SSEr——————— ———— S ee R83 — — S — — — . * — S—— ——— — — — ——— — ——————— — N ———— Nrud ———— Ur. 7940, 7941, 7942, 7945, 7944, 7945. Poltſcheck⸗ Konto Ar. 2917 Ludwigshafen a. xh. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 31. Mai.(WTB. Amll.) 0 Weſilicher Kriegsſchauplatz. keresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern. de lebhafte Artillerietätigkeit im Ppern⸗ ytſchadtebogen dauert an. icht füdlich der Scarpe wurden mehrere engliſche ner. die abends überraſchend gegen unſere Gräben u„Ben, verluſtreich abgewieſen. In zähem Nahkampf war⸗ Rnd. reutiſche Regimenter den mehrmals angreifenden Heeresgruype des Deutſchen Krouprinzen. Längs des Chemin des Dames-Rückens erreichte Möeuleriekamef größere Skärke. Auf dem we n Aisneufer ſtürmien nach umfangreichen Spreng⸗ 5 weſtrheiniſche Regimenter mehrere franzöſiſche Gräben Wie rachten 40 Gefangene und einige Maſchinengewehre odeftüch von Auberive führten Teile eines oberrhei · Rur u Regiments ein Erkundungsunkernehmen 25 bei dem 50 Gefangene in unſerer Hand blieben. Während der Nacht kam es auch auf dem Weſtufer der as zu lebhafter Feuertätigkeit. eeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. uucht, Neues. uj dem 0 Oeſtlichen Kriegsſchauplatz ſic die Geſamilage nicht geündert. 6 Mazedoniſche Front ſceloreiche Vorfeldgefechte brachten deutſchen und bul⸗ f n Streifableilungen im Cernabogen und auf dem hen Wardaru fer eine Anzahl Gefangene ein. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Neue U⸗Vool⸗Erfolge. HgeeFlin, 30. Mai.(WS. Amtlich), Mene U⸗Boots, onn in der Nordſee. 21500 Brutto⸗Regiſter⸗ Wens,zn. Unter den verſenkten Schiffen befanden ſich u. a. gliſcher Hilfskreuzer und zwei engliſche Ddampfer. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. Die Kriegslage. 88 Berlin, 31. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) N N Veſtfro nt hat das Abflauen der Gefechtstätig⸗ 0 uck in den letzten beiden Tagen angehalten. Der ler bi verſtärkt ſich, daß wir es bei den Franzoſen in Auſ'isherigen Angriffsſront mit einer größeren Kampf⸗ W zu tun haben, die das Scheitern ihrer letzten großen hede und unſeren Erfolg beſtätigt. Auch in dem hi gen Angriffsraum der Engländer iſt es erheblich Iaeder geworden. Dagegen nahmen im Wytſchaete⸗ Wtän bis in die Gegend von Armentidres die Artil⸗ Uubfe an Heftigkeit zu. eln der Oſtfront und in Rumänien iſt die Ge⸗ Aben igkeit an mehreren Stellen wieder lebhafter ge⸗ Wen wie der deutſche und der öſterreichiſche Heeresbericht ſenttümmend melden. Außer geſteigertem Artilleriefeuer, Guelne erferſchießen und Abblaſen von Gas, iſt es auch zu Wünen Vorſtößen ruſſiſcher Erkundungsabteilungen ge⸗ Nä azedonien lebte der Artilleriekampf im Cerna⸗ EFurde neuem auf. Engliſche Angriffe weſtlich des War⸗ Cartten abgeſchlagen. Es kann gerechmet werden, baß auch 1 de. ailſche Offenſive noch einmal wieder auflebt. nte9. Mal brachte zum drittenmal ein Aufflammen der mhen Honzoſchkacht. Aber wie ſcken die voran⸗ 1 een Anſtrengungen, ſind auch diesmal die italieniſchen Achriteſcheitert. Wenn die Staliener in ihren Berichten die an te hervorheben, die ſie an den Hängen des Vodice Namiter Gegend von Plava gemacht haben, ſo bemänteln eden Mißerfolg, den ſie im Süden erlitten haben, wo W anmböten Anſtrengungen machten. Seit dem Anfangs⸗ 1924. Mai bei Famia no ſind die Italiener dort um gekommen. r die Ereigniſſe an den Fronten am geſtrigen Tage (ieren⸗ In Flandern ſteigerte ſich das feind⸗ ſhci erſtörungsfeuer in den Nachmittags⸗ und — en. Teilweiſe hielt dieſe Steigerung während der Wen Fer, In der Gegend uon Monchy wurde nach ganz UUh ünwerwellen in Dioiſionsbreite ein Angriff der Eng⸗ Wdae Nahkampf zurückgeworfen. Südöſtlich von Berry Maſchurden von unſeren Stoßtrupps 62 Gefangene und 2 nengewehre bei einem glänzend geglückten Unter⸗ Batugebracht. In der Champagne wurden bei Wakrwüllemumternehmen ein Offizier und 47 Franzoſen ortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur 0 Wueidenbaug. für den Kinzeigenteil: Grieſer, U iu 1 erlag der Dr. B. Haas ſchen Buchdrucherei, G. m. b.., ſämt⸗ Laupr—— geim— Draht⸗Adreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim. öchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim. —— F CE———— SS Abend⸗Ausgabe. „Das We 9 lt 8 nachtichten geſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —————————— 1917. 2 Nr. 250. Anzeigenpreis: Die lſpalt. Kolonelzeile 40 Pfig., Reklamezeile Nt.1 2⁰ Anmäahmeſchluß: mrittagblatt vorm. 3¼ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Oezugepreis in Manniſeim u. Unig. monatl. M..40 einſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertelj. M. 402 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der poſt abgeh. M..90. Einzel⸗r. 5 Pig. Ein gegen die Höhe 304 bei Avocourt mit ſtarkem feindlichen Artilleriefeuer eingeleiteter Angriff kam in unſerem Abwehrſeuer nicht zur Ausführung. Die ruſſiſche Feuertätigkeit war nur an wenigen Stellen lebhafter. Schwache Infanteriepatrouillen wurden an mehreren Stellen verjagt. Mit ſtarken Kräften unternahmen am 29. Mai abends und am 30. früh italieniſche Truppen einen Anſturm auf die Front Deſola(3 Kilometer nordöſtlich Plava)— Monte Santo und auf der Karſthochfläche zwiſchen Selo und Medeazza. Sie wurden zum Teil ſchon durch kon⸗ zentriſches Artilleriefeuer reſtlos abgewieſen. Seitdem iſt die Artillerietätigkeit normal. Der Feind arbeitet am Ausbau ſeiner Stellungen. Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz war die feindliche Artillerietätigkeit an den meiſten Stellen lebhafter als an den Vortagen. Es fanden mehrere für uns günſtige Patrouillengefechte ſtatt. Der Flankenangeiff der U⸗Boote. Ueber die Rückwirkungen, die der deutſche U⸗Boot⸗Krieg auf die ſtrategiſchen Erwägungen an der Weſtfront ausübt, ſchreibt ein holländiſches Blatt:„So wie die Lage jetzt iſt, muß der U⸗Boot⸗Krieg nicht allein als das Mittel zum Ab⸗ ſchneiden der Nahrungszufuhr nach England angeſehen wer⸗ den, ſondern auch als ein umfaſſender Praukenengelff auf die rückwärtigen Verbindungen des eng⸗ liſchen Heeres, und zwar von Dunkerque bis Le Hayre, der engliſchen Zwiſchenbaſis in Frankreich, nach Dover— Southampton, der Seegrenze des engliſchen Hinterlandes, dem eigentlichen Operationsgebiet auf der anderen Seite des Kanals. Für General Haig iſt dieſe Bedrängung ſeiner Verbin⸗ dungen eine dauernde Gefahr. Er verſucht ihr dadurch zu be⸗ gegnen, daß er ſich ſeinerſeits bemüht, das deutſche Zentrum, ſoweit es die engliſche Front von Dixmuiden nach St. Quentin betrifft, bei Arras einzudrücken.“ Deutchland und Schweden. Eine Warnung an Welt und leichtſinnige ſchwediſche Berlin, 31. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Nach einer Stock⸗ holmer Meldung vom 20. Mai, die bereits den Weg durch die deutſche Preſſe genommen hat, ſollen nach der erfolgten Verſenkung von 6 und der Aufbringung von 3 ſchwediſchen nach Finnland beſtimmten Frachtdampfern die Stockholmer Reedereien den weiteren Frachtverkehr nach Finnland bis auf weiteres einge⸗ ſtellt hahen. Ob die Meldung auf Richtigkeit beruht, mag einſt⸗ weilen dahingeſtellt bleiben. Zutreffendenfalls wäre es jedenfalls nicht ausgeſchloſſen, daß ein Teil der ſchwediſchen Preſſe den Vorfall wiederum zum Anlaß nehmen könnte, Verdächtigungen oder Beſchul⸗ digungen gegen die deutſche Seekrieg⸗führung zu erheben. Es ſei nur erinnert an den Vorfall, der ſich im erſten Kriegsjahr abſpielte, als ſchwediſcher Schiffsraum an der finniſchen Küſte verloren ging in⸗ folge dort ausgelegter deutſcher Minen. Damals regte ſich die ſchwediſche öffentliche Meinung, obwohl deutſcherſeits vor dem Be⸗ fahren jener Gewäſſer rechtzeitig gewarnt worden war, ganz un⸗ nötiger⸗ und unberechtigterweiſe auf. Dasſelbe erlebten wir bekanntlich noch vor kurzem anläßlich der Verſenkung von 3 ſchwediſchen Dampfern, die auf eigenes Riſiko hin am 15. Mai die engliſchen Küfen verlaſſen und ſich in das Sperrgebiet begeben hatten, wo ſie verſenkt wurden. Es kann nicht eindringlich genug betont werden, daß das Fahren mit Konterbandenladungen von Schweden nach Rußland einen ebenſo großen Leichtſinn der ſchwediſchen Schiffs⸗ reeder darſtellt, wie das unwillkürliche Befahren des ſich um England ausbreitenden Sperrgebiets. Bei allem Wohlwollen, das wir gerade der ſchwediſchen Nation nicht nur aus Stammesverwandtſchaft ſondern wegen ſeiner ehrlichen und ſtrikten Neutralität entgegen⸗ bringen, können wir doch dieſem Lande gegenüber keine Ausnahme⸗ behandlung gelten laſſen. Schweden darf, wenn es auch noch ſo ſehr unter den Röten mitzuleiden hat, ſchließlich doch auch nicht vergeſſen, daß die andern Neutralen ſich in noch erheblich größeren Schwierig⸗ keiten befinden. Letzten Endes ſind es doch immer nur die Pro fit⸗ ſucht und die Spekulation, die zur Verſenkung oder Auf⸗ bringung ſchwediſchen Eigentums führen. Aus dieſen rein privaten Intereſſen einiger ſchwediſcher Reedergeſellſchaften kann unmöglich das Anrecht hergeleitet werden, daß mit Rückſicht auf deren Geld⸗ geſchäfte die Seekriegführung eines um ſeine Exiſtenz kämpfenden großen Volkes leiden und in ihren Erfolgen abgeſchwücht wird. Die Revolution in Rußland. die„vertreter der Front“ jür einen Frieden ohne Annexionen. Petersburg, 30. Mai.(WrB. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur: Der Kongreß der Vertreter der Front nahm nach den Verhandlungen über den Krieg einſtimmig folgende Entſchließung an: 1. Das Heer in den 1 räben erklärt, daß es unum⸗ gänglich notwendig ſei, alle Maßnahmen zu ergreifen, um ſo ſchnell wie möglich dem internationalen Gemetzel ein Ende zu machen und einen—— ohne Annexionen auf der Grundlage des Selbſtbeſtimmungsrechtes aller Völker zu ſchließen. Gleichzeitig erklärt es ſich für das Wort: Wer Frie⸗ den will, muß ſich auf den Krieg vorbereiten. 2. Die Armee hebt hervor, daß das kaiſerlich ruſſiſche Heer bisher unter unendlich ſchlimmeren Bedinaungen kämpfte als Lebharte Arüllerietätigkeit im Lpern⸗ und Wyiſchaetebogen. die Heere der Alliierten Rußlands, und daß die ruſſiſchen Sol⸗ daten beinahe ungedeckt gegen die feindlichen Geſchoſſe vor⸗ gehen und die Drahtverhaue niederbrechen mußten, während die Alliierten und Gegner ſie erſt nach Feuervorbereitung frei überſchritten. Die Armee erklärt daher, daß die ruſſiſche Front mit Munition und allem Notwendigen ausgeſtattet werden muß, mit mehr Eiſen und weniger Kanonenfutter. 3. Die Armee richtet den Aufruf an jeden, dem ein freies Rußland teuer iſt, ſich um den Arbeiter⸗ und Soldatenrat und die vorläufige Regierung zu ſcharen, zu denen er das Ver⸗ trauen hat, daß ſie deine Abenteuer zulaſſen und die Armee zum Dünger ausländiſcher Felder werden laſſen würden. Ein Kongreß ruſſiſcher Bürger deutſcher Abkunft. Petersburg, 29, Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur: In Odeſſa wurde in der lutheriſchen Hauptkirche der allgemeine Kongreß ruſſiſcher Bürger deutſcher Abkunft eröffnet, der über 3000 aus allen Gegenden Rußlands herbeigeeilte Bertreter vereinigte. Der Dumaabgeordnete Ente las einen Bericht vor, in welchem er her⸗ vorhob, daß es der alten Regierung durch Beſtechung eines Teils der Preſſe gelungen ſei, gegen die ruſſiſchen Bürger deutſcher Ab⸗ kunft feindſelige Gefühle im Volke zu wecken. Als Verhandlungs⸗ ſprache ſchlugen einige Vertreter die ruſſiſche vor und wollten den Gebrauch der ruſſiſcgen Sprache nur für diejenigen vorbehalten wiſſen, die der ruſſiſchen Sprache nicht kundig ſeien. Andere erkläc⸗ ten, daß in einem freien Land eine ſolche unzu⸗ läſſig ſei. Der Kongreß ſprach ſich daher mit Genehmigung des örtlichen Arbeiterrates für den Gebrauch der eutſchen Sprache aus. Die Gärung in der Arbeiterſchaft. Bern, 30. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der Petersburger Mit⸗ arbeiter des Journal drahtet, daß die verfüngliche Propaganda unter der Axbeiterſchaft genau dieſelben bedauerlichen Ergeb⸗ niſſe gezeitigt habe, wie an der Front Die jetzt aufgeſtellten For⸗ derungen der Berg⸗ und Metallarbeiter in der Umgegend des Donez werden tatſächlich binnen kurzem, falls ſie aufrechterhalten werden, zu einer wirtſchaſtlichen und finanziellen Kriſe führen. Die die auch von anderen Berg⸗ und Metallarbeiter⸗ verbänden aufgeſtellt worden ſind, werden nicht einzig aus beruf⸗ lichen Erwägungen geſtellt. Sko belo w, der die Forderungen für anormal erklärt, hofft, daß er zu einer Verſtändigung mit den Ar⸗ beitern gelangen werde. Bereits ſollen einige Induſtrielle der Regie⸗ rung gegenüber verſichert haben, daß ſie alle Opfer bringen wollen, um die neue ernſte Gefahr für Rußland zu beſchwören. Großfürſt Nikolai verhaftet. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Mai. (Prin.⸗Tel..) Nach einer Genfer Meldung aus Varis meldet Petit Journal aus Petersburg, Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch ſei auf Befehl der proviſoriſchen Regie⸗ rung in Haft genommen worden. In Tiflis haben infolgemonarchiſcher Propaganda Unruhen ſtatige⸗ funden. Sebaſtopol abgeſperrt. O Rotterdam, 31. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Süd⸗ ruſſiſche Blätter melden, daß die Eiſenbahnlinie Sinferopol— Sebaſtopol ihren Verkehr gänzlich eingeſtellt habe. Der Beſuch der Stadt Sebaſtopol wurde verboten, ſo⸗ daß dieſelbe zurzeit von ganz Rußland iſoliert erſcheint.„Ju⸗ ſchei Krai“ wirft die Frage auf, was denn in Sebaſtopol vor⸗ gehe und verlangt von der Regierung ſofortige Aufklärung. Bern, 31. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Das„Petit Journal“ meldet aus Jaſſy: Der Munitionsminiſter Thomas iſt in Jaſſy eingetroffen. Kriegsminiſter Kerenſki wird in den nächſten Tagen erwartet. Die Sozialiſtenkonferenz in Stochholm. Ddie Erklärung der öſterreichiſchen Sozialdemokratie. Stockholm, 31. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) In ihrer Erklärung ſagten die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Oeſterreichs ihre Bedingungen: 1. daß ſie einen Friedensſchlußohne Annexio⸗ nen fordern, 2. daß ſie auch die bürgerlichen Regierungen und die herr⸗ ſchenden Bourgeoiſien in gleicher Weiſe für den Krieg für o b⸗ jektiv verantwortlich halten und auch darum für einen allgemeinen Frieden ohne Entſchädigungen eintreten. Aus dieſem Grunde ſind ſie der Meinung, daß die Beant⸗ wortung der Schuldfrage abgelehnt werden muß. Was die einzelnen Nationen betrifft, erklärten ſich die Abgeordneten gegen die Annexion von Belgien, für ſtaatliche Selbſtändigkeit des ſerbiſchen Volkes und für den durch Vereinigung mit Montenegro herzuſtellen⸗ den freien Zugangs Serbiens zum Meere. Die Bal⸗ kanſtaaten mögen ihre ſtaatlichen Beziehungen im Ein⸗ vernehmen regeln und durch ein Bündnis alle Forderungen der Balkanvölker ſelbſt verwirklichen, 3. die ſfüdſlaviſche Nation der Kronländer Oeſter⸗ reich⸗Ungarns ſamt Bosnien ſollen im Verbande des Reiches bleiben, aber die Abordnung verpflichtet ſich, die Be⸗ ſtrebungen dieſer Völker nach Autonomie jederzeit zu fördern. 4. Die Selbſtändigkeit Finnlands und Ruſſiſch⸗ Polens ſoll geſichert werden. Die Polen in Galizien und Rußland ſollen zunächſt volle Autonomie im Rahmen der beiden Staaten erhalten, wie auch volle nationale Autonomie für die öſterreichiſchen Ruthenen gefordert wird. Die Abgeordneten erwarten von zukünftigen freien Vereinbarungen zwiſchen dem wiedererſtandenen Staate Kongreß⸗Polen und den Mittelmächten eine dauernde Ordnung der polniſchen Frage. 5. Gegenüber gewiſſen Vorwänden, als handle es ſich in dieſem Krieg um die Befreiung der kieinen Völker Oeitar⸗ Nr. 250. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) — Donnerstag, den 31. Mai 1917. reichs, ſtellten die Abgeordneten feſt, daß der öſterreichiſche Staat die kleinen Nationen erhält. Als weſentlichen Beſtand des Friedensvertrags bezeichnen die Abgeordneten wirtſchaft⸗ liche und völkerrechtliche Fragen. Gefordert werden: Wie⸗ derherſtellung der Verkehrsfreiheit zu Lande und auf dem Meere, Abbau des Hochſchutzzölle⸗ ſyſtems, offene Tür in allen Kolonialgebieten, Einrichtung einer gemeinſamen internationalen Verwaltung, ſämtlicher Seehandelsſtraßen und interozeaniſcher Kanäle und Schaf⸗ fung von neuen Welteiſenbahnrouten unter Beteiligung und Mitwirkung aller Mächte. „Die Abgeordneten erheben Einſpruch gegen den wirt⸗ ſchaftlichen Krieg, wie er durch die Pariſer Konferenz im Jahre 1916 in ein Syſtem gebracht wurde. Sie ſind der Anſicht, daß Zollvereinigungen nur dann ein Fortſchritt ſind, wenn ſie auf Erweiterung des freien Verkehrs abzielen. In dem Friedensvorſchlag ſind auch gemeinſame Beſtimmungen im Sinne der von dem internationalen Gewertſchaftskongreß feſtgeſtellten Forderungen zu treffen. Beſonders der Krieg hat alle Bürgſchaften des bisherigen Seekriegrechtes vernichtet. Die Rechtsentwicklung, die in dem Pariſer Vertrag vom Jahr 1856 angebahnt worden iſt, muß weiter geführt werden. Dazu ehören: das Verbot der Kaperei und die Bewaffnung der Handelsſchiffe, Abſchaffung des Seebeuterechts und Einſchrän⸗ kung des Begriffs der Konterbande, von der mindeſtens alle Rohſtoffe der Ernährung ausgeſchloſſen werden müſſen. Zu⸗ rückführung des Blockaderechts auf den alten Umfung, Verbot eines Teiles des Meeres als offenes Kriegsgebiet und Ein⸗ ſchränkung der im See⸗ und Luftkampf zuläſſigen Kriegs⸗ mittel. Die Abordnung trat für die Fortſetzung des Friedens⸗ werkes bei der Haager Konferenz und für vertragsmäßige Einſchränkung der Rüſtungen ein. Soweit Rüſtungen noch erforderlich ſind, iſt die Rüſtungsinduſtrie zu verſtaatlichen. Die öſterreichiſche Sozialdemokratie iſt ohne Vorbehalt zur Einberufung von ſozialiſtiſchen Kongreſſen bereit und hält die Teilnahme für Pflicht jeder Sektion der Internationale⸗ Die Delegierten erwarten, daß alle angeſchloſſenen Sek⸗ tionen in gleichem Geiſte in die Verhandlungen eintreten und halten die Vertretung aller nationalen Sektionen ſowohl der Mehrheit wie der Minderheit für notwendig. Die tſchechiſchen, polniſchen und bosniſchen Abordnunger werden ihren Standpunkt genau feſtlegen nach Beratungen mit den anderen Sektionen, welche von ihrer Sektion ab⸗ bangte ſind, und mit denen ſie ihre Probleme zu erörtern haben. Die bosniſch⸗herzegowiniſchen Delegierten in Stockholm ſind nicht genügend unterrichtet. Budapeſt, 31. Mai.(Priv.⸗Tel. z..)„Az Eſt“ meldet aus Stockhölm, daß die bosniſch⸗herzegowiniſchen Dele⸗ gierten in Stockholm 140 in verſchiedenen Fragen als unorien⸗ tiert erwieſen und daß aus dieſem Grunde in den Beratungen mit denſelben eine Pauſe eintreten mußte, während welcher ſichdie Parteigenoſſen untereinander beſprachen. 9 Stockholm, 30. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des ſchwediſchen Telegramm⸗Büros. Der holländiſch⸗kanadiſche Ausſchuß erhielt von dem engliſchen Miniſter Henderſon auf ſeiner Durchreiſe in Stockholm die Mitteilung, daß die Ar⸗ beiter⸗ und Sozialiſtenorganiſationen Groß⸗Britanniens ſich der Konferenz von Stockholm angeſchloſſen haben. Die Mehrheitsabordnung wird der Unterſtaatsſekretär Robert, Mitglied des Unterhauſes, führen, die Minderheitsabordnung Ramſay Macdonald, Mitglied des Unterhauſes. ORotterdam, 31. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Aus Stock⸗ holm wird gemeldet, daß der Führer der ſchwediſchen Mi⸗ norität, Gri m m, der in Petersburg mit dem Arbeiter⸗ und Soldatenrat unterhandelt, ſeiner Partei gegenüber erklärte, es ſei in Petersburg eine ſtarke Bewegung vorhanden, welche darauf abzielt, die internationale Sozialiſten⸗ konferenz mit der vom Arbeiter⸗ und Soldatenrat ge⸗ planten Konferenz zu vereinigen. Eine ſolche Konferenz würde von den Ruſſen ſicher beſchickt werden. Ferner beklagte Grimm, daß er noch nicht Gelegenheit gehabt habe, mit den deutſchen Sozialiſten Fühlung zu nehmen; nur von dem deutſchen Abgeordneten Haaſe habe er ein kurzes Tele⸗ gramm erhalten, in welchem dieſer anzeigt, daß ſich leider die Abreiſe der deutſchen ſozialiſtiſchen Minderheit nach Stock⸗ holm wieder verzögern werde. Die Sitzung des Reichsrates. Bundesfreundliche Kundgebungen. Wien, 30. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Meldung des Wiener Korr.⸗Bur. Abgeordnetenhaus. Fortſ. und Schluß. Nach der Wahl der Schriftführer erhielt der Präſident die Ermächtigung des Hauſes, dem Kaiſer die ergebenſte Hul⸗ digung zu Füßen zu legen und zugleich ihm als oberſten Kriegsherrn Grüße für die Armee im Felde entbieten zu dürfen.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Weiter erbat der Präſident die Ermächtigung, an die Volksvertretungen Ungarns, der verbündeten Staaten des deutſchen Reiches, Bulgariens und der Türkei Begrüßungstelegramme ſenden zu Hürfen.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Der tſchechiche Abgeordnete Stanek und der Südflave Koroces gaben Erklärungen ab, in welchen ſie das Streben nach Vereinigung der von den Stämmen des tſchechiſch⸗ſlaviſchen Volkes bezw. von Slovenen, Kroaten und Serben bewohnten Gebiete der Monarchie zu ſelbſtändigen Statskörpern unter dem Szepter der Dynaſtie Habsburg ausdrückten. Abgeordneter Kalin (Tſcheche) äußerte ſeine Sympathien für die ruſſiſche Revo⸗ lution und für die von ihr vertretenen Grundſätze der Frei⸗ heit, Gleichheit und Brüderlichkeit ſämtlicher Völker. Der Ukrainer Petruoziertez vertrat die Forderung nach Schaffung einer ſtaatsrechtlichen Einheit der ukrainiſchen Ge⸗ biete im Rahmen der geſamtſtaatlichen Organiſation der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie. Er proteſtierte gegen die Angliederung der utrainiſchen Gebiete von Cholmland, Podlachien und Wolhynien an das zu ſchaffende Königreich Polen u. begrüßte die Beſtrebungen der Ukrainer Rußlands für die Erlangung der ſtaatlichen Selbſtbeſtim⸗ mung und ihres Rechtes. Abgeordneter Pacher erklärte im Namen des deutſchen Nationalverbandes und der Chriſtlich⸗ Sozialen, jeder Verſuch der Wiedererweckung des böhmiſchen Staatsrechtes ſowie die ſtaatsrechtlichen Beſtrebungen der ſüdſlaviſchen Abgeordneten würden auf die entſchloſſene Ab⸗ wehr der Deutſchen Oeſterreichs ſtoßen. Der Obmann des Polenklubs Lazarski erklärte, der Pobenklub werde im ge⸗ getzenen Zeitpunkte zur Polenfrage Stellung nehmen. Der Pole Stapinsky ſtellte feſt, daß auch die Polen den Standpunkt einnähmen, daß alle von Polen bewohnten Ge⸗ biete vereinigt werden ſollen. Miniſterpräſident Graf Clam⸗ Martinic erklärte, die Regierung werde zu dem Inhalt der vorgebrachten Erklärungen in einer der erſten auf die Thronrede folgenden Sitzungen Stellung nehmen. Die nächſte Sitzung findet am 5. Juni ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen die Ausſchußwahlen, der Bericht des Geſchäftsordnungsausſchuſſes über die Reform der Geſchäfts⸗ ordnung und das Budgetproviſorium. Vom Präſidenten des deutſchen Reichstags, Kämpf, iſt bei dem Präſidenten ein, Teleggamm mit herzlichen Grüßen und bundesfreundlichen Glückwün⸗ ſchen eingetroffen, in welchem ertlärt wird: „Feſt an einander geſchloſſen kämpfen die Heere und die Flotten der verbündeten Reiche für unſere Freiheit und unſere Unabhängigkeit, für unſer Leben. Der ſiegreiche Friede wird, des ſind wir ſicher, Fürſten und Völker vereint finden, die Wunden zu heilen, die dieſer gewaltigſte aller Kriege uns geſchlagen hat, und unſere Nationen zu neuer Blüte, Kraft und Wohlfahrt führen.“ Die Eröffnungsſitzung des Herrenhauſes. Wien, 31. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Herrenhaus. In der heutigen Eröffnungsſitzung hielt der Vor⸗ ſitzende, Vizepräſident Fürſt von Fürſtenberg, eine Rede, in der er zunächſt mit Worten tiefſter Trauer der Er⸗ mordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand ge⸗ dachte und die enge Waffenbrüderſchaft der Mit⸗ telmächte mit der Türkei und Bulgarien hervorhob.„Alle An⸗ ſtrengungen der Gegner,“ erklärte der Redner,„uns militä⸗ riſch zu bezwingen, ſind ebenſo fruchtlos geblieben wie ihr ruchloſer Plan, uns durch Hunger zu beugen, zuſchanden wurde.“ Der Redner rühmte die Leiſtungen der öſterreichi⸗ ſchen Völker und begrüßte mit Stolz und Dankbarkeit das wackere Volk in Waffen und die herrliche Armee und Flotte. An allen Fronten richteten öſterreichiſch⸗ungariſche und ſeine verbündeten Heere ein feſtes Bollwerk auf, das allen Stür⸗ men und Gefahren ehernen Stand halte. Der Redner hob ins⸗ beſondere die heißen Kämpfe der Iſonzoarmee hervor, die ſeit Wochen den wilden Anſturm des Erzfeindes ſiegreich abwehrt. Mit freudigem Stolz, fuhr er fort, begrüßt das Herrenhaus die ihm jüngſt als Mitglieder zu⸗ gewachſenen Heerführer und Generäle. Dankbare Bewunde⸗ rung gebührt auch der Bevölkerung des Hinterlandes, dem braven Landmann, dem Arbeiter ſowie den Frauen, die wie wahre Helden ausharren bis zum ſiegreichen Ende. Möge der kommende Friede, deſſen Morgenröte wir wahrzunehmen glauben unſeren Völkern in reichem Maße alle Segnungen bringen, die ſie vollauf verdient haben. Der Redner hielt ſo⸗ dann einen tiefempfundenen Nachruf für Kaiſer Franz Joſef, ſchloß mit einer Huldigung für den Kaiſer und König Karl und erklärte, ſo wie die Soldaten ihren Kaiſer lieben, der unter ihnen gelebt hat und ihre Leiden und ihre Freuden kennt und mit jedem in ſeiner Mutterſprache redet, ebenſo wandten ſich die Herzen des ganzen Volkes dem Kaiſer im Fluge zu. Das Volk wiſſe, daß der Kaiſer mit ihm ſeine Küm⸗ merniſſe teilt und nur darauf bedacht iſt, ſie zu erleichtern. Der Redner brachte ſchließlich ein Hoch aus auf den Kaiſer, in das das Haus begeiſtert einſtimmte. Bei der Berleſung des Einlaufes drückte der Vorſitzende die Gefühle des ſcheus und der Entrüſtung aus über die Ermordung des Miniſter⸗ präſidenten Grafen Stürgkh. Nach Vornahme der Wahl wurde die Sitzung geſchloſſen. Ein Telegramm des Reichsratspräſidenten an den Reichstag. Wien, 31. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der deutſch⸗ nationale Verband wählte an Stelle des zum Präſi⸗ denten des Abgeordnetenhauſes gewählten Dr. Groß den Abgeordneten Dobernig einſtimmig zum Obmann. Der Präſident des Abgeordnetenhauſes richtete an das Präſidium des Deutſchen Reichstags folgendes Telegramm: Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus entbietet bei ſeinem Zuſammentritt dem Deutſchen Reichstag die herzlichſten Grüße. Das Bündnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie beſtand im Krieg die Feuerprobe. Aufgabe der beiderſeitigen Voltsvertretung wird ſein, dafür zu ſorgen, daß das mit Strömen edlen Bluts gekittete und gefeſtigte Bündnis nicht nur weiter beſteht, ſon⸗ dern auch weiter entwickelt wird zum Segen unſerer Völker. Möge den Waffen der glorreichen Verbündeten der Sieg treu bleiben, damit wir eheſtens zu einem ehren⸗ vollen Frieden gelangen. Jur ungariſchen Kriſis. Budapeſt, 31. Mai.(Priv.⸗Tel. z..)„Budapeſti Hirlap“ ſchreibt heute in ſeinen Ausführungen über die unga⸗ riſche Miniſterkriſis, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach die Bei⸗ legung derſelben nicht unmittelbar bevorſtände, da König Karl augenblicklich ſehr lebhaft mit den öſterreichi⸗ ſchen Angelegenheiten beſchäftigt ſei und ſich deshalb zurzeit der Beilegung der ungariſchen Kriſis nicht widmen könne. * Rücktritt des Stalthalters von Trieſt. Graz, 31. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Grazer Volksblatt“ meldet, daß der Rücktritt des Statthalters von Trieſt zu erwarten ſteht. Als Nachfolger bezeichnet dasſelbe Blatt den jetzigen Adjutanten des Kaiſers, Ritter von Mar⸗ gutti, der ſich in Trieſt großer Beliebtheit erfreut. Zur belgijchen Frage. Einen neuen und ſehr beachtenswerten Geſichtspunkt zur belgiſchen Frage bringt Dr. J. Reinke, Mitglied des Herrenhauſes im„Tag“ herbei. Er ſchreibt: Wollen wir uns England gegenüber behaupten, ſo werden wir nicht daran denken dürfen, Belgien militäriſch, wirtſchaftlich und politiſch wieder aus der Hand zu geben; täten wir es, ſo wäre dies in den Augen unſerer ſämtlichen Gegner nichts anders als ein gewal⸗ tiger politiſcher Fehler. Eine„Annexion“ Belgiens braucht darum nicht in Frage zu kommen. Hierbei ſei ein bisher kaum beachteter Geſichtspunkt angedeutet. Im„Rußkoje Slowo“ ward kürzlich hin⸗ gewieſen auf den Wert eines nach dem Kriege zu ſchließenden Bünd⸗ niſſes zwiſchen Deutſchland, Rußland und Japan. Das Blatt ſagt, nach Friedensſchluß dürften Sympathien und Antipathien keine Rolle mehr ſpielen, nur die großen gemeinſamen Intereſſen der drei Mächte wären dann ausſchlaggebend. Dieſer Gedanke beſitzt bei uns viele Freunde. Im Hiwblick darauf ſagte kürzlich einer unſerer hervoragendſten Staatsmänner zu mir: Behalten wir die Hand über Belgien, ſo wird dies als ein Beweis von Stärke vor allem den Japanern imponieren;— 15 wir Bel⸗ ien dagegen fahren, ſo werden die Japaner darin ein ſo großes Zeichen von Schwäche erblicken, daß ein Bündnis mit un⸗ ihnen wenig begehrenswert erſcheinen dürfte. Belgien hat Uns aber geradezu herausgefordert, ſeinen handelspolitiſchen Anſchluß an Heulſchland zu erzwingen, weil es ſich der gegen uns gerichteten Pariſer Wirtſchaftskonferenz anſchloß. Als bündnisfähig wird in Zukunft nur der Starke gelten. Auch werden wir einen neuen Krieg mit England nur permeiden können, wenn wir ihm gegenüber in Seegeltung ſo mächtig daſtehen, daß wir ihm imponieren; daß ein ſolcher Krieg für England nicht nur ein Riſilo bedeutet, ſondern ihm vorausſichtlich Verderben bringen wird. Den dafür erforderlichen Machtzuwachs werden wir mit der milTfäriſchen Feherrſchung der belgiſchen Küſt gewinnen. Das durch und durch friedliebende Deutſchland mi dann von ſich aus zu einer Kriegführung gegen England keine. iti anlaſſung haben, ſofern das Inſelreich fortan eine loyale Polten gegen uns befolgt. Es ſteht zu erwarten, daß England unter ſolche, Umſtänden zu einer rückſichtsvollen, ja freundlichen Nachba gegen uns übergehen wird. iel⸗ Gemäß der ganzen Haltung, die wir in der Kriegsdie, frage einnehmen, können wir dieſen Ausführungen nur aus zuſtimmen. Die belgiſche Frage iſt der Kern⸗ ſie punkt des deutſch⸗engliſchen Gegenſatzes. So empfinden auch unſere Feinde und ihre amerikaniſchen Genoſſen. tereſſante Mitteilungen macht gerade Georg Bernhard in er „Voſſ. Ztg.“ Ihm gegenüber hat der amerikaniſche Botſ ft Gerard mehrfach betont, daß der amerikaniſche 95 ſident an der Wiederherſtellung Belgieh n größte Intereſſe habe, daß Annexionen Deutſchl⸗ en im Oſten aber auf keinen Widerſpruch in den Bercime Staaten ſtoßen würden. Warum dieſes Intereſſe? Ame Leitſtern iſt die Verhinderung eines deutſchen Sieges⸗ ſch⸗ den deutſchen Sieg will, muß Belgiens Anſchluß an Deu land(in welcher Form immer) wollen. Dämmernde Erkenntnis in England. In der Londoner Wochenſchrift„The World“ gibt der be engliſche Politiker und Schriftſteller Weſt F. de Wend⸗Senee unt der Lage Englands folgende Schilderung:„Der ſeit dem 1. Reſühr erklärte deutſche U⸗Boot⸗Krieg wird noch immer weiter 9 aben Obwohl wir auf Grund früher gemachter Erfahrungen gelernt ſic müßten, daß im allgemeinen deutſche Ankündigungen nicht mit Worken genug ſein lafſen, ſondern daß en, Deutſchen nicht nachlaſſen, ſolche Zuſagen ſoweit als möglich anen füllen, hat dennoch unſere Admiralität keine entſprechend wirk nen. Vorbereitungen getroffen, um der neuen Gefahr zu GeePahe Während der letzten Monate, in denen ſich die U⸗Boot⸗Ge ung dauernd ſteigerte, iſt unſere 000 auf Beſcügonh derſelben immer geringer geworden. Daß jetzt die 8 det Gefahr in das helle Licht gerückt worden iſt, haben wir allei blic⸗ Preſſe zu verdanken, die beharrlich auf die mit unſerer lichen Lage verbundenen Gefahren hinwies. Bis vor wenigen meil, haben die Miniſter noch das Volk durch Verbreitteig von Grengol, plätzen, wie„Die Morgendämmerung, die nach langer, 3 Ul⸗ verbrachter Nacht anbricht“, oder„Der ununterbrochene Erfo 0 ſerer Waffen“ oder„Die ſtille Wirkſamkeit unſerer Flotte ab 1 Schriftſtelter, die verſucht haben, unſere Lage, ſo wie ſie wir 0 ſein ſcheint, darzulegen, wurden als Peſſimiſten. Agitatoren hei Feiglinge hingeſtellt und um ihr Anſehen gebracht. Die Du Unſerer Regierenden und die Gleichgültigkeſt der Regierten ten in ermöglicht, das Spiel zu verſäumen, während noch alle Ke unſerer Hand waren. Im Augenblick iſt die Mögli eines Sieges noch ebenſo auf Seiten der ſchen wie der Alliierten vorhanden. Trotz der, doch gelobten Fortſchritte unſerer Truppen an der Weſtfront beſtehe ne nur geringe Ausſicht, noch in dieſem Jahr militäriſche Entſcheidung herbeizuführen. ſeinen Deutſchland wird ſich nicht als beſiegt anſehen, ſolange es 25 U⸗Boot⸗Krieg mit ſolchen Erfolgen durchführen kann. Andeſſieber, ſind wir nicht genügend Herr der militäriſchen Lage, um eine m t gabe erzwingen zu können. Und ehe wir eine ſolche Wbe erreichen können, iſt der Krieg vielleicht ſchon durch 0 fir dle. Faktoren entſchieden. Diejenigen Leute, die bei un? n den Verzögerung unſerer Blockade verantwortlich ſind, verdienen, angett höchſten Bäumen aufgehängt zu werden. Jetzt bleibt allein R chland lauf, welches Land zuerſt ausgehungert ſein wird, übrig. Den ngeb befindet ſich augenblicklich zweifellos, was die Nahrungsmittel 9 wird noch in einer ſchwierigeren Lage als wir. Aber dieſe Breſ die⸗ kannn durch Deutſchlands rieſige Fortſchritte bei den taali gen Hwendun rungen, durch ſeine Organiſation und durch Englands Verſ bald ausgeglichen ſein. haben Wir dürfen keinen Augenblick mehr verſäumen. Wit ie ſchon zwei Monate mit Veröffentlichungen von Aufrufen an völkerung verbracht. Zwangsrationierung muß lich in verzüglich eingeführt werden.... Wir befinden uns tatſächg ſo einer ſehr ungünſtigen Lage. Man hat alle dieſe Augen lange vernachläſſigt, daß unſer Staatsſchiff jeden blick an einer Klippe ſcheitern kann.“ Zum Schutz gegen Sabotage. Die Häufung von Brandſtiftungen gerade um letzten Tagen drängt den Verdacht auf, daß es ſich Hanh, die planmäßige Ausführung verbrecheriſcher mndell lungen mit politiſchem Hintergrund heeigel, Daß auch die militäriſchen Behörden dieſer Anſicht Zume des beweiſt anſcheinend die ſoeben erfolgte Veröffentlichung u, Oberkomamndos in den Marken, die die Beſchäftigeuiehen 0 83— in——— kommenden Betn ganz verbietet oder ſtark ei änkt. ert, Dieſer Erlaß, der ohne Zweifel die Gefahr verbreh iſ ſcher Anſchläge auf unſere Heeresrüſtung ſtark eindün gan mit Freuden zu begrüßen. Dennoch aber wird er nicht herh hinreichen, um alle Vorkommniſſe ſolcher Att zu e Es iſt nämlich nicht von der Hand zu weiſen, daß es ven he⸗ auch bei uns Leute gibt, die von feindlichem G ſtochen oder vielleicht von Friedenswahnv tungen irregeführt, ihre Hand zu ſolchem vepi riſchen Werk hergeben. Zur Entdeckung dieſer Tütet ihren. ihrem dunklen Treiben zwar das Ende des Krieges! Sinne niemals herbeiführen, aber leider Gottes. erloſ eine Schädigung unſerer Rüſtung, beklagenswerte fam von Menſchenleben auf unſerer Seite bewirken kömn nur ein Weg führen: Schärfſte Aufmerkſaſfehe bei allen Mitarbeitern in dieſen Bet dchte und unverzügliche Meldung jeder ver gen Wahrnehm ungl cchel Hierbei darf ſich kein falſches Gefühl der Kamfanbe hindernd in den Weg ſtellen. Solidarität zwiſchen ger ſolch und Arbeitsgenoſſen iſt gewiß etwas Schönes. A echeliſh, Verpflichtungen hören auf, wo es ſich um verbe V Handlungen, um Anſchläge gegen das Wohl unſere“ e im Kampfe um unſer Sein oder Nichtſein haudelt wil, den Schrldigen ſchont, der deckt ihm den Rücken dermen mitſchuldig, wird ſein“Helfershelſer bei dem landesbe r M, ſchen Tun. Auch die Furcht vor einer Verurteilung nen ſu, zeige durch die übrige Mitarbeiterſchaft darf hier, halten. Jeder Arbeiter, der das Gefühl für Recht, Deulſeh recht nicht verloren hat, dem noch ein Empfinden fügzut 1 lands Ehre, ein Gefühl der Verantwortung für der Bii, Leben der Kameraden draußen an der Front inen perbt wohnt, wird es ohne weiteres verſtehen, daß ſolch gern den cheriſchen Anſchlägen mit allen Mitteln ein Ende behötn, werden muß. Wo aber die Macht der Aufftcher Lole verſagt— man kann nicht in jeden Arbeitsſaal o Mohrg ſchuppen ein paar Schutzleute ſtellen, eine ſolche enen die würde im übrigen das Ehrgefühl aller rechtſcha beiter auch mit vollem Grunde verletzen— da muSelhſi Arbefterſchaft in ihrem gutgeſinnten Teil zur die ri/ ſchreiten und von ſich aus Maßnahmen treffen, üre digen dingfeſt zu machen und ihnen ihr ver hoffen% ſches Vorhaben zu vereiteln. Es iſt feſt 315 das ein ſolcher Aufruf an das Rechtsempfinden un kändiſche Gefächl unſerer deutſchen Arbetter leimzn, verféhlen und zum guten Erfolg führen wird. letzt un, S 5 —— — ————— 5FCCFRR— — — — ,, — ———— S,,, —— — — —— —— ——————— — —— , Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nus Stadt und Land. ———. bel Wolf, Waldhof, Speckweg 53. WWef, er Ceor Papsdorf, Sohn des Hofmuſikers Aug. „ B. 2, 16. Wſfger Ernſt Rothſchild, Sohn des Kaufmanns Mich. Hreicten hier, bei einem Feldartl.⸗Reat. aker dter Karl Marſteller, wohnhaft Eichelsheimerſtr. 40, ehm er Deutſchen Petroleum⸗Verkaufsgeſellſchaft und Sohn des eiſters Karl Marſteller hier, unter gleichzeitiger Beförde⸗ Unteroffizier. 3 Heinrich Bommarius, Sohn des verſtorbenen agen Nus nde kermeiſters Adam Bommarius, wohnhaft S 4, 17, für —5 Leiſtung vor dem Feinde. ſhen botier Georg Kohl, 18 Jahre alter Sohn des ſeit langen deiapden Unionwerken.C. beſchäftigten Arbeitere Philipp . Kriedrichsfelderſtr. 52, nachdem er erſt 8 Wochen im Felde . Herrnin Keißlberr, Kanonier bei einem Fußart.⸗Regt., Sohn Jakob Keßler in Wallſtadt. * SSe Kreu.z 1. Klaſiſe, erhielten: Lt. d. R. Dr. * ö von Karlsruhe, Unteroff. Kaufmann Fritz Butzer Knle mbeim, Unteroff. Lorenz Venter von Wiesloch, St. Willi 2 9* Odenheim, Lt. d. R. Otto Ammann von Bretten, Lt. Fr. zatqng Toagnonodonzs(pogsunoch uaa aduprgurag 9 WNa5„Et. Adolf Beyle, Lehrer in Furtwangen, Unteroff. 0 n r von Rorgenwies bei Konſtanz, Bizefeldw. Bruno Undbe enbrrg, Vizewachtmeiſter Sachmann von Neuweier, 0 er Richterr von Pforzheim, Lt. Philipp Hovnig, —— Ottenheim bei Lahr, Bizeſeldw. Abert Rom bach — bei Emmendingen, Unteroff. Peter Hoffmann von 5 Maior Max Williawd von Heidelberg und Fliegerlt. eberbe von Mudau. M. Papierwäſche. deruhierhemden aus Ja pac, die an der ruſſiſchen 0 endet werden, berichten die Blätter. Die Vorzüge dieſe⸗ 8 ber kükes ſind klar: Das Papierhemd iſt hygieniſch dem üäbnt Baumwollhemd und außerdem billiger. nd ſich, angeſichts der bei uns beſtehenden Knappheit an 0 Baumwolle, die hygieniſchen Vorzüge zu beleuchten. 8 ein ſchlechter Wärmeleiter, hält alſo beſſer als Leinen die außen beiſammen uad verhindert den Zutritt der kalten Luft 0 1 Das iſt umſo wichtiger, als ein großer Teil unſerer zu Wärme unzeſetzt wird, welcher durch Strahlung und un der umgebenden Luft verloren geht. Je weniger — Körper nun verausgabt, deſto mehr kann die — iſt im Körper eingeſchränkt werden. Auf dieſen drr im auch die allgemein bekannte Tatſache zurückzuführen, Had mer und in warmen Gegenden weniger eſſen, ins⸗ der Fetthunger geringer iſt als im Winter und in kalten äerunapierbenden erleichtern alſo nicht nur das Ertragen leichter zu tragen, ein Punkt, auf den hinzuweiſen jetzt nicht unangebracht iſt. Bei Beſchmutzung. Infektion oder wird der Schädling, den ſchmutzige Wäſche in hygie⸗ ee inmner darſtellt, wecbrannl. Eind doch die Koſten 0 erhemdes immer noch geringer, als die, die durch Ab⸗ De Lir Tragen und Waſchen eines anderen Hemdes entſtehen. Japaner erweiſen ihren ruſſiſchen Bundesbrüdern mit der us 0 von Papierwäſche alſo einen wichtigen Dienſt. Auch ſoltten beſonders bie Seute, die ſtändiger Schmut“, An⸗ ſind Ungezierer⸗Geſahr und heftigem Temperaturwechſel aus⸗ (Sean,, Papferrwäſche tragen. — iſt weiterhin das japam iſche Papiertaſchen⸗ Wuptungleich mehr den hygieniſchen Anſprüchen genügt, als b aktiſchen Leinentücher. Wie wenig Menſchen ſind in der Wound dieſe Tüchlein zu wechſeln, wie es eigentlich Sauber⸗ Aud Pooiene verkangen. Das gleiche gilt von papiernen 8 chern, auf deren Verwendung in öffentlichen Speiſe⸗ 4 man noch viel zu wenig ſtößt. Man ſollte allenthalben unſerer Voreltern zurückkehren und den blanken, gut ge⸗ Diſch wieder atlgemein zu Ehren konmen laſſen. Es iſt han„ wenn von den Gaſtwirten immer wieder betont wird, aus Konkurrenzrückſichten den weißgedeckten Tiſch im 9730 beibehalten müſſe. Wir müſſen ſparen und noch einmal uund wer an der rechten Stelle an Leinen und Baumwolle Bedürftzge kleiden und erweiſt dem Vaterlande einen N —— Beförderung. Hermann Bujard, Pionier bei 10 W atl., Sohn des Stadtpfarrers Bujard in Waldhof, Fähnrich befördert. U* hekendene, Geld. Es wurde u. a. aufgefunden: am 14. 0 dem Bahnhof in Bruchſal ein Geldbeutel mit 18 M. FPn T tit auf dem Bohnhof in Durlach der Betrag .6 05 am 17. April 1917 im Zug 733 ein Geldbeutel mit 98. abgeliefert in Rheinau(Hafen); am 17. April 1917 80 Ene Handtaſche mit 12 M. 34 Pfg, abgeliefert in Weil⸗ 0 See ean 20, Nprit 1917 auf dem Bahnhof, in Freiburg⸗ 05 utel mit 75 M. 52 Pfg., am 21. April 1917 im beutel mit 14., abgeliefert in Wertheim; am auf dem Bahnhof in Mannheim ein Geldbeutel n nbilden, ſondern helien auch Störungen in der Lebens⸗ Pig.; am 23. April 1917 auf dem Bahnhof in Heidel⸗ berg ein Geldbeutel mit 7 M. 05 Pfg.; am 25. April 1917 im Zug 86 eine Handtaſche mit 16 M. 18 Pfg., abgeliefert in Offenburg; am 25. April 1917 auf dem Bahnhof in Erzingen der Betrag von 20 Mark am 27. April 1917 im Zug 6082 ein Geldbeutel mit 16 M. 65 Pfg., abgeliefert in Singen(Hohentwiel). * Gemüſehöchſtpreiſe in ganz Heſſen. Nachdem die heſſiſche Landesgemüſeſtelle vor drei Wochen bereits Erzeugerhöchſtpreiſe für Gemüſe feſtgeſetzt hat, ſind jetzt auch die für Großhandel und Kleinhandel gefolgt. Die Preiſe werden allen Intereſſen gerecht, ſind in einzelnem, vor allem bei den Spargeln mit ihrer reichen Ernte, recht hoch, was aber wieder eine Folge der preistreibenden Abſchlüſſe durch die Lieferungsverträge iſt, in anderem wieder, ſo bei Stangenbohnen, angemeſſen und teilweiſe geringer als im ver⸗ gangenen Jahr. Im einzelnen ſtellen ſich die Verbraucherpreiſe:: Spargel J 85 49 Spargel 11 50 Pfg., Rhabarber 18 Pfg., Erbſen 35 Pfg., Zuckererbſen 40 Pfg., Stangenbohnen 35 Pfg., Buſchbohnen 30 Pfg., Puffbohnen 30 Pfg., Mairüben 12 Pfg., Karotten vom 10. 6. ab 30 Pfg., vom 1. 8. bis 1. 9. 20 Pfg., Gelberüben Mohrrüben, Möhren ohne Kraut bis 31. 8. 18 Pfg., Kohlrabi vom 20. 6. ab 25 Pfg., vom 20. 7. 20 Pfg., Frühweißkohl vom 15. 7. ab 20 Pfg., vom 1. 9. bis 20. 9. 15 Pfg., dieſe ſämtlich für das Pfund, Winter⸗ kopfſalat 15 9105 Sommerkopfſalat 8 Pfg., dieſe beiden für das Stück, Römiſch Kohl(Mangold) 20 Pfg., Spinat 20 Pfg., Tomaten 38 Pfg., Frühwirſing 25 Pfg., Frührotkraut 25 Pfg., dieſe ſämtlich für das Pfund, Blumenkohl das Stück bis 120 Pfg., Endivien das Stück 15 Pfg., Steckzwiebeln 26 Pfg. Dieſe Preiſe ſtellen nur die oberſte Grenze für marktfähige Ware erſter Klaſſe dar. Geringere Qualitäten müſſen entſprechend billiger gegeben werden. Zugleich iſt der Aufkauf von Gemüſe durch Händler von dem Beſitz eines beſonderen Ausweiſes durch die heſſiſche Landesgemüſeſtelle abhängig gemacht worden, um dem wilden Aufkaufen, wie es letztes Jahr von naſſauiſchen und rheiniſchen Händlern rückſichtslos geübt wurde, vorzubeugen und ſo die Verſorgung der einheimiſchen Bevölkerung zunächſt zu ſichern. Die Ausfuhr von Gemüſe iſt geſtattet gegen einen von der Landesgemüfeſtelle, Sitz Mainz, auszuſtellenden Verſandſchein. vom 31. Mai Schluß). Umfall. Im Hofe eines Fabrikbetriebes in Neckarau geriet am 29. ds. Mts. nachmittags ein 19 Jahre alter Taglöhner von dort zwiſchen einen Eiſenbahnwagen und die Verladerampe, wobei er eine erhebliche Unterleibsquetſchung davontrug. Der Verletzte mußte mit dem Sanitätswagen ins Allg. Krankenhaus hierher überführt werden. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Metzger von Mauer wegen Dieb⸗ ſtahls und ein Sattler von Dreieichenhain wegen Hehlerei. Maunheimer Straf kammer. §S Strafkammer 1. Sigung vom 29. Mai. Laudgerichts⸗Direktor Dr. Viſchefr. Der 44 Jahre alte Taglöhner Adolf Lauinger von hier, ein ſchon oft vorbeſtrafter Dieb, iſt in der Nacht vom 28. zum 29. v. Mts. in den Keller des Hauſes Rheinvillenſtraße 6 eingeſtiegen, wie er ſagt, um Nahrungsmittel zu holen. Er hat auch, wie er ſagt tat⸗ ſächlich nur etwas gegeſſen und getrunken. Auf die Frage, warum er nicht arbeitet, gab er eine patzige Antwort. Mit Rückſicht auf ſeine vielen und hohen Vorſtrafen wird eine Zuchthausſtraſe von 3 ZJahren 6 Monaten über ihn verhängt. Der 15jährige Xaver E. hat im Oktober v. Is. in Neckarau einer Frau Heim zwei Haſen im Wert von 20 /, im November v. Is. dem Avbeiter J. Ketterer einen Haſen im Wert von 25/ und dem Ju⸗ ſtallateur Reuz einen kleinen Elektromotor entwendet. Urteil 6 Wochen Gefängnis. Die Verkäuferin Frida Metz aus Ziegelhauſen hat am 17. Februar ds. Is. in Heidelberg einem Dienſtmädchen eine Jacke im Werte von 30„ und einen Schirm im Wert von 6„/, am 19. Febr. ds. Is. in Mannheim der Charlotte Kerker Kleidungsſtücke im Werte von 40/ und 10 bar und am 12. März ds. Is. in Augsburg der Betty Böhm einen Schirm und der Marie Kerſchbaum 50/ bar weggenommen. Gegen die vorbeſtrafte Diebin wird auf 1 Jahr Gefängnis erkanut. Wegen übermäßiger Preisſteigerung hatte das Schöffengericht den Fabrikanten Peter Knauf aus Groß⸗Rohrheim zu einer Geldſtrafe von 100% verurteilt. Knauf hatte ſich, angelockt durch die Kriegs⸗ konjunktur, auf Waſchpulver geworfen und in Neckarau die Herſtel⸗ lung eines ſolchen aus Soda, Ton uſw. fabrikmäßig betrieben. Er verſuchte es mit verſchiedenen Sorten, ſtellte aber die Verkaufspreiſe ſo, daß er bis zu 200 Prozent verdiente. Wo die Sachverſtändigen einen Preis von 72/ für angemeſſen hielten, forderte er 100—110 c für 100 Kilo. Die Berufung blieb ohne Erfolg. Verworfen wird auch die Berufung des Gipſers Friedrich Engelhardt aus Speyer, der am 31. Januar ds. Is. in Frie⸗ drichsfeld von Landwirt Maß ein Schlachtſchwein unter Ueberſchrei⸗ tung des Höchſtpreiſes gekauft hatte und deshalb ſchöffengerichtlich zu 50 c/ Geldſtrafe verurteilt worden iſt. Engelhardt erklärte, er habe das 170 Pfund ſchwere Tier zum Einlegen gekauft, er habe es aber geſchlachtet, weil es durch das ſchlechte Futter nicht gedieh. Dieſe Entſchulbigung wurde nicht als ſtichhaltig angeſehen. Vorſitzender Pfalz, heſſen und Umgebung. * Speyer, 29. Mai. Der am 24. ds. Mts. in 82. Lebensjahre verſchiedene K. Regierungsdirektor Karl Albrecht von Ritter, der„Vater des Pfälzer Waldes“, wurde am Pfingſtſamstag nachmittag unter zahlreicher Beteiligung der Speyerer Beamtenſchaft, an ihrer Spitze Regierungspräſident v. Neuffer, Speyerer Bürger, vieler äußerer Forſtbeamten, zahleicher Mitglieder des Pfälzerwaldvereins und ſonſtiger Vereinigungen zu Grabe getragen. Nachdem der amtierende Geiſtliche, prot. Stadtpfarrer Theiß, den Heimgegangenen als Menſchen und evangeliſchen Chriſten in warmen Worten gewürdigt hatte, legte Exz. von Neuffer im Namen der pfälziſchen Kreisregierung, an der von Ritter 32 Jahre lang gewirkt hatte, einen Kranz nieder und gedachte dabei in be⸗ wegter, herzlichſter Weiſe der einzigartigen, muſtergiltigen u. vorbildlichen Dienſtleiſtung des Verblichenen, ſeiner hervor⸗ ragenden Verdienſte um Wald und Waidwerk und ſeines ruhigen und vornehmen Weſens. Der Amtsnachfolger des Herrn von Ritter, Regierungsdirektor Dr. Wappes, rühmt laut„Pfälz. Rundſchau“ unter Niederlegung eines Kranzes namens der pfälziſchen Forſtbeamten die Verdienſte des Herrn von Ritter und die Entwicklung des pfälziſchen Forſtweſens, das ſich unter ſeiner Leitung aus alten Traditionen heraus zu einem vollwichtigen Zweig der Staatsverwaltung empor ge⸗ arbeitet hat, um die Forderung der Technik des Waldbaues, um die Erſchließung des Pfälzer Waldes und um den Ausbau der Organiſation der pfälziſchen Forſtverwaltung. Was Ritter im Pfälzerwalde geſchaffen, werde Jahrhunderte hindurch noch blühen und gedeihen. Nachdem Regierungs⸗ und Forſtrat Keip er⸗Speyer namens des Korps Hubertia und Forſtrat Schleip⸗Bad Dürkheim namens des pfälziſchen Forſtver⸗ eins Kranz und Nachruf geibidmet hatten, wurden durch den Kreisſchulinſpektor Hartmann in Vertretung des Haupt⸗ vorſtandes des Pfälzerwaldvereins, durch die Schriftleitung der Wochenſchrift„Der Pfälzer Wald“ und einer Reihe von Ortsgruppen des Pfälzerwaldvereins, darunter in erſter Lime Ludwigshaſen und Speyer, dem heimgegangenen Mit⸗ begründer und Leiter des Vereins Kränze auf das Grab ge⸗ legt. Schließlich ließen noch der pfälziſche Verſchönerungs⸗ verein durch Regierungs⸗ und Forſtrat Zwißler und das proteſtant. Presbyterium Speyer durch Dekan Cantzler ihrem hochverdienten und hochgeſchätzten Mitglied Kranz⸗ ſpenden auf die Bahre legen. Der König hat anläßlich des Ablebens des Kgl. Reqierungsdirektors a. D. Karl Albrecht von Ritter an deſſen Tochter Frau Bauamtmann Ullmann, wohnhaft in Solln bei München, z. Zt. in Speyer, nachſtehen⸗ des Telegramm gerichtet:„Die Nachricht von dem Hinſcheiden Ihres Vaters, des Regierungsdirektors von Ritter, hat mich mit aufrichtiger Teilnahme erfüllt. Ich ſpreche Ihnen und allen Familienangehörigen mein wärmſtes Beiſeid aus. Der erſprießlichen Tätigkeit des Verſtorbenen als langjähriger Leiter des pfälziſchen Forſtweſens werde ich ein ehrendes An⸗ denken bewahren. Ludwig.“ Ferner haben S. Exz. der K. Staatsminiſter der Finanzen, Herr von Breunig, in einem Beileidsſchreiben an Frau Bauamtmann Ullmann der hohen Verdienſte gedacht, die der verſtorbene Regierungs⸗ direktor von Ritter ſich um die bayeriſche Forſtverwaltung im Allgemeinen und namentlich in der Pfalz ſowie als lang⸗ jähriger Vorſtand des Pfälzerwaldvereins erworben hat und ſein Bedauern zum Ausdruck gebracht, daß es ihm nicht mehr vergönnt war, ſeine Abſicht, den edlen Verblichenen bei ſeiner nächſten Reiſe in die Pfalz zu beſuchen, auszuführen. * Frankfurt, 30. Mai. Trotz aller Bemühungen der Stadtverwaltung und der hieſigen Kriegsamtsſtelle iſt es nicht möglich geweſen, die Frankfurter Gasanſtalten ſo reichlich mit Kohlen zu verſorgen, daß der dauernde Betrieb auch nur für die nächſte Zeit geſichert iſt. Die Kohlenzufuhr hat viel⸗ mehr von Tag zu Tag abgenommen, ſodaß Frankfurt vor der Gefahr der vollſtändigen Einſtellung der Gasanſtaltsbetriebe ſteht, obwohl nach dem Erlaß des Kriegsamtes vom 7. April die öffentlichen Gasanſtalten zu den Betrieben gehören, die an allererſter Stelle zu be⸗ liefern ſind. Es ſind zwar an die maßgebenden Stellen fort⸗ geſetzt dringende Vorſtellungen gerichtet worden, für eine ge⸗ nügende Kohlenzufuhr zu ſorgen. Bis der Erfolg dieſer Be⸗ mühungen eintritt, muß mit den vorhandenen Beſtänden auf das ſparſamſte umgegangen werden. Der Magiſtrat hat da⸗ her beſchloſſen, zunächſt jeglichen Gasbezug in der Zeit von nachmittags 2½ bis 7 Uhr und nachts von 10½ bis 5 Uhr zu verbieten. Nur für ganz dringende Ausnahme⸗ fälle der Rüſtungsinduſtrien, Krankenhäuſer und ähnliche Betriebe hat ſich der Magiſtrat vorbehalten, auf beſonderen ſchriftlichen Antrag Ausnahmen zuzulaſſen. Die Verordnung iſt ſofort in Kraft getreten. Gleichzeitig wird eine ſtrenge Kontrolle der Haushaltungen und Betriebe ſtattfinden, um die Einhaltung dieſer Verordnung zu ſichern. * Wiesbaden, 29. Mai. Hier wurde ein Unterbeamter nebſt ſeiner Ehefrau wegen Mordverſuchs verhaftet. Die Leute wohnten früher in einem Hauſe mit einem wohl⸗ habenden älteren Herrn, von dem ſie annahmen, daß er ſie in ſeinem Teſtament bedacht habe. Weil es ihnen aber zu lange währte, bis ſie beim natürlichen Laufe der Dinge zu der Erbſchaft kamen, führten ſie ihn dieſer Tage nach Biebrich und ſtießen ihn dort in der Abſicht, ihm das Leben zu nehmen, in den Rhein. Zum Glück eilten auf ſeine Hilferufe in der 0 deutſcher Leibarzt am ruſſiſchen Farenhofe. S zwei, in unſeren Tagen untergegangenen, Welten, chenn ſagen, führen uns die eben bei Duncker und Humblott erſchienenen„Lebenserinnerungen“ von Prof. Martin ſt a Augen, der 1835 ſeine Profeſſur an der Univerſität iw aufgab, um zunächſt Arzt der Großfürſtin Paulowna 8 0 ichehrlotte von Württemberg), der Gemahlin des Groß⸗ de ael zu werden und ſechs Jahre ſpäter Nikolaus 1. Leib⸗ 5 kibeund dieſes Amt bis zum Tode des Kaiſers innehatte. ſlichaßbachtende Arzt, der in die Kreiſe des Adels und der aft kam, bietet uns viele unterhaltende und lehrreiche deruſſiſchen Kultur⸗ und Geſellſchaftsgeſchichte, er hat die 10 0 es kaiſerlichen Hoſes, ſowie ruſſiſche Staatsmänner vor⸗ lätteriſtert. Die Kaiſerin(Charlotte, die Tochter Friedrich I) hat nach ihm„ſich ein allgemeines Urteil über Kunſt kände derſelben angeeignet und liebt es, zuweilen darüber 4 Awer ihre Meinung vertritt ſie dabei lebhaft and iſt geneigt, ee in—92—5 als einen Mangel an Erfahrung oder Feeaebten., Nehaliches lüßt ſch von hrer mſfenhei ſ0 Klen⸗ ſie hat Gehör und eine mäßige mechaniſche Fertigkeit G In ihrem Urteil über muſikaliſche Leiſtungen iſt 90 und and gleich fertig. Sie lüßt ſich dabei viel niehr von en ſe c Gefühl, als von Berſtand und Kritik leiten. Widerſpruch * Euch bier nur ungern, und man ſchadet ſich dadurch leicht el Rto n intereſſantes Charakterbild entwirft Mandt von dem ein us. Man darf ſagen, der Kaiſer hat in ſeinem deutſchen e ebenbürtigen Gegenſpieler gefunden. Wie ſich der 1 läßſ ſor nicht lange von der Großfürſtin Helene„antecham⸗ 8 und, während ſein Lehrer Profeſſor Ruſt in kläglicher 1 e immer von neuem den Verſuch macht, ihn der hohen 17 aülatellen, kurz entſchloſſen ihr ſagt:„Ich bin der Proſeſſor Greifswald; mein ehrwürdiger Lehrer ſtellt mich Ihrer 8 Nute 8 Hoheit als Ihren zweitweiligen Arzt vor, und ich werde 8 Ubemir abhängt, ſeiner Erfahrung Ehre zu machen,“ ſo P m Kaiſer gegenüber ſtets ſeine perſönliche Würde zu N woeußt, er ſetzte dem Kaiſer, der ſchweigende Unterwürfigkeit . 855 k, einen unbeugſamen Willen entgegen; hart ſtießen die aturen aufeinander, aber der Kaiſer fügte ſich. Der annte keine Rückſicht, wenn es ſich um die Ausübung ha. elte, und für den Verkehr mit dem Pahienten hielt er auch am Zarenhofe an dem Grundſatz feſt, daß es richtig wäre, nach Möglichkeit„zwiſchen Arzt und Kranken jede andere Beziehung als die der moraliſchen Dankbarkeit fernzuhalten.“ Von welch rück⸗ haltloſer und doch zartfühlender Offenheit er dem Zaren gegenüber zu ſein vermochte, zeigt die ſchlichte Darſtellung ſeines Verhaltens am Sterbebette Nikolaus I. Bei erneuter Unterſuchung hatte er die be⸗ ginnende Lähmung der Lunge, alſo die Hoffnungsloſigkeit des Zu⸗ ſtandes gefunden. Er ſuchte das Geſpräch mit dem Kranken darguf hinzulenken.„Am Ausdruck des Auges erkannte er nun ſogleich, daß die ganze Bedeutung des Geſprächs aufgefaßt und gewürdigt war... Dieſes Auge, was noch niemand zu vergeſſen vermocht, auf dem es einmal, ſei es freundlich oder ernſt oder nur indifferent eine Zeit geruht, lag voll, groß, faſt leuchtend in dem Halbdunkel des Gemachs auf meinem Geſicht und ſchien jeden Zug desſelben fragend zu analyſieren.“ Und nun folgt des Kaiſer⸗ Frage an den Arzt:„Muß ich denn ſterben?“„Dreimal trat, mir die einfachſte Antwort auf die einfache Frage bis in den Mund,“ fährt Mandt fort, „und dreimal fand ich's wie eine Schnur um den Hals gelegt, bis er doch mit letzter Anſtrengung die Worte„Ja, Ew. Majeſtät“ hervor⸗ brachte. Unmittelbar darauf erkundigte ſich Nikolaus nach dem Er⸗ gebnis der Unterſuchung, dann kam nach einer Pauſe von mehreren Minuten die neue Frage:„Wie haben ſie den Mut gehabt, mir eine ſolche Meinung ſo beſtimmt auszuſprechen.“„Ich habe mehrere Gründe gehabt, Majeſtät!“ antwortete Mandt.„Erſten⸗ und haupt⸗ ſächlich erfülle ich ein Verſprechen. Sie wiſſen, daß ſie mir 5795 etwa 1% Jahren einmal ſagten:„Ich verlange, daß Sie mir die Wahrheit ſagen über Leben und Sterben, wenn ſich die Gelegenheit in einem gegebenen Falle einmal darbieten ſollte.“ Dieſer Fall, Ew.“ Majeſtät, iſt leider eingetreten. Ich erfülle ferner eine traurige Pflicht gegen den Monarchen, Sie haben noch viele Stunden zu leben, Sie haben Ihr vollkommenes Bewußtſein und wiſſen, daß keine Hoffnung mehr bleibt. Dieſe Stunden werden Ew. Majeſtät gewiß anders benutzen, als wenn Sie die Gewißheit, um die es ſich handelt, nicht hätten. Wenigſtens denke ich es mir ſo. Endlich aber habe ich Ew. Majeſtät die Wahrheit geſagt, weil ich Sie liebe und weiß, daß Sie Wahrheit ertragen können.“ Der Kaiſer reichte ſeinem Arzt darauf die rechte Hand und ſagte einfach:„Ich danke Ihnen, Mandt!“ Bis zum näch⸗ ſten Mittag lebte der Kaiſer noch; eine ſeiner letzten Aeußerungen an ſeine Gemahlin, die preußiſche Königstochter, waren die Abſchieds⸗ worte für deren Bruder, den König Friedrich Wilhelm IV.: „Dites A Fritz de rester touiours le méme pour l4 Russie et de ne pas Oublier les paroles de Papal(Sag Fritz, er ſolle für Rußland immer der Gleiche bleiben und Papas Worte nicht vergeſſen). heiteres aus der Geſchichte des Balletts. Wie das Ballett in ſeinen künſtlerſchen Leiſtungen einen durch⸗ weg heiteren Charakter hat, ſo iſt auch die Geſchichte ſeiner Ent⸗ wicklung von unterhaltſamen Tatſachen und Anekdoten durchſetzt. Die Ballettgeſchichte, von der im nächſten Heft der bei der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und Meer Adolf von Muralt einige hübſche Proben liefert, läßt ſich in ihrem Anfang nicht mit vollkommener Genauigkeit feſtſtellen. Die Schautänze der älteſten Kulturvölker bereits hatten manchen ballett⸗ artigen Charakter, ſa die Haremstänze der ägyptiſchen Frauen, ge⸗ wiſſe Tänze der Griechen und die Vorführungen der öffentlichen Tänzerinnen im alten Rom, die zu jedem großen Gaſtmahle gehör⸗ ten. Zur Kaiſerzeit waren in Rom manchmal über 3000 fremde Tänzerinnen anweſend. Intereſſant iſt, daß, trotz der ungeheuren Erfolge moderner Tanzſterne, eine Tänzerin des Altertums in dieſer Hinſicht den Vogel abſchoß, da Theodora an der Seite Juſtinians ſo⸗ gar Kaiſerin wurde. Als eigentlicher Schöpfer des Balletts nach unſeren Begriffen mag die italieniſche Renaiſſance gelten, mancherlei aus dem klaſſiſchen Altertum, aus dem Turnierweſen des Mittel⸗ alters, aus Kirchenfeſten und Maskenſpielen wirkte dabei mit. Be⸗ merkenswert iſt, daß auch Könige ſich nicht davor ſcheuten, perſön⸗ lich in Balletts aufzutreten. So war Ludwig XIV. in ſeiner Art ein Tanzgenie, ſchon im Alter von 13 Jahren trat er in dem Ballett „Kaſſandra“ auf. Er pflegte den Tanz weiter bis zum Jahre 1669 und betätigte ſich in 27 großen Tanzrollen. In dem Ballett „Triumph des Baecchus“ ſtellte er ſogar einen Dieb dar, der unter der Wirkung des Weines auf der Bühne herumtorkelte. Während bis zur Mitte des 17. Jahrhundetrs Oper und Ballett ſtreng von⸗ einander getrennt waren. wurde dann dieſe Scheidegrenze abge⸗ ſchafft, bald konnten die Franzoſen ſich ſogar überhaupt keine Oper ohne Balletteinlage denken. Dies mußte zu ſeinem großen Miß⸗ vergnügen auch Richard Waaner erfahren, da gelegentlich der erſten Tannhäuſer⸗Aufführung in Paris durchaus die Einſchiebung eines Balletts in die Sängerkriegſzene auf der Wartburg verlangt wurde. Die gleichen Schwierigkeiten waren übrigens auch Gluck beſchieden. Bei den Prohen zu ſeiner„Iphigenie in Aulis“ verlangte der be⸗ rühmte erſte Tänzer der Pariſer Oper Veſtris durchaus eine Ballett⸗ einlage, und da Gluck ſich widerſetzte, rief der Tänzer aus:„Ich verlange es, ich, der Gott des Tanzes,“ worauf Gluck erwiderte:„So tanzt im Himmel. wenn Ihr der Gott des Tanzes ſeid, nur nicht in meiner Oper!“ Inzwiſchen hatte das Ballett weſentliche Verände⸗ rungen durchgemacht. Das Monopol der männlichen Tänzer mar Mannhein er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 31. Mai 1911. Nähe beſchäftigte Leute herbei, die ihn aus dem Wäſſer zogen, nachdem er das Bewußtſein bereits verloren hatte. Wiederbelebungsverſuche waren von Exfolg. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, 31. Mal.(Ba. Richtamklich.) Amllich wird verlautbart: Oeſtlicher und ſüdöſtlicher Kriegeſchauplatz. Unverändert. Italieniſcher Krieasſchauplatz. Am Jſonzo geſtern kagsüber nur Artillerie⸗ kümpie. In der Nacht wurde bei San Giovanni füdöſllich von Monfalcone zwei italieniſche Vorſtöße abgewieſen. 8 Der Chef des Generalſtabs. Kaiſer Karls Thronrede. Die Friedeusbereitſchaft der Mittelmächte. Wien, 31. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Bei der heutigen feierlichen Eröffnung des Reichsrats verlas Kaiſer Karl die Thron rede, in der es heißt: Geehrte Herren von beiden Häuſern des Reichsrates! Nach einer, von den frühen Jünglingsjahren bis in das hohe Greiſenalter der unermüdlichen Sorge für das Wohl ſeiner Völker geweihten und vom Glanze der edelſten Re⸗ gententugenden umſtrahlten Herrſcherlaufbahn iſt mein er⸗ habener Vorgänger, Kaiſer Franz Joſef., im 63. Jahre ſeiner Regierung aus dem Leben geſchieden. Durch Gottes Fügung bis zuletzt mit einer ungehinderten Fülle ſei⸗ ner Geiſteskraſt begnadet und geſegnet in den Werken ſeines gohen Amtes, iſt er dahingegangen. In dem Herzen ſeines Volkes und in den unvergünglichen Werken wird das An⸗ denken des Verklärten fortleben, der den Staat aus eng be⸗ ſchränkten Verhältniſſen der Vergangenheit heraus auf die Bahn der leiſtungsfähigen Entwicklung eines blühenden, kul⸗ turellen und wirtſchaftlichen Fortſchritts wies. Im Innerſten bewegt, gedenke ich der rührenden Zeichen kindlicher Liebe für den in Gott ruhenden Kaiſer und der treuen und teilnahmsvollen Geſinnung für mich und mein Haus, in denen meine geliebten Völker wetteifern, und die mir ein wahrer Troſt in jenen Tagen der Prüfung geweſen ſind. Auch Sie, geehrte Herren, haben dabei nicht gefehlt. Viele von Ihnen ſnd hierher geeilt, um an der Bahre des allgeliebten Herrſchers ihm noch einmal den Zoll der Ehr⸗ furcht zu leiſten. Herzlich danke ich Ihnen dafür. Der Wille des Allmächtigen hat mich in einer ſchickſals⸗ ſchweren Zeit zur Lenkung des Staates berufen. Des gewal⸗ tigen Ernſtes der Aufgabe, die die Vorſehung auf meine Schultern gelegt hat, war ich mir von Anbeginn an bewußt, aber ich fühle den Willen und die Kraft in mir, in treuer Erfüllung meiner Herrſcherpflichten nach dem Vorbilde mei⸗ nes erlauchten Vorgängers meines hehren Amtes mit Gottes Segen gerecht zu werden. Das Staatsintereſſe ſoll nicht länger jener wirkſamen För⸗ derung entbehren, das ihm die eifrige Mitarbeit einer den Kreis ihrer richtig erfaſſenden einſichtigen und ge⸗ wiſſenhaften Volksvertretung zu bieten vermag. Ich habe Sie, geehrte Herren, zur Ausübung Ihrer ver⸗ Sune Spcen Tätigkeit berufen und heiße Sie heute an der Schwelle Ihres Wirkens herzlich willkommen. In vollem Bewußtſein der von Meinem erlauchten Vor⸗ gänger übernommenen verfaſſungsmäßigen Pflichten und aus eigener tiefſter Ueberzeugung will Ich Ihnen erklären und feierlich bekräftigen, daß es Mein unabänderlicher Wille iſt, Meine Herrſcherrechte jederzeit in einemwahrhaft kon⸗ ſtitutionellen Geiſte auszuüben, die ſtaatsgrundſätz⸗ lichen Freiheiten unverbrüchlich zu achten und den Staatsbür⸗ gern jenen Anteil an der Bilbung des Staatswillens unver⸗ kürzt zu wahren, den die geltende Verfaſſung vorſieht. In der treuen Mitarbeit des Volkes und ſeiner Vertreter erblicke Ich eine verläßliche Stütze für den Erfolg Meines Werkes, Ich meine das Wohl des Staates, deſſen glorreicher —————————— längſt gebrochen, gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden auch die bis dahin üblichen Geſichtsmasken des Ballettkorps nach und nach abgeſchafft. Nunwehr traten die weiblichen Tanzſterne in Erſchei⸗ miuüng. Die Tänzerin Salls wurde beſonders in London überſchwäng⸗ lich gefeiert, bei ihrer Abſchiedsvorſtellung mußten ihre Bewunderer ſich mit dem Degen in der Hand zu den teuer erkauften Plätzen Durchſchlagen. Man warf ihr Guineen auf die Bühne, die wie Kon⸗ fekt in Bänknoten eingewickelt waren. Eine andere berühmte Tän⸗ zerin, die Spanierin Carmargo, war die Nichte eines Großinquiſi⸗ tors, und es iſt merkwürdig, daß gerade ſie den„Entrechat“ ge⸗ nannten berühmten Luktſprung erfand. Weibliche Tanzſterne haben au alſen Zeiten an den Höfen mancherlei Verwirrung anaerichtet. Hier verweiſt Muralt mit Recht auf die Barbarina, die in Preußen eine höchſt romantiſche Rolle ſpielte. Eine der berühmteſten Tän⸗ zerinnen aller Zeiten war die gefeierte Wienerin Fanny Elßner, deren Schweſter übrigens die worganatiſche Gattin des Prinzen Adalbert von Preußen wurde. Ueber Fanny Elßner dichtete auch Friedrich Rückert das ironiſche Epigramm: „Nun kann ich in Frieden zu Grabe gehen, Da ich das Höchſte im Leben, Der göttlichen Fanny Beine geſehen, Mich bis zum Himmel erheben.“ Die internationale Verehrung, die man dieſer Tänzerin ent⸗ gegenbrachte, wurde ſchließlich ſogar mit dem Worte:„Fannytis⸗ mus“ bezeichnet. In unſerer Zeit errang das auch in Deutſchland hekannie Ruſſiſche Ballett die größten Erfolge, neuerdings ſcheint eine gonz individuelle Tanzkunſt den eigentlichen Ballettcharakter ver⸗ drängen zu wollen. Runſt und Wiſenſchaſt. Prof. Dr. Wilhelm Effmann f. In Bonn iſt der Kunſthiſtgriker Dr. Wilhelm Eff⸗ mann im 70. Lebensjahre geſtorben. Profeſſor Effmann, der gus Werden a. Ruhr ſtammte, war Ehrendoktor der philoſophiſchen Jakultät der Univerſität Münſter. Nus dem Mannheimer Kunſtleden. Mannheimer Künſtler auswärts. Anläßlich eines Muſikabende in Darmſtadt, bei dem unſer eimiſches Pianiſtenpgar, Herr Hans Bruch und Frau, mitwirkten, chreibt die„Heſſiſche „Als Pianiſten traten Frau Lene Weiller⸗Bruch und Herr Hans Bruch aus Mannheim auf, welche bei den Variatio⸗ nen auf den beiden Flügeln aufs erfolgreichſte zuſammenwirkten, indem ſie das große Sicherheit erfordernde Werk in gegenſeitig ſich aufs glücklichſte ergänzender Weiſe vortrugen. Auch die von beiden vorgetragenen Einzelnummern verdienten volle Anerkennung, wie auch die Art, mit der Herr Bruch die Lieder begleitete. Das Publikum zeichnete die Künſtler durch ſtarken Beifall und wie⸗ derholten Hervorruf aus.“ Beſtand durch das ſeſte Zuſammenſtehen der Bürger in den Stürmen de⸗ Weltkrieges gewahrt wurde, kann auch für die Zeiten des Friedens nicht ſicherer verankert werden, als in der unantaſtbaren Gerechtſame eines reichen, vaterlandslie⸗ benden Volkes. Eingebenk Meiner Obliegenheiten zur Ab⸗ legung des Verfaſſungsgelöbniſſes werde ich feſthalten an der gleich nach meinem Negierungsantritt angekündigten Ab⸗ ſicht. Dieſer Obliegenheit getreulich nachzukommen, muß Ich Mir zugleich die Beſtimmung des Staatsgrundgeſetzes gegen⸗ wärtig halten, daß die Entſcheidung im großen Augenblick des Friedensſchluſſes allein in Meiner Hand liegt. Ich bin aber überzeugt, daß das ſegensvolle Aufblühen des Verfaſſungslebens, nach der Unfruchtbarkeit der früheren Jahre und der politiſchen Ausnahmeverhältniſſe des Krieges, abgeſehen von der Löſung der galiziſchen Frage, für welche Mein erhabener Vorgänger den Weg gewieſen hat, nicht möglich iſt, ohne die Ausgeſtaltung der verfaſſungs⸗ und ver⸗ waltungsrechtlichen Grundlage des geſamten öffentlichen Lebens ſowohl im Staate als in den einzelnen Königreichen und Ländern insbeſondere Böhmen. Ich vertraue darauf, daß die Erkenntnis Ihrer ernſten Verantwortung für die Geſtal⸗ tung der politiſchen Verhältniſſe und der Glaube an die glück⸗ liche Zukunft des in dieſem furchtbaren Kriege ſo herrlich er⸗ ſtarkten Reiches Ihnen, meine Herren, die Kraft verleihen werde, vereint mit Mir im Felde die Vorbedingungen zu ſchaffen, um im Rahmen der Einheit des Staates unter den verläßlichen Sicherungen ſeiner Funktionen auch der freien, nationalen und kulturellen Entwicklung der gleichberechtigten Völker Raum zu geben. Aus dieſen Erwägungen habe ich mich entſchloſſen, die Ablegung des Verfaſſungsgelöbniſſes einem hoffentlich nicht allzu fernen Zeitpunkt vorzubehalten, wo die Fundamente des neuen, ſtarken glücklichen Oeſterreich wieder feſt aufzubauen ſein werden, nach innen und außen. Schon heute erkläre ich, daß ich Meinen treuen Völkern immerdar ein gerechter, liebevoller und gewiſſenhafter Herr⸗ ſcher ſein will. Im Sinne der konſtitutionellen Idee, die wir als Erbe unſerer Väter übernommen haben, und im Geiſte jener wahren Idee, die gerade während der Stürme des Welt⸗ krieges in den Leiſtungen des geſamten Volkes an der Front und Daheim die Feuerprobe wunderbar beſtanden haben. Noch ſtehen wir in dem blutigſten Krieg aller Zeiten. Laſſen Sie Mich auch in Ihrer Mitte all den Helden, die ſeit faſt drei Jahren an unſeren weitgeſpannten Fronten freudig ihre ſchwere Pflicht erfüllen, an deren eiſerner Stand⸗ haftigkeit eben jetzt zwiſchen den Alpen und der Adria ein erneuter ſchwerer Angriff zerſchellt, dankbaren Herzens Meinen kaiſerlichen Gruß entbieten. Unſere Mächtegruppe hat die blutige Kraftprobe dieſes Weltkrieges nicht Reintbt ja, mehr als das, ſie hat von dem Augenblick an, wo dank der unvergänglichen Leiſtungen der verbündeten Heere und Flotte Ehre und Beſtand unſerer Staaten nicht mehr ernſtlich bedroht erſchienen, offen und in unzweideutiger Art ihre Friedensbereitſchaft zu er⸗ kennen gegeben von der feſten Ueberzeugung geleitet, daß die richtige Friedensformel in einer wechſelſei⸗ tigen Anerkennung der ruhmvollen Macht⸗ ſtellung zu finden iſt. Das fernere Leben der Völker ſollte nach un⸗ ſerer Meinung frei bleiben von Groll und Rachdedurſt und auf Generationen hinaus der Anwendung deſſen nicht bedürfen, was man das letzte Mittel der Staaten nennt. Zu dieſem hochgeſetzten Ziel vermag aber nur ein ſolcher Ab⸗ ſchluß des Weltkrieges zu führen, der eher jener Friedens⸗ formel entſpricht. Das große Nachbarvolk des Oſtens, mit dem uns ein⸗ ſtens eine alte Freundſchaft verband, ſcheint ſich in allmäh⸗ licher Beſinnung auf ſeine wahren Ziele und Aufgaben neue⸗ ſtens dieſer Anſchauung zu nähern und aus dunklem Drange heraus eine Orientierung zu ſuchen, die die Güter der Zu⸗ kunft rettet, bevor ſie die ſinnloſe Kriegspolitik verſchlungen hat. Wir hoffen im Intereſſe der Menſchheit, daß dieſer Pro⸗ teſt der inneren Neugeſtaltung ſich bis zu einer kraftvollen Willensbildung nach außen durchdringen wird, und daß eine ſolche Klärung des öffentlichen Geiſtes auch auf die anderen feindlichen Länder übergreifen wird. Wie unſere Mächte⸗ gruppe mit unwiderſtehlicher Wucht für Ehre und Beſtand kämpft, iſt und bleibt ſie jedem gegenüber, der die Abſicht, ſie zu bedrohen ehrlich aufgibt, gerne bereit, den Streit zu begraben und wer darüber hinaus wie⸗ der beſſere herzliche Beziehungen anknüpfen will, der wird auf dieſer Seite gewiß bereitwilliges und vom Geiſte der Verſöhnlichkeit getragenes Entgegenkom⸗ men finden. Einſtweilen aber wird unſer Kampfes⸗ wille nicht erlahmen und unſer Schwert nicht ſtumpf werden. In treuer Gemeinſchaft mit dem altverbündeten Deutſchen Reich und den Bun⸗ desgenoſſen, die unſere gerechte Sache im Laufe des Krieges gewonnen hat, bleiben wir bereit, das gute Kriegsende — das wir gerne dem Durchbruch der Vernunft danken möch⸗ ten—, nötigenfalls mit der Waffe zu erzwingen. Ich beklage die wachſenden Opfer, welche die lange Dauer des Krieges der Bevölkerung auferlegt, ich beklage das Blut meiner tapferen Soldaten und die Entbehrungen der Braven und alle Mühſal und Bedrängnis, die es um des geliebten Vaterlandes willen ſo heldenmütig getragen hat. Die Bemühungen meiner, von einer vollbewährten Beamten⸗ ſchaft unterſtützten Regierung ſind unabläſſig darauf gerichtet, die Lebenshaltung der Beyölkerung, deren Staatstreue, Gemeinſinn und Tüchtigkeit meine dankbare Anerkennung finden, zu erleichtern und durch eine zweckmäßige Organiſation das Auslangen mit den Vor⸗ räten zu ſichern. Gerade ſetzt, ehe die treue Scholle und als Dank für die fleißige Arbeit der Daheimgebliebenen die Gabe dieſes Jahres bringt, iſt die ſchwerſte Zeit. Laſſen Sie es, meine Herren, an Ihrer von Einſicht und Erfahrung getragenen Mitarbeit nicht fehlen, um die Schwie⸗ rigkeiten, die uns bis dahin noch bevorſtehen, erfolgreich zu überwinden. Das Gebot des Augenblicks heiſcht die volle An⸗ ſpannung aller Kräfte im Staat. Daneben dürfen wir nicht verſäumen, uns für die großen Aufgaben vorzubereiten, die der Schoß der Zukunft birgt und von deren glücklichen Löſung das fernere Gedeihen des Staatsweſens abhängt. Oeſterreich vermochte die ungeheuren finanziellen An⸗ forderungen dieſes Krieges aus eigenem zu erfüllen. Der Er⸗ folg der 6. Kriegsanleihe iſt der beſte Beweis, daß die Be⸗ rechnungen der Feinde, die etwa von dem Niedergang un⸗ ſerer inneren Hilfsmittel eine Veränderung der Kriegslage erwarten ſollten, 99 Fehlſchlag verurteilt iſt. Aber wir muß⸗ ten tief in die Erſp e der Volkswirtſchaft hineingreifen und die Zukunft mit ſchweren Verpflichtungen belaſten. alle Pläne auf die geldliche Unterſtützung der Eine der dringendſten Aufgaben iſt es, für die bliebenen der Gefallenen und für jene, die im Kriege i beitsfähigkeit eingebüßt haben, vorzuſorgen. Darüber 190 gilt es eine intenſive Wohlfahrtspolitik in doppelter Ni 15 der Produktionsförderung einerſeits und der ſozialen andererſeits zu entfalten. Beſuch könig Jerdinands bei Kaiſer Karl. Wien, 31. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die Freie Preſſe erfährt, dürſte König Ferdinand von garien Kaiſer Karl in nächſter Zeit beſuchen, wahrſ wird der bulgariſche Monarch von dem Miniſterprä Radoslawow begleitet. Die Schlachten im Weſten. König Albert an der Front. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31.40 (Priv.⸗Tel. z..) Nach einer Meldung Züricher Bläthe dem Haag, hat ſich König Albert an die engliſché bei Arras begeben. Die engliſchen Verluſte. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, (Priv.⸗Tel. z..) Einer Genfer Korreſpondenzmeldu folge enthalten die im Monat Mai bis zum 25. veröggh amtlichen engliſchen Verluſtliſten die Namen von 0000 zieren und 85 300 Mannſchaften. Eine neue Phaſe der engliſch⸗ſranzöſiſchen Offenſin in Ausſicht 2 c. Von der ſchweizeriſchen Orenge (Priv.⸗Tel. z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ m fl Mailand: Die Zeitung„Sera“ meldet von der Weſt daß dort Truppenverſchiebungen im Gange ſind, neue Phaſe der engliſch⸗franzöſiſchen Offenſive an 15 Als weiteres Vorzeichen der bevorſtehenden Aktion 709 gec Abhaltung eines Miniſterrats unter Beiziehung des r Foch in Betracht. Wahrſcheinlich würden ſp die 6 der Gegend von Toul und Verdun abſpielen. 10 0 dazu beſtimmt, die Offenſive des italieniſchen Heeres vollſtändigen. Steigende Verletzungen der ſchweizeriſchen Neutrelllit franzöſiſche Jlieger. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 36 (Priv.⸗Tel. z..) Die ſchweizeriſchen Blätter nehmen E —— —3— — 5FF——— * 2 — — — —— SSS —— 0 — S FF. —— — — WI ſorgnis Vermerk von den in ſteigendem Maße erſe 10% f BVerletzung en der ſchweizeriſchen Grenze durch 91 zöſiſche Flieger. Nach einer Mitteilung des Preuaag des ſchmeizeriſchen Armeeſtabs haben am 28. Mai nac +* wiederum 3 franzöſiſche Doppeldecker die ſchw 10 Grenze überflogen und würden von den Grenzpoſt ſeck haft beſchoſſen. 90 Scharfe Stellungnahme der katholiſchen Preſſe Ztalln⸗ * gegen die Interventioniſten. 6146% Bern, 31. Mai.(W2B. Nichtamtlich.) Die e0 00 4 Preſſe Ktaliens nimmt ſcharf Stellung gegen die Verdie der patriotiſchen— des italieniſchen Klerus. D gierung überhrachte Denkſchrift der Intervent nennt der Oſſervatore Romano ein Dokumene Albernheit und Heucheler das die wahren inneren der antiklerikalen Kampagne und des Freimaurertum „Italia“ ſagt, wer heute zur Preisgabe des Bur da der doch die beſte Kriegspolitik darſtelle, wer die Feinde 94 wo keine ſeien, dürfe nicht im Namen der Nation ſprechet riere d Italia“ ſagt: Boſelli hat bei der Entg der Denkſchrift ausgeführt, daß Uneinigkeit im Innern Schwächung darſtellen würde; eine ſolche aber würde unan eintreten, wenn die Regierung die Forderungen der Pentſ rüͤckſichtigen würde. dew Eine Peſehung Theſſaljens durch die Entent fie London, 31. Mai.(W B. Nichtamtlich.) Wie— 0 un Büro berichtet, wird der„Daily Mail“ aus Salontk daß man in den dortigen maßgebenden Kreiſen mit St. fillh, Beſetzung Theſſaliens erwartet. Man möge ſich rechte 4 Ernte ſichern, von der dann ein Teil für die Bevöllerung„ 80f griechenland verwendet werden ſoll. Es ſoll verhindert onhe 0— ein Teil für die Armee des Königs Konſtantin verwe a Man glaubt, daß man in Theſſalien auf keinen neu Widerſtand ſtoßen wird. Es trafen geſtern mehrere aus Theſſalien in Saloniki ein. Die Saloniker Reg ſchon den Plan zur Befreiung Theſſaliens aus. tre Bevorſtehende Bekanntgabe der italieniſchen fl c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, (Priv.⸗Tel. z..) Laut Schweizer Meldungen S1 1 r berichtet der„Secolo“, der italieniſch e M 1.4 präſident werde in der, im erſten Junidrittel aulte W06 tretenden italieniſchen Kammer im Namen des geſan niſteriums die Mindeſtkriegsziele für das. bekanntgeben. E Der engliſche Streik dauert fort. 31. c. Von der ſchweizeriſchen Grenzn, Loch (Priv.⸗Tel. z..) Wie die„Baſler Nachrichten“ a enlel melden, dauern die Streiks in verſchiedenen fabih Städten weiter fort, wodurch die Mu niticgt 1 kation in ſteigendem Maße beeinträchtig Einer Pariſer Meldung des gleichen Berner B 9% wurde das dortige Arbeiterblatt„Bonnet Ro a100 einen Bericht über die Streikbewegung in derſ f Hauptſtadt veröffentlichte, beſchlagnahmt u zehn Tage verboten. Die widerſpenſligen Sinn⸗Feiner. 3¹. c. Bon der ſchweizeriſchen Gren 119 (Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Blätterme. bo Mailand meldet„Corriere della Sera“ aus Lo iriſchen Sinnfeiner machen ihre Teilnen iriſchen Nationalkonferenz von der bevorſtehend aſchen eht der engliſchen Regierung abhängig, daß alle eng pel. und Militärbehörden in Irland durch Irländer beſeht Baſhington, 30. Mai.(W4B. Richtengache, des Reuterſchen Büros. Um den Vereinigten* hauptung ihrer Vorherrſchaft auf d markt während des Krieges zu ermöglichenagen die über die die Entente, wie verlautet, einig iſt, ſchlgurſe lichen Kreiſe die Einbringung eines Geſeben, rdaſ deſſen Hauptzüge ſind: Schließung des uleihen kaniſchen Geldmarktes für weitere Anleies Regierungen für die Dauer des Krieges, Regelung lichen Lebens durch die Schaffung eines interng kaufsamtes, Zuſammenfaſſung der Kräfte des durch 7 Ausbau des Syſtems der Bundesreſervebanken nen, von ſtarken Truſtgeſellſchaften und Staatsbah 0, noch nicht angegliedert ſnd. Dieſer Gedanke — — ———— —— —— ————— — 5 Pamersiag, den.. Maiz 194. Maunhesmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) FFU————————— * 9 *—* Gr 95* 8 N , und Höchſtpreiſe für Frühgemüſe in Bayeru. Die Preis⸗ Siracsconmäfton für das Königreich Bayern hat mit Zuſtimmung Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt, Verwaltungsabteilung, die Er⸗ kagerpreiſe für Frühgemüſe, auf Grund von Lieferungsverträgen dem Muſter der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt geliefert wird, ſolgt feſtgeſetzt: Spargel unſortiert 55 3; ſortiert 75 J; ſortiert 2 55 3. Suppenſpargel 22 J. Erbſen: bis 20. Juni 35 3; A. Juni an: entweder im Durchſchnitt 30 oder getreunt: ſen, gedrillte 20 3; b) Erbſen, gereiſerte 35 3. Bohnen: (Stangen⸗, Buſch⸗) Bohnen 30 3; Wachs⸗ und Perlbohnen 35 Puff⸗(Sau⸗) Bohnen 20 3. Möhren und längliche Karotten Kraut: bis 30. Juni 18 3; vom.—15. Juli 15 J7 vom 16.—81. ——————— — S4& Pe. * E — 3: vom.—15. Auguſt 8 3; vom 16.—31. Auguſt 8 3; vom September 7 3; vom 16. September an 7 3. Mairüben 7 1. Karotten(runde, kleine) ohne Kraut: bis 30. Juni 22. 3; bis — 20 37 bis 31. Juli 18 3, bis 15. Auguſt 16 3, bis 31. 14 3 vom 1. September an 12 3. Kohlrabi vom 15.—30. u 30 vom.—15. Juli 20 3; vom 16.—31. Juli 16 3; vom Sae an 12 J. Frühweißkohl: bis 15. Juli 12 J; vom 16.—81. 10 3; vom 5 Auguſt 8 3; vom 16—31, Auguſt 6 3: vom — 85—— 9* — Kommunales. We eP g, 26. Peai. Das Lebensmittelamt war bemüht, Mit viel Gelände für den Kleingartenbau aufzubringen, eenban tuung kaun feſtgeſtellt werden, daß die Anregung zum muug von Kartoffeln und Gemüſe in allen Kreiſen der Bevölke⸗ un rege Beachtung gefunden hat. Die vom Gemüſebauamt und Keu, icderen ſtädtiſchen und Stiftungsverwaltungen, teils aus eige⸗ — aus von Privaten zur Verfügung geſtellten Gelände zu⸗ Kleingärten haben jetzt die Zahl von 5500 überſchritten. Müinet man dagu, daß noch mehrere Hundert Eigenbeſitzer ihren Ge⸗ — bebauen, ſo ergibt ſich, daß über ein Drittel der Frei⸗ Haushaltungen Gemüſe ſelbſt pflanzt. Die Anbaufläche be⸗ etwa 120 Hektar und dürfte einen Erträgniswert von über beiben Million Mark ergeben. Der dem Lebensmittelamt unter⸗ Ah, Anter ſachmänniſcher Leitung im großen augelegte Gemüſebau Ard Riefelfeld mit einer Anbaufläche von etwa zehn Hektar St. lüs ein nennenswertes Erträgnis erbringen. Auch die —————— ür die wi wie in den Jahren ſhen is 1410 Weſeutliches beitragen. Und ſo wird bei dem erfreu⸗ K8 ESeenmenärbeiten aller beteiligten Kreiſe auf dem Gebiete Lerhor üſebaues im Kleingarten und im Großen die diesjährige gung unſerer Freiburger Berölkerung mit Kartoffeln und 9 eine wirkſame Förderung erfahren haben. —+ Er Mai.—5 ſeit—— 25 fütr 3 ganzen ſchon geführte vollkommene Gasſperre iſt nunme Prt die Nachtſtunden von 712 Uhr bis 5 Uhr morgens 8 Mit Buclech wird die Geleuchtung von Straßen und Miacht voltſtändig eingeſtellt. Dieſe Maßnahmen werden ſolange E den erhalten, bis die Schaffung einer genügenden Kohlenreſerve 3 irmnben Winter ſichergeſtellt iſt. Wloſ ad Homburg v. d.., 29. Mai. Die Stadtverordneten Atoſſen die Herausgabe von Notgeld, und zwar je 20000 Mk. Aüde kernigſcheinen und Zehnpfennigſtücken. Das Papiergeld ſol er Rückſeite das Bild des Schloſſes tragen und dadurch zugleich han Awecken für Homburg dienen. Mit der Stadt Frankfurt ſind Waieng 4 8— Notgeld beider Städte wechſelſeitige Nus dem Großherzogtum. EOWeinheim, 30. Mai. Geſtern ſand hier die letzte 14 übtiſche Holzverſteigerung ſtatt. Dbwüht fte 8 die ng nur hieſige Einwohner als Bieter zuließ, ſo⸗ oose Beſtimmung traf, das niemand mehr als 2 Ster und Era Wellen ſteigern darf, wurden die Preiſe infolge des An⸗ 65 Ketbes von Kaufluſtigen doch ungeheuer in die Höhe ieben. Für buchenes Prü wurden für je 2 9 bis 60 Mk., für Eichenſcheitholz 60 bis 70 Me., für Uictes 501z 30 bis 50 Mk, für Puchenſcheiter 70 bis 90 Worden Das Holz iſt drei⸗ bis viermal ſo teuer als früher Kubere, Heidelberg, 29. Mai. Hier wurden ſeitens der Muune erſten Verträge mit Kirſchen abgeſchloſſen. Sie per—— aus der Vorderpfalz(Schifferſtadt) und koſten 25 M. den mntner. Auch die Weichſelki zum Einmachen wur⸗ iustit dieſem Preiſe abgeſchlo Aus der bayriſchen feßſ werden auch bis Mitte Juni die erſten Frühkar⸗ 'nn erwartet. Je nach dem Ausfall wird der Preis Mark betragen. Worme ülſtütz, 30. Mai. Eine unerfreuliche Ueber⸗ der hich bat das Pfingſtſeſt der Gemeinde Willſtätt gebracht. ſhes Abe Gemeinderechner Johann Baas wurde Handel und industrie. Drankfurter Wertpaplerborse. * Frankfurt, 31. Mai.(Priv.-Tel.) Die feste Stimmung der Börse hat auch heute leine Aenderung erfahren. Das Geschäft war bei Eröfinung iebliaft, besonders auf dem Gebiet des Montan⸗ marktes. An erster Stelle standen Gelsenkirchener, welche ansehn⸗ lich gesteigert wurden. Auch Laurahütte, Phönix, Oberbedarf und Bismarcichütte fanden Beachtung. Feste Haltung hatten Buderus, welche aber im weiteren Verlauie auf Realisierungen abschwächten. Auf dem Markt der Rüüstungswerte entwickelte sich reges Geschäft in Deutschen Waiſen und Löwe-Aktien. Motoren Oberursel, Dainiler und Adlerwerke Kleyer lagen sehr ſest. Unter den che- mischem Fabriken sind Scheideanstalt und Griesheim als höher an⸗ zuführen. Nachfrage bestand für Sachsenwerk, Schuckert-Aklcu⸗ mulatoren und Lahmeyer. Letztere aui Dividendengerüchie leb- haft umgeseizt. Kaliaktien ruhig. Schiflahrtswerte fanden wenig Beachiung. Mit höheren Kursen schlossen Mumdscheid, Mannes- mann, Pokorny 8. Wittekind, EgBlinger Maschinen und Julius Sichel. Auf dem Bankenmarkt wurden Deutsche Bank, Dresdener Bank zu höheren Kursen gehandelt. Am Rentenmarkt war der Umsatz bescheiden. Heimische Anleihen behauptet. Ausländische Werie ruhig. Die Börse schloß fest. Privatdiskont 46 Erozent. Berliner Wertpapierdörse. Berlin, 31. Mai Auszahlungen für: 31. Geld Brief Geld Brief Konstantinopeell 20.50 20.60 20.55 20.65 Holland 100 Gulden 268.75 269.25 269.75 270.25 Dänemark 100 Kronen 186.50 187.00 187.00 187.50 Schweden 100 Kronen.. 1006.25 196.75 196.75 197.25 Norwegen 100 Kronen.. 190.75 191.25 191.25 191.75 Schweiz 100 Franken 188% 128 2 129.6 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 Spanieen 254% 120%/ 18. 126.% Bulgarien 100 Levtrn.. 80.5½ 81.½ 80.%% 81.½ Pariser Wertpapierbörse. PARIS 30. Mal(Kassa-Harkt) 5 30. 29. 3% Rente..61.25.25 Saragossa ToulaJ.— 50% Anlelhe..90 69.90[Suez Kanal Rlo Tinto.. 17.25 17.35 4% Span. Aull. 1 105.40 Thom Houst. Cape Copper 124.—125.— Belohussen 1906 78 50 78.—faff Fay China Copper 369.——.— 30% do. 1896 48.——.—[Caoutohono Utha Copper. 672.—676.— 4% Türken 64.— 64.—[Malakka Tharsis 145..— Bang. de Faris].51].91 BK̃u De Beers.. 370.—366.— Sréd Lyonaals] 11.40 11.45Brlankk. goldflelds. 47.—— Un. Parisien.—.30 Llanosofrft. Lena Goſd,. metecpolitain 420 427Matlzoff Fabr. Jägersfont 102.— 29.— Rord Espdag. 429 425.e Naphte Randmines.. 92.— 92.— Spasskl Copper—.—(zuletzt—.—) Amsterdamer Wertpanierdörse. ASTEBDAM, 30. Hai. 29. 2³. 30. 23. 30. 2³. Soh. Berlin..45— 36.80—5% Mleder 161%/ 104¼ h. Pao. 94— 93.— „ Wien. 23.50—23.37½3%8 73 73) Raltw. 26— 245, 2 Schwelz- 40.84—.95—[Kof. Peir. 4 547— „ Kopenhg.“ 70.10—69.80—Holl.-Am.-.. 176/% 170— „ Stockhol.“—.— 73.—. Mal.-Ind. H. 24.4% 43½[Steels 123¼6 118¼ „ London. 11.56—11.52½ Atchieon.101/1 89/Franz.- engi „ Faris. 42.60—42. 01ROoK Island 1„e Anlelbe—(-— Soheok auf Hew-Vork 731.25(247.75). Hamburg-Amerlka-Linie 77./(—.. Londomer Wertpapierdörse, LohooNn 30 KLai. 30. 2 30. 2. 30. 29. 2½ Kensol. 55/ 555/ l Baltimore———1 Ro Hato 5% 61 5 Argentin. 85¼ 35½ Ganad. Fao. 173¼/ 173½ Chartered. 12/812ʃ4 4 Brasillan.—— 55½ Eele.———de Beers 14½ 14½ 4 Japaner.. 75% 75½ Penneywa.—— Soididele 1/ 1% Portugiesen— 55¾] South Pao.—— Hat R. Hex..— 5 Russen906 79½ 79½ Unlon Pao..— Randmnes%½ 3% 4½ Russ. 1909— 78¼ Steels.. 135% 135—] Pr. Diskont.%/ 4½ 4% Krlegsl“'— 67/ l Anacondsc.———-1 Süberr. 38—37¼ 8% Kriegsanlelhe 9¼(94¼10, 4/ Krlegsanlethe 87.—(82.—-). Heldburg.-G. für Bergbnu, bergbauliche und andere industrichle Erzxengnisse- Der Abscluuß für 1916 ergibt einen Verlust von 606 725 M, Socaß einschließlich des Veriustvortrages aus dem Vorjahre von 339 757 M. ein Verlust von 946 482 M. vorgutragen ist. Inſolge der Tilgung von Anleihen der Gesellschaft und der Tochtergesell- schaften im Betrage von 540 000., Zahlung von 351 200 M. an 120/ 137½ Gewerkenversammlung üündet am 29. Juni 1917, vormittags 11 Ulr, in Berlin, Hotel Adlon, statt.— Gewerkschaft Burggraf: Die Gewerkschaft liat zwar ab 1. Noveniber 1916 die endgültige Beteiligungsziſier erhalten, aber auf den Quotenzuwachs im Jahre 4916 noch nicht gelielert. Der Abschluß für 1916 ergibt Mehr- ausgabem über die Einnahmen in Kali von 251 914., welcher Betrag aui Aus- und Vorrichtungs-Konto zu übertragen ist. Die Gewerkenversammlung ſindet an 29. Juni 1917, vorm 11½ Uhr, in Berlin, Hotel Adlon, statt. Höhere Preise für Grobbieche. Wie man der„Köln. Volkszig.“ berichtet, hat das Kr1egs⸗ ministerium(Kriegs-Rohstoff-Abteilung) für Verkäufe von Grobblechen für das dritte Viertel dieses Jahres die angegebenen Zuschläge für Liejerung ab Werk bewilligt. Die somit sich er- gebenden Preise sind als gesetzliche Höchstpreise auzusehen.(Wir hatten mitgeteilt, daß der Grobblech⸗Verbandt selbst nachstehende Hinauisetzung der Preise beschlossen hatte: Für Hußeisen⸗ behälter-Bleche in Thomas-Qualität bei Lieierung bis 3. Juli d. J. um 30 M. die Tonne, bei Lieſerung ab 1. August d. J. um weitere 10 M. Für Bleche in Siemens⸗Martin-Qualität bleibt der Aufpreis von 25 M. bestehen. Kesselbleche sind ebenfalls um 30 bezw. 40 M.(wie oben), je nach der Ablielerung teurer gewordet.) 7— Höhere Preise fur Walzdraht. Düsseldorf, 30. Mai. Die Preise für Walzdraht zur Lie- ſerung im dritten Vierteljahr sind durch den Verband neu geregelt worden, und zwar in der Form einer Ex hõhung um 40 M. die Tonne für alle Geschäfte zur Liejerung bis zum 1. August 1017. Für darüber hinausgehende Abschlüsse, soweit sie überhaupt innerhalb des dritten Vierteljahres abgewickelt wer⸗ den sollen, kommt ein weiterer Aufschlag von 10 M. die Tonne in Anrechnung. Rhelnische Chamotte und Dinaswerke, Köin. r. Düsseldorf, 31. Mai. Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat beantragte, der demnächst stattfindenden Generabversammlung eine Dividende von 5 Prozent gegen 0 im Vorjahr vorzuschlagen. Amsterdamer Warenmarkt. AESTERDAM, 30 Hai. 30.] 23. 20. 23. 2. 2³. ſuböl loko—.—109½ fper luni. 69.— 66.— per Sepl.—— per Febr.—-—=— Der luli 60.½e] 66.5½]Kaftee Sant.] 58.—] 56.— Leinöl loko— 70.— Jper Augustt— 69.½% UYlauva-Kafteee——“ (Oele zu den Bedingunden des Miederländischen Ueberseetrustes.) Londower Metallmarks. London, 30. Mai. Kupfer: Russa 130.— 3 Henate 129.½ Elektrotio per Kasse 142/136, per 3 Monate—.— Best-Selekted p. Kasse—.—, per 3 Hegate — inn per Kassa 253.½. per 3 Monate, 250.½ BSitei loke per Kassa 30,% per 3 Honate—., Zink:zper Kassa 54.—, Spezlal 50.— Rheinschiffahrt. K. Der Wasserstand des Rieines war im Lauie dieser Woche täglich etwas in: Fallen begriffen, jedoch war dieses für die Ab⸗ ladung der Schife nach den oberrheinischen Hafenplitzen von ganz geringer Bedeuung. Das Fahrwasser nach Kehl oder Straßburg Kann immer nock als recht günstig beurteilt werden, und önnen die Schiffe ungeleichtert dorthin gelangen. Die Talladungen sind augenblicklici wieder Sehr umfangreich. Hauptsächlich wird schr wiel Erz ab Straßlbung, Ladwigshafen, Matinleim und Worms nach dem Mittelrhein, ebenso bedeutende Kiestransporte voi Karlsruhe nach dem Mittelrhein und Belgien verladen. Die Frachten werden notiert: für Rohprodukie ab Mammheim nach dem Mittelchein mit 8 Pig. pro Zentner bei halber Lade- und halber Löschfrist; für Erzladungen ab Oberiahnstein nach Rlieinhausen bei viertel Löschzeit 6 Pfg. beawt. bei kalber Löschzeit 7 Pig., bei gamer Löschirist mit 786 Pg. pro Zeniner, für Erz ab Heimbach nach Haſen Grimberg(Kanah pro Zeniner mit 10% resp. 10% resp. 11 Pig. bei viertel, halber oder gamrer Löschzeit incl. Kanalabgaben. Die Kohlenfracht in Ruhrort wind nock mit.— M. pro Tonne nach Mannheim-RNeinau notiert; für Ladungen Koles wird.20 M. pro Tonne nach Mannheim-Luchuigs- hafen bezahlt. Die Talschlepplöhne werden mit 100 Prozent Zuschlag æum Normaltarii notiert. Schleppkrait steht zur Veniügung- Schifterbörse zu Dulsdurg-Ruhrert. Duisburg-Ruhrort, 30. Mai.(Amtiche Notierungen) Bergfahrt: Frachtsätze: nach Mainz-Gustavsburg.— M, nach Mainplätzen bis Franlcfurt a. M..15., nach Maunheim .—., nach Karlsruhe.15., nach Lauterburg.5., nach Straßburg i. Ek. 250.; Schdepplöhne: nacii St. Ooar 110., nach Mainz⸗Gustavsburg.60—.80., nach Mannheim.80 bis .— M.(400 fl. 208.—). ren mtes enthoben wegen bedeutſamer Verun⸗ a 9 en, bezw. Unterſchlagungen im Amte. Bisher 0 die“ Bad. Preſſe“ bereits ein Fehlbetrag gegen 5000 Mk. Wanden fünd.“ Reviſion feſtgeſtellt ſein, für die keine Belege ind. Aunbde Unterlenzkirch, 29. Mai. Ein hier bei Frau Wewit Brauerei, beſchäftigter Ruſſe wurde während eines Nitz ers, vor dem er vom Feld nach Hauſe eilen wollte, vom uf bGetroffen. Der Blitz ſchlug in die von dem Mann ſoberver. Schulter Haue. Der Getroffene erlitt e aber nicht lebensgefährliche Brandwunden. Zurußen ſür die Kuxe der Finnewerke und 206 292 M. jür Neu- anlagen erhöhte sich die Bankschuld per 31. Dezember 1910 auf 6721 O47 M. Die Generalhversammlung findet am 29. Juni 1917, naciunittags 4 Uhr, in Berlin, Hotel. Adlon, statt.— Gewerk⸗ s chalt Desdemona: Der Abechluß der zum Heldburg-Kon- 4 zern gehörigen Gewerleschalt ergibt nach Abschreibung von Mark S. 6 7 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. Unbefugter Machdruck wird geriehüloh versaägt! i: Mollcig, vieliach Regen, kühl. „ Veränderlich, ziemlich Kihl. „ Wolkig, striclweise Regen, teils bedeckt. „ Käum verändert. Heiter, Wolken, warm. „ Hleiter, warm, strichweise Gewitter. „ Wenig verändert. — — 172 154 und Rückstellung von 50 000 M. für Instandsetzungsarbei⸗ ten einen Keingewinn von 69 170 M. Eine Ausbeute kommt nicht zur Verteilung. Im Jahre 1916 sind von den Obligationen 1000008 Mark zurüchgezehlt. Die Gewerkenversammlung findet am 29. 9. Juni 1217, nachmittags 3 Uhr, in Berlin, Hotel Adlon, statt.— Gewerkschaft Reichskrone. Der Abschluß ergibt einen Verlust von 37 822., wodurch sich der Verlustvortrag aui Mark 75 688 erhöht. Die Gewerkenversammlung findet am 29. Juni 1917, vorinittags 10 Uhr, in Berlin, Hotel Adlon, statt.— Gewerk- schalt Richard: Der Abschluß für 1916 ergibt einen Verlust in Hölle von 60 704., welcher vorgetragen wird. Die Gewerken⸗ versamllung findet am 29. Juni 1917, vormittags 10% Uhr, in Berlin, Hotel Adlon, statt.— Gewerkschaft Bensdorf: Die Gewerkschaft hat die endgültige Beteiligungsziſſer erst ab 1. Februar 1917 erhalten. Der Abschluß für 1016 ergibt Mehr- ausgaben über die Einnahmen in Höhe von 242 504., welcher Betrag auf Aus- und Vorrichtungs-Konto zu übertragen ist. Die — — 22 2 44 Bädernachrichten. Brrenab, württemb. Schwarzwald. Im Konverſationshaus lts Betrieb für die diesjährige Kurzeit bei ſehr regem Beſuch geöffnet; Leſe⸗ und Spielzimmer ſtehen für die Gäſte des s bereit. Die Kurkapelle, von früheren Jahren her durch 3 Leiſtungen beliebt, wird im Juni ihre regelmäßigen Konzerte * Von einer hochherzigen Wohltäterin iſt die prächtig b0 Villa Tannenburg als Stiftung 65 ein Krieger⸗ rbungsheim angekauft und der Leitung des Württ. undes unterſtellt worden. —— — — Beleuchtungskörger für elektrisches Lickt. BROWN, BOVERIa CEA.G. Abtcilung Installationen g068 O 4, 8/9. Fernspr. 662, 980, 2082, 7485. Hauptniederlage der Osramlampe. 999 249%“99e% v5%%%%%e „ααſοeeeeeeee —— S—————————— Statt besonderer Anzeige! und Bekannten hierdurch die schmerzliche ſung, dass unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- Schwester, Schwägerin und Tante 0 Maria Schulz Wwe.* 8 0 gegen 8 3 Katarrh- Huslen geb. Vollxweiler Tieiserkeit Werschleit WE 0 Sestern abend im Alter von 72 Jahren sänft verschieden ist. Infea 20 Hh 1 0 0 U. eſ ch 9el 57 15 3 4 0 70.* 93 0 eee,Nannesmannröhrenloger S Due trauernden Hiuterbliebenen. Semartee 9e.B. K. 90 5 Nlain lãger in Frunkfurt. /l. u. Nlannheim. Die Beerdigung findet Samstag, den 2. Juni, nach- ilags /5 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Von Beileidsbesuchen und Kranzspenden bittet man Ruschen. 1106a Junger Kauimann ſucht für einige Abend⸗ ſtunden Beſchäftigung in einem Büro. Ang. u. Nr. R. W. 15 a. d. Geſchäftsſtelle⸗ 1077 a Novelle von Agnes Harder. (Nachdruck verboten!) Aliheilende Einſamkeit. (Fortſetzung.) Sein Herz ſchlug ſtürmiſch, als er auf den alten Rokoko⸗ pavillon zuging, dem die Waldrebe mitleidig die fehlenden Stuckverzierungen erſetzte. Der kleine Gartenſaal mit ſeinem kalten Marmorpflaſter lag ganz zu ebener Erde, man brauchte nicht einmal eine Schwelle zu überſchreiten. Die Fenſter, die bi zur Erde gingen, waren halb zugewachſen. In einer Ecke vor dem alten Marmorkamin, deſſen Platte ein paar Amo⸗ retten trugen, lag ein japaniſcher bunter Strohteppich. Auſ ihm ſtand das Teegerät, ein einfacher engliſcher Klappentiſch mit kupfernem Keſſel. Einige engliſche Rohrſtühle, grün lak⸗ kiert, von ſehr bequemen Formen, bildeten die ganze Aus⸗ ſtattung. Große Kiſſen von mattgetönter indiſcher Seide ſorgten für die Bequemlichkeit. In den alten rieſigen Kamin⸗ vaſen lag ein bunter Blumenflor, ein kleiner Tribut der Ueber⸗ fülle draußen für dieſen Raum, den Sibylle im Sommer als Wohnzimmer benutzte, eigentlich nur an Regentagen, denn gegen Hitze ſchien ſie gefeit. Rothaus ſah durch die offenſtehende Tür nach dem kleinen Wohnzimmer, das ſich anſchloß. Er ſah gerade den alten Sekretär. Aber es lag kein Buch darauf, keine Briefmappe, keine Zeitung, nur ein Paar der langen weichen Halbhand⸗ ſchuhe. Sibylle las im Sommer nicht. Sie ſtand dann mit der Sonne auf und ging mit ihr zur Ruhe. Es wunderte Rot⸗ haus, auch, keine Uhr zu ſehen. Wenn Liſette ſie zu den Mahl⸗ zeiten rief, ſo folgte ſie ihr, was die Kluge heute ſchlau ausge⸗ nutzt hatte. Wozu den Lauf der Stunden anders verfolgen, als im Wechſel von Schatten und Licht? Die Sonne ging unter und würde wieder aufgehen. Die große Weltuhr genügte Sibylle. Das erſte gemeinſame Mahl, das die beiden Einſamen nahmen, wenn man dem Tee und den Früchten dieſe an⸗ ſpruchsvolle Bezeichnung zugeſtand, verlief ſehr ſchweigſam. Sie reichte ihm die Taſſe nicht ganz mit der ſicheren Anmut vergangener Jahre. Seine Gegenwart veränderte ſie augen⸗ ſcheinlich. Er ſaß ſo ſelbſtverſtändlich in dem bequemen Stuhl, der grüne Rock paßte gut in den kühlen Gartenſaal, und als ſie ſeine Taſſe friſch füllte, bemerkte ſie ſeine gepflegten Hände, 4 5 8— 22 R 32.1 e e eee eeeeee eſeeneeee.(urgdbe.) Donnerstag, ben 31. Mat 1511.— in denen die winzige chineſiſche Taſſe geſchickt balancierte. Sie wurde rot, ſie wußte ſelbſt nicht warum. Dieſe Farbe aber, die ſchnell bis unter die ährenblonden Haare ſtieg, er⸗ füllte ihn mit Triumph. Endlich einmal alſo genierte ihn ihre Gegenwart, nahm ſie ihn nicht ſo gleichmütig hin wie einen Dornbaum oder eine Obſtſtütze im Garten. Liſette dachte einen Vorwurf oder einen Tadel zu er⸗ halten, als ſie mit Sonnenuntergang kam, um die langen Haare für die Nacht einzuflechten. Aber auch heute erwähnte Sibylle den Namen des aufbringlichen Beſuchers nicht einmal. Einige Tage darauf lag an Stelle des gevohnten Neſſel⸗ kleides ein ganz gleichgearbeitetes loſes Gewand von leichter Waſchſeide auf ihrem Bett. Liſette wollte es ihr gerade über⸗ werfen, als Sibylle den Wechſel merkte. Ein Ausdruick des Mißtrauens erſchien in ihrem Geſicht. „Wo iſt das alte Kleid?“ Sibylle fragte nach etwas! Darauf hatte Liſette nicht gerechnet. „Es— ich— ich habe es beim Plätten verbrannt und dieſes neue gemacht.“ „Ich will keine Aenderung. Mache ein anderes, genau wie das vorige, und gib mir heute ein Wolltleid, wenn du kein friſchgewaſchenes haſt.“ Liſette hängte das Seidenkleid fort, von dem ſie ſich ſo viel Effekt verſprochen hatte, und fand zu ihrer eigenen Ueber⸗ raſchung, wie ſie ſagte, einen blütenfriſchen Neſſel im Schrank. Im Stillen tröſtete ſie ſich. Dieſes Geſicht und dieſe Geſtalt konnte durch nichts verdorben werden. Aber ihre Prüfungen an dieſem Tage waren noch nicht zu Ende. „Woher haſt du jetzt das viele Wild?“ fragte Sibylle, als ſie ihr zum Mittageſſen ein paar Rebhühner vorſetzte. Liſette wurde glühend rot. Der Oberförſter brachte immer eine Jagbbeute mit. Die Hälfte wies ſie ſchon ab, denn er hatte offenbar keine Ahnung davon, wieviel eine junge Dame eſſen konnte. Alles abzulehnen hatte ſie nicht den Mut, beſonders da ihr eine Erweiterung des mehr wie einfachen Menüs ſehr gelegen kam. „Ich hoffe, du läßt dir nichts ſchenken, Liſette. Ich werde heute noch mit Herrn v. Rothaus reden.“ Ueber ſolche Dinge ſelbſt zu ſprechen, ſand Liſette durch⸗ aus nicht ſchicklich. Eins nur tröſtete ſie: Sibylle ſchien den Beſuch des Nachbars doch ſchon für ſelbſtverſtändlich zu halten. EE „Herr v. Rothaus“, ſagte ſie am Nachmittag,„erkundigen Sie ſich doch gelegentlich, ob Ihr Waldwärter von Liſette 9 5 regelmäßig für das gelieferte Wild bezahlt wird. Ich fürchte, ſie iſt ein wenig nachläſſig in dieſen Dingen.“ Jetzt war die Reihe des Rotwerdens an Rothaus. „Rieine Gnädigſte, ich war es ſelbſt, der es ſich Auweit erlaubte, eine kleine Jagdbeute in die Hände Ihrer Dienen zu legen.“ „So bitte ich Sie, das von jetzt ab Ihrem Förſter zu 00 laſſen. Ich müßte ſonſt auf eine Vereicherung meiner Spe 19 karte verzichten, die der armen Liſette gewiß Mühe gen macht.“ In den blauen Augen lag kalter Hochmut. „Das Leben erwacht,“ dachte Rothaus.„Wenn es mit Haß beginnen ſollte, wie in den Romanen, wenn nur Gleichgültigkeit aufhört.“ Aber bis zum Haß brachte es Sibylle nicht. Eher ſchien ſie wieder einzuſchlafen, ſich in ſich ſelbſt zurückzuziehen,. nigſtens ihm gegenüber, wenn er auch faſt täglich im Ga ſaal eine Taſſe Tee von ihr erhielt. Blieb ſie denn beiden Menſchen gegenüber die Alte trat ſie zur Natur wieder in eine andere Phaſe. Es war R nicht mehr die leidenſchaftliche Abwehr des erſten Leibe jahres, nicht mehr die kalte, geſpannte Beobachtung de⸗s Wie gangenen Sommers: jetzt liebte ſie ihren Garten, 1100 ſchmeichelnd zog ſie Ranken des Efeus und der Waldrebe 13 4 ihre Finger. Ihr Blick mochte ſich nicht trennen wonüng⸗ farbenſatten Blumenrabatten, über denen die Schmetter 5 flatterten, und einem prächtigen Trauermantel konnte 0 m. den Weiden des Gartens folgen, bis er ſeine ſchwarzen Be⸗ metflügel auf den Verbenen ausbreitete, und etwas e geiſterung konnte dann in ihren Zügen ſtehen. Sie 0 ſtehen und löſte die Fliege aus dem Netz, anſtatt zuzuſeh t wie die Spinne ſie ausſog, ſie hob die Raupe auf, die, ſie Erde gefallen, ein Raub der Ameiſen zu werden dro ern, gab ſich unendlich Mühe, die ſcheuen Waſſerhühner zu füs⸗ r9 und gegen ihr Reh hatte ſie eine hingebende, zärtliche So falt. Unbeſchreibliches ging in der Seele Rothaus vor, eine ſie einmal vor dem Weinſpalter fand, wo ſie knieend 9* weiche Melodie pfiff, während eine Ringelnatter, wie ſchmeichelt von den Tönen, ihr das gekrönte Köpfchen wandte. uch dieſ (Fortſetzung folgt.) 885 Schutennke; Arat u. kür unsere Krieger. bonbonartigem G mack. Erhältlich in Apothieken..50,.80,.—, 12.—. 35— Unter Kontrofte einer staatiichen Unterssehungsstation hergestellt, Neura- Locithin-Perlen zur Kräftigung von Körper und Nerven, blutbitdend. Idealstes Starkungsmitte! Kein Reizmittel. Wegen des hohen Ochalts an wohischmeckendem Reinlecitmin, 5 jede Neura-Perie enthaltend ca. 1½% Gramm 95/eiges Reinlecithin, von aromatischem, 35 Von zahlreichen Rerzten ständig verordnet. Beachtet Wortz ichen„NEUR- und schutzmarköe. 5 0 telle Peiwanz Bes i 0 für die Herſtellung hochfelner Schuheremes un elb⸗ klankger Sietaupub mtkein(Friedensware) 6113 ſtändiger Stellung als 2— 9 Betriebsleiter geſucht. 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