4 WMontag, 2. April. Verantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredaktenr IR für den Anzeigenteil: Anton Grieſer Druck u berlag der Dr. H. ſchen Huchdruckerel, G. m. b.., ſümt ⸗ lich in mannheim— Draht⸗Aöreſſe General⸗finzeiger Mannheim. Fernſprecher: Ur. 7943, 7944, 7945. Polſtſcheck ⸗ ———— 794¹ 2, —— AHonto Ur. 2917 kubwigehafen a. Ah. Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupkquartier, 2. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Iwiſchen Arras und Aisne haben ſich geſiern und heute morgen erneut Gefechte eniſponnen, vornehmlich April.(WB. ſührenden Straßen ſowie auf beiden Somme ufern weſilich von St. Quentin. Engländer wie Franzoſen ſetzten ſtarke Kräfte ein, die infolge unſerer Artilleriewirkung mehrſach zurück⸗ fluteten und nur unter erheblicher Einbuge, auch don 50 Gefangenen und einigen Maſchinengewehren, unſeren befehlsgemäß ausweichenden Truppen Boden abgewannen. Auch zu beiden Seiten des Oiſe⸗ Aisne⸗ Kanals und auf der Hochfläche von Vreguy kamen franzöſiſche Angriffe in der vollen Wirkung unſerer mit dem Gelände bis ins einzelne vertrauten Batterien nur verluſtreich und wenig vorwärts. In der Champagne hielt das Vernichtungsſener unſerer Artillerie gegen die Bereitſtellungsgräben einen Angriff der Franzoſen gegen die Höhe ſüdlich von Ripont nieder. Oeſlicher Kriegoſchauplos. heeresfront des Generalfelömarſchalls Prinz Leopolò von Bayern. An der Düna wurde ein ruſſiſcher Vorſloß durch Jeuer vereitelt. Veſtlich von Luck holten bel SZwinluchy unſere Scurmtrupps mehrere Geſangene aus den feludlichen Gräben. Heereskront des Beneraloberſten Erzherzoa Jolet An der Ludowa in den Waldkarpathen zerſtörlen unſere Erkunder bei einer ihrer zahlreichen Streifen ein vom Feind angelegtes Tretminenfeld durch Sprengung. Gegen die Grenzhöhen, zu belden Seiten des Azkales ſetten die Ruſſen nach ſtarker Artilleriewirkung zu einem Angriff in 7 Kltometer Breite ein. Ihre Slurm⸗ wellen brachen in unſerem Jeuer, an einer Stelle im Nay⸗ kampf, zuſammen. Kleine Vorſtöße ſeitlich des Haupt⸗ ungriffes ſcheiterten gleichfalls. heeresarudpe oes Generalſelomarſchall d. Mackenſen Nichts Neues. Mazedoniſche Kront, Ju der See-Enge blieb ein feindlicher Erkundungsvor⸗ ſioß ergebnislos. Südweſtlich des Doiranſees drang eine Sturmtruppe in die engliſche Stellung, machte einen Teil der Beſatzung Rieder und kehrte mit mehreren Gefangenen zurück. Der Erſte Generalcurrermeiſter: Sudendorff. der Wiener Sericht. Wien, 2. April.(WB. Richtamtlich.) Amilich wird Verlauibart: Oeſtlicher Kriegsſchauylatz. Bei der heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſef vielſachſ erhöhte Kampftätigkeit. Im Stauictal wurde ein ſchwacher, ſüdlich des Aztales ein ſtarkerruſ. liſcher Vorſtoß unter erheblichen Jeindver⸗ luſten abgeſchlagen. In den Waldkarpathen arbeiteten unſere Aufklärungsabieilungen mit Erfolg. In Oſtgalizien und Polhynlen keine beſonderen gniſſe. Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplat. Anverändert. Der Stellvertreier des Cheſs des Generalſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die bulgariſchen Berichte. Sofia, 1. April.(WB. Nichtamilich.) Amllicher Be· ucht des Generalſtabs vom 31. März. 85 Mazesoniſche Front Im ganzen nur ſchwaches Arrilleriefeuer. Jiemlich leb· hfte Fliegertätigkeit beiderſeits, Leutnaut Eſchwege ie nördich von Tanti im Luſtkampf einen feindlichen zum Abſturz. Südlich des Dolranſees ſchoß ein an⸗ Fliegergeſchwader einen engliſchen Jeſſelballon ab. An der rumäniſchen Front Ruhe. zwiſchen den von Bapaume auf Croiſilles und bei Cambrai Abend⸗Ausgabe. Mannheimer Genoral Anzei Badiiſche Neueſte Nachrichten Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Ein ftarber ruſfiſcher Angriff im Azial zuſammengebrochen. Sofia, 2. April.(WB. Nichtamilich.) Amtlicher Ge · neralſtabsbericht vom 1. April. Iwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee Feuerwechſel. Iwiſchen Patrouillen zeilweiſe Geſchüthfeuer. An der übrigen Front ſchwaches Arlilleriefeuer, nur im Cernabogen von Jeit zu Jeit heftigeres Artilleriefeuer. Beiderſeits lebhafte Fliegertätigkeit an der ganzen Front. Oeſtlich des Wardar wurde ein feindliches Flugzeug bei Matſchukovo abgeſchoſſen. Leulnant Brauneck brachte im Cernabogen den drilten feindlichen Feſſelballon zum Abſturz. An der rumäniſchen Front beſchoſſen wir Galatz. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 2. April.(WrB. Nichtamtlich⸗) Amtlicher Heeresbericht vom 1. April. An der Tigrisfront haben ſich die Engländer, deren Angriff, wie im geſtrigen Heeresbericht gemeldet, mit ſchwe · ten Verluſten abgeſchlagen wurde, zurückgezogen. Ein Angriff, den die Engländer gegen unſeren äußerſten linken Flügel ſüdöſtlich Biala unternahmen, wurde gleich ⸗ falls mit Verluſten für den Gegner abgewieſen. Au der Sinagifront keine Veränderung. An der Kaukaſusfront herrſchte am rechten Flügel Ruhe. Am linken Flügel Juſammenſtöße von Erkundungs⸗ palrouillen.. Don den anderen Fronten iſt nichts Bemerkenswertes zu melden. dr Krephne. DBerlin, 2. April. (Von unſerm Berliner Büro.) Die Engländer und Franzoſen beginnen inzwiſchen wohl einzuſehen, daß ſie ihre Siegeshymnen zu früh an⸗ haben. Das Nachrücken in dem von uns geräum⸗ en und verwüſteten Gelände geht ſehr ſchwer vonſtatten. Zwiſchen Arras und Aisne— Beiſpiel hat ſich auch in den letzten Tagen kaum etwas elentliches geändert. An dem ügel ſüdlich Arras und Soiſſons iſt nun ſchon überhaupt keine Veränderung eingetreten. In den übrigen Abſchnitten mögen die Feinde hier und da um ein Geringes vorwärts ekommen ſein. Die Engländer haben ſeit dem 26. März ſich ſe ſe vorſichtig verhalten. In ihren Berichten er⸗ klären ſie das damit, ſie wären in den Bereich weittragender Geſchütze geraten. Wo ſie an der einen oder anderen Stelle an Boden zu gewinnen verſuchten, mußten ſie dies mit roßen Opfern bezahlen, ohne mehr als unweſentliche Fort⸗ ſchritte zu Ihre Angriffe nordöſtlich von Ba⸗ paume in dem Abſchnitt Norreuil und Lagnicourt am 26. ſcheiterten. Das gleiche Schickſal hatte der Angriff, der in einer Stärke von mehreren Bataillonen angeſetzt wurde, bei Menin ſur am 31. März. Dagegen gewannen die Engländer an der Straße von Peronne nach Cambrai und am Omignonbach in einer Breite von 25 bis 30 Km. und einer Tiefe von zwei bis drei Kilomerer Ge⸗ lände. Die Vorwärtsbewegung bezann an der Straße Peronne—Cambrai am 27., am Südflügel am 30. und war am 31. durchgeführt. Derweil ſchoben die Franzoſen ihre Linie am 25. und 26. füdlich von St. Quentin um ein Geringes vor. Zwiſchen Aisne und Ailette räumten unſere vorgeſchobenen Sicherungen allmählich den unteren Wiold von Coucy. Am 27. hatten die Franzoſen unge ähr die Linie Cervols—Bariſſis—Coucy—“e Chateau erreicht. Süd⸗ lich des Ailettebaches haben die Franzoſen bei ibren vergeb⸗ Verſuchen, Gelände zu gewinnen, ſchwere Verluſte er⸗ en. Geſtern fanden zwiſchen Bapaume und Croiſilles und Cambrai, ſowie auf dem Nordufer der Somme, am Oiſe⸗ Aisne⸗Kanal und auf der Hochfläche von Vregny Gefechte ſtatt, bei denen die Angreifer größtenteils geworfen wurden. An den beiden erſten Stellen dauerten die Kämpfe auch heute früh noch an. Ein feindlicher Angriff von geſtern Mit⸗ tag ſüdlich von Ripont wurde durch unſer Artilleriefeuer unterbunden. Oeſtlich von Belfort fand Artillerie⸗ feuer ohne Infanterieunternehmungen ſtatt. Die ruſſiſche Front war in den letzten Tagen im allgemeinen erſtarrt. Geſtern fanden indes bei Dünahof ruſſiſche Uebergangsverſuche ſtatt. An meh⸗ reren Stellen ſtießen ruſſiſche Jagdkommandos vor, die aber abgewieſen wurden. Dafür glückte uns ein Vorſtoß bei Luck. Wir konnten dort Geſangene einbringen. In den Waldkarpatben war die Streife unſerer Jagdkommandos er⸗ ſolgreich. An einer Stelle wurden dreißig ruſſiſche Tret⸗ minen durch Sprengung unſchädlich gemacht. Zu beiden Seiten des Uztales ſetzten die Ruſſen in ſieben Kil⸗meter Breite mit ſtarken Kräften zum Angriff ein, Der Anriff wurde zumeiſt abgewieſen. An einer Stelle kam es zu Nah⸗ kämpfen. In Mazedonien ſtießen bei der Heeresgruppe Be⸗ low feindliche Patrouillen in der Seenenge vor, wurden aber zurückgewieſen. Bulgariſche Vorſtöße in der Gegend des Doiranſees brachten Gefangene ein. eigenprrio: Die 1ſpalt Nolonelzeile 40 Pfg., Reklamezeile R. 1 2 Pteheneüh: Miäugtan porrr. dr. Wrrdblan en Für—— an beſtimmten Cagen, Steklen u Ausgade wird—2 .40 ein N e 8 Pir Poſtzuſtellungsgebühr. Pei der Poſt abg Auf der italieniſchen Front war die Gefechts⸗ tätigkeit auch geſtern nicht reger. In Meſopotamien derſuchten die Engländer eine Verbindung mit den Ruſſen herzuſtellen. Sie rückten mit ſtarken Kräften von Bagdad nach Nordoſten vor, ſtießen aber beim Eintritt in das Gebirge auf Widerſtand, den zu brechen ihnen bisher nicht gelungen iſt. Ver⸗ folgung der Ruſſen wurde durch ihre Nachhuten verzögert. In Paläſtina haben bei*—145 Kämpfe ſtattgefunden, über die von den Engländern ſehr 8 ihren Gunſten gefärbte Berichte verbreitet werden. Die Wahrheit iſt: die Engländer unternahmen dort einen Vorſtoß mit dem rößten Teil der Truppen, die ſie ſüdlich des Suezkanals Pgaßen. Zweifellos hatten ſie beabſichtigt, ſich Gaſas zu bemächtigen und ihre Etappen bis dorthin zu bringen. Aber dieſer a iſt vollſtändig geſcheitert. Unſere türkiſchen Verbündeten dürfen auf einen ſchönen Erfolg zurückſehen. die Hindenburglinie iſt erreicht. c. Von chen Grenze, 2. April. (Priv.⸗Tel. z..) Den„Basler Nachrichten“ 8 olge—— Havas aus Paris: Amtlich meldet man, daß die 0 Truppen überall in Fühlung mit den feindlichen Linien ſind. Die berüchtigte deutſche Rückzugsſtellung, genannt Hin⸗ denburglinie, wurde erreicht und es wird nun notwen⸗ digerweiſe eine Zeit des Haltens kommen. Es iſt not⸗ wendig, daß die—2 Armee, die bis jetzt dem Feinde auf dem Fuße folgte, ihre Stellungen befeſtigt, bevor ſie daran denken kann, andere Aktionen zu unternehmen. An⸗ dererſeits iſt die Witterung gegenwärtig der Entwickelung einer Offenſive wenig günſtig. Italieniſches Lob für die Frontzurücknahme im Weſten. Der Militärkritiker der„Italia“ ſchreibt am 27. März: Vom Standpunkte der Kriegskunſt muß man die glänzende Durchführung der Rückbewegung der deutſchen Armeen zwi⸗ ſchen Arras und Soiſſons hervorheben. Sie mußte in Gezen⸗ wart, ſogar im engſten Kontakt mit den ⸗ſtarken engliſchen und franzöſiſchen Heeren geſchehen, und es mußte vermieden werden, daß der feindliche Druck ſie in einen ungeordneten Rückzug verwandelte. Viel wurde erreicht beſonders durch die Geheimhaltung— nicht einmal die gut organiſierte Luft⸗ aufklärung des Verbandes konnte Anzeichen dafür entdecken — dann aber auch durch die ſtaffelförmige Zurücknahme der Front, die den Gegner über das Weſen und die Abſichten der Bewegung im Unklaren ließ. Die jetzt gemeldeten Gegenangriffe von ſtarken deutſchen Truppenkörpern brau⸗ chen nicht als Vorzeichen einer großen Feldſchlacht angeſehen zu werden. Sie können auch die Verfolgung durch die Ver⸗ bandstruppen aufhalten und ſtören ſollen, um die Wieder⸗ aufnahme des Kontaktes zwiſchen den beiden Hauptmaſſen zu verhindern. Iunehmende an der italieniſchen ront. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Pr.⸗Tel., z. K. Der Züricher Tagesanzeiger meldet, auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz mache ſich eine zunehmende Ar⸗ tillerietätigkeit in der Gegend beiderſeits des Gardaſees, —— im Etſchtal ſowie auf den Karſthöhen emerkbar. die Tigrisſront. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Pr.⸗Tel., z..) Der Züricher Tagesanzeiger meldet, es ſei auffallend, daß ſeit einigen Tagen die engliſchen und ru ſchen Meldungen über den Feldzug an der Tigris⸗ und per⸗ ſiſchen Front verſtummt ſind, während die türkiſchen Be⸗ richte wieder zuverſichtlicher lauten und von glück⸗ lichen Abwehrgefechten zu berichten wiſſen. Türkiſche Juverſicht und Kampſesſreude. Konſtantinvpel, 1. April.(WB. Nichtamtlich.) Der Grohßveſir verlaß in der Kammer ein Dekret, daß die Schlieſ⸗ ſung der dritten Tagung der dritten Geſeß⸗ gebungsperiode anordnete und den Beginn der nächſten Tagung auf 1. November anberaumt. Das Dekret ſpricht den Mitgliedern des Parlaments die königliche Befriedigung für die Tätigkeit aus, die ſie in der Verabſchiedung, der die Intereſſen des Landes berührende Geſetze, bewieſen haben. Vor der Ver⸗ leſung des Dekrets hob der Kammerpräſident Hadii Adie Bay in der Verabſchiedsrede die geleiſteten geſetzgeberiſchen Arbeiten hervor und wies namentlich auf die Neuordnung auf dem Gebiete des Rechtsweſens und auf die türkiſch⸗deutſchen Konven, tionen hin. Vielleicht, ſagte der Präſident, werden wir uns noch einmal im Laufe des Weltkrieges verſammeln, aber bis dahin werden wir mit Gotteshilfe Zeugen noch vieler Heldentaten und Erfolge unſerer Nation ſein. Unſere Nation iſt Gefahren gewohnt, ſie hat manchen Unglücksfall erfahren, aber an was ſie ſich nie gewöhnen wird, das iſt Erniedrigung. Wir können es ertragen in Armut und Unglück zu leben, aber wir können es nicht ertragen in unſerem Leben mit Niedrigkeit verknüpft zu ſein.(Hände⸗ klatſchen, Bravorufe.) Wohl ſind einige Punkte unſeres Vater⸗ landes heute vom Fuße des Feindes zertreten, aber wir würdigen⸗ ————————————— — ——— —— Nr. 156. Seite 80 Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 2. April 1917. Unſer größter Dichter ſagt: „Verſuche Deine Pflicht zu tun und Du weißt ſogleich, was an Dir iſt. Was aber iſt Deine Pflicht? Die Forderung des Tages.“ Und was iſt die Forderung des Tages? Die Zeichnung auf die Kriegsanleihe. Haſt Du, ob⸗ wohl Du's konnteſt, dieſe Forderung nicht oder ungenügend erfüllt, haſt Du dem Vaterlande ſelbſt in dieſer Schickſals⸗ ſtunde nicht alles geleiſtet, was Du zu leiſten imſtande -nun, dann„weißt Du ſogleich, was warſt, dann an Dir iſt.“ Dr. Rießer, Mitglied des Reichstages und Präſident des Hanſabundes. EFP TTTTT die für das gemeinſame Ziel, mit Unterſtützung unſerer Truppen in Galigien, in der Dobrudſcha, in Rumänien und in Mazedonien erzielten Erfolge. Wir ertragen die Verluſte dic wir erlitten mit Ruhe und Mut. Boller Zuperſicht erfüllen wir unſere militäriſche Pflicht gegen das Vaterland. Wir zweifeln nicht, daß dieſer gehei⸗ ligte Boden bald mit Gotteshilfe vom Feinde befreit ſein wird. Der Präfident würdigte ſchließlich nicht mur das Verhalten der Armee, ſondern auch der übrigen Bepölkerung, die mit Opfermut im Einterland trotz aller Schwierigkeiten ihren Arbeiten obliegt. Die Revolution in Rußland. Die proviſoriſche Regierung im Hauptquartier. Petersburg, 2. Aril.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Die proviſo⸗ riſche Regierung iſt im Hauptquartier in Mo⸗ hileff eingetroffen und von General Alexejew, dem ganzen Generalſtab, der Garniſon, den Vertretern der Semſt⸗ wos und der Stadt und einer zahlreichen Menſchenmenge empfangen worden. Miljukow und Kerenski hielten — ſie wurden mit lebhaften Kundgebungen be⸗ grüßt. 3 Verſchlechterung der Diſziplin im ruſſiſchen Heer. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Pr.⸗Tel., 3..) Die Neuen Züricher Nachrichten melden— London: Die engliſche Offiziersmiſſion der ruſſiſchen Front ſandte über den Zuſtand der ruſſiſchen Frontarmee einen außerordentlich ungünſtigen Bericht und hebt darin hervor, daß ſich die Diſziplin ſtark verſchlechtert häbe. Dieſe Berichte hätten in engliſchen Regierungskreiſen tiefen Eindruck gemacht und die peſſimiſtiſche Stimmung iſt auch nach Paris gedrungen, wo ſie in einem Artikel des Temps zum Ausdruck kommt, der die Duma gegen das Komitee der Arbeiter und Soldaten ſcharf macht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Priv.⸗Tel. z..) Dem„Basler Anzeiger“ zufolge drahtet der „Corriere della Sera“ aus Petersburg: In Petersburg und Umgebung ſind Abordnungen der alliierten Offiziere unterwegs, die vom ruſſiſchen Kriegsminiſter begleitet werden, um den in Petersburg ſtationierten Soldaten Aufklärung über die Disziplin der weſteuropäiſchen liberalen Staaten zu erteilen. Unter dieſen Miſſionen befinden ſich auch zahl⸗ reiche italieniſche Offiziere. * Petersburg, 2. April.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Tel.⸗Agentur. Der Ausſchuß der Arbeiter⸗ und Soldatenabgeordneten von Petersburg, wo die Mehr⸗ zahl der Fabriken und Werkſtätten vereinigt ſind, welche für die nationale Verteidigung arbeiten, hat einſtim⸗ mig eine Entſchließung angenommen, die in der Ar⸗ beiterzeitung vom 31. März veröffentlicht wird. Sie enthielt zwei Punkte: Befeſtigung der politiſchen Frei⸗ heit, die durch die Revolution errungen wurde, und die un⸗ bedingte Notwendigkeit, alle Streitigkeiten beizu⸗ legen, welche die Sache des alten Regimes begünſtigten und die unerläßliche Produktion und Munitionsherſtellung ungünſtig beeinflußten, die für den gegenwärtigen Augenblick unerläßlich„ um den deutſchen Militarismus zu beſiegen, deſſen Beſtreben dahin geht, die Autokratie wieder herzuſtellen. 5 m. Köln, 2. April.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ * meldet aus der Schweiz: Das St. Petersburger ſo⸗ zialiſtiſche Organ nach einer Meldung des „Corriere a Sera“, Rußland könne über die Friedens⸗ probleme nicht verhandeln ohne die Zuſtim⸗ mungſeiner Verbündeten, aber es könne an dieſe direkt und offen herantreten und ihnen vor⸗ ſchlagen, ob es nicht zweckmäßig ſei in Friedensverhand⸗ lungen einzutreten. 8 Die deutſch⸗amerikaniſche Kriſe. Die Deutſchen kommen in Konzenkrations-Lager. Ne. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Pr.⸗Tel., z..) Nach einer Meldung der Neuen Züricher chten berichtet die Agenzia Americana aus Mexiko, die Regierung Waſhin habe beſchloſſen, die deutſchen örigen an die kanadiſche Grenze zu ver⸗ bringen, um ſie in Konzentrationslagern zu inter⸗ nieren. Auch auf Kuba wohnenden Deutſchen ſeien nach Mexito abgereiſt neue fleihe der Entente in Nmerika. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. April. (Pr.⸗Tel., z..) Laut Baſler Anzeiger meldet Daily Tele⸗ graph aus Newyork, Frankreich werde dieſe Woche eine halbe arde Anleihe in den Vereinigten Staaten aufneh⸗ men. In amerikaniſchen 9 8 0 ſind Verhandlungen über weitere Anleihen Frankreichs, Rußlands und Englands im Gange. Carranzas neue Aintsperiode. EBerlin, 2. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der 4— mexikaniſche Geſchäftsträger der B. Z. mit⸗ teilte, hat Carranza geſtern nach der vor kurzem 93 Wiederwahl ſeine neue Amtsperiode als Präſident von Me⸗ Fito auf 4 Jahre angetreten. ——— Derr uneingeſchräukte U⸗Bootkrieg. Die ſcharſen Wirkungen auf Englaud, Frankreich und Italien. m. Köln, 2. April.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ie, Saat, er in en, Auffab Wr le Kriegslage zur See: Was die Wirkung des verſchärften U⸗ Bootkrieges anbelangt, ſo kann man mit Beſtimmtheit ſagen, daß ſich die Schwierigkeiten der Verhandsmächte weſenklich vermehrt haben. Für Frantreich und Italien hat die deutſche Seeſperre vor allem Kohlenmangel verurſacht, was wieder auf die Herſtellung von Munition und dadurch unmittel⸗ bar auf die Operationen an der Front zurück⸗ wirkt. In England dagegen hat ſich der Mangel an Lebens⸗ mitteln eingeſtellt, der zu immer größeren 3 zwingt. Nach Berichten die auf verſchiedenen Wegen ins neutrale Ausland durchgeſickert ſind, iſt der Aushunge⸗ rungskrieg gegen England zweifellos für den Ab⸗ des Krieges das wirkungsvollſte ittel. Franzöſiſche Statiſtik über Handelsverkehr und Kohleneinfuhr c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. April. (Pr.⸗Tel., z..) Züricher Blättern zufolge meldet die eng⸗ landfreundliche Neue rreſpondenz aus Paris: Die Zahl der Handelsſchiffe, die durchſchnittlich täglich franzöſiſche Häfen anlaufen, beträgt im Monat Februar 95, in der erſten Hälfte des März 110, vom 15.—25. März 131. Was die Kohleneinfuhr anbetrifft, ſo hat dieſelbe gleichfalls zugenom⸗ men. In der erſten Hälfte des Monats März überſtieg das tägliche Mittel der Kohleneinfuhr das Mittel im Februar um 5120 Tonnen. Vom 15.—25. März betrug die Steigerung de⸗ Tagesmittels 9580 T. 9 Dee feudlüche geerrsteriche Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 1. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nach⸗ Mittagsbericht. An der Somme und Oiſe ziemlich heftiger Artilleriekampf in dev Gegend von Roupy und auf der Front von Eſſigny⸗Benay. Patrouillenſcharmützel im Ab⸗ ſchnitt von Falembray⸗Coucy le Chateau. Im Norden und Süden der Ailette machten wir im Laufe der Nacht erhebliche Fortſchritte, beſonders nordweſtlich von Margival. Zwei deutſche Angriffs⸗ verſuche auf unſere kleinen Poſten ſüdweſtlich von Cravonne bei Vauqois und in der Gegend weſtlich vom Toten Mann mißlangen vollſtändig. Wir machten Gefangene. Die Nacht verlief ſonſt überall ruhig. Flugweſen. Trotz dem ungünſtigen Wetter, das ununter⸗ brochen an der ganzen Front herrſcht, lieferten unſere Flieger dieſe Woche zahlreiche Luftkämpfe und zerſtörten ſieben deutſche Flug⸗ zeuge. In dieſen Kämpfen ſchoß Leutnant Dorme ſein 18. Flug⸗ zeug, Kapitän Dommer und Offizierſtellbertveter Caſale ihr., während Kapitän Sallon ſeinen fünften Sieg davontrug. Paris, 2. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 1. April abends. An der Somme und Oiſe zeitweilig unterbrochenes Artilleriefeuer. Ziemlich lebhafte Geplänkel zwiſchen unſeren Vorpoſten. Wir zerſtreuten feindliche Patrouillen und machten einige Gefangene. Im Laufe der Angriffsbewegung. die unſere Truppen mit Lebhaftigkeit ſüdlich von Ailette durchführten nahmen ſie von Ailette bis zur Laoner Straße mehrere Graben⸗ ſyſteme und ausgebaute Stützpunkte. Oeſtlich von Neuville ver⸗ teidigte ſich der Feind mit Energie, wurde aber mit ſchweren Ver⸗ luſten eſcagen und zwar bis zum Rand von Vauxaillon und Lauffaux. 108 Gefangene, darunter zwei Offiziere und acht Maſchinengewehre blieben in unſerer Hand. In der Champagne rege Tätigkeit beider Artillexien. Weſtlich von Maiſonette Cham⸗ pagne nahmen unfere Batterien feindliche Abteilungen auf dem unter Feuer. Sonſt keine Ereigniſſe von Bedeutung. elgiſcher Bericht. An der ganzen belgiſchen Front hält der Artilleriekampf Tag und Nacht an, beſonders in der Gegend von Dixmuiden. Bei Steenſtraate wurde wieder mit Bomben und Handgranaten gehämpft. Der engilche oerichl. London, 2. April.(WTB. Nichtamtl.) Nach einem ſtarken Kampf nahmen wir das Dorf Savy vier Meilen von St. Quentin. 61. Gefangene und vier Maſchinengewehre wurden eingebracht. Die Verluſte des Feindes ſind ſchwer. Siebzig deutſche Leichen wurden vor der Front eines einzigen Bataillons gezählt. Wir nahmen auch den Wald von Savy eine. Meile nordöſtlich des Dorfes, außerdem die Dörfer Vendelles, Epepy und Porzieres. Nordweſtlich von Eroi⸗ ſilles rückten wir weiter vor. Teile unſerer Truppen drangen wäh⸗ rend der Nacht und heute morgen in feindliche Gräben nördlich von Roclincourt und nordweſtlich von Neuville⸗St. Vaaſt. Südweſtlich von Givenchy wurden noch einige Gefangene eingebracht und dem Feind viele Verluſte zugefügt. Geſtern wurden in einer Anzahl von Luftkämpfen zwei deulſche Flugzeuge vernichtet und drei weitere zum Niedergehen gezwungen. Eine unſerer Maſchinen wird vermißt. Im März nahmen wir bei Vorſtößen, örtlich begrenzten Unter⸗ nehmungen und im Vexlauf des feindlichen Rückzugs 1230 Deutſche gefangen, darunter 16 Offiziere und erbeuteten außerdem drei Feld⸗ geſchütze und eine Menge anderes Kriegsmaterial. Die Geſamtzahl der von uns in den erſten drei Monaten des Jahres eingebrachten deutſchen Gefangenen beträgt 4800, darunter 78 Offiziere. Der italieniſche Bericht Kom, 1. April.(STB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht. Die Artillerietätigkeit, die in den gebirgigen Gegenden vurch Schneefall und Sturm behindert wurde, blieb ſtark im Oſten — und auf dem Karſt. Es werden kleine, für uns günſtig verlaufene Zuſammenſtöße aus der Gegend des Tonale⸗ paſſes(Camonicatal) gemeldet. In der Zone don Görz machte der Feind nach der gewöhnlichen heftigen Vorbereitung dürch Ar⸗ tillerie und Grabenmörſer einen Angriff gegen unſere Linie im Norden von Santa Catarina, der ſchnell a geſchlagen wurde. Ein gleiches 3 erfuhr in derſelben Nacht ein Gin⸗ bruchsverſuch gegen unſere Stellungen öſtlich der unteren Vortoiba. Franzöſiſcher Bericht von der Orientarmee. Paris, 2. April.(WTBB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht der Orieniarmee. Große egertätigkeit auf der Front im Orient. Der Feind beſchoß unſere Stellungen am Wardax mit etwa fünfzig Granaten. Unſere ſchwere Artillerie kräftig auf die Geſchütze des Gegners und rief bei ihm im Cerna⸗ Abſchnitt eine Exploſion hervor. Italieniſcher Bericht von der Orientarmee. Rom, 1. April.(WiB. Nichtamtl.) Amtlicher Berſcht von der Orientarmee vom 29. März. Im Cernabogen(Gebiet von Monaſtir) brachten die italieniſchen Trüppen einen Angriffsver⸗ ſuch der Bulgaren zum Scheitern. Aus ergänzenden Nachrich⸗ ten geht hervor, daß bei den Stellungen auf der Höhe 1050 öſtlich von Paralovo eine neue Waffentat verrichtet wurde. Der feindliche An⸗ Geſt künbigte ſich durch vorher heftiges Geſchützfeuer mit erſtickenden eſchoſſen und ſiärkerem Kampf mit Handgranaten, die mit erſticken⸗ den Gaſen gefüllt waren, an. Die ſofortigen wirkſam und ſorgfältig vorbereiteten Schutzmaßnahmen gegen die Gasangriffe, das wirkſame Eingreifen der Artillerie und die Bombenwerfer und die ſeſte—— tung der Infanterie, welche die Schützengräben beſetzt hielt, brachten den Angriff glatt zum Stehen und zwangen den Feind nach ſchweren Verluſten ſür ihn, zurückzuweichen. Engliſcher Bericht aus Mefopotamien. Sonbon, 2. Apeil. 8 Nichtauutl.) Amtt Beticht aus vom 81. März. Seit dem 19. operiecen anſere Truppen von Bagdad aus nordwäts und oſtwärts, fechten ſtark mit dem Feinbe, trieben ihn zurück und richteten e Stellungen ein. Unſere und die ruſſiſchen Truppen begegneten bei einem Bor⸗ marſch aus verſchiedenen Richtungen auf Khenickin erheblichen Schwierigkeitan, die Unſxigen infolge Auflauſens einer An⸗ zahl von Bpoten, die Ruſſew durch den Schnee, den Türk ichtete— 3 ————————— Teuggen ſt. ur ber guf srBehlice feinklise Streitlrékte und anisser antwortete durch die von den die reichen Widerſtand, brachten aber dem Feind ernſte Berluſte bet, machten Gefangene und erbeuteten Lebensmittel. Bir beſegzten nach einem lebhaften Gefecht am 23. März Sharobin und verſehten dem Feind am Bialafluß, in der Gegend von Jebel Hamriſi und Kizel Robar ſchwere Schläge. Am 25. März beſetzten wir Boltawah und Sindiyak und ergriffen von den reichen fruchtbaren Gegenden 85 Meilen nördlich von Bagdad Beſitz. Fallingah 36 Meilen weſilich Bagdad iſt von uns am 19. März beſetzt worden. Die Tärken lei⸗ ſteten als ſie auf dieſen Ort zurückgingen, geringen Widerſtand. Diuie ſechſte Kriegsanleihe. Kleine Jeichner an die Frontl Faſt noch mehr als die rieſigen Ergebniſſe der deutſchen Kriegsanleihen ſelbſt hat die ſteigende Zahl der Zeichner, ins⸗ beſondere der Zeichner von kleinen Beträgen auf die Welt Eindruck gemacht. Sind doch die Geſamtzeichnungen von 1,17 Millionen bei der erſten Anleihe bis auf 5,27 Millionen bei der vierten geſtiegen. Noch größer iſt die Steigerung bei den kleinen Zeichnungen bis 1000 Mark, von denen bei der erſten Anleihe nur etwa eine halbe Million, bei der vierten dagegen 4,25 Millionen gezählt wurden. Die fünfte Anleihe brachte allerdings mit 3,08 Millionen Kleinzeichnungen und 3,8 Millionen Geſamtzeichnungen in der Beteiligung gegen die vierte einen Rückſchlag, aber ſie überragt die dritte immer noch bei den Beträgen bis zu 1000 und kommt in der Zahl der Geſamtzeichnungen faſt an jene heran. Wenn nun auch die fünfte Anleihe im Ergebnis ſelbſt kaum merkerswert hinter der vierten zurückbleibt(10,65 Millionen gegen 10,71 Millionen), ſo muß doch mit allen Mitteln Der hingearbeitet werden, daß gerade die Zahl der Zeichnungen auf der einmal erreichten Höhe bleibt, ja, daß ſie noch geſteigert wird. Denn in ihr drückt ſich das Maß des Vertrauens aus, welches das Volk zu ſeinem Vaterland hat. Sinkt dieſe Zahl, dann werden unſere Feinde und Nei⸗ der ſagen: Seht, das deutſche Volk glaubt nicht mehr an den Sieg ſeiner Waffen! Und der Widerſtand der feindlichen Völ⸗ ker wird geſtärkt werden, und die Ausſicht auf Frieden rückt abermals in weite Ferne. Deshalb ruft das Vaterland nicht nur die großen Geldleute auf, ſondern es wendet ſich ebenſo dringlich an die kleinen. Welche Kraftäußerung gerade in den kleinen Zeichnungen liegt, das hat England wohl er⸗ kannt. Es hat bei ſeiner letzten Anleihe immer wieder auf das deutſche Beiſpiel hingewieſen, um das eigene Volk anzu⸗ feuern. Wollen wir da nachlaſſen? Und wer wollte kein Vertrauen in unſere Waffen haben, die Hindenburg in ſeiner ſicheren Hand hält? Geſtehen wir es üns ruhig ein: als in die Werbearbeit zur fünften Anleihe der rumäniſche Verrat fiel und damit ein neuer Feind gegen uns aufſtand, da hat es doch wohl Kleinmütige gegeben, die ihr Geld in der Schublade oder im Strumpf ſichrer wähnten, als in der Reichskaſſe. Deshalb iſt damals auch die Zahl der mänien das Schickſal Serbiens und Montenegros teilt, da der U⸗Boot⸗Schrecken über England und ſeine Verbündeten gekommen iſt? Zuverſichtlicher denn je ſchauen wir heute zu unſrer Führung empor. Und deshalb wird heute der Appell des Vaterlandes an die Opferwilligkeit in aller Herzen ein ſtarkes Echo finden. Das Millionenbeer der kleinen Zeichner muß noch größer werden als bisher. Nur dann wird im Er⸗ der neuen Anleihe der unbeirrbare Wille des ganzen olkes zum Ausdruck kommen, in dieſem Kampfe um Sein oder Nichtſein des Vaterlandes unter allen Umſtänden zu ſiegen. Darum: Kleine Zeichner an die Front! Die Kriegsanleihe und die Rentner! Ein erfahrener Großbankier gab dem Verfaſſer dieſen Zeilen einſt den Rat, ſein Kapital zu je einem zulegen; dann könne nie alles verloren gehen und es bleibe ſo außerdem die Möglichkeit höheren Gewinnes. Und zahl⸗ reiche andere Rentner werden von dem Bankier ihres Ver⸗ trauens wohl den gleichen Vorſchlag gehört haben. In der Tat hat er ſich auch bisher vollkommen bewährt. Nun aber, wenn der Hypothekenmarkt ſchwankt und die Ueberproduk tion von Mietwohnungen den drückt, dann können immerhin Schwierigkeiten entſtehen, ſelbſt hien, wo doch ein unverrückbares Gut, das Haus, verpfän Um wieviel ſicherer muß nicht eine Kapitalanlage erſcheinen wenn nicht nur ein Haus, der Beſitz eines Mannes haftet für das Darlehen, ſondern wo dies das ganze che Reich tut mit der Steuerkraft einer Bevölkerung von 70 Millionen mit ſeinen gewaltigen Kräften, mit Grund und Boden, In“ duſtrie und Handel, Eiſenbahnen und Schiffahrt, der Intell“ genz und Tatkraft der Bewohner. So ſtellt iede unſerer Kriegsanleihen dar als eint auf das Deutſche Reich Ja, die Kriegsanleihepapiere vereinigen in ſich die beiden Eigenſchaften des Staatspapieres und der erſtſtelligen Hypothek; ſie bilden alſo, wenn man dem Rate jenes Groß⸗ bankiers folgen will, für den klug handelnden Rentner 3 wei Drittel der zweckmäßigſten Kapitalankage Und wenn daneben der Reniner noch ſeinen Beſitz an guten Aktienpapieren beibehält, ſo darf er von allen ande⸗ ren Staatsbürgern auf das höchſte beneldet werden. Denn bei der großen Geldflüſſigkeit, die mit un ſerem großen Nationalwohlſtande zuſammenhängt, waren in den letzten Jahren, trotz der ſchwierigen Lage auf dem Bau —5 inbeſ nur zu—— rozent 57 erzubringen, währen m ens ſieben Jahre gewährleiſtet ſind. Das bedeutet für den Reniner eine Erhöhung ſeine Jahreseinnahme, und dieſe dürfte den klei neren und mittleren Rentnern um ſo mehr willkomme ſein, als ja, wie jetzt ſchon, auch in der nächſten ein weſentliche Verteuerung aller Gegenſtände des täglichen Bedarfs eintritt. Und auch das Eine darf nicht vergeſſen werden: Wen! reiche Privatleute für ihr 3 apital und groß von klugen Leuten geleitete Aktiengeſellſchaften, die doch ſil die Sie nen anvertr fremden Kapitals vor dem Geſetze verantwortlich ſib wie wir jetzt auch wieder ſehen, ſich mit vielen Millionen 00 der Kriegsanleihe betelligen, ſo geſchieht es ſicher nicht aurs reinem Patriotisman, der gewiß anertennenswert ſondern doch in der Hauptſache in der 19 Erkenntnis, daß eben die Kriegsanlethe die icherſte und beſte Kapitalsanlage darſtell! nd das dürfte denn auch den Rentner ein we Fi ig ſein. Mit anderen Worten: Jeder Rentner in ſemem wohlverſtandenen eigenen Iniereſſe handel werm er all ſein verfſigbores Geſd jetzt bei der ſechſhen Kre anleite auegt. S — 7* 4—— 4 Zeichner hinter der vorhergehenden Anleihe zurückgeblieben. Wo ſind heute dieſe ſchwächlichen Seelen? Heute, da Ru⸗ el Staatspapieren, in erſten Hypotheken und guten Aktien an, iſt Kr des un gef Lei Sud ſüh. ein, dur betz de* wit, glie ſüth 6 0 zrae zu ſie an f übr men abg⸗ und ban; geſe wir! — 0 und lich, Als Se bibl. tän dern b. 2 kiker ſe Montag, den 2. April 1917. n Nus Stadt und Land. 0— i⸗ Mit dem 50 ausgezeichnet Unteroffizier Jakob Schertel, Sohn des Bürodieners Jakob Schertel aus Feudenheim. Musketier Ludwig Thieme für tapferes Verhalten in [weren Kämpfen. Landſturmmann Gotthilf Fvey, bei der.⸗G.⸗Kompagnie ndes Füſilier⸗Regts. 40. „„andwehrmann Paul Gräff, in einem Reſ.⸗Inf.⸗Regt., Sohn des Gärtners Jakob Gräff, Saurentiusſtraße 24, gleichzeitig nkit der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille, unter Beförderung 1 zum Gefreiten. el 5 r Sonſtige Auszeichnungen. n Kanonier Julius Neck, Sohn des Hofmuſikue Jakab Neck, e E 7. 5, Iuhaber des Eiſernen Kreuges, wurde mit der Badiſchen 5 ſilbernen enſtmedaille ausgeze n Perſonal⸗Veränderungen. er Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. ſt Es murden befördert: 5 Zu Fähnrichen: Nachbenannte Kadetten der Haupt⸗ n Kadettenanſtalt ſind als Fähnriche in der Armee angeſtellt und hl. zunächſt den betrefſenden Erſatztruppenteilen überwieſen worden: a, die Oberſekundaner Erck. im Füſ.⸗Regt⸗ Nr. 40, von Eckardt, Iim Gren.⸗Regt. Nr. 109, von Dawans, Lindhorſt, im bren.⸗Regt. Nr. 110, Haas, im Inf⸗Regt. Nr. 112, Reichardt, 0 im Inf.⸗ Nr. 114, Krauß, im Inf.⸗Regt. Nr. 170, van .[Schellenbeck, im Jäger⸗Regt. zu Pferde Nr. 5, Herold, im n Sußartl.⸗Regt. Nr. 14, Boos, im Pionier⸗Batl. Nr. 14. l⸗ 25 kt 4 Unterprimaner und 229 Oberſekundaner der Haupt⸗Kadetten⸗ ht. anſtalt find, laut Mitteilung des Militärwochenblattes, als Fähn⸗ ſo ziche in der königl. preuß. Armee angeſtellt und zunächſt den in betreffenden Erſatztruppenteilen überwieſen worden. r⸗ 2 2*2* Kriegstagung des Rlgemeinen deutſchen chorſänger⸗ 0 verbandes und der Ballettunion. n/ Im Laufe dieſer Woche fand hierſelbſt eine Kriegstagung ir des Allgemeinen Deutſchen Chorfängerverbandes i und der Ballettunion ſtatt, in der bedeutſame Beſchlüſſe )e kefaßt wurden. Die Balletiunion hielt am Dienstag ihre 2. neußerordentliche) Delegiertenverſammlung unter der je[eitung von Frl. Albert. Heitz Straßburg ab. Der Geſchäftsleiter der Ballettunion und des Chorfängerverbandes, Herr Eugen Frie⸗ N, debach⸗Mannheim, erſtatiete den Bericht über die letzten Geſchäfts⸗ e ſöhre, ber eine erfreuliche Aufwärtsbewegung des jungen Verbandes n.(ezeichnet. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete die Be⸗ 1 katung und Beſchlußfaſſung über den Antrag des Berwaltungsrates ketr. Angliederung der Ballettunion an den Chorſängerverband und ber Annahme der neuen Satzungen. Die ſehr lebhafte und von eialem Gebiete getragene Ausſprache der Delegiertinnen, in die uuch der Syndikus der Balleitunion und Vorſitzende des Verbanbes (ier Förderung deutſcher Theaterkultur, Herr Dr. Seelig⸗Mann⸗ heim, und der Herr Dramaturg Krüger vom hieſigen Hoftheater it ihren ſachkunbigen Ratſchlägen wiederholt eingriffen, führte zur erkinahme des Anikages der Berſchmelzung der Ballett⸗ inion mit dem Chorſäugerverband, ein Antrag, der n zuch vom letzteren in der ſich auſchließenden Tagung angenommen Furde. Für die künſtleriſche Hebung des Balletts wurde ein Kunſt⸗ in(ausſchuß, beſtehend aus den Damen Bourgeau, Laucks und Sedl⸗ zu kaver⸗Wiktig(Ballettmeiſterinnen), Gerzer(Solotänzerin) und Salten Tänzerin), gebildet. Der Kunſtausſchuß erhält das Recht, ſich durch Autoritäten auf künſtleriſchem Gebiete zu ergänzen. Der Chorſängerverband begann ſeine Beratungen am Donnerstag. Tagsvorher hatte eine vorbereitende Ausſchußſitzung kattgefunden. Mit der Vertretung des Kardellpräſidiums war das eE neralkartellausſchußmitglied, Hofſchauſpieler Alex. Köckert⸗ in Kaunheim beauftragt. Da 241 Mitglieder unter der Fahne ſtehen, n, far die Zahl der Delegierten gegenüber den früheren Sitzungen he heſentlich herabgemindert. Wie in allen Verbänden hat der Krieg (uch auf den Chorſängerverband, nach dem durch Herrn Geſchäfts⸗ ſührer Friedebach erſtatteten Geſchäftsbericht, aufs ungünſtigſte 1 üungewirkt, ſodaß es der energiſchſten Arbeit des Geſchäftsleiters be⸗ er hürtte, der Schwierigkeiten Herr zu werden. Der Mitgliederſtand deträgt 3. Zt. 2430. Auch bei dieſer Tagung war ber wichtigſte Punkt er Weiterausbau des Verbandes dahingehend, auch andere Bühnen⸗ ik⸗ mitgtieder in den Verband aufzunehmen, beſonders die Ballettmit⸗ t, leder, was zur erwähnten Verſchmelzung der beiden Verbände 1 Frte. Der Verband wird nunmehr den Namen Deutſcher ſt. Eborſänger⸗ und Ballett⸗Berband führen. Der Bei⸗ ſt. krag wird ab 1. April 1918 auf 1,50 Mk. erhöht. Als Borſitzender des en bildenden Kunſtausſchuſſes wurde der bekannte Komponiſt des ür edes„Teure Heimat“ und„Wir ſitzet unterm Aeppelbaum“, Chor⸗ ich äuger Karl Kromer⸗Stuttgart, gewählt. Analog dem Kunſtaus⸗ huß des Balleits wird auch ſeine Zuſammenſetzung erfolgen. Die n, brigen Punkte der Satzungsänderung wurden ebenfalls angenom⸗ n⸗. aeen. Ein Antrag auf Verlegung des Verbandes nach Berlin wurde li⸗ Die koſtenloſe Stellenvermittlung wird vom 1. Jau. 1918 Ateingeſührt, ebenſo wird obligatoriſche Wöchnerinnen⸗, Holidaritäts⸗ 5 nd Sterbeunterſtützung eingeführt. Als Jahresbeitrag für den Ver⸗ u tend zue Förderung Lulſcher Theaterkulkur wurden 50 Mark feſt⸗ ch wlest. Den einzelnen Ortsverbänden, wie auch den Einzelmitgliedern 1 urd nahegelegt, dem Verband als Mitglieber beizutreten. Herr Sun⸗ en* 22* Ein Forſchungsinſtitut für Geſchichte e! 2 9 des Krieges E und alle damit in Zuſammenhang ſtehenden politiſchen, wirtſchaft⸗ üüben und kulturellen Fragen, iſt in Jena begründet worden. e Us Grundſtock wurden in Sammlungen des von Prof. Dr. von dlis ins Leben gerufenen Kriegsarchivs der Univerſitäts⸗ in ſilliother Jena benutzt, die jetzt weiter ausgebaut und vervoll⸗ au' ändigt werden ſollen. Das Inſtitut wird durch einen Vorſtand 3. Seite. Nr. 156. — bikus Dr. Seelig entwickelte am Schluſſe der Tagung ein Tätig⸗ keitsprogramm, in dem er, wie in bereits früher gemachten Ausführungen, als Friedensarbeit dem Berbande hohe Ziele künſtle⸗ riſcher und ſozialer Ratur ſteckte, die wie der Theaterkulturverband eine Geſundung der Geſamtlage des Künſtlerſtandes bezwecken will. Die Wahl des Ortes und des Zeitpunktes der nächſten Tagung wurde dem Berwaltungsrat überlaſſen. v. Errichtung einer Mittelſtandshilfskaſſe in Baden. Weiten Schichten des Mittelſtandes der Krieg durch ſeine lange Dauer tiefe Bunden geſchlagen. Aus dieſem Grunde wurde bei der badiſchen Regierung angeregt, durch die Errichtung einer Mittelſtandskaſſe den ſchwer bedrängten Exiſtenzen zu helfen. Das Miniſterium des Innern kam dieſem Wunſche nach und arbeitete einen Geſetzeniwurf über die Gründung einer in der Hauptſache als Zinzzuſchußkaſſe gedachten Mittelſtandshilfe aus. Die Verwaltung ſollte dem Gr. Verwaltungshof übertragen werden. Bei den Kreisverwaltungen, die den Gedanken einer ſolchen Mittelſtandshilfe ſchon auf dem Kreisvertretertag 1915 vertraten, ſtießen aber die Vorſchläge der Regierung auf Widerſpruch. Das Verfahren, wie es das Miniſterium ausgedacht, wurde als zu lang⸗ wierig und zu ſchleppend und die Zeutraliſierung des Hilfswerks in Karlsruhe als zu weitgehend bezeichnet. Endlich wurden gegen die Ausſchaltung der freien Entſchließung der Kreisverſammlung und Kriegsausſchüſſe Bedenken erhoben. Die Kreiſe beſchloſſen daher, die Regierung zu erſuchen, von einer geſetzlichen Regelung der geplauten Mittelſtandshilfe abzuſehen und es als Auf⸗ gabe der Kreiſe zu bezeichnen, den Kreiskaſſen unter finan⸗ zieller Beihilfe des Staates— in Ausſicht geſtellt iſt eine Million Mark—, Mittelſtandskaſſen als Kaſſe für Darlehen, Zinszuſchüſſe und andere Beihilfen anzugliedern. Auch die Vertreter der größeren Städte und der mittleren Städte und der Handwerker⸗ und Gewerbevereinigungen waren mit dem Vorſchlage der Kreiſe einverſtanden. Für die Behandlung der Kreditgeſuche werden bei den Kreisausſchüſſen Sonderausſchüſſe gebildet, die durch Vertreter des Handwerks, Gewerbes uſw. er⸗ weitert werden. Die Grundſätze über die Art und Höhe der Dar⸗ lehen uſw. ſollen ſpäter feſtgeſetzt werden. * Das Ergebnis der letzten Viehzählung in Baden am 1. März 1917 iſt ein günſtiges. Es wurden feſtgeſtellt 684 146 Stück Rind⸗ vieh gegen 684 390 Stück bei der Zählung am 1. Dezember 1916. Der Beſtand der Schweine hat allerdings eiwas mehr abgenommen, was auf die in den letzten Monaten ſtattgefundenen zahlreichen Hausſchlachtungen zurückzuführen iſt. Am 1. März wurden 326 928 Schweine gegen 484587 bei der Zählung zu Beginn des Monats Dezember feſtgeſtellt. 4 * Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Gg. Mayfarth, wohnhaft im Stadtteil Neckarau, langjähriger kaufm. Beamter der Firma Joſ. Vögele, wurde zum Vize⸗Feldwebel befördert. * Vortragsabend des Nationalliberalen Vereins Mannheim. Wir nehmen als ſelbſtverſtändlich an, daß kein Parteifreund über den morgigen Abend anderweitig verfügt hat. Der Beſuch der Verſammlung des Nationalliberalen Vereins, die morgen Abend halb 9 Uhr in den unteren Räumen der Mannheimer Liedertafel, K 2, 32, ſtattfindet, muß zeigen, daß man dem Vontrage des Herrn Parteiſekretärs Wittig über das Thema„Aus Eiſerner Zeit“ das regſte Intereſſe entgegenbringt. Die Nationalliberale Partei Mannheims kommt mit dieſer Veranſtaltung dem allge⸗ meinen Wuaſche entgegen, ſich in einer Zeit weltgeſchichtlicher Hoch⸗ ſpannung, in der jeder Tag Geſchehniſſe von größter Bedeutung für die Geſchicke unſeres geliebten Vaterlandes bringen kann, im Kreiſe bewährter Parteifreunde um einen Mann zu ſcharen, der als ein in allen politiſchen Dingen beſonders erfahrener, ſcharf⸗ ſinniger Redner bekannt iſt. Bringe ſedev auch ſeine erwachſenen weiblichen Angehörigen mit. Unſere Frauen nehmen ja an den gegenwärtigen welthiſtoriſchen Ereigniſſen ebenfalls den regſten Anteil. * Die Großh. Hof⸗ und Landesbibliothek iſt on Gründonners⸗ tag bis einſchließlich Sanntag, den 15. April geſchloſſen. Die aus⸗ wärtigen Benützer werden erſucht, hiervon Kenntnis zu nehmen. Wie bei den Wahlen auf jede Stimme, ſo kommt es bei der Kriegsanleihe auf jede Mark an. * Das ſeldgraue Brettl, das geſtern Vormittag zum zweitenmale im Mannheimer Künſtlertheater Apollo ſtattfand, befriedigte das ſehr zahlreich erſchienene Publikum wieder in hohem Maße, denn die Dar⸗ bietungen waren ebenſo reichhaltig wie gediegen. Von den Mit⸗ gliedern unſeres Hoftheaters, die ihr hervorragendes Können in lie⸗ benswürdiger Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten, eröffnete Frl. Eſchellmann den Reigen mit zwei Liedern, die von der vielverſprechenden jungen Künſtlerin ſtimmlich und im Vor⸗ trag ſo ausgezeichnet wiedergegeben wurden, daß man für das zu⸗ gegebene dritte Lied wirklich dankbar war. Die Herren Grünberg und Odemar ſpendeten ernſte und heitere Gaben mit ſo prächtiger Pointierung, daß man gern noch weiter zugehört hätte. Herr Egger war unübertrefflich als Humoriſt. Der„Marmelade⸗Hymnus“ ge⸗ ſtaltete ſich zu einer wahren Glanzleiſtung. Herr Voiſin zeigte mit dem brillauten Vortrag dreier Lieder zur Laute ſein vielſeitiges Können. Der zweite Teil der Veranſtaltung brachte in der Haupt⸗ ſache Darbietungen von Hias⸗Hauptdarſtellern. Die unübertrefflichen Mannheimer Humoriſten Gebr. Buck hatten bereits im Rahmen des beliebten Quartetts, zu dem noch die Herren Dobler und Wolf gehören, zu dem gewohnten großen Erſolg der geſpendeten Vorträge beigetragen. Den Vogel ſchoß wieder der Hias⸗Darſteller, Herr Philipp Weichand, ab, der als Bettelbua in ganz einsiger Weiſe den Kontakt mit dem Publikum dadurch zu finden wußte, daß er mit der Sammelbüchſe ſich in den Zuſchauerraum begab und ſein „Scheuk mir was“ ſo unwiderſtehlich drollig weiter ſang, daß die Büchſe bald gefüllt war. Gute Abwechslung in die Vortragsfolge brachte ein hier weilender Urmannemer, Unteroffizier Dahlerbruch. Er führte ſich mit einem Gedicht in Pfälzer Mund⸗ art, mit dem er in überzeugender Weiſe den Nachweis lieferte, daß es nur„en Mannem“ gibt, auf das vorteilhafteſte ein und erdielte hierauf einen ganz beſonderen Erfolg mit einer Improviſation, die er mit Blitzdichterroutine aus Zurufen aus dem Publikum ſchuf. Herr Sturmfels trug Baueruſtizzen von Schönherr mit feinſter Poin⸗ tierung vor, Gefreiter Walter erfreute mit guten humoriſtiſchen Beiträgen in Pfälzer Mundart und Gefreiter Oſtermayr be⸗ währte ſich ebenfalls als Rezitator. Etwas ganz apartes hatte man ſich bis zum Schluß aufgehoben: eine Rokokoſzene. Frl. Pallesko, die reizende Ninette der Hias⸗Aufführungen, und Herr Poll in Ger tanzten eine von der Hofballettmeiſterin Frl. Häns einſtudierte Ga⸗ votie mit bezaubernder Grazie, Herr Konzerſtmeiſter Löſcher ſpielte mit reiſſter Künſtlerſchaft den Fauſtwalzer aus„Margarete“ und Kraftfahrer Eiſinger, der beliebte Tenoriſt, ſang mit prächtiger Tongebung drei Liebeslieder. Schade, daß ſich die Veranſtaltung ſo außerordentlich in die Länge zog und daß infolgedeſſen maucher Be⸗ ſucher ſchon zum Mittagsmahl geeilt war. Die Begleitung der ge⸗ ſanglichen Vorträge führten die Herren Herbold u. Schelofsky in gediegener Weiſe durch, während ſich Herr Hofſchauſpieelr Wenzel Hoffmann als überaus geſchickter Leiter des Ganzen erwies. 'e Stadtkinder aufs Land. Der Badiſche Leahrerverein hat an ſeine Vereinsmitglieder einen Aufruf gerichtet, mit dazu beigutragen, da arme Schulkinder auf dem Lande untergebracht und hier in ihrer Geſundheit geſtärkt werden. * Sein 2 jähriges Geſchäftsiubiläum ing am 1. April der Magazimier Philipp Kögel bei der Mannheimer Dampfſchlepp⸗ Schiffahrtsgeſellſchaft. Von ſeiten der Direktion erhielt der Jubilar an anſehnliches Geldgeſchenk Polizeibericht vom 2. April 1917(Schluß). Unſälle. Einem 55 Jahre alten Taglöhuer, Wallſtadtſtr. 11 wohnhaft, ſiel am 23. v.., vormittags gegen 11 Uhr, in einem Fabrikbetriebe in Neckarau beim Aufladen von Guß ein Stück Eiſen äuf den rechten Fuß, wodurch dieſer gequetſcht wurde.— In einem Fabrikbetriebe in Waldhof ſchlug am 31. v.., nachmittags 12/ Uhr, einem 62 Jahre alten verheirateten Hilfsarbeiter, Mittelſtraße 28 wohnhaft, beim Schieben eines Wagens die Deichſel gegen die rechte Bruſtſeite, wodurch der Mann erhebliche Quetſchungen da⸗ vontrug.— Einer 16 Jahre alten Fabrikarbeiterin, wohnhaft in Zud⸗ wigshaſen fiel am 28. v. Mts., abends 9 Uhr, auf ihrer Arbeitsſtelle in einer Fabrik im Induſtriehafen ein Eiſenſtück im Gewichte von etwa 50 Pfund auf den rechten Fuß, wodurch ihr die Zehen gequetſcht wurden.— Auf ſeiner Arbeitsſtelle in einer hieſigen Bäckerei ſchüt⸗ tete ſich aus Unvorſichtigkeit am 29. v.., vormittags 9 Uhr, ein 41 Jahre alter, P 5. 14 wohnhafter Bäcker einen Topf heißen Waſſers —0 den rechten Arm, wodurch er einige Brandwunden davon⸗ trug. Epileptiſcher Anfall. Am 31. v.., abends 7 Uhr, er⸗ litt ein auf der Durchreiſe hier begriſſener lediger 86 Jahre alter Heizer in einer hieſigen Wirtſchaft eimen epileptſchen Anfall und blieb bewußtlos liegen. Er wurde, wie alle anderen Verletzten, ins Allge⸗ meine Krankenhaus aufgenommen. Unaufgeklärte Diebſtähle. Fahrraddiebſtäh c. Am 25. Mäürz Marke„Preſto“, Fabr.⸗No. 354411, ſchwarzer Rabmen und Felgen mit grünen Streifen, ovale Lenkſtange, Freilauf mit Rück⸗ tritibremſe, auf dem Rahmen ſteht in roter Schrift der Namen„Vize⸗ ſeldwebel Diſtorn, Landſtr.⸗Batl. 3. Komp. in Pforzheim“. Am 28. März Marke„Excelſior“, Nr. 216887, ſchwarzer Rahmen und Felgen, »vernickelte Speichen, leicht gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, Frei⸗ lauf mit Rücktrittbremſe. Am 29. März Marke„Adler“, Fabrik⸗Nr. 461744, ſchwarzer Rahmen, Felgen und Schutzbleche, aufw. geb. Lenk⸗ ſtange mit zwei Glocken, Handbremſe.— Säckediebſtahl: Vom 18. bis 20. Februar aus einer Halle in der Güterhallenſtraße, 5 Bün⸗ del Mehl⸗ und Zuckerſäcke ohne Zeichen; vom 22. zum 23. März von einer auf der Güterhallenſtraße ſtehenden Rolle 8 Bündel Salzſäcke ohne Zeichen.— Autoreifendiebſtahl: Vom 10. bis 12. März aus einer Fabrik in Waldhof 3 auf Felgen montierte, ge⸗ brauchte, gut erhaltene Automobilgummireifen, 2 Continental Nr. 705893 und 868234 und ein Michelin Nr. 4988595.— Schuhs und Sockendiebſtahl: Vom 26. zum 27. März aus einem Laden in S 4, 22 folgendes: 18 Paar Herrenſchnürſchuhe, Größe 40—44, 4 Paar Herrenzugſtiefel, Größe 40 und 45, 25 Paar Damenſchuhe, Größe 35—41 und 10 Paar ſchwarze Herrenſocken.— Haſendieb⸗ ſtahl: Vom W. zum 29. März aus einem Stall hinter der Hum⸗ boldtſchule 3 eiwa 1 Jahr alte Rieſendeckhaſen, 2 davon ſind Häſinnen, wovon die eine hochträchtig iſt, die andere hat vor einigen Tagen ge⸗ worfen; die Jungen blieben zurück.— Unterſchlagung von goldenen Uhren: In letzter Zeit 2 goldene Herrenuhren mit Sprungdeckel Nr. 2492 und 2485, eine goldene Herrenuhr ohne Sprungdeckel Nr. 1883, zwei goldene Damenuhren Nr. 2175 und 9 Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmännſchaft wird ex⸗ ucht. Verhaftet wurden 10 Pexſonen wegen verſchiedener ſtrafha⸗ rer Handlungen, darunter ein Schloſſer aus Freinsheim und ein Kaufmann aus Vilbel, beide wegen Diebſtahls. Rus dem Sroßherzogtum. oc. Hockenheim, 2. April. Das vierjährige Töchter⸗ chen des im Felde ſtehenden Taglöhners J. Frank kam beim Spielen dem Ofen zu nahe. Die Kleider des Kindes gerieten in Brand und es erlag ſeinen ſchweren Verletzungen. * Ladenburg, 1. April. Dieſer Tage fand hier in den Räumen des Gaſthaſtſes„zum Schwanen“ eine ſehr zahlreich be⸗ ſuchte Verſammlung von Handwerkern ſtatt. Herr Bibliothekar Lohr vom Großh. Ladensgewerbeamt Karlsruhe war erſchienen, um in Hochintereſſantem, längerem Vortrage über die un“ eerwaltet, an deſſen Spitze der Staatsminiſter Dr. jur. Clemens 83 —— —— —— Delbrück ſtebt. Die wiſſenſchaftliche Leitung iſt dem Hiſto⸗ er Prof. Dr. Georg Mentz übertragen worden. Dem Vor⸗ kande ſteht ein Verwaltungsrat zur Seite. Ihm gehören außer Fertretern der Zivil⸗ und Militärbehörden, den Vorſtehern wirt⸗ (haltlicher Körperſchaften und Vertretern der Preſſe Angehörige Aer Betufs⸗ und Erwerbsſtände an, insbeſondere ſolche, die das Onſtitut durch namhafte materielle Unterſtützung gefördert haben, Die wiſſenſchaftliche Arbeit kann naturgetäß erſt ſpäter be⸗ kinnen; einſtweilen kann es nur die Aufgabe des Inſtituts ſein, E. vorhandenen umfangreichen Sammlungen in umfaſſender * auszugeſtalten, damit neben der eigentlichen Buchliteratur, 0 Kriegszeitſchriften und Zeitungen des In⸗ und Auslandes aulh * im Kriegs⸗ und Heimatsgebiet gedruckten Gelegenheitsſchriften, dwie Feldbriefe. Maueranſchläge, Kriegszeitungen, Karten und Rftige bildliche und künſtleriſche Darſtellungen an einer Stelle n der Hand möglichft überſichtlicher Verzeichniſſe nebeneinander Pt werden Fönden. Es giöt bis jebt in Deutſchlaud keine ant der dieſes Matertal vollſtändig vorläge oder bereits zu⸗ Pich wäre. Auch die größten derartigen Samutlangen in ekin, Leipzig und München köanen einſtweilen ur bibliothe⸗ ech Ziele verfolgen. In dem JFenger Inſtitut ſoll der Hiſtori⸗ dem die militäriſchen Sammlungen noch auf Jahre hinaus loſſen bleiben werden, eine Stätte freier Forſchung finden, der alle hiſtoriſchen, militäriſchen, wirtſchaftlichen und kultu⸗ len Probleme unſerer großen Zeit eingehend bearbeitet, aber die mannigfachen Wechſelbeziehungen der geiſtigen und poli⸗ 2 5 in den kriegführenden Ländern berglichen Bunen, Au Alem Paterial zuſammen ſoll ſich ein gre e, 9e3 ſchloſſenes Bild all der Fragen ergeben, die für Deutſchland, die Verbündeten und die Feinde, für das Heimatsgebiet wie für die beſetzten Gebiete von Wichtigkeit geweſen ſind oder noch ſein könnten. Namhafte Stiftungen ſind dem Inſtitute von Behörden und Körperſchaften zur Durchführung ſeiner Ziele in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden; um dieſe aber reſtlos erreichen zu können, richtet ſich die Bitte auch an die Allgemeinheit um tatkräftige Mitwirkung bei der Sammlung aller Kriegsdruckſachen, die für ſpäter in irgend einer Weiſe werivoll ſein könnten. Erwünſcht ſind vor allem die Druckſachen aus dem Felde und den beſetzten Gebieten und was jetzt ſchon aus dem Auslande zu uns gelangt; ferner alle Mänu⸗ ſtriptdrucke und ſolche Literatur, die nicht im Buchhandel erſcheint. Zuſendungen werden an das Kriegsarchiv der Univerſitätsbiblio⸗ thek Jena erbeten.(TBY/ * 21 Kunſt und Wiſſenſchaſt. Beethoven's Cdur-Meſſe. (Zum Karfreitagskonzert des Muſikvereins.) Von den zwei Meßkompoſitionen, die Beethopen der Nachtpelt hinterließ, hat— von der Fragment gebliebenen Cis⸗moll⸗Meſſe ganz abgeſehen— nur die zweite, die große D⸗dur⸗Meſſe(Missa solemnis) die verdiente Würdigung und Verbreitung gefunden. Dagegen iſt die erſte Meßſchöpfung unſeres Meiſters, die Edur⸗Meſſe, Op. 86, boelche zeitlich ztoiſchen die 3. und 6. Symphomie fällt, ſo gut wie unbekaant geblieben, ſo decß boir merktpürdigertoeiſe erſt 110 Fahre nach ſeiner Uraufführung am Karfreitag dieſes Werk in uaſerer„Mufikſtabi“ Mannheim zu hören Gelegenheit haben werden. Und doch trägt die C⸗dur⸗ Meſſe ſo viele charakteriſtiſche, echt Beethoven'ſche Züge, daß ſie weit mehr als muſikwiſſenſchaftliches Intereſſe hat. Ihre Kompo⸗ ſition fällt in eine Zeit, in welcher die Kirchenmuſik auf bedauer⸗ lichein Tiefſtand ſich befand, und geſchah in der Ahſicht, der kirch⸗ lichen Tonkunſt eine neue Richtung zu geben.„Bach und Händel“, ſo charakteriſiert A. von Dommer dieſe für die Kirchenmuſtk unheil⸗ volle Epoche,„hatten ihren Nachkommen ein großes Erbteil hinter⸗ laſſen, leider aber war niemand da, der es in ihrem Geiſte zu verwalten und zu mehren vermocht hätte. Die Beſſeren verloren ſich in Bewunderung deſſen, was ſie an jenen Meiſtern begriffen, was im weſentlichen aber doch nur das Endloſe ihres Schaffens war, die kunſtreiche Durchbildung der Form. Aber dieſe er⸗ ſtaxrte, indem der Geiſt daraus entwichen war, das bedeutſame Stimmgewebe wurde ein trockenes Geflecht magerer Kontrapunkt⸗ melodien, und wenn man, in Nachahmung des Bach'ſchen Stils, überall mit Fugen und Kontrapunkten kommen zu müſſen glaubte, ſo war dies doch nur ein Schein von Stilobiektivität. Die prote⸗ ſtantiſche Kirchenmuſik war völlig durchkältet vom Rationalismus, die katholiſche war ein Gemiſch von Sinnlichkeit, Myſtizismus und halbtheatraliſchem Meß⸗ und Altargepränge in ganz ſtabil ge⸗ wordenen Formen.“ Solche Zuſtände hat man zu bedenken, wenn man Beeihovens Werk gexecht werben will, das zum erſten Mal wieder die ſo lange mißbrauchte Form des Meßtextes mit einem wahr und tiefreligiös empfundenen Inhalt erfüllte und den ge⸗ heimnisvoll erhabenen Sinn des Textes mit voller Gemütswärme crfaßte und in überzeugenden Tönen wiedergab. Daß die durchaus neuartige, die ideelle Bedeutung des Meß⸗ iextes in jeder Hinſicht in den Vordergrund ſtellende Auffaſſung ſeiner Aufgabe, die auch auf Stil und Form des Ganzen nicht ohne Einfluß bleiben konnte, die Zeitgenoſſen überraſchen mußte, darf nicht verwundern. Und ſo erklärt ſich auch die Aeußerung des Fürſten Eſterhazh, dem Beethoven die Widmung des Werkes zuerſt zugebacht hatte, nach der Erſtaufführung(18. Sept. 1807) in Eiſenſtädt:„Aber lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht?“— Weniger begreiflich erſcheint es, wie ſelbſt ein ſo großer Kenner und Verehrer Beethobens wie deſſen Bio⸗ gtuph Adolf Bernhard Mart in der C⸗dur⸗Meſſe nicht mehr ber⸗ Rimtant,„als alle lobenswerten Meſſenkomponiſten jener Zeit, die Hummel und toie fie alle heißen auch gegeben.“ Viel treffender charakteriſiert Paul Bekker das Werk und ſein Verhältnis zur Missa solemmnis, wenn er beide als„Pole der Beethoden'ſchen Glaubenswelt“ hinſtellt.„Ihr Verhältnis zu einander ähnelt dem der 5. zur 9. Symphonie. Wie in dieſen beiden Werken unmittel⸗ bares Erleben und reflektierendes Erkennen der. Schickſalsmacht einander gegenüberſtehon, ſo ruht die erſte Meſſe auf der Baſſis naib ſkrupelloſer krchlicher Gläubigkeit, während dic gweile dus Denkmal einer ſubfektiv kritiſchen Religioſttät darftellt“. 9 9 * 4 3 — ———— * ſcha Wareninduſtrie Schweiz anſäſſigen würde bereits am 30. April 1415 erfolgt war. Lauterecken 16 000 Fichten, Stroben un intereſſanten Werkes erwartet werden. Nr. 156. Seite 4. 2 Montag, ben 2. Aprl 101f. BVaterl. Hilfsdienſtpflicht zu ſprechen und für die Teil⸗ nahme der Handwerker des Ladenburger Umkreiſes an der Verſor⸗ ung unſeres Heeres Stimmung zu machen. Wir bemerkten in der e die Herren Bürgermeiſter Dr. Fritſch, Genoſſen⸗ tSvorſtand Schöchlin⸗Mannheim, Gewerbe⸗Vexeinsvorſtand Burger⸗Schwetzingen, zahlreiche Gewerbefreunde von hier und allen voran eine ſtattliche Jahl von Schuhmachermeiſtern von hier und aus den Nachbarorten Das Schuhmacherhandwerk iſt beſonders zur Mitarbeit an der Heeresverſorgung berufen. Ein Lieferungs⸗ berband der badiſchen Schuhmachermeiſter übernimmt vom Armee⸗ bekleidungsamt die Aufträge um ſie mit Kilfe der über 40 Ver⸗ teilungsſtellan an die einzelnen SShhene ereier gelangen zu laſſen. Nach fachmänniſcher Erläuterung der behördlichen Bedin⸗ gungen und Vorſchriften und nach Aufmunterung und Empfehlung durch die Kollegen Burger⸗Schwetzingen und S chöchliin⸗Mann⸗ eim meldeten ſich 23 Schuhmachermeiſter zum Beitritt in den leferungsverband. Möge der Wunſch in Erfüllung gehen, daß nach erſprießlicher Tätigkeit der neue Verband bei bald beginnender Friedensarbeit zu einer Schihmacher⸗Einkaufsgenoſſenſchaft werde. (Pforzheim, 31. März. In dieſen Tagen hätte das Pforzheimer Kunſtgewerbe ſein 15 jähriges Beſtehen feiern können, denn am 30. März 1767 tauchte zum erſtenmal der Gedanke auf, nach Pforzheim eine Schmuck⸗ ie zu verpflanzen. Im Jahre 1718 hatte Mark⸗ graf Karl Wilhelm auf den Brandſtätten des Soitals und des rauenkloſters ein Landeswaiſenhaus errichtet, in welchem die iſenkinder zu verſchiedenen Handwerken ausgebildet wur⸗ den. Im Frühjahr 1767 wurde dann dieſes Landeswaiſen⸗ haus zur——— der Pforzheimer Schmuckwaren⸗ induſtrie. Markgraf Karl Friedrich hatte mit den in der 5 9 franzöſiſchen Uhrenfabrikanten Autran einen Vertrag über die Gründung einer Uhrenfabrik ab⸗ geſchloſſen, in welcher auch ſpäter Schmuckſachen aus Edel⸗ metall hergeſtellt wurden. Bis zum franzöſiſchen Revolutions⸗ krieg hatte die neue—— Induſtrie eine recht ſchöne Entwicklung genommen. Dann aber traten Stockungen ein und erſt zu Beginn des 1. Jahrhunderts kam in die Luxus⸗ induſtrie neues Leben. Allerdings brachte die Revolution 1848, der italieniſche Krieg 1859, ſowie die Kriege 1866 und 1870 neue Rückſchläge. Nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg aber nahm die Pforzbeimer Induſtrie einen ungeahnten Auf⸗ ſchwung In über 500 Betrieben beſchäftigte ſie bei Kriegs⸗ beginn 1014 annäfernd 30 000 Perſonen. Der ſchwere Kampf, in welchem Deutſchland ſteht, hat natürlich Pforzheims Haupt⸗ induſtriezweig nicht unberührt gelaſſen, man darf aber hoffen, daß er in den kommenden Friedensjahren einen neuen Auf⸗ ſchwung nehmen wird. oc. Konſtanz, 2. April. Ein hiſtoriſcher Ge⸗ denktag für Konſtanz iſt der 18. April, an dem vor 500 Jahren auf dem Oberen Markt die feierliche N des im„Hohen Haus“ wohnenden Burggrafen Friedrich von ollern mit der Mark und Kur Bran enburg durch Kaiſer igismund erfolgte, 90 nachdem die Uebertragung der Kur⸗ Anläßlich dieſes Cedenktages hat die Stadt Konſtanz ein großzügiges Feſtprogramm ausgearbeitet. 4 Pfalz, heſſen und Umgebung. d. Oggersheim, 1. April. Die Differenzen zwiſchen dem Bürgermeiſter und dem Stadtrate haben zur Amts⸗ niederlegung des S 83 Aus der Weſtpfalz, 2. April. Sämtliche Gewäſſer der Weſtpfalz, des Hornbach⸗, Bliestales und Täler führen Hochwaſſer mit ſich und veranlaßten ſeit etwa drei Tagen weithin reichende Ueberſchwemmungen. Das tagelange ſtürmiſche und feuchtigkeitsreiche Wetter der letzten Zeit, das in buntem Wechſel Regengüſſe Schneegeſtöber und Hagelgepraſſel brachte und dazwiſchen den rollenden Donner eines Frühjahrsgewitters hören. ließh, hält mit Unterbrechungen zurzeit noch an, ſodaß die Fluten nach vorübergehendem Fallen weiteres Steigen erkennen laſſen. Einzelne Täler ſind, ſoweit das Auge reicht, in Seen verwandelt, ehbeſcute Ortſchaften durch die Fluten vom direkten Verkehr eſchnitten. „. Kaiſerslautern, 2. April. Der Reichtum des Pfälzer W aldes geht aus der Anzahl der Laub⸗ und Nadel⸗ Baeſte hervor, die die K. Regierung der Pfalg(Kammer der Forſten) zum Vexkaufe anſetzt. Weit über eine Million Stück kommen hierbei in Betracht, darunter im Forſtamt Berg⸗ abern 30 000 Saatfichten, Eppenbrunn 60 000 Kiefern und Fich⸗ en, Fiſchbach 310 000 Eichen, Kiefern und Fichten, St. Ingbert 180%0 Aborn, Akazien, Lärchen und Kiefern, Kandel⸗Süd 515000 Eichen, kanadiſche Vappeln und Kiefern, Kirchbeimbolan⸗ den 27 000 Stroben und Fichten, Kriegsfeld 40 000 Eichen und Fichten, Neulauterburg 30 600 Saateichen, ⸗Erlen und ⸗Fichten, eh Kefern und Leden, Stpethrüden 000 een efern ärchen, eibrücken Saatfichten, Saatlärchen und Saatdouglas. ſicht Gerichtszeitung. p. Frankenthal, 1. April. Unter Aufgebot eines Zeugen. appartes von 28 Perſonen wurde vor der Strafkammer gegen ———————————— ——— henden Papierſcheine abweichen. empfundenen Man⸗ Mannbeimer General⸗Anzeiger.(Aben. Ausgabe.) drei Wilddiebe verhandelt, die während der Schonzeit im Banne Ludwigshafen und Neuhofen im November letzten Jahres auf Rehe, Haſen und Faſanen Jagd machten. Der eine Angetlagte wurde bei der Verfolgung durch den Jagdhüter der an⸗ dere hatte noch ein Schwein von 180 M. Wert auf dem Gewi en. Der Tagner Karl Herborn aus Ludwigshafen erhielt 8 Monare Gefängnis. Hafenarbeiter Jatob Weimer aus Oggersheim wurde zu 15 Tagen Gefängnis und Michael Gitzenberger aus Buſen⸗ berg einſchließlich einer anderen hohen Strafe zu fünf Jahren 9 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Sportliche Runoͤſchau. * In dem Vorſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft, das geſtern in Frankfurt ſtattfand, ſiegte der Südkreismeiſter Kickers Stuttgart über den Nordkreismeiſter Fußballſport⸗ verein Frantfurt:1, Halbzeit:., In Fürth gewann der Oſtkreismeiſter Spielbereinigung Fürth gegen den Weſtkreismeiſter Pfalz Ludwigshafen.: 0, Halbzeit 3: 0. Kommunales. SDarmſtadt, 20. März. Die Stadtverordneten beſchlohßen heute nach ausführlicher Beratung mit Rückſicht auf die Steigerung der Preiſe für Kohlen und für die übrigen bei der Gas⸗ bexeitung erſordexlichen Materialien, dem Borgehen anderer Städte ſolgend, eine Erhöhung des Preiſes für Leucht⸗ und Kochgas. von 14 auf 16 und für das ſog. Münzgas von auf 18 Pfennige für den ebm am 1. April eintreten zu laſſen. Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, für die 6. ͤKriegsanleihe die Summe von 500 000 Mk. zu zeichnen. Den Beamten, Lehrern und Arbeitern hat die Verwaltung die Zeichnung durch Gewährung monatlicher Gehaltsabzüge, ähnlich wie bei früheren Anleihen erleichtert. Die Stadtverwaltung beſchäf⸗ tigt ſich mit dem Plane, mit der Einführung der Sommerzeit am 15. April in ihren ſämtlichen Betrieben eine Arbeitszeit von 8 bis i und von ½½ bis 5 Uhr abends, alſo zuſammen 8 Stunden, gegen jetzt neun Stunden, mit Rückſicht auf die während des Krieges ſehr angeſtrengte Tätigkeit des ganzen Perſonals einzuführen. Gegenwärtig iſt man noch mit Erhebungen über die praktiſche Durch⸗ führbarkeit doch unterliegt es keinem Zweifel, daß dieſe Neuerung in ſeber Hinſicht von Vorteil ſein dürfte. * Bad Homburig v. d.., 30. März. Altbürgermeiſter Schwenk in Dornholzhauſen war bei der Ablieferung von Kupfer ehrenamilicher Abnehmer. Die Tochter und die Schwiegertochter des Schwenk ſuchten ſich von den abgelieferten Gegenſtänden eine Anzahl ſchöner, koſtbarer heraus und brachten ſie auf die Seite. Die Polizei hielt eine Suche ab, bei welcher die verſchwundenen Gegenſtände zu⸗ tage gefördert wurden. Die beiden Frauen ſtanden wegen Unter⸗ ſchlagung vor dem hieſigen Schöffengericht und wurden zu je 120 Mark Geldſtrafe verurteilt. * Wiesbaden, 2. April. In der letzten Stadt⸗Verord⸗ neten⸗Berſammlung wurde beſchloſſen, auf die ſechſte Kriegs⸗ anleihe 1i Millionen zu zeichnen und der Staßdtverwaltung einen Kredit von 300 000 Mark zum Zweck der Ermöglichung von Zeichnun⸗ gen der ſtäbtiſchen Beamten und Lehrer zu eröffnen. Ferner wurde ein Ortsſtatut angenommen, welches abgeſehen von Lebensmittel⸗ und Tabakgeſchäften, die vollſtändige Sonntagsruhe einführt. Köln, 80. März. In der geſtrigen Stadtverbördneten⸗ Verſammlung wurde beſchloſſen, zur Vermlünderung der Kleingeldnot zunächſt für 200 600„ Zehnyſennig⸗ ſcheine auszugeben. Das Format ſoll das der letigen Einmark⸗ ſcheine ſein, dagegen ſoll die Farbe natürlich von der ſetzt ſchon beſte⸗ Die Scheine ſollen mit dem ſtädt. appen und auf der Rückſeite mit dem Bild des Kölner Rathauſes verſehen ſein. as neue Papiergeld wird von ſämtlichen ſtädtiſchen Kaſſen angenommen. Ferner haben ſich die Reichsbank und die übri⸗ gen Banken Kölns bereiterklärt, das neue Geld anzunehmen. Auch ahlung neb⸗ te Eiſenbahn wird die Scheine für die Stadt Köln in men, und es ſteht zu erwarten, daß die Poſt ebenfalls ſich der An⸗ nahme entſchließt. Ferner wurde der Haushaltsplan in zwei⸗ ter Leſung genehmigt. Auf eine Anfrage, in welchem Maß die ver⸗ ſchiedenen Einkommen an der Steigerung der Stenuer beteiligt ſeien, machte Oberbürgermeiſter Wallraf folgende intereſſanten ſtatiſtiſchen Angaben: Die Zahl der Kölner Bürger mit einem Ein⸗ kommen von 900 bis 3000 Mk. betrug im Jahre 1914 181 067, 1913 158 061, 1916 166 427, derer mit einem Einkommen von 3000 bis 14 500 Mk. im Jahre 1914 21 948, 1915 20 009, 1916 19 525, derer mit einem Einkommen von 14 500 bis 100 000 Mk. im Jahre 1914 2022, 1915 2532, 1916 2719, derer mit einem Einkommen über 100 000 Mk. im Jahre 1014 280, 1918 219, 1916 906. * Hamburg, 1. Abril. Um dem auch in Paene ſchwer gel an Heinem Wechſelgeld abzuhelfen, hat nun⸗ mehr die Hamburg auf Antrag der Detailliſten⸗ kammer e Ausgabe von ſcheinen beſchloſſen. N8. Gemüſebaukurſe. Um den Anfängern im Gemüſebau Gelegenheit zur An⸗ eignung der notwendigen Kenntniſſe zur erfo greichen Kultur zu geben, hat die Badiſche Landwirtſchaftskammer für die Städte Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Kon⸗ ſtanz, Freiburg, Emmendingen und Waldkirchmehrtägige Gemüſebaulehrkur ſe koſtenlos veranſtaltet, die ſich regen Zuſpruches erfreuen, ſoweit dieſes durch die ſtattgehab⸗ ten Veranſtaltungen berurteilt werden kann. Am Montag, den 19. März begann der erſte Lehrkurs in der Aula der Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim mit rund 100 Teilnehmern(im Vorjahre waren es ca. 200 Teilnehmer). Der Lehrſtoff iſt in gedrängter Kürze auf den Kriegsgemüſe⸗ bau zugeſchnitten. Die Be ehrung beanſprucht rund 8 Stun⸗ den, wogegen für die ſich an die Theorie anſchließende prak⸗ tiſche Unterweiſung 8 bis 10 Stunden verwendet werden. Der E—— 8 Der im Verlage Breitkopf u. Härtel erſchienene„Kleine Füh⸗ rer“ von Alfred Hauß(Zum geringen Preiſe von 20 Pfg. erhältlich) enthebt mich der Aufgabe, mich näher über dae Charakteriſtiſche der einzelnen Meßſtile zu verbreiten. Zuſammenfaſſend ſei nur hervorgehoben, daß Beethoven hier nicht etwa auf Hahdn aufbaut, ſondern in Harmoniſation, im engen Ineinandergreifen von Chor⸗ ſatz und Soloquartett, die ſich hier wie in der Missa solemnis bisweilen zur Achtſtimmigkeit ſteigert, in der individuellen Be⸗ handlung des Orcheſters, in der ſinnvollen Cedur⸗Gloria und dem in gleicher Tonart ſtehenden Credo, durchaus neue Bahnen ein⸗ ſchlägt. Soliſtiſch unterſcheidet ſich die C⸗dur⸗Meſſe von der 10 Jahre ſpäter entſtandenen großen D⸗dur⸗Meſſe dadurch, daß ſie den homophonen, akkordiſchen Stil bevorzugt und ihre Fugen und polyphonen Sätze von gedrungener Kürze ſind. Da der Muſikverein, durch zahlreiche Gäſte auf eine Geſamt⸗ ſtärke von etwa 800 Mitwirkende gebracht, ſeit Wochen emſig ſeiner Aufgabe waltet, darf eine abgerundete, ſtilvolle Durchführung des Der erſte Teil der Vortragsfolge iſt Mozart geweiht und bringt das Adagio aus dem G⸗moll⸗Quintett und das berühmte Ave verum corpus in Originalbeſetzung. Friedrich Mack. Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik Ludwigshafen. Die„Lithurgiſche Andacht“ in der oberen proteſtantiſchen Kirche unſerer Nachbarſtadt am geſtrigen Palmſonntag galt de m Gedächtnis unſerer im Weltkriege gefallenen Helden und brachte als intereſſante muſikaliſche Gabe eine Totenmeſſe(„Muſikaliſche Exequien“) von Heinrich Schütz. Schütz, der als kurfürſtlich Sächſiſcher Kapellmeiſter 55 Jahre in Dresden wirkte, hat das Verdienſt, die Muſikreformen, welche ſich im 16. Jahrhundert in Italien vollgogen, nach Deutſch⸗ lard vermittelt und mit ſeinem neuen eigenen Geiſt erfüllt au haben. Für die Entwickelung der proteſtantiſchen Kirchenmuſik wurde Schütz, der bedeutendſte der ſogenannten großen drei 83 Scheidt, Schein, Schütz, des 17. Jahrhunderts, der tatkräftigſte Förderer. Seine vier Paſſionen, Pſalmen und Motetten haben auch heute noch mehr als muſikwiſſenſchaftlichen Reiz. Auch die (2. Tenor), im Jah im Jahre 1886 zur Leichenfeier des Fürſten Heinrich Reuß, der ein eifriger Muſikliebhaber und S 833 925 komponierte Totenmeſſe zeigt trotz Nachahmung der um dieſe Zeit in Italien entſtandenen deklamatoriſchen Sangesmanier über⸗ Reihe. o Selche Saee t Gedankenausdrucks, harmoniſche de, vortreffliche Individualiſierung und faſt dramati bendigkeit des Stils. 60 Man muß bedenken, daß dieſe Meſſe in der Blütezeit der A Cappella⸗Muſik geſchrieben wurde und ihre Chorſätze enorm ſchwierig ſind, um der geſtrigen Wiedergabe gerecht zu werden. Ein kleiner Sprung, bezw. eine Vertauſchung, war durch Soliſten⸗ wechſel verurſacht. Die tiefe Führung der Chorſtimmen, 8. B. des Alt, gefährdet die reine Intonation, und da das Werk der inſtrumentalen Stütze, mit Ausnahme der Orgelbegleitung, ent⸗ behrt, ergeben ſich für eine reine Intonation weitere Schwierig⸗ keiten. Man darf daher über kleine Schwankungen und Diver⸗ genzen mit der Orgel wie in der achtſtimmigen Motette„Herr, wenn ich dich nur habe“ und im„Loblied des Simeon“ mit Fug und Recht hinwegſehen und muß anerkennen, daß Herr Muſikdirek⸗ tor A. Berg, ſowie Chor und Soliſten ihrer Aufgabe mit rüh⸗ menswertem Fleiß und großer Hingabe walteten. Das gleiche gilt von den Soliſten, Ida Herrmann(1. Sopran), Greta Walleſer(2. Sopran), Pauline Strehl(Alt), wie den Herren Georg Emig(1. Tenor), Eugen Oberwegner Ludwig Stichter(1. Baß, und Friedrich Schwartz(2. Baß), die zumteil mit beſonderem Geſchmack und Stilgefühl ihren mitunter recht anſpruchsvollen Part bewältigten und von welchen die 1. Soloſopraniſtin einige Nachſicht deshalb verdient, weil ſie, wie ich höre, für eine andere Sängerin ein⸗ ſprang. Als eine ſehr anerkennenswerte Leiſtung ſei insbeſondere die Durchführung des Soloſeptetts„Herr, ich laſſe dich nicht“ her⸗ rorgehoben. An der Orgel waltete Herr Karl Salomon, Aſſi⸗ ſtent an der Univerſität Heidelberg, ſeines Amtes mit Zuverläſſig⸗ keit und Geſchick. Orgelvorſpiel und Gemeindegeſänge umrahmten 8 die würdig verlaufene, gut beſuchte Gedächtnisfeier, um deren Zuſtandekommen der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſtk Ludwigs⸗ hafen und ſein ſtrebſamer Dirigent mit den Geiſtlichen der Kirche ſich ein unbeſtreitbares Verdienſt erwarben. F. M. 9 8 meingut aller Deutſchen ſein. Auch die ſich beteiligen, denn nur erſt dann iſt es eine Volksſache. Der Vorgang verſchiedentlicher gewerkſchaftlicher Verbände, für Nachahmungen bei allen Vereinen und Verbänden finden. Durch ſolche Sammelzeichnungen können auch die kleinſten Beträge dem Vaterlande in dieſer fügung geſtellt werden. Kriegsanlei vaterlandsdienſt. Lehrſtoff findet hierdurch eine praktiſche Wiederholung durch henealeere Düngung, Einteilung,——— oder Be⸗ pflanzung durch di Maſſengemüſen unter Beachtung von Wechſelwirtſchaft und Seieen beſonders Wert gelegt. ruhe mit rund 60 Teilnehmern und rund 80 Teilnehmern ab. Die übrigen Lehrkurſe folgen mit Rückſicht auf die Witterung anfangs April. anwalt von Wandsbeck an die ihm unterſtellten Poligei⸗ behörden gerichtet. Es heißt darin: rungsfragen im Abgeordnetenhauſe vom 7. Märgz 1917 hat offenbart, welche ungeheure Gefahr der Volkeernährung und daß tereſſen auf Koſten der Allgemeinheit ſich größere Mengen von Nahrungsmitteln, als ihnen nach der Verteilung zuſtehen, auf andenen menſchlichen hchen an das Vieh verfüttern. Da⸗ in gehören beiſpielsweiſe das Sichverſchaffen von Fleiſch, Brol Butter oder Milch o ne Bezugsmarken, beſon⸗ ders auch mittels Austauſches der Geſchäftsleute unterein⸗ ander, Uebertreten ländlicher Ausfuhrverbote durch die Stadt⸗ bevölkerung, beſonders Mahlen von Getreide über den Mahlkartenſatz hinaus und auf Verfehlungen zu verfolgen und in der Regel nicht Geldſtrafen, ondern 8 in Antra Kreiſe hiervon in derartiger Straftaten zu warnen. Die verbindung des Rheines mit der Schelde. r ſchiffahrt 1 1 ende Entſchließung an:„Der Zentralverein für de Binnenf iffahrt erblickt in der Verbindung des Rheins mit der Waſſerſtraßennetzes eine für das Reich äußerſt wichtige und notwendige— Der Verein richtet daher an die Reichsreglerung die Bitte ſorgen, daß die Möglichkeit der Erbauung eines Kan a vom Rhein nach Antwerpen ſichergeſtellt werde.“ wegiſche Dampfer„Li Rotterdam nach Swanſea unterwegs, am ſchen dem Maasleuchtſchiff und Northinter v „In Ymuiden landete die 24 Mann ſtarke Be norwegiſchen Dampfers„Feiſtein“ aus Stavanger, mit Getreide für das belgiſche Hilfskomitee von des Terſchellinger Leuchtſchiffes auf eine Mine lief. Telegramm des ſer„ol Konſuls aus Bordeaux zufolge wurde der Dampfer„ ſchen Unterſeeboot drei Meilen vor Houttin(Gironde) ver⸗ ſenkt. Die britiſche Admiralitüt teilt mit, daß der Dampfer „Britta“ wahrſcheinlich verſenkt wurde. Die nalionalliberale Parlei und die Reſorm des iſchen Die nationalliberale 9 Waßirechla eſo preußiſchen Wie die„B..“ hört, hat Abgeordneter Baſſermann in einem Telegramm an den Abgeordneten Streſemann auch ſeine Zuſtimmung zur Haltung der Reichs⸗ tagsfraktion ausgeſprochen und insbeſondere Du 7 habe ich die mir unterſtellten Beamten angewieſen, mü ö al Die ſechſte deutſche Kriegsanleihe zu Srerr ſollte Ge⸗ rbeiter müſſen mit ihren geringen Mitteln an der Zeichnung der Anleide ihre Mitglieder Sammelzeichnungen zu veranſtalten, ſollte chweren Zeit zur Ver⸗ zeichnen, iſt Kriegs⸗ 4 Franz Behrens, M. d.., Generalſekretär des Gewerkvereins chriſtl. Bergarbeiter. ———————————— e Teilnehmer ſelbſt. Auf den Anbau von eiſe wickelten ſich die Lehrkürſe in Karls⸗ ähnli in Freiburg mit Pe Boltsernührum. der Staatsanwalt gegen den Schleichhandel. Einen bemerkenswerten Erlaß hat der Erſte Staats⸗ Die Rede des Saatskommiſſars für Ernäh⸗ der ſiegreichen Zuendeführung des Krieges dadurch drohi⸗ — erſonen in Verfolgung ihrer ſeibf üchtigen In⸗ unrechtmäßige Weiſe zu verſchaffen wiſſen oder die vor⸗ e zur Erzielung perſön⸗ chleichhandel heimlſche⸗ erfüttern von Getreide und Kartoffeln dem Lande. Wegen der großen Gefahr für das Gemein⸗ er Entſchiedenheit und allem Nachdruck derartige lediglich empfindliche Gefängnis⸗ zu bringen. Ich bitte, die beteiligten enntnis zu ſetzen, um ſie vor Sh. Deulches Keich. Der Zentralverein für deutſche Binnen⸗ E..) nahm in ſeiner jüngſten Sitzung 1 elde im Anſchluß an den Ausbau des deutſchen „bei dem Friedensſchluß dafür 75 Letzte Meldungen. weitere verſenkungen. Amſterdam, 2. l.(WTB. Nichtamtlich.) Der nor⸗ 55 th“ mit A— von onntag wi⸗ enkt worden eſatzung des der adelphia Rotterdam unterwegs war und etwa 70 Meilen Oſt⸗ Chriſtiania, 2. April.(WTB. Nichtamtlich.) Einem Morild 1“ am 29. März von einem deut⸗ DBerlin, 2. April.(Von unſerem Berliner Büro) die rchführung der preußiſchen Wahlrechts⸗ reform als ein Gebot der Stunde bezeichnet. melden, bei der Verhandlung des Prozeſſes Krantz wurde der miniſter Dr. Freiherr von Schenck als Zeuge vernommen. *. Wien, 2. April.(WB. Nichtamtlich.) Die Nachmittagablätter thj, 0 erklärte, daß er, bevor er als Zeuge ſeine Ausſage mache, ſich ver““ unlaßt ſehe, ſein Amt in die Hände des Kaiſers zurückzulegen, um Juſtizverwaltung den Gerichtshof beeinfluſſen könnte. Die Er⸗ klärung rief große Bewegung im Saale den Anſchein zu vermeiden, daß er als oberſter er der hervor. * Sechſte Kriegsanleihe. yrus,.⸗G. 1000 000 Mark. rkaſſe Lahr 5 Millionen Mark. rkaſſe Heidelberg 4 Millionen Mark. brüder Fiſch, Heidelberg 100 000 Mark. 23 Vieh⸗Großhandlung Wertheimer, Straßburg i. Cl Kaiſerliche Staats⸗Depo itenverwoltun SGGS 8 22 S 2 S g in Elſaß⸗Lothringen, Sitz Straßburg 4 Millionen Nark. „ rree e. e S* * n 6 * 0* ick 1* er r⸗ SWrrr SrKe Montag, den 2. April 1917. Maunheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Seite 5. Nr. 180. Handel und industrie. Vom süddeutschen Nolzmarkt. Da von jetzt ah ſüt den Bedari der Heeresstellen 60 Prozent der Gesamterzeugung gelieiert werden müssen, eutlallen aui die Händler durchweg noch kleinere Mengen Bretter als bisher. Für die Sägewerke st die Lieferungsverpflichtung Nür den Bedari des Heeres insciern ungünstig, als sie dabei merłlich niecrigere Preisa erzielen, wie beim Verkauf am offenen Markt. Die Lage des Mark- tes fütr Breiter war durchweg fest, wenn auch die Abnehmer sich neuerdings mehr gegen die erhöhten Forderungen aufleimten. In den Erzeugungsgebieten Bayerns wurden die ldleinen Mengen freier Brettware sehr begehrt, und es war dort einzöllige unsor⸗ tierte Ware kaum unter 140 M. für das Kubilcmeter frei Bahnwagen der Abgangsstationen zu kauſen. Neuerliche Angebote süddeut- scher Großhändler lauteten für die 100 Stück 10 Fuß langer, 1 Zoli starker Ausschußbretter, frei Schiff mittelrheinischer Stationen: für 5 Zoll breite Ware auf 218—223., 6 Zoli auf 262—205., 7 Zoll auf 305—310., 8 Zoll auf 352—355., 9 Zoll auf 305 bis 390., 10 Zoll aui 48—443., 11 Zoll aui 483—487 M. und 12 Zoll aui 528—533 M. Die Forderungen für die 100 Stück 16 Fuß langer, 12 Zoſl breiter und 1 Zoll starker, guter Bretter betrugen 533—557/ M. und für-Bretier 520—525., frei Schiff müttelrheinischer Stationen. Für 10 Fuß lange und 20 mmm starke Kanelbretter bayrischer Herkunft zeigte sich am Niederrhein wohl reges Interesse, die Andienungen waren aber mäßig. Die Preise der Dielen neigten fast durchweg weiter nach oben. Große Be⸗ Stellungen in Weggondielen wurden von rheinischen Waggonbau⸗ anstalten bei süddeutschen Sagewerken unterzubringen versucht, diese aber weigerten sich, Sich an größere Aufträge zu binden. Die Forderungen bewegten sich für 58 mm starke Kielern-Waggon⸗ dielen auf etwa 128—135 M. für das Kubikmeter frei süddeutschen Sägewerken. Mittel- und ostdeutsche Sägewerke, welche etwas besser anboten, verlangten bis zu 140 M. für gleiche Ware. Die Nachfrage nach 16 Fuß langen und 12 Zoll breiten Dielen blieb rege; man verlangte für die 100 Stück krei Schift Mittelrhein: für Ausschußware 1½ Zoll stark etwa 665—669., 1% Zoll 705 bis 708., 11 Zoln 920-—033 Mark, 2 Zoll 1060—1063.; für X⸗ Ware 1½ Zoll stark 653—650., 1½ Zoll 785—788., 19% Zoll 915—918 M. und 2 Zoll 1045—1048 M. Die Angebote in Bau- Hözern waren spärlich, die Aniorderungen aber anschnlich. Es Wurdett für mit üblicher Waldkante geschmittene Hölzer 125—135 Mark für das Kubilemeter frei Bahnwagen oberrheinischer Statio⸗ nen verlangt. Vorratshok war nur knapp angeboten und wurde durchschniftlich mit 120—130 M. für das Kubikmeter frei Bahn⸗ wagen Karlsruhe-Mannheim bewertet. Die Lage des Nadelrundhokmarktes wurde durch große Festigleit gekennzeichnet. Vonseiten der Sägewerke, wie auch der Langholzhändler, ging sehr starke Nachfrage aus, weil grober Be · darf vorlag. Damit kängt nicirt nur der starłe Besuch der Ver- Käufe im Walde zusammen, sondern auch der scharfe Weitbewerb, der die Preise weiter in die Höle trieb. In den württembergischben Staatswaldungen verkaufte das Forstamt Pialzgrafenweiler gegen 1300 chm Fichten- und Tannenhölzer zu 242½ Prozent der An- schläge, während im Mai 1916 für gleiche Ware nur 146 Prozent erzielt wurden. Im Schwarzwald⸗Forstamt Freudenstadt wurden für 140 chm Fotforlenstämme 230% Prozent und für 600 chm Fichſen- und Tannenstännne 220% Prozent erzielt. Das ober⸗ Schwäbische Forstamt Dietenheim verkaufte einen Posten Fichien⸗ und Tanuenstämme zu ungefäur 217 Prozent der Anschläge. Das Forstamt Lienzingen erzielte für 200 chm Fichtenrundstämme 234½ Prozent und für 200 chm Forlenstimme 215 Prozent, das Forstami Baliugen für 150 chm Nadelrundsfämme 222 Prozent, das Forstamt Mössingen für 650 chui Fichten- und Taunenstämme 226½ Prozent der Schätzuugen. Diese betrugen bei sämtlichen Veriäulen für 1. Kl. 24., 2. Kl. 22., 3. Kl. 20., 4. Kl. 18., 5. Kl. 16 M. und für 0. Kl. 14 M. lür das Kubiknieter ab Wald. Konkurse im 1. Vierteljiahr 1917. Die Amahl der neu eröfineten Konkurse hat inn Mär z eine kleine Steigerung gegenüber dem Vormonat eriahren, die indes nur der gröſeren Anzahl von Werlctagen entspricht. Es siud nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrift„Die Bank 140 Kon- kurse gegen 120 im Februar und 232 im März 1910 eröfinet wor⸗ den. Die Zabl der im 1. Vierteljahr 1017 neu eröffneten Konkurse beträgt insgesamt 382 gegenüber 744 im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Frankfurter Wertyapierbhyse⸗ Frankfurt, 2. April. riy.⸗Tel.) Der Geschäftsverkehr nalim heute keinen größeren Umiang an, da es an Anregung ſehlte. Die Spekvlation ist im Hinblick aui die hevorstehenden Feiertage schr Zurückchaltend. Die Tendenz blieb im allgemeinen gut be- hauptet. Etwas lebhafteres Geschäit eutwickelte sich in Chemisck⸗ Griesheim, welche in großen Posten gehandelt wurden. Auch für Holzverkohlung bestanci Interesse. Als ſest veranlagt sind ferner laufe wieder schwächer. Sonst siud Riistu piere wenig ge⸗ handelt. Elektropapiere blieben bei völliger Aftsrube gut be· lauptet. Auf dem Gebiete der Spezialpapiere hat sich nichts ge⸗ ändert. Der Montaumarkt war rechit rulrig. Vereinzelt wurden Realisierungen vorgenommen, was zu schwächerer Tendenz führte. Für Georg-Marien-Bergwerksaltien bemerkte man regere Kaul⸗ lust. Auf dem Bankenmarkt fand Deutsche Bank Beachtung. Am Renteumarkt blieben heimische Anleihen gut behauptet. Auslän⸗ dische Fonds lagen ruhig bei unregelmägiger Lendenz. Privat- diskont 4 Prozent und darunter. Die Börse schloß bei stillem Geschäft und behaupieter Tendenz. Berliner Wertpaplerdörse. Berlitt 2. April. Bei stillem Geschäit bröckelten im ſreien Börsenverkehr die Kurse aul fast allen Gecbieten mäßig ab, da die Spekulation wegen der unmittelbar bevorstchenden endgültigen Gesitaltung unserer Bezichungen zu Amerika sich abgabelustig zeigte. Eine Ausnahme von der schwächeren Allgemeinhaltung machen Chienuische Werte, Georg⸗Marienhütte, Voigtländer Ma⸗ schinen und einige andere Nebenwerte, sowie russische Bankaktien und Eiseubahnprioritäten. Der Anlagemardt zcigte ein gut be⸗ Haupietes Aussehen.— Berlin, 2. April(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 3 31. Geld Brieĩ Geld Brieĩ Newyork 1 Dolla.52.54.52.54 Holland 100 Gulden 248.75 249.25 247.75 248.25 Dänemark 100 Kronen. 170.50 171.— 170.— 170.50 Schweden 100 Kronen. 176.75 177.25 170.25 176.75 Norwegen 100 Kronen. 172.75 173.25 172.25 172.75 Schweiz 100 Franken. 123.—/ 124.—½ 123.—/123.—/ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 Konstantinopeel 20.65 20.75 20.65 26.75 Bulgarien 100 Leva. 79.½ 50.½ 79.% 80.5½ Spanien 125½ 126./ 125.½ 126.½ Gutcheflmungshütte, Aktienverein für Bergbau⸗ und Hastenbetrieb in Oberhausen. Die am Samstag abgehaltene ordentliche Generalversammlung beschlobß die Erhähung des Aktienkapitals um 10 Mill. Mark auf 40 Mitl. Mark. Die Erhöhung wird derart ausgeführt, daß aus den vorhandenen außerordenilichen Rücklagen die Einzahlungen auf die neuen Aktien bestritten und die jungen Aktien den alten Aktionären dadurch gratis zur Verfügung gestellt werden. Diese werden im Verhältiis von:1 angeboten. Die Aktien sind vom 1. Juli 1916 ab div- dendenberechtigt. Im Zusamnenhang hiermit würden auch die nötigen Statutenänderungen genehmigt. Kölnische Raumwollspinnerei und Weberel, Köln. Ini Geschläftsbericht heißt es: Infolge der behkannten Heeres- maßnahmen, ai welche wir uns bereits in unserem vorjahrigen Bericht beziehen mußten, kam im Monat März des verſlossenen Jahres auch unsec Betrieb zum Stillstand. Durch die Absioßung des gröbten Teiles unserer Vorräte nahm die Elüssigkeit unserer Mittel weiter zu, Sodaß wir uns mit rund Dreiviertelmillionen Mark an der Zeichnung von Kriegsanleilien beteiligen konnten. Das Jahr 1016 ergab, abzüglich 26 520 M.(i. V. 28 280 Mark) An- leihezinsen, den schon mitgeteilten Betriebsgewinn von 183 033 M. (809 773.). Für Abschreibungen gelangen 93 879 M.(193293 Mark) zur Verwendung, als Ueberweisung zum Sicherheitsbestand 10 382 M.(13 071.). Nach Einrechnung des Vortrags von 5908 Mark sall der Gewiun mit 84 670 M. auf neue Recimung vorge· tragen werden.(Für das Jahr 1915 wären, nach vorauigegangener Sſähriger Dividendenlosigkeit, 5 Proz. Dividende verteilt worden.) Einstellung der Lieterunsen von Brauweizen. Nachden Kürzlich den Brauereien nur eine kleinere Menge von Braugerste und damit der Erzeugung für einen nicht allzu fernen Zeitraum ein Ende gesetzt worden ist, hat jetzt die Reichs-Getreidestelle verfügt, dag auch Brauweizeun icht mehr geliefert werden darl. Die Brauweizen-Beschaffungstelle des deutschen Brauer⸗Bunckes teilt nun mit, daß damit die Mög⸗ lichbeit entfällt, die bezugsberechtigten Betriebe mit den noch ver- bleibencden Restmengen belieiern 2u können. Serliner Prodashtenmarkt. Berlin, 2. April. Frühmarkt. Im Warenhaudel ermittelte nichtamtliche Preise.) Großhandelshöchstpreise norm. per 50 Kg: Runkkelriibeu M. 205, Pferderüben M..50 p. 50 kg ab Station, Seradella M. 33—43 p. 100 kg ab Station, Saatwicken M. 75.—85, Saatlupinen M. 60—70. Großhandelspreise per 50 kg loko ab Bahn: Wiesenheu M..25—.50, Keeheu M..75—.75, Timote- heu M..75—.25. Berlin, 2. April. Die Erwärmung der Temperatur scheint Weitere Fortschritte zu machen. Wenn auch die Nächite noch kalt sind, S0 lauten die Berichte vom Land bezüglich der Feldarbeiten hofinungsvoll. Im kiesigen Verkehr herrschte wiederum wenig Leben. Hafer, sowohl für Saatzwecke, als auch gegen Bezugs⸗ schein, war uur wenig angeboten. Klec und Grassämereien Waren eußerordentlich knapp und sind in verschiedenen Sorten vollstän· dig geräumt. Die Teudenz für Seradella bleibt gut behauptet. Luzerne ist geſrag' und es kommt auch manches Geschäkt zustande. Behauntmachung. Sie zweckmäßig mit dem Chefredakteur einer namhaften Zeitun iſt. Straßenbahn. Die Umeätr in Saatwicken sind beschränkt. Die meisten Ge⸗ schäfte zerschlagen sich an den zu hohen Preisen. Letrte Handelsnachrienten. Berlin, 2. April. WTB) Der Aufsichtsrat der Ludwig Löwe u. Co..-G. schlägt 32 Prozent Dividende vor. r. Düsseldorh, 2. April.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Düsseldort⸗Ratinger Rohrenkesselfabtik vorm. Dürr u. Co. beantragte aui de beiden Aktiensorten eine Dividende von 12 Progent(0½ i.). RPPPPPPPPPPPPPPPPTPTPTTPPTTTTTTTTTT+T+PTP+T+T+TT+T+++T+++TJTJT11TPPPPPPPP—————————— ——————————————————— Briefkaſten. Aufragen ohne vollſtändige Adreſſenangabe und Beifügung des letzten Bezugsausweiſes werden nicht beantwortet.) H. L. 18. 1. Kinodarſteller ſind durchweg Schauſpieler, die bereii⸗ Bühnengewandtheit beſitzen. Zunächſt wäre alſo die Ausbildung als Schauſpieler zu erſtreben. 2. Die Zeit der Ausbildung richtet ſich in erſter Linie nach dem Talent. Die Koſten ſind nicht übermäßig hoch. 8. Benn es ſich bei der Genannten um eine Schauſpielerin handelt, wird Ihnen vielleicht die Zeitſchriſt Bühne und Welt, Berlin, Aus⸗ kunft erteilen können. War die Dame Linodarſtellerin, ſo wenden Sie ſich zweckmäßig an das Blatt: Das Lichtbildtheater, Berlin S. W. 68.(445) . K. Gebrannter Badeſchwamm iſt nichts auberes als Zunder von einem verbrannten ſeinen Schwamm.(427) Kr. 1860. Der üble Geruch nach ſtarkem Rauchen wird dunch Aus⸗ ſpülen des Mundes und den Gennß von Raucherpillen oder Cachous vertrieben.(495) Von einer ſolchen Stiſtung iſt uns nichts bekaunt. „Stiftung.“ 78) 5. S. Die Kronprinzeſſinsſeude bezweckt, die Not berienigen unbemittelten Frauen, deren Männer im Felde ſtehen und die nach dem 20. Fept. 1915 einem Kinde das Leben ſchenkten, durch eine Unterſtützunt' zu lindern. Unterſtützungsgeſuche ſind mit der Be⸗ zeichnung Kriegskinderſpende an die Privatkanzlei der Fran R Potsdam, Neuer Garten, in richten. 47 H. M. 1. Um die journaliſtiſche Laufbahn einzuſchlagen, tun Sie am beſten, zunächſt eine Stelle als Volontärin auf der Redaktion eines größeren oder mittleren Blattes zu ſuchen. Dort können Sie ſich alsdann in allen Sparten einarbeiten. 2. Eine Beſprechung nach. 9. Um die oben erwähnte Stelle zu erlangen, wird Ihnen eine Anzeige im dem Fachblatte„Der Zeitungsverlag“ von Nutzen ſein.(405) R. W. Die Kündigungsfriſten richten, ſich nur dann nach den Zahlungsfriſten, wenn durch den Mietvertrag nichts anderes beſtimmt iſt. Trotzdem Sie alſo, die Miete monatlich bezahlen, können Sie nur kündigen, wie es in Ihrem Vertrage vereinbart 42 M. L. Nicht mit jeder Strafe tritt der Verluſt eines Ditels ein, ſondern nur wenn dies im Urteil aufgrund geſetzlicher Beſtimmung ausgeſprochen iſt. Der Titel„Hoflieſerant“ kann aber unabhängig von einer Beſtrafung dem Träger durch den Landesherrn, der den Titel verliehen hat, wieder entzogen werden.(460) M. 22. 1. Das Standesamt fragt bei der Anmeldung unehelicher Kinder nicht nach dem Namen des Baters. 2. Das Kind trägt kraft Geſetzes den Namen der Mutter. 3. Ein Wahlrecht beſteht nicht. 4. Außer der Unterhaltungsrente hat der Vater auch noch die von Ihnen bezeichneten Koſten zu bezahlen.(466) K. L. Ihre Anfrage läßt ſich im Briefkaſten nicht beantworten und raten wir Ihnen, ſich direkt an der betreffenden Stelle zu er⸗ wo Sie gerne und bereitwilligſt Auskunft erhalten werden. F. C. 53. Ihre Annahme iſt irrig. Die Einkommenſteuer wird berechnet von Mk. 2800 bis Mk. 2999. Bei einem Einkommen von Mk. 3000 kommt ſchon der nächſthöhere Satz in Anrechnung.(488) A. W. Wegen der Einfuhrerlaubnis wollen Sie ſich mit der dortigen Handelskammer in Verbindung ſetzen. Soweit wir erfahren konnten, iſt es jedoch möglich, daß dieſe Gegenſtände, die zur Einfuhr ſind, vom Kriegsminiſterium beſchlagnahmt werden können. . Comet. 1 folgt. 2. Dieſe Anfrage wurde von uns bereits unterm 24. Januar im Briefkaſten unſerer Nummer 39 beantwortet, und lautet: Damen werden als Gerichtsſchreiberinnen eingeſtellt, Anfragen ſind an den Amtsvorſtand des Amtsgerichts zu richten. Augenblicklich ſind ſämtliche Stellen beſetzt.(482) H. R. 6. Wir können Ihnen leider eine ſolche Adreſſe nicht auf⸗ geben, Vielleicht verſuchen Sie es einmal mit einem Inſerat.(497). K. B. Waldhof. Die Adreſſe iſt: Verein für Handel und Ge⸗ werbe, Stuttgart.(492) Büchertiſch. Wibzug⸗Bücher Bd. 27: Rudolf Huch, Die Familie Hellmann⸗ (Verlag der Wiking⸗Bücher, Leipzig.) Gebunden 1 Mk. Zu dem ſeiner Zuverläſſigkeit wegen allgemein bekannten, mit teilweiſer Benutzung amtlicher Quellen verfaßten Weyer ſchen Taſchenbuch der Kriegsflotten, Jahrgang 1916(J. F. Lehmanns Verlag, München) liegt ein ſoeben erſchienener fünf Druck⸗ bogen ſtarker Nachtrag vor, der Ergänzungen und Berichtigungen bis Ende Februar 1917 enthält.(Preis Mk. 1,20). Sein oder Nichtſein 19171 Von Kurt Engelbrecht. Preis 60 Pfg. 1090 Mühlmann Verlagsbuchhandlung(Max Groſſe) Halle aale). Rund um die Erde zur Front. Dem Flüchtling nacherzählt. Von Oito Anthes. Mit 8 Bilbern. Geh. 2 Mk., geb. 3., Berlag Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin. „Raſputin“, Roman von Robert Heymaun. Mit Umſchlag⸗ zeichnung von Profeſſor Hugo Steiner⸗Prag. Preis in ſteifem Um⸗ ſchlag 2 Mk. Paul Liſt, Seipzig. 8 Ruſſen und Balten. Von Geh. Rat Prof. Dr. Otto Seeck.(Ver⸗ lag von Velhagen u. Klaſing in Bielefeld und Leipzig.)„Auch ein Beitrag zur Erörterung unſerer Kriegsziele“, könnte man die vor⸗ liegende Schrift nennen, die den Gegenſatz zwiſchen Ruſſen und Balten ſchilbert. Süddeutsche Bank noch Daimler zu erwähnen. Doch wurden diese im Ver⸗ Aſntliche Bekanntmachungen 3 Arbeitsvergebung. Für den Neuban der Fortbildungsſchule U2 ſoll die Ausfühtung von Tüncherarbeiten im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 12. April 1917, vormittags 11 uhr, an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus N1, 3. Stock Zimmer No. 125) einzureiſchen, wo auch die Eröffnung derſelben in Gegenwark etwa erſchie⸗ oder deren bevollmächtigte Vertreter exfolgt. Angebotsformulore werden uncntgeltlich im Bau⸗ bürp Hallenſchwimmbad U 3, 8 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskuuft erteilt wird. Mannheim, den 30. März 1917. Stãdt. Hochbauamt: Perrey. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Fortbildungsſchule U 2 ſoll die Ausführung von Schloſſerarbeiten im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Sps8 Augebote hierauf ſind verſchloſſen mit entſprechender Auſſchriſt verſehen bis ſpäteſtens Donnerftag, 12, April 1917, vormittags 10 uhe, an die Kanglei des unterzeichneten Amts(Rat⸗ haus N 1, 8. Stock) Zimmer Nr. 125 einguxreichen, woſelbſt auch die Exsffunug derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigte Vertreter erfolgt. Augebotsformulare werden uueutgeltlich im Bau⸗ bürn Hallenſchwimmbad U3, S abgegeben, woſelbſt anch Nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 30. Mörz 1917. Sꝛ7ð Stadt. Hochbatomt. Berrey. 9 Bekanntmachung. In ber Fleiſchwoche vom 2. April bis 8. April kann auf ein Zehntel Anteil der Vollkarte ent⸗ nommen werden: Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen Knochen oder 25 Gramm Friſchwurſt oder Schlachtvichfleiſch ohne Knochen, Schinken, Dauerwurſt, Zunge, Speck 20 Gramm oder Wildpret, Eingeweide, Fleiſchtonſerren eiu⸗ ſchließlich des Doſengewichts 50 Gramm. Mannheim, den 31. März 1917. Die Ditektion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Dr. Fries. Viehhofes Swꝛ Strußeubahn. Um das Wechſeln von Kleingeld in den Straßen⸗ bahnwagen einzuſchränken werden vom 1. April d. Is. ab 10 Pfg.⸗ und 15 Pfg.⸗ Fahrſcheine in Bündeln zu je 10 Stück Fahrſcheine üusgegeben. Dieſe Fahr⸗ ſcheinbündel ſind bei den Schaffnern käuflich. Die Aussgabe erfolgt nur für Mannheim, für Ludwigshaſen werden die ahrſcheinbündel ver⸗ auft ſobald dieſelben von der Druckerei gelieſert ſind. Mannheim, u. März1917. Stroßenbahnamt. Swio EEPEBEB Behauntmachung. Holzverſteigerung auf der Reißinſel betreſſend. Am Mittioch, 4. April 1917, normittags 9 Uhr beginnend, verſteigern wir an Ort und Steile das vom Stümmeln der Weiden auf der Reißinſel ſich ergebene Brennholz öffentlich und losweiſe an den Meiſt⸗ bietenden. Zuſammen⸗ kunft am Eingangstor beim Franzoſenſpeg. Maünheim, 3. Mär z 1917 Städt. Tiefbauamt: NE So7s Ehlgötz. —————— Mit den Vorerhebungen zur allgemeinen Feuer⸗ ſchau im XV. Bezirk — Rheinau— durch den Feuerſchauer wird in der 2. Hälfte des Monats März 1017 begonnen. S78 Die Unterſuchungen werden vorgenommen in der Zeit von 8½ Uhr vor⸗ mittägs bis 6 Uhr nach⸗ mittags und erſtrecken ſich auf alle gewerbepolizei⸗ lichen Betriebe, Läden, Wirtſchaften und dergl. Die Hausbeſitzer. Mieter und ſonſtige Inhaber der Gewerbebetriebe haben den mit den Vorerhe⸗ bungen Beauftragten den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung aller Räume zu geſtatten. Mannheim, 15. März1917 Gr. Bezirksamt, Abt. V. gez. Stehle. ——— Vorſtehendes veröffent⸗ licht. Mannheim, 26. März 1917. Bürgermeiſteramt: T. Finter. Hünneraugen u. Hornhaut beſeitigt man ſchnell und ſchmerzlos durch Th. von Eichſtedt'„Hühneraugen⸗ Tod.“ Seit Fahren ernrob⸗ ics Spezial⸗Mittel. Prei⸗ 75 Pfeuuig. 1201 Iükfürsten- drogerio, U 4, 18/I. Für den demuächſt zum Heeresdienſteinberufenen Verkehrsinſpektor wird ein Stellvertreter geſucht. Bewerber, welche ſich in die Dienſigeſchäfte einzu⸗ arbeiten vermögen, wollen ſich beim unterzeichneten Amt, von welchem nähere Auskunft erteilt wird, melden. Swi9 Mannheim, 29. März 1917. Straßenbahnamt. Hühneraugen 2 Hornhaut u. 8. W. enifernt persönliok S neene Met* duroch einziges Verfahren Sohmerz- u. gefahrios. M. Hankh, N 3, 130 3. Antiquitäten Werden ausgebessert, Kitten von Porzellan, Alabaster, Marmor und 1p8. 64 Reinigen u. Ausbessern von Gemälden u. Stichen Elgrahmen von Bildern Neu-Vergolden von Rahmen, Möbelusw. Kunsthswerbliche Werkstätte Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4, 9/10. Mannheim. 0 4,%/10. Telephon Nr. 260,§41 und 1964. Kapital u. Reserve Mk. 60000000.— Besorgung eller bankmässigen Ceschäfte Besondere Abteilung für den An- und Verkauf Jon sämtlichen Werten ohne Börsennoliz. Annahme von T20 Baar-Depositen zu näher zu verelnbarenden Zinssätzen. — Suche mit leiſtungsfähiger Firma zwecks Lieferung von großen Mengen Matron-Wasserglas 3040 Bo, in Verbindung zu treten. Gefl. Offerten mit Angabe der Lieferzeit an Vob b. G. Bodenburg& Sohn, München Fernſpr. 3739. Paul Heyfeſtr. 23. dosef ſhomes M 4,.* kiefert ſchnel und bii Trauerbrieie., C. Sds Pnrufertt, Be, Nr. 156. Seite 6. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Montag, den 2. April 1917. Die Löſung. Roman von Emma Haushofer⸗Mett. (RNachdruck verboten!) 15)(Fortſetzung.) „Sie gehören ja ganz zur Familie, Marianne,“ ſtleß er dann hervor.„Sie wiſſen die—5 Geſchichte— aber dann brauche ich Ihnen doch nicht zu ſagen daß mein Vater es mir ſehr ſchwer macht, gut zu ſein. Er hält nun einmal meine Heirat mit dem Annerl für mein Unglück; er gibt niemals ſeine Einwilligung.“ „Ihr Vater hat gewiß ſeine guten Gründe,“ erwiderte ſie.„Er tut das ſicher aus Liebe für Sie und von ſeinem Standpunkt aus.— Aber für mich wäre das doch etwas ganz anderes. Ich würde bewußt, einem armen Ding, das Ihnen gut iſt, den Mann wegzunehmen, dem ſie vertraut hat. Rein, dazu hätte ich nicht den Mut, das müßte immer auf mir laſten.— Wir Frauen ſollten nicht ſo grauſam gegen ein⸗ ander ſein 8 möchte keiner ſo weh tun!“ Helle Tränen liefen ihr nun über die Wangen herab, über das eigene Leid, das ihr widerfahren war, in warmem Mitgefühl. Albrecht legte ſich die Hand auf die heiße Stirn und ſeufzte. Der große Menſch ſah wieder aus wie ein geſcholte⸗ nes Kind in ſeiner Niedergeſchlagenheit und Beſchämung. „Sie werden wohl recht haben, Marianne. Man kommt nicht mehr los von der Vergangenheit und kann nicht einen Skrich unter ſeine Dummheilen machen und ſagen: Weg! P9 Am allerwenigſten, wenn man ein guter Kerl iſt wie ich. Ich hätte ja auch kein reines Gewiſſen mehr— und Sie 616 viel zu lieb und viel zu ſchön für einen Menſchen, der olch einen Konflikt nicht los würde. Aber glauben Sie mir, Marianne, es iſt mein Unglück, daß ich Sie nicht früher ken⸗ nen lernte, daß ich mein Herz nicht beſſer un Zaum hielt, bis die Rechte kam und ich verſtehe jetzt meinen Vater, der mir ia.— geſagt hat, daß ich mir ſelbſt mein Leben verderben wolle.— Es iſt ſchon verborben,— in dieſer Stunde habe ich das ſo recht klar erkannt.“— Er hatte ganz haſtig und leiſe geſprochen und, als fürchte er, völlig die Faſſung zu verlieren vor dieſem jungen weinen⸗ den Mäbchen, eilte er von ihr fort. Droben ſpielte wieder die Muſik. Das lockte, lockte: Liebe, immer Liebe! Marianne wollte nichts mehr hören, nichte mehr ſehen von der Schönheit draußen, von dem Feſtglanz. Sie aus ihrem Brautjungferngewand; ſie ſchloß die Laden, um das goldige Licht auszuſperren; ſie begrub den Kopf in den Kiſſen, um dieſe übermütigen Walzerklänge zu erſticken. Endlich, endlich konnte ſie weinen— über den Abſchied von Dora, über den guten lieben jungen Menſchen, der ihr ſein Herz angeboten, über die eigene bittere Enttäuſchung und über alle dieſe Wirrniſſe und Irrwege und Verwicktungen des Lebens und der Liebe. In einem qualvollen Halbſchlaf, in den ſie dann verſank, meinte ſie eine Rieſin zu ſehen, die mit zuckenden Herzen ſpielte wie mit Fangbällen; in launenhafter Willkür die einen vereinte, die anderen grauſam auseinander riß und dazu lachte, lachte.— Sie fuhr auf und merkte, daß es noch immer die Tanz⸗ muſik war, die ſie im Traum vernommen. Und nun verſtand ſo gar nicht mehr, warum da unten die Geigen ſo luſtig auf⸗ pielten, wie man ſo vergnügt tanzen und feiern konnte: Dora, die liebe kleine Dora war doch fort! Mit einem Male erſchien ihr die zierliche Geſtalt nicht mehr in Licht und Glanz und Freude eingetaucht— eine dumpfe Angſt erfaßte ſie um das Schickſal der Freundin, die nun mit dem fremden Mann dahin⸗ fuhr in unbekannte Ferne. 3 Mehr als ein halbes Jahr weilte Marianne nun ſchon mit Profeſſor Hansweber in Meran. Als ſie nach Doras Ver⸗ heiratung den alten Freund um Rat gefragt hatte: Wo ſoll ich nun hin, Onkel? Meine Mutter ſieht nervös und leidend aus. Zſt es nicht meine Pflicht, bei ihr zu ſein?, da hatte dieſer den Kopf geſchüttelt und gemeint: „Deine Mutter muß ihr Schickſal allein tragen. Du kannſt es ihr nicht erleichtern, nur erſchweren.“ Und dann, als ſie ihn betrübt anblickte, hinzugefügt: „Der Vorſchlag, den ich Dir machen möchte, ſieht wie rechter Egoismus aus, mein liebes Kind. Aber wenn Du wirklich keine fröhlicheren Pläne haſt, ſo wage ich's doch: Ich ſoll im Winter nach Meran, habe ſchon Urkaub, um meinen Bronchialkatarrh, der ſich doch rocht Jabpſed hat, auszu⸗ kurieren. Komm mit, Marianne und laß die Mutter allein mit ihrem Gatten, wenn es Dir nicht u langweilig ſcheint, dem alten Mann Geſellſchaft zu leiſten.“ Sie verlangte ſich gar nichts Beſſeres, als fort aus der alten Umgebung, aus der Stadt, in der ſie Reinhard Götz wieber begegnen konnte! „O, ſo gerne geh' ich mit Dir, Onkel!“ rief ſie dankbar. Delvallo fand es allerdings eine verrückte Idee, daß das junge Mädchen den„häßlichen Gnom“ begleitete. Marſanne ich mir gerade ſolch ein er und Franziska f0 ſich in Begeiſterung für Süd⸗Tirol und fand es jedenfalls beneidenswert, wenn Marianne dem trübſeligen deutſchen Winter entkam. So reiſten ſie denn im September über den Brenner, hin⸗ ein in die ganz berauſchende Herbſtüppigkeit des geſegneten Landes und genoſſen noch immer blauen Himmel und milde Wärme, als in der Heimat ſchon der Nordwind über die hart⸗ eforene Erde pfiff. Ihre Erlebniſſe waren freilich nur ein⸗ fau Spaziergänge, leuchtende Sonnenuntergänge, kleine lusflüge in die Umgegend, köſtliches Raſten im Freien, auf einer von Licht und Sonne umfloſſenen Bank, aber Marian⸗ nens Herz ward ruhig und geſundete in der ſtillen Schönheit und ſie ſchaute wieder mit froheren Augen in die Welt. Von Dora kam ab und zu ein haſtig hingeworfenes Brief⸗ lein; das erſte von Venedig: „Ach, Liebſte, wir leben in einer Hetzjagd.— Alfons⸗Rens kennt hier ſo viele Menſchen! Manchmal machen wir eine kleine Eskapade, um nur einmal allein zu ſein und genießen das wie ein übermütiges Abenteuer, obwohl wir Mann und Frau ſind.“ Dani ſchrieb ſie von Nizza:„Ich ſpreche in allen Zungen — hier iſt ganz internationale Geſellſchaft, aber Du würdeſt Dich wundern, wie raſch ich mich daran gewöhnt habe. Ich reite auch— amüſiere mich gottvoll!“ Im Spätherbſt war das junge Paar auf einem Schloß zur Jagd eingeladen; dann kam einmal eine Karte aus Wien. Dora wußte offenbar ſelbſt nicht, wo ſie in den nüchſten Wochen ſein würden. Es war ſchwer, ihr zu antworten. Marianne las die oft nur mit Bleiſtift gekritzelten Zeilen wohl auf einer einſamen Bank, von der ſie hinüberſchauen konnte zu den weißbeſchneiten leuchtenden Bergen und in ihrer eigenen, ſo ganz verſunkenen, verinnerlichten Stimmung ſuchte ſie, faſt traurjg, nach einem wärmeren Wort, nach dem alten, lieben, vertraulichen Klang. Sie hatte ſich erſtes Ehe⸗ lück anders gedacht; nicht ſo im Haſten und Jagen, nicht 0 im Geſellſchaftstaumel. Sie ſehnte ſich danach, von der freundin ſelbſt, von deren— Erleben und Empfinden zu hören, nicht immer nur Namen von fremden Menſchen und wenn ſie auch noch ſo ſchöne Titel hatten. Und als nach Monaten immer nur dieſe kurzen eiligen Berichte kamen, als ſich faſt immer derſelbe 9 wiederholte:„Du weißt ja, wie eben im großen Stil habe,“ da hatte Marianne den wehmüligen Eindruck, daß ihr ſah den Stiefvater nur ruhig an mit einem ernſten Blick, der 5— Seele, die ihr einmal ſo nahe geſtanden hatte, mehr und mehr entgleite, daß Dora ihr fremder und fremder wurde. floh in ihr Zimmer, ris ſich die Roſen aus dem Haar, ſchluͤpfte Am J1. v. Mts. verschied Audust Pischer Kaufmann. Wir verlieren in ihm einen pflichttreuen Beamten, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mannheim, den 2. Aptil 1917. deutlich ſagte: Du weißt doch, warum ich fort muß. Da ſchwieg C 11⁴ des hohen 3* —— 765⁷ Großes Quantum 8 empſiehlt ſich bei billigſter Be⸗ Eu Fische Schellfische Pfd. Mk..25 Rokzungen, Steinbutt usw. Theodor Straube, N 3. 1. For tſetzung folgt.) .50,.80,.— 12.— Mar Josef Hermann Mannheim(Jungbuſch) Beilſtraße 4. Das wirksamste, natürliche Kraitigungsmittel. Neura-LSeithin-Perlen] Zur Sden U von Körper und Nerven, bluthildend. Kein Relzmittel. Wegen chaltes an wohlschmeckendem Reinlecithin, ſede Neura Perie enthalténd ca. ½ Gramm 95%/iges Reinlecithin. Von zahlrelchen Kerzien ständig verordnet. Idealstes Stärkungsmittel fär unsere Krieger. Beachtet Wortreſchen„Neura“ und Schutzmarke. in Dachpapplack Holzteer empſiehlt Je84 Tel. 4078f Ziehung. beſtimmt 4. April 1917. Württemb. Invaliden⸗ Geidlotterie 1885 Geldgewinne zuſ. M. 36000 Hanptgewinne bar M. 153000 5S0 O0OS½⁰² Brusleide ade R Eine Er⸗ löſung für ieden iſt unſ. geſetzl. geſch. axhane Nonkurrenzlos daſtehend. one Feder, ohne Gummi⸗ band ohne Schenkelrtemen. Verlang. 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