SSSSSSrr rreeee ——————— ————— S DSeeSene S„ S00 ** Neprpera für den allgemeinen und kiandelstell: Cheſredanteur 1 Goldenbaum; für den knzeigentell! Anton Grieſer. lich in m erlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdrucherel, G. m. b.., fäme · kernſpre annheim— Draht⸗Adreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim. cher: Hr. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Wöthentliche B —— B0 cheWeue bRachtichle eilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbeſirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Wiener Abendbericht. Mgen ien, 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ euartier wird vom 22. Mai abends mitgeteilt: von der Iſonzoarmee auch heute bisher keine mpfe gemeldet. Bien, 22. Mal.(WrB. Nichtamtlich)) Aus dem Srrereſeesarer wird gemeldet: Nach ununterbrochenen 9 oätigen Infanteriekämpfen, iſt nun am Nordteil der intemdofront Ruhe eingetreten. Oeſtlich von Görz micſabmen die Italiener einen Vorſtoß, der aber leicht ab⸗ ſa blen wurde. Hingegen holten ſich unſere Sturmpatrouil⸗ Leniſc. Grazigna 1 Offizier und 36 Mann aus den ita⸗ Kauſchen Graben. Es war vorauszuſehen, daß eine ſolche unhe in den Bngriſfen des Feindes eintreten würde. Die Mhebeuren Verluſte der Italiener bei ihren Men oſen Anſtürmen machten es notwendig, die teils zuſam⸗ ſheinkſchoſſenen Teile auszufüllen und neu zu ordnen.—9 0 es, daß die italieniſche Infanterie der Erholung bedarf. Wetsteh vorderſten Linien der Italiener zeigte ſich rege Ar⸗ Welnikigkeit, die durch unſere Artillerie irkſarm geſtirt wird erie auf der Karſthochfläche macht ſich die italieniſche Ar⸗ ſuhte Niehr⸗ bemerkbar. wwo ſie die unſrige zu hekänpfen ſund Der Geſchünkampf nahm in den Nachmittags⸗ ach unen Heftigkeit zu und hielt auch während der e Von der ſchweizeriſchen Orenze, W. Mai. — 3..) Der Militärkritiker des„Züricher Ta jes⸗ fünſidere und Kritiker anderer Schweizer Blätter ſtellen über⸗ ibenmend feſt, daß die zehnteitalieniſche Offen⸗ ſPher den Angreifern den geringſten Erfolg in ihren Eiſol, unternommenen Offenſiven gebracht hat. Der einzige decid am zweiten Kampftage, nämlich die Eroberung londer,onte Kuk, hat ſeitber nicht nur teine Erweiterung, üonzo übergegangenen Italiener ihre Stellungen ſhleu⸗ wieder räumen mußten. Infolze der großen E bitte⸗ luſe Zahlenmäßig bisher wohl kaum zu überſchätzenden Ver⸗ 1910 ind die Italiener nach zehn Tagen heißem Ringens hper Apft und ermattet zu einer völligen Einſtellung ltalfüngriffe gezwunzen worden, ſodaß jetzt ſchon die wißeniſche Frühjahrsoffenſive als gänzlich act bezeichnet werden darf. un. eo n der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. fürd. 5 el. z..) Die„Baſler Nachrichten“ melden aus Mai⸗ ſus de er Frontberichterſtatter des ⸗Secolo“, Aleſſi, drabtet ont Kriegszone, daß allein im Südabſchnitt der Jſonzo⸗ inn RD ie Oeſterreicher im letzten Au⸗enblick vor Ve⸗ Aüfgetren Offenſive mit nicht weniger als 1500 Kanonen eten ſeien. Deutſcher Abenobericht. Rane rlin, 22. Mal, abends.(WeB. Aumtlich.) Von den ſind weſentliche Ereigniſſe nich k gemeldel. Franzöſiſche verluſte. W Uertin, 22. Mal.(WTB. Nichtamtlich.) Die nördlich it** ant 16. April eingeſetzte 60. franzöſiſche Diviſion m Ei ſtarke Verluſte, daß ſie trotz zwölftägiger Ruhe und Fen Saer ron Sſah noeh nicht wide, mehe ue⸗ wächt Tage wurde hier auch die 42. Diviſion derart ge⸗ Far daß ſie als Angriffstruppe nicht mehr gewertet wer⸗ in Rein. Von der Aisne bis an den Kanal nordweſtlich i ein; ins wurde am 4. Mai die 4. Diviſion eingeſetzt, von er die ane Teile mindeſtens 40 Prozent Verluſte erlitten, fer⸗ U. rdzer Diviſion, von der die Regimenter 51 und 128 über Aiahent zt, das am 7. Mai eingeſetzte Regiment 87 etwa 40 kolſon Verluſte hatte. Noch ſchlimmer erging es der 167. 680 5 deren Regimenter 170 und 174 am 4. Mai teilweiſe — Didi rozent auf dem Kampffelde liegen blieben. Von der Uhhente ſion werden die Verluſte der Angriffstruppen der Re⸗ um188 und 133 mit 30 Prozent, der Regimenter 229 und Ueden 9. April als ſehr ſtark, am 4. Mai mit 40 Prozent an⸗ * Wgen 6 Der Geſechtswert dieſer Diviſionen hat durch den Flor 9 inſatz beſonders ſtark gelitten. Von der 152. Diviſion hent Regiment 114 am 16. April bei Sapigneul etwa 20 Ier Fordgecon dem Kanal nordweſtlich Reims bis Marquiſe 108 16190 lich Prunay wurden die Regimenter 403 und 410 bo,ſtar Diviſio' am 16. April vorgeworfen, deren Verluſte llerden,'bei dem Regiment 410 bis zu 50 Prozent angeſſeben Ihhlion. erner Territorialregimenter und die 7. Kavallerie⸗ 100 Dioiz on der Marquiſe Pe. bis aur Suippes ſtand die U Purdſien, deren Regiment 13 am 17. April faſt aufgerie⸗ be e. Das Regiment 296, das nach dem Angriff am 30. 8 Aorileits herausgezogen war, wurde für den Angriff am Kekande erneut eingeſetzt und verlor etwa 40 Prozent ſeinez Waal düro. Von der 20. Diviſion wurden am Angriff am 30. 10 Iuſand 80 Prozent verloren. Von dem Angriffsbataillon e. lerteregiments Nr. 2 blieben nur wenige Mann Merf. dole, 19. Diviſion, die am 30. April und am 5. Mai ſoon d. faſt 50 Prozent liegen gelaſſen. Die 191, Diviſion, ſolten bocl dem deutſchen Gegenangriſf am 22. April ſtart mi du 50 Mie, verlor bei dem Poſ geh en teilweiſe einer Hragent. Die 128. Diviſion griff am gleichen 117 ompagnie der Infanterie⸗Regimenter 168 und 1 den 00 geradezu einen Rückſchlag erfahren, indem die über cu mit welcher die Schlacht geführt wurde, und der gewal⸗ 92 8 Soaſtaſentscherortt em20,5403. 9 an. Ihre Verluſte ſind bis 00 Prozent anzunehmen. End⸗ lich kommen für dieſen Abſchnitt die 8. Diviſion, deren An⸗ Palkarte 20—30 Prozent verlor und die 60. Diviſion in ra Berlin, 2. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Ebenſo wie im Somaliland haben die Franzoſen auch in Annam zahl⸗ reiche Eingeborene unter der Vo Piebelung egen hohe Be⸗ lohnung lediglich Arbeitsdienſte leiſten zu Müffen, nach Frank⸗ reich verſchickt und dort bei eintretendem Mannſchaftsmangel als Opfertruppen gegen die deutſchen Maſchinengewehre vor⸗ getrieben. Es ſind bis lebt, neun Annamiten⸗Regi⸗ menter aufgeſtellt, die urſprünglich als For⸗ mationen verwendet wurden. Da die Annamiten 1 ſich häufig weigerten, anzugreifen und Deſertionen nicht ſelten waren, löſte man die Annamiten⸗Bataillone auf und teilte einer Kompagnie Annamitenhalbzüge zu, die bei Angriffen als erſte Welle gegen die deutſchen Gräben getrieben wurden. Sei den Kämpfen nordweſtlich Braye, wurde eine Anzahl Annamiten als Gefangene eingebracht. Sie machten einen kläglichen Eindruck, da ſie durch die Kälte und Näſſe in den Gräben ſehr gelitten hatten. Nach ihren Angaben wären die Ausfälle im Winter unter ihnen infolge erfrorener Füße ſehr roß. Bei der Ausbildung wie beim Einſatz der Annamiten 8 es nicht immer ohne Gewaltſamkeiten abgegangen zu ein, wenigſtens berichten die Eefangenen, daß ſie von ihren beiden Unteroffizieren geſchlagen wurden. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 22. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 21. Mai. Kaukaſusfront: Auf dem linken Flügel das übliche wirkungsloſe Artilleriefeuer. Bei der geſtern gemeldeten feindlichen Beſchießung Mer⸗ ſinas iſt außer der großen engliſchen Oelfabrik, welche in Trümmer geſchoſſen wurde, kein Gebäude beſchädigt worden. Die Rebellen, verführt durch geſinnungsloſe, für Gold käufliche Verräter, haben den Engländern erlaubt, den bis⸗ her von keines Fremden Fuß betretenen heiligen Boden des Hedſchas zu betreten. Alle Angriffe dieſer Re⸗ bellen auf die Hedſchasbahn wurden jedesmal mit grohen Verluſten für die Aufrührer abgeſchlagen. Beborſtehender Kückleitt Liſzas. Vudapeſt, 22. Mal.(WTB. Nichtamtlich.) Das ungariſche telegraphiſche Korreſpondenzbüro meldet: Wie ver⸗ lautet, hat Miniſterpräſident Graf Tisza Seiner Maſeſtät Vorſchläge bezüglich der Wahlrechtsreform ge⸗ macht. Seine Majeſtät hat ſich hierüber die Entſcheidung vorbehalten. Von dieſer Entſcheldung iſt der Verbleib oder der Rücktritt des Kabnietts abhängig. Heute hat eine Beſprechung im Miniſterpräſidium ſtattgefunden, an der ſämt⸗ ihjahrsoſfenſioe d ——„« 1917.— Rr. 239. eis: Die Iſpalt. Nolonelzelle 40 Pig⸗ Reklamezeile R. 12 nzeigenpr Rahewelug: Mittagbiatt vorm. 8¼ Uhr, Abendbiatt nachm. 5 Uhr. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen, Stellen u Rusgabe wird Relne Der⸗ antworkung übernommen. Sezugsperis in Rannheim u. Umg monatk. Ml..40 einſchl Bringerl. Durch die Poſt bezogen vierteli M. 4 62 einſchl Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. 5 Pfs. er Halener. liche in Budapeſt anweſenden Kabinettsmitglieder teilnahmen. Miniſterpräſident Graf Tisza begibt ſich mit dem Nachtzug nach Wien und wird von Seiner Majeſtät morgen in be⸗ ſonderer Audienz empfangen werden. UBerlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Wien wird gemeldet: Die geſtrige Audienz des Gra⸗ fen Tisza beim Kaiſer hatte die Entſcheidung gebracht in der ſeit Wochen ſchwebenden Kriſe. an nimmt an, daß in kürzeſter Zeit Graf Stephan Tisza durch den Grafen Johann Zichy erſetzt werden wird. Tiszas Wider⸗ ſtand gegen gewiſſe Einzelheiten der Löſung der pol⸗ niſchen Fra e, wie ſie von Wien und Berlin verlangt wurden, weiter ſein ſtarres Feſthalten an gewiſſen Punkten in der Frage der wirtſchaftlichen Annäherung an Deutſchland und nicht zuletzt ſeine Unnachgiebigkeit in der Frage der Lebensmittellieferungen nach Oeſterreich und Deutſchland haben ſeine Stellung ſtark erſchüttert. Die Frage der ungariſchen Wahlreform gab den Ausſchlag. Das jetzt eingetretene Ereignis, das nicht nur für die unga⸗ riſche Politik ſehr bedeutend iſt, kommt nicht überraſchend. Soweit die Meldung der„Voſſ. Ztg.“ aus Wien. Das Ereignis dürfte nicht nur für die—* Politik von Be⸗ deutung ſein. Bei dem in der polniſchen Frage hat es ſich beim Grafen Tisza wohl darum gehandelt, gegen jeden Verſuch, aus dem Dualismus in der Habsburger⸗ monarchie etwas wie einen Trialismus zu machen, ſchon n den Anfängen zu proteſtieren. Tisza war Zeit ſeines mtes der Ueberzeugung, daß die Monarchie nur aufzubauen wäre auf der Vorherrſchaft der Magyaren in Ungarn und der Deutſchen in Oeſterreich. In Oeſterreich ſcheinen neuer⸗ dings aber neue Zeiten angebrochen zu ſein. Ueberall ſpürt man deutlich ein Entgegenkommen gegen die Nationalitäten 60 S0 natürlich ausgenommen) und es kann wohl ein, daß in der polniſchen Frage nun wieder Pläne aus dem ahre 1915 aufgenommen werden, die man in 90 0 bereits eingeſargt glaubte. In der Frage der. tlichen An⸗ näherung iſt Graf Tisza immer ſehr kühl geweſen. Die in der Richtung von Mitteleuropa liegenden Beſtrebungen der Oppo⸗ *—* ſind von ihm niemals unterſtützt worden. Erinnerlich t noch, wie im Sommer 1915 das„Wiener Fremdenbaltt“ die ünſche auf eine Herſtellung eines engeren Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn mit einem kal⸗ ten Waſſerſtrahl bedenken mußte. In der Frage der Lebensmittellieferung an Heſterreich und Deutſch⸗ land hat Ungarn ja ohne Frage keine ſehr erfreuliche Rolle geſpielt. Heute iſt es ſo, daߧ Eiſenbahnſtunden von ien, in Preßburg, gelinde geſagt, nicht der ge⸗ ringſte Mangel herrſcht, während man vor den Toren dieſer alten, ehemals deutſchen Stadt, in Wien, ſich bereits ſehr nach der Decke ſtrecken muß. Berliner Preßſtimmen. Berlin, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Zu der Nach⸗ richt, daß Graf Tiſza in ſeiner jüngſten Audienz beim Kaiſer Karl ſeine Enklaſſung angeboten habe, erführt die Voſſiſche Zeitung, man nehme an, daß der Genannte in kürzeſter Zeit durch den Grafen Johann Zichy erſetzt werden ſoll. Nach einer zweiten Lesart werde als mut⸗ maßlicher Tiſzas in erſter Linie der ehemalige Ackerbauminiſter Graf Szerenyt genannt. Dieſer ge⸗ hörte früher der Tiſzapartei an und trat im vorigen Jahre als erſter aus der Partei aus. Das Berliner Tageblatt erinnert daran, daß die Nach⸗ richt von dem Rücktritt des ungariſchen Miniſterpräſidenten Grafen bereits vor Wochen erwartet wurde und damals nicht eintraf. Das Blatt ſagt u.., vom deutſchen Standpunkt aus ſoll und muß anerkannt werden, daß Graf Tiſza während der ganzen Kriegsdauer, in der er wieberholt im Großen Hauptquartier und 915 in Berlin geweilt hat, ſich als ſtarke und zuverläſſige Stütze des Bünd⸗ niſſes a Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn bewährt habe. Man kann erfreulicherweiſe annehmen, daß in dem ſchönen Verhältnis der beiden Reiche ſich nichts ändern wird, welche Männer immer in Ungarn 25 rdnung der inneren Verhältniſſe jetzt oder künftig berufen ſein mögen. Die Sozigliſtenkonferenz in Stockholm. Der Standyunkt der hulgariſchen Sozlaldemokraten. Kopenhagen, 22. Mai.(WTB. 0 Ber⸗ lingske Tidende meldet aus Stockholm: Der ſtändige ſoziali⸗ ſtiſche Friebensausſchuß hatte geſtern die erſte Beſprechung in der geplanten Reihe von Verhandlungen mit den ſoziali⸗ ſtiſchen Abordnungen der einzelnen 19 6 renden Länder. Die erſte Beſprechung fand mit den bulgariſchen Abgeſandten ſtatt. Sie erklärten, daß ſie grundſätzlich f den Frieden ohne Annexionen ſeien, fügten jedoch hin⸗ zu, daß die Erwerbung der Dobrudſcha und Mazedo⸗ nien nicht unter den Begriff Annexion fallen könne. 4• EBerlin, 23. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der Kongreß des So⸗ ialiſtenverhandes des Seinedepartements at geſtern den Vorſchlag der Minderheit, an der Konfe⸗ rentz in Stockholmteilzunehmen, angenommen. EBerlin, 23. Mal.(Von unſerem Berliner Biülro.) Aus Stockholm wird gemeldet: Die Separatkonferenz mit den Bulgaren fand am 21. und 22. Mai ſtatt. Es 43 Nr. 237. 2. Seite. maunheimer General⸗Anzeiger. Mittes⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 23. Mai 1917 finden am 23. und 24. Mai Verhandlungen mit der deut⸗ ſchen Minderheit und der finniſchen Delegation, am 25. und 26. mit den Deutſch⸗Oeſterreichern, am 29. und 30. Mai mit den Ungarn ſtatt. Einberufung eines ſozialdemokrauſchen Parteitags? Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Nationalzeitung erfährt, plant die ſoztaldemokratiſche Partei für den Zuli nach der Stockholmer Könferenz die Ein⸗ berufung eines Parteitages. Als Ort der Tagung iſt Würzburg in Ausſicht genommen. Ob die Tagung aber zuſtande kommt, wird nicht zuletzt davon aphängen, ob die Meilitärſtellen die Abhaltung eines Parteitags überhaupt ge⸗ ſtatten. Ermittelungsverfahren gegen Mitglieder der„Anabhängigen“. Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteit, ſchweben außer gegen den Landtagsabgeorbneten Hoffmann auch noch gegen andere Angeyorige der unabhängigen ſozialdemokratiſchen Partei gleichfalls Verfahren und zwar gegen die Abgeordneten Büchner, Dittmann, Paul Hoffmann, Lede⸗ bour und Vogtmann. Es handelt ſich dabei vorläufig um ein Ermittelungsverfahren, das vom Oberreichsanwalt auf Grund einer Anzeige angeordnet iſt über das Auftreten in den Ausſtanbsverſammlungen der Berliner Rüſtungsarbetter. Nans. Gonderfriede. Das ruſſiſche Koalitionskabinett erſcheint mit einem außenpolitiſchen Programm, deſſen weſentliche Punkte ſind: kein Sonderſtiede, aber ein augemeiner Friede und dieſer gegründet auf Durchſetzung der geſamten Forderungen der Entente, deren Weſen die wirtſchaftliche und politiſche Er⸗ droſſelung Mitteluropas iſt. Es iſt einleuchtend, daß der nega⸗ tive Teil dieſes Programms— kein Sonderfriede— nicht aufgeſtellt ſein könnte, wenn das Kabinett ihn nicht in den Bereich ſeiner Entſcheidungen gerückt geſehen hätte. Fürſt Lwow hat in ſeiner Erklärung an die Vertreter der Preſſe es ja auch klar ausgeſprochen, daß die Gegner Rußlands auf die Möglichkeit eines Sonderfriedens hinzielten. Das war in der Tat der Sinn der jüngſten diplomatiſchen Aktion der Mittel⸗ mächte: durch ein beſtimmtes Berhalten es den Ruſſen nahe⸗ legen und erleichtern, den Weg einer Sonderverſtändigung mit den Mittelmächten einzuſchlagen. Es hat keinen Sinn, dieſe Abſicht zu leugnen, weil der Berſuch im erſten Anlauf nicht geglückt— aber noch nicht endgültig mißglückt— iſt. Wie es keinen rechten politiſchen Sinn hat, die Fruchtbarkeit des Sonderverſtändnisgedankens zu beſtreiten. Wie liegen denn die Dinge? England hat eine Koalition gegen uns auf die Beine gebracht und ſucht ſie mit eiſernen Klammern zu⸗ ſammenzuhalten, um die Mittelmächte ſo auf den Weg des allgemeinen Friedens zu zwingen, der in Wahrheit ein eng⸗ liſcher ſein würde. Müſſen wir einen allgemeinen Frieden eingehen, ſo ſind wir wohl nicht beſiegt, aber auch nicht Sie⸗ ger, gelingt es uns, eine oder mehrere der gegen uns koa⸗ kerten Mächte zu einem Sonderfrieden zu bringen oder zu zwingen, ſo gehen wir als Sieger aus dem Kampfe hervor, ohne daß die erſte Macht, mit der wir Frieden ſchließen, zu den Beſiegten gehören wird, im Gegenteil, der erſte Frieden iſt immer der billigſte, ſie wird in vollen Ehren und in voller ihrer nationalen Intereſſen den Kampfplatz ver⸗ laſſen. Aber es ſoll„ungeſchickt“ ſein, die Politik des Sonder⸗ friedens zu treiben(wieviele Anläufe hat doch England ge⸗ —— den einen oder anderen unſerer Verbündeten zum Sonderfrieden zu bringenl). Ungeſchickt würde dieſe Politik nur ſein, wenn ſie das Gegenteil des beabſichtigten Zweckes erreichte. Das ſcheint nun ja gegenüber Rußland der Fall zu ſein. Aber es wird wohl kein Menſch, der die internationa⸗ len Vorgänge ſcharf beobachtet, die Saſſche 9 wagen, daß das Anerbieten der Mittelmächte die ruſſiſche Regierung wie⸗ der in das Kielwaſſer der Entente zurückgeworfen habe. Das hat gar keinen Einfluß auf die Erklärungen des neuen Ka⸗ binetts geübt. Wer die Kundgebungen Lwows und Tereſt⸗ ſchenkos ſorgſam lieſt, ſpürt in Phraſeologie und Argumen⸗ tation den engliſch⸗amerikaniſchen Einfluß, man kann ſagen, Die Uebermacht des engliſch⸗ amerikeniſchen Kapitals, die finanziellen Hoffnungen, die in den ruſſiſchen Induſtriekreiſen erweckt werden, ſie haben das neue Kabinett vermocht, am engliſchen Dienſt feſtzuhalten. Nicht der deutſch⸗öſterreichiſche Verſuch, Rußland für eine weltpolitiſche Konſtellation zu gewinnen, die es aus der eng⸗ liſchen dknechtſchaft erlöſen und ihm ſeine eigene welt⸗ politiſche Handlungsfreiheit wiedergeben würde. Wir ſehen in dem erſten Möerfolg nicht den mindeſten Grund, den Verſuch aufzugeben. Wir können allerdings zunächſt nichts weiter tun, als abwarten, aber wir dürfen die Aktion nicht ſchroff abbrechen, damit man uns ſagen könne, ſie ſei gar nicht ehrlich gemeint geweſen. Wir müſſen die Möglichkeit ihrer Fortführung offen halten, links von Kerenski und rechts vom Fürſten Lwow gibt es Elemente genug, die Feind ſind der wirtſchaftlichen Verſklavung Rußlands an England und Amerika und der weltpolitiſchen Selbſtentäußerung. Aus dieſen Kreiſen heraus ſollte es unternommen werden, die Verträge Rußlands mit den Alliierten ans Licht zu bringen, wovor das Kabinett zurückſcheut, weil es eine Empörung des ruſſiſchen Selbſtgefühls fürchtet. Die Mittelmächte aber ſollen rußig und beſtimmt fortfahren mit der Poletik, die der Reichskanzler jüngſt umſchrieben hat. Neue Konſtellationen wachſen langſam, brauchen Geduld und man muß ſie ſich auch etwas koſten laſſen, wie England ſeine Bündniſſe. Zäh müſſen wir den Ruſſen die Meinung austreiben, als ſtecke irgend eine Hinterhältigkeit in dieſen Beſtrebungen, wo wir doch Rußland nur aus einer ſeine wirtſchaftliche und po⸗ litiſche Selbſtändigkeit mordenden Umſtrickung löſen und es zum Kampfe gegen einen gemeinſamen Feind aufrufen, den engliſch⸗amerikaniſchen Kapitalismus, der ſich daran macht Rußland das Blut auszuſaugen und uns ſo lange zu erdroſ⸗ ſeln, bis der Herzſchlag ſtockt, wie Lloyd George oder Asquith einmal ſo ſchön geſagt hat. G. Rein Unterſchied/ wiſchen den Rriegszielen Rußlands und ſeiner Alliierten. m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Itg.“ meldet aus Amſterdam: Die„Times“ ſchreibt in einem Leit⸗ aufſatz über Rußland: Es gibt keinen tieſen Unter⸗ ſchied zwiſchen den Kriegszielen der weſtlichen Verbündeten und denen des revolutionären Rußland. Auf beiden Seiten herrſcht die Ueberzeugung, daß ein dauerhafter Friede in Europa gewährleiſtet wird auf der Grundlage, daß die geſitteten Völker das Recht erhalten, ihre Lebensweiſe ſelbſt zu geſtalten und Staatsverfaſſung ſelbſt zu beſtimmen. Allein auch die che Regierung er⸗ kennt, daß der einzige Weg zur Erzielung eines ſolchen Frie⸗ dens über einen raſtloſen Krieg hinwegführt. Drei ſchwediſche Dampfer torpediert. Stockholm, 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Die drei von England nach Schweden abgefahrenen Dampfer„Weſter⸗ land“,„Viken“ und„Aspen“ ſind torpediert worden. Von der Beſatzung der„Weſterland“ kamen zwei Mann, von der Beſatzung der„Viken“ acht Mann ums Leben. Der Dampfer„Aspen“ wurde ſpäter in beſchädigtem Zuſtande in den Hafen von Kirkwall geſchleppt. Dieſer Vorfall verurſachte in der Preſſe und bei der Bevölkerung eine überaus heftige Erregung. Von zuſtändiger Stelle erfährt WTB. dazu fol⸗ gendes: Mit einem lebhaften Bedauern iſt hier die Nachricht von dem Untergang der drei ſchwediſchen Schiffe aufgenommen worden, die den Verſuch machten, das Sperr⸗ gebiet zu durchkreuzen. Auf die Gefahr, in die ſich die Kapi⸗ täne neutraler Schiffe begeben, wenn ſie ohne die ausdrück⸗ liche Zuſicherung freier Fahrt den Weg durch das Sperrgebiet wagen, iſt von amtlicher deutſcher Seite immer wieder hinge⸗ wieſen worden. Deshalb iſt den Neutralen in weitgehendſtem Entgegenkommen verſchiedentlich, ſo zuletzt am 1. Mai, eine ſichere Gelegenheit zur ungefährdeten Rückfahrt aus den eng⸗ liſchen Häfen durch das Sperrgebiet nach ihren Heimathäfen gegeben worden. Alle holländiſchen, ſpaniſchen und däniſchen Schiffe, die an dieſem Tage ausliefen, ſind ohne Unfall in die Heimat zurückgekehrt. Wenn die ſchwediſchen Schiffe nicht die ihnen wiederholt gebotenen Gelegenheiten nicht benutzen konnten, ſo liegt der Grund hierfür nicht auf deutſcher, ſondern ausſchließlich auf engliſcher Seite, denn England war es, das den ſchwediſchen Schiffen die Ausfahrt am 1. Mai verweigerte. Aus marinetechniſchen Gründen kann Schiffen, die mit den verabredeten, den U⸗Booten bekannt ge⸗ gebenen Zeichen verſehen ſind, ſichere Fahrt nur innerhalb der vereinbarten Friſten gewährt werden.— Das Mißgeſchick der mit uns befreundeten Nation iſt um ſo mehr zu beklagen, als bereits auf ſchwediſchen Wunſch Verhandlungen ſchwebten, den ſchwediſchen Schiffen einen neuen Termin zur ungefährteten Fahrt nach der Heimat zu ſichern, ſodaß der Unfall mit Sicher⸗ heit vermieden worden wäre, wenn die ſchwediſchen Schiffe mit der Abfahrt ſo lange gewartet hätten, bis ihnen ein neuer Termin für eine ſichere Fahrt bekannt gegeben war. Stockholm, 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der deutſche Geſandte in Stockholm hat dem ſchwediſchen Miniſter des Aeußeren ſein perſönliches Bedauern wegen des bei dem Untergang der ſchwediſchen Schifſe erfolgten Ver⸗ luſtes ſchwediſcher Seeleute ausgeſprochen. Auf bringung ſchweoiſcher Dampfer. Stockholm, 22. Mai. Priv.⸗Tel.)„Berlingske Ti⸗ dende“ meldet: In der Nacht auf den Montag brachten deutſche Kriegsſchiffe mindeſtens drei ſchwediſche Dampfer auf, die auf der Reiſe von Schweden nach Raumo namentlich mit Erntemaſchinen ſich befanden. Wahrſcheinlich wurden noch zwei weitere ſchwediſche Dampfer aufgebracht und ſüdwärts geführt. Der ſchwediſche Dampfer„N atala Ströml, der geſtern in Götheborg angekommen war, war gleichzeitig mit dem torpedierten Dampfer„Weſter⸗ land“ von England abgegangen. Als die„Weſterland“ tor⸗ pediert wurde, waren beide Dampfer von vier britiſchen Tor⸗ pedojägern begleitet. Der Dampfer ſank im Laufe weniger Minuten. Freigabe beſchlagnahmler ſchwediſcher Dampfer durch England. Kopenhagen, 22. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Der eng⸗ liſche Geſandte in Stockholm gab geſtern bekannt, die britiſche Regierung habe den Behörden in Halifax Anweiſung ge⸗ geben, die dort liegenden ſchwediſchen Dampfer„Torne“ und„Carlsholm“, die Getreideladung für die ſchwediſche Regierung an Bord haben, freizugeben. Der uneingeſchrüntte U⸗Voothrieg. Beſprechung holländiſcher Reeder mit der deutſchen Regierung m. Köln, 23. Mai.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Auf Aufforderung der deutſchen Re⸗ gierung reiſt, wie den niederländiſchen Blättern gemeldet wird, morgen früh eine Abordnung von Ymuidener Reedern nach Berlin, um die Frage der Torpedierung niederlän⸗ diſcher Fahrzeuge, der Erweiterung des Fiſchereigebietes und die Schwierigkeiten zu beſprechen, die ſich auf deutſcher Seite bei der Ausübung der Fiſcherei und dem Abſatz des Fanges bieten. Die Kohlennot in Frankreich. Paris, 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Morgen wird eine Berordnung über die Angabe der Kohlenvorräte ähnlich der über Getreide⸗ vorräte erſcheinen. Sie ſchreibt jedem induſtriellen Handels⸗ treibenden oder Privatmann vor, dem Ortsvorſteher ſeines Wohnortes die in ſeinen Händen befindliche Kohlenmenge von über. 1000 Kilogramm abzugeben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Züricher Zeitung meldet aus dem Haag: In der Woche vom 6. bis 13. Mai iſt nur ein Schiff im Rotterdamer Hafen einge⸗ laufen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Meldungen aus London nennt die Lloyd⸗Agentur für die erſte Hälfte des Mai 93 engliſche Schiffe als für die Verſicherungsſumme fällig angemeldet. * Antergang eines ruſſiſchen Oinienſchiffes. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Pr.⸗Tel., z..) Wie das Berner Tageblatt von beſonderer Stockholmer Seite erfährt, iſt das ruſſiſche Linienſchiff „Peresvjet“ am 3. Januar 1917 im Mittelmeer unter⸗ gegangen und zwar 50 Meilen vom Suezkanal entfernt. Die Nachricht wurde ſeinerzeit nicht veröffentlicht, aber man meiß in Rußland genau, wer gerettet und wer damit unter⸗ gegangen iſt. Der Mißbeauch von Lazarettſchiſſen durch die Entente. Berlin, 22. Mal.(WTB. Eerte e Der Miß⸗ brauch von Lazarettſchiffen durch die Entente beſtätigt ſich im⸗ mer wieder von neuem. So erzählt ein ſchwediſcher Kapitän, der kürzlich von Algier nach Marokko zurückgekommen iſt, daß in Oran und Tanger allgemein Lazarettſchiffe als Munitions⸗ und Transportſchiſfe verwendet werden. Nur zum Scheine werden auf jedem Schiff einige Aerzte, Schweſtern und Ver⸗ wundete eingeſchifft. Als der Schwede den Franzoſen gegen⸗ über ſein Erſtaunen ausſprach, wurde ihm lachend ſ dies ein allgemeiner Brauch ſei und man in franz Kreiſen daraus kein Geheimnis mache. Die Sperre der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. m. Köln, 23. Mai.(Prio-Tel) Die„Kölniſch ſ tung“ meldet von der Schweizer Grenze: Wie der ſchweihene, Preßtelegraph meldet, wird die Sperre an der ſchw rhne riſch⸗franzöſiſchen Grenze, die geſtern angetah worden iſt, ſehr ſtreng gehandhabt. Die Hinreiſe lae, Frankreich werde von den franzöſiſchen Behörden zwar von ſtattet, nicht aber die Rückreiſe. Ausflügler aus Genf, die n der Sperre überraſcht wurden, ſind in der Zone zurückgeh worden. Die iriſche Frage. London, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Ren er di dung. Im Unterhauſe ſagte Lloyd George ühe iriſche Frage: Alle mißglückten Verſuche, die fſchn Frage zu löſen, haben gemeinſam, daß ſie von der eng Regierung ausgingen. Das Kabinett beſchloß deshalb, zy⸗ Iren ſelbeſt aufzufordern, Vorſchläge zu machen 90n er ging alle Initiative von England aus und alle Krünhen rland. Wenn die Iren ſich ſelbſt dem Problem gegeneien ſehen, dann werden ſie die Hinderniſſe und Schwier aaühen erkennen. Die Regierung ſchlägt vor, daß ſich Irland erſuh ſoll, ſeine Regierungsform ſelbſt zu finden. Der Befan glückte in Kanada, Südafrika und Auſtralien. Man annehmen, daß es auch in Irland möglich ſein wird. einel George ſchlägt vor, deshalb alsbald namens der Krone 4 iriſchen Konvent zuſammenzuberufen, der der engliſchegtehe⸗ gierung und dem Parlament eine Verfaſſung für 1 del rung Irlands innerhalb des Reiches vorſchlagen ſoll. ſowi Konvent müſſen alle Stände und Intereſſen onpent die Sinnfeiner eingeſchloſſen und vertreten ſein. Der en d muß tatſächlich das geſamte Leben und alle Strömung duch lands wiederſpiegeln. Möglichſt alle Vertreter Se i. Körperſchaften, die ſie vertreten, gewählt werden. Wo um die möglich iſt, ſollen andere Mittel angewendet werden, il Vertretung gewiſſer Gruppen zu ſichern. Lloyd George an z1 Erwägung, den Vorſitzenden durch die Krone ernen leich⸗ laſſen. Wenn ein Vergleich über den Charakter und men Re. berechtigung der iriſchen Verfaſſung erzielt iſt, wird estoſ gierung alle notwendigen Schritte tun, um ihm Gchiſen 9* zu verleihen. Die Verhandlungen des Konvents mii ffol el. heim ſein. Die Einladungen würden binnen kurzem erſ hl⸗ Redmond erinnerte daran, daß drei aufeingachtel gende Regierungen viermal vergebens den Verſu erö einen Ausgleich herbeizuführen. Der neue Vorſchlag üfhe ganz neue Geſichtspunkte. Irland werde jetzt ſelbſt Red⸗ dert, die Verfaſſung für das eigene Land zu emtwerfen genh mond ſprach die Ueberzeugung aus, daß alle Gruppen müſe an dem Konvent teilnehmen würden. Hieſ al, alle Gruppen umfaſſen, die Grafſchaftsräte, die Hand d die mern, die Kirchen, die Schulen, die iriſchen Peers ſich be, verſchiedenen politiſchen Parteien. Redmond erklärte or. reit, einer beſchränkten Vertretung der nationaliſiſhn einet tei, einer reichlichen Vertretung der Ulſterpartei Er ſel eil ſchwachen Vertretung der Sinnfeiner zuzuſtimmen. rnanm verſtanden, daß der Vorſitzende durch die Krone Borſchlal würde. Lonsdale(Ulſterpartei) ſagte, der ganze orgelell werde dem Volte in Ulſter mit der Exmahnung men hahg ihn genau zu prüfen, obwohl er nicht volle⸗ Vertrauecr 110 daß der Konvent das beabſichtigte Ziel verwirkliche. hemeh, ſeine Landsleute würden die Verantwortung mi Schloß 3 men, dieſen Beſtrebungen gegenüber die Tür ins Borſ 90 werfen. William'Brien erklärte ſich mit dem ſſam, da einverſtanden, machte aber die Regierung aufmer ant grohe bei den Ernennungen oder den Wahlen zum Konv Schwierigkeiten zu überwinden ſein würden. der Strotk in England. 90 Kopenhagen, 22. Mal.(BTB. Nichtamllich) ah amtlichen engliſchen Feſtſtellungen ſtreiten anseg eitet in ganz Groß⸗Britannien an 68 000 iedeil der verſchiedenen Induſtrien. Die Urſachen ſind ve⸗ meiſel Die Lebensmittelteuerung trägt in b. f geh Streiks die Mitſchuld. Vor allem herrſcht übet ſceih⸗ Unzufriedenheit wegen der Nachmuſterung der biaher ſtellten Arbeiter der Munitions⸗ und Staats⸗Fabriken. Der Krieg mit Amerila. 2 Errichtung eines Kriegefüheungsrates der eu in Waſhington. 0 E Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berlineeeh Der Boſſiſchen Zeitung wird indirekt aus London 97 10 ilitã In Waſhington wird ein ſtändiger Kriegsfü rat der Entente errichtet, um an der weiteren m ausſch 1 Organiſation der Union mitzuarbeiten. Fünf Un werden eingeſetzt, beſonders für die Rege ſerie⸗ 0 Transporte und Nachſchübe, ſowie das Arti ſäml 0 Fliegerweſen und für die techniſche Waſſe. An grieſ, Univerſitäten werden Fliegerkurſe eingerichtet. Im auglan, führungsrat ſtehen die Franzoſen den inen 01 dern weit voran, ebenſo in der allgemet ich er 33 Eine Anzahl von Univerſitäten Cpeengsoſ offre ausdrücklich franzöſiſche Ausbildu im un Die erſten Einberufungen zum Heere ſollen beremen. 05 ſofort nach Durchführung der Regiſtrierung er⸗ en Heeresdienſt befreit bleiben außer den Untauglich anach P milienernährer nur Bergleute und Landwirte. 5 Bei, he vier Millionen Wehrpflichtige zur Verfügung ſtehe eine 900 roßen Maſſe herrſcht im übrigen nach wie vor ntereſſenloſigteit dem Krieg gegenüber. Steenge Maßnahmen der amerikaniſchen R gegen die Sozialiſten. Sa iner; Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Sailing Aus London wird gemeldet: Die amerifaniſche, un 9 ordnete die ſtrengſten Maßnahmen 4 ſowie ge⸗ 5 Sozialiſte wner unabhängigen amerikaniſchen Sozialiſten von Geſinnenh bindung und einem Meinungsaustauſch mit ihren. Beſte, genoſſen in Rußland abzuſchneiden. Di gen zur Herbeiführung eines Friedens unter ung 10, ierung ſoll lich und al⸗ Pübung 0 feäntlichen Sekruche werden —— — — S SSS SSS30—22SS S 232KKKK —— ——— CC 33 —PP0————.«]]“.. ð JJ.. ————— ——— i 1 et e⸗ — —————————————— Awoch, den 23. Mai 1917. Mannheimer Gener U⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 2. Nus Stadt und Land. Mit dem Kegcbridaet Euiusketier Sebaſtian Kammerich, Sohn des Weichenwärters b—— Rheinhäuſerplatz 15 wohnhaft, wegen Tapferkeit ei Wu Meſ Kotſchild von hier, Sohn des Heren Mari⸗ verf andſturmmann Anton Korumeier, z. Zt. bei einer. Minen⸗ er⸗Kompagnie. der Mannheimer Hhausfrauenbund bom einen erſten Tätigkeitsbericht für die Zeit Leri 28. Juni 1915 bis 31. Dezember 1916. Wir entnehmen dem cht folgende Einzelheiten: er Hausfrauenbund ließ 23 Vorträge abhalten, die Auf⸗ ſhafltcheder, Ernährungsfragen, über Hhgiene, über volkswirt⸗ iche Fragen bringen ſollten und die faſt alle außerordentlich eulicſucht waren. Es hat ſich im Laufe der Zeit eine ſehr er⸗ wel che Anteilnahme der Mitglieder bei der freien Ausſprache, wwe 4 den meiſten Vorträgen folgte, ergeben. Es wurden Be⸗ Stell, en ausgeſprochen, welche vom Vorſtand bei den betreffenden den in nachgeprüft wurden und wobei oft Abhilfe geſchaffen wer⸗ Engunte, oder es wurden aus dem Kreiſe der Mitglieder An⸗ Wurdeden laut, die oft praktiſch durchgeführt werden konnten. So 0 eine erwünſchte Verbindung zwiſchen dem Bürgermeiſteramt Kechtebensmittelamt und den Hausfrauen herbeigeführt. Manche Klage gten Wünſche konnten erfüllt werden, manche unberechtigten Muerſtüund Mißverſtändniſſe aufgeklärt werden. Als praktiſche erſten ützung der Vorträge über Ernährungsfragen wurden im eiche ahre regelmäßig Kochvorführüngen veranſtaltet, Pappheterſt—ämal wöchentlich, ſpäter infolge der Lebensmittel⸗ — noch einmal wöchentlich ſtattfanden. Auch dieſe Veran⸗ ahtern Welche ſich der jeweiligen Lage des Lebensmittelmarktes 1 7750 hatten großen Zuſpruch. Es fanden zwei außerordent⸗ Holgreiche Kusſtellungen ſtatt, eine im alten Rathaus munie ber 1915)„Die feitarme Küche“, eine im Saale der Har⸗ Mihh ⸗Weihnachtsgebäck ohne Butter und Fett“(30. November kab ie Knappheit der Lebensmittel veranlaßte den Hausfrauen⸗ Iu erztereits im Sommer 1915 eine Musküche in der Harmonie und zu nen, in welcher Mus für unbemittelte Familien eingekocht dem billigen Vreis von 25 Pfg. pro Pfund an Kriegerfrauen pfe wurde. Gleichzeitig wurden Obſtverwertungs⸗ in der Musküche abgehalten. Die Arbeit wurde nur von me gen Helferinnen geleiſtet, denen in den Ferien die Schü⸗ ur der oberen Klaſſen eifrig halfen. Es wurden weit über Minuen belehrt. Die Kurſe dauerten vom 21. Juni bis An⸗ Wwember. Es waren immer nur kleine Gruppen von 20 rauen zugelaſſen. Um die Propaganda zu unterſtützen, Merkblätter über das Einkochen von Obſt und e zuſammengeſtellt und in der Verkaufsſtelle verkauft. Sommer 1916 durch die Zuckerknappheit das Einkochen von der Hausbaltung ſehr erſchwert und oft faſt unmöalich urbede, der Betrieb der Muskſche nach Möalichkeit erwettert. rde eine Haushaltungslehrerin angeſtellt, die mit 6 Mädchen Mus einkochte. Es wurden verarbeitet: Obſt 550,41 Ztr., L7 Ztr., Salichl 18,178 Pfund, Benzoeſaures Natron Wrgeberletten, Weinſleinſäure 9,165 Pfund, ſo daß im ganzen der werden konnten 378,41 Zentner Mus. Mem Hausfrauenbund hat die erſten Monate das Mus auch an Mr, nitelieder abgegeben, da aber die Mitgliederzahl ſo groß geworden nußte 10 es unmöglich war, auch nur annährend alle zu befriedigen, 0* Dezember 1916 die Einſchränkung eingeführt werden, nur lieder abzugeben. Dieſe Maßnahme erſcheint auch durchaus e S S — Ertigt, da die Mitglieder ſich aus allen Kreiſen der Berölke⸗ Nug zuſam! We ammenſetzen, alſo eine einſeitige Bevorzugung nicht ſtattfindet. ſur emmer 1915 würde auch im Sommer 1010 dem Hausfrauen⸗ Wutaur die Zwecke der Musküche und Obſtverwertung ein Kredit 8000 ler ben ark von der Stadt eröffnet. Es wurde genaue Verrechnung lührt, 0 ganzen Betrieb abgelegt und die Berechnung derart durchge⸗ lah a dah eine pekuniäre Unterſtützung der Stadt nicht nötig war; 90 Win, dene Geld konnte in beiden Jahren vollſtänbig zurückgezahlt Der er Betrieb konnte ſich ſelbſt erhalten. venf Hausfrauenbund bemühte ſich durch entſprechende Propaganda Kens der bekannte Lebensmittel einzuführen. So ließ kanenerwegen im Sommer 1915 mehrere Hundert Doſen Fiſchklöße en ban, die durch die Propaganda in der Preſſe und in den Kochkur⸗ hüen ibeln——— daß die Stadt den— in ihren ehmen konnte. Aehnlich war es mit der Einführung von Magagenüle, Seemuſcheln uſw. Der Verein hat in verſchiedenen 190 9 an die Stadt Einfluß zu gewinnen geſucht auf wich⸗ W der Leben smittelverſorgung; 8 7 zwanzie Frauen des Hausfrauenbunde ben dürfen bei der Kontrolle der Höchſtpreiſe und Wenmi u von der Stadt Auswelskarten ausgeſtellt würden. Die klen Pen hat dieſem Antrag ſtattgegeben und die Frauen haben in 10 Sort en Uebecſchreitungen von Höchſtpreiſen melden köͤnnen und zalt ſud e tragen können, daß die Preisverzeichniſſe richtig abgeſtem⸗ 0 Hauzz Eine Reihe anderer Eingaben brachte verſchiedene Wünſche Halberbraunen vor, z. B. Einführung der Kundenliſte, Regelung des Rüuufrauenchs, Abgabe des Zuckers für Einmachzwecke uſw. Der n rnz war durch ſeine Vorſitzende in den——— er onen vertreten, die ſich mit Ernährungsfragen befaſſen; ees ngee in der Lebensmittelkommiſſion, Frierband für Milch, Eier, Kohlen uſw. In dem Vorſtan oa Galia chn hles für Konſumentenintereſſen WW0 er ee durch brei ſeiner eeee e b Mertblänter Beraus und verſuche Pürch Kaſtlä 9 ä⸗ aulaſy er Preſſe auf die bemittelten Kreiſe einzuwirken, um ſie zu 1 ſich dem Gebot der Zeit zu fügen. wie pnmer, 1916 befaßte ſich der Hausfrauenbund zum erſten WW,e. 5 er. Es wurden große Mengen Kirſchen verkauft, ſpäter 0 Gufpel⸗ Mirabellen. Im ganzen wurden er, Birnen, Pflaumen, Mirabellen 447,02 Zentner, Aepfe P zuſammen 1001,06 Zentner. Auch 97 8 N Jatteh geleiſtet, und die Helferinnen bei dieſem Stückchen Kriegs⸗ 8—.— die Freude, zu einer Zeit, wo der Obſtverkauf in Mann⸗ lldieten ch. ſtockte, den Mitgliebern faſt durchweg auserleſen ſchönes ffder zu können. Die Feſtſetzung dex hohen Höchſtpreiſe machte I r einen großen Teil der Mitglieder unmöglich, Obſt zu I ler ger Vorſtand hatte den begreiflichen Wunſch, bei der Knapp⸗ in nnttel doch auch dieſen Mitgliedern 3 o wichtigen Obſtgenuß zu ermöglichen. a der junge Uibereliäufeh nicht in der Lage war, eine Summe für dieſen tt Wuuneeſten eine Zuwendung, um auch dieſen Familien Gliewieſte len. Unſere Bitte fand außerordentlich raſch die liebens⸗ an 100 weitgehendſte Erfüllung. So war es möglich, 1160 Mit⸗ Maſſen Pfund Aepfel zu dem billigen Preis von 3 Mark— 3 , Pübrend ſich der Preis ſont auf 5 Mark— geſtellt bätte 8 ſeit l. April 1916 eine Krie gsküche als Ergänzung der drei ein mit großem Erfolg arbeitenden Volksküchen von der Ne⸗ hertaren it grohem Erfolg arbeitenben Bolksküchen von d eanes ih wurde, ſtellten mihrere Mitglieder des Hausfrauen⸗ Wtcta rbeitskraft zur Verfügung und waren beſonbers bei der Wn Kuch ng der Eſſenabgabe tätig; ebenſo bei der Fleiſchverteilung 0 kung 0 Po een kee ch hen enn der uge ausfrauenbundes beſtand, ſchloß ſich dem Verein an. W00 unerbelferinnen, welche dieſe Abteilung leiten, ſind ſeit zwei ſuch ſe gehnmüblich tätig geweſen in ihrer Arbeit. Sie haben ſchöne 9 6 t ünd durch ihre nie verſagende Geduld es nach und ug d de ebracht, die Hausfrauen von der Notwendigkeit. die Koch⸗ duswärta den, zu überzeugen. Eine große Anzahl Kiſten wurden Acheilets gefandt, auch die Militärverwaltung beſtellte wieder⸗ en. Außer dem Verkauf fertiger Kochkiſten wurde täglich gegeben zur Selbſtanfertigung von Kiſten aller Art. e 2 5 S uſtellen, wandte er ſich an einige ſeiner Mitglieder mit Wenn wir heute zurückblicken auf das, was wir ſeit dem Beſtehen des Hausfrauenbundes geleiſtet haben, ſo können wir uns ſagen, daß manches erreicht wurde, vieles erſtrebt wurde, was nicht zu erreichen war. Bei aller Arbeit ſtand aber immer bei allen die für den Hausfrauen⸗ bund tätig waren, der gute Wille und herzliche Wunſch obenan, den Hausfrauen die ſchwere Zeit des Krieges nach Möglichkeit in der Haus⸗ haltsführung zu erleichtern. Ermöglicht wurde uns ein Teil unſerer Arbeit nur durch das freundliche Entgegenkommen von verſchiedenen Seiten. Der durch Frau Emma Kromer erſtattete Bericht ſchließt mit herzlichen Dankesworten an alle diejenigen, die den Hausfrauen⸗ bund gefördert haben. eee eeeeeeee * In den Ruheſtand verſetzt wurde Gewerbelehrer Karl Wicikler in Schwetzingen auf ſein Anſuchen bis zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit. * Von der Handels⸗Hochſchule. Die Vorleſung von Dr. E. L. Stahl(Heidelberg) über die moderne deutſche Literatur findet auf Anregung zahlreicher Teilnehmer von jetzt ab im Gebäude A 1, 2(Sparkaſſengebäude) Saal 7— wie bisher Donners⸗ tags um 6 Uhr— ſtatt. * Meldung der beſchlagnahmten Alumſiniumgegenſtände. Die ſtädt. Metallſammelſtelle gibt bekannt, daß bei verſäumten oder unterlaſſenen Meldungen von beſchlagnahmten Gegenſtänden aus Aluminium Nachmeldungen ſofort und längſtens bis 31. Mai noch nachgeholt werden können. Die voogeſchriebenen amtlichen Melde⸗ ſcheine, denen ein alphabetiſches Verzeichnis der beſchlagnahmten Gegenſtände aufgedruckt iſt, ſind bei der ſtädtiſchen Metallſammel⸗ ſtelle Luiſenring 44 erhältlich. Die Beſitzer beſchlagnahmter Aluminiumgegenſtände, die die Meldung verſäumten, handeln in ihrem eigenen Intereſſe, wenn ſie die Meldung nunmehr um⸗ gehend nachholen, da ſie bei ſpäterer Nachkontrolle ſich der Beſtrafung ausſetzen. * Pfingſtverkehr. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich: Der Ernſt der Zeit verlangt dringend, daß Pfingſtreiſen und Ausflüge in dieſem Jahr unterbleiben, weil die Lokomotiven und Wagen für Zwecke des Heeres, der Kriegswirtſchaft und Volks⸗ ernährung gebraucht werden. Sonderzüge für den Ausflug⸗ verkehr werden nicht gefahren. Mit Zurückbleiben beim Reiſe⸗ antritt oder unterwegs iſt daher zu rechnen. Die Eiſenbahn benutze nur, wer notgedrungen reiſen muß. In der Zeit vom 25. bis 29. Mai einſchließlich werden Bahnſteigkarten nicht ausgegeben. * Schützet die Brenneſſeln! Im letzten Jahre ſind ungefähr 1400 Zentner getrocknete Brenneſſelſtengel geſammelt worden. Auch in dieſem Jahr ſollen wieder alle Brenneſſeln geſammelt werden. Es gilt deshalb ſchon heute die Mahnung an Alle, ganz beſonders an die Kinder: Schützet und ſammelt alle Brenneſſeln wieder. In den nächſten Wochen wird die Zentralſammelſtelle den Organiſationsplan für das Großherzogtum Baden bekanntgeben. Dieſe Stelle iſt für Baden bei dem Badiſchen Bauernverein in Freiburg, wie im letzten Jahre, wieder errichtet worden. Polizeibericht. vom 23. Mai 1917. Tödlicher Unglücksfall. Geſtern abend 7½ Uhr ſetzte ſich cine 45 Jahre alte Beamtenehefrau im Hauſe Emil Heckelſtraße Nr. 204 auf die Gangfenſterbrüſtung im 4. Stock und ſtürzte von da in den Hof hinunter. Sie erliit dabei Arm⸗, Bein⸗ und Schädel⸗ brüche und ſtarb an dieſen Verletzungen im Verlauf von wenigen Minuten, 2 vergnügungen. Mannheimer Künſtlertheater„Ayollo“.„Pſt! Pſt!“ wird als Abendvorſtellung nur noch heute und morgen gegeben. Die Freitags⸗ vorſtellung fällt aus, da Freitag abend die Generalprobe von„Kaiſe⸗ rin“ ſtattfindet. Die Erſtaufführung dieſer Fall'ſchen Operette erfolgt am Samstag Abend. Die Neuheit geht auch Sonntag und Montag in Szene. Die Ausſtattung der Akte iſt nach Entwürſen von Heinrich Bornhofen angefertigt, die Beleuchtungseinrichtung von Richard Sinn. Sonntag und Montag Nachmittag wird wiederum der erfolgreiche eee Schwank„Pſt! Pſt!“ gegeben. Der Borverkauf begiunt ab heute. Meſplan des Crofk. Hcl- L. Veiſona-Traers kapkbeim Hof-Theater Neues Theater 23. Mai Abonnement C Die Zauberflöte Mittwochf Hche Preise Anfang 7 Uhr Wns Wertetng 3 f 2. Vorst. f. Küstungsarb. 26 Mal SaeVolks-Vorstell. Bur Peee Hasemanns Töchter Donnerstag Anfang 7 Uur Autane Uhr Neu inszeniert: 25. Mel Aneen g Maß für Maß Keine Vorstellung Freitag Mtilere Preise(.: Weiehert Af. 7 Unr 26. Mai Außer Abonnem.] Das Dreimäderthaus 1 Samstagſ Mittiere Preise Aufang 7 Uhr Ralue ee 27. Mai Abonnement B Tennhäuser Sonntag] kiche Preise Anfeng 6 Uhr Anfang 8 Uhr 28. Mai Aussef, Parsifal Flachsmann als Erzieher Montagf ioh Preine Anfang 5 Unr Aufang 8 Uhr dr. Slankenhorns Beiſetzung. * Müllheim, 22. Mai.(WB.) Die geſtern Nachmittag erfolgte Beiſetzung des Reichstagsabgeordneten Dr. Ernſt Blankenhorn geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kund⸗ ebung aufrichtiger Trauer des um das Markgräflerland hochver⸗ ienten Mannes. Vertreter ſämtlicher ſtädtiſchen, vieler ſtaatlicher und militäriſcher Belörden wohnten der Feierlichkeit bei, unter ihnen der Gr. Landeskommiſſär, Herr Geh. Obervegierungsrat Dr. Becker, zahlreiche Land⸗ und Reichstagsabgeordnete, unter ihnen die Herren Wittum und Göhring, ſowie Dr. Bock, die Amtsvorſtände und Bürgermeiſter der Umgebung uſw. Der Großherzog hatte am Sarge einen Kranz niederlegen laſſen. Zahl⸗ reiche Anſprachen wurden dem Verſtorbenen gewidmet. Bei dem Sohn und der Witwe des Verſtorbenen gingen zahl⸗ 5475 Beileidskundgebungen ein. So telegraphierte der Groß⸗ erzog: „Tief betrübt durch die Trauerkunde vom Heimgange Ihres hochverdienten Vaters ſpreche Ich Ihnen und den Ihrigen, usbeſon⸗ dere Ihrer ſchwergeprüften Mutter, zugleich namens der Großher⸗ zogin Unſere allerherzlichſte Teilnahme aus. Das Andenken des utſchlafenen bleibt bei Uns treu bewahrt.“ Graf Andlaw ſandte im Auftrage der Großherzogin Luiſe ſolgendes Telegramm: „Großherzogin Luiſe beauftragt mich mit der Uebermittelung herzlicher Teilnahme zu dem ſo betrübenden Tode Ihres Herrn Gemahls.“ Das Telegramm der Großherzogin Hilda lautet: „Es liegt mir am Herzeu, Ihnen nochmals auch im Namen des Großherzogs unſere allerwärmſte Teilnahme auszuſprechen über den ſchmerzlichen unvergeßlichen Verluſt, den Sie und die Ihrigen erlitten. Gott ſtehe Ihnen bei in dieſer namenlos ſchweren Zeit.“ Unter den zahlreichen anderen Telegrammen ſind noch auzu⸗ führen ein Telegramm des Reichskanzlers und ein ſolches des Reichstagspräſidenten Dr. Kämpf. Das Erſtere lautet: „Zu dem Hinſcheiden Ihres um den deutſchen Weinbau hoch⸗ verdienten und in langjähriger Tätigkeit erfolgreich bewährten Herrn Gemahls bitte ich Ihnen, ſehr verehrte gnädige Frau, meine aufrichtigſte Teilnahme ausſprechen zu dürfen.“ Das Telegramm des Reichstagspräſidenten hatte folgenden Inhalt: „Mit tiefem Schmerze habe ich die Nachricht von dem Hinſchei⸗ den Ihres. Herrn Gemahls, unſeres Kollegen erhalten und bitte Sie, den Ausdruck meiner herzlichſten Teilnahme entgegennehmen zu wollen.“ Auch die Nationalliberale Partei Badens, die nationalliberale Reichsbagsfraktion, Miniſter des Innern, Freiherr von Bodman, Finanzminiſter Rhein boldt, Bundesratsbevollmächtigter Ge⸗ ſandter Dr. Nießer, der Zentralvorſtand der Nationalliberalen artei hatten Telegramme geſandt. ———— Im Donnerstag, den 24. Mai gelten folgende Marken: Brot: Für ie 750 Gramm die Brotmarken 1 und 2. Mehl: Für 200 Gramm Brotmehl die Mehlmarke Nr. 4; für 800 Gramm Ausgugsmehl die Mehlmarke Nr. 2. Zucker: Für 200 Gramm die Zuckermarke 42 in den Kolonialwaren⸗ Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Kartoffeln: Zum Einkauf: Für 2 Pfund der Lieferungs⸗ abſchnitt B der Kartoffelmarke 29, der Zuſatzmarke 23 und die Wechſelmarken. Zur Beſtellung: Bis ſpäteſtens Mittwoch, den 28. Mai abends, die Beſtellabſchnitte der Marke 30, der Zuſatzmarke 24 und die Wechſelmarken. ſtellen 737—900 auf Kundenliſte. ſtellen—110 auf Kundenliſte. ſtellen 300—530 auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ausland⸗Ei die Eiermarke 24(80 Pfg.) in den Ver⸗ kaufsſtellen—714 auf Kundenliſte. Für ein Ausland⸗Ei die Eiermarke 25(80 Pfg.) in den Ber⸗ kaufsſtellen—183 auf Kundenliſte. Milch: Für Vollmilch die Tagesmilchmarken; für Mager⸗ und Buttermilch die Magermilchmarken 38—41. Doſenmilch: Eine Doſe kond. Milch(M..50) oder 2 Flaſchen ſter. Milch(zuſ. M..40) für jede Haushaltung auf Kunden⸗ liſte, in den Butter⸗ und Eier⸗Verkaufsſtellen 531—714 gegen die Haushaltungsmarke 17 der Ausweiskarte. Meuge. * Zur Küſe⸗Verteilung. Nachmittag noch vorhandenen Reſtmengen von Schweigerkſe dürfen markenfrei verkauft werden. Kunden, welche ihre Marfen bis Donnerstag, den 24. Mai, mittags 12 Uhr, nicht eingelöſt haben, gehen des Anſpruchs auf Käſebezug verluſtig, Wochenkarten für die Vollsküche. Die Oberlehrer der Volksſchulen ſind von jetzt ab zum Ein, tauſch von Wochenkarten für die Volksküchen an folgenden Tagen zu ſprechen: Montags von 11—12 Uhr, Freitags bon 11—12 Uhr, Samstags von 11—12½ Uhr. In der Pfingſtwoche vom 28. Mat bis 2. Jumi ſind die Büros der Oberlehrer geſchloſſen. —5 Eintauſch der Karten für die Pfingſtwoche muß alſo vorher erfolgen. 3 Stäͤdtiſches Lebensmittelamt. 9 Gebi Dienſtbolen frei für die Jeldbeſtellung: * Mit Karleffeln ſparſam wirtſchaften“ 5 Städtiſche Bekleidungsſtelle F 3, 5/6. Verkaufszeit nachmittags von—½6 Uhr. Kaufberechtigung hahen Montag u. Donnerstag Buchſtabe.6 ein ſchl. 4„ Dienslag u. Freitag—0 0 Mittwoch u. Samstag RN Bezugsſcheine und Fleiſchausweis vorzeigen. In Zeiten der Not darf kein Gegenſtand unbenüht bleiben! Möge jede Hausfrau ihrer Pflicht bewußt ſein, ſoſort alles nachzuſehen und jedes irgend entbehrliche Kleidungs⸗ ſtück an uns entgeltlich oder unentgeltlich abliefern! Dringend gebrauchen wir: Knaben⸗ und Burſchen⸗Anzüge und Hoſen, Herren⸗Anzüge und Hoſen, Frauen⸗Röcke, Wäſche für Herren, Frauen und Kinder jeder Art und gang beſonders Erſtlingswäſche, Kinder⸗Wagen und Kinder⸗ Betten. Städt. Bekleidungsſtelle F 3, 5/6. Annahmegeiten von—12 vorm. und—/½46 Uhr nachm. Prüfungsſtelle für Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren, F 3, 6. Um dem Maſſenandrang bei den Ausgabeſtellen vorzubeugen und dadurch die Abfertigung des Publikums zu beſchleunigen, ſieht ſich die Prüfungsſtelle beranlaßt, weiterhin die Ausſtellung ihrer Bezugsſcheine bei den Ausgabeſtellen nach den Anfangsbuchſtaben der Familien⸗Namen vorzunehmen. Die Ausfertigung erſolgt nach folgender Einteilung: jeweils Montags, und Donnerstags Buchſtabe—6 einſchließlich, „ Dienstags und Freitags Buchſtabe—.0 05 Mittwochs und Samskags Buchſtabe—2 2 Ausnahmen nur bei Trauerfällen unter Vorlage einer glaubhaften Verſicherung. 8 ———— Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Sappho. „Weder die vorige noch dieſe Spielgeit ein Kleiſt und ehenſolang wohl kein Grillparzer, hätte nicht geſtern ein Gaſtſpiel den Anlaß zur Wiederaufnahme der„Sappho“ gegeben. Wo iſt die Opern⸗ ſpielzeit, die ohne Mozart oder Wagner auskommt! Die Zeitum⸗ ſtände mögen ein Aeußerſtes an Beſchränkung zur Pflicht und zur Notwendigkeit machen. Wenn aber heute Kleiſt, dieſer größte deutſche Tragiker. nicht geſpielt wird, iſt das ungefähr ſo, als wenn bei einer vaterländiſchen Feier alle Fahnen, nicht nur die Reichs⸗ fahne, herausgeſteckt würden. Und Kleiſt bleibt in der Hauptſache der kaum Geſpielte, heut wie dazumal. dem eigenen Volk ſo fremd wie irgend ein literarhiſtoriſch Einbalſamierter, und iſt doch einer der Wenigen, der Blut und Leidenſchaft genug hat, um trotz Wag⸗ ner, dieſen böſen Dämon des Wort⸗Dramas, die Menge noch zu entflammen. Statt Kleiſt eine kleine Abſchlagsgahlung auf Grillparzer, den iugendlichſchmelzenden Schöpfer der„Sappho“, eines Lieblings der Heroinen, aber nicht überall jener der Regie und der an der Ge⸗ ſtaltung des Bühnenbildes beteiligten Funktionäre. Bei der geſtri⸗ gen Aufführung(Regie: Herr Reiter) iſt der dekorative Rahwen anſcheinend der alte geblieben, mit dem herabgekommenen Wohn⸗ haus der Sappho bdieſes breſthafte Säulenblendwerk gibt allen Feinden des Theaters Recht) auf der einen, der Raſenbank auf der anderen Seite und dem großen, durch die Darſtellung kaum Zu ſchließenden Loch in der Mitie. Genug des Merkwürdigen wies die Eingangsſzene auf, die mit den übrigen Maſſenſzenen das Schickſal unzureichender Gliederung teilte. Das Verdienſt war auf ſeiten der Einzelſpieler, dio, ohne gerade aufeinander abge⸗ ſtimmt zu ſein(welchen Umſtand das Gaſtſpiel genügend erklärt), es zu einigen guten Zuſammenſchlüſſen und Steigerungen brach⸗ ten. Mit der Sappho, dieſer an Ausdeutungen reichen Geſtalt, weil keine ihrer Triebkräfte von Grillparzer entſcheidend ins Zen⸗ trum gerückt worden iſt, führte ſich Anna Görling vom Kgl. Theater in Kaſſel ein. Eine Tragödin von wuchlig⸗impoſanter Er⸗ ſcheinung, gemeſſenem Schritt, den etwas ſchweren Zügen, die das Mienenſpiel auf das Weſentliche beſchränken, und der weitſchwin⸗ genden, edeln Gebärde. Das in helleren Tonlagen ruhende Organ, Fett: Für ein Achtel⸗Pfund die Fettmarke 30 in den Berkaufs⸗ Für ein Achtel⸗Pfund die Fettmarke 81 in den Verkaufs⸗ Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 56 in den Verkaufs⸗ Fleiſch: Für dieſe Woche 250 Gramm, ſowie eine Zulage in gleicher Die in den einzelnen Verkaufsſtellen ab Do nner Stag ——— Nr. 237. 4. Seite. Manſtheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 23. Moi 1911. Die Antragſteller ſind den Ausfertigungsbeamten gegenüber veryflöchte ſchte uft wa Die Ausfertigung von Bezugsſcheinen an Kinder unter 14 Jahren kann nicht mehr vorgenommen werden. 4.—75**35 Prüfungsſtelle. 6 Bezugsſcheine. Wan erleichtert ſich die Beſchaffung eines Bezugſcheines für neue Gegenſtände durch Abgabe getragener Stücke bei der 94 Städt. Bekleidungsſtelle, F 3, 6. 35 Telephon über Rathaus. Prüfungsſtelle. * Sammielt die Küchenabfälle. Bewahrt ſie vor Verderb.“ Ihr ſtreckt dadurch unſere BViehfuttervorrüte. Bringt ſie zu den Annahmeſtellen der Mannheimer Abfall⸗ Berwertung oder meldet, Ihr Hausfrauen, in der Geſchäftsſtelle, wo und wann ſie abgehölt werden können. Die Annahmeſtellen ſind geöffnet: 457 Uhr: am Marktplatz jeden Tag, Etce Wallſtadtſtraße: Dienstags und Donnerstags, Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, Luifenring 44: Dienstags, Donnerstags, Samstags, Lindenhof⸗Marktplatz(Johanniskirche): Montags, Mittwochs und Samstags. Die Kommiſſion der Mannheimer Abfall⸗Verwertung. Geſchäftsſtelle: O 7, 9. Telephon über Rathaus. 3* 2 Slitzung des badiſchen Laudtags. Iweite Kammer. Karlsruhe, 22. Mai. In der Nachmittagsſitzung ſetzte die 2. Kammer die Beſprechung der Ernährungsfragen fort. Strobel(Soz.) bemerkt, die ſozialdemokratiſche e ſchon am 13. Auguſt 1914 der Reichsleitung Vor⸗ unterbreitet, die auf längere Zeit die Lebensmittel ſachgemäße Einteilung geſichert hätten. Heute wäre vie⸗ les beſſer, wenn die Reichsregierung den Vorſchlägen der jaldemokraten entſprochen, und unverzüglich die Lebens⸗ orgung in Angriff genommen und dadurch der in den erſten Monaten des Krieges betriebenen Verſchwendung der wichtigſten Lebensmittel Einhalt geboten hätte. Nach dem Krisge bedürfe die Arbeiterſchaft ebenſo wie die Angehörigen anderer erwerbstätigen Kreiſe, wie das Handwerk und Ge⸗ werbe einer Bewirtſchaftung der allgemeinen Lebensmittel⸗ nerſorgung. Was der Landwirtſchaft heute bezahlt würde, ſei vial zu hoch gegriffen. Reichen Gewinn habe auch der Handel eingeſteckt. Nicht allein die Landwirtſchaft habe in dieſer Zeit e Arbeit zu leiſten, ſondern auch die Städter hätten —— Arbeit zu verrichten. 2 Die Regierung ſollte den Landgemeinden einen Ver⸗ neilungsplan bald zukommen laſſen. Die kleinen Ge⸗ meinden ſollten chren Bürgermeiſter ſelbſt bezahlen. Zur richtigen Sicherung der Ernte gehöre auch eine frühzeitige Berei ing aller Transportmittel. Der Redner empfiehlt daim eine rechtzeitige Kohlenverſorgung der Arbeiter und wendet ſich dann gegen die hohen Holzpreiſe. Abg. Maſſa(Fortſchr. Volksp.) erklärt, ſeine Fraktion werde der Vorlage der Kriegskredite zuſtimmen. Der Redner Berbreitat ſich dann über die Arbeit der Kommunalverbände my r nſchluß der mittleren bei der Kartoffelverſorgung. ſei die Drohung, der Landwirtſchaft könnten keine Saatt in gegeben werden, wenn ſie nicht für die ſpätere Snat die nötigen Mengen zurückſtelle. Bedauerlich ſei es fer⸗ ner, daß man verſchiedentlich den Ernſt der Lage noch nicht ingeſehen hat. Im Oberlande, wo viele Orte Einquartierung „hätten die betroffenen Einwohner um eine beſſere Be⸗ Mickſichtigung bei der Lebensmittel⸗, bei der Kohlen⸗ und bei der Seifenverteilung gebeten. Dieſer ſollte möglichſt Rechnung werden. Daß aus dem Lande herausgeholt wird, was herausgeholt werden kann, ſei ſelbſtverſtändlich. Ferner habe eine ger Mntgsmittel gleich nach der Ernte einzuſetzen. Dann könnten mir auch bei einer ſchlechten Ernte, unbedingt bis zum glück⸗ lichen Ende des Krieges auskommen. Abg. Schöpfle(rechtsſtehende Vereinigung) ſchließt ſich den geſtrigen Ausführungen des Abg. Weißhaupt(Ztr.) an und macht dann auf die Transportſchwierigkeiten aufmerkſam, die ſich einſtellen werden, wenn bei der nächſten Ernte die Landwirte ihre Erzeugniſſe oft nach entfernten Orten abliefern mäſſen. Er kritiſiert im Folgenden die Tätigkeit der Kriegs⸗ geſellſchaften und zollt der Regierung Anerkennung für die geleiſtete Arbeit auf dem Gebiete der Lebensmittelverſorgung. Abg. Geck(Unabh. Sog.) beſpricht die muſtergültigen ——— der Lebensmittelverſorgung in Straßburg und ringt dam verſchiedene lokale Wünſche aus Offenburg zur Sprache. Zum Schluß beſchäftigt ſich der Redner mit der ieeeeeeee————— t, jede gewünſchte Auskunft wahrheitsgemäß zu erſtatten. 25 empfiehlt die Zentraliſierung der großen Städte und den echte und ſachgemäße Verteilung der Hauptnah⸗ Oberrheinregülierung, von der er gewünſcht hätte, däß ſich die Regierung dieſer Frage ſchon viel früher ange⸗ nommen hätte. Kurz vor 8 Uhr wurde dann die Sitzung geſchloſſen uno die Weiterberatung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt. Die füdwefbentſchen Weſſerwirtſchaſtspläue. Freiburg Br., 21. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Die Han⸗ delstammer ſür den Kreis Freiburg beſchäftigte ſich anläßlich ihrer jüngſten Vollſitzung auch mit dem gegenwärtigen Stand der Südweſtdeutſchen Waſſerwirtſchaftspläne und nahm am Schluſſe eingehender Erörterung einſtimmig folgende Ent⸗ ſchließung an: „Die Handelskammer für den Kreis Freiburg Br. ſtellt mit freudiger Genugtuung feſt, daß der Gedanke des Aus⸗ baues der Südweſtdeutſchen Waſſerſtraßen und zumal der Rheinſtrecke von Straßburg zum Bodenſee inſofern ſich weiter Bahn gebrochen hat, als dem Reichstag beſtimmte Anträge zu Gunſten der Ergänzung beſtehender und des Baues neuer Großſchiffahrtswege vorliegen bezw. vorgelegt werden ſollen und dieſe Anträge in anbetracht einwandfrei nachgewieſener Wirtſchaftlichkeit der betr. Pläne wohl die Zuſtimmung aller Parteien finden dürften. Die Freiburger Kammer ſchließt ſich der Eingabe des„Rheinſchiffahrtsverbandes Konſtanz“ vom 19. März 1917 an, es möge das Großh. Miniſterium mit nhsden und Nachbarſtaaten ſich in Verbindung ſetzen und mit den Vorarbeiten zum Ausbau der Oberrheinſtrecke Straßburg⸗Bodenſee und der an die Strecke zur Erſtellung kommenden Waſſerwerke beginnen, zunächſt aber den Zeit⸗ punkt für die Einreichung der Wettbewerbsarbeiten zur Schiffbarmachung der Oberrheinſtraße möglichſt bald feſt⸗ ſetzen. Insbeſondere auf Grund der jüngſten wirtſchaftlichen Kriegserfahrungen und im Hinblick auf die bedeutende Rolle, die der Schweiz als Durchfuhr⸗ und Ausfuhrland nach der Rückkehr zur Friedenswirtſchaft und für die ſogenannte Ueber⸗ gangswirtſchaft zufallen wird, ſollten mit allen Kräften und Mitteln die Vorbereitungen ſo getroffen werden, daß nach Eintritt nur irgend geeigneter Verhältniſſe, das auch für die Entwickelung für Handel und Induſtrie des Breisgaus aus⸗ ſchlaggebende Verkehrswerk großzügigen Ausbaues und um⸗ faſſender Ausnützung der Oberrheinſtrecke ohne Verzug ſich in Angriff nehmen läßt.“ Letzte Meldungen. Vertagung der chineſiſchen Kriegserklärung on Deutſchland. EBerlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Rotterdam wird gemeldet: aus China: Das chineſiſche Parlament hat mit einer kleinen Mehrheit beſchloſſen, die Kriegserklärung an Deutſchland bis nach der neuen Organiſation des Ka⸗ binetts zu vertagen. Zwanzig Militärgouvernements richteten das Erſuchen an den Präſidenten, das Parlament auf⸗ zulöſen oder ſofort gewiſſe Teile der Verfaſſung, welche ſie für unausführbar halten, abzuändern. Der Berichterſtatter des engliſchen Blattes meint, dieſe militäriſche Einmiſchung in die Politik ſei der Vorbote für er uſtre Ereigniſſe in Ehina. Deutſchland und Oraſilien. Rio de Janeiro, 22. Mai.(Priv.⸗Tel.) Meldung der Agence Havas. Der Präſident der Republik unter⸗ zeichnete eine Botſchaft, die dem Kongreß die Frage der Zurücknahme des Erlaſſes vom 28. April, der die Neutralität Braſiliens im Krieg zwiſchen den Staaten und Deutſchland verkündet, unterbreite. Die tſchaft erklärt, mit dem Erlaß vom 28. April, der den braſilianiſchen Behör⸗ den einſchärft, die Neutralität zu wahren, die Regierung Ge⸗ genbefehl gebe, ſei die Regierung ſo weit gegangen, wie ſie in der Erwartung der nächſten Kongreßſitzung hätte gehen können. Von der Erwägung ausgehend, daß die Vereinigten Staaten ein weſentlicher Teil des amerikaniſchen Bundes ſeien und die überlieferte Politik Braſiliens ſtets in vollkommener Uebereinſtimmung mit den Vereinigten Staaten gehandhabt worden ſei und ferner mit Rückſicht auf die Wünſche und Sympathien des größten Teiles des braſilianiſchen Volkes fordere die Regierung den Kongreß auf, ſich über die Wider⸗ rufung des Erlaſſes zu äußern. Man glaubt, daß der Kongreß mit großer Mehrheit die Widerrufung be⸗ ſchließen würde. vas— von einer möglichen Behinderung zu Anfang abgeſehen— ahne Forierung durchhielt, klingt bei dunklerer Färbung, wenn Lei⸗ Denſchaft aurauſcht oder Leid ausflutet, am reinſten. Auf Leiden⸗ ſchaft an ſich geſtellt erſchien dieſe Sappho, von jähen Entſchlüſſen und einer geiſtigen Spannkraft, die im dauernden Affekt ihre Rahrung findet. Daß trotzdem die Lyrik der einzelnen Szenen ihnen weichen, unſentimentalen Klang erhielt und Gebietendes ohne Geſzreizcheit ſich äußerte, verſtärkte den Eindruck der in ſich ge⸗ feſtigten, nicht ſchlackenfreien, aber wertvollen Leiſtung. Den Phaon ſpielle Herr Odemar, dem ich letzthin hier eine— quaſi— Abſchiedsrede, wenn auch gemäß der öffentlichen Ankündigung ſeines Urlaubsendes, ſo dennoch glücklicherweiſe zu früh, hielt. Als Phaen alſo zeigte er ſeine gewohnten guten Eigenſchaften, die Reinthent der gänzlich unpathetiſchen Geſtaltung, die eher dämpft als ſthumt, und zur Charakteriſtik des Griechenjünglings außerdem das Unaufgeſchloſſene von Geiſt und Gefühl, das erſt ins Blühen kontme. Den in der„Sappho“ noch unfreien und wenig farbigen Veas zu beleben, gelingt ihm noch nicht. Die Melitta der Focut Liſſo iſt von einer ſüßen Sieblichkeit, reizend nüanciert in beſimmenden Handlungsmomenten, aber hart an der Grenze, wo die ſchöne Eigenart in Manier übergeht. Die übrigen Rollen der Eucharis, des Rhamnes, des Landmanns wurden von Frl. Samdeu, den Herwen Garriſen und Neumann⸗Hoditz 3* 6 Wohltätigkeite⸗ Abend. Richt immer ſiehen in Wohltätigkeitsveranſtaltungen äußerer Und ümerer, materieller und künſtleriſcher Erfolg in ſo unge⸗ trühtem chem Giuklange wie im geitrigen Wohrrätigkeits⸗ Abeus, be Bioniſtiſche Ortsgruppe Mannheim zugemfieh der notleidenden Juden im beſetzten Gewb ieie Hatie. Der Kaſinoſaal war dicht beſetzt, nild bär“ Peramſtaltung mahnm Dank der Mirwirkung trefflicher ein⸗ heiniſcher Künſtler einen äußerſt anregenden Geſamwerlauf. Fräulein Trude Traub, eine begabte Schülerin des Herrn Diréktor Otto Voß der Heidelberger Muſikakademie, eröffnete den Abend mit Brahms 1. Ballade aus Op. 10, die ſie techniſch ſchon recht beachtenswert, wenn auch in ihrer ſchwermütigen Romantik noch nicht völlig zu erſchöpfen vermochte. In Schumanns„Auf⸗ ſchwung blieben kleine Wünſche hinſichtlich Klarheit des Geſtalbens offen; aber die muſikaliſche Auffaſſung war doch eine recht gedie⸗ gene. Chopins As⸗dur⸗Ballade Op. 47 und die glänzend geſpielte Konzertparaphraſe über„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ von Schütt ließen die entſchiedene Begabung der jungen Pianiſtin in glänzendem Lichte ſtrahlen und rechtfertigten den ſtarken Beifall der entzückten Hörerſchar. Herr Koſopernſänger Lipmann bekundete in vier Liedern von Dvorak ſeinen Vortragsgeſchmack und die Geſtaltungskunſt, welche dieſer eigenartigen Worttonlyrik in allen Stimmungsphaſen den rechten Ausdruck verlieh. Seinen Haupttrumpf aber ſpielte er mit der temperamentvoll gegebenen Radames⸗Arie(„O wäre ich erkoren“) vorr Verdi aus, die er unter der ſeinanſchmiegenden Beqeitung des Herrn Kapellmeiſters Artur Roſenſtein ſehr erfolgreich ſang. Ein entſchiedenes Geigertalent iſt Rudi Hirſchler. Blieben auch in der Interpretation des Mendelſohn'ſchen G⸗moll⸗ Violinkonzerts hinſichtlich Reinheit und Tonveredelung, namentlich im einleitenden Allegro molto appaſſionata, einige Wünſche ofſen, ſo zeigte doch die Kantilene des C⸗dur⸗Andanke Wärme und Geſchmack, das Allegretto non troppo fein rhythmiſches Empfinden, ſo daß man der weiteren Entwickelung des Geigers mit Intereſſe entgegenſehen darf. Als Sprecher des Abends war Herr Hofſchauſpieler Nax Grünberg erſchienen. Seine für die Zwecke des Abends vor⸗ trefflich gewählten Gedichte,„Aſtarde und Jelovah“,„Aber die Sierne“, die poeſievolle„Romange einer Nacht“,„Das große Wecken“, ſowie die Sgene„Kabaliſten“, erzielten in der ausdrucks⸗ vollen Rezitation tiefe, nachhaltige Wirkungen. Die zahlreich erſchienenen Hörer jolgten den Darbietungen mit ſichtlichem Intereſſe und ließen es an herzlichem Beifall und wohlverdientem Lorbeer nicht fehlen. F. M. Die„Morningpoſt“ meldet Beſchlagnahme Die Lebensmittelnot in Liſſabon. S chwere Ausſchreitungen. Amſterdam, 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) 9 Meldungen, die von der portugiſiſchen Grenze in Madrid ſa⸗ getrofen ſind, waren die Ausſchreitungen in bon, an denen ſich auch Matroſen beteiligten, ernſtli rnde als urſprünglich angeneommen wurde. Als die hunge 0 Menge die Läden zu plündern begann, wurde das Kriege verkündet und Militär aufgeboten, das mit Geſchuteg, n9 Maſchinengewehren die Hauptſtraße beſetzte und in die* hineinſchoß, wobei, wie ſchon gemeldet, 10 Perſonen tötet und 50 verwundet wurden. der Paris, 22. Mai.(BrB. Nichtamtlich) Melduna Agence Havas. Aus Madrid wird gemeldet: Es ver folge aus ſicherer Quelle, daß die Unruhen in Liſſabon keines⸗ Lebensmittelteuerung entſtanden ſeien, aber ke Die wegs einen revolutionären Charatter gehabt hätten, 1 4e Menge hätte die Kolonialwarenläden und die Bäckerein 10 plündert. Die Polizei ſei eingeſchritten und es hätte 8 Tote und Verwundete gegeben. Die Ruhe ſei wieder ſtändig hergeſtellt. 3 Sperrung franzöſiſcher Häfen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2 f, (Priv.-Tel. z..) Rach Schweizer Meldungen aus Petre, burg ſind am 20. Mai die franzöſiſchen Häfen St. N 430 nen Breſt und Cherbourg bis auf weiteres wegen iſchen zefahr geſperrt worden. Nach einer amtlichen italien itteilung wurde der Dampferdienſt Genug⸗ york eingeſtellt. Herabſetzung des Getreidekontingents der Schweiz· m. Köln, 23. Mat.(Prio⸗Tel) Die Köln, Seire meldet aus Zürich: Auf der Konferenz zwiſchen Ben ris der Schweiz und des Vierverbandes in P wurde das Getreidekontingent der Schweiz riſche 60 000 auf 50 000 Waggon herabgeſetzt. Schweigenen Blätter bemerken hierzu, daß dieſes Kontingent für die ſ1 icht zeriſche Brotverſorgung und für die Teigwareninduſtrie mehr 5 Deis Großfeuer in Gyöngyös. 48 Budapeſt, 22. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Der Fer ge⸗ brunſt in Gyöngyös ſind 1800 Häuſere zum Opſe fleh fallen, neun Perſonen ſindtot und 31 ſchwer iſt d4 Die Urſache des Brandes, ſoweit bisher feſtgeſtellt, W3 Herausſpringen eines Funkens aus dem Kamin dere küche des Städt. Krankenhauſes. * h⸗ Bertin, 20. Mai.(TB. Amtlich) Bei den i, prüfungen durch die Reviſoren der Königlichen ſtellvert! af den Generalkommandos oder des Kriegsminiſterium⸗ eſfend Grund der Beſtimmungen der Bekanntmachungen betre von und Beſtandserhebung 1916 Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren vom 1. Febriaß ein⸗ (W. N. 1000 11. 15. K. R. A) macht der Nachtdeis, dehl zelne Waren oder Teile derſelben nach dem 8. Dezembet ſuud, aus dem neutralen Auslande ausgeführ tach⸗ 00 häuſig Schwierigkeiten. Es wird deshalb wiederhelhe he drücklich darauf hingewieſen, daß dieſer Nachweis ſeiten enn Reviſoren nur dann als erbracht angeſehen werden kan folgende Vorausſetzungen erfüllt ſind: 15 zebe, „Die nach dem 6. Dezember 1915 eingeführten 10 Wirk⸗ und Strickwaren müſſen im Lagerbuch auf Ver, deren Blatt nachgewieſen werden. Der Nachweis für nde brauch muß buchmäßig dargeſtellt ſein. Der Einführen den die Steuerpapiere als Unterlage für die Buchungen eführten Lagerakten aufbewahren. Jedem Verſand ſolcher eing 1 der Waren muß eine ſchriftliche Erklärung buelg ſein 15 Att hervorgeht, daß die in der Erklärung der Menge 03 94⁵ nach, aufgeführten Gegenſtänden nach dem 8. Dezenhhe, vor⸗ aus dem neutralen Ausland eingeführt ſind, und daß an del liegende Verſand in dem Lager des Einführende Reri⸗ und der Stelle verbucht iſt. Dieſe Erklärung muß be ſionen vorgelegt werden.“ Inteteſſ Die Erfüllung dieſer Bedingung, die im eigenen mpfohhen, der Firmen liegt, wird dieſen hiermit dringend ane, des London, 22. Mai.(WTB. Nichtamtl.) ieg 9* Reuterſchen Büros. der portugieſiſche Kr miniſter iſt in London eingetroffen. der Sedarf der heeresverwaltung an Hafen 90 Berlin, A. Mai. Der Pederf der Heeresberwaltnn Hafer aun aus den noch ablieferungspflichtigen 90 voll gedeckt werden. Es iſt deshalb nörig auch aus dlaſſen ſeun die den Landevirien für die Ernährung ihrer Tiere belaſſer r Ein großen Be intenſipereg noch einen Teil für die Heerespferde anzukaufen. der Landwirte, insbeſondere die größeren und hrer triebe, werden nicht in der Lage ſein, ohne Gefährdung ih die ſchaft etwas von den ihnen belaſſenen Mengen abgugeben an ſchwerere Pferde wegen des ſtarken Heeresbedarfes ten. en, nur in kaum ausreichender Höhe bemeſſen werden konne riehe gegen werden kleinere Landwirte mit weniger intenſiven ichend 5 denen andere Futtermittel, Weide oder Grünfutter ausren rde 5 Verfügung ſtehen und die an die Arbeitskraft ihrer Pihen jor hältnismäßig geringere Anforderungen ſtellen müſſen, aſſih ſamer Einteilung in der Lage ſein, eiwas von der ihns ftſchaff a Hafermenge abzuliefern. Ber damit verbundene w der fieh Nachteil muß dürch eine entſprechend höhere Bezahlangg Reic, willig abgelieferten Menge ausgeglichen werden. Du Erme, kanzlerverordnung iſt daher der Heeresverwaltung die des Hhſe gung erteilt worden, Ergeugern, die nach Beſcheinigung on Hi munalverbandes ihrer Verpflichtung zur Ablieferung un bele, nachgekommen ſind und noch freiwillig Hafer aus den iheen ſune ſenen Mengen an die Heeresverwaltung abliefern, für len. 0 willig abgelieferten Hafer 350 Mark für die Tonne zu Preiserhöhung für die ablieferungspflichtigen e oder für ſonftige Getreidearten iſt unbedingt aus9 ſen. Nur diejenigen Landwirte erhalten die Prämſe, ſie n, Beſcheinigung des Kommunalverbandes nachweiſen, da Lieferungspflicht an Hafer voll erfüllt haben. Die Kom K bände ſind angewieſen, ſtreng darauf zu achten, daß gsbflichne all die durch die feſtgeſetzten ablieferun 151 Mengen zu dem Höchftpreiſe von 250 Mark geliefert u S. falls enteignet werden.— voll — —— S—S——————— S S——— S2. 2————— —————— —— 22³—2⁵ —— 2e—————————————— 82 —————————0—— ———90————— 22———————— ———————————————————————— 22 S———————————— S———————————————————— N* * e e 4 2 et e e ⸗ , 1⸗ * R 1⸗ t 5⸗ 2 10 47 —————— * — Nrn ———————————————— Bwoch, den 23. Mai 1917. 3* PVPVPPVPVVVVVVVVVVV———————— Mannheimer General⸗Angeiger.(Mittaas⸗Ausaabe.) ———————— 5. Seite. Nr. 237. Kommunales. Uhten Freiburg, 21. Mai. Der Stadtrat nahm in ſeiner ennt Sitzung von folgenden Boſchlüſſen des Kommunalberbandez in 3 Der Verkaufspreis für den Liter Vollmilch en Vororten wird auf 35 Pfg. feſtgeſetzt, ſodaß die Kuthhal⸗ Kiter uch künftighin 30 und die Sammelſtelle 5 Pfg. für den heit wirhalten. Mit Rückſicht auf die gegenwärtige Milchknapp⸗ 1, Literd⸗ 1. für Kinder von—10 Jahren nur noch täglich 100 ner Vollmilch gegen Verzicht auf monatlich eine Fettlarte Mren werden. 2. für Kinder von 10—14 Jahren nur noch Ademilch zur Ausgabe gelangen.— Nach dem von der Schlacht⸗ APuat§bhofdirektion vorgelegren Monatsbericht wurden im Shlacebpril 14581 Liter Milch aus der Milchwirtſchaft im haus abgeliefert.— Der Ortsgruppe Freiburg des badi⸗ Aec andesverein für bildungsfähige Krüppel wurde zum eder gewerblichen Ausbildung ſeiner Zöglinge ein ein⸗ int r Beitrag von 5000 Mk. aus dem Zunftvermögen bewil⸗ Die Stromabgabe aus dem Glektrizitätswerk ü Hrvate und Anſtalten hat 252 414 kWh betragen, gegen⸗ 140 18 221 EWu im gleichen Monat des Vorjahres, ſomit Ab⸗ Stzne 25807 EWn oder 10,2 v. H.— Die Einnahme der aßembahn aus Perſonenbeförderungen hat im Monat 00 400 etragen 83 727,95 Mk. im gleichen Monat des Vorjahres 540 Mk. ſomit Zunahme 23267,80 Mk. oder 38,4 v. H. Nus dem Großberzogtum. kuci,Schwetzingen, 22. Mai. Nachdem kürzlich drei ſhäſtie Kriegsgefangene, die auf dem Inſultheimerhof be⸗ küutgt waren, im Oftersheimer Walde ermittelt wurden, Gbeiten heute vormittag ebendaſelbſt von einem auf dem Felde 5 Iünden Ruſſen zwei aus dem Bezirk Wiesloch von ihrer m Sſtätte geflüchtete ruſſiſche Gefangene feſtgenom⸗ und an die Polizei abgeliefert werdne. Nc Gernsbach, 20. Mai. Ins Waſſer gefallen iſt am 1 och ein 7 Jahre alter Knabe, der am Werderſteg an der ſen 10 geſpielt hatte. Ehe in der Nähe arbeitende Leute hel⸗ P10 ounten, hatten die 11jährigen Schüler Otto Schenk und 9 Melele ſchon den Kleinen aus dem an dieſer Stelle etwa 10 n eter tiefen Waſſer geholt. Die Rettungstat war nicht 10 mfach, da an der Unfallſtelle die Mauerböſchung das Bei⸗ Anab en an die Murg ſehr erſchwerte und der hineingeſtürzte ſele e nur dadurch herausgeholt werden konnte, daß ſich Hä⸗ Ichnenon Schenk an den Fügen feſtgehalten, weit hinüber⸗ Rand mußte, um im letzten Augenblick den Kleinen an der du faſſen und heraus zu holen. Rikfeeriberg, 18. Mai. Das Feſt der goldenen Hoch⸗ Ghath Kerten Herr Weinhändler Joſef Feiß und deſſen Frau 0 geborene Weißhaar. Sünnc, Steinach i.., 21. Mai. Mlen en am Holzverladeplatz kamen einige der Hölzer ins ſachtzei Der Oberſäger Schwendemann konnte ſich nicht mehr ictg in Sicherheit bringen, ſo daß ihm der Kopf zer⸗ 0 t wurde. Ein dabei beſchäftigter zweiter Mann wurde Mhawer verletzt. Der tödlich verunglückte Säger Schwen⸗ deit der im Alter von 47 Jahren ſtand, befand ſich zur⸗ Urlaub und hinterläßt 6 Kinder.(,Lahrer Ztg.“) kuend Mauchen hei Lörrach, 21. Mai. Die hieſige Schul⸗ Pund chat in den Weinbergen den Stichling“, einen böſen hebra der Reben, geſammelt u. 32000 Käfer zuſammen⸗ * Radolfzelt, 21. Mai. Das von der Firma Franz Pöſes u. Cie. ſeiner Zeit erbaute, in der Nähe des Bahn⸗ S e Hotel zum„Scheffelhof“ iſt vor eini⸗ Zwangsverſteigerung gekommen. Im Zwangs⸗ ———— wurde es von der Stadtgemeinde Ra⸗ küuden zum Preiſe von 115 000 Mark erworben. Der Ge⸗ har icherungsanſchlag beträgt 230 000 M. Der„Scheffel⸗ at einen ſehr geräumigen und ſehr ſchön ausgeſtatteten Iweſent feſtem Bühneneinbau. Die Möglichkeit, daß das en anderen als Wirtſchaftszwecken zugeführt werde und badurch der Scheffelhofſaal für die zahlreichen Veran⸗ uug agen unbenützbar würde, veranlaßte die Siadtverwal⸗ üe dem Erwerbe. Der Preis iſt jedenfalls ein ſo geringer, Siadtverwaltung damit ein gutes Geſchäft gemacht . pPfatz, Heſſen und Umgebung. 8 Kai— 2 2 Weat iſerslautern, 19. Mai. Mit Miniſterial⸗ Mekenpr d. Stempel, dem am 1. k. M. in den Ruheſtand Wauen Vorſtand der Oberſten Baubehörde Bayerns, tritr Waagtech in der Pfalz wohlbekannter Architekt nach 40jähr. 8 mu dem. Su ie techni 0 e München un 0 KPner Sietsprſubg 1877 ſeine erſte Anſtellung in Mierd als Bauamtsaſſeſſor beim K. Landbauamt Kaiſers⸗ cde Später zum Kreisbaurat in Bayreuth ernannt, Mſen,* 1898 an die Oberſte Baubehörde nach München be⸗ lenateſſen Leitung er 1915 nach dem Tode von Reverdys me Er hatte das wichtige Referat für Kultusarbeiten hener Unteitete u. a. auch eine Reihe Neubauten von Mün⸗ werſitätsinſtituten. ar„Darmſtadt, 21. Mai. Die Zufuhr von Aünerſchek in unſere Stadt iſt derart ſtark, daß die Gin⸗ ſülkeſchaft das köſtliche Gemüſe im freien Handel auf dem 10 den und in anderen Geſchäften billiger erwerben kann, wie e ufkädt. Verkaufsſtellen, denen der Preis von 35 Pig. Walltät vorgeſchrieben iſt. Die ſtädt. Spargeln, über deren abnehm auch vielfach Klagen einliefen, finden daher keine N verſ er und werden, wie wir hören, in großen Partien v, Ei mdiedene Städte am Rhein wieder weiterverkauft, da üben d ohnerſchaft trotz ihrer Unterſchrift zu feſten Bezügen helt. 20 Preiſe und der Qualität die Spargeln einfach nicht Aäktens 21. Mai. der Unterbringung der Aamzetinder auf dem Lande ſtellt ſich, wie dem 0 wieri gbl.“ geſchrieben wird, eine vorher kaum erwartet, ſun geeit inſofern entgegen, als die Anfragen um Ueber⸗ hühen, von älteren Mädchen das Angebot weit über⸗ ſen ſährend an Knaben noch ein ſtarker Ueberſchuß vor⸗ Wüklaper, Trotz ſorgfältigſter Umfrage in allen oberen Mäd⸗ Wbn hieſtger Stadt ſind jetzt keine Mädchen im Alter deen 90 4 Jahren mehr für das Land zu haben. Die aus oligen hrestlaſſen angemeldeten Mädchen waren ſchon nach El auagen teſtlos untergebracht. Das Verhältnis der Wenle hiaſe, Land geſchickten Mädchen und Knaben ſtellt ſich „die eſige Stadt wie:1. Bei den guten Erfahrungen hemagman bis jetzt mit den Knaben auf dem Lande über⸗ en fuacht üh für dt hat, ſteht zu hoffen, daß gar viele Familien ſich auch Müen G0i. Aufnahme eines Jungen ſtatt eines Mädchen er⸗ Aäbchen wen An Knaben jeden Alters, wie auch an jüngeren * Mallter von—10 Jahren iſt bis jetzt noch kein W ei hofft übrigens, im Laufe des Sommers bis tauſend Kinder auf dem Lande unterzu⸗ Beim Aufladen on Gerichts zeitung. 6Staufen, 20. Mai. In wie gewilſnloſer Weiſe einzelne Landwirte vei der Pilchverlorgung der Stäote vortehen, zeigte die letzte Schöffengerichtsſitzung. Zwei Bauersſrauen aus Gich⸗ bach(Amt Stauſen) hatten der Sammetſterle Milch abgelieſert, die · in einem Falle ſo ſtark gewäflert war, daß der Freiburger Sachverſtändige vom ſtäot. Unterſuchungsamt das Produkt als Waſſer mit Milchzuſatz bezeicete. Die avgerieferten vier Luer„Rilch“ beſtanden aus 2,2 Liter Waſſer und 1,8 Liter Ptilch. Da die FIf ug ſchon ſeit längerer Seit vorgenommen wurde, erkannte das Gevicht auf eine Geſängnis⸗ ſtrafte von 2 Wochen und 500 Mk. Geldſtrafe. Falle, der wefentlich milder lag, wurde eine Straſe von 300 Mk. ausgeſprochen, neben der Bertundigung der Urteile in zwei Zeitungen. 3 5 p. Frantenthal, 21. Mai. Auf großem Fuße lebte die 23 Jahre arte Dienſtmagd Anna Kolb eim einige Tage lang. Sie hatte ihrem Dienſtherrn, dem Bäcker und Wirt Joſ. Blum Iin Hettenleidelheim, an drei Tagen zuſammen 1100 Mk. geſtohlen. Für das Geld ſtaffierte ſie ſich erſt neu aus, kaufte ſich Schmuckſachen und machte dann Vergnügungsreiſen. Dem Uhrmacher Weber in Grünſtadt ſtahl ſie einen Ring im Werte von 320 Mk. Die Straf⸗ kammer verurteilte die Diebin zu 6 Monaten Gefängnis. §S Zweibrücken, 18. Mai. Zum erſtenmal hatten ſich in der letzten Sitzung der Straftammer eine größere Anzahl ländlicher Angeklagter zu verantworten, die entgegen der von den zuſtändigen Beztrksamtern auf Grund der Bundesratsverordnung vom 20. Juni 1916 erlaſſenen Kerfügung zur Ablieſerung von Butter dieſer vaterländiſchen Pflicht nicht nachkamen, opwohl ſie dazu in der Lage waren. Zunächſt erſchienen ſechs Beſchuldigte aus Bech⸗ hofen, wo von Januar ds. durch eine Ortstommiſſion der Anteil leden Kuhbeſitzers an der Abgabe der Butter feſtgelegt war. Nach dieſem Berteilungsplan hatten die Beſchuldigten 2 bis 6 Pfund Butter die Woche an die Hauptſammelſteke abzulieſern, von wo die Butter der Bergarbeiterbevolterung Bexbachs zur Berfügung geſtellt werden ſollte. Schon in der erſten Woche kamen die Angeklagten der Aufforderung zur Ablieferung nicht nach, vier gaben von ihrem Ueberſchuß überhaupt nichts ab, zwei nur einhalb und zwei Pfund. Durch ſchöffengerichtliches Urteil vom 20. März wurden gegen die, Landwirte in Ermäßigung ergangener Strafbefehle Geldſtrafen in Höhe von 4 bis 12 Mk. verhängt. Wegen zu gelinder Beſtraſung meldete der Amtsanwalt gegen dieſes Urteil Beruſung zur Strafkam⸗ mer an. Hier entawrf Bezirksaſſeſſor Bühler von den Zuſtänden in der Gemeinde Bechhoſen ein betrübendes Bild. Darnach gehört die Gemeinde zu jenen, bie auf dem Gebiete der Butterablie⸗ ferung am wenigſten vaterländiſches Empfinden zeigen. Anfänglich wurde ganz zufriedenſtellend abgeliefert, allein trotzdem der Amts⸗ bezirk etwa 15 000 Kühe beſitzt und bei freiwilliger Ablieferung von nur ½ Pfund die Woche die allgemeine Verſorgung ohne beſon⸗ dere Schwierigkeit hätte durchgeführt werden können, mußte bald die zwangsweife Ablieferungspflicht eingeführt werden, wobei verſchie⸗ denen Erleichterungen als Mindeſtwochenmenge für jede Kuh ein Pfund beſtimmt wurde. Oertliche Kommiſſionen hatten, nachdem das Bezirksamt allenthalben auftlärende Verſammlungen veranſtaltet hatte, die Unterverteilung vorzunehmen und genaue Liſten nach Feſtſtellungen in jedem Stall anzufertigen. Dieſe Ausſchüſſe verſag⸗ ten vielfach. Für Bechhofen wurden 166 Pfund Butter in der Woche als ablieferungspflichtig angeſetzt, eine Menge die einſchließlich auf 80 Pfund herabgeſetzt wurde, um die Ortsverſorgung beim Vorhan⸗ denſein von 216 Kühen nicht zu erſchweven. Bei einer Zugrundele⸗ gung von 90 Gramm die Woche ſtand der Gemeinde Bechhoſen dem⸗ nach die Menge von 86 Zentnern zu, während ſie 80 Zentner für die Schwer⸗ und Rüſtungsarbeiter beim zuſtändigen Kommunalverband hätten abliefern ſollen. Von Januar ab wurde dieſe Menge auf 40 Pfund ermäßigt. Trotz allem Entgegenkommen und aller Aufklärung erfolgte aber keine einzige Ablieferung an den Kommu⸗ nalverband, ja bis zum heutigen Tag hat Bechhofen kein Pfund dahin abgeliefert, obwohl nach Anſicht des Zeugen drei der Angeklagten allein in der Lage wären, das geſamte Quantum zu ſtellen. Die für das Dorf ſelbſt abgelieferten Mengen reichten noch nicht einmal zur Selbſtverſorgung mit je 90 Gramm aus. Die Butter geht zu Prei⸗ ſen von 4 bis 5 Mark das Pfund auf Umwegen zum Dorf hinaus, die Arbeiterſchaft, der Bechhofen als Lieferungsgemeinde zugeteilt iſt, geht völlig leer aus. Das Verhalten Bechhofens iſt eine Schande und eine Schmach, ſchloß der Aſſeſſor ſeine Betundungen. Die Ange⸗ Kagten entſchuldigen ihr ſchnödes Tun mit den üblichen Ausreden perſönlicher Art(Selbſtverbrauch), Zuſtand ihrer Kühe(Trocken⸗ ſtehen) uſw. Der Staatsanwalt gab ſeiner Empörung über das Verhalten der Gemeinde Ausdruck, die aus niederer Gewinn⸗ ſucht die Bergarbeiter und die Einwohner der Städte hungern laſſe. Er beantragte empfindliche Erhöhung der Geloſtraſe. Der Vertei⸗ diger beſtritt, daß die ſachlichen Grundlagen zu dieſen Ausführun⸗ gen berechtigen und bedauerte, daß die Verurteilten nicht ebenfalls Berufung einlegten. Nach durchgeführter Verhandlung beſchloß das Gericht die Sache auf unbeſtimmte Zeit zwecks weiterer Erhebungen beſonders über die Berechtigung einzelner Ausreden der Beſchuldig⸗ ten zu vertagen.— In ähnlicher Weiſe hatten ſich neun Ange⸗ klagte aus Kleinbundenbach verhalten. Für dieſe Ge⸗ meinde beſtanden die gleichen Beſtimmungen, um die ſich die Beſchul⸗ digten teils gar nicht, teils unzureichend bekümmerten. Die erſte Ab⸗ lieferungsrechnung für die Gemeinde hatte der Bürgermeiſteramts⸗ ſekretär aufgeſtellt, erſt um die Wende des abgelaufenen Jahres trat die vorgeſchriebene Kommiſſion in Tätigkeit, während die Verfeh⸗ lungen der Beſchuldigten bis Anfang November 1916 zurückgehen. Infolgedeſſen kam das Schöffengericht zu einem Freiſpruch, welches Erkenntnis der Vertreter der Anklage mit Berfung anfocht. Die Ge⸗ meinde iſt beſonders reich und hat einen ſtattlichen Viehbeſtand. Das Urteil gegen die Angeklagten wird am nächſten Mittwoch gefällt. Darmſtadt, 21. Mai. Im letzten Winter wurden die Orte Bobſtadt, Bürſtadt und Viernheim i. Ried durch forigeſetzte grächtliche Diebſtähle von Lebensmitteln aller Art, ſowie Ge⸗ brauchsgegenſtänden etc. heimgeſucht, bis es gelang, eine gange Bande von jungen Burſchen, die durch Faulenzerei auf Abwege ge⸗ raten waren, anſtatt regelmäßiger Arbeit nachzugehen, feſtzuneh⸗ men. Im ganzen ſind es 12 Burſchen, die nicht aus Not gehandelt haben. waren im Allgemeinen geſtändig und wurden von der Strafkammer verurteilt: Gg. Weidenauer aus Lampertheim zu 2 Jahren, Joh. Lenhardt von da zu 1 Jahr 9 Monaten, Gerlin aus Bürſtadt zu 9 Monaten, Franz Köhler von da zu 10 Monaten, Adam Köhler von da zu 6 Monaten, Karl Molitor von da zu 7 Mona⸗ ten, Kasp. und Joh. Stockmann, beide von da zu je 4 Monaten, Karl Ofenloch von da zu 2 Monaten, Karl Wieland var Viernheim und Friedr. Gagemus von Bürſtadt zu je 2 Mona⸗ fan und Paul Hefner von Lampertheim zu 2 Monaten Ge⸗ ängnis. Süchertiſch. Masken, Halbmonatsſchrift des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes. Das 19. Heft der Zeitſchrift enthält neben intereſſanten Beiträgen von Ehrenſtein und Weſel einen Aufſatz Ulrich von Wilamo⸗ witz undder deutſche Geiſt von Hans Blücher, auf den wir beſonders hinweiſen. Handel und industrie. Bayerisches Portlandcementwerk Marienstein,.-G. In Marienstein. In der von Kommerzienrat Hans Pensberger geleiteten Ceneralversanmlung vom 22. Mai vertraten sechis Aktionäre 925 Stirnnien. Bei der Beschlußlassung über die Verteilung des Rein⸗ gewinnes brachte ein Aktionär den Wunsch vor, daß die ver- Waltung nicht nur für Abschreibungen sorgen, sondern auch etwas die in del. letzten Jahren stark vernachlässigten Interessen der Aktionäre phegen möge. Die Zuweisung von 15 000 M. an den Arbeiter-Unterstützungionds erscheine bei einem verhältnismäßig kleinen Werk, bei dem die Aktionäre in den letzten Jahren durch- schnittlich nur 1 Prozent Gewinnanteil erhalten lätten, etwas eehr hoch, zumal diesem Fonds auch in den letzten Jahren erhebliche Beträge zugewyendet worden seieu. Ebenso sei auch die Zahl von sechs Aufsichtsräten bei einer Gesellschaft kleineren Umiangs zu hoch. Der Aktiomär regte an, es solle bei gegebener Gelegenheit an eine Verkiirzung dieser Stellen gedacht werden. Von seiten der Verwaltung wurde darauf hingewiesen, daß die Zuweisung zum Arbeiter⸗Unterstützungsſonds eine sehr notwendige sei. Bei der Fortdauer des Krieges hätten sich die Lasten für die Arbeiter⸗ unterstützung bedeutend erhöht, sodaß in diesem Jahre der Vor- schlag gemacht werden mußte, statt wie in den letzten Jahren * 10 000 M. 15 000 M. für den Arbeiter-Unierstützungsionds anzu- jordern. Ein anderer Alkctionär wies daraui hin, daß es das per- sönliche Verdienst des Vorstandes, Kommerzienrat Kopp, Sei, daß speziell das Kohlenbergwerk bisher immer noch fortgeführt werden koumnte. Jeder Kenner wisse, daß besonders die Kohlen⸗ bergwerke heute unter schwierigen Verhältnissen arbeiten und stark an Arbeitermangel leiden. Kommerzienrat Kopp erklärte hierzu, daß zu iwſien sei, daß in diesem Jahre sich das Erträguis des Kohlenbergwerks weiter steigere, nachdem seit dem 1. Januar vom Kriegsministerium mehr Arbeitskräfte zugewiesen worden seien.— Die Auträge der Verwaltung wurden hierauf einstimmig genehmigt. Ingenieur Johann Fellermeier(München) wurde iu dei Aufsichtsrat wiedergewählt. Schluſßverteilung Konkurs d. Sommer-Flagzeugwerke. In dem Konkursverfahren itber das Vermögen der Deutschen Sommer-Flugzeugweike, G. m. b. H. in Darmstacit beträgt die für die Schlußverteiluuig verfügbare Masse 5500.93 M. Ihr stehen an nichitbevorrechtigten Konkursforderungen gegenüber 71 333.83., die au berücksichtigen sind. Sprensstoff-.-G. Carbonit in Hamburg. Diese Gesellschaft, welcher auch die Carbouit-Fabrik in Schlebusch angehört, erzielte im Jahre 1916 nach Abzug der Unleosten eiren Betriebsüberschiuß von 2 910 100 M.(im Vor⸗ jahr 1 589 540.) und, nach Abschreibungen und Ablésung von Hypotheken von 2 333 743 M.(962 614.), einen Reingewinn von 582 540 M.(662 932.). Daraus sollen wieder wie im Vorjahr 17 Prozenl Dividende gleich 510 000 M.(im Vorjahr dazu noch 1,7 Prozent Nachzahlung fürs Jahr 1914; vor dem Jahre 1015 kintereinander viermal 8½ Prozent) und 72 450 M.(81 105 Marle) Gewinnanteile gezahlt werden. Nach dem Geschäftsbericht waren die Betriebe wieder voll beschäftigt. Die im Voriahre durch Schadenfeuer herheige- führte Störunz war schon nach dem ersten Monat des Berichts jahres behobzn. Um den hohen Anforderungen der Auitraggeber gerecht zu werden, waren Erweiterungen vorzunehmen welche die Mittel schr in Anspruch genommen haben. Die Ver⸗ kauispreise haben nicht immer solche Abschreibungen eingeschios⸗ sen, daß diese den tatsächlichen Aufwendungen in Berücksichti⸗ gung der späteren voraussichtlichen Ertragslosigheit der Sonder- anlagen entsprocheen hätten. Diesem Umstande und der unge⸗ wöhnlichen Abnutzung der Betriebseinrichtungen tragen die Ab- schreibungen Kechnung. Die Beschäftigung im neuen Jahr scheint sich in der gleichen Weise zu entwickeln wie im Bericlits⸗ jahre. Eisenwerk Kratt.-G. Die Generalversammlung setzte einstimmig die Dividende at 12 Prozent ſest. Die ausscfieidenden Aulsichtsratsmitglieder wur⸗ den durch Zuruf wiedergewählt. Für den verstorbenen Fürsteu v. Donnersmarck und ſür Generaldirektor Dr. Hölscher und Berg- assessor Stein, von denen ersterer srin Amt niedergelegt hat, wan rend letzterer von einer Wiederwahl Abstand nahm, wurden Grat Valentin Henckel von Donnersmarck, Charlottenburg, Regierungs- Präsident a. D. von Schwerin und Landrat a. D. Gerlach zu Neu⸗ deck neu in den Auisichtsrat gewählt. Zur Frage ũber das lauſende Geschäftsjahr führte der Vorstand aus, seit Beginn des lauienden Geschäftsjahres kabe die Gesellschaft auf der Niederrheinischen Hütte auch den dritlen Hochofen in Betrieb genommen. Die Be⸗ triebe seien auf mehrere Monate hinaus voll beschäftigt. Wenn keine unvorhergesehenen Störungen einträten und die Rohmateria⸗ lienpreise im richtigen Verhältnis zu den Verkaufspreisen Plieben, hoffe die Verwaltung, auch das lauſende Geschäflisjalur beiriedigend absckliefben zu können. Es vertraten sieben Aktonäre 17 508 000 Mark Alctienkapital. Preisbemessung für Draht. Wie die„Köln. Volksztg.“ eriährt, hat die Dralickonvention in Düsseldorf, einer Vereinbarung mit dem Kriegsamt in Berlin eutsprecitend, ihre jüngst vorgesehenen Preise für Lieferung vom 406. Mai dieses Jalres ab nunmeiir um 2 Mark die 100 Klogramm ermäßigt. Bergwerksgesellschaft Hohmann, Bork i. Westl. r. Düsseldorf, 23. Mai.(PrTet) In der Gewerkenver⸗ sammlung waren 1013 Kuxen vertreten. Die Verwaltung teilte mit, daß wegen Verkauf der Gewerkschaft Verhandtungen ge⸗ schwebt hätten, die aber nicht zum Ahschtuß gekommen Seien, weil der Reilektant sich für eine andere Zeche entschlossen habe. Bei dieser Gelegenheit wäre ein Gutachten über die Gewerkechiaft aufgestellt worcen, das die Aussichten für das Unternehmen als aussichtsvoll uind güustig bezeichneie. Londoner Wertpapierbörse. London 21 Bai. 2. 16 2. 6 2½ Konsol. 88½ 55% f Balumore.— J Rlo Tiato 4 62— 61 5 Argenin. 84½[Hanad. Pac. 174%[Chartereg. 12/5 11½8 Y Eraellan. 5% f Erle. 26—27½ de Beers 1½% 180, SJapaner. 7% 74½ Pennsyiva.——— Goldfideils. 1“ 6% 140 Fortugiesen 55½ South Pao.—— Kat f. Hex.— E SRrssenggs 8, S84% J Ugion Pao—fandmines. 8/½ 39 ſecss0 75/, 77% Steeis.. 12½ 1270). Fr. Piekont. 4% 4 Sihe Krleusl:——. 67— Anabondas.———[Siider. 36 37˙0 5% Kriegsanleihe 94¼(94/16), 4% Krlegsanleibe 37(——9. Letete andelsnachrienten. 5 Mainz, 22. Mai. Im Verein für Chemische In⸗ dustrie in Mainz beschloß die Generalversammlung, allen Vorgeschilagenen Anträgen stattzugeben. Es kommt demgemiß eine Dividende von 5 Prozent und ein Bonus von 5 Pro⸗ Zeut zur Verteilung. Beschlossen wurde, eine Erh öh ung des Gzundkapitals um 25 Progent gleich 900 C00., von 36 MNkan Martr auf.5 Millionen Mark vorzunehmen. Es werden C, 0 neue Aktien im Werte von je 1000 M. ausgegeben, die Sa GWäinnbeteiligung vom 1. Januar dieses Jahres erdalten. Die neuen Aktien sind mit 50 Prozent ihres Nennwentes einzuzahlen, Während die andere Hälfte im Gesamtbetrage von 450 000 M. aus dem Spezialreserveionds der Gesellschalt eutnommen wird. — Biebrich, 2. Mai. Die Chemischen Werke Vormals H. u. E. Albert in Amöneburg-Biebrich verzeichuen für das abgelauſene Geschäftsjahr eine Erhöhung des Reingewinns um rund 200 000., von 5,4 Millionen Marie auf .617. Millionen Mark. Dementsprechend soll eine köhere Divi⸗ dende ausgeschüttet werden, und zwar 30 Prozent gegen 28 Prozeni im Vorjahr. Die Rückstellung von 1,635 Mill. Marte wie im vergangenen Jahr wird für tunlich erachtet. Der Bericht über das abgelaufeue Jahr verzeichnet erhebliche Schwierigleiten in der Beschaffung und Ergänzung von Arbeitskräſten, Betriebs- stoften, Rohstofien und Transportmitteln, die indes alle soweit überwunden werden konnten, daß der Betrieb ohue Störung und Einschränkung forigeführt werden konnte. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai. 3 Pe elstatlon vom BUETr Lelbgboin L. 16 20. 21. 22. 23, Semerkuagen Huningen).09303 403.00 303 27 Abends 6 Unt 8891— 2222”[2 20 47 306 Kaohm. 2 Unr Haxanururu.60.725.67.57.59.61 Nachm, 2 Uhr Hannheinmm 44644.0 502.95 42.86 Rorgens 7 Uhr Malnz——22 2* 2* 1. 992.03.06.—0-B 12 Uhe Kaud.10.28.343.38.27 Volm. 2 Uhr. NUnmn 30 0 tachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhellm 44 484049 44.28 Vorm 7 Uhr Hellbronn 4 89 87 9820.60.75] Vorm. 7 Uhr degeokt · U — — J1K* 0 Nr. 237. 6. Seite. Amtliche Bekanntmachüngen Bekanntmachung. N achſtehend bringen wir die bezirkspolizeiliche Vor⸗ ſchrift vom 15. April 1911:„Die Bekämpfung der Schnakenplage im Sommer betr.“ zur genauen Be⸗ folgung erneut zur allgemeinen Kenntnis: 1. Die Grundeigentümer und Grundſtücksbeſitzer twie Mieter, Pächter, Nießbraucher), ſowie ihre Ver⸗ tretex ſind verpflichtet: a) Sämtliche im Freien zwecklos umherſtehende Ge⸗ fäße, in welchen ſich Waſſer zu ſammeln pflegt (Gießkannen, Töpfe, Flaſchen, Konſervenbüchſen uſw.) zu entfernen oder wäßſerfrei zu halten. b) Alle Arten von zweckloſen Flüſſigkeitsanſamm⸗ lungen zu vermeiden oder zu beſeitigen, ins⸗ beſondere uutzlos ſtehende Gewäſſer, Tümpel, Druckwaſſer enthaltende Erdſenkungen zuzu⸗ tien oder das Waſſer daraus 1—3 erbehälter, Pfuhl⸗ und ähnliche Gruben, ent⸗ weber völlig dicht zu ſchließen oder wöchentlich zu entleeren oder in den Monaten April bis September allmonatlich mindeſtens einmal mit einem zur Vertilgung der Schnakenlarven geeigneten Mittel(Larviol, Venol, Petroleum uſw.) zu übergießen. c) Stehende Gewüſſer(Teiche, Baſſins, Gräben u⸗ dergl.), in denen ſich keine Fiſche befinden, in den genannten Monaten monatlich mindeſtens einmal mit Larviol, Venol, Petroleum zu über⸗ ießen. e) 8 verſchloſſenen Gärten befindliche Waſſer⸗ und 00 uchebehälter nach Gebrauch mit dichtem Stoff Sackleinen) zu bedecken und die Bedeckung ſo zu befeſtigen, daß ſie vom Wind nicht abgeweht 6— 3— 0 „3. Die Gemeinden werden ſich von der richtigen Ausführung der vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders hierfür beſtellte Perſonen vergewiſſern; ſie ſind berechtigt, das Begießen mit Larviol und dergl. ſelbſt auszuführen. .8. Ergibt ſich bei der Nachſchau, daß die Verpflich⸗ tungen nicht, oder nur ungenügend erfüllt wurden, ſo werden die Gemeinden die erforderlichen Maß⸗ nahmen auf Koſten der Verpflichteten durchführen. 4. Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug der vorgeſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſie ſich genügend ausweiſen, das Betreten der Grundſtücke, zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage jederzeit zu geſtatten. Bevor ſie jedoch irgend⸗ welche Maßnahmen vornehmen, haben ſie die Grund⸗ oder deren Stellvertreter in Kenntnis zu § 5. Weitere Anordnungen können durch das Gr. Bezirksamt getroffen werden, insbeſondere kann die Anwendung eines als beſonders wirkſam erprobten Vertilgungsmittels(§81 c und d) angeordnet werden. *—— 5 gemäߧ 87a G. B. m e zu ark oder mit Ha bis zu 14 Tagen beſtraft. MRannheim, den 18. Mai 1917. Sp. 54 Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zettler. Mannheimer General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Den Betrieb der ſtädtiſchen Flußbäder betr. Nr. 19340 1. Das Frauenbad im Rhein, das Freibad im Rhein bei Neckarau und das Freibad im Induſtrie⸗ hafen S54 ſind von jetzt an täglich von morgens 5 Uhr bis abends 9 Uhr(beifrüherem Eintreten der Dämmerung bis zu dieſer) geöffnet. Schulpflichtigen und noch jüngeren Kindern iſt die Benützung der Bäder von * 6 Uhr an unter⸗ agt. as Männerfreibad im Rhein muß—— Beſchä⸗ digung bis zur Es wird deshalb das Fwrauenbad im Rhein vor⸗ läufig Montags und Don⸗ nerstags für Männer ge⸗ öffnet ſein. Mannheim 21. Mai 1917. Bürgermeiſteramt: von Hollander Sauter. Brückenanſtrich. An⸗ ſtrich den Rangierbahnhof bei der Station Seckenheim (Seckenheimer Brücke) nach Finanzminiſterial⸗ veryrdnung vom 3. 1 07 in 6 Loſen zu vergeben. 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Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme, sowie tür die reichen Blumenspenden anläßlich des Hinscheiden Schwiegermutter, Mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante Prau Karolina Hasenfu geb. Kuhn sagen wir hiermit herzlichen Dank. MANNHEIM, J 7, 14, den 23. Mai 1917. Familie Christian Scheurer Heinrick Graeff l. 631⁴ Trauerhüte Schwarze Häte von.50 bis 25 Mk Schleier, Flore in grosser Auswahl, auf Wunsch Auswahl ins Haus. un rn, N 2, 9, Munstsir. . IHRuse —————— — Esie Sprachen: 5. Jumi. Gelegenheit 1 Eltern, die ihre Söhne und Töchter gründlich und praktisch für den kaufmännischen Beruf wollen ausbilden lassen. Beginn neuet Tages- und Abendkurse n sämtlichen kaufmännischen Fächern sowie in —Kurze Ausbidungszelt.— Miliges Honcrar.— Peste Stellungel.— Man verlange sgfort schriltlich oder mundlich kostenlose Auskunft und Prospekte durch die Leitung Handels-Lchranstalt Merur 44 Inhaber: Dr. Phil. Knoke, ᷣ·h gepr für das Lehramt in den Handelswissenschaften. 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