Dienstag, 27. März. Wittags⸗Ausgabe. rGonom 1017.— Ar. 143. Hexantwortlich für den ſemeinen und Handelstell: Chefredaktem 5. 0 uzeigenpreis: Die Iſpalt. Kolonelzeile 20 Pg., Reklamezerle M. 12 Or. Fritz Goldenbaum: für den K tell: Ottoheinevetter———— Mitagdiatt vorm. 1 Urendet, nachm 3 Unn Druck u. Perlag der Dr. B. Haas ſchen Buchdruckerei, ch. m. b.., ſämt Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Rusgabe wird keine Ver⸗ lich in Mannheim— Draht⸗Köreſſe: General⸗Anzeigen Mannheim antwortung über Bezugspreio in Mannheim u. Umg monatl⸗ Fernſprecher Ur. 7940, 8 79ʃ13, 7943 ck· M..40 einſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertel M. 462 einichl⸗ — Konto Ur. 291 Ludwigshafen 4——— Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgéh M..90 Einzel⸗Ur 5 Pig. Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————————————..—.——————————————————.—...—————————— Das ruſpſche Heer und die Revolution. * Die Lage. Man kann auch heute zur Entwicklung der Dinge in Rußland nicht viel Neues und Beſtimmteres ſagen. Wier ſtehen, wie der bulgakiſche Miniſterpräſident geſagt hot, noch in der erſten Phaſe der Umwälzung. Sie iſt augenblick⸗ lich charakteriſiert durch den geheimen Kampf zwiſchen den gemäßigten Liberalen und den Extremen, ohne daß man er⸗ kennen kann, auf welche Seite ſich das Uebergewicht neigt. Nach Meldungen Lyoner Blätter bildet ſich bereits ein Ge⸗ gengewicht gegen die zu weit gehenden Beſtrebungen der narchiſtiſch⸗revolutionären Sektion. Dieſes angebliche Ge⸗ gengewicht ſcheint die nach dem„Petit Pariſien“ in Entſteh⸗ ung begriffene republikaniſch⸗ demokratiſche Partei bilden zu ſollen, ſie werde in der gegenwärtigen verwirrten Lage Rußlands eine bedeutende Rolle ſpie⸗ len und ein Gegengewicht gegen die ſehr rührigen extremen Parteien bilden. Dieſe neue Partei der Mäßigung iſt aber doch auch republikaniſch und demokratiſch, alſo im Vergleich zu den ſeitherigen Zuſtänden noch immer hin⸗ reichend extrem, alſo wahrſcheinlich nicht ſonderlich geeignet zur Gegengewichtsrolle. Aber es kennzeichnet die Zuſtände, daß ſchon eine rein republikaniſche Partei als Element der Mäßigung und Vermittlung gelten kann. Wie meit muß doch das Zarenreich ſchon in den Radikalismus ab⸗ geglitten ſein! Und das macht natürlich den Freunden Ruß⸗ lands ſchwere Sorgen. Der„Temps“ ſchimpft weidlich über das Komitee der Arbeiter und Soldaten und wiederholt die Warnungen der engliſchen Preſſe:„Wenn die Revolution zur Parodie würde, wäre die ganze Zukunft der ruſſiſchen Frei⸗ heit gefährdet. Noch etwas anderes wäre in Gefahr, wenn; die Anarchie die Herrſchaft gewönne: die der ruſſiſchen Heere, die für den Sieg unentbehrlich iſt. Sollte die Revolution die militäriſche Kraft der Nation min⸗ dern, ſo wäre das für ſie wie für Rußland ein unerſetzlicher Schaden.“ Das Eindringen der radikal alle Ordnung und Diſgiplin auflöſenden Tendenzen ins Heer zu hindern, ſcheint nun augenblicklich das Hauptbemühen der proviſoriſchen Re⸗ gierzuig zu ſein neben dem Bemühen, die Oberſte Heeres⸗ leitung republikaniſch umzubilden. Herr Gutſchkow, der neui Kriegsminiſter, ſcheint aber eine ſehr heikle und dornige Auf⸗ gabe übernommen zu haben. Die folgenden Depeſchen zeigen, daß die revolutionäre Zerſetzung im Heere bereits bedenklich ſortgeſchritten iſt, die vorgeſchlagenen Reformen, wie die Selbſtverpflegung der Kompagnien, können dieſen Prozeß nur fördern. Das Heer wird reſormiert. Kopenhagen, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Petersburger Drahtmeldung meldeten der Oberbefehls⸗ haber Alexejew ſowie die übrigen Heerführer dem Mi⸗ niſterrat, daß alle Armeen dem Vaterlande und der neuen Regierung Treue geſchworen haben. Auf Anregung des Kriegsminiſters wurde der Plan für die Neu⸗ geſtaltung der oberſten Heeresleitung nach franzöſiſchem Muſter aufgeſtellt. Danach wird der Kriegsausſchuß, beſtehend aus dem Kriegs⸗, Marine⸗ und Fi⸗ nanzminiſter, dem Miniſter des Aeußern und den Vertretern des Verkehrs⸗ und Landwirtſchaftsminiſters die Leitung und die höchſt. Entſcheidung über alle Heeresfragen haben, ab⸗ geſehen von den rein ſtrategiſchen Anordnungen, die dem Oberbefehlshaber unbeſchränkt zuſtehen, um ſo die von dem Kriegsausſchuß aufgeſtellten Kriegsziele nach ſeinem Ermeſſen eu erreichen. Amſterdam, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.)„Tele⸗ graph“ meldet aus Petersburg: Nach kurzer Beratung zwi⸗ ſchen dem Kriegsminiſter und dem General Komilow wurde beſchloſſen, daß perſönlich die Verſammlungen des Ausſchuſſes der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗Abgeordneten be⸗ juche und den Abgeordneten klar machen müſſe, daß ſie zwi⸗ ſchen Fortſetzung des 1 und Unterwerfung unter Deutſchland zu wählen, und daß ein Krieg unmöglich iſt, wenn ſie mit ihrer jetzigen Agitation unter den Soldaten fortfahren und das Volk auffordern, nicht Hauf die Kriegsanleihe zu zeichnen. Amſterdam, 27. März.(WrB. Nichtamtl.) Die Times“ meldet aus Petersburg vom 22. Mͤͤrz über die Re⸗ ormen, die in der ruſſiſchen Armee eingefuhrt werden ſollen: Die Mannſchaften werden ſich in Zukunft ſelbſt verpflegen. Zu dieſem Zwecke wird jede Kompagnie eine von 8 Soldaten wählen, ſowie ihre eigenen Lieferanten und rei⸗ ber erhalten. Die Offiziere werden aber das Recht der Kon⸗ trolle beibehalten. Im Offigierskorps ſoll mit der bisherigen rotektionswirtſchaft aufgeräumt werden. Die alten Gene⸗ rale, die die Altersgrenze bereits überſchritten haben, wperden penfioniert. Die Armee der Front und in der Ruheſtellung oll in engere Fühlung miteinander gebracht werden. EBerlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) us Stockholm wird der„Voſſ. Ztg.“ berichtet: Große Be⸗ utung iſt einer Konferenz beizumeſſen, die der jetzige Ober⸗ fehlshaber des Militärbezirks und oberſte renwächter Graf Kormilow mit den Vertretern des Urbeiter⸗ und Soldatenperbandes abgehalten hat. Es handelt ſich um die Abſendung von Verbandsbelegler⸗ zurufen, hat ſich die Regierun ten an die einzelnen Truppenteile der nördlichen Front. Graf Kormilow, welchen die Verbandsredner bezeichnender⸗ weiſe mit„Genoſſe Kormilow“ anſprachen, hat verſucht, die Entſendung von Verbandsdelegierten an die Front durch allerlei Erwägungen und Ausflüchte zu verzögern, wobei er ſchließlich darauf hinwies, daß ein derartiger Schritt nur mit Genehmigung der proviſoriſchen Regierung erfolgen könne. Da ſchallten ihm aber die Rufe entgegen:„Wir ſind ſelbſt Regierung“. Nach zweiſtündigen leidenſchaftlichen Debatten ging man ohne Ergebnis ausein⸗ ander. Das Fraterniſieren der ruſſiſchen Ge⸗ nerale mit den ruſſiſchen Soldaten zeugt von der immer größer werdenden Demoraliſation des ruſſiſchen Heeres. Der bulgariſche Abenteurer und 1* ruſſiſche Heer⸗ führer Radko Dimitrie w, hat, wie aus Petersburg amtlich berichtet wird, eine„große Soldatenverſammlung“ an der Rigaer Front abgehalten und„eine Entſchließung eingebracht, welche ſich für die Fortſetzung des Krieges ausſpricht“. Ein Soldatenredner habe General Dimitriew ſogar vor der ver⸗ ſammelten Soldatenmenge abgeküßt. Nach Meldung der „Voſſ. Ztg.“ waren es aber faſt ausſchließlich abenteuernde lettiſche Freiwillige, welche am 17. die ihnen von dem aben⸗ teuernden General vorgeſchlagene Entſchließung über die Fortſetzung des Krieges annahmen. General Everth hat ſeine Entlaſſung eingereicht. Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Nach Meldungen aus Rußland hat General Everth, der Kommandant an der Weſtfront, der proviſoriſchen Regierung ſeine Entlaſſung einge⸗ reicht. Everth hatte ſich während der kritiſchen Tage vor der Abdankung des Zaren hinhaltend gezeigt. Von ſeinem Nachfolger General Letſchinsky erwartet mon einen enſſchei⸗ denden Einfluß auf das Offizierkorps des ehemals Everth⸗ ſchen Armeekorps. Die propaganda der Arbeiter und Soldaten. m. Köln, 27. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Zürich: Nach einem Petersburger Telegramm des „Temps“ ſind die Ausſchüſſe der Arbeiter und Sol⸗ daten andauernd, anſcheinend mit Erfolg bemüht, die Ar⸗ beiten der neuen Regierung zu verhindern. Sie verbreiten, ſagt der Berichterſtatter des„Temps“, Aufrufe, deren Heftig⸗ keit und Forderungen beſorgniserregend ſind. Kormilow wies in Beſprechungen mit den Ausſchüſſen auf die Gefahr hin, die aus dem Andauern dieſer Propaganda gegen die Re⸗ gierung entſtehen könnten. Die Regierung ſelbſt erließ zahl⸗ reiche Aufrufe, um dieſe Extremiſten zur Vernunft zu bringen. Miljukows Programm. Bern, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Der Miniſter des Aeußern Miljukow erklärte einem Vertreter der Agentur Radio: Die ruſſiſche Revolution ſei unternommen worden, um Rußland von den 2— zu befreien, die es be⸗ wegungsunfähig machen und auf dem Wege zum Sieg zurück⸗ hielten. Er ſagte, jetzt wird Rußland ſeine Anſtrengun⸗ gen verdoppeln um den Sieg, die Grundbedingung ſeiner Exiſtenz zu erreichen. Eine ſo große Umwälzung kann natürlich nicht ohne Schwierigkeiten erfolgen, aber heute ſind ſie anſcheinend beſiegt. Die Disziplin die in der Armee zeitweilig gelockert war, wird täglich ſtraffer, denn die ruſſiſchen Soldaten verſtehen, daß nur eine ſtarke, diszipli⸗ nierte Armee inneren und äußeren Feind beſiegen Lann. Ein deutſcher Sieg wäre der Sieg der Reaktion. Der Regierungs⸗ wechſel änderte die Wünſche Rußlands nicht, mehr als je wünſcht es den Beſitz von Konſtantinopel, der für die Freiheit Rußlands notwendig iſt. Auch will Rußland die Befreiung der unterdrückten Na⸗ tionalitäten Oeſterreich⸗Ungarns. Rußland iſt immer von dem Wunſch geleitet, die berechtigten Wünſche aller Völker zu verwoirklichen, auch die von Deutſchland während des Krieges zerſchmetterten Nationalitäten Belgien, Ser⸗ bien und Rumänien werden größer als in der Ver⸗ gangenheit auferſtehen. Wir wollen ein feſtorganiſier⸗ tes Südſlaventum gründen und um Serbien eine unüberſchreitbare Barriere errichten gegen den deutſchen Ehrgeiz auf dem Balkan. Das befreite Rußland kennt keinen anderen Ehrgeiz und kein anderes Ideal als die Befreiung der Opfer des deutſchen Imperialismus, ſolche Kriegsziele benötigen einen vollen Sieg, ſonſt ſind ſie nicht zu verwirklichen, aber der Sieg wird durch den unerſchüt⸗ terlichen Entſchluß des ruſſiſchen Volkes erreicht. Das Vabanqueſpiel der ruſſiſchen Regierung in der Lebens⸗ mittelfrage. Berlin,. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Stockholm wird gemeldet: In der Nahrungsmittelfrage ſpielt die neue ruſſiſche Regierung, wie der„Voſſiſchen Zei⸗ tung“ gemeldet wird, tatſächlich va banque. Die ruſſiſchen amtlichen Meldungen über gewaltige Mehltrans⸗ porte nach Petersburg und Moskau ſind direkt lügne⸗ riſch. Denn trotz aller Anſtrengungen haben die Eiſen⸗ bahnen in der allerjüngſten Zeit urchſchnilklich täglich nur 60 Tonnen Getreide nach Petersburg und 40 nach Moskau transportieren können. Um nicht neue Brotrevolten hervor⸗ gie geſehen, die in Pe⸗ tersburg und Moskau befindlichen Intendanturen und Reſervemagazine zu leeren. Geradezu ein ihre Todeswunden heilen kann, dann werden ſie bei uns Verzweiflungsakt, denn wenn der Eiſenbahnverkehr aus irgend welchen Gründen einige Tage verſagen ſollte, wäre Petersburg völlig dem Hunger preisgegeben. die neuen Fuſtände in Kinnland. Stockholm, 27. März.(WTB. Nichtamtlich.) Laut „Spenska Dagbladet“ iſt in Finnland ſeit Samstag die Brief⸗ zenſur von und nach dem Auslande wieder wor⸗ den. Dasſelbe Blatt erfährt, daß in mehreren Städten wie Wiborg die freigelaſſenen Gefangenen wieder feſtgeſetzt worden ſind. Was die neue Regierung in Finnland anlange, ſo dürfte ſie wohl hauptſächlich aus 1 Elementen gebildet werden. Im ganzen ſcheinen die Zuſtände noch wenig geklärt zu ſein, da die Verordnungen ſich überſtürzen und noch niemand klar ſieht, wie weit das Verſprechen der Freiheit ernſt gemeint iſt. Der bulgariſche Bericht. Soſia, 26. März.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 25. März. Mazeooniſche Front Auf der ganzen Front ſchwache Arkillerietätigkeit. Am Nachmittag beſchoß der Jeind im Cerna⸗Bogen die Höhe 1050 mit ſtärkerem Artillerieſeuer. Im Wardar⸗Tal und in der Gegend von Drama lebhafte Flugzeugtätigkeit. Rumäniſche Front. Ruhe. Eiue Unterredung mit den bulgariqch en Miniſterpräſidenten. Der Korreſpondent der„Köln. Volksztg.“ hatte eine Un⸗ terredung mit dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten, der ſich folgendermaßen äußerte: „Wir haben allen Grund, die gegenwärtige Geſamtlage als überaus günſtig zu bezeichnen. Fron⸗ ten, ſowie die unſerer Verbündeten ſtehen felſenfeſt. Unſere Soldaten kämpfen mit der gleichen Begeiſterung wie in den erſten Tagen des großen Ringens für die Verwirk⸗ lichung der Rechte und der Freiheit 8 85 Völker. Die ge⸗ ſamte gewaltige Organiſation der Verp 4 9 der Armeen, der Aufſtellung neuer Formationen, der Herbeiſchafſung neuer Kriegsmittel arbeitet gleich einem wunderbaren Uhr⸗ werk und wird täglich vollkommener. Jeder Verſuch des Feindes, dieſen ehernen Wall von Kraft, Vaterlandsliebe und Siegeszuverſicht zu erſchüttern, muß vergeblich bleiben.“ Die Frage: Wie geſtaltet ſich das Verhältnis der Verbündeten'? beantwortete er wie folgt:„Der deutſche Kanzler hat dies unlängſt im Reichstage mit der ihm eigenen, zu Herzen gehenden Schlichtheit beantwortet. Unſere Bünd⸗ niſſe ſtehen feſter da denn je. Ich kann nur N. 0 fügen, daß unſer Bündnis mit den Mittelmächten heute ſeſt in den politiſchen Ueberzeugungen aller Schichten unſeres Volkes wurzelt, daß nichts in der Welt uns zu locken und zu betören vermag, mit unſeren treuen Freunden bis ans Ende der großen Tragödie durchzuhalten und darüber hinaus mit ihrer Hilfe ein neues mächtigeres Bulgarien zu ſchaffen.“ „Hat Bulgariens ökonomiſche und militäriſche Kraft im bisherigen Kriege ſchwer gelitten?“ Radoslawow:„Jeder Krieg legt der Bevölkerung ſchwere Opfer und Entbehrungen auf. Wir ſind an ſolche gewöhnt. Auf der anderen Seite jedoch weckt er die ſchlummernden Kräfte einer Nation, beſeelt ſie mit dem Willen zum Siege und läßt leicht das Verlorene erſetzen. So beklagenswert un⸗ ſere bisherigen Verluſte auch ſein mögen, ſie erreichen bei weitem nicht die Höhe unſerer Opfer im Balkankriege. Un⸗ ſere jetzige tapfere Armee iſt intakt geblieben. Sie iſt in den Flammen des Weltkrieges geſtählt, glänzend bewaffnet und durchdrungen von der glücklichen Löſung unſeres nationalen Problems. Sie wird ihre Pflichten bis zum äußerſten tun, weil ſie des Dankes des Vaterlandes ſicher iſt.“ „Wie beurteilen Ew. Exzellenz die Ereigniſſe in Rußland?“ Radoslawow:„Die dramatiſchen Vorgänge in St. Pe⸗ tersburg ſtehen jetzt im Zeichen der erſten Phaſe Die nächſten Tage oder Wochen werden ſchon ein klares Urteil möglich Es wird ſich zeigen, ob das ruſſiſche Volk den Frieden will, oder ob es ein Anhänger Miljukows und Buchanans iſt, die Krieg und Sieg bis zum Aeußerſten pre⸗ digen. Ob es möglich iſ, die Snen Völker und Geiſtesſtrömungen Rußlands in wenigen Tagen in ein neues Syſtem zu bringen, den vielſeitigen, ungeheuer feinen Mecha⸗ nismus eines großen Staatsweſens über Nacht umzuformen, dieſe Siſyphusarbeit möge der revolutionären Regierung und ihren Freunden von der Entente überlaſſen bleiben, Kalten Blutes, die Zähne aufeinander gepreßt, das ſchlagbereite Schwert in der Fauſt, wollen wir die Ereigniſſe verfolgen. Will die Entente auch dann, wenn ihr Gebäude in allen Sa87 kracht, uns unterſochen und zerſtückeln, dann wird ſie ha ihren Meiſter finden. Ihre Völker werden aus einem ſchrecklichen Traum erwachen. Erkennen jedoch unſere Feinde endlich an, daß ſie geſchlagen ſind, daß nur ein raſcher Friede ———— ——— ———— ————— ———— — Nr. 145. 2. Seite. Mannheimer Serer l⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Dienstag, den 27. März 1917. Verſtändnis und Bereitwilligkeit finden, das ſchreckliche Blut⸗ vergießen ſo ſchnell wie möglich zu beenden.“ „Glauben Ew. Exzellenz an ein tatkräftiges Eingreifen Ameritas und Ehinas in den Weltkrieg?“ Radoslawow:„Unſere Rechnung iſt gemacht und bis ins einzelne Detail hinein erwogen. Wenn man ſich zum Mittel des verſchärften UL⸗Bootkrieges nach langem Zögern entſchloſſen hat, ſo war man davon überzeugt, daß dieſer Schritt zur Abkürzung des beitragen wird. Daß Ame⸗ rika und China beim heutigen Stand der Dinge ſich zu einem tatkräftigen Eingreifen in den Krieg entſcheiden, iſt kaum gu erwarten. Wir hoffen im Gegenteil, daß das praktiſch denkende amerikaniſche Volk genügend Entſchloſſenheit auf⸗ bringen wird, die Hintermänner Wilſons abzuſchütteln.“ Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 26. März, abends.(WTB. Amtlich.) Vorpoſten⸗ geſechtie bei Lagnicourt, nordöſtlich von Bapaume und bei Roiſel öſtlich von Peronne. Sonſt im Weſten bei ſchlechtem Wetter nichts Beſonderes. An der mazedoniſchen Front hat die Kampf⸗ lätigkeit nordweſtlich von Monaſtir wieder zugenommen. Die Kümpfe an der Anere. 5 Eine weitere Gruppe von Kämpfen entſpann ſich im Oſt⸗ abſchnitt des aufzugebenden Gebieres. Jier war es bei dem Dorfe Warlencourt beſonders wichtig, das feindliche Nachrücken nach Kräften aufzuhalten. Mit Freuden entſprach die Truppe dieſer Aufgabe. Die in dieſem Abſchnitt aufgeſtell⸗ ten Diviſionen hatten ſeit Anfang November die an und für 5 infolge der tiefen Lage und des moorigen Untergrundes chlechten, im Kampfe entſtandenen und anfangs nur aus Granattrichtern beſtehenden Stellungen befeſtigt und aus⸗ gebaut, und jetzt mußte ohne Zwang zurückgegangen werden, ohwohl der Gegner ſich an dieſen Stellungen ſo oft den Kopf eingerannt hattel Die Vorbereitungen waren ſchwierig, denn der Feind durfte nichts merken. Dabei konnte es keinem Zweifel unterliegen, daß er wenigſtens im allgemeinen unter⸗ richtet war, was bevorſtand. Er mußte wiſſen, daß rückwärts unſerer vorderſten Linie eine Anzahl guter Stellungen ent⸗ ſtanden war. Aber es ſtellte ſich ſofort nach Beginn der Be⸗ wegungen heraus, daß dem Feinde wenigſtens der Zeitpunkt unſeres Zurückgehens verborgen geblieben war, daß er alſo die vorgenommenen Sprengungen und Zerſtörungen nicht er⸗ kannt hatte, und unſere kühnſten Hoffnungen ſahen ſich über⸗ troffen, als der Gegner mit Artillerie und Maſchinengewehren noch tagelang die verlaſſenen Stellungen befeuerte. Das iſt dem hervorragenden Verhalten unſerer Patrouillen zu ver⸗ danken, die in den verlaſſenen Gräben wacker ausharrten. Trotz der Gefahr, überrannt und abgeſchnitten zu werden, verſtanden ſie es, dem Feinde dauernd das Weiterbeſtehen der vollen Beſetzung vorzutäuſchen. Als ſie merkten, daß dieſe Abſicht gelang, hatten ſie ſogar die Kühnheit, über unſere längſt von den Hauptkräften geräumten Gräben vorzuſtoßen, und es kam zu Patrouillenzuſammenſtößen im Vorgelände ohne jeden Rückhalt! Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß der Feind nach wie vor an ſeinen Drahthinderniſſen arbeitete. Die Täu⸗ ſchung war alſo vollkommen gelungen. Erſt am dritten Tage nach der Räumung kam der Feind dahinter, daß eine Veränderung vorgegangen ſei, und alsbald begann er auch ſeine Artillerie vorzuziehen, wußte aber noch nicht, wie weit wir eigentlich zurückgegangen ſeien, und ſtreute deshalb planlos das Hintergelände der verlaſſenen Stellungen ab. Allmählich wurden ſeine Patrouillen kühner: der Grund dieſes geſteigerten Selbſtbewußtſeins war allerdings an ihrem — ſchwankenden Gange zu erkennen. Nunmehr zogen ſich unſere Vortrupps allmählich in eine weiter rückwärts gelegene Linie zurück und hielten nur noch die ſogenannte„Baſtion“, eine Höhe nördlich des Dorfe⸗ Warlencourt, die nach Süden und Weſten im Bogen vom„Warlencourt⸗Riegel“, nach Oſten vom„Leipziger Riegel“ umſchloſſen war. Auf dieſer ſich ſtark im Gelände ab⸗ hebenden und einen Angriff geradezu herausfordernden Vor⸗ ſtellung lag nun alsbald ſchweres feindliches Feuer. Rur durch eine flache Mulde von der„Baſtion“ getrennt, hob ſich, nach Südoſten bis Oſten ſich hinziehend, die hoch⸗ Palzoem Gruppe der Dörfer Le Barque, Ligny⸗Thil⸗ oy und Thalloy ab; auch dieſe lagen natürlich völlig in Trümmer. Hier niſteten ſich, aus der engliſchen Linie vor⸗ ſpringend, allmählich auch ſtärkere Kräfte ein. Das legte den Gedanken nahe, durch einen kräftigen Gegenſtoß den in die Dörfer vorgedrungenen Feind„abzukneifen“. Aus dieſen Erwägungen ergab ſich der Aufbau eines größeren Gegenangriffs, der am 2. März zur Ausführung kam. Dieſes Unternehmen, das ſeines dramatiſchen Verlaufs wegen einer eingehenderen Schilderung wohl wert wäre, kam zwar nicht zur vollen Entwicklung, weil gleichzeitig ein hef⸗ tiger Angriff der Engländer auf die„Baſtion“ einſetzte. Dieſe mußte nach hitzigen Kämpfen dem Feinde überlaſſen werden, aber die Haltung der Verteidiger war über jedes Lob er⸗ haben. Die ſchließliche Räumung erfolgte, den Weiſungen zur planmäßigen Aufgabe entſprechend, nach erbittertem und für den Feind verluſtreichem Widerſtand, und es wurde dabei das geſamte eingebaute Material an Maſchinengewehren und Minenwerfern bis auf das letzte Stück zurückgeſchafft, vor allem aber auch die Verwundeten. Nicht einmal die Toten ließ man in der Hand des Feindes. Durch dieſen Ausgang des Kampfes um die„Baſtion“ wurde dem Erfolg des Unternehmens gegen die Dorfgruppe ein gewiſſer Eintrag getan, da es ſich in ſeiner rechten Flanke der Deckung entblößt ſah. Dennoch gelangten die angeſetzten Kompagnien in konzentriſchem Zuſammenwirken in die Dorf⸗ ſtätten hinein und kehrten planmäßig in die Gräben zurück, wobei ſie eine erhebliche Anzahl Gefangener mitführten, dar⸗ unter auch mehrere Offiziere. Leider haben ſich die Engländer bei dieſen Gefechten wiederum völkerrechtswidriger Mittel be⸗ dient. Es iſt unzweifelhaft erwieſen, daß ſie es verſucht haben, einen zerſchoſſenen, deutſchen Grabenmörſer auf einer Kran⸗ kenbahre, mit der Roten⸗Kreuz⸗Flagge bedeckt, zurückzuſchaf⸗ ſen. An einer anderen Stelle hat eine Abteilung, welcher es gelungen war, um die Flanke einer unſerer Kompagnien her⸗ umzukommen, ſich dieſer von hinten genähert, nachdem ſie ihre. flachen Stahlhelme mit deutſchen vertauſcht hatten. Beide ſchmählichen Kriegsliſten ſind rechtzeitig erkannt und ſowohl der„Verwundeten⸗Transport“ als auch die„Flankendeckung“ durch Maſchinengewehrfeuer bis auf den letzten Mann ver⸗ nichtet worden. Auch bei den Kämpfen des Oſtabſchnitts bewährte ſich der friſch⸗fröhliche Angriffsgeiſt, der unſere Truppen beſeelt. In großer Ueberzahl drängten ſich die freiwillig ſich Melbenden zu den Patrouillen wie zu den größeren Unternehmungen und weitteijerten, um das Gelingen des Ganzen ſicherzuſtellen. Es iſt nicht deutſche Art, Rückzugsbewegungen, auch wo ſolche ohne Druck und Einwirkung des Gegners erfolgen und in ihrer Durchführung weit über das erhoffte Maß hin⸗ aus gelingen, als Siege zu feiern. Die„triumphale Liquida⸗ tion des Gallipoli⸗Unternehmens“, die„geniale Räumung Polens“ überlaſſen wir unſeren Feinden. Dennoch haben wir das Recht, auf das Gelingen der Rückverlegung unſerer Front beiderſeits des Ancre⸗Baches mit Stolz und Genugtuung hin⸗ zuweiſen. Liefert ſie doch den Beweis, daß, wie die Heimat, ſo auch die Truppe in unbedingtem Vertrauen zu ihrer Führung auch dann verharrt, wenn es gilt, aus höheren Rück⸗ ſichten das ſchwerſte Opfer zu bringen, das dem Soldaten über⸗ haupt zugemutet werden kann; auf Befehl eine mit Einſatz der beſten Kräfte durch Monate harten Ringens hindurch zähe verteidigte Stellung planmäßig aufzugeben, ohne den Feind auf der Klinge zu ſpüren. 24* Prinz Frieòrich Karl von Preußen ſchwer verletzt. Kleinü⸗Glienicke bei Potsdam, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Der König von Spanien telegraphierte an den Prinzen Friedrich Leopold von Preußen: Erhalte ſoeben ein Telegramm aus Paris und bedauere Dir ankündigen zu müſſen, daß dein Sohn ſchwer verletzt wurde. Er erhielt eine Kugel in den Magen und muß heute morgen operiert worden. Ich bedauere ſehr, Sophie Louiſe und Dir, keine beſſere Nachricht geben zu können. Ich hoffe, daß Prinz Friedrich Karl ſchnell wieder hergeſtellt iſt und ſende herzliche Wünſche. Nach einem hier über Schweden eingetroffenen Telegramm aus London, trat im Befinden des Prinzen Friedrich Karl eine leichte Beſſerung ein. Ribots Jufriedenheit mit der militäriſchen Lage. London, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident hat dem Korreſpondenten der„Times“ erklärt, das erſte Erfordernis, wenn, wie es jetzt der Fall, zwei große nerbündete Armeer auf dem Gebiet eines der beiden Völker kämpften, ſei, daß ein enger Zuſammenhang zwi⸗ ſchen ihnen beſtehe. Der Miniſterpräſident ſagte: Wir haben eine immer größere Vervollkommnung angeſtrebt. Es wird vielleicht notwendig ſein, die gemeinſame Aktion der Verbün⸗ deten unter eine einheitliche Obexleitung zu ſtellen, oder die jetzige vortreffliche Regelung zwiſchen den Armeen Haigs und Nivelles den Erforderniſſen des Feldzuges entſprechend ſonſtwie abzuändern. Im Augenblick können wir nur ſagen, daß die von der letzten Konſerenz in London vereinbarte Regelung ſehr befriedigende Reſultate ergibt. Wenn die Waffenbrüderſchaft auf dem gemeinſamen Ideal der Freiheit begründet iſt, beſteht keine Urſache zu Reibungen. Die militäriſche Lage iſt in jeder Hinſicht befriedigend. Den gewalti⸗ gen wirtſchaftlichen Fragen des Weltkrieges müſſen alle Regierungen beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken. Unſere Ausfuhr bezahlt nicht annährend unſere Einfuhr, ſodaß dieſe notwendigerweiſe einge⸗ ſchränkt werden muß. Wir beabſichtigen dies ſo gründlich wie möglich zu tun. Der größte Teil der Ausgaben für unſere Einfuhr entfällt auf die Lebensmittel. In dieſer Beziehung kann durch ſtrikte perſön⸗ liche Sparſamkeit und durch intenſive Bebauung unſeres eige⸗ nen Bodens viel geſpart werden. Die Regierung will mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln die inländiſche Produktion von Lebens⸗ mitteln erhöhen. Franzöſiſche Kriegsziele. m. Köln, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zei⸗ tung“ meldet aus Zürich: Der Kongreß der franzöſiſchen Metallinduſtriellen faßte in Lyon einen Beſchluß, wonach die franzöſiſche Regierung im Friedensvertrag von Deutſchland zu verlangen habe: 1. Annexion des Saarkohlen⸗ beckens, 2. die Lieferung einer nicht feſtgeſetzten Menge von Kohlen an die franzöſiſche Induſtrie, zu Bedingungen, denen zufolge die franzöſiſche Induſtrie in Bezug auf den Preis in gleichem Maße begünſtigt iſt, wie die deutſche. Der uneingeſchräukte U⸗Bootkrieg. neue Erfolge. Berliu, 26. März.(WB. Amilich.) Unter den be⸗ reiis in früheren Veröffentlichungen im März bekannt ge⸗ gebenen-Bootserfolgen befanden ſich, wie aus den inzwiſchen eingegangenen ausführlichen Meldungen hervorgeht, aus⸗ ſchließlich der am 25. März gemeldeten Schiffe, u. a. folgende: 1. Engliſche Schiffe: Die bewaffneten Dampfer „Dumbarmoor“, 3651 Tonnen, mit Getreide,„Bray Head“, 3077 Tonnen, mit Stückgut,„Narraganſett“, Tankdampfer von 9196 Tonnen, mit Oelladung, die Dampfer„Norma Pratt“, 4416 Tonnen, mit Häuten,„Fenay Lodge“, 3223 Tonnen, mit einer Holzladung,„Roſalie“, 4237 Tonnen, mit Kohlen, der Tankdampfer„Winnebago“, 4666 Tonnen, mit Heizöl für Frankreich, die Viermaſtbark„Inverlogie“, 2347 Tonnen, mit Kohlen, der Segler„T. Crowley“, mit Briketts, „Mediterranean“, mit Kohlen, und„Eliſabeth Eleonore“. 2. Franzöſiſche Schiffe: Der bewaffnete Dampfer „Ohio“, 8719 Tonnen, mit Munition und Baumwolle, und das Vollſchiff„Jules Gommes“, 2595 Tonnen. 3. Ruſſiſche Schiffe: Das Vollſchiff„Pera“, 1737 Tonnen, mit Mais, der Segler„Alma“, mit Johannisbrot. 4. Norwegiſche Schiffe: Der Dampfer„Edvard Grieg“, 982 Tonnen,„Storſtad“, 6028 Tonnen, mit Mais, und„Silas“, 750 Tonnen. 5. Die amerikaniſchen Dampfer„Vigilancia“, 4415 Tonnen, mit Lebensmitteln für Frankreich, und„Algon⸗ quin“, 2833 Tonnen, mit einer Oelladung, der ſchwediſche Dampfer„Dag“, mit einer Holzladung, der däniſche Dampfer„Roſenborg“, der holländiſche Fiſchdampfer „Tres Fratres“ und„Exmargaret“. 6. Schiffe, deren Namen beim Nachtangriff, oder weil ſie keinen Namen an Bordwand führten, nicht feſtgeſtellt werden konnten, ein bewaffneter engliſcher Dampfer, von etwa 3500 Tonnen, ein bewaffneter engliſcher Dampfer von etwa 4000 Tonnen, mit Kohlen, ein bewaffneter engliſcher Dampfer von etwa 3000 Tonnen, ein bewaffneter engliſcher Dampfer von etwa 4000 Tonnen, ein bewaffneter engliſcher Transport⸗ dampfer von mindeſtens 10 000 Tonnen, ein bewaffneter Dampfer von etwa 5000 Tonnen mit einer Erzladung, ein engliſcher Dampfer vom Ausſehen desz Dampfers„North Wales“, ein engliſcher Dampfer vom Ausſehen des Dampfers „Hycarnia“, und ein engliſcher Segler von etwa 2000 Tonnen mit Kohlen. Das Einfuhrverbot der Todesſtoß des franzöſiſchen Handels. Paris, 26. Mürz.(W7B. Nichtamtlich.) Das fran⸗ zöſiſche Einfuhrverbot veranlaßte den„Temps“ zu Püer Angriffen gegen die Regierung, die dadurch das odesurteil des frangöfkf en Handels ausge⸗ ſprochen hat. Man tötete den franzöſiſchen Handel ſchon wäh⸗ rend des Krieges und müſſe ſich fragen, ob man nach dem Kriege ihn wieder auferſtehen laſſe. Die bewilligten Ausnah⸗ men ſeien nur eine ſchwache Hoffnung für die Handeltreiben⸗ den. Am meiſten betroffen ſei eigentlich die franzöſiſche Pro⸗ duktion und die Luxusinduſtrie.„Lanterne“ äußert über die Maßnahmen gleichfalls ſehr abfällig und er⸗ klärt, das Parlament müſſe dieſen phantaſtiſchen Verordnun⸗ gen, deren Folgen unberechenbar ſind, Grenzen ſetzen. Engliſche Weigerung, niederländiſche Schiffe in Haliſax zu unterſuchen. Rotterdam, 26. März.(WTB. Nichtamtl.)„Maas⸗ boote“ meldet, er habe erfahren, daß die engliſche Re⸗ gierung ſich weigert, die niederländiſchen Schiffe in Zukunft in Halifax zu unterſuchen ſie würden wieder einen Hafen Englands anlaufen müſſen. Es ſind infolgedeſſen einige Getreideſchiffe, die im Begriff waren, nach Amerika zu fahren, in Rotterdam verblieben. Die deutſch⸗amerikaniſche Kriſe. Vermittlungsverſuche der Schweiz? Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Baſel wird gemeldet: Die Agentur Radio meldet aus Newyork: Gerüchte über verſchiedene Verſuche, zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten zu vermitteln, waren am 22. März in Umlauf und erhielten ſich mit großer Hartnäckigkeit. Der Vertreter der Agence Radio bemerkt hierzu, daß die vermittelnde neutrale Macht wahrſcheinlich die Schweiz ſei. Die Schweiz ſei tatſächlich im Begriff, ein Vermittlungsangebot zu machen. Die ſech te Kriegsanleihe. Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik, wieder 200 000 Mark. Gebr. Krayer, hier, 100 000 Mart. Gebr. Mayer, Zigarrenfabrik, hier, 1 000 000 Mark. Ba d. Geſellſchaft für Zuckerfabrikation, Waghäuſel, 2000 000 Mark. Der Beſitz der Geſellſchaft aus früheren Anleihen beträgt 5,8 Millionen Mark. Einen Aufruf an die Arbeiterſchaft erläßt im Karlsruher„Volksfreund“ der Landtagsabg. Wilhelm Kolb und fordert ſie darin auf, auf die neue Kriegsanleihe zu zeichnen. Er betont in dem Aufruf, welche Folgen es auch für den deutſchen Arbeiter hätte, wenn es unſeren Feinden gelänge, Deutſchland niederzuwerfen und ſagt dann u. a. weiter: Groß ſind die uns durch die Abſperrung vom Weltmarkt auferlegten Ent⸗ behrungen. Sie grenzen ans Aeußerſte. Aber verglichen mit dem, was unſere Brüder an der Front täglich und ſtündlich ſeit Jahren an Opfern bringen, ſind dieſe Entbehrungen, Mühen und Sorgen nicht ſo groß, als daß wir nicht noch weitere Opfer zu bringen vermöchten. Nun heißt es auf die Zähne beißen und alle Kraft zuſammenraffen, damit wir ſiegen. Arbeiter! Tut Eure Pflicht! Ihr habt bisher gezeigt, daß Ihr Euch an Vaterlands⸗ liebe und Opferfreudigkeit von niemanden übertrefſen läßt. Je größer der Ertrag der neuen Kriegsanleihe iſt, um ſo ſicherer iſt der Sieg Deutſchlands und ſeiner Verbündeten, um ſo raſcher nähern wir uns dem Frieden. Kriesswirtſchaftiche Naßnahmen. Eine Kriegs⸗Fell⸗Aktiengeſellſchaſt. Berlin, 25. März.(WTB. Amtlich.) Auf Veranlaſ⸗ ſung des Preußiſchen Kriegsminiſteriums(Kriegs⸗Rohſtoff⸗ Abteilung) iſt mit dem Sitz in Leipzig eine Kriegs⸗Fell⸗ Aktiengeſellſchaft gegründet, deren Aufgabe die Be⸗ ſchaffung und Bewirtſchaftung von Fellen, insbeſondere von Kaninchen⸗, Haſen⸗ und Katzenfellen zur Deckung des Heeres⸗ und Marinebedarfes iſt. Die Beſchlagnahme dieſer Felle und eine Regelung des Verkehrs mit ihnen wird demnächſt er⸗ folgen. Neben der Gewinnung von Leder für die verſchie⸗ denartigſten militäriſchen Zwecke kommen die Felle 8 arbeitung zu Handſchuhen, Muffen, Weſten uſw. in acht. Das vom Heer und der Marine nicht beanſpruchte Leder wird zur Streckung des Zivilbedarfs dienen. Die angeſtellten Ger⸗ bereiverſuche haben gute Ergebniſſe gezeitigt. Ebenſo ſind Verſuche mit ſogenannter Gerberwolle zu Spinnereizwecken gut ausgefallen. Im übrigen werden die Felle, die ſich nicht zur Bereitung von Leder eignen, dem Rauchwarenhandel und der Induſtrie zugeführt werden. Mit der Beſchlagnahme der Kaninchenfelle und der Re⸗ gelung des Verkehrs mit ihnen wird gleichzeitig der Zweck verfolgt, die Kaninchenzucht zu heben. Dementſprechend wer⸗ den die Preiſe für Kaninchenfelle verhältnismäßig hoch bemeſ⸗ ſen ſein, um die Züchter zu einer pfleglichen Behandlung der Felle anzuhalten. Auch im Intereſſe der Volksernährung verdienen alle auf die Förderung und Verbeſſerung der Kaninchenzucht hinzie⸗ lenden Beſtrebungen Unterſtützung. Bei einer zielbewußten Hebung dieſer Zucht kann in abſehbarer Zeit mit einer er⸗ heblich geſteigerten Erzeugung von Fleiſch gerechnet werden. Die Kriegsfell⸗Aktiengeſellſchaft iſt eine gemeinnühige Kriegsgeſellſchaft, deren Aktionäre im Höchſtfalle eine öpro⸗ zentige Verzinſung des Aktienkapitals erhalten. Etwaige Ueberſchüſſe werden an das Reich abgeführt. Als Sitz der Ge⸗ ſellſchaft wurde Leipzig insbeſondere mit Rückſicht darauf ge⸗ wählt, daß dort die in Frage kommenden Handels⸗ und In⸗ duſtriezweige geſchloſſen vorhanden ſind, und daß die Säch⸗ ſiſche Regierung und Induſtrie die Kaninchenzucht und die Er⸗ zeugung eines wettbewerbsfähigen Felles ſeit langem außer⸗ ordentlich gefördert haben. Bei der Geſellſchaft, die der Kriegs⸗Rohſtof⸗Abteilung des Preußiſchen Kriegsminiſteriums unterſteht, ſind die deutſchen Reichs⸗ und preußiſchen Staats⸗ behörden ſowie die bundesſtaatlichen Regierungen kommiſſo⸗ riſch vertreten. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft beſteht aus dem Herrn Kommerzienrat Richard Schmidt, Präſidenten der Handelskammer Leipzig, als Vorſitzenden, und den Herren Geheimer Kommerzienrat Friedrich Dodel⸗Leipzig, Alfrod Naumann⸗Leipzig, Dr. Guſtav Streſemann, Mitglied de⸗ Reichstages, Berlin, Kommerzienrat Theodor Simon⸗Kirn a. d. Nahe, Kommerzienrat Paul Thorer⸗Leipzig, Kommerzien⸗ rat Eduard Rheinberger⸗Pirmaſens und Miniſterialdirektor Dr. Wolf, Bundesratsbevollmächtigter der Königlich Baye⸗ riſchen Regierung. Neben dem Aufſichtsrat iſt ein Beirat ge⸗ bildet, dem Sachverſtändige aus den verſchiedenen beteiligten Erwerbszweigen und auch aus Züchterkreiſen angehören. Sämtliche Aemter ſind Ehrenämter. * Mänchen, 26. Mürz.(WTW. Nichtamtlich.) Die Kaum⸗ mer der Reichsräte ſtimmte dem Geſetzentwurf der Regie⸗ rung, der die erforderlichen Mittel zur Ausarbeitung einen Entwurfs für die Herſtellung einer Großſchiffahrts ſtraße Aſchaffenburg—Paſſau verlangt, mit allet gegen eine Stimme zu. Gasges 88 Ur Dienstag, den 27. März 1917. Marenheimer General-Anzeiger. Mitte Is⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 148. Nus Stadt und Land. Mit dem sgezeichnet Max Weil, Teilhaber der Firma Weil u. Mannheimer, Dranntweinbrennerei hier, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Ver⸗ dienſtmedaille, der als Zahlmeiſter⸗Stellvertreter im Felde ſteht. Unteroffizier Michael Heckmann, bei einem bayriſchen Inf.⸗Regt., fur hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde. Der Ausgezeichnete iſt bereits ſeit 1915 im Beſitze der Bad. ſilbernen erdienſtmedaille und ein Sohn des Herrn Georg Heckmann, ſuhmachermeiſter, wohnhaft T 2, 13.— Pionier Karl Bechler, bereits im Beſitze der Bad. ſilbernen ienſtmedaille. Das Siſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt der Aſſiſtenz⸗ und Bataillonsarzt Dr. Otto Wegerle,(Inhaber des Zähringer Löwenordens II. Klaſſe mit Schwertern und des Hohenzo ernſchen —— mit Schwertern), Sohn des Herrn Med. Rat Dr. e hier. Sonſtige Auszochnungen. Landſturmmann Friedrich Kru ſt, Ke plerſtraße 24 wohnhaft, bon dem wir vor kurzem berichteten, daß er mit dem Eiſernen Kreug ausgezeichnet wurde, erhielt ſetzt die Badiſche ſilberne Ver⸗ dienſtmedaille. Die neuen Feldadreſſen.* Seit Einführung der neuen Feldadreſſen kommt es, wenn die Unbeſtellbarkeit oder wenigſtens Verzögerungen in der Ueberkunft dermieden werden ſollen, beſonders darauf an, daß die Aufſchriften auf den Feldpoſtſendungen vorſchriftsmäßg vollſtändig und genau nach den aus dem Felde mitgeteilten Muſtern abgefaßt werden. Leider laſſen die Adreſſen in dieſer Beziehung noch viel zu wünſchen rig. So wird namentlich gegen die Beſtimmung verſtoßen. daß a) bei Truppenteilen, die keinem Re gimen! Krer⸗ band angehören(ſelbſtändigen Bataillonen, höheren 31 e.— auter ſolchen von Armeekorps, Diviſionen und Brigaden Kolonnen, Fliegern, Funkern uſw.) die Nummer der z u⸗ ſtändigen Feldpoſtanſtalt(„Deutſche Feldpoſt Nr...) hinzugeſetzt, dagegen b) bei Formationen in Regimentsverbänden und bei Stäben von Armeekorps, Diviſionen und Brigaden dieſe Nummer weggelaſſen werden muß. Auch werden vielfach den gehörige notwendige Zuſätze, wie „Reſerve“⸗,„Landwe öſterreichiſch“⸗ uſw. weggelaſſen, ſodaß Verwechſelungen unaus⸗ bleiblich ſind. Den Abſendern wird daher dringend empfohlen, auf die ordnungsmäßige Adreſſierung der. Feldpoſtſendungen beſondere Sorgfalt gu verwenden. * Beſtellung ganzer Abteile nicht mehr zuläſſig. Nach den bis⸗ herigen eſtimmungen im Eiſenbahnverkehr konnte eine einzelne exſon oder mehrere ein ganzes Abteil für 0 beſtellen, wenn die entſprechende Unzahl Plätze begahlt wurden, ie Etſenbahndirektionen der Preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft die Weiſung ergangen, inanbelracht der Zeitumſtände, die ein volles usnützen der vorhandenen Plätze verlangt, Anträge auf Voraus⸗ eſtellung von ganzen ober halben Abteilen grundfützlich abzulehnen. § erſcheint nicht angängig, daß Einzelperſonen eine ſolche Vergün⸗ ſtigung unter den ſetzigen möglich ſein ſoll, wo bei der Lingeſchränkten Zugszahl die Plagverhältniſſe in den Zügen ohnehin ſchon chwierig geworden ſind. ur in ganz beſonderen Ausnahme⸗ fällen, wo ein öffentliches Intereſſe nachgewieſen werden kann, können noch Abteile beſtellt werden, doch muß dazu die Genehmigung der etreffenden Eiſenbahndirektion eingeholt werden. * Förderung der Kriegsanleihe⸗Zeichnungen durch die Stadt⸗ 19 S— Ho K durg v. öhe n Beamten, die Kriegsanleihe eichnen wollen, ein volles Jahresgehalt vorſchuß⸗ 4 — lleiben im eſitze der Stadt, bis der vorgeſchoſſene etrag zurück · Goahlt iſt. Für die Rückzahlung iſt ein Zeitraum von zehn Jahre vorgeſehen, ſodaß die Beamten viertelährlich eine kleine Summe auf den— zurückerſtatten können. Die Stadt ereinnahmt die Zinſen aus der Zeichnung, verzinſt aber ihrer⸗ eits den Beamten den als Vorſchuß erhalkenen, auf die Anleihe eingezahlten Betrag mit 5 Prozent. Die Rechnung ſtellt ſich ſo, baß der Beamte bei jährlicher ratenweiſer Rückzahlung nach Abgug ſeines und nach Berückſichtigung der Vorieile ins⸗ geſamt 786 Mar gegen einen Anteilſchein von 1000 Mark einzahlt. Stadtkinder aufs Land! Ein nachahmenswertes Beiſpiel zur örderung der Beſtrebungen, die auf die Unterbringung von Stadt⸗ undern auf dem Lande abzielen, wurde durch—5 8 Lagner, Direltor der Sektkellerei Wachenheim, gegeben. Durch die Orteſchelle wurde bekannt gegeben, daß Herr Wagner den Fa⸗ Rilien, die Stadtkinder aufnehmen und verpflegen, für ſeden Tag für das Kind eine Entſchädigung für Pflegekoſten im etrage von 50 Pfg. vergütet und zwar bis zu 20 Kinder auf unbeſtimmte Zeit. 3* Heimatloſe Urlauber. Der Württembergiſche Kriegerbund hat — dankenswerten Entſchluß gefaßt, in ſeinem im Fahre 1913 errichte⸗ Krieger⸗Erholungsheim in Heiligkreuztal, OA. iedlingen, vom 1. —————— Broßh. Hof⸗ und Nationaltheater Manuheim. Zudith. —— hlen geſpielt, die, aus der Reinhardt⸗Schule hervor⸗ kegangen, damit zum erſtenmal die Bühne betrat. Es durfte ein Wagnis erſcheinen, der ſo ganz auf die Titelgeſtalt gegründeten Neuinſzenierung eine neue und ungeübte Inter⸗ ketin der Rolle zuzuweiſen. Daß der Verſuch im allgemeinen 2 Intereſſe feſthielt und einen im einzelnen bemerkenswer⸗ n Eindruck vermittelte, kann als Suee einer ſtarken Be⸗ Mbung und guter Schulung gelten. Das äußere Bild bot 2 Judith von großer Jugend und Mädchenhaſtigkeit, aus r Leidenſchaft noch unvermutet aufſprang, ohne Unter⸗ nd des ganzen Weſens zu ſein. Reizvoll im Profil und 0 kleinen Brehungen, erſcheint das friſche junge Geſicht einer agiſchen Maske und Mimik noch wenig Renſtig wo⸗ Uen das Spiel der ſtraffen und geſchmeidigen Geſtalt, he Armlinie ſchon heute von großer Schönheit und Aus⸗ kuckskraft iſt. Vibrierendes Leben, dem Statuarik fremd 4. Das Spiel zeigt gleichſam als Urſprüngliches und noch 9 kpergoren, was Frau Hummel in den letzten Jahren bei er Beherrſchung ihrer Mittel dazu erwarb: das Muſika⸗ U che des reinen Bildeindrucks. Mit dieſer merkwürdig ſiche⸗ .. ſtitreinen körperlichen Beredſamkeit hält begreiflicherweiſe e aege N des Judith⸗Charakters noch nicht tt. ſ Szenen mit Holofernes in ihrem lockenden, ſpieleriſch ſürelnben Licht, die Judith⸗Mirza⸗Szene nach der Ermor⸗ ung des Holofernes, in der Judith, ein furchtbar erwachtes ind, wie aus der Welt gewirbelt ſcheint) ſteht noch wenig ickeltes(der zweite und namentlich der 8 Akt mit ner weltflüchtigen und verachtenden Seele), dem die Ueber⸗ gungskraft und Verinnerlichung, zuweilen auch nur die legſamkeit des ſprachlichen Ausdrucks mangelt. Denn das 5 an ſcheint vorläufig— von den noch zu überwindenden Kcchlichen Eigentümlichkeiten der Ausländerin abgeſehen— Fcroßen tragiſchen Wirkungen zu hemmen und auf eine eben überraſchend Gelungenem lich rechne hierher “,„Landſturm“⸗,„Erſatz“⸗,„bayeriſch“⸗, unmehr iſt aber an weiſe auszahlen— laſſen. Die Anteilſcheine der? eichnung ver⸗ Nu Die Judith wurde geſtern von Fräulein Klara von ü April ab ſtändig 30 bis 35 heimatloſen Urlaubern aus dem *—— Uuterofftziere und Mannſchaften) ſe für 2 bis 3 Wochen voll⸗ mmen koſtenfreie Unterkunft und Verpflegung zu gewähren. * Nachahmenswerte Auszeichnung. Der König von Sachſen verlieh der Landwirtsfrau Marie Pech in Morgenthau bei Zwickau das ſilberne Verdienſtkreuz mit der Krone, weil ſie ſich—— die Preistreiberei in landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen wehrte. Sie verkauft dieſe mit angemeſſenem Gewinn, aber billiger als ſie ſonſt feil ſind. * Die Trunkſucht iſt eine Krankheit. Wer alkohglſüchtig ge⸗ worden iſt, iſt krank. Er iſt nicht mehr Herr ſeines Willens. Bie Vorläufer der Trunkſucht mögen, wenn keine erbliche Belaſtung vorliegt, moraliſche Schwäche, Charakterloſigkeit, Mangel an Energie Zeichnet die ſechſte Kriegsanleihe und wißt: daß unſer unerſchoͤpfliches Nationalvermoͤgen Euer Darlehen an den Staat vielfach ſichert) daß der hohe Zinsſatz vom Reich vor dem Jahre 1924 nicht herabgeſetzt werden kann und darf; daß der Inhaber dann Zurückzahlung zum vollen Nennwert verlangen kann; daß jeder Zeichner durch Verkauf ober Beleihung, wann und wo er will, über das angelegte Geld ganz oder teilweiſe wieder verfügen kann; daß jede Zeichnungsſtelle verpflichtet iſt, über die Höhe der einzelnen Zeichnungen Still⸗ ſchweigen zu bewahren; daß auch der zeichnen kann, der kein bares Geld hat, weil ihm die Darlehenskaſſen andere Werte zu günſtigem Zinsfuß beleihen; daß ein günſtiges Anleihe⸗Ergebnis unſern Feinden endgültig die Hoffnung rauben muß, uns niederzwingen zu können. Gebt unſern Feinden bie Quittung für das abgelehnte Friedensangebot! Zeichnet mit allem, was Ihr auſbringen könnt, Kriegsanleihe! bſllnüan Ne Hünussnse oder dergl. ſein. Wenn aber erſt die Sucht zu trinken da iſt, iſt eben auch die Krankheit da, die wie jede Krankheit behandelt werden muß. Alkoholkranke, Angehörige Freunde von ſolchen er⸗ halten in den Sprechſtunden jeweils Mittwochs Nachmittags im alten Rathaus, F 1, 5, Zimmer 12, unentgeltlich Rak und Hilfe. Man wende ſich vertrauensvoll an dieſe Stelle. Warnung vor dem Hanſſerhandel mit Erſatzſtoffen. In den letz⸗ ten Tagen wurde in Frankenthal von vier auswärtigen Perſonen ein angebliches Pflanzen⸗ und Sonnenblumenöl zu 9,10 und .80, Mark für den Liter an einzelne Wiederverkäufer und an mehrere Pribathaushaltungen auf dem Wege des Hauſierhandels abgeſetzt. Ob⸗ wohl es dem früheren Speiſeöl ſehr ähnlich ſieht, iſt es doch ſonſt nichts als eine ſchmierige Maſſe und enthält nur Waſſer und Gelatine. Der Polizei iſt es gelungen, drei dieſer Perſonen feſtzunehmen. Da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß der Betrug weiter verſucht wird, ſei davor gewarnt, wie überhaupt gegenüber Hauſierern mit für die knayp gewordenen Gebrauchsartikel oder gar mit Lebens⸗ mitteln größte Vorſicht geboten iſt. in Temperament und Nery verankerte Geſtaltung hinzudrän⸗ gen, die mehr in Spiralen als in weit geſchwungenen Linien anſteigt. Anſätze überall, die ſich Aufmerkſamkeit erzwingen, und unverbrauchte Jugend dazu. Aber mit dem Weggang von Frau Hummel iſt mehr als ein Rollenkreis verwaiſt, und eine verheißungsvolle Darſtellerin jugendlicher Rollen läßt das Fehlen einer eigentlichen Tragödin um ſo mehr bedauern. Die neuerliche Einberufung des Herrn Kolmar machte die Neubeſetzung ſeines ausgezeichneten Daniel notwendig. Herr Garriſon ſpielt den Stummen jetzt in Runſt und wißſenſchaft. Die„Soldaten“ von Lenz im Reich. Die„Soldaten“ von Reinhold Lenz, dem genialen Ju⸗ gendfreund Goethes, die in dieſem Winter mit lang anhaltendem Erfolg bei Reinharbt geſpielt wurden, ſind ſoeben bom Leipziger Schauſpielhaus in der bereits ſeit 1905 vorliegenden Bühnen⸗ bearbeitung von Dr. Ernſt Leopold Stahl in Heidelberg an⸗ Originals vor mit dem heſonderen Beſtreben, trotzdem den eigen⸗ artigen Rhythmus des Werkes nicht zu verändern Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Konzert Heim— Holde. Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf das heute Abend im Kaſinoſaale ſtattfindende Konzert der berühmten Frankfurter Koloraturſängerin Melitta Heim, ſowie des Frankfurter Kompo⸗ niſten Herrn Kapellmeiſter Artur Holde, welches um 18 Uhr beginnt.— In dieſer Veranſtaltung wirkt bekanntlich auch die jugendliche Pianiſtin Lia Eibenſchütz mit, welcher erſt in den letzten Tagen überaus herzliche Anerkennung wurde. Theaternachricht. zum erſtenmal wiederholt. genommen worden. Die Theaterfaſſung Dr. E. L. Stahl's nimmt neben Kürzungen eine Zuſammenziehung dee zahlloſen Szenen des Am Donnerstag wird„Die Warſchauer Zitadelle“ Ordentliche Mitglie derverſammlung des Nationalliberalen vereins Mannheim. Im Wiener Reſtaurant fand geſtern abend bei gutem Beſuche die ordentliche Mitgliederverſammlung des Ra⸗ tionalliberalen Vereins Mannheim ſtatt, die durch den Vorſitzenden, Herrn R. A. K ön ig, mit herzlichen Begrüßungs⸗ worten eröffnet wurde. Schon zweimal habe er vergeblich den Wunſch ausgeſprochen, daß die nächſte Jahresverſammlung im Zeichen des Friedens ſtattfinden möge. Trotzdem ſei das Vertrauen auf den deutſchen Sieg unerſchüttert geblieben, denn dasjenige, was Heer und Marine geleiſtet, ſtehe ohne gleichen da in der Welr⸗ geſchichte. Und dieſe unbergleichlichen Leiſtungen geben uns die Gewißbeit, daß der Sieg auf der Gaußen Linie ni mehr allzufern ſein wird. Jeder, auch derjenige, daheim ge⸗ blieben iſt, hat Opfer zu tragen, aber er trägt ſie ohne Murren und mit dem feſten Willen, dem Vaterlande zu dienen. Der Na⸗ tionalliberale Verein Mannheim habe auch im verfloſſenen Jahre davon abgeſehen, eine Parteitätigkeit zu entfalten, weil man der Meinung war, daß es in dieſen großen Zeiten nicht darauf an⸗ komme, Parteigeſchäfte zu machen, ſondern den vaterländiſchen Geiſt aufrecht zu erhalten. Wenn der Friede gekommen ſein wird, dann werde auch die Nationalliberale Partei getreu ihrer hiſtori⸗ ſchen Miſſion dazu berufen ſein, aus ihrer Zurückhaltung heraus⸗ zutreten Aus dieſen Gründen ſei auch das kürzliche Jubſtäum des 50jährigen Beſtehens der Partei hier nicht gefeierk worden. Damit entfiel auch eine Ehrung des hochverdienten Führers, Herrn Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann. Man ſei es ihm aber ſchuldig, bei dieſer Gelegenheit ſeiner Verdienſte um die Partei zu gedenken und der Empfindungen, die Alle beſeele, durch Abſen⸗ dung eines Telegramms Ausdruck zu geben. Auf Vorſchlag des Redners wurde beſchloſſen, dem hochverehrten Parteivorſitzenden die freundlichſten Grüße und die beſten Wünſche für eine baldige völlige Geneſung zu übermitteln. Herr R. A. König erſtattete im Anſchluß hieran den Jahresbericht, aus dem hervorzuheben iſt, daß außer 52 Mitgliedern, die im letzten Jahre verſtorben ſind, eine Anzahl ihr Leben für das Vaterland auf dem Felde der Ehre dahingegeben haben. Fünf Mitglieder befinden ſich in Kriegsgefangenſchaft. Dic Zahl der Mitglieder iſt ungefähr die gleiche geblieben. Im übrigen hat, wie bereits bemerkt, die Parteitätigkeit geruht. Die notwendigſten Geſchäfte wurden in mehreren Vorſtandsſitzungen erledigt. In Abweſenheit des an der Front weilenden Rechners, Herrn Fabrikanten Hermann Hans Mayer, erſtattete Herr Hauptmann Guſtav Mayer⸗Dinkel den Kaſſenbericht, der einen überaus günſtigen Stand der Vereinsfinangen auswies. Die Verſammlung erteilte einſtimmig Entlaſtung. Ebenſo wurde der aus 29 Mitgliedern beſtehende Kleine Ausſchuß durch Zuruf wiedergewählt. Der Vorſtand ſetzt ſich wieder aus fol⸗ genden Herrert zuſammen: Rechtsanwalt König, Vorſitzender, Hauptmann Prof. Dr. Sickinger, 1. ſtellvertretender Vorſitzen⸗ der, Hauptmann Guſtav Mayer⸗Dinkel, 2. ſtellvertretender Vorſitzender, Oberleutnant Hermann Hans Mayer, Rechner, Oberreallehrer Reinmuth, Schriftführer,.A. Dr. Alt, Frau Julie Baſſermann, Hauptmann Dr. Blum, Stadtrat Jakob Groß, Beiſitzer, Stadtrat Darmſtädter und Chefredakteur Dr. Goldenba um, Stellvertreter. Die Delegierten in den Vor⸗ ſtand des Jungliberalen Vereins und Liberalen Arbeitervereins und der Finanzausſchuß wurden gleichfalls in der bisherigen Zu⸗ ſammenſetung wiedergewählt. Da ſich bei Punkt„Verſchiedenes“ niemand zum Wort meldete, wurde nur noch beſchloſſen, in einer Zuſammenkunft der Bezirksvereine im gleichen Lofal am 3. Abril durch den Parteiſekretär, Herrn Wittig, der in den nächſten Tagen als Unteroffizier des Leibgrenadier⸗Regiments von der Front in Urlaub kommt, einen Vortrag über das Thema„In eiſerner Zeit“ halten zu laſſen. Den gehaltvollen Abſchluß des Abends dildete ein hochintereſ⸗ ſanter politiſcher Rück⸗ und Ausblick des Herrn Haupt⸗ mann Dr. Sickinger. Urſprünglich war ein Vortrag eines Kaulsruher Herrn in Ausſicht genommen. Da dieſer Redner ab⸗ ſagen mußte, ſo ſprang Herr Stadiſchulrat Dr. Sickinger mit ge⸗ wohnter Bexeitwilligkeit in die Breſche. Wie zu erwarten war, löſte er ſeine Aufgabe wieder in ſo ausgezeichneter Weiſe, daß die Verſammlung bis zum Schluß mit größtem Intereſſe lauſchte. Der Redner gedachte einleitend des Herrn Parteiſekretärs Wittig, der als Frontſoldat ſicher viel Intereſſantes zu erzählen wiſſen wird, und knüyfte daran die hocherfreuliche Mitteilung, daß nach ſeinen Informationen die Stimmung im Heere gegenwärtig mit der⸗ jenigen in den unvergeßlichen Auguſtiagen des Jahres 1914 zu vergleichen iſt. Bei dem Rückblick auf die welthiſroriſchen Geſcheh⸗ niſſe des letzten Jahres leitete der Redner, der ſich wieder als der weilblickende, die Vexhältniſſe ſcharf und treffſicher beurteilende Politiker erwies, als den wir ihn ſeit jeher fennen, vom neueſten Feinde, den Chineſen, zu den Ruſſen über. Die ruſſiſche Revolu⸗ tionsbewegung zeige ſo recht, daß man den Vogen nicht überſpan⸗ nen dürfe. Auf der einen Seite die höchſten Anforderungen, auf der anderen ein autokratiſches Regiment, das jede freie Regung zurückgehalten hat. Da war es naturgemäß, daß die Spannung zu groß geworden iſt. Die Erploſion, die unter allen Umſtänden erfolgen mußte, hat gleichzeitig aber auch die ertremſten Beſtre⸗ bungen zutage gefördert. Der Redner glaubt nicht, daß das ruſ⸗ ſiſche Volk reif für dieſes Maß van Freiheit ſein wird, das auf einmal gewiſſermaßen wie ein Sturzbad ausgeſchüttet wird. Wir dürfen ruhig beiſeite ſtehen und zuſehen, wie ſich die Verhältniſſe entwickeln. Auf alle Fälle wird ein ungeheures Maß von Kraft berbraucht. Wir dürfen überzeugt ſein, daß die Sache im großen und ganzen ſich nur günſtig für uns wenden wird. Vor allem wird auch die Diſziylinloſiakeit, die ſich im Heere bemerkhar macht, auf die weiteren militäriſchen Aktionen lähmend einwirken, Rühmende Worte widmete der Redner den unvergleichlichen Heldentaten der„Möwe“, deren Führer und Mannſchaft er als Träger des deutſchen Gedanken feierte, die er gleichzeitig berech⸗ tigterweiſe in Parallele ſtellte mit den wundervollen Leiſtungen der U⸗Pootleute, die nun endlich ſo rückſichtslos und ohne— vorgehen dürften wie es gegenüber einem Gegner wie Englan notwendig ſei. Bei Beſprechung des Rückzuges im Weſten betonte der Redner, daß ſpeziell dieſe die Bewun erung der ganzen Welt erregenden Operationen gezeigt haben, daß man in das Genie Hindenburgs und Ludendorffs felſenfeſtes Vertrauen ſetzen dürfe. Möge die Siegfriedſtellung, dieſes Symbol deutſchen Weſens, uns den endgültigen Sieg bringen. Nach 5 Rückblick, der in ſeinen Ausſtrahlungen bereits in die nächſte Zukunft hineinleuchtete, ſchilderte der Vortragende in überzeugender Weiſe die Aufgaben und Pflichten, die der Heim⸗ armee erwachſen. Da iſt es vor allem die anleihe, die im Vordergrunde aller Heimarbeit jegt ſteht. Der Redner verweilte länger bei dieſer hochwichtigen Angelegenheit und gab im Rahmen einer ſpannenden volkswirtſchaftlichen Betrach⸗ tung manchen Fingerzeit für die Agitation von Mund zu Mund. So wies er nach, daß das deutſche Volksvermögen ſogar das eng⸗ liſche überragt, daß es gilt, die beiden Grundpfeiler unſeres Wirk⸗ ſchaͤfislehens, die Landwirtſchaft und die Induſtrſe, unerſchüttert zu erhalten. Jetzt kommt es darauf an, die Gold⸗ und Silber⸗ quellen des deutſchen Volksvermögens flüſſig zu machen. Wir müſſen zeigen, daß wir mit„ſilbernen Kugeln“ länger ſchießen önnen, als die Engländer. Unſer Volk war lange genug Amboß. Jetzt wollen wir den Hammex ſchwingen. Deshalb gilt es ſett dem höchſten Ideale der Nationalliberalen Partei nachzuſtreben und dem Vaterland zu geben, was das Vaterland bedarf. Mi einem freudig aufgenomnlenen Hoch auf die Partei, die ihre Politik jetzt ſo glänzend gerechtfertigt ſieht, ſchloſſen auch die feſſelnden Ausführungen, die den herzlichſten Beifall ernteten. Herr Oberlehrer Knode! gab ebenfalls einige wertvolle Winke für die Kriegsanleihe⸗Agitation, Ser.A. König an einem Fall zeigte, daß bei der Aufklärungsarbeit keiner von andern glauben dürfe, daß dieſer beſſer über all das oxien⸗ tiert ſei, worauf es im letzten Grunde ankommt. In ſeinem lußwort gab der Vorſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß jeder 80 99 Withe 3— Deutſ. an 05 n da 4 wird, daß das der Vollendung entgegenxeifende große Werk geling, damit wir dereinſt mit Stolz auf Deutſchlands rdie Zeit Arnd. 5 Nr. 145. 4. Seite. engtag, Dn 24 Im Mittwoch, den 28. März gelten ſolgende Marken: Brt: Für je 750 Gramm die Brotmarken 1 und 2. Karioffeln: Zum Einkauf: Die Lieferungsabſchnitte der Marke 21, ſowie der Zuſatzmarke 15 und die Wechſelmarten. Die diesmalige Wochenmenge wird wieder, wie bisher, in zwei Teilen ausgegeben.— Zur Beſtellung: Bis ſpäteſtens Mittwoch den. März abends die Beſtellabſchnitte der Marke 22, der Zuſatzmarke 16 und die Wechſelmarken. Kohlrüben: Für 7 Pfund die Allgemeine Lebensmittelmarke Q 3. Autter: Für ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 51 in den Verkaufs⸗ ſtellen—369 auf Kundenliſte. Sier: Für ein Ausland⸗Ei(32 Pfg.] die Eiermarke 14 in den Ver⸗ Jaufsſtellen—411, für ein Inland⸗Ei(26 Pfg.) die Eier⸗ marte 14 in den Verkaufsſtellen 412—714 auf Kundenliſte. (Einzelne Berkaufsſtellen des Konſumvereins und der Firma Schreiber bringen dieſe Eier erſt Dienstag oder Mittwoch zum Verkauf.) Fett: Für ein achtel Pfund die Fettmaxke 27 in den Verkaufs⸗ ſtellen—900 auf Kundenliſte.(Einzelne Vertaufsſtellen des Konſumvereins bringen dieſes Fett teilpeiſe erſt am Diens⸗ tag zum Vexkauf.) Doſenmilch: Für jede Haushaltung eine Doſe auf Kundenliſte in den Butter⸗ und Eier⸗Verkaufsſtellen 1530 gegen die Haus⸗ k 12 der Ausweiskarte. ilch: Für Vollmilch die Tagesmilchmarken; für Mager⸗ und Buttermilch die Magermilchmarken 14—16. Zucker: Für 200 Gramm, die Zuckermarke 35 in den Kolonial⸗ warenverkausſtellen—746 auf Kundenliſte. Marmelade: Für 200 Gramm die Marte 2 2 in den Kolonial⸗ warengeſchäften(nicht auf Kündenliſte). Süßſtoff: Für jede Haushaltung 2 Brieſchen gegen die Haushal⸗ tungsmarke 11 der Ausweistarte. Teigwaren: Für 125 Gramm die Fettmarke 26 in den Kolonial⸗ waren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Grieß: Für 100 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke P 6 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Graupen: Für 200 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke P9 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Hafermehl: Für 1 Pfund die„Lebensmittelmarke für Kinder“ Nr. 5 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kun⸗ denliſte. Haferflocken: Für 200 Gramm die Fettmarke 25 in den Kolonial⸗ waren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Seife: Für 50 Gramm Feinſeife(Toilette⸗ u...⸗Seife) und 250 Gramm Seifenpulver die März⸗Marken der Seifenkarte. Fleiſch: Für dieſe Woche 250 Gramm. * Mit Kartoffeln ſparſam wirtſchaften! * Umſchreibungen in der Kundenliſte. Wegen Umzug der Kundenliſtenabteilungen köimen bei dieſen am Mittwoch und Donnerstag keine Umſchreibungen in der Kundenliſte ſtattfinden. Von Freitag, den 30. März ab befinden ſich die Kundenliſtenabteilungen für Fleiſch, Butter, Eier, Fett und Kolonialwaren in der Tulla⸗ ſtraße 19 im II. Stock. Umſchreibungen können dort in drircen⸗ den Fällen während der üblichen Büroſtunden von—11½ Uhr und 3½—5 Uhr vorgenommen werden. Städtiſches Lebensmittelamt. *4 Gebt Dienſtboten frei für die Feldbeſtellung! * Die Stüdtiſche Bekleidungsſtelle F 3, 5/6 biitet die Käufer um Beachtung nachfolgender Punkte: Zum Einkauf können nur diejenigen Perſonen zugelaſſen wer⸗ den, die einen Bezugsſchein mit dem Fleiſchaus⸗ weis vorweiſen. Fleiſchausweis und Bezugsſchein müſſen namentlich übereinſtimmen. Ein Zurücklegen von Gegenſtänden iſt änzlich ausgeſchloſſen, da jedermann gleichberechtigt und niemand rzugt werden ſoll. Infolge des übermäßigen Andraugs ſind wir genötigt, eine Einteilung der Käufer nach den Anfangsbuchſtaben der Familiennamen wie folgt vorzunehmen: Mitiwoch, 28. März haben Kaufberechtigung Buchſtabe— einſchließl 8⁰2 Donnerstag, 29.„ 5 15 1.— Treitas. 80.„ 6 7. 2-E E Samstag, 91.„ 7—5 9 G Ausnahmen von dieſer Einteilung können nicht zugelaſſen werden. Veröffentlichung der weiteren Einteilung erfolgt jeweils unier dieſer Spalte⸗ Städt. Bekleidungsſtelle F 3, 5/8. ã TTTTTTTTTTT Spielplan des Groſh. Hoi- U. National-Theaters Mannheim Hoi-Theater Neues Theater 7. März Abonnement B Undine Dienstag Mitttere Preise Auiang 7 Uur e März Abonnement C Wallensteins Tod N Mittwoch]] Meine Preise Anfang 7 Uhr e Tuß. Abönnen. 1. erorstelſüng; 2. Mür: Keine Vorstell 2 E1 Or. Bonnerstax] Apenement D HPie Warschaudr Ziadele Kleine Preise Anfang 7/ Uhr 30. März Abonnement A Der Evangelimann 4 Freitag] Mitlere Prete] Anfang 1 Unr We eee 21. März Abonnement C Das Dreimãderlhaus Samstag Mittiere Preise Anfang 7 Uhr —— ene Kom en 3 1. 23* ae 4 Das Nürnbergisch Ei nntag abeuds: u etustu Fidelio Antang 7/ Unr hiche Preise Oeiane Uur Nus dem Großherzogtum. * Oftersheim, 26. März. Der volkstümliche vaterländiſche Abend im evangeliſchen Gemeindehau⸗ war ſehr zahlreich beſucht. Der Ortsgeiſtliche ſprach über die Bedeutung der 6. Kriegsanleihe. * Ketſch, 26. März. Am Sonntag Vormittag entſtand in dem Anweſen des Tünchermeiſters Theodor Kraus ein Brand, der das Gebäude innerhalb einer Stunde voll⸗ ſtändig in Aſche legte. Der Gebäudeſchaden beträgt 1300% und der Fahrnisſchaden 200 l. Laudenbach, 26. März. Bürgermeiſter Philipp Wind, früher Großh. Regiſtrator in Karlsruhe, iſt nach kurzer Krantheit im Alter von 56 Jahren geſtorben. Der Verblichene war vor 4 Jahren im dritten lgange zum hieſigen Bürgermei gewählt worden und hat ſich durch ſein berufliches perſönliches Wirken allgemeine Sym⸗ pathien erworben. Die einſtweilige Stellvertretung führt Ge⸗ meinderat Beck. Eubigheim, 26. März. Bürgermeiſter Offner von hier iſt im Alter von 68 Jahren ploͤtzlich geſtor ben. Eund Notare iſt gewaltig zurückgegangen. mauabeimen Seneral⸗Anzeiger,(Rittage⸗Ausgabe.) Die Etatberalungen IBerlin, 27. März.(Von ünſerem Berliner Büro.) Ini Reichstag ſind geſtern die Beratungen des Etats zu Ende gekommen. Herr Lisco benützte die Gelegenheit, noch ein⸗ mal mit lebhafter Wärme ſeinen Geſetzentwurf zur Verein⸗ fachung der Rechtspflege zu empfehlen, aber wie am Sams⸗ tag pochte er auch geſtern an verſchloſſene Türen und ver⸗ ſchloſſene Herzen. Herr Landsberg von der Sozialdemo⸗ kratie wiederholte, was auch ſchon am Vortage geſagt worden war, daß die Vorlage voller Fußangeln und Fallſtricke ſtecke und riet zu ſehr ſorglicher und vorſichtiger Prüfung. Neben⸗ her unterhielt man ſich über den Notſtand der Rechtsanwälte, den unzweifelhaft vorhandenen, und Herr Stadthagen brachte nach ſeiner Gewohnheit allerlei Fälle vor, die nach ſeiner Anſicht die Verderbtheit und völlige Unzulänglichkeit der Rechtspflege im„Klaſſenſtaat“ erwieſen. Hernach kam man zum Reichseiſenbahnamt, zu deſſen Etat von der Fortſchrittlichen Volkspartei der Antrag eingebracht worden iſt, der auch ſchon den Ausſchuß beſchäf⸗ finanzieller und wirtſchaftlicher Beziehung eine Vereinheit⸗ lichung des deutſchen Eiſenbahnweſens und der Binnenwaſſer⸗ ſtraßen darſtellen ſoll. Zur Vorbereitung dieſer Dentſchrift ſoll dann ein Fachausſchuß aus Sachverſtändigen des Wirt⸗ ſchaftslebens, aus Parlamentariern, Beamten und Vertretern des Großen Generalſtabes einberufen werden. Die Ausſprache, die ſich darau knüpfte, ging, wie im Ausſchuß, um die Einheit unſeres Eiſenbahnweſens und wie dort erhoben ſich gegen dieſen Gedanken, den einſt kein Ge⸗ ringerer als Otto von Bismarck gedacht hatte, in brüderlichem Verein die Partikulariſten aus Preußen und Bayerland, zu deutſch alſo: Zentrum und Konſervative. Ihnen geſellte ſich dann auch der Präſident des Reichseiſenbahnamtes zu, der immer wieder verſicherte, zu dieſer Vereinheitlichung beſtehe für das Reich kein Bedürfnis. Das hatte nun freilich eine an⸗ dere Begründung. Das Reichseiſenbahnamt iſt, wie Herr Müller⸗Meiningen ſehr richtig bemerkte, unter den gegen⸗ wärtigen Verhältuſſen zur Ohnmacht verdammt. Sein Prä⸗ ſident, der nur über die wenigen Schienenſtränge im Reichs⸗ land gebietet, iſt ein Johann ohne Land neben dem Beherr⸗ ſcher des preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnamtes. Dieſer aber, Herr von Breitenbach nämlich, beehrte, wie der ſozialdemo⸗ kratiſche Abgeordnete Keil das ausdrückte, das Haus mit ſeiner Nichtanweſenheit. Sitzungsbericht. Berlin, 26. März. Am Bundesratstiſch: Staatsſekretär Dr. Lisco und Graf Roedern. Präſident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 17 Minuten. Die 2. Leſung des Etats der Reichsjuſtizverwaltung wirdt fortgeſetzt. Staatsſekretär Dr. Lisco: Da wir bei der Beratung des Juſtizetats ſind, verzichte ich darauf, auf den Inhalt der von mir eingebrachten Juſtiznovelle einzugehen, wie es am Samstag mehrere Redner getan haben. Die Vorlage hat nicht in erſter Linie den Zweck, Juſtigbeamte für den Militärdienſt freizumachen, als vielmehr die Schöffen, Ge⸗ ſchworenen und Sachverſtändigen zu entlaſten und freizumachen. Von höheren, mittleren und niederen Juſtizbeamten ſind zum Heeresdienſt eingezogen 21.000 Mann, das ſind 43 Prozent. Zurück⸗ „geblieben ſind 2500 kriegsverwendungsfähige Beamte, zu denen noch eine große Zahl von garniſon⸗ und arbeitsverwendungsfähigen binzukommen. Dieſe 2500 Männer ſind zur Aufrechterhaltung des Fuſtizdienſtes reklamiert worden. Auch die Zahl der Rechtsanwälte Läßt die Militärverwal⸗ Ftung die Herren nicht mehr frei, ſo vermindert ſich die Zahl un⸗ ſerer Beamten weiter erheblich. Dies wäre um ſo empfindlicher, als die Zahl der Zivilprozeſſe, die in der erſten, Kriegszeit abge⸗ nommen hatte, wieder anſchwillt. Werden uns die Beamten ge⸗ nommen, ohne daß wir ſonſtige Maßnahmen treffen können, ſo leidet die Rechtſprechung darunter gewaltig. Wollen wir den Krieg gewinnen, ſo müſſen wir uns bis auf die Zähne rüſten, mit Mu⸗ nition und Männern, und dazu ſoll die Novelle dienen. Uns iſt es bitterer Ernſt damit. Ich bitte Sie, ſchieben Sie die Vorlage nicht auf die lange Bank. Die Beſchäftigung der Rechtsanwälte als Richter dürfte durch die geringe Entſchädigung auf Schwierig⸗ keiten ſtoßen.“ Abg. Stadthagen(Soz. Xog.): Der Titel der Novelle ſcheint ſchlecht gewählt. Hat etwa der Fall Eulenburg zu dieſer Novelle Anlaß gegeben? Der Redner geht ſodann ausführlich nochmals auf die Verhaftung der beiden ſozialdemokratiſchen Redakteure Eichhorn und Weiſe ein, ſo⸗ wie auf ihre Schutzverhaftung. ſolches Verfahren duldet, könne man keine Förderung der Rechts⸗ pflege erwarten. Die politiſche Polizei ſei die Seele des preußiſchen Staates, des Unrechts und der Reaktion.(Redner wird, als er auf die Tätigkeit der politiſchen Polizei eingeht, vom Vizepräſidenten Dr. Dobe ermahnt, beim Thema zu bleiben.) Der Wucher ſei nicht auszurotten, es müßte denn die ganze gegenwärtige Geſell⸗ ſchaftsordnung umgeſtürzt werden. Nur die ſozialiſtiſche Geſell⸗ ſchaftsordnung könne da Wändel ſchaffen. Abg. Bruhn(D. Fr.): Die Beſtraſungen in den Wucher⸗ und Schieberprozeſſen ſpot⸗ ten jeder Beſchreibung und ſtehen in keinem Verhältnis zu den kwucheriſchen Gewinnen. Es iſt zu verſtehen, daß der Zentralver⸗ band deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens Material ſam⸗ melt, um nachweiſen zu können, daß auch Chriſten Wucher getrie⸗ ben haben.(Vizepräſident Dr. Dove erſucht den Redner, bei der Sache zu bleiben.) Der Krieg hat gezeigt, daß wir mit unſerer Weltanſchauung auf dem richtigen Wege ſind.(Zurufe bei den Sozialdemokraten: Auf dem Holzweg!) Auch in Ihren Reihen iſt mir geſagt worden:„Man muß erſt Jude werden, um an Kriegslieferungen teilnehmen zu können!“ Staatsſekretär Dr. Liseo) tritt den Ausführungen des Abg. Stadthagen über die Verhaftung durch den Ober⸗Reichsanwalt nochmals entgegen. Abg. Landsberg(Soz.): Die antiſemitiſche Leiſtung des Abg. Bruhn war das Takt⸗ loſeſte, was wir je gehört haben, gerade in dieſer Zeit, in der Deutſche aller Konſeſſionen auf den Schlachtfeldern bluten, um Deutſchland zu erhalten. Was wird wohl Herr Dr. Arendt, der Fraltionskollege des Herrn Bruhn, zu dieſer Rede ſagen?(Heiter⸗ keit.) Der Wucher iſt eine interkonfeſſionelle Erſcheinung. Ob Ehriſtian oder Itzig, das Geſchäft bringt es ſo mit ſich.(Seiterkeit.) F0h polemiſiere aber nur mit Menſchen, die den Willen zur Wahr⸗ 4 eit haben.(Vizepräſident Dr. Dove rügt es, von einem Abge⸗ ordneten anzunehmen, daß er nicht den Willen zur Wahrheit habe.) Gegen das wucheriſche Treiben muß mit den ſtreugſten Strafen vorgegangen werden. Bei der Unzahl von Verordnungen muß ſelbſtverſtändlich die Zahl der Strafprozeſſe wieder zunehmen. Die Schwurgerichte dürfen aber nicht durch Verminderung der Zahl der Geſchworenen verſchandelt werden. Die Novelle hat keine Aus⸗ ſicht auf Annahme. Abg. Bruhn(D. Fr.): Ich habe ausdrücklich bedauert, daß gerade jetzt, wo ſo viele draußen ihre Schuldigkeit tun, ſo mancher hier ſich die Taſchen füllt. Unter zehn Wucherern ſind neun Itzige und ein Chriftian. Abg. Dr. Ablaß(F. Vp)))) „Die Rechtsanwälte arbeiten mit einer beralteten Gebühren⸗ ordnung. Viele Anwälte leiden bittere Not. Keineswegs wird der Wuchez einſeitig don Snden deirücben Jetzt in widerlegt tigt hat, eine Denkſchrift vorzulegen, die vorausſichtlich in ragende Eiſenbahmfachleute die lichung zur Vermeidung ſchikanöſer Umleitungen uſw, Niemand denkt daran, Bayern ſeine Eiſenba Von einem Staatsſekretär, der ein wo alle ihre Pflicht tun, follte man ſolche Vorwürfe unterlaſſen· Gegenbeweiſe laſſen ſich leicht führen. 3 Damit ſchließt die Beſprechung. Der Etat der Reichsjuſtis⸗ verwaltung und alle dazu vorliegenden Reſolutionen angenommen. Es folgt der Etat des Reichseiſenbahnamts. Fortſchrittler beantragen eine Reſolution auf e4 Vie ſchleunige Vorlegung einer Denkſchrift über die finanzielle und wirlſchaftliche Wirkung einer Vereinheitlichung des deutſchen Eiſenbahnweſens unter Einbetziehung de⸗ Binnenwaſſerſtraßenweſens ſowie die Berufung einer Fachkommiſſion. Abg. Dr. Pfleger(Ztr.): Die, Kirchhoffſchen Vorſchläge ſind ſchou erſchöpfend worden. Zu einer Vereinheitlichung auf Grund von Verträgen und Abmachungen iſt Bayern gern bereit. Alles, was darüber hin ausgeht, ſtößt auf ſeinen entſchiedenen Widerſtand. In erſter Linie n die Eiſen⸗ bahnen volkswirtſchaftliche und nicht fiskaliſche Intereſſen zu ver⸗ folgen. Beide Intereſſen gleichzeitig von einer Zentralſtelle in Berlin aus verfolgen zu wollen, iſt ein Unſinn. Im Gegenteil werden heute ſchon zu viele Maßnahmen vom grünen Tiſch aus getroffen und dies würde ſich bei einer Zentraliſation noch ver⸗ ſchlechtern. Man hüte ſich davor, die Sonderrechte Bayern? aufzuheben. Dies würde auf die Mehrheit des bayeriſchen Volles und auf unſere bayeriſchen Soldaten im Felde den denkbar ſchlech⸗ teſten Eindruck machen.(Sehr richtig im Zentrum.) In Bayern ſtellt man dem Einheitsgedanken für die Eiſenbahnen ein kate⸗ goriſches Nein entgegen. Wenn naturgemäß die Eiſenbahnen im Kriege auch finanziell gelitten h„ ſo ſollen wir es doch Bahern überlaſſen, dieſe Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Einer Einwirkung von Berlin bedarf es nicht. Wir lehnen die Reſolution ab.(Beifall im Zentrum.) Abg. Keil(Soz.): Durch die Erfahrungen des Krieges wäre der Gedanke der Vereinheitlichung des Eiſenbahnweſens gekommen, auch ohne die Kirchhoffſchen Vorſchläge. Immerhin ſind dieſe dankenswert, zumal ſie nicht nur materielle Vorteile im Auge haben, aber immer⸗ hin ſpielen dieſe eine erhebliche Rolle. Die Bahnen dürfen nicht zu fiskaliſchen Zwecken ausgenützt werden und doch gibt es deine größere fiskaliſche Ausbeuterei, als die der Eiſenbahnen, wie ſie in Preußen betrieben wird, das 800 Millionen Mark Reingewinn für allgemeine ſtaatliche Zwecke aus den Eiſenbahnen zieht. Die Kirchhoffſchen Vorſchläge wollen ihm dieſe Einnahme beinesweg⸗ entziehen, ſie wollen den Betrieb noch intenſiver geſtalten. Die Zuſtände zwiſchen den einzelſtaatlichen Eifenbahnverwaltungen ſind doch eines einheitlichen Deutſchen Reiches nicht wür dig⸗ Mit der Einſetzung einer Fachkommiſſion zur Beratung der Frage wollen wir Bahern keineswegs das finanzielle Rückgrat nehmen. Wir wollen nur einen belehrenden Gedankenaustauſch herbeiführen⸗ Handelt es ſich um einen großzügigen Fortſchritt im Eiſenbahn⸗ weſen, dann kann man auch getroſt ein formales Recht zum Opfer bringen. Die Erfahrungen des Krieges müſſen auch auf dem Gebiete der Eiſenbahnen ausgenützt werden. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Vp.): Wir ſind voll Bewunderung für die Leitung aller Eiſenbahnen, von der erſten bis zur letzten. Unſer Antrag erhält keinerlel Nißtrauen gegen die Beamten und die Verwal⸗ zung. Wir wollen lediglich die ganze Materie aus dem Streite der Parteien hevausheben. Außer Kirchhoff vertreten viele hervor Idee der Vereinheit⸗ hnen mit Gewalt wegnehmen wollen oder ohne ſeine Zuſtimmung ſeine Sonder“ rechte zu beſeitigen. Eine ſolche Fachkommiſſion würde auch im Intereſſe Bayerns arbeiten. Gerade jetzt ſei die beſte Zeit zu dieſem erſten Schritt der Vereinheitlichung unſeres Verkehrsweſens. Abg. Schiele(onſ⸗) Der preußiſche Eiſenbahnminiſter hat uns eine Deukſchriſt zn Ausſicht geſtellt, und das kann uns genügen. Jetzt im Kriege ſollten wir an den Zuſtänden nicht rütteln. Die Fachkommiſion würde der erſte Schritt zu den Reichseiſenbahnen ſein, und den machen wir nicht mit. Die einzelſtaatlichen Eiſenbahnen haben ſich im Kriege ausgezeichnet bewährt. Präſident des Reichseiſenbahnamtes Wackerzayp: ſlimmung der einzelnen Bundesſtaaten geſchehen; dieſe lehnen ſie aber entſchieden ab, und dies iſt von ihrem Standounkt aus begreiflich, da ſie ihre finanzielle Selbſtändigkeit erbal⸗ den wollen. Würde die Einführung der Reichseiſenbahnen ohne die worbehaltloſe Zuſtimmung der Einzelſtaaten erzwungen werden, ſo würde die Durchführung auf die größten Schwierigket⸗ ten ſtoßen. Es iſt durchaus nicht ſelbſtverſtändlich, daß durch die Vereinheitlichung Hunderte von Millionen geſpart würden; auch Kirch hoff erwartet nicht dieſes Erträgnis durch die Vereinheitlichung ſon dern durch andere Maßnahmen, die auch durchgeführt werden können wenn die Vereinheitlichung nicht erfolgt. Im übrigen ſind wir mit der Vereinheilichung im Berwaltungs⸗ und Verkehrsbetrieb gekommen, daß durch die Schaffung von Keichseiſenbahnen kaum mehr erreicht werden kann. Abg. Stöve(Natl.): Wenn die Angelegenheit ſo undurchführbar iſt, ſo verſtehe ich das grobe Geſchütz, das gegen den fortſchrittlichen Autra⸗ und die Kirchhoffſchen Pläne aufgefahren wird. Ich ſtimme dem An, trag in beiden Teilen zu. Die Antragſteller wollen auch uur wirtſchaftliche Moment wahren und nicht die fiskaliſchen Intereſſen. Die Denkſchrift kommt nicht ſo ſchnell. Während des Krieges wird die Vereinheitlichung ſchon nicht kommen. Abg. Freiherr von Gamp(D. Fr.): Die gewaltigen Erfolge der Eiſenbahnen können alle Kritiker be⸗ friedigen. Daß die Kirchhoffſchen Vorſchläge wirklich einen ſo großen finanziellen Erfolg haben würden bezweifle ich. Nach Ausführungen des Miniſters in der Kommiſſion wird man eher mit einem Verluſt zu rechnen haben. Abg. Haege(Elſ.): Es iſt zuzugeben, daß die Tarifpolitik in der Hauptſache nach finanziellen Geſichtspunkten betrieben wird. Die Aktion ſcheint aber ein Schlag in die Luft zu ſein, da die Bundesſtaaten und der Bundesrat der Vereinheitlichung doch nicht zuſtimmen werden. Abg. Bandert(Soz.) bringt Wünſche hinſichtlich der Beſoldung und Gewährung von Teue, rungszulagen für die Eiſenbahnbeamten vor.— Damit ſchließt die Ausſprache. Die Abſtimmung über die Fortſchrittliche tion wird Dienstag nachmittag 4 Uhr erfolgen. Der Etat des Reichseiſen bahnamtes wird bewil Nn Es folgt die zweite Leſung des Etat des Reichsſchatzamtes. Hierzu liegt eine Reſolution des Prinzen SGönaich Carolath.(Ntl.) auf Erhöhung der Beteräuenbethil durch die abermalige außerordentliche Zuwendung aus Reich itten vor. Außerdem beantragen Vertreter der bürgerlichen Parteien Bor, legung eines Geſetzentwurfs, durch den verboten wird, den Waren umſatzſtempel den Käufern beſonders in Rechnung zu ſtellen andererſeits wegen des bei der Weiterveräußerung zu bezahlenden Stempels einen beſonderen Preisabzug zu machen. „Abg. Prinz Schönaich Carolath eucpfieblt ſeine Reſolntion mit dem Hinweis auf die hohen Zeben, mittelpreiſe. Auch auf die Kämpfer an der Front werde es günfi wirken, wenn ſie hörten, daß auch für die alten Veterane geſorgt wird.(Bravo.) Eine weitere Ausſprache erfolgt nicht, Reſolution wird einſtimmig angenommen. 9 Darauf wird auf Dienstag 1 Uhr vertagt. Anfragen, Stemerten Lagen.) Schlutz nach 48 Uhr⸗ Die Durchführung der Reichseiſenbahnen könnte nur unter 8* — — Dienstag. den 27. März 1917. 5. Seite. Nr. 145. Letzte Meldungen. Die Reuo ution in Kußland. Kopenhagen, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die „Nationaltidende“ meldet aus Bergen: Hier trafen zwanzig engliſche höhere Eiſenbahnbeamte auf der Reiſe nach Ruß⸗ land ein, wo ſie das Verkehrsweſen ordnen ſollen. Kopenhagen, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Ge⸗ neral Letſchitzky, der ſich bei den Kämpfen in Südgalizien im Vorjahre und in den Waldkarpathen im letzten Winter ausgezeichnet hat, wurde, einer Nachricht aus Petersburg zu⸗ folge, zum Führer einer Heeresgruppe an der ruſſiſchen Weſtfront ernannt. Sra/ Czernin in Berlin. Berlin, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Am Nachmittag begab ſich der öſterreichiſch⸗ungariſche Miniſter des Aeußern Graf Czernin in das Reichskanzlerpalais, um mit dem Reichskanzler zu konferieren. Abends gab der Reichskanzler zu Ehren des Miniſters ein Eſſen, an dem auch der Staatsſekretär Zimmermann und der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter teilmahmen. Auszeichnung des Generals Arz. Wien, 26. März(WTB. Nichtamtlich.) Das Militär⸗ veröffentlicht folgendes allerhöchſtes Hand⸗ iben: Lieber General der Infanterie von Arz! Unter ſchwieri⸗ G Verhältniſſen an die Spitze der Armee geſtellt, erwarben ie ſich ſowohl in der Führung als auch in der Organiſation der Ihnen unterſtellten Verbände glänzende Verdienſte. In Anerkennung Ihrer hervorragenden Leiſtungen verleihe Ich Ihnen das Großkreuz Meines Leopoldordens mit Kriegs⸗ dekorationen und Schwertern. Baden, 26. März 1917. Karl. Der italieniſche Bericht Rom, 28. März.(WTB. Nichtamtlich.) Arntlicher Bericht. Der Artilleriekampf war geſtern lebhafter im Lagarinatal(Aſiage) und auf dem Karſt. Im Hochcordevole gelang es einer feindlichen Abteilung in eine unſerer vorgeſchobenen Stellungem an den Hängen des Monte Sief einzudringen, ſie wurde alsbald durch unſeren Gegenangriff zurückgeworfen. An der Front der Juliſchen Alpen erfolgreiche Tätigkeit unſerer Patrouillen. Eine unſerer Patrouillen ſprang über den Frigido, nahm einen vorgeſchobenen Poſten des Feindes gefangen und erbeutete Waffen und Munition. Die Stimmung in der italieniſchen Bevölkerung. Wien, 27. März.(WTB. Nichtamtl.) Die Blätter ver⸗ öffentlichen aus einem Brief, der an einen italieniſchen Kriegsgefangenen einzuſchmuggeln verſucht wurde, folgende Stelle: Mein Giuſeppe, der noch immer im Schützengraben iſt, ſchreibt haarſträubende Briefe. Er beklagt ſich ſehr über das Eſſen. Pakete werden nicht angenommen. Manchmal leiden ſie auch Hunger. Wenn die Urlauber nach Hauſe kommen zu ſehen, den wir ſehnlich herbeiwünſchen.— Aus anſtalten Kundgebungen, alles, um endlich den Frieden kommen zu ſehen, denr wir ſehnlich herbeiwünſchen.— Aus dieſem Brief iſt zu erſehen, daß die Stimmung in der italie⸗ niſchen Bevölkerung eine weſentlich andere iſt, als ſie von der Kriegshetzerpreſſe dargeſtellt wird. Die Nachrichten über die zahlreichen Kundgebungen der letzten Zeit erhalten da⸗ durch ihre Beſtätigung, ebenſo die ſeit langem erwieſene Tatſache, daß die italieniſche Bevölkerung erſt durch die auf Urlaub befindlichen Soldaten die Wahrheit über die wirk⸗ liche Lage erfährt. Bezeichnend iſt es auch, daß die italieniſche Zenſur Nach⸗ richten über das Wohlbefinden der italieniſchen Kriegsgefan⸗ genen nicht paſſieren läßt. Sie ſtehen offenbar zu ſehr im Widerſpruch mit den ſchrecklichen Schilderungen, mit denen die italieniſche Heeresleitung die Mannſchaften von der freiwilli⸗ gen Gefangennahme abzuhalten ſucht. Deuticland und Amerika. Weitere Einberuſung amerikaniſcher Truppen. Waſhington, 25. März.(WTB. Nichtamtlich.) Mel⸗ dung des Reuterſchen Bureaus. Außer den geſtern aufgerufe⸗ nen Truppen ſind noch 20 weitere Regimenter und 5 Bataillone Nationalgarde zum Bundesdienſt einberufen worden, um für den Fall innerer Wirren das Eigen⸗ tum zu ſchützen. Dieſe Truppen wurden aus 18 Staaten des Weſtens, insbeſondere des mittleren Weſtens, herangezogen. — Das preußiſche Herrenhaus. EBerlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der bekannte Kriegszielantrag des Grafen Hoens⸗ broech wird, wie wir hören, erſt am Mittwoch im Preußi⸗ ſchen Herrenhaus verhandelt werden. Ob der Kanzler bei dieſer Gelegenheit unter den preußiſchen Pairs erſcheinen und das Wort nehmen wird, eſt im Augenblick noch durchaus zweifelhaft. Ausgeſchloſſen iſt es aber nach unſerer Kenntnis nicht, daß, wenn die Debatte eine Wendung nimmt, die Herrn von Bethmann das Eingreifen notwendig erſcheinen läßt, er ins Herrenhaus kommen und dort auch ſprechen wird. Man muß ſich immer gewärtig halten, daß in der erſten preußiſchen Kammer die Dinge anders laufen, als in dem gewählten Par⸗ lament. Es kann auch ſein— und das iſt auch mehrfach be⸗ reits vorgekommen—, daß eine von den erlauchten und edlen Herren geplante Aktion, wenn ſie ihnen nicht mehr ppportun erſcheint, in aller Stille beigelegt wird. In dieſem Falle würde Herr von Bethmann dann auch keine Veranlaſſung mehr haben, im Herrenhauſe zu ſprechen, umſoweniger als er, wie wir das geſtern hier ſchon ausführten, über die von ihm für die Zukunft beabſichtigte innere Politik ſich im Abgeordneten⸗ haus ſchon genügend ausgeſprochen hat. Graf York von War⸗ tenburg und Herr von Buch, die damals bei der Beratung der Diätenvorlage gegen den, wenn man es ſo ausdrücken darf, Modernismus in der preußiſch⸗deutſchen Politik Sturm liefen, ſind übrigens aus der alten(konſervativen) Fraktion des Her⸗ renhauſes ausgeſchieden. Anſtelle des Herrn von Warten⸗ burg führt jetzt vorübergehend Herzog Ernſt Günther von Schtesmig⸗Holſtein, der Bruder der Kaiſerin, den Vorſitz in der Fraktion. Neben den beiden Herren haben auch die Grafen Bär und Seydlitz ihre Borſtandsämter in der alten Fraktion des Herrenhauſes niedergelegt. m. Köln, 27. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Berlin: Im Herrenhaus, das morgen ſeine Sizungen wieder aufnimmt, arbeiten vorbereitend ſeit eini⸗ gen Tagen bereits die Ausſchüſſe und Fraktionen. In der alten Fraktion(der konſervativen) iſt es dabei zu einer Kriſis gekommen, die als Folge der Rede des Grafen Dork non Wartenburg und der Stellungnahme des Führers, Hauptritterſchaftsdirektor von Buch, anzuſehen ſein wird. Die beiden Herren ſind erſichtlich ſo grundſätzlich bei der Abſtimmung in der eigenen Fraktion in der Minderheit ge⸗ blieben, daß ſie von ihren Aemtern zurückgetreten ſind. Herr von Buch hat danach den Vorſitz in der Fraktion niederge⸗ legt. Die konſervative Parteipreſſe enthält nähere Mit⸗ teilungen über dieſe Vorgänge noch nicht. Die Nachprüſung der Beſtandsaufnahme vom 15. Februar. m. Köln, 27. März.(Priv.⸗Tel.) Zur Beſchlagnahme der noch in Händen der Erzeuger befindlichen Getreide⸗ und Hülſenfrüchtevorräte erklärt die Kölniſche Zeitung: Aus dieſer Bekanntmachung klingt, wenn auch leiſe, die Hoffnung, daß die Nachprüfung die Ergebniſſe der Beſtandsaufnahme vom 15. Februar weſentlich verändern und verbeſſern kann und daß dann auch die unter dem Zwang der ungünſtigen Zahlen nötig ge⸗ wordene Brotverkürzung gelindert oder aufgehoben werden kann. Wie wenig die Regierung den Angaben traut, die bei der erſten Anmeldung gemacht worden find, geht aus den ſ n Beſtim⸗ mungen hervor, die jetzt vorgeſehen worden ſind. Zum erſtenmal verlangt man für die Nachprüfung den militäriſchen Arm. Ein patriotiſcher Landwirt wird die neuen Maßregeln, die etwas von einem Geiſte atmen, der in Preußen⸗Deutſchland bisher un⸗ bekannt war, als nötig und gerechtfertigt hinnehmen; der Städter hört von ihnen mit Genugtuung. Der Krieg hat öberaus raub in ſeine Verhältniſſe eingegriffen. Man hat von ihm Entbehrung über Entbehrung verlangt, man hat beſchlagnahmt, was nur irpend zu beſchlagnahmen war. Wenn jetzt die Reihe an den Landwirten iſt, bei denen noch manches zugunſten der Geſamtheit gu beſchlag⸗ nahmen iſt, ſo iſt das nur in der Ordnung. an. Köln, 27. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ merdet aus Zürich: Der„Pariſer Radikal“ fordert von der Regie⸗ rung Klarheit über die bisherige Wirkung des Unterſeebootkrieges und die Wirkſamkeit der Abwehrmaßnahmen. Die amtlichen franzöfiſchen und engliſchen Statiſuken ſeien durchaus ungenügend, denn man erfahre durchaus nicht, was für ein Tonnengehalt ver⸗ ſenkt worden ſei. Auch über die neutralen Verluſte ſei Klarheit zu geben. Ribot tue gut daran, nichts zu verheimlichen. ſJ Berlin, 7. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Girf Poſadowsky, der das Landratsamt ſeines Sohnes interi⸗ miſtiſch verwaltete und jetzt niedergelegt hat, iſt vom Kaiſer in einem Handſchreiben der Dank ausgeſprochen worden für ſeine Pflichterfüllung ohne auch nur einen Tag Erholungsurlaub zu nehmen. Außerdem hat er das Verdienſtkreuz erhalten. London, 26. März.(WB. Nichtamtl.) Die Ex⸗ change Telegraphen Compagnie meldet aus Melbourne unterm 25. März: Die auſtraliſche Arbeiterpartei erließ ein Manifeſt für die im Mai abzuhaltenden Neuwahlen. Sie ſpricht ſich darin gegen die militäriſche Dienſtpflicht aus, verpflichtet ſich aber, durch freiwillige Rekrutierung die Dienſte aller Männer, die bereit und geneigt ſind, nach der Front zu gehen, zu ſichern. Die Arbeiter wollen die Alliier⸗ ten dadurch unterſtützen, daß ſie die Produktion der Lebens⸗ mittel und des Materials fördern. Die Arbeiterpartei ver⸗ langt die ſofortige Reviſion der Zölle, durch die die auſtra⸗ liſche Induſtrie geſchützt wird. „Daily Telegraph“ berichtet, daß die Kommiſſion zur linterſuchung der Frage des Handels mit alkoholiſchen Ge⸗ tränken in England und Wales vorgeſchlagen habe, dieſen Handel dem Staate zu übertragen. Das Kobinett wird in nächſter Zeit darüber entſcheiden. Konſtantinopel, 26. März.(WTB. Nichtamtlich.) Der frühere türkiſche Geſandte in Athen, Ghalib Kemal, iſt zum Geſchäftsträger der Botſchaft in Teheran er⸗ nannt worden. Handel und industrie, Vem süddeutschen Nelzmerkt. Die Lieleruugen ſür Heereszhiecke stellien den Hauptteil der Uemsitze dar. Nach den neuen Verfügungen müssen die süccheut⸗ schben(bayerischen, württencbergischen uncl badischen) Sägewerke mindesteus 60 Prozent ihrer Gesamterzeugung an Schnittware den Heeresstellen aubieten. Dadurch wird das bisher schon ungünstige Verkältnis zwischen Angebot für Privat⸗ und Heeresbedarf noch mehr verschlechtert. Die neuen Verordmungen sind aber im Hin⸗ blick auf die Sicherstellung in der Versorgung der Heeresstellen erdorderlich gewesen. Was an Brettware dem offenen Markte zu- gefüihrt wurde, waren durcliweg nur kleinere Mengen, die mit den Anforderungen nicht gleichen Schritt halten konnten. Das ver- schärſte die feste Marktstimmung, wodurch auch die Preise wieiter nach oben getrieben wurcen. In den Erzeugungsgebieten Süd⸗ deutschlands konnten nur verhältnismäßig kleine Abschlüsse in 1“ Starker unsortierter Ware statttinden, weil allzu beschränktes An⸗ gebot größere Umsätze nicht zuließ. Letzte Preisbewilligungen für 23/24 nun starke unsortierie Breiter gingen bis zu 140 Mark für das Kubikmeter frei Balinwagen der Allgäuer, schwäbischen und oberbayerischen Versandtstationen. Rhenische und west⸗ fälische Händler waren wieder mit großem Bedarf am oberrleini⸗ schen Brettermarkt, janden aber dort nur sehr kleines Angebot vor, das völlige Eindeckung des Bedaris nicht ermöglichte. Für das Wenige, das angedient werden konnte, wurden durchweg erhöhte Preisforderungen gestellt. So verlängte man für die 100 Stück 16˙1 Breiter frei Schiſt Köln-Duisburg: für Ausschußware 5“ breit 215 bis 220., 6“ 258—263., 7“ 303—.309., 8“ 347—352 M, 9“ 390—305., 10“ 433—438., 11/482—484., 12“ 525—530., für X⸗Bretier 5“ breit 206—210., 6“ 250—255., 7“ 294—200 Martk, 8“ 338342., 9“ 385300 MM., 10“ 425—430., 11“ 470 bis 470., 12“ 517—522 M. und für„gute“ Bretter 5“ breit 240 bis 244., 6“ 285290., 7“ 327. 232., 8. 372370 M, 0“ 416—421., 10“ 458—403., 11“ 500—508 M. und für 12“ 550 bis 555 M.— Für Kistenzwecke geeignete Ausschüßhretter in Stärken von 11/12, 15 und 17/18 min waren sehr stark hegehrt, aber nur unzulänglick am Markte. Man forderte für die 100 Stücłk 16˙54/5“ Ausschußbretter frei Schifi Köln⸗Duisburg 172—175., 6“ 205.—208., 7“ 240—245., S“ 270—280., 9“ 312—315 M, 10“ 348—352., 11“ 385—388., 12“ 420—425 M. Die Nach- frage nach 10“ langen Brettern war rege. In Hobelware lag großer Bedarf, aber gerin- ges Angebot vor. Die Nachfrage nach rauh gespundeten und ge⸗ jederten Ausschuſßibrettern war lebhalt und der Preis neigie weiter nach oben. Es wurden ſür 1“ starke und“—8“ breite Ware bis zu.20 Marke für das Kubikmeter bahufrei oberrneinischer Statio⸗ nen bezahlt. Am Dielenmarkt waren Knappheit im Angebot und rege Nach⸗ frage die hervorspringenden Puukte. Mittel-, niederrheinische und Westlälische Abnehmer suchten vor allem 16“ lange und 12“ hreite Ware zu kauſen, von der sie Ausschuß-Sorten wieder am dring- lichsten begehlten, Letzte Angebote lauteten für die 100 Stück wure 1½ Stark ac 660—605., ſür 1“ aui 792—795., ſur und 200 mim starken niederbayerischen 16127 Dieleu frei Schiii mittelcheinischer Stationen: für Ausschuß⸗ 14“ auf 925—928., für 2“ auf 1055—1059.; für X Dielen 124 auk 650—655., für 1½“ auf 780—784., ſür 14“ auf 910—915 Mark, für 2“ aui 1040—1045 M. und für„gute“ Dieien 1½4“ stark auf 690—604., für 1½“ auf 830—835 M, für 1747 auf 907—97%0 Mark utid für 2“ auf 1105—1109 Mark. Dem lebhaften Begehr nach Waggondielen konnte seitens süddeutscher Sädgewerke m am Teil entsprochen werden. Wiener Wertparpierdorse. Wien, 20. März. WIB.) Die Börse beurteil die poli- tische unc miliiärische Lage nach wie vor awersichtlick, sodaß der heutige Verkehr sich in fester Stimmung abwichelte. Namentlich in Schrankenwerten zeigte sich für zahlreiche Wertpapiere gestei⸗ gerte Nachirage, sodaß sich die Umsätze zu anzichenden Kursen Vollzogen. Bevorzugt waren Kohlen-, Helctrizitäts-, Textil- und chemische Werte. In Krlisse zcgen Montan- und Rüstungsaktien an. Auf dem Anlagemarkt fanden wiecler Kriegsanleihen Be⸗ achtung. Ansscerdaner Wertpapierbörse. AusTEROAU 28. Abez. A. 24. 26. 24. 2. Sch, Berlin. 89.10 70% Miederid. 101½% 101/South. Pac. 98% 98 Wien 24. 7,275%½%„ 22.— P½%„ Ralie,, 2% 88 Sohuen: 40.12%.is foi, Peß-, Si0 SSunlen Fao 148148— „ Kopenbg. 71.170710 fHeii.-Am.-1. 42— 450-Janaconds 178/½176 Stocchol 7485 755 ffial Ind. l. 228— 228Steels..%%%. „ Lendon. 178,/1 T8HAtobson. ſ03/ 704.—Franz..erie 1 Faris. 41240 42 fRoex isind ½ Aaielbs— Soheok aut ew-Vork 217.50(—.—). Hamberz-Amerika-Lale—(850. Masehinentabrik Gritzner.⸗G., Durlach. In der gestrigen 31. ordentlichen Gener 8„ in der 1838 Aktien vertreten waren, wurden alle Anträge der Verwaltung genehmigt und die Dividen de für das Jahr 1916 auf 9 Progent Lestgesctzt. Gasapparat und Gusswerk.-., Mainx. Der Geschäftsbericht der Gasapparat und Gußwerk .-G. Mainz für das Jahr 1916 zeigt die im vergangenen Jahr ein⸗ getretene gute Entwicklung in ähnlichem Maße. Der Reingewinn des Jahres 1916 ist zwar nicht ganz So groß wie der von 1915 und Steht um rund 600 000 M. hinter diesem zurück, erreicht aber mit einer Summe von rund 3½ Millionen Mark eine außerordentliche Höhe. Die innere Kräftigung des Werlces hat auch im ahgelaufe⸗ nen Jahre bedeuteude Fortschritte gemacht. Die i Abschreibumgen für 1916 konnten mit fast einer Million auf mehr als das Dreitache des Vorjahres erhöht werden, wo etwu 300 000 M. datür eingesetzt wafen. Die diesmaligen Abschreibungen erreichen ſast die ganze Höhe des Alctienkapitals. Die Verbindlichkeiten stehen mit etwas über 5 Miflionen Mack zu Buch und erscheinen hoch, doch steht innen an Aktiven ein Betrag von beinahe 7 Millionen Mark gegen⸗ iber. Die Gebäulichkeiten erscheinen mit dem gleichen Betrage Wie im letzten Jahre, nämlich mit 1,1 Millionen Mark, ohwoll in der Zwischenzeit Neubauten im Werte von einer Viertel Million entstanden sind, die somit vollständig abgeschrieben werden Eonn⸗ ten. Dem obigen Betrag von 1,1 Millionen Mark sieht weiter ein Tilgungskonto auf Gebäufichkeiten von 450 000 Mark gegeniher, Socaß die gesamten Fabrikanlagen eigentlich nur nock mit ruud 650 000 Mark zu Buch stehen. Auf die Maschinen sind bei 670 000 Marc Neuzugang 50 Prozent abgeschrieben. Die Hypothekeuver⸗ hältnisse sind unverändert. An Waren sind.6 Millionen Macke, an Außenständen 230 000 Mark verzeichnet. Unter Berüchsichti- gung der Aktiven und Passiven besitzt die Gesellschaft derzeitig einen Vermögenssiand von mahezu 400 Prozent des gesamten Alctienkapitals. Die Verteilung des Gewinnes sieht für Sonder⸗ rückstellungen und für die Ueberleitung in die Friedenswirtschaſt 1% Milhionen vor, ſerner werden 460 C00 M. für satzungsmäßige Vergütungen, Gratifikationen und für Wohltätigkeitszwecke aus⸗ SeWorlen. Danach bleiben einschiließlich Gewinnvortrag noch rund 800 000 Mark. Davon sollen, wie im Vorjahr, 25 Prozent Dividende verteiit werden. Außerdem erhalten die Aktionäre nock einen Bonus in füntprozentiger deutscher Reichsanleihe, uud zwar auf je eine alte Aktie von 300 Marte den Nominalbetrag von 100 M. Reichsauleihe und auf die neue Aletie von 1200 Mark den Nominal⸗ betrag von 400 Mark Reichsanleihe. Alsdann verbleiht noch ein Vortrug aut das neue Geschäftsjahr in Hlöhe von rund 170 000 M. Die Generalversammlung findet am 31. März in Mainz statt. Amsterdamer Warennarks. AusTEROAN. 28 März. 1. 23 155. 2. S Aubél 104. 84.½ 88.1,per W eee 65% per Febr.——- der Hal. 64.— S8.ſKaffee Sam. 58.— Leinsi oke 64.— 68.—per iunt. 63.¼ 64.) Iava-Kaffe (Oeie 20 den Bedingengen des Hiodertämtischen Veberseetrustes.) Sehkfferbörse zu Duisburg-Ruhrort. Duisburg-Rührort, 26. März.(Amtliche Notierungen) Bergiahrt: Frachtsätze: nach Mainz⸗Gustavsburg 1. 75., nach Mainplätzen bis Frankiurt a. M..85., nach Maunheim .75., nach Karlsruhe.90., nach Lauterburg.—., nach Straßbürg i. Els..25.; Schlepplöhne: nach Mainz-Qustavsburg .60—.80., nack Mannheim.80—.— M. Talfrachten ſür Kchlenladungen: nach Amsterdam für mittlere Schiſie nied⸗ rigster Satz.45 M. für die Tonne.(100 fl.— 242.—.). ——— 55 Wasserstandsbeobachtungen im Monat März. Pegelstatlon vom Datum ndein 22. 23. 24. 26. 2 27 Seeeen Honiagen) 140 140 1 08s 068 05 abenas 8 Uhr 209 20 16.81 16.74 Nachm. 2 Un Haxau 5.65.60.52.48.42.27 Nachm 2 Ubr Mannhein 5.82.61.72.64.53.43 orgens 7 Uhr Bainz 33„ 65.89.56.60.75-B 12 Uhr Kaub—— 10.80.68 Vorm. 2 Uhr. EWEE.55 24.50 Machm. 2 Uht vom Neckar: 8 Maunbeiin 291294 295 294 20.50 Vocm, 7 Unr Kellkron 0 10% 33% d 660 Vorm. 7 Bür —— ——— —— ————— — Nr. 145. 6. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Dienstag, den 27. März 1917. Die Löſung. Roman von Emma Haushofer⸗Mert. (Nachdruck verbotenl) 147(Fortietzung.) Als Baron Mahrbach ſich dann verabſchiedete, trat er 81 den Freiherrn zu und ſagte mit einer ſaſt feierlichen Hal⸗ ng: 83 ich morgen vormittag um eine Unterredung en?“ Dora hatte die Worte nicht gehört, nur die ernſten Mienen der beiden Herren beobachtet; mit erwartungsvollen Augen ſtürzte ſie auf den Vater zu, ſobald der Gaſt fort war. Der Freiherr zog die Kleine zu ſich heran. „Er will mich morgen ſprechen. Du ahnſt wohl, welche Frage er auf dem Herzen hat?“ Sie fiel ihm jubelnd um den Hals. „Kommt er zu Dir? Sagte er das? O Vater, ich bin ja ſo glücklich! Ich möchte die ganze Welt umarmen!“ Der Vater ſchob die zierliche Geſtalt ſachte weg. „Nur ruhig, Kind! Nur nicht vorſchnell gejauchztl Du weißt ja noch gar nicht, was ich ihm erwidern werde.“ Doras Augen ſchoſſen Blitze; die ganze kleine Perſon ſchnellte empor in bebender Aufregung⸗ „Wenn er mich lieb hat, was kannſt Du anders ſagen als ein freudiges Ja?“ rief ſie.„Du ſiehſt ja, daß ich ihn will! Daß er der Mann iſt, der für mich paßt; daß es mir wie ein herrliches Wunder erſcheint, wie wir beide uns fanden. wie mir gerade das Los zufallen ſoll, das ich immer ſo heiß er⸗ ſehnte! Ein Leben in der großen Welt!— O Vater, ich ver⸗ n 8 nicht, wie Du überhaupt nur einen Moment zögern annſt!“ „Es eilt nicht ſo arg mit dem Verloben, mein Kindl Noch biſt Du kaum zwanzig. Was wiſſen wir denn von dem Mann'? Herzlich wenig. Ich werde ihm auf alle Fälle ſagen, daß er erſt in einem Jahr wiederkommen ſoll.“ „In einem Jahr!“ ſchrie Dora auf. Glaubſt Du, ich warte und verliere die ſchöne köſtliche Zeit! Nein, nein! Das Leben iſt nicht ſo lang, daß man das Glück ſo auf die lange Bank ſchieben dürfte! Ich weiß doch gar nicht ob ich in einem Jahr noch lebel Wenn Du nicht ja ſaaſt, Vater, wenn ich nicht ſeine Frau werden darf, weißt Du, was ich dann tue? Dann reiſe ich ihm einfach nach! Was dann aus mir wird, iſt mir gleichgultig. Ich will leben! Ich mag nicht immer hier vegetieren zwiſchen den Wieſen und den Kühen.“ Wie ein kieiner Sprühteufel lief ſie davon. Traurig blickte der Freiherr ihr nach. Traurig ſagte er zu ſeiner au: „Das ſind die modernen Kinder. Das heißt man nun: das Recht der Perſönlichkeit, daß jeder ungehindert und un⸗ ſewarnt ſeine Tummhen machen will. Aber wer weiß, was ie an ihrem Baron noch für eine Ueberraſchung erlebtl Ich habe noch eine Krüfung für ihn, die er kaum beſtehen wird. Noch hofſe ich, daß er ſelbſt den Rückzug antreten wird.“ Als dann die beiden Herren ſich in dem Arbeitszimmer des Freiherrn gegenüber ſaßen, war Löhn entſchieden der er⸗ regtere. Vor dem glatten, gewandten Baron verlor er ein wenig ſeine gewohnte Sicherheit. Sonſt war es ja ſelbſt⸗ verſtändlich, daß er in ſeinem ganzen Umkreis, in ſeiner Um⸗ gebung der Gebietende, das Drakel war und er brauchte ſich bei den Leuten, mit denen er ſonſt berkehrte, nicht be⸗ ſonders in die Bruſt zu werfen, um ſeine Stellung zu be⸗ haupten. Der liebenswürdige, geſchmeidige junge Weltmann beſaßſ aber eine gewiſſe äußere Ueberlegenheit, über die der Freiherr ſich ärgerte, weil er ſich von dieſem eleganten Auf⸗ treten nicht imponieren laſſen wollte, auch vor ſich ſelbſi nicht zugeben mochte, daß er ein wenig rückſtändig, ein ganz klein verländlicht war. ls Mahrbach dann mit ſeiner ruhigen Korrektheit, mit ſeinem verbindlichen Lächeln ſagte:„Sie ahnen wohl den Zweck meines Beſuches, Herr von Löhn. Ich bitte Sie um die Hand Ihrer Tochter,“ ſtieß der Freiherr gleich die Frage hervor, die ſchon wie eine Abwehr klang: „Vor allem: Warum haben Sie keinen Beruf, Baron? Sie wollten doch Diplomat werden, wie Sie einmal äußer⸗ ten? Aber es ſcheint—“ „Ich bin Diplomat!“ unterbrach Mahrbach ihn heiter. „Freilich, ich habe keine Luſt, die ganze bureaukratiſche Stu⸗ fenleiter mitzumachen. Ich bereite mich in meiner Weiſe auf eine Stellung nor, die ich ſicher auch noch erreichen werde. Es paßt mir nicht, als Attaché oder als Konſul an irgend einem Fleck zu ſitzen. Ich verkehre in der großen Welt, ich ſtudiere in meiner Weiſe. Wer kennt die beſte Geſellſchaft wie ich? Wer von all den jungen Herren ſpricht ſo viele Sprachen wie ich? Mann ird mir eine glänzende Stelle an⸗ bieten müſſen, ſobald ich mich bewerbe. Vorläufig geſtatten meine Verhältniſſe mir, abzuwarten, erſt zu ſuchen nach der Karriere, für die ich mich eigne.“ Seine Stimme hatte bei den letzten Sätzen etwas un⸗ ſicher geklungen. Er erwartete nun offenbar eine beſtimmte Frage nach ſeinem Vermögen. Freiherr von Löhn wollte ſofort den Schachzug tun, den er ſich ausgeſonnen hatte, mit dem er ihn matt zu ſetzen. „Mein lieber Baron, das ſind alles Zukunftshoffnungen! Da ich keinen klaren Einblick in Ihre finanzielle Lage gewin⸗ nen kann, ſo werde ich wenigſtens eine Vorſicht walten laſſen: Ich würde im Falle einer Heirat mit Ihnen, meiner Tochter kein Vermögen mitgeben; ein jährliches Nadelgeld, das zu ihrem eigenen Unterhalte genügt, könnte ſie bekom⸗ men, aber keine Mitgift. Und ich weiß nicht, ob Sie unter dieſen Umſtänden?“— Er ſchaute, während er ſprach, dem Baron feſt in die Augen. Der ſtarre Blick, der verblüffte Ausdruck auf dem ſchmalen glatten Geſicht entging ihm nicht. Unwillkürlich mußte er an den jungen Fuchs denken, der ſich vor kurzem in der Falle gefangen hatte, der auch mit ſo hilfloſem Zorn, mit ſo verbiſſener Wut vor ſich hingebrütetet hatte. Schon dachte der Freiherr mit heimlichen Triumph: Hab ich dich Bürſchlein! Zeigſt du dich jetzt, wie du wiklich biſtl Aber das Gehirn des Barons arbeitete blitzſchnell; er hatte ſich ſofort wieder zurechtgefunden. So raſch gätteten ſich ſeine Lippen, daß der Freiherr ſich ſpäter immer ſagte, er müſſe ſich doch geirrt haben; nur ſein eigenes Mißtrauen habe ihm einen Moment dieſe Miene völliger Niederlage auf dem Geſicht Mahrbachs vorgeſpiegelt. „Verehrter Herr von Löhn! antwortete die vornehm leiſe Stimme,„halten Sie das ganz, wie es Ihnen beliebt. Ich würde Ihnen einen Schatz zu danken haben, auch wenn Ihre Tochter ganz mittellos wäre.“ Der Freiherr hatte ſo feſt auf ſeinen Schachzug gerechnet, daß er nun eigentlich wehrlos war, als dieſer mißlang. Da der Baron die Prüfung tadellos beſtanden, ſich mit eiegan⸗ tem Schwung aus der ihm geſtellten Falle gerettet hatte, blieb dem Vater nichts anderes übrig, als dem jungen Mann die Hand zu ſchütteln. Er verſuchte freilich noch einen Auf⸗ ſchub zu erreichen:„Dora ſei noch ſo jung, ſie könnten warten.“ Darauf antwortete der Baron gar nicht weiter. Er hatte die Einwilligung und und wußte, daß dieſe väterlichen Be⸗ denken ſich immer beſiegen ließen. Nun gab es ein Jubel, Umarmen, Lachen, Blumen und Tränen. (Fortſetzung folgt.) Organisation über immer neue Freunde tätigung zum Besten und Erholun ihm in das Grab. Fehr-Flach, Kommerzienzat Präsident der Handelskammer Wiesbaden halle des israelitischen Friedhofes aus statt. Am Sonntag, den 28. ds. Mts, ist der Vorsitzende unserer Gesellschait Herr Königl. Preußischer Kommerxienrat 4 Joseph Baum Ritter hoher Orden nach kurzem, schwerem mit heldenhafter Fassung ertragenem Leiden im 43. Lebeng hre verschieden. Seitdem er im Jahre 1911 allen Schwierigkeiten zum Trotz unsere Gesellgshaft ins Leben gerufen hatte, hat er sich mit all der feurigen und siegreichen Tatkraft, die ihm eigen war, ihrem anz Deutschland gespannt und ihr durch eworben. Ein Mann von tiefdeutschem Empfinden ist es Kaufmännischen und industriellen Mittelstandes, wie überhaupt aller seiner Herzensbedürfnis War. Die Dankbarkeit der Tausende, die alljährlich in deg Heimen unserer Gesellschaft Gesundung finden, die treue Liebe aller derer, die wie wir ihm in Arbeig und Freundschait verbunden waren, folgt Wiesbaden, den 25. März 1917.. Asbau ie Kraft seiner Sein Andenken wird für alle Zeiten mit unserer Gesellschait verbynden bleiben. Deutsche Gesellschaft für Kaufmarjns-Erholungsheime (Ferienheime für Handel und Indhstrie) Kalle, Geheimer Kommerzienrat Dr. Goldstein, I. Direktor. Die eee findet am Mittwoch, den 28. ds, Mts,, 11½ Uhr vormittags in Wiesbaden von der Leichen- ewidmet, hat das Netz ihrer ersönlichkeit, die Macht seiner Rede ihm dahin gegangen, dem soziale Be- Volksgenossen ein in„Veilchen“„Ros „Maigtockchen“„Id Foärwaschwasser.35,0.60 u. 1. P Hautal-Fichtenn Herz- und nervens .28,.28,.40 Erhültlich in Apotheken, Drogerien und Parfümerien Physoch e Fabrik C. Altred er G. m. b.., Berlin 86/ Juwolen- U. Schmucksachen- Versicherung gegen jeden Vertust als da sind: Todes-Anzei Tiefbetrübt teilen wir Freund mit, dass unser innigstgeliebter ziger Sohn, Bruder, Schwager in Feindesland, im jugendſe verschieden ist. Langstr. 21a. hle Hefrauemden Mnterdliebenen. 9 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 4 nerschweren Lungenentzündung hen Alter von 19 Jahren sanft 7²⁴⁵ Die Beerdigung ündet Mitt woch, 28. März, nachmittags dass unsere liebe, treuhesorgſ und Tante, Fräulein nach kurzem, schw, Mannheim(9 5,), 27. Marz 1917. Linäscherung findet am Mittwoch Stille statt. Schwester, Schwägerin Knebel ken Leiden von uns geschieden ist. auernden Hinterbliebenen. Abhandenkommen Zerreissen von Periea- K N ebsta Feuer Verlust—* Stelde Beraubun oder Sonstiger eia- Taschendſekstabl Zelner Telſe elnes Elnbruch Schmockstückes gültig, alsohbEm Wohnort(in der Wohnung, sowohl wiehauf der Strhge, Straßenbahn, Auto, Theaher usw.) auf der Reise (Eisenbahn Jie Gasthäu 0. Lb 70 Versio erungs-G chätt Wilhelm Kaesen Mannheim Fernspr. 2571. 7, 43. 7²8⁵ Verkäuie in der Kaui-Gesuche 5— Zimmer⸗ Wohnung, auch geteilt, oder als Büro K. 728² Mandeln und, kauſen in kleinen und groß Bad Trauerbrieie Suchdrucke lieteri sohneiq und oillig Dr. M. Naas'sche 1, E 6, 2 S. Portols- Schok, 1917 zü permiet Näheres Telephon 872. El1⁰ on möbl. Zim. (auch m. guihr Penſionſ an Herrn oder[Dame ſoſ. zu vermieten. kleineres, Lager zu Arm. Link, 8. Sth Vordh. 6386 aber Dienstag, den 27. März 1917.—— 5 General ⸗Anzeiger.(mittags⸗Ausgabe) SS 7. Seite. Nr. T40. R 4 Von einer hieſigen Maſchinenfabrik wird zum 6188 baldigſten Eintritt eine in Stenographie und Ma⸗ 3 8 Ofiene Stellen, ELSchsten, LSiaegeedee naberle b.(Kcui- Miet- Gesuche vergebe ngebote unt. Männliche Nr 72 an die Geſchäfts⸗ 5 Am Schran ſtelle dis. Blattes. 15 5 9 i geſucht. Bewerberin undex zu laufen geſucht. Ang. ——————————— Ffi Ehhenhrauche werdek evorzugk, Anſängerinnelt. 680 2. seulge ilfe 007 it näh Augab Spiegelſchrank zu kaufen 5 2 2 2 usführliche Angebote mit näheren Augaben geſucht 7151 über Perſönlichkeit, Alter und Gehaltsa che,[geſucht. Angeb. unter Rr. Vaterländischer Hilisdienst. 3 Mauuheim. ſewte Nengnteaſchenſten unter Nr. 9183———— Aufforberung des Kriegsamts für freiwillige Mel⸗ Junger fräftiger———** Schrelbmasdalnen dung gemäß 8 7, Abſat 2 des Geſetzes für denHausdiener — egsgesellschaft Vaterländiſchen Hilfsdienſt. Pfoct gei 6105 1 Köchin, 4 Beim Immobilen ⸗Kraftwagen ⸗ Devot i Bettengeschäſt Buchdahl oder gehraucht, evdi. Maunheim werden Hilfsdienſtpflichtige benötigt; 90 7. 5. Zimmerleute, Kaufleute, Correſpon⸗ Militärfreter füchtiger 4 denten, Buchhalter mit techniſchen Neizer 81* + 0 (gelernt. Schloſſer) geſucht. Kenntniſſen und ein Kegiſtrator. W en 9 8 6 Fbaf le. 100 Auadraimeter ventuell ehr mit Perſonen, die gewillt und geeignet find, die be⸗ unter Angabe det⸗Alters Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b. H. Ei eL 0 ih 0 treſſenden Obliegenheiten zu übernehmen, werdenund der Lohngyſhrüche bei eeee 80 lle Laden 50 il hiermit zur freiwilligen Meldung aufgefordert. 1i giaisht— Kraftaulage un gerraum per Ayti eilskätie“ Frledrichsheim—— Die Meldungen ſind bei der Hilfsdienſt⸗Melde⸗ Stelle(Städt. Arbeitsamt) Mannheim einzureichen⸗ Auf e ere. das gut bürgerlich kochen Vahr, 449 ehre bon ſolbenter Jir Ei⁵ Kriegsamtſtelle Karlsruhe büre einer Lerſicherungs⸗ Piun“ Fer heelpe geft, i. Saithersee LagF St 9 85 Aktiengeſellſchaft wird zu 7123. Werderplatz l, pt. 9— ——— e ſeien für Hausarbeit auf1. 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