sledlez und Cholm Sie greiſen und vereinzelt auch auf die Sprachgebiete der Litauer, 0 ge⸗ 7 Kleinruſſen über. Sie erreichen in dem nicht zu Kongreßpog 09 hörigen Gebiete mit wenigen Ausnabmen nicht über e auf der Bevölkerung. Nur im Kreiſe Bielsk kommen ſi der 34,9, in Bialyſtok auf 34,1, in Kowno auf 23,2 ur 6 Stadt Wilna auf 31,9). Die in manchen Darſtellungen 1ch ebenen höheren Zahlen ſind unzulreffend. Sie werden—— 1 Dadurch erreicht, daß die katholiſchen und oft auch die o ——— — SS S Sg SSSSSr SFF S K SS FSS SSSSS —— ——— —— — 2 ——————— — S — S —— * mannhein. er General · Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 120. Dountag, den 12. März 1917. Mit dem ausgezeichnet efeldwebel und Offizieraſpirant Alois Heinzler, Sohn e Heingler hier, für Tapferkeit vor 1— Geknbe. — Ausbruch des Krieges ſtellte ſich der Ausgezeichnete als kamelfreiwilliger beim hieſigen Gren.⸗Regt. Nr. 110. Er ſtanid Is im 17. Lebensjahre. Eon des ier, Hans Ghrhardtt, bei einem Feld⸗Art.⸗Regt., en—* bergewerbelehrers Eunſt Ehrhardt, für Tapferkeit vor nde. gauptlehrer G. Stokl von Wallſtadt, z. Zt. Komp.⸗F EL G25 We 1 8. Zt. Komp.⸗Feldwebel 9 en ſt, Tünchermeiſter, Wehrmann in ei ayriſ . r. 9 un in einem b Genera ini: mſeltt. neral Frhr. v. Hoiningen gen. Das„Militärwochenblatt“ meldet: Fehr. v. Hoiningen 105 ene, Geneval d. Inf. von d. Armee, im Frieden kom. Gen. Ract.⸗K., in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches, unker R. ung in dem Verhä tnis a. J. s. d. 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regts. 00, m. d. geſetzl. Penſion + Dispoſition geſtellt.— Frh. v. Päuincen gen. Huene iſt am W. September 1849 zu Unkel in der E* Regt. wohnhaft in Rheinau, Däniſcher Tiſo Verhalten. haf Rh ſch iſch Huene gur Dispoſition nprovinz geboren und wurde am 8. September 1870 Offizier. Mamte bte den Krieg gegen Franbreich bei der. Feldpionierkom⸗ 88 ie des 8. Armeekorps mit und erwarb ſich das Eiſerne Kreuz. Kerkre ſpätere Laufbahn führte ihn mehrfach ins Ausland. So at er vom Fuli bis Dezember 1882 den fehlenden Militär⸗ — bei der Botſchaft in London und wurde im Mai 1886 aber⸗ * dorthin kommandiert. Im Herbſt desſelben Jahres wurde zur Beiwohnung der im Januar 1886 in den Rordweſtlichen ie Indiens ſtattfindenden Manövern der engliſchen Truppen bm en umd im Oktober als Militärattaché zur Botſchaft in Paris mandiert. Hier blieb er bis Ende Januar 1891, nachdem er Viſdeibnachten 1888 die Ernennung gum Flügeladiutanten des Me ſre erhalten hatte. Während der Kaiſermanöver 1897 war teterel, der damals Kommandeur der 53.(8. Königl. Württem⸗ Wncher, Infanteriebrigade war, Chef dez Generalſtabes des Fahree Ober mmandos über das 8. und 11. Armeekorps. Im de 90 1908 erhielt er unter Beförderung zum Generalleutnant Diviſion, wurde am 11. September 1907 zum General der Kntere befördert und mit dem 1. Oktober 1907 zum komman⸗ Uteden General des 14..⸗K. ernannt. Mit dem Armeekorps Ee er bei Ausbruch des Krieges ins Feld. Bald darauf wurde Phen ſeiner Stellung als Kommandeur des 14. Armeekorps ent⸗ und zum Gouverneur von Antwerpen ernannt. hebd⸗ Beſchlagnahme, Enteignung und Einziehung von Aluminium⸗ Na cauchsgegenſtänden. Am 1. März iſt eine neue Bekannt⸗ Neſen in Kraft getreten, die neben einer Meldepflicht eine dor agnahme, Enteignung und Einziehung ben, aus Aluminium beſtehenden Gebrauchs⸗ kuſtennſtänden und im Gärgewerbe üblichen Kellereigeräten ht. Alle Einzelheiten ergeben ſich aus dem Wortlaut der dit ntmachung und den Arsführungsbeſtimmungen, welche die Lerd der Durchführung beauftragten Behörden erfaſſen. Die Köbeffentlichung erfolgt in der üblichen Weiſe durch Anſchlag und Rel uck in den Tageszeitungen, außerdem iſt der Wortlaut der ſhenntmachung bei den Gemeinde⸗ und Staatsbehörden einzu⸗ 5 Soweit durch die Beſchlagnahme Haushaltungsgeräte be⸗ 90 en werden, handelt es ſich durchweg um Gegenſtände, deren bete in emailliertem Eiſen, feuerfeſten Porzellan und Ton ohne neres möglich iſt. N. W Zur Deckung des Treibriemenbedarfs in kleinem Umfange ſind Safannheim bei dem Geſchäftshaus Boſch u. Gebhard, in Uhbur bei der Straßburger Treihrtemenfabrik, Kronenburgerring, Woln Eßlingen dei Gebr. Steuß, Ausbeſſerungslager Jon et worden. Von dort können Rlemenſtücke zur Ausbeſſerung Auß reibriemen unter erleichterten Bedingungen bezogen werden. Warrdem werden dieſe Lager die Sattler, ſoweit es ſich um Riemen⸗ Velaturen handelt, ſoweit die Brunnen⸗ und Pumpenbauer mit Welterlerenleder verſorgen. In nächſter Zeit ſollen überdies noch * Lager bei Sattlerinnungen errichtet werden. hen Eiammlung und Verwendung alter Konſervenbüchſen. Kälbisbarmetallen hat beſonders Zinn für die Zwecke der Landesver⸗ kun gung und auch der Volksernährung eine immer wachſende Bebeu. ſinn gewonnen. Neben der Verwenbung für Heeresaufträge wird in großem Umfange zur Herſtellung von Weißblech für Kon⸗ chetdoſen benötigt. Das in alten unbrauchbaren Konſervendoſen ſen Atene Zinn kann auf chemiſchem Wege zurückgewonnen und ſo alh ſolecken der Allgemeinheit wieder dienſtbar gemacht werden. Des⸗ lte ol die bisher ſchon beſtehende Organiſation zur Sammlung von Klate eißblechdoſen weiter ausgebaut werden, um das in dieſem t enthaltene Zinn möglichſt reſtlos wieder zu erfaſſen. Schon dauzh er hat jedex die vaterländiſche Pflicht, die in ſeinem Betriebe, 119 90 uſw, geleerten alten Konſervendoſen aus Weißblech ſorgfäl⸗ liche ſammeln und zu ſpäterer Ablieferung aufzubewahren. Gründ⸗ hertormeinigen und Trocknen der Büchſen iſt nötig, weil ſonſt das wird olle Zinnmaterial verloren geht. Für die abgelieferten Mengen eine angemeſſene Entſchädioung in Ausſicht geſtellt. WIB. Muh Vom Bodiſchen Lehrerverein war an das Miniſterium des ür dicht Unter und Unterrichtg eine Eingabe über die Vergütu ng nur in einer nicht ſehr großen Zahl bon Fällen erforderlich und die Stellvertretung meiſt vorübergehend geweſen. Das Miniſterium werde in Zukunft darauf Bedacht nehmen, daß die Dauer der Mitberſehung der Geſchäfte von erſten Lehrern nach Tunlichkeit eingeſchränkt wird. * Rach dem Rechenſchaftsbericht der Hilfskaſſe badiſcher Lokomotivführer und Heizer für 1916 ſtanden den Einnahmen mit 65 562 Mk. Ausgaben in Höhe von 18 417 Mk. gegenüber. Eimſchließ⸗ lich des im verfloſſenen Fahr erzielten Ueberſchuſſes von 52 144 Mk. betrug das Geſamtvermögen der Kaſſe Ende 1916 323 065 Mek. Die Kaſſe zahlt ihren Mitgliedern bezw. deren Angehörigen im 993 e 1200 Mk. und bei einer Penſionierung bis zu 300 Mk. aus. * Für die neue Kriegsanleihe ſind unter Mitwirkung hervor⸗ ragender künſtleriſcher und finanzwiſſenſchaftlicher Hräfte durch den Vaterländiſchen Filmpertrie b(Pinſchewer) verſchie⸗ dene Films aufgenommen worden, deren Aufführung in allen deutſchen Kinotheatern erfolgen ſoll.(WsB.) * Sind Geſchäftsleute zum Geldwechſeln verpflichtet? Der Leiter einer Kolonialwarenfiliale in Frankfurt a. M. hatte beim Verkauf von Kartoffeln verlangt, daß mit abgezählter Münze be⸗ zahlt werde und ſollte einer Frau die Kartoffeln auch dann noch berweigert haben, nachdem er inzwiſchen von anderen Käufern Kleingeld eingenommen hatte. Ex hatte ſich darauf wegen der⸗ teigexter Abgabe am Schöffengericht zu verantworten, wo von der Verteidigung geltend gemacht wurde, daß für den Kaufmann eine Wechſelpflicht nicht beſtehe. Wenn es in der Verordnung heiße, berpflichter zur Abgabe gegen„Barzahlung“, ſo ſei damit der Kaufbetrag gemeint. Das Schöffengericht machte ſich dieſe Aus⸗ führungen zu eigen und erkannte auf Freiſprechung. Gegen dieſes Urteil legte der Staatsanwalt Berufung ein, weil die Rechts⸗ auffaſſung des Vorderrichters irrtümlich ſei. Auch die Strafkammer führte in ihrer Urteilsbegründung aus, daß von dem Vorderrichter zu Unrecht feſtgeſtellt worden ſei, daß für den Kaufmann eine Wechſelpflicht nicht beſtehe. Der Berufung des Staatsanwaltes hätte ſomit ſtattgegeben werden müſſen und der Angeklagte wäre heſtraft worden, wenn nicht aus katſächlichen Gründen die Verwer⸗ fung der Berufung erfolgen mußte, die der Staatsanwalt ſelbſt beantragt hatte.— Durch die Ausführungen in der Urteilsbegrün⸗ dung der Strafkammer geht alſo hervor, daß die Kaufleute ver⸗ pflichtet ſind Waren auch wenn das Geld für die Waren nicht abgezählt iſt. Nakürlich wird man nicht verlangen können, daß man bei einem Einkauf von 20 Pfennig einen Hundertmark⸗ ſchein gewechſelt bekommt. * Keine Fleiſchzulagen für goldene Hochzeiten. Die Reichs⸗ fleiſchſtelle ſchreibt uns: Eine Berliner Zeitung hat die Nachricht verbreitet, die Reichsfleiſchſtelle habe zwar abgelehnt, den an ſie ergehenden Anträgen auf Ueberweiſung von Fleiſch zu Feſtlichkeiten zu entſprechen, aber verfügt, daß in Zukunft Fleiſchzulagen für die Feier der goldenen Hochzeit bewilligt werden ſollen. Dieſe Nachricht beruht auf einem Irrtum. Die Reichsfleiſchſtelle hat für keine Art von Feiern, auch nicht für die der goldenen Hochzeit, Fleiſchzulagen zugelaſſen. Beſondere Geſuche, die immer wieder einkommen, ſind zwecklos. Dem Verein Volksbibliothek ſind, wie wir hören, einige weitere Perſönlichkeiten der hieſigen Geſellſchaft mit Jahresbeiträgen von 100 Mk. als Mitglied beigetreten. * Pferbeumtauſch. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer ver⸗ anſtaltet am Dienstag, den 13. ds. Mts., vormittags 7612 Uhr, in Sulgfeld, und am Mittwoch, den 14. ds. Mts., vormittags 610 Uhr, in Heidelberg, einen Umtauſch einer Kofleſen Anzahl von tragenden belgiſchen Stuten gegen die Anlieferung bon kriegsbrauchbaren Pferden. Bezüglich des Näheren verweiſen wir auf die Bekanntmachung in Nr. 5 des badiſchen landwirtſchaftlichen Wochenblattes. * Todesfülle. Der in Freiburg im Alter von 52 Fethren berſtorbene Stadtrat Karl Hauſer ſtammte aus einer Boabnteer Bürgerfamilie. Er hatte das Bäckereigeſchäft ſeines Vaters über⸗ nommen und nahm bald 0 8 am öffentlichen Zeben Anteil. Er gehörte mehrere re dem Stadtrat an und wurde im Jahre 1907 vom Zenkrum in den Reichstag gewählt. Es war ein ungemeiner Wahlkampf; Hauſer ſtand der national⸗ liberale Kanditat, Landgerichtsrat Obkircher, und der Kanditat der Sogialdemokraten, Feilenhauer Kräuter gegenüber. In der Stſch⸗ wahl wurde dann Häuſer mit 15592 Stimmen gegen 12587 Stimmen, die auf Oblircher fielen, gewählt. Der Verſtorbene war auch Kommandant der Freiburger Feuerwehr und Obermeiſter der Freiburger Bäckerinnung.— Im Alter bon 88 Jahren iſt in forsheim der Kgl. Muſildirektor Eduard Ruſcheweyh ge⸗ ſtorben. Er war eine markante Pforzheimer Zerſönlichkeit und ſtammte aus Wohlau in Schleſien. Mit 22 Jahren wurde er Ka⸗ pellmeiſter beim 47. Inf.⸗Regt. in Görlitz. Im 7oer Krieg dirigierte er als Kapellmeiſter des Königin⸗Eliſabeth⸗Regiments in Breslau einmal mitten im ärgſten Feuer. 1885 trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Pforzheim über, wo er zuerſt den Inſtrumental⸗ verein und dann die Feuerwehrkapelle leitete. Zahlreiche Kompo⸗ ſitionen ſind aus ſeiner Feder hervorgegangen. Im Alter von 77 Jahren iſt in Karlsruhe der frühere Buchbruckerei⸗ beſitzer Privatier Heinrich Knittel geſtorben. Als laugjähriger Mitinhaber der G. Braunſchen Hofbuchbruckeret und Verlag, ſowie des Verlags der„Karlsruher Zeitung“ war der verſtorbene eine S ten Bebtert f40) fn corbell] UT—— eren Vergütung für Vertretung des erſten Lehrers ſich in normalen Nus taòt und Land. Zeiten bisher nicht herausgeſtellt habe; eine ſolche Vertretung ſei Milchverſorgung. Die unbeſtändige Witterung iſt die Urſache, daß neuerdings die nach Maunheim Wnüenben Milchmengen teilweiſe ſau er ankommen. Es wird deshalb nicht möglich ſein, daß jeder Voll⸗ milchverſorgungsberechtigte die für ihn beſtimmte Menge erhalten kann. Nach der Verorbnung ſind dem Dringlichteitegrad der Milch⸗ bedürftigen entſprechend die Vollmilchverſorgungsberechtigten in folgender Reihenfolge zu bedienen: 1. Gruppe: Kinder im erſten und gweiten Lebensjahre, ſtil⸗ lende Mütter und Schwangere. 2. Gruppe: Kranke. 8. Gruppe: Kinder im 3. und 4. Lebensfahre. Innerhalb einer Gruppe wird erforderlichenfalls die Milch⸗ menge für alle ihre Angehörigen gleichmäßig 9 Der ein⸗ zelne Milchhändler hat dafür Sorge zu tragen, daß die am dring⸗ lichſten bedürftigen Vollmilchberechtigten vor allem verſorgt wer⸗ den. Das Alter der Kinder iſt aus der Milchkundenliſte zu er⸗ ſehen; ebenſo muß es auf jeder Milchkarte darauf geſchrieben ſein. Städliſches Lebensmittelamt. veröorbene Doſenmilch. In Nr. 106 unſeres Blattes brachten wir unter vorſtehender Spitzmarke einen Bericht über eine Gerichtsverhandlung, aus der daß der Kaufmann Emil Dorrinck vom hieſigen chöffeugee icht wegen übermäßiger Preisſteigerung für ni mehr einwandſreie Doſenmilch, die von det Mannheimer Mil bezogen wurde, zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde. Die Mannheimer Milchzentrale.⸗G. ſendet uns unter W auf dieſen S folgende Klarſtellung: Die Zentral⸗Einkaufsgeſellſchaft hatte in Mannheim eine größere, aus dem Ausland bezogene Partie kondenſierte Milch auf Lager, die bombiert war. Ein Vertreter der.G. G. hat uns einen Teil dieſer Milch unter Darlegung des Fehlers in perſön⸗ licher Rückſprache angeboten. Auch durch Prüfung durch das hieſige Unterſuchungsamt wurde die dieſer Milch beſtätigt. In Anbetracht der damaligen großen ilchknappheit kauften wir einen Teil dieſer ſchadhaften Milch, um dem notleidenden Publikum etwas zu gute zu tun. urſprün lich war beabſichtigt, dieſe Milch in Waſſer aufzu⸗ löſen, gu paſteuriſieren und allein im eigenen Betriebe abzuſetzen. Ausdrücklich ſei hier bemerkt, daß die Art der Behandlung und des Abſatzes dieſer Milch weder von der..G. noch vom hieſigen Unterſuchungsamt vorgeſchrieben worden war. Die Bevölkerung berſchmähte jeboch dieſes Produkt und verlangte die Doſen lieber in unverändertem Zuſtande. Den gree Teil der Doſen habert wir ſelbſt im Kleinverkauf abgeſetzt. abei wurde der Käufer in edem Falle auf den Fehler uch haben wir die im Kleinverkauf abgeſetzten Doſen, wenn be⸗ gründete Beanſtandungen erfolgten, ohne weiteres zurückge⸗ nommen. Eine Abgabe an Kleinperkäufer iſt nur in einigen wenigen Fällen und gwar lediglich auf Erſuchen der be⸗ treffenden Kleinverkäufer. So war es auch im Falle Dorrinck. Die in dem Artikel beſonders hervorgehobene Tatſache, daß im Falle Dorrinck die 0 nung der Eröffnungsbeſtäti von einem minderſährigen Mädchen erfolgte, erklärt ſich ſehr einfach aus dem Umſtande, daß der Geſchäftsinhaber nicht ſelbſt kaufte, N dieſes Mädchen ſchickte, von dem er auch die Gelegenheit es Kaufs erfahren hatte. Die unſerer Zentrale, die den Verkauf tätigte, durfte doch wohl auch unterſtellen, daß das Mädchen, das vom Verkäufer für geeignet wurde, die kon⸗ denſterte Milch zu kaufen, die Eröffnung über die Beſchaffenheit der Milch an den Auftraggeber weiter vermitteln werde, gang ab⸗ geſehen davon, daß der für damalige r niedere Preis(etwa ic des Marktpreiſes) für ſeden e nigermaßen 8 ſchon Hinweis genug auf bie Minderwertigkeit der war. Selbſtverſtändlich war auch die Verpflichtung der Kleinver⸗ käufer, beim Abſatz der ſo gekauften Milch den Käufern die Min⸗ derwertigkeit der Milch ebenfalls zu eröffnen. Uebrigens wurden ſie von üns, ſoweit wir e hatten, mit ihnen unmittelhar zu verhandeln, hierauf ausdrücklich aufmerkſam gemacht. Auch der Kleinverkaufspreis war porgeſchrieben. Für die weiteren Eteig⸗ niſſe kragen wir keine Verantwortung. ir ſtellen alſo 45 daß die Milchzentrale alles getan hat, was ihrerſeits Par Vermgidung einer Schädigung des Pubki⸗ ums erfolgen konnte. Irgend ein Vorwurf kann uns nicht treffen. Polizeibericht⸗ vom 12. März(Schluß). Unfälle. Ein 15 Jahre alter Taglöhner von Plankſtabt wollte am 8. ds. Mts., abends 6/ Uhr, auf dem Bahnhof Rheinau auf einen einfahrenden noch in Bewegung befindlichen Perſonenzug aufſpringen. Hierbei verfehlte er anſcheinend das Trittbrett und fiel unter den Wagen, wobei ihm der vechte Juß oberhalb des Knöchels abgefahren wurde. Der Verletzte wurde mit dem Zug nach Schwetzingen und in das dortige Krankenhaus verbracht.— Beim Schleifen eines Meſſers bvachte am 9. ds. Mts., nachmittags ein 17 Jahre alter Mechanikerlehr⸗ ling von Viernheim in dem Betrxiebe Amerikanerſtraße 80 die rechte Haud zwiſchen Schleiſſtein und hebliche Berletzungen davontrug.— Auflagevorrichtung, wodurch er er⸗ e m gleichen Tage, vor⸗ mittags 9 Uhr, geriet ein 16 Jahre alter Maſchinenarbeiter von hier in einem Fabrikbetriebe im Induſtriebafen mit ber rechten Hand in —95 Seinh ſind 60% der Bevölkerung und darüber Litauer, u. Auguſtow, dem füdlichſten Kreiſe des Gouvernements, ie Pelen nicht die Hälfte der eingeſeſſenen Bevölkerung. %1% erreichen ſie hier zwar den Höchſtſatz, ihnen ſtehen die mit der recht erheblichen Zahl von 39,6% U 68 en Kleinruſſen in der Minderheit. In den Kreiſen 5öf1 7. Innerhalb Kongreßpolens ſind die Polen ferner in lichen Kreiſen Biela, Wlodawa, Grubeſchow und Tomaſchow lmuer den Kleinruſſen in der Minderheit. In den Kreiſen ſte und Konſtantinow haben ſie zwar mit 34,5 und 53,4% ſferteſten, Bevölkerungsanteil, es findet ſich hier aber eine ge⸗ ene Minderheit von 33,5 bezw. 30,/ Kleinruſſen. Berlin zenſiert. E. SSr2 fal Schon 1870 Wuch in angeblich neutraler Beobachter berichtete nach einer Reiſe hen utſchland der franzöſiſchen Preſſe wie folgt:„Zweifellos Wende Dinige ſo aus, als ob Frankreich unbedingt den Sieg er⸗ Weai müßte. Deutſchland iſt traurig, verzweifelt, verödet, als 1 reits endgültig niedergeſchmettert wäre. Moraliſch iſt dies Wöeunbedingt der Fall. Niemand kann ſich die tötliche Stimmung deutſchen Städten und Dörfern auch nur annährend vor⸗ den 8 ie ganze geſunde Bevölkerung ſteht im Felde, man konnte Ner Oben nicht beſtellen und ſieht der äußerſten Not entgegen. derſtand von Paris ſtürzt die Deutſchen in Verzweiflung.“ Der Widerſtand von Paris? Jawohl— denn dies ſtand rt in dem Pariſer Blatt Le Siecle im November des 4 1870, alſo zwei Monate, bevor die Hauptſtadt Frankreichs A, du, ſiegreichen deutſchen Truppen ergeben mußte. Man ſieht Wbtecß ſeit jener Zeit die Vorliebe für Schwindelnachrichten und Wderrdung der Bevölkerung jenſeits des Rheins ſich unver⸗ in erhalten hat. Darum kann man dem„Oeuvro“ wenn es meint, daß ſolche kleine Erinnerungen für die 8 men, nur bei⸗ Soſen von heute eine höchſt praktiſche Lehre wäre, ragte nach Inhalt und Durchführung weit über das Nivcau deſſen, was man von derartigen Veranſtaltungen gewöhnt iſt. Es war dem Gedächtnis Max Regers gewidmet. Der mit Ausnahme der Oper auf allen muſikaliſchen Gebieten äußerſt fruchtbare, im vori⸗ gen Jahre mitten aus emſigem künſtleriſchem chaffen jäh heraus⸗ geriſſene Komponiſt iſt zu Lebzeiten lange nur auf einem Gebiete: dem der Orgelkompoſition, rückhaltlos anerkannt worden, während ſeine größeren Chorwerke, beiſpielsweiſe der 100. und„Die Nonnen“, ganz abgeſehen von ihren eminenten Schwierigkeiten, vielen als pröblematiſche, wenn auch kunſttechniſch bewunderns⸗ werte Schöpfungen galten. Das geſtrige Konzert, das drei Chöre aus der letzten Schaffensperiode berzeichnete, die trotz ihrer neu⸗ artigen Harmonik zu deim Erhabenſten gehören, was die Chorlite⸗ ratur aufzuweiſen hat, ja die in ihyer Einfachheit ung der Kunſt, mit der hier der fünfſtimmige Chbrſatz beherrſcht wird, an die Blütezeit des A Cappella-Geſangs erinnern, erbrachte nun den Belpeis, wie ſehr diejenigen unrecht hatten, die in Reger nur einen großen Kunſttechniker ſahen und den tieſeren Gehalt ſeiner Muſik beſtritten. Denn wir ſehen hier mit einfachen Mitteln herrliche Wixkungen erreicht, und es ſind Chorwerte entſtanden, an die ſich auch mindergroße, aber tüchtige Vereine in Stadt und Land her⸗ anwagen dürfen.—— Die Wiedergabe dieſer drei Chöre brachte ihre Schönheiten zu lebendigem Blicher. Seit Jahren arbeitet der verdienſtvolle Dirigent der Friebenskirche, Herr Ernſt Dapper, dem dieſe intereſſante Programmaufſtellung zu danken iſt, mit Hingabe an der, Vervollkommnung ſeines Chors, und die Durchführung erwſes auch diesmal jenen Grad von Akkurgteſſe, ſorgfäſtiger dynamiſcher Kusgeſtaltung und Vortragsgeſchmacks, den man von der gewiſſen⸗ haften Tätigkeit des Dirigenten erwartete. Alle drei Chöre, die in ihrer Harmonik und kühnen Modulation einen intonations⸗ ſicheren Chor erfordern, fanden durch den durch Mitglieder des „Süngerkranz“ auf etwa 80 Mitwirkende verſtärkten Kirchenchor dex Friedenskirche eine alkordreine, aus⸗ geglichene, ſiunig abgeſtüfte Wiedergabe. Was von den Ebören geſagt wurde, gilt im allgemeinen auch von den Sologeſängen. Auch hier exreichte der Komponiſt eine Schlichtheit und Ausdrucks⸗ tiefe, die man dem kühnen Kontrapunktiker kaum zugetraut. Es Gaſt erſcheint, mit Ruhm bedeckt. ſei nur an das ſchlicht innige„Uns iſt ein Kind geboren“ oder Stellvertretung eines Oberlehrerz ge⸗ gllſeits Ri und angeſehene Perſönlichkeit. Als Mitglied der —— worden. Das Miniſterium hat eine ſolche Vergütung Nationalliberalen Partei gehörte er auch dem Bürgerausſchuß an. J eine Kreisſäge und erlſtt dadei erhebliche Verletzungen.— DRRSSm KFKFPPPö000occ 59 En rSS 2*— 82 reen oiſen Wilkomir, Ill Wi 0 S i 5 „ Illuxt, Wilna⸗Land und Stadt Minsk 10 den Morgengeſang„Steht auf, ihr lieben Kinderlein!“ erinnert. Fer wird ganz gering überſchritten.(Stabt Minsk 1,4%. Runſt und Wiſſenſchaſt. Fräulein Greta Walkeſer ſang gerade dieſe Geſänge, wie b ſich aber aus den Zahlen die noch wichtigere Tatſache, 2 7 auch„Laß mich nur nichts nicht dauern“, und das von Todes⸗ tchen Aniekl der volniſchen Bebbiterung ſogar in einer Reihe der Kirchenkonzert in der Kriedenskirche. ahnungen erfüllte„Geht nun hin und grabt mein Grab, mit un⸗ len naund öſtlichen Teile von Kongreßpolen, alſo das von den mar Re in Gedüchtni geſchminkter Herzlichkeit, edlem Vortragsgeſchmack, ſchlicht und ke. feltengeg ihr 6 Anſpru ehoniemenen Sandes, Keger zum chtnis. 78 5— in N— 5 erſent Ge 196 Toien in bangen „Amäßig gering iſt. In dem zum Gou ernement Suwalki Das Konzer“, welches de irchen ri trüben Stunden“ und„Wo enen“ war die Tongebung, abge⸗ kicen Kreiſen Wlapislawow, Mariampol, Wilkowiſchry, Kal⸗ eſtern Abendſeinen 9 8 9 5 ſehen von einigen etwas ſchwer gegebenen Kopftönen, eine edle, geſ d zahlreicher gliede nd Freunden bot, 6 der Ausdruck ein vertiefter. Herr Dapper, der die Sängerin feinanſchmiegend an der Orgel begleitete, leitete den Abend mit Präludium unb Fuge in Eis⸗moll ein und dokumentierte ſich dann aufs neue in der anſprechenden Melodia in Bedur, der glänzenden Demoll⸗Toccata als techniſch gewappneter, geſchmackvoll geſtaltender, firmer Organiſt. Mit der Siegesfeier“, Regers letzter Orgelkompoſition, einer Fantaſie über den„Chorgl von Leuthen“, der in zeitgemäßer Weiſe im P4 010„Deutſchland über alles“ ausklingt, ſchloß ie würdig verlaufene Regerfeier, die das Bild des allzufrüh ver⸗ ſtorbenen Tondichters weſentlich bereicherte und vertiefte. Der Kirchenchor der Friedenskirche aber und ſein verdienſtvoller muſi⸗ kaliſcher Leiter dürfen mit Stolz und Befriedigung auf ihr Kon⸗ zert, deſſen Reinertrag zur Linderung der Kriegs⸗ not beſtimmt war, zurückblicken. F. M. * Neue Bühnenwerke. „Die Sphinx“, ein dreiaktiges Schauſpiel, das Elſe Otten gemeinſam mit dem Holländer A. W. G. von Riemsdyk verfaßt hat, wird in der erſten Hälfte der kommenden Spielzeit die Uraufführung am Neuen Schauſpielhaus in Königsberg i. Pr. erleben. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Philharmoniſcher Verein. Es wird an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen, daß bag morgen ſtattfindende Konzert pünktlich um 7 Uhr beginnt. Emil Telmänyi, der 493 Violin⸗Virtuoſe, den der Philharmoniſche Verein, wie er ſich dies bisher bei einer roßen Zahl von Künſtlern zur Ehre rechnet, erſtmals hier einfuhet tſt Ende Februar von einer erfolgreichen Künſtlerreiſe zurückgelehrt. Er konzertierte in Holland, in ſämtlichen großen Städten Skandi⸗ naviens und hat ſich auch jüngſt in Berlin, wo er als regelmäßiger 0 Er ſpielt das Beethoven⸗Konzert mit Orcheſterbegleitung, außerdem Violin⸗Soli am Klavier: Largo, Veracini; Aria Porpora; Wiener Caprice, Kreisler; Ungariſcher Tang, Brahms⸗Joachim. —— ——————— S——————.——————————————————— —— Nr. 120. 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ———— Montag, den 12. März 1947. In dem Anweſen Hafenſtraße 6 fiel am 10. ds. Mts., vormittags eine 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier beim Anziehen einer Schraube mit dem linken Knie gegen eine Maſchine und erlitt an der Knie⸗ ſcheibe Berletzungen.— Eine Schneidersehefrau von hier wurde am gleichen Tage, nachmittags 2 Uhr, auf dem Bahngeleiſe beim Neckarauer Uebergang, wo ſie als Streckenwärterin beſchäftigt iſt, von einem Güterwagen auf den Leib geſtoßen, wobei ſie innere Be⸗ ſchädigungen erlitt. Sämtliche Verletzten fanden Aufnahme im Allgem. Krankenhauſe hier. Unbekaunter Betrüger. Der nachbeſchriebene Unbekannte hat am 13. und 28. Februar in Feudenheim verſchiedene Perſonen unter der Vorgabe, er ſei vom Felde reklamiert, müſſe am folgenden Tage bei der Firma Benz anfaugen zu arbeiten und habe keine Elteren, zur Herausgabe von Wäſcheſtücken und Almoſen bewogen und zu bewegen verſucht. Der Betrüger iſt 29 bis 30 Jahre alt, 1,60 bis 4,70 m groß, von mitilerer Statur, hat dunkle Haare, kleinen ſchwar⸗ zen Schnurrbart, blaſſes mageres Geſicht, am Oberkieſer eine größere teriemütze. Ex hatte ein Paket in braunem Packpapier bei ſich. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. „Berhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. lus dem Großherzogtum. Neckargemünd, 12. März. Durch Hantieren von Kindern mit Streichhölzern entſtand geſtern nachmittag auf dem Felſenberg oberhalb Kleingemünds ein Waldbrand, der ſehr raſch um ſich griff und dem zirka 2 Morgen Eichen⸗ ſchlag zum Opfer fielen. Den Kleingemünder Bürgern, die raſch zur Brandſtelle eilten, gelang es, durch Aufwerfen von ſch auf die Flammen den Brand nach einer Stunde zu öſchen. oc. Mosbach, 12. März. Die Eheleute Privatmann Heinrich Teubner, feierten am Sametag die diaman⸗ tene Hochzeit. Der Ehemann hat bereits das 93. Le⸗ n zurückgelegt und ſeine Frau ſteht im Alter von 81 Jahren. ) Pforzheim, 10. März. Bei der Polizei kam ein Volksſchüler zur Anzeige, welcher ſeit Oktober 1916, als er einem Lehrer bei der Brotkartenausgabe behilflich war, zahl⸗ leiche Brot⸗ und Mehlkartenhefte entwendet hat. Einen Teil der Hefte hrachte er ſeinen Eltern, andere verkaufte und verſchenkte er. In der Wohnung des Knaben fand man noch 52³ und 70 Mehlmarken vom laufenden Verſorgungs⸗ monat. oc. Konſtanz, 12. März. Bei dem Ende der letz⸗ ten Woche herrſchenden Weſtſturm wurde das Drachen⸗ ſchiff„Gna“ der Friedrichshafener Drachenſtation auf See vom Sturme überraſcht und iſt infolge Maſchinenhavarie bei Langenargen geſtrandet. Das zur Hilfeleiſtung aus⸗ geſandte Dampfſchiff„König Karl“ konnte bei dem gewal⸗ tigen Sturm und dem niederen Waſſerſtand nichts ausrichten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Frankenthal, 12. März. Geſtern während des Chri⸗ ſtenlehrunterrichts in der kleinen proteſtantiſchen Kirche befiel die Kinder und den Pfarrer ein Schwindelgefühl, das jeden⸗ falls durch ausſtrömendes Gas verurſacht wurde. Der Pfarrer be⸗ ſchloß deshalb den Unterricht vorzeitig. Während des Gebetes fiel er in Ohnmacht; die Kinder rannten erſchrocken auf die Straße. Dort haben ſie anſcheinend verwirrtes Zeug geredet, aus dem einige Burſchen entnahmen, der Pfarrer habe die Kinder vergiften wollen. Sie gingen deshalb in die Kirche und ſchlugen auf den ohnmächtigen Mann ein. Vier Kinder kamen ins Krankenhaus; zwei konnten bald darauf wieder entlaſſen werden, die anderen beiden werden im Laufe des Tages wieder nachhauſe gehen können. Auch der Pfarrer befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Mainz, 9. März. Die Sammlungen für die Ernſt Ludwig⸗Jubiläumsſtiftung zum ſilbernen Regie⸗ rungsjubiliäum des Großherzogs von Heſſen haben in Stadt und Kreis Mainz einen Geſamtbetrag von 356 229 Mark er⸗ geben. Davon entſallen auf die Stadt Mainz 313 226 Mark Und auf die Landgemeinden des Kreiſes Mainz 43 000 Mark. Dieſe Zeichnungen, deren Höhe die Erwartungen übertrifft, verteilen ſich auf gegen elftauſend Einzelzeichnungen, unter denen zwei zu je 25 000 Mark die höchſten ſind. Von weiteren heſſiſchen Ergebniſſen liegen bis jetzt vor die von Worms mit rund 150 000 Mark, von Gießen mit über 200 000 Mk. und Bingen mit etwa 25 000 Mark.— Der Verein Mainzer Reformſchule hat den bekannten Schrift⸗ ſteller und Jugenderzieher Lehrer Heinrich Scharrel⸗ mann⸗Blankeneſe dauernd für Mainz gewonnen. Sportliche Runoͤſchau. Fußballergebniſſe. In den Entſcheidungsſpielen um die Nord⸗ kreismeiſterſchaft ſiegte geſtern in Aſchaffenburg Sportverein Frankfurt über Viktoria Aſchaffenburg überlegen mit 5: 0, Halbzeit 770. Die Weſtkreismeiſterſchaft in Ludwigshafen gewann Pfals Ludwigshafen gegen Phönir Mannheim:1, Halbzeit :1. Die Südkreismeiſterſchaft fiel an Kickers⸗Stuttgart, die Oſtkreismeiſterſchaft an die Spielvereinigung Fürth. Letzte Meldungen. Graf Zeppelius letzte Fahrt. Stuttgart, 12. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die Familienangehörigen des Grafen Zeppelin fanden ſich heute Vormittag 11 Uhr in dem würdig ausgeſchmückten Empfangs⸗ raum des Pragfriedhofes zuſammen und nahmen dort die Kranzſpenden und Beileidsbezeugungen der zahlreichen Ab⸗ ordnungen und ſonſtigen Vertretern entgegen, die von Fern und Nah herbeigeſtrömt waren. Als Vertreter des Kaiſers erſchien der hieſige preußiſche Geſandte Freiherr von Secken⸗ dorff zugleich in Vertretung des Reichskanzlers, der auch bei der Leichenfeier im Sanatorium des Weſtens zu Charlotten⸗ burg zugegen war und dont einen Kranz niedergelegt hatte. Unter den Anweſenden bemerkte man ferner die voll⸗ zähligen Mitglieder des württembergiſchen Staatsminiſte⸗ riums mit dem Miniſterpräſidenten Dr. Freiherr von Weiz⸗ ſäcker an der Spitze, den ſtellvertretenden kommandierenden General des 13. Armeekorps mit dem Stab, den komman⸗ dierenden General der deutſchen Luftſtreitkräfte, das diplo⸗ matiſche Korps ſowie die Spitzen zahlreicher Militär⸗ und Zivilbehörden. Gleichzeitig ſchwebten über der Stadt zwei große Zeppelinkreuzer und mehrere Flie⸗ gergeſchwader. Sie entboten dem Bezwinger der Lüfte den letzten Gruß. Um die Mittagsſtunde begannen die Gocken aller Kirchen der Stadt zu läuten. Der König und die Königin erſchienen mit mehreren Mitgliedern des königlichen Hauſes in der Trauverſammlung, die ſich um 12 Uhr in der prachtvoll ge⸗ ſchmückten Friedhofskapelle zuſammengefunden hatte. Nach⸗ rufe wurden nicht geſprochen, nur Hofprediger Dr. Hoffmann hielt eine längere Trauerrede unter Zugrundelegung des Wortes:„Ich muß wirken, ſolange es Tag iſt.“e Er ſchilderte das Leben und Schaffen des Verſtorbenen, entwarf ein liebevolles Bild ſeiner Charaktereigenſchaften. Von Geſchlecht zu Geſchlecht werden noch im fernſten Dorf die Zahnlücke und trug feldgrauen Militärmantel und ebenſolche Infan⸗ Kinder ſeinen Namen jubeln. Ferne Enkeln würden ihn leſen in den Daten der Geſchichte. Dann wurde der Sarg zum Erbgrab der Familie Zeppelin geleitet, das von der Stadt⸗ behörde eine beſonders ſchöne Ausſchmückung erfahren hatte. Der König folgte zum Grabe nach. Nach Gebet und Einſegnung feuerte ein Bataillon In⸗ fanterie und eine Batterie Feldartillerie den Ehrenſalut. Von Friedrichshafen war ein Sonderzug veranſtaltet worden, der hunderte von Bekannten und Arbeiter der Zepelinwerft her⸗ beiführte. Gewaltig groß war die Teilnahme der Stuttgarter Bevölkerung. Viele Privatgebäude zeigten Trauerſchmuck. * oc. Konſtanz, 12. März. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, an dem Geburtshauſe des Grafen Zeppelin, der Inſel zu Konſtanz(jetzt Inſelhotel) eine Gedenktafel an⸗ zubringen, ferner die Errichtung eines dauernden Er⸗ innerungsmales ohne Verzug in die Wege zu leiten. Der uneingeſchränkte U⸗Vootkrieg. Carſons Jahlen. EBerlin, 12. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Am 21 Februar hatte Sir Carſon im Unterhaus unter anderem geſagt:„Vom 1. bis 18. Februar kamen— ich ſpreche hier von Schiffen über 100 Tonnen, die im Vereinigten Kömigreich ankamen, ohne Fiſcherfahrzeuge und Fahrzeuge im Küſten⸗ verkehr— 6076 Schiffe in unſeren Häfen an. Die Auskla⸗ rierungen in denſelben achtzehn Tagen betrugen 5873. Das zeigt den rieſigen Umfang des Verkehrs, der trotz der deut⸗ ſchen Blockade noch vor ſich geht.“ Die engliſche Wochen⸗ ſchrift„Truth“ vom 28. Februar ſchreibt über Sir Carſons Zahlenangabe: Solche künſtlich aufgeblaſenen Statiſtiken un⸗ ſerer Regierung ſchaden mehr als ſie nützen. Wir ſtehen einem Verſuch uns zu blockieren, gegenüber. Der Erfolg dieſer Blok⸗ kade wird nicht dadurch verringert, daß wir in unſeren Sta⸗ tiſtiken die Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsſchiffen in unſeren Häfen und unſere Küſtenſchiffahrt irreführenderweiſe mit ein⸗ beziehen. Allein der Ueberſeeverkehr zählt und will unſere Regierung volles Vertrauen genießen, ſo muß ſie jeglichen Verdacht falſchen Spieles in ſolchen Dingen vermeiden. Die große Maſſe läßt ſich zwar täuſchen. Aber ſowohl die Feinde. wie die Neutralen und unſere eigenen Schiffreeber laſſen ſich durch ſolche Mittel nicht fangen. Der Bruch mit Amerika. Die Urſache des Bruches nach Wiegand. Berlin, 12. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Chriſtiania wird gemeldet: Der mit dem Frederick VIII. wie⸗ der nach Europa zurückgekehrte amerikeniſche Journaliſt Karl von Wiegand äußerte ſich über den Eindruck der deutſchen Seeſperreerklärung in Waſhington, die Nachricht habe dort alle, auch die eingeweihten Kreiſe, wie ein Blitz aus heiterem Himmel überraſcht. Eine Wilſon ſehr naheſtehende Perſön⸗ lichkeit ſagte zu Wiegand wörtlich:„Hätte Deutſchland doch nur noch vier Wochen gewartet.“ Nach Wiegands Ueberzeu⸗ gung hat jedoch den Bruch zwiſchen Amerika und Deutſchland hauptſächlich der Umſtand verſchuldet, daß es zwiſchen Berlin und Waſhington keine direkte ſichere Verbin⸗ dung gab, ſondern alles vielmehr auf Umwegen gehen mußte. Wiegand betonte ſchließlich, daß Deutſchlands Auf⸗ faſſung von Wilſon, als wolle er den Krieg haben, und Deutſchland beſiegt ſehen, durchaus falſch ſei. Wiegand faßte ſeinen Eindruck über die Stimmung des amerikaniſchen Voltes einſchließlich der maßgebenden Kreiſe dahin zuſam⸗ men: Amerika wäre des Krieges übermüde. Es wolle keinen Krieg, weder mit Deutſchland, noch mit anderen, wenn man nicht geradezu in den Krieg hineingezogen werde. Die ruhige würdige Haltung der Deutſch⸗Amerikaner und der dortigen Reichsdeutſchen, die ſie trotz ihres wohl tieftraurigen Herzens zur Schau trugen, war erſtaunlich und wohltuend über⸗ raſchend für alle, die auf die Tatſache des Bruches einen Auf⸗ ruhr erwartet hatten. Der Journaliſt Odele von der„Newyork Mails“ äußerte ſich, in Amerika habe in den letzten ſechs Monaten die Ueberzeugung Platz gegriffen, daß Deutſchland nicht beſiegt werden könne. Dieſer Glaube ſei heute mehr denn je befeſtigt. Ein anderer Ameri⸗ kaner meinte: Hätte Amerika einen ſolchen Vertreter in Ber⸗ lin gehabt, wie Deutſchland in Waſhington, ſo wäre es nicht zum Bruch gekommen. An den Krieg glaube kein Amerikaner. Bolſchafter Gerard in Havanna angekommen. London, 12. März,(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter berichten: Der bisherige amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Gerard, ſei Sonntag in Havanna eingetrofſen. Die feindlichen Heeresher'chte. der franzöſiſche Bericht. Paris, 11. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amklicher Abend⸗ bericht. In der Gegend von Mouvon nördlich der Aisne ſtarke Tätigkeit der Artillerie von beiden Seiten. Der Verſuch, einen Handſtreich auf unſere vorſpringenden Linien nordweſtlich von Reims auszuführen, wurde durch unſer Feuer glatt angehalten und koſtete dem Feind ſchwere Verluſte. Auf dem rechten Maas⸗ ufer ſcheiterte ein Angriffsverſuch des Feindes in der Gegend von Bezonvaux vollſtändig. Auf dem linken Ufer richteten wir ein Zerſtörungsfeuer auf die deutſchen Anlagen im Abſchnitt von For⸗ ges; ein Lager für Schießbedarf flog in die Luft. Auf der übri⸗ gen Front Beſchießung mit Unterbrechungen, reger im Abſchnitt von Maiſonette de Champagne und Navarin. In der letzten Nacht warf ein deutſches Flugzeug Bomben auf Belfort; weder Verluſte noch Schaden wurde angerichtet. Belgiſcher Bericht: Der Bombenkampf dauerte den ganzen Tag an, in der Nacht in der Gegend von Steentſtraate und Hetſas. Heute ſtarke Artillerietätigkeit an der belgiſchen Front, beſonders öſtlich von Ramscapelle auf Dixmuiden zu. Der italieniſche Bericht Rom, 11. März.(W7B. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht, An der ganzen Front im Lauſe des 10. März vereinzelte Artillerie⸗ tätigkeit, die namentlich im Abſchnitt des Etſchtales und in der Gegend öſtlich von Gönz heftig war. Auf dem Karſt wurde ein Verſuch in unſere Linien auf dem Gipfel der Höhe 144 ein⸗ zudringen, ſofort bereitelt. Gutes Wetter begünſtigte die Luft⸗ tätigkeit und das Abwerfen von Bomben auf beiden Seiten. Auf unſerer Seite wurde kein Schaden angerichtet. Am Abend bombar⸗ dierten unſere Flieger das Muggia⸗Tal und die Werften von San Sabba mit Bomben. Wir beobachten große Brände in der Bucht von Muggia. Die Gewerkſchaften und Freiherr v. Schorlemer. Düſſeldorf, 11. März. In Zentrumsblättern des Indu⸗ ſtriegebiets veröffentlicht heute der Zentrumsabgeordnete Giesberts, dem in der zweiten Leſung des Landwirt⸗ ſchaftshaushalts im Abgeordnetenhauſe das Wort zu einer die durch beſondere Beziehungen zu jhnen an der Ernährungefe daß ſich die Krankheit des früheren Staatsſekretär⸗ verſchiedene Films aufgenommen worden, deren Entgegnung auf die Rede des Landwirtſchaftsminiſters 0 geſchnitten war, eine ausführliche Darlegung über den 5 halt, den Zweck und den Erfolg der bekannten Ei 1 gabe der Gewerkſchaftsverbände. Giesberts 1 die Stelle in der Eingabe, worin dem Miniſter vorgewon, wurde, daß er ſich ſchützend vor die privatwitiſchaftlichen ſprüche der Landwirtſchaft ſtelle und dieſen eine il der Lebensmittelnot des deutſchen Volkes ſichere, daß gleichzeitig ein ſchwerer und großenteils unberechtigter ſei wurf gegen die Landwirtſchaft ſelbſt liege. Andererleite aber der Wahrheit die Ehre zu geben und zu erklürg dieſe Auffaſſung in weiten Kreiſen nicht bloß der Ar ber⸗ ſchaft, ſondern der ſtädtiſchen induſtriellen Bevölkerung Mi⸗ breitet ſei. Ebenſo bedauerlich ſei es aber auch, daß der abe niſter ſich in ſeiner berechtigten Abwehr zu Ausdrücken 905 hinreißen laſſen, denen aufs lebhafteſte widerſprochen we⸗ den müſſe. Der Miniſter habe die Eingabe als Machw ch zeichnet. Bei der Abfaſſung der Einaabe ſei eine Reihe W tiger Wünſche erfüllt worden, ſo die Ernennung eines Er e5 rungskommiſſars für Preußen, die Einrichtung von kriel wirtſchaftlichen Aemtern in erhöhtem Umfang und die—— ausgeichung zwiſchen Getreide und Vieh Die Fore, ſolcher Maßnahmen könne man doch nicht als Machm. au zeichnen, weil ſie inzwiſchen von Behörden, nicht zule Drängen der Arbeiter, eingeführt worden ſeien Wenn ſein Miniſter ſich und die Landwirtſchaft verteidige, ſo ſei derſen gutes Recht, aber eine falſche Politik ſei es doch, die e ichnen ſachlichen Beſchwerden einfach als ein Machwerk zu beze wie und damit abzutun. Giesberts ſchließt ſeine Darlegung folgt: 5 Die Art, wie der Miniſter die ganze Frage behandelt h t⸗ nicht gecignet, das nun eimmal bedauerlicherweiſe beſtehende igen urteil gegen gewiſſe Kreiſe unſrer Landbevölkerung zu beſei ilten Der Miniſter wird ja noch Gelegenheit haben, bei der drohen Leſung des Etats ſich weiter darüber zu äußern. Inswiſchent eſ⸗ möchte ich alle meine Freunde aus der Arbeiterbewegung trot Irren unliebſamen Vorkommniſſes aufs herzlichſte bitten, ſich nicht be den zu laſſen in dem Beſtreben, in unſrer Arbeiterbevölkerung niſe Mut und die moraliſche Kraft zu ſtärken, die ernſten Beſ 1 des Kriegs auch weiterhin entſchloſſen und mutig zu trace pige der Schickſalsſtunde unſeres Vaterlandes dürfen ſoiche mißlien, Vorkommniſſe nicht ausſchlaggebend ſein für unſer Tun un deln. Und zum Schluß ſpreche ich die Ueberzeugung aus enihen, allen Landwirtſchaftskreiſen bekannt wäre und aller dielen 0⸗ weniger ſchwer tragen, wie bitter die Not bei der ſareeſ völkerung iſt, ſo werden ſie auch Verſtändnis für eine Entg nich haben, wie ſie dieſe gewerkſchaftliche Eingabe enthält und ſich ſen beirren laſſen, unſre landwirtſchafkliche Produktion mit Mitteln zu fördern und das eben Entbehrliche der dar⸗ en zu ſtädtiſchen und Induſtriebevölkerung zu angemeſſenen Preiſ überlaſſen. Rus der Schweiz. Weitere Einſchränkung des Jahrplans in Sicht⸗ c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. f. (Pr.⸗Tel., z..) Die Neue Züricher Zeitung meldet: end Kohlenzufuhr nach der Schweiz neuerdings eine ungenüg den iſt, muß mit einer weiteren Einſchränkung des beſtehe eize⸗ Fahrplans gerechnet werden, die von einer von den ferenz riſchen Bundesbahnen demnächſt einzuberufenden Konf behandelt werden wird. Erkrankung Greys. C. Von der ſchweizeriſchen Grenze, a0.e, (Priv.⸗Tel. z..) Laut„Basler Anz.“ meldet die„i 9 verſchlimmert habe und daß ſein Zuſtand z u Beſoth niſſen Anlaß gibt. Keine Karkoffeln in Paris. 90 c. Von der ſchweiz. Grenze, 12. März. Chrip,⸗Kel Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet aus Paris: Seit 3. 75 hat die Kartoffelzufuhr nach Paris gänzlich aufgehört.„Nan ci. das Stocken der Zufuhr auf die, Freusportſchwisriakeiten frufen Einige Frauen aus dem franzöſtſchen“ Hochadel fordern in anf. zum Anbau von Kartoffeln in den Parks und Vorgärten a Brand in einer Pulverfabrik in Paris. 9 c. Von der ſchweiz. Grenze, 12. März.(Prib.⸗Tel ger⸗ Laut Basler Nachrichten meldet Habas aus Pari?: In der P⸗ fabrik Bouchet brach ein Brand aus, deſſen Urſache auf jedoch —— zurückzuführen ſei. Es gab Sachſchaden, eine Opfer. Einführung der Sommerzeit. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12 g (Pr.⸗Tel., z..) Der Zürcher Poſt zufolge wird in der die Sommerzei tam 15. April eingeführt. Bucherpreiſe für Seife. en Berlin, 10. März. Während die nach den Weiſur des Kriegsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Saleſeſen Fette hergeſtellte Seife— K. A. Seife) Piſ⸗ Höchſtpreiſen unterliegt— 50 Gramm K. A. Seife 20 an“ 250 Gramm K. A. Seifenpulver 30 Pfg.— werden für gan dere, noch im Handel befindliche Seifen zum Teil durch außerordentlich hohe Preiſe gefordert. Dieſe Preiſe ſind dem die Erzeugungskoſten der Ware, die faſt allgemein va ihl Juli 1916 hergeſtellt wurde, in keiner Weiſe gerechtfenen, Der Handel muß aufs dringendſte davor gewarnt reiſe f weiterhin für höchſtpreisfreie Seifen unangemeſſenc Prei Be⸗ verlangen. Abgeſehen davon, daß er ſich der Gefahr einer die ſtrafung wegen Kriegswucher ausſetzt, wird er, 6 do⸗ Warnung fruchtlos bleibt, damit zu rechnen haben, daß on Intereſſe der Verbraucher zwangsweiſe durch Seſtſegens mäßigen Höchſtpreiſen für alle Seiſen gewahrt wird⸗ 3 ſſchla h. Karlsruhe, 12. März.(Prib.⸗Tel,) In Süddeurle“ Hie iſt ein völliger Witterungsumſchlag eingetreteh eſtil⸗ Temperatur iſt hier ſeit geſtern bis auf 10 Grad über Null ahner, gen. Auch im Schwarzwald ſtellte ſich Tauwetter u iſt d. ſchmelze bis in die oberſten Lagen ein. Auf dem Feldberg Zuntt, Schneedecke auf 70, im Gebiet der⸗ Hornisgrinde auf 900 al, 8 Im Norden Deutſchlands hält der Fro 60 9 erlin und andere märkiſche Orte berichten von heute wi ſchnittlich minus 2 Grad. Im Oſten hab ſich die Kälte ſogaß Pit geſteigert, denn in der Gegend von Mitau, Wilna und wurden von heute morgen 14 Grad Kälte gemeldet. ür die Berlin, 12. März.(WB. 67 het⸗ neue Kriegsanleihe ſind unter Mitwirkung der ſen vorragendſten künſtleriſchen, Finanz⸗ und wirtſchaher Kräfte durch den vaterländiſchen Filmbetrieb Pinſchs 9 fh rung an allen deutſchen Kinotheatern erfolgen ſoll. Berlin, 12. März.(BT8 Nichtamlich) Regierung, rat Friedrich Schiff, der langjährige Vertreter 9* —— Büros in Paris, i ſt nach langer Krantheit torben. 77 — 2 Nontag, den 12. März— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 120. Dendet und industrie. Nelcksbankausweis vom 7. März. R2 Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Muten oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 ark berechnet. 1016 Sesen die Vermögen(n 1000 Matt) 1017 gegen die 98 Vorwoche Vorwoche 200888— 15 Metallbestand 25445714. 1652 4580064 947 darunter Gold. 2528978- 1663 Reichs- u. Darlehens- 201 357/— 191088 kassen-Scheine. 289501— 53075 10296. 1208 Noten ander. Banken 5349 2872 33 Wechsel, Schecksund 82541E. 71210 disk. Schatzanww. 9016530“]- 31711 11960— 3868 Lombarddarlehen 10629.— 2418 30521— 5234 Wertpapierbestand 1133414 1887 248 544—11206 Sonstiges Vermögen 1025223— 28712 Verbindlichkeiten. 180000(unver.) Grundkapitall 180000(unver.) —5⁵⁰(unver.) Rücklagen 85 471(unver.) 185128— 22 181 Notenumlauf 81630709. 56808 890905— 89839 Einlagen. 4040570— 36021 21554— 3842 Son. Verbindlichkeit. 5351139— 9440 Nach dem Ausweis der Keichsbank vom 7. März steht wieder- im einer verlaltnismäßig beiriedigenden Entwickeluug der Aulage eine starke Nachtrage nach Zahlungsmitteln ge⸗ Fenüber. Im einzelnen sei folgendes bemerkt: Die bankmäßige Kekung hat um 31,7 auf 9610,5 Millionen Mark, die gesamte Henltalaniage um 41,2 aui 9 140,5 Millionen Mark zugenommen. Lur Sleichen Zeit des Voriahres war die Steigerung der Anlage ur als doppelt S0 groß, aber das Gesamtbild war damals in- en gülstiger, als der Darlehensbestand bei den Darlehenskas- u sich um den lichen Betrag von 100 Millionen Mark vermindert Utte, während diesma! nur eine Verringerung um 3,7 aui 382241 illionen Mark eingetreten ist. Auf dem Konto der fremden Gei- Wär im vorigen lahre eine Abnahme in Höhe von 89 Millionen Mert eingetreten. Diermal beschränkt sich der Rickgang auf 30 Alionen Mark. und es ist der Reichsbank der gewaltige Beirag on 4040,0 Millionen Mark verblieben. In dieser Hinsicht war o die Bewegulg in der ersten Märzwoche des laufenden Jahres Sser als in der des Jahres 1916. 28¹ Der Goldbestand der Reichsbank hat sich um 1,66 au 5897 Millionen Mark erhöht. Der Silberbestand ist mit 50 Millionen Mark gegenüber dem Stande vom 28. Februar un⸗ Müncert geblieben. Un Keichelasseuschteinen sind 0% Miltonen 1* zur Peichsba.i& zulückgefiossen, wodurch der Bestand auf 0, Millionen Mark géstiegen ist. Dagegen hat der Vorrat an Rrlehens!k asseuscheineu eine Abnahme um 54 Millio- ark auf 270, Müſionen Mark aulzuweisen, weil eine Suntme o 3,7 Millionen Mark au die Darlehenskassen zurückgegeben uad der hohe Betrag von 50,3 Millionen Mark dem Verkehr aus- Sülolgen war. Irotz des großen Abilusses an Darſehenskassen- zeinen muüßzte aucn der Notenumlauf um 50,8 auf 8 04 Wol⸗ nen Marl⸗ Kestesgert Keidenz mithin Sind insgesamt etwa 400 Hillionen Marle an keuem Rapiergelcc vom Verkehr beauspahchlt orcketi. Däs ist eine weuig erireuliche Erscheinung, Aie iguney Lieder die Mahnung Ferecktigt erscheinen Hät, das Publikum oge von der Zurückbehaltung von Papiergeld absehen und für 0 Zallungsverkehr sich in größtem Umfange der Bargeid er- Parengen Meihoden bedicnen. Angesichts der Hexorstehenden Kusgabeder 0. Kriegs⸗ Sueiſſte qürkte es von lateresse sein, Wiedler einiual testzäistel Welchlem Maße die Darlehenskassen noch für die fänt 8 kängegangenen Kriegsauleihen in Auspruch geuommen Sind. Ee Kbibt Sich iolgendes: Ir. Darlehen für die fünfte Kriegsanleine Mncken am 7. März 5,1 Millionen Mark(am 28. Februar 286, Millionen Mark) aus cder 2,57 Prozent. ces volbezahlten Anleche- Wunwertes der fünten Kriegsanleihe. Die Darlehen ür die Kueche der Zeichuungen äut die erste, zweite, dritte, vierte und 7 lie Kriegsanleile Aisammen betrugen nach dem Staude vom „März nur 804,5 Millionen Mark, gleich.7 Prozent der das Er- fchuis der fünt Kriegsanleihen darstellenden Summe von 472 Mil⸗ rden Mark. VIB.) heickelberger Volksbenk, e. G. m. B. E. Aus den Berichi des Vorstandes ist ſolgendes mit- D5 eilen: Der Kundenkreis eriuhr eine ganz bedeutende Zunalime. Umsätze erhöhten sich gegen das Vorjahr um 54 Mill. Mark, fflaſ die Gesamtumsätze die Höhe von 204 Mill. Mark er⸗ wichten. Aut die Eeiden Kriegsanleihen wurden 3 760 000 Marie Waleschnes 10 Mill. Mark bei allen füin Anleilien. Trotz dieser a0. eutenden Geldentziehungen nahmen die frentden Gelder nicht 5 Die Eingünge im Laule des Berichtsiahres waren so stark, K die Spareinlagen um eiue halbe Milliou Mark und die Konto- Orrent-Kreditoren sogar uni 1 Mill. Mark gegen das Voriahr Weſcnommen haben. Der Stacttgemeinde Heidelberg wurde ein neteres Darlehen von einer halben Million Mark gewährt. Die Eewöhuliche Gelclilüssigkeit, die in der Steigerung der am Jah- Sende verlüigbaren, sofort greifbaren Mittel von 4 180 000 Mark WWen 2458 000 Mark im Vorjahre zum Ausdruck kommt, wurde dch dedurch gefördert, daß ein Leil der Kredituehmer die bean- Mfuchten Kredite zurückzahlen und noch Garüber hinaus Gut⸗ ben ansammeln konnte. Aus diesem Anlaß verringerten sich Wi Konto-Korreut-Ausstäude un rund 700 000 Mack. Das Ge- Genr Ergebnis erreichte, obgleich das Provisions-Konio ein Min⸗ Wirrträgnis von nahezii 5000 Mark brachte und die Unkosten um * Mark gestiegen siud, die Höhe des Voriahres und gestattet 80 Seu bringen. 0 I Uebereinstimmung mit dem Kulsichitsrat schlagen wir vor, zur Winun von 126 630.55 M. wie lolgt zu verteilen: Zuweisung Aedlauptreserve 15000., 7 Prozent Dividende 50 686.30., Zu chreidung am Wertpapierkonto 20 000., Wohltätigkeits⸗ Vor be und Beamten-Peusionsionds je 5000., Ciratifikationen an 10 Stand und Auisichtsrat 11 600., Vortrag auf neue Rechnung cie. 25 M. Uusere Reserven uud Kiicklagen, einschlieglich der Acärigen Zutweisungen, erreichen die stattliche Höhe von rund 000 M. Die gute Aufnahme, die umsere Luwenckungen für bersdsfürsorge(11300.) bei unseren Mitgliedern seither fanden, tigt uns zu der Hofinung, daß auch der aui der Tagesord- alle der diesjährigen Generalversammlung(Al. März) zur Be- ru 1 lassung siehende Gegeustand:„Genehmigung zur Gewäh⸗ Wüe von Darlehen und Krediten ohne Sicherstellung an kredit- 0 ige Kriegsteineiuner und kreditwürdige. durch den Krieg eu digie Personen, bis zum Gicsamtbetrage von 100 000.“ üge Zustimmung linden wird. Von 5 ach der Bilanz auf 31. Derember 1916 sind die Kreditoren Gür2640 124.55 M. atf 3 707 489.30 M. gestiegen, während sich Wh Debitoren von 0184235.43 M. auf 5 900 4235 M. verringert dine u. Bei einem Gescliäftsgutllahenkonto von 800 430.70 M. und onl Reservefonds-Konto von 565 923.87 M. hat sicht das Kassa⸗- on 248 618.13 M. auf 111 206.33., das'eripapier-Konto Put 47 340.40 M. au 1 212 210.50 BI. verringert, das Weclisel- Neuto von 737 51604 M. auf 1 520 150.04 M. und das Bauken- n 113 102.90 M. aut 1 222 872.10 M. erhöht. Das Spar⸗ Wiederum die Verteilung von 7 Prozent Dividen de in Vor- einlagen-Konto hat sich von 3 984 392.34 M. auf 4 471 149.36 M. gesteigert. Kriegsanleihe⸗Zeichnungen. Die Landesversicherungsanstalt Hessen⸗ Nassau zeickuet 10 Mill. M. Der Bezirksverband Kassel wird 7½ Mill. Mark zeicknen. Der Bochumer Verein für Bergbau und Gusß⸗ stahlfabrikation beteiligt sich an der neuen Anleihe mit 10 Mill. Mark. Die Firma C. Holländer in Aachen hat sich mit 100 000 Mark beteiligt. Frankefurter Wertpapierbörse. * Frankiurt, 12. März.(Priv.-Tel.) Das Verkelirsbild Zeigte auchi bei Begiun der neuen Woche keine wesentliche Veränderung, da die Unternehmungslust iniolge der unge- klärten politischen Lage überaus gering blieb. Berg⸗ Werkeaktien konnten sich behaupten. Chemische Aktien ruhig, etwas höher wurden Höchster und Badische Anilin bezahlt. Alu- minium uncl Sachsenwerk erzielten einen weiteren Preisfortschritt. Fest waren ferner Chemische, Maschineniahrik Eßlingen, Kabel Rheydt und Mainzer Gasapparat. Interesse bestand vorübergehend für Waggonfabrik Fuchs und Alkumulatoren. Schiffahrisaktien kaumi beachtet. Rüstungspapiere vernachlässigt. Heimische Ban⸗ ken fest. Russische Bauk bewahrte Festigkeit. Aut dem Rentenmarkt wiesen heimische und öster⸗ reichisch-ungarische Anleihen wenig Veränderung auf. Mexikaner und Japaner fest. Türkenlose behauptet. Am Schluß machte sichi für einige Spezialwerte Abschwächung bemerkbar, aber doch blieb die Gesamttendenz behauptet. Privatdiskont 46 Prozent. Serliner Wertpapierbörse. Berlin, 12. März. Die Reutermeldung über Unruhen in petersburg hestärkte die Börse in der zuversichtlichen Aufiassung eines guten Ausganges des Krieges. Die Haltung wax im allge⸗ meinen fest, selbst russische Werte, insbesondere Anleihen und Banken, wiesen gebesserle Kurse auf. Das Geschäft war aller⸗ diugs vecht beschränkt. Die von englischer Seite gemeldete Ein- nahme von Bagdad war nicht ausschlaggebend für die endgültige Entscheidung. Von Industriewerten waren hesonders Sachseu⸗ werte, ferner Rheinmetall Bamberg und Bismarcichütte zu höheren Kursen uungesetzt. Schiffahrtsaktien zcgen gleichfalls etwas an. Tägliches Geld 4 Prozent und darunier. Privatdiskont 496 Proz. und darunter. Berlin, 12. März Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 25 10. Geld Brief Geld Brief Neae 100 Mün 24025 24075 24025 24075 Dänemark 100 Kronen. 166.—— 166.50 165.— 165.50 Schweden 100 Kronen. 173.75 174.25 173.75 174.25 S 9902... 168.75 169.25 167.75 168.25 100 Frã 118.— 119.— 118.— 6119.—½ Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Konstantinopel 20.45 20.55 20.45 20,55 Bulgarien 100 Leva 79./ 80.5% 6 Spaniieen 1254½ 126.½ 125.% 126. Badische Assckurang- Gesellschatt.⸗G., Mannheim. In der heutigen Auisicktsratssitzung wurde beschlossen, der Generalversammlung ſür das Jahr 1916 eine Diyidende von 90 M. pPro Aktie, wie im Vorfalire, vorzuschlagen. Zäostheimer Celluiose- und Papierfabrile.-G. in EKostheim bei Mainz. Mainz, 12. März.(Pr.-Tel.) Die im hiesigen Geschäftshaus abgelialtene Generalversammiung nahm einen Programmähigen Verlauf. Die vom Aufsichtsrat vorgelegte Bilauz für 1916, welche nach den zwei Verlustjahren 1914 und 1915 mit einem bedeuten⸗ den Ueberschuß abschließt, sowie die Vorschläge über die Ver⸗ teilung des Reingewinns von 855 700 M. wurde einstimmig geneli⸗ migt. Einwände wurden nicht erhoben. Dem Antrag, aus dem Reingewinn eine Dividende von 12 Prozent(Vorjahr Verlust von 322 218., 1914 Verlust 602 710.) wurde zugestimmt, ebenso der Bildung eines besonderen Organisations- und Dispositions- jonds zur Wiederherstellung des Friedensgeschäftes in Höhe von 300 000 M. Vertreten waren 1 440 000 M. Aktienkapital. Das aus- Scheidende Aufsichtsratsmitglied W. Röck in Wiesbaden wurde Wiedergewählt. Verband deutscher Eunstwolltabriken e, G. m. b.., Neuss- r. Dässeldorf, 12. März.(Priv.-Tel.) Der in Neuß be⸗ lindliche Verband Westdeutscher Kunstwoll- Fabriken umiaßt jetzt die sümtlichen deutsclieo Kunstwolllabriken und ührt die Firma„Verbaudl deuische: Kunstwolllabriken E. G. m. b. HH., Sitz Neuſß.“ küvetelder Raumwollspinnerei in Kreteld. r. Düsseldori, 12. März.(Priv.⸗Tel.) Der Ausswelitsrat der Krefelder Baumwollspinrerei schlägt 15 Proz. Dividende vor. Eesener Bergwerlesverein König Wilhem in Eesen⸗ Borbeck. 2 März.(Priv.-Tel.) rT. Büsse dort, Der Aufsiehltseat Uat beschlossen, der aim 2. April stattiindenden Generalversaum Jung eine Dividende von 20 Erczent gegen 12 Prozent aui die Stammaktien und 25 Prozent gegen 17 Prozent auf die Vorzugs- akien vorzuschlagen. Rleinische Metallwaren⸗ und Metallwarenfabrite, HDüsseldort. r. Düsseldorf, 12. März.(Priv.-Tel.) In der heute in Dlsseldori abgehalienen Geueralversammlung, in der 10 Aktionäre 4929 000 Mark vertraten, wurde nach laugen Erörterungen unter Ablehnung aller Anträge auf Erhökung der Divi⸗ dende der Beschluß gefaßt, au die Vorzugsaktien 20% und auk die Stammaktien 187% Dividende sofort zahlbar zur Verteilung zu bringen und außerdem aui beide Aktiensorten eine bhesoudere Vergütung von 100 M. pro Aktie zu gewükren. Ueher die Aussichten berichiete die Verwallung, die Starke Inanspruchnahme unserer Werke dauert weiter au. Unsere Betriebe sind für das laufende Jahr vollauf beschäftigt, deshalb darf man, wenn Störungen ausbleiben, mit einem günstigen Ergeb- nis ſür das Geschäftsjahr recknen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dahg die Selbstkosten kortgesetzt steigen und die Verkauispreise eine sinnende fendenz veriolgen, Eine Erhöhung der Dividende lehnte die Verwaltung ab unter Hinweis auf die Neuanlagen und auderen Einrichtungen, die erhebliche Mittel der Gesellschaft er- iorderten. Auch sei zu berücksichtigen, daß iniolge Anwachsens der Konkurrenz der Uebergang auf die Friedenswirischait nicht unbedeutende Summen erfordere. Miederösterreichische Eskomnpte Gescllschait. Wien, 10. März.(WIB.) Die Bilanz der Niederöster- reichischen Eskompte-Gesellschatt weist dir 1910 einen Bruttoertrag vou K. 24 316 965(gegen K. 19254570 im Vorjahre) unck nach Abrug der Lasten einlen Reingewiun von K. 14185 903(gegen K. 13 500 649 im Vorjahre) auf. Es wurde beschlossen, der am 3. Aprit stattfindenden Generalyersammlung vorzuschlager, da nach der Dotierung des Reserveionds wit K. 709 300(gegen K. 075 82) und Bemesssung der Tantiemen mit K. 855 668(gegen K. 704 802 im Vorjakre) von dem zuzüglich des Vorjährigen Vortrags von K. 426 357(gegen K. 305 632) aus 1914 noch verfügbarem(iewinn von K. 13 047 383(gegen K. 12 426 357 im Vorjahre) eine Dividende von 46 Kronen oder 11½(gegen 11 Prozent im Vorjalire) verteiſt und eine Million Kronen(wie im Voriakre) den außerordentlichen Reservefonds zugelüurt wird. E. 547 383 sind auf neue Rechnung vorzutragen. Deutsche Gasglühlicht.-G.(Auergesellschatt). In der Sitzung des Aufsichtsrates vom 9, März cr. wurde he⸗ schlossen, einer solort einzuberufenden Geuetalversaumung ſol⸗ genden Vorschlag zu unterbreiten: Von je 5 Stammaklien soll eine in eine Stammaktie Lit. C umgewandelt werden. Auf diese Aktie Lit. C sollen 5900 M. ausgezahlt werden, und zwar aus den Hach letzter Bilanz zur Verfügung stehenden Reserven einschleßlich des Vortrages(11 788 702.). Für die Dauer von 10 Jahren(191617 his 1925⸗26) erlhalten alle Stammaktien, sowohl die umgewandelten wie die nichtumgewancelten Stammaktien, zunächst 5 Prozent Di- vidende, hierauf die nicht umgewandelten Stammaktien allein bis zu weiteren 20 Prozent. Sollte die Gesellschatt Höhere Dividenden als 25 Prozeut verteilen, so steht hezüglich des Mehr jecke umgewandelte Stammaktie jeder nicht umgewandelten Stapuu⸗ altie gleich. Die Verwaltung beuutzt aber auck diese Veranlas- sung, um wiederhoit die auch in frükeren Geschäftsberickten aus- gedrückte Ueberzeugung auszusprechen, daß eine Jahresdividende von über 25 Prozent den Gesellschaftsinteressen widerspricht. Siungemäge Bestimmungen sind beirefis der umgewandelten Aktien für den Fall der Liquidation vorgesenen. Von dem Geschlüftsjalr 1926-27 an sind alle Stammaktien untereinander wieder gleich. Da auzunehmen ist, daß bei den jetzigen Zeitverhältuissen einzelue Akiiouäre an der rechtzeitigen Einreichung ihrer Aktien verhin⸗ dert sind, S80 wird die Gesellschaft, um diese Aktionäre nicht zu Schaden kommen zu lassen, für sie das Abstempelungsrecht best⸗ möglichst verwerten und den Erlös zu ihrer Verfügung halten. Der Rücckauf von Vorzugsaktien wird zuuächst vertagt. Berliner Produktenmarht. Berlin, 12. März. Frühmarkt.(m Warenhaudel er⸗ mittelle nichtamtliche Preise.) Großhaudelspreise. Die Preise siud unverändert. Berlin, 12. März.(Getreidemarltt oime Notiz.) Während am Futtermittelmarkt der Verkehr andauernd still blieb, entwickelte sich in Sämereien allmählich ein ziemlich reges Geschäit. Roggen und Gerste zur Saat stehen reichlich zur Veriügung. In Saatweizen dagegen macht sich die Ware knapper. Wenig Material komit auck in Kohlrübensamen und Möhrensamen, sodaß die Nachirage nicht voll beſriedigt werden kann. Kleesamen bleibt begehrt. Die Knappheit in Grassämereien macht sich umsomehr füllbar, als, wie veilautet, große Auüträge für Meliorationen bevorstellen söllen. Vom badischen Hoptenbau. —Man schreibt uns: Den größten Tiefstand der Aubaufläche Wies in den letzien 30 Jahren das Jahr 1910 mit einem Gesamt⸗ areal von 3991 ha auf, das sich auf die Bezirke Karisrulte niit 105 ha, Mannſieim mit 140 ha, Konstanz mit 40 hla und Freiburg mit 7 ha verteilte. Die wecliselnde Nachirage und die rückläufige Preisbewegung haben seit dem Jahre 1888 eine bedeutende Schwankung der Aubaufläche verursacht, wählrend seit dem Jahre 1890 ein stetiger zilſerumäbiger Rückgaug zu beobachten ist. Während in der Zeitspaune von 1880—1880 das Hopfenaubau-Ge⸗ biet sich vou 2450 ha auf 3300 ha vermelirt hatte, der Gesamterttag in diesem Zeitraum im Jahre 1885 mit 63 530 Ztr. der höchste ge⸗ Wesen war, trat wolll im Jahre 1888 die höchste Anbaufläche mit 3300 ha und im Jahre 1889 die größte Erute mit 68 582 Zir. au. Von 1896 ab mit 2522 ha Areal und einem Gesamiertrag von 48 680 Ztr. liel die Fläche nach und uech bis Zum Jahre 1913 auf 1006 ha mit 8000 Ztr., erhob sich im Jahre 1914 nochmals eiwas auf 1043 ha mit 28 940 Etr., un, wie erwähnt, im Jahre 1910 auf 301 ha mit 6220 Etr. herabzusinken. Den besten Durchschnitts- ertrag der letzten 30 Jahre finden wir mit 27,8 Ztr. auf das ha im Jahre 1914, den geringsten lieferte das Jahr 1909 mit 1,4 Ztr. pro Hektar. Nach Landeskommissionaten, weiche mit den ein, Jahren an der Spitze des Anbaues, was Aubaufläche und Ertrag anlangt, au zweiter Stelle kam Mannkeim, dann Konstauz und des Reigen beschloß Freihurg. Närnberger Hopfenmarlet. 8 R. In der ktzten Woche erreichten die durchsclinittlichen Tagesumsätze 50 Balien, denen so gut wie keine Zujuhr gegen⸗ übersteht. Die Produktionsplitee sind in Bayern geräumt, iu Wäürttemberg, Baclen, Eisaß dagegen bei weitem noch nicht. Die ruhige Stimmung am Nürnberger Markt, an dem sich in der ab⸗ gelaufenen Woche Umsätze vorwiegend in mittleren bis besseren Hopſen Halleriaver Herkunſt, daun auch in guter Württemberger und Elsässer Ware im Preisrahmen 75 bis 100 Mark vollzogen, übertrug sichi auch auf die außerbayerischen Märkte, an deuen sieh insbesondere noch der Mangel an Export geltend macht. Trotz- dem es an Hopfen nicht feult und die norddeulschen Brauereien wegen Einschränkung der Bierproduktion namhafte eile ihrer Hopfenbestände abstoßen und an den Markt bringen, hält sich der Hopfeupreis verhältuismäßig gut angesichts der ruhigen Karkt⸗ stinmmung. Au einzelnen Lagen der Voche erreichten die Umsätze trotzdem eine ganz namhafte Höbe. Beteiligt war daran aus⸗ Sclilieglicht der Kundschaitshandel, während die Spckulation und Ausfuhrgescläfte sich dem Markthandel ſortgesetzt völlig ſern⸗ Halten. In den bayerischen Anbaugebieten ist zum Leil füir heuer die Arbeit in deukloplengärten aufigenommen worden. Diese weisen in diesem Jahre éine starke Verminderung zugunsten des Aubaues anderer Feld- und Gartenfrüchte aui. Besonders die qualitäts⸗ armen Hopfenanbauflächen sind von der Ausrodung betroften worden, Was nicht ohue Einfluß auf das künftige Exportgeschält sein wird.— t. State Mandelsnachrichten. Darmstadt, 12. März.(Priv.-Tel.) Die Hessische Laudeshypothekenbauk beantragt aus 716072 M.(in Vorjahr 755.680.) keingewinn wieder 4 Prozent Dividende und verwendet zu Reservezwechen 160000 M.(202 000). Schitkerbörse zu Buisburg-Ruhrort. Duisburg- Kunrort, 10. März.(Amtliche Notierungen.) Berglahrt: Frachtsätze: nach, Mainz-Gustavsburg M..60, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M. M..70, nach Maunkein M..60; Schlepplohne: nach Mainz-Gustavsburg M..60-.80, nach Mannheim M..80—.—.(100 fl. 240.50.). Ten, Boetheschule Fn.) Reallilassen, verbunden mit Vorschule,—70 Einjährigenzeugnis. E⸗ ———— ——— 3 ————— —— 5 — ————— 9 Wittaas 11 uhz mit der Auſſchriſt„Angebot auf vexſehen, einzureichen. Rückg. monatl, ab 1. Mal Zuſchlagsſriſts Tage, innerhalb welcher die Bieter Ang. ü. Nr. 6315 à. d. Geſchſt. Nr. 120. 6. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) — Montag, den 12. Mürz 1912.— Die Löſung. Roman von Emma Haushofer⸗Merk. (Nachdruck verboten!) Ein Eilpoſtbrief für Fräulein Dora von Löhn.“ Der Bote, der von der Station auf den Plattnerhof ge⸗ kommen war, rief es ſo laut in der Halle, daß man es draußen auf der Terraſſe hörte, wo die Familie in der milden April⸗ ſonne heute zum erſten Male im Freien den Kaffee einnahm. Man hatte von hier einen beherrſchenden Blick über das Hügelland, über die weite Fläche des Chiemſees und die Berge, die in ihrer zarten Bläue, mit ihren glänzenden Schneefeldern im Frühling der Landſchaft einen großartigen Charakter gaben. Freiherr von Löhn liebte dieſe Nach nitiags⸗ ſtunde ganz beſonders, und er wollte dann immer frohe Ge⸗ — 0 um ſich ſehen. Seine kleine Frau wußte ſich ja ſters einen Stimmungen anzupaſſen; aber auch Antonie, die ältere Tochter, die ſonſt etwas verdroſſen und ſtill herumging, be⸗ mühte ſich vor dem Vater heiterer und geſprächiger zu wer⸗ den, und Dora, die jüngere, die erſt aus der Wiriſchaſtsſchale nach Hauſe gekommen war, wagte nicht wie ſonſt über die Langeweile auf dem Gut zu klagen und zügelte ihre Ungeduld nach Erlebniſſen. Nun aber ſprang ſie neugierig auf: „Wer hat denn mir ſo eilig etwat zu ſagen? Das iſt ja äußerſt ſpannend!“ Sie war klein und zierlich wie die Mutter, prickelnd don Temperament; mit lebensdurſtigen, grauen Augen in dem feinen beweglichen Geſicht und einer Fülle von blondem Haar, das einen ganz merkmürdigen Metall wanz hatte wie das matte Gold an alten Heiligenſchreinen. Haſtig erbrach ſie den Brief. „Hier geben Sie dem Boten ein paar Zigarren und man lell ihm in der Küche einen kleinen Imbiß richten,“ ſager der Freiherr freundlich. Er war in ſeiner Erſcheinung, mit ſeiner hohen Geſtalt, ſeinem regelmäßigen Geſicht und der edlen Haltung, wie in ſeinem Weſen, der erfreuliche, liebenswürdige Typus des Landedelmannes. Wenn er auch in der Tradition wurzelte und an ſeinem Standesbewußtſein feſthielt, ſo wirkte er doch niemals verletzend und hochmütig, weil er tadelloſe Manieren hatte, vor allem, weil er ein wirklich vornehmer, guter Menſch ————— Einladung. Bei der heute ſtattgehabten Ausloſung ſind die kannten auf diesem Wege el Uachverzeichneten Schuldverſchreibungen des 190ß5er Den Bürgerausſchuß berufe ich zu einer Ver⸗ Aulehens der Stadtgemeinde Heidelberg zur Heim⸗ ſammlung hlung gezogen Auf Dienstag, den 27. märz 1017, nachmittags Lablung gezog 30% Abs, in 9e 4 Tagesordnung: 1. Oemeinde⸗Beſteuerung. Lit. B zu je 1000 Mk.: Nr. 561, 646, 660, 877, 715, 864, 2. Haushaltplan der Stabt Mannheim für das ahr 1017. Mannheim, den 10. März 1917. Der Oberbürgermeiſter: 4 Offene Siell Pr. Kubzer—35 ene E S²76. Sekkenz, 4t P in je 200 Ak: Nr. ffff. 280f, c, zen 7 2 6 5 6 8* Bekanntmachung 2668, 2903, 200 3018, Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt militärfreien Franzöſiſcher Unterricht an der 9370 3460, 3232 3470. Zu den fr n 5 Die Heimzahlung der ausgeloſten Schuldver⸗ Orres 0 6 U u den franz en Borkurſen der ſremoͤſprach⸗ lichen Klaſſen an der Volksſchule können Fnabln un ſchreibungen erſolgt vom 1. Juli ds. Js. an bei der 9 Mädchen der künfti V. Stadtkaſſe Heidelberg, bei der Dresdner Bank, der 3 acl ben Ben ſälziſchen Bank, bei L. u. G. Wertheimber und Gewandtheit in Stenbgrapbie und fif der 665 angemeldet werben.—900 3 e a.., ſo⸗ maſchine erforderlich. Der Unterricht iſt unentgeltlich. Vordrucke zur wie bei dem A. agffhau Anmeldung, aus denen alles 75 über den Vor⸗(Siliale) in Bonn und bei Anton Kohn in Nürn⸗ gute kurs und über die fremdſprachlichen Klaſſen erſehen bers gegen Ru werden kann, werden auf Wun 0 t ſchreibungen und der noch nicht verfallenen Zins⸗ den Klaſſenlehrern an die bekreſtenden— 7 N 9 5 ſcheine nebſt Erneuerungsſchein. Für die hiebei Awelgniederlassung Mannheim. IV. Klaſſen in der Zeit vom 165. 7, Mä„etwa fehlenden geben. en 9 Betrag am Kapi Maunheim, 6. Mürz 1917. Die Verzin Volksſchulrektorat: mit denn 80. Juni ds. Js. auf; für Utsc Dr. Sickinger. In der Fleiſchwoche vom 12. bis 18. März 1917 nüch aict öael kann auf ein Zehntel Auteil der Bollkarte ent⸗ Hetbelberg, den 5. März 1917. Petroleum- nommen werden: Tuſiaſ FicmwInicbcügen FE Bekauntmachung. n Bürgerausſchußſaal des Rathauſes. Lit. 4 zu je 2000 Mk.: Nr. 8 44, 109, 282, 388, 355, Lit, O zu je 500 Mk.: Nr. 1350• 1311, 1391, 1470, 7 125 eine Zinsentſchädigung in keinem Falle bezahlt. 4 Von den in frül ündigten Schuld⸗ Bekanntmachung. 635 e e Zeit 1 Hand hatte für die Bedürftigen. zu reiſen— in das ſo veränderte Leben— zu der ver⸗ Darf ich Dich an Deine Freundſchaft.““ ſichter um mich. An Platz fehlt es nicht und dann hat mein Dir iſt es doch auch recht?“ *** Zwei Tage ſpäter kam Marianne Tankwald an der kleinen Station an und ſah auch gleich die zierliche Geſtalt der Freundin, die ihr freudig entgegenſtürzte. rief Dora.„Aber ſag, was iſt denn los?“ Auf ihrem blühenden Geſicht mit den vollen Wangen und den warmen braunen Augen lag früher Ernſt. Ihr Kinder⸗ gemüt war von einer ſchmerzlichen Erfahrung aufgeſchreckt, —.— eſeſſen hatte. Seele empörten. „Der Brief iſt von Marianne— von Marianne Tank⸗ouerleben. Daun hatte ſi wald, mit der ich in der Miesbacher Wirtſchaftsſchule war. mit leidenſchaftlicher Sarllc, an d— Höre Papa, was ſie ſchreibt,“ rief Dorg bewegt.„„Mein(alle Fülle ihrer brachliegenden Liebe über Ree um die liebes Dorle! Erinnerſt Du Dich, wie wir am letzten Abend junge Geſchöpf ausgegoſſen, ihr Kind vergötte hhre Sel in Miesbach auf einer Bank auf der Höhe ſaßen, und wie es] Wünſche ihres heißen Frauenherzen zu erſticken, Atmoſſhär mir ſo ſchwer war, von Dir Abſchied zu nehmen und heim ſucht nach Glück zu betäuben. In einer überheißen 2 r über⸗ war Marianne groß geworden, verwöhnt von der heirateten Mutter— zu dem Stiefvater! Und Du haſt mich ſtrömenden Neigung der leidenſchaftlichen Minte m men ſo lieb getröſtet und gemeint, wenn es mir daheim nicht ge⸗] ganzen Welt nichts hatte, als ſie allein. Und plöt egenübe falle, dann ſollte ich nur zu Dir auf den Plattnerhof kommen. anders geworden; plötzlich hatte der Erwachſenen 15 Frol, — An dieſe guten Worte möchte ich Dich heute erinnern. dieſe überſchäumende Wärme verſagt. Die ſchöne ſiher von ſür ein paar Wochen beſuchen? Du ahnſt nicht, zista Tankwald ward gleichgültig, zerſtreut, zerfa Tochtet, genug, um den Schauder——1 3 Trauerſtimmung, den Schmerz der Mutter zu begreiſen, die Witwe in ihrer Verlaſſe 0 Vor melner Uebersledelung nach Auslofung ſtäbt. Schuldver⸗„ Be⸗ Berlin sage ich allen Freunden u. Be worden: 889, 014, 1072, 1162, 1246. 1502, 1586, 1698, erbeten. dgabe der betreffenden Schuldver⸗ Rhein, Kohlenhandel- und Rhederei-Gesellschaff mit heschrünkter Haftung. en'ſchen Bankverein Angebote zunächſt nur ſchrif Zinsſcheine wird der entſprechende tal in Abzug gebracht. 5 Zum ſoſortigen Ein⸗ Aelt. Pers. tagsüber für ſung der aüsgeloſten Schulbver⸗ tritt ein zuverläſſiger 1 geſ. L 6, 18 pa 6319 Meialiche, Irdenllche ingelöſte Schuldverſchreibungen wird öſt: Lit. D 2618 und 2606. Der Stadtrat.* Induſtrlehaſen. 72 Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen Knochen oder Friſchwurſt 25 Gramm oder Schlachtviehfleiſch ohne Knochen in ane, Sunot, Sped chen, Schinken, 20 Gramm pder Widpret, Gingeweide, Pleiſchtonſerven ein⸗ ſchliezlich des Dofengewichts Gramm. Mannheim, den 10. März 1917. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Viehhoſes Dx. Fries. Sw7 Straßenbahn. Aenderung der Linie 11 und 6 betr. Bon Montag, den 12. de. Mts. wird die Linie 11 wieber bis Mannheim⸗Colliniſtraße burchgeführt. Vom 15. ds. Mts, ab ſindet auf der Sirecke nach und von Neuoſtheim 10 Minuten⸗Betrieb ſtatt und wer an Wochentagen während der verkehrsreichen ſeiten, an Sonutagen während des Nachmitkags, Wochentags verkehren die Wagen in 10 Minuien⸗ Abſtänden in der Richtung nach Reuoſtheim ab Tatterſall vormittags von.—8. Pit mittags von 11.— 2. 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Nr. 6069 an die Geſchäftsſtegk. war, der ſich keinem Bauern, keinem Knecht gegenüber eine Jerſchüttert, gereift worden. Als ihr Vater ſtarb, war ſie 5 Ungerechtigkeit zu ſchulden kommen ließ und ſtets eine ofſene[Jahre alt,— alt b die Tochter gerlache 0 3 7 4** 3 2 der wie dankbar ich Dir, Deinen Eltern, wärel Ich will mit dem eigenem, heißem Leben erfaßt, förtgeriſſen von der u kleinſten Stübchen vorlieb nehmen, wenn ich nur von hier die ſich dieſe Wandlung nicht zu erklären vermochie i5 ſie fort kann. Aber bitte erwähne nichts von dieſem Hilferuf ſäglich litt unter der rätſelhaſten Entfremdung r dann eines Tages———— ie mit Schreihe; 4 küßte. Franziska war dem jungen Mädchen, das den ſon doch ſetzten Augen anſtarrte, halb lachend, halb weinend, 5 0 * Hals gefallen und hatte ihr zugeraunt:„ch 7 0 hoben kleiner Unband auch eine junge Geſellſchaft.“ Er klopfte[Deinen künſtigen Vater vor, mein Kind, den Du der Jüngſten zärtlich auf den Arm.„Nicht wahr, Mama, wirſt um meinetwillen. Mnen e als 8 0 3 Aber natürlich, Waldemar,“ nickte die kleine Frau, die frechen Elndringling von dem Platze weggeſchober, je ehörte, als hätte ein Räuher ihr entriſſen, was ſie ihrem Gatten niemals widerſprach 6 0 Sie war ſich nicht gleich kiar, warun fſe ſtrahlenden, verzückten Augen der Mutter ſie ſo in Erblle War's Eiferſucht allein? Oder erden rung um ihres Vaters willen, der nun ganz vergeſſen w guiz ſollte? Oder war's heimliche Beſchämung, bange eu „Grüß Gott! Grüß Gott! und tauſendmal willkommen!“ baß die Mutter gerade dieſen Mann erwählt halte“ re der Delvallo war ein hübſcher Muſiker von Hiel⸗ „Ich erzähl Dir alles! Aber hab ein bißchen Geduld, Jahren; mehr als ein Jahrzehnt jünger als Franzis 5 Toc Dorle. Jetzt will ich mich nur freuen, daß ich hier in der leicht ſtürmten alle dieſe Empfindungen zugleich auf lebe. herrlichen Etille bin, daß ich dein liebes Geſicht wiederſehe.“ ter ein, erſtickten ſedes Wort der Zuſtimtaung, der hier Marianne hatte eine viel größere, kräftigere Geſtalt als[war kein anderer Gedanke in ihr als Flucht: For Muller fleh das blonde, nixenhafte Geſchöpſchen, das neben ihr hertanzte.— nicht die Nähe dieſes Menſchen, den meine (Sortſetzung folgt.) 4 einem 40 ihr dieſe 23 0 arter 9„ 97 366 gesignet für, Büertanſ Lager, auch als BerkNi, 9ſtelle zu vermieten. 7600 4 Sied lUints. Läden⸗— u v. 5 A, 8, Laden 1. 040 5 K W Grob* 106 angerstierris, nul Metzgerei mit Wo P928 3*• 08 „12, Tel. 2 — — 0 In der Näbe de Rare Perwiet 27 v Näb⸗ Mennersboftz „Licht u. all. Zu⸗ „April preisw. zu äh. part. 028³ möbl. Ziſmmm, mit Küchenbenüturg den—1 iungem 00 he., per merwohng. leinger. u vermiet. Behmolle 1. 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