Donnerstag, 15. März. für den R u Veria, Acg r. —— emernen und Handelsteil: redaktem; 9 r den Anzeigenteil: Ottoheineveiter der Dr. 2 Baas ſchen Büchdruckerei, G m. b.., ſäm⸗ eim— Draht⸗Aöreſſe General⸗änzeigen Mannheim „ 7949, 7931, 7912, 7843, 7934, 794 Polſcheck · Konto Nr 2917 cudwigshafen à RKB Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung⸗ Hindenburg beim Kaiſer. eMuue eachrichlen Bnzelgenpreis; Die iſpalt Rolonelzeile 40 Pfig., Reklamezeile M. 1 Sieea Mittagblatt vorm. Ühr, Abendblatt na⸗ 8 12 —— Cagen, S u Ausgabe wird er⸗ antwortung übernommen Sezugsereis in Mannſſeim u. Umg monatl. M.40 Kie Bringeri. Prreh 5 5⁰⁰ bezogen vierteiſ m 24 7860 Boltzuſtellungsgebühr Bei der Veſt abgeh m..90 Ein Aufruf der Petersburger Nevolutionsregierung an Volle und Heer. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptqugrtier, 15. März. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Regenwelter blieb das Artilleriefeuer in den meiſien Abſchnitten gering. Zu der Champagne kamen franzöſiſche An⸗ griſfe auf dem Rordweſthang der Höhe 185 füdlich von Ripont in unſerem Vernichtungsſener nichl zur Enk⸗ wicklung. Erkundungsvorſtöße im Sommegebiet und auf dem Weſtufer der Maas, wo eine franzöſiſche Jeld⸗ wache ſüdlich von Eumieres durch forſches Zufaſſen bei hellem Tage aufgehoben wurde, brachlen uns eine Anzahl Gefangene ein. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresfront des Generalfelömarſchalls Pring Leopolo von Bayern. Bei Witoniez, am Stochod und bei Jamnica lüdlich des Dneſſtr wurden Unternehmungen von Stoß⸗ kruppo mitvollem Erfolg durchgeſührt. Ueber 100 Ge⸗ ſangene und mehrere Maſchinengewehre und Minenwerſer konnten zurückgebracht werden. Mazesoniſche Front. Auf beiden Ufern des Preſpaſees und nördlich von MRonaſtir ſetzten auch geſtern die Franzoſen ſtarke äräfte mit dem gleichen verluſtreichen Mißerſolg wie au den Vortagen zum Angrifſein. Zwiſchen Cerna und Dolrauſee wurden kleinere Angriffe der übrigen Ententelruppen abgewieſen. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Sudendorf!. (WB. Porlrag des Generaſſelbmarſchals v. Hiudenburg beim Kaiſer über die Lage. Berlin, 15. März.(WB. Amtlich.) Der Kaiſer nahm heute im Großen Hauptquartier den Vortrag des Ge⸗ neralfeldmarſchalls von Hindenburg über die Lage entgegen. Aur Kriegslage im Weſien. Die große Offenſive der Engländer und Franzoſen auf unſerer Weſtfront, die ſchon ſo lange und ſo laut von unſeren einden verkündet wurde, ſcheint nunmehr greifbare Geſtalt anzunehmen. Eine Hapasngte vom 11. März weiſt auf wich⸗ ige Ereigniſſe in naher Zukunſt hin. Und unſere Heeres⸗ richte der letzten Tage Gefechtstätigkeit von perſchiedenen Abſchnitten unſerer Weſtfront, Zweiundeinhalb Jahre haben unſere Tapferen dem An⸗ kurm getrotzt. Im leßten Sommer und Herbſt brach ſich an bädenhoften Wi 165 zahlenmäßig weit unterlegener Kräfte britiſche Zähigkeit und franzöſiſche Wut, während leichzeitig im fernen Südoſten unſere üherſchüſſigen Heeres⸗ eile einen neuen Gegner zerſchmetterten. Was unſeren Feinden 1914, 1915 und 191 nicht gelang, Oll, nach ihrer Abſicht, ein neues, noch größeres Aufgebot von enſchen und Kriegsmaterial in dieſem Jahre ihnen erringen. Der Uuftakt zu dem gewaltigen Ringen ſollte die Vernichtung unſerer vorſpringenden Stellungen beiderſeits der Anere bilden. Die meiſterhaft Keade glänzend Reeee äumung dieſer zerſchoſſenen Gräben und verwüſteten Hörfer Machte den Engländern den erſten derben Strich durch ihre Nächtuung. Die Vorbereitungen von Wochen wurden zunichte. ührer und Truppen ſehen ſich neuen Aufgaben gegenüber, deren Bewältigung neue Entſchlüſſe, neue zeitraubende Vor⸗ reitungen und neue Kampfformen verlangt. Wie im Vorſahr durch unſeren Angriff auf Verdun, ſo ſind wir jetzt durch dieſe Maßnahme, die der erſtarrten Front eine rößere Beweglichkeit gibt, unſeren Feinden zuvorkom⸗ men. Wieder haben wir die Initiative ergriffen. In der Preſſe unſerer Feinde kommen denn auch ihre Ueberraſchung und ihr nbehagen deutlich zum Ausdruck. Sehen wir ſchon hei dem 7 die Geſamtfront recht gering⸗ Uügigen Ausweichen dieſe günſtigen Folzen in ſolch aus geſpro⸗ ener Weiſe, ſo drängt ſich unwillkürlich die Frage auf, die guch unſexe Feinde ſchon ſtellen: Wie würde ſich die Lage ge⸗ alten, wenn im größeren von dieſer neuen Kampf⸗ Irm Gebrauch gemacht würde) Müßten nicht dadurch in ver⸗ mehrtem Maße die Schwierigteiten für unſere Eegner wach⸗ 0 unſere Musſichten ſich heſſern? Wir wallen nicht in den ler unſerer 935 verfallen, im vorgus Lorheeren zu ücken, aber wir bürfen und müſſen einer Tatſache ine Auge ¹ en, die ſich plötzlich vor uns zeigt und eine Fülle von Ent⸗ wicklungemüglichteiten in ſich birgt: Freilich würde eine ſolcheſtrategiſche Verkürzung der Front einen Teil des von uns beſetzten Gebietes preisgeben. Wer an der Hand der—.— eingehenden Heeresberichte ſorgſam jede kleine Veränderung an unſerer Meſtfront mit dem Zirkel nach⸗ prüft und ſich vermißt, in dieſer erſtarrten Form des Stel⸗ lungskampfes des Krieges höchſte und letzte Ausgeſtaltung zu erblicken, der ſoll ſich an die Tage erinnern, als der Feldmar⸗ ſchall Hindenburg ohne Rückſicht auf Stimmungen und Bedenken in meiſterhafter Weiſe 1914 unſere Heere aus Polen zurückführte und 1916 ſchwache Kräfte nach Siebenbürgen ausweichen ließ, um den Feind zu der von ihm gewählten Stunde und an der von ihm gemollten Stelle um ſo vernichten⸗ der zu ſchlagen. * Berlin, 15. Mürz.(Von unſerem Berliner Büro.) In der letzten halben Woche hat ſich die Kriegslage in der folgenden Weiſe entwickeltè? Im Weſten ſtard die Zurück⸗ nahme unſerer Front an der Anere im Vordergrund der kriegeriſchen Handlungen. Das Nachrücken der Eng⸗ länder vollsieht ſich noch immer außerordentlich lang⸗ ſam. Seit dem 1. März iſt die engliſche Lin'e nur eiwa um einen Kilometer vorgeſchoben worden. Ueberall, wo die Enz⸗ länder verſuchen, raſcher vorwärts zu kommen zum Beiſpiel am 12. März füdlich von Arras und am 13 März zwiſchen Achiet le Petit und Grevillers, blieben ihre Bewe ungen un⸗ ter ſchweren Verluſten ſame und verluſtreiche Vorrücken läßt die Schwie i keiten er⸗ kennen, die jett den En ländern erwachſen. Die engliſche In⸗ fanterie und Artillerie ſteht den Schwierigkeiten recht un⸗ beholfen gegenüber. Hierfür lieen auch in den Auf⸗ gaben der zablreichen Gefangenen Beweiſe vor. Die wich⸗ tigen Ereigniſſe, die die Havasnote vom 11. März für die nächſte Zeit an der Weſtfront anfündigte, laßt anſcheinend noch lange auf ſich warten. In verſchi⸗denen Abſchnitten kam es am 11. und 12. März zu heftigen Artilleriekämpfen. Auch die Erkundungsrorſtöße und Handſteiche haben zuvenom⸗ men. Beſonders lebhaft war am 12. März die Gefechts⸗ tätigkeit zwiſchen Apre und Oiſe, in der Champagne und auf heiden Maasufern. Unſere Flieger hatten, wie in der gan-en leßten Zeit. große Erfolge. Am 10. und 12. März kämyften ſie 24 Fluz⸗ zeuge und 4 Feſſelballone nieder. Geſtern wor die Gefechts⸗ tätigkeit im Weſten durch Regenwetter beeinträchtiat. Nur in der Clampagne war ſie lebbafter. Am Hardweſtabhons der Höbe 185 wurde ein franzöſiſcher Angriff in unſerem Ver⸗ nichtungsfeuer erſtickt. Im Oſten iſt der Artilleriekampf und die Erkundunas⸗ tätigkeit verſchiedentlich leblarter geworden. Unſere Stoß⸗ trunps ſind ſowohi an der Bahn Zlocsom⸗Tarnopol, ſowie hei Brzerxann und on der Naraſowka mit Erfola in die ruſ⸗ ſiſchen Stellun⸗en eingedrun⸗en. Am Stachod und am Dnieſtr wurden zwei öſterreichiſche Patrouillenvorſtöße mit Erfola durchgefſihrt. Auch in Mazedonien ſcheint ſet eine Steigerung der Gefechtstätickeit Platz zu greiſen. Unſere Ge⸗ner ver⸗ ſuchien vergeblich zwiſchen Ochrida⸗ und Nreſag⸗Soe und nordöſtlich des Nreſpaſees in der Gegend von Monaſtir vor⸗ zuftoßen. Die Angriffe wurben vorzuagmeiſe von kran'ö⸗ ſiſchen Trupven ausceführt. Die Berichte laſſen nicht erken⸗ nen, ob auch Itaſſener und Ruſſen daran teillnahmen. Die Serben werden ſeit Monaten ſberbaupt nicht mehr erwähnt. Sie ſind auf ein ſchmaches Häuiſein züſemmen ꝛeſchmolen. Geſtern murde zu beiden Seiten des Preſpa⸗Sees und nürd⸗ lich von Monaſtir fran⸗-öſiſche Anciffe verluſtreich ah ewie⸗ ſen. Weiter öſtlich fanden kleine Vorſtéße der Ententetrup⸗ pen ſtatt, die ebenfalls unter großen Verluſten des Feindes ſcheiterten. Die Nachrichten aus Meſopot⸗mien laſſen erkennen, daß der Rückzug der Türken»lonmäßig erfolgt iſt und daß den Enaländern nur geringe Beute an Gefangenen und Kriegs⸗ material in die Hände fiel. Me Peterzbur er Revoln ion. Die Lage. Die in den erſten Nachmittagsſtunden vorliegenden Nach⸗ richten bieten kein Material zur genaueren Erkenntnis der revolutionären Vorgänge in Petersburg, des Urſprungs und der inneren wie äußeren Ziele des Umſturzes. Noch immer fehlt es an Nachrichten aus Moskau und aus den übrigen Stäbten des Reiches. Noch immer ſind wir im ungewiſſen über das Schickſal des Zaren und noch beſitzen wir keine Anhaltspunkte, wie das Heey an der Front die Umwälzung aufnehmen. Es iſt das aber wohl der wich⸗ tigſte Punkt, Die neue Regierung rechnet, wie ihr Aufruf beweiſt, zweifellos darauf, daß die Armee des Zaren auch dem Petersburger Wahlfahrtsausſchuß die Treue halten wird. Wir wiſſen nicht, ob das Fräternſſieren in der Hauptſtadt ſeine Raarſes an dex Front finden wird, im Machtbereich der eerführerz wir wiſſen nicht, welche Folgerungen die oder dieſe oder jene Truppenteile daraus ziehen werden, das Regiment nicht mehr vorhanden, dem ſie den Treueid ge⸗ leiſtet hatten. Unaufgeklärt iſt auch noch der etwaige Zuſam⸗ menhang der Petershurger Revolution mit den Intrigen des * ſonar ſtecken. Dieies lang⸗ zu ſchaffen. engliſchen Botſchafters Buchanan. Es iſt geſagt worden, die Vertagung der Duma ſei eine Niederlage der Rußland alliierten Mächte, namentlich Englands und ſeines Botſchafterdiktators Buchanan geweſen, die bekanntlich die liberale Mehrheit der Duma als Werkzeug venutzten, um Rußland bei ihrer Stange zu halten. Die Vertagung beweiſe ferner, daß dieſe Reichsduma wurzellos ſei und kei⸗ nen Halt an der Bevölkerung habe, weil die Mehr⸗ heit der Volksvertretung kriegshetzeriſch ſei, um mit Hilfe der vermeintlichen Demokratie Englands und Frankreichs in Ruß⸗ land dem demokratiſchen Prinzip zum Siege zu verhelfen, während die breiten Schichten des Volkes den Frieden herbei⸗ ſehnten. Wenn die Maſſen in beiden ruſſiſchen Hauptſtädten bei ihrem Hungeraufruhr gegen die Behörden an die Hilfe der Reichsduma geglaubt hätten, würde der Zar es nicht ge⸗ wagt haben, der Verzweifelten durch die Sperrung des Parla⸗ ments noch mehr herauszufordern. Die Politik der Kriegs⸗ erklärung ſtütze ſich nicht auf den Willen des Volkes; deshalb habe ſich der Zar dem Parlamente als Selbſtherrſcher ent⸗ gegenſtellen, es abſchütteln und Europa, den Alliierten und den Feinden, zeigen können, daß er allein Herr über Krieg und Frieden ſei. Nun— vorläufig iſt nicht Protoßow, der nach der Vertagung der Duma„weitere ausgedehnte Voll⸗ machten zur Beruhigung der Oeffentlichkeit erhielt und noch 7 Abgeordnete der verkagten Duma in Schutzhaft nehmen ließ, Herr der Lage, ſondern ein Ausſchuß der Duma und Volk und Soldaten halten zur Duma. Unter dem Vorhehalt, daß die in den Händen der Revolutionäre befindliche Petersburger Telegraphenagentur die Wahrheit berichtet, haben die Freunde Buchanans die ihnen von Protopow zugedachte Niederlage in einen Sieg verwandelt und das Volk geht mit ihnen. Ob es mehr als ein Augenblickserfolg, erſtritten durch geſchickte Ausnutzung der Hungerrevolte ſein wird, oh ganz Rußland und vor allem das kämpfende Heer an der Front ſich den neuen Machthabern anſchließen werden, muß man abwarten. Daß die reaktionären und konſervativen Elemente ſich ohne weiteres unterwerfen werden, kann als ausgeſchloſſen gelten. Ohne Rückhalt im Volk ſind ſie gleichfalls nicht. Es komm darauf an, wieweit es ihnen gelingen wird, die Kriegs⸗ müdigkeitmobil zu machen und die antiengliſchen Strömungen. Mehr kann man zur Stunde kaum ſagen. Von der Dauer und Stärke des Zuſammenvralls der ſich be⸗ kämpfenden Gruppen hängen unſere Erwartungen ab. der fiufruf, Petersburg, 14. März.(WTB. Nichtamtlich.) Mel⸗ dung der Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Die Be⸗ völkerung Petersburgs, die über die vollſtändige Desorganiſierung im Transportweſen und in der Verpfle⸗ gung aufgebracht war, war ſchon ſeit langem erregt und murrte daher gegen die Regierung, die ſie für alle Leiden die ſie erbuldete, verantworilich machte. Die Regierung, welche Unruhen vorausſah, ergriff umfaſſende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung, u. a. ſchrieb ſie die Auflöſung des Reichsrates und der Duma vor, aber dieſe beſchloſſen am 1. März, dem kaiſerlichen Uka⸗ nicht Folge zu leiſten und bie Sitzungen ſortzuſotzen. Sie ſetzte ſofort einen Vollziehungsgusſchuß aus 12 Mitgliedern unter dem Vorſitz des Präſidenten Rod⸗ zlanko ein Dieſer Ausſchuß e klärte ſich als vorlöufige zianko ein. Dieſer Ausſchuß erklärte ſich As vorläu⸗ fige Regierung und eliß folgenden Aufruf: In anbetracht der ſchwierigen Lage und der inneren Un⸗ orbnung die man der alten Regierung verdankt, ſieht ſich der Vollzieh ungsausſchuß der Dumg gezwungen, die öffent⸗ liche Ordnung in ſeine Hand zu nehmen. Im vollen Bewußtſein der Verantwortlichkeit des gefaßten Ent⸗ ſchluſſes, drückt der Ausſchuß die Zuperſicht aus, daß die Bepölterung und das Heer ihm in der ſchwierigen Aufgabe beiſtehen werden, eine neue Regierung die den Wünſchen des Volkes entgegenkommt, und ſein Vertrauen genießt. Der Vollziebungsausſchuß ſtützt ſich auf die im Aufruhr hefindliche Berölkerung der Haupiſtadt und auf bie Garniſon von Petersburg, die ſich mehr als 30 600 Mann ſtark, voll⸗ ſtändig mit den Aufftändiſchen verenizte cr verhaftete alle Miniſter unb ſteckte ſie in das Gefän nis. Die Dumg er⸗ klärte das Kahinett als nicht beſtehend. Heuie am dritten Tage des Aufſtandes iſt die gange Hauptſtadt in der die Ordnung ſchnell wiederkehrſe, in der Gewalt des Bollziehungsgusſchuſſes, der Duma und der Truppen, die ſie unterſtützten. Der Ahgeordnete En⸗ gelhard, Oberſt im großen Generelſtah, wurde vom Aus⸗ ſchuß zum Kommandanten von Petersburg ernannt. Geſtern abend richtete der Ausſchuß Aufrufe an die Bevölkerung, an die Truppen, Eiſenbahn und Banken, — —————— 9 1 1 Nnn UI N Nnn Me 0 1 9 M 1 N 1 N UM N E MR KM Ne N 5 — —— ——— 2 ——— ——— ——— 126. 2 40. E Nr. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 15. März 1917.— in denen er dieſe auffordere, das gewöhnliche Leben wieder aufzunehmen. Der Abgeordnete Gronski wurde vom Ausſchuß der Duma mit der vorübergehenden Leitung der Petersburger Telegraphenagentur beauftragt. Einzelheiten von den Unruhen in petersburg. m. Köln, 15. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Am letzten Samstag war Peters⸗ burg der Schauplatz mehrerer Unruhen. In den Straßen waren Barrikaden errichtet und Schützengräben ausgeworfen. Die Volksmenge ſtürmte ſie bei den Zuſammen⸗ ſtößen mit dem Militär/ und der Polizei. Viele Perſonen wur⸗ den getötet. Ein Reiſender verließ am Samstag abend die Hauptſtadt. Er konnte feſtſtellen, daß die Zenſur alle Nach⸗ richten über die Revolution mit aller Strenge unterdrückte. In Nordrußland und Finnland iſt der Ausbruch der Revo⸗ lution noch vollkommen unbekannt. Nach anderen Meldungen hätten bereits am letzten Freitag in Petersburg erbitterte Straßenkämpfe ſtattgefunden, wobei das Militär mit der blanken Waffe vorging und unter anderem über 100 Perſonen Verwundungen erlitten. Die letzten aus Rußland gekommenen Zeitungen weiſen keine Nachrichten über den Ausbruch der Revolution auf. Es geht jedoch aus ihnen hervor, daß am Donnerstag in allen größeren Fabriken Ausſtände ausgebrochen ſind. Zugleich erhalten die Nachrichten über die Unruhen ihre Beſtätigung durch die Zeitungsberichte über die Reichsdumaſitzung vom letzten Freitag, obwohl die ganze er⸗ regte Debatte über die Lebensmitelfrage von der Zenſur ge⸗ ſtrichen worden iſt. Die Newabrücke in die Luft geſpeugt. Kopenhagen, 14. März. Nach weitern Meldungen ſchwediſcher Blätter aus Petersburg wurde die Newabrücke, die das ruſſiſch⸗finnländiſche Eiſenbahnnetz verbindet, von den Revolutionären in die Luft geſprengt. Auf dem Neoſki⸗Pro⸗ ſpekt, der Hauptverkehrsader Petersburgs, hatte ſich am ver⸗ gangenen Donnerstag eine ungeheure Menſchenmenge an⸗ geſammelt. Militär verſuchte, ſie zu zerſtreuen und ſtellte Maſchinengewehre auf, welche die ganze Straße beſtreichen konnten. Später riß die erregte Volksmenge einen Gendarm vom Pferde, trat ihn zu Tode und warf die Leiche in einen Laden. Das Militär erhielt hierauf Befehl, mit der blanken Waffe gegen die Menge vorzugehen, wodurch 150 Perſonen verletzt wurden. Schließung der höheren Lehranſtalten in Petersburg. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. (Priv.⸗Tel., z..) Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus Petersburg zufolge ſind die höheren Lehranſtalten in Peters⸗ burg wegen revolutionären Umtrieben geſchloſſen worden. In den Straßen künden Maueranſchläge die Entſcheidung des Krieges als bevorſtehend an und fordern zum Ausharren auf. Erklärung des verſchärften Kriegszuſtandes im Newagebiet. c Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. (Pr.⸗Tel., z..) Zeitungskorreſpondenzmeldungen aus Mai⸗ land zufolge berichtet der Meſſagero aus Petersburg, im ge⸗ ſamten Newagebiet ſei der verſchärfte Kriegszuſtand prokla⸗ miert worden. Die Hungersnot im Bezirk Minsk. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. Priv.⸗Tel., z..) Schwelzer Korreſpondenzmeldungen aus Petersburg zufolge berichtet die Petersburger Telegraphen⸗ agentur, im Militärbezirk von Minsk nehme die Zun ers⸗ not einen ernſten Charakter an. Volksmaſſen gingen zu ät⸗ lichteiten über und ſtürmten Lebensmittelgeſchäfte. Der Gouverneur richtete an das Volk einen Aufruf, indem er zur Ruhe und zu ſparſamem Umgang mit Lebensmitteln mahnt, die vielleicht zunächſt noch knapper werden dürften Der Aufruf ſchließt mit den Worten, die Bevölkerung ſolle ſich vergegen⸗ wärtigen, daß der Tag des Sieges nicht mehr fern ſei. Der Jar verhäugt den Kriegszuſtand über Mittelaſien. ORotterdam, 15. März.(Pr.⸗Tel. z..) Aus Peters⸗ hurg kommt die Nachricht, daß Zar Nikolaus infolge ausge⸗ brochener Unruhen unter der mohammedaniſchen Bevölkerun den Kriegszuſtand in den Diſtrikten Turgai, Tigris, un Koſtanſi in Mittelaſten angeordyet habe. In Turgai waren die Anzeichen einer drohenden Revolution ſchon bei Beginn der Teilnahme der Türkei am Weltkrieg zu bemerken, und jetzt ſteht dort alles in vollem Aufruhr. Audienz der Ententegeſandten beim FJaren. e. Bon'der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. (Pr.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus Petersburg hat ſich der engliſche Botſchafter Buchanan gemeinſam mit dem franzöſiſchen, italieniſchen und ſerbiſchen Geſandten ins Hauptquartier des Zaren begeben, wo ſie in beſonderer Audienz empfangen werden. Die Auffaſſung in Berlin. EBerlin, 15. Mörz.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Umwälzung in Petersburg liegen direkte Mel⸗ dungen hier noch nicht vor und ſo bleibt man einſtweilen noch auf die Kombination und Vermutungen angewie⸗ ſen. Auch gegenüber den Nachrichten, die die Continental Telegraphen Compagnie verbreitet, wird man Zurück⸗ haltung zu üben haben. Das bisherige offiziöſe Tele⸗ raphenbüro iſt ja nunmehr in die Hände der derzeitigen kachthaber übergegangen und die werden natürlich nur die Nachrichten verbreiten, die ihnen in ihre politiſche Rechnung en, Immerhin wird man ſich hüten müſſen, wozu hier da? iſt, in der Petersburger Rebo⸗ von England, oder genauer geſagt von dem eng⸗ efandten Buchanan eingeleitetes Spiel zu ſehen. Eng⸗ „ dote die Dinge liegen, durchaus kein Intereſſe an der bilit und Stabiliſierung der ruſſiſchen Verhältniſſe. ſEde Revolutton aber, von wo—* ausgeht und wie Ehmer ihre Ziele und trelbenden Kräſte ſeien, bedeutet für ie Entente eine Schwächungihrer Front. Wle wir denn 10 überhaupt davor warnen möchten, für den Petersburger Umſturz, von dem man ja noch nicht weiß, oh Er ſich auch über die oder auch nur nach Moskau er⸗ ſtreckt, nach irgendwelchen weſteuropäiſchen Analogien zu fuchen. Man kann nicht oft genug und ſtark genug unter⸗ ſtreichen: in Rußland verlaufen die Dinge ganz anders als in Weſteuropa, Rußland iſt nun einmal nicht Europo. Daß Radzianko an derSpitze desRegierungsausſchuſſe⸗ ſcheint tigen, denn man dürfe inbegug auf die Wegſteuerung des Mehr⸗ miſſare im Hauptamt erforderlich.— Die ſich anſchliehende Continental Telegraphen⸗Compagnie könnte man bei dem Abgeordneten Engelhardt, der das Kommando über die Pe⸗ tersburger Garniſon erhalten hat, an den ſozialdemotratiſchen gleichen Namens denken. in der Meldung, daß es ſich um einen Oberſten Engel⸗ har dt handelt. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Engel⸗ hardt entſtammt einer aus Deutſchland eingewanderten längſt ruſſifizierten Familie, die im Orelſchen und Samaraſchen Gou⸗ vernement anſäſſig iſt. Der Oberſt Engelhardt dürfte ver⸗ mutlich ein Nachkommen der freiherrlichen, urſprünglich bal⸗ tiſchen Familie Engelhardt ſein, die aber ſeit Generationen mit vielen ihrer Güter über Rußland verzweigt und dort ganz ruſſiſch geworden iſt. Unzufriedenheit der Ruſſen über die engliſche Siegergeſte. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. (Pr.⸗Tel., z..) Schweizer Blätter berichten, die Einnahme Bagdads habe in Rußland nur wenig Freude ausgelöſt, einer⸗ ſeits infolge der in vielen Städten ausgebrochenen Unruhen, andererſeits auch deshalb, weil/ die Engländer vor den Ruſſen die Stadt nahmen und ſich jetzt als Sieger aufſpielen. Man befürchtet, daß die Engländer die Ruſſen nur als Helfer betrachten würden, die keinen Anſpruch zu machen hätten und daß der Weg auf dem Tigris zum Perſiſchen Meerbuſen nicht für die Ruſſen ſei. Jedenfalls ſcheine feſtzuſtehen, daß die Ein⸗ nahme Bagdads durch die Engländer in Petersburg mehr Neid als Freude hervorgerufen hat und daß man in dortigen Kreiſen der Anſicht iſt, daß der Durchgang nach dem Süden, nach dem Marmarameer für Rußland jetzt gründlicher ver⸗ rammelt iſt als je. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 14. März.(WB. Nichiamtlich.) Amllicher Heeresbericht. An der äaukaſusfront auf beiden Seiten ſehr leb⸗ hafte Tätigkeit von Erkundungspatrouillen. Der Feind hatte bei keiner ſeiner Anternehmungen Erſolg. Anſere Erkundungspatrouillen machten einige Ge⸗ fangene, erbeuteten etwas Munilion und anderes Kriegs⸗ material. An der übrigen Front nichts von Bedeutung. Die Einnahme Bagdads kein Enderfolg. m. Köln, 15. März.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung mel⸗ bet aus Wien: Bagdads Einnahme durch die Engländer wird natürlich hier ſehr bedauert, aber als ein Ereignis beurteüt, das mehr politiſche als ſtrategiſche Bedeutung hat. Als Urſqgche des engliſchen Erfolges werden große Transvortſchwierigkeiten der Türken und günſtige Zufuhrgelegenheiten der Engländer, außer⸗ dem die Verzögerung der Ueberſchwemmungen infolge des ſtrengen Winters angeſehen. Durch den letzteren Umſtand ſeien die Türken heuer des im vorigen Jahre ſo erfolgteich ausgenutzten Vorteils verluſtig gegangen, ſich des Ueberſchwemmungsgebiets zur Vertei⸗ digung bedienen zu können. Die Blätter ſind ſich darüber einig, daß dieſer engliſche. Erfolg noch kein Enderfolg iſt, zumal mit der eintretenden Tigrisſchwelle die Schwierigkeiten fſir die Engländer gewaltig wachſen würden. 7 —— Der Hauſa⸗Bund zu den neuen Kriegsſtenern. Die Sitzung des Direktoriums des Hanſa⸗Bundes, die am 10. März zu Berlin ſtattgefunden hat, eröffnete der Prä⸗ ſibent des Hanſa⸗Bundes, Reichstagabg. Geh. Prof. Dr. Rießer, mit warm empfundenen Worten des Nochrufs 85 zden größten der Mitglieder des Hanſa⸗Bundes“, Grafen Zeppelin. In der Verhandlung über die Kriegsſteuern ſelbſt führte als erſter Berichterſtatter über die Kriezsgewinnſteuer R Dr. Streſemann⸗Berlin folgen⸗ es aus: Die Zuſtimmung zur 200 igem Erbohung der Kriegsſieuer erkläre ſich nur aus der finanziellen Lage, obtwohl grundſätzlich große Bedenken dagegen zu erheben ſeien, eine unter anderen Vorausſetzungen und mit anderen Rücklagen zunächft heſchloſſene Steuer nachträglich auf dieſe Weiſe u erhöhen. Mit der jetzigen Erhöhung treffe die Kriegsſteuer in ihren Höchſtſätzen die Grenze der überhaupt noch erträglichen Leiſtungsfähigkeit der Steuerpflich⸗ gewinns nicht nur die Sätze der Reichsſteuer ſelbſt in Betracht ziehen, ſondern müſſe ſich vergegenwärtigen, daß einſchließlich der weiteren Inanſpruchnahme des Geſamtgewinnes durch Bundesſtaat und Kommunen ſchon heute in einzelnen Fällen bis zu 90% weggeſteuert werden. Zu begrüßem ſei es daher, daß in der Kom⸗ miſſion die ſozialdemokratiſchen Anträge auf weitere Erhöhung der Kriegsſteuer abgelehnt ſeien, dagegen in bezug auf die Berückſich⸗ tigung der Kinderzahl ein Antrag Annahme gefunden habe, daß hei Steuerpflichtigen, deren Geſamtvermögen 100 000 Mark nicht überſteigt, gewiſſe Ermäßigungen gewährt werden, ebenſo daß für das künftige Kriegsſteuergeſetz Anregungen vorgelegen haben, welche eine Stundung der Steuer bei Nachweis der Vermögens⸗ minderung und unter Umſtänden auch eine Rückzahlung der Sieuer bei ſpäteren Vermögensverluſten in Ausſicht nehmen. In der Erörterung wurde von verſchiedenen Siten ler⸗ vorgehoben, daß es wünſchenswert ſei, das Et ägn's der Kriegsſteuer nicht nur zur Abbürdung der Schulden, ſondern auch zur Deckung des Feblbetrages der Jahre 1916, 17 und 18 zu verwenden. Gegenüber dem Schu'denbeſtande ſei das Aufkommen aus der Kriegsſteuer, mag es noch ſo hoch wer⸗ den, zu gering, als daß es kierfür mit Erfelg Vuwen ung finden könne. Begrüßt wurde, daß auch die Z hiung des neuen Zuſchlags zur Krieesſteuer in Kriegsanſei e erfolgen dürfe, wobei von verſchiedenen Seiten hervorgehoben wurde, daß ſelbſtverſtändlich der Fiskus nicht daran'nen'nn', dieſe an den Reichsfiskus zurſckkommenden Sticke der Krlegsanleihe wieder an den Markt zu bringen. Die in dem Reichstagsausſchuß beſchloſſene Statiſtik über die Teiln ihme der eimelnen Erwerbsgrupen am Weurbeitraa, der Kriens⸗ 65 ſteuer und der Beſitzſteuer wurde ſympa hiſh begrüft. erſchiedenen Seiten wurde die beſttramte E wartung ausgeſprochen, daß auch die Landwirtſchaft, in der wetle Kreiſe während des Krieges ſtarke Gewinne gemacht bahen, zu dem Aufkommen der Kriegsſteuer ebenſo wie Induſtrie und Handel herangezogen werde, wobei Zahlun„serleichte⸗ rungen vorbehalten bleiben, die nach der Natur der landwirt⸗ ſchaftlichen Eingänge notwendig ſelen. Dazu ſei auch hier namentlich eine fachkundige Veranlagung durch Speial'om⸗ Beſprechung der Lage der ergab, daß zweifel⸗ los zahlreiche Betriebe, vor allem der kleineren Landwirte, ſchwer unter der Not des Krieges leiden, daß aber ebenſ zweifellos Krnhe Teile der Lanbwirtſchaft erfreuicher Wüiſe erhebliche Kriegsgewinne gemacht haben, und Da5 deſe, zum uns zu heweiſen, daß die Anh 34 der Rechten zu den Leitern der Bewegung gehören. Bei der erſten Meldung der Teil bisher weder in den Einkommenſteuern der 0 Nun heißt es aber ſein ſcheinen. Von mehreren Teilnehmern der Verſammlung wurden Mitteilungen über die Gewinne gemacht, weiche ſie ſelbſt aus ihrem landwirtſchaftlichen Beſitz gezogen haben, wodurch die Auffaſſung von einer ſtarken Vermö ens⸗ un Einkommensvermehrung erheblicher Teile der Landwirtſchaſt thre Beſtätigung fand. Ueber die Verkehrsſteuern berichteten die Herren Reichstagsabgeordneter Legationsrat Freiherr von Richt⸗ hofen⸗Berlin und Reichstagsabgeordneter Oberre ierungs⸗ rat Lieſching⸗Tübingen. Beide Berichterſtatter betonten lebhaft, daß eine Annahme der Verkehrsſteuern ſich zwar bi der augenblicklichen finanziellen Lage des Recches ſchwer am⸗ en laſſe, daß ſie aber auch ledi“lich durch dieſe ſinanzelle Lage begründet werde. Erforderlich er'che ne die Freilaſſ uz der Kohle als des notwendigſten induſtriellen und gewerb⸗ lichen Produktionsmittels von der Verkehrsſteuer, um da⸗ durch weitere Verſchiebungen der Wettbewerbfähigkeit für Oſt⸗ und Süddeutſchland gegenüber Weſtdeutſchland zu ver“ hindern.— Beide Berichterſtatter ſprachen ſich für die Frei⸗ laſſung des Nahverkehrs im Perſonenrerkehr aus, wobei etwa Fahrkarten dritter Klaſſe bis zur Höhe von 20 bis 30 Pf, von der Steuer auszunehmen ſeien. Dies ſei, über die'r⸗ ſchläge der Regierung hinaus, nicht nur zur Schonung des ohnehin durch den Krieg ſo ſchwer belaſteten Mittelſtandes, ſondern überhaupt zur Förderung einer geſunden Woh⸗ nungspolitik in den großſtädtiſchen und großinduſt i llen An⸗ ſiedelungen erſorderlich. Beide Berichterſtatter wieſen auch au in Ausſicht ſtehenden Erhöhung der Gütertarife hin, verl'ng⸗ ten zum Schutz der von den Produktions⸗ und Einku'rſt⸗llen der Rohſtoffe entfernt liegenden deutſchen Gebiete eine Staffelung der Verkehrsſteuer für die Güterbeförderung un befürworteten eine einzehende Prüfung der bekannten Kirch⸗ hoffſchen Vorſchläge. Reichstagsabgeordneter Freiherr von Richthofen ſchlug die Prüfung aller auf dem Gebiete der Ver⸗ einheitlichung des Eiſenbahnweſens geſtellten Anträge dur eine beſondere Fachkommiſſion, zu der auch Parlamentt ꝛrier zuzuziehen ſeien, vor, währendReichstagsabgeordneter Ober⸗ regierungsrat Lieſchinig darauf hinwies, daß unter ollen Umſtänden, wenn nicht die Reichseiſenbahn komme, doch die Betriebsmittelgemeinſchaft müſſe. Ueber die Kohlenſteuer berichten der Geſchälts⸗ — 6 des Hanſa⸗Bundes, Regierunasrat Prof. Dr. Lei“ i g⸗Berlin und Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Door⸗ mann⸗Königshütte. Beide Berichterſtotter hoben die ſchweren Bedenken, welche die Beſteuerung eines notwen⸗ digen Produktionsmittels der Induſtrie und aller gewerb⸗ lichen Kreiſe habe, ſcharf hervor; ſie billiyten, daß die Steuer nicht als Gewichtsſteuer, ſondern als Wertſteuer vorgeſchla⸗ gen werde, und erklärten ſich auch mit den übrigen techniſch n Vorſchriſten des Geſetzentwurfs einverſtanden, insbeſondere auch damit, daß der Selbſtverbrauch der gemiſckten Werke mit dem Verkaufspreis eingeſetzt werde. Die Wertberech⸗ mig der vom Ausland eingeführten Kohle wurde von Dr. Leidig beanſtandet; ſie führe zu einer Vorbelaſtung der au dieſe Kohle nach dem Kriege angewieſenen deutſchen Bezirke. Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Doormann erörte die verſchiedenen Verſuche, den Hausbrand von der Steuer freizulaſſen. Beide Berichterſtatter waren der Auffaſſung, daß zurzeit kein anderes brauchbares Mittel als die Kohlen⸗ ſteuer zur Deckung der 500 Millionen Deſizit, die ſonſt un⸗ gedeckt bleiben, gezeigt worden ſei. Trotz aller Bedenken, zu denen noch hinzutrete, daß die Kohlenſteuer während des Krieges zu erheblichem Teile von dem Reich und den Einzel⸗ ſtaaten als den hauptſächlichſten Beziehern von Kohle u angeſirebt werden mit deren Hilſe gefertigter Waren getragen werde, erſcheine ſie doch als kaum umgehbar. Allgemein war die Anſchauung des Direktoriums, dah die jetzt vorgeſchlagenen Steuern in ihrer Geltung be friket werden müſſen; ſie ſeien ſo, wie ſie dorgelegt wer den, nur als Notmaßnahmen während des Krieges und 5 Uebergangszeit annehmbar; nach dem Kriege müſſe ein faſſendes Sieuerprogramm, das auch auf die Belaſtun! den Kommiunen und Einzelſtaaten Rückſicht nehme, vom Rei aufgeſtellt werden. Innerhalb dieſes Steuerprogram dürfe dann auch die Reichserbſchaftsſteuer nicht fehlen. 9 Deutſches KReich. Jur Rede des Reichskanzlers ſchreibt die Nationalliberale Correſpondenz u..: Herr von Beihmann Hollweg verteidigte ſich gegen Vorwürfe die diesmal von der linken Seite kamen, gegen den Vorwurf, 5 er nur verſpreche, aber keine Taten ſehen laſſe. Faſt leidenſcha lich griff er dieſen Punkt auf. Und was er ſagie, war nicht u der Form nach außerordentlich wirkſam, ſondern auch von innere⸗ Uebergeugungskraft. Der Reichskanzler ſkizzierte noch einmal Bild der politiſchen Zukunft, die er in Deutſchland vor ſich ſieht Alle Volkskräfte ſollen zu politiſcher Arbeit fruchtbar gemacht, d Volk als Ganzes ſoll ſtart werden, ein innerlich freies Volt 7 5 die Grundlage für eine ſtarke äußere Politik ſein. Ueber Eina 9 heiten— Herr von Bethmann Hollweg ſtreifte nur mit einer 100 geichnenden Handbewegun die— wurde ni 6h geſprochen. Das große Ganze aber trat deutlich hervor und 50 war ein Programm, das wir von ganzem Herzen willlomme heißen. Nur jetzt, das betonte Herr von Bethmann Hollweg Recht, kann es nicht durchgeführt werden. Heute ſteht die No wendigkeit im Vordergrund, den Krieg zu gewinnen. Die Reforn, die kommen muß, wird die heftigſten iuneren Kämpfe heräau, beſchwören, und heute brauchen wir Einigkeit. Herr von Beihman Hollweg traf damit unzweifelhaft das Richtige. Daß es ihm 5 der, Durchführung ſeines Reformprogrammé beiliger Erng e wird niemand bezwrifeln, der ihn am Mittwoch ſprechen hör 5 Daß er es gegen alle Widerſtände durchführen wird, darin müſſ mir der Zukunft vertrauen, darüber müſſen wir die Awpeifelsfrag, ietzt ausſchalten. Wir können es um ſo eher, als die Neuorien ſie rung nie das Werk eines eingelnen Mannes ſein kann. manen ihre beſte und ſicherſte Bürgſchaft in der Kraft und dem Wi 013 des deutſchen Volkes findet. Das Herrenhaus wirb ihr jedentan⸗ auf die Dauer nicht im Wege ſtehen und der nationalliberale trag wirb der erſle Schritt zu ſeiner Umgeſtaltung ſein. Beralungen der Reſſort⸗ und Eiſenbahnminiſter. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B Z. hört, verſammeln ſich heute die der einzelnen Bundesſtaaten im Reichsamt des Innern, un den Wirtſchaftsplan füx 1917 zu beraten. Es handelt ſich i erſter Linie um die Frage der Himauſſehung der Gaalehene Sdapſeng der Fleiſchpreiſe, Hinaufſetzung der Getreidegrei e u. dgl. Wie die B. Z. ferner erfährt, werden morgen die Eiſen bonhtnlſter der einzelnen Snndeſ in Berlin zuſam⸗ mentreten, um zu den in der letzten Jeit ſo heſtig erörkerten Einzelſtaaken noch bei der Kriegsſteuer genügend erfaßt zu und umſtrittenen Kenhen des Eiſenbahnweſens und auch du⸗ Frage der Reichseiſenbahn Stellung zu nehmen den Zuſammenhang der vorgelegten Verkehrsſteuern mit der — — 8 —— 5— 7= ———— ————— 0 ———— ——— — —2 4 SS ———————— 419 93 100 die Freude an der Sache paart. 1 . ſü dis ſie ibe Känle um, Stanz 8. Seite. Nr. 126. ——— Aus Stadt und Land. ——— Ipiartessfreim. Benno Mord, Vigefelbwebel und Offtzier⸗ Ner ant im Grenadier⸗Regt. 11, Sohn des Generalbevollmächtigten Berſ.⸗Geſ. Thuringia Hans Mord, Friedrichsring 4. nteroffizier Wühelm Ehcet, Juſtizaktuar bei den Notaria⸗ —0, Wcher der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. 800 kiegsfreiw. Gefr. Günther Hecht, in einem Feldart.⸗otegt., des 7 Fofſchauſpielens Emjl Hecht. Georg Herbold, Musketier in einem Inf.⸗Regt., wohnhaft Mhbef, Oppauerſtraße Nr. 24. die Stadt als Rlthändler. — a die Auſgabe erwachſen würde, das ſelther meiſt auf polniſchen hern zubende Gewerbe des Alihaudels abzulbſen durch Schaſſung eigenen Bekleidungsſtelle, die⸗ M Auein⸗ exrin auf dem Gehiete des an⸗ unb Bertgufß von getragenen, ern, Schuhen und Wäſche ſein wird, In Vollzug einer neuen hmen ins Leben geruſen worden⸗ und zu ſeiner Betreuung man bewährte Kräſie in den Hexren Fuche und Mengee, heuen ſich mit gründlichen Kenntniſſen und Organiſationsvermögen In der Auswahl des Heimes Melie neue ſtädtiſche Amt hatte man eine glückiche Hand. Das 15 liegende, altehrwürdige Barmſtädter ſche Anweſen in F 6, Bſ6, 90 die Stadt zu einem billigen Mietpreiſe pachten konnte, iſt gaus eeeſe Pcte für ſeine jetzige Beſtimmung und bietet auch die Perliche Ausdehnungsmöglichkeit. er e Stadt iſt alſo zur Althändlerin geworden, aber, ihr Betrieb 10 rſcheidet ſich doch weſentlich von dem der„Zunft“, Zunächt war N Sweck des ſeitherigen legitimen Althandels; durch hohe ſe einen anſehnlichen Geiwinn zu erzielen, alſo gute Geſchäfte zu bei der ſtädtiſchen Bekleidungsſtelle dürfen keine Gewinne 01 werden, Eu 1 e Lerkeufeſüs ſelei, ur Ansbeſernne und Firwalunſetoſen 1 ung wiſchen dem Verkäuſer und Ankäufer. Lag bei dem Alihändler * edem zwiſchen dem An⸗ und Verkauf wenig oder Eun, man ſchätze die Mundfertigkeit ein, mit der beim Ankauf ert eines Stückes herabgeſetzt und beim Verkauf geſteigert wurbe M rieen keig Wermnrſ en ſa, ſendefn Pegkeiſiic e es bei ünſerer Bekleidungsſtelle anders, Ihre Hauptarbeit liegt 8 zwiſchen der Annahme ünd dem Verkauf ber Bekleidungsgegeſ⸗ a 0 ſtäbtiſche um dort alles zu verlieren, was 0 früheren Beſitzer erinnern und dem zukünftigen unangenehm en könnte, Nachdem ihnen jegliche Anſteckungsgeſahr genommen Wmmen die Stücke wieder zur Belleidungsſlelle zurüc. Dort 5 ſie guf prakliſchen Regalen in einem großen Raum mit andern ſaaſteterten, Stücken zuſammen bis ſie eine zarte Hand der Gemein⸗ entzieht und geſonderter Behandlung züführt. kMac d, werden benn alle Wunden geheilt, die der Zabn der Beit, , und wenn das prüſende Auge der Räherin nichis mehr enideckt, Ichs ührem Bereich gehört, gie, ſe as betreſſende Stich an den A weiter, Der macht die Sachen wieder anſehnlich und ſie landen 10 Retger ſolchen W 6 durch⸗ 1 verſchiedenen Arbeitsräume in das 110 Stoc gelegene Verkaufslokal. Da geſellt ſich dann gleich und n in den Riegalen zuſammen und wer einmal Gelegenheit nimmt, inzukommen, wird erſiaunt ſein über die Reichhaltigkeit des 1655 Männlein wie Weiblein können ſich dort—1 ausſtaffieren A beißt für Wäſche müßten ſie ſchon vorher geſorgk haben, denn 10 it ſehr Koffüme, Kleider, Bluſen, Anzüge, i 8 Kravatten und Stärkwäſche ſind in großer Auswahl da. Be⸗ 1 00 die Schuhe werden das Ziel der Wünſche vieler ſein, ſie werden ſüh igener Schuhmacherwerkſtätte wleder in ſchͤnen und widerſtands⸗ Andsen Juſtand gebracht. Dabel ſind die Preiſe ſehr niedrig bemeſſen mer fſteht u, erwarten, daß ber Andraug zu 5 ſtark ſein wird, und daß, wer aibe die ganz unangebrachte genenmenget gegen getragene den Kunben“ gehöxen wird, 0 heülugeſammelt iſt, wird bei den kauſenden don Familien Jeſthe⸗ achte ſae, bald auſgebraucht ſein. Drum iſt es unbedingt nolwendig, daß een 190 auch die Funggefelken 0 iamen ober Kacten, wie man ſagt. Für iedes noch zu unhedentende oder abge⸗ Bekleibungsſtüg iſt bie Stabt freüdig Abnehmerin und zahlt, 10 bie Sachen nicht geſchenki werden, angemeſſene Preiſe, Wieviel Anmert de nach in Schränken, Kiſſen und Waſten, in Kammern Milen Sveichern, van dem Beſizer 4d aeic gelegt, äuf die Motten ens, Heraus damit, deun es ſſi hiliexe Rol im Lanbe, Taufende enhertahfenbe 180 an Bekleidungsſtügen abgebrannt, es fehlen 95 Mitiel, 0 K7 anzuſchaffen und unſere Bekleihungeſtele 4 Piel Kiend fillen, weng ſie immer die uhtice Urterſüezung 1 der Bevölkerung ſände, Roch ein Kort üher 8316 6, Hier ie, Abliefexung in kraſſem Gegenſatz zu ber Nachſeage und es Rend geboten, auch in bieſer Hinſich, ſein möglichſtes zu tün und entsehrkiche abzurieſern, Wieviele Maller ſammern um die 10 Münasfück und Bindeln für ihe Kind, das allernotwendigſte 0 ihnen und dabei Kiht es Scheinte, in denen ſizen derariice nuhmd noch ſießweiſe und Kaumen ron ihrer 606 166 E Pielür haben gar kelne Ausſicht, ſemals ſnſedex ſhrer Beſtimmung Eenrt zu werben, Bielleſcht, wenn das fleine Menſchenkind, das 1 3 E8 Ja, eine Stimme war im großon Weiter, And durch den Sturm pernahm 1h deſe umhüllten, felöſt Wi ür rechſen Heiiwirh kleumen ö Ekechten Heit und an dem rechten Oriel Keruch des Schicſsis wenden ſch die Blälter⸗ Lilkwetſelt nicht an euch und eurem Hortel 5 Rüßung nehmtl— es wird ein Eutig Tagen, wird die Schigcht, die große 3 ge⸗ ſchlagen“ Gitbeln Ragbe, Aus„Rach der großen Schlacht,“) 998* 7 4* Berliner Brief. Sondlesmal wollte ich üher Kunſt ſchreiben, Da kam der uen, Der hat einen us und der Gefül Sch ber Reiter elen die aufkeimeden Heſfnungen auf Frühling, Wg, Parben in dunklen, krüben Straßen mitien in Un Men 10 Sa en auch ſie aß, lin ch nicht in Lablenag 8 10 6 61 enl ſich nicht wenn ein grobbenagelter Sck rh ———BBPPGPGG eiß man braußen, was 680 für Berlin hedeutet? Pälmhrieden lag man von 100 600%, die er den Sigdtyer⸗ 10 Whenen 90 e Ee Mädchenpenſionate helſen umſenſt 9 Se 105 00 0 1 0 dewegliche, unpünktliche elektriſche Bahnen Ueberhitzten ſüngehrt G0 ehen bon Smnibuf en, Verſpä⸗ hreie, 2 Pfeifende Peitſchen und übermenſchlſches Ge⸗ rnt der Kutſcher und Fahrknechte, Jeuerwehr, die nach ge⸗ en Tieren ſagt. Rohe Fuhrleute, die nicht eher zufrieden epeitſcht haben. Ich en Burgfrieden in Berlin nur 1 dex lintergrundbahn Shen ſehen. Ds aber ſeben Tag und gründlich. Auch eine catheit, die ohne den Krieg nicht möglich wart daß eine ehar 0— und ſogar junge Daine unter den Linden mitten 08 4 Würhe zu führen, mit dem ein dummer Fuhrknecht nicht einig wohnhaft in Mannheim⸗feudenheim, Hauptſtraße 99, . hätte ſich das früher träumen laſſen, daß unſerer Stadt nus iſt dieſes jüngſte Kind der ſtädkiſchen Kriegs⸗ „Die Einnahmen ſollen jeweils nur die Auslagen nund der eigentliche Zweck iſt der der möglichſten Ausnützung Kür. x eigentliche Zweck iſt der der möglichſte vorhandenen Kleidungsftücke und ihre Wirieee die Weren arnichts, es Bei der Abgabe erhalten ſie eine Rummer, dann wandern ſie fbe kſamkeit, Pech oder Schlamperei des einſtigen Beſiters geſchlagen ur Verkauſsabteilung leidungeſthde abgelegt hat, zu er jeder Brunnen ſchöpft ſich aus und was an Vorröten bis. er, an die man bei der Errichtung der Bekleibungsſtelle zuerſt heſan Haben Emexe Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Zeiten, in denen das Mitgefühl mit Notleidenden wichtiger iſt, als leinene und batiſtene Erinnerungen, Aus Liebe zu ſeinem eigenen Kinde tue man anderen Gütes, Wir hatten geſtern Gelegenheit, die ſtädtiſche Bekleidungsſtelle zu beſichtigen und haben dabei die feſte Ueberzeügung gewonnen, daß unſere Stadt wie bei der Einrichtung der Prüfungsſtelle für Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren und damit zuſammenhängend der Bezugsſchein⸗ regelung, auch hier Vorbildliches geleiſtet hat, Es iſt bei der Be⸗ kleidungsſtelle ſchon tüchtige Arbeit geleiſtet worden, und wenn es die Bevölkerung an der notwendigen Unterſtützung nicht fehlen läßt, wird ſie zu einer der ſegensreichſten Kriegsmaßkahmen werden, die beſonders dem ſchwerbedrängten Mittelſtand zugute kommt, 9 Paula Picker. Ablieferung von Bronzeglocken, Am 1, März iſt eine mue Belanntmachung in Kraft getreten, die neben einer freiwil⸗ ligen Ablieferung don Bronzeglocken auch eine Beſchlagnahme, Enfeignung und Einziehung von Bronzehlocken vorſieht. Alle Einzelheiten ergeben ſich aus dem Wortlaut der Belanntmachung und aus den Ausführungs⸗ beſtimmungen, welche die mit der Durchführung beauftragten Kommunalberbände erlaſſen. Die Veröffentlichung erfolgt in der — 2* *5 üblichen Weiſe durch Anſchlag und Abdruck in den Tageszeitungen; außerdem iſt der Wortlaut der Bekanntmachung bei den Gemeinde⸗ und Staat zhehörden einzuſehen. Um den Bedürfniſſen des Gottes⸗ Rienſtes gerecht zu werden, ſieht die Bekanntmachung por, daß hier⸗ für borerſt 15 eine Glocke im Geläut erhalten bleiben ſoll. Auf kunſtgewerblichen oder kunſtgeſchichtlichen Wert, der durch bebörd⸗ licherſeits für dieſe Bekanntmachung namhaft gemachte Sachper⸗ ſtändige feſtzuſtellen iſt, oder unmiitelbar durch die Aufſichtsbehörde anerkannt wird, wird die erforderliche Rückſicht genommen werden. * Der Mannheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Verein war durch den am Tage nach der Jahresverſammlung erfolgten Tod des langjährigen Kaſſiers, Herrn Fournaliſt Fritz Kunert, genötigt, 8 abend wieder zuſammenzukomnien. Der 1. Vor⸗ ſitzende, Herr Prokuriſt Hermann WBaldecf, eröffnete die Ver⸗ ſammlung mit begrüßenden Worten, an die er einen warmherzigen Nachruf ſchloß. Er würdigte nachmals die großen Verdienſte des beimgegangenen Gründungsmitgliedes und langjährigen Kaſſiers Kunert und ſchloß mit der Verſicherung, daß der Name des Ver⸗ blichenen in der Vereinsgeſchichte ſteis einen EChreuplatz einnehmen werde. Zum ehrenden Gedenken erhob ſich die berſammlung von den Sitzen. Namens des Vorſtandes ſchlug alsdann Herr Waldec die Wahl des Heren Buchbruckereibeſitzers Adolf Gengenbach zum Kaſſier vor. Die Verſammlung ſtimmte dieſem Vorſchlag durch Zuruf 5 Eine ausgedehnte Ausſprache knüpfte ſich unter Punkt Verſchiedenes“ an eine ſchon in der Jahresverſammlung kehandelte Angelegenheit, die auch die breitere Heffentlichkeit intexeſſieren dürfte, Eine Unſtimmigleit zwiſchen einem Teil der hieſigen Schauſpielteitit einerſeſts und eiſem Hofſchauſpieler an⸗ bererſeits, die ingwiſchen zur Zufriedenheit beider Teile beſeitigt worden iſt, veranlaßte die Jahresberſammlung, dem Vorſtand zür Gewägung anheimzugeben, oh es nicht angängig ſei, eitien Schlichzungsaüsſchuß aug Mitgliedern des Mannbeimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Bexeins und der Slandesorgani⸗ ſatien der Künſtkerſchaft unſeres Hofthegters zu bilden, In der Ausſprache ſam übereinſtimmend zum Ausdruck, daß es ſehr zu begrüßen wäre, wenn ein derartiger Ausſchuß ins Leben gerufen würde. Es wäre dann eine Faſtanz geſchaffen, die ſowohl von dem Kritiſer als guch von dem kritiſterten Künſtler, ſoweit heide angexufen werden könnte. Herr Ril, Er Seelig bereits mit der Standesvertretung der Künſtlerſchaft des Höftheaters, dem Kartell der Bühnen⸗ und Orcheſtermitglieder, Fühlung genommen und konnte deshalb die Mitteilung machen, daß auf dieſer Seite die Nachricht von der beabſichtigten eines Schlichtungsaus⸗ ſehuſſes gipfelte in dem Beſchluß, Herrn Dr. Seelig mit der Aus⸗ Ausſprache über die Aufgaben und die Zuſammenſetzung des Aus⸗ ſchuſſes gipfelte in dem Beſchuß, Heyrn Dr. Seeſg mit der Aus⸗ arbeitung eines Satzungsentwurfes für den Ausſchuß zu betrauen und den Vorſtand zu beauftragen, Vorſchläge über die Zuſammen⸗ ſtzung des Ausſchüſſes zu machen. In einer demnächſtigen Ver⸗ ſammlung wird ſchuſſes definitiy Beſchluß gefaßt werden. ſUn Rl ſuel, ſörderl hen Stleden. i Die Jahresverſammlung des Badiſchen Landespereins für Aunexe Miſſion, welcher a ßer zahlreſchen Geiſtlichen und Mitgliedern aus dem ſident Dr. Uibel anwohnte, fand am Mittwoch in ſtatt. Nach der gottesbienſt⸗ 5 Schmitthenner die Erſchienenen und legte 1916 vor. Nach dieſem beirugen die Einnahmen deß Landespereins 442 888 M, die Arsgaben 410080 M. Seit Kriggsausbruch bis 4, Pezember ihic wurden mit einem Auſwand ven 37 948 M. ete mit 1078 795 N4 5 und Blättexn ins Feld t. Anläßlich der Rei spuchtehe gingen bei der Sammel⸗ elle dex inneren Miſſien 60 60) Bücher und Schriſten ein, bon enen ½/ als untguglich au⸗geſchieben werden mußten. Auffallend wie biel Schunhlileratuf ſich unier der bon der Schulfugend geſtifteten Büchern befand. Manche Arbeiten bachten die Innere Mſſion mit der kathelfſckan Kirche ae Je e e, eide ker uer⸗ ichenſchafte le Line Ausſhxache, in welcher der Vor⸗ ſitzende der eenn eeeeeeeeeeeeeee Keklsrühe en Einlaitung 3 Prälat D. 8 25 0 von luftigen Höhen des Ge⸗ fühle in ſein ſchmutziges, feuchtes Geſudel ergepol. Mit den dünnen, ſpitigen, boshaften Schnee⸗ Die Schufen affe en e es Schnee hinein flampfte, um das Pferd eines Kohlen⸗ und deren Erzählunſen den Einheimiſchen Berlin durch das Ause des Fremden ſehen ließen; der Berliner hat trotz all dieſex Miſeten ſeine Ruſe unb ſeinen Humor nicht verlören. kaulen ſich flillſchweigend Renſchen auf Menſchen, In der Minimium räumlicher Exiſtenz zu beſcheen, Man kimmt es, ier ausgeht. babe, werbe ich meinem Porſaß, nicht von Kunſt zu ſprechen, doch untreu. 5 38 eſſingtheater Ubſchied geſelert unb das geht nicht nur ſein Stümmpublikum in Perlin, ſondern auch Maunheiſn an. Er mäßigen Aufwand an Temperaient und Lautheit. Dann packte ihn der Crnf Ibfens. er Voltsverſammlung kulig, Pe aus eiſhtem, ſtarkeim Gefühl. Man hatte den großen Schauſpieler unn den großen Därſteller an demſelben Abend. Wäre nicht Apſchiedsabend hrache, die der Lüge der Geſellſchaft und des Einzelnen die Larve wegreißt, ſich bielleicht nicht entziehen können. Man müßte an dem Sinn alles Hichtene vekzweifeln, wenn nicht einmal ſolche Sätze ein Publikum aus dem alltä glichen bür⸗ gerlichen Schlendrian ven Herkommen und Lügen auf⸗ ſcheuchten. Auch dah ein pgar Tage darauf Reinherdt bie„Judith“ Benſlehbel gebracht Fat. Fid ſetzt um mem ne ſeh 5 kat's Hicht an deß Pärſtellerſ ⸗ Pful Weiene und Maſa. ein— deß des Stück ſicht wirkte, fonbern am Regiſſeur. Der achteie auf Bilder und Farben, Rhpiimen und Tempos, Uher nicht auf den kiefſten Einn des Werſes: daß rohe Ge⸗ walt an der Durch eiſtigunz eines gläubigen Volkes mirkungs⸗ los zerſchellt: Daß Geiſt über der Macht ſteht. Was bleibt Teile den in dem Ausſchuß vertretenen Organiſctionen angehören, dann über die Gilhdung des Schlichtungsaus⸗ anzen Lande auch der Oberkirchenratsyrä⸗ Jahresberichh eeeee Trotzdem Fot bie Säpgerin vom Mannbelmer Hoſtheater recht, mit der ich dieſer Tage im enſeen zufammentraf Sie Frauen ſieren ohne Murten ihre Bueus, An Halteſtellen Rtergrunbbahn hat man ſchon lange 9 ſich mit dem ſelbſt bei Pſchorr, kubig hin, wenn um J Uhr nachmittags das Und da ich nun doch einmal von Mannbeim geſprochen Aum Mentag hat nämlich Alhert Baſſermann im ſpielte den„Volksfeind“ von Ibſen. Erſt mit, ſeiner über⸗ legenen Tlegtertechnik. Spieleriſch launiſch, mit einem über⸗ Und zum Schluß ſprach er zu oche des Publikum hätte ſich der Jaubergewalt dieſer An⸗ ſprochen wurden dann die neuen Wege zur Belämpfung der Unſittlichkeit, wobei Prüſident Uibel betonte, daß auch in dieſer Frage Kirchenxegierung und Miſſion zuſammenarbeiten müſſen und daß der Sberkirchenrat dieſer Frate heute ſeine be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zuwende, Weiter befaßte ſich die Ber⸗ ſammtung mit der Fürſorge für netleidende Schuſ⸗ kinder, mit der Abhaltung den Kriegsvorträgen und geſchaft⸗ lichen Angelegenheiten. Mit P Borträgen über„Die keligibie Erneuexung Deuiſchlands und die Innere Wiſſion“ und„Aus dem Kriegsleben unſerer bad, Truppen“ wurde die Verſammlung geſchloſſen, 35 * Mudergewicht bei Brot. Beim Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen ſind in der letzten Zeit verſchie⸗ dene Klagen eingelaufen, daß das Bret ein erhebliches Minder, gewicht zeigt. Es iſt feſtgeſtellt werden, daß an 1500 Gramm Brot oft 50 bis 70 Gramm fehlen fen das Fehlgewicht höchſtens 40 Gramm beétragen darf. Sollte hierin keine Beſſerung eintreten, dann wird der Ausſchuß Anzeige erſtatten, denn es kann den Ver⸗ brauchern nicht zugemutet werden, derartige erhebliche Minder⸗ gewichte in Kauf zu nehmen. Bei vorkommenden Mindergewicht wolle man ſich an den Ausſchuß, M 6, 18, wenden. eDie Heranziehung der Schüler un Schülerinnen zu den wlutſgs liſen Mbeltes hahen in Preußen 9 elne Schulverwaltun⸗ gen durch beſondere Naßnahmen exleichtert. Auch in dieſem Jahre Durtten alle Kinder, die am. Mürz zur Eutlaſſung kommen, auf Antrag deß Vaters ober ſeines Stellvertketers ſchon am 1. März ent⸗ laſſen wepden. Die Einſührung des ungeteilten Unterxichts ſür die Sberklaſſen in länblichen Gemeinden wär auf begründelen Antrag des Schulvorſtandes van den Kreisſchulinſpektexen für die Zeit vom 1, März bis 15. Ropember zu genehmigen, vorausgeſett, daß der Unterricht nur bis 19 Uhr ausgebehnt wird, Er hat ſich auf die Haupt⸗ gegenſtände zu beſchränken und ſteis auf die Zeitvexhältniſſe eingehend Hezug zu nehmen. Die Landräte werden ermächligt, kür die Volts⸗ ſchülen die Oſterfexrien auf die Zeit nom 5, bis 9. April, die Pfingſtferien auf den 26. bis z Mal zu beſchränken und die übrigen 21 Tage als Arbeitsfefien feſtzuſetzen, je nach— Bedürfnis der Landarbeiten, die in Frage kommen. Anträgen au Beurlaubung zur Hilfe bei ländlichen Arbeiten iſt wieder in weiteſt⸗ gehender Weiſe zu entſprechen. Als erwünſcht bezeichnet wird, daß ſich die Schüler und Schülerinnen der Oberklaſſen in den Städien und ſtabtähnlichen Orten unter Auſſicht und Leitung der Lehrer ffür die Hilfe bei der Landbeſtellung zur Berfügung ſtellen. Es wird ſich in erſter Finie um die Nachmittage handeln. Die Krelsſchulinſpekts⸗ ren werden ermüchtigt, den erforderlichen Urlaub zu erteilen. eStsbt und Land. 99* einem neuerlichen Erlaß des Bezirksamtes Augsburg an Geiſtlichkeit, Lehrerſchaft und Bürgermeiſter des Be⸗ zirks heißt es u. a.„Eine ſchwere Berantwortung laſtet auf der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft. Militäriſch iſt der Krieg, ſo weit man dies he⸗ ubieilen kann, gewonnen. Das Einzige, was den Mut des Feindes aufrecht erhält, iſt der Hunger unſerer Großſtädie. dede Nachricht üer Ernührungsſchwierigkeiten in den Stäbten ſtärkt den Willen der Feinde, verzögert den Frleben, mehrt die Zahl der Men⸗ ſchenspfer. Darum muß ſeder Lanbſpirt hergeben, was er irgend eni⸗ behren kann, und es den Sammelſtellen lieſern. Darum muß auch 5 Vandwirt ſich Enthehrungen auferlsgen, Welcher hayeriſche 2* 14 ſich nachſagen, daß ex das Baterkand vergaß und nur an ſich dachte Ein Vaterlanbsverräter iſt und bleibt der, der heute nicht ſeine Pflicht unz Schuldiokeſt tut. Ich exwarte, daß ſich dies keiner meiner Bauern Rachſagen lüßt.“ Der Exlaß trifſt auch für Baden vollinhalilich zu. Gelhbeutel ohne Inhalt werden in letzter Zeit in größerer Zahl auf dem Fundbureau des Straßenbahnamtes abgegeben, Es lient die Vermütung nahe, daß die Geldbeutel von Taſchendieb⸗ ſtählen hbexrühren, Im Anzeigenteil dieſer Nummer wird deshalh das Pußlifum erſucht, auf Handtaſchen uſw. zu achten, namentlich bei ſtark beſetzten Wagen. Hollzeibericht bem 15. März 1917(Schluß), Unfall, Einem 51 Fahre alien verheirateten Fuhrmann hon hier ſtieß geſtern Nachmittag, als er einen Wagen aus dem Hofraum des Hauſes T. 3, 14 auf die Steaße hexaus laufen laſſen ſwollte, die Wagendeichſel gegen den Kopf, woducch** erheb⸗ liche Verletzungen dabontrug. Er wurde ins Aligemeine Krankenhaus gerbracht, 3 Verhaſtet wurden 10 Perſonen wezen verſchiedener ſtraf⸗ PR enn, bakunter eine Kellnerin ven Wiesbeden wegen Hiehſtahls, Vergnügungen. Maunheimer eriheate ſolls.“ Um den vielen Schülern Ung EE Keen E h ae Platz e er und an 1 Türe des Thegiers wieder umkelren legenheit zu geben, das feldgrane Spiel„Der Hias“ e een G e och zu ſehen, wiih am kommenden Sam 99 16 4 Gülervorſtellung gegeben. Einirittskarſen zu den Reienen exmäßiglen 9 5 ſind ab heute an der Theaterkaſſe lich, Eine weitere neue Beranſtaltung des feldgrauen Spiels findet am Sonniag Bormittag 11 Uhr ſtatt, und zwar wird durch die Haupt⸗ Higs“ unter W e 9 grauer e . eſe erenne veie En s, N50 „ ieſe Bexauſtaltung verſolgt dez ick, der fg 9 ſmen Ieufübren und därſte ſcherkich auch dier weilgehen, eee en werrbenbnepe,„M4 Und. Rerie⸗ 70 1„ Porſn 50 prechend au Sonfiag, den 18. Mäe, Kachmitiags ½ Ubr, ellten ufführung, Der Auffüſrung de Flesgenreigen„Stelz weßt die Flaage ſch 1 endem Schlußbild 1 Effecktbeleuchtung.(Räheres ſiehe eige.“ Ae e Fer Neulſenr eſen Einn nicht füht?* ſihren eigentlichen Die Erinnerung an Reinhardt, nerleidet es mir weiter über Kunft zu ſprechen. Wir warteh damit doch wohl beſſer, bis wir ihr in dem Geiſte nahen können den wir für das S nach dem Kriege erhoffen: dem Geiſte des„Volks⸗ feindes“. Das Deutſchland nach dem Kriege? Um das kreiſen auch hier alle Gedanken, Iſt das Männheim ander? 0 Fepelin und Feppelin. Die Famili: Zeppelin ftammt aus Mecklenburg und veicht dert bis. ins 18, Jahrhundert zurück, Der Name iſt in Mecklenburg Rieſnals andeks ibie Zahelin geſchrieben werden, ſeweit man in Urkunden überhaupt güf! e Rückſich nahm; das oft er⸗ ſähnie Derf hel Bütze wird heute wie fküher auch noch mit Einem 5 Ke„Die berſchiedene Schreibiseiſe naher Ver⸗ Pglibter dex Familie 0 durch den ſehr e e zu ex⸗ klären, daß die eingelnen ſich faſt ſämtlich perſchieden ſchrieken, Se findet ſich z. B. in der Freußiſchen Rang⸗ lſie ldoh der Name des Groß 16 des berſtexbenen Grafen „Heblinn“ geſchehen, und guch ſeine beiden Brüber, pon denen einer 18, dei Küheck ein Bein berior e ff wurde, der giar 818, bei Hochkiech fiel, ſchrieben ſich jeder ver⸗ ſchebeg Much Kis, at Graf Zeppelins Greß⸗ biter den iin Täufregiſter des früheren Regimente Ne,§ unxichtſg eingetragens Ramen ſeinez Sohnen in bie richtige Orkhegreybis Umändern kaſſen. Dei Teil der Familie, der noch heüte im alteß Stammlande auf den zum Teil eit mehr als 500 Jahren im Be⸗ ſitze der Familie befindlichen Gütern ſitzt. ſchreibt ſich auch Zeye⸗ lin, ebenſe wie die Rachfaninen des 00 des Grafen, der in däniſche Dienſte ging und der zuletzt als General die Leibgarde zu Fuß kommandierke Die m clenburgiſchen Familien ſind, de heis tleine Land den fängeren Söhnen in benig eun i ire Betäkigung bgt, 0 Keſ de, Sae, Riſche, ſchwediſche, kurhanheserſche, W ſſchh und kaſerſſch 0 gecangen Flicher war ſchreiſcher Kornet, Moltke däniſcher Leutnam, ehe ſie in preußiſche Sienſte traſen. Do auch die Zepelins. Bor⸗ fahre des Grafen fiel as Kommandeur des däniſchen Leibregi⸗ ments zu Pferde in der Schlacht bei Höchſtedt 704. Da ſeine in Frau dem bekannten hannoverſchen Geſchlechte der Oeynhauſen 1 —— * ———— htm—————— ————— 8—— 5— — ——— — —————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Aben. ⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 15. März 1911. UWeinheim, 12. März. Ingenieur Oskar Vogt von hier, der als Leutnant im Felde ſteht und Inhaber des „Eiſernen Kreuzes 1. Klaſſe iſt, erhielt das Hamburger Han⸗ Jeatenkreuz. oc. Tauberbiſchofsheim, 13. März. Unter gro⸗ 35 her Beteiligung fand hier die Beerdigung des ober⸗ ſtabs⸗ und Chefarztes Dr. Wahelm Stärk ſtatl. Der Ver⸗ ſtorbene hatte ſich zu Kriegsbeginn freiwillig dem Vaterland geſtellt und leilete ein größeres Kreyslaz zꝛrett Elſaß. Infolge Ueberanſtrengung im Dienſte zog er ſich ein Leiden zu, dem er erlag. Sc. Karlsruhe, 15. März. Prof. Ferdinand Keller hat dem Roten Kreuz den Betrag von 3500 Mark und dieſelbe Summe dem Badiſchen Heimaldank geſpendet. löhner With. Sch., Frledrich R. und Fuhrknecht — Gerichtszeitung. Maunheim, 13. März. Straſtammer 1. 1. Borſ. Sandger.⸗Direttor Dr. Viſcher⸗ 5 Im letzten Spätjahr verlegten ſich drei junge Burſchen, die Tag⸗ arl S. auf den 5. Zt. e Diebſtahl von Treibriemen. So ſtahlen ſie bei der ema Raab, Karcher u. Eie. einen Riemen im Werte von 100 Mk., ei der Kohlenhandlung Gruyter zwei Riemen im Werte von 300 Mk. aus dem Sügewerk von Janſohn u. Cie. einen Riemen im Werte von 200 Mk., bei der Geſellſchaft Rhenania einen Riemen im Werte von 500 Mk. und bei Stachelhaus u. Buchloh einen ſolchen im Werte von 400 Mk. Einen Abnehmer fanden ſie an dem Schuhmachermeiſter Lo⸗ renz., dem ſie eine von Sch. hergeſtellte gefälſchte Eigentumsbe⸗ ſcheinigung vorwieſen, worauf der Schuhmachermeiſter die Riemen zu 5 Mk. das Kilo kaufte. Sch. wurde heute zu 10 Monaten, S. zu Monaten Geſängnis verurteilt. verteidigten Hehler wurde eine Geſängnisſtrafe von 5 Monaten aus⸗ geſprochen. Ein gang verdorbener Junge, der 15jährige Taglöhner Karl Bern⸗ härd Wilhelm Johann Brandt aus Hamburg, lockte am 19. Januar D. Js. das achtjährige Töchterchen eines Bäckers von Neulußheim auf das Feld und verging ſich dann an dem zu Tode geängſtigten Kinde, dem er den Mund verſtopfte und die Augen verband, im Sinne des .176 Ziff. 3 des Reichs⸗Strafgeſetzb. Mit Einſchluß einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 7 Wochen, die ihm wegen Stehlerei zuerkannt worden ſind, lautet das heutige Urteil gegen den von.⸗A. Dr. Holz verteidigten Angeklagten auf eine Geſamtſtrafe von 11 Monaten Gefängnis. Minderwertiges Obſt ſoll der Obſthändler Karl B. dem Prirat⸗ mann W. zu einem den Höchſtpreis üherſteigenden Preiſe gelieſert haben. Am 26. Oktober kaufte W. auf dem Markt von B. anderthalb Zeutner Schweizer Waſſerbirnen zum Preiſe von 20 Mk. den Zentner, die nach Angabe des Käufers nichts anders als Schüttelobſd waren, für das ein Höchſtyreis von 11 Pfg. das Pfund feſtgeſetzt war. Das gelieferte Obſt war nach dem Gutachten des ſtädt. Unterſuchungsamtes Richts weniger als einwandfrei. Von 57 Birnen die zur Unterſuchung vorgelegt wurden, waren 37 angefault. Der Käufer glaubt, daß ihm anderes Obſt geliefert wurde, als das, was von ihm gekauft worden war. Wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe, Vergehens gegen§ 10 Nahr.⸗Mittel⸗Geſ. und Betrugs iſt B. vom Schöffengericht zu 10 Mk. Geldſtrafe und 1 Woche Gefängnis verurteilt worden. Auf ſeine Be⸗ rufung hin wurde heute die Nahrungsmittelfälſchung und der Betrug ausgeſchieben und dafür wegen fahrläſſiger des Nahrungsmittelgeſetzes§ 11 auf eine Geldſtrafe von 25 Mk. oder 5 Tage Haft erkannt. Vert.: R. A. Aug. Müller. Als Scherz wollte der 23 Jahre alte Photograph und Wirt Karl Meinhardt aus Friedelsheim eine Schiebung hinſtellen, die ihn wegen Urkundenfälſchung und Betrugs auf die Bank der Angeklagten geführt. Er hatte dem Möbelhändler Simon Klinger alte Möbel um 95 Ml. verkauft. Darnach bot er Klinger unter Vorlegung einer ODuittung über erfolgte Barzahlung neue Möbel an, die er von der Firma N. Fuchs auf Abzahlung erworben hatte. Abſchlagsweiſe ſollte Klinger ihm einen Kinderwagen liefern. Die Quittung war falſch. Meinhardt gab heute vor, er habe nur herausbringen wollen, was ihm der Händler für die neuen Möbel biete, aber das Gericht glaubte ihm' nicht. Der Scherz bringt dem jungen Mann 14 Tage Gefängnis ein. Die 20 Jahre alte Arheiterin Eliſabeth Ballmann aus Langen⸗ thal beſtahl im vergangenen Jahre ihre Dienſthexrin, eine Frau Gropp in Seckenheim, auf die unnerfrorenſte Art und Weiſe. Es gab ſo ötemlich keinen beweglichen Gegenſtand, der vor ihrem Zugriff ſicher war. Sie wurde zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. 1 b Zweibrücken, 14. März. Eine nicht alltägliche Unterſchla⸗ gung unterſtand dem hieſigen Schöffengericht zur Aburteilung. Der Pirmaſenſer Schuhſabrikant Simon Schweiger hatte der Maurersehefrau Magd. Schneider aus Maſwweiler letzten Oktober den Auſtrag gegeben, für ihn ein Schwein einzulegen und es zu mäſten. Er händigte der Schweinepenſionsmutter nahezu dreihundert Mark für ihre Auslagen aus und kam ab und zu Sonntags, um ſich nach, dem Befinden und Gedeihen ſeines Schweines zu erkundigen. Daß Borſtenvieh gedieh ſo gut, daß die Ehefran Schneider es ſo in ihr Hers einſchloß, daß ſie es dem Ihr Schwäger, der Schuhmacher Franz Weber, war auch der An⸗ ſicht, daß das Tier beſſer in der— bliebe und ſo kam es, daß die beiden eines Tages die Schlachtung auf eigene Rechnung vornah⸗ men. Als dann der Fabrikant kam, durfte er ſtatt den Anblick eines ſeiſten Schweinetz den Anblick von Würſten und Speckſeiten im Rauch⸗ ſang der Schneider genießen. Das Gericht ſprach die beiden An eklag⸗ ten Schneider und Weber frei, indem es ihnen Glauben ſchenkle, daß ſie den Fabrikanten nicht als rechtmäßigen Eigentümer anſahen und daß eine Schlachtung reſp. Ueberbringung des Fleiſches nach PVirmaſens nur auf ungeſetzlichem Wege hätte erfolgen können. Fraukfurt a.., 8. März. Wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle veruxteilie die Strafkammer den Rljährigen Obſthänd⸗ ler Wilhem Gröninger zu vier Jahren Juchthaus und dehn Jahren Ehrperluſt. Gröninger hatte, vermnilich in Gemeinſchaft Vit einem nicht ermittelten Komplizen, einen Einbruch in ein großes Schuhhaus verübt und Schuhe im Werte von annähernd 5000 Mark fortgeſchleppt. Seine Logiswirtin, die Ehefrau Barbara Neid⸗ Haz bt, geb. Dehler, in der Eichenwaldſtraße, hatte ſich beim Abſatz — 9—9—— 9 Sie wurde wegen Hehlerei zu acht Mynaten Gefäng⸗ verurteilt, U Kommunales. Raſtatt,. März. Der Bürgerausſchuß ſtimmte der von Auus ſchon berichteien Gaspreiserhöhung(für Haushaltsgas von 16 auf 18 Pfg. und für Induſtriegas von 14 auf 18 Pfg.) zu. Beiter genehmigte er den Betrag von 80 000 Mk. aus den Sparkaſſenüber⸗ ſchüſſen in Höhe von 98 000 Mk. zur Kreditbeſchaffung für den ge⸗ werblichen, durch den Krieg notleidenden Mittelſtand. angehörte, damen Söhne und Enkel in hannoberſche Dienſte. Der Urgroßvater wurde als hannoverſcher Haupimamn in den Kriegen Großen ſchwer verwundet, ſo daß er aus dem Dienſte ſchied und in die alte mecklenburgiſche Heimat zurückkehrte, um ſeine neun Söhne und drei Töchter dort erziehen zu laſſen, Drei dieſer Söhne kamen auf dem Umwege des ruſſiſchen und öſterreichiſchen Dienſtes nach Württemberg, wo ihre Nach⸗ kommen noch heute leben. Zwei von ihnen wurden Miniſter, der eine in den Reichsgrafenſtand, der andere in den württembergiſchen Grafenſtand erheben. Der Großvater des Grafen ſtand vorher als Offizier in vreußiſchen Dienſten und wurde bei Marengo als Ritt⸗ meiſter ſchwer berwundet; er ſtarb als Srttendergſcher Geſandter in Wien. Sein Sohn Friedrich, der Vater des Grafen, trat als Hofmarſchall in die Dienſte des Fürſten Karl von Hohenzollern⸗ Sigmaringen. Sie haben ſich alle drei der ſchwäbiſchen Schreib⸗ weiſe(Rüpplin uſw.) entſorechend mit zwei p geſchrieben, und in— Vorm hat der Name die Runde um 46 gange Welt ger Rus dem Monaheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Ar Freitag wird Smetanas„Verkaufte Braut in ber diesjährigen Neueinſtudieru erſtenmal wie ——————— derholt. Zederer. Die Titelpartie ſingt Hedwig PiBegkmcn. Sin Het W erffcumal dic Bühne *2. Gegen den von.⸗A. Dr. Loeb abrikanten nicht überlaſſen wollte. „Armese ſehr bedenklich ſei. Die griechiſche Letzte Meldungen. Der Wiener Gericht. verlautbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſef. keine Ereigniſſe von Belang. heeresſront des Beneralſeloͤmarſchalls prinz Leopold von Hayern. Nördlich Stanislau⸗Solotwin brachten unſere gene, 6 Maſchinengewehre und einen Minenwerſer zurück. Italieniſcher Rriegsſchauplatz. ſchnitlen wieder auf. An unſerer Front nördlich von Aſiago drangen heute früh Abteilungen des Infanterieregiments 27 durch Schneetunnels in die feindlichen Gräben öſllich des Mt. Jorno ein, zerſtörten die Unterſtände, fügten den Italienern ỹanſehnliche blutige Verluſte zu, erbeuteten zwei Maſchinengewehre und machten 22 Alyinis zu Gefangenen. Süoöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Vojuſa keine beſonderen Ereigniſſe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Vol den Kriezs hauplätzen. Geſcheiterte engliſche und franzöſi che Angeiffe. Berlin, 15. März.(WTB. Nichtamtlich.) Bei Ar⸗ mentieres⸗Bucquoy und Greviller ſc⸗h iterten engliſche Angriffe. Weder vorhergegangene ſehr heftige Feuerüberfälle durch mittlere und ſchwere Minen, noch der Verſuch überraſchender Vorſtöße ohne Autillerievorbereitung vermochten die deutſche Beſatzung zu überrumpeln. Der Feind wurde überall unter Zuücklaſſung von Gefan genen blutig abgewieſen. In der Champägne dauerte das wütende Anrennen der Franzoſen gegen die verlorene Höhe 905 050 Die Höhe ſelbſt iſt nach wie vor feſt in unſerer Auch die franzöſiſchen Truppen in Mazedonien zwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee fochten ebenſo wie die allierten nord⸗ weſtlich und nördlich von Monaſtir nicht glücklicher. Nach ſtarker Artillerievorbereitung in.eiter Front vorgetragene Angriffe wurden mehrfach unter ſchweren Verluſten abgewie⸗ ſen. Als die Verbündeten zum Eegenſtoß übergingen, wichen die Franzoſen fluchtartig zurück. Der vorſtoß der verbündeten an der Rarajowka. bei welchem außer den Gemeldeten 2 Offiziere, 256 Mann, 7 und 2 Minenwerfer erbeutet wurden, kam einem ruſſiſchen Unternehmen zuvor. Die Ruſſen hatten eine umfaſſende Minenſprengung vorbereitet. 4 Stollen waren gegen unſere Stellungen vor⸗ worden, von denen zwei von 90 bezw. 60 Meter zänge bereits geladen und gedämmt waren. Dieſe Stollen wurden ſämtlich von den Pionieren der Verbündeten ge⸗ ſprengt. Außerdem wurde die ganze Stellung gründlich und ſachgemäß zerſtört. Sie wurde ſolange beſetzt gehalten, bis alle dieſe Arbeiten in Ruhe 0 waren. Die im Heeres⸗ bericht vom 18. März gemeldeten Gefangenenzahlen bei Zloc⸗ zow.-Tarnopol erhöhten ſich auf 337. Der Vorteil der Jurücknahme der deutſchen Linien an der Ancre. Bern, 15. Märg.(WeB. Nichtamtlich.) Eine Meldung des„Giornale'Italia“ beſpricht die Zurücknahme der deutſchen Linien an der Anere, die man jetzt auch in England anerkenne. Die Engländer werden dadurch ge⸗ zwungen, ihre Offenſive auf einem Boden vorzubereiten, der ihnen unbekannt, den Deutſchen aber ſehr bekannt iſt. Zeit, Geld und Leute müßten die Engländer dafür opfern. Die britiſche Offenſive werde dadurch hinausgeſcho⸗ ben. Alle Vorbereitungen, die die Engländer getroffen hät⸗ ten, ſeien ins Waſſer——5 Kuſſiſche Vorkehrungen an der ſchwediſchen Grenze. ORotterdam, 15. März.(Pr.⸗Tel., 5.) Von der ſchwediſch⸗ruſſiſchen Grenze kommen Berichte, daß daſelbſt die ſeit längerer Zeit unterbrochen geweſenen Befeſtigungsarbeiten ſeitens der ruſſiſchen Heeresleitung in verſtärktem Maße wie⸗ der aufgenommen wurden. Auch ſehr ſtarke Zuſammen⸗ ruſſiſcher Truppen ſind an der Grenze eobachtet worden, was natürlich bei der Bevölkerung in Schweden lebhafte Beunruhigung erregt. Die ſchwediſche Preſſe verlangt von der Regierung, daß ſie von der Regierung in Petersburg Aufklärung fordere. Reuausgebildele italieniſche Offiziere an der Front. C. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. März. (Priu.⸗Tel. z..) Der„Neuen Zürcher Zeitg.“ zufolge meldet das militärtſche Amtsblatt die Ernennung von 1200 neuen Offizieren der Armee, die den Ausbildungskurs vollendet haben und nach der Front abgehen werden. Das Ernährungsproblem der Armee Sarralls ſehr bedenklich. m. Köln, 16. Märg.(Priy.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Sofig: Die hieſige Oeffentlichkeit ſieht dem Durchbruchs⸗ verſuch Sarrails mit völliger Ruhe entgegen. Zuverläſſige In⸗ formationen beſagen, da das Ernährungsproblem der Sarrallſchen Bevölkerung leide bitterſte Not, da Sarrail die letzten Beſtände an Vieh und Mais für die Armee requirierte. Oie ſranzöſiſchen Berichte. Baris, 14. März.(Wr. Richtamtlich) Amtlicher Nach⸗ mittagsbericht: In der Segenb don Laſſigny führten wir verſchiedene Handſtreiche auf die deutſchen Gräben aus und kordöſtlich von Soi ſſons wurde auf den fran⸗ 32 5 Poſten bei Soupir leicht abgewieſen. In der Gegend von uite de Mesnil und Maiſonette de Champagne Keilie n die 8 8 gegen 6 Uhr—.— ige Gegenangrifſe auf die von uns auf dem linken ſigelabſchäck eroberte n Werke. Sie konnten an feinem Punkt an Unſere Stellunger herankommen und erlitten ſtarke Verluſte. Wien, 15. März.(WrB. Nichtamtlich) Amtlich wird Auher ſiellenweiſe lebhafter feindlicher Arkillerietäligteit Slohtrupps von erfolgreichen Unkernehmungen 106 Gefau⸗ Der Artilleriekamp 1 lebte an einzelnen Froni⸗Ab⸗ ihn erhebe, insgeſamt 55 entkräften. Liniſters überzeugt und die Aufna nicht über den ſchuldigen Höflſchkeitsakt er der Rechtspflege zugegangen. dabei eine feindliche Erkundungsabteilung in die Flucht. „Der Handgranatenkampf wurde in der 09 zund Maiſonette de Champagne, wobei wir neue obert haben, erbittert fortgeſetzt St. Mihiel nahmen wir bei einer von unſeren Truppen lebhaft durchgeführten Operation das Gehöft Romain und machten etwa 80 Gefangene. kraben durch und brachten weitere Gefangene zurück. der Nacht in dieſem Abſchnitt Sonſt überall ruhige Nacht. der engliſche Bericht. London, 18. März.(W2B. Nichtamtlich.) Amtlicher bom 14. März. Nördlich des Ancretales rückten wir unſere auf einer Front von über 1 Meilen füdweſtlich und Bapaume vor und machten auch weitere Fortſchritte von Hards füdlich von Achiet le Petit und beſetzten 1000 9 liche Gräben nordweſtlich von Eſſart. Im Verlaufe machte der Feind einen unerwarteten Ueberfall nordwe Er bermochte jedoch nicht unſere Linien zu err Arras. Der drozende Sturz Briands. Bern, 15. März(WTB. Nichtamtlich) Dem, Führer der Oppoſition in den zufolge erklärten die ängen der Kammer, ſie würden in ihrer Haltung heit unerwartet ein Zwiſchenfall eintrete. Als Na Andere nennen Deſchanel. Die„Action Francaiſe“ bekämpft ſehr heftig den durch eine ſchöne nichtsſagende Rede nichts mehr Schließlich wird Briand zurücktretenn müſſe c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, de 4 (Priv.⸗Tel. z..) Aus Paris wird gemeldet: um Verta n. richtete ein Schreiben an den Senatspräſidenten, in ung der dringenden Inte lation über die Politik der Regierung bis zum Abſch begonnenen militäriſchen Entſcheidungen an der franz Front erſucht. Bern. 15. März.(W. Nichtamtlich) Anläßlich des Bert dem Thomſom am 30. März in der Kanmer über den Geſ bezüglich der Reorganiſation der Verfaſſung Sogatreiche wegen der in dem Antrag vorgeſehenen Einmiſchung zu befaſſen hatte. des Volkes beträfen, ſeine Verpflichtungen und die Veran G Wa en ſ Geda, 500 ken eines Kabinettſturzes. Dagegen ſchreibt Glemeneeaun die letzten Vorgänge in der Kammer kein Manöver ſe i ſei wegen der Kohlen⸗, Wirtſchafts⸗ und Transport⸗Kri der Kammer unzufrieden, das könne man nicht verbieten. c 5„L Oeuve führt aus, Briand habe eigentlich keine heit mehr, bleibe aber dennoch. Er werde jedoch ien 9il Unſere Abteilungen drag, autzerdem an vier verſchiedenen Stellen in die deutſchen Gaden e und eeeen ieen —— ohe 18. — en tücke en, 8 In der Gegend 100 0 600 . ziemlich lebhafter Artilleriel 4 Sent, 8 Sinien ich hen, über ind: 5 ſtlich 6% behartel, is Briand verſtanden habe, daß ein Zuſammenarbeiten gen Parlaments mit ihm nicht mehr möglich iſt. Bei der ſehe Lage ſei es unausbleiblich, daß bei der 1 Briands wird Ribot genannt, dem Barthou und leve als wichtigſte Mitarbeiter beigegeben werd dieſesn. erreichel. 10 w t 1876% 2 intel, Eriſten 7* feſtlegten und ſein Schickſal mit einem anderen Volke veriiche Dieſe Mißſtände müßten ausgerottet heit, Klarheit und Lojalität die Beziehungen Fran anderen Ländern zu Hären. Rücktritt des ſranzöſiſchen Kriegeminiſters⸗ werben. 1, Nation wie deren Vertreter müßten berechtigt ſein, in— Paris, 15 März.(BTB. Nichtamtlich.) Meldurc, Agence Havas. Infolge der Ereigniſſe in der Kammer 11 Kriegsminiſter General Liautey von ſeinem A rückgetreten. Schlechte Aufnahme der Rede des Ackerbauminiſterk. Bern, 16. März.(WaB. Nichtamtlich.) Der Kommenkſt „Corriere della Sera“ zu der Rede des Acerbauminiſ iſt, dieſem nicht günſtig. Das Blatt ſchreibt, Miniſter nicht von den Worten des Genugtuung nahm die Kammer die Zuſicherung u kommene Getreide, ſowie über die weitere Anlieferunig auf, von datz eh, elungen ſei, die Kritiken, die ma 0 Die Kammer en man annehme, daß es noch vor der neuen Ernte kommen Dieſe Zuſicherungen im Verein mit den jetzigen des Gene miſſars Canona über die Einſchränkun ſichtigen, aber nicht übertriebenen Optimismus. Die Bewaffnung der amerikauiſchen Handelsſchilſe⸗ riv.⸗Te) Baſler Blättern zufolge n 75. Keiflerſten auf Korreſpondenz“ aus New Pork, da waffneten Handelsſchiffen poſtiert würden. des Le mittelverbrauches erlaubten einen wachſamen ben, ub, 8 N n Keine Veränderungen im öſierreichiſchen Miniſteriur m. Köln, 18. Rarß(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche meldet aus Wien: Da der Miniſter des Aeußeren Graf Czernin die öſterreichiſche präſidentſchaft, Graf Tiſza aber das Miniſterium des übernehmen werde, von Wien aus gemeldet worden iſt, „Frankfurter Zeitung“ ein del, wongch der Miniſterpräſident Elam⸗Martinitz zurücktrete ne, Grund beſter Erkundigungen feſtgeſtellt, daß dieſes Gerücht Unſinn iſt. * Berlin, 15. März.(WTB. Nichtamtlich.) 19 00 tag iſt der Entwurf eines Geſetzes zur Vereinf el h. Karlsruhe, 15. Märg.(Priv. Tel.) Heute liegen richten aus dem Norden vor, wonach wieder ein eingetreten iſt. In der Mark Brandenburg und an der iſt in der vergangenen Nacht die Temperatür auf—4 Null geſunken. Auch an der Oſtſeeküſte iſt wieder le mäßiger Froſt aufgetreten und im weſtlichen Rußland Gegend von Mitau und Wilna waren dagegen nur 2— fh Kälte zu verzeichnen. Hingegen haben ſich in den 10 0 0 Gegenden Skandinaviens ſcharfe Fröſte eingeſtellt di Haparanda bis auf 19 Grad geſteigert haben. In vielen des nördlichen und öſtlichen Deutſchlands gingen in ſtunden des heutigen Tages Scheefälle niederr. 2. e G Beleuchtungskörper ektrisches Licht. 2 7 BROWNROVERUCEA. d. 4, Sie. Fernspr. 689 Heuptniederiage dor veeeteeeeteceeee 2 itu 950 rel an! 5 4* e, 8 Grab —— lei a. ricen. e 45 ollen le: 1 mtt ſichen 5 de? * 1 ments in die auswärtige Politik Frankreichs, deren Leitung 56 7 4 ausſchlieich dem Kabinett und dem Präſidenten zuſtand, wurde, ſchreibt SOeuvre, dieſes Dokument ſei das tigſte mit dem ſich die franzöſiſche Kammer ſei Man dürfe die Kammer übe nationale Abrommen nicht im Unklaren laſſen, welche die 5 ahſk, drt delt in 55————————— ——— 2 S 7 * mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens-Ausgabe) . Seile Nr 120. erstag, den 1& März 1917. Handel und industrie. mrahlungen aut die sechste Kriegsanleihe. Lagerei⸗Berufsgenossenschaſt wird sich an“ Sechsten Kriegsauleihe Wiederum mit einem Betrage vou Mark beteiligen. Iusgesamt hat sie bisher 0 Millionen, K gereichnet, die in voller Hlöle als eiserner Bestand der ge- Rücklage und dem Betriebsstock zugeiührt sind. ue, Berlin, ꝛc l Sas Firma N. Knigsbe Betrag von 250000 M. Deutsche Vere usbaul, Fraukfürh 15. Marz.(Ptiv.-Tel.) in der heuie stait- 5 enen Geueralversammlung Waren 8 778 600 Mark Aklien mit Stimmen vertreten. Unier Erteilung der Entlastung an Aui⸗ Asrat und Direlction würde den Antragen der Verwaltung ge. beschlossen. Für das abgelaufene Geschäftsjahre eine Soiort Dividende von 6 Prozent auf das Aktienkapital von 30 , Mark zu verteilen. Die der Reike nach ausscheidenden Mit- Aer, Herr Alexauder Mayer, Geheimer Komnmerzienrat Kon⸗ Pr. Brosien und Kömmerzienrat len Wiecergewählt. „rankfurter Wertyny Fraukfurt, 15. März.(Priv.-Tel) Im Mittelpunkt 10 Erorterungen stand bei Eröfinung der Börse, wie nicht ers zu exwarten War, die Meldung von dem Ausbruch der olution in Petersburg. Allgemein wandte man sich Nachricht zu und nahm das Ereignis von Bedeutung mit er Beltiedigung au— der(icschäſtsverkehr bei Beginn lebliait. In exster tete man wieder Industriepapiere, welche bei erhöhtem Kurs- Auf dem Gebiete der Rlistungspapiere Dürrkopfi und Köln-Roti⸗ Prankiurt u. M. Robert de Neufville eudenz war wiederum u gesucht wörden. Daimler, Fahrzeug Eisenach, er Beachtung. Bei regen Umsätzen wurden Benzaktien ge-“ t, deren Kurse ansennlich höher wurden. Montanpapiere en ſestz; beachtet wurden hesonders Deutsch-Luremburger, Bo- uner und Phönix. Weiterhin lagen auch oberschlesische Werte Unter den Elektrizitätsgesellschaſen zogen Felten u. Guille- X. E. G. und Alckumulatoren an. Wittener Gußstahl, Mundscheid, EßBlinger Maschineniabrik, u, Schanzlin u. Becker, sowie Weyersberg. Chemische Aktien Auch aui dem Marki der Schiffahrtsaktien Kaliwerte iest. von ausländischen Japaner und Russenwerte wenig beachtet. ont 49 Prozent. Der Schluß war ruhiger bei ſester Grund- Interesse bestand ferner g und behauptet. mã Kursbesserungen zu Mische Anleihen behauptet, Rikaner eiwas ſester. konstatieren. Berliner Wertpaplerderse. Die Nachricht von der Revolution kesten Stimmung an der. Börse einen Kaltete sich aber ruhig. Oime haftem Handel De sowie Oberschilesi- Schiftahrtsaktien und türkische. konnten sich zum Teil nicht vol wächten sich ab. Der Kursetaud erlin, 13. März. Astersburg gab der keren keückhall. Pas Geschät Sestald bei reitweise leb burger, Laurahütte, Phönix, Eisenbahnbecart, ierner au begehrt.. Rüstungswerte „Tussische Anleihen sch ceutscken Anleihen änderte sich Berſin, 18. März Devisenmarkt.) 38 Lahlungen für: 14. Geld Brief Geld Brief rk 1 Dollar· and 100 Gulden demark 100 Kronen eden 100 Kronen Wegen 100 Kronen, heie 100 Franken 0 Un⸗arn 100 Kronen. ** 240.25 240.75 24½.25 24075 168.75 169.25 118.— 119.—1118.—½ 119.— 64.20 64.30 6420 64.30 Karien 100, Leva 5 hanien ie Newyeruer Weripäbtorbocse Rärz(DevisenmaTRT) 126.% 125.10 Weobsel ant Londen age ec testes (Gabie Traneters), Siider Bunen e Wechsei Parle 38.— Tnſihe Sekänktnschungen Straßenbahn. Aenderung der Montag, zer bis Mannheim⸗ oin 15 ds“ Mis. ab ſind von Neuoſthei Zzun., Wochentagen w van Sonntagen wä ochentugs verlehren uden in der Richtun rſall vormittägs von 11.—2. Uhr, abends vo Mit(Ab, Neuoſtheim vo 8 von 122. 1 r. Linie 11 und 6 betr. Mis. wird die Linie 11 Eolliniſtratze durchgeführt. t auf der Strecke nach m 10 Mintten⸗Belrieb ſtätt und ährend der verkeh hreub des Nachmittags. die Wagen in 10 Minuten⸗ Neuoſtheim ab 6* 8489* x. 5 .—.“ Uhr, iür und abends von(es bis ———— — —— tBetrieb in der Zeit ab niags iſt 10⸗Minuten 9 mi ällends und ab Neu⸗ erſall 12.8 milta heim, den 8. Märs 1917, Straßenbahnamt. Straßenb ahn BeweVork. 14. Härz(Sends- und Aktlenmerkt) 1⁴ 7 14. 13. Acht. Tep. Santa Fé 6% WieseurlPselfie 8½ 29 Sünda 102— 10% Bet. Raltw. of Ne.. 7s—8 Unltes States Corp. Corps New Vork Sen'r.. 8˙⁷%¼ 39%8„ Bonds.. 105% 198%%8 00. Ontario& Western 2332 23½0 Acoht. Top. Santa FE. 101½ 10— Nortelx& Westernn. 128 187½½ d. pref. B0l. Dla 83/% 987 AKortnern Fselffoy. 102½ 10278 Baltimore& Ohloͤo 78.ͤ% 75%8 rennsywanle 38 Oanadian Pacifto.„ 153— 33— BReadlangg. 89% 84½ Obes., GNio 87% D7 Onio, Rök. 1sl.& PS.. 48% 88%/ Rio. Mw.& Si. Paul.. 50/% 621—[Souhern Paclſio. 83% 88%/ enever& Rio Srande, 12½ r Souidern Baſfwar„—4 Erlie 2% 26½ Southern Rallwsy pret. 63— 59.— Erle ist gret. 89— 39% Unlon Pacifllo. 133— 188½ Erie 27t Preli...— ½ Wabasb pre. 48— 46— Grea Nolhera prel.. 112% 13—[merio Gan. 49%43— Unaois Gentrl. 100 61— Smer Swen.& fek. 103— 104½%8 „ nterborougk Cons Corp. 12½ 18ſ% Anao. Copp. Ain. 68%, 69%0 2„0, d. pret. 64— SiSeihlenem Steel, 189— 18 Kansas Ciey& Sorthern 2½ 2i½[Heniral Ceaier 8 807 de. prer SBIIn 54½ miern Bercantiie seriae]“ 2½ 27½ 9 90 do, pret. 78— 79 Lonlsvflle u. Naehvſiie 128.— 12½ Unſtedstates Steeſscorp 110— 110%8 Biesourl Kans.& Texae 7— 7½ 1 Unted Stat Steel Corppr. 1½ 117½ Aktlen-Umsatz 280 009(520 0 REW VoRk. 14. Zürz(Ergüngsungekurse). 14 13. 5 14.) 14. Er North. Ore Cert. 33 34— General Eleotirt. 163—164— Cehiqh Vallexß 67 B etonei Leatd 35 56. Unlon Pachtio prel. 80 81— Utan Copper oo⁰. ꝗͥ 11% ½ Consolidated Gas 1284½ 128½ 14. 1à. 13., 13. Balt. Okio 4 54. 8 94½ Unionps0-.%/ 80. 92—92— Ches. Ohio 47 88. 82½] 82% 4% Unlen Stat.. 084 109.— 4% Ckig..isl.& PaNN. Henver ale Gr. pr.. 29 2 Firstkk.& 1. 8. 9347 73. 12, Bies Oans. Tex.Pr. 14— 14½ Herth. Fas. Ss 86 86½] West Barriengg. 2% 2½ U. Pae.Pr.Llen 4G6s. 98%/ B4½ american Canpret. 102˙ Amerie. LOOom. e. 20—--78.— St. L. 8 Fr ⸗Ll. Kortg u 8. 677 67/ do. Sugar Ret. o. 111%[1129 St. Louis& San. F. jnoeme Bexio Petroleu. 87— 97½ mrr e 909 Sorie A. 52/[ 53, Vrrgin. Car. Odem. o. 40— 40— Seutw. Pe.0(/ 1849086 85½ 465% Sears Reenuck oow. 29% 229— New Vork, 14. März. Das Geschäft war heute im Gegen⸗ Satz zu den Vortagen ziemlich ruhig. Die Umsätze bezifierten sich auf nur 280 000 Stück Aktien. Bei Beginn ianden auf allen Marktgebieten mäßige Rückgänge statt, jedoch konnte sich die Haltung im weiteren Verlauie Leiestigen, da die politischen Be- richte àus Wasnington beiriedigend lauten. klauptsächlich waren Wiederherstellung der Ordnung aui Kuba, ſester. Eisenbahnaktien waren weniger beachtet und matter, da, wie verlautet, aut der Konferenz der Eisenbahngesellschaiten keine Einigung erzielt wurcke. Am Nachmittag war die Kursgestaltung mit der zunehmen⸗ den Mattigkeit der Trausportwerte unrgelimäßig. Die Börse schloß in nicht einheitlicher Haltung. Londener Werwarterdsoree. London 14 Kärz. 4. 13 1. 13. 11. 13. 2 Konsoi S 52½ Bsiimore— mo Tiato 632.— 617½ 5 Kcbertin. 80/% Sgad. Püe 11% Segteres 11% 11½1 7 Brasllian—— krie 2%—[de Beere 10˙/—.— Jlapaser. 697—— Fenneyive—— Seldices%8 19%½ Portuglesen.— 82.— Souen P0.—— 898%[Rat. R. en— 4 d Russeni908/ 51— O½ Unalen Poe. 2 Randmi⸗es 3½(3½16 J Rüss. 180%—:——[Schels. 18½ 18.— pr. diskent.—— 4½ 4½% Krleus.——— Anaeendsd. 17/ 17 Süder. 8 00 3½% Kriegsanteihe 96½(ruletzt 88/9). Etälzische Hynethekenbank, Ludwigshuten, deude aui 9 Prozent jestgeseirt. 3 Kein-Neuessener Rergwerls⸗Verein. Aitenessen. gegen 85 Proz. im Voriahre.—— Schitach& Cie Auttengesellschatt. Hanburtk ⸗ Bsane des Rheinischen hauernverelns,.-., Köin. erwartet, it die Feder en der Jetzt⸗ Bolke mamn hier 00 M. Von Selen M. Marum Sgat, Heu⸗, Getreide⸗ lehrer, Bäumgarten aus ein Klaſſe IVa ünd Ula der Kuiſers Gebürtstag 10, M. Zur Herbeiführung eines niag, den 18. d. Pts. ab die Diien Minnien ſrüher geleg Die Wogen verke — Jinie 7 werde der Hren nunmehr: an Wochentagen an Sonntogen 0 prüfungsſtellen und die Verſorgungsregekun) in der Erſter Letzter Erſter Letzter Faſſung vom 4. November 915(.⸗G.)Bl. S. 607, 728) wird verordnet was folgt: 8 5—* verſorsungsberechtigte Berölkerung wird e Berbrauch an Kartöſſeln für den Koyf a bis auf weiteres auf höchſtens ein hal⸗ bes Pfund feſtgeſetzt. Schwerſtarbelter dürfen eine tägliche Zulage etne ſolche bis zu eigem halben Pfunb erhalten. 30 ahaeldkter —————————— — Mannhelmm den 8. März Strahenos“ namt. auntmachun achſtehenb bringen wir di dfe und Viehmar gen der Viehmär tuis der Intereſſenten. 1. Ferkelmärkte. 5 fällige Marktfindet am 4 Zu der verſor zungsberechtigten Bevölterung im Sinne der vorſtehenden Beſitmmung gehören nicht ie Kartoffelerzeuger nebſt den Angehörtgen ihrer olange ſie Kartoffeln eigener Eente ver: Hieſe dürſen bis auf weiteres für den pf und Tag höchſtens 1 Pfund Kartoſſeln eigener Ernte verwenden. i Bek nungengtig ſallenden kte für das Jahr 1017 zur kündung in Kraft. Kärlsruhe, den 19. März 1917. Puieuhetm it Zan Direktion des 2 —67112— 1 Artürbeir, S8p70 Von Ungengunt do M. Ewald Schwarz aus einem über die Errichtung von Preis⸗ Bruchfar 50, W. Gernsbach 5 M. bis zu einem Pfund, Schwerarbeiter hier 5 M. 4 tages ihres So nes 100 erotbnung kritt mit dem Tag ihſer Ver⸗ einige Sperialwerte scwie Zucker-Oesellschaiten, letztere aui die In der heute stattgefundenen Hauptwersammlung wurden sämt⸗ liche Anträge der Verwaltungsorgane genehmigt und die Bivi⸗ r. Düsseldort, 15. März.(Priv. Tel.) Der Auisichtsrat beantragte der Generalversammlung eine Dividende von 40 Prox. Der Auisichsrat beschloß in seiner gestrigen Sitzung, der aui den 25. April 1017 einzuberuienden Generalversammlung die Ver- teilung einer Divirende von 7 Proz. in Vorschlag zu bringeu. Gestern Nachmittag wurde hier die ordentliche Hlauptver- gammlung abgchalten. Unter der Litung des Herrn Clemens Freiherrn von Loe(Burg Bergerhausen bei Blatzheim) wurden 403 000 M. Aktien mit 403 Stimmen vertreten. Der Vorsitzende eniwart einen Ueberblick von der allgemeinen Geschäftslage. Der Geldverkehr vollziehe sich seit dem Begiun des Krieges nür irmer- auch die Umschläge der Bauk viel größer geworden. Begnoch schlage die Verwaltung wiecer vorsichtige Verteilung des Reix· geiwinnes und Rückstelſungen vor. Ohnelin habe die Bank für ihre Kunden hillige Arbeitsweise vorgesenen. Der schen mütgeieüte Geschsitsbericht wurde nunmenr vor⸗ gelesen. Der Vorstand verwies ebemalls auf das Steigen der Emsätze und betoute, die eichtigreikbaren Mittel der Baulk deckten, nach der Bilanz, 900 Prözent iirer Verbinclichneiten. im Laufenden Jahre seien die Unisätze Während der beiden ersten Monate wieder höher gewesen als in der entsprechenden Zeit des Jahres 1915. Schlieslich richtete der Vorstand an die Auwesenden cie Anregung für gie diesmalige Kriegsauleihe jeclen irgendwie ireien Betrag zur Verſügung zu stellen Alsdann wurde die Tagesordnung einstimimig durch Zurul er- ledigt, insbeschdere der Jahresabschſuß, genetunügt und der Ver- Waltung Entlastung erielit. Die Dividenge von wiecerum 4% Proent(wie für jedes der voraufgegangenen acht Jahre) ist soiort Zahlbarr. Aus dem Auksichtsrat schieden in diesem Jahre der Reihe nach Gutsbesitzer Adolf Esser Kotterhoi bei Brühl). Orko- nontierat Felix Lensing(Hlüthum be' Emmerich), Ritiergutsbesſtzer tnecdor Schack(acs hesch bei Oteenan, un KitrSur r Everhard Stein(Rittergut Kaulen bei Frimmersdori) àus. Dieso Wurden durch Zuruf wiedergewällt. Sodann beschioß die Ver- amnmung, die Zahi der. Mitglieder des Nuffichterabes, im Hinblick auf die Ausdelmung der Geschäfte, Wiederum aui die nach den Satzungen zulässige Zahl von zwölt zu erhöhen, und wählte neu den Gutsbesiter Jos. Zilben(Aurburg, Golzheim bei Düren) in den Aufsichtsxat. Berliser Prodatenmarht Berlin, 15. März. Frühmarkt dm Warenhandel er- mittelte nichtamtziche Preise.) Großhandelspreise.. Die Preise Sind utverändert, ausgenommen Seradelka 33—43.— Berlin, 15. März. Das Schwergewicht am Berliner Pro⸗ duktenverkehr liegt augenblicklich im Saatengeschäft. Für alle Sorten Saatgut herrscht rege Nachirage, die oit nicht befriedigt werden kann. Kleesaaten sind reclit Lhapp, nür Weißklee in àus- ländischer und österreichischer Ware wäar mehr verfügbax. Be⸗ gehr zcigte sich ferner ſür Timotee zur Säat, Lupinen udd Wicken. Der Verkehr in letzteren ist durch manche Schwierigkeiten ge⸗ henmmt. Neuerdings ist auch rumänischer Saatwicken am Markte. Das Geschäft in, Saatgetreide blieb lebhaft. 8 Newyorker Warenmerkt. nEWVogN 16. Nurz. Baumwolle 4. 14. 13. Welzen berdf 14. 1 Sef Ntt 4, S er ee im innern. 1000 1 or Hal..— 1S0 KKotnern, Exß. u. Engl. Bü0.07(Sav...— 33.—.(Onluth) 218.— 29. ½% Exp. P. d. Bt.—etRVerK 8 Z058/8 aſfil., 76 KPock icke 1806/ 16.100 Schmalr Wat 16.2/ 59 A8.100.L16 12.— 122½ pr Mäürr 125/1 R—— Sen Ser—— 2— Pr Apel 1780 17./ 2cc 88 Tet. 538.— 5“ Oi.(nen)] 389-280 640-680 er Mal 320*—9 3 50——. r Iunl. 17 17. al,— 0.— pr duf% eeen e ee Kupf. 2 8 8 ör Augäst. 1738/ 1288 Kr. 7 JSebt 755 75/Pohrinn. 53— SVerk. pr Ssptemb. 16.68 12.01 der.16.50/Potroteuw M. orleansiK 172 177 fan. 62 3050Ored. Salano, 805.— 83*9 7* y die ersten drel Gnartale dom 81 8 knem 31 99 33—9. Chlcateer Warenmartte. 95 cnieao, 1 Uare. 14 13. 1. 18 10. 13. Welren Bal 17681.4 Schmalz Ispeck. 182.160 169-70 r Jui. 152.½155. pr. Ju 167 18.60ſ Sobweine, 83 maſs Maf i107.108„Forkl: Kal 32 10/ 3220 ielchte., 1425 14.8 pr ui. ien 107. or Jull 31.40 31.75/ schrer 135 14.69 Uuter Rai 50% 58.—flippen Sohwelne⸗ Sohmalz: pe. Mal. 17. 1781Tut. E West 120 00 112899 er NHor. 160 186, pe. M. 2 7d Ofioag. 000 2¹ 6⁰⁰ Llondoner Metallanarkt Loadon 14. Bür: Kustee, K 1 1K 0 Etektrotio ger Easee 15/147, per 3 Nonate—.— Sest-Selektes p. Küsee J, fer 3 Bonate —.— Zinn per Kases 202.. per 3 Konate. 201,% Slei loke per Lassa 30½ por 3 Hoaate— Lint: ger Kasea- Spezis“— Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. 2..) Unheluster Nachdruck wird gerichtlich verfolgt! 16. März: Weölkig, teils bedeckt, mülde, vielach Ritedetschlag. halb der Reichsgtenzen, aber viel ruscher als ehedem. Dabei seien * 5 Mänuer und Frauen auf den Laude! Die Kriegsamtſtelle trißt zur geit Maßnahmen, um aus der ftädtiſchen Bevölkeruſig möglichſt alle Frauen unb Mädchen, die von krüher wirtſchaftlichen Arbeiten vertrantſind, an die richtige Stelle auf das Land zu bringen. Vom e Sinne ber ſtädtiſchen Bevölkerung wird e⸗ t daß zahlreiche Meldungen zur Hilfeleiſtung auf dem Lande exfolgen. 883 5 Landwirte und Kandwirtsfrauen ergreiſt die ſich ietenden hilfreichen Hände, da auch unter den ſchwierigen Berhältni zeie e ios und gut beſtenlt werden, damit Ihr Kſerem tapferen Hiere und dem Deutſchen wwie köher die notwendigen Rahrunszmiktei Pleien bant! Kuguſert nicht mit dem Lohn, ſorgt für 90 gute Verpſieenig und Unterkunft, dann werdet Iheſim Artushof 28 M. willige Helſer finden! Der Bedari an Arbeitskräſten ſowohl für die aris eit ats auch für einzelne Abſchnitte derſelben(Beſtellung und el⸗ uUnd Rübenernte) iſt durch Nermittiung der den bei der Landwirtſchaftstammer in -umelden. 99 5 BV. ſ. d. ſtellb. Gen. Kdos. Die riegsamiſielle Kartsruhe. Verordnung. 40 e ee Ben re e b n 25 Fitb Ee e Dankſagung. Füt die Kriehs⸗Blinden ſind uns folcenbe weitere Spenden zugegangen, wofür wir herzlichen Dank id⸗ansſyrechen. Zur Annahme von ſolchen ſind auch, kernerhin die hieſigen Banken, die Stadttaßſe und die Geſchäftsſtenle E&. 10 gernk bereit. fund 1420) Stück Sandſtetupllaſterſtetuen⸗ Mannheim, den 12. März 1917. Der Sengerausſchuß kür Kriensblindenfürſoege im r. Baden: 9 vun Hollander „Kotzenmater. Von Untzenaunt 50 M. Von Herrn Dr. Vortiſch van Blohen, Nork e5 M. Von Herrn Direkioe Felbel⸗ Miitwochs Stalgeſelſchaft⸗ Von Klaſſe CIlb, der Eliſabeth⸗ ſchule zu Ehren von Kaiſere Geburtstag 10. M. Bop Herren des Benzſichen Männerchors 00 P Pbn m b. H. hier 100 M. Von, errn Max Erkanger hier 25 M. Von Herrn Haud⸗ auf in Seckenheim, 20.05 M. Vom Arbeiterfortölldunzsberein Radolſzell, Ertragſgrößerer Zaht abnegehen. 319 em Lichtzifdervortrag 60 M. und Claus Brückmann, Piktorigſtraße? 100 M. Bon Mädchenbürgorſchule zu Von Volksſchule Walde hof durch Herrn Hauytlehrer Hauck.80. M. Bon Kirma Feréinand Bium, Eigarronfabrik hier⸗ 100 NM. BVön Uüngenaunt 1 M. Ponꝛe. zu achten, namentlich un Reitatipugabend in Vom Berein Mannheiſn⸗Ludwigs⸗ hafener Spediteure 50 M Bom 9 Von Heinrich Seiner(Sühnehs M. Bom Markgräſler Tagenlatt Schopfheim 2ö601 M. Non Herrn Cark Baer zum Andenten an feinen Mrüder Axthur Baer 400 M. Von Volksſchule Gutach Dorf 20 M. Von Herrn Häuptlehrer F. Nickel in Gutäch, Erlös von Sammeln von Brenneſſeln durch⸗ Schulkinder 10½5 M. Von Herrn Rechtsanwalt Dr. Moecket hier 100 M. Von Heren Alfred Ett“ linger J0 M. Bon Herrn Robert Vogler on Herrn Max Erlan 50 M. Von Firma M. Marum G. m. b. H. 30.“ Jrau Hermine Buxbaum des Geburts⸗ BVon Klois Schmift hier, Ertrag einer durch Schulkinder 9,68 M. Von 9 2 Freiſran v. Oövenherm). B. Frauenverein in Ehrenſtetten 157.90 M. Bor Heuer zein(Sühne) 10 M. Vom Bad. Landesausſchuß Pder. Kpibgsbeſchädigtenfürſyrge Kanlstuhe vop 10.„ Meist bedeckt, miſde, Niedetechlag. e 21.„ Wolkig, teils sonnig, mülde, etwas Niederschlag. 2.„ Sonnig mit Wolken, nachts kalt. B3.„ Woſkig, teils Sonne, Niederschläge, rauh. 2. Lieferung von Pflaſterſteinen aus Grauit und Saudſteinn. Zur Hexſtellung von Fahrbahn⸗ und Rinnen⸗ pflaſterungen an den Straßen unſeres Bezirks ver⸗ geben wir in Wege des öſſentlichen Wetibewerbeß die Lieſerung von 15000 Stück Granttfläſterſteinen Angebote hierauf wuüllen ſchriü tiich werſchlpſſen undmi der Auſſchriſt V flaſterſteinlieſerung' verſehen, längſtens bis Montag, den 26. März ds, Zs., vor⸗ mittags 10 uhr, auf unſerem gereicht werden, wofelbſt⸗ die näheren Bedingunzen zur Einſicht aufliegen und die Angebatsvordrucke abgegeben werden. Zuſchlagsſriſt 14 Dage. 2 Oe. Waſſer⸗ und Straßenban⸗ InPektion Heidelberg Straſſenbahn. Bekannmachung. Die Ablieferung von AKuſfgeb e e 0 untſerem Nundbüre 55 ai.ſ Geldbentet ohne FnaſenAdes Städe. Leihamts Mannheim, —Bit. K 1 Nr. 4364 vom24 Januar 1916 welcher angeblich ahhan⸗ deu gekomimen iſt, nach 8 26 der Leih itsſatzungen Uiig uerklären Der zthaber dieſes „ Vofr Ben Werüer Es liegt Wieeſben upß nahe, daß dieſelben von Täſchendiebſtähten her⸗ zühren! wir warnen hier⸗ mit, das. Pubtikum und. erfuchen, auf Handtaſchen bei karf beſetzten Wagen 1 Monölen, r Pfeeſre fne prü he unter Vorlage des — iS Iſcheinens dieſer Zekannt⸗ Wöchner Mengel wächung aß Erechnet beim elcph. 98625.] Städt, Leihamt Lit. 0 5 — PNen geltend zu hiachen, ſwidrigenſalts die Kraft⸗ loserklürung! oben ge⸗ nannten Gfandſcheines er⸗ ſolgen wird. Sprs Maun ſeiin. I März(0t17. Dtäbtiſches elham Roten Kreus in Beamer, Witper, 54 Vong tp alt. 2 Kinder 10 u 0 F. mit —— — — 16 57 3 4500 M. jährl. Eißkommen ſucht mit Fränl. Rus guter⸗ Familie, nicht Per 30 F. das Liebe zu Kyrdern hat U. etwaß Vermiſen beſitzt, zwecks baldigerxg errn Oberlehrer bſtlernſammlun Frau Viktorta Vom Von Eugen Angebothſan K Spiegel& Sous ahnbehn, E. 2 e 5 8 Wintersdurf, Heren Hauptlehrer Grafe, 10— 25 5 XEerr 2— Niniſteiue pin Dr. Schubly- 7 bon Robman. Dr. Schübly.Abeuds? M, Ranuheim Heren M. Sicher einer be ee S— 1800 R. Rüsdaum Unzenanut durch Herkn Pfarrer mtt Bild ünte„Eruſtger** den 14. Mörß 181%/. Ren 100. Me en Herrn Pfaxtex Girau Sief! Bürgermeiſteromt, SwelBauer aus Kriegsgebettunden 0 t.„699Geſchäftsſtens ſs. Blottes. Nr, 126. 6, Seite. mannhetmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag. den 18. März 101“, Die Löſung. Roman von Emma Haushoſer⸗Merk. (Nachdruck verboten!) 30(Fortietzung.) Seitbem mar eine feindſelige Spannung geblieben; ſeüi⸗ dem hatte Marianne gefühlt, daß ſie den Weg zu dem Herzen ihrer Mutter nicht mehr finden konnte daß Trennung die ein⸗ zige Rettung war, wenn ſich ſo herzerſchütternde Szenen nicht nicht immer aufs neue wiederholen ſollten. Ach, wie wohl ihr das tat; Die Harmonie, die vornehme Eimfachheit auf dem Wiatinerhof in der kleinen Familie des fretherrn! Und dieſe bezaubernde Frühlingeſtimmung! Für Abwechſlung und Anregung ſorgte die lebhafte kleine Freundin: Eleich in den erſten Tagen kam ſie ſchon am frühen Norgen in Mariannens Zimmer hexeingeſtürmt: »och hab was für Dichl“ In der Zeitung, die ſie lachend der unter die Naſe hielt, ſtand ein Bericht über eine glän⸗ende Rede, die Dr. Götz im Juriſtiſchen Berein gehalten hatte. „Nun ſchreihſt Du gleich eine Poſtkarte mit einem Glück⸗ unſch!“ befahl die energiſche Kleine der errötenden Freondin. „Solch eine ſchöne Gelegenbeit ihm aneudeuten, wo Du hiſt, findeſt Du gar nicht wieder! Vielleicht kommt er dann eineg Tages angeſprenat oder, um es moderner zu ſagen, im Auto angeraſt, um Dich zu ſehen!“ „Geh, man merkt, daß Du ſo viele Romane lieſt, Dorle!“ lachte Marianne. Aber es half ihr nichts ſich zu wehren. Dorg rurte nicht, his ſie die Karte auf die Poſt getragen hatten. Die Antwurt traf auch bald ein. Nur eine Anſichtskarte mit freundlichen, Grüßen und berzlichem Dank an das gnädige Fräulein, das 10 N war, dieſe Frühlingstage auf dem Lande zu ver⸗ 0 0 1 „Geiſtesſprühend iſt's gerabe nicht!“ meinte Dora, aber Marianne freute ſich doch, die paar Zeilen von ſeiner Hand zu beſitzen. Put Dora hatte freilich einen wärmeren Verehrer, der nur auf ein gutes Wort wortete, um ihr ſeine Liebe zu geſtehen. Ein⸗ mal war Ludwig Hofmeier entzückter Zuſchauer, wie ſie ihre Hühner fütterte, wie es um ſie herflatterte, gackerte, krähte und die gelben Küchlein herantrippelten. Zärtlich hingen ſeine ——— nicht in Antonie, die doch niemals einen kecken Augen an dem ſonnigen Bilde. Vielleicht ſah er ſie in Ge⸗ danken ſchon als Eutsherrin auf ſeinem eigenen ſtillen Hoſ. „Lilly!“ ſagte er leiſe und murmelte die Zeilen aus dem Goetheſchen Gedicht. Sie tat, als bemerke ſie gar nicht, was ihm auf dem Her⸗ den brannte, bekümmerte ſich nur um ihre Hühnchen und rieſ über die Schulter weg:„Papa iſt oben, Herr Hofmeier. Er erwartet Sie!“ Am Oſterſonntag war nach altem Herkommen Frühſtück auf dem Plattnerhof, zu dem die Gutsnachbarn, der Pfarrer und der Lehrer aus dem nächſten Dorſe eingeladen wurden. Die lungen Mädchen hatten den Tiſch mit Frühlingsblumen eſchmückt; es gab einen zarten Schinken, büntgefärbte Eier, Lerrettich, Oſterkuchen und Radieschen aus dem Frühbeet. Der leckere Imbiß war vorher in einem Korb zur Kirche ge⸗ tragen und nach ländlichem Brauche geweiht worden, eine Sitte, die wohl aus grauer Vorzeit ſtammte und an der Frei⸗ herr von Löhn feſthielt. Um ſo moderner war Dora gelaunt, die den armen Ludwig Hofmeier mit ihren übermütigen Einfällen und Plä⸗ nen quälte. Sie ſehnte ſich nach Reiſen und behauptete, am liebſten möchte ſie mit Nanſen an den Nordpol und danm rief ſie:„Ich könnte eigentlich Chauffeuſe werden! Das denke ich ich mir ganz pikant. Lieber würbe ich ja freilich fliegen. Aber wober das Eeld zu einem Eindecker nehmen? Wir Mädels ſind ja überall gehindert!“ „Sie wünſchen ſich in einer Stunde mehr, als Sie in einem Jahr ausführen könnten!“ bemerkte Hofmeier lächelnd. „Man muß ſich auch viel wünſchen!“ entgegnete ſie mit ihren ſprühenden Augen.„Ich bin kein ſolcher Stockfiſch, der zufrieden iſt, wenn er ſeine Ruhe hat.“ Ueber ſein Geſicht flog ein Schatten, Er verlox offenbar den Mut, mit dem er am Morgen in dem öſterlichen Sonnen⸗ ſchein heraufgewandert war. Marianne ſah voll Mitleid, wie blaß undtraurig er wurde. Als die jungen Mödchen dann den Diſch abräumten, während die Herren auf der Terraſſe rauchlen, ſagte ſie vor⸗ wurfsvoll zu Dora: „Du haſt den guten Menſchen wieber gekränkt. Warum ſtellſt D1, Dich denn abſichtlich ſo herzlos und anſpruchsvoll, um ihn zu ärgern?“ Dora lachte übermütig. „Es ſcheint ihm doch zu gefallen! Wenn er nur eine brave, korrekte Hausfrau will, warum verhiebt er ſich denn Einfgll hat?“ —— Die ältere Schweſter, die gerade das Tiſchtuch in 120 rechte Falten zuſammenlegte, fuhr mit ganz unerwarle zorniger Empörung auf: 10 r1 „Hat er es Dir geſagt, daß er in Dich verliebt 2— ſie mit einem leidenſchaftlichen Schluchzen in der 460 „Du bildeſt Dir natürlich ein, daß jeder Dein Geſchwäs a wundert!“ Sie warf das ſchön r Tuch wütend den Tiſch und lief fort.“ 10 Dora ſchaute ihr mit großen verwunderten Augen m Sie war ſtarr vor Staunen: 1e hofl „So was! Tont hat ja plötzlich Temperament! Sie 16 wohl auf unſeren einzigen jungen Mann im tpeiten Umeehſh „Der andere liebt eine andere!“ ſang ſie luſtig vor ſi 10 ein „Es wird ſpannend, nicht, Marianne! Ich muß ihn Wagen bißchen ſchlechter behandeln, ſonſt kratzt ſie mir die aus.“ Die beiden Söhne, die ſchon zum Frühſtiick erwartet mün den waren, trafen erſt im Laufe des Nachmitiags au Fiſc⸗ Plattnerhofe ein. Eugen, der Jüngere, holte gleich ſein zeug und lief fort, um nach Forellen zu angeln. 400 Ihrem älteſten Sohne eilte Frau Löhn mit freudiger 10 regung entgegen. Man ſah wohl und konnte es ihr ütter verdenken, daß ſie den großen, ſchönen Menſchen mit in nete licher Bewunberung und mütterlichem Stolz bervilam n Albrecht aber war zerſtreut, verlegen. Er hatte offenba rell —9 dem Herzen. Dora bemerkte gleich ſeine auſhe eme: 6 Du ſiehſt gerade ſo aus, als hätteſt du einen ducae Streich zu beichten, Albrecht!“ Bitte, nicht gleich, ni dem ſchönen Oſterſonntag!“ flüſterte ſie ihm zu. Albrecht war froh um einen Aufſchub. Es tat ſo Perel. wieder zu Hauſe zu ſein und ſich von der guten Mama, Aber Liebling er immer geweſen war, verwöhnen zu laſſen. znnen er war ein⸗ zu einfache Natur, um ſich verſtellen zu fſan⸗ und brachte es beim beſten Willen nicht fertig, eine un gene heitere Miene zu zeigen, aſe Als dann abends die jungen Mädchen auf der Terrh den Mondſchein genoſſen, frug der Freiherr: 10 „Was iſt denn mit Dir, Albrecht?“ Du machteſt ſcha Deinem letzten Brieſe eine geheimnisvolle Andeutung, hätteſt Du mir beſonderes zu ſagen. Kommſt Du in Zimmer?“ woll (Fortſetzung folgt.) — 82————————————————————— Eine Weitere Lücke ist in die Reihen meiner ee Beamten und Arb'eiter gerissen worden, durch die auf dem Felde der Ehre getallenen M 6, 13 Vermogens · Verwallungen Rheiuiſche Lreuſauò-Geſec Ofiene Stellen Eeſorgt zuvorlaſſig uuò verſa wiege A. G. Mannheim 4 Zel, 35 Nabientanita! Nn oo0 o0. 832 dohara Benz Ich weßhe auch diesen braven Mitardeiirn allezeit ein treues Gedenhn bewahren. 292 MIRNNHEIM, 14. 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