1 en Weieeeeee FF S8 43333 8 „legte Mlaun für den en und Handelsteil: eda rit seldenbaum: für den K nepetter u. der Dr. R8 8 in Rannhein— das ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., ſdm 7940, 7841, 7842, 7948, 7944 7948 eck· ut 2817——— 2 „Aöreſſe: Heheral⸗anzeigez 0 Badiſche Abend⸗Ausgabe. Neueſte Nachrichten; 1917.— Nr. 138. eigenprets: Oie iſpalt Molonelzeile 40 P1g., Reklamezeile M. 1 28 Rnnabimeſchluß: Mittagblatt vorm. Uhr, Abendblatt nachm 3 Uhr. Für Knzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u Kusgabe wird keine bev⸗ antwortung übernommen Hegugspreis in Mannheim u. Umg oſt bezogen viertelf M 452 einſchl. M..40 einſchl Bringerl Durch die inzel⸗Ur.5 Pig. Doſtzuſtellungsgebühr Bei der Poſt abgeh m..90 Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Die„Möve“ von 2weiter Kreuzfahrt heimgekehrt. Die russische Flotte beschiesst Kronstadt. Burggraf Dohnas neue Kreuzfahrt. Berlin, 22. März.(WTB. Amtlich.) Seiner Majeſtät Hilfskrenzer„möve“, Kommandant Burggraf und Sraf zu Dohna⸗Schlodien, iſt von ſeiner mehrmona⸗ ligen Kreuzfahrt im Allantiſchen Ozean nach einem heimi⸗ ſchen Kriegshaſen zurückgekehrt. Das Schiff hat 22 Dampfer und 5 Segler mi 123 100 Brutto-Regiſtertonnen, darunter 21 feindliche Dampfer, von denen 8 bewaffnet waren, und 5, die im Dienſt der engliſchen Admiralität fuhren, und 4 feind⸗ liche Segier aufgebracht. 5. M. hilfskreuzer„Möve“ hat 593 Gefangene mitgebracht. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Hilfskreuzer„Möve“ iſt heute Nacht im Kieler Hafen eingelaufen. Führer war wiederum Graf Dohna. Die„Möve“ hatte im Atlantiſchen Ozean 22 Dampfer und 5 Segler mit zu⸗ ſammen 123 000 Tonnen Waſſerverdrängung verſenkt. Dar⸗ unter befindet ſich eine Reihe bewaffneter Dampfer und mehreret im Dienſte der engliſchen Admiralität ſtehender Schiffe. Die„Möve“ hatte u. a. heſtige Kämpfe mit einem engliſchen Hilfstreuzer zu beſtehen. In dieſem Kampf fielen von der Beſatzung der„Möve ein Unteroffizier und fünf Mann und mehrere Mann wurden verwundet. Die„Möve“ führte wiederum eine große Anzahl von Gefangenen an Vord, insgeſamt 593, darunter zehn Engländer. 4 Das Geheimnis 1“ iſt alſo gelöſt. Es war ar nicht eine zweite ve, ſondern dieſelbe alte hoch⸗ 9 ühmte„Möve“, die zu Beginn des vorigen Jahres ſoviel von ſich reden machte, und es war auch wieder ihr alter Füh ⸗ rer, der Burggraf Nikolaus zu Dohna⸗Schlodien, den wir heute erſt recht zu den großen Helden des deutſchen See⸗ kriegs zählen. In dieſem Jahr iſt der 22. März der Tag ſeiner Heimkehr, 1916 war es der 4. März, als das glückhafte Schiff, der n der Meere, von kühner 3 fahrt im Ozean heimkehrte. Nicht weniger a 15 feindliche Schiffe mit 60 000 Tonnen hatte es auf ſeiner erſten 1991 gebracht, dazu noch durch eine von ihm ge⸗ ine das engliſche Kriegsſchiff„Eduard VII.“ zerſtört. Ferner hatte es Göldbarren imn Werte von einer Million er⸗ deuet und 4 ergliſche Offiziere, 29 Seeſoldaten und 166 Mann gefangen genommen. 425 Reiſende hatte der Burg⸗ graf uf einem der erbeuteten Schiffe, der„Appam'“, nach Old Point in Virginien, wo Briſeh u um ſchweren Aerger der Briten als gute deutſche Priſe anerkannt wurde. Reuerdings haben ſich die Anſichten der Amerikaner über den Charatter dieſes Schiffes bekanntlich geändert, das ver⸗ angte der Gerechtigkeitsſinn und die unparteliſche Neutralität Wilfons. Dem kühnen Burggrafen aber bringt die Heimat auch heute wieder ſtürmiſchen Gruß dar, wir ehren in ihm aufs neue einen unſerer jugendſtarken deutſchen Seohelden, die den Ruhm der alternden Flotte mehr und mehr verblaſſen läßt. Unſere Flotte iſt jung, die engliſche iſt von ehrwürdigem Alter, unſere Flotte iſt noch klein, die engliſche iſt rieſengroß. Aber der Ruhm und die Taten unſerer tte, unferer Seeleute ſtrahlen hell in alle Lande, was man von den Engländern behaupten kann, ſie müſſen ich mü den Heldentaten der„Baralong“⸗Mörder begnügen. as macht, wir ſind eine junge Welt⸗ und See⸗ macht, die aol aber iſt im Abſtieg. Die zweite glückliche Heimiehr der„Möve“, bie zum zweiten Male der engliſchen Flotte ein Schnippchen ſchlug, iſt neuer Beweis der inneren unſerer Flotte— England hat nur noch die Ueberiegenheit der Zahl, wir die des Geiſtes, der Kühnheit, der wagenden Liſt. Des Raiſers dank an den Roͤmiralſtab. rlin, 22. März.(WB. Amtlich.) Seine Mateſtät der 4 914 r Kichtete an den Chef des Admiralſtabs, Abmiral von Holtzendorff, nachſtehendes Telegramm: Indem Sch Ihnen an dem heutigen Gedä⸗htnistane den Orden Pourlemerite verleihe, will Ich Ihnen meine warme Anerkennung für die wertvollen Dienſte ausſprechen, welche Sie Mir als Mein Beroter in der Seekriegführung geleiſtet haben. Ich wünſche danit auch dem ganzen Admixalſtab Meine Würdigung ſeiner Dienſte und zielbewußten Arbeit zum Ausdruck eu bringen. Withelm J. R. der beue ogesbericht. Grotes hauptauartler, 22. Rütz.(WcB. Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchaupiag. Zwiſchen Leus und Arras kam es nach lebhaſtem Aenllerieſener zu Gefechten don Erkundungs⸗ teupps. Im Landſtrich beiderſeits der 8omme und Oiſe ver⸗ liefen Zuſammenſtöße vorgeſchobener Abieilungen für uns günſtig. Bei Chivres und Miſſy auf dem Nordufer der Aisne ſind franzöſiſche Bataillone zurückge worfen worden. Auf dem linken Maasufer wurde durch Jeuer auf die feindlichen Gräben ein ſich vorbereitender Angriff niedergehalten. „Von Vorſtößen in die franzöſiſchen Linien am Aisne⸗ Marnekanal, nordöſlich von Verdun, bei St. Mihiel und am Weſihang der Vogeſen im Plainotal brachten unſere Sturm⸗ truppen 40 Gefangene zurück. Dſ.reei feindliche Flugzeuge ſind abgeſchoſſen worden. Das von Prinz Friedrich Karl von Preußen geführte Flugzeug iſt von einem Flug über die feind⸗ lichen Linien zwiſchen Arras und Peronne nicht zurück⸗ gekehrt. Oeſtlicher Kriegsſchouplatz. heeresfront des Generalſeldmarſchalls Peinz Leopolè von Sayern. Bei Sabereſina öſtlich von Lida, drangen unſere Skoßtrupps in 4 Kilometet Breite über die vorderen ruſſiſchen Gräben bis zur zweiten stellung dutch, zerſtörten die Verteidigungsanlagen und kehrten mit 225 Ge⸗ fangenen, 2 Revolverkanonen, 6 Maſchinengewehren und 14 Minenwerfern zurück. R heeresfront des Generaloberſten Erzherzog Joſe einlullen laſſen dürfe. gerresaruppe des Seneralfelömarſchall v. Mackenſen lebte die Gefechtstätigkeit auf. Mazedoniſche Front. Die von unſeren Truppen am 20. März gewonnenen höhen nördlich von Monaſtir waren geſtern das Ziel ſlar⸗ ker franzöſiſcher Angriffe, die ſämtlich fehl⸗ ſchlugen. Gleichen Mißerfolg hatie ein ſchwacher Vorſtoß in den Seengen. Der Erſte Generalquarniermeiſter: Ludendorff. * Berc, 21. März.(WXB. Nichtamtlich.) Neben dem Jubel über das Zurückgehen der Deutſchen in der franzöſiſchen Preſſe iſt doch auch ein Unterton der Beſorgnis über die deutſchen Abſichten unverkennbar. Das„Journal du Peuple“ ſchreibt, es ſei gefährlich, die Kaltblütigkeit aufzugeben. Gewiß könnten die großen ſeit Tagen errungenen Vorteile nur erfreuen, aber man dürfe ſich nicht zu überſchwänglichen Phantaſien hinreißen laſſen, und bemerlens⸗ werte Erfolge als endgiltigen Sieg anſehen. Es ſei frappierend in wie guter Ordnung die Deutſchen zurückgingen. Die franzöſiſchen Tagesberichte ſchweigen in der Tat über die gemeldeten Gefangenen und die erbeutete Geſchütze. Die Lage ſei dazu angetan, die Be⸗ hauptungen der deutſchen Preſſe zu beſtätigen, welche erklären, daß es ſich nur um einen ſtrategiſchen Rückzug handle. Es ſei kindiſch, die militäriſchen Fähigkeiten Hindenburgs zu verleugnen, der zuviel Beweiſe kalter Entſchloſſenheit und ſtrategiſchem Genie gab, als datz man ſich in Frankreich durch die errungenen Vorteile Die ru Remeſis. Von Geh. Regierungsrat Prof, or. G chiemann. Eine furchtbare Nemeſis hat dem Zaren das Shepter aus der Hand und die Krone dom Haupt geriſſen. Der von England vorhereitete, von der Duma ausgeführte Staats⸗ ſtreich hat Formen. die mit Notwendigkeit in einen Bürgerkrieg auslaufen müſſen. In Moskau hat der Kampf bereits begonnen, er wird aller Wahrſcheinlichkeit nach weiter um ſich greiſen. Die bei der Konſtituie⸗ rung des Exekutivkomitees überganzene, wahrſcheinlich abſichtlich F Rechte hat zahlreiche Elemente hinter ſich ſte en, deren Inte eſſen mit der Aufrechterhaltung der alten Ordnung und mit der Fort⸗ dauer dee abſoluten zariſchen Regiments eng verbunden ſind. Für dic Männer der Rechten und für die hohe Geiſtlichkeit iſt die Kataſtrophe des Zaren eine Cefahr, die ſie naturhemäß, wenn irgend möglich, von ſich abzuwenden bemüht ſein wer⸗ den. Das kann durch Ueberläufer in die Reihen des bis⸗ herigen Gegners geſchehen, oder wenn ſich ein Führer findet durch Organiſierung eines Krie zes gezen die neuen Herren. Die Kriſis muß in dem Augenblick eintreten, wo die Vereidi⸗ gung der Armee und der Beamtenſchaft verſucht wird. Es iſt fraglich, ob die kommandierenden Generäle, Bruſſilow, Ewerth, Rußki Alexejew uſw. noch genüſſende Autorität be⸗ Pher unt aft länge ſchwankende, von Friedensſehnſucht eherrſchte Maſſe der Soldaten zu ſich herüberzuztehen. Die Lage hat ſich nun noch dadurch weiter verwickelt, daß, wie Herr Milfukow jetzt offiziell erklätt hat, bie erſte Nachricht von der Abdankung des Zaren eine Fälſchung war. Das Exekutivkomitee hatte beſchloſſen, die Abdankung zu erzwin⸗ en und die Zuſtimmung des Zaren fälſchlich als bereits er⸗ ſolgt der Welt angekündigt. Es war alſo eine offenkundige Lüge, mit der die neue Regierung ſich ein zſeführt hat. Eine Süge war auch die Wahl Michaels zum Re enten und die Er⸗ nennung Alexejs zum Saren Erſt nacht äplich, nachdem man ſich der Perſon des Zaren bemächtizt, und ihn im Tau⸗ riſchen Palais interniert hatte, hat man ihm en Abdan⸗ kungsdekret oktroyiert, das die Krone, untet Uebergehung Alexejs, des 18ſfährigen Thronfolgers direkt auf Michael Alexandrowitſch übertrug. Michgel hat darvuf ab jelehnt, die Zarenwürde zu übernehmen, und ſo iſt Rußland kheute Zar⸗ tum ohne Zaren, Monarchie 991 Monarchen, in Wirklichkeit aber eine von Kngene orgoniſterte, oder vielmehr desorgam⸗ „ in ette Dependenz, in welcher die Unordnun! Kalſet iſt und die hraſe Programm der Regierunz. Aues ſyrſcht dafür, daß nicht die kombinierte Früklingsoffenſive, ſondern der Bürger⸗ krieg mit ſeinen unberechenbaren Folgen die Frucht der nächſten Zukunft ſein wird.— Was wir im Hinblick auf dieie Eutwicklung zu tun ha⸗ ben, ſoll nicht unterſucht werden. Aber wir bheken mit voll⸗ ſtem Verttauen der Entſcheidung entgegen, die Seine Ma⸗ jeſtät unſer Kaiſer und ſeine bewährten Ratgeber treffen wer⸗ ſſiche Revolution. den⸗ Nur ſie ſind in der Lage, die militäriſchen Mrügee, keiten und die politiſchen Notwendigkeiten zu überſehen. Nach ihnen wird gehandelt werden. * Ein Attentat auf die Zarin? o. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. März. 7 3..) Nach einer über Stockholm aus Petersburg ommenden Meldung des„Baſler 0 0 war die Jarin einen Monat nach der Ermordung Raſputins einem Altentat ausgeſetzt. Die Jarin beſuchte in Jarskoje⸗Selo ein Lazarett. Bei dieſem Beſuche wurden 5 Revolverſchüſſe auf ſie ab⸗ 19 8 Richt weniger als 12 Offiziere R ſich auf An⸗ kung der Jarin⸗Mutter verſchworen. Der Anführer, der ie Schüſſe abfeuerte, Fürſt Dolgoruki, wurde auf⸗ 10 hängt, die übrigen erſchoſſen. Die Jarin wurde bei dem ttentat am Arm verwundet. Die ruſſiſche Flotte beſchießt Kronſtadt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. März. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Zeitungen berichten aus Karlskrona in Schweden: Die ruſſiſcheFlatte vor Kronſtadt be⸗ ſchießt ſeit Freitag Mittag die Stadt. Die Matroſenſchule und der Menſchikow⸗Palaſt ſtanden am Freitag Mittag in Flammen. Kronſtadt, der große, Petersburg vorgelagerte Kriegs⸗ hafen, wurde bekanntlich bereits in den erſten Revolutions⸗ tagen von dem Exekutivkomitee beſetzt. Zwei Abgeordnete, Pazelajew und Teskin erſchienen in Kronſtadt, die Garniſon ſtellte ſich zur Verfügung des Komitees. Pazelajew wurde zum Kommandanten von Kronſtadt ernannt. Sollte ſich die Rachricht von der Beſchießung Kronſtadts durch die ruſſiſche Flotte beſtätigen, ſo würden wir hier die erſte Gegen⸗ aktion der bewaffneten Macht gegen die Revolu⸗ tion haben: die dem alten Regime treu gebliebene Oſtſeeflotte ſucht die Revolutionäre aus Kronſtadt zu vertreiben. Die Nuchricht kommt aus dem ſchwediſchen Kriegshafen Karls⸗ krona, wohin über die Oſtſee immerhin zuverläſſige Kunde über die Vorgänge im Finniſchen Buſen dringen könnte. die Agitation der Kadikalen und Sozialiſten. m. Köln, 22. März.(Priv⸗Tel.) Die Zeitung meldet aus Kopenhagen! Eine Anzahl Eſtländer, bie geſtern aus Petersburg in Haparanda eintrafen, berichten, daß ein Aufruf der ſozialiſtiſchen Hauptleitung in allen Kreiſen Petersburgs große Beunruhigung her⸗ vorrufe. Dieſer Aufruſ kündigt neue Geſetze über die Auftellung des Bodenbeſitzes des Zaren, der HFlöſter und des Adels an das Volk, ſowie die Enführung des Achtſtundenarbeitstages an, ferner das Zuſam⸗ mengehen des Proletariats aller kriegfüh⸗ 8——————ĩ— —— ——————— ————— ——.—————————— Nr. 138. 2. Seiie Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 22. März 1017. renden Länder gegen die Unterdrücker und die Herbeiführung des Abſchtaſſes des Krieges. Der Aufruf wurde im Hauptorgan der ſozialiſtiſchen Partei veröffentlicht, jedoch von der Telegraphenagentur nicht erwähnt. Alle Arbeiter Rußlands verlangten. berichten dieſe Gewährsmänner, drin⸗ gend den Frieden. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen. daß von den Arbeitern eine neue Revolution gegen die neue Regierung hervorgeruſen werde, um den Abſchluß des Krieges zu erzwingen. Die ruſſiſchen Sozialiſten wollen Frieden. * Budapeſt, 22. März.(Pr.⸗Tel., z..) Nach hie⸗ ſigen Blättermeldungen herrſcht in Pariſer Sozialiſtenkrei⸗ ſen das Gerücht, die ruſſiſchen Sozialiſten hätten der neuen Regierung nahegelegt, daß ſie ſich nur unter der Bedingung zu einem Kompromiß bereitfinden laſſen würden, daß inner⸗ halb einer beſtimmten Friſt von dem Dumaausſchuß Frie⸗ densverhandlungen herbeigeführt würden. Tſcheidſe zum Vorſitzenden der Radikalen und Sozialiſten gewähll. * Wien, 22. März.(Priv.⸗Tel. z..) Die hieſige Kor⸗ reſpondenz„Rundſchau“ berichtet aus Genf:„Petit Journal“ meldet aus Petersburg, der revolutionäre Ausſchuß der Radi⸗ kalen und Sozialiſten in Oſtrowo bei Petersburg habe den Sozialdemokraten Tſcheidſe zum Vorſitzenden gewählt. Die proviſoriſche Regierung hat wegen der herrſchenden Getreide⸗ inappheit in Petersburg die Zwangsverteilung eingeführt, worüber unter der Arbeiterſchaft großer Unwille herrſcht. Schwlerigkeiten der neuen Regierung in Petersburg. O Rotterdam, 22. März.(Pr.⸗Tel., z..)„Vie pariſienne“ meldet aus Petersburg, daß die Neubildung des jetzigen Miniſteriums erwogen wird einesteils wegen der Agitation der Radikalen und Sozialiſten, anderen⸗ teils wegen der ausgeſprochenen Drobung der Arbeiter, die Arbeit nicht wieder aufnehmen zu wollen, ehe die Kohlennot behoben iſt. Das Exekutiv-Komitee bereiſt das Land. * Wien, 22. März.(Priv.⸗Tel. z..) Die hieſige Kor⸗ reſpondenz„Rundſchau“ meldet aus Stockholm, daß eine An⸗ gahl Vertreter des ruſſiſchen Exekutiv⸗Komitees im Ehiraeuge das Land bereiſen, um die Neuordnung der Dinge durchzu⸗ führen. Die Lokalbehörden wurden offiziell davon verſtändigt, daß die Rerolution durchgeführt worden iſt und die Gen⸗ darmerie in ganz Rußland aufgehört habe zu exiſtieren. Wie es heißt, ſoll das ganze ruſſiſche Gendarmeriekorps nach der Front gebracht werden.— 200 politiſche Gefangene ſind aus den Cefängniſſen in Petersburg neuerdings freigelaſſen wor⸗ den. Auch eine Anzabl Finnländer, die nach Sibirien ver⸗ bannt waren, ſind bereits in die Heimat unterwegs. Der Zuſammenbruch der ruſſiſchen Eiſenbahnen. „Torgowo⸗Promyſchlennaja Gaſeta“ vom 6. März ver⸗ öffentlicht die Verladeziffern für Bergwerksprodukte, die wich⸗ tigſten Rohſtoffe für die Eiſenbahnen ſelbſt und die Rüſtungs⸗ induſtrie, im Monat Januar ruſſiſchen Stils.(Im Februar wurde die Lage durch die Schneeverwehungen noch ſchlechter. Schriftl.) Die Kohlenverladung erreichte nuͤr 108,3 Millionen Pud, blieb olſo um 45 v. H. binter dem nur den dringendſten Bedarf des Fiskus und der Rüſtungsinduſtrie berückſichtigen⸗ den Voranſchlag zurück. An Eiſenerz wurden nur 12 Mil⸗ lionen Pud verladen gegen 26,8 des Voranſchlags, alſo weniger um 69 v..; bei Flußmitteln erreichte die Minder⸗ verladung 52 v.., bei Salz 53,8 v.., bei Roheiſen 53,4 v. ., Im ganzen wurden ſtatt 261,6 Millionen Pud nur 132,5 Millionen, alſo die Hälfte, an Bergwerksprodukten befördert. Gegen das an ſich ſchon wenig günſtige Vorſahr— den gleichen Monat Januar— bedeutet die Januar⸗Verladung 1917 einen Rückgang von 22,2 Millionen Pud, gleich 14,3 vom Hundert. Finnlands Forderung nach Selbſtänoigkeit. Von finnländiſcher Seite ſchreibt man den„Stimmen aus dem Oſten“: Die Lawine iſt ins Rollen gebracht. Wie lang und wie verhängnisvoll ihre Baln ſein wird, das ſteht noch dahin. Ein etwaiger zufälliger Stillſtand der Bewegung darf aber nicht täuſchen: es iſt einfach nicht möglich, daß eine revolutionäre Umwälzung in einem Reiche wie dem Ruſſiſchen in einigen Tagen oder Wochen endgültig erledigt werden kann. Vor den Toren der gärenden Hauptſtadt des fieber⸗ erſchütterten Rieſenreiches liegt Finnland, ein in jeder Hinſicht —. allein die politiſche Anlehnung ausgenommen— Rußland vollkommen fremdes Land. Dank ſeiner Lage und ſeiner po⸗ litiſchen Beziehungen zum Kaiſerreiche wird Finnland wahr⸗ ſcheinlich in hohem Grade von den ruſſiſchen Ereigniſſen be⸗ einflußt werden. Abgeſehen davon, daß eine etwaige lokale Militärdiktatur oder Ausſchreitungen einer meuternden Sol⸗ dateska dem Lande ſchwere Leiden zufügen können, wird das Großfürſtentum, ſo dicht am Hauptzentrum der Revolution gelegen, gewiß die Kraft des Strudels deutlich zu fühlen be⸗ kommen. Es kann ſein, daß die neue Regierung im Namen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, deren blutige Sonne jetzt über Rußland— wie einſt über Frankreich— auf⸗ gegangen iſt, die Söhne Finnlands zum Entſcheidungskampfe gegen den Feind Rußlands herbeizuziehen verſucht— eine Maßnahme, die, wie betannt, von den früheren Machthabern aus kluger Vorſicht vermieden wurde. Es kann ſein, daß ſie den finnländiſchen Landtag einberuft und durch Freiheits⸗ phraſen, vielleicht ſogar durch Vorſpiegelung einer Wiederher⸗ ſtellung der Autonomie Finnlands, zu ködern verſucht. Und da das äußerſt radikale Wahlgeſetz vom Jahre 1906 ein po⸗ litiſch unreifes Element in die finnländiſche Volksvertretung gebracht hat, iſt es im Falle einer— ſelbſtverſtändlich vor⸗ übergehenden— Herrſchaft der extremen Linken in Peters⸗ burg ſogar möglich, daß die entſprechende Gruppe im Landtag ſich teilweiſe von den Phraſen blenden läßt. Doch für die große Mehrheit des finnländiſchen Volkes ſteht feſt— dunkler oder klarer je nach Bildungsgrad und po⸗ litiſcher Urteilsfäbigkeit— daß Finnland nie im Verein mit dem Weſensfremden, ſeit Anfang der Geſchichte feindlichen Rieſemeiche ſeine geſchichtlich⸗kulturelle Aufgabe erfüllen kann. Romme was kommen mag— Finnland wird unter allen Umſtänden die Forderung auf Selb⸗ ſtäpdigkeit aufrecht erhalten. Amſterdam, 22. März.(WrB. Nichtamtlich.) Das Allgemeen Handelsblad“ meldet aus Petersburg vom 21. März. In dem Manifeſt, das die Verfaſſung Finnlands be⸗ ſtätigt und wiederherſtellt, wird auch Exweiterung der Befug⸗ Biſſe des finniſchen Landtages verſprochen. Ferner meldet das Blatt, der Miniſterrat habe den Juſtizminiſter Kerenski beauftragt, den Prozeß gegen den früheren Kriegsminiſters Suchomlinow, der des Hoch⸗ verrats beſchuldigt werde, zu beſchleunigen. Nach Rußland— Italien? c. Von der ſchweiz. Grenze, 22. März.(.iv.⸗Tel. z..) Der Züricher Tagesan eiger meldet, in letzter Zeit wür⸗ den ſich auffallend auch in Italien Vorgänge mehren, die gleicher Art ſind, als wie ſie der ruſſiſchen Revolution voraus⸗ gingen. Ernſte Unruhen in Mailand. O Rotterdam, 22. Mär-.(Priy.⸗Tel.) Nach hierher gelangten Berichten aus Mailand, die allerdin's bisher unbe⸗ ſtätigt ſind, brachen doriſelbſt ernſte Unruhen au⸗. Scharfe politiſche Jeufur in Jtalien. c. Von der ſchweiz. Grenze, 22. Mir⸗.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blättern zu ol je veru teilt der„Corriere della Sera“ auf das ſchärfſte die Handh⸗bun: der pol tiſchen Zenſur in Italien. Aus En land und Frank eich in Italien eintreffende Nachrichten über die Ereigniſſe in Rußlnd wii⸗ den auf der Konſulta 24 Stunden lang liegen bleiben. Die dadurch bedin⸗t verſpäteie Veröffenlichun! der Nach i ten in der italien ſchen Preſſe ſet umſo weniger gerechtfertigt, als die Nachrichten bereits die franzöſiſche und engliſche Zenſur paſſiert hätten. Man könne die Meßnahme nur damit er⸗ Nachrichten erhalte und auf Preſſemeldungen en gewieſen ſet. Die Not wächſi. c. Von der ſchweiz. Grenze, 29. März.(Priv.⸗Tol. .) Aus Baſel wird gemeldet: Der Miländer„Avant!“ berichtet, daß die italien'ſche Einfuhr im letzten Monat auf ein Füntel der no malen Ziffer zurückgegangen iſt. Die Not in allen italien'ſchen Städlen wachſe von Tag zu Tag unaufhaltſam. 1300 neuernannte Offiziere an der italieniſchen Fronk. c. Von der ſchweiz Grenze. 22. Mär⸗.(P i9,⸗Tol. 2..) Laut Züricher Blätter wurde geſtern in Parma ein beſchleunigter Ausbildungskurſus für Offiziere ab geſchloſſen. 1300 Offifiere werden ſich an die Front begeben. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 22. März.(WrB. Nichtamfli! Bericht des Generalkfabs vom 21. März. Mazedoniſche Kront Iwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee Ruhe. Auf der T ſcher⸗ vena Stena öſllich des Preſpaſees und in der Gegend von Tarnova weſtlich von Bitolia wurden zwei feindliche Angriffe, die nach heftiger Arlillerievorbereikung unter⸗ nommen wurden, mit blutigen Verluſten für den Jeind abgewieſen. Nördlich von Bitolia verſuchte der Jeind nach langer Vorbereitung durch Trommelfeuer zum Angriff überzugehen, er wurde gleich anfangs durch unſer Vernichtungsfeuer angehalten. In dieſem Ab⸗ ſchnitt gelang es am Nachmittag den hulgariſchen und deutſchen Truppen durch einen durch heftiges Artillerie⸗ feuer unterſtützten Gegenangriff die Franzoſen aus früher verlorenen Gräben zu verjagen. Alle Ge gen⸗ angrifſe der Franzoſen wurden abgeſchla⸗ gen. Zwei franzöſiſche Maſchinengewehre, 10 Schnellade⸗ gewehre wurden erbeutet und 28 Franzoſen gefangen. Im Cernabogen unterhielt der Feind mehrmals heftiges Trommelfener. Oeſllich der Cerna in der Gegend von Budinirhi verſuchten zwei feindliche Kompagnien vorzugehen, wurden aber durch unſer Feuer verjagt. Auf der übrigen Front nur von Jeit zu Jeil das ge⸗ wöhnliche Arkilleriefeuer. Längs der Bahnhöfe und der Bahnlinie Dolni—Perej—Budkovo für uns günſlige Pa⸗ krouillenſcharmützel. Wir rieben eine engliſche Patrouille von s Mann und 1 Offizier auf. Auf der ganzen Front lebhafte Fliegertätigkeii. Rumäniſche Front. flicher Ruhe. Die Ausſichtsloſigkeit der neuen Offenſive Sarrails. m. Köln, 22. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche 819 meldet aus Sofia: Die angekündigte Offenſive Sarrails, die nun begonnen hat, ſtößt hier auf unerſchütterliches Vertrauen an ihre Erfolgloſigkeit, das die tapferen verbündeten Armeen auch vollkommen rechtfertigen. Das Regierungsblatt„Na⸗ rodni Prapa“ ſagte darüber am Schluß eines ängeren Ar⸗ tikels: Auch die kommenden Tage würden Sarrail zeigen, daß er ſich in der bulgariſchen Heimatsliebe und der Tapferkeit der verbündeten Truppen getäuſcht habe. Die neue Offenſive wird den Franzoſen nur neue Enttäuſchungen, den Englän⸗ dern neuen Stoff gegen die ganze Expedition nach Saloniki bringen. Neue Gräber von Fremdlingen würden den kom⸗ mendenceſchlechtern nur zeigen, wie die Bulgaren ihre Heimat zu verteidigen wüßten. Die Annahme der Kriegskredite in der Sobranſe. m. Köln, 22. März.(Priv.⸗Tel. Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung meldet aus Sofia: In der Sobranje wurde heute über den geforderten Kriegskredit von 535 Millionen abgeſtimmt. Die Abſt'mmung ergab eine überwälti⸗ gende Mehrheit. Mit Ausnahme der Sozialdemokrate ſtimmten alle Parteien dafür. Im Verlauf der Debatte kamen die Parteiführer aller Gruppen zu Wort. Der Kriegsminiſter Nejdenow bezeichnete die La ge an allen Fronten als überaus Die bul a⸗ riſche Armee habe an Kraft zugen ommen. Die bieberigen Verluſte erreichen bei weitem nicht die Höhe derſentꝛen im Der Miniſter iſt davon überzeugt, daß die aute 73 der Verbündeten zum Wohl aller Völker abgeſchloſſen wer Mie Kriegslage. DBerlin, 22. Mäͤrz.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Laufe des geſtrigen Tages kam es im Weſten an vielen Shellen im Geblet ber Sontme, Biſe und Aüshe u Suſan klären, daß der Miniſter des Aeußern nur un enſt ende direkle und nahmen etwa 10 neue Dörfer. menſtößen, beſonders bei Roiſel, in der Gegend von Peronne und auf dem Nordufer der Aisne. Lebhafte S entwickelte ſich in der Gegend von Arras und Lens. Ein franzöſiſcher Angriff auf dem Weſtufer der Maas in der Gegend von Malancourt wurde im Keime erſtickt. Auf der ganzen Weſtfront entfalteten die beiderſeitigen Patroulllen lebhafte Tätigkeit. Deutſcherſeits wurden dabei 40 Gefangene eingebracht. Auf der Oſtfront drangen unſere Sturmtrupps an der Bereſina in einer Breite von 4 Kilometer und einer Tiefe von 3 Kilometer bis über die zweite ruſſiſche Stellung hinaus vor. Sie kehrten nach Zerſtörung der feindlichen Anlagen mit 285 Gefangenen zurück, außerdem wurden mehrere Revolver⸗ kanonen, Maſchinengewehre und Minenwerfer eingebracht. In Rumänien iſt die Gefechtstätigkeit bel — Sicht aufgelebt. Auf Donau und Sereth herrſcht reibeis. Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz richteten die Franzoſen heftige Angriffe auf die ihnen von uns entriſſene Höhe nördlich von Monaſtir. Sie wurden reſtlos abgeſchlagen. Eine Meldung des Eiffelturms beſagt, daß 50 junge Mädchen im Alter von 20 Jahren in Noyon entführt worden ſeien. Es handelt ſich tatſächlich um arbeitsfähige Frauen. Die Räumurg iſt dort wie überall in größter Ruhe vor ſich gegangen. Die langſame Beſetzung des von uns ge⸗ räumten Gebietes geht in demſelben Tempo weiter. Die Trennungslinie zwiſchen Franzoſen und Engländer iſt un⸗ gefähr die Straße Noyon—Nesle—Ham⸗St. Quentin. Auf der Straße ſelbſt marſchieren Franzoſen an. Am 21. März hatte der Feind ungefähr folgende Linie erreicht: einige Kilo⸗ meter nördlich von Soiſſons—Ailette—Chauny—Tergerier Roupy 12,5 Kilometer nordweſtlich St. Quentin. Lebhaſte Frtilleriekämpſe am Hartmannsweilerkopf. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. März. (Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Blätter berichten: Die Fran⸗ zoſen unternahmen am Montag auf dem Frontabſchnitt von Altkirch bis zum Hartmannsweilerkopf einen heſtigen Artil⸗ lerieangriff, der von den Deutſchen in gleicher Stärke er⸗ widert wurde. Dieſem Artillerieangriff ging am Montag eine lebhafte Fliegertätigkeit voraus. Ahermals fand nord⸗ weſtlich von Altkirch ein ſchwerer Luftka mpf ſtatt, in dem ein franzöſiſches Flugzeug abseſchoſſen wurde, das bren⸗ nend zur Erde ſtürzte. Durch die Exploſion des Motors wur⸗ den beide Inſaſſen getötet. Darauf in zog ſich das Geſchwader nach Weſten zurück, ohne verfolgt zu werden. Chineſiſche Kulis in engliſchen und franzöſiſchen Dienſten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. März. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen zufolge ſind nach einer Mitteilung des britiſchen Kriegsamtes in Südafrika über 8000 Kuli von der Kapkolonie ausgehoben worden, die in Frankreich als Transportarbeiter verwendet werden ſollen. Ein erſter Transport von 2400 Kali wird dem⸗ nächſt nach Marſeille abgehen. Das Kriegsamt teilt ferner mit, daß bisher in Frankreich und England über 11 000 chine⸗ ſiſche Kulis als Transportarbeiter tätig ſind und daß weitere Arbeitskräfte von China erwartet werden. Die ſe udlichen Heeresber che. die franzöſiſchen Serichte. Paris, 21. März.(Wrs. Nichtamtlich.) Amtlicher Nach⸗ mittagsbericht.) An der Straße Ham—St. Quentin Schar⸗ müteel zwiſchen unſerer Kavallexie und feindlichen Abteilungen. Ceſtlich von Ham nahmen unſere Truppen geſtern bei Tagesende in glänzendem Angriff das Schloß don Savriellors und das Dorf Fuſſy trotz der lebhaften Verteidigung ſeiner Beſatzung. Südlich bon Chauny hielten wir die allgemeine Linie der Ailletle beſetzt. Alle erreichten Stellungen werden ſtark eingerichtet. Nördlich und nordöſtlich von Soiſſons rückten wir während der Nacht links und rech s der Straße nach Noyon bedeutend vor Auf dem rechten Maaeufer drangen wir nördlich des Gelöftes Chambrettes in den zuvor beſchoſſenen Graben und fanden hier zahlreiche feindliche Leichen. Handſtreiche auf unſere kleinen Poſten ſüdöſtlich von Tahure, im Walde von Ailly und in der Gegend von Limey ſcheiterten voll⸗ ſtändig; wir machten Gefangene. Auf der übrigen Front war die Nacht ruhig. Paris, 21. März.(WeB. Nichtamtlich.) Amtlicher Abend⸗ bericht. Nördlich Ham iſt die Lage unverändert. Unſere 1 ten Truppen blieben zwiſchen Rouph und St. Quentin in Beräh⸗ rung mit dem Feind. Oeſtlich Ham erzwangen wir am Vo ilta an zwei Stellen den Uebergang über den Sommekanal. 00 lebhaften Widerſtandes der Deutſchen brachte die e ſchne dig durchgeführte Oreration den Erfolg, die nördlichen und öſtl chen Kanalufer vom Feinde freizumachen und ihn bis an die Dörfer von Cloſtres und Montescourt zurückzudrängen. In die er Gererd rief der Feind Ueberſchwemmungen hervor. Die mei⸗ ſten Dörfer vor unſeren Linien in der Gegend von St. Quen⸗ tin brennen. Nördlich Targniers drangen wir vor⸗ Im Aillytte⸗Tal einige Patrouillenſcharmützel. Der Feind, weler das Oſtufer des Kanals von Crozat und Aillytte ſtark beſetzt hält, beſchoß unſere Linien In der Gegend nördlich Lon Soiſſons machten wir erhebliche Fortſchritte und hatten hier mebrere lebhafte Gefechte. Die meiſten der eroberten Dörfer ſind völlig zerſtört. Oeſtlich der Maas machte der Feind mehrere Handſtreiche au der großen Straße von Colonne; alle Verſuche ſind in unſerem Feuer geſcheitert. Auf der übrigen Front war der Tag verhältnismäßig ruhig. Belgiſcher Bericht. Geſtern Beſchießung an verſchie⸗ denen Punkten der Front, beſonders gegen Dixmuiden, Drie Grachten und Sieenſtraate. der engliſche Bcricht. London, 21. März. WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht ⸗ Süböſtlich und öſtlich von Peronne drangen unſere Truppen in den letzten 24 Stunden raſch vor und erreichten Funkte eiwa 10 Meilen öſtlich der Somme. Wir beſetzten weitere 10 Dörfer. Zwiſchen Velu und Arvas fängt der Feind an. an eing lnen Orten bedeutenden Widerſtand zu leiſten, aber ſeine Nachhuten werden ſtändig aus ihren Stellungen vertrieben; unſer Vormarſch dauert an. Der italieniſche Bericht Rom, 21. Märg.(WeB. Nichtanutich.) Amtlicher Bericht. An der Trentinafront blieb geſtern die Artillerietätigkeit noch giemlich — In dem Gebirgsſtock von Coftabella(Si. Delegrino⸗Tal⸗ viſto) griff der Zeind nach leb Se mit Gas⸗ geſchoſſen Hartnäckig unſere vorgeſchopenen Stellungen an, wurbe aber mit fühlbaren Berluſten abgewieſen. An der Juliſchen Front die gewühnliche Tätigleit der Artillerte auf beiden Eeiten und An⸗ riffstäkiglett unſerer Patrouillen. Zwei dieſer Patrouillen achen in die feindlichen Linien öſtlich von Sober(Gegend von * Göra) ein und brachten ſie in Unordnung. Ein feinbliches Flug⸗ 77 rennend ug das von unſerem er getroffen wurbe, ſtürgte Pret Se 0 el, Bedeat E Se SS SSSSSS SSSS —— —— ——— mannhein er General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.). Seite. N. 188. * RRRGG ſDie Fahnenflucht. Der ſtellv, komm. General des 14. Armce⸗„ Kälterückfal im Schwarzwald. Der kalendermäßige Früh⸗ Nus Staot und Land. Körps hat eine Verordnung über die Fahnenflucht erlaſſen,[lingsbeginn wurde im geſamten Schwarzwald dur einen zin welcher u. a. beſtimmt wird: Wer von dem Vorhaben der* 9 fe nptichen Wette angemeldet Schon zu Beginn Fahnenflucht einer Perſon des aktiven Soldatenſtandes oder des] der Woche iſt die Witterung in den Bergen rauher und kälter mi t 7 2 Beurlaubtenſtandes oder einer anderen Militärperſon zu einer worden und in den beiden letzten Tagen gingen die Regenfälle 8800 dem 8 ausgezeichnet Zeit, zu welcher die Verhütung dieſes Verbrechens noch möglich iſt, Hunächſt in den oberen und numg auch in miktleren und tieferen * glaubhafte Kenntnis erhält und es unterläßt, unverzüglich Anzeige][Lagen wieder in Schnee über. Am Dienstag, in der Nacht um Utfizr. Ene Kenne, Sohn des Lokomotipführers Peter zu machen, wird beſtraft. Strafe trifft auch denſeni 6 5 6 Achtliche S 861 * 8 N 1„ gen, welcher N. 1 S eemengen ne⸗ Augartenſtraße 18, wegen Tapferkeit vor dem Feinde bei] von dem Aufenthalt eines Fahnenflüchtigen oder einer Militärper⸗ 9 8 11 955 Sch Nen ietzt bie ſon, welche ſich von ihrer Truppe oder Dienſtſtellung eigenmächtig Schneedecke ihte größte Höhe feit Veginn des Sieu ert Dorſch, Gefreiter im Gren.⸗Regt. 110, Sohn des entfernt hat, oder den erteilten Urlaub übexſchritten hat und ſich[ Winters. Im Beldbetnecket beträgt die Schneehöhe 90 Zenti⸗ uermanns Heinrich Dorſch, Parkring 21, wegen tapfererverborgen hält, oder auf andere Weiſe der militäriſchen Kontrolle f 1 9 Ralrauillenunternehmen.* entzieht, Kenntnis erhält und entſprechende Anzeige unterläßt. Bn e— S 3* Zum 120. Geburtstag Kaiſer Wilhelms l. Am 22. Märshervorzuholen und ihn über die zugeſchneiten und verwehten Päſſe N Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten Hauptmann 797, alſo heute vor 120 Jahren, wurde Kaiſer Wilhelm J. geboren.] zu führen. In Todinauberg, St. Blaſien, Titiſee, beſonders aber Rudolf Bauer, Rechtsanwalt in Heidelberg und Li. d. R.[Es war ein Mittwoch; in der Nacht hatte es Eis gefroren, ami e urtwangen, Schönwa m Kandel und Schau⸗ kteted Fuchs, Sohn des Faäbrikanten Guſtav Fuchs in Tage ward es——5 aber windig und wolkig mit Sonnenblicken, e Reerſch diee Winter. Schnesſchh⸗ 10 Schllttenbehnen Sruhe. ſo leſen wir in dem Tagebuch der Oberhofmeiſterin der Kron⸗ge 18 5 9 b. Na 1 öllentalſtation leſen 0 me⸗ gehen bis etwa 600 Meter herab. ch allen Köllentalſt en 2 P460 5 enen iſt eine gute Sportbahn von den ringsum gelegenen Bergen vor⸗ *Auszeichnungen. Der Großherzog hat den nachgenannten—9 8 ae Rerliniſchen Nachrichten⸗ und Bündie handen. Vedeutende ehnieefäne———— e— kerſonen die nachgeſuchte Erlaubnis zuür Annahme und zum Tra⸗ die glücliche Geburt. Nachmittags gegen vier Uhr wurde Berlin des Schwarzwalds. Von der Hornisgriſde, vom Ruheſtein, Kniebis der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt: für die Königl. Weenc Keeenalce Abfeuerung von 24 im Luſtgarten aufgefah⸗ Schiffkopk werden geger, eie halben Meter Schnee leuziſche Rote Kreuz⸗Medaille 2. Klaſſe: dem Geheimen Ratrenen Kanonen das freudige Ereignis bekannt gegeben. Am erichtet. darunter eine anſehmich. Menge gutvrigen trockeneg krander Pfiſterer, Miniſterialdirektor im Miniſterium des 3. April fand im Kronprinzenpalais in ſchlichter und einfacher Neuſchnees, der bei 3 bis 4 Hrad Kälte innerhalb der letten s knern für das Baheriſche König Ludwigs Kreuz, dert Geheimen] Weiſe die Taufe ſtalt“ welche Sberkonſtſtorialräk Sack vornahm. Pemm Foſttein den Herben nach eler und ſtürmt es bei beißen⸗ lommerzienrat Dr. Karl Haas in Mannheim; für das Königl. 95 7 1 dem Froſte in den Bergen noch weiter und auch im Tale wirbeln Wärerte H 9 aunheim f gl.[ König Friedrich Wilhelm II. hielt den Prinzen während des Tauf⸗ 8 5 Münembergiſche Charlotten⸗Kreuz: der Frau Eugen Bumilleraktes. Das Kind erhielt die Namen: Friedrich Wilhelm Ludwig. die ſich de ſcheinen— 1— Mannheim. Wir in Baden haben beſonderen Anlaß, dieſes heutigen Tages zu 33 es Lenzes die Fluren in eine glitzernde Decke 8 n 8* In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberamtsrichter Georg gedenken. Haben wir doch das Glück, das ſegensreiche Pirken der Seitz in Heidelberg ſeinem Anſuchen entſprechend wegen vorge⸗] Tochter des erſten deutſchen Kaiſers, Großherzogin Luiſe tagtäg⸗ e Achtung Oelſchwindler! In Hannover und Kaſſel und auch in Maten Alters unter—+ des Ritterkreuzes Berthold deslich zu verſpüren, ein Wirken, ſo ganz im Geiſte ihres Vaters.]anderen Städten ſind in der letzten Zeit zwei Schwinbler auf⸗ ſaſten. Oberamtsrichter Seitz, der ſeit 1903 in Heidelberg wirkte, 4* Eine Auszeichnung für Schulen iſt jetzt vom Kaiſer geneh⸗[getreten, die holländiſches Speiſebt zum Raufe anboten. Da 8 tim Jahre 1878 in den badiſchen Staatsdienſt eingetreten, zuerſt] migt worden. Er hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß einigen die vorgezeigte Probe gut war, ſind in einem Falle 60 Liter beſtellt Falteter beim Landgericht in Waldshut, dann Amtsrichter in Schulanſtalten, die ſich auf dem Gebiet der Goldſammlun⸗ und dafür 600 Mark begablt worden. Der Käuferin wurden daxauf lach und Wolfach, wurde 1801 zum Oberamtsrichtet ernannt[gen und der Kriegsanleihezeichnungen beſonders her⸗ von den beiden Schwindlern 2 Korbflaſchen, in einem anderen alle und war bis zu ſeiner Verſetzung nach Heidelberg in Mosbachborgetan haben, das Adamſche Reiterbildnis des Kaiſers mit zwei Glasballons, übergeben, die die genannte Menge Oel enthalten At. Punt 00* Unterſchrift im Namen des Monarchen überwieſen werde. 4 ie Pie 9* 990 1 4— Ent⸗ rüfung für das höhere Lehramt 1917. Nachbenannten Kan⸗* 1 erkehr. Von heute eckung, da e Flaſchen an de als m aſſer gefüllt waren Waten ung Kandidalfunen, welche an der im Frühlahr 1917 abge-an e und daß ſich nur in den Flaſchenhälſen gutes Oel befaub. Die ſenen Prüfung für das Pöhere Jehramt lieisenommen bahen, heſfiſchen Staatsbahnen und der Reichsbahnen bexbleiben, die nach.] Schwandler gahen gulect in kaſhel gewoat und ſich dort als Pauſtent, d von der Prüfungsbehörde Zeugniſſe der wiſſenſchaftlichen Be⸗ t6 de de Beſtimmungen in Kraft: 1 In jedem Schlaßwagen Weſtphal und Reiſa aus Köln ausgegeben. Der eine bezeichnete ſich aung zur Unterrichtserteilung in beſtimmten Jächern unter Ju⸗ ſtehenden Beſtemmunge ii 8 e der and Reiſend aſtung zur Ablegung des Probejahres erteilt worden: 1. Kandidaten werden nur 4 Abteile für Reiſende 1. Klaſſe vorbehalten. 2. Der al hef, der andere als Reiſender. Da die Möglichkeit beſteht, daß 8:.. Preis der Bettkarte 1. Klaſſe wird aufs Doppelte des Preiſes der die beiden Schwindler auch hier auftreten, ſei hiermit gewarnt. 0 14 —194 160 N 6* 1 Lehrbefähigung in Lateiniſch und Griechiſch als Hauptfächer der küfung: Both, Withelm, von Roſtock i.., Lommel, Karl, vonBettkarten 2. Klaſſe erhöht. 3. Bei den Vorverkaufsſtellen können e Todesfall, Der in Werbach verſtorbene Pfarrer Florian annheim, Wattendorf, Georg von Heppenheim, Widmaier, Dr. Ju⸗ Bettkarten nux zuſammen mit den dazugehörigen Fahrkarten gelöſt Werr war, wie unſerer erſten Meldung nachgetragen ſei, auch at von Stutigart. II. Kandidaten und Kandidatinnen für Lehr⸗werden. 4. Die Friſt, innerhalb der vorausbeſtellte Bettkarten[Mitglieb der Zweiten Kammer, in welche er 1897, als er Pfarter tcceſ Hauptfächern aus dem Gebiete der neuern Sprachenzurückgenommen werden, wird auf 24 Stunden vor Schluß des in iſſigheim war, gewählt wurde. Bis zum Fahre 1000 gehörte 2 Faune, Sr. Fries, 45 65 5* 0 Piſe G verlängert. Vereits verkaufte Bettkarten behalten ihre[den Landſtänden an. crau(Heſſen), Mette, Dr. Siegfried, von Königslutter(Braun⸗ greit. eic), Brentee, Erita, von Muancheter(England), Räeſe, Lola,« Die Frankfurter Ausſtellung von Arbeiten der in der Schweiz Fray⸗Bentos,(Uruguay), Rothacker, Walter, von Pforzheim, internierten deutſchen Kriegsgefangenen wurde am Sonntag mit 8 Sähmih⸗Aurbach von, Klara, von Raſtatt, Schreiner, Dr. Maria, von einem vollen Erfolge abgeſchloſſen. Das materielle Ergebnis der—* vereinsnachrichten. Johann a. d. Saar, Schroeck, Margarete von Ludwigshafen a. Ausſtellung iſt ein außerordentlich erfreuliches, da nahezu ſämtliche cer Grund 0 sbeſiter⸗Berein M ieli R Dr. Luiſe, von Mannheim, III. Kandidaten und[Waren verkauft worden ſind; die endgültigen Zahlen ſtehen natur⸗[geſter Rer r R 27 eſiter⸗Verein; hi Must unen für Lehrbefähigung aus dem mathematiſch⸗naturwiſſen⸗][gemäß noch nicht feſt, doch kann heute ſchon geſagt werden, daß die Ge⸗ geſtern im Wiener Reſtaurant ſeine ahresverſammlung Rafttichen Gebiete. Gͤckel, Roſa, von Mannheim, Güntert, Karl,[ſamteinnahmen 110000 Mark überſchreiten. Der Beſuch war ab, die einen beſonderen Charakter dadurch krug, daß der Verein n—.—— Wüfterſasſen, überaus ſtark; allein am Sonntag beſuchten annähernd 8000 Perſonen e Verber, Klara, von Furtwangen.„dte Ausſtellung. Auch mit verſchiedenen Großabnehmern wurden S— 2 9 7 N. 1* Etx, e, Steuerliche Behandlung der Kriegsanleihezeichnungen. Die neunenswerte Abſchlüiſſe 05 die Zukunft getroſſen.—4 freuen geleiſtet hat und feierte beſonders Herrn Wiktemann, Vor⸗ Kartsruher Zig.“ ſchreibt halbamtl.: Wie ſchon in einer Mitteitung]uns umſomehr über den Erfolg der Ausſtellung, als ein Mannheimer, ſtands⸗ und Ehrenmitglied, de den Gründ ählt und an der er Nr. 226 der Karksruher Zeitung vom 19. Auguſt 1916 dargelegt der Inhaber der Fa. J. Marum G. m. b.., Herr Max Erlanger, Geſtrigen 2 0 In Sahr esberichl 0 9* porden iſt, bezweckt das proviſoriſche Geſetz vom 14. Auguſt 1916 durch die mit unſerer Unterſtützung J. Z. vollzogene reiche Sammlung[Nu a. u 70 Daß die Notlage der Grutd⸗—9 5 Hau Sbeſitzer an Hch. u. Verordn.⸗Blatt S. 245), 31 ſich aus den beſtehenden Steuer⸗ die erſten Werkzeuge und Matertalien für die in der Schweiz internier⸗ 11 aßgebenden Stellen mehr als früher gekannt und gewürdi, Folgen zu beſeit 822 daß der Zeichner von Kriegs⸗[ten Kriegsgefangenen geſtiftet und damit den erſten Anſtoß zu einer[würbe, ohne daß aber bis ſeh Maßnahſſen zur Anhilſe erreicht dul er zur Ermöglichung der Zeichnung Schulden aufgenommen äßigen ä i G über⸗ 5 918 4 kat, bie ebelchneken Eummen ats Kaptalderngin S worden ſeien. Von den Mietzinsnachläſſen hätte ſchon längſt derſteuern mußte, während er die zum Zweck der Zeichnung auf⸗ Weee Sutſchen Helden geseben hat, 3 Umgang genommen werden müſſen. Die Frage der Hypotheken⸗ Hlietunznen Schulden bei den Gemeindeumlagen und den ſich an⸗* Mit dem u⸗Voot Hegen aee Der verſchärfte U⸗Boot, beſchaffung zmüſſe ſofort nach— energiſch aufgegriffen ießenden örtlichen Kirchenſteuern gar nicht, bei der Staatsſteuer“] krieg lenkt die beſondere Aufmer ſamkeit auf die Technit und Taktik) werden, vorbereitende Schritte aber ſollten ſchon jetzt in die Wege —* allgemeinen Kirchenſteuern nur nach Maßgabe des 9 7 des Ver⸗ des Unterwaſſerkrieges. Ein Vortrag des Kapitänleutnants a. D. geleitet werden. Das Hypothekeneinigungsamt, das zur Milderung gensſteuergeſetzes abzuziehen berechtigt war. Das bezeichnete Ge⸗[van Bebber über das Thema„Mit dem U⸗Boot gegen und Behebung von Schwierigkeiten bei der Hypothekenbeſchaffung zu dem die nachträgliche Zuſtimmung der im April zuſammen⸗[England!“ am 28. März im Kaſinoſaal darf daher auf beſon⸗ ins Leben gerufen wurde, würde meiſt zu ſpät zu Rate gezogen. etretenen Landſtände eingeholt werden wird, ee daß auf An⸗deres Intereſſe rechnen. Stützt ſich doch der Vortragende auf reiche[[ Die Tätigkeit der Geſchäftsſtelle war ſehr umfangreich, es wurden 65 des Steuerpflichtigen die Stener und Umlagebeträge nicht er⸗perſönliche Ekfahrungen und auf ein Bildermaterial, das zum Teilerledigt u..: 171 Klagen, 3888 Auskünfte 1058 Woh n oder erſtatlet werden, die er weniger zu entrichten hätte, wenn 1 ſchen Auf er U⸗Pootbe ümeiieer, n, eenene le geſchuldeken Beträge bei der Steuerveranlagung im vollen Um⸗ auf photographiſchen Aufnahmen unſerer U⸗Bootheſatzungen, zum] anmeldungen, 2560 Schriftfätze und Briefe. Zum Schluß gah der ſang abgezogen worden wären, Hiernach ſind eiwa bei Ariegsanleihe⸗ Teil auch auf ſolche von Seite beruht und das dem Vorſitzende dem Wunſch Ausdruck, daß ſich die hieſigen Hausbeſitzer⸗ keichnern beſtehende Beſorgniſſe, daß ſie zu dem gebachten Zweck auf⸗ Rebner vom Reichsmarine⸗Amt zur Verfügung geſtellt wurde. Der vereine zu einer Geſamtorganiſation zuſammenſchlöſſen, lenommene Schulden verſteuern müßten, unbegründet.“ Vortrag wurde bereits in anderen Städten mit dem größten Er⸗um ſo nachdrückliche Arbeit leiſten zu können in der Zukunft, die e Die Bewilligung ber Kayitalabfindung an kriegsverſorgungs⸗ folge gehalten und mußte in der Berliner Urania über 100 Mal'] neben der Staatshilfe auch im Zeichen der Selbſthilfe ſtehe. Bei kerechtigte Perſonen(Kriegsteilnehmer und Witwen von ſolchen)[wiederhelt werden. Karten in der Hokmuſikalienhandlung K. Ferd. einem Kaſſenbeſtand von 201.54 M. ſchließen Einnahmen und Aus⸗ u Erwerb oder zur wirtſchaftlichen Stärkung eigenen Grundbe⸗ Heckel(Konzertkaſſe). gaben mit 17 720.02 M. ab. Da die Rechnungsprüfer zu Erinne⸗ ches nach dem Reichsgeſetz vom 8. Juli 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 680)« Heniſchlands Spende für Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz. In rungen keinen Anlaß hatten, wurde dem Vorſtand Entlaſtung er⸗ ſo ſchreibt die„Karlsruher Zig.“ halbamtlich, unter anderem davon[der am 16. März 1017 ſtattgefundenen Arbeits⸗Ausſchuß⸗Sitzung, der teilt. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der ſtatutengemäß Rbeneis, daß, für eine nützliche Verwendung des Geldes Gewähr die Vertreter von Preußen, Bayern, Sachſen, Braunſchweig uſw.] ausſcheidenden Herren Hormuth, Sator und Wittemann, leht. Ob dieſe Vorausſetzung zutrifft, unterliegt, nachdem ein zu⸗ beiwohnten, konnte von dem erfreulichen Ergebnis der bisherigen][für den auf Wunſch ausſcheidenden Herrn Drohm wurde Herr mmender Beſcheid des Generalkommandos ergangen iſt, der Prü⸗ Sammeltätigkeit berichtet werden. Durch eine Lotterſe dürfte der] Meiner in den Vorſtand gewählt. Unter„Verſchiedenes“ be⸗ uug der von der Landeszentralbehörde beſtimmten Stelle— im Groß. Spende ein Betrag von.000 000 zufließen. Eine Denkſchrift, welche richteten der Vorſitzende und Herr Rechtsanwalt Dr. Wein⸗ erzogtum: die Siedelungsſtelle des hadiſchen Heimat⸗die Bevölkerung über die Bedeutung von„Deulſchlande Spende für gart über den derzeitigen Stand der Angele enheit des Nor⸗ Wentes in Karlsruhe, Schloßplatz 10— und der Entſcheibung der[Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz“ ung die für dieſen Zweck zu treffen⸗[malmietvertr x 4 Herr Baff 0ſch. darin de werſten Militärverwaltungsbehörde. Solange den Verſorgungsbe⸗ den organiſatoriſchen Maßnahmen aufklären ſoll, kommt demnächſt zur Paſſt* EF 18*0 8 6 Rigien hierüber noch keine Entſchließung zugefertigt iſt, empfiehlt une Eine große Volksſammlung ſoll durch Vertei⸗ die 9 aufgunehmen, aß ſpäteſtens 5 Tage vor der Räumu 8 iu ſich für ſie nicht, endgültig bindende Veröflichtungen einzugehen,[ lung belehredner Schriſten und Merkhlälter und dürch die au allen ie Miete zu zahlen iſt, damit der Vermieter in der Lage ſei, ſeint 10 deren Erfüllung die erbetene Kapitalabfindung in Ausſicht genom⸗[Orten zu haltenden Vortrage über Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz Pfandrecht auszuüben, was ihm manchmal dadurch erſchwert wirb, * wird. Falls mit dem Abſchluß der Verträge nicht überhaupt bis]nicht nur ein Tag der Geldſammlung, ſondern beſondexe Bedeutung daf Mieter, die nicht beabſichtigen, anſtandslos zu gablen, heimlich uur Erledigung der Abſindungsgeſuche gewartet werden kaun, follte[Borhalten dur die Auftlärung der breiten Maſſe über Kinderhygienel] mit ihren Möbeln abrücken. Weiter wurden vekſchiedene Fälle Berelnbarung mindeſtens vorbehalken werden, daß ihre Wirk.] Wünſche und Anfragen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle von aus der Praxis erzählt und über deren rechtliche Beurteilung ge⸗ ſceit durch die Bewilligung oder Verſagung der Ahfindung auf.„Deutſchlands Spende für Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz“ Berlin ſprochen und gus allem der Schluß gezogen, daß Vertragsabände⸗ ebend oder auflöſenb bedingt wird. W.., Taubenſtraße 16/18. rungen ausſchließlich ſchriftlich getätigt werden ſollen. ———————————————————— ————.—— — 8—————————— ———ů Wer ba⸗ glaubt, Enen Feind im Krlege burch Schohun Million auf, und, jede ruhige Nacht im Unterſtande iſt ein Lehrer Andrä Kecte nichts dazu, ſondern ließ die tauſend anderen Sinnes zu machen, der irrt; nur Siege bringen ihn Bauerngut wert.“ Wider ruhig aufflackern. Nicht, daß er nichts zu ſagen gehabt zum Frieden. Friedrich der Große. Lehrer Andrä ſchmunzelt. Er rückt mit einem Vorſchlage[hätte. Er wartete nur, daß geſchühe, worauf er rechnete. * heraus, eigentlich iſt es eine Bitte, und die zwei nicken dazu. Nach den zweien ſah er, den zwei Lahmen, die im Drei⸗ nlei BAber freilich“, ſagt der Handmann, freiſch tommen wir. takte durch den Sacl geſchellten waren. Heber die ging eine die Anwälte der neuen Kriegsanleihe. im wes geh is dermg ee mchhe Ber ung, Hle, Pieſen uuren Ueg eriefce, der Von Guſtav Schröer. Zdas ſeht's machher ſchon. Bhüt Gott, ihr zwei.“ Teubner hatte ſeine Hand ſchier krampfhaft in des Hand⸗ Am andern Abend hat Lehrer Andrä ſeine Dörfler im 8 5 4 manns Aermel gekrallt, und der Handmann fuhr ſich mit dem Se,Geſtern hat Lehrer, Andrä den Benno Teubner und den] Gemeindeſaale um ſich. Alles ältere Männer. Die meiſtenlünken Aermel etliche Male haſtig über die Stirn. Die jungen kakob Handmann befucht. Waren zwei junge Kleinhäusler) noch kernig undnfeſt, etliche welke Greiſe und eine Anzahl] Leiber bogen ſich förmlich unter dem Rein, und aus den ſüd, Rachbarn. Sie ſaßen zuſammen, die beiden Kriege Be⸗ Wilwen, deren Männer ihr Leben für das Vaterland dran⸗ ruhigen, tiefen Augen, die ſie ſich draußen geholt hatten, brach ſhädigten und ſprachen von dem Winter und davon, daß die gaben. 5 ein Forniges Licht 7 9 umäner“ doch miſerable Schubſaks ſeien. Ging alles durch Iſt da irgendwie in der Stadt ſo ein verdammtes Blatt Jetzt gab f d 8 Ruck, reichte d aander. Der Benno Teubner ſtieß dazu mit ſeiner Krücke] aufgetaucht, daß man nicht zur Kriegsanleihe zeichnen dürfe, Teils 909 ble 0 er 8 91 1 uck,* 5 Auf, und der Jakob Handmann ſchlug ſich zuweilen auf das] weil das den Kkieg nur verlängere Giet ſa leider noch immer Dreitakte ſtelhten die en kchte Bein, das ſteif und gerade wie ein Baumpfahl war, Geſindel, und hat auch die große Zeit nicht ganz damit auf: reitakte ſtelg en die zwei wieder der Tür zu. und dem er, wenn er auſſtand, immer einen kleinen. Ruck zuräumen bermocht. 14., Sahen ihnen alle verwundert zu, die Männer und Wei⸗ geben mußte.. 8 Der Schmutz iſt, wei ſe wöiter nefickert ber, und wußten nicht, was das bedeute. Nur Lehrer Andrä 3 hmutz iſt, weiß Goth wie, weéiter geſickert und iſt oen ud eumen mhn, hen Kam alſo Lehrer Andrä, ſagte:„Grüß Gott“, rief den ſchließlich als trühe Lache auch in das Dorf gekommen. Der hatte ein feines, ernſtes Lücheln um den Mund. eiden, die durch acht Jahre ſeine Schüler geweſen waren, Krieg ſoll zu Ende gehen, dauert unchends kane genug. An der Tür blieb der Handmann ſtehen. an:„Bleibts ſchön ſitzen, ihr zwei“ zu und ließ ſich danir Freilich, freilich. Das kömmt jedem aus der Seele. Er begaun zu ſprechen aber ſeine Stimme war rauh und KBen ihnen nieder auf den Sägebock an dem der ſteiſbeinige] Als nun Lehrer Andrä den Ueberraſchten mitteilt, daß] ſchwang in. Erregung. Sundmann Buchenſcheite geſchnitten hatte: Er zog die⸗Pfeife, er ſie zuſammengerufen habe, um mit ihnen üver die Kriegsz⸗„Ihr wollt das Geld nit geben“, begann ex,„das Geld? Ppſte ſie aus dem alten Lederbeutel, paffte und fragte: anleihe zu ſprechen, da ſieht er gleichgültige Augen und gar.] um das barmt Ihr? Wir haben unſere Geſundheit dran ge⸗ ea, ſchön iſts bdaheim, was?“ S gexunzelte Stirnen, Während er noch ſpricht, geht es im Drei⸗] geben und ſagen es iſt uns leib, daß wir nit bei dem Kehraus O ja,“ beſtätigte der Teubner,„aber man wär' doch takte, klapp, trapp. Benno Teubner und Jaäkob Handmann] ſein können.— Daß einer den Lug aufgebracht hat, daß der gerne dabei geweſen, wenn ſie zum Kehraus blaſen.“ tketen ein, klopfen mit den Knöcheln zur Begrüßung auf den] Krieg aus ſei, wenn Ihr dem 91 das Gelb nimmer dar⸗ wö,»Habt das Eure getan,“ Lehrer Andrä ſtand auf.„Und] Tiſch, gehen, klapp, trapp, zur Seite und laſſen ſich nieder. ſtreckt, das will mir ſchon begreiflich ſcheinen, aber daß Ihr as ſagts jetzt zum Kriege!“? 90 0 des 1— 99 8 4 9 ſtill, en das zu 9 32 5*—9 3 Die⸗ an.„—6 7 Ja, erhob ſich ein Gemurmel, und einzelne Stimmen wuchſen..“ Leute nit ſagen kann ich Guch, wie weh das tut was— Pe K e W heraus. Scheu vorerſt noch, weil keiner in den Geruch dereinen Tag könnt Ihr denen bezahlen, die aushalten, wenn die E eee, nat dBaterlandeloſigreit kommen wollte. Als ſich aber einer am Granaten über ſie niedergehen, nit eine Stunde. Und könnt W ſogen Helben/ den E8 ſchade iſt, e ſonft, t 5 anderen erhitzke, da wurden die Stimmen lauter, und aus Ihr ein Bein zählen, Arm, gar nit zu reden von den allem heraus klang ein⸗graßes:„Nein!“ tauſend Leben, die der Krieg genommen hat? Den Krieg „Ihr meint, daß wir gewinnen?“ ece Das gi i ging lange hin und her, Kamen auch noch mancherlei] wollt Ihr enden, wenn ihr das Geld nimmer darſteckt? O ja, ir Dos Verwundern ſteigt.„Gewonnen haben wir ja ſchon, Gründe um Vosſchein, auf das:„Reink“ vielleicht. Und dann verrgtet Ihr die, die auf Euch gerechnet ihn Ia Waren ämiek, die dos ſagten, hatten! baben und meinten, daß Ihr ſie nit im Stiche laſſen würdet. Sie woller wieder Geld haben,“ bemerkt der Lehrer.⸗aſt ulle Söhne im Feide ſtehen und felber ſelnerzeit dem.] Hungern wollte Ohr ſie laſſen frieren, wenn die kalten Rächte atler-geſchtoren, aber⸗mun war es doch, als öb⸗ſie alle am mieber kommen und haben doch nix weiter getan, als daß ſie „Ach Geldl“ Der Kondmann reckt ſich.„Was—2— 8 Woren, abe mix weit jede Stunde, wenn das Feuer über einen geht, eine n gleichen Fieder litten Euch bewahrten vor⸗dem Kriege, der draußen die Felder und —3 —— ———— ———— — —— Srl. N. Heſt, Eiſe Vollmer wen. 8 r. 138, 4. Seite. 20 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Aben ⸗Ausgabe.) * Berein für —3 am 20. ds. Mis. abgehaltenen diesjährigen ordentlichen itglieder Immlung erſtattete der 1. Vorſitzende, Hert Bankdirektor Otto Wüſt, den Jahresbericht für 1916, welchem ein kurzer Rückblick auf die nunmehr Bjährige Geſchichte des Vereins vörausgeſchickt war. Die Gründung des. Vereins erfelgte im Monat Funi 1892 unter Führung des Herrn Robert Henting 61898, Stadtrat Reiling( 1898), Stadtrat Bopp( 1893/, Dr. Carl Biſſinger( 19041, Dr. H. Schlinck(f 1900), Wilh. Mahyer⸗ Dinkel 1905), Notar Mattes, Architekt G. A. Karch und Direktor Felix Müller, L dwigshafen, welche den 1. Vorſtand bildeten. Das Amt des 1. Borfitzenden beeleidete bis zum Jahre 1895 Herr Robert Henking, dann borübergehend Herr Johannes Forrer, worauf es im Jahre 1897 auf Herrn Otto Wüſt überging, welcher es noch heute inne hat. Als hauptſächlichſte Frucht der Tätigkeit des Vereins iſt die Erbauung des hieſigen Krematoriums U bezeichnen, welch⸗ hoç ins Leben geruſenen, im Jahre 1903 wieder aufgelöſten Verein zur Er au ng eines Krematoriums durchgeführt Durde. Der Werbétätigkeit diente die Gründung einer Reihe von Otsgruppen und ſelbſtändiger Veieine in der Pfalz und andern Die Entwicklung des Vereins in den 20 Jahren Nachbargebieten. eine recht befriedigende, denn ſeine Mit⸗ ſeines Beſtehens war glieberzahl hat ſich nach und nach auf etwa 1550, das Vereins⸗ vermögen auf etpa 13000 Mk. gehoken. Als förderlich hat ſich hierbei hauy ſächlich die im Jahre 1902 eingeführte Sterbe⸗ geld⸗Einrichtung erwieſen, auf Grund welcher die Hinter⸗ bliebenen der ordentlichen Mitglieder gegen Bezahlung einer ſehr Mäßigen Umlage(bisher nie mehr als 1 Mark für das Jahr) Anſpruch guf einen Beitrag zu den Koſten der Feuerbeſtattung haben, welcher bisher ſtets 70 Mark betrug. Im abgelaufenen Jahre, auf welches wir damit übergehen, wurden an derart'gen —— in 26 Fällen zuſammen 1820 Mark ausbezahlt. Die ahl der Feuerb⸗ſtattungen betrug im Jahre 1916 250(gegenüber 248 im Jahre 1915 23 im Jahre 1901, dem erſten Betriebsjah: des Kreuatoriums). Insgeſamt wirden von 1901 bis Ende 1916 im hieſigen Krematorium 2530 Leichen eingeäſchert, wovon 1570 aus Mannheim ſelbſt ſtammten. An die Erſtattung des Jahres⸗ berichts ſchlaß ſich die Erſatwahl für die ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Verwaltungsrats⸗Mitgl eder an, aus welcher die Herren Richard Sauerbec, G. A. Karch, Willy Roebig und Ernſt Rae, Frantenthal, ſowie die beiden Rechnungsführer, Herr ndreas Gutjahr, Mannheim und Heinrich Glücck, Ludwigs⸗ hafen als einſtimmig wiedergewählt hervorgingen. * Generalverſamenlung des Hausfrauenbundes. Am Montag, den 26. März findet im alten Rathaus die erſte General⸗ verſammlung des Hausfrauenbundes ſtatt. Die Vorſitzende wird einen Bericht der Tätigkeit des Vereins geben, außerdem wird der Kaſſenbericht erſtattet und die erforderlichen Wahlen vorg nommen. Der zweite Leil der Tagesordnung bietet einen Vortrag, der ſicher die weiteſten Kreiſe der Mitglieder inte enieren wird. Herr Priſeſſor Dr. Altman n, der nicht nur in Mannheim geſchätzte und beliebte Redner, wird über„Die Haus⸗ frau in der deutſchen Volkswirtſchaft“ ſprechen. Eintritt frei, Gäſte willkommen. Nus Ludwigshafen. * Turneriſches. In Sachen der Vaterländiſchen Ju⸗ gendpfleige wurde von den Gauvertretern der pfälziſchen Turn⸗ gaue an die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, ein Geſuch um Zuſchuß aus Kreismitteln an die pfälziſche Turnerſchaft für Zwecke der Jugendpflege gerichtet. Dieſem Erſuchen wurde dadurch ſtattge⸗ geben, daß die in den Kreisvoranſchlägen für 1916 und 1917 bewillig⸗ ten Mitteln für! militäriſche Jugenderziehung im Betrage von ſe 3000 Mk., ſoweit ſie nicht zu dieſen Zwecken Verwendung finden, für Zwecke der naterländiſchen Jugendpflege in Anſpruch genommen werden dürfen. Die Kgl. Regierung wird die Erübrigungen, die ſich porausſichtlich aus dem für das Jahr 1916 bewilligten Betrage erge⸗ ben werden, hauptſächlich zu Zuſchüſſen an die pfälziſche Turnerſchaft verwenden und zwar gleichzeitig mit der Verteilung des aus der bayriſchen Staatskaſſe für 1917 zu erwartenden Betrages. Auf elne entſprechende Eingabe der pfälz. Turngaue an das bayr. Kriegsmini⸗ ſterium wurde genehmigt, daß der Kreisturnwart die Angehörigen der pfälziſchen Türnverbände, die ſich vor ihrer Heranziehung zum Heeresdienſt als Vorturner, Turnwarte oder ſonſtige Leiter im Turn⸗ weſen erſolgreich betätigt haben, den Truppenteilen des Beſatzungs⸗ Heeres, bei“ denen dieſe Angehörtoe Dienſt leiſten, während des Krieges in Form von Beſcheinigungen namhaft macht. * Beſchlagnahme von Kuchen. Am letzten Samstag wurden in der hieſigen Gepäckabfert'gungshalle 10e Pfund Kuchen beſchlagnähmt, die ein hieſiger Bäckermeiſter nach Biſchtdeiler im Elſaß ſchicken wollte. Den Gepäcksabfertigungsbeamten fiel wiederholt der große Schließkorb auf, den immer ein und dieſelbe Frau nach Biſchweiler aufgab, und ſie ſchöpfter Verdacht. Als die Frau nun wieder den Korb aufgeben wollte, wurde er angehalten und die Polizei davon verſtändigt, die den Korb im Beiſein der Frau und eines Eiſenbahnbeamten öffnete. angegebenen Inhaltes wurden 106 Pfund flache Kuchen in großer Anzahl vorge unden, die natürlich beſchlagnahmt und den hieſigen Lazareſten überwieſen wurden. Die Frau gab an, im Auftrage eines hieſiſen Bäckermeiſters gehandelt zu haben. Woher iſt nun das in großen Mengen verbackene Kuchenmehl, nachdem hier große Mehlünappheit, ja ſogar Mehlnot, herrſcht“ Die Antwort muß Beneben werdenn.“ die Dörfer und die Städte frißt.— Komm, Benno, da ſtud wir übrig.“ 3 „Er hat die Klinke in der Hand. Da iſt Lehrer Andrä zwiſchen ihnen, nimmt den einen rechts, den andern links, rt ſie an den Tiſch und ſetzt ſie neben ſich. „Leute“, ſagt er, ſpricht rauh und fährt in den Augen⸗ winkel,„ich dächte, wir fingen an.“ Hat niemand geglaubt, daß noch ſoviel Geld im Dorfe ſei, als ſie zur neuen Kriegsanleihe zeichneten. Kunſt und wiſſenſchaſt. Inſtitut für höͤheres Klavierſpiel. Im Kaſinoſaale fand geſtern der erſte Vortragsabend des Unter Leitung des Herrn Pianiſten Friedrich Häckel ſtehen⸗ den Inſtituts ſtatt und nahm einen recht befriedigenden Geſamt⸗ herlauf. Scchs Schülerinnen der Seminar⸗ und Oberklaſſe des Direktors boſtritten die literarhiſtoriſch intereſſante Vortragsfolge, die vom Italiener Scarlatti über Händel, Haydn, Beethoven zu den Romannikern Schubert, Weber und Mendelsſöhn führte. Die bekannte Katzenfuge Scarlatti's ſtand an der Spitze des Pro⸗ ramms und erfuhr durch Frln. Emilie Binder eine thema⸗ 700 klare, verſtändig gegliederte Durchführung. Nicht gleich gut Iag ihr die 9 des Schubert ſchen Fmocl⸗Imprompius Shp. 142, 4. Frl. Roſa! Wöllner bot eine Gigue von Händel, ſowie Beethovens G⸗dur⸗Rondo Op. 51, 2 in guter Auffaſſung, mit ſangsreichem Ton und entſchiedenem Vortragsgeſchmack. Ras gleiche Lob kann Frl. Elfriede Böcker geſpendet werden, deren Vortrag eines Haydn'ſchen Debur⸗Konzertes rhythmiſch nicht ang geſeſtigt erſchien. Einen ſchönen Erfolg errang Frl. Lucie Süme mit Webers prächtigem C⸗dur⸗Konzert(2. und 1. Satz). Der Anſchlag der ernſt, und eifrig ſtrebenden Elevin hat beſonbers an feineren Nuancen getoonnen und die Durchfüdrung namentlich des langſamen Satzes verriet entſchiedenen Vortragsgeſckmack. In Webers ⸗Aufforderung zum Tanz! zwang ein Gedächtnisfehier l. Paula Steinbrenner einer unfreiwilligen Repriſe. m übrigen war der Rhpthmus geſeſtiqt und die Paſſagen von an⸗ krtennenswerter Sauberkeit. Rit Mendelsſodn's glänxendem .moll⸗Capriggio Op, 22 beſchloß Frl Hanny Donath erfolg⸗ reich den Abend und bewies neben techniſcher Fertigkeit entſchiedene Ruſgen Par dee 2 Saee Heten de 92 der Aptalt n Part des 2. ier hatten bie Lehrerinnen der Anſ und Jxau F. Buſch Ubernom- 9 3 ————— Feuerb zſtattung Mannheim⸗Lubwigshafen..B. in den Jahren 1893/1900 durch den von dem Anſtatt des fälſchlich Nicht zeichnen. Wilſon will ſein künftiges hängig machen, daß Deutſchland einen Akt der Feindſeligkeit 9 8 Donnerstag, den 22. März 1911. Lette meldungen. Der unemgeſchr ukte U⸗Boolurieg. Die außerordentlich ernſten Verluſle der engliſchen Handels ⸗ 8 marine London, 21. März.(BrB. Nichtamtlich) In der Sitzung des Unterhauſes am 15. März ſagte, wie engliſche Blätter berichten, der Parlamentsſekretär der Schiffskontroll⸗ amtes Chiozza Noneys: Die Schiffe, die von der Regierung gebaut oder gekauft werden, ſind Eigentum der Regierung. Der Extrag ihrer Arbeit wird ganz der Nation zugewandt werden. Die Regierung braucht andere Dampfer als die ge⸗ größere Geſchwindigkeit haben als die Unter⸗ ſeeboote, die ünter Waſſer fahren. Die Re ierung tut alles, was ſie kann, um eine ſeits Stand 99 zu bauen und anderſeits, die meiſten neuen Schiffe, die auf den Weltmarkt kommen, zu erwerben, um die außerordentlich ernſten Verluſte der engliſchen Handelsmatine zu er⸗ ſetzen. Wenn man die ganze Flotte von Schiffen über 1600 Tonnen in Betracht ziebt, kann man ſagen, daß ungefähr die Hälfte für die Armee, die Flotte, die alliierten Länder und ſich, von jedem Schiff, das ihm zur Verfügung ſteht, den beſt⸗ möglichen Eebrauch zu machen und dies führt raſch zur Re⸗ gulierung der ganzen britiſchen Handelsflotte. Die Lage, 899 Bedingungen werden rielleicht in der nächſten Zeit ver⸗ chärft. Man muß immer im Auge behalten, daß die en gliſche Handelsflotte kleiner geworden iſt und immer kleiner wird und daß man deshalb jede Tonne Schiffsraum. die er⸗ ſpart werden kann, erſparen muß. Die für die Schiffsraum⸗ frage verantwortlichen Perſonen werden für die SZukunft Vor⸗ kehrungen treffen, um jedem Verluſt von Schiffen, der ihrer Anſicht nach vorkommen kann, zu begeenen. Sie laſſen ſo viele Schiffe als möglich bauen und ſuchen ſo viel als mög⸗ lich anzukaufen. Auf dieſe Weiſe werden ſie in Zukunft in der Lage ſein, Monat für Monat abzuſchätzen, was eingeführt werden kann. Ein franzöſiſcher Admiral über den Ernſt der A⸗Borl⸗Gefahr. Der Kontreadmiral Dagouy ſchreibt in der„Liberté“: „Mir tun die Franzoſen au' richtig leid, wenn ſie lediglich au“⸗ grund von Zeitun?snachrichten ſich über die Ergebniſſe des Unterſeebgotkrieges Rechen chaft ablegen ſollen. In wenier auf ſchönen Statiſtiken aufgebauten Ecklärungen glauben, ſoder auf die ernſten Wo te hören, die von den maß ꝛebenden Stellen auf der anderen Seite des Kanals herüberſchallen.“ Däniſche Verluſte. Kopenhagen, 21. März.(WB. Nichtamtl.) Beſondere empfindliche Verluſte erlitt durch den U⸗Bootkrieg die däniſche Reederei C. H. Haaſen mit der jüngſt erfolg⸗ ten Torpedierung des nach einem engliſchen Hafen fahrenden Dampfers„Rosberg“. Dieſe Reederei verlor zuſammen ſeit Kriegsausbruch 10 Schiffe.. Iunehmende Lebensmittelunruhen in England. t. Von der ſchweizer. Grenze, 22. März.(Prib.⸗Tel. 3..) Bafler Blätter melden aus London, daß in einer Reihe von engliſchen Städten Unruhen unter der bürgerlichen Bevölkerung ausbrachen, da die Verordnung mit Kartoffeln vollſtändig ver⸗ ſagte. In Glasgow und Mancheſter ereigneten ſich ſeir ernſte Zwiſchenfälle. Es gab auf den Straßen Zufam⸗ menrottungen. Ueber 300 Frauen zogen in Mancheſter mit ihren Kindern auf dem Arm vor das Rathaus und forderten Kartof⸗ feln. Im Stadtrat kam es darauf zu heftigen Szenen und jedes einzelne Mitglied des Stadtrates weigerte ſich, die Ver⸗ antwortung für die Kartoffelverſorgung zu übernehmen, was einen Aufrühr erweckte 4 Mitglieder des Stadtrates wurden daraufhin ihres Amtes enthoben. Abnahme der Getreideausfuhr aus allantiſchen Häfen. Berlin, 22. Märg. Nach dem Kornmarktbericht der Zeitung „Sole“ wurden in der zweiten Märzwoche aus dert Atlantiſchen Häfen Nordamerikas 788 000 Bushes Getreide weniger ausgeführt, als in der erſten Märzwoche. Der„Sole“ erklärt dieſen Rückgang damit, daß ſich die Bewaffnung der vielen Schiffe, welche als Gegenmaßregeln ergriffen iſt, nicht improviſieren laſſe. * Fwei engliche Minenſucher geſunken. London, 21. März.(WTB. Nichtamtl.) Die Admi⸗ ralität meldet: Zwei Minenſucher ſind auf Minen geſtoßen und geſunken. In dem einen Fall iſt kein Opfer zu beklagen, in dem zweiten ſind 14 Mann ertrunken. Verloren gegangene engliſche Bewa hungs⸗Jah zeage. ec. Von der ſchweiz Gren ze, 22. März.(Priy.⸗Tel. 3..) Schweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus Londo zufolge ſind nach amtlichen Aufzählungen im Mmat Februar 43 engliſche Schiffsbewachungsfarrzeuge verloren gegangen. Heftige iriſche Cbſtruklion im Anterhaus. c. Von der ſchweiz. Grenze, 22. März.(Priv.⸗Tel. 3..) Die Baſler Nachrichten melden aus Londontl Daily News“ berichten von einer heftigen Obſteuktion aller iri'chen Nationaliſten im Unterhaus, ſodaß die Erledigung wichtiger Vorlagen vor Oſtern unmöglich iſt. Deil glurd und Auexiha. wilſon verrechnet ſich. Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Bäro.) Nach Anſicht hieſiger politiſcher Kreiſe Amerika änſcheinend noch immer der Hoffnung hin, daß von deutſcher Seite in dem Sperrgebiet die amerikaniſchen Schiffe einer anderen Behandlung teilhaftig werden würden als die neutralen Schiffe und man glaubt, daß Deutſchland vielleicht doch noch den verſchärften U⸗Boottrieg aufgeben werde. Es ſcheint ferner, als ob die Politik Wilſons ebenfalls von ſolchen Hoffnungen beſtimmt ſein ſollte. Dann würde ſie ſich als ein frerelhaftes Spiel mit dem Geſchick großer Staaten kenn⸗ erhalten davon ab⸗ gegen ein bewaffnetes amerlkaniſches Schiff begeht. während er gleichzeltig bekannt gibt, daß amerikaniſche Truppen auf deutſche Schiffe ſchießen ſollen, bevor ſie angegriffen worden Jwortung ablehnen. Es iſt jetzt ein⸗ für allemal Schluß ſidenten Wilſon. Seee Die Exäläkung der frarzöſiſ en Negierun wöhnlichen Schiffe, die bisher für die allgemeinen Fracht⸗ zwecke benutzt wurden. Die Dampfer müſſen vor allem eine die Kolonien rerwendet wird. Der Schiffskontrolleur bemüht die zur Einſchränkung der Einfuer geführt hat, iſt ern ſt. als 24 Stunden ſchwanken ſie zwiſchen vollem Zuvert auen und tieſſter Niedergeſchlagenheit, je nachdem ſie die amtlichen, unbewußt oder bewußt dem Feind helfe. Die Duma ſei nut eine vorläufige Regierun vom 15 April ab wöchentlich auf den Kopf der Bevölkerun) lichſt bald ſchriſtlich zu beantworten. ibt man ſich in ſich und ihre Einleger 1 Million Mark. 4 ſind. Rach den verſchiedenen deutſchen Erklärungen, daß es“ im-Boblkrieg kein Suutt nehe für Delüſchland gibt, iſt es Nu lLe ſondergleichen zu glauben, daß Deulſ land einen Unterſchied zugunſten der amerikaniſchen Sang machen würde. Deutſchland muß jedenfalls jede Verch Verhandlungen. Wenn die Dinge zum Krieg treiben, ſo die Schuld einzig und allein auf der Seite des Herrn B Waſhington, 22. März.(WTsg. Nichtamtl.) Welbpg es Reuterſchen Büros. Es wird bekannt gegeben, daß Schiffahrtsamt vorläufig nicht beabſichkigt Hendelsſhen die mit dem Transport allgemeiner Frachten(wörtlich genen cargoes) nach fremden Ländern beſchäftigt ſind, zu requiriren. 55 Genf, 22. März.(WTB. Nichtamtl.) Die Erklärn 99 der frangöſiſchen Regierung ſagt über die Verkätuif vom Miniſterium und Oberkommando noch fol endes: Die) 5 gierung hat die Beſtimmung über alles, was die Organiſatin und den Unterhalt der Armeen betrifft. Sie iſt das notwel, dige Organ für die Beziehungen zu den verbün deten Negierungen, um die volle Uebereinſtimmung in dem Zuſammenwirken der verb indeten Heele zu ſiche.n läßt aber dem von ilm ernann en Oberbeſehlshaber 8 el im Entwurf, Vorbereitung und Leitung der Operationen. Erklärung wies weiter auf die Notwendigkeit voller Uebene ſtimmung zwiſchen Regie ung und Kammer hin und bit die Wichtigkeit gegenſe ti;en Vertrauens auch in Anae, legenhetten der Preſſe, welche die öffentl'che Mi, nung aufklären und ſtützen müſſe. Die Regierung wolle falſch Nachrichten und Verſuche, Ein ichtungen der Republik lä he lich zu machen, unterdrücken, aber die Freiheit der Meinun;“ äußerung achten. In den Sähen über die F nanzen werden neue Steuern als notwend'g zur Za lung der A nleihe zinſen bezeichnet; dieſe ſeien überwie jend Za lungen an⸗ Ausland, welche ernſte Beſorgniſſe erweckten und 0 man einſchränken müſſe, ohne jedoch damit die Landesverteihl gung zu ſchädigen. Paxis, 21. März.(WrB. Nichtamtl.) Meldunz der Agence Hanas. Nach der Ausſprache der Interpellationel. betreffend die allgemeine Politik der Regierun nahm die Kammer bei Anweſenheit von 410 AbReordneten die.“ Tagesordnung, die der Regierung das Vertraue ausdrückt, einſtimmig an. 7* rntes Die kufſiſche Rrvo'n ion. Budapeſt, 22. März.(Pr.⸗Tel., z..) 5 meldet, daß die in der Schweiz lebenden ruſſi h Flüchtlinge ſich mit einem Erſuchen an den neuen ſ ſchen Juſtizminiſter Kerenszi gewandt haben, worin ſie 99 Amneſtie verlangen. Die Antwort hierauf traf pünktlich en und war von Maxim Eorki unterzeichnet. Sie lautete u5 und bündig: Kehret alle getroſt zurück. Maxim Gorki. Franzöſiſche Skepfis über die ruſſiſche Revolulion. Der„Gaulois“ nennt das Feblen einer Autorität an 9 Spitze Rußlands eine große Gefahr für das Land, W Hüchte Gewalt den Launen und Leidenſchaften der Ma 1 überlaſſen ſei. Sie würden die Nation einem ungewiſ Schickſal und der Anarchie ausſetzen. Die Eefahr ſei umde größer, als ſie nicht mehr von der Rechten, ſondern von äußerſten Linken komme und die Arbeiterſtreiks ſchüre und ein Kind der Revolution, man kritiſieren dürfe. Man müſſe die Großzügigkeit ihn, Programms anerkennen, aber man dürfe doch über die Ki m lichteit ihrer Illuſionen lächeln. Cenügt ein Szenenwechſel die das ganze Stück zu ändern? Zu ſolchen Verſuchen iſt 10 Kriegszeit ungeeignet. Müſſe man gerade jetzt den Verſuch wagen? Prin Friedòrich Karl von Preußen. Berlin, 22. März. Von unſerem Berliner Büre, Von der Front im Weſten wird gemeldet, daß füdlich en Arras das von Prinz Friedrich Karl von Preua geführte Flugzeug abgeſchoſſen wurde. Prinz Friedrich 3 von Preußen iſt bekanntlich ein Sohn des Prinzen Srieng Leopold von Preußen, ein Enkel des Heerführers von Prinz Friedrich Karl. verbeſſerung der ernährungsverhãltniſſe· BBerlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Büro) Staatsſekretar Helfferich hat in ſeiner geſtrigen Rede aw gedeutet, daß unſere Ernährun zsverhältn ſſe demnöchſt ret beſſert würden. Wir können dazu beſtimmt mitteilen, da 5 Pfund Kartoffeln und ein Pfund Fleiſ kommen ſoll. Dafür ſoll ſich die tägliche Brotratton um 25 Prozent verringern. Mit Ausnahme de Jugendzulage bleiben alle anderen Zulagen erhalten, dings auch unter Kürzung von 25 Prozent. Stocholm 22 März.(BaB, Nichlamil) Meldan des ſchwediſchen Telegramm⸗Büros. Der geheime Au des Reichstages begann ſeine Sitzungen geſtern ini⸗ mittag. Der König erſchien in Vegleitung des Staatem ſters und des Miniſters des Auswärtigen in der Sitzung mu, forderte den Ausſchuß auf, die ihm vorgelegten Fragen möh 6. Artegsaulelhe. ge Firma Weichſel u. Bensheimer, Mannheln 200 000 Mark. bh. Bruchſal, 21. Mätz.(Priv.⸗Tel.) Die adee, Sparkaſſe Bruchſal zeichnete auf die fechſte Kriegsanleihe ſu echluuaskörrer iüun eiektriscbes Licht. BROWN.BOVERICEAG APteilung installationen 18 ornspr. 682, 830, 2082, 7486. *——————— 93 35 SSSSSr SS 2 S SZSBESS SSSSSSSSSSS2 — SNTSSS n S r Sonneretag. Den 22. Närz 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Kommunales. 88 Karlsruhe, A. März. Das Bürgermeiſteramt Karlsruhe —* heute eine Bekanntmachung, in welcher einleitend betont wird, 10 die Volkszählung vom 1. Dezember vorigen Jahres eine weſent⸗ 8 e niedere Zahl der verſorgungsberechtigten Zivilbevölkerung der tadt Karlsruhe ergeben habe, als die Zahl, welche ſeither der Zu⸗ ung von Lebensmitteln an die Stadt Karlsruhe zu Grunde gelegt banz Da die Reichsſtellen nunmehr den einzelnen Kommunalver⸗ den nur noch nach Maßgabe der Bevölkerungsziffer vom 1. De⸗ ember 1916 Lebensmittel zuweiſen, ſo erhält jetzt die Stadt viel eniger Lebeusmittel zugeteilt, als bisher. Infolgedeſſen ppelliert der Aufruf au die größte Sparſamſzit und Ausnützung der handenen Vorräte und verlangt nachdrücklich, daß in Zukunft ſede Novvelverſorgang vermieden werde, damit die zur Ver⸗ gung ſtehenden Lebensmittelmengen in gerechter Verteilung den 8 echtigten Verbrauchern zugeführt werden können. Die häufigen erfehlungen, daß es unterlaſſen wurde, Perſonen, die aus dem Haus⸗ lt durch Wegzug, Einberufung zum Heeresdienſt oder durch Todes⸗ kül, ausgeſchieden waren, abzumelden, werden im Hinblick auf die eränderten Umſtände künftig unnachſichtlich behandelt und es wird arauf aufmerkſam gemacht, daß jeder, der nach Kenntnis der heutigen Fachlage noch imſtande iſt, ſich auf Grund einer ihm nicht zuſtehenben arte Lebensmittel zu verſchaffen, der öffentlichen Verachtung preis⸗ ſegeben wird. Nach dem 8. April wird jede feſtgeſtellte Doppelver⸗ orgung oder jeder Fall der unberechtigten Benützung eines Lebens⸗ mittelheftes oder einer Karte rückſichtslos zur Anzeige gebracht und dieſer Perſonen werden in der Zeitung veröffent⸗ § Zweibrücken,. März. Neue Vorſchriften über die Re⸗ gelung der Fleiſchverſorgung der Stadt, über 20 Paragraphen umfaſſend, ſind hier in Kraft getreten. Für jeden Einwohner iſt die zwöchentliche Fleiſchkarte wieder in Kraft getreten. Umſchreibungen on Kunden eines Metzgers zu einem anderen werden unter keinen mſtänden mehr vorgenommen. * Frankfurt a.., 21. März. In der geſtrigen Stadt⸗ benreo rdnetenverſammlung führte Oberbürgermeiſter Boigt enſtädtiſchen Haushaltsplanfün1917 durch eine längere rläuterungsrede ein. Eine Steuererhöhung tritt trotz der außer⸗ urdentlich vermehrten Ausgaben nicht ein. Der bei der Auſſtellung des fate ſich herausſtellende Fehlbetrag von 3 Millionen Mark ſoll durch lgende Ausgleichsmaßnahmen beſeitigt werden: Bei den Bauämtern erden alle unnötigen Ausgaben geſtrichen, der Kunſt⸗ und Bolks⸗ dungsfonds erhalten keine Einlagen. Die Einnahmen ſollen erhöht 3 durch vermehrten Verkehr auf der Straßenbahn, durch Er⸗ hung des Licht⸗ und Kraftſtroms. Die Krankenanſtalten bedürfen eines Zuſchuſſes von 1,2 Mill. Mark, der aber durch Erhöhung der ankenpflegeſätze bis auf 370 000 Mark herabgedrückt werden ſoll. kadurch, datz die Teuerungszulagen und Kriegsunterſtützungen zum rſtenmal im Etat erſcheinen, erfährt das Ordinarium eine Erhöhung um 12 Mill. Mark. Zur Deckung der immer ſtärker ſteigenden Aus⸗ gaben ſoll nach dem Vorbild anderer Städte die zur Ausgleichung des Etats erforderliche Summe aus Anleihemitteln beſchafft werden. ei Inkrafttreten der vom Reich geplanten Verkehrsſteuern ſtehen der ſadt weitere 1885000 Mark Ausgaben bevor. Der Magiſtrat beab⸗ chtigt, wenn die ſtädtiſchen Milchgüter ſich bewähren, die kroßen Stiftungsgüter der Stadt für die Milchverſorgung Frankfurts ienſtbar zu machen und auch die verpachteten Stadtgüter in Eigen⸗ irtſchaftung zu nehmen. 8* Stuttgart. 20. März. Dey Hoysnalt der Stoßt 5 tuttgart für 1917 zeigt das erſreuliche Ergebnis, daß der bis⸗ erige Umlagefuß von 7 v. D. auch jur oas ueue οungiahr eibehalten werden kann. Im ordentlichen Voranſchlag werden im ahre 1917 betragen die Ausgaben 50 564 300 Mk., Einnahmen lohne ie am Schluſſe behandelte Gemeindeeinkommenſteuer und Gemeinde⸗ umlage) 35 252 400 Mk., Mehrausgaben 15 311900 Mk. Gegenüber em vorjährigen Voranſchlag, der mit einem Abmangel von 13 074 500 2 ark abgeſchloſſen hat, iſt demnach ein Mehrbedarf zu verzeichnen von 2³⁷ 400 Mark. Das Zuſchußbedürfnis iſt u. a. geſtiegen bei der allgemeinen Verwaltung um 188 700 Mk., beim Schuldendienſt um 52 800 Mk., bei der Polizeiverwaltung um 166 200 Mk., bei der öf⸗ fnlichen Geſundheitspflege um 409 200 Mk. Der zu dieſem Titel oe⸗ örige Vieh⸗ und Schlachthof weiſt infolge des weiteren Rückgangs der tehzufuhr einen Abmangel von 405 600 Mk. auf. Erziehung und ildung verurſachen einen Mehraufwand von 293 100 Mk., die gemein⸗ nützigen Armen⸗ und Krankenanſtalten einen ſoſchen von 212 000 Mk. ddie geſamie Ausgabenſteigerung beträct 1 481 700 Mk. Abdenommen das Zuſchußbedürfnis u. a. beim Tiefbauamt um 374 700 Mk. Die oͤtiſchen Hauptbetriebe weiſen ebenfalls Wenſoereinnabmen auf und 8 Waſſerwerk 258 800 Mk., Gaswerk 320 300 Mk., Elektrizitätswerk 6,00 Mk. Da der Ueberſchußrücgaug im ganzen 805 700 Mk. be⸗ 60t, ſo ergibt ſich ein Geſamt⸗Mehrbedarf von 2237 400 Mk. zerfügung:) der Ertrag der Gemeindeeinkommenſtener mit 0 ſarozent der ſtaatlichen Einbeitsſätze. tnegen 3 820 000 Mk. um, Gebände und Gewerbe unter Anwendung des ſeitherigen Um⸗ bdelußes von 7 Prozent der Ertraaskataſter. die auf 120 100 000 Mk. ſepechnet werden können, 8 407 000 Mk.(7 304 500 Mk.). Zuſammen hehen 13 607 000 Mk. zur Rerfügung, ſodaß von den verfüobaren geſtmitteln noch 1704900 Mk. herangezogen werden müſſen; 245 100 Parr wenloer als im Vorjahre. Der außerordentliche Voronſchlag, iutbaltend die aus Anlebensmitteln zu beſtreitenden Ausoaben. er⸗ Irdert: 1. für die guf Rechnung des Reichs vorſchußweiſe von der Stadtoeweinde als Liefernnesverbend zu leiſſendan uterffühvnoen 11 9 000 Ge% Mk., gegen 6 700 o0 Mk. im Vor Abre 2. fr 5 N8. enden Beißilſen des Reichs und Staats, wie im Vorjahr 3 000 000 ark. Aus dem Großherzogtum. oe. Leimen bei Heidelberg, 22. März. Das 2½ fäh⸗ * Sölnchen des'öldrüters Eſchelba h flet in der elter⸗ chen Wornunz in einen mit kechendem W ſſer gefüllten opf und verbrülte ſich derart, daß es ſt ar d. 0 oc. Werbach bei Taubebitchofs!eim. 21. März. Im ieſigen Jaadgebiet wurde ein Steinadler mit einer ügelſpannweite von.30 Meter geſchoſſen. oc. Karlsrube, 21. März. effäger einen Zuſammenſtoß mit zwei Wilderern. Auf der Flucht gab einer der Wilderer auf den ßee verfolgen⸗ en Hoftäher einen Schuß ab, der eber fehl ging. oc. Mörſch bei Karlsrube, 22. März. Beim Syielen am Lpfalbabnkof geriet ein 19ähriger Schüler unter einen Zug. Dem Knaben wurden beide Beine ahgefahren. Er iſt der ſchweren Verletzung erlegen. Gerichtszeitung. ſJ Weinheim, 20. Närz. Der jngenbliche Fabrikarbeiter Nubwig Gräf von Leutershauſen, der letzie Wei 3 dem 1105 Khrigen Arbeilsburſchen W. e en Arheilsburſchen M. Denner u. Leutershauſen heim Spiel mi einem in Manh von ihm eingekauften Flobertgewehr ein 2 1 ausgeſchoſſen und das andere ſchwer beſchä 9 5 wer beſchädigt hatte, wurde 8 Echvfn éricht wegen fahrläſſiger Srdeng zu 2 orden. Bnde unck Industrie. Förderung der sechsten Kriegsenleihe. wWi Wie erinnerlich, hat sich zu Begiun des Krieges die über- iegende Mehrzanl der dem Centralverband des Deutschen Bank⸗ —* hankiergewerbes angehörenden Hypothekenbanken bereit er⸗ N rt, vorubergehenden Kreditbedürinissen der Besitzer erststelliger potheken zu damals her bekanntgegebenen Bedingungen Dar Piaudbrielen zu gewühren. In einer klirzlich statgehabte Unen aul ihre Hypotheken in bei den Darlehenskassen Jombard- Szung des Souderausschusses für Hopothekenbankwesen des Cen- Erierband, des deuigchen Bank- und Bankiergewerdes wurde der ariuug Attedruck gegeben, daß von den Angeschlossenen 11, enbauken derartigen Därlchensgesuchen vou Privatkapita- ten. Kassen oder Austalten iu citigegenkommeuder Weise eut⸗ Wche cechete Kriegrauteihe augencmuen werden soll. Elekirizitätsaktien, bevorzugt Zur eckung des Voranſchlag⸗Abmangels von 15 311900 Mk. ſtehen zur⸗ e. angenommen zu 3 200 000 Mk. t..), b) Gemeindeumlagen auf Grundeicen⸗ die gemeindliche Krieosfürſorne nach Aneua der zu ers⸗ Im Wldvark batte ei“ tonaten Gefängnis verurteilt. Max Denner, der jetzt a * D us 1e8 Krankenhauſe Heidelberg entlaſſen iſt, iſt völlig uuphig wird, Sciern das Darlehen zum Zwecke der Zeickmuug Die Heidelberger Voiksbank Hielt gestern Nachmittag unter Leitung des Herrn W. Uilrich ihre Generalversammlung ab. kierr Direktor Kunz, dessen Verdienste um die Genossenschaft allseits anerkaunt wur⸗ den, erstattete den von uns bereits mitgeteilten Geschäftsbericht, der von den Genossen mit großer Beiriedigung entgegengenommen wurde. Dem gab auch Herr Malermeister Oeldorf beredten Ausdruck. Der Antrag vom Vorstand und Auisichtsrat, 100 000 Mark für Kredite auch ohne satzungsgemäße Uuterlage an durch den Krieg geschädigte kreditwürdige Personen gewähren zu dür- ten, iaud nach einer eingehenden Aussprache einstimmige An⸗ nahme. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder: Ad. Bollerer, Fr. Handrich, Gg. Hauck und Karl Koch, sowie der Hierren Fehring er, See⸗ mann ind Baier ais Mitglieder der Kreditkommission. Zum Schluß forderte Herr Direktor Kur2 zur Zeichnung auf die 6. Kriegsanleihe aui und wies aui die von der Heidelberger Volks- bank bei der Zeichnung gewährten Verglinstigungen hin. Mitteldeutsche Badenkredit-Austalt zu Grels uud Frankfurt a. M. 8 Wie der Geschäftsbericht für 1916 ausfichrt, stammt auch für das abgelauiene Jahr das Erträgnis fast ausschließlich aus den vor dem Kriege Vorgenommenen Beieihuugen und nicht aus Neuabschlüssen her. Der Bestaud an Hypothekendarlehen be⸗ trug 51 G84885 M. G1 521 342.), Wovon 50 587 664 Gl 070 684) Mark als zur Plaudbrieideckung bestimmt ins Handelsregister ein- getragen waren. Der Bestand an Kommunaldarlehen Stellte sich auf 308 537 M.(312940.) und derjenige an Kentendarlehen auf 27 650 707 M.(28 121 816.). Der Umlaul an Hypothekenpfand- brieſen beirug 47 845 700 M.(47 972 200.), der Umlauf an Kom- munalschuldverschreibungen 36 760 M.(wie i..) und der Umlauf an Grundrentenbrieſen 27 704 000 M.(28 056 300.). Die Hypo- thekenzinsen erbrachten 2 266 367 M.(2 270 235), während die Pfaudbriefzinsen 1 907 333 M.(1 913 021.) eriorderten. Es er- gab sich somit ein Zinsüberschuß von 350 034 M. 6857 214.). Der Zinsüberschub aus dem Grundrentengeschäit betrug 68 943 M. 687 650.) und derjenige aus dem Kommunaldarlehensgeschäit 10451 M.(100it.). Der Reingewinn Beträgt einschlieblich 96 003 M.(94067.) Vortrag 550 340 M. 6556 095.), woraus, wie bereits mitgeteilt, wieder%½ Prozent Dividende 337 500 M. (wie i..) verteilt, 72 717 M.(73 101.) den Rücklagen über⸗ Wiesen, 31 011 M.(36 616.) als Gewinnanteile, 1875 M.(wie i. .) als Staatsabgabe und wieder 10 000 M. als Belohnungen ver⸗ Wandt und 91 237 M.(96 003.) vorgetragen werden. Frankfurter Wertyuplerbörse- „Erankfurt, 22. Mürz.(Priv.-Tel.) Die Nachrickten von den Kriegsechauplätzen und über die russischen Wirren bestärkten Jie Börse in ihrer zuversichtlichen Auffassung der Gesamtlage. Guten Eindruck hinterließen auch die bereits veröftentlichten Er⸗ gehnisse der 0. Kriegsanleihe. Der Verkehr blieb ruhig, doch Plieb die Stimmung aui den meisten Märkten überwiegend iest. Unter den Montanwerten zogen Phönix in erster Linie das Inte- ressc auf sich und eriuhren eine eutschiedeue Beiestigung. Ferner zeigte sich iürCelsenkirchen, Deutsch-Luxemburger und Bochumer Aufnahmene gung.. Westfälische Stahlwerke und Manuesmann haben an Belebung eingebüßt, konnten sich aber gut behaupten Rüstingswerte lagen ruhig bei geringer Kursbewegung. Hirsca Kupfer lagen kest. Gelragt wurden zu teilweise höheren Kursen wurden AEG., Schuckert und Berg⸗ maun. Sclliffahrtsaltien lagen ſest. Höher begehrt wurden Deutsche Erdel und Motor Oberursel, dagegen schwächten sich Adlerwerke Kleyer auf das Ausschejden des Generaldirektors H. Kleyer aus dem Vorstand ab. Heimische Bankalctien waren im allgemeinen jest, für Dresdener Bank bestand aui Abschlußerwar⸗ tungen Kaufbegehr. Am Renteumarkt war das Geschäit ruhig. Von deut- Schen Anleilien, die ſester lagen, waren 3- und 30 prozentige Werie gesucht. Der Privatdiskont notierte 4% Prozeut und darunter. Gegen Schluß war der Verkehr ruhig, die Leudenz ſest. Merliner Wertpaylerdörse, Berlin, 22. März. WIB.) Von der Entwicklung, die die Lage in Rußland nach den vorliegenden Nachrichten zu nehmen scheint, erwarten die Börsenkreise zum mindesten eine Abschwä⸗ chung der Widerstandskrait unserer Feinde. Die fün uns günsti⸗ gen militärischen Niachrichten ließen die Nachrichien über ameri⸗ kanische Kriegsvorbereitungen gänzlich in den Hintergrund treten Die Auiwärisbewegung setzte sich bei etwas lebhaiterem Geschäit aut nahezu allen bisher bevorzugten Gebieten lort. Die Führung hattu wiederum Montanwerie, doch waren auch die Banken⸗, Schiſfahtrs-, Rüstungs- und Elektroaktien gesteigert. Von Neben⸗ werten sind die des Eisenmarktes zu erwähnen. lateresse zu höhe⸗ ren Kursen bestand auch für die Aktien russischer Banken, da das geplante Vorgehen gegen die deutschen Aktionäre nicht zur Aus- führung kommen soll. Der Dentenmarkt zeigte bei wenig veränderten Kürsen, wie bisher, stilles Ausselien. Bertin 22 März Devisenmacktt.) Auszahlungen für: 2² 2¹ Geld Brief Gelo Brief Newycck 1 Dolla;.52 5154 352.54 Eioiland 100(hlden 2425 241.7 24½25 240 75 Dänemark 100 Kronen 166— 165.50 166. 166.50 Schweden 100 Kronen 173.75 174 25 173.75 174.25 Norwegen 100 Kronen. 169.25 168 75 169.25 119.— 6119.—96118.— 119.—2½ 168 75 Schweiz 100 Frankeen Oest.-Unsarn 100 Kronen. 64.20 64.30 6420 64.30 Konstantinonel! 20.45 20 55 20.45 20.55 Bul arien 100 Lera 79.% S0.6% 79% 80.% Spanieen 125.52 120.½ 125% 126.4½ gewyeruer Wertparterderse. MEW VoRK 21. Aärz Deviecgmarkt.) 21 2⁰— Teudenz für Geld stetig behaup. Weohsel aut Londen beld aut 24 Stunden(60 Tage).71—.71.— —— 20 Wechsel aut Cendon, Geld tetztes Darlehen 2 0 2 2(Oabie Tranefers).7849.78.45 Siohtwechsel Berlln 69.— 69.—[Silber Zullon 77.4 72⁴9 Siohtwechsel Faris. 594.62.670 Bew-Vork 2i Mürz Sends- und A, enmerki). 4 27 22 33. 20 Acht. Top. Senta fe% Aissouri Faciflo 90˙% ¶30., BSoFFFF Me Raihw ot Mexr.—6—3 United S ates Corp. Corps New Vork Cen r. o. 97— 37⁰ 59% Bondes 1052 105˙, 40. Ontario& Western 2— 24˙3 Acht. 10p. Sants Fe. 183½ 104., J Kortolk& Westerr 130— 29. 60. pret. Sol, Dieigd. 39ʃ8 88.— Rorthern Paoltio 100 1063/ Baltümore& OBs. 78⁰“ +.8 ennsylvania 54— 34˙2 Osnad-an abitto 5,.— 15½ Beadligg. 88 36.— Ches.& Ohie 5, ,o. RoKk-Jsl& Pad. 37 2816 Oh.0. MIw.& St. Paul.—334 19 Sou bern Pacifle 85% 35½ Bonevet& gio Grande 3% 19% Soudern Rallwa7,*29.— Erie 8—25 e, Seern geWaV bret.——58˙ Srle lot pret.. 41— 414. Inion Haolilo 129„ 404 rrie 40t* ee ee be aret 20 50.— drea Hechern proti.. 14—14% Serie an.„ 4 447J Aines Centra 0% mer eh fef. 103˙2 ntervorough Cons Borp 13— 1 Anae Seer Ala. 91K 4 de. ee. pret.%„ 5 Stlesem Stest, 49⁸ 1399J/ Kensas Elty G. Souhern, 4,, oncal ceaines o. peer 86%,teen Wercantiſe Barige„ F en, a, cer ee. Ceuiswille d. Hashwiiie 412 4 baned Stotog Steelssorp 118 116 Gissaur! kcs& fenad F Uces Stat,Sel6sge ief ie Aktlen⸗Unsätz 100600 418590050 EFFE 00 UNN Welren Kai 184.468 Schmeler K Seite. Nr. 188. dew vonx. 21. Bürz CErvangeungekurse) 22 20 5 or nortn. Ore Cert... Nie deneral Siestr. 4 bekiok Vallexy. 69% 889% Kational teat Union Paclflé pret. 81— 82— Utah Copper oeW. Consolidated Gas. 119½ 120— * New Vork, A. März. WIB.) Das Geschäit bei der Börse gestalteie sich unter neuerdings reger Beteiligung des Pub- likums wiecerum reclit lehhait. Die aus Washington vorliegenden Nachrichten über die Entwicklung der politischen Lage regen be⸗. Sonders die Kauflust für, Iudustriewerte an, während Eisenbahu⸗ aktien vernachlissigt wurden. Späterhin wirkten teilweise Reali⸗ gationen der Spekülation abschwächend. Versuche, die rücklau- feude Kursbewegung durch Stütrungskäue auizuhalten, schlucen schlieglict, kehl, da die Spekulatiou iniolge der umgünstigen urieilung der politischen Verhältnisse zu umtangreichen Abgaben Schritt. Die Schlußtendenz war einheitlich, neigie aber vorwiégend zur Schwäche. Die Kurse waren meist niedriger. Der Aktew⸗ umsatz betrug 1 310 000 Stück. 5 AKondener Wertpapterosrse. rondon 21, Märs. ., 80 21, 20. 2. 2. 2/ Konsol 23/% 54½% lBatümere..—— Re Tinto 62— 62.— 5 Ardeniin. 900—— Hanad. Fao 129.— 189%[Chartered 112 122 4 Brasilian ½e— Erie—. 30% De Beers 13⁸² 1048 Alapaner. 71½ 70% FPennsywa——— Solendelis ise 1% F8— Sosth Po.—— fat f. er 4½ 5Russeni906 80 0% Union Pac. 187¼ fa% Bandmes„, %Russ. 19000— Steeis. 122, 120½/[Pe, Diskont. 4½ 832 3½ Kriegsl-] 66— 66— Anacondsc. 18— ts— zlder. 38½ 384½ Pariser Wertpaplerbörse. PARISs 2i Närz(kasse-Harkt) 21. 20 2. D. A22. 8% Rente 61.50/ 61.50Saragesse 23 428Toule 183. 12⁵0 5% Anlelbe.0 6320[Svez Kanel 4400 43/5 Rio Tinto, 1730 1768. %8Span.Aub. 104.0½102 30 ThomHoust.. 674/ 669/ Sape Copper 124.—13.— Ge/oftussen 1806 82 45 83.— feft Fay.. 460/ 4541/ China Sopper 40—6 3% do. 1890 55.50——Caouto ouo. 17 177Umns Coaper 76—686— 2% Trren-alakks 1% 142/bafels 143—41— Bang. de Paris 10.10 10.[sa u. 1725 1788ſ9e seSers. 65.— 68.— Srec Kyonnais—9¹ 11.90 rlansx 4 434/ 435 Soldflelos. 40—40 Un. Parisien.— G2gIlianosoft.— 360/ 365Lena S0l9 Hetrapolitain 40 40% Katizotr Fabr. 592 G1Iagersfont——68 Kord Espäag. 122 120Le daphie. 480— Rendmines„ 88.—94.— Spasski Copper 58.½(zuletzt 58.½) Meneralversatemleng der Gesellschatt tür Hrauerei, Spir-iuse und Preshetetabrl ion vorm- G Sinaer, Kar-sruhe⸗türüuwiakel. h. Karlsruhe, 2. März. In der heute Nachmittag im „Hotel Friedrichstiol“ unter dem Vorsitz des Herru Rechtsanwalt Bin 2 stattgeiundenen gutbesuchten Oeneralversammlung der Ge- sellschaft für Brauerei, Spiritus- und Preßheielabrikation vorm. G. Sinner- Karisruhe-Grünwinkel, auf der etwa sechs Millionen Mark Aktien vertreten waren, wurde die Bilanz iür das Jahr 1916, sowie der Bericht des Auisichtsrates eutgegengenommen und ein⸗ stimmig genehmigt. Die Dividende wurde, wie vorgeschlagen, aut 15. Prozent(im Vorahr 12 Prozent) ſestgesetzt und der Dipektion und dem Auisichtsrate Entlastung erteilt. Die bisherigen Auü⸗ sichtsratsmitglieder wurden wiedergewäklt und Herr Sultan von dier Spirituszentrale in Berlin, Grunewaldstrabe, neugewählt. Der Vorsitzende gab einen Higeren Rückblick auf die Gestaltung der Geschäitslage und betonte, daß sich über die Aussichten für das lauiende Jahr noch nichts Bestimmtes sagen lasse, daß sie je- doch für einzelne Geschäftsfächer wieder entsprechend günstig seien. Röddinzbaus, Reitnun& Co.,.-., Elberteld. r. Düsseldorf, 22. März.(Priv.-Tel. Der Aufsichtsrat beontragte eine Dividende von 10 gegen 5 Prozent im Vorjahr. Rheinische Röbelstoft-Weberel, vorm- Dahl& Hunsche ., Harmen. r. Düssel dorf, 22. März.(Priv.-Tel.) In der heutigen Auisichtsratssitzung, in der ein Aktienkapital von 442 000. M. ver- treten war, wurde die sofort zahlbare Dividende auf 15 Prozent lestgesetzt und mitgeteilt, daß die Gesellschaft mit Aufträgen reich⸗ lich versehen und mit Rohstofien gut eingedeckt sei. Rochumer Rergwerles.- hi., Rochum. r. Düsseldort, 22. März.(Priv.-Tel. Der Aulsichtsrat schlägt wie im Vorjahr eine Dividende von 5 Prozent vor. merliser Proaetenmartt. Berlig, 22. März. Frühmarkt. m Warenhandel er- mittelte nichtamtliche Preise.) Großhandelspreise. Die Preise sind gegen gestern unverändert. Berlin, 22. März.(Produktenmarkt.) Wenn der gegenwär⸗ tige Frost auck nicht sehr stark ist, so verzögert er doch die notwendige Frühjahrsbestellung, worüber in den Kreisen der Landbevölkerung geklagt wird. Der gestrige Warenyerkehr war wenig verändert. Iniolge der Erhiöhung der Brotgetreidepreise Wär in den letzten Tagen lebhefter Haudel in Sommerwelzen und Sommerroggen zur Saat. Der Begehr für Industriehafer hielt an, dagegen war Saathafer welig beachtet, doch ist das Angebot zu erlaubten Preisen üur gering. Das Geschäft in Seradella war ruhig. Die Zuſuhr in Rauhfutter ist durch den Waggonmangel be⸗ einträchtigt. Newyorker Warenmarkt. MEWVORK A. Barz. egee 8 21. 20. Baumwolle 21. 20. Weizen ard] 27. 20. Zuf. Atl. Hät. 1000 700 or Mär:.—— 18.18J. Wt. K2 neue 203.— 20 0 im innern 5000 16000 pe Kai—.— 13.09/½% 1 Kot ꝛern Exp. n. Engl..——10½00 rerptss 42.—tbaluta) 22.— 226.% Exp. n. d. E&—— 1000TerP(KVorx 45.— 48. E88.8 a01 70— 7⁵.— NPoex ioo 10.50 19.00 Sonmals WSi“ 18.37 41610 0.½ 12.— 126.— pr März 10.1 13.91/ Taig speriat 13.— 13.—[Khi Soce— pr Aprii. 16.95 16.75 zuck 96 Tet.] 539. 539.—Nxk. ol.(nou) 850-7 50-870 rHi 168.88 18.81 oo K„ 9. Kieesam ſa 18.— 10.— pr Iuni..14.60 16.5Laffee.81.72 40. lie 17.50 17.50 pr luli. 16.75 16 50 le, 2%.8sſstektr-Kupt.“ 93 pr August. 18.88 16.32J Fr.7 JSert 91 Keohsoh einn, 58.70 58—89 pr Soptemb. 18.39 13.20 Der.26 G. 10/Petroleum .Orieansik 18 63 16.19 Jan..2 B21ſored.Selano 306—306.— dle ersten arel duurtale nom 3133—(nom 31—33.—). „Glcagoer Warenmarktt. onGKc0. 21 natrz. 16 18 1616 8 8 r 0 188187/ Preul ale Mai 110 12 Pork: Mal. 1420 1 r i. 0, 1K br un 18— 641 ſater Ma 5, os. Alppen 93 Sohmalz: pr. Ral“ zut. 1. West 8900,½ 12 pr Rai. 19.5/ 187 or oeg. 3009/ 7 Aomdener Beiallmarkt. Lendon 20 Mür: 1ee idsie Etektretie per Kasse 101/147, per 4 Aenate—.— Sest-Seiektesp. Kasss——. per 3 Gonate —.— einn pei Kasea 201.. per 4 Gonate, 20d., Sis, ieke per Katea 3 por 4 Monate— eink; der Kassa—. Sperſal—— schikerbörse zu ouisburg · auhrort. Duisburg-Kuhrort, 2. März.(Amtliche Notierungen.) Talfrachten ſür Kohlenladungen: nach 3Gravenhage(tiol- laud) für große Schine igster Satz M. 445 kür die Lonne. Knaben- Pensionat Boaltlesse, bebun —— * 97 ——— ————— ——— ——— almen zu können, . 168. 6. Seile. Donnerstag, ben 22. März 1017. Ihre Gnaden. Von Chriſtian Houmark. (Deutſch von Helene Klepetar.) Gnaden Fräulein Adelgunde von Stretitz lag im Sterben. Die Bewohner des Dörfes und des Stifts erfuhren es erſt beim Sonntagsgortesdienſt, als der Geiſtliche ſeine Prebigt mit der Bitte zu Gott, dem Allmächtigen, ſchloß, die Leiden der Achtzig⸗ m u enden und ihr ſeinen 5 5 Frieden zu ſchenken. Sräulein von Strelitz war die Aelteſte des adligen Damen⸗ ſtifte. Mehr als*e* hatte ſie in denſelben Zim⸗ mern gelebt, deren Wände mit Portraits bedeckt waren, die alle eins nach dem andern im Laufe der Zeit von Efeukränzen um⸗ —* 3Gottſei„ ſagte ihre Gnaden jedesmal, ſo oft ihr die Poſt die Rachricht don einem Todesfall in ihrem Familien⸗ oder Freun⸗ deskreiſe brachte,„da weiß man doch, wo man ſie hat. Draußen in der Welt gibt es ſo viele en und wenn die Ver⸗ wandsavaft groß iſt, kann es leicht paſſteren, daß der eine oder an⸗ dere ſich darin verliert.“— „Fräulein von Strelitz hatte ſich dem Zureden der Oberin, den Geiſtlichen des Stifts kommen zu laſſen, widerſetzt. „Er kommt noch zurecht,“ ſagte ſie mit ihrer tiefen Stimme, „es hat noch Zeit, Ehrwürbige.“ Oberin befahl der Kammerjungfer, darauf zu achten, da Rer Geiſtliche geholt würde, noch ehe Fräulein von Strelitz' Zuſtan ſich derart beränderte, daß der Tod ſeden Augenölick zu befürchten Wäre. Die Jungfer ſaß am Bett ihrer Hekrin ſo ſteif wie die Kerze in dem Leuchter neben ihr. Fräulein von Strelitz gehörte nach zu den konſervativen Naturen, die an den von den Vätern Kererbten Talglichtern fenſthielten. Je weiter die Nacht vorſchritt, deſto höher 100 das Fieber der n. Sie terſuchte, ſich im Betie aufzurichten, um leichter allein der müde, alte Körper fiel hilflos in die Kiſſen gurück. „Jungfer,“ flüſterte ſie. 24 Die Jungfer beugte ſich über ſie. ren feuchtkalten Fingern. „Jungfer— ich ſterbe.“ Die Jungfer fragte, ob ihre Gnaden wünſchten, daß man die Frau Oberin und den Geiſtlichen riefe. „Nein, meine Liebe. Ich brauche weder Predigt noch Geſang, ehe ich draußen liege.“ Unter draußen verſtand Fräulein von Strelitz den hinter dem Walde befindlichen Kirchhof des Stifts. „Fungfer, flüſterte ſie, währenp ihre Hände bebten und ihre ſchmalen ppen weiß wurden.„Geben Sie mir meine Schlüſſel.“ Die Jungfer reichte der Kranken einen Schlüſſelring. „Dieſen hier,“ ſagte ſie und deutete auf einen kleinen Schlüſſel, deſſen Stahl vor Alter und 0 gelblich ſchimmerte. 15 Die Jungfer hob den Schlüſſel hoch und Fräulein von Stre⸗ nickte. „Gut,“ ſagte ſie und wies auf das Käſtchen don das auf dem Nähtiſch im Erker ſtand. Die Jungfer Ruus hin, ſchloß es Paan von Strelitz ergriff ihre Hand und umkrampfte ſie mi gilbten Zelteln, gepreßten Blumen und verblaßten Garnwicklern ae Auf dem Boden des Käſtchens lag ein Brief ohne uſſchrift. „Das iſt er,“ ſagte ſie, der iſt für Euch, wenn ich tot bin.“ Die Jungfer verneigte ſich dankend. „Nichls zu danten,“ ſagte Fräulein von S und legte ſich ermattet zurück.„Aber nun läßt Du mich in Krieden ſterben, meine Liebe, bei dieſem Akt brauchen wir keine Zuſchauer.“ —— Als der Wächter des Stifts um vier Uhr früh dem Herrn Preis und Dank für die verfloſſene Nacht ſang, war Fräulein Adelgunde von ESttelitz, Tochter des längſt verſtorbenen Amtmanns ſ0 Friedrich Adolf von Strelitz, ſanft hinüberge⸗ ſchlummert. —— Die Oberin, der die Wekes den Todesfall gemeldet hatte, begab ſich ſoen gum Probſt. Sie nahm den Brief mit, den das alte Fräulein der Raungker eingehändigt hatte, denn ſie bermutete, daß er nähere Beſlimmungen über die Beerdigung und dergleichen enthielt.— Der Probſt öffnete ihn und ſetzte 609 gurecht, um die letzten Wünſche der Verſtorbenen in Ruhe und Andacht zu leſen. „Geſtatten Sie, hochwürdigſte rau Oberin, daß ich Ihnen den * durch eine Seite der Strelitz⸗ ſchen Rieſenbuchſtaben durchgepfl hatie. „Wie es Hochehrwürden beliebt.“ ich muß aber,“ fügte der Probſt hinzu, bemüht, ſeiner Stimme Feſtigkeit zu geben,„Sie darauf aufmerkſam machen, daß er Ihnen einige Ueberraſchungen bereiten dürfte.“ ie Oberin, die bereits über ſechzig war, richtete ſich im Seſſel auf, als wollte ſie ſich gegen alle unvother eſehenen Schik⸗ zungen wappnen, und ließ ihre Brille in den oß gleiten, als lönmte ſie damit zwiſchen ſich, dem Probſt und dem Brief einen ge⸗ wiſſen Abſtand wahren. Der Probſt las: „Euer Hochehrwürden/! Hochwürdige Frau Oberin! Liebe Stiefſchweſtern! Ich, Abelgunde von Strelitz, bitte in dieſem Augenblick zum lentztenmal um die Gnade, Barmherzigkeit und Ni der Menſchen. Fünfundoiergig Jahre habé ich im Stift gelebt, beſſen Oberin ich in meiner Sterbeſtunde ſegne, und bin eine geuchtete Stiftsdame geweſen, deren Leben in der Freude an jene Erinne⸗ rungen dabinfloß, un derentwillen Sie mich jetzt verdammen wer⸗ löfen—5 Ihnen zu offenbaren ich mich in letzter Stunde ent⸗ en habe. Seit meinem ſiebzehnten Jahre war ich elternlos. Mein Vater ſtarb, ohne nennenswertes Verm hinterlaſſen zu haben, und ich nahm eine Stelle als Erzieherin im Hauſe des Brafen Z. an, der ſich damals als Geſandter in London befand. Dort lernte ich einen franzöſiſchen Arzt kennen, deſſen ritterliches Weſen mich ich mit der glühenden Liebe meiner iebzehn Jahre erwiderte. Ich wurde die Seine. Nach einiger Zeit vertraute ich mich der Gräfin an, die— Gott ſegne ſie!— die Frömmigteit einer Mutter mit der Klugheit einer Freundin in ſich vereinigte. Sie riet mir mit Rückſicht auf meinen Freund und unſere Stellung in der Geſellſchaft nach der Schweiz zu reiſen. Dort— ich erröte nicht bei meinen Worten, denn keine Mutter hat mit größerer Freude ihr Kind geküßt, wie ich meinen Sohn, als ich an jenem Junimorgen— erſtenmal ſeinen kleinen Mund an meine Hruſt legte— dort lernte ich die Mutterſeligkeit, das Glück Inhalt vorleſe?“ frug er, als er — und deſſen Zuneigun Tränen ſagte ich meinem Kinde Lebewohl, als ich meine— London wieder antreten mußte. Nun aber ſollte ich den Schm⸗ erleiden, den das Schickſal als furchtbare Strafe für die Un 10 8 meiner Jugend über mich derhängte. Mein 8 atte, noch ehe ich zurückkam, eine Weltreiſe als Schifkrrt au einem Dampfer der Regierung angetreten: Aus Indien rucn mir eine Depeſche eines Tages die Nachricht ſeines Todes. 71 Freund war mit entriſſen, mein Kind mußte ich verlaſſen.— ich es nach ſechs Jahren— tarrte es mich an wie 30 remde, die es mit aufdringlicher Zärtlichkeit überhäufte. 95 chied von ihm, von böſen Ahnungen 8 Ach— allub ſtreckte auch der Tod 90 ihm die Hand aus. Er erreichte kaun ſein gwölftes Jahr. kehrte 9 nach Dänemark zurück u Ki en in das Stift, wo ich den Reſt meines Lebens berbrachte s waren lange, ſchwere Jahre, in denen eine alte Frau derſchwe, — mußte, was das Glück ihres Lebens, das einzige Ziel ihn enkens geweſen war: die Mutterfreude. Nun habe ich die ein Bitte: Gewähren Sie der alten Frau ein gnädiges Vergeihen, Auf meinem Grab ſoll ſich ein Stein mit meinem Namen en und einem Kreug für das Kind, das mich nie Mutter nengen —17 In meiner Kommode liegt 0 ugendtand und 192 enderinnerungen ein Medaillonbildchen. Beirachten Sie den R 8 milden Blicken und legen Sie ihn in den Sarg ſeine Mutter. Gaott ſegne die hochwürdige Frau Oberin, den hochehrwürdigen Herrn Probſt und die Stiftsdamen. 2 Adelgunde von Sirelit. —.—— Die Sberin fuhr ſich mit dem Taſchentuch keicht über die Stien. Der Probſt reichte ihr den Brief. Sie nahm ihn, al griffe ſie in die Spitze einer Nähnadel. eich weiß nicht, hochwürdige Frau Oberin, inwiefern Sie 90 letzten Beſtimmungen der Verſtorbenen zu erfüllen wünſchen. 10 den übrigen Inhalt des Briefes bekrifft, finde ich es nußlos, mih darüber zu Außern.“ 0 „Sie haben recht, S Die Statuten des Stift verlangen, daß ſich auf dem Grabe ſeder Stiftsdame ein Grabſtein mit dem Namen der Dahingeſchiedenen erheht, und ich habe die bezüglich meine Aufträge bereits erteilt! Was das Kreug anbe langt, glaube ich mit Ihrer Zuſtimmung dieſen Wunſch nicht“ füllen zu können.“ „Und das Bild?“ fragte der Probſt. „Das, meine ich, verbrennen mir. Ich finde es anſtsßig, bet Toten** Pfand der Sünde mit in den Sarg zu geben.“ Und die hochwürdige Frau Oberin dexabſchiedete ſich von ſeinet Hochehrwürden mit einem ſo ſteifen Knicks, daß die Locken auf ihren Schläfen leiſe zitterten. —— Bie Oberin teilte den Stiftsdamen Fräulein don Strelit“ Bekenntniſſe mit und bat ſie, die arme Entſchlafene m ihre Gebete einzuſchließen. Der Kammerjungfer gab ſie den Au trag, ſogleich das Mebaillon 90 ſuchen und es ſofort, ohne irgend jemand zu zeigen, im Kamin unten in der Leuteſtube g verbrennen. Die Jungfer fand das Bild. Es lag in ein weiches weibes Taſchentuch gehüllt und mit ſteifen weißen Blumen bedeckt. Einen Moment betrachtete ſie das kleine Weſen hinter dem gewölbten Glas, daun ſchlich ſie ſich in Fräulein von Strelitz Zim⸗ iner und ſchob es vorſichtig unſer das ſeidenbezogene Kopftiſſen der Leiche.—— Ihr war, als glitte ein ſtilles, dankbares Kächeln über die ſtarren Züge ihres Fräuleins. auf und trug es zu Fräulein von Strelitz hinüber, die ſehr be⸗ hutſam ſeinen bunten Inhalt von Radeln, Blondeneinſätzen, ver⸗[des Lebens, die Gnade des Himmels kennen. Unter heißen Mannhelm“s vornehmstes Danksagung. Fur die uns beim Ableben immer verlorenen teuren erwiesene liebevollg⸗ feilnahme sprechen wir hiermit unseren infüigsten Dank aus. EIM, den 21. Marz 1917. 7007 mit einem teichten Verzeichnisses stehen zum Verfaut Lelterer Lisant Laut eines der hiesigen Handelskhmmer einge- Liektspieas P6, 23 Tel. 86 (Oues. Stelles) 3 Uumen, 3 1e eskec Tmmer-Wöhnang un dant Sehbne esxrone St, en ein juge W 2 524 St.— 95 Zeit u..: 1 LEri ee, Prof. C. Schönleber W. Hilisar ter Dobelbant, Kü nd⸗ F. Dei 0 beincht. Dasp wertgeng, Sehn„ C. F. Deiker E. Abtellung Vefdruck„ A. v. Keller A. br. L. Bu8t tte, Borhervaberel„ Fr. v. Dekregget 94 2. 47 Darstellungskunst S, 7— fen 9 kir zur Neſorg Fnet.„ H. Hermanng Köster.2 Sae Mohnongssfkfcbg.„ kE. v. Brcht f birrer ang eltän ine*„ Wonnungs⸗Gesuch. 11 Fra Sarg re Le eee Seg„ G. Löwitk J. Hamaa 14 Maeri f P0f e e„ Raldareli Ernet Liebermann ſrolh Notariat) + FEn„ Chr. Kröner Ehr. Heuser Sertenvorverkaur neus 3 Mrr 1. 1 460„ Fr. Voltz Chr. vetter Abonaements cuieas. — 2 U. 6. 0—————— Shrl. Frau 90 1nel** 0 1 Holge der sehr großen Franeportschwierigkeite 0 Vocloren und um s0 schnell als möglicf zu räumen, sind— Institat Bu or, Hannheim 9 9880— nede Werke weit unter de Werten zum Verbaut 1 Ein ſchwarzes gestellt. kau 63 6, 1 1 60 6, 1 2* Sammler und Llephater bietet sich eine ganz Nce NebEr E S ————— arονα,jEUnsuge Gelegenheit zum ee E Rae W e S. „ Part. er(nur ss Preiswerten Ankaut von La. findet nur kurze Zeit statt. 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