* 8* * —— 222 9⁰ * Der deutſche Tagesbericht. Großesgaupfquarkier, 23. Mal.(WTB. Amtlich.) 6 Weſilicher Kriegsſchauplatz. eeres gruppe des Geueralfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern. Bei Hulluch und Bullecourt wurden mehrere gliſche Vorſtöße, die durch ſtarkes Jeuer vorbereitet abgewieſen. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. Wum der Aisne- und Champagnefront hielt ſich * ittags die Kampftätigken der Artillerie in mäßigen Gren⸗ bon Nachmiktags ſetzten nach plötzlicher Jeuerſteigerung 9il Hochfläche von Paiſſy bis zum Walde von La 5 le aux Bois ſtarke franzöſiſche Angriffe ein, die zum Abend mit großer Hartnäckigkeit wiederholk wurden. * zähem Nahkampf und durch heflige Gegenſtöße hielten nen iſche, hannoverſche, niederſchleſiſche und Poſener Regi⸗ Wuer ihre Stellungen gegen mehrwaligen Anſturm und kerbeuppen Feind zurück; erbitterte Nahkämpfe in einzelnen ſtücken dauerten nachts au. lh u weichenden Feind fügte unſer geuer erhebliche ver⸗ due die Franzoſen haben durch das Scheitern ihrer Angeiffe btutige Schla ppe erlitten. eeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. Wüuu, der Lolhringiſchen Fronl und im Sundgau wurden Erkundungsabteilungen vertrieben. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei kräfligem Wirkungsfeuer beautworteien wir das an Wtitt Abſchnikten auflebende Jeuer der ruſſiſchen erie. An der un Mazedoniſchen Front kerhn Stum und Regen die Gefechtskätigkeit 9. Der Erſte Generalquartiermeiſter: gudendorff. der franzöſiſche bericht. E Verie, 22. Mal.(Was. Nichtamtlich.) Franzöſiſcher Bericht N Mai nachmittags. In der Champagne falgten auf 8 berang feindlicher Artillerie gegen die von uns geſtern nörd⸗ itor Eornilette⸗Berge, der Helm⸗Berge und der rkerge eroberten Stellungen feindliche Infanterie⸗ ie cuf dieſen drei Abſchnitten. Der Feind wurde überal Die Zahl der von uns bei den Unternehmen am 20. bemachten unberwündeten Gefangenen beträgt etwa 1000 Rittdarunter 28 Offiziere. Auf der übrigen Front Artil⸗ 10 ampf mit Unterbrechungen, heftis auf der Hochfläche duckerc. Handſtreiche, welche der Feind an ver⸗ In unf Punkten der Front verſuchte, ſcheiterken. Streiſen — Seite in die deutſche Linien brachten uns etwa 15 Der engliſche Bericht. Eenbon 22. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Engliſcher Bericht Mbuch Mai: Erſolgreiche Streifen nordöſtlich von Epehy und ſlich 0 von Armentiéres. Tätigkeit der feindlichen Artillerie nord⸗ lsgedehn ullecourt. Weſtlich von Lens zerſtörten wir ein 0—.— deutſches Munitionslager an der Straße von Arras rai. Auſſiſcher Heeresbericht vom 22. Mai. Rate und Rumäniſche Front: Gewehrfeuer. Maben ukaſusfront: Die Kurden verſuchten gegen unſere Wurden ſüdlich Erzindſchan zum Angriff vorzugehen, ſie aber durch unſer Feuer zerſtreut. dauer der franzöſiſch ⸗engliſchen Offenſive? Rid Bon d izeriſchen Grenze, 23. Mai. 8. K0* Rach ſcchelerſche Meldungen aus Mai⸗ fei Uichtet der„Secolo“ von der franzöſiſchen Front, 101 erlaubt, mitzuteiien, daß der franzöſiſch⸗eng⸗ die fenſioplan die Fortdauer der Angriffe beenmächſten Wochen vorſehe. Die Beſtrebung, den Krieg einſ en ſei bei allen Alliierten vorhanden und die Alliier⸗ nichließlich der Ruſſen, ſtünden jetzt mitten in der Ent⸗ Erſüä, Von Rußland Sache man jetzt mehr als bisher Uung der Vertragspflichten. — Oberſt Repington über die Lage. Kedeh on der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. Aüdon3..) Die Neuen Züricher Nachrichten melden aus b er t Repington ſetzt in der Londoner Times er, daß die Alliierten nicht ſtark genug Er dieſes Jahr mit der Offenſive an der Weſtfront olg zu erzielen, daß deshalb noch mit einer langen ig ſei ieges gerechnet werden müſſe und daß es not⸗ e, dem franzöſiſchen Volk nunmehr die Wahrheit zu Wahrheit iſt, fährt er dann fort, daß wir angeſichts Sx. 088 EEr urd erlitt fühlbare Verluſte, ahne irgend in Ergeb is der ungefähren Gleichheit der Kräfte und des völligen Schwei⸗ gens an der ruſſiſchen Front nicht mit Sieg ein Haſardſpiel treiben und uns keine allzu kühnen Strategien leiſten können, bevor nicht die neugebildeten britiſchen Armeen und die Heere Amerikas eintreffen, um den Endſchlag zu führen. Weder wir, fügt Oberſt Repington noch hinzu, noch Frankreich können uns in dieſem Augenblick die ſchweren Ver⸗ luſte einer großen Offenſive leiſten. Wir könnten eine ſolche Offenſive gewiß führen, aber wenn die Bataillone bis zur Hälfte und die Verluſte nicht erſetzt wer⸗ den, därfen wir nicht vergeſſen, daß gewöhnlich die Moral im Verhältnis zu den Verluſten ſinkt. Repington ermahnt die Amerikaner, ſowie ſie die Schiffe aufbringen können, minde⸗ ſtens 200 000 amerikaniſche Rekruten zur Einſtellung in die franzöſiſche Armee zu ſenden, da Frankreich nicht gut bis zum nächſten Jahre auf amerikaniſche Hilfe warten könne, weil ſeine Reſerven erſchöpft ſeien. Hierzu bemerkt das Züricher Blatt: Mit ſeinen Dar⸗ legungen verrät Oberſt Repington nur, was bereits im Plan der engliſch⸗franzöſiſchen Kriegsleitung liegen ſoll. Dder Wiener Bericht. Wien. 23. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlaulbart: Oeſtlicher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine nennenswerten Ereigniſſe. Italieniſcher Kriegeſchauplatz. Geſtern herrſchte am Jſonzo tagsüber abermals Ruhe. Erſt ſpät abends unternahm der Jeind einen durch Minenwerfer kräftig eingeleiteten Angriff gegen unſere Gräben vor der Stadt Görz. Er wurde unter ſchweren Verluſten zurückgeworſen. heute früh eröffneten die italieniſchen Geſchütze und Minenwerfer ihr Feuer gegen unſere Slellungen auf der Karſthochfläche. Die Artillerie⸗ ſchlacht ſteigert ſich zu großer Heftigkeiit. In Kärulen und Tirol ſtellenweiſe erhöhle Geſechts⸗ tãtigkeii. Der ſiellvertretende Chej des Generalſtabs: von Höfer, Jeldmarſchalleutnant. Der italieniſche Bericht Rom, 22. Mai.(WB. Nichtamilich.) Italieniſcher Bericht vom 22. Mai. An der Trentiner Front beharrte der Feind trotz der an den vergangenen Tagen erlittenen Mißerfolge bei ſeinen verſchiedenen Offenſivhandlungen, die den Zweck einer Ablenkung verfolgen. Aber ſeine Anſtrengungen ſind nicht im⸗ ſtande, den italieniſchen Oberbefehl von den geſteckten Zielen abzu⸗ ziehen. In der Nacht vom 20. zum 21 Mai wurden hefti 30 überraſchende Sr gegen unſere vorgeſcho⸗ bene Linie auf dem Cavento⸗Paß(Adamello), an der Plu⸗ (Chiſe) und im Giumello⸗Tal(Ponale) urch Feuer abgeſchlagen. Zwiſchen Gardaſee und Etſch griff der Feind nach einer andauernden Artillerievorbereitung mit allen Kalibern die Stellungen des Doſſo Alto(ſüdweſtlich vom Monte di Lippio) und auf der Zugna an. Der Angreifer wurde mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen. Alle anderen geſtrigen Ueinen Angriffsverſuche im Poſina⸗Tal, auf der Hochfläche von und in Carnien gegen unſere Linien auf dem Kleinen Pal ſcheiterten. An der Juliſchen Front ſteigerte ſich im Abſchnitt von Görz das geſtern morgen ſchon lebhafte Artillerieſeuer, ohne daß ihm Infanterietätigfeit folgte. Wir ſicherten unſere gewonnene Stellung auf der Höhe 364 öſtlich Plava, wo wir uns einem Ge⸗ ſchütz und 30 Gefangener bemächtigten. Oeſtlich Görz verſuchte der Feind hartnäckig uns aus der Gegend ſüdlich Gragigna zu vertreiben. Dank dem wirkſamen Eingreifen unſerer Artillerie und der Unterſtützungstruppen zer⸗ ſchellte der Angriff jedesmal, In der Nacht vom 20./21. Mai be⸗ ſchoß eines unſerer Luftſchiffe die hinteren Verbindungswege des Feindes im Vogrisa⸗ und Frigido⸗Tal und kehrte datauf an ſeinen Aufſtiegsort zurück. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 23. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 22. Mai. Kaukaſusfront: Das Vorgehen von drei feind⸗ lichen Kompagnien und einer Kavallerieabteilung wurde durch Feuer aufgehalten. Im Zentrum und auf dem linken Flügel wirkungsloſes feindliches Artillerie⸗ feuer.— Sonſt nichts Wichtiges Der bulgariſche Bericht. Sofia, 23. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht des Generalſtabs vom 22. Mai. Mazeooniſche Front Vom Preſpaſee bis zur Struma nur Artille⸗ riefeuer, das lebhafter war an der Tſchervena Stena, nördlich von Bitolia, im Cernabogen und in der Moglenagegend. An der unteren Struma zwiſchen Butkovo—Ta⸗ chinoſee dauerte das Artillerieſeuer zeitweilig den ganzen Tag über an. Eine feindliche Infanterieabteilung, die nach⸗ „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1917.— Nr. 288. eeg er Kdeenele Kr tewErkeſer 3 Saet re Miäabeate Suen.., te ersken U00 in* erlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucherei, G. m. b.., ſämt · Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ Pänpr,*— Draht⸗Adreſſe: General⸗Knzeiger Polie—7 antwortuig Erwped. 5 in—— 3 Ur. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck⸗ M..40 eiriſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen vierteil. M. ein — Konto Nr. 2917 udwigshafen a. Rh.———— Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt M..90. Einzel⸗Ur. 5 Pe. Bichentiiche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Eine blutige Schlappe der Franzoſen. mittags bei Barakli Oſchumajqa vorzurücken verſuchte, wurde durch Feuer niedergemacht. Während der Nacht gingen mehrere ſchwache feindliche Infanterieabteilungen, die Maſchinengewehre mitführten, unterſtützt von Artillerie, öſtlich von Barakli Dſchumaja vor; ſie wurden durch Feuer unſerer vorgeſchobenen Poſten abgewieſen. Rumãäniſche Front. Ruhe. Neue U⸗Boot⸗Erfolge. Berlin, 23. Mai.(WTB. Amtlich.) Anſere U⸗Boote im Mittelmeer haben, von neuem eine große Anzahl Dampfer und Segler mit einem Geſamttonnengehalt von 53000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Hierunter befanden ſich: der engliſche Truppen⸗Trans⸗ poridampfer„Tranſylvania“(14315.), der ſich in einem Jerſtörergeleit befand, ein unbekannter voll bela⸗ dener engliſcher 8000 Tonnendampfer, auf dem Wege nach Jialien und ein unbekannier engliſcher Dampfer von 5500 T. mit demſelben Jiel; ferner die italieniſchen bewaffneten Dampfer„Aleſſandria“ mit 1100 Tonnen Weizen für Italien,„Berara“(3172.), wahrſcheinlich mit Muni⸗ tion, der engliſche bewaffnete Dampfer„Karonga“(4665 Tonnen) auf der Fahrt von Neapel nach Port Said. Neue-Booterfolge im Allantiſchen Ozean und in der Nordſee: 4 Dampfer und 5 Segler mit 17 200 Brutto⸗ regiſtertonnen. Unter den verſenkten Schiffen beſanden ſich u..: der engliſche Dampfer„Adanſy“(2644.) mit Lebensmitteln nach England, ein engliſcher Segler mit Holz nach England, zwei ruſſiſche Segler mit Kohlen nach England und Salpeier nach Frankreich und ein unbekannter engliſcher Dampfer, der aus dem wurde. Der Chef des iralſtabs der Marine. weitere verſenkungen. Bern, 22. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Zu der in der letzten Liſte der Admiralität nachgewieſenen Abnahme der Schiffsverſenkungen in der Woche vom.—13. Mai ſchreibt der Marinemitarbeiter der Times: Die Behaup⸗ tung der Admiralität, den Aufgaben des Tauchbootkrieges augenſcheinlich erfolgreich zu Leibe zu gehen, ſei unbe⸗ gründet. Die Maßnahme der Marine für Angriffe und Verteidigung erfordere eine erheblich längere Zeit zur Er⸗ reichung ihrer vollen Wirkung. Vermutlich beruht die„an⸗ ſcheinende Beſſerung“ darauf, daß der Feind einen verein⸗ zelten Nackenſchlag erhielt, jetzt aber zu einem neuen ſtarken Schlag aushole, wie drei Wochen zuvor. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Pr.⸗Tel., z..) Laut der Neuen Züricher Zeitung meldet Havas aus Madrid, daß der griechiſche Dampfer „Grini“, ferner der italieniſche Dampfer„Alfon⸗ ſo“ und der ſpaniſche Dampfer„Zobaidas“ un⸗ weit der ſpaniſchen Küſte von einem deutſchen U⸗Boot ver⸗ ſenkt wurden. Die Beſatzungen wurden gerettet und an der ſpaniſchen Küſte en Di ruſſiſche Nevolution. der Rebeiter⸗ und Soldatenrat beſteht auf vorlegung der Geheimverträge. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze,. Mai⸗ (Pr.⸗Tel., z..) Nach über Stockholm aus Petersburg ein⸗ getroffenen Meldungen hat der Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenkat mit 340 gegen 46 Stimmen eine Ta⸗ esordnung angenommen, die auf der Vorlegung der eheimverträge Rußlonds mit den Alltierten durch die proviſoriſche Regierung beſteht. Rußland und die Entente. Sieigende Erbitterung. 6. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Priv.⸗Tel. 3.) Bon beſonderer ruſſiſcher Seite wird den „Neuen Züricher Nachrichten“ geſchrieben: Stößt die Friedensformel des neuen ruſſi⸗ * Kabinetts in Frankreich und England auf bweiſung, ſo dürfte dasſelhe nicht nur die Verantwor⸗ tung dafür, zu einem Sonderfrieden genötigt zu ſein, von ſich ablehnen und dieſe auf die Machthaber in London abwälzen, ſandern auch die Verantwortung für die Ereigniſſe, die dann ſonſt noch drohen. Nach den neueſten aus Rußland dieſer in der Schweiz befindlichen ruſſiſchen Quelle des Züricher Blattes zugegangenen Berichten hat die Volkserbitte⸗ rung gegen die Engländer und Amerikaner und Kultdeiſe auch Japaner den Siedepunkt erreicht. Es braucht nur noch die erwartete Ablehnung und es dürfte zu Expleſionen kommen; hiergegenüber dürften die Nieder⸗ metzelungen engliſcher und japaniſcher Offiziere in der letzte. Zeit an der ruſſiſchen Front ein Kinderſpiel ſein. Nr. 238. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 23. Mal 1017. Die Sozialiſtenkonferenz in Stockholm. Die Schaffung einer„Zentrale“ in Stockholm. O Rotterdam, 23. Mai.(Pr.⸗Tel. z..) Geſtern abend verkündete das ſkandinaviſch⸗holländiſche Komitee in Stockholm, daß es eine ſtändige Zentrale für fort⸗ dauernde Beratungen mit den Sozialiſten aller kriegführen⸗ der Parteien eingerichtet habe. Dieſe Maßnahme ſei erfolgt für den Fall, daß der ruſſiſche Soldaten⸗ und Arbeiterrat eine Sonderkonferenz einzuberufen gedenkt, oder daß ſonſtwie die Konferenz in Stockholm vereitelt wird. Das holländiſch⸗ſkan⸗ dinaviſche Komitee bezweckt damit, die Tätigkeit für das Zu⸗ ſtandekommen des Friedens unter allen Umſtänden unbeirrt fortzuſetzen.— Am Montag ſind auch zwei Mit⸗ glieder der franzöſiſchen Mehrheitsſozialiſten in Stock⸗ holm eingetroffen. 3 Keine Teilnahme der—— Sozialiften an der Friedenskonferenz? m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet von der Weſtgrenze: Amſterdamer Blattes zufolge vernimmt der„Petit Pariſien“ aus Rom, daß die italieniſche Sozialiſtenpartei beſchloß, nicht an der Stockholmer Konferenz teilzunehmen. O Rotterdam, 23. Mai.(Pr.⸗Tel. z..) Wie aus Stockholm gemeldet wird, iſt geſtern daſelbſt der ungari⸗ ſche Sozialiſtenführer Weltner eingetroffen. Die übrigen Delegierten der ungarländiſchen Sozialiſten treffen im Laufe der Woche ein. Am 21. und 22. ds. Mts. hält das ſkandina⸗ viſch⸗holländiſche Komitee Beſprechungen mit den Bulga⸗ ren ab, am 23. und 24. mit den deutſchen Mehrheits⸗ Sozialiſten, am 25. und 26. mit den öſterreichiſchen Sozialiſten und am 29. und 30. Mai mit den ungariſchen Sozialiſten. Der Krieg mit Ameriha. Braſilien gibt die Neutralität auf. m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Amſterdam: Wie der„Aſſociated Preß“ aus Rio de Janeiro gemeldet wird, hat der braſilianiſche Kon⸗ greß den Vorſchlag des Präſidenten, aus der Neutra⸗ kität herauszutreten, angenommen. Bildung einer amerikaniſchen Legion in Rußland. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Prr⸗Tel., z..) Der Berner Bund meldet aus Petersburg, — 399 Rußland eine amerikaniſche Legion gebildet“ wird⸗ die an der ruſſiſchen Front mitkämpfen wird. Die ungariſche Kriſe. m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Budapeſt: Ganz unerwaktet iſt heute über Ungarn eine Regierungskriſe Miniſterpräſident Graf Tisza, der geſtern in Wien weilte, und beim König in Audienz erſchien, berief heute Mittag einen Miniſterrat ein, der dem Vernehmen nach die Abdankung beſchloß, die Graf Tisza morgen dem König inkeiner neuer⸗ lichen Audienz unterbreiten wird. m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Budapeſt: In den Kreiſen der Regierungspartei verlautet, daß die Kriſis wegen des Standpunktes der Regie⸗ rung in der Wahlreſormfrage erfolgt ſei. Graf Tisza habe dem König in der Wahlrechtsreform Vorſchläge unterbreitet, über denen die Entſcheidung noch ausſteht; dieſe wird in der morgigen Audienz fallen. Graf Tisza hat die nationale Arbeiterpartei für Donnerstag abend zu einer Sitzung einberufen, in welcher er die Gründe ſeines Vorgehens darlegen wird. Wer zum Nachfolger des Grafen Tisza aus⸗ —5 iſt, darüber laſſen ſich vorläufig nur Vermutungen an⸗ tellen. Die öſterreichiſchen Parieiführer beim Miniſterpräſidenten. Wien, 23. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Wiener All⸗ gemeine Zeitung meldet, daß die öſterreichiſchen Parteiführer nacheinander heute Morgen auch vom Miniſterpräſidenten Clam⸗Martinitz empfangen wurden, nachdem ſie vor⸗ her Audienz beim Kaiſer gehabt hatten. Es handelt ſich dabei um die innerpolitiſche und die parlamentariſche Lage in Oeſterreich und die ſämtlichen Beſprechungen hierüber ſollen noch vor der erſten Sitzung des Seniorenkonvents des Par⸗ die am 24. Mai ſtattfindet, zum Abſchluß gebracht werden. Die bevorſtehende demiſſion des ungaeiſchen Kabinetis. Tiszas Nachfolger. * ◻Berlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Budapeſt wird gemeldet: Zu der angekündigten De⸗ miſſiondes Kabinetts Tisza wird noch gemeldet: Die Gegenſätze, die bei der Vertagung des Abgeord⸗ netenhauſes zwiſchen der Oppoſition und dem Grafen Tisza beſtanden haben, wurden während der Parlaments⸗ pauſe ernſtlich verſchärft. Das Handſchreiben, in welchem der Regierung das neue Arbeitsprogramm vorgezeichnet wurde, konnte nicht dazu beitragen, Tiszä mit der Oppoſition verſöhnen. Graf Tisza wird morgen dem Monarchen das e der Regierung überreichen. Im Vordergrund der politiſchen Situation ſtehen zwei Fragen: Die Wahl⸗ reſorm und das Konzentrationskabinett. In der Wahlreformfrage iſt Graf Szerenyi, den man für den Nachfolger Tiszas hält, radikaler als dieſer. Die Frage der Bildung eines Konzentrations⸗ kabinetts hat Serenyi in dem Sinne behandelt, daß während der Kriegsdauer eine ſolche Einigung der Kräfte unbedingt durchgeführt werden müſſe. Falls er die Betrau⸗ ung zur Kabinettsbildung erhält, wird er zweifellos ver⸗ ſuchen unter Einbeziehung der Oppoſition ſein Miniſterium zu bilden. Ein Teil der reformfreundlichen Miniſter des Kabinetts Tisza, wie der Finanz⸗ und Handels⸗ miniſter Teleszky und der Honvedminiſter Szur⸗ may dürften ebenfalls dem neuen Kabinett angehören. * der Nachlaß des Kaiſers Frauz Joſef. * Wien, 23. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Das Neue Wiener Journal meldet aus Budapeſt: Wie Budapeſti Hirlap erfährt, ift nummehr für die Regelung des Nachlaſſes weiland Käifer Franz Joſefs J. eine Kom on eingeſetzt Der Meldung eines den Kampf gegen die Hungeroffenſive aufzunehmen. „für uns günſtiger Weiſe beenden zu helfen. hereingebrochen. worden, an deren Spitze Herr Jakob Wolff berufen wurde. Zunächſt wird das kaiſerliche Eigentum in der Burg inventa⸗ riſiert werden, wobei hauptſächlich die im Laufe der langen Jahre des Lebens Seiner Kaiſerlichen und Königlichen Maje⸗ ſtät angeſammelten Bilder und ſonſtigen Kunſtgegenſtände in Betracht kommen. Ferner beſteht der Nachlaß in 21 Mill. Kronen ungariſcher Kriegsanleihe. Als Erben für den ge⸗ ſamten Nachlaß ſind eingeſetzt worden: Prinzeſſin Giſela von Bayern und Erzherzogin Marie Valerie, die Töchter des ver⸗ ſtorbenen Kaiſers und ferner deſſen Enkelin, Prinzeſſin Eli⸗ ſabeth von Windiſchgrätz, die Tochter weiland Kronprinz Ru⸗ dolfs. Nach Erledigung der Erbſchaftsaufnahme in den Buda⸗ peſter Kaiſerwohnungen ſoll eine ſolche im Schloſſe Gödöllö ſtattfinden. Die neue Bedrängung der Neutralen. die Schweiz und die drohende Hungeroffenſive des verbandes. In einem Artikel der„Rorſchacher Zeitung“ vom 16. Mai betitelt:„Eine Hungeroffenſive und unſere Armee“, heißt es u..: Man will uns Neutrale von Amerika aus zwingen, unſere Neutralität zugunſten des Verbandes aufzugeben. Das würde ſofort den Krieg Deutſchlands mit der Schweiz zufolge haben. Wenn Amerika mit ſeiner Drohung ernſt macht, ſo bleibt uns nichts anderes übrig, als mit aller n. G f 5 i von Bundesrats Seite wiederholt erklärt worden, daß wir den als unſeren Feind behandeln, der unſere Neutralität auch auf wirtſchaftlichem Gebiet mißachtet. Es iſt notwendig, daß darüber alle kriegführenden Staaten vollſtändig im klaren ſind. Die gegen die Schweiz gerichtete Hungeroffenſive würde uns zwingen, mit Deutſchland gemeinſame Sache zu machen. Im Ernſtfalle müßte unſer ganzes Intereſſe darauf abzielen, den Krieg nicht in unſer Land hereinbrechen zu laſſen, und energiſch mitzuhelfen, ihn ſo raſch wie möglich in Kücktritt Sarrails. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“ melden aus dem Haag: Nach Pariſer Berichten ſoll General Sar⸗ rail ſeinen Rücktritt angekündigt haben, wenn ſeine For⸗ derungen nicht erfüllt werden, die in erhöhten Trup⸗ ſ 00 ſendungen und Sicherſtellung der Verpflegung be⸗ ehen. Die„deutſche Nachrichtenverkehrsgeſellſchaſt“ und das Ruswärtige Nmt. UBerlin, 23. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Reihe von Blättern entrüſtet ſich ſeit ein paar Tagen über die„Deutſche Nachrichtenverkehrsgeſell⸗ ſchaft“, von der ſie behaupten, daß ſie mit dem Auswär⸗ tigen Amt in engſter Fühlung ſtehe. Das trifft nach unſerer Kenntnis nicht zu. Die Deutſche Nachrichtenverkehrs⸗ geſellſchaft domiziliert in der Wilehlmſtraße und das Auswär⸗ tige Amt auch. Das iſt aber, wie wir mehrfach feſtzuſtellen Gelegenheit gehabt haben, ſo ziemlich die einzige Ge⸗ meinſamkeit. Die Deutſche Nachrichtenverkehrsgeſell⸗ ſchaft iſt ein Organ des Wedelſchen Friedensausſchuſſes und verſucht in deſſen Sinn die öffentliche Meinung zu beein⸗ fluſſen, indem ſie an einen große Zahl von Provinzblättern täglich koſtenlos Artikel und Korreſpondenzen verſendet. Das wird in dieſen Zeitläuften auch von anderen Geſell⸗ ſchaften und Gruppen ſo gehalten, die deshalb noch lange nicht offiziös ſind. An der Korreſpondenz der Deutſchen Nach⸗ richtenverkehrsgeſellſchaft arbeiten, wie wir beſtimmt wiſſen, Leute mit, die ſicherlich noch nie die Amtszimmer in irgend einem Miniſterium auch nicht im Auswärtigen Amt betreten haben. Alles in allem iſt es eine recht bunt gemiſchte Ge⸗ ſellſchaft, deren Erzeugniſſe ebenſo gemiſcht ſind. Man ſollte für das ungereimte Zeug— gewöhn⸗ lich wird derſelbe Gedanke gleich in zwei oder drei Auf⸗ machungen 10 t⸗ für konſervative Gemüter, für halb⸗ links und ganz linksgerichtete— wirklich nicht gleich das Aus⸗ wärtige Amt verantwortlich machen. Her neue Kannf gezen die Soziolbenokratie. IBerlin, 21. Mai. Zwei Tage nachdem Herr Scheidemann im— das unbeſonnene, in jeder Beziehung törichte Wort von der Revo⸗ lution geſprochen hatte, ſchrieb die Deutſche Tageszeitung: „Wir ſind dem Abgeordneten Scheidemann ſür dieſes offene Wort aufrichtig dankbar.“ Der gleiche Jubel ſchallt ſeither auch ſonſt durch die konſervativen Blätter. Hier und da miſcht in das offenkundige Frohlocken ſich freilich auch ein Ton der Entrüſtung, aber gerade aus der Art, wie dabei die Farben gleich fauſtdick aufgetragen werden, wird deutlich, daß dieſe Entrüſtung doch nicht ſo recht vom Herzen kommt. Die Emp⸗ findung bleibt: die Rechte feiert ein großes Schlochtfeſt. Wie iſt das möglich? Angenommen ſelbſt, Herr Scheidemann wäre wirklich der Verräter, für den ihn bei der ſtarken und berech⸗ tigten Erregung im Hauſe ein Zuruf aus der Gegend des Herrn Kreth erklärte: Wie könnte es einem Vaterlandsfreunde beifallen, dergleichen„dankbar“ zu begrüßen? Als erwünſchte Klärung zu bezeichnen, was in Wahrheit doch eine notionale Kataſtrophe bedeuten würde, den Zuſammenbruch der Hoff⸗ nungen, der guten Anſätze, der Arbeit von drei vollen Jahren, das Wiederaufbrechen des alten Zwieſpalts, der trotz wirt⸗ ſchaftlichen Gedeihens und durch all die Zeit vor dem Kriege nicht zu frohem Behagen hatte kommen laſſen? Die Rechte pflegt neuerdings mit beſonderer Vorliebe den Liberalen den Vorwurf zu machen, ſie ließen ſich bei ihrer Hantierung aus⸗ ſchließlich von innerpolitiſchen Geſichtspunkten leiten. ſein, daß das ab und zu vorkommt. Vielleicht ſind die Libe⸗ ralen auch Sünder: wir ſind allzumal Sünder. Schaden⸗ freude bei einem nationalen Unglück haben ſie noch nicht ge⸗ zeigt. Und ein nationales Unglück wäre es, wenn die Partei, die, ob wir's loben oder ſchelten, den Großteil unſerer Hand⸗ arbeitenden Bevölkerung vertritt, aus der Gemeinſchaſt mit den anderen Schichten ſich löſte. Das größte, das uns im Kriege überhaupt treffen könnte. Es iſt gerade genug, daß die Gothaer Unabhängigen, eine unerquicklichere Neuauflage der„Eiſenacher Ehrlichen“, mit ihrem kalten Fanatismus, verbohrt und verhetzt, verſtändnis⸗ und gefühllos, neben uns ſtehen, ohne uns mehr zu begreifen. Die Konſervativen freilich ſcheinen dieſes Unglück für gar ſo groß nicht zu halten. Wer ihre Preſſe Daraufhin muſtert, nicht. Kann hat immer wieder den Eindruck, als ſollten in der Sozialben, kratie die Auseinanderſtrebenden um jeden Preis von 5 550 la zuſammen gepredigt werden. Herr Hugo Haaſe wirt ge⸗ Ruten geſtreichelt, Herr Scheidemann mit Slorpionen züchtigt. An den Unabhängigen gleitet man ſchnell maſhe die vollen Breitſeiten aber werden gegen die ſozial Mehrheit abgefeuert. Und wenn dann infolge dieſer T icb. die, gleichviel ob ſie aus Unverſtand oder Bosheit geübt 11 eine Taktik des Tollhauſes iſt, es nun aus dem Walde iſe ſchallt, wie man in ihn hineinzurufen nicht müde wurde, ſehl⸗ ſich triumphierend ſoundſoviele Blicke und ſchmurzelnd 0 0 von Mund zu Mund: haben wir es nicht gleich geſagt“ ſind ſie alle. Ueber dieſe betrüblichen Dinge iſt ja nun gottlob 99 ein Monat verfloſſen, aber auch heute noch verlohnt 2 ril⸗ feſtzuſtellen: an der Ausſtandsbewegung der zweiten 1 10 hälfte hat die ſozialdemokratiſche Mehrheit keinen Tei i9e5 habt. Im Reichstag haben allerdings auch die Unabhänghe ihre Mitſchuld abzuleugnen verſucht. Gelungen iſt es Fuc Wer die Reden von Gotha mit den zuchtloſen o blättern vergleicht, die den Streik ſchürten, erkennt unſ ken⸗ aus welcher Quelle ſie geſpeiſt wurden. Dieſelben Geda zl⸗ gänge kehren da immer wieder, gelegentlichwohl auch die das lichen Wendungen. Das eigentliche Aktionskomitee d darf man heute wohl für erwieſen halten— lieferte ah. Spartacus⸗Gruppe. Aber der Geiſt der Haaſe, Cohn mie⸗ Ledebour beſchattete ſie, und nicht weit davon ſtanden h% Herrſchaften ſelber, um, wenn's Not tat, nachzuhelfen un er Rückzug zu decken. Zu dieſem wüſten, in Wahrheit 2 landsfeindlichen Treien hat die Mehrheitsfraktion keine ziehungen gehabt. Die Gewerkſchaften haben anfang 00 Arbeitsniederlegung widerſtrebt und nur hernach, um 6 und dort bereits begonnenen überhaupt in der Hand 5 halten, die rein demagogiſchen, ſchlechthin unerfüllbare⸗ ſtu, derungen in ſolche nach mehr Lohn und weniger Ar. den umzubiegen verſucht. Die Partei aber hat nur* 1910 Fehler begangen, daß ſie nicht gleich von vornherein en ſchl abwinkte. Auch das iſt ſchließlich zu verſtehen. Ohnehin man ihre Leute Regierungsſozialiſten und verdächtigte det allen Ecken und Enden. Wollten ſie ihres Einfluſſes Ganzen Menge ſich nicht leichtherzig begeben(womit dem kaum gedient worden wäre), den leidenſchaftlich nach ngigel Erbe trachtenden Gegnern aus den Reihen der Unabhä nicht ohne Not Waffen liefern, ſo war eine gewiſſe n er. haltung, zunächſt einmal ein vorſichtiges Abtaſten ſchoſ klärlich. Man ſoll doch endlich begreifen, daß jede ſdeno⸗ ſchicht ihre eigene Sprache ſpricht, daß man zu ſochinner kratiſchen Arbeitern, in denen von früher leider noch das Mißtrauen bohrt, nicht reden kann wie etwa her, al⸗ duſtriefeudalen oder agrariſchen Hochtorries. Heneegiſch und es hart auf hart kam und die Dinge ſich ſondikall, aldemo⸗ bedenklich politiſch zuzuſpitzen begannen, hat die ſon lichem kratiſche Mehrheitspartei nicht geſäumt, mit eindrun, Ernſt vor den Gefahren weiterer Ausſtände zu warg tracht wenn dann der 1. Mai ſo würdig und in ruhiger konto 31 verlief, wird das am Ende mit auf ihr Verdienſt buchen ſein. wirren, Empfiehlt es ſich wirklich, dieſen Tatbeſtand zu verte, Ent⸗ Beſteht irgend ein Intereſſe der Allgemeinheit, das unzwe wicklung ins Poſitive, die die Sozialdemokratie doch 45 M felhaft durchgemacht hat, zu leugnen gebietet? 0 eſchwö, wieder den quälenden Alb vom inneren Feind herauf erum⸗ ren heißt und ſolange auf den Mehrheitsſozialiſten Grafel trommeln, die, wenn ſie auch nicht gerade um den tten, iun Reventlow und Herrn Walter Bacmeiſter ſich ſcha Pflicht dieſen drei Jahren doch treu und tapfer ihre deutſchnen taten, bis ſie von neuem— dann aber wohl ohne n iner⸗ auf Wiederkehr— bei den Haaſe und Ledebour icher ſeil, nationaliſtiſchen Pferch landen? Werden wir glüchhiakercche wenn in den ſozialdemokratiſchen Maſſen ohne Ang ſicher der finſtere Fanatismus von ehedem wühlt? Wir⸗ 2 Vater und das deutſche Reich, das ſchließlich doch auch d land der Handarbeiter iſt, ſtärker und mächtiger? abt⸗ Wir haben das alles im Grunde ja ſchon engſeh de⸗ Vom Ende des dreißigjährigen Krieges bis zum An wo in vorigen Jahrhunderts ſtand der deutſche Bauer 8 Ver“ mancher Beziehung(bis in alle Einzelheiten läßt ſich ht. Die gleich natürlich nicht fortſetzen) der Arbeiter heute ſ nen, da⸗ höheren Schichten begegneten ihm mit einem Mißtra rem E, er aus ganzem Herzen vergalt; an ihrer Bildung, ih ter den ———— er 513 8 un 9 apoleoni ägen das alte Preußen zu ſah man mit Schrecken, wie unſicher ein Sbac weſen war, das nur die Arbeitskraft der Bauern, och 6 ihre Seelen in Anſpruch genommen hatte. Und Haß del Menſchenalter ſpäter urteilte Guſtav Freytag: Jſ Landmann durch ſo viele Jahrhunderte der geſellſ gemel, Kultur ſo fremd ſtand, das hat zunächſt ihn ſchwach fintel aber auch die Bildung der anderen ſchwankend, zeitweilig unmännlich und unprattiſch.“ holen Wollen wir das Experiment noch einmal wieder Deutſches Reich. t Die nationalliberale Partei der pfalz unꝰ 5 auswärtige Politik. 10 der Der Engere Ausſchuß der Nationalliberalen Peſole, 85 hat in einer abgehaltenen Sitzung folg gefaßt: In Anbetracht: ant u, 1. daß die auswärtige Politik von der Parte 110 hängig und ausſchließlich deutſch ſein muß* 2. daß die Verſtändigungspolitik vor dem— des Krieges ein gutes Teil ſehr 5 Folgen gezeitigt hat, 3. daß nach Ablehnung des Kaiſerlichen—— botes vom Dezember 1916 erneute Fried ſepeneh 100 ——— —— —— — —— — 2 ———— ———— — — — — ————— —— —— — ——— und wiederholtes Betonen unſerer 8 er 0 ſchaft, einerlei ob dies von offizieller Seite 3* a einer einzelnen Partei ausgeht, geeignet gen 0 unge, Siegeszuverſicht zu ſchmälern, die Hoffnn ern, Feinde zu beſtärken und den Krieg zu verSe 4. daß die Ausſicht auf einen Frieden ohne Sgen 905 unſerer Grenzen und ohne Entſchädi 5 en 0 Opfermut des Volkes beeinträchtigt, den c trotz ihres Vernichtungswillens eine Art rung gewährt, rlige wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß die auswã Schw frei von weltfremden Anſchauungen und unklaren nacheh reien, unbeirrt von Vorurteilen und un hen und unten lediglich nach den Intereſien des dennd“ geführt wird.—— V — * Aoch, den 28. Mai 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) RNus Stadt und Land. u ſn perſonal⸗Veränderungen. ugen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. 30 Es wurden befördert: Saante, vorläufigohne Patent: Bunge, * S2 Inf-⸗Regt. Nr. 112, unter Belaſſung im Inf.⸗Regt. esenke, Fähnrich im Inf.⸗Regt. Nr. 100, Bobzin, Fähn⸗ 4. ufediet 169. Leutnants der Reſerve: Rimmler(Pforz⸗ Paeeſetow. der Fußartl, Rößke(Mosbach), Vigefelbw. der ſ0 Sardſtein Cörrach), Vizefeldw. der Fußartl., h Eralburg i. Br.), Vizefeldw. der Fußartl., Hemmer le Bizefeldw. der Inf., Wintermeher,(Freiburg i. o1 efeld. im Pion.⸗Bakl. Nr. 25, dieſes Balls, Oummer ch, i. Br.), Vizewachtm. der Feldartl., Gauß(Pforzheim), il⸗ er Kar im.⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, dieſes Regts., Möſſin⸗ „Soruhe, Pgefeldi, im.⸗Gren⸗hiegt. Nr. 109, dieſes 1 Ramidt(Twalter)(Halle a..), Vigewachim. des Tel⸗ 0 4, Willmann(Karlsruhe)) Vizewachtm. des Telegr.⸗ N 8 en 4 4, Großer(Görlitz),, Böbe(Eisleben), Hauf ,Lethare(Bielefeld, Bohnen(Ewald)(Krefeld), 8 lernſt)(Mosbach), Rauſean(Metz i..) Maher ürth 60 Schmidt(Paul)(2. Frankfurt a..), Meer⸗ ehrich), Karlsruhe), Jaedicke(Straßburg i. Elſ,, (Hubert)(Karlsruhe), Urbach(Hanau), Neſtle 8 Hennes(Barmen), ſämtlich Vizewachtmeiſter, des ie N 6. Nr. 4, Blum(Karlsruhe), Vizewachtm. des Telegr.⸗ 0 8 M 5, Munkelt, Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 111, dieſes ſe Ponba 183 Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 111, dieſes Regts., * Rer 6 9 0(Freiburg i. Br.), Wan gart(Freiburg i. Br.), Ka i⸗ eburg i. Br), Zion(Burch, Bilharz(Offenburg), elc Verün), Dührenheimer(Mannheim), 0 hach), Rieß(Scarbrücken), ſämtlich Vigefeldwebel im Nr. 169, dieſes gregts., Mesger(Lörrach), Feldwebel ⸗Re 5 da gt. Nr. 169, Diefenthäler Mannheim), Vize⸗ e⸗ der Pion.,, Wun dt(Mosbach), Vizewachtm., Berend ** Br.), Hippelein(Calw), Zimmermann(Otto) „ Se Vieewachtan, im Selbartl-Regt. Nr. 66(om⸗ 0 Br. Bereiche des 15..⸗K.), dieſes Regts., Knab(Frei⸗ 75„Vi 9. Vigewachtm. der Feldart.), Fiſcher(Otto)(Karls⸗ ſch Mertl. deſeldw. der Inf., Noll(Mannheim), Vizefeldw. der is, Strickler(Karlsruhe), Vizewachtm, der Feldartl., an 0 Wn(Pforzheim), Vizewachtm. der Frain⸗Abtlg. Nr. 14, er 0 Reaannheim), Vizewachtm. im Feldartl.⸗Regt. Nr. 2, 1., Schreck(Heidelberg), Vigewachtm. der Train⸗Abtlg. 5 ELentnente der Landwehr 1. Aufgebots: 2(Pforzheim), Vizewachtmſtr. der Landw. der Telegr.⸗ Seenekinher(Mannheim), Vizewachtmſtr. der * eer Telegr. Truppen, Winterhalter(Lörpach), Vige⸗ 4 Wier de der Telegr.⸗Truppen, Zeiſer(Karlsruhe), Vizewacht⸗ l0⸗* Telegr.⸗Truppen, Lyon. i. Br.) Visewacht⸗ er- Landiw-Feldartl., Blau(Freiburg i. Br.), Vigefeldw. 12— Nr. 160 der Landw.⸗Inf., Schwiers(Karlsruhe), tnant im Inf,⸗Regt. Nr. 111 zum Leutnant der Land⸗ 0* liortnannt. Büchner(Mannheim), Vizefeldw. der 5 100 Habar Paber Gofef)(Sonchueſchingen), Bizefelkm. 8 u 3 m Mant Seutnant der Landwehr 2, Aufgebots 0 5 Töpffer(Mmannheim), Feldwebelleutnant der U 91 5 9 ueutaente: Kollofrath(Karlsruhe), Leut⸗ 0 unz Reſ. des Inf.⸗Regts. Nr. 113, Müller(Max) 1 Fam, Leutnant der Reſ. des Telegr.⸗Batls. Nr. 4. UFauptleuten: Erbſchloe(Lennep), Oberlt der f⸗ Neiseldartl.Regts. Nr. 14, kommandiert zur Dienſtleiſtung ei 6 hinſſterium, Grether, Oberlt. der dief des Eiſen⸗ E Rr. 1(Lörrach, Ott(1 Mülhauſen i. Elſ.), Oberlt. „ er., Fulesr von der Landw.⸗Inf. 2. Auſcebots. 1 Uin Larakter als Generalmajor verliehen: EPerk 2. S. zulett Kommandeur des Juf⸗Regts. Nr. 05* ftragt mit Wahrnehmung der Geſchäfte der Komman⸗ Ner keuppenübungsplatzes Heuberg. ct ielbſchied mit der geſetzlichen Penſion 19 N Voß(Pferzheim), Haubtur der Reſ. des Feldarkl⸗ 0 mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der in/ des gen. Regts. ed 6 ingenberg kommend, im Kraftwagen in He 720 Uhr mit dem fahrplanmäßigen 9— ..Ernanter. „ ee wurden die Eiſenbahnaſſitenten Sudvig Be in onſekvefä und Hermann Bamgert in Karlsruhe zu Uuſto Kren. kümm udsegtſchädigungen. Der Bundesvat hat ſich in der ſes 9 N. März 1917 mit einer Engänzung des§ 10 des bem 26. Rärz 1914 einberſtanden erklärt, die dahin Euväbrend der Dauer des Krieges Aufwandsent⸗ Aten auch in den Fällen gegahlt werden können, in * Aülruch erſt wach Ablauf der Friſt von ſechs Manaten Midird. edes gefallenen Sohnes geltend gemacht worden ſes N GEs beſtehen alſo keine Bedenken gegen die Anwen⸗ eſchluſſes auch auf ſolche Fälle, in denen die ihrer 7 S 2 Grobhergogin Hilda twaf geſtern abend ————————————— r i en Malta e in Petro Iuruh petrograd. ſn Wircer Großhändler Alfred Heymann, der von einem Cben ufenthalt in Petrograd zurückkehrte, hat einem Ver⸗ Les olitiken⸗ über die bewegten Ereigniſſe der letzten Whuen 8 der Hauptſtadt Rußlands erlebte, den folgenden in⸗ aner gegeben:„Der 1. Mai ſelbſt iſt bekanntlich Ween en, aber mit einer mächtigen und für einen Fremden haſeneimmung. Alle Arbeit ruhte an dieſem Tage, Ms, es 10 ahnwagen fuhren, kein Bett wurde in den Hotels 3 e möglich, in irgendeinem Has. Morgens ſofort wurde über den Winterpalaſt ein mit der Aufſchrift„Es lebe die Internationale“ 1 G 0 Katharina II. ſtand den ganzen Tag auf ihrem Wäien b it einer roten Fahne in der Hand. Enorme Men⸗ Win beregaben ſich nach⸗dem Marsfelde, wo die Opfer der o. Mütben ſind und wo jetzt ein„Volkspark“ eingerichtet öbenche 1 ber, wie geſagt, alle Demonſtrationen ſind ohne 40 0. Slordnung verlaufen. Am folgenden Donnerstag, 5 W00 des n fingen die Uaruhen an. Ganz zufällig wurde 0 Detde erſten eruſten Ereigniſſes, das ganz klar die ganze mencung charakteriſiert. Ich ſaß mit ein paar Vekann⸗ einem Reſtaurant an der Ecke von Neweky und 9 us plötzlich ſahen wir eine wogende Menſchenmenge K der Fenſter. Ein Mann ſtand und redete, der Lärm kur Dann iſt ein Schuß gefallen, wir hörten einen Wonte darauf kamen ein paar Frauen mit einem ver⸗ Mael egure ins Reſtaurant. Der Wirt wurde ängſtlich, daß auf— werden ſelte; er ſchloß dasſerbe. Wir mußſen ein Straßel Dieſen Tag und die folgenden herrſchte al de unbeſchreibliche Bewegung. Das Bild war un⸗ f 512 gleiche: Tauſende, oft Zehntauſende ſtrömten * defen Hienen Plätzen. Viele waren bewaffnet, ſelbſt die iednern mit Büchſen und Säbeln. Rings herum W. Dier und hielten glühende und utopiſche Revoln⸗ u en ſchr he damalige Juſtizminiſter Kerenski war in 25 aktiven Dienſtpflicht genügenden Söhne während des Krieges in⸗ folge einer Krankheit oder eines Unglücksfalles verſtorben ſind. * Familien⸗Unterſtützung. Der Kriegsm.⸗Erlaß vom 28. März 1917 betreffend Gewährung von Unterſtützung aus der Kriegswohl⸗ fahrtspflege an die zur Arbeitsleiſtung entlaſſenen Mannſchaften, ſindet auch auf das zu gleichen Zwecken enklaſſene Perſonal der freiwilligen Krankenpflege ſinngemäße Anwendung * Aus der Arbeit des badiſchen Kriegswucheramtes. Auf dem hadiſchen Landespreisamt ſind zur Zeit 50 Perſonen beſchäftigt. Eine beſonders umfaſſende Tätigkeit leiſtet das Kriegswucheramt (mit ſeinen drei Abteilungen: Preisprüfung und Preiskxrechnung, Wucherbekämpfung, kaufmänniſches Büro), das im Lauf der Jahre rund 500 Gutachten für Staatsanwaltſchaften, Gerichte, General⸗ kommandos uſtw. erſtattet hat. Die Zahl der unterſagten Firmen (in den meiſten Fällen auf Veranlaſſung des Landespreisamtes) beträgt 108.(Vergleichsweiſe ſei angeführt, daß im ganzen König⸗ reich Württemberg die Zahl der Unterſagungen bis jeßt nur 18 beträgt.) Seit 2. Januar ds. Is. ſind 450 kaufmänniſche Firmen kontrolliert worden. In mehreren Fällen, in denen ſich aufgrund der Bücherprüfungen Verdacht auf Kettenhandel ergab, wurde Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft erſtattet. In den letzten Wochen hat das Kriegswucheramt auch dem Güterhandel und der Güterzertrümmerung ſein Augenmerk zugewendet. Sehr gut hat, wie wir einem an Hie Zweite Kammer erſtatteten amtlichen Be⸗ richt entnehmen, das ſog. Kohlenbüxo gearbeitet. Die Still⸗ legung größerer induſtrieller Werke in Baden wurde nur dadurch vermieden, daß die Kohlenverſorgung allein im Februar über 120 000 Zentner Kohlen, die teils bei Kohlenhändlern, teils bei induſtriellen Werken, Privaten uſw. lagerten, derfügt und den kohlenarmen Betrieben zugewieſen hat. * Verhütung von Waldbränden. In letzter Zeit ſind in den hieſigen Stadtwaldungen wiederholt Brände ausgebrochen, die auf Rauchen im Walde zurückzuführen ſind. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amts⸗ bezirks Mangiheim bis zum 1. Oktober polizeilich verboten iſt und Zutpiderhandelnde, vorbehaltlich etwaiger Verfolgung wegen Brandſtiftung, an Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden. — Dieles— 0 wurde ſchon getan, aber noch lange nicht genug. Es iſt Pflicht eines jeden Deutſchen, Alles, was er noch an Gold, Goldſachen und Juwelen im Beſitz hat, auf dem Kltar des Vaterlandes zu opfern. Immer und immer wieder ergeht der Ruf der Goldankauſſtelle an Alle, die noch Gold oder Goldſchmuck beſitzen, an die Inhaber von Denkmünzen oder Preiſen aus Gold, an die Bereine und Geſellſchaften, ihr Gold der Ankaufsſtelle zuzuführen. Dieſe beſindet ſich A 1, 7 und iſt geöffnet Montags u. donnerstags von—5 Uhr. * Der Verband füdweſtdeutſcher Konſumvereine, umfaſſend Baden, Pfalz, Birkenfeld, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Hohenzollern und Rheinſand, gibt ſeine Ueberſicht über das ab⸗ gelaufene Geſchäftsſahr heraus. Der Mitglicherſtand erreichte 212578. Der Umſatz wurde um den ſtattlichen Betrag von 9 800 000 Mk. auf 53 652 000 Mk. erhöht. Der Umſatz im Liefe⸗ ramtengeſchäft blieb auf 4640 000 Mk. beſtehen. Die Sparbaſſen des Verbandes konnten 5 914000 Mk. Einlagen im abgelauſenen Jahre buchen. Der Erlös aus Erzeugniſſen der Eigenproduktion erreichte 10 442 000 Mk. Etwag 30 Genoſſenſchaften unterhielten eigne Betriebe, darunter 29 Bäckereien, 12 Limonade⸗ und Selters⸗ waſſerfabriken, 7 Kaffeeröſtereien, 2 Obſtkeltereien und 2 Mol⸗ kereien. Insgeſamt waren 110 Vereine angeſchloſſen, wovon 47 in Baden, 9 in der Pfalz, 1 in Birkenfeld, 10 in Elſaß⸗Lothringen, 29 in Heſſen, 12 in Heſſen⸗Naſſau, 2 in Hohenzollern. Bei 549 Verteilungsſtellen erreichte der Umſatz im eigenen Geſchäft ins⸗ geſamt 58 652 000., der Wert der Eigenproduktion 10 442 000 Mk., der Wert des Grunbbeſitzes 5 972 000 Mt., das Geſchäftsgut⸗ haben Mk., die Reſerven 1867 000 Mk. andeve Fonds 1612 000 Mk., Anleihen und Spareinlagen 5 914.000 Mk., Rabatt und Erübrigungen 4051.000 Mk. Von den 212000 Mitgliedern befindet ſich ein größerer Teil beim Heere. eGemeinnützige kaufmänniſche Stellenvermittelung der Verbände, Sitz Berlin. Im Monat April ließen ſich 970 Gehilfen als Bewerber eintragen, darunter 320 Nichtmitglieder; ſerner 335 Lehrlinge. An Stellen und 114 Lehrſtellen. In der Stellenliſte wurden Neue Stellung erhielten 513 Bewerber, darunter 111 Nichtmit⸗ glieder und 271 Stellenloſe, ferner 90 Lehrlinge. Am Monatsſchluß waren vorgemerkt: 2048 Bewerber und 171 Lehrlinge; 1751 offene offene Stellen und 114 Lehrſtellen. In der Stellenliſte wurden 366 offene Stellen ausgeſchrieben. Aufgaben von offenen Stellen und Wünſche nach Bewerbungspapieren für ſtellenſuchende Gehilfen ſind an eine der nachſtehenden Verbandsgeſchäftsſtellen zu richten, in denen auch die Stellenliſte koſtenfrei eingeſehen werden kann: Mannheim: Kaufmänniſcher Verein 0 1, 10/11; Deutſchnatio⸗ naler Handlunggehilfen⸗Verband, T 6, 29; Verband Deutſcher Hand⸗ lungsgehilfen, M 6, 13. und Verein für Handlungs⸗Commis von 1858, 0 7, 24; in Ludwigshafen: Kaufmänniſcher Verein, Ludwigs⸗ ſtraße 75/77. * Ausflug. Am vergangenen Montag unternahm die Verwal⸗ tung des Roten Kreuzes vom Reſerve⸗Lazarett ll Ober⸗ realſchule mit den Verwundeten auf allgemeinen Wunſch wie⸗ der einen Ausflug nach Weinheim. Mit großer Liebenswürdig⸗ keit ſtellte die Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft, wie auch im ver⸗ ———— Zur Milchverſorgung. Wie aus einer Bekanntmachung des Städt. Lebensmittelamtes erſichtlich iſt, wurden gegen die Milckverkaufsſtellen Barther, Gontatdſtraße 17 und Böhler, Inhaber Schmid, N 2, 14, ſcharf eingeſchritten. Vor allem deshalb, weil dieſelben in unver⸗ antwortlicher Weiſe während der Knappheit der Wilch trotzdem noch Freimilch abgegeben haben. Der Kommunalverband Ausſchuß für Milchverſorgung wird auch in weiteren ähnlicher Weiſe unnachſichtlich vorgehen, um auch mit Hilfe ſolcher Mittel die ordnungsgemäße Milchverſorgung Mannheims ſtetig zu verbeſſern. Skädtiſches Sebensmiktelamt. ———— wieder zur Burg Windeck, wo geraſtet und Erfriſchungen gereicht wurden; wer gut zu Futz, den zog es hinauf zur Wachenburg und alle Mühſal des Weges war raſch vergeſſen durch den wunder⸗ ſchönen Blick auf unſer Badner⸗ und Pfälzerland, das im Früh⸗ lingsſchmuck zu Füßen lag. In den„Vier Jahreszeiten“ vereinigte ſich alles zum gemeinſamen Abendbrot; der gute Apfelwein bot vollen Erſatz für das fehlende Bier und erhöhte die frohe Stim⸗ mung bei heiteren Geſängen. So iſt der letztjährige Abſchiedsgruß „Auf frohes Wiederſehen im nächſten Jahr!“ in Erfüllung ge⸗ gaugen; hoffentlich erfüllt ſich nun auch der diesjährige:„Auf Wiederſehen im baldigen Frieden!“ * 50jähriges Turnerjubiläum. Am morgigen Donnerstag ſind es 50 Jahre, daß Carl Haag, Geſchäftsführer der Firma Boni⸗ tas⸗Bauer in Mannheim, der Deutſchen Turnerſchaft als Mitglied angehört. Hiervon war er 12 Jahre Mitglied des„Männerturn⸗ vereins Stuttgart“, 6 Jahre der Turnvereine H erg, Mül⸗ heim a. d.., Berlin, Neckarſulm und 32 Jahre des Mannheimer Turnvereins, welch letzterem er beute noch angehört. Der Turner⸗ iubilar war anfänglich ein Jünger der Schwarzen Kunſt und 1872 als Schriftſetzer in der„Heidelberger Zeitung“ tätig. Dolizeibericht vom 28. Mai(Schluß). Unfälle. Im Anweſen Humboldſtraße Nr. 15 wurde am 20. ds. Mts. nachmittags ein 5 Jahre alter Knabe von einem Pferd in den Kopf gebiſſen. Er erlitt zwei blutende Ver⸗ letzungen, die ihm im Allgemeinen Krankenhaus verbunden wurden. — Beim Rangieren einer Zugsabteilung in der Chemiſchen Fabrik Wohlgelegen geriet am 21. ds. Mts. vormittags ein 15 Jahre alter Rangierer von Lampertheim mit dem linken Fuß zwiſchen das Trittbrett eines Wagens und einen Stein, wodurch ihm der Fuß erheblich geguetſcht wurde.— Ein 18 Jahre alter Matroſe aus Guſtavsburg trat am gleichen Tage vormittags im Rheinau⸗ hafen mit dem linken Fuß in einen Glasſplitter, wobei er eine erhebliche Schnittwunde davontrug.— In einem Fabrik⸗ anweſen auf dem Lindenhof ſtürzten am gleichen Tage zwei Eiſen⸗ wellen etwa 4 Meter hoch herunter und trafen einen daſelbſt beſchäftigten 17 Jahre alten Schloſſer von Altrip auf den linken Oberſchenkel und verletzten ihn erheblich.— Einer 22 Jahre alten ledigen Fabrikarbeiterin von Maudach fiel am 21. ds. Mts., nachts 12 Uhr, im Maſchinenrgum einer Fabrik im Induſtriehafen ein Stück Eiſen auf den Kopf, wodurch ſie eine Gehirnerſchütterung erlitt. Sämtliche Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhauſe. Krampfanfall. Vor dem Hauſe Waldhofſtraße Nr. 1 brach am 21. ds. Mts. ein 18 Jahre alter Schloſſer von hier in⸗ folge eines Krampfanfalles bewußtlos zuſammen. Er wurde von Vorübergehenden in eine nahegelegene Wirtſchaft verbracht, wo er ſich wieder erholte. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine Dienſtmagd von hier, drei Tag⸗ löhner von Ludwigshafen, Doſſenheim und Mannheim, alle vier wegen Diebſtahls und ein Kraftfahrer von Lodz wegen Hehlerei. — Mannheimer Strafkammer. § Strafkammer J. Sitzung vom 22. Mai. Vorſitzender: Landgerichts⸗Direktor Dr. Viſcher. Die Frau eines im Feld ſtehenden Friſeurs hatte ein Zimmer gemietet und dort ihre Einrichtung untergebracht. Ein, 14jähriger Sohn der Vermieter, der Lehrling Karl., wußte ſich mit einem falſchen Schlüſſel Eingang zu verſchaffen und ſtahl 20 Raſier⸗ meſſer, Schuhe, Gamaſchen u. a. im Geſamtwerte von 160 Mark. Am 12. März verübte Karl A. mit einem gleichalterigen Fungen, dem Ausläufer Willy., einen Einbruch in das Boots⸗ haus. Sie erbeuteten aus einer Kaſſette, die ſie aufſprengten den Betrag von 22 Mark, mühten ſich aber an einem Schramke, der Wertgegenſtände enthielt, vergeblich ah. Am Tage darauf ſtatteten ſie dem gleichen Eauſe einen Beſuch ab, wozu ſie diesmal den Taglöhner Bernhard R. mitnahmen. Mit zwei Anzügen, einer goldenen Uhr und einem Revolver kehrten ſie zurück.., obſwohl Fer Füngſte, wurde, weil er der Anxeger und Anführer war, zu 6, die beiden Anderen zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Als⸗ Verteidiger war für A..⸗A. Dr. Hecht, für F..⸗A. Dr. Hartmann aufgetreten. Die 29 Jahre alte verehelichte Frida Schubach eutwendete on einem Tage im Februar ds. Is. im Automat in K 1 einer Frau Schmitt zehn Wark aus dem Geldbeutel und zuſammen mit der Arbeiterin Anna Wirth in 8 2, 4 der Roſa Kaſtner Stoff und Hemden im Werte von 51 Mark und dem Markus Morgen. gangenen Jahr, einen elektriſchen Wagenzug unentgeltlich zur Ver⸗ fügung. Bei- herrlichem Wetter und frohef er Stimmung ging es ſtern verſchiedene Gegenſtände im Werte von 100 Mark. Die Schubach wird zu 10, die Wirth zu 2 Manaten Gefängnis verurteilt W 1 eeeeee redete mit ſchwacher Stimme:„Falls Ihr,“ ſagte er,„kein Ver⸗ trauen in uns habt, dann gehen wir, und Ihr müßt dann ſelbſt Regierung machen.“ Als der Rat ſich Freitag nacht mit der von der Regierung gegebenen Erklärung der Note zufrieden gab, war die Bewegung ſofort vorbei. Der Samstag war wieder vollſtändig ruhig. Aber die zwei ſtürmiſchen Revolutionstage zeigten, daß es der Rat iſt, der die Macht in Petrograd hat und daß er die Voltsmaſſen, wie er will, bewegen kann. Die Bewegung iſt für diesmal beendet, aber derjenige, der dieſe Revolutionsbilder ge⸗ ſehen, kann nicht anders, als daran zweifeln, daß dieſes unruhige Meer ſich für immer gelegt hat.. Auf die Frage, ob der dä⸗ niſche Großhändler, der an der liberalen Bewegung in Dänemark wirkſam teilnimmt, auch mit Borgbjerg zuſammengetroffen ſei, er⸗ zählte er die folgende bezeichnende Epiſode, die er in der Duma erlebte:„Borgbjerg wurde in der Duma von einem Offizier ab⸗ geholt, der ihn in einem Auto zu der Oper führte, wo er Platz in der früheren Kaiſerloge erhielt. In einem Zwiſchenakt trat der Offizier vor und hielt eine Rede ans Publikum: Der Führer der däniſchen Sozialdemokratie ſei nach Petrograd gekommen, um die ruſſiſchen Brüder zu begrüßen. Alle ſtanden auf und klatſchten, und über die Kaiſerioge gebeugt, hat Borgbjerg die Huldigung des Theaters empfangen. Die Begeiſterung wallte nicht aufhören und Borgbjerg mußte wieder hervor und hielt jetzt in Franzöſiſch eine ſchöne kurze Rede, in der er unter ſtürmiſchem Jubel das neue und freie Rußland grüßte.“(zenſ. Berlin.) Das vetſchleierte Nachtleben der Pariſer. Die Verurteilung des beliebten Pariſer Schhsankdichters und Schauſpielers Saſcha Guitry, der ſeine Villa in eine Art Nacht⸗ lokalerſatz mit Tanz und Opium verwandelt hatte, die Auf⸗ merkſamkeit der franzöſiſchen Oeffentlichkeit neuerdings auf die Tatſache, daß in Paris allen Kriegsvorſchriften zum Trotz ein ver⸗ ſchleiertes Nachtleben in ungeheurem Umfange geführt wird. Von der Art dieſes verborgenen Nachtlebens kann man ſich nach den Enthüllungen des„'Oeuvre“ eine Vorſtellung machen. Die Erfriſchungsräume der Vorſtadttheater“, ſo ſchreibt das Blatt, einer ank. Freitag abend fuhr er jedoch mit einem Großen Verſammlung. Er war ſehr blaß und ————————— ſind nicht nur wäbrend der Narſtellungen geöffnet, ſondern von Mitternacht bis 4 Uhr morgens am beſten beſucht. Nach S der Vorſtellung bleiben nämlich die Eingeweihten in dem gebäude zurück, um ſich in dem abgeſchloſſenen Erfriſchun ungehemmt den Genüſſen des Nachtlebens hinzugeben. Ein an⸗ deres Syſtem der Verſchleierung wird in den Hinterſtuden der Weinhändler ausgeführt, die großartigſten Vergnügungsſtätten aber finden ſich in den Wohnungen von Privatleuten beiderlei Geſchlechtes. Dieſe Wohnungen ſind meiſt mit großem Luxus aus⸗ geſtattet, der Inhaber oder die Inhaberin verſendet verſiegelte Einladungen an die in Betracht kommenden Geſellſchaftskreiſe, und bald iſt das Geſchäft in beſtem Gange. Manche Pariſer Schau⸗ ſpielerin verdient auf dieſe Weiſe in einer Woche mehr, als am Theater in einem ganzen Jahre“. Ein beſonders inter ites Nachtlokal in einem Privathauſe wird von dem Blatt näher ge⸗ ſchildert:„Das Haus erweckt äußerlich keinerlei Argwohn, es iſt ein hübſches kleines Privatgebäude auf der Place Malesherbes. Nachdem man das verabredete Geheimzeichen gegeben hat, wird man ia einen mit Kunſtgegenſtänden geſchmückten Worſaal geführt, wo man die übrigen Teilnehmer der Feſtlichkeit kennen lernt. Dann ſteigt man in die Kellengewölbe hinab. Dieſe Keller ſind auf das eleganteſte eingerichtet; es gibt drei Abteilungen: den Tango⸗Keller, den Pertſichore⸗Keller und hier beſchränkt ſich das Vergnügen auf unterhaltende Geſpräche— den„Keller der Väter“. Nach jeder Stunde werden die geleerten Champagner⸗ flaſchen gezählt, die Koſten berteilen ſich gleichmäßig auf die ge⸗ rade anweſenden Herren, ſodaß oft ein enthaltſamer Mann für einen wilden Säufer zahlen muß. Man geht zur Kaſſe, entrichtet die betreffende Summe, und dann kann das Vergnügen von neuem eine Stunde laug dauern“. Ein ſonderbarer Fleiſcherſatz. Da die Franzoſen über das neuerdings in Kraft geiretene Verbot der Verabreichung von Fleiſch zur abendlichen Hauptmahlzeit in den Gaſthöfen untröſtlich ſind, ſtrengen die erfinderiſchen Wirte ihre ganze Phantaſie an, um wenigſtens einigermaßen einen Erſatz zu ſchaffen. Dabei kam der Beſitzer eines Gaſthauſes im Viertel von Saint⸗Antonte auf einen ſonderbaren Einfall. Von der Speiſekarte dieſes Lökals —————— —————— ———————— Nr. 238. 4. Seite. Mannhein. er Geneml⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 7. Mittwoch, den 23. Moi Der 22 Jahre alte Fuhrmann Wirtſchaft in der Unterſtadt dem Geldbeutel mit 50 Mark Inhalt. Gefängnis. Eine grenzenloſe Schwatzhaftigkeit iſt der Verkäuferin Auguſte Schulz aus Strand eigen, die wieder einmal wegen mehrerer Betrügereien und Urkundenfälſchung auf der Anklagebank erſcheint. Ihr Mann iſt Belgier und interniert und ſie treibt ſich derweilen, öbſchon es ihr an Gelegenheit, zu arbeiten, nicht mangelt, aben⸗ teuernd im Reich herum, wobei ſie immer harmloſe Leute findet, die ſich von ihr breitſchlagen laſſen. Heute wird ſie von drei Fällen des Darlehensſchwindels nur in einem Falle ſchuldig be⸗ funden, indem ſie nachträglich der Betrogenen eine Poſtkaxte ge⸗ ſchickt hat, um ſie weiter hinzuhalten. Das Urteil lautet auf 6 Monate Gefängnis. Nus dem Großherzogtum. §SLadenburg, 22. Mai. Der aus dem Verwaltungsrat und je 2 Vertretern jeder Bezirksgemeinde beſtehende Ver⸗ bandsausſchuß der neugegründeten Bezirksſpar⸗ kaſſe Ladenburg hielt am vergangenen Samstag im Rathaus zu Ladenburg, ſeine erſte Verwaltungs⸗ ſitzung ab. Nach eingehendem Bericht des Vorſitzenden, Bürgermeiſter Dr. Fritſch, über die Beſtellung des Ver⸗ waltungsrats und des Verbandsausſchuſſes wurden die Ver⸗ träge über die Anſtellung des Rechners Lackert, des Kon⸗ troüleurs Möller, des Vertreters Stein in Ilvesheim, Arnold in Seckenheim, Trippmacher in Schriesheim und Kölmel in Wallſtadt genehmigt. Der Jahresbericht über das Geſchäftsjahr 1916 und die Rechnung wurden ver⸗ kündet und abgehört. Weitere eingehende Mitteilungen über die Aufbewahrung von Wertpapieren(Kriegsanleiheſtücke) und Sparbüchern, über den für die Beteiligten koſtenloſen Zahlungsverkehr durch Giroüberweiſung für ganz Baden, über die Verſicherungen der Wertpapiere, ſowie über die Be⸗ teiligung des Bezirks an der 6. Kriegsanleihe erfolgten. Im Jahre 1916 wurden bei der Kaſſe rund 34 Millionen für die Kriegsanleihen gezeichnet. Das Vermögen beträgt 3 103 000 Mark, der Reſervefonds 94.359 Mark. Die Zahl der Einleger betrug am Jahresſchluß 2 445. Die Bürgſchaft für die Be⸗ zirksſparkaſſe tragen ſatzungsgemäß die Gemeinden Ilves⸗ heim, Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim, Seckenheim und Wallſtadt mit ihren rund 100 Millionen betragenden Kreis⸗ ſteuerkapitalien. * Schwetzingen, 22. Mai. Anläßlich der am 8. ds. Mts. ſtattgefundenen Büngerausſchußſitzung wurde von Bür⸗ gerausſchuß⸗Mitglied Uhrig angeregt, der Gemeinderat möge bei der zuſtändigen Stelle(Eroßh. Staatsminiſterium) wegen Verſetzung Schwetzingens von der 2. in die 1. Ortsklaſſe des Wohnungsgeld ⸗Torifs die erforderlichen Schritte unternehmen. Eine Antragſtellung in dieſer Richtung dürfte ſich erübrigen, da bereits bei der Verhandlungen im Landtag bezüglich Einrichtung der Eiſenbahnbetriebswerk⸗ ſtätte Schwetzingen, das jetzt in der 2. Klaſſe ſich befinde, in die 1. Klaſſe zu verſetzen. * Bofsheim(Amt Boxberg), 23. Mai. Geſtern abend 6 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Metzger Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend beteiligten ſich am Löſchen des Brandes. Sieben Wohnhäuſer und zehn Scheunen ſind abgebrannt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen; Vieh iſt nicht umgekom⸗ men. Nach einer Meldung des Wolffbureaus beträgt der Ge⸗ bäudeſchaden ſchätzungsweiſe 55 bis 60 000 Mark, der Fahr⸗ nisſchaden 64 000 Mark. Sitzung des badiſchen Landtags. Iweite Rammer. Karlsruhe, 23. Mai 1917. In der heutigen Vormittagsſitzung wird die Beſprech⸗ ung von Ernährungsfragen fortgeſetzt. Zunächſt erhält das Wort der Miniſter des Innern Dr. Freiherr von Bodmann, welcher in längerer Rede unſere Er⸗ nährungsverhältniſſe darlegte. Er betonte, daß durch das Zurückgehen oder Aufhören der Einfuhr und durch die Beein⸗ trächtigung unſerer eigenen Erzeugung infolge der Ein⸗ ziehung von Arbeitsträften Lebensmittel nur in ge⸗ ringerer Menge zur Verfügung ſtehen, als wir ſie be⸗ nötigen. Von einem Abgeordneten iſt geſagt worden, daß durch die Knappheit der Lebensmittel unſere Lage leidlich und erträglich geworden iſt. Das iſt richtig. Nun hat der Abgeordnete Geck ſein Urteil über unſere Lage als Hun⸗ gersnot bezeichnet. Das iſt ein ſehr unbedachtes Wort, das den Verhältniſſen nicht entſpricht. Unſere Feinde, die davon hören, werden dadurch nur in ihren Ab⸗ ſichten, uns niederzwingen zu können, beſtärkt. Daß die Er⸗ nährungsfragen ernſt ſind und beſonders in den * Jakob Bühler ſtahl in einer Maſchiniſten Franz Kolb den Man erkennt auf 4 Monate letzten Monaten einen ernſten Charakter angenommen haben durch die Fehlernte von Kartoffeln, muß uns dazu bringen, mit äußerſter Sparſamkeit zu wirtſchaften. Wenn wir aber die paarMonate, die uns von der neuen Ernte trennen, durchhalten, dann werden wir beſſere Ver⸗ hältniſſe haben. Im folgenden beſpvach der Miniſter die Nutzbarmachung der Oedländereien und führte dazu aus, daß die große Arbeit und die vielen Düngemittel, die dazu nötig ſind, um dieſe Ländereien nutzbar zu machen, nicht im entfernteſten den vielfach erwarteten Nutzen abwerfen würden. Von der Regierung wurde dann gefordert, daß ſie mit ihren Mitteln weitgehende Unter⸗ ſtützung allen möglichen Beſtrebungen zuteil werden läßt. Dem ſteht die fin anzielle Lage des Staates gegenüber, die nach dem Kriege keine ſolche ſein wird, daß die Spenden, die der Staat bisher freiwillig gegeben hat, weiterhin in gleichem Maße aus⸗ geworfen werden können. Man wird in manchen Fällen das Privatkapital heranzuziehen haben, der Staat wird ſich aber hüten müſſen, dem Privatkapital dienſtbar zu werden. Vielfach iſt eine erweiterte Rationierung gewünſcht worden. Dem vermag ich nicht zuzuſtimmen, denn wenn mar auch zuletzt moch die Stallhaſen und Tauben rationieren wollte, ſo würde man damit der Bevölkerung keine Freude machen. Die Klagen, es würde zu viel geſchrieben, ſind nicht ganz unbe⸗ rechtigt. Bei den zahlreichen den Behörden zugehenden Anfragen und Beſchwerden iſt eine umfangreiche Schreibarbeit kaum zu ver⸗ meiden. Wenn wir uns nun die Frage vorlegen, wie unſere Bevölkerung die jetzigen Zuſtände trägt, ſo muß man ſagen, ſie trägt ſie in bewundernswerter Weiſe. Den der Landwirt⸗ ſchaft gezollten Worten der Anerkennung ſchließe ich mich gerne an. Si egelten auch der Arbeiterſchaft und den Frauen, die Bewundernswertes leiſten. Im ſolgenden wandte ſich der Miniſter der Ausbildung der Verwaltungsbeamten zu und bemerkte, die vielfach gewünſchte Einführung einer 3. Prüfung könne er nicht gutheißen. Der Mangel an tüchtigen Beamten würde dadurch noch vermehrt werden. Die Regierung werde Sorge tragen, daß die Verwaltungs⸗ beamten durch Beurlaubungen und Kurſe ſich weiter bilden könnten. Mit der Kartoffelverſorgung ſind wir in Baden noch gut daran. Die erhöhite Fleiſchration zu billigem Preiſe war eine Notwendigteit. Ich weiß nicht, welche Greigniſſe wir in den Großſtädten und Induſtriezentren erlebt hätten, wäre nicht für den Brotausfall eine vermehrte Zu⸗ teilung von Fleiſch getreten. Der Geldzuſchuß für die erhöhte Fleiſchration macht für das Reich nach den neueren Berechnungen 400 bis 500 Millionen aus. 5 Nun iſt in der Budgetkommiſſion von dem Abgeordneten Weißhaupt(3Ztr.) mitgeteilt worden, das Gut einer ſehr hoch⸗ geſtellten Perſönlichkeit im Lande ſei noch recht im Rückſtande mit dem Ausdreſchen und der Ablieferung von Getreide. Nach der ſofort erfolgten Nachprüfung dieſer An⸗ gabe— es handelt ſich um das Markgräfliche Rentamt Salem— hat ſich ergeben, daß die Standesherrſchaft ihren Verpflichtungen bezüglich der Ablieferung und des Aus⸗ druſches voll nachgekommen iſt. 8 In ſeinem Schlußwort der über 2ſtündigen Rede kam der Mi⸗ niſter noch auf die Unterſtützung des durch den Krieg geſchä⸗ digten Mittelſtandes und die dazu ins Leben zu rufende Mittelſtandskaſſe zu ſprechen. Für die Kaſſe erhoffen wir auch einen Zuſchutz vom Reich, jedoch hänge das damit zuſammen, ob das Reich eine Kriegsentſchädigung erhält. Weiter wandte ſich der Miniſter dann gegen die Ausführungen des Abgeordneten Schöpfle(Rechtsſtehende Vereinigung) und gegen ſeine ſcharfe Kritik an den Maßnahmen der Reichs⸗ regierung und der badiſchen Regierung und weiter gegen die Forderung des Abgeordneten Geck, der die badiſche Regierung erſucht hatte, ſie möge die Reichsregierung bitten, ihre Kriegs⸗ ziele bekanntzugeben. Das werde die badiſche Regierung nicht tun. Es ſei nicht ihre Aufgabe ſo wenig wie die des Reiches, dahin zu wirken, daß man dem Feind, dem die Reichsregierung am 12. Dezember 1916 ein Friedensangebot gemacht habe, noch weiter entgegenkomme. Es ſei die Aufgabe aller, die Pflicht zu tun, damit wir einen Sieg erringen, der uns vor weiterem Unheil in der Zukunft bewahre.(Beifall auf allen Seiten des Hauſes.) die Preisgeſtaltung dar. Er führte u. a. aus, daß die Eier⸗ ablieferung ein ſehr erfreuliches Ergebnis gebracht habe. Bis jetzt ſind 95 Proz. akgeliefert. In der Kohlenverſor gung ſteht zunächſt eine Reichsvorſchrift zu erwarten, welche uns die Rationierung der Kohlenperſorgung bringen wird. WPräſident Rohrhurſt teilt mit, daß ſich noch 28 Redner zum Wort gemeldet haben. Er bittet die einzelnen Redner ſich auf eine Redezeit von zehn Minuten beſchränken zu wollen. Abgeordneter Martin(Ztr.) bemerkt, daß der Preis für die Brotfrucht nicht viel höher iſt als in Friedenszeiten. Abgeordneter Neck(Natl.) weiſt darauf hin, daß bei dem jetzigen Maugel an Beleuchtungsmitteln den Landwirten ſehr ſchwer wird, ihre Fuhrwerke den Vorſchriften gemäß zu beleuchten. Man muß deshalb Nachſicht üben. Abgeordneter Odenwald(Fortſchr. Vp.) dankt allen, die zur Hindenburgſpende beigetragen haben. Abgeordneter Weißhaupt(Ztr.) macht an Hand von Zahlen Mitteilungen über die in dem Markgräfliſchen Gut Salem er⸗ folgten Ablieferungen. Miniſter Dr. Freiherr von Bodman ſtellt feſt, daß die Ablieferung auf dem genannten Gut den Vorſchriften gemäß erfolgt iſt. Um 2 wurde die Sitzung abgebrochen und die nächſte Sitzung auf Donnerstag vormittag 9 Uhr vertagt. leuchten dem Gaſt höchſt erfreuliche Namen entgegen, wie etwa:„Lamm⸗ kartoffeln“,„Kalbsrüben“,„Schweinebohnen“,„Gänſeerbſen“,„Rinder⸗ ſalat“. Die betreffenden Gemüſe werden am Vormittag in den Saft der zu dieſer Zeit noch geſtatteten Fleiſchgerichte gelegt und bleiben bis zum Abend in dieſem Bad, um ſich mit dem Fleiſchgeſchmack und Fleiſchgeruch möglichſt voll zu ſaugen. So gaukelt man dem Gaſt den Fleiſchgeſchmack vor und ſchlägt dem Geſetz wenigſtens in der Phantaſie ein Schnippchen, ohne ſich ernſtlich ſtraftbar zu machen. Ob die Vor⸗ züglichkeit der Gemüſe durch dieſe ſonderbare Erſatzbearbeitung ge⸗ winnt, wird allerdings nicht verraten. Runſt und Wiſſenſchaſt. Baterländiſche Feierſtunde in Karlsruhe. Die Muſeumsgeſellſchaft gab am Dienstag abend ihren Mit⸗ gliedern, dem Charakter unſerer großen Zeit entſprechend, eine „Vaterländiſche Feierſtunde“ von„Vaterland und Freiheit“, unter der Leitung des Herrn Hofſchauſpielers H. Go⸗ deck aus Mannheim, ſowie unter freundlicher Mitwirkung des Herrn Kammerſängers van Gorkom und des Herrn Muſik⸗ direttors G. Hofmann(Harmonium) von hier. Die Karlsruher Zeitungen loben übereinſtimmend Herrn Godeck. Der„Bad. Be⸗ obachter“ ſchreibt: Die hieſige Muſeumsgeſellſchaft gab am letzten Dienstag abend ihren Mitgliedern eine ganz erhebende„Vater⸗ ländiſche Feierſtunde“. Nach einem kurzen Harmoniumvorſpiel des Herrn Muſikdirektors Hofmann hielt Herr Hofſchauſpieler Go⸗ deck eine Anſprache, in der er den deutſchen Geiſt, der zur Stunde „Pflicht“ heißt, auf das innigſte feierte. Die Zuhörer, unter denen ſich auch Großherzogin Luiſe befand, verließen tief er⸗ griffen den Saal.— Ergänzend wird uns dazu mitgeteilt: Nach der Veranſtaltung wurde Herr Godeck Ihrer Königl. Hoheit vor⸗ geſtellt. Die hohe Frau war den Vorleſungen mit ſichtlichem In⸗ tereſſe gefolgt und ſprach wiederholt ihre Anerkennung über den Verlauf der ganzen Veranſtaltung aus. Die Anſprache ſei beſon⸗ ders ſchön geweſen und Fichtes Reden hätten die hohe Frau um ſo mehr intereſſiert, als der verewigte Großherzog ein Fichte⸗ Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternotiz. In der Neueinſtudierung von Shakeſpeares„Maß für Maß“ find in den Hauptrollen beſchäftigt die Damen: Thila Hummel, Helene Leydenius, Grete Sandheim, Eliſe De Lank, Julie Sanden und die Herren: Franz Everth, Georg Köhler, Fritz Alberti, Wen⸗ zel Hoffmann, Fritz Odemar, Alexander Kökert, Ludwig Schmitz, Karl Neumann⸗Hoditz, Robert Garriſon, Adalbert Schlettow, Hans Godeck, Wilhelm Egger, Julius F. Janſon, Meinhart Maur, Joſef Renkert. Die Regie hat Richard Weichert. Am erſten Pfingſtfeiertag wird Wagners„Tannhäuſer“ gegeben. Im Neuen Theater wird die Komödie„Die Garage“ und der„Bunte Teill, die Aufführung vom Sonntag den 20., wiederholt. Am zweiten Pfingſtfeiertag findet eine Aufführung des„Parſifal“ ſtatt, im Neuen Theater wird„Flachsmann als Erzieher“ gegeben. Hochſchule für Muſik. Die Klavierklaſſe Hans Bruch gab geſiern ihren fünften Vortragsabend im Schuljahr 1916/17. Die Schülerinnen von Herrn Bruch verfügen faſt durchweg über einen prägnanten An⸗ ſchlag, gute Technik, ſinngemäße Aufaſſungsgabe und— was nicht zu unterſchätzen iſt— über eine gewiſſe Sicherheit vor dem Publi⸗ kum, was man bei jungen Dilettanten nicht immer findet. Die Damen hatten ſich Mozaxt, Beethoverr, Schumann, Zu⸗ ſchneid und Kunſemüller zum Ziel geſteckt. Hervorgehoben zu wer⸗ den verdienen die„Kinderſzenen“ von Schumann, die von Frl. Emma Lempp ganz ausgezeichnet zu Gehör gebracht wurden, ſowie das Kunſemüllerſche Menuett, deſſen fitigranen Rokokoton Wagner, Duſſel, Lingenfelder und Schränkler, die ihre Stücke durchweg ſehr gewandt vortrugen, ſeien mit einer Ge⸗ ſamlanerkennung bedacht. Ein beſonderes Lob kann man ſchließlich dem einzigen Herrn des Abends, Herrn Franz Levh, ausſprechen, deſſen„13. Unga⸗ riſche Rhapſodie“ in Technik und Auffaſſung weit über dem Niveau Stipendium am Karlsruher Gymnaſium gegründet habe. Dem Abend ſei weiteite Verbreitung in Deutſchland zu wünſchen. einer Schülerdarbietung ſtand. Alles in allem: Ein ganzer Erfolg für Herrn Bruch und ſeine Klavierklaſſe. O. R. Geh. Oberregierungsrat Dr. Schneider legte im einzelnen Frl. Thereſe Hotz gut traf. Die Damen Oberle, Mittler, Letzte Meldungen. Eröſſrung der ſranzöſiſchen Kanmer. nung, Paris, 23. Mai.(WTB. Nichtamtl) lünte⸗ Beteiligung der Abgeordnet. wurden in der E„116t10% ſitzung der Kammer etwa 40 Interpe W10W verleſen. Bei i mehrerer Interpollaie ftticbe, letzten Offenſive ſagte Ribot, man mache ſich ü 15 11 Hoffnungen. Es kämen Fehll. in der Regier 10 aber man darf die Ergebniſſe meder vergrößern lſh kleinern. Niemals waren die Pnsoffchen und en Soldaten bewundernswerter und eniemals vorher h 5 die deutſchen Maſſen ſo in Schach. Die Regien Strafen für nötig und führt im Dberbeefenalh rungen herbei, um alles, was nicht mit den münze Maßnahmen im Zuſammenhang ſteht, aus dem 5 räumen. Painlevé arbeitet mit dem Keebeiten Ich bitte die Kammer, die Beendigung dieſer Arbe warten, bevor die Interpellationen beſprochen werg, 1„ Beſprechung der Interpellationen Renaude Cül, Mayeras über die ruſſiſche Revolution und* auf l der Vereinigten Staaten in den Krieg bat Ribot, fi ce ge, beſtimmte Zeit zu vertagen, da die franze n gierung von der ruſſiſchen zu Beſpr, f. eingeladen worden ſei. Wir verfolgen, fuhr Ribot ft 1f0 unverhülltem Mitgefühl die Entwicklung der, f ſchen Revolution und wir haben Verſtändn die Schwierigkeiten, auf die die ruſſiſche Regierung e hervorragenden tapferen Männern beſteht, wiiche anderen Einflüſſen umgeben ſind, die ihre Tätigke ren und die Geſetzloſigkeit begünſtigen. die 15 Dieſe mutigen Männer machten Erklärungen, ren! voll befriedigten, daß ſie vor allem in der Ar m die 95 ſte Mannes zucht herſtellen wollen, denn dies 5 Sreh ſeinsfrage für das ruſſiſche Volk. Wir werden a n 10 auch die Frage des U⸗Bootkrieges beſgen⸗ wir werden uns ſo bald wie möglich mit der offen“, frage beſchäftigen. Violetti wird in der KamKperſe Schwierigkeiten der Lebensmitte gung darlegen. 3 Paris, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Großes geriche verurſachte es, als Ribot in der Kammer ein an ihn Telegramm des ruſſiſchen Miniſters des Aeußern welchem es heißt, daß Rußland Frankrei geſſen werde, da es durch ſeine bewunderungswerte gungen die feindlichen Maſſen nach dem Weſten ziehe bhrſter% Wiederaufbau der ruſſiſchen Kräfte wieder helfe. für fall beim letzten Satz.) Ribot fügte hinzu: Ich nehme, Land dieſes Wort als Vertrauen und Dank an and. 10 gehen Hand in Hand mit dem uns treu gebliebenen Runn ihm wird ein Sonderfrieden niemal⸗ ichtig g 600 kommen Der ruſſiſche Miniſter hat den Sophismus riund 16 zeichnet, womit Deutſchland die Formel„ohne Aunektiger He 1 ſchädigungen“ mißbraucht. Allgemeiner und wiederholten ſt Deutſchland wollte den Kriegl Der Schuldich a bei uns ſondern dort! Wir werden Wiedererſtattungen glech es werde keine Annektion ſein, ſondern ſie werden auen von Gerechtigkeit gegründet ſein und Zeugnis ables P Barbarei, mit der unſere Gebiete behandelt worden ſit ahell 9 ohne Schadenerſatz, das wird Rußland nicht man, es wird ſich nicht um Kriegsentſchädigungen haudeln, den Cah, Strafe auferlegt(Allgemeiner Beifall beſonders bei Werk ſten), es handelt ſich um eine Sühne, ein Gerechtigkeit. Ein ruſith Die ganze Welt wird einen Gerichtshof bilden.(timmte h.* General ſagte mit Recht, daß es lächerlich iſt, achen, wa ſchläge über den Frieden ohne Eroberungen zu ma Belgien 3 die Deutſchen noch Teile von Frankreich, Rußland Herrin Serbien beſetzt halten. Die ruſſiſche Demokratie al he, 8 660 Geſchickes erklärte, daß ſie den Krieg kraftvoll fortf die nicht vom Geiſte der Eroberung geleitet ſei, ſondern tin G1% heit kämpfe.(Beifall.) Wir werden den Kampf nichh tfülg der Eroberungen und Annexionen f. 80 4 7 ſondern um das wieder zu nehmen, was unſer Wcht ein 4 hole, daß Frankreich kein Volk unterdrücken will, W6 Böl 90 Völker ſeiner Feinde, denn ſie erkennt die Freiheit a nach 100 Frankreich wird am Tage des Sieges micht. ah, 9 1 ſchreien, ſondern nach Gerechtigkeit.(Dei an, dah bei den Sozialiſten.) Es kommt vor allem darauſ ieges 600 Friede von Dauer iſt. Der Albdruck des iemm, Wir müſſen daher den Militärdeſpea⸗ 3 0 4 iſt(% 4 ſchon zu lange. nichten. An dem Tage, an dem das deutſche Vo wird, wird der Friede leicht zu erreichen ſein. unſeret die Ruſſen und wir immer ſagen, und das liegt e Heer ſe kratie am Herzen. Wir wünſchen, daß das ruſſiich eine S in die Hand ſeiner Führer kommt und ſeinerſelts 0 vorbec unternimmt, während die Vereinigten Staaten 6 i4en, um in einigen Wochen ihre erſten Diviſtonen zu hſeine weitere Diviſionen ſolgen werden. Möge Rußlan Unjere tun und wir werden nichts zu befürchten haben. hielle 65 werden ihre Hoffnungen ſehen, ſie werdeſerliſhn Frieden bitten, nicht wie heute mit falſchen und hi akreich 6 teln, ſondern offen. Unſere Bedingungen ſind Arcnie ihn Wenn man nicht um den Frieden bittet, werden zwingen wiſſen. 6 Die energiſchen Erklärungen Ribots riefen 9— hervor und weckten ſtürmiſchen Beifall, auch bei Nach der Rede Ribots ſetzte die Kammer die Be 1 1⸗Bootkrieg betreffenden Interpellatig laatgh tag feſt. Renaudel willigte ein, daß ſeine Nebe die ſih die Kriegsziele verſchoben werde. Dann ſebee die Beſprechung über die Interpellationen über iſchenſe 1% Regierung betreffend die Perſonen, die zu der öden 17* 1 Zuſammenkunft nach Stockholm gehen ſollen, auſ urd Die Beſprechungen über die militäriſche Politik auf den 1. Juni feſtgeſetzt. Die Beſprechung über elt ſteuer wurde an die Spitze der Tagesordnung geſte Beſchlagnahme Pariſer Blätter⸗ 23. e, c. Von der ſchweizeriſchen Gren achteh (Priv.⸗Tel. z..) Aus Paris melden die„Basler Bas„Echode Paris“ und der„Eclair“ Militärbehörde beſchlagnahmt. um — SSS———— Salſche Gerüchte über einen bulgeclkh Sonderfrieden, jenel ſn, Wien, 23. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Obinn gemeine Zeitung meldet aus Agram: Sofia berichtet, ſind in ruſſiſchen Zeitungen in rri immer wieder Meldungen aufgetaucht, welch agarihg zu vertünden wiſſen, daß in der Schwei) kichuh ierte eingetroffen ſeien, um einen ruſſiſ e chen Sonderfrieden abzuſchließen. ni, die n ſeien die in Bulgarien angeblich ausgebrochene Uebel h Innern des Landes. Das Blatt ſchreibt hiensſollen, 0 neren Unruhen, die in Bulgarien herrſchen Pdie auhſh, ein Wort zu verlieren, wäre töricht, und we⸗ 1 ieden Abſicht Bilgariens arbetrifft, einen Sonderfeemal, E ßen, ſo kann nur feſtgeſtellt werden, da emeinſ gedacht worden iſt. Bulgarien wird die ſen. der verbündeten Zentralmächte nicht verlaſſe FEFE— 14% — —— — —— „,, ,,—— — — — 3 — 2 — — uwoch, den 23. Mai 1917. 0 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abene⸗Ausgade.) 8. See. Nr. 228. Ernteflächenerhebung im Jahre 1917. ſahr, Durch Bundesratsverordnung iſt— ebenſo wie im Vor⸗ Getr, Teine Erhebung über die diesjährige Erntefläche für wetreide und die übriggi für die menſchliche Ernährung und müßdtermittel haugtſächlich in Betracht kommenden feld⸗ hebus angebauten chtarten angeordnet worden. Die Er⸗ Die 99 ſoll in der Ze vom 15. bis zum 25. Juni ſtattfinden. Penſo wführung liegk den Gemeindebehörden ob. Sie hat ing aller landwirtſchaftlichen Betriebsinhaber zu erfolgen. * handelt ſich dabei jedoch nur um den feldmäßigen während der gartenmäßige Anbau von Kartoffeln, ten üſe und anderen Gewächſen in Hausgärten, Schrebergär⸗ Pecaſw. außer Betracht bleibt. Die Erhebung ſoll ſich er⸗ ünen auf alle Getreidearten, Buchweizen, Hirſe, Hülſen⸗ kub ſen eifrüchee Geſpinſtpflanzen, Kartoffeln, Zuckerrüben —— —— ———— — Auen und auf Futterpflanzen. Ferner ſind die nicht beſtellten an ächen und die Flächen der Wieſen und der Viehweiden ſgeben. Die Erhebung dient der Vorbereitung und der Mctung der Durchführung der zur Regelung des Ver⸗ m s der wichtigſten Nahrungs⸗ und Futtermittel für das fiſe eende Erntejahr zu treffenden Maßnahmen. Ihre Ergeb⸗ tend bilden die Grundlage für die Beurteilung der zu erwar⸗ 05 mun en Ernte und der für allgemeine Zwecke der Volksernäh⸗ wie bei der Erhebung im vorigen Jahre durch Befra⸗ ſtige Rüben, Weißkohl, ſonſtige Kohl⸗ und Gemüſe⸗ men werden sollten und Grund zur Beschwerde hiergegen zu haben glauben, sich an den Landesausschuß zu wenden; insbe⸗ sondere wenn die Zusammenlegung gleichartiger Betriebe vom Kriegsamt in Aussicht gewommen werden sollte, wird die sach⸗ Werständige Vermitilung durch den Lanchesausschuß geboten er⸗ scheinen. Fraulfurter Wertpapierborse. * Frankfurt, 23. Mai.(Priv.-Tel.) Bei lebhaftem Gesckäft blieh die Haltung auf allen Gebieten dur ch⸗ aus kesi. Aul montanindustriellem Gebiet standen führende Werte, wie Phönix, Oberbedarf, Friedrichshütte und Harpener, in reger Nachirage. Rüstungswerte lagen durchweg ſest. Unter Be⸗ vorzugung von Motoraktien erhielten auch Köln-Rottweiler höheré Kursbewertung. Benzaktien übernahmen die Führung, wel⸗ chen sichl. Adlerwerke Kleyer, Oberursel bei sehr fester fendenz anschlossen. Daimier eröffueten höher, nahmen aber später schwankende Haltung an. Höhere Kurse erzielten ferner Gummi⸗ Peter, Fahrzeug Eisenach, Maschinemabrik Mönus, Augsburg⸗ Nürnberg, Pokorny und Wittekind, Aschaffenburger Maschinen- kabrik und Becker-Stahl. Unter der chemischen Gruppe traten Riit⸗ gerswerke, Holzverkochlung und Scheideanstalt durch Festigkeit hervor. Unter den Elektrizitätspapieren fanden Felten u. Guille⸗ aume sowie Sachsenwerk Beachtung. Kaliaktien gut beliauptet, Schiffahrtsalctien rulig. Am Rentenmarkt bewegte sich das Geschäft in engen Greuzen Heimische Anleihen fest, von ausländischen Russen, Mexikaner und Japaner getragt. Privatdiskont 436 Prozent. Die Meldungen aus der Industrie bestärkten die Börse in ihrer .-HN. Hartmann& Braun in Frankfurt a. M. In der Fauptversammlung, in der sieben Aktionäre mit 1457 Aktien und ebensoviel Stimmen vertreten waren, wurde der Abschluß genchmigt und die Dividende auf 14 Prozent jestgesetzt, Ferner wurde die beantragte Kapitalserhöhung um 400 000 M. auf 2,1 Mill. M. beschlossen Von den neuen, vom 1. Januar an dividendenberechtigten Aktien sollen 340 Stück den alien Aktionären im Verhältnis von 1: 5 zu 125 Prozent angeboten und ihnen eine besondere Zuwendung von 340 000 M. aus dem Reingewinn des Jähres 1916 gedeistet werden, wobei 200 M. a jece Aktie entfallen. Die restlichen 60 Aktien werden von einer aus Landrichter a. D. Syndikus Dr. Waldemar Braun ind Dr. Robert Hartmann-Rempf(Frankiurt) gebildeten Gruppe zu 125% frei von Stückzinsen und Kosten unter Ausschluß des Bezugs⸗ rechts der Aktionäre übernommen. Die beantragten Satzungsände⸗ rungen wurden genehmigt. Meutsche Gußstahlkugel- und Maschinenfabrikk,.⸗G. in Schweinfarth. In dem am 28. Fehruar beendeten Geschältsjahr waren dem Bericht zufolge die Betriebe der Gesellschaft wieder in auher⸗ ordentlichem Maße ausgenutzt. Trotz den durch den Krieg her- vorgerufenen Schwierigkeiten konnte die Gesellschaft einen Um- Satz erreichen, der den vorjährigen beträchtlich übersteigt. Die an sie herantretenden Amorderungen machiten Neubauten und eine Vergrößerung des Maschinenparks nötig. Die im Dezember 1915 beschlossene Erhökung des Grundkapitals um 750 000 Mark auf 5 Mill. Mark ist durchgeführt und das dabei erzielte Aufgeld nach Abꝛzug der Unkosten der ordentlichen Rücklage zugeſührt worden. Sie ohr Verfügung ſtehenden Nahrungs⸗ und Futtermittel. aftlit et ein wichtiges Glied in der Kette der kriegswirt- zuversichtlichen Auffassung, sodaß der Markt bei 1 we ichen notwendigen Maßnahmen. Es darf daher erwartet kester Tendenz schloß. ebwen daß alle beteiligten Kreiſe mit Verſtändnis und Hin⸗ 1 kaang zur gewiſſenhaften Durchführung der Erhebung bei⸗ cen werden. 3 . Stellungnahme des Badiſchen Bauernvereins zu kriegswirtſchaſtlichen Fragen. fin er Hauptvorſtand des Badiſchen Bauernvereins faßte in 64 lener Sitzung am 20. Mai in Freiburg auf Grund eingehen⸗ Letztere erscheint danach mit 768 940 M. gegen 662 602 M. im Vorjahr. Nach Abzug von 551 308 M.(589 200.) Abschreibun⸗ gen verbleibt ein Rein gewinu von 2863 830 M.(2 850 665.) 5 4 zu folgender Verwendung: allgemeine Wohlfahrtszwecke 100 000 Berlin, 25. Mai. Vor den Feieriagen von der soust üb: Mark(wie i.), Arbeiterwohlfalrrt 80 209 M.(72 613)), Kriegs- lichen Zurücklialtung Wenig bemerlebar. Schwere Hütten⸗ und rücklage 900 000 M.(wie i..), 25 Prozent(wie i..) Divi⸗ Bergwertespapiere, wie Phönix, Bochumer, Laurahüitte, Bismarck-dende gleicdi 1 C62 500 M.(wie i..), Gewinnanteile 324 000 M. hütte und Thale, wurden rege zu besseren Kursen umgesetzt. Von 6804 542 M) und Vortrag 388 004 M.(373 500.). Die lautenden Rüstungswerten waren Köln⸗Rottweiler bevorzugt. Im Gegensatz Veibindilickkeiten der Gesellschalt betragen.300 720 M.(967 408 hierzu stand eine weitere Abschwächung von Hohenlohe, ferner Mario, wällrend andererseits 707 105 M.(2 840 700.) Bankgut⸗ gaben 3 iach Festigkeit nach. Von haben, 2 808 700 M.(1 425 083.) sonstige Außenstände, Mart e den sonstigen Umsatzgebieten ist Bemerkenswertes kaum zu be- 3344589(2086 212.) Vorräte und 2003320 M.(720 300 M) 2 0 9 2 7 234 2 8 eeene weiene cberel derrdere eme erechtken icre Sanmeae, un] Wereer aceween werden Gier Re Wergeriere aug 0 W nicht den gleichen Ertrag aus den abzulieſernden Erzeugniſſen]dem Anlagemarzet Zcigte sich Iiteresse für Japaner und Mexikaner 2 Millionen Markk Kriegsanleihe enthalten. An der sechsten Berliner Wertpapierbörse. 4% 1Bratungen folgende Entſchließungen: 10 Wder erzielen kann. und Zproz. Buenos Aires Provimzanleihen. Kriegsanleihe liat sich die Gesellschaft mit 1 Million Mark be⸗ e derzeitigen ſtarken Abſchlachtungen bewirken auf Jahre Berlin, 23. Mai teiligt. Es liegen ihr ſortdauernd umfangreiche Aufträge vor. Ire 2 i. zus*4 25 1 8 33 f 7 5 3 5 ice Weheucht 8 i Auszahlungen für: Betriebe sind auch weiterhin voll in Anspruch genommen und sie Geld. Brief Geld Briei he Die Nichtberückſichtigung der Selbſtverſorger bei der Fleiſchzu⸗ erhofft auch für das begonnene Geschättsjahr ein beſriedigendes ge f 40˙ Päher ird in der Landwirtſchaft um ſo härter empfunden, als die[Lonstantinopel 20.50 20.60 20.50 20.60 Ergebuis. fenl] eiich dem Landwirt belaſſene Gerſte eingezogen, die Brotportion Holland 100 Gulden. 264.75 265.25 264.75 265.25 0 Wiüwirt herabgeſetzt wurde und alle Maßnahmen in die für den[Dänemark 100 Kronen. 184.50 185.00 184.50 185.00 Accumulatoren-Fabrik.-G. Berlin-Hagen i. W. 0 Surt— he Zahreszeit iſt die[PSchweden 100 Cronen... 19425 194/5 1942 194.75 In der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der aul den i iſ. 00 0* 5 uni ei N 0 ick eneralv. 1 1 Saſrg von Getränken und Zucker für Beerweinbereitung an die 5 5 15970 355 15. Iuni einzuberufencen ordentlichen Generakwersammiung die 0 46 578 0 hukkiohaftkiche Bevölkerung als im Jutereſſe der Förderung der Verteilung einer Divi de nde von 25 Proz. vorzuschlagen. C. G. Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 ion i Mitteln z ſtreben. 4 5 *4 Eeuär, Bei 3 chorganiſakton e Senbet der für die[Spanlien 125.½ 126.½ 125.½% 126.1„Securitas“ Feuer-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft 0 0 Ennte ung ſeiner Haushaltung und als Saatgut benötigte Teil der[Bulgarien 100 Leva. 80.% 81.% 86.½ 81.7 au Berlin. 6. I belaſſen. 0 Der Reingewinn des 9. Geschäftsjahres der- Gesellschaft(irüier Pariser Wertpapierbörse. eidas Berſorgungsſyſtem mit Beſchlagnahme, Höchſtpreiſen und ügteiln PARIs 22. Mel(Kassa- Markt) „Industrie“, Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Berlin) beträgt g, inlüng iſt hinſichtlich der hauptſächlichſten Nahrungsmittel notwen⸗ 5 us 1015 6 Abeint übrigen dürfte aber jetzt ſchon mit Abbau begonnen werden. 22. 21 22.J 21. 22. 21. dies 3 M M. 3 4 An de,Gezüglich Kriegskoſtendeckung vertritt der Badiſche Bauernver⸗ 35% Rente. 61.30 64.40 Saragossa.. 420 129 Toull 1130 11.46 130 79.(im OTjatir 5⁵ 588.90 M9). er aut den 20. Juui 1% ug 7 Standpunkt, daß an dem Bismarckſchen Grundſatz der Zuwei⸗ 9 Sues Kanaſ 4351 4888 Rio Tinto 170 172⁵ 1017 einzuberufenden ordentlichen Generalversammlung wird vor⸗ 10 und— direkten Steuern an die Bundesſtaaten und der indirekten Sacnbecon 1806— faatf Fey. 196— 1600 6 05 371—385— geschlagen werden, aus diesent Gewinn eine Dividende in der 6 r Zölle) an das Reich feſtzuhalten iſt. 400 19 1896 6325 6470 fahate0 157 71 Pn obber. 12—9— vorjährigen flöhe von 12.50 M. pro Aktie 6 Prozent der Ein⸗ NN RRR 60 HDnarels 6——Zahlung) zu verteilen, dem Kapital-Reserveſonds 5 645.95 Mark Bang- de Paris 9880—Baku.— 1660De B 4367—506.— 3 5 1— Die zukünftige Fleiſchration. 9964 Mobnt 16 0 628fse 300 Lo..46.— 4863909.93.), 20 000 M.(wie i..) der Kriegs- W ˖ en me i FSSCCCCP 0 ſbena gold..— 4— welche dadurch den Betrag von 60 000 M. erreicht, zu überweisen 1 eszeitungen ſind Berechnungen aufge——— 0 8 t hreren Tages 9 0 9 10 424 755 800 8 9832 0 und den Rest mit 43 433.5⁴ M.(17 860.58.) auf neue Rechnung ier worde ˖ 0 i i dem gegenwärtigen] Loro Espoag. 418 10 0 rden, um nachzuweiſen, daß be geg ig beſtande die Möglichkeit gegeben wäre, daß auch nach Spasski opper 62.J(euletet 52.—). beneuen Ernte die jetzt vorübergehend gewährten Fleiſchzu⸗ unt⸗ganz oder teilweiſe unbedenklich weitergewährt werden orgu n, ohne daß eine die künftige Milch⸗ und Butterver⸗ * gefährdende Verminderung des Rindviehs eintrete. g on anderen Seiten wird dieſe Möglichkeit beſtritten. Die 6E wird zurzeit von der Reichsfleiſchſtelle geprüft. Auch 7 Meilienährungsbeirat des Reichstags iſt an dieſer Prüfung f Wraus und hat einen beſonderen Ausſchuß eingeſetzt, der 05 ung däcchtlich in den nächſten Wochen durch örtliche Berei⸗ 164 hes ſi wichtigſten Viehlieferungsgebiete des Deutſchen Rei⸗ i ach ein Bild vom Stande unſerer Viehwirtſchaft und da⸗ Newyerker Wertpapierbörse. New Vork 22. Mai. Zu Beginn des Börsenverkehrs nahm die Baissepartei zutächst auf allen Marktgebieten Abgaben vor, jedoch kounte sich die Tendenz iifolge günstiger Berichte über die Lage des Metallmarktes und auf Nachrichten, daß die Kriegs⸗ anleihe einen vollen Erfolg ergeben düfte, bald kräftig erliolen. Namentlich Kupieraktien, Steels, Oelwerte und Schiffahrtsaktien Wurden in größeren Posten zu amziehenden Kursen aus dem Markt genommen Auch auf dem Eisenbahnakt ienmarkt lierrschte eine zuversichtliche Stimmung hei allgemein gebesserten Kursen und lebhiaftem Geschäft. Der Schlußverkehr ge⸗ Brauerelzusammenlegung. Wie die„Köln. 2tg.“ hört, hat die Franziskaner Leist bräu-.⸗G. in München éinen Ieil der Aktien der Schwa⸗ binger Brauerei erworben. Die Betriebe beider Geseil⸗ scliaften werden in der Weise zusammengelegt, daß die Franzis- Kaner⸗Brauerei das Malzkontingent der Schwabinger Brauerei gegen Lohn ſür letztere versiedet. Die Schwabinger Brauerei bleibt als.-G hestehen. Berliner Frodahtenmarnt. Berlin, 23. Mai. Frühmarkt. m Warenhaudel er⸗ mittelte nichtamtliche Preise.) Großhandelspreise. Die Preise sind ſnſt Urteil über die Frage der richtigen Bemeſſung der staltete sich stramm. Umgesetzt wurden 1 020 000 Akktien. berden Fleiſchration verſchaffen wird. Die am 1. Juni ſtatt⸗ Sesen köſern un vrängakt, Berlin, 23. Mai. Die neuesten Saatenstands⸗ — 0 5 8 K REW VoRK. 22. Nai(Devisenmarkt) en iehzä die Grundlage bil⸗ 5 85* 97— 6 Aur, Die 00 015 ewährt bis die rendenz für Geld 1604 16 berichte lauten aus allen Leilen des Reiches wieder recht he- 7. atio rbilligte Fleiſchzulage wir E ieder erhöht Leig aut 24 Stungeg kriedigend, dock wäre ein Eintreten von Niederschlägen schr 95 werden n aus dem Ertrage der neuen Ernte wie 0(burohschnlitsrate) 2½ 2½[Weohsel auf Londoen erwünsclit. Vom hiesigen Verkelir ist nichts Besonderes Zu be- otzn kann, i8 i ſt 1917. Rechtzeitig geic ſetstes Dariehen 3 10 bi kann, alſo bis etwa Mitte Auguſ Zeitig 0 1—13(Cable Fransfers)..45 46.46 richtey. Die Umsäätze blieben beschränkt, da teils nur wenig e o de Encveng deriges gee, Ae e e e Legen Sie die Frage einem Rechtsanwalt vor. Dieſer wird J Unnois Centrai...10% 101.— amer Smeit. 4. Rof. en bies erſt 3 9 ertrag genau nterborough Cons. Corp. 9ÿ0 9/% Anao, Copp. Min. K. 0 lert 0 dann Nuskunft geben können, wenn er den B.8 do. 9 3 26½ 865% Sethlenem Steel. ) die ersten drei Quartale 26—33—(28—33—). d0. öi00 verſchiedene Einzelheiten mit Ihnen beſprochen haben(ansce FFFFPC do. Chieagoer Warenmarlet. GHI0A0 0, 22. Mai. 0 e werd E Material zur Verfügung stand, teils nur wenig Kauflust herrschte. klngsrden, wieviel Fleiſch weiter aus unſeren Viehbeſtänden e Wmen werden kann, ohne die Bevölke⸗ 12 Newyorker Warenmarkt. K6% ſihrd mi iſch, Mi ür di uer zu ge⸗ Kont. Top, Santa Fö 46, Missouri Pabifl. 27 22 uEW Vonk, 2. Ual. 19 Wient Fleiſch, Milch und Butter für die Dauer zu g fr Porz. 60. 10% 100— 150 PrGenn: F5S S 05 nited States Corp. Corps e Vork Centr. o. N 10 3 25 Wt. K z8.: 7 Briefkaſten Acht. Top. Santa Fe 803 9 8 W 122½ 121— Exp. n. Engl. 1000—— Terscsew. 12— 16—(buluth) aon. 8. Anſt Waue pref. eol. Divid 20000 69•—70 0 R 102.— 101 Exp. n. d. E..— PENVork 46.½ 46./Sess.Sahi. 55 85.— e hn olgannige Asseſenangohe, und Beſaggne des Seaeeeh 1 f e g f en e 1 nletzten Bez swei den nicht beantwortet.) 8 75 F—5 1 9 pr Mal 8 64 Taig sgezia, 48% 16. S en Bezugsausweiſes wer 4 Ches.& Ohlo 53% 361 Chio. Rok. Isl.& Pao. 41⁰ 11⸗0 07/ 20. t. See Seee WI. oi.(nenj 12.12/1212 1706 Mu, 8. Ihre Afefenge geht über den Rahmen des Briefkaſtens Shio. MIIw. 4 Si. Paul.. 739% 73˙ Solſthern Pabifio. 93505 92¹%* 0 3 3—— 10.% 10% er 10 18.— 16.— *. 8 ie fi ieſi 5 K iſſär.(636) Denever& Rle Grande. 6— J½ Southern Rallwaß. 28½ 257 Pr Aunust? 20.80 20.59 Kar.6 87 do. la 1750 1750 R.„Venden Sie ſich an den hieſigen Steuerkommiſſär 8 2 br august: 29.50 29.59/ Katt 1 00. B 179 3 für 9* 25.— 25.— outhern Rallway pref. 55.— 544/ 20.70 521 Kaffee] Iuſt.21.21[Elektr. Kupf. 26.33).33 0„Wwe. Die Adreſſe iſt: Jentralſtelle für Nachlaßſachen im 5 br Septemb.] 20.50 20 82, 6f110 0 8 iſchen e. Die reſſ 8(657) Erie ist pretf. 9875 367% nion Facifiae ꝗ ͥ13½ 1392/ pr Otoder 20.56 20.41.0 Sert 021.31 Rohzinn.. 65.76 65.50 §. Sch Kriegsminiſterium Ber in. 5 t im Brief⸗ Erie 28t pref. 2646 267% Wabash pref 47 468% r MH0o... 20.70 20.43 7 Ider.4.46/Petcoleum en, Ich. Ihre Frage eignet ſich nicht zur Beantwortung im Ereat Notnern pref... 106½ 109% Amerio Can. 13.— 4639 OrleansikI 20.13] 20.13 Jan..51.520Cred-Balano.] 310— 810— 0 pref.. 53½ 52¾ Intern. Rercantile Marin + ſe Schw. Wir würden Ihnen raten, ſich nicht auf Teilzahlungen FR (648 3 oulsville u. Nashyille 130— 124Unſted States Steelscorp. 107½8 1255/ Missouri Kans.& Texas 6% 6/% 1 United Stat. Steel Porpprz] 106— 116—[ Welzen aul 821 22.21. 2— 25— Schmalz.— Speok..2067 2029.2046 pr. Jull.. 22.52 22.55/ Schweine Sept. Axten-Umsatz 1 020 000(940 o00) 3 nele 1bli: 169.J% 154 Port: Mat: 430 20 30 be, 1877 1820 Na d d d Strie NEW voRk, 22. Nai(Ergängsungskurse).“ 184 906 05 3—.30 18.16160 — 22. A. BesBsn Hal.20.52, 20.50 Zzuf. I. West. 82 000f 108 000 9 pr. Mal. 3— un 1 4 Salt. Onio 4½ 8u... 30½]90 J Unionfpeo. 4/Sds..66—80E br.Mal..22.35 22451 pr. ulf 20.57 20.52f Uv. Chioag. 14 000 41 500 N Scen E 0l Mie d.— NMletallmarkt⸗ B. Isl.& Pa.N. enver Rio gr. pr. 5 ndoner U— oChig„ Ir. 5 7⁴ 5 9 Ra0 dung eines landesausschusses für den Porth e bendgn, 22. Mal. Cupfer: Kassa 130.- 3 Bonate 128.% Elektretio per 9 Aise 7 Spirit-Hanckel 4—6 arense 93——— Kasse 142/138, per 3 Ronate—.— Best-Selekted p. Kasse—.—, per 3 Honate 7 8 en Wein- un Birituese Pao. Pr. vlen asas 15..70— 70%— inn per Kassa, 251./, pet 3 Monate, 253.½ Biei ioko her Kassa 30/ 100 Wemannn eim, 23. Mai. Die in Baden bestellenden Fach⸗ ar.S Fr.Ul. Mortg. 4 B. 63— 62½ c0. Sugar Ref. O. 107. 190 per 8 Monate—— iak: der Kasse ee Sperxlal—.— * l0ner 3 8 einen t. Louls& San. E. inoome Mexio. Pefroleun. 9 ene des Wein⸗ und Spirituosenhandels.—5 450 Letzte Mandelsnachrichten. 11 MSch schuß gegründet, welcher die doppelte Auigabe ha Eine South. Pa9.0 48/8 19295 82/ 61½][ Sears Roebuok oom. 165.—165— 3* Auei 16 em Kriegsamte und den ihm nachgeordneten Behörden 8 8* Köln, 23. Mai.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Ber g- i Zur Vorarbeit für die zu trefſenden Eutscheidungen und, 34“¼ 23½ 6 4419% 148½%[werks⸗Geseirschaft„Alter Nordstern“ m. b. Hi. 78 Er Morth. Ore Cert... 44½ 23½ J general Eleetrr 7 149½ 75 nach H ud angängig ist, auch zur Mitarbeit zur Verfügung zu stel.J Senion Valle... 88½ 32½ Kational Les d. 801% 04% schlägt der für den 30., Juni annover einzuberuſenden 190 r P ſerner die Fachgenossen im ganzen Lande, einerlei ob sie 90 1 Cee“ 7 6 99—— Piah Copper oom... 114% 13½ auzerordentlichen Gewerkenversammlung die Annahme des Au⸗ . 45 ns ASs 8— 1 e; vU 1 1 üchorganisation angehören oder nicht, in dem Sinne zu be- gebotes der Alkiwerke Rollenberg auf Uebernahme aller 8 10 Wae Aul vertreten, daß ihre eigenen Interessen, wenn sie zum ich Schen Hilisdienst beruſen werden, nicht mehr als unver⸗ Aktiven unct Passiven vor. Als Gegenwert werden für 1 500 000 .-G. Schloßhotel und Hotel Hellevne, Heidelherg. Mark neue, ab 1. Januar 1918 dividendenberechtigte Rollenberg- 1 0 W lSt, notleiden. N00 em das Kriegsamt in Berlin und die Kriegsamtsstelle in 1 sich Hereit erklärt haben, von dieser Einrichtung im Wüe te Gebrauch Zu machen, hat sich der Landesausschuß Lebiſdet. Dieser setzt sich aus je einem Mitglied der emen Fachivereine zusammen; seine Adresse ist: Landes⸗ Wu den bad. Wein- und Spirituosenhandel in Manniieim. und Spirituqseuhäudler im Lande werden nun aukge⸗ wn 8ie 8 ihre Hiliskrätte in Auspruch genom⸗ Die Gesellschaft, deren Aktienkapital sich aus 400 000 Mark Vorzugsaktien und 200 000 Mark Stammaltien zusammeusetẽt, schiießt das Jahr 1916 mit einem Reingewinn von 20 810 M. (19/5 wurde wecier Gewinn noch Verlust ausgewiesen), wovon nach Deckung der mit 17327 Mark übernommenen Unterbilanz 12483 M. verbleiben: Dabei scheinen aber Abschreibungen nicht vorgenommen worden zu sein. Das Schloßhotel steht mit 553 169 Mack, das Hotel Believue mit 432 401 M. zu Buch. Die Reserve wird mit 39 684 M. ausgewiesen. Aklien und 1 070 000 M. in bar nebst 5 Prozent Zinsen von 1 Mii⸗ lion Mark ab 1. Januar 1917 gewährt. Die Uebertragungskosten gehen zu Lasten von Rollenberg. Mit der Annahme des Ange- bots würde die Bergwerks-Gesellschaft„Alter Nordstern“ m. b. H. in Liquidation zu treten haben. r. Düsseldork 23. Mai.(Priv.-Tel.) Der Auisichtsrat der Gebhardt u. Co. Akt.-Ges,, Chemische Seidenweberei, Vohwinkel, beantragte der Generalversammlung eine Divi⸗ dende von 18 Prozent wie im Vorjahr. — Nr. 238. 6. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Nusgabe.) Mittwoch, den 23. Mal 1944. Allheilende Einſamkeit. Novelle von Agnes Harder. 27(Nachdruck verboten!) (Fortſetzung.) Das Gärtnerhaus bildete den einzigen Eingang in dieſe blühende Wildnis. Eine Pforte in der Maner war lange zu⸗ gewachſen und von den grünenden Armen umſchloſſen. Der Zärtnerspoſten hier war eine Sinecure für treue Diener, die ſich in ihrem Alter in die Sonne ſetzen ſollten und die müden Glieder wärmen. Eine Abgabe wurde von ihnen nicht ver⸗ langt. Von dem, was ſie an Blumen oder Früchten etwa in die nächſte Stadt verkaufen mochten, konnten ſie die jungen Kräfte bezahlen, die das Nötigſte in Ordnung hielten. Gerade nur das Rötigſte. Mochte man wo anders Tep⸗ pichbeete anlegen und farbigen Kies ſtreuen, engliſchen Raſen heſpritzen und ſich in neuen Roſen, Chryſanthemen und ſon⸗ ſtigen Modepflanzen erſchöpfen. Hier blieb alles beim Alten. Die alten Obſtbäume wurden nur durch neue Stämmchen er⸗ ſetzt, wenn ſie zu müde waren von der Laſt der Jahre, um im Frühling die roſa Schleier ſehnender Hoffnung umzulegen und im Herbſt die Frucht dieſer Hoffnung rot wie Herzblut in das tauige Gras zu ſtreuen. Und unter ihnen ſtanden nach wie vor Kohlpflanzungen und Stangenbohnen, und Kar⸗ toffeln, Himbeeranlagen und Erdbeerplantagen, umzogen von altmodiſchen Rabatten, die nicht für Menſchen, ſondern nur für Schmetterlinge gepflanzt zu ſein ſchienen, denn wenn der Sonnenſchein auf ihnen lag, ſo wurden die Augen geblendet, ſo bunt, faſt ſchreiend ſchimmerten die Zindias und Skabioſen, die blauen Mädchenaugen, Balſaminen und Leykojen, gar nicht zu gedenken der wuchernden Kreſſe und der Verbenen, die nur zu ſpotten ſchienen über die feſte Burbaumwand, die ſie vergebens im Zaun zu halten ſuchte. Ja, die Admirale und Trauermäntel, das Tagpfauenauge und der vornehme Schwalbenſchwanz, die feierten wahre Orgien des Genuſſes auf dieſen Rabatten; der Menſch aber, dem die Natur in ihrer Fülle ungewohnt geworden iſt, zog ſich ängſtlich zurück in die hohen Gänge ſteifer Malven und freundlichen Sonnenblumen, und atmete auf, wenn der ſogenannte Wildpark erreicht war, die alte Bezeichnung für ein Gewirr von Steigen, die ſich durch dichtes Unterholz zogen, und wo ein breiter Lindengang bis zu einem ſtillen, halbverwachſenen Teich führte. Der Lindengang hatte ſeine Fortſetzung in einer Buchenhecke, die lange nicht mehr verſchnitten wurde und oben luſtig ausge⸗ Bekanntmachung. Milchverſorgung betr. Der Milchverkaufsſtelle Nr. 82, Auguſt Barther, Bontardſtraße 17, wurde vom Kommunalverbands⸗ ausſchuß für Milchverſorgung der Milchhandel zur Hälfte der bisherigen Kundenzahl entzogen. Gründe dafür waren, daß während der milchknappen Zeit verbotener Weiſe an nicht Bezugsberechtigte Milch abgegeben wurde. Außerdem waren auf den Be⸗ richten der Frau Barther an das Lebensmittelamt verſchiedentlich falſche Angaben gemacht worden; zu⸗ dem iſt dieſe vom Bezirksamt wegen Milchfälſchung beſtraft worden. Vom 25. Mai d. J. werden daher der Milchverkaufsſtelle Barther die Verſorgungs⸗ bezirke Rheinauſtraße—322, ſowie Gontardſtraße —19 entzogen und dieſelben in folgender Weiſe auf andere Milchverkaufsſtellen verteilt: Rheinauſtraße—32a Sweé zur Milchverkaufsſtelle Nr. 94, Münch, Windeckſtr. 11 Rheinauſtraße—8 und Gontardſtraße—5 zur Milchverkaufsſtelle Nr. 81, Härle, Meerfeldſtr. 30 Gontardſtraße—19 zur Milchverkaufsſtelle Nr. 84, Meurad, Bellenſtr. 32 Iim Heldentod unserelieber, tapferer Sobn unser Bruder Erwin Bappert akt. Leutnant in einem Inf.-Regt. Inhaber des Eisernen Kreuzes. Er war nahezu 19 Jahre alt und stand über 2 Jahre unter den Waffen. MANNHEIMH(Kl. Merzelstrasse 0. Wir bitten höflich, von Beileidsbesuchen abzusehen, wachſen war, auch im hellſten, heißeſten Sommer faft undurch⸗ dringliche Finſternis und Kühle ſpendend. Die Brücke, die ron hier über einen Graben führte, der vom Teich ausging und unter der Mauer fortkroch, war halb verfallen. Der Gra⸗ ben ſelbſt zugewachſen und ſtagnierend, als wage auch er nicht offen und ehrlich ſich hinweg aus dieſer Einſamkeit, ſondern ſuche grüne Deckung. Der Pavillon, den Sibylle v. Cranach mit ihrer Liſette in jenem Herbſt bezog, lag gerade in der Mitte der Blumen⸗ wildnis und dem Wildpark. Er war in verſchnörkeltem Barok gebaut, aber da er wohl nur einer flüchtigen Laune gedient hatte, ſo waren die Verzierungen nur aus Stuck, nicht aus Sandſtein. Regen und Schnee hatten manche Fuge gelöſt, und weiß und blau blühende Waldrebe, die hier die Stelle des Epheus vertrat, hatte nicht die Kraft gehabt, zuſammenzu⸗ halten. Ihre ſchlanken Stengels hatten nur mitleidig ver⸗ hüllen können, ohne zu feſſeln. Das Gebäude ſah recht ver⸗ fallen aus. Aber die Mauern waren feſt, die Oefen leicht in Ordnung zu halten. Zudem enthielt das Gebäude nur drei Räume, eine Art Gartenſaal, nur im Sommer zu benutzen, mit Moſaikboden aus Marmor und großen Fenſtern, die bis zum Fußboden reichten, einem verſtaubten Kryſtallkron⸗ leuchter, der von einem ebenſo verſtaubkem Plafond mit ver⸗ liebten allegoriſchen Figuren herabhing und einigen ver⸗ ſchnörkelten Möbeln mit verblaßten Bezügen; dann zwei ziem⸗ lich gleichnäßige Zimmer, die für Sibylles Bedürfniſſe genüg⸗ ten, und einem allerdings ſehr beſcheidenen Unterkommen für Liſette. Vielleicht war es die unzureichende Kammer, die den Ver⸗ kehr der hübſchen Jungfer mit dem Gärtnerhaus zu einem ſo eifrigen machte. Von dort her kam ja alles Heil für ſie beide. Und da ſie doch die menſchliche Vorſehung für ihre Herrin war, ſo bielt ſie es wohl für das Beſte, auch die Vorſehung dieſes weltfernen Winkels zu werden. Jedenfalls gab ſie ſchon nach dem erſten Monat ihren Entſchluß kund, den Sohn des alten Cärtners zu heiraten und„ein wenig Ordnung in das Ganze zu bringen“. Mit dem„Ganzen“ meinte ſie, wie es ſich bald herausſtellte, nur das, was zur Bequemlichkeit ihrer Herrin diente. Den Garten überließ ſie nach wie vor der unratio⸗ nellen, wenig intenſiven Bearbeitung ihres Mannes und Schwiegervaters. Aber im Pavillon leiſtete Frau Brand, wie ſie nun hieß, noch vor dem erſten Winterſturm wahre Wunder. Sibylle ſah ſelbſt kaum, daß ihr Wohnzimmer nach we⸗ nigen Wochen und einigen Fahrten in die nohe Stadt faſt die Behaglichkeit ihres kleinen Salons im Schloß annahm, daß gezogen. der Toilettentiſch, anf den Liſ⸗ dem ſilbernen Verſchluß ſtellte, ei rippe in ein kleines Wunder von Muſſelin und wandelte; ſie wunderte ſich nicht über die chine ſich aus einem trockene it ette die Büchſen und Solen 65 Seide ver Liche Ke 3 Oiſette iht die bald den plumpen Fauencetopf ablöſte, den 4 75 Morhen zitternden Händen, Tränen in den Augen, am erf auf das grobe Gedeck des Frühſtückstiſches ſtellte der Kaſſierer, wie ſie der Koch, die Kammerjungfer, der Nur eins war ſie nicht: die Veértraute, hofmeiſter war. war Aeclhar⸗ Sibylle hatte die Augen vor der Welt geſchloſſen. Rie fragte nie nach einer Zeitung, ſchrieb ſie einen Brief. Adreſſe anlangten, legte ſie in einen Rokokoſchreibti der wenigen Möbel, die ſie vorgefunden hatte. Briefe hörten bald auf, gleich den Geſprächen in der verlangte nie ein Bu Die wenigen, die⸗ aene 0,4 i 0 94 ie Und au 5 Tei 10 denen zuerſt ihr Name ſo oft genannt wurde. Sie ſaß 10 60 ie auf der ſteinernen, moosbewachſenen Bank am ſtrich durch die verwilderten Gänge des Gartens und ſch/ die Natur ſchlafen ging. Vielleicht hätte ſie das Erblühen, auch ewiß keine nem Einfluß nicht entziehen. Sonne brannte nicht mehr, a tragen. Wenn ſie ſich von dem ſanften Verſcheiden um 9 Recheuſchaſ gab, ſo konnte ſie ſich do Es war obſt hing noch an den Bäumen, und Sonnenſeite den Efeu ablöſte, lieferte Die Vögel waren lange verſtummt, zum Teil Nur das Meiſenvolk huſchte durch die das Erwachen 1 ſchon Spätherbgſe, ber ſie wärmte noch. Da der Wein, der anen herrliche— fol Weiben n Teich. Zuweilen fiel ein Apfel von den naheſtehenden, relle men in das Waſſer. Dann gab es große Ringe und 9 rolen Blötter der Seeroſen ſchaukelten auf und nieder. Pevins ſchwammen zwiſche nahm ſich die Mühe, ſie aufz bunt genug aus. Aber überall gab es ſchon trockene verfaulte Knoſpen. Ein Hauch des Vergehens ſtieg Erde auf, die erſt um Mittag trocken wurde. Waſſerſpiegel immer dunkler. Immer deutlicher zeig bſtböun, Blau des Himmels mit jedem Wölk chten, und tiefer die mit den Frü n ihnen wie Blüten. uleſen. Die Saummenrabatteggſie chen, die hohen O ſilbergrauen Fran n ielte Niemſen ae wurde Dann 10 e. der Weiden. Jeder Falter, der ſich zum Waſſer verirrte, 0 00. ſich darin; die verſpätete Schwalbe, die darüber hin Gile nete deutlich ihrg weiße Bruſt ab. Ueber dieſe lautlo ſettel des Herbſtes! Kichts, nichts als die Spiegelbilder der lb., Lebeweſen auf dem dunklen Waſſer eines vergeſſenen, he gewachſenen Teiches. (Fortſetzung folgt.) Am 18. Mai 1917 folgte seinem Bruder Paul C165 In tiefer Trauer: Familie J. Bappert. Ebenſo wurde der Milchverkaufsſtelle Nr. 7, Karl Böhler, Inhaber Joſeph Schmid, N2, 14, der Milch⸗ handel zu ein Viertel der bisherigen Kundenzahl eutzogen. Auch dieſe Verkaufsſtelle hatte ihren Pflicht⸗ kunden gekürzt und verbotener Weiſe an nicht Be⸗ zugsberechtigte Milch abgegeben. Vom 25. Mai d. J. werden daher derſelben die Quadrate P 9, P 6 und Ois eutzogen und auf andere Milchverkaufsſtellen in folgender Weiſe verteilt: P 3 zur Verkaufsſtelle Nr. 17, Back, P 4, 6 E 6 18, Hertlein, Q 5, 28 9935„ 26, Stumpf, R 6, 17. Mannheim, den 22. Mai 1917. Städt. Lebensmittelamt Milchabteilung. Dr. Bittel. 3 Pchbauarbeiten für die Grasverſteigerung. erſtellung von Böden in 9 8 den Neubauten der Be⸗ Samstag, 26. Mai 1917, vormittags 9 Uhr triebswerkſtätte in Schwet⸗ verſteigern wir auf dem zingen nach Finanzmini⸗ ſterial⸗ Verordnung vom Rathauſe in Feudenheim das Graserträgnis für 3. 1. 07 öffentlich zu ver⸗ geben: Sandſteinpflaſte⸗ ** Am 21. ds. Mts., vormittags 11 Uhr ist nach längerem Leiden meine liebe Frau Margaretha Moeain im vollendeten 47. Lebensjähre gestorben und wurde am 23. ds. in äller Stille heerdigt. Freunde und Bekannte bitte ich der Entschlafenen ein freundliches Gedenken zu bewahren. 731⁴ Großes Induſtriewerk ſucht zum ſoſortigen Eintritt einen erfahrenen, tüchtigen Zuchhalter (Kriegsinvalide) oder Buchhalterin Angebote mit Gehaltsanſprüchen und Zeug⸗ nisabſchriften erbeten unter E. E. 105 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5 9 Einige küchlige Slonenhafenstraſle 7. — Schreiberinnen lnit wirklich guter Handſchriſt werden goch eingeſtellt. Waterialien-⸗Depot, Mannheim +131 E EIn Frisenrgenite geſucht. Friſeurgeſchäft V. Fath, L 737 Todes-Anzeige. — 4 Bianist(in) zur Aushilfe 30., 31. Mai und 1. Juni geſucht. 740a Bockelmann,.8. Beaseres Sofvierträulein. ſofort geſucht. Reſt. Verkeo, Ludwigs⸗ nafen, Oggersheimerſtr.24 719 Ein nicht zu junges Möcchenz L 8, 6, 2 Tr. geb. Baier Maschinen- 2. geſucht. 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