ontag, 11. Suni. Abend⸗Ausgabe. 1917.— Nr. 266. benn Di er„Reklamezeile m. 1 20 DR—9 933 NNI 0 9. Buehmeut Mi eleleen. i abeeenee. e. 5 Bag en R.b. 9, ⸗ Für Anzelgen au beſtiminten Cagen, Steilen u Ausgabe wird lieine Ver⸗ * Z W, Poieg I 1 e Pee. 5r h e Sen ee ⸗* Pezätellungsgeblünr. pel ber Peſt abgeh. M. 30. Einzel frr His Vöchentliche Beilagen: Amtſiches Verkeündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————————— ⏑———— 8 Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 11. Junl.(Wen, Amilich). e Weſtlicher Rriegsſchauplat. kesgruppe des Generalſeldmarſchalls Krouprinz Ruprecht von Bayern. ** Dünenabſchaitt bel Nieuport'und öſtlich vor Upern e zeltwellig die Feuertätigkeit erheblich an zu. Auch im Kampfgelände öſtlich von Wytſchaete und meſ⸗ nes ſteigerte ſich gecen Abend das Heuer. Nachts gingen Werbelgem Jeuerüberfall engliſche Kompagulen gegen e Linien weſtlich von Hollebeke und Wambeke vor; ſie 30 zurückgeſchlagen. Südlich der Douve ſcheiterten 0 R der Engländer gegen die Töpferel weſtlich von o n. 10 Beiderſeits des Kanals von Og Baſſee und auf dem ſüd⸗ 36 Scarpeufer unterband unſer Vernichtungsſeuer bei Kubert, Soos und Mouchy die Duechführung ſich vorbe⸗ — engliſcher Angriſſe. An der Straße ea Baſſee-Be ⸗ 111 ue, nordöſtlich von Vermelles, und bei Hulluch wurden udliche Erkundungsſtöße abgewleſen. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. n. Chemin des Dames brachen in berraſchen⸗ Handſtreich weſtlich von Cerny Stoßtruppen oſt⸗ 45 und weſtfäliſcher Regimenter in die franzöſiſchen 0 beu ein, machten die Beſatzung, ſoweit ſie nicht flüchtere, nie⸗ W 0 kehrten mit Gefangenen zurück. Das hier einſetzende leb⸗ 5 Feuer dehnte ſich auch auf die Nachbarabſchnitte aus, blieb aber gering. resgruppe des 8 Herzog Albrecht von Württemberg. Rächts Neues. Auf dem Oeſilichen Rriegeſchauplatz Lage nuverändert. Mageboniſche Front Gefechte bulgariſcher Poſten. Der erſie Generalquartlermeiſter: Oudendorfl. 19000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Werlin, 11. Zuni.(W4 B. Amtlich) Zm Allantiſchen Ozean uufere-Boote 18 600 Bruttoregiſtertonnen verſenkl. Unter Misbifſen beſanden ſich u. a der bewaffnete angllſchs Dampfer len“(63331.R..) mit Getrelde nach England, der engliſche kun,„Bathurſt“(2821...) mit Copra und Palm⸗ — engliſche Dreimaſtvollſchiff„§ t. Mirren“(1956.., Wber mit Brileits für die braſilianiſchen Eiſenbahnen, ein fran⸗ We eer von elwa 4000 B. R. T. und der ialleniſche ⸗EItofile“ 6583.R..) wit Erz nach England. Der türkiſche Tagesbericht. Woenantiseel, 11. Junl.(WZB. michtamtlich) umt⸗ eeresbericht vom 10. Junl. An der Kaukaſusfreut hielt Wüleser und Palrouillentäigkeit an. Dg. wo ſtärkere ſeintliche Weheunzabtelungen gegen unſere Sichekungslialen vorzuſtohen len, wurden ſie abgewieſen Souſt keine Ereigniſſe. Die Kriegslage. Berlin, 11. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In den ut war geſtern Rachmittag das Urtilleriefeuer geſtei⸗ In der Gegend von Dixmuiden verllef die Racht ruhig. w und nordöſtlich von Dpern war die feindliche Artillerle⸗ lnenwerfertätlgkeit lebhafter. Zwiſchen dem Kanal nördlich bollebeke und der Douve ſetzte nach müßigem Zer⸗ 140 Aeſeuer nachte auf der gangen Front ein lebhafter feind⸗ r Feuerüberfall ein, dem engliſche Vorſtöße in etwa keanieſtärte in der Gegend Hollebeke ſolgten. Im Hand⸗ nkampf wurde der Feind abgewieſen, und nach drei⸗ 8 der Feuervorbereitung gegen Poterie weſtlich von 0 neton vorbrechende Gegner mußten in unſerem Infanterie⸗ un Artllerleſeuer zurſücfluten. Beiderſelts des La Baſſée⸗ wenls ſteigerte ſich abends feindliches Artillerie⸗ ur*. Um 10 Uhr abends ſprengte der Gegner öſtlich von§eſtu⸗ lsfolglos mehrere Ninen, Unſer Vernichtungsfeuer auf lig erkannte Anſammlungen hielt hier einen Angeiff nieder. weſtlich von Monchy und nordöſtlich von Loos kamen ſich W e Angriffe in unſerem Feuer nicht zur Entwicklung, der Aiſnefront an mehreren Stellen geſteigertes Artil⸗ onelt d c im Handſtreich in 600 Meter Breite genommen. tie Teil der Beſatzung wurde niedergemacht; 35 Mann, 8* 1 Offizier, fielen in unſere Hand. An den übrigen Teilen Wetekfrent, an der Oſtfront und in Mazedonien Ereigniſſe von Bedeutung. ones war das Artillerieſeuer nur mäßig ſonſt keinerlei beſondere Geſechtstütigkeit. Auf beiden Wardarufhn und dem Dolranſee erſolg⸗ Wbe, Weſtlich von Cherny wurde ein feindliches Steigerung der Feuertätigkeit von Jpern bis Wytſchaete. An der Tiroler Front liegt ſeit geſtern Nachmittag auf Teilen der öſterreichiſchen Stellungen nordweſtlich von Aſiago ununterbrochenes feindliches Artilleriefeuer, was beſonders ſtark war zwiſchen Monte Dorole und Monte Cebio. Sturmpatrouillen wurden hier abgewieſen. Der Infanterieangriff hat noch nicht eingeſetzt. Die Heutſchen ſchreiten zum Gegenangriff, e, Von der ſchweizerſſchen Grenze, 11. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Den„Baſler Wuſelg mieldet der Kriegsberichterſtatter der Reuteragentur, aß dem ngriff in Flandern eine N Beſchießung von wahrhaft der Särke voxangegangen 47 Die Dörfer Meſſines und Wytſchgete ſeien ſeßt völlig verſchwunden, die ganze Gegen ſo und zerriſſen, daß män ſie nicht mehr erkennen könne. Am Schluſſe ſeines Berichtes weiſt er daxauf hin, daß man auf weitere heſtige Kämpfe vorbereiten müſſe, da die Deut⸗ en zu Gegenangriffen ſchreiten dürften. Im übrigen klingt aus dem Bericht heraus, daß eine Kampfpauſe an dieſem Frontabſchnitt geplant ſei. Englands Ruf nach der ruſſiſchen Hilſe, c, Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Juni.(Pr.⸗Tel., z..) Der Züricher Tagesan fioee relet lieber 90 7 2n611 ch e Offenſive im Weſken lauten die Rachrichten recht leltſam und die ganze Operatlon erſcheint in einem ſehr rätſelhaften Licht, zümal die engliſchen Berichte ſich über die Fortſetzung der Känipfe E aüsſchweigen. Beſonders merkwürdig be⸗ rühren aber die Kommentare der großen engliſchen Blätter, die vor einer Ueberſ i der erſten Kampfergebniſſe war⸗ nen und noch ſchwere Kämpfe in— ſtellen, Einen in —* Hinſicht ſeltſamen Kommentar liefert die„Weſtminſter Ga⸗ zette“, indem ſie ſchreibt, man ſalle heute nach den Ergebniſſen eines einzigen über die Ausſichten in der Zukunft keine chnellen Schlüſ 75 ziehen. Es iſt, ſo ſagt das Blatt weiter, n dieſem Krieg die Regel, daß Gegenangriſſe verſucht werden. Mir müſſen darauf gefaßt ſein, daß uns noch viele wichtige Kümpfe be⸗ vorſtehen, wenn wir das erworhene Gelände behalten wollen und wir hegen die e daß unſere letzten Erfolge einen heilſamen Einfluß auf die fuſſiſche Armes und das ruſſiſche Volk haben werden. Der ruſſiſche Mintſter des Auswärtigen hat erklärt, daß die Erfolge der rufſ chen Revolution mit dem Blute der Alli⸗ ierlen erkauft worden ſeien und wir geben uns der Hoffnung hin, datz man dies nicht in Rußland nergeſſen wird, Hlerzu ſchreibt das Büricher Blatt: Es wäre wohl zu welt ge ⸗ 1 7 aus dieſen Andeutungen auf ein Scheitern der ruſ⸗ Uſihen Offenſive ſchlisßen zu wollen, aber der Ruf nach der ruſſiſchen Hilfe zeigt doch, daß man der eigenen Kraft allein die erwindung des Gegners nicht zutraut. Dieſer Exkenntnis ent⸗ 4. t ja gife⸗ Wünſch nach beſchleunigter amerika⸗ N er e. Siegeszuverſicht der maßgebenden Kreiſe. Berlin, 11. Zunt,(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. 8 meldet aus Breslau: In ſeinem Wahlkreis Trebnitz ſprach Ab⸗ Kaee von Heydebrand in einer Verſammlung des kon⸗ rvativen Vereins. Er ſagte u..:„Wir ſehen gerade wieder im Weſten, wie die Engländer, von denen wir glaubten, daß ſie ihre letzte Anſtregung gemacht hätten, mit einem furchtbaxen Angriff Kügen uns anſtürmen, Ich glaübe allerdings und habe die Empfin⸗ ung, dah es wirklich die leßte Anſtrengung iſt, die ſie machen und machen können. Als ich vor kurzem Gelegenhelt hatte, mit einem Abmiral zu ſprechen, ſtellte ich ihm die Frage, ob es wohl mög⸗ lich ſein wirb, daß der Krieg mit einem phlligen Steg für uns ende und ob er wirklich glaube, daß wir mit unſerem U⸗Hoot⸗ Krieg es machen werden, da antwortete er mir: Wir hoffen, ſa, wir ſind üherzeügt, daß in längſtens zwei Monaten der Zuſtand der Engländer ſo ſein wird, daß England am Ende “ Gegenüber allen Zweiflern und Flaumachern können wir alſo ſagen, daß die maßgebenden Leute die Zuperſicht haben, daß wir ſiegen werden und daß es darauf ankommt, daß auch wir durch⸗ halten. Och geſtehe ein, daß ich immer geglaubt habe, daß, wenn wir mit Rußland zu einem Sonderfrieden kämen, wlr dann leichte Arbeit haben würden, auch mit den anderen Kändern fertig zu werden. Aber ich muß heute doch geſtehen, daß ich nach Lage der Dinge dies nicht mehr ganz aufrecht zu erhalten vermag. Abgeordneter von Heybehrand forderte am Ende ſeiner Rede von der Beyölkerung beim Friedensſchluß einen geſunden, kraſſen, natio⸗ nalen Egoismus. Die Uriegsziele des Verbandes. Sträflicher Uebermut. Im Kopenhagener Ekſtrabladet vom 7. Juni wird den Engländern und Frangoſen in vortrefflicher e vor Augen geführt, in welch tollem Widerſpruch ſich ihre maßloſen Anſprüche zur wirklichen militäriſchen Lage bewegen: „Gelingt bie—— ſo wird der Krieg natürlich zugunſten des Verbandes entſchieden. Aber ſchon erſcheint es ſicher, daß der Hungerkrieg 10 t. In einem Monat beginnt die Exnte, die, wenn nicht eine Mißernte eintritt, Brot bis zum nüchſten Jahre ſchafft, So geht der Krieg woiter. Die Lage iſt dann ſo, daß die 9 große Sirecken ſeindlichen Landes beſitzen und 0⸗ an allen Fronten ihre Stellungen behaüpten, wenn auch im Weſten unter großen Opfern. Die Deutſchen ſind auch noch Herr des Meeres, wo ſie, ohne daß ſich Zeichen einer wirk⸗ lichen Abwehr bemerkbar machen, mit Hilfe ihrer U⸗Boote eine förmliche Schreckensherrſchaft ausüben. Die Lage der Deutſchen iſt aber auch infolge der ruſſiſchen Revolution günſtiger geworden. Es iſt nicht ſicher, 55 eine ruſſiſche Offenſive Deutſchland zerſchmet⸗ tert haben würde, wie die„Times“ annimmt, aber es iſt verſtänd⸗ lich, daß man in England den 88 der ruſſiſchen Revolution den Kriegsverlauf mit bitteren Gefühlen betrachtet. Selbſt der größte Peſſimismus iſt berechtigt. Aber ſe tiefer man in England die Enttäuſchung über den Verlauf des Krieges merkt, um ſo weni⸗ ger iſt der Uebermut am Platze, mit dem jeder Friedenegedanke abgewieſen wird. Man hat den beklemmenden Eindruck, dah Eng⸗ land und Frankreich keine Stagtsmänner beſizen, die den Forberingen der Zeit und des Zuſtandes entſprechen. Die Formel, nach der man in dieſen Lündern mit Einför⸗ migkeit norgeht, indem man immer wlederholt, zu kümpſen, bis der deutſche Militarismus iſt, klingt faſt ſtupide, wenn die⸗ ſenigen, die krampfhaft an ihr feſthalten, faktiſch als beſiegt da⸗ ſtehen. Von Pa und franzöſiſcher Seite wird behauptet, daß ein ſchlechter Friede ſchümmer ais kein Friede ſei. Würde nicht aber erabe ein Friede, der Deutſchland zertrümmert, ein ſehr ſchlechter Friede ſein, ganz abgeſehen davon, daß es lange dauern würde, ehe wir ihn bekommen? Gebraucht die Welt einen Frieden durch den Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗Ungarn, Bulgarien und die Türkei zerſchmettert und erniebri t werden, was Repancheideen, neue 19 und neue Gefahren ſchaffen würde? In London und Paris — man offenbar kein Verſtändnis hierfür. Man hält ſich an die eition, die man bei Beginn des Krieges auswendig lernte und leiert ſie getreulich ab, gewiß nicht mehr ſo freudig wie im Anfang, jedoch mehr erbittert, bekümmert, faſt verzweifelt. Die erlittenen Enttäu⸗ ſchungen ſind ja auch gewaltig, beſonders in dem Hauptpunkte, Deutſchlands Aushungerung. Gewiß freut man ſich in den Verbands⸗ ländern, daß in Deutſchland vielfach gehungert wird, aber die Freude wird im hohen Grade verbittert durch die Erkenntnis, daß in wenigen Mongten England und Frankreich das Schickſal mit hungernden Deutſchland teilen werden. Wäre dieſen Zuſtänden egenüber nicht eine andere Politik am Platze als das eigenſinnige ee an dem alten, undurchführbaren Kriegsziel“ Im Kriege kommt es allein auf die Reſultate an. Dieſe—.— aber ein ganz anderes Bild und ſprechen eine ganz andere Sprache als die⸗ jenige, die uns von London und Paris entgegenklingt, und die ver⸗ langt, daß alle Hungers ſterben ſollen, bis England— auch nicht ſiegt, Wachſende Unſtimmigkeiten zwiſchen Frankreich und Rußland c. Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 11. Junt.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Berner Tagblatt“ erfährt von beſonderer Seite aus Lauſanne: Zwiſchen Frankreich und Ruhland hat elne Diskuſſton eingeſetzt, die von Tag zu Tag bedenklicher wird. Sie betrifft die Berantwortung der beiden vorläufig noch Verbündeten für den Ausbruch des Krieges. Dle Hoffnungen auf Rußland müſſen in London und namentlich in Paxls auf ein Mindeſtmaß geſunken ſein, ſonſt wäre die Auselnanderſetzung nicht möglich. Die„Gazette de Lauſanne“, deren informierender Leitortikel als ein getreues Echo der Stimmung im franzöſiſchen Außenminiſterium gelten künne, ſchreibt in ihrer letzten Ausgabe: Die ruſſiſchen Armeen haben ſich während des Krieges wahrhaftig nicht derartig betragen, daß man ihren Abfall übermäßig beklagen würde. Die Hilfe der Vereinigten Staaten wird die Lauhelt und den möglichen Verrat durch die Moskowiter reichlich wettmachen, Im nämlichen Blatt meint der Nationalrat Secretan in einem Leitartikel„Die ruſſiſche Verantwortung“, der ähnlichen Gedankengängen folgt, Rußland hätte eine unwittelbare Verantwortung öbernommen, als es den Zarismus beſeitigte. Rußland habe auch den Zentralmächten den Vorwand zum Los⸗ ſchlagen gegeben. Es zwang Frankreich und England zu den Waffen zu greifen. Hierzu bemerkt das„Berner Tageblatt“: Die Feſtſtellung iſt wertvoll: Das ententefreundliche„Joural“ bekennt, daß die Zentral⸗ mächte auf ruſſiſche Anregung, das heißt doch: auf die ruſſiſche Generalmobilmachung hin, zu den Waffen griffen. Das Berner Blatt gehoecht damit nur der Parole, welche ſeit einiger Zeit erſt ver⸗ blümt, dann immer deutlicher in Paris ausgegeben wird: Rußland hat Frankreich in den Krieg gezogen! Die Vermutung, daß dexart die franzöſiſche Regierung ſich ihrem Volke gegenüber einer peinlichen Berlegenheit entledigen möchte, iſt nur zu begründet. Sie ſpricht zu dem Volke jetzt; Wenn wir nicht ſiegen, iſt Rußland ſchuld daran! Proteſckundgebung gegen Ramſan Macdonald, London, 10. Junt.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Bei einer auf dem Tra⸗ falgar Square gegen die Reiſe Ramſay Macdonalds nach Petersburg verlas der Porſitzende unter allgemeiner Begeiſte⸗ rung ein Telegramm von Vertretern des Matroſen⸗ und Heiger⸗ verbandes, welches beſagt: Wir halten Macdonald und Jo⸗ wett gefan 7. fangen. Die Mannſchaft weigert ſich, mit ihnen zu Wilſons Botſchaft an die ruſſiſche Regierung, DBerlin, 11. Juni.(Von unſerem Verliner Büro. Aus Amſterdam wirb gemeldet: Reuter meldet aus Waſhington: Wil⸗ ſons Botſchaft an die ruſſiſche Regierung, die durch den Botſchafter David Roland Francis in Petersburg ab⸗ geliefert wurde, beginnt folgendermaßen: „Angeſichts des bevorſtehenden Beſuches der amerikaniſchen Abordnung in Rußland, die die tiefſte Freundſchaft() des amerikaniſchen Volkes für Rußland zum Ausdruck bringt und die beſte praktiſchſte Weiſe des Zuſammenarbeitens beider Völker zwecks Durchführung bis zum erſolgreichen Ende des gegenwär⸗ tigen Kampfes für die Freiheit aller Völker beſprechen ſoll, ſcheint es gelegen und geeignet zu ſein, daß ich noch einmal im Lichte dieſer neuen Bundesgemeinſchaft die Ziele der Vereinig⸗ ten Staaten feſtlege, wie ſie ſie vor Augen hatten, als ſie am Kriege teilnahmen, Dieſe Ziele waren in den letzten Wochen durch mißverſtandene irreführende Erlkärungen verdunkelt, aber die auszutragenden Streitfragen ſind zu bedeutungsvoll, zu wichtig und zu groß für die ganze Menſchheit, als daß auch noch ſo kleine Mißverſtändniſſe und Irreführungen auch nur einen Augenblick, ſeitdem der Krieg gegen Deutſchland begonnen hat, unkorxigiert bleiben könnten.“ die Soziäliſtenkonſerenz in Stocholm. Eine LSozialiſtenkonferenz der Entente? c, Von der ſchwetzeriſchen Grenze, 11. Juni,(Priv,⸗Tel., z. K. Eine Haager Meldung auis Pgrie, welche 0 Welr Züricher—692 wiedergibt, beſagt, daß Vanderpelde im Monat Juli alle So⸗ zialiſten dez alliierten Länber nach London zur Ab⸗ haltung einer Konferenz berufen werde. e: Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Juni(Pr.⸗Tel., z..) Die Reue Züricher Zeitung meldet von der italleniſchen Grenze: Der Corriere della Sera meldet aus London, es könne jetzt als aus⸗ 2. Seite. Nr. 266. Mannhetmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) * Sen geſchloſſen gelten, daß die ſozialiſtiſchen Mehrheits⸗ parteien der Vierverbandsländer der Aufforderung des ruſſiſchen Arbeiter⸗ und Soldaetnrates zu einer Konferenz in Stockholm Folge leiſten. Die franzöſiſchen Delegierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Juni.(Pr.⸗Tel., z..) Die Neue Züricher Zeitung meldet aus dem Haag: Eine Verſamm⸗ lung von 15000 Sozialiſten in Amſterdam richtete an Poincare eine Depeſche mit der Bitte, den franzöſiſchen Soziali⸗ ſten die Beſchichung der Stockholmer Konferenz zu ermöglichen. * „Bern, 10. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Geſtern und heute hat in Bern der Parteitag der ſchweizeriſchen Sozialdemokratie ſtatt⸗ gefunden. Unter anderem wurden Slückwunſchtelegramme an die Petersburger Arbeiterpartei zu der glücklichen Durchführung der Revolution gerichtet. In der Frage der Beſchickung des internationalen ſozialiſtiſchen Bureaus und der alten Inter⸗ nationale wurde eine Entſchließung angenommen, in der ſich die Parteien mit der von der Kienthaler Konferenz geübten Kritik und der Verurteilung der Haltung des internationalen ſozialiſtiſchen Bureaus einverſtanden erklärte. Die Politik der Sozialimperialiſten und Sozialpatrioten wurde durch eine Entſchließung entſchieden ver⸗ urteilt unter Betonung des Grundſatzes des Klaſſenkampfes. Den Hauptberatungsgegenſtand des Parteitages bildete die Stellung⸗ nahme zum Militarismus. Nach langer Ausſprache wurde ein Antrag angenommen, der grundſätzlich den Kampf gegen den Milita⸗ rismus, Chauvinismus und Nationalismus ſowie gegen die bürger⸗ liche Jugenderziehung anſagt. Die Partei wie ihre Vertreter und die Behörden ſollen alle Forderungen, Kredite und Geſetze, die der Aufrechterhaltung und Stärkung des Militarismus dienen oder die Gefahr kriegeriſcher Verwicklungen heraufbeſchwören können, ab⸗ lehnen. Dieſer Antrag wurde lebhaft bekämpft, unter anderen von den bekannten parlamentariſchen Führern der ſchweizeriſchen Sozial⸗ demokratie Nationalrat Greulich⸗Zürich und Guſtav Müller⸗Bern, die die Pflicht zur Landesverteidigung gegen jeden Angriffskrieg betonten und den Standpunkt vertraten, daß Entſchließungen zur nur auf einem internationalen Kongreß gefaßt werden önnten. Durch deutſchen Sieg zum deutſchen Frieden, Köln, 11. Juni. Im Saale der Bürgergeſellſchaft fand am Sonntagvormittag auf Veranlaſſung des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden eine Kundgebung ſtatt. Der Verſammlungsſaal war dicht beſetzt. Der Leiter, Heer Ruſt, Vorſitzender der hieſigen Freiſinnigen Vereinigung, ſtellte mit Befriedigung den ſtarken Beſuch feſt und teilte unter lebhaften Hört⸗, Hört⸗Rufen! mit, daß die Kölniſche Zeitung und ihr Stadt⸗Anz iger die Bezahlung einer Anzeige für die heutige Kundgebung angenommen, dann aber in letzter Stunde die Auf⸗ nahmne der Anzeige verweigerten. Gegenüber An⸗ griffen auf den Unabhängigen Ausſchuß ſtellte Redner feſt, daß der Ausſchuß keine Filiale des Alldeutſchen Verbandes, daß er eine völlig ſelbſtändige Vereinigung ſei, die Angehörige faſt aller poli⸗ tiſchen Parteien in ſich vereinige. Alldeutſch werde von gewiſſer Seite jeder bezeichnet, der nicht ſage, Bethmann ift groß und Scheidemann iſt ſein Prophet. Entſchieden ſei auch der Vorwurf der Kanzlerfronde abzulehnen. Der nationalliberale Landtagsabgeordnete Bacmeiſter aus Elberfeld, Mitverleger der Berg.⸗Märk. Ztg., erklärte zunächſt, daß ihn die Nachricht von dem Verhalten der Köln. Ztg. nicht über⸗ raſchte, daß er aber nicht geglaubt, daß die Methode, ſtarke Volks⸗ kräfte niederzuhalten, ſchon ſo weit gediehen ſei. Wenn man aber glaube, damit ſtarke Volksbeſtrebungen unter⸗ drücken zu können, ſo gehe man in die Irre. Der Unabhängige Aus⸗ ſchuß bikde keine Kanzlerfronde. Wüßte man, was der Kanzler wolle, ſo würde man es von ſich abweiſen, gegen ihn in Oppoſition zu treten. Sage der Kanzler, daß er es als ſelbſtverſtändlich erachte, die Machtgrundlage des Reiches zu mehren, ſo würde das zur Be⸗ ruhigung weiter Kreiſe beitragen. Statt deſſen dürfe ſich Scheide⸗ mann als Prokuriſt des Kanzlers gerieren. Eingehend legte Redner die Forderungen der angeblich„ufer⸗ wſen Annexioniſten“ dar, die nichts weiter verlangten, als was Deutſchland zu ſeiner Weiterentwickelung und militäriſch⸗politiſchen Sicherung brauche. Der Vortrag fand Hren Beifall. Die Verſammlung mmte folgender Entſchließung an den Reichskans⸗ er zu: Die auf Einladung des Rheiniſchen Bezirksverbandes des Un⸗ abhängigen Ausſchuſſes für einen deütſchen Frieden in der Kölner Bürgergeſellſchaft zahlreich verſammelten Männer und Frauen aus allen Volksſchichten und allen bürgerlichen Parteien begrüßen die Kriegszielrede des Kolonialſtaatsſekretärs Dr. Solf als erſte klare Kriegszielkundgebung der Reichsregierung in dieſen Tagen des hel⸗ denhaften Ringens unſerer Armee und Flotte um den deutſchen End⸗ ſieg und um den deutſchen Frieden in der Erwactung, daß das Wort des Kolonialſtaatsſekretärs:„Wir wollen unſeren kolonialen Beſitz wieder haben und wollen ihn nach Möglichkeit zu einem wider⸗ ſtandsfähigen, wirtſchaftlich leiſtungsfähigen Gebiete ausgeſtal⸗ ten“, umſomehr Richtſchnur der Kriegsziele zur Sicherung der deutſchen Heimat in Weſt und Oſt ſein wird. Sie begrüßen Eurer Exzellenz Erklärung über die Uebereinſtimmung mit der ober⸗ ſten Heeresleitung in den Kriegszielen und erklären, für dieſe Ziele eines ſtarken deutſchen Friedens durch Mehrung deut cher Macht in Weſt und Oſt und Ueberſce, durch eine für die Zukunft aller wirtſchaftlichen Kreiſe und des inneren ſozialen Friedens not⸗ wendige und durch eine Entſchädigung und ver⸗ ſtärkte Sicherung des Deutſchtums im geſamten Auslande freudig mit allen Kräften und Mittel mitwirken zu wollen. Folgende Telegramme wurden abgeſandt: An den Kaiſer: Eurer Majeſtät geloben die auf Einladung des Rheiniſchen Bezirksverbandes des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden in der Kölner Bürgergeſellſchaft zahlreich verſammelten Männer und Frauen aus allen Volkskreiſen in uner⸗ ſchütterlicher Treue für Kaiſer und Reich feſtes Durchhalten bis zur Erfüllung des erhebenden Wortes Eurer Majeſtät als des oberſten Kriegsherrn an die Märker:„Der Friede wird durch euch diktiert und vorgeſchrieben werden“. An Hindenburgl In den Tagen des ſchweren, aber ſieg⸗ haften Ringens unſerer heldenhaften Truppen— 0 es die auf Einladung des Rheiniſchen Bezirksverbandes des nabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden in der Kölner Bürgergeſell⸗ ſchaft zahlreich verſemmekten Männer und Frauen aus allen Volks⸗ kreiſen, der oberſten Heeresleitung für ihre Unvergleichliche Führung und Stählung des Willens zum deutſchen Sieg und deutſchen Frieden heißen Dank auszuſprechen, in der feſten Zuverſicht, daß das ſieg⸗ reiche Werk eines ſolchen Heeres unter ſolcher Führung nur von einem wahrhaft deutſchen Frieden, der den großen Opfern an Blut und Gut entſpricht und des Deutſchen Reiches Zukunft feſt ſichert, gekrönt werde. An Admiral Scheer! Die 83 des Rheiniſchen Bezirksverbandes des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden in der Kölner Bürgergeſellſchaft zahlreich verſammelten Männer und Frauen aus allen Volkskreiſen gedenken am Tage der Kölner U⸗Boot⸗Spende in Stolz und Dankbarkeit der erſten Wieder⸗ kehr des ruhmreichen Seeſieges am Skagerrak durch die deutſche Hochſeeflotte, der die Erfüllung aller auf unſere U⸗Boote geſetzten Hoffnungen voll ermöglichte. Sie geben der feſten Zuverſicht Aus⸗ druck, daß auch die großen Erfolge der deutſchen Flotte in einem ſtarken deutſchen Frieden verſtärkte Sicherung und Mehrung deut⸗ ſcher Seemacht in der Heimat und in Ueberſee bringen werden. Realpolitik oder Gefühlspolitik, Ein Beitrag zur Beſprechung der Friedensziele nennt die Münchner Zei⸗ſchrift„Die Wirklichkeit“ die folgen⸗ den Zeilen: 3 Herichte braucht man ſich wohl nicht weiter auszulaſſen. Da aber die Englanddienerei noch blüht, ſo ſei hier uw eben dieſer Englanddienerei willen ein Grundſatz erwähnt, der in Eng⸗ land bon einem Manne niedergelegt wurde, der große, ja ſehr große Dienſte bei der Weckung und Verbreitung des modernen engliſchen imperialiſtiſchen Gedankens geleiſtet hat, und ſür ſeine Verdienſte hohe Auszeichnungen erhielt. Gemeint iſt der Geſchichts⸗ profeſſor der engliſchen Univerſität Cambridge, Sir John Seeley. In ſeinem Werke:„Die Expanſion Englands“, beleuchtet er in ſeiner ſiebenten Vorleſung des erſten Lehrganges unter anderen die Frage des Fortbeſtehens des britiſchen Imperiums und fragt: „ob das größere Britannien, wie es jetzt beſteht, die Erwartung rechtfertigt, daß es gedeihen und fortbeſtehen, oder ob es verfallen wird. Vielleicht kann gefragt werden, ob es zu erwarten oder wünſchenswert iſt, daß es gedeihen ſollte, da Verbrechen bei ſeiner Entſtehung tätig geweſen ſind. Aber der Gott, der ſich in der Ge⸗ ſchichte offenbart, hat nicht die Gewohnheit, in dieſer Weiſe zu urteilen. Die Geſchichte zeigt nicht, daß geſetzwidrige Eroberungen ſeitens einer Generation die Sicherheit oder auch nur die Wahr⸗ ſcheinlichkeit ihres Verluſtes in der nächſten Generation mit ſich bringt, und da die Verwaltung niemals mit dem Eigentum ver⸗ wechſelt werden darf, ſcheint es nicht, daß Staaten auch nur das Recht, viel weniger die Verpflichtung haben, Gewinne zurückzu⸗ erſtatten, die auf mehr oder weniger geſetzloſe Weiſe erlangt wurden.“ Es iſt hier alſo ein ausgezeichnetes Beiſpiel gegeben, wo ein hohes engliſches Vorbild mit Vorteil nachgeahmt werden könnte. Dieſelbe Autorität lehrt, daß Verbrechen in der Entſtehung aller beſonders großer Staaten tätig geweſen find, und daß ſie auf Ge⸗ walttaten begründet ſind. Das Deutſche Reich macht hierin keine Ausnahme; die geſamten Oſtmarken ſind in vergangenen Zeiten den ſlawiſchen Stämmen gewaltſam entriſſen worden. Auch iſt es gar nicht nötig, ſo weit zurückzugreifen, die Erwerbung Schleſiens und die Teilung Polens waren Gewalttaten. In jenen Zeiten war aber Gefühlsduſelei nicht ein Leitmotiv der hohen Politik. In einem Aufſatz im Februarheft von„Nord und Süd“ über Kriegs⸗ und Friedensziele“ wird fein zwiſchen dieſen beiden Be⸗ griffen unterſchieden. Es iſt hier nicht beabſichtigt, eine akademiſche Diſſertation über dieſe Begriffe zu unternehmen, es handeli ſich hier nur um die praktiſche Frage, der Realpolitik gegenüber der Gefühlspolitik. In dieſem Aufſatze wird niedergelegt, daß die Friedensziele von den Diplomaten und nicht von militäriſchen Per⸗ ſonen geregelt werden müſſen. Nun wohl, wer ſollen dieſe Diplo⸗ maten ſein? Wie geſagt, betreibt man in London Realpolitik, England hat nur ein Kriegs⸗ und Friedensziel, das lautet:„Expanſion unter Beſeitigungaller gefährlichen Mitbewerber auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebi''.“ Dies iſt zur Genüge und ad nauseam öffentlich verkündet worden. Was iſt das deutſche Kriegs⸗ und Friedensziel? Es iſt Deutſch⸗ lands Lebensfrage. Wird es die ihm von ſeinen Gegnern gebotene einzigartige Gelegenheit zur Eyppanſion zum größeren Deutſchland wahrnehmen? Was ſind die Ziele ſeiner führen⸗ den Staatsmänner? Kann es eine Welt⸗ und Kolonial⸗ Machtſtellung mit einem Programm von„Weder⸗LNoch“ erreichen? Dieſe Fragen muß das deutſche Volk beantworten und das ſehr bald und mit keiner unſicheren Stimme. Die Lage in Spanien. Der Stand der Kriſe. Berlin, 11. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die Kabinettskriſe in Spanien und ihre Bedeutung für die künftige Stellung des Landes läßt ſich einſtweilen von hier aus noch nichts ſagen. Was bisher an Meldungen vorliegt beſteht aus⸗ ſchließlich aus dem Lager der Entente und über die Tendenz dieſer Vorder⸗ hand iſt es, ſo weit man die Dinge von hier aus zu überſehen ver⸗ mag, noch gantz unſicher wer die Nachfolge Prietos übernimmt, ſo⸗ wohl Dato wie Maura bürften immerhin ftarke Ausſicht haben. Madrid, 11. Juni.(WTB. Nichtanitlich.) Meldung der Agence Havas. Garcia Prieto teilt mit, daß er dem Herrſcher für den Beweis des Vertrauens den Dank ausſpreche, aber die Kabinetts⸗ bildungablehne. Darauf wurde Dato in den Palaſt gerufen. Die dominikaniſche Republik bricht die Beziehungen zu Deutſchland ab. Berlin, 11. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter teilte dem Auswärtigen Amt mit, daß nach einer ihm zu⸗ gegangenen amtlichen Nachricht die dominikaniſche Re⸗ püblik von den Vereinigten Staaten veranlaßt wurde, die diplo⸗ matiſchen Beziehungen Deutſchland abzubrechen. Die der deutſchen Intereſſen in der Republik übernahm panien. Englandfeindliche Stimmung in Portugal. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Juni.(Pr.⸗Tel., z..) Das Berner Tageblatt erfährt aus Rotterdam: In Portugal iſt die Erbitterung gegen England im Wachſen begriffen. Demnächſt ſollen wieder 15000 Mann Portugieſen nach Frankreich geſandt werden. Weiter verlangt England die Mo⸗ bilmachung der Leute im Alter von 32—35 Jahren, was ſtarke Er⸗ regung hervorruſt. Griechenland erhebt Einſpruch gegen die Beſetzung Janinas. London, 10. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet aus Athen: Griechenland beabſichtigt, gegen die Be⸗ ſetzung Janinas durch Italien Einſpruch zu erhebn. Deutſches Keich. Arbeiterkammern und Arbeitskammern. Man ſchreibt uns: Im Reichstag beſteht bekanntlich der Wunſch, möglichſt noch im Laufe dieſes Jahres das im Jahre 1911 geſcheiterte Arbeitskammer⸗Geſetz zu verabſchieden. Dem Ver⸗ nehmen nach iſt die Reichsregierung auch bereit, dieſem Wunſch des Reichstages zu entſprechen und demnächſt einen neuen Ent⸗ wurf vorzulegen. Neuerdings iſt nun aus ſozialpolitiſchen Kreiſen angeregt, neben den Arbeitskammern auch Arbeiterkammern zu errichten. Die Arbeitskammern ſollten nach dem Entwurf der Reichsregierung die gemeinſamen wirtſchaftlichen und ge⸗ werblichen Intereſſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer wahr⸗ nehmen. Sie waren alſo gedacht als eine geſetzlich organiſierte Vertretung von Arbeitgebern und Arbeitern zur Wahrung ihrer mit dem Arbeitsvertrag zuſammenhängenden Intereſſen. Sie ſollten insbeſondere den wirtſchaftlichen Frieden pflegen. Infolge⸗ deſſen war in Ausſicht genommen, die Kammern je zur Hälfte mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu beſetzen. Arbeiterkammern dagegen ſind eine geſetzlich organiſierte Vertretung der Arbeiter zur Wahrung ihrer Klaſſenintereſſen. Ihnen würden mithin andere Aufgaben zufallen wie den Arbeitskammern, und infolge⸗ deſſen würden ſie ausſchließlich aus Vertretern der Arbeiterſchaft zuſammengeſetzt werden. Das Arbeitskammergeſetz der Reichs⸗ regierung vom Jahre 1908 ſah als Aufgabe der Arbeitskammern auch Veranſtaltungen und Maßnahmen vor, welche die Hebung der wirtſchaftlichen Lage und der allgemeinen Wohlfahrt der Arbeiter zum Zwecke haben. Aber auch dieſe Aufgabe wäre unter Mit⸗ wirkung der Arbeitgeber zu löſen geweſen. In der organifierten Arbeiterſchaft hat man vielſach die Arbeitstammern nicht als* in dem Erlaß des Kaiſers vom Jahre 1890 in Ausſicht geſtelhe Arbeitervertretung, durch die„den Arbeitern der ſpeie und liche Ausdruck ihrer Wünſche und Beſchwerden er⸗möglicht und den Staatsbehörden Gelegenheit gegeben werden ſollte, ſich über die Verhältniſſe der Arbeiter fortlaufend zu unterrichten und mit den letzteren Fühlung zu behalten“, anerkannt, und zwar inſolge paritätiſchen Zuſammenſetzung. Man erachtet vielmehr die aub⸗ ſchließlich aus Arbeitern zuſammengeſetzte Arbeiterkammer a die berufene Vertretung der Intereſſen der Reichstagskreiſen beſteht die Anſicht, daß ſich die Neg gegen die Errichtung beſonderer Arbeiterkammern neben Arbeitskammern nicht grundſätzlich ablehnend verhalten würbe Den verſchiedenen Aufgaben der beiden Kammern entſprechend würde auch ihr Gellungsbereich verſchieden zu geſtalten ſein. Mt Arbeitskammern ſollten auf ſachlicher Grundlage für einen einsellen oder mehrere verwandte Gewerbezweige errichtet werden, weil hier, durch den beſonderen Verhältniſſen der einzelnen Gewerbezweige beſſere Rechnung getragen werden kann. Arbeiterkammern hälle“ die allgemeinen Intereſſen der geſamten Arbeiterſchaft zu berkrrie, ſie würden daher zweckmäßigerweiſe für beſtimmte Gebiete zu richten ſein. Es gilt als wahrſcheinlich, datz in einer der mcl Tagungen des Reichstages eine Ausſprache über die Frage Errichtung von Arbeitskammern und Arbeiterkammern ſtattſinden wird. Regelung der Einfuhr. Berlin, 9. Suni.(r) Nach der Bundesratsverorkanf vom 16. Januar 1917 über die Regelung der Einfuhr(RGB. S. 5 iſt die Einfuhr aller Waren über die Grenze de⸗ Deutſchen Reich nur mit Bewilligung der zuſtändigen Behörde geſtattet. Auf dieſer Beſtimmungen iſt die Einfuhr für gewiſſe Waren gewiſſen Ländern in einzelnen Fällen oder allgemein freigeg worden. Dieſe Freigaben haben verſchiedentlich in Hand die Auffaſſung hervorgerufen, daß die einfuhrberechti Bunen. beim Grenzübergang nicht der Beſchlagnahme unterliegen k es. Dies iſt jedoch, wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, wegs der Fall. Vielmehr bleiben die geſetzlichen Beſtimmungem der nach eingeführte Waren der Meldpflicht, der Beſchlagnahme iten ſonſtiger Verordnungen und Verfügungsbeſchränkungoen zugunſge, beſtimmter Kriegsſtellen oder Krieg⸗sgeſellſchaften unterliegen fuhr ſtehend, auch wenn eine Einfuhrbewilligung erteilt oder die Ci, allgemein freigegeben iſt. Dies gilt insbeſondere auch fü die bel fuhr von Fiſchen aus Holland. Es empfiehlt ſich, im Einzelfalle den zuſtändigen Kriegsgeſellſchaften Auskunft einzuholen. Aus der Nationalliberalen Partei. Die Reichstagserſatzwahl in Cörrach-Müllheim. Lörrach, 9. Juni. In einer Zuſchriſt an den hier erſe „Oberländer Boten“ wird angeregt, den Führer der ochiſhen ar, lionalliberalen Partei, Geh. Hofrat Rebmann, als Kandtel⸗ für die Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Lörrach⸗Mällhengnen, ſach, der durch den Tod des bisherigen Abgeordneten Dr. enſte horn erledigt iſt, aufzuſtellen. Die Zuſchriſt weiſt auf die Verdi in hin, die ſich Geh. Rat Rebmann und die Nationalliberale Pactele der Frage der Hberrheinregulierung und der Nutzbarmachung Oberrheins erworben haben. Die volksernährung. Rochmals Einmachzucker⸗Juteilung. Vor einigen Tagen gaben wir die Mersffentächung der garter„Schwäbiſchen Tagwacht“ wieder, daß in Stu t a idel, jeden Kopf Pfund Einmachzucker ausgegeben Mtlichel 3 und zwar wahrſcheinlich fünf im— und die re om. drei im Jull. Vetzt wild in Nr. 132 desſelben Blattes Gpche Juni) bekanntgegeben, daß im Laufe der nächſten Woche dah Pfund ausgegeben würden; es iſt bereits amtlich angeordne j die Abholung an vier Tagen zu erfolgen hat. Alſo iſt die 5 verfügbare Menge ſchon genau doppelt mie die in Mannheim in Ausſicht geſtellte menge. Ob es im Juli nochmals dazu kommt, iſt nicht nachdem jetzt ſchon ein Pfund mehr als erwartet abgege den 5 kann, anzunehmen. Wir gönnen den Schwaben ihren höhe ah i g, möchten aber als Bürger desſelben deutſchen Reiches a elbe Menge Einmachzucker bekommen; denn wir ſind d B daß man endlich nach drei einheitliche er lunig durchgeführt haben könnte. Daß wir ſeither mehr ir ni. holten haben, als die benachbarten Württemberger, können erwün ut glauben. Aufklärung durch das Lebensmittelamt wäre Begrußen würden wir auch, wenn die Stuttgarter meongn der den nur zeitweilig aufs Land geſandten Kindern i ſie zunt ugeteilt wird, Näachahmung fände, denn im Winter En⸗ Eſſen wieder da. verfüttern von grünem Roggen und Weizen 1 Angeſichts des vorgeſchrittenen Standes der Winterſac⸗g ausdrücklichſt auf das durch Bundesratsverordnung vom rns v0ll 1915(&GBl. S. 287) ausgeſprochene Verbot des Verfütieſer grünem Roggen und Weizen hingewieſen werden. Nach Welzen ordnung iſt es verboten, grünen Roggen oder grünen Wen 31, Grünfutter ohne Genehmigung der zuſtändigen Behörde 5 mähen oder zu verfüttern. Angeſichts des ſehr günſtigen der kommenden Futterernte und der Viehweiden wird eine den Erlaubnis nur in den allerſeltenſten Ausnahmefällen meht/ ſtändigen Behörden erzeilt werden können und das— da jede Verfütterung von grünem Brotgetreide eine Be hobel der künftigen Brotverſorgung der Bevölkerung zur muß. Papierverſchwendung. Immer wieder wird die Wahrnehmung gemacht, liche wie private Stellen im täglichen i die keit ſparfamen Papierverbrauches vällig außer acht wie vor werden in zahlreichen Fällen die ſogenannten R verwendet, ebenſo werden für kurze Mitteilungen, für Halbfolioblätter genügen, große Bogen gebraucht. beſtehenden Papierknappheit iſt es alle in Betracht ommenden Kreiſe ſich auch für verkehr größte Gin ſchränkung hinſichtlich N. brauches auferlegen. Kleine Uriegszeitung. Der franzöſiſche Tenor im Kartoffelacher⸗ Der Wü 3 Kriegsgottes ſchaſft nie geahnte des Lebens. Dt. Volkszeitung in Hanmover Leſer geſchrieben: Eine Wanderung führte mich kürzlich durch in pr Nähe unſerer Stadt. Einſam geht mein Weg durch die Rpe⸗ ſtem Grün ſtehenden Kartoffelkultur. Aus dem Gewoge an lichen Grünn klingen plötzlich herrlich geſungene Melodie Ohr, ſo ſchön, daß ſie nur von geſchulter, edler Sunufe, 100 ſein können. Ich kam näher: in der Tat, Lorhingſch ende Me aus Zar und Zimmermann. Wohl war nür die ſebe⸗ ichs, verſtändlich, nur die Worte ſchienen gar fremd. Run Sronzoſ, rote Hoſe leuchtet von weitem, ein kriegsgefangener don g dort in der Einſamkeit ſo herrlich. Ein de⸗ Weges de⸗ Bauersmann erklärt mir in ſeiner volks Art Löſung: „Ja, de kann ganz banntg ſingen, he 0 an er Sce fen der en nelt chiene Kug 5 0 w ierten** in die Hand gegeben. 6 3 K * 4 * V Wigenert Kranberwerſicherung aus Mitteln der Krankenkaſſen 2— — 83— — ———————2 SSSSSRNA K 9— Kriegstene Mannheimer General⸗Anzeiger. Ebend· Ausgabe.) Kr. 266. 3. Seite. FFSFS Für die U⸗Boot⸗Spende. Welte veröffentlichte Liſten: M. 5827.90, Emil Zetſche M. 5. de M. 5, Beamten und Beamtinnen der Chem. Fabrik Wohl⸗ M. 137, Richard Wulff M. 100, Carl Meſſer, C 2, 8, M. 100, Fr. Hoffſtaetter M. 50, Friedrich Moll, Waldparkſtraße 9, dun. Eiſinger, Hofl., Mannheim, M. 10, Andreas Gutjahr, iün M. 20, Aug. Denzel, Mannheim, M. 25, Friedr. Bender, 6 Ren 10, Ungenannt z. Zt. Konſtanz M. 100, Frau Jak. Bit⸗ eershoſſtr. 17, M. 100, Fr 3 Jander ſen., P 4, 12, M. 5, Gug. Diefenthäler, Meerfeldſtr. 4, M. 50. Zuſammen: 3 Mit dem 3 gusgezeichnet Serne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Leutnant der Reſ. pa hin, I. 14, 2, Beamter der Firma Heinrich Lanz. -Bocl-Sammlung ergab, wie uns das Rote Kreuz ein mitteilt, nach der vorläufigen Feſtſteltung für den Amts⸗ unheim rund M. 300 000, davon die Straßenſamm⸗ der Stadt Mannheim etwa M. 10 000. käriſche Beförderung. Unteroffizier Biktor Bergold, — Rheiniſchen Ereditbank, wurde zum Zahlmeiſterſtell⸗ rnannt. erordentliche Dienſtyrüfungen für Heeresangehörige hat eierium, wie ſchon kurz mitgeteilt worden iſt, an⸗ e. De erſte dieſer beſonderen Dienſtpeüfungen für die dem Jüleeörigen Volksſchullehrer findel am Montag den * Lehrerſeminar 2 zu Karlsruhe ſtatt. hat und Kriegsgefangene. Das Bad. Unterrichtsminiſte⸗ un ſoeben eine Verordnung herausgegeben, wonach den Schü⸗ jeinden, in denen ſieh Kriegsgefangene befinden, jeder Sard jeder Annäherungsverſuch an Gefangene ſtreng verboten ſufe das Verbot fältt auch, daß die Schüler für die Gefangenen L beſorgen, Briefe für ſie ſchreiben oder weiterbefördern. dieſe Vorſchrift alsbald in der Schule zu verkün⸗ abei die Schüler zu belehren, etwaige beſondere Wahr⸗ gen—— 40—5 zur Anzeige zu bringen. 8 1 d * Botei Schule an der 6. Kriegsauleihe gibt UAUnterrichts⸗Miniſterium veröffentlichte Bekanntmachung Danach wurden von den 95 badiſchen Höheren Lehr⸗ 1203 704 M. und von den 1625 badiſchen Volksſchulen M. gezeichnet. Sämtliche 1720 badiſchen Lehranſtalten M ſomit zuſammen 4628 970 M. Hierzu kommen noch etwas 60.000 M. von vier nichtſtaatlichen Lehr⸗ und Erziehungs⸗ des Wochengeldes für Kriegowöchnerinnen. Amtlich kt: Der Reichstag hat in ſeiner Sitzung vom 22. März Jahres eine Entſchließung angenommen. die eine Stei⸗ täglicheni Wochengeldes für die Kriegswöchnerinnen auf verlangt. Eine Verordnung des Bundesrats vom 2. tägt dieſem Wumſche Rechnung und erhöht den Betrag Wengeldes, das nach den Bekanntmachungen über die Wochen⸗ Rech des Reiches zu zahlen iſt, von 1 M. auf 1% M. Die Matgnahme wird dadurch begründet und gerechtfertigt, brungs⸗ und Stärkungsmittel, für deren Anſchaffung da⸗ berendet werden ſoil, erheblich im Preiſe geſtiegen ſind. Wbbengeld, das weiblichen Berſicherten lediglich auf Grund „ bleibt von der Erhöhung unbecührt. Der Betrag Gcchengeldes richtet ſich auch weiterhin nach den Satzungen 0 neffenden Kronkenkaſſe. Die Erhöhung der aus Reichsmitteln un Vochengeldbeträge iſt nicht rückwirkend, ſondern tritt erſt oge der Verkündung der Verordnung in Geltung. rungszulagen bei Berechnung der Beiträge RE cherung zu berückſichligen? Ein Arbeitgeber 1 Angeſtellten mit Rückſicht auf die durch den Krieg ein⸗ Rale Teuerung auf unbeſtümmte Zeit eine jederzeit widerruf⸗ Ne bewilligt. Es fragte ſich nun, ob dieſe Zulage als Ent⸗ E Huune der Angeſtelltenverſicherung anzuſehen ſei und deshalb Veitragsentrichtung berückſichtigt werden müſſe. Das Ober⸗ hat dieſe Frage bejaht. Das Reichsverſicherungs⸗ W auf dem Gebiete der Unfall⸗ und Invalidenverſicherung 3 en, daß unter Entgelt eine Leiſtung für eit des Arbeitnehmers zu verſtehen iſt: —.—— muß— ſo heißt es in den Gründen— auch Le enverſicherung gelten. Die Teuerungszulage iſt ua ſediglich als Ausfkuß der Freigebigkeit oder des Wohl⸗ des Arbeitgebers anzuſehen, ſondern als Entgelt für Lei⸗ Arbeitnehmers. Ohne Belang iſt es, daß die Zulage N darau, daß ihm die Arbeitskraft ſeines Angeſtellten er⸗ Wbt, und deshalb muß er in einer Zeit außerordentlicher enhe Zulage gewähren. Das entſpricht der allgemeinen Ge⸗ Rba Der Zwang der Verhältniſſe und die eigenen Intereſſen endebers bilden ebenſo ſtarke Beweggründe, wie die Abſicht, en ellten eine Wohltat zu erweiſen. Es kann alſo keine Rede erat es ſich bei der Kriegsteuerungszulage um eine auf cebigeeit des Arbeitgebers beruhende, als Entgelt nicht wende Leiftung handelt.(Oberſchiedsgericht für Angeſtellten⸗ .. 14. 16.) Nr. 4331.(Nachdruck verboten.) f Anſpruch darauf nicht beſteht. Der Arbeitgeber hat ſtimmte Zeit und jederzeit widerruflich gewährt iſt und * Der ſtädtiſche Obſtverkauf hat bei der für die Haltbarkeit de⸗ Obſtes ſehr ungünſtigen Witterung mit nicht geringen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Ware, die heute vormittag auf dem Hauptwochen⸗ markt zum Abſatz gelangte, war von keineswegs einwandfreier Be⸗ ſchaffenheit. Die Kirſchen, die zu 45 Pfg. das Pfund angeboten wurden, waren ſchon ziemlich angefault und die Erdbeeren hatten das bekannte„bärtige“ Ausſehen, das im Vorjahre ſo große Ent⸗ rüſtung erregte. Man wird es unter dieſen Umſtänden begreiflich finden, daß das Publikum über die Beſchaffenheit der Ware nicht gering enttäuſcht war und ſeiner Entrüſtung in recht lauten und dtaſtiſchen Worten Luft machte. Die Händler kann man für den der Ware nicht verantwortlich machen, denn ſie müſſen das bſt nehmen, wie ſie es von der ſtädtiſchen Obſtverſorgung bekom⸗ men. Dazu kommt noch, wie von Händlerſeite behauptet wird,, wa⸗ wir aber nicht gut glauben können, daß die Händler die Ware ohne Unterſuchung auf ihre Abſatzfähigkeit übernehmen müſſen und daß ſie nicht die Berechtigung haben, die Ware wieder zurückzugeben, wenn ſich nach Empfangnahme die—— 60 Veſchaffenheit heraus⸗ ſtellt. Wir meinen, die ſtädtiſchen Organe haben die Pflicht, ſich davon zu überzeugen, ab die Ware abſatzwürdig iſt, ehe ſie dieſe an die Händler weitergeben. Für die Ausgabe ſchlechter Ware gibts keine Entſchuldigung, ſelbſt wenn anerkannt wird, daß ſich nach den letzten ſchweren Regengüſſen die Kirſchen nicht lange halten. Dazu kommt noch, daß ein Sonntag dazwiſchenlag. Vielleicht war die Ware auch zu lange verpackt. Gegen Mittag wurden die Kirſchen zu 35 Pfg. das Pfund verkauft. Man wollte die Ware offenbar Unter allen Umſtänden los ſein. Das Mißliche bei der Sache iſt, daß die Frühkirſchen ſich nicht einmal zum Einmachen eignen. An⸗ gefaulte und mit Schimmel behaftete Erdbeeren allerdings auch nicht. Wir geben uns der Erwartung hin, daß die ſtädtiſche Obſtverſorgung künftighin einwandfreier funktioniert. Das Publikum hat das Recht, gute Ware zu verlangen, denn der Kommunalverband hat dadurch, daß er die Verſorgung der Bevölkerung ſelbſt regelt, die Garantie dafür übernommen, daß die Ware in einem einwandfreien Zuſtand abgeſetzt wird Es wäre höchſt bedauerlich, wenn die vor⸗ jährigen Zuſtände wieder in Erſcheinüng treten würden. * Verdorbene Bulter iſt abzunieſern. Durch Bundesratsver⸗ ordnung vom 15. Februar 1917 ſind gemäߧ 3, Ziffer 8, alle ver⸗ dorbenen oder ſonſt für die menſchliche Ernährung nicht geeigneten Fettwaren, die in gewerblichen oder Handelsbetrieben bfallen, dem Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Fette und Oele anzumelden und auf Verlangen abzuliefern. Der Kriegsaus⸗ ſchuß iſt bezüglich der zu vergütenden Preiſe an die Bundesratsver⸗ ordnung vom 20. Oktober 1916 gebunden und darf für verdorbene Butter nur 30 M unter dem Grundpreis für die abfallende Ware für den Zentner bezahlen. Dementſprechend würde der—5 Uebernahmepreis 175 M. für den Zentner betragen Der Kriegs⸗ ausſchuß iſt aber bereit, den Kommunen, die über Vorräte verdor⸗ bener Butter verfügen dieſe gegen Nargarine einzutau⸗ ſchen, und zwar ohne Verrechnung des etwa gezahlten Preiſes ledig⸗ lich Ware gegen Ware. Auf dieſe Weiſe wird es den Stadtverwal⸗ tungen möglich ſein, einwandfreie Speiſefette für die Bevölkerung zur Verteilung zu erhalten, während der Kriegsausſchuß durch ſeine Verbindungen mit der Raffinationsinduſtrie in die Lage verſetzt iſt, ſolche verdorbene Butter zum Teil wieder in ſpeiſefähige Fette zu verwandeln und dieſe der Margarineinduſtrie als Rohſtoff zu über⸗ weiſen. Auträge auf Austauſch ſolcher verdorbenen Buttermengen ſind an den Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette und an die Margarine⸗Abrechnungsſtelle in Berlin zu richten. * Heilerer Abend. Der geſtrige Abend im Nibelungenſaal war ein Nachzügler, aber, obwohl ſich die Stammbeſucher der Sonntags⸗ veranſtaltungen durch die lange Pauſé verzogen haben konnten, ſehr gut beſucht. Faſt 2000 Perſonen waren erſchienen. Der anſpruchs⸗ loſere Teil des Publikums und damit der weitaus größere kam auch auf ſeine Rechnung. Herr Direktor A. Kolb vom Stadttheater Bamberg, ein gebürtiger Mannheimer, leitete den Abend, aber ſchon in der Zuſammenſtellung bewies er nicht viel Geſchmack. Lacombe ſtand neben Beethoven, Adam und Mendelsſohn⸗Bartholdy zwiſchen Lehar, Mozart nach Wildberger u. ſ. f. Er ſelbſt betätigte ſich als Tenoriſt recht ausgiebig, aber für den Zuhörer nicht ergiebig; weder ſein Vortrag nach ſeine Stimme konnten ernſter Kritik ſtandhalten. Bedeutend beſſer war der Baritoniſt Rolf Hor ſt vom Stadttheater in Kiel. Er hat eine geſchmeidige Stimme und weiß auch mit Ver⸗ ſtändnis vorzutragen. Das⸗weibliche Element war durch Frau Roſa Kolb vom Stadttheater Bamberg, Frl. Lola Hor ſt und Frl. Aennie Wagner vom Stadttheater Würzburg vertreten, die mit kleinen, aber wohlgebildeten Stimmen um die Gunſt des Publikums marben, die ihnen, wie auch ihren männlichen Kollegen, nicht vor⸗ enthalten blieb. Rein äußerlich wäre mehr gegenſeitige Abſtimmung erwünſcht geweſen, denn es macht für das Auge keinen erfreulichen Eindruck, immer drei Kleider vor ſich zu haben, die in der Farbe und Verarbeitung disharmonieren. Und die drei Damen ſtanden ſehr oft zuſammen, denn es gab in der Hauptſache Quintetts zu hören, nicht, wie der Zettel ſagte, Quartetts. Am Klavier war Frl. Marie Endres vom Stadttheater Würzburg gewandt und ſicher als Begleiterin tätig. Den orcheſtralen Teil beſorgte die Erſatz⸗ kapelle der 110er unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Schulze in bekannter Güte pp. Polizeibericht vom 11. Juni(Schluß). Unfälle. In einem Fabrikanweſen in Rheinau brachte am 8. ds. Mts. ein 46 Jahre alter led. Fabrikarbeiter von dort die rechte Hand in einen Trausformator und erlitt erhebliche Verletzun⸗ gen, daß er ins Allgem. Krankenhaus aufgenommen werden mußte. — Beim Ausladen von Kohlen in einem Kohlengeſchäft im Mühlau⸗ hafen fiel am 9. ds. Mts. einem 17 Jahre alten Taglöhner aus Karls⸗ ruhe der Greifer des Kranens auf den rechten Oberſchenkel, wodurch dieſer ſtark gequetſcht wurde.— Ein 35 Jahre alter verh. Schreiner von Rheinau geriet am 8. ds. Mts. nachmittags in einem Fabrikbetriebe dortſelbſt mit der linken Hand in eine Schmirgelma⸗ ſchine und wurde erheblich verletzt.— Sehr erhebliche Seh⸗ nenverletzungen der rechten Hand erlitt am 9. ds. Mts. vor⸗ mittags ein 55 Jahre alter verh. Schreiner von hier in der Wagenhalle der ſtädt. Straßenbahn in der Colliniſtraße, als er beim Zuſchneiden eines Stückes Holz die Hand in die Kreisſäge brachte.— Am gleichen Tage vormittags kam ein 17 Jahre alter Taglöhner von Viernheim in einem Fabrikbetriebe in Waldhof einer Fräsmaſchine zu nahe und wurde am linken Arm bedeutend verletzt. Sämtliche Verletzten wurden ins Allgem. Krankenhaus verbracht. Krampfanfall. Auf der Rheinpromenade in der Nähe der Rheinbrücke erlitt am 9. d. Mts. nachmittags ein 25 Jahve altes led. Dienſtmädchen von hier einen Krampfanfall und blieb bewußtlos lie⸗ gen. Die Kranke mußte mit dem Sanitätswagen ins Allgem. Kranben⸗ haus überführt werden. Unaufgeklärte Diebſtähl e. In der letzten Zeit wurden folgende Fahrräder entwendet: Am 1. 6. Marke„Preſto“ ſchwarzer Rahmen und Felgen, aufwärts gebogene Leukſtange mit Pa Korkgriffen, brauner Lederſattel. Am 5. 6. ein Fahrrad, ärke unbekannt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange, der vordere Mantel iſt an 3 Stellen geflickt. Am 8. 6. ein Fahrrad, Marke unbekannt, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen auf⸗ wärtsgebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe und brauner Lederſattel.— Ferner würde entwendet: In der Nacht vom./2. 6, aus einem hieſigen Lederwarengeſchäft mittelſt Einbruchs: 42 Bargeld, 12 verſchiedene Geldbeutel, 3 Paar braune Ledergamaſchen 5 Brieftaſchen mit Notizbuch, 6 verſchiedene Zigarrenetuis, 30 Lunten⸗ feuerzeuge, Spirituskochapparat, 4 Paar Eßbeſtecke zum Zuſammen⸗ klappen mit Etui, 1 ſchwarzer breiter Lackgürtel, 1 grünlicher ſchmaler Gürtel. 3 Toilettetaſchen mit Inhalt, 1 Garnitur Brieftaſchen, Zigarrenetuis und Geldbeutel aus braunem Leder, 23 verſchiedene kleine Uhren, Weckerart, einige mit Wecker, 5 Dolche, 6 Zigaretten⸗ etuis, 1 braune Kunſtlederreiſetaſche, 4 Blechfeldflaſchen, mit grauem Filz überzogen, und 1 Werkzeuggarnitur in ledernem Etui.— In der Nacht vom./9. 6. aus einem Stalle in den Welſchengärten hier 5 Schweine, die an Ort und Stelle geſchlachtet wurden, im Gewicht von je 180 bis 190 Pfund.— In der gleichen Nacht aus dem Manufak⸗ turwarengeſchäft O 5, 14 nachfolgende Ballen Stoff, 1 Briefmarken⸗ buch mit Reichsbriefmarken verſchiedener Art, ſowie bayeriſche 77% und 15⸗Pfennigsmarken, Expreß und Wechſelmarken im Werte von 30 Kl. Zwei Ballen ſchwarzer Ueberzieherſtoff mit Etikett und Nr. 1708, 2, 10 und 6,20 Meter. 2 Ballen mit Etikett und Nr. 571 und 572, blauer bay. Militärreithoſenſtoff, 1 Ballen mit Etikett und Nr. 1869, blauer bay. Militäruniformſtoff 4 Meter, 1 Ballen, 55 Meter ſchwarzer, nach innen geſtreifter Futterſtoff. Das Briefmarkenbuch iſt 30/30 Zentim. groß, hat ſchwarzen Einband und die Goldaufſchrift:„Marken.“ — Am 2. Mai wurden von nachbeſchriebener Mannsperſon im Hauſe B 5, 12 6 weißleinene Damenhemden, davon 3 noch faſt neu und C. K. gez. 2 weiße Handtücher und 1 grauer Damenrock zurückge⸗ laſſen. Die Gegenſtänd⸗ dürften von einem Diebſtahl herrühren. Die Eigentümer wollen ſich auf dem Büro der Krim.⸗Polizei einfinden. Der Täter iſt 17—18 Jahre alt, 1,55—1,60 Meter groß, ſchlank, hat dunkles Haar, volles Geſicht, trägt dunklen Anzug und ſpricht hieſigen Dialekt.— Vor ungefähr zwei Monaten wurde in der Filiale Schreiber, Luiſenring 4, anſcheinend von einem Schloſſerlehrling ein Paket, enthaltend 5 Pakete mit je 10 Stück Schrauben mit Muttern verſehen mit der Bemerkung abgegeben, er werde das Paket ſpäter ab⸗ holen. Die Schrauben ſind 6½ Zentim. lang und 8 Millim. dick. Das Paket iſt bis jelt noch nicht abgeholt worden und dürfte vermutlich ier einem Diebſtahl herrühren. Es befindet ſich bei der Krim.⸗Polizei er. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Fabrikarbeiterin von Ludwigshafen und eine Taglöhnerin von Pülfringen, beide wegen Kindsmords, ein Hausdiener von Oppel und eine Fabrikarbeiterin von Gernsbach wegen Diebſtahls. Witterung und Uulturenſtand im Schwarzwald. h. Vom Schwarzwald, 10. Juni. Wie der Wonnemonat, ſo brachte auch der Juni in ſeinem erſten Drittel eine Reihe prächtiger, warmer und ſonniger Sommertage, wie ſie zur guten Entwicklung der Kulturen erwünſcht ſind. Ein Gang durch das Gebirge und durch die Bergtäler kann überzeugen, wie verheißungsvoll die Vegetation allerwärts ſtets und man darf auf eine reichliche Kriegsernte rechnen. Ab und zu könnten etwas ergiebigere Regenfälle nichts ſchaden, hört man den Landmann ſagen, aber im allgemeinen iſt gerade in den letzten drei bis vier Tagen nahezu im ganzen Lande Nieder⸗ ſchlag in Form von kräftigen, wenn auch nur kurz dauernden Gewitterregen gefallen. Manche Landſtriche hatten ſogar wolken⸗ bruchartige Regengüſſe zu verzeichnen, die den arg ausgetrockneten Wäldern und Wieſen und Feldern die nötige Feuchtigkeit zuführten. Der warme Oſtwind, der Rach kurzer Zeit immer wieder das Ge⸗ wittergewölk zerſtreut, läßt die Feuchtigkeit aber auch raſch wieder verdunſten. In verſchiedenen Tälern des nördlichen Schwarzwalds und auch in der Rheinebene gingen am Samstag Nachmittag nach vorangegangener großer Schwüle heftige Gewitter mit Platzregen nieder, die bis in die Nacht hinein anhielten. In der Gegend von Karlsruhe waren die elektriſchen Entladungen ungewöhnlich ſchwer und in der Stadt ſelbſt ſchlug der Blitz mehrmals ein, ohne jedoch Schaden anzurichten. Zwei Linien der elektriſchen Straßenbahn waren indeſſen infolge Blitzſchlags in die elektriſche Leitung ſtunden⸗ lang geſtört. Soweit Nachrichten vorliegen, ging auch auf dem Lande das Gewitter ohne Schaden anzurichten vorüber; beſonders erfreulich iſt es, daß man von verderbenbringenden Hagelſchlägen oder Ueber⸗ ſchwemmungen ſo gut wie ganz verſchont geblieben iſt. In der Ebene und in den Schwarzwaldtälern hat die Heuernte vielfach begonnen. Allgemein iſt der Landwirt mit der Güte und der Menge zufrieden. Da wohl allerorts für genügend Arbeistkräfte geſorgt wurde— Kriegsgefangene, Schüler und Schülerinnen helfen fleißig mit— geht das Einbringen des Heus verhältnismäßig raſch und glatt vonſtatten. Heißer Sonnenſchein und dazwiſchen auftretende Gewitterregen laſſen das Gras raſch nachwachſen. Auch in höheren Gebirgslagen, ſelbſt auf den Weideflächen in den oberſten Schwarz⸗ waldregionen, läßt ſich üppiger Graswuchs feſtſtellen. Das Weide⸗ vieh wurde ſchon vor einiger Zeit aufgetrieben und dem Schwarz⸗ waldwanderer klingt ſchon von weitem, wenn er durch die Berge zieht oder gegen den Feldberg, Belchen, Kandel, Schauinsland pilgert, liebliches Herdengeläute entgegen. Die aus den einzelnen Schwarz⸗ waldtälern, vom Oos⸗, Bühler⸗, Reuch⸗, Acher⸗, Murg⸗ und Kinzig⸗ tal eintreffenden Berichte über den Saatenſtand lauten übereinſtim⸗ mend erfreulich. Kartoffeln, Bohnen, Salat, alle Kohlſorten, Erbſen Ein deutſches Kunſtereignis. (Eigener Spezialbericht.) Hans Pfitzuers„Paleſtrina“⸗Bekenntniſſe. Von Joſeph M. Jurinek⸗München. Uechte Woche wird in der muſikaliſchen Welt unter dem Wr Münchener Hans Pfitzner⸗voche ſtehen, die be⸗ ener Seite als das bedeutendſte Kunſtereignis wäh⸗ Rie, Beltkriege⸗ bezeichnet worden iſt. Anfang und Mittel⸗ ber Hans Pfitzner⸗Woche bildet die Uraufführung der Min Legende„Paleſtrina“, nächſt Parſifal das größte * eſtſpiel, das bisher der deutſchen Kunſt geſchenkt wor⸗ t Monaten beſchäftigt ſich die Tages⸗ und Muſikfach⸗ * dieſem Werke, in dem Haus Pfitzner zum erſtenmal als hervortritt. Was die deutſche Muſik in Hans betcite welche Befruchtung die Kunſt⸗ durch dieſen genialen her zits erfahren hat, das iſt zu bekannt, als daß es an⸗ 0 DoUcheer Pfitmer⸗Woche von neuem betont zu werden dürſte es viel wertvoller und perſönlich bedentungs⸗ 0 WHans Pfitzner ſelbſt zu Worte kommen zu laſſen. Hur dochen weilt Hans Pfitzner in München, denn er iſt Lichterkomponiſt, ſondern auch der Spielleiter eeina“. Wiederholte Verſuche, dem Meiſter ein unge⸗ lauderſtündchen abzugewinnen, waren vergeblich, weil Un Kund die künſtleriſchen Vorbereitungen zur Pfitzner⸗ 1 Latſa nſtler von früh bis ſpät in Anſpruch nehmen. Ledig⸗ Miſche, daß in München der Fronleichnamstag als großer ühabe ich es zu verdanken, daß Pfitzner am Spätnach⸗ ARiguner allerdings auch nur kurz bemeſſenen Unterredung gung ſtand. Wer Pfitzner perſönlich oder aus ſeinen ennt, der weiß, daß dieſes Genie wortkarg iſt, daß es 0 chweigen andeutet als durch Worte ſagt. Aber was Lein Künſtler ausſpricht, das iſt wohl erwogen, daran iſt ſubjektiv natürlich, zu deuteln noch zu zweifeln. 0 0 Kürze der Pfitzner zur Verfügung ſtehenden Zeit ver⸗ von ſelbſt, daß jede nebenſächliche Frageſtellung mei⸗ 8 ieden und gleich zum Haupthema der Pfitzner⸗Woche, a“ übergegangen wurde⸗ gen mich,“ ſo gab der Künſtler zur Antwort,„wie ma“ entſtanden ſei? Der Plan zu dieſem Werke iſt in mir lebendig ſeit meiner Mainzer Zeit, Mitte der neunziger Jahre. Das Studium der Muſikgeſchichte zeigte mir das Leben Paleſtrinas und die Legende von der Rettung der Muſik in eigen⸗ tümlich reizvollem Lichte. Ich fühlte darin deutlich den dramatiſchen Kern. Lange Jahre ſchwebte mir mit zunehmender Deutlichkeit eine Geſtaltung vor, die auszuführen ich mich aber nicht getraute. Nicht weniger als vier dichteriſche Perſönlichkeiten bemühte ich im Laufe der Jahre mit der Ausführung, indem ich ihnen in großen Umriſſen erzählte, was mir vorſchwebte. Ich kann nur in aller Kürze ſagen, daß das Ergebnis des Gedankenaustauſches mich nicht befriedigte. Da mir aber der Stoff keine Ruhe ließ und ſich mir immer deut⸗ licher das Bild des Werkes, ſo es jetzt vorliegt, in ſeinen Kon⸗ turen verdichtete, ſo ſagte ich mir, daß die Natur, die in einen ein ſolches Samenkorn hineinlegt, auch das Organ für das Wachstum desſelben ſchaffen würde. So ſchrieb ich eines Tages— es war Ende 1910— nachdem mir in großen Zügen die Form des Werkes klar geworden war, als erſtes die letzten Zeilen der Dichtung. Die zwei vorhergehenden Jahre hatte ich, ſo fuhr Pfitzner nach kurzer Pauſe fort, eingehende und gründliche Vorarbeiten ge⸗ trieben und zahlreiche Werke aus jener Zeit, beſonders über das Tridentiniſche Konzil ſtudiert. Im März 1910 entſtand die Geiſter⸗ ſzene. Im Sommer desſelben Jahres ſchrieb ich zum großen Teil den übrigen erſten Akt. Die Berufsarbeit ließ den Winter 1910/11 ungenützt verſtreichen. Erſt der Frühling 1911 brachte die Anfänge des zweiten Aktes. Der dritte Akt ſchloß ſich dann ſchnell an, ſo daß im Auguſt 1911 die Dichtung beendet war. Die dichteriſche Geſtaltung des Stoffes hat mich dieſe ganze Zeit ſo vollſtändig erfüllt, daß ich, ſo merkwürdig es klingen mag, mich nicht als Komponiſt fühlte und während vier Jahren auch tatſächlich keine Note ſchrieb. Am 1. Januar 1912 ſchrieb ich das Anfangsmotiv des Vor⸗ ſpiels, im Sommer desſelben Jahres gleich in Partitur etwa die Hälfte des erſten Aktes in ſechs Wochen. Der Winter 191/13 ging für„Paleſtrina“ durch angeſtrengte Berufsarbeit verloren. Im Sommer 1913 komponierte ich in ſieben Wochen den erſten Akt faſt fertig. Ein nächſter verlorener Winter brachte mich zu der Ueberzeugung, daß ich eines Urlaubs bedürfe, um das Werk zu vollenden. Ich erhielt ihn für den Winter 1914/15. In den Tagen der Kriegserklärung beendete ich den erſten Akt. Dann folgten Wochen, in denen künſtleriſche Arbeiten zu ruhen hatten. Der Winter 1914 fand mich aber wieder beim zweiten Akt, der im Frühjahr 1915 beendet wurde. Am 17. Juni 1915 war der dritte Akt, ſomit das ganze Werk, in Partitur vollendet.“ „Würden Sie“, ſo warf ich fragend ein,„mir auch einige Mitteilungen über das rein Muſikaliſche von Paleſtrina machen? Zum mindeſten aber iſt wohl die Beantwortung dieſer Frage wich⸗ tig: Haben Sie, da ja der erſte Akt das muſikaliſche Werden der berühmten niſſa papae Marcelli bringt, Kompoſitionen von Pale⸗ ſtrina verwendet?“ Beſtimmt gab Pfitzner zurück: „Das ganze Werk iſt natürlich frei erfunden. Es enthält in der Meſſe zwei für den Kenner bemerkbare Zitate von je ein paar Noten als Huldigungsgruß an den großen Meiſter, die in die Arbeit verflochten ſind. Im übrigen werden Sie bemerken, daß der Muſikſtil jener Zeit— und in der Geiſterſzene derjenige nach früherer Jahrhunderte— an einigen Stellen der Muſik ein beſon⸗ deres Gepräge verleiht.“ „Es hieß“, bemerkte ich unterbrechend,„eine Zeitlang, daß die Berliner Hofoper mit„Paleſtrina“ die Friedensfeiern einleiten werde. Welche Gründe waren für die Uraufführung gerade in München maßgebend?“ Pfitzner gab in der auf dieſe Frage folgenden Antwort eine künſtleriſche Analyſe des Münchner Generaldirektors Bruno Wal⸗ ter und ſeines Wirkens am Münchner Hoftheater, als er mit Nach⸗ druck betonte: „Bruno Walter und ich hatten uns in Berlin kennen ge⸗ lernt, ich glaube im Jahre 1900. Von da ab verbindet uns ein ein⸗ zigartiges künſtleriſches Verhältnis, das in der Aufführung des Paleſfeina“ ſeine Krönung findet. Ich kann mir heute kaum vor⸗ ſtellen, wie mein Lebensweg ohne Walter geworden wäre. Schon in Wien, um eines herauszugreifen, hat er weit größere Verdienſte an dem Zuſtandekommen der Roſe⸗Aufführung unter Mahler, als die Oeffentlichkeit weiß. Jedes meiner neu entſtandenen Werke hat er mit dem tiefſten Verſtändnis begleitet, hat dafür gekämpft, hat aufgeführt oder Aufführungen durchgeſetzt. Jetzt gerade, bei den Proben des Paleſtrina, ſtaune ich immer don neuem über dieſen Geiſt des Einfühlens und geiſtigen Beherrſchens. Von Walter geht ein geiſtiger und moraliſcher Einfluß aus, der vorbildlich iſt. In München hat Walter in Baron Franckenſtein den Inten⸗ danten gefunden, der es ihm mit dem vollen Verſtändnis des Fach⸗ 9 7 ermöglicht, ſeine Pläne für die deutſche Kunſt zu verwirk⸗ en. 4. Seite. Nr. 286. Mannhein. er GSeneral⸗Anzeiger.(Abeno⸗Ausgabe.) Montag, den 11. Juni 91r und Gelberüben entwickeln 4 ſich trefflich. Gerſte und Hafer ſind durch die jüngſten Gewitterregen ſtark in Halm geſchoſſen. Vielverſprechend ſteht der Weizen, der aber einige Tage ruhigen Landregen brauchen könnte. Die Erdbeerernte, die in vollem Gange iſt, liefert einen ausgezeichneten Ertrag. Die Früchte reifen bei der Hitze raſch aus und ſind von feinſtem Aroma. Nur dürfte die große Wärme die Ernte allzuraſch dem Ende zuführen. Die Kirſchenernte dürfte in den nächſten Tagen den Höhepunkt erreichen; ba⸗ bisherige Ergebnis entſpricht durchweg den Erwartungen. Alle übrigen Obſtſorten laſſen gleichfalls eine gute Ernte erwarten; auch ſtehen die Reben bisher ſchön; gegen die da und dort ſchon auftretenden Krankheiten, beſonders gegen die Peronoſpera, hat man alle Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen und die Winzer allerwärts mit dem Beſpritzen der Rebſtöcke begonnen. Letzte Meldungen. Eine neue italieniſche Oſfenſive. Wien, 11. Juni.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird ver⸗ lautbart: Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Anverändert. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der bereits ſeit einiger Zeit erwartete An griff der 6. italieni⸗ ſchen Armee auf der Hochfläche der siebengemeinden und im Suganatal hat begonnen. Nach mehrtägiger ſorgfältiger Arkillerievorbereitung warf geſtern der Jeind an der Fronk zwiſchen Aſtago und der Brenta ſeine Jn⸗ fankerie in den Sampf. Nordweſtlich von Aſiago gelang es den Ita⸗ lienern unter großen Opfern, in unſere Gräben einzudringen. Am Abend war der Feind wieder völlig hinausgeworfen. Beſonders harknäckig wurde bei Caſara Zebio und im Gebier des Monte Jorno gerungen, wo der italieniſech Anſturm an der Tapferkeit ſteiriſcher Truppen zerſchellte. Auch im Suganalal ſcheiterten alle Angriffe des Jeindes in unſerem Geſchützſeuer oder im Nahkampf. Unſere Jlieger ſchoſſen zwei ilalieniſche Flugzeuge ab. Am Jſonzo keine beſonderen Eteigniſſe. Der Chef des Generalſtabs. Wilſons Botſchaft an Rußland. Waſtiugton, 10. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meidet: Die Mittellung de⸗ Präſidenten Wilſon an die ruſ⸗ ſiſche Regier ung, die von dem amerikaniſchen Botſchafter Francis in Pererskurg überreicht wurde, lautet: Angeſichts des bevorſtehenden Beſuchs einer amerikaniſchen Ab⸗ ordnung in Rußland, die die aufrichtige Freundſchaft des amerika⸗ niſchen Volkes für Rußland ausdrücken und die beſten und geeig⸗ netſten Mittel für das Zuſammenwirken der beiden Völker erörtern loll, damit der gegenwärtige Kampf fur die Freiheit aller Vöker zu einemerfolgreichen Ende geführt werde, ſcheint es mir günſtig und angebracht, nuch einmal im Lichte dieſer neuen Teilhaberſchaft die Ziele feſtzuſtellen, die die Vereinigten Staaten bei ihrem Eintritt in den Krieg im Auge hatten. Dieſe Ziele wurden in den letzten Wochen ſtark verdunkelt durch Mißverſtändniſſe und irreführende Erklärungen und die Sache die auf dem Spiele ſteht, iſt zu folgenſchwer, furchtbar und bedeutungs⸗ voll für das ganze menſchliche Geſchlecht, alg daß irgendwelche falſche Vorſtellungen oder Mißverſtändniſſe, ſo AKbedeutend ſie auch ſein mögen, auch nur einen Augenblick unberichtigt bleiben dürften. Der Krieg gegen Deutſchland begann und in ihrem verzweifelten Wunſche, der unvermeidlichen Niederlage zu entgehen, wandten die Machthaber in Deutſchland jedes mögliche Mittel an und benützten ſelbſt den Einfluß von Gruppen und Parteien unter ihren eigenen Untertanen, gegen die ſie niemals gerecht und hillig, ja nicht einmal duldſam waren, um die Werbe⸗ arbeit auf beiden Seiten des Meeres zu fördern, die ihnen ihren Einfluß daheim und ihre Macht im Ausland bewahren ſoll, zum Schaden gerade derjenigen Leute, die ſie benützen. Die Stellung Amerikas in dieſem Krieg wurde ſo klar dargelegt, daß ſich niemand damit entſchuldigen kann, ſie mißver⸗ ſtand zu haben. Amerika ſuchte keinen ſachlichen Gewinn oder eine Vergrößerung irgendwelcher Art, es kämpft für keinen Vorteil und für kein ſelbſtſüchtiges Ziel, ſondern für die Befreiung lichen. Wenn ich Ihre Frage nach den Mitwirkenden beantworten will, ſo muß ich unumwunden erklären: Jeder ein⸗ zelne von den Mitwirkenden, darunter ſoviel berühmte Zierden der deutſchen Bühnen, hat ſich mit vollſter Hingabe und bewun⸗ dernswertem Erfaſſen der Eigenart ſeines Werkes in den Dienſt der Sache geſtellt. In dem wochenlangen harmoniſchen Zuſammen⸗ wirken bei der Vorbereitung der Aufführung war es mir, als dem eine wahre Herzensfreude, zu ſehen, wie bereit und fähig alle ſind, meine Wünſche in die Tat umzuſetzen. „Wenn ich Ihnen“, ſo ſchloß Pfitzner die Unterredung,„noch ein beſonderes Wort des Lobes für die Leiſtung des Hoforcheſters ſage, ſo werden Sie das begreifen. Die Zeit der Pale⸗ ſtrinaproben mit den Kräften der Münchner Hofoper wird eine der ſchönſten Erinnerungen meines Lebens bilden“ Der Siedler undò ſein Weib. Skizze von K. v. d. Eider. Jörn Juhl war Dorfmuſikant. Er ſpielte mit ſeiner Fiedel guf zu den*— und Kindtaufen,— Vogelſchießen und zum Boſſelball und Sonntags zum Tanz. o irgend etwas los war, mußte Jörn Juhl mit Prer Fiedel dabei ſein. Das Merkwürdigſte war, daß Jörns Fiedel nur luſtige Stücke ſpielen konnte; wenns traurig klingen ſollte, blieb der Bogen kleben. Er ſelbſt mußte deshalb auch immer luſtig ſein. Das ging jo weit, daß er ſogar andare Leute anſteckte. Wohin Jörn Juhl mit ſeiner Hiedel kam, da wurde gelacht und geſ erzt. Die einzige, die ſich nicht zur Fröhlichkeit zwingen ließ, war ſeine Frau. Sie ſaß ernſt und ſteif daneben. und wenn er am luſtigſten war, ſeufzte ſie aus tiefſtem Sie behäup⸗ tete immer, es wäre überhaupt kein vernünftiges Wort mehr mit ihm zu reden. Wenn ſie ihm mal die Leviten leſen wollte, griff er zur Fiedel und ſpielte ihr eins auf. Ja, Jörn Juhl konnte ſpielen. Er war manchmal ſein eigener Dichter und Kompaniſt, und erfand für jede Lage und Stunde das richtige Wort. So war es dazumal, als bei Jochen Kröger beim Erntebier die große losging, wobei die Fenſterſcheiben klirrten. einem Male ſtand Jörn Juhl mit ſeiner Fiedel va, fiedelte und ſang: „Hein ein Ludewig de hett dat, dahn, De hett dat Finſter mit den Foot inslahn. Da lachten die Leute, und das Lachen erſtickte den Zornmut. Ja, Jörn Juhl konnte ſiedeln. Er war mit Leib und Seele da⸗ bei. Er wiegte ſich hin und her. Aus ſeinen Augenwinkeln blitzte Sokuſt der Fiedl ſo ernſthaft war ſeine Frau. Sie So luſtig der Fiedler war, ſo Frau. war 10 Hferſah non—.— wie die Leute ſagten. Außerdem fraß ihr die Eiferſucht am Herzen. Tages des Küſters Sanna im Vorübergehen neugierig durchs Fenſter guckte, bildele ſie ein, ihr Ehemann hätte einen imli„ und da on ſeit geraumer Zeit ihres Lebens müde 2 Peſchg ſie 41 ſchönen Tages zu ſtechen. aller Völker von den Angriffen einer autokrati⸗ ſchen Macht. Die herrſchenden Klaſſen Deutſchlands begannen kürzlich derartige freiheitliche Grundſätze und eine derartige Gerech⸗ tigkeit ebenfalls zu erklären. Sie tun es aber nur zum Schutze ihrer Macht, die ſie in Deutſchland aufrichten und zum Schutze ihrer eigenen Vorrechte, die ſie unrechtmäßigerweiſe erwarben, ſie tun es für ſich ſelbſt und ihre Machtpläne. Dieſe gehen alle von Berlin nach Bagdad und darüber hinaus Regierung auf Regierung knüpft durch ihren Einfluß die Gründe zu einem Netz der Intrige, das gegen nichts weniger gerichtet iſt, als gegen den Frieden und die Freiheit der Welt. Die Maſchen dieſes Netzes müſſen zerriſſen werden. Aber es kann dies nicht geſchehen, wenn nicht das Unrecht, das bereits getan wurde, ungeſchehen gemacht wird„es müſſen entſprechende Maßnahmen dagegen getroffen wer⸗ den, daß dies jemals wieder gewebt oder ausgebeſſert wird. Natürlich verſuchen die Kaiſerlich deutſche Regierung und die⸗ jenigen, deren ſie ſich zu ihrem eigenen Schaden bedient, Unter⸗ händler dafür zu erlangen, daß der Krieg mit der Herſtellung des Status quo ante endigt. Dieſer Status quo ante iſt es, von dem dieſer ſchreckliche Krieg ausging, der für die Macht der Kaiſerlich deutſchen Regierung innerhalb ihres Reiches und für ihre weit⸗ reichende Herrſchaft und ihren Einfluß außerhalb geführt wird. Dieſer Status muß in einer Art geändert werden, daß verhültet wird, daß ſo etwas Schreckliches ſe wieder entſteht. Wir kämpfen für die Freiheit, für die Selbſterhaltung und für die Entwicklung der Völker, die ihnen nicht aufgezwungen wird und jede Einzelheit der Ordnung, die dieſen Krieg zum Abſchluß bringt, muß zu dieſem Zweck gefaßt und ausgeführt werden. Das Unrecht muß erſt wieder gut gemacht werden. Dann müſſen entſprechende Sicherheiten geſchaffen werden, um zu verhüten, daß es wieder begangen wird. Wir dürfen nicht irgend⸗ welche Heilmittel in Betracht ziehen, nur weil ſie beifällig aufgenom⸗ men werden. Die praktiſche Frage kann nur durch praktiſche Mittel zur Löſung gebracht werden. Phraſen können keine Ergebniſſe haben. Wirkliche Wiedergutmachungen werden gemacht wer⸗ den. Alle Wiedergutmachungen, die notwendig ſind, müſſen gemacht werden. Aber ſie müſſen einen Grundſatz verfolgen und dieſer Grundſatz iſt klar. Kein Volk darf unter eine Herrſchaft gezwungen werden, unter der es nicht zu leben wünſcht. Kein Gebiet darf den Beſitzer wechſeln außer dem Zweck, um denjenigen, die es bewohnen, eine gute Möglichkeit zum Leben in der Freiheit zu ſichern. Entſchä⸗ digungen dürfen nur inſoweit verlangt werden, als ſie die Be⸗ zahlung für begangenes offenbares Unrecht bilden. Keine Wiederherſtellung einer Machtſtellung darf erfolgen, außer einer ſolchen, die zum Ziel hat, den Frieden der Welt, das zukünftige Wohlergehen und das Glück ihres Volkes zu ſichern. Und dann müſſen die freien Völker zu einem gem einſamen Abkommen gelangen, zu einem von der Natur gegebenen prak⸗ tiſchen Zuſammenarbeiten, das ihre Kräfte tatſächlich vereinigen wird, um Frieden und Gerechtigkeit bei den Verhandlungen der Nationen miteinander zu ſichern. Die Verbrüderung der Menſchheit darf nicht länger eine ſchöne, aber lere Phraſe ſein. Es muß ihr eine Grundlade von Kraft und Wirklichteit gegeben werben. Die Nationen müſſen ein gemeinſames Leben einrichten und eine werk⸗ tätige Gemeinſchaft errichten, um dieſes Leben gegen Angriffe einer autokratiſchen und ſelbſtgefälligen Macht zu ſichern. Für dieſe Dinge können wir Blut und Schätze darbringen. Dieſe Dinge ſind es, die wir allezeit als unſer Streben bekannten und wo⸗ fern wir Blut und Schätze nicht jetzt darbringen und nicht jetzt Er⸗ folg haben, werden wir niemals imſtande ſein, uns zu verteidigen und eine erobernde Kraft in der großen Sache der menſchlichen Frei⸗ heit zu zeigen. Der Tag iſt gekommen zu ſiegen oder ſich zu unter⸗ werfen. Wenn die Kräfte der Autokratie uns trennen können, ſo werden ſie uns überwältigen. Wenn wir zuſammenhalten, iſt der Sieg gewiß und die Freiheit, welche uns den Sieg ſichern wird. Wir können uns dann großmütig erweiſen, aber wir dürfen uns weder dann noch jetzt ſchwach zeigen und die einzige Bürgſchaft der Gerechtigkeit und Sicherheit preisgeben. Die feindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen verichte. Paris, 10. Juni.(W7B. Nichtamtl.) Amtlicher Nachmitta 6 3⸗ bericht. Kurze heftige Tätigkeit der feindlichen Artillerie an ver⸗ Sie überlegte alles wohlweislich. Vor allem ſchrieb ſie unter Tränen ihr Teſtament und beſtimmte, daß ihre Schweſter die gelbe Katze und ihre Kleider erben ſollte. Dann— 69 und kämmte ſie ſich und zog ihr Sonntagskleid und die guten 16 an, Als ſie den Kirchgangshut mit den roten Roſen vor dem Küchenſpiegel auf⸗ S* ſetzte, ſchüttelte ſie den Kopf. 5— der Hut war zu ſchade. Lieber nahm ſie ein Tuch um en Kopf. Noch einmal ging ſie durch Haus und Hof, gab dem Schwein Trankeimer, füllte den Napf der Katze mit füßer Milch und treute den Hühnern eine Handvoll Grütze hin. Um ihren Mann ging ſie ſo leiſe herum, daß er ſie gar nicht gewahrte. Sie klinkte die Hoftür gut hinter ſich zu, ſtellte noch den Stall⸗ beſen, der über dem Rinnſtein lag, an ſeinen Platz und ging davon, ohne ſich umzuſchauen. Es war nur fünf Minuten zu gehen bis zum Siel an Bauer Frahms Hof. Hier wollte ſie ins Waſſer gehen Vor Jahren hatte ſch dort ſchon mal eine Dienſtdeern ertränkt Das Siel war tief, as Waſſer wie ein Spiegel und die ſilbrigen Weiden hingen darüber und verdeckten alles. Da ſtand die Frau nun mit Todesangſt im Herzen und mit itternden Knien. Sie dachte, es ginge nicht anders, ſie müßte ins aſſer gehen, weil ſich ſelber das Leben ſo ſchwer machte. Ihre Hände falteten ſich, ſie betete:„Gott help mit!“ Dann ſchloß ſie die Augen. Sie wollie mit geſchloſſenen Augen hineingehen. In dieſem Augenblick ſchlug ein wohlbekannter Ton an ihr Ohr. War das nicht die verhaßte Fiedel, die immer luſtig ſpielte, wenns ihr am 9 ˖ ums Herz war? Und er ſang dazu. Was ſang er denn eigentl Jörn Juhl hatte wohl gemerkt, wie es um ſeine Frau ſtand. Er wußte auch, da halſen keine Reden und Bitien. So ließ er ſie ewähren. Als ſie aber den Weg—0 Siel nahm er 5 Fiedel und rannte hinterher. Im rechten Augenblick fiedelte er los und ſang: Mien Fru will ſick verſupen, o je, o je, o je! Mien Fru will ſick verſupen, o je, o je, o je! Er ſpielte und ſang immerzu denſelben Refrain, bald hoch und immer höher, bald tief und immer tiefer. 8 „Mien Fru will ſick verſupen, o je, o je. o jel Von Frahms Hof kamen die Dienſtdeerns gelaufen, dom Dorf rannten zwei barfüßige Jungens über den Weg. Die Fiedel lang immer luſtiger. Pette Juhl aber hüllte ſich ganz in ihr Tuch— nicht einmal die Augen waren zu ſehen— und rannte, viel ſchneller als ſie gekom⸗ men ioar, zurück in ihr Häuschen. Er mit der Fiedel hinterdrein. Er lief, ſtolperte, ſpielte und ſang dazu: —— Fru hett ſick bedacht, juchhe, 2——ů— ien Fru hett ſick bedocht, juchhe, juchhe, Seit der Zeit hatte Jette Juhl keinen gemacht. ſchiedenen Punkten der Front, namentlich in der Gegend 0n cr und Chevreux. Erkunder des Feindes verſuchten unſere Lin ide dem Deukmal von Hurtebiſe, nordöſtlich von Beſtrinay, 1 Maasufern, am Toten Mann und im Walde von Curierre ani greifen. Der Verſuch hatte kein Ergebnis. Auf unſerer Seite iſ wir einen Handſtreich am linken Moſelufer in der Gegend 9 mch bahnlinie von Thiaucourt aus. Unſere Abteilungen drangen, AFein reren Punkten in die Gräben des Gegners und fügten dem 70 erhebliche Verluſte zu, zerſtörten Unterſtände und brachten Gefangene ein. 10. om aris, 11. Juni.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht unſh Junba bends. In Belgien rerurſachte unſere lebhafte Nri tätigkeit im Abſchnitt von Nienport und bei Les Bains einen liche 40• den Schaden. Am Chemins des Dames wurden feindliche teilungen die heute morgen infolge eines Handſtreiches ſen a, kleinen Vorſprung unferer Linie weſtlich von Eherny Fuß faſſ 1 Off⸗ ten, ſofort wieder zurückgeſchlagen. 15 Gefangene darunter 5 uſch zier blieben in unſeren Händen. Von der übrigen Front 0 900 zu melden. In der Zeit vom 1. bis 7. Juni lieferten 5 zeuge zahlreiche Luftgefechte, ſie ſchoſſen 21 Flugzeuge ab, aun 5 ſturz feſtgeſtellt wurde. Zwet Feſſelballons wurden brennend gebracht. ber 2 Belgiſcher Bericht. Schwache Artillerietätigkeit an Infth zen Front. Geſtern wurde ein feindliches Flugzeug durch die zum Niedergehen gezwungen. Berichte der Orientarmee. 10 5 Paris, 11. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Berich, Orientarmee vom 9. Juni. Ziemlich heftige Kraertel e namentlich auf dem rechten Wardarufer und an der Luſhh Die Flugtätigkeit waren auf beiden Seiten lebhaft. Mehrer orbe fechte wurden an der italieniſchen Front geliefert. Sevjans nben lich von Serres wurde durch engliſche Flugzeuge mit Bom worfen. Der engliſche Bericht. Londen, 11. Juni.(8B. Nichtamtl.) Amtlicher Herr vom 10. Juni, nachmitags. In der Nacht gewannen wir vochn an zahlreichen Punkten unſerer Schlachtfront ſüdlich von fli Südweſtlich von Epehy, ſüdlich von Armentieres und nordb Ypern machten wir erſolgreiche Einbrüche in die feindlichnen und brachten 17 Gefangene ein. Feindliche Stoßtrupps wurd von Levergnier ſüdöſtlich von La Baſſée zurückgewieſen. Der italieniſche Bericht. 6 Rom, 10. Juni.(BrB. Nichtamtl.) Auf der ganzen ſchränkte ſich die Tätigkeit beiderſeits auf die Artillerie. D 61 zerſtreute durch wirkſames Beſchießen feindliche Kolonnen im und im Travignolotale und auf dem Wege von Egnt Sucia bei Tolmein nach Criavovano. Auf dem brachten unſere Erkundungspatrouillen 10 Gefangene ein. ———— Ein amerikaniſches Urteil über die Türken. 15 90 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Juni(Priv.⸗LTel,§ f. 6 Laut der Neuen Züricher Zeitung meldet Havas au⸗ 25 04 Vertreter dortiger Zeitungen hatten mit Elkis. dem G e Vereinigten Staaten in der Türkei, der ſoeben in Paris ein 971 6 iſt, eine Unterredung Elkis erklärte, daß ſich die* 9 0 Regierung ihm gegenüber betragen habe un 16 he Türken ihre feindlichen Gefangenen gutmü handeln. Keine Einſchränkung des Kennbetriebs. — 5 er 149 Berlin, 11. Juni.(Bon unſerem Berliner Büro.) In der Zeit iſt von verſchiedenen Seiten gegen das Abh e 1 Pferderennen Stellung genommen worden, unter Hin die vermehrte Zuweiſung von Hafer für die Seune elt Kohlenverbrauch der Eiſenbahnen für die Rennzüg. 8 Haß 0 wie wir von berufener Seite erfahren, bei der erhöhten 60 Tonn für die Rennpferde um eine Jahresgeſamtmenge von nur Dran ein für unſere Geſamtwirtſchaft außerordentlich geringes 101 Es wird anerkannt, daß dieſe Menge auch zu anderen 10 Berwendung finden könnte, jedoch ſteht dem die Er altangen Bollblutpferdeducht gegenüber, die eben ohne Rhrer denkbar iſt. England und Frankreich, die bei e betrieb einſtellten, ſind ebenfalls wieder auf die A zurückgekommen. Was dann noch den Kohlenv erP ſo macht er bei dem Geſamtkohlenverbrauch der prabeen 0 Eiſenbahngemeinſchaft von 14 Millionen Tonnen nur 400 der außerdem iſt es doch in der Hauptſache Ausflugsverkehr, 21 die Rennen nicht beſchränkt würde. Alles in allem g 1 d% wiegen alſo die Vorteile der Pferderennen mit Rückſicht Shelh nale Pferdezucht die Nachteile in bedeutendem Maße, den „ maßgebenden Stellen zu der Entſcheidung gekommen betrieb keiner Einſchränkung zu unterwerfen. Briefkaften. ügung ufragen ohne vollſtändige Abreſſenangabe und Beifag 90—— Bezugsausweiſes werden nicht beandworg 18 200 P. J. W. Es kommt darauf an, ob der Mietzins naſcht 91 natsbetrag oder nach dem 8 bemeſſen— S. 6 wie er gezahlt wird. Bei Bemeſſung nach Monaten Mlonat, 91 Schluß eines Kalendermonats, ſpäteſtens am 15. des— Aur digen. Bei Bemeſſung nach iſt— Schluß eines Kalenderviertelfahres zuläſſig; ſie muß dritten Werktag des Viertelſahrs erfolgen.(677) Joſef B. Wenden Sie ſich mit Geſuch unter Angare en lichen und gewerblichen Verhältniſſe an den ilvorſitz ſhres ſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim(o— Wohnortes) dort werden Sie genauen Beſcheid erhalt— Averſion. Nach beſtandener Aufnahmeprüfung—+ ehrer 9 nrit 8 G 15 83—— 90 inden. Die Höhe der Stipendien hän Famil 15. Genaue—3 1 90 erteilt die Direktion des 75 eminars in Hei erg. M. Sch. Damen ſind zur Beſetzung der mtetteren hp Beamtenſtellen noch nicht zugelaſſen. Es kann ſich u aphen 90 dener Prüfung um die Einſtellung als Poſt⸗ oder Tetewfch. 90 10 handeln, wozu aber Töchterſchulbildung nicht verlangt 6 eſauth Stammtiſch. Beim Proporzwahlſyſtem wird die 701 Mandate unter die Parteien nach dem Verhältnis K me der für ſie im ganzen abgegebenen Stimmen verteil Steuerſ 605 klaſſenwahlſyſtem hängt das Wahlrecht von der Höhe der 3 ile Kaufmaun H. Sch. Ueber die Vorteile oder Nachte rufes können wir uns im Briefkaſten nicht äußern.—— 50n kommen gerade im Kaufmannsberuf hängt doch am eich Können und der Tüchtigkeit des Einzelnen ab. Bi a Sie ſich über die Ausſichten bei einem der hieſigen kibt dah Vereine. 5 S an 8 tariat der Handelshochſchule gerne Ratſchläge.( Militaria. 1. Ein Geſuch anders, als auf dem Dit 0 —656 7 durch Ihre Kompagnie hat keinen Zweck, da doch e an eine unrichtige Stelle ſtets an Ihren Truppenteil zu Sie dann evll. noch darauſhin, wegen Nichkinnehaltüng Eumen weges zur Verantwortung gezogen werden können. ſpruch auf Beförderung hat der Soldat nicht.(680) gahr K. F. Nach Ihrer Mitteilung iſt die Mutter iorben 4 alſo vor Inkrafttreten des Bürgerlichen Geſetzbuches gor der Eie nach ſind fürr die Beerbung die bamais an dem Wobnſee e em rin in Kraft geweſenen Geſetzesvorſchriften maßgeben nicht be 600 den Wohnſitz nicht mitteilen, können wir Ihre Anfrage Aih ten.(692) 90 kaun, 000 1 Kraftfahrer i. Felde. 1. Ein geſchiedener Ehema eingeben ſchh nach Rechtskraft des Scheidungsurteils eine neue Ehe e as aiſen 16 viel ob er als mitſchuldig erklärt wurde oder nicht. 2. Borſche verſtänblich auch für Kriegsteilnehmer. 8. elche, nen die erlaſſen wurden, nicht en. Kuhrzen Grunbe zur eſcheibeng gerügen wergen, En en nde zur Ehe ung genügen ſprechung mit einem Rechtsanwalt iſt erforberlich. Senee. mögend And, können Ste eventl beim Landgericht antrage; die unentgeltliche Beiordnung eines Rechtsanwalts ſetzin Fran Schm. Wenn Sie mit der Erhöhung des en ſtanden waren, werden Sie nichts dagegen machen 66. Die Bedeutung der angeführten Beſtimmung 44% wird nach der herrſchenden Meinung wohl annehmen wäre 200 Künicungsfriſt einen vollen Monat beträgt. Daun wag 197 0, —— ds. Mis. lgte Kündigung verſpätet. Daran würd ändern, wenn die Chefrau des Bermieters die— da ſie wicht als Bevollwöchtigte ihres Eh 67 9 7% 1650 6 0 K00 , 74 SS SFSS SSSES CCSSSSSSSI E rcc 2 — 12 7%, — — I R — SSSSSSARE. 7 * . Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 288. 5. Sette. —— Teode und lndustrie. Reichsbankausweis vom 7. Juni Ren e an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in 5 Münen, das Kilogramm fein 2u 2784 1010 Peeoce Vermögen(n 1000 Mar) 1017 2501 005 1105 Metallbestand 2⁵74484 2454934- 332 daxunter Gold 2543310.T Reichs- u. Darlehens- 281831— 124433 kassen-Scheine 483115 13570- 2709 Noten ander. Banken 4861-4 Wiechsel, Schecksund 5783840 146006 disk. Sclratzanw... 9250165.— 12807— 960 Lombarddarlehen 9780- * 98989.— 16634. 1030734— gegen die Vorwoche 7355 105⁵ 85419 2650 114330 50 12908 26102 4099 Wertpapierbestand 31830 Sonstiges Vermögen Verbindlichkeiten. (unver.) Grundkapitall. (unver.) Rücklagen 60515 Notenumlauf. 8255124— 30030 710²⁰⁶ en 4500604— 28559 49741 Son. Verbindlichkeit. 417263 49286 Der Ausweis der Reichsbank vom 7. ü Zeigt im Vergleich Kdem vom 31. Mai eine reclit Die 3 Deckung hat nämlich um 114,3 auf 9250,2 und die Wanmte talanlage sogar um 127,2 auf 9358,0 Millionen Marke becuonnnen. Diese Verminderung, nerbeigeführt in erster Reihe durch die nach Berndigeng des Ulimo Ublichen Küclälsse, gelt abr. über den Betrag hinaus, der in der ersten Juniwoche des inres 1913 als Entlastung zu verbuchen war. Damals hatte sich 7% Inn ch die Kapitalanlage nur um 106 Miilionen Mark vermindert. asammenhang mit der Abnalmme der Anlage steht die, sich mr au 28,0 Millionen Mark belauſende Verminderung der SFemden Gelder, deren Summe sich nummehr auf 4500,0 Mil- Marie bekiuft. Der Notenumlauf ist in der Berichts⸗ boche um 30 auf 8255,1 Millionen Mark zurückgegangen, dagegen auchten nur 19,2 Millionen Mark Darlehenskassensclizine in den Wetchr geleitet au werchen, sodaß Himsichllich der nichttttetalli- can Zahlungsmittel eine Abnahme des Bedaris ſestgestelli wer⸗ F kann. Das Gleiche gilt aber auch hiusichtlich der metallischen Sahlungsmittell Im Zusammenhang mit der vom Reichs- t gepianten Einziehung von Miinzen ist nämlich der Be- der Reichsbank an Silber usw. um 7,3 auf 41,2 Mill. Marke Stliegen, jerner der Goldbestand um 105 000 M. auf 2533,31 Mil- kred Mark. Der Bestand der Reichsbarlé au Reickiekasseu- ſchemen hat um 0,0 auf 16,7 Milionen Mark zugenommen und der kaand an Darlehenskassenscheinen um 34,8 auf e Miuionen Mark. Bei dem letzterwälnten Posten ist Zu be- Ucksicrtgen, daß der Barlehensfecstand bei deu Darkeirensltassen ch um 54 auf 476,5 Millionen Marke erhölut hat. 180000 S1 81- 180000 unver.) 90137(unver) 8 Auf die sechste Kriegsanleihe Id in der Zeit vom 31. Miai bis m T. Juni 227,8 Millionen Aark neu ei Worclen, und die gesamte Einzahtung beläuft mnmechr auf 12(S1 Millionen Mlarle gieich 92,0 Prozent des en 12 978,0 Millionen Mark. Trotz der Sebnchen Neueinzahhimgen hat die Inanspruchnaime der Dar- ESkaesen für die Zwecke der Einzahungen auf die sechste Ssaneihe eine Verringerung um 22,9 auf 209,8 Millionen Mark 2,24 Prozent des volleingezalilten Anleihenennbetrages er⸗ 00 eu. Die Inanspruchnahme der Darlehenskassen für dis Ein- Wonungen aul alle sechs Kriegsanleihen beträgt nach dem Stande u 7. Juni 947,1 Millionen Mark, das sind nur 1,6 Proxent des vollbezahiten Neunwertes in Höhe von 59,3 * Die heimat. Eine Geſchichte aus dem Bauernkrieg. Von Oskar Richardt. Schluß.) dugder Fremde benützte den Augenblick der ungehen dert und machte einen raſchen Satz auf die Türe zu. über einen Stuhl und taumelte e vier ſprangen ihn an, wie Brackhunde den Keiler. Ein beiſelter Kampf begann. 8 fee In Ringen riß das grüne Wams des Angegriffenen und ein Lederkoller kam darunter zum Vorſchein. 5 Berrat,“ brüllte Lautenſchlager,„es iſt einer von den Bäueri⸗ ber 4“ Und immer wütender drangen ſie auf den Einzelnen ein, Henter einen Tiſch war und ſich verzweifelt mit einem Uu erfaßten Flamberg wehrte. faßten Fl. hrt doch eu wilher Schrei;„Per Bundſchuh geht uml, Dann brach Fremde⸗ von der Breitſeite einer Partiſane getroffen, ächzend en. d Kunz Lautenſchlager wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne 8 te ſich dem Kornett zu, der regungslos auf ſeinem Stuhle beii„ mit verzerrten Zügen.„Das war ein hart Stück Arbeit! dhund wehrte ſich wie ſieben Teufel.“ Er wies mit der Hand en Gefangenen, der, die Hände auf den Rücken gebunden, ſtarr 2 Statue an der Wand lehnte.„Was wollte er wohl von Kennt Ihr ihn? Gleichviel— morgen früh ſoll er baumeln, ettl Oder befehlt Ihr, daß man ihn vierteilt? * ſam, mit unendlicher Müdigkeit, erhob ſich der Kornett: mir Euer Meſſer, Kunz!“ Dann ſchritt er auf den Fremden der ihn mit glühenden Augen anſah, und zerfetzte mit ein paar ten ſeine Feſſeln. Wierian Gutjahr, wir ſind quitt!“ ie ord den Kopf geſtoßen, ſtarrten ihn die anderen an. der Spielmann trat einen Schritt vor und dehnte ſeine geſchnür⸗ me, daß ſie in den Gelenken knackten. Höhniſch lächelte er: iert Euch, Heiner vom Grundl Unſere Rechnung iſt noch lange begüchen · habe verſpielt, das iſt alles. Eure Gnade be⸗ 5 iſe darauf.“ —— war 5 erſte, der ſich faßte:„Reitet Euch der den Teufel, Kornett,“ rief er mit überſchnappender Fiſtelſtimme, ſpionierenden Bauernhund wollte Ihr freilaſſen? Bankt Eurem hpatron, daß Euch der Krug nicht den Schädel zertrümmerte. Iht nicht Gott und laßt den Kerl hängen! N legte der Kornett die Hand auf die Schulter des Freundes Reide ſonſt ſo harte Stimme hatte einen weichen Unterton:„Ich Dir, K ür Deinen Rat. Aber gegen ſein Schickſal kann Sii Ich tue, was ich muß. Leb' wohll eß die Türe auf und winkte dem Gefanenen:„Kommt, Flo⸗ Gr hac Euer Recht ſoll Euch werden. De halberſticktes Hohnlachen klirrte auf. b en Davonſchreitenden ſtarrte ein Dutzend Augenpaare nach, deren funkelnde Wut ſich der Schleier ratloſen Nichtver⸗ 33 5 9 n breites weißes Band, ſchmiegte ſich die Landſtraße dem weit⸗ Prder Bogerd des Mecczs ag, Das Mondlicht ructe und 59 Aher auf der raſch treibenden Strömung. Leiſe gluckſten die 9 in den unterhöhlten Uferrändern. ktern Kornett löſte den teerduftenden Kahn des Fergen, der ſich gind in ſeinen Ketten wiegte, und ſtieg mit ſeinem Begleiter ein. 0 ſchrägte das Fahrzeug über den Fluß. Der Spielmann Mteine dunkle Silhouette, am Bugſpriet. Sein Geſicht war in Srüldden Licht der Sterne ein farbloſer, verſchwommener Fleck. Der en nahm ſie der Hochwald auf. Stumm ſtiegen ſie bergan, ftrornett brach endlich 5 ime flackerte wie ein ſturmgepeitſchtes Windlicht, i 1 0— könnt Ihr mir verzeihen?“ ten Verwir⸗ ber er ſtol⸗ 5 Ewartung.„Florian G 4 16 Fwanlfurter Wertpapierbbrse. Fraukfurt, 11. Juni.(Priv.-Tel.) Die Börse nahm heiile eine ruhãge aber feste Haltung ait, wobei sich das Haupt⸗ interesse dem Markte der Montaniudustrie zuwandte. Höher stellten sici PEönix, Deutscli⸗Luxemburger, Bochumer und üttenwere Kaiser; die übrigen Akiien, wie Harpener, Oberbe ⸗ darf und Gelsenkirchen, lagen rubig und behauptet. Für die Werte der Rüstungsindustrie stellle sich vorübergehend Nachfrage ein, besonders ſir Deutsche Wafien; Dynamit und auch Köln-Rottweiler gefragt. Von Elektropapieren sind Uckki:. mulatoren, Felten u. Guilleaume und Browu Boveri fest, letztere auf Käuie für Rechnung der Schweiz gesucht, auch Aluminium alus denselben Gründen fest. Neben Griesheim fanden unter den chemischen Aktien auch Rütgerswerke Beachtung, Automobilwerte sind wenig verändert, für Benz⸗Aktien zeigte sich bei Kurs erliöhung Nachirage. Zellstoſt Waldhot ſanden Nachſrage 2u höheren Kursen. Ferner sind als ſest anzuſühren: Hirsch-Kupfer, Kaliwerte; aucn Sckiffahrtsaktien lagen ruhig. Unter den Ba n k- Papteren konnten Dresdner Bank auzielien, russische Banken etwas fester. Am Rentenmarkt begegneten von heimischen Staatsan⸗ leihen%prOZ. Kaulinteresse. Japaner fest, Russen lustlos. Der Privatdiskont stellte sich auf 4% Prozent und darunter. Das Gesciwit blieb bis zum Schlub der Börse ruhig. die Tendenz gui behauptet, zum Teil fester, wobei der flüssige Geld⸗ Stand dem Markt einen guten Rückhalt bot. Zu höchsten Tages- kursen schließen Deutsch-Luxemburger. Vom süddeutschen Molzmarkt. In dem Preiskampf, welcher sich im Brettergeschäft abspielte, konnten die Käufer nur einen Teilerfolg erzielen. Viele Eigner kielten mit großer Hartnäckigkeit an ihren Forderungen fest und die Mehrzahl der Abnehmen lehnte diese ab. Bei den bayerischen und wörttembergischen Brettererzeugern waren Preiszugeständ- Bisse am wenigsten zu erreichen. Eüwas melir Bereitwilligkeit Zur Ermäßigung zeigt derjenige Teil der Großhändler, welcher über einzelne größere Posten Bretter verfügt und diese verkaufen will, ehe die erwartete Festsetzung von„Höchstpreisen“ jur Liefe⸗ rungen für mittelbaren Heeresbedart kommt. Inzwischen haben uun auch die für Lieferungen an das Feidheer festgelegten Richt- Preise Gültigkeit erlaugt. Diese lassen den Werken einen weit ge⸗ ringeren Nutzen, als er bisher für Lieterungen erzielt wurde, die an Grobhändler gingen und von diesen viefach erst, also mittel⸗ Dat, an das Heer überwiesen Wurden. Die Mehrzahl der süd- deiaischen GrBhändler forderte für die 100 Stück 10 Fuß langer, 1 Zoll starher Bretter, frei Schiil müttelrlleinischer Stationen: für Ausschußware 5 Zoll breit 215—220., 6 Zoll 260—205., 7 Zoll 305—310., 8 Zoll 350—355., 9 Zoll 305—400., 10 Zoll 440—445., 11 Zoll 485—490., 12 Zoll 530—.535., sowie für NBretter 5 Z0ll breit 207—212., 6 Zoll 252.257 M, 7 Zoll 207—302 M,, 8 Zoll 342—347., 9 Zoll 387-302 Mark, 10 Zoli 432—437., 11 Zoll 477—482., 12 Zoll 522—527 Mark. Aehnlich wie das Geschäſt in Brettern lag auch der Handel mit 10 Fuß langeu, 12 Zoll breiten und 1½.2 Zoll staren sortierten Tamnen⸗ undk Fichtendielen; man verlangte neuerdings für die 100 Stück Ausschußware, frei Schiff Köln-Duisburg: für 1½ Zoll starke 600—663., 16½ Zoll 703—700., 1% Zoil 925- 928 M. und 2 Zoll 1058—1062 M. Für die 100 Stück„guter“ Rahmen Wurden 470—175., itei Schiff Mittelrhein, gefordert. Die An⸗ gebote iu Latten deckten sich bei weitem nicht mit den staricn Enforderungen, sodaß die hohen Preise sich gut behaupten konn- teu. Durch feste Lage zeichnete sich auch der Markt für geschnit- tene Tannen- und Fichtenbauhölzer aus; jüngste Lorderungen Schwarzwälcdler Sägewerke für mit üblicher Waldlante geschuit- dene Ware lauteten auf Swa 140—150 M. für das Kubikmeter, bahnfrei der oberrheinischen Stationen.„Vorratshölzer“ waren vielfach etwas güns iger wie bishier zu kaufen. Die Preisforde- rungen gingen, je nach Beschafſenheit und Abmessungen, von etwa 100 M. aufwärts bis zu etwa 115 M. für das Kubikmeter, krei Bahmwagen Karleruhe und Mannheim Am Laubholzmarkte kerrschte eine durchweg zuversichtliche Stimmung vor. Erstklas⸗ Der Andere blieb einen Augenblick ſtehen. er gleichmitig weiter:„Verzeihen— Heiner vom Grund? Euch verzeihen?“ Knirſchender Spott lag in ſeinem Ton.„Wenn ich wüßte, daß Euch Gott verziehe, ich würde ihm fiuchen.“ Und plötzlich, als ob etwas Ungeheures, lang Zurückgedämmtes, ſeine Feſſeln zerſprengte, ſchrie er ihn an:„Wo die Margret?“ Ganz leiſe antwortete der Kornett:„Ich weiß es nicht.“ Die Bruſt hob ſich ſchwer und keüchend:„Erinnert Ihr Euch noch der acht, Heiner vom Grund, als Ihr über die Grenzmauer unſerer Gehöfte ſprangt und mein Weib verführtet? Als ich Euch verzieh— weil ſie bat. Ich konnte ihr nichts ab⸗ ſchlagen. O, ich habe ſie mehr geliebt, als Himmel und Seligkeit. Zwei Tage ſpäter wart Ihr verſchwunden. Und ſie mit Euch.“ Seine Stimme ſank f Geflüſter:„Ich war ein Narr, Heiner Dann aber ſchritt voin Grund. Aber ſeit ſenem Tag habe ich Euch geſucht wie eine Bracke auf der Schweißſpur. Und heute“ Und wieder ſchrie er gellend, daß die Bergwände ein vielfaches langgezogenes Echo widerſpien:„Wo iſt die Margret?“ „Sekundenlang ſtand das Schweigen zwiſchen den beiden Männern. Dann brach ein ſchütterndes Lachen aus der Kehle Gutjahrs: „Alſo nicht einmal tot iſt ſie? Verlaſſen habt Ihr ſie— doppelt Treu und Glauben gebrochen!“ Ein dumpfes, würgendes Schluchzen erſtickte ſeine Stimme. „Florian Gutjahr... haltet ein!“ Der Aufſchrei einer auf's höchſte gefolterten Seele. Der andere reckte ſich auf und ziſchte:„Heiner vom Grund— irgendwo am Kreuzweg liegt ein Grab. Ein kleines Kindergrab. Und die Mutter ſitzt am Rain und ſchreit den Wanderern nach: „Schenk mir einen Heller, Dul Nimm mich mit für eine Nacht!l Iſt's nicht ſo, Heiner vom Grund? 58 Oder— wißt Ihr nicht ein Hüttel im Torfmoor? Dadrinnen lebt ein junges Weib mit ſchwarzem Haar. Nachts ſtreunt ſie durch die Lüfte zuͤm Blocksberg in die ſingenden Flammen. 00 Heiner vom Grund, dergleichen Gelichter brennt der Hochwür⸗ dige zu Worms, daß der Rauch bis in die Odenwaldberge ſchwelt! Da ſtieß der Kornett ſeinen Flamberg klirrend in das weiche 95 19 5 Euch Euer Recht verſprochen, Florian Gutjahr! er mehr nicht!“ Tief und ſeltſam ruhig klang das.—0 faſt. ... Flach wie eine Tenne lag die Kuppe des Stolzeneckfelſens im Mondenlicht. Am Rande ein ſchmaler Raum von Farrenkraut und Brombeergeſtrüpp. Dahinter gähnte eine ſchwarze Tiefe— hundert Meter tief ſtürzte die Klippe zum Neckar ab. 4 Der Kornett trat hart an den Abhang. Seine Blicke hohrten ich durch das blaugraue Dunkel. Umfaßten liebevoll das träumende eckartal, die nachtwerhangenen Berge, die ſtumpfen Konturen der Bauernhäuſer, in denen vereinzelte Lichtfünkchen glimmten. Um⸗ faßten——— die Heimat. 9 Leiſe zog der Nachtwind durch die Bäume. Brachte von drun⸗ ten den erſten Hahnenſchrei mit. Heiner vom Grund reckte 5 als ob er etwas abwerſen wollte, das Beſitz von ihm zu ergreifen drohte. Ruhig griff er in ſeinen Gürtel, löſte den Flamberg vom Gehenk und ſchleuderte ihn in die Tiefe. Ei Augenblick lauſchte er. Ein heller Prallton, Stein auf Stabl, und 90 kniſterndes Praſſeln. Dann hatte die Nacht den lungen. 8 ſich der Kornett herum:„Florian Gutjahr, die Waf⸗ fen ſind gleich! Jetzt holt Euch Euer Rechtl Der andere löſte langſam, wie zögernd, die verſchränkten Arme. Ein vibrierendes Zittern lief über ſeinen Körper. Dann trat ein drohendes, grünliches Leuchten in ſeine Augen. Seine Muskeln i uſammen 0gef 0 ie Spannung in einem ſchnellenden Sprung entlud. sige Zälie Eschenschnitthölzer wurden am stärlesten begehrt, in ge- eigneter Ware aber nur sehr lnapp angeboten. Rheinische Gummi- und Celiuloid-Fabrik Mannheim-Neckarau in Mannheim. Nach dem Abschluß für 1916 erhöhte sich der Gewinn aui Waren-Rechnung auf 5 864 208 M.(i. V. 5 464 757). Ander- scits wurden die Abschreibungen auf 1 078 435 M.(887 033.) erhöht und die Herstellungskosten erforderten 2 327 154 M.(i. V. 1 408 650.). Einschlieſlich 620 101 M.(614 603.) Vortrag er⸗ gibt sich ein Reingewinn von 3087 810 M.(63 783 701), über dessen Verwendung, wie in den beiden vorausgegangenen Kriegs- jahreu, keine Angaben vorliegen. In den Friedensjahren wurden regelmaßig 25 Prozent Dividende verteilt auf das allmählich von 900 000 M. auf 4 Mill. M. erhöhte Aktienkapital, in den Jahren 1910 und 1911 sogar 30 Prozent aui 2,5 bezw. 3 Mill. M Grund⸗ kapital. Die Gesellschaft ist bei 1 187 732 M.(625 515.) Buch⸗ schulden mit Beiricbsmitteln sehr reichlich verschen; u. a. verfügt sie über 2 103332 M.(2125 219.) WVarenvorräte, 4 122397 M. (2 161 300.) Wertpapiere und 7 36609 M.(6 806 438 Marlc) Außenstinde. Zusammenschluss in der Werkaeug-Industrie. Berlin, 10. Juni. Um die bisherigen Schwierigkeiten in der Versorgung der Heeresverwaltung und der Rüstungsindustrie mit ausreichender Menge Werkzeug zu beseitigen, haben sich die verschiedenen Zweige in der Werkzeugiudustrie zu einer Reihe von Vereinigungen zusammengeschlossen. Diese sind iiwerseits wiedcrum zusammengeschlosen in dem Werkzeug⸗ uud Stahlkontor G. m. b. H. in Reinscheid, das seinerseits den Einkauf der Rohstoffe, insbesondere der Stahimengen jür alle Vereinigungen vereinigt und die Zuweisung auf die einzelnen Ver- einigungen vornimmt. Es stellt zugieich die Vertretung der ge· samten Vereinigung dar und hat auch die Aufgabe, die gemein- Samen Interessen der ganzen Werkzeugindustrie zu vertreten. Vom neuen Webstoff Typha. Die im Jahie 1910 gegründete, mit 750 000 M. Aktienkapital ausgestattete Vogtländische Bleicherei und Appre⸗ turenanstalt,-G. in Weischlitz bei Plauen im Vogt- Liide, betreibt— 50 berichtet man— seit längerer Zeit, im Ein⸗ vernehmen mit der Typha⸗Verwaltungsgesellschaft in Charlotten- burg, die Aufschlicßung und Verarbeitung des Kolben⸗ schilfs(Typha) bis zur Spinnfänigkeit. Die so gewonnene Typhafaser wird von sächsischen Fabriken versponnen oder zu Filz verarbeitet. Das Typhagarn, wie der Typhhafilz werden be⸗ reits zu allem Möglichen verwendet, so zur Herstellung von Wos⸗ lachs, Strängen und selbst zu Kleidungsstoſien. Die Vogtländische Bleicherei und Appreturanstalt, welche iür die Jahre 1913—1915 dividendenlos biieb, ist stark beschäftigt vnd wird, um den wach⸗ senden Anforderungen genügen zu können, ihre Anlagen erweitern müssen. Mangel an Rokstoff wird kaum eintreten. Das Unter⸗ nehmen verfügt nock über gewallige Massen Schili; dazu stelut die Ernte bevor. Deutschland besitzt im Norden und Osten in seinen Seen und Sumpfniederungen gewaltige Vorräte. Auch Oester- reich-Ungarn und die Balkanländer können Mengen von Kolben⸗ schill lieiern. Berliner Prodahtenmarz. Berlin, 11. Juni. Die Saatenstandsberichie bleiben im allgemeinen gut, wenn auch durchweg Regen gewünscht wird. Die Roggenblũio ist teils vorüber, teils noch im Gange und die Köinerentwicktung vollzieht sich naci Wunsch. Auch die Kar- toffeln haben sich bisher gut entwickelt. Aui den nica- rigst Wiesen hofft man auf einen guten Ertrag. Der erste Schnitt steht in den nächsten Tagen bevor. Im hiesigen Ver⸗ kelhir selbst herrschie wiederum Ruhe. Iurch die Neuordaung für Schilfrohr rechnet man, daß mehr für die Futterfabrilation ſrei wird. Vom Saatenmarkt ist nichts besonderes zu be- richien. Bruſt an Bruſt keuchten die beiden Männer. Der ſehnige, mächtige Körper Gutjahrs um——r— die ſchlanke, faſt zierliche Geſtalt des Kornetts, der die ſtürmiſchen Angrifſe ſeines Gegners mit geſchmeidiger Gewandtheit parierte. 0 Minutenlang währte das verzweifelte Ringen. Der Kornett fühlte, wie eine lähmende Müdigkeit von ſeinem Körper Beſitz nahm. Schwächer und immer ſchwächer erwiderte er die Ausfälle Gutjahrs, der keine Erſchlaffung zu kennen ſchien. Schon mehrere Male hatte er ſich bedrohlich dem Klippenrand genähert——— Dabei hatte er unwillkürlich einen Blick ins Tal geworfen. Blinkende Lichter und der ſanftgeſchwungene Bogen des Flüſſes Vorbei, vorbei... Eine ungeheure Gleichgültigkeit kroch ihn an. Tod, Leben? Wo waren die Grenzen dieſer beiden Be⸗ griffe? Wo? einer vom Grund lächelte ein müdes Philoſophenlächeln. Ver⸗ gaß Angriff und Verteidigung. Strauchelte „Für die Margretl“ Meie Gutjahr ſtieß ein triumphierendes Hohngelächter aus. Wie Eiſenklammern legten ſich ſeine braunen —— 7 um den Hals des Kornetts und drängten ihn würgend rück⸗ wärts. Rote Lichter tanzten vor den Augen Heiners vom Grund. Und die zuckenden Irrwiſche formten ſich zu Geſtalten— wie durch einen zarten Nebel, aber dennoch deutlich und ſcharfumriſſen ſah er die Winkelgaſſen Paduas und Ravennas, ſchöne Frauen glitten heran und lächelten ihm zu, der alte Frundsberg trabte eiſengeſchient vorüber, Trommelwirbel erklang, der dicke Kunz Lautenſchlager blies die Sackpfeife und ſchrie nach Wein Da ſprang ſein Herzſchlag an wie ein gepeitſchtes Pferd. Hun⸗ 35 waren in ihm erwacht. Hundert Kräfte ſchrieen: Leben, eben Und toll aufjauchzend ſpannte er die Muskeln aufs Aeußerſte, Sbe⸗ den Gegner mit Untergriff und ſchleuderte den Ueberraſchten, iegesgewiſſen mit gewaltigem Schwung in die Tieſe. ſoh Dumpf dröhnte der aufſchlagende Körper gegen die felſige Tal⸗ ohle. Heiner vom Grund warf ſich ins Gras. Wühlte ſein Geſicht in 90 97. Halme und trank mit brennenden Lippen die kühlen ropfen. Im Oſten ſpreitete ſich ein ſchmaler, mohnroter Streif. Die Nebel ſtiegen und flohen, in phantaſtiſche Klumpen gewirrt, vor dem jungen Tag. Die Morgenſonne warf zitternde Lichtkringel durch das herbſt⸗ gelbe Buchenwald. Verwandelte in eitel Silber die zerbeulten Eiſen⸗ kappen der Landsknechtsrotte, die lachend und ſchwatzend neckar⸗ aufwärts trabte. Kunz Lautenſchlager gab ſeinem faulen maultierähnlichen Grau⸗ ſchimmel die Sporen ünd ſetzt ſich an die Seite des Führers:„Heiſa, Kornettl! Ein geſegnet Land, dieſes Neckartall Ein veritables Lands⸗ knechtsparadies!l Wie die Könige werden wir ſchlemmen dieſen Winter. Und der Heurige— ich glaube, er braucht ſich vor dem beſten Frascati nicht zu ſchämen.“ Reglos, wie ein erzgegoſſenes Bild ſaß Heiner vom Grund auf ſeinem zackelnden Schecken. Keine Muskel ſeines Geſichtes zuckte, als er mit ruhiger Stimme, in der es ſtählern mitſchwang, er⸗ widerte:„Alles für uns, Kunzl Du haſt ſchon recht, Du und dein lateiniſches Sprüchel. 5 Mit hartem Lächeln wies er auf den Fluß:„Da unten liegt meine Heimat, Kunz Lautenſchlager. Und wird ewig auf dem Grund ruhen wie das verfluchte Nixengold. Heimat, Kumpan? Unſere Heimat iſt der Sattel, iſt die Welt.— Haſt recht Gelahrter: Wir treiben dahin wie Herbſtlaub vor dem Winde. Treiben ins Graue, Ungewiſſe. Was verſchlägt'!“ Hoch im Blau, zu Häupten der beiden Heimatloſen, gleitend ohne Flügelſchlag, ein brauner Wanderfalk. treiſte, 6. Seite. Nr. 266. Bekanntmachung. 89 bie für das Jahr 1917 feſtzuſetzende 8 der Reichsbankanteile wird vom M. ab eine erſte halbjährliche Abſchla en, 00 ein und dreiviertel ean 180 Mark 50 Pfennig für 1901 Anteil zu 3000 Mark und 17 Mark 50 Pfennig für jeden Anteil zu 1000 Mark gegen den Dividendenſchein Nr, 19 bezw. Nr. 22 bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin, bei den Reichs⸗ bankhauptſtellen, Reichsbankſteilen, ſowie bei ſämtlichen Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſenein⸗ richtung erfolgen. Sa148 Berlin, den 6. Juni 1917. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Helkferich. Bekanntmachung. Maßregeln gegen die Reblauskrankheit belr. Gemüߧ 8 der Verordnung vom 18. Oktober 1905, die Betämpfung der Reblaus betr. bringen wir nachſtehend die Namen der für bie hieſige Gemarkung ernannten Bertrauensmänner der Rebbeobachtungs⸗ kommiſſian zur öffentlichen Kenntnis; Balentin Kellex, Oekonom in Maunheim, Philipp Körner, Laudwirt in Neckarqu, Theodor Michel, Stadtrat in Käfertal, Wilbelm Urich, Gäxtugr in Feudenheim, Leongaxd Nager, Jandwirt in Sandhofen, Jatob Roßrucker, Landwirt in Rheinan, Die ger nannlen Herren ſind beſugt, in Exfüllun ihrer Aufgabes jederzeit ohne Erlaubui des Beſitzers die Rebgrundſtücke zu beireten und die dort erforderlichen Arbeiten vorzünehmen. Mannheim, den 5, Juni 1917. Svbb Bürgermeiſteramt: D 2 Seiger Auflegung der Verluſtliſten. Nr. 221051. asdkidie Petſchen Nerlthien eue, dings in alphahetiſcher Orbnung veröffenklicht wer⸗ den, kommen die ſeither in den amtlichen Nerkün⸗ digungsblättern erichienenen Auszüge der Augaben üher die toten, verwundeten 01 vermißten S angehörigen künftis in Wegfall, Die Verluſtliſten ſelbſt liegen wie vor* der ſtädtiſchen Zenteateliethe Ge aus 2. Stock Zimmer 49 auf. Mannheim, den 6. Funi 1917, Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Bekanntmachung. Aus der Profeſſor Dr. Auguſt Bensbach⸗ Stiftung dahier iſt auf 24. Juli ds, Is. zu vergeben: 1. ein e von 620 M. an ein hier wohnendes, unbemitteltes Mäbchen. Dasſelbe muß unheſcholtenen Ruf ute darf nicht unter 18 und nicht über 28 Jahre alt ſein und muß deſſen Bater oder Mutter mindeſtens drei Fahre in Mannheim gswohnt haben. Geſuche, wolchen hehörd⸗ liche Zeugniſſe über Alter, ſittlich— Verhalten, 1 müt der Bewerberin und** 10 Wobnſthes ihrer Eltern in Manser tabt b 1 ſind, wollen bis 16. Funt 1917 bet uns e iugereſch werden; 2, die Summe von 920 M.—7 Unterſtützung vier hier wo aneserr armen. 51 eſchelten Stande dex Handwerker, Taglöhner oder 0 Ger: beiter gehörigen We in Beſtreituüg 32 E* unaen u ebenfalls bis zum 28. Fal 915 2 0—— Mannheim, den g. Juni 1917, Der Verwallungsratt S55 Brehm. Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 11.—17, Jünt 1917 kann auf einen Zehntel Anteil der Vollkarte ent⸗ nommen werden: Dlebol. Gögele. ader Friſchwurſt 5 Gramm oder Schlachtviehfleiſch ohne Knochen, Dauerwurſt, Zunge, Syeck 6 20 Gramm oder Witopret, Pieiſchkonſerven ein⸗ ſchließlich des Doſengewichts Gramm. Auf die wird ein Fleiſchzuſatz in denſelben Mengen wie oben abggegeb en. Mannheim, den 9, Jun Dr. Steinkohlenlieferung. Das 27 1/8 S00 ne dabier für den Winter 1517/8 entner Ruhrer Stein⸗ kohlen beſter Sügttä B4 0 Lieferung im u- miſſionsweg vergeben werden ſoll, Angebote hierauf, wollen mit der Auſfſchrift „Steinkohlenliefern 16 verſehen bis zum Dienstag, den 96. Juni 1917, vormittags 11 Uhr bei der ———— + 6, 4/5 eingexeicht werden, bei welcher Angebotsformulare ſamt den 58 dingungen zu erhalten ſind. Der Stiftuugsrat des evaugeliſchen Heſpüglionbs MHaunkeiser Hausfrauenbund. W Dennerstag, 14, Juni 0 Fries. bends ½9 Uhr im alten Rathaus Vorirag des Herrn Kreisinspektor Blaser lritten Kriegsjahre. Einteltt Krei. Lalis ir verkauten unsere Mäbel———9 soweit beschlagnahmefrei. Zum bekannten fliegenden WKPEl, K 4, 4, 8l. 76 W Schinken, Fleiſchzuſatzkarte Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Biehheie 3 Die Obstrorwertung im 8 Plaschen, Papier, Boshaar Weller- u- Speichergerümpel, Alt-Eisen 936⁴ 10875 15356 20325 25862 30223 93318 40449 44998 49148 53819 6641% 70873 777836 84487 101544 102918 124735 181552 13624¹ 141992 140558 161241 180884 160494 169518 200009 208003 Schlachtvlehfteiſch mit eingewachſenen Aucchen 3821 4395 145943 Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe. Fraukfurter Hypothetenbaal. Pfandbrieſverloſung am 5. Auni 1917. Bei der am ö. gunt 1917 vor Notar ſtattgehahten Verloſung ſind von unſeren 3½% Pfandbriefen der Serien 12, 18, 15, 19 und 4% Pfandbriefen der Serien 14, 16,17 und 18 die folgenden Nummern zur Rückzahlung auf ben 1. Oktober 1017, mit welchem 5 Tage bie Verzinſung endigt, gekündigt worden. Es beziehen ſich auf dieſe Rummern auf ſämtliche Serien und Kiterae, alſo auf alle Stücke, welche eine der Nummern tragen. Nr. 214 315 508 974 119 1165 1601 1708 2142 2860 2514 2705 2748 3078 9457 10480 16126 20709 25788 80378 33987 40884 45216 49463 58886 671⁵⁸ 714⁵8⁸ 79¹78 4667 9802 10409 16269 28064 2070 812²4 34705 414²⁰ 452⁴0 40591 545⁵5 672²⁸ 71960 7962¹ 984¹ 1070² 16460 22586 20286 31607 86057 41511 4⁵³⁵⁵9 50097 60261 68012 72⁰⁰⁴ 80033 5200 5334 5870 6014 9912 11281 17104 22663 2632¹ 31827 37081 41633 46887 5027⁵ 60351 6314⁷ 78861 81076 10096 11541 17193 28488 26601 31153 87950 4¹84 46588 50499 60832 68168 73501 818¹7 6506 6708 7178 7844 8220 6627 016 10300 14400 10106 12500 17²⁰³ 24156 2784 824⁴⁰ 99127 42844 46900 50849 61280 68616 78916 819²⁶ 10145 13207 17863 24630 2719⁰ 33478 38583 42⁵58 46848 514³⁵ 62177 6035 74868 822¹¹ 13307 18807 24685 27981 8271¹ 39327 49616 46807 51516 64⁵³6 69578 7⁵⁴²⁴ 880⁰9 10279 64704 85179 85471 85686 86355 86379 86415 67511 101686 102980 125216 132082 137330 148090 146329 149665 151705 156670 161049 180378 200268 208053 15 102040 120318 125806 132126 137414 143382 146971 140741 150777 161564 180490 200579 208078, 10311¹ 122346 12611 122⁵85 188619 148423 14704² 150206 153687 157871 162387 180593 1819 200707 1022⁵³ 1824²⁰ 126351 132⁵43 139106 144807 147110 160207 154080 157054 162403 1806183 200749 102808 128176 127888 138030 199487 144725 147031 150358 164926 158006 162801 180786 201201 102343 128384 128499 133167 189746 145028 148572 150625 155225 158367 163551 190792 201418 102449 128919 198655 193169 140314 145005 148701 150778 155342 150685 4697835 180966 204708 185³⁸ 18970 24852 28427 32847 40191 4995⁰ 46058 52263 64868 6078 76230 830⁵8 10204 13090 19292 25171 28083 38848 40286 43633 474¹10 52⁵06 65005 70066 7727¹ 83973 97873 102681 124349 129926 103601 141024 145574 148757 150896 155303 159769 165400 180888 205776 20217 2⁵2511 20249 82968 40418 44189 47806 3 53010 656105 701¹⁵ 77680 84333 100690 102912 1245553 190769 134391 141721 145771 148874 150073 165549 160276 166440 180697 200315 Die Rüczahlung dieſer heute gekündigten Pfandbrieſe erfolgt vom 1. Aus früheren Verleſungen ſind noch rückſtändig: Ser, 12, Stt. N Nr. 240, 17487 9** 16297 „„„„ 16214 Ser, 10, Lit, 0 Rr. 77281, 101990 „„„ 5„ 69880 .* B* 285⁰8 „„ Ser. 16, Lit. O Nr. 86007 Ser. 19, Lit. 0 Nr. 143608 „„„ 5„ 1684ʃ9 * E* B* 140074 Ser, 14, Sit. N Nr, 51860, ** x* 52189 R„ 61797 9„* Oktober 1917 ab. Auf ſolche Stücke, welche erſt nach dem Zl. Oktober 1917 zur Einlöſung gelangen, wird für die Zeit vom 1, Oktober 1917 ab bis guf wei⸗ teves ein 2„oiger Depoſitalzins vergütet, 0„ 40761, 58368 „„ 38631, 41446, 46611 Ser. 15 Lit, 0 Nr. 160333 Ser. 185, Lit, N Nr. 156367 * 9** *** „ 130663 0„ 161767, 158566 Die Einlöſung erfslat in grankfurt a. M. an unſerer Kaſſe, auswärts 1601 benlenigen Bankhäuſern, die ſich mit bem Verkauf unſerer Pfanbbriefe und eeee beſchäftigen. Ebendaſelbſt wird auf Wunſch der Umtauſch der verloſten Plandbriefe neue Sitücke derſenigen Gerien, die wir zur Zeit gusgeben, zu dem je⸗ weiligen Abgabekurs beſorgt. Die Kontrolle über Verloſungen unb Künbigungen unſerer Pfandbrieſe übernehmen wir auf Antrag koſtenfrei; Antragsſormulsre, aus welchen bie Bebingungen erſichtlich ſind, können an unſerer Kaſſe ſowie bei unſeren Ein⸗ Iungsſtellen bezogen werden. Ebenſo übernebmen wir koßenfrei die Verwahrung von Pfandbrieſen, Kommunsl⸗Obligstionen und Aktien unſerer Bank in oſſenem Depot, Frankſurt a.., hen 5, Juni 1917. 83 Bankangung. 5 Allen, die uns in schwerer Stunde bei dem Verluste unseres lieben Schnes und Bruders G1611 Ma148 Jakob Langenbach ihre warme Teilnahme bewiesen, sagen wir unseren aut⸗ richtigsten, herzlichsten Dank. Frau Luise K ba Wwe. Toni Langenbach. MANNEHEIM, den 11. Juni 1917. 05 8 männisches Bureau per 1. Juli gesucht, üne 12üh⸗ vermi denif. eccnen Pocfelter ocel Puehiafterm ür Journal, Abschlusssicher und mit langi, Praat zum sofortigen oder baldigen Eintritt gesueht, Angebote mit Zeugnisabschr, und ge⸗ KRaltsforderungen erbitten: K182 Jochim& Breidenbach 8 a. R Arnn!xatr 87. Fe die Regſfrar einer 8 Maſchinenfabrik wird zum baldigen Ein⸗ tritt ein gewandter, ſelbſtändiger— zuverläſſiger Registrator Sesueht. 0 Bewerber, die ſchon in größeren Re ſſtraturen tätig waren u. mit allen Poiſonmteuben Arbeiten vertraut ſind, — Augebote unter Beifügung von Zeuguisabſchriften, Augabe des Eiu⸗ trittstermines, der Gehaltsanſpr. und der Militärverhältuiſſe u. F. M. 213 en Rudolf Moſſe, Manuheim 80 laſſen, chige Pchhae Mannhelmer Sensral⸗Auzelger. Buehkalter kauſmänniſch durchaus tüchtig, möglichſt im Bau⸗ fach, in Großbetrieben erfahren ſoſort geſucht. Gefl. Bewerbungen unter Nr. H 0 168 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 100 Tirniu erahnrtunun 95 ſofortigem Antritt geſucht. Nur Damen, die Ferells mehrere Jahre tätig waren und flott ſtenographieren, wollen ſchriftliche Anaehet mit Beugnisabſchriſten und Angabe der Gehalts⸗“ anſprüche richten an die 0 0 der Meichsſtelle für Gemüſe u. 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Juni Uhr werde ent⸗ 147 utohrringe M. 4 Steinen, 1 Stoff⸗ 1 Lnoleumbe⸗ öbelu. Sonſtig. Scheuber Gexichtavollzieh. Se Brsuerei⸗ und Malraref-Verkn, Pes. 28N und Mälzerei⸗Anpeſen z, us in Mannheim⸗Feubenheim m. Gaſfwirtſcheft iſt erbteilungshalber biſtig zu De Ma 0.n u. ſehr gute Keller Aum, auch für einen 1. 2. 3. 4. Tagesordnung: Evang. Diakoniſſenverein. Am Donnerſtag den 14. Juni abends 6 Uhr ſindet im Diakoniſſenhaus die lcals⸗ ordentliche Mitgliederversammlung ſtatt. Bericht über die Rechnung 1916. Aertzlicher Bericht. Erſatzwahlen. Kommende Aufgaben. Der Borſtand: Achtnich, Stabtsſarrer. Wttbg. Schwäb. Alb. H. Gebtſeaenen Vornehm aus v. Penſion Mark6—650 P2 22 Sitergarten: Krolpelt. 60168 bürgerl. Das 25 Waene 00 vorhanden, würde ſi 995 nen, 10 1. H. 109 10 45 eee ur..- 0*1 n au mit 5 1 40 20000 Monats a Gesl* baie Flinte Kleln-Aeben Tücht. Erl. zu 2 kleineren Kindernalsb. Bekkietfätigunge⸗Ayparat geſ. Plac.⸗Inſt. 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