Donnerstag, 21. Juni. D* era Dr. Druck u. Verlag der Dr. J. Haas'ſchen B ſckerei, G. m. b.., ſämt⸗ lich in R————— Mannheim. ernſpr er:—„ ——— Ur. 2917 Ludwigshafen a. Nch. ntwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Fritz Goldenbaum; für den— Anton Grieſer. Poſtſcheck⸗ SS—— Wittags⸗Ausgabe. Badiiſche Neueſte Nachrichlen 1917.— Nr. 283. nzeigenpreis: Die Iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklamezeile R. 1 20 —— 80 luß: Mittagblatt vorm. 8⅜ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Kinzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Ausgabe wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Hezugepreis in Mannheim u. Umg. monatt. Ml..40 einſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertelj. M. 4 62 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ur. 5 Pfa. Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.—„Oas Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Die Semühungen um den Frieden. Bundesrat Hoffmann. Im Dezember 1915 hatte die ſchweizeriſche Sozialdemosratie eine Interpellation eingebracht über die Bereitwilligkeit der Schweiz zur Anbahnung von Friedensverhandlungen. Die Antwort erteilte Bundesrat Hoffmann, er ſchloß ſeine Ausführungen mit folgenden Worten:„Deſſen dürfen wir Sie verſichern, daß wir mit geſpannter Aufmerkſamkeit die Entwicklung der Dinge verfolgen und uns glück⸗ lich ſchätzen würden, wenn unſer kleines Land, getragen von den Sympathien, die es mit den kriegführenden Nationen verbinden, getreu ſeiner traditionellen neutralen Stellung in völliger Uneigen⸗ nützigkeit auch, nur in beſcheidenem Maß dazu beizutragen ver⸗ möchte, den erſehnten dauerhaften Frieden herbeizuführen.“ Im Sinne dieſer Zuſagen hat Bundesrat Hoffmann nunmehr gewirkt. Er glaubte, die Welt würde dem Frieden einen Schritt näher kom⸗ men, wenn die regierenden Kreiſe in Rußland genau erführen, daß Deutſchland gegen Rußland nicht eine der Abſichten hege, die Eng⸗ land über es in Rußland ausſtreuen läßt, um— das muß mit aller Schärfe betont werden, nicht nur einen deutſch⸗ruſſiſchen Frieden zu hintertreiben, ſondern den allgemeinen Frieden endlos hinaus⸗ zuzögern. In ſeinem Telegramm ſpricht Bundesrat Hoffmann, was in der deutſchen Preſſe vielfach überſehen wird. ja nicht nur von den deutſchen Friedensbedingungen für Rußland, wenn er dieſe auch ganz naturgemäß breiter behandelt hat, ſondern auch von der Bereit⸗ willigkeit Deutſchlands, auf gewiſſer Grundlage mit den Verbün⸗ deten Rußlands zu verhandeln. Hoffmanns„Verbrechen“ in den Augen der Entente kann daher nicht ſein, daß er ſich der Förderung eines deutſch⸗ruſſiſchen Sonderfriedens ſchuldig gemacht hat, ſondern daß er als Neutraler dem europäiſchen Frieden ſchlechthin einen Dienſt hat erweiſen wollen. Er hat ſeine Auffaſſung über die Möglichkeit eines allgemeinen Friedens dem Nationalrat Grimm übermittelt. Solange die Welt noch nicht ihr Geſetz von London und Waſhington aus empfängt, ſolange die Schweiz noch ein ſou⸗ veräner Staat und die Schweizer Bürger noch das Recht der eigenen Meinungsäußerung und freien Betätigung haben, wird man ſchwer⸗ lich in dem dankenswerten, eigenem Antrieb entſprungenen Schritt des Bundesrats Hoffmann eine Ungehörigkeit erblicken können, die mit der Neutralität der Schweiz in Widerſpruch ſtehe. Aber weil die Beſchützer der kleinen Nationen in Wahrheit die ärgſten Feinde des Lebensrechtes der kleinen Völker ſind, weil die Vorkämpfer für den Weltbund des Friedens den Frieden nicht wollen, der ihren Räubereien ein Ziel ſetzen würde, darum iſt jede Förderung des Friedens durch einen Neutralen ein unneutraler, feindſeliger Akt gegen die Entente. Das iſt die einfache Sachlage und es kann un⸗ ſeres Erachtens nicht ausbleiben, daß das hochentwickelte Selbſtgefühl des freien Schweizer Voltes ſehr kräftig gegen den Druck reagieren wird, den die Entente auf es ausübt, weil einer der hervorragendſten Staatsmänner der Schweiz, von ſeinem Gewiſſen und den Intereſſen ſeines Landes ge⸗ trieben, den europäiſchen Frieden einen Schritt vorwärts zu bringen geſucht hat. Der Fall Grimm⸗Hoffmann hat zu bedauerlichen feindſeli⸗ gen Kundgebungen gegen die Mittelmächte in Genf geführt. Wir kennen die Geſinnung dieſes Teils der Schweiz gegen Deutſch⸗ land ja nur zu gut. Genf iſt ja mehrfach der Schauplatz wüſter deutſchfeindlicher Ausſchreitungen geweſen. Dieſes Treiben, auf Ge⸗ heiß Frankreichs, iſt dumm, unwürdig und verächtlich zugleich. Wir wenden uns mit einem Gefühl des Ekels von den rohen Ausbrüchen eines Völkerhaſſes, um den wir den Romanen nicht beneiden. Es nur eines von unſerem Standpunkt zu ſagen: Genf iſt nicht die Schweiz und wir denken nicht daran, das Schweizer Volk derantwortlich zu machen für die verächtlichen Pöbeleien der Genfer Französlinge, die gute Figuren als Stiefellecker der Entente abgeben mögen, aber nicht als freie Schweizer Bürger, deren Stolz und Selbſtbewußtſein im Fall Hoffmann ſich tief getroffen lühlen und ſich aufrecht empören müßte— aber nicht gegen die Deutſchen. Die Bundesregierung in Bern, die immer in der korrek⸗ teſten Weiſe die guten Beziehungen zum Reiche aufrecht erhalten hat, wird ſicher nicht verfehlen, ungeſäumt der Reichsregierung ihr edauern über die Genfer Vorkommniſſe auszuſprechen. * Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Ueber den Rücktritt des Bundesrats Hoffmann wird dem„Hokal⸗Anzeiger“ noch folgendes gemeldet, das ſich im we⸗ entlichen mit der von uns geſtern hier vorgetragenen Auffaſſung ſäret: Der Rücktritt des Bundesrats Hoffmann wird in urteils⸗ ähigen politiſchen Kreiſen nicht als eine Affäre angeſehen, welche irgendwelchen Weiterungen führen könnte. Es iſt klbſtverſtändlich, daß in den Veziehungen der Schweiz zu den Mäch⸗ en keinerlei Aenderungen eintreten werden. Es handle 0 um eine ſchweizeriſche Angelegenheit, die lediglich ache rer Schweiz ſei. Allgemein iſt zu bedauern, daß ein ſo hervor⸗ läbender Staatsmann wie Bundesrat Hoffmann ſeinen Poſten ver⸗ d t. Im Bundeshaus wurde dieſem Bedauern ebenſo lebhaft Aus⸗ Tuck verliehen, wie man anerkannte, daß Hoffmann ledi lich der Sache des Friedens dienen wollte und daß er dabei nur das Intereſſe nes Landes im Auge hatte. Wenn Fehler begangen wurden, ſo ien dieſe rein taktiſcher Art. Bundesrat Hoffmann hat als Leiter Es politiſchen Departements ſeiner Heimat große Dienſte erwieſen. hat der Schweiz eine angeſehene politiſche Stellung verſchafft 105 ſtets eine kräftige Initiative entwickelt, wo es galt die Neutra⸗ ht der Eidgenoſſenſchaft zu wahren. Um die Interniertenfürſorge bu er ſich bei allen Kriegführenden unvergängliche Verdienſte er⸗ hhrrben. Daß die Entente den Vorfall aufgebauſcht hat, entſpricht Ber Furcht vor der Wahrheit. Wer vom Frieden ſpricht N irgend etwas zugunſten des Friedens unternimmt, iſt in ihren ugen ein Verbrecher, denn es gibt keine größere Sünde, als die ber er über die wahre Lage aufzuklären und ihnen zu zeigen, daß as Frieden möglich wäre, wenn die Alliierten aufhörten, ſich * Sieger aufzuſpielen. Die Entente will nichts von Frieden wiſſen; Shalb verletzt jeder, der für den Frieden zu wirken wagt, ihre hei⸗ 1 ligſten Gefühle. Das iſt der Geſichtspunkt, unter dem ihre Enk⸗ rüſtung über den Fall Hoffmann beurteilt werden muß. Deutſchfeindliche Ausſchreitungen in Genf. Bern, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der ſchwei⸗ Depeſchenagentur. Am Dienstag abend beſchloß eine Volks⸗ verſammlung in Genf von ungefähr 15 000 Perſonen eine Ver⸗ ſammlung des Bundesrates zu verlangen, um Kommiſſionäre einzu⸗ ſetzen, welche die Verantwortlichkeit in der Angelegenheit Hoffmann feſtſetzen ſollen. Die Verſammlung verlief ſehr ruhig. Danach jedoch begaben ſich Gruppen von Kundgebern vor das deutſche Generalkonſulat und verſuchten das Konſular⸗ ſchild herunterzureißen. Die Polizei ſchritt aber ein und nahm das Schild herunter, das auf einem Polizeipoſten in Sicherheit gebracht wurde. Die Kundgeber gingen vor das öſterreichiſch⸗ ungariſche Konſulat, wo die Fenſter eingeworfen wurden. Poliziſten und Agenten langten in Kraftwagen an und zer⸗ ſtreuten raſch die Menge. Bei der Kundgebung vor dem Konſulat wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Andere Kundgebungen fanden vor dem türkiſchen Konſulat ſtatt. Die Gendarmen zogen blank, luden ihre Waffe und ſchoſſen einige blinde Schüſſe ab. Mehrere Poliziſten und Kundgeber wurden leicht verwundet. 18 Perſonen im Alter von 16—18 Jahren wurden verhaftet. E Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Ueber die Ausſchreitungen, deren Schauplatz am Dienstag abend Genf war, wird der„Voſſiſchen Jeitung“ von einem, der ſie mit angeſehen hat, noch folgendes gemeldet: Die Nachricht über den Fall Hoffmann⸗Grimm hatte in der Genfer Be⸗ völkerung ſeit vorgeſtern eine große Erregung hervorgerufen. Die politiſche Partei berief auf abends 8 Uhr eine Proteſtverſammlung ein. Um 9 Uhr waren etwa 7000 Menſchen Kopf an Kopf aa der im Zentrum der Stadt gelegenen Place du Molard verſammelt. Ein paar Patteimänner ſprachen. Man redete von der Barbarei und der Vernichtung Deutſchlands. Die aufgeregte Menge begann die Redner mit Schmährufen auf den General Wille zu unterbrechen, man hörte Rufe„Abas les Boches“ und„Mort les Boches“. Die Erregung ſtieg als Robur von den deutſchen Spionen ſprach, die in den Genfer Hotels herumwimmelten. Einen deutſchen Baron nannte er als den Hauptagenten Deutſchlands und bezeichnete das Hotel Beau rivage als deſſen Wohnung. Von neuem begann die Menge u pfeifen und zu ſchreien„Mort aux Boches“. Kaum war die Ver⸗ 70 u Ende, als ſich die Menge, voran einige Burſchen auf das Hotel Beau rivage hinwälzte, das von Robur in ſeiner Rede ge⸗ nannt worden war. Vor einem 95 machten die Demonſtranten auf ihrem Weg Halt. Die Kapelle auf der Terraſſe ſpielte die Mar⸗ ſeillaiſe, in welche die Menge im Chor einſtimmte. m. Köln, 21 Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zu den Ausſchreitungen in der Weſtſchweiz: So ſkandalös das alles iſt, ſo wenig wird es uns in unſerem Urteil über die Geſamtſchweiz irre machen. Wir ſind gewiß, daß die weitaus überwiegende Mehr⸗ heit der ſchweizeriſchen Bevölkerung dieſe We beklagen und ſich der politiſchen Zuchtloſigkeit ihrer weſtſchweizeriſchen Mit⸗ bürger ſchämen wird. Auch iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die ſchwei⸗ zeriſche Regierung, deren ſtrenge Neutralität die jüngſten Ereigniſſe wieder aller Welt bewieſen haben, nicht verſäumen wird, der deutſchen Regierung ihr Bedauern über dieſe Genfer Vor⸗ kommniſſe auszuſprechen. Trotzdem wird man in Deutſchland dieſen neueſten, bislang roheſten Ausbruch des Deutſchenhaſſes der Weſt⸗ ſchweiz nicht vergeſſen. Wir werden uns merken, daß in dieſem Berg⸗ winkel Europas eine—— fanatiſierte Bevölkerung ſitzt, auf die der deutſche Name wirkt wie das rote Tuch auf den Stier und wir werden uns merken, daß es um die Sicherheit fremden Eigentums in dieſem Teil der Schweiz ſo ſchlecht beſtellt iſt, daß ein von poli⸗ tiſchen Beamten aufgehetzter Mob ungeſtört von der Polizei ſchwere Ausſchreitungen begehen kann. Wir haben bisher dieſen Teil der Schweiz gedankenlos in das Wohlwollen mit einbezogen, das wir unſerem Nachbarſtaat im Süden, dem Lande Tells und ſeiner Berge entgegenbringen. Aber der Genfer Skandal wird uns eine neue War⸗ nung ſein, unſer Wohlwollen an Leute zu verſchwenden, die ſich als Feinde gegen uns benehmen und das noch dazu in Formen, die nicht einmal unſeren Zorn, ſondern nur unſere Verachtung erregen können. Grimm, der deutſche Ageut. Eine Charakterieſierung des jetzt viel genannten Robert Grimm, den die Entente einen deutſchen Agenten nannte, liefert die ſozialiſtiſche„Internationale Korteſpondenz“, in⸗ dem ſie ſchreibt: obert Grimm als deutſcher Agent! Dae Oppoſition der äußerſten Linken in der Partei, die„Freunde Liebknechts und Friedrich Adlers haben ſich bekanntlich während des Weltkrieges nicht nur von ihren Landesparteien losgelöſt, ſondern auch von der Internationalen und haben auf den Konferenzen von Zimmerwald 1915 und Kienthal 1916 ſich eine eigene, internationale, ſozialiſtiſche Organiſation geſchaffen, zu deren Vorſitzenden ſie den Redakteur der „Berner Tagwacht“. Robert Grimm, berufen haben. Das Programm dieſer internationalen ſozialiſtiſchen Kommiſſion, wie ſie ſich im Gegenſatz zu dem internationalen ſozialiſtiſchen Büro in Brüſſel, derzeit im Haag nannte, läßt ſich in drei Worte zuſammenfaſſen: Bürgerkrieg gegen Weltkrieg. Sie wollte in jedem Lande die Arbeiter veranlaſſen, den Klaſſenkampf in den allerſchärfſten, wo⸗ möglich revolutionären Formen zu führen, alle nationalen Rückſichten — laſſen, den Hauptfeind in den Beſitzenden und Herrſchenden es eigenen Landes zu erblicken und den Schwerpunkt der„roleta⸗ riſchen Organiſation in die Internationale zu legen. Dieſer Robert Grimm, der Vorſitzende der Zimmerwalder⸗Kienthaler, iſt jetzt als deutſcher Agent aus Rußland ausgewieſen worden. Niemand hat die deutſche Regierung ſeit Kriegsbeginn wütender beſchimpft als Grimm, niemand gegen die Hohenzollern und ihre Miniſter gröbere Vorwürfe erhoben und häßlichere Schimpfwörter gebraucht— daran hat noch manche feindliche Chauviniſten⸗Zeitung gelernt und jetzt„Deutſcher Agent“? Wie das 2 Robert Grimm ging nach der ſiegreichen Revolution nach Pe⸗ tersburg, wo die neue Internationale ihren Sitz erhalten ſollte. Dort ſah er die grenzenloſe Verwirrung, die die Revolution zunächſt im Heer angerichtet hatte, und ſorgte ſich darum, was geſchehen würde, wenn ſetzt ein deutſcher Angriff erfolgte. Offenbar wäre durch einen ſolchen deutſchen Angriff entweder die ſiegreiche Revolution zu Boden geſtampft worden, oder das ruſſiſche Volk hätte ſich zu ver⸗ zweifelter Abwehr aufgerafft, und dann wäre ein Frieden v elleicht auf Jahre hinaus unerreichbar geworden. Deshalb wandte ſich Grimm an die Leiter des politiſchen Departements ſeines Schweizer Heimatlandes, Bundegrat Hoffmann und bat ihn, Deutſchland vor einem Angriff auf Rußland zu warnen Hoffmann erwiderte, Deutſchland werde nicht angreifen, ſolange irgend eine Ausſicht auf Verſtändigung vorhanden ſei, denn Deutſchland wolle keine Er⸗ oberung, weder neues Land, noch irgend welche wirtſchaftlichen Rechte, ſondern nur einen gerechten und anſtändigen Ausgleichfrie⸗ den, und ſei jederzeit zu Friedensverhandlungen bereit. Dieſes Tele⸗ gramm wurde geſtohlen und, wie wir geſtern bereits berichteten, von Branting veröffentlicht, der ſich damit wieder als ein recht zweifel⸗ hafter Friedensfreund gezeigt hat. Wegen dieſes Telegramms iſt Grimm nun aus Rußland ausgewieſen worden. Präſident Wilſon hat jüngſt dem Deutſchen Reich bezeugt, daß es nicht erobern, ſondern nur verteidigen will, was es vor dem Kriege hatte. Der Schweizer Bundesrat Hoffmann hat aus genaueſter Kenntnis den Zimmerwaldern dasſelbe beſtätigt. Feind und Neutrale erkennen an, daß Deutſchland nur einen Verteidigungs⸗ krieg führt, wer hat noch die Eiſenſtirn, es zu beſtreiten? Deutſchland will den Frieden, die Entente will die Kriegsverlängerung. Wer irgendwie für den Frieden wirkt, mag er Deutſchland noch ſo fremd und feindlich ſein, wird deshalb ganz von ſelbſt ein deutſcher Agent. Trotz ſeiner Deutſchenfreſſerei, trotz ſeiner Verherrlichung des wüſteſten Klaſſenkampfes iſt es nun Robert Grimm auch ſo gegangen. Niemand, der etwas für den Frieden tut, kann dieſem Vorwurf ent⸗ gehen. Anhänger des Weltfriedens zu ſein, heißt heute mit der deutſchen Regierung zuſammenzugehen. Der Fall Grimm iſt dafür beinahe ſchon der tragikomiſche Beweis.“ Scheidemann über Elſaß⸗-Lothringen. EBerlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Scheidemann hat ſich von ruſſiſchen Journaliſten in Stockholm aus⸗ fragen laſſen und dabei, wie uns von dort gemeldet wird, u. a. fol⸗ gendes ausgeführt: In Elſaß⸗Lothringen hat bisher meines Wiſſens kein Menſch ein Plebiszit verlangt. Alle Vertreter des elſaß⸗lothringiſchen Volkes, welche bekanntlich auf Grund des allgemeinen, direkten und geheimen Wahlrechts gewählt ſind, haben wiederholt bis in die allerneueſte Zeit hinein erklärt, daß ſie nicht daran denken, ſich von Deutſchland trennen zu wollen. Sie verlangen lediglich volle Gleichſtellung Elſaß⸗Lothringens als ſelbſtändiger Bundesſtaat mit allen übrigen deutſchen Bundesſtaaten. Das iſt ihre Forderung, die ſich durchaus deckt mit derjenigen, die die Sozialiſten Frankreichs und Deutſchlands bis zum Ausbruch des Krieges in vollkommener Uebereinſtimmung aufgeſtellt haben. Außerhalb Deutſchlands wird bei Erörterungen über Elſaß⸗Lothringen faſt immer vergeſſen, daß es ſich um ein Land handelt, das bis auf etwa 10 Prozent kerndeutſch iſt und in dem nur etwa 11,5 Prozent der Geſamtbevölkerung überhaupt fran⸗ zöſiſch verſtehen. Elſaß⸗Lothringen wurde im 17. Jahrhundert ge⸗ waltſam durch Frankreich von Deutſchland losgeriſſen und 1870 von Deutſchland zurückgenommen. Deshalb iſt es abſolut unverſtändlich, daß auch die franzöſiſchen Sozialiſten ſich in der elſaß⸗lothringiſchen Frage ſo vollkommen ſolidariſch erklären mit den nationaliſtiſchen Kreiſen ihres Landes. Die Frage, warum die Mehrheit der deutſchen Sozialdemokratie gegen ein Plebiszit ſei, zeigt auch, wie wenig man im Aus⸗ land die Stimmung des deutſchen Volkes gerade in Bezug auf Elſaß⸗ Lothringen kennt.„Es iſt mir nicht bekannt,“ ſo fuhr Herr Scheide⸗ mann fort,„daß irgendwelche Unterſchiede in der Beurteilung dieſer Frage beſtehen zwiſchen den verſchiedenen Gruppen des deutſchen Sozialismus. Ich glaube, daß in der elſaß⸗lothringiſchen Frage alle Deutſchen eines Sinnes ſind.“ Gegenüber der in den Ententeländern verbreiteten Anſchauung, daß die deutſche Regierung, geſtützt auf einflußreiche Kreiſe, im⸗ perialiſtiſche Tendenzen verfolge, antwortete Scheidemann: „Deutſchland hat während 44 Jahren Frieden gehalten. Ich will nicht die Kriege alle aufzählen, welche in dieſer Zeit von den uns ietzt feindlich Gegenüberſtehenden geführt worden ſind und die einen wirklich aggreſſiv⸗imperialiſtiſchen Charakter trugen. Es iſt richtig, daß es bei uns auch einflußreiche Kreiſe gibt, die imperialiſtiſche Kriegsziele aufgeſtellt haben; Tatſache aber iſt es auch, daß dieſe Kreiſe in Deutſchland nicht den Einfluß gewinnen konnten, welchen ſie in Frankreich und England immer noch haben. Das deutſche Volk führt den jetzigen Krieg lediglich zu ſeiner Verteidigung gegenüber den aggreſſiv⸗imperialiſtiſchen Kriegszielen, welche von feindlichen Regierungen wiederholt und bis in die letzte Zeit verkündet worden ſind. Es will mir übrigens ſcheinen, daß das deutſche Volk auf ſeine Regierung bereits einen erheblich größeren Einfluß auszuüben ver⸗ mag, als das in den ſogenannten demokratiſchen Staaten der Fall iſt. Das geht nicht nur aus den Parlamentsverhandlungen hervor, ſon⸗ dern es wird auch ſehr illuſtriert durch das Verhalten der Regierung in der Paßfrage. Daß die Demokratiſierung in Deutſchland fort⸗ ſchreitet, iſt gewiß. Ich kann übrigens nur wünſchen, daß die Democ kratiſierung auch in England, Frankreich und Amerika fortſchreite, wo die Regierungsmacht im Beſitze einer kleinen imperialiſtiſch⸗ kapitaliſtiſchen Intereſſenſchicht iſt, aus deren Händen die Maſſen des minderbemittelten Volkes ihr Schickſal entgegennehmen müſſen. Erſt wenn auch jene anderen Länder wirklich demokratiſiert ſind, das heißt, die Maſſen des Volkes entſcheidend ſind, werden wir hoffen dürfen. einen Zuſtand dauernder friedlicher Beziehungen zwiſchen den Völkern zu⸗ erreichen. deutſcher Abenobericht. Berlin. 20. Juni, abends.(WTB. Amtlich.) Im Weſten lebhafte Gefechtstätigkeit nur bei Vauxaillon nord⸗ öſtlich von Soiſſons. Vom Oſten nichts Neueg 5 7 Der Stand der Nämpfe. Berlin, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Während am 19. Juni an der flandriſchen Front Infanteriekämpfe auch weiterhin unterblieben, verſuchten die Engländer einen neuen Awgriff Nr. 288. 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 21. Juni 1917. auf dem Lens⸗Bogen. Drei Uhr nachmittags brachen nach Srder heftiger Artillerievorbereitung ſtarke Angriffswellen vor. Lediglich nur nördlich des Bouches⸗Baches gelang den Engländern ein Einbruch in geringer Breite in den vorderſten Graben. Trotz des immer neuen Einſetzens ſehr ſtarker Kräfte bis in die Nacht hinein und einem gewaltigen Minenaufwandes gelang es ihnen wicht die Einbruchsſtelle zu erweitern. Oeſtlich von Croiſſilles wurden weitere 13 Gefangene eingebracht. Am Hochberge, wo am 13. Juni ein kleines Stück des vorderen Grabens verloren gegangen war, vermochten ſich die Fran⸗ zoſen nicht lange zu behaupten. Nachdem zwei heftige Angriffe zur Erweiterung ihres Gewinnes abgeſchlagen waren, warf ſie ein Gegenſtoß deutſcher Truppen wieder hinaus. Von den urſprünglich eroberten 400 Meter Graben verblieb ihnen lediglich nur noch eine vorſpringende Sappe in einer Ausdehnung von etwa 60 Metern. An der Oſtfront warfen drei Ententeflieger am 19. Juni morgens Bomben auf ein Feldlazarett in Savoja nordöſtlich Kezdivaarhaly, das durch die Genfer Flagge deutlich gekennzeichnet war. 5 Die Rückkehr des Rittmeiſters von Richthofen von einem längeren Erholungsurlaub machte ſich dadurch bemerkbar, daß er bereits am Tage nach ſeiner Rückkehr ſeinen 55. Gegner abſchoß. Der engliſche Bericht. London, 19. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom Abend. Unſere Truppen gewannen tagsüber etwas Boden ſüdlich des Coeheul⸗Flußes und nördlich des Souchezbaches, wo wir 35 Gefan⸗ gene machten. Außer der ſchon gemeldeten Beute wurde öſtlich von Meſſiens bei dem jüngſten Vorſtoß dort 4 Feldgeſchütze erbeutet. In der Nacht zum 15. Juni ſind 6 deutſche Flugzeuge in Luftkämpfen heruntergeholt worden; drei der unſrigen werden vermißt. Bomben wurden auf ein feindliches Lager abgeworfen und riefen eine Ex⸗ ploſion hervor. Neue Erfolge an der flandriſchen Küſte. Berlin, 20. Juni.(WTB. Amilich.) An der flandriſchen Küſte wurden am 19. Juni früh 3 feindliche Flugzeuge von unſeren Flugzeugen abgeſchoſſen. Ferner wurde nördlich von Dünkirchen ein engliſches Torpedomotorboot von unſeren Vorpoſtenſtreitkräften verſenkt, die Beſatzung gefangen genommen. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. ¹ Rokterdam, 20. Juni.(WB. Nichtamtlich.)„Maasboote“ meldet, ——9 Dampfer„Ava“(1124.R..) verſenkt worden iſt. Der Umſchwung in Griechenland. Jeindſelige Kundgebung gegen König Konſtantin. EBerlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Lugano wird unterm 19. Juni gemeldet: Heute Abend ereignete ſich hier ein ſehr unerfreulicher Zwiſchenfall. König Konſtantin ſaß mit zwei Herren ſeines Gefolges gemütlich beim Glas Bier in der Wirtſchaft „Gambrinus“, als ein Haufe von den hier zugezogenen Reichs⸗ italienern, zumeiſt junge Burſchen und Mädchen, eine feindſelige Kundgebung mit Pfeifen und Geſchrei gegen ihn veranſtalteten. Um der Sache ein Ende zu machen, erhob ſich der König und ſchlug den Weg zu ſeinem Hotel ein. Die Menge folgte ihm mit Gejohle und nahm ſchließlich eine ſo drohende Haltung an, daß der König ins Lloyd⸗Hotel flüchten mußte, wo ſofort alle Fenſter, Läden und Türen geſchloſſen wurden. In dieſem Augenblick kam der Berichterſtatter des„L. A. hinzu und begab ſich, nachdem er erfahren, um was es ſich handelte, ins Palaſt⸗Hotel, wo der König Wohnung ge⸗ nommen hatte. Von hier telephonierte man ſofort an den Militär⸗ kommandanten von Lugano. Mit lobenswerter Schnelligkeit traf Oberſtleutnant Maag mit einigen Soldaten ein und befreite den König. Der Haufen folgte jedoch bis zum Palaſt⸗Hotel. Aufs höchſte betroffen von dem ſoeben Erlebten, zog ſich der König in ſeine Gemächer zurück, während die in der Tat nur aus ungefähr 200 Perſonen beſtehende Menge vor dem Hotel ihr Pfeifkonzert fort⸗ ſetzte. Um etwa 10 Uhr war die Ruhe wieder vollſtändig hergeſtellt. Um dieſe Zeit traf Oberſt Oudeon im Hotel ein, um dem König ſein Bedauern über das Vorgefallene auszuſprechen. Eine Militär⸗ wache wurde ins Hotel verlegt. die mubeldung des öſterreichiſchen Nabinetts Wien, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Den Abendblätter zu⸗ folge ſetzte Miniſterpräſident Clam⸗Martinitz die——— heute vormittag mit den Parteien gemäß dem vom Kaiſer erhaltenen Auftrag zur Umbildung des Kabinetts fort. Der Miniſterpräſident hatte vormittags eine zweiſtändige Beſprechung mit den Polen⸗ führern, die nachmittags fortgeſetzt wird. Man nimmt an, daß die Ueberbrückung der Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Polen und der Regierung gelingen wird. Wie verlautet, galten die Verhandlungen des Kabinettschef dem Ziel, durch die Umbildung des Kabinetts kein Proviſorium ſandern ein anderes Miniſterium zu ſchaffen, das nicht nur die kleinen Arbeitsprogramme der Sommer⸗ tage zu erledigen, ſondern über den Sommer hinaus ein Programm Die Pfitzner⸗Woche. Von Joſef M. Jurinek⸗ München. Pfitzuer als Kammermuſiker, als Lyriker und Romantiker. Es war klar, daß nach dem künſtleriſch nicht zu übertreffenden Auftakte, der Uraufführung von„Paleſtrina“, deſſen Wirkung ſo groß war, daß infolge der Ueberzeichnungen der Anmeldungen noch drei weitere Vorſtellungen ſtattfinden müſſen, die Hans Pfitzner⸗ Woche dieſe Höhe nicht überſteigen konnte. Ob es ökonomiſch und taktiſch richtig war, mit der Uraufführung zu beginnen, anſtatt mit dieſer gewaltigen Fermate zu ſchließen, ſoll hier nicht unterſucht werden. Wenn es trotzdem die Kunſt dieſes urdeutſchen Meiſters der Töne fertig brachte, auch bei den weiteren Veranſtaltungen— zwei Konzerte und zwei Opernaufführungen— zu feſſeln, zu er⸗ heben, ſo ſagt dieſe Tatſache mehr als alle Abhandlungen, welche „Bedeutung Hans Pfitzner im deutſchen Muſikleben der Gegen⸗ wart hat. Es war, ſchon aus künſtleriſchen Vergleichsgründen, intereſ⸗ ſaut, im Zuſammenhange Pfitzner als Kammermuſiker, als Lyriker und als Romantiter kennen zu lernen. Und auf jedem Gebiete iſt es reine, d. h. künſtleriſch in ſich und durch ſich abgeſchloſſene Mei⸗ ſterſchaft, die Pſitzner vor allen anderen deutſchen Komponiſten auszeichnet. Richard Strauß iſt nicht immer Nur⸗Muſiker, ebenſo⸗ wenig wie Schillings. In einem Atemzuge mit Pfitzner als idealer Muſiker und Komponiſt iſt nur einer zu nennen: Felix v. Wein⸗ gartner. Wie endlich nach langem Ringen erſt jetzt für Pfitzner die allgemeine Anerkennung und Würdigung gekommen iſt, ſo wird auch der Tag erſcheinen, an dem Weingartner als muſikaliſcher Schöpfer den Vorrang im deutſchen Muſikſchaffen zugewieſen wird, der ihm unſtreitig gebührt. Pfitzner und Weingartner: zwei Pole und doch geiſtig verwandt durch ihr verinnerlichtes Muſizieren. Zwei Meiſter, die ſich weder um Gunſt noch Ungunſt, weder um Maſſenbeifall noch um Kliquenſchweifwedeln kümmern, die ihren eigenen Weg gehen, einſam, aber ſelbſtbewußt und ſtolz, d. h. ſtolz im innerſten Bewußtſein, daß ſie nicht ſchlechthin komponieren, ſondern in der Muſik aufgehen. Wenn die l Weingartnerwoche ni — ahe 8 ⸗Orte, denn den die ſie verdtent h 44 iene Reſonanz Regierung ihnen die Päſſe verweigert hatte, unter dramatiſchen üm⸗ arbeiter von„Politiken“, daß die Großkapitaliſten Ame⸗ über den zukünftigen Ausbau Oeſterreichs fertig zu ſtellen hätte Dies wird im Zuſammenhang mit dem in letzter Zeit aufgetauchten Plan der Schaffung von mehreren Ländermini⸗ ſterien ohne Portefeuille an der Stelle von Staatsſekretariaten. Wien, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Wiener Korreſpondenzbüros: Der heutige Tag war ausgefüllt durch Ver⸗ handlungen des Miniſterpräſidenten Clam⸗Martinitz mit den Partei⸗ führern, ſowie durch Beratungen der Parteiführer untereinander. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, geht das Beſtreben des Miniſterpräſidenten dahin, eine polniſch⸗deutſche Mehrheit zu bilden unter Aufnahme von Vertretern der Polen, Tſchechen, Süd⸗ flaven und Ruthenen als Landmann⸗Miniſter, um dem Kabinett dauernden Charakter zu verleihen. Das Programm dieſes Kabinetts wäre die Erledigung des vorläufigen Stgatshaushaltes und der an⸗ deren Staatsnotwendigkeiten, ſowie des in der Thronrede angekün⸗ digten Programms. Andererſeits wird auch der Plan eines großen parlamentariſchen Konzentrationskabinetts er⸗ örtert, in welchem die Miniſterien für Landesverteidigung und des Innern und das Nahrungsamt als unpolitiſch angeſehen und acht Miniſterpoſten einſchließlich des zu ſchaffenden Miniſteriums für ſo⸗ ziale Fürſorge unter den Parteien aufgeteilt würden und zwar ſo, daß 4 an Deutſche, 2 an Polen und 2 an Tſchechen übertragen und außerdem 6 Landmannminiſterſtellen errichtet würden, und zwar zwei deutſche(einer für die Alpenländer und einer für Deutſch⸗Böh⸗ men), ferner ein Pole, ein Tſcheche, ein Südſlave und ein Ruthene. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Miniſierpräſident Radoslawow in Wien. Wien, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Der Kaiſer und die Kaiſerin empfingen mittags den bulgariſchen Miniſterpräſidenten Radosla⸗ wow in beſonderer Audienz. Der Kaiſer hat dem Miniſterpräſidenten das Großkreuz des Leopold⸗Ordens verliehen. Die Sozialiſtenkonferenzen in Stockholm. Die Einberufung einer internationalen Sozialiſtenkonferen; durch den Arbeiter⸗ und Soldatenrat. Budapeſt, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Das Organ der unga⸗ riſchen Sozialdemokratie,„Nepszawa“, veröffentlicht den Wortlaut der telegraphiſchen Einladung zur Sozialiſtenkon⸗ ferenz, die geſtern dem Parteiſekretär aus Petersburg über Stock⸗ holm zugegangen iſt. Das Telegramm lautet: Im Auftrag des Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenrats teile ich mit, daß der Rat in ſeiner 0 vom 2. Juni den Beſchluß ge⸗ faßt hat, vom 28. Juni bis 8. Juli eine allgemeine inter⸗ nationale Sozialiſtenkonferenz einzuberufen. Tſcheidſe, Vorſitzender. Die Revolution in Rußland. Petersburg, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Pe⸗ tersburger Telegraphen⸗Agentur. Die vorläufige Regierung beſchloß, die Verſendung von Schecks ins Ausland und die Aus⸗ zahlung in Rubeln an ruſſiſche Anſtalten und Kaſſen im Ausland zu unterſagen. der Finanzminiſter wurde ermächtigt, eine be⸗ ſondere Abteilung für ausländiſche Wertpapiere zu errichten. Alle Umſätze, die Wertpapiere zum Gegenſtand haben, dürfen nur durch Vermittlung vo nKreditanſtalten eingezogen werden, deren Liſte vom Finanzminiſterium aufgeſtellt wird. Alle Zuwiderhandlungen gegen dieſes Geſetz werden mit Geldbußen oder Freiheitsſtrafen bis zu 5 Jahren bedroht. Der Swiſchenfall Amerikas mit Japan erledigt. Rotterdam, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Nieuwe Notterdamſche Courant“ meldet aus Mexiko: Man betrachtet den N mit Japan als erledigt und das Mißver⸗ ſtändnis als aufgeklärt. Die Großkapitaliſten Amerikas veranlaßten den Krieg. Kopenhagen, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.)„Sozialdemokraten“ meldet aus Stockholm: Die drei amerikaniſchen Abgeordneten Gold⸗ farb, Reinſtein und Davidowitſch erſchienen geſtern in der Sitzung des ſogialiſtiſchen Komitees. Sie haben, nachdem die amerikaniſche ſtänden Amerika verlaſſen. Goldfarb führte eine Erklärung der amerikaniſchen Sozialiſtenparty, der größten der beiden amerikani⸗ ſchen Parteien, mit ſich. Reinſtein erklärte gegenüber dem Mit⸗ rikas den Krieg veranlaßten. Amerika werde zurzeit von Morgan und Wallſtreet regiert. Die Tochter Wilſons heiratete in dieſe Kreiſe hinein. Wilſon ließ ſich immer mehr von den Intereſſen der Kapitaliſten leiten. Gine zeitlang fürchtete man auch, da 5Rußland mit Deutſchland einen Sonder⸗ frieden abſchließen würde, und Amerika das bei den Alliierten als Waffenlieferantin angebrachte verlieren würde. Dieſe Kapital⸗ ſorge übte ſchließlich auf Wilſon den Druck aus, daß er das Land in den Krieg ſtürzte. Die amerikaniſchen Sozialiſten ſeien neutral geſinnt, ſie wünſchten einen Frieden ohne Sieger. Man verlangt einen Frieden, der für die Int ereſſen der Proletarier zum Nutzen wäre. 0 Trauerfeier für Oberleutnant Trotha. Berlin, 20. Juni.(WT7B. Nichtamtlich.) Heute Nachmittag 5 Uhr fand im Großen Hauptquartier eine Trau ſuit daran anſchließender Ueberführung des am 19. Juni bei einem Fluge in der Nähe des Großen Hauptquartiers abgeſtürzten Oberleutnants liches Gepräge, das ſchließlich zu einem Kunſtereigni 8 letzten Endes unenthehrlich iſt.“ Und gar bei Pfitzner! Wir haben ja in ihm Gott ſei Dank den Muſiker der Innerlichkeit, den Sänger—.— Welt, 15 der Alltagsdünſte und Werkeltreiben keine Heimſtatt haben. Oder hat uns— Beethoven ausgenommen!— ein deutſcher Komponiſt ſolche Kammermuſikwerke geſchenkt, wie ſie uns die Pfitzner⸗Woche in dem Klavierquintett Opus 23 und in dem Klabiertrio Opus 8 offenbarte? Pfitzners Kammermuſik iſt die notliche Ueberſetzung der Bezeichnung dieſer Muſikart, denn dieſe Sätze ſind aus tiefſtem muſi⸗ kaliſchen Empfinden heraus geſchaffen, nicht für den Mückenſchwarm der lltäglichkeit, ſondern für jene, die mit klopfendem Herzen in reiner Muſik Erhebung ſuchen und finden. Pfitzner verlangt in dem Klavierquintett ein Einſtellen des Hörers lediglich auf dieſe Muſik, verlangt ein ſeeliſches Einswerden mit jedem Akkorde des Werkes Ein eigentümlicher Zauber geht von dieſem Quintett aus, der in ſeinen Bann. zwingt. Wir haben in dieſem Quintett wie in dem Trio eigentlich die drei Grundnoten Pfitznerſchen Schaffens vereinigt: Romantik, Lyrik und Myſtik. Jawohl: auch Myſtik! Ich möchte ſogar dieſe Eigenſchaft in den Vordergrund ſtellen, ſie iſt eigentlich der Bronnen, aus dem die beiden Grazien Romantik und Lyrik in unverhüllter Reine zum lichten Blau reicher Phantaſie empor⸗ ſchweben. Pfitzners Kammermuſik kritiſch Glie liedern wollen, hieße ſeiner Muſe Ketten um die zauberhaften Glieder liegen. Oder iſt irgend⸗ einem Kunſtverſtändigen oder Laien damit gedient, wenn ich Har⸗ monik, Melodik und Kontrapunktik, ſo wie ſie ſich in dem Quintett und Trio offenbaren, gegenüberſtelle, Sätze und Takte einzeln her⸗ ausgreife und nach Beckmeſſerart ſeziere? Hier kommt es nicht auf Einzelheiten, hier kommt es auf das Kunſtwerk als Ganzes an, da heißt es bei Pfitzner: Entweder verſtehen und mitwandern in ſeinen muſikaliſchen Zauberhain, in dem es grünt und blüht, in dem die blaue Blume der Romantik ſo vollentfaltete Blüten treibt, wie das zierliche Pflänzlein Lyrik, in dem in erhabener Majeſtät die Königin jeglicher Inſpiratian, die Myſtik, ihren poeſieumwobenen Thron hat. Wer den Zwiegeſang zwiſchen Geige und Cello im zweiten Satze des Trios zu erſinnene vermochte, der hat den Gipfel idealer Muſik erklommen, der trägt den unverwelklichen Lorbeer des Genies, des Auserwählten. In den Liedern, die bei den beiden— von Pfitzner im Progrämm ſtanden, ſpricht lediglich der Lyriker Pfitzner. Da hat der oniſt längſt ſiegreich das Feld erobert, da erübrigt ſechr e Sonderbeurteilung, es genügt die Feſtſtellung, daß dieſe Lyrik im Rahmen der Pfißner⸗Woche beſonders w 4 eime Kunſtzentrum, wie darſtellt.—— gab decd ühnerwoſhe rein äußerüich ein feier⸗ Trotha ſtatt. An der Feier in der Kirche des Diakoniſſenhauſes nahm Seine Majeſtät der Kaiſer mit Gefolge teil. Anweſend waren ferner: Generalfeldmarſchall von Hindenburg, der kom⸗ mandierende General der Luftſtreitkräfte ſowie eine Anzahl von Offizieren des Großen Hauptquartiers. Nach vollzogener Einſegnung wurde der Sarg auf den Lafetten unter unter militäriſchen Ehren den Bahnhof übergeführt. Die Beiſetzung des Verſtorbenen fand in ſeiner Heimat auf dem vaterländiſchen Gut Skopau⸗Merſeburg ſtatt. * London, 20. Juni.(WB. Nichtamtlich.) Bonar Law teilte im Unterhaus mit, es ſei angeordnet worden, daß in Zukunft kein feindlicher Ausländer Inhaber eines engliſchen Ritterkreuz⸗ ordens ſein dürfe. 8 2 Deutſches Reich. Südweſtdeutſche Kanalpläne. 9 Der Finanzausſchuß der württembergiſchen Zweiten Kammer hat am 19. Juni einſtimmig einen Antrag angenommen, der die Regierung auffordert, ſobald als möglich die Ueberarbeitung der Pläne der Neckarkanaliſation Plochingen unter Zu⸗ grundelegung des 1200⸗Tonnen⸗Schiffes vorzunehmen. Mit Mehr⸗ heit wurde dann auch die Fortſetzung des Kanals bis zur Donau mit einem Alb⸗Tunnel bei Geislingen verlangt. Die Regierung erklärte, die nächſte Aufgabe nach dem Krieg ſei die Kanaliſierung bis Heilbronn, ſpäter ſei auch die Verbindung Ulm⸗Bodenſee ins Auge zu faſſen. Die Bolksernährung. Die Preiſe für Frühkartoffeln. Noch iſt vom Kriegsernährungsamt nicht bekanntgegeben, wie die Preiſe der Frühkartoffeln im einzelnen feſtgeſetzt werden. Doch iſt ſoviel durchgeſickert, daß man mit 9,90 Mk. für den Zentner am 1. Juli beginnen will. Die Perioden, in denen die Preiſe dann nach und nach ſinken, ſind bedeutend kürzer als im Vorjahr. Der Abbau der Höchſtpreiſe wird immer nur 30 bis 40 Pfennig be⸗ tragen, gegen den September hin dann 50 Pfennig, ſo daß Anfang Oktober noch ein Preis von 6 Mk. zu zahlen ſein wird. Die einzel⸗ nen Preisſtaffeln werden immer nur einige Tage beſtehen bleiben, ſo daß der Anreiz, frühreife Kartoffeln unzeifig herauszunehmen, genommen wird, weil ja durch die weitere Entwicklung der Kar⸗ toffeln, durch beſſeres Ausreiſen, der Landmann ſoviel und mehr gewinnt als die Preisſenkung ausmacht. Inſofern darf man hoffen, daß das neue Syſtem vielleicht doch beſſere Erfolge bringen wird als das vorjährige und nicht wie dieſes den Ertrag der Kar⸗ toffelernte künftlich beeinträchtigt. Gegen Preistreiberei in Bienenhonig. Die wieder einſetzende ſpekulative Preistreiberei in Bienen⸗ honig wird es vorausſichtlich nötig machen, in nächſter Zeit Höchſt⸗ preiſe für Honig feſtzuſetzen. Zugleich ſollen alle bisher über Höchſtpreis abgeſchloſſenen Verträge über Lieferung von Honig für nichtig erklärt werden. Vorſicht bei Abſchluß ſolcher Verträge iſt alſo ſchon jetzt zu empfehlen. Die Zuchkerbeſtände in den Kaffinerien. Die Reichszuckerſtelle teilt folgendes mit: Beſchwerden über die Anhäufung großer Zuckerbeſtände in den Raffinerien gehen andauernd weiter ein. Nach ihnen ſollen die Beſtände in einzelnen Betrieben die im Vorjahre zur gleichen Zeit vorhandenen Beſtände um 70 bis 100 Prozent überſteigen. Vielfach wird an dieſe Mitteilung die Forderung geknüpft, mehr Zucker zum Verbrauch der Bevölkerung freizugeben. Tatſächlich ſind in den Raffinerien zur Zeit greifbare Zucker⸗ beſtände vorhanden, die die Beſtände des Vorjahres zur gleichen Zeit erheblich übertreffen. Dabei darf jedoch nicht vergeſſen werden daß gerade die raſche und bedrohliche Abnahme der Zuckerbeſtände im Frühjahre 1916 Anlaß zu der reichsrechtlichen Regelung der Zuckerwirtſchaft und der bedauerlichen Zuckerknappheit gegeben hal⸗ Vergleicht man die in den Monaten Septenber bis einſchließlich April 1916/17 in den freien Verkehr geſetzten Zuckermengen mit den Mengen, die in den Normalfriedensjahren 1912/13 und 1913ʃ4 in den gleichen in den freien Verkehr geſetzt wurden, ſo ergibt ſich daß die Abgabe an den freien Verkehr trotz der Einſchränkungen des Zuckerverbrauchs nur um rund 650 000 Doppelzentner gegen die Friedensjahre zurückbleibt. Die in den Raffinerien zur Zeit vorhandenen Beſtände ſind den zuſtändigen Stellen genau bekannt, Sie ſind erforderlich, um den Zuckerbedarf von Heer und Marine, der Bevölkerung und der gewerbiichen Betviebe im bisherigen Um“ fange für den Reſt des Wirtſchaſtsjahres und für die Uebergangs zeit unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen. Eine Erhöhung det Zuckerzuweiſungen an die Bevölkerung wärde zur Folge haben, daß am Ende des Wirtſchaftsjahres die Zuweifungen eine Min' derung erfahren müßten. Da neuerdings den Kommunalverbän den der Bedarfsanteil für weitere drei Monate ſowie die beſondere Zulage für die häustiche Obſtverwertung überwieſen wurde, wer den die in den Raffinerien vorhandenen Zuckerbeſtände durch A führung in den Verbrauch eine raſche Abnahme erfahren. Eine Aenderung der Verteilung des Zuckers oder eine Erhöhung der ein⸗ zelnen Anteile kann bei einer genauen Kenntnis der Lage de deutſchen Zuckerwirtſchaft zur Zeit nicht verantwortet werden. zwänzig Jahre iſt das erſte Werk alt, jüngeren Jahrgange⸗ da⸗ zweite. Im„Armen Heinrich“ ſaß Pfitzner ſelbſt an gingenten ulte, in der„Roſe“ führte Generalmuſikdirektor Bruno Walter den aktſtock. Welche dornenvollen Pfade hat Pfitzner vom erſten 050 klingen des Armen Heinrich bis heute durchwandern müſſen!„B0 niemand gekannt!“ mußte auch dieſer deutſche Meiſter klagend aué, rufen, denn wo gab man denn ſein Jugendwerk? Und doch: Weach reiche Muſikalität ſtrömt aus dem Armen Heinrich aus, welche ide 16 Muſik! Und in der„Roſe“ gar, da jubiliert es von der erſten 1 ur letzten Note, da hatte man zu Anfang dieſes Jahrhunderts in 565 eichshauptſtadt Berlin, wo ja leider früher einzig und allein 5 Kunſtabſtempelung ſtattfand, die Ohren ſo voll von Bisharmon und Kakophoneien, daß man die wünderſame deutſche Melodik hörte oder nicht hören wollte, die in der Roſe ſchlummert und n geweckt zu werden braucht. Beide Opern kennzeichnen Pfitzner als Romantiker! nicht jene falſche weiche Melodik, die aus Rieſenbottichen ihre Eß m dutzendweiſe herausfiſcht, das iſt urdeutſche Romantik, die verträl ihre Wege wandelt, die ſtill leidet und innerlich ſich freut. ut⸗ Heute haben beide Opern ihren feſtumriſſenen Platz in der de iel ſchen Opernliteratur. Zu ihnen hat ſich nun das Bühnenmefheter „Paleſtrina“ geſellt. Der ſtrahlende Dur⸗Ausklang der Pfihggir Woche wird nachklingen, lange, lange... Und wahrlich: den brauchen dieſes Nachklingen gerade jetzt, wo uns jeder Alltag Himmel blutrot färbt!. violanta und„der Ring des polurates Erſtaufführungen. uer· Man kann das Sternenbild Erich Korngold und ſeine pekten dings überall vorgeführten beiden Operneinakter unter drei Af Har⸗ betrachten; je nachdem wir unſere Aſtronomie einſtellen au) nun monie und Komplikation, auf Richard Strauß— um den wghern⸗ einmal nicht herumkommen— oder auf die vielbeſungene Kom⸗ not“. Daß Korngold dem großen Geſetz von Harmonie unter⸗ plikation folgt, werden wir zu beweiſen haben. Wir werdee von ſuchen müſſen, inwieweit der zwanzigjährige Künſtler al⸗— 9 Richard Strauß betrachtet werden kann; wir werden uns Erich Korngolds: eeren kann. Harmonie ers wirkte. Und endſich die beiden in der „Der arme Hogarſch⸗ und„Roſe vom—— alg d Erfolgopern beſ ——— nach demſelben iſt 0 Efge Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannuhein, machen ſuchen, ob dieſe Art, Opern zu—— den mnpllk 9375 S — — . — —————— —— 2 SS — ◻ + 2* — S982S ——— S 8 —— — 9 — — 32 — ——— E — 7 — —— — 55 —— E *3 22 —— Mauenhetmer General⸗Anzeiger. Mitta ys⸗Ausgabe⸗) ——— Jun 1947. Nus Stadt und Land. Mit dem arsgrbeichnet Unteroffizier Franz Beierle, Sohn des Herrn Adolf Beierle, 9 Suhaber des Waldpark⸗Reſtaurants„Am Stern“. Jäger Kurt Beiſel von hier für Tapferkeit vor dem Feinde. Reallehrer Karl Eberhardt von hier. Das Eiſerne Kreuz1. Klaſſe erhielt Leutn. E. Weig⸗ dt beim Badiſchen Fußartillerie⸗Regiment 14. Sonſtige Auszeichnungen. Gefreiter Hermann Alter, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wurde mit der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille E oder Loſtm. Albert Fiſcher, bei einem Landw.⸗Inf.⸗Regt., Inhaber des Eiſernen Kreuzes, langjähriger Buchbinder in der Dr. H. Haas⸗ ſchen Buchdruckerei, z. It. hier in Urlaub, erhielt für treue Dienſte die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille. bar Obſtverteilung. 5 Stadtamtlich wird uns geſchrieben: Nach der Bekanntmachung er Badiſchen Obſtverſorgung vom 2. Juni 1917 darf in dieſem Jahre in Baden der Aufkauf von Stein⸗ und Kernobſt bei den Landwirten, alſo namentlich der Aufkauf von Kirſchen, Zwetſchgen, Reineclauden, trabellen, Aepfel und Birnen, nur durch die Auͤfkäufer der Badi⸗ ſcen Landwirtſchaftskammer erfolgen. Beim Beerenobſt(Erd⸗ deſren, Himbeeren, Johannis⸗ und Stachelbeeren, Preißel⸗ und Hei⸗ elbeeren) dagegen iſt der Nufkauf durch die Obſthändler grund⸗ freigegében, und nur der Verſand an gewiſſe Vorſchrif⸗ ten gernüpft. Es iſt jedoch zu erwarten, daß auch das Beerenobſt hauptfächlich durch die Badiſche Landwirtſchaftskammer in den Ver⸗ lehr gebracht werden wird. Der Kommunalverband Mannheim⸗Stadt wird das ihm von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer zugeteilte Obſt unter weitgehend⸗ ſer Heranziehung des Groß⸗ und Kleinhandels abſetzen und mög⸗ ichſt verteilt über den ganzen Stadtbezirk auf den Märkten— die eventuell zu dieſem Zweck erweitert werden—,in den Kleinverkaufs⸗ en und in den ſtädtiſchen Verkaufsſtellen feilbieten laſſen. Damit Pird bezweckt, den Einkauf des Obſtes allgemein ſtädtiſchen Lebensmittelamt zur Zeit zur Ausgabe gelangenden bſtkarten. Die verſchiedenen Farben derſelben ſollen es er⸗ öglüchen, die Einwohnerſchaft der Stadt nacheinander zu bedienen, dem ſe nach den zur Verteilung ſtehenden Mengen die Marken er oder mehrerer Obſtkarten beſtimmter Farbe für gültig erklärt derden. Während der Dauer der Gültigkeit der Marken beſtimmter rben darf das Obſt nur an die Inhaber dieſer Marken abgegeben erden. Erſt nach Ablauf der Gültigkeitsdauer der aufgerufenen Marken iſt die Abgabe allgemein frei. Die Gültigreitsdauer, die auf 5 ütimmte Tageszeiten beſchränkt werden kann, und die Menge Obſt, die auf eine Marke verabfolgt werden darf, ſagt das ſtädtiſche Lebens⸗ elamt durch Veröffentlichung in den Zeitungen an. IDieſer Markenzwang gilt für alles Obſt, das auf dem Markt Perkauft wird, gleichgültig ob es von der Stadtgemeinde herſtammt dder aus anderer Bezugsquelle. Auch in den Kleinverkaufsläden, die ich ein Plakat als Verkaufsſtellen von ſtädtiſchem Obſt gekenn⸗ bom 0 Richnet werden, dark neben ſtädtiſchem Obſt von anderer Seite be⸗ ogenes Obſt gleicher Art während der Dauer des Markeyzwangs kur gegen Marken ah egeben werden. In dieſer Weiſe ſoll das Obſt ur Verteiſung gebracht werden, das ſich für den Friſchverzehr eig⸗ iet. Durch das bezeichnete Verfahren ſoll erreicht werden, daß die eſamte Bevölkerung des Kommunalverbandes in der Lage iſt, en Bedarf an Obſt zum Friſchverzehr gleichmäßig zu beſchaffen. Bezüglich des Einmachobſtes wird angenommen, daß es 3 frsien Handel durch Ausnutzung der von der Regierung * Bekanntmachung vom 4. Juni 1917 vorgeſehenen Möglichkeit, ſt unmittelbar vom Erzeuger zu beziehen, beſchafft werden kann. Einmachzucker dagegen wird vom Kommunalverband Mrenrid geliefert werden. Von den dem Kommunalver⸗ und für Einmachzwecke zugeteilten Mengen behält der Kommunal⸗ rb ind den ſiebten Teil zurück, um ihn zur Herſtellung von Marme⸗ ſde zu verwenden. Die übrigen ſechs Siebtel werden in zwei Ab⸗ urigen in Mengen von zwei und einem'Pfund auf den Kopf der Kzwohnerſchaft in den nächſten Wochen bezw. im Herbſt dieſes Nhres zur Verteilung kommen. Die Verteilung erfolgt gleichmäßig iu alle Verſorgungsberechtigten aufgrund beſonderer Einmachzucker⸗ laten. Wer jedoch von dieſen Karten keinen Gebrauch machen will, ſie an das Lebensmittelamt zurückgeben und erhält damit den ruch auf ſpätere Zuweiſung einer entſprechenden Menge ſtädti⸗ Marmelade. Leider ſind die Bemühungen des Kommunalver⸗ 1 s zwecks Zuteilung weiterer Mengen Einmachzucker vergeblich heweſen. Die Tatſache, daß in einigen anderen Komnunalverbänden Einmachzucker zur Verteilung kommt, erklärt ſich im weſent⸗ Ihben daraus, daß dieſe Verbände aus dem fortlaufend gelieferten Pundzucker Rücklagen gemacht haben, während der Kommunal⸗ erband Mannheim' Stadt den geſamten Mund⸗ lucer jeweils reſtlos zur Verteilüng gebracht hat. Die ausgegebene Obſtkarſe ſieht auch eine Rationierung s Gemüſes vor. Es iſt dies indes nur fürſorglich geſchehen. rerſt iſt eine Rationierung des Gemüſes nicht beabſichtigt. 9 *-Boot⸗Sammlung. Die bisherige Geſamtſumme aus—3 bezirk Mannheim beträgt rund 320 000 Mark. ſe harmoniſch und ſchön aus der metaphyſiſchen Welt ins Natur⸗ AGtuſchaftliche zu übertragen. Harmonie und Pſychologie, die Ent⸗ ung des Ohres nach immanenten Geſetzen, die beiden Arten I iſſonanz, Gehör und Temperatur der Stimmung werden Unter⸗ 3 Maef und ſomit gewinnt unſer Urteil ſachliche Grundlagen. Die Reſte Muſikforſchung hat nun aus der Tonkunſt längſt vergangener Ihien ſolche intereſſanten Ausgrabungen gemacht, daß der bekannte wand, die neuen Tondichter wandelten niemals betretene Wege, us mehr haltbar iſt. Wir wiſſen jetzt, daß franzöſiſche Motetten 0 em Zeitalter um 1200 herum einen dreiſtimmigen Satz geübt An 1. darin jede Stimme durchaus ſelbſtändig geht, jede ihren eige⸗ Text, jede ihren eigenen Rhythmus hatte. In unſerem Sinne iſt Tileniee unmöglich, er iſt barbariſch. Man war eben in legeljahren der Pholyphonie und tobt ſich aus, die Stimmen Aen horizontal nebeneinander her. Ih,er Rückſchlag kam mit Naturnotwendigkeit: er wi Mete heutige Entwicklung Klarheit bringen. Das Iu lung lief zunächſt weiter, und um 1600 ſind wir 19 rd auch in Rad der Ent⸗ wiederum beim tu's der Diſſonanzen angelangt. Ricoſaus Gombert aus ge ſchrieb eine Motette, in der dargeſtellt wird, wie verſchiedene zgen„verſchieden“ beten. Er brachte in den vier Singſtimmen Kirchenlieder zu gleicher Zeit. Taktſtriche gab es bekanntlich in Zeiten nicht, auch Erich Korngold ſchreibt oft taktfrei. Seine uonik iſt von derſelben Freiheit der hörizontalen Linie, die wir ficgtfreiene(1657) entdecken. Roſſi ſchrieb Orgelſtücke mit einer tätfreien Chromatik, die beinahe mit Reger parallel geht. Wer tudiert, wird zu dem Ergebnis kommen, daß J d, Reger und Korngold(gleichſam wie gewiſſe Geſtalten aus AUlkmanns Erzählungen“) Wiederbelebungen aus dem 16. oder 17. chundert ſein mögen. Aber wie damals Italien die geſunde Re⸗ brachte, wie Paleſtrinas reine Kunſt jene altkluge, ſpekulative te, wie dann wieder der Weg von Paleſtrina zu Bach führte, Rozart eine neue Staffel war, ſo mag auch die Spirale der en Evolution laufen. Wir werden ſie nicht mehr erleben, aber Erich Korngolds Entwicklung mit Ruhe an der Hand heueſten Muſikforſchungen verfolgen. Eine Vergleichung Werdens mit Richard Strauß wird uns die Sache noch ther machen. Beide Wunderkinder, Strauß ein Polyphoniker, ymphoniker und Dramatiker zugleich, Korngold ein Akkord⸗ Anper, mit ſchwacher Polyphonie. Strauß erfindet und empfin⸗ Anfach und natürlich, der junge Korngold altklug. Kein größerer chied als Roſenkävaliermuſik und die Orcheſterklangkunſt des n Korngold. Hier Melodik, dort wenig Melos, aber viel Ver⸗ ug. Dazu der auffallende Mangel an Geſangs inſtinki! als ungeſanglich im einzelnen erſche tritt auch hervor in oſchickten Ehorſatz, der nicht ſtimmlich empfunden und kontra⸗ 0 usgreungen SS 12 816 ermöglichen. — gleichem Grunde iſt die Möglichkeit vorgeſehen, die Abgabe von bſt dem Markenzwang zu unterwerfen. Hierzu dienen die * Pilzkurſe für die Lehrerſchaft. Auf Veranlaſſung des Unter⸗ richtsminiſteriums wird Geh. Hofrat Prof. Dr. Klein von der Techniſchen Hochſchule vorausſichtlich Ende Juli ds. Js. nur wenige Tage währende Kurſe zür Einführung von Lehrern in die Kennt⸗ nis der eßbaren Pilze abhalten. Vorläufig iſt ein Kurs in Karlsruhe und einer in Donausſchingen in Ausſicht genommen. Lehrer, die an dieſen Kurſen teilzunehmen wünſchen, haben alsbald ihre Geſuche bei den Kreisſchulämtern oder den Volksſchulrektoraten einzureichen. * Für den Berkehr mit Brannkwein aus Klein⸗ und Obſtbren⸗ nereien iſt, ſo ſchreibt die„Karlsr. Zeitung“ halbamtlich, durch§ 8 der Bekanntmachung vom 24. Februar 1917(Reichs⸗Geſetzbl. S. 179) vorgeſchrieben, daß jeder, der lieferungspflichtigen Branntwein her⸗ tellt, bis zum Fünften jeden Monats der Reichsbranntweinſtelle, bteilung München, und der für ihn zuſtändigen Bezirksſteuerſtelle (Finanzamt, Hauptſteueramt) anzeigen muß, wieviel Branntwein er im abgelaufenen Monat hergeſtellt hat und wieviel er zu Beginn des laufenden Monats vorrätig hatte. Lieferungspflichtig und da⸗ mit der Reichsbranntweinſtelle anzuzeigen iſt aller Branntwein, der in Kleinbrennereien oder aus Obſt, Obſtwein, Beeren, Treſterwein, Kunſtwein, Moſt, Weintreſtern, Weinhefe, Wurzeln oder Rückſtänden davon allein oder mit andern Stoffen gemiſcht hergeſtellt iſt. Das ſelbe gilt für Miſchungen, zu denen ein Brenner Branntwein der angegsbenen Art verwendet hat. Von der Anzeigepflicht befreit iſt nur Branntwein, der zum Verbrauchsabgabeſatze von 0,84 M. für 1 Liter Alkohol aus ſelbſterzeugtem Obſt, Wein, Moſt oder Rück⸗ ſtänden davon(Treſter, Hefe) oder aus Beeren und Wurzeln herge⸗ ſtellt wird, vorausgeſetzt, daß im ganzen Betriebsjahre nicht mehr als 25 Liter hergeſtellt werden. Wird dieſe Menge überſchritten, ſo muß auch für ſolchen Branntwein jeden Monat die vorgeſchriebene Anzeige erſtattet werden. Es ſcheint, daß in den Kreiſen der Branntweinbrenner und der ſich mit Branntweinbrennen befaſſenden Landwirte und kleineren Gewerbetreibenden die vorſtehenden Be⸗ ſtimmungen noch nicht genügend bekannt geworden ſind. Deshalb wird jetzt auf ſie erneut aufmerkſam gemacht und es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Unterlaſſung der Anzeige mit Strafe bedroht iſt. Um den Brennern ihre Aufgabe zu erleichtern, hat ſich die Badiſche Landwirtſchaftskammer in Karlsrühe bereit erklärt, die Anmeldungen entgegenzunehmen. Sie ſind alſo künftig an dieſe, nicht mehr an die Abteilung München der Reichsbranntweinſtelle zu richten. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer wird auch die Brannt⸗ weinmengen ſammeln, die abgeliefert werden müſſen. * Kriegsausſchuß der Verbraucher. Man ſchreibt uns: In der Sitzung am Mittwoch abend wurden hauptſächlich die Punkte be⸗ ſprochen, die der Vorſitzende in der Sitzung des Landesausſchuſſes in Karlsruhe vorbringen ſollte. Dieſe Sitzung fand Freitag abend ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Beratungsgegenſtände möge ein Bericht über die Karlsruher Sitzung hier gegeben werden. Die ſchlechte Beſchaffenheit und das Mindergewicht des Brotes wurden ausführlich beſprochen. Es wurde eine ſchär⸗ fere Kontrolle von ſeiten der Behörden empfohlen, aber auch angeregt, die Verbraucher ſelbſt möchten nachwägen und Anzeige er⸗ ſtatten. Bezüglich der Kohlenverſorgung ſoll eine ganz dringliche Eingabe an das Miniſterium gerichter werden, es möge alles geſchehen, daß man während des Sommers ſemnen Kohlenbedarf für den Winter decken kann, und zwar müſſe der Kohlenbezug nach dem Grundſatz der Kundenliſten vor ſich gehen und es müſſe auch dafür geſorgt werden, daß die Bezugsſcheine nicht verfallen. Mit großem Ernſte wurde darauf hingewieſen, daß die Kohlennot zu einer der größten Kalamitäten der Kriegszeit ſich auswachſen könne. Möchten doch die Behörden der ganzen Tragweite der Kohlenverſor⸗ gung ſich bewußt ſein! Ein Verſagen hierin könne geradezu ver⸗ hängnisvoll werden. Die Obſtverſorgung ſcheint beſſer ge⸗ regelt zu ſein als im Vorjahr. Doch geklagt wurde über die enor⸗ men Obſtpreiſe, die auf die verfehlte Anreigpolitik zurückzufüh⸗ ren ſind. In einer Eingabe ſoll verlangt werden, daß die Höchſt⸗ preiſe rechtzeitig feſtgeſetzt und auch bekanntgegeben werden ſollen, nicht erſt, wenn die Waren da ſind und zu abnormen Preiſen ver⸗ kauft werden; ferner, daß die Behörden auch mit Entſchiedenheit auf ihre Einhaltung hinwirken. Bezüglich des Honigs und des Weines wurden Höchſtpreiſe gewünſcht. Bei Honig wäre es gut, wenn er nur als Heilmittel, nicht als Genußmittel abgegeben würde. Sehr intereſſant waren die Mitteilungen über die Behand⸗ lung der Verbraucherwünſche im Landtag. Mitte Juli ſoll wieder eine Landesverſammlung ſtattfinden, wo auch die Satzungen des Bezirksausſchuſſes endgültig feſtgelegt werden. Die Sitzung zeigte, daß der Landesausſchuß beſtändig an der Arbeit iſt, einen Einfluß auf die Lebensmittelverſorgung gewinnt und die Organiſation weiter auszubauen bemüht iſt. * Der Kriegsausſchuß für Schriftenverbreitung des Badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion hat ſeit Beginn des Krieges über eine Million Einzelſchriften herausgegeben. Von der Badiſchen Landesbibelgeſellſchaft ſind im Laufe des Krieges bis jetzt etwa 230 000 Bibeln und Bibelteile unentgeltlich an Heeresangehörige verſandt worden. Nach den kirchlich⸗ſtatiſtiſchen Nachweiſungen für das Kalenderjahr 1915 betrug in dem genannten Jahr die Zahl der der badiſchen Landeskirche angehörigen 821 812. Von den 1849 Eheſchließungen konſeſſionell gemiſchter Paare wurden 553 Paare evangeliſch kirchlich getraut. Beſtattung. Unter zahlreicher Beteiligung wurde geſtern nach⸗ mittag im hieſigen Krematorium der an einem Herzſchlag plötzlich verſchiedene verdienſtvolle 2. Adjunkt der Stedt Frankenthak, Karl Zudwig Weyland, feuerbeſtattet. Die Traueranſprache hielt der freireligiöſe Prediger Dr. Weiß⸗Mannheim, der ein lebenswarmes Bild des Verſtorbenen zeichnete, ſeine Pflichttreue und Aufopferung zu des nächſten Wohl hervorhob. Die erſte Kranzſpende legte unter ehrenden Worten Herr Bürgermeiſter Dr. Ehrenſpeck⸗Franken⸗ thal nieder. Er gedachte dankbar des Be Soviel alſo aus den Klavierauszügen zu entne men iſt, ſind weder Violanta noch der Ring des Polykrates S Ein Opern⸗ publikum ſoll doch mit dem Auge die Handlung und gugleich mit dem Ohre die Muſik aufnehmen. Die muſikaliſche Sprache muß aolſo klar und deutlich ſein, die muß ſich in faßlichen Motiven und Melodien mitteilen. Was uns etwa trivial erſcheint, wenn wir es außerhalb der Opernbühne hören, wirkt von der Bühne herab. Gluck ſei das Beiſpiel aus alter Zeit, Tannhäuſer und Lohengrin mögen uns die neue erläutern. Der ganzen Violanta fehlen die melodi⸗ ſchen Borausſetzungen zu dauerndem Erfolge, die erzwungene Har⸗ monik iſt ein Erſatz von zweifelhafter Güte. Vielleicht ſchrieb Erich Korngold zunächſt ſeine heitere Oper und aus fröhlichem Herzen: wie er mußte. Aber wie ſollte er wohl wildes Feuer, ſchmerzliche Scham, wahnwitzige Glut, aufgepeitſchte Raſerei, Angſt und Er ⸗ ſchauern, entrückten Geſang, wildfrohlockendes Liebesfauchzen, Toben und Beben„in Schuld und Luſt“ ausdrücken? Ich folge hier nur dem„Führer“, der dies alles aus der Muſik heraushört. Wir an⸗ deren werden wohl anders empfinden und das widerwärtige Buch wie die verkünſtelte Muſik ablehnen. Gleichwohl müßten wir, um zu einem gerechten Verſtandesurteil zu gelangen, Violanta minde⸗ ſtens noch dreimal ſehen und hören. Die heitere Oper wird man aber, weil die Muſik natürlicher dahinfließt, ſchon beim zweiten ören würdigen. Man braucht nicht erſt zu den 5 einer muſi⸗ kaliſchen Sternwarte emporzuſteigen, um den Ring des Polykrates wirklich ſehr hübſeh zu finden. Allerdings ſtehen auch hier die witzige Inſtrumentation und die ſpitzig⸗kurze Motivkunſt im Vordertreffen, aber man mag den Mangel an ſelbſtändiger Melodik über allem Geiſtreicheln überhören Beide Aufführungen, von den Herren Furtwängler und ebrath ebenſo ſorgſam vorbereitet wie geleitet, machten einen vorteilhaften Eindruck. Wieviel Arbeit iſt notwendig geweſen, um die Einzelnen, den Chor, das Orcheſter mit ihren ſchwierigen, un⸗ dankbaren Aufgaben, insbeſondere mit dieſer Violantamuſik vertraut zu machen! Man kann nicht erwarten, daß Herr Bahling, Frau Windheuſer und Herr Günther⸗Braun ſolche Partien gerne ſingen; jedenfalls waren aber Geſang und Darſtellung auf der bei dieſen Künſtlern gewohnten Höhe. Die kleinen Rollen und die ſchwierigen Geſamtſätze von Soldaten, Mägden u. a. halfen eben⸗ falls nach beſtem Vermögen zum rechten Gelingen. Aus ihnen ſind Herr Lipmann und die Damen Leopold und Lippe hervor⸗ zuheben, ohne aber die übrigen verdienſtlich Mitwirkenden. zurückzu⸗ ſetzen. Dankbarer ſind ſchon die fünf Rollen der heiteren Oper: Den Hofkapellmeiſter und ſeine junge Frau vertraten' Herr Eor⸗ field und Frau Tuſchkau mit tadelloſem Geſang und gewandter Zarſtellung; Herr Felmy mußte Mezzotenor ſingen und Fräulein, torbenen Tätigkeit in der denken ohne die Welt, weil es immer tätig ſein muß verengender und erweiternder 8. Sche. Nr 286. Aln Freitag, den 22. Juni, gelten ſolgende Marken: Brot: Für 750 Gramm die vom 16. Juni und vorher giltigen Brot⸗ marken und die Zuſatzmarken. Gegen den Lieferungsabſchnitt der Kartoffelerſatzmarke 10 und die rechte Helfte(B) des Stamm⸗ abſchnitts der Guſatzkarte 55 Schwerarbeiter je 0 Gramm Brot oder 200 Gramm Brotmehl. Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke Nr. 1. Karteffeln: Zum Einkauf für 1 Pfund der Lieferungsabſchnitt A der Kartoffelmarke 83, der Zuſatzmarke 27 und die Wechſel⸗ marken. Zur Beſtellung bis ſpäteſtens Mittwoch, den 20. Juni, abends, die Beſtellabſchnitte der Kartoffelmarke 84, der Zu⸗ ſatzmarke 28 und die Wechſelmarken. Fett: Für ein Achtel⸗Pfund die Fettmarke 31 in den Verkaufsſtellen 501—750 und 831—900, die Fettmarke 33 in den Verkaufsſtellen —220, auf Kundenliſte. Butter: Für je ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 64 in den Ver⸗ kaufsſtellen 600—714, die Buttermarke 65 in den Verkaufsſtellen —290, auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ei die Eiermarke 29 in den Verkaufsſtellen 221—714, auf Kundenliſte. Die Verkaufsſtellen vom Konſum⸗Verein und Schreiber bringen die Eier erſt am Freitag zum Verkauf. Milch: Für Vollmilch die Tagesmilchmarken; für Mager⸗ und Buttermilch die Magermilchmarken 66—68 und—2. Doſenmilch: Die Reſtbeſtände in ſter. Flaſchenmilch(1,20) markenfrei. Hafer⸗Kakao: Zum Einkauf: ein Beutel(125 Gramm) gegen den Lieferungsabſchnitt 1 der Kakaomarke.(Der Preis beträgt für den Beutel 95 Pfg.) Kirſchen:(Für je 1 Pfund): Donnerstag die Marke 1 der grauen Obſtkarte, von nachmittags 4 Uhr ab außerdem die Marke 1 der roten Obſtkarte. Freitag: die Marke 1 der grauen und roten Obſtkarte, von nachmittags 4 Uhr ab außer⸗ dem die Marke 1 der gelben Obſtkarte. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß von Donnerstag ab ſteriliſierte Milch markenfrei verkauft wird. Kriegsmus zum Einkochen. In den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen ſind zur Zeit größere Mengen Kriegsmus vorhanden. Wir machen darauf auſmerkſam, daß das Kriegsmus einen ſehr hohen Zuckergehalt auſweiſt. Ferner eignet ſich das Mus ſehr gut um mit anberen Früchten zu⸗ ſammen eingekocht zu werden. Hierdurch ſind die Haushaltungen in der Lage ihren Musvorrat zu ſtrecken. Zur Kirſchenverteilung. Die vor einiger Zeit ausgegebenen Obſtmarken werden jetzt für den Verkauf von Kirſchen aufgerufen. Der Kirſchenverkauf voll⸗ zieht ſich in der Form, daß durch die Badiſche Obſtverſorgung in Karls⸗ ruhe(Landwirtſchaftskammer) aus den Erzeugergebieten die Kirſchen unmittelbar nach Mannheim geliefert werden. Die Kirſchen werden, hier ſofort an über 400 Kleinhändler, ſowie an die Verkaufsſtellen des Konſumvereins und der Firma Schreiber zum Verkauf ausgege⸗ ben. Irgendeine Verzögerung oder ein Aufenthalt bei der Verteilung der Ware entſteht alſo nicht, ſodaß die Kirſchen in friſchem Zuſtande ſo wie ſie hier ankommen, an die Haushaltungen zum Verkauf gelan⸗ gen. Beſchädigte Ware wird an Marmeladefabriken zur Verarbei⸗ tung für die Stadtgemeinde übergeben. Da der Verkauf an zahl⸗ reichen Stellen ſtattfindet, müßte man annehmen, daß jeder⸗ mann leicht Ware erhalten kann. Außerdem werden die Kirſchen jetzt noch auf Marken verkauft. Dadurch wird es unmöglich gemacht, daß einzelne Haushaltungen ſich übermäßige Mengen Kirſchen kaufen, ſo⸗ lange der Bedarf der Geſamtbevölkerung an Wirtſchaftsobſt noch nicht gedeckt iſt. Die, Obſtkarten ſind in verſchiedenen Farben ausgegeben. Es wird täglich bekannt gegeben, welche Farbe und welche Marke Geltung hat. Städt. Lebensmittelamt. 0 Bezugsſcheine. Man erleichtert ſich die Beſchaffung eines Bezugsſcheines für neue Gegenſtände durch Abgabe getragener Stücke bei der Städt. Bekleidungsſtelle, F 3, 6.(Telephon über Rathaus). Kinder⸗Wagen ſind in der gegenwärtigen Jahreszeit beſonders geſucht. Wir bitten um entgeltliche oder unentgeltliche nlieferung, um die dringendſte Not beſeitigen zu können. 3 Städt. Bekleidungsſtelle, F 8, 5/. — Sammelt die Küchenabfälle. Bewahrt ſie vor Verderb. Ihr ſtreckt dadurch unſere Viehfuttervorräte. Bekingt ſie zu den Annahmeſtellen der Maunheimer Abfall⸗Ver⸗ wertung oder meldet, Ihr Hausfrauen, in der Geſchüftsſtelle, wo und wann ſie abgeholt werden können. Die Annahmeſtellen ſind geöffnet: 45—½7 Uhr: am Marktplatz jeden Tag, Ecke Wallſtadiſtraße: Dienstags, Donnerstags, Samstags Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, Tniſenring 44: Dienstags, Donnerstags, Samstags, (Johanniskirche: Montags, Mittwochs und Samstags. Die Kommiſſion der Manuheimer Abfall⸗Verwertung: 9 Geſchäftsſtelle: 0 7 Telepbon über Rathauz. Ernährungsfürſorge, bieder und ſchlicht, einfach und gerade ſei Wey⸗ land durchs Leben gegangen im Dienſte der Stadt, der er ſeine Kraft, ja ſein Leben geopfert habe. Lanbtagsabg. Profit⸗Ludwigshafen ſprach für die ſoz. Partei der Pfalz, Stadtrat Fäßer⸗ Frankenthal namens der ſoz. Lokalvereins, Sekretär Fett im Auftrage der ſtädtiſchen Beamten, Gaſtwirt Eckert für den Frankenthaler Gaſt⸗ wirteverein und Herr Schmollinger⸗Landau für den pfälziſchen Gaſtwirteverband. Harmoniumklänge leiteten den Trauerakt ein und begleiteten den Sarg in die Flammen. * Wir ſind auf der Höhe des Jahres. Der 21. Juni iſt erreicht/ und nun geht es wieder abwärts, die Tage werden wieder kürzer, freilich nur ein ganz weniges von Tag zu Tag, ſo daß wir uns —— 55—————————————————————— in der natürlichen Lage geſchrieben iſt, aber dankbar iſt ſie nicht zu nennen. Herrn Kromers Bühnenerfahrung wußte auch hier auszu⸗ gleichen, Herr Felmy ſchuf eine Charakterſtudie und Fräulein Eden war eine entzückende Zofe. Kurz: der Ring des Polykrates geriet uns zur angenehmen Unterhaltung. Daß dieſe natürliche Muſik weniger anſprach als die ſchwülſtige Violantamuſik, war aus dem Beifall des Publikums leicht zu entnehmen, allein das war nun einmal ſo! 8 A. Bl. Philoſophien des Lebens. Profeſſor Dr. Simmel brachte geſtern ſeine Vortragsreihe zum Abſchluß. Der trotz der drückenden Schwüle auch geſtern wieder treu gebliebene ſtarke Beſuch iſt nicht nur ein erfreuliches Zeichen geiſtiger Regſamkeit in unſerer Stadt, ſondern auch ein Beweis für die Beeigenſchaftung des Dozenten, Abſtraktes in verſtändliche Form zu kleiden. Er wandte ſich zunächſt der Fichte' ſchen Auffaſſung des Lebens zu und führte aus: Das Ich ſelbſt iſt das einzig wirklich Wirkliche, alles andere ſind nur Bilder. Das Ich iſt, 100 geſprochen, das Weltſchöpferiſche, es ſchafft das Nicht⸗Ich. nd warum beſchränkt ſich das Ich, das doch unbeſchränkt iſt, nun durch die Welt, die es durch Erzeugung des Nicht⸗Ich um ſich aufbaut? Erklärlich wird das nur dadurch, daß das Ich ein Tätiges, immer Wirkendes iſt und dazu braucht es etwas Entgegenſtehendes. Erſt durch den Widerſtand wird ihm die Möglichkeit gegeben, ſich aus⸗ zuprägen er ermöglicht das freie Schaffen des Ich. Das Ich iſt ſa nur die Form, in der das Leben gefaßt, in der es uns bewußt wird. Dieſe Doppelheit des Ich, Freiheit und Beſchränkung zugleich, Han⸗ deln und Widerſtand, wäre nicht möglich, ohne das Nicht⸗Ich. Das Leben ſchafft ſich die widerſtehende Welt ſelbſt als ſeine Vorſtellung, damit es einen Gegenſtand ſeines Wirkens hat. Hier wird die Frage. beantwortet, um die das Chriſtentum nicht herumkommt: Warum die Welt? Wenn Seele zu Seele geführt werden ſoll, warum hat die göttliche Macht den Umweg über die Welt auferlegt? Vom Be⸗ griff des Lebens aus iſt die Frage beantwortet. Das Ich iſt nicht zu Dei Charakter der Wirkſamkeit als das Synonym des Lebens wird in eigentümlicher Weiſe von Schopenhauer aufgenommen, in Weiſe zugleich. Das Weſen der⸗ Schopenhauerſchen Welt iſt der Wille. Er iſt kein Bild, ſondern iſt wir ſelbſt. in dem wir wollen, kommt das Leben ſelbſt als letzte Wirklichteit in uns zu Wort. Schopenhauer iſt der erſte, der nach dem Weſen und Wert des Lebens ſelbſt frägt, bislang hatte man — Eden Mezzoſopran, Herr Kromer den Pechvogel übernehmen. aufgezeichnet, ſondern akkordiſch zuſammengeſchrieben iſt. 305 Dieſe Baritonpartie iſt die einzige von Korngolds Geſangpartien, die * immer gefragt nach den Inhalten des Lebens. Nach ihnen fräat Schopenhauer nur ſekundär. Das Leben bedeutet ihn? aer, 7 RAt. 288. 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Wittags⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 21. Juni 1917. langſam daran gewöhnen. Den Stillſtandspunkt der Sonne im Sommer verzeichnet heute der Kalender. Dieſer Ausdruck entſpricht weniger der Wirklichkeit— die Sonne ſteht ja für uns immer ſtill— als dem Augenſchein. Nach dieſem letzteren hat die Sonne heute ihren nördlichſten Aufgangspunkt erreicht; von nun an verlegte ſie ihn wieder weiter nach Süden. Sie ſteht jetzt, wie die Aſtronomen ſagen, im Wendelreis des Krebſes, und da die Achſe der Erde geneigt iſt, ſo beſcheint die Sonne die ganze nördliche, kalte Zone bis zum Polarkreis. Drei Monate hat der Nordpol ſchon anhaltend Tag gehabt und doch 5 dieſer Tag heute ſeinen Mittag. Die Bewohner es nördlichen Polarkreiſes haben ihren vierundzwanzig Stunden langen Tag. Die ganze nördliche Halbkugel hat heute den längſten Tag und die kürzeſte Nacht. Auf der ſüdlichen iſt es mngekehrt; ihre Berührungslinie, der Aequator, hat Tag⸗ und Nachtgleiche. Nun geht es wieder abwärts bis zum 21. Dezember, an welchem Tage unſere Gegenfüßler ſich in unſerer Lage befinden, wir dann natürlich in der ihrigen von heute. uk. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Heinrich Zimmermann mit ſeiner Ehefrau geb. Kietzer, Emil Heckelſtr. 28 mohnhaft. *Mannheimer Hausfrauenbund. Bei dem heute Donnerstag abend 79 Uhr im alten Rathaus ſtattfindenden Vortrag der Frau Luiſe Kautz aus Karlsruhe über:„Zeitgemäße Einkoch⸗ kunſt“ werden neue zweckmäßige Verſchlüſſe vorgeführt. Die Halt⸗ barmachung in jedem Gefäß, ſei es Steingut, Flaͤſchen oder Gläſer, wird erklärt; ebenſo der Erſatz für Parafin und Flaſchenlack be⸗ ſprochen. Unglücksfall. Dienstag abend gegen 9 Uhr ſtürzte in der Nähe. der Eiſenbahnbrücke über den Neckar der 51 Jahre alte verheiratete Heizer Chriſt. Mertens, Gr. Wallſtädtſtraße 50 wohnhaft, von dem Tender einer Lokomotive ab. Er zog ſich ſcchwerel Verletzun⸗ gen am Kopf, Rippen⸗ und Beinbrüche zu und fand Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. Polizeibericht vom 21. Juni 1917. 93 Seichenländungen. Die Leiche des im Polizeibericht vom 19. ds. Mts. erwähnte 9 Jahre alten Schülers Michael Gauch von Feudenheim, welcher am 18. ds. Mts. beim Baden im Neckar in der Nähe des hieſigen Friedhofs ertrunken iſt, wurde geſtern Vormittag 6½ Uhr beim Krankenhausnenbau geländet und auf den Friedhof verbracht.— Geſtern Nachmittag 2 Uhr wurde die Leiche des ebenfalls im Polizeibericht vom 20. ds. Mts. erwähnten, beim Baden im Neckar Aushilfswagenführers Wilhelm Krumm von Brühl bei 70 ekektriſchen Wagenhalle geländet und auf den Friedhof ver⸗ bracht. Waldbrand. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache entſtand geſtern Nachmittag 6 Uhr im Käfertaler Wald in der Nähe der Gar⸗ tenſtabt Waldhof ein Brand, durch welchen auf einer Fläche 200 qm das Haidekraut und Gras verbrannte. Das Feuer wurde von der Berufsfeuerwehr und Soldaten der Schießſtandwache wieder gelöſcht. Schaden wurde nicht verurfacht. Letzte Meldungen. Die politiſche Kriſe der Schweiz. Genfer Unverfrorenheit. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Berner Tageblatt berichtet: Der Genſer Staatsrat hat an den Bundesrat folgendes Telegramm geſandt: Der Genfer Staats⸗ rat iſt lebhaft beunruhigt über die ſchweren Tatſachen, die Herrn Bundesrat Hoffmann zur Laſt gelegt werden und die Ehre der Schweiz bloßſtellen. Er macht ſich zum Dolmetſch der Gefühle der Genfer Bevölkerung, indem er außer dem Rücktritt des Herrn Hoffmann die erforderlichen Genugtuungen verlangt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Neue Züricher Poft“ meldet aus Genf: Die„Tribune de Ge⸗ und andere welſchſchweizeriſche Blätter verlangen einſtimmig die Demiſſion des Bundesrats in corpore, ferner den Rück⸗ tritt des Generals Wille, ſowie eine Nachprüfung,der Stellung des Generalſtabschefs Sprecher von Bernegg, deſſen Aeußerungen und deſſen Verhalten nach dieſen Blättern angeblich kompromittierend für die ſchweizeriſche Neutralität geweſen ſeien. Die Teſſiner Zeitungen, voran die„Gazetta Ticineſe“ fordern, daß der Bundesrat von ſich aus auf ſeine Vollmachten verzichte. Außer dem Bundesrat Hoff⸗ mann müßten auch der General Wille und der Generalſtabschef Sprecher zurücktreten. Die Blätter verlangen ſchließlich, daß Bundes⸗ rat Hoffmann unter Anklage geſtellt werde. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Das„Berner Tageblatt“ meldet: Nachdem der Bundesrat Kenntnis erhalten hat von den Demonſtrationen in Genf ſorderte er ſofort einen amtlichen Bericht ein, auf Grund deſſen er die nötigen Schritte zur Ordnung des Zwiſchenfalle⸗ 5 10 0 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel. z. K. Die„Tribune de Henevel. das at de Geneve“ und——— Genfer Blätter bedauern aufrichtig die Vorfälle in Genf und geben der Befürchtung Ausdruck, ſie könnten Kiiſte diplomatiſche Schwierigkeiten nach ſich ziehen. Wie jetzt feſeſteht, Demonſtranten vor dem und deutſchen Konſulat nerhaftet. Sie befinden ſich im Juſtizgebäude in Genf in Haft. Die Verhaftungen werden zunächſt aufrecht er⸗ halten. Im Lauſe der Zuſammenſtöße wurden mehrere 5 verletzt. Der Polizeidirektor von Genf erhielt einen Fauſt⸗ ſchlag ins Geſicht, wodurch ihm Zähne eingeſchlagen wurden, mehrere Poliziſten erhielten bei dem Handgemenge gleichfalls Ver⸗ letzungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel., z..) Wie das„Journal de Geneve“ meldet, ſoll der Bundesrat bei Ge⸗ neral Wille tatſächlich einen Schritt unternommen haben, um ihn zum Rücktritt zu bewegen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni. Der„Gazette de Lauſanne“ wird von Ententeſeite mitgeteilt, die Nachricht, die Entente habe einen drohenden Schritt beim Bundesrat unternommen, um die Demiſſion des Bundesrats Hoffmann durch⸗ wurden 10 S Perſonen vor dem (Priv.⸗Tel., z. K) zuſetzen, ſei falſch. Die Entente beabſichtigt in der ſchweizeriſchen An⸗ gelegenheit Schweigen zu bewahren. Der ſchweizeriſche Geſandte in Paris hatte eine längere Be⸗ ſprechung im Miniſterium des Auswärtigen mit Jules Cambon. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Del. z..) Nach den Meldungen des„Berner Bund“ iſt es dem ſchweizeriſchen Geſandten in Petersburg Herrn Odier verboten, in Zukunft chiffriert zu telegraphieren. Die diplomatiſche Korreſpondenz der Schweiz mit Rußland iſt nunmehr unter Aufſicht geſtellt. 0 Kundgebung gegen König Konſtantin. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Zürcher Poſt“ berichtet, daß ſchon vor dem Bahnhof Chiaſſo gegen König Konſtantin bedrohliche Kundgebungen ſtattfanden. Der König wurde beſchimpft und ausgepfiffen. Die Menge verſuchte ins Stationsgebäude einzudringen, wurde aber durch das Miütär, das den Bahnhof beſetzt hielt, daran gehindert. Dem„Berner Tagblatt“ zufolge ſoll König Konſtantin infolge der erlittenen Aufregungen erkrankt ſein. Sein Aufenthalt in Lu⸗ gano wird infolge der Zwiſchenfälle nur ein beſchränkter ſein und er wid ſich in einigen Tagen nach Thun begeben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Juni(Priv.⸗Tel. z..) Wie das„Berner Tageblatt“ erfährt, wurde infolge der geſtrigen Unruhen in Lugano und in anderen Orten des Teſſin mehrere Italiener verhaftet. Ferner wurde eine Frau in Haft genommen, welche wahrſcheinlich die Tätlichkeiten gegen König Konſtantin be⸗ ging. Sie wurde inzwiſchen einem Verhör unterzogen. Der König, der ſich wegen den gegen ihn gerichteten Tätlichkeiten in das Café Riviera flüchtete, wurde ſpäter in Begleitung eines Gemeinde⸗ ratsmitgliedes von Lilgano und unter Bedeckung von Soldaten und Poliziſten ſowie des Stadtpräfekten im Automobil in das Palaſt⸗ hotel geleitet. Der Präfet und der Gemeinderat von Lugano ſprachen dem König ihr Bedauern wegen der Zwiſchenfälle aus. Das Palaſthotel, in welchem der König ſich mit ſeinem Gefolge aufhält, iſt jetzt von einem Truppenaufgebot bewacht. Die Geheimniſſe der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Bündniſſe. m. Köln, 21. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt: Die Ernennung des Herrn Noulens zum Botſchafter in Peters⸗ burg hat, wie uns unſer Gewährsmann in Frankreich ſchreibt, dort einige Ueberraſchung hervorgerufen. In parlamentariſchen Kreiſen ſoll man die Gründe wie folgt zuſammenfaſſen: Wie man erinnert, reiſten Moutet und Cachin als gute franzöſiſche Sozialiſten ab, um mit aller Kraft die ruſſiſche Revolution in einen geſunden Nationa⸗ lismus zurückzuführen. Und was geſchah? Sie kamen als inter⸗ nationale Sozialiſten wieder. Dieſer Hergang beunruhigt die franzöſiſche Regierung ſehr. Die neuen Gewalthaber in Rußland ſind im Beſitz aller Archive und kennen daher auch alle Verträge, auch das berüchtigte ruſſiſch⸗fran⸗ 3 Seb e Bündnis, deſſen Bedingungen bis jetzt immer noch am tiefſten Geheimnis geblieben iſt. Man betrachtet es als ſicher, daß Moutet und Cachin in dieſe Einzelheiten haben Einſicht nehmen können und dadurch zu einer ſo ver inderten Stellung ge⸗ kommen ſind. Man glaubt ſogar, ſie hätten die Ueberzeugung ewonnen, daß es ſich beim Weltkrieg nicht um ein Ränkeſpiel eutſchlands handle, ſondern im Gegenteil um ein ſolches des Verbandes. die verwaltungschefs in Belgien. Berlin, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Nachdem durch die Ver⸗ ordnung des Generalgouverneurs in Belgien vom 21. März 1917 Belgien in zwei Verwaltungsgebiete— flämiſche und walloniſche— zerlegt wurde, von denen das erſtere die Provinzen Antwerpen, Limburg, Oſt⸗ und Weſtflandern, ſowie die Kreiſe Brüſſel und Löwen und das walloniſche die Provinzen Hennegau, Lüttich, Luxemburg und Namur, ſowie den Kreis Hivelle umfaßt, iſt durch Allerhöchſte Order vom 14. Juni 1917 der Großerzogl. badiſche Ober⸗ amtmann Schaibele zum Verwaltungschef für das flämiſche Verwaltungsgebiet mit dem Sitz in Brüſſel und zum Präſidenten der Propinz Hennegau, der Königlich preußiſche Land⸗ rat Haniel zum Verwaltungschef für das walloniſche Verwaltugsgebiet mit dem Sitz in Namur ernannt wor⸗ den. Den beiden Beamten wurde für die Dauer ihrer Tätigkeit der Rang der Räte erſter Klaſſe verliehen. Gleichzeitig iſt der Geheime Oberſinanzrat u. Vortragende Rat im preußiſchen Finanzminiſterium Pochhammer zum Leiter der Finanzabteilung beim General⸗ gouverneur in Belgien beſtellt und ihm für die Dauer dieſer Tätig⸗ keit der perſönliche Rang der Räte erſter Klaſſe verliehen worden. Beim Generalgouverneur iſt eine Zivilkanzlei eingeſetzt worden, zu deren Leiter der Königlich preußiſche Landrat Freiherr von Wil⸗ mowski in Merſeburg berufen wurde. Der für das geſamte Ge⸗ biet des Generalgouvernements in Belgien beſtellte Verwaltungschef Exzellenz von Sand wird bis zur völligen Durchführung der Ver⸗ waltungstrennung auf dem von ihm ſeit Anfang September 1914 bekleideten Poſten verbleiben. Jur Kohlenverſorgung. Berlin, 20. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Der Hauptäusſchuß des deutſchen Städtetages faßte eine Entſchließung zur Kohlenver⸗ ſorgung in der es heißt: Die Verſorgung der Städte mit dem dringenſten Bedarf an Brennſtoffen beanſprucht nur einen geringen Teil der deutſchen Kohlenerzeugung, iſt aber für die ſtädtiſche Bevölke⸗ rung genau ſo wichtig wie die Verſorgung mit Lebensmitteln. Es iſt Aufgabe des Reiches die Knͤohlenförderung mit aller Kraft zu fördern und die Heranſchaffung des einer Stadt zukommenden eiles ſicher zu ſtellen. Hierzu bedarf es des ſchnellſtens und von großer Tatkraſt getragenen Handelns. Die Herbeiſchaffung des Breunſtoffes für die Bedürfniſſe der bürgerlichen Bevölkerung bei ſelbſtverſtändlicher Beſchränkung auf das Notwendigſte ſteht in einer Linie mit der Belieferung der Rüſtungsinduſtrie. Auszeichnungen. Berlin, 20. Juni.(BTB. Nichtamtlich.) Wie der Reichsanzeiger meldet, wurde dem General der Infanterie von der Armee General Das menſchliche Weſen verſteht er als das fortwährende Drängen in uns. Jene Raſtloſigkeit des ſtändigen Strebens über das Jetzt zu einem andern iſt die Weſensart des fließenden Daſeins überhaupt. Wir ſind keine Ausnahmen in der Welt, der Wille iſt das metaphy⸗ ſiſche Grundweſen des Daſeins, und darum iſt es unmöglich, daß das Weſen in uns ſelbſt je zur Ruhe und Befriedigung käme. Der Wille kann nur ſich ſelbſt greifen, wenn auch in tauſenderlei Verkleidung, er hat nichts außer ſich, woran er ſich befriedigen könnte. Daher die Unraſt, das Leid des Menſchen. Leiden iſt mit Leben identiſch. Haben wir den Punkt, den wir als den friedgebenden anſehen, er⸗ reicht, treibt es uns weiter von Station zu Station, als ob uns die nächſte Erlöſung brächte. Schopenhauer unterſcheidet drei Wege, von denen er glaubt, dieſem Wirbeltanz des Lebens um ſich ſelbſt, entrinnen zu können. Der erſte iſt dies, daß das Leben ſich ſelbſt verläßt, um aufzugehen in der Vorſtellung. Der Wille hat nach ihm die Kraft ſich loszureißen von der Bewegtheit und ſich zu ver⸗ ſenken in Anſchauung, Schönheit, Kunſt uſw. Hier feiern wir die Stille der Seele, aber dieſe äſthetiſche Erlöſung iſt nur eine für Augenblicke, iſt eine Illuſion, die den Duxſt niemals ſtillen, aber für kurze Zeit vergeſſen machen kann. Die andere Möglichkeit iſt die, die Form, in der der Wille Leid gewinnt, zu zerbrechen. Nach Schopenhauers Auffaſſung iſt unſer eben etwas, das wir der Welt entreißen. Das Leiden der Welt wird für den ſittlichen Menſchen aufgehoben. der Menſch, der ſich eins fühlt mit den andern, der die letzte Weltwurzel fühlt und die Folgerung zieht, daß niemals der eine auf Koſten des andern glücklich ſein kann. In dem der Gegenſatz des Sichüberliſten⸗, Sich⸗ bekämpfenwollens aufgehoben iſt, iſt eine Quelle des Leidens ver⸗ ſtopft. Dieſe Löſung führt aber nur auf Verzicht des Wollens nach der Seite des andern Menſchen. Solange das Leben nicht verneint wird, ſolange iſt es verſtrickt. Wer überhaupt nicht mehr wollte, für wen das Leben nur mehr noch eine Hüll iſt, verſchüttet die Quellen ſeines Leidens. Wer nicht mehr will, kann nicht mehr leiden, das iſt das Ideal des Heiligen, des Asketen. Das geiſtesgeſchichtliche Fundament der Schopenhauerſchen Weltanſchauung iſt das Bild einer Welt, aus der der Zweck verſchwunden iſt. Es bleibt nur eine ewig leere Lebensbewegung, von der man nicht weiß, wohin ſie führt. Nietzſche hat hier eine Wendung des Lebensbeortffes gebracht, eine Verliefung des modernen Entwicklungsgedankens. Es wäre möglich, daß das Leben ſeinen Zweck in ſich ſelbſt hätte dey Zweck, immer mehr Leben zu werden, die Spannkräfte, die in ihm ſelbſt liegen, auf ein Maximum zu bringen und den Wert des Lebens nicht zu entlehnen aus Glück, Erkenntnis, Schaffen und dergl., ſondern um⸗ gekehrt, in ſie mehr Leben zu legen. Im Gegenſatz zu Schopenhauers Anſicht von dem grauen Einerlei, empfindet Nietzſche das Leben als etwas dauernd Auf⸗ ſteigendes. Die Steigerung aller Eigenſchaften, die das Maß des Lebens ausmachen, ſind Zweck und Sinn des Lebens und alles was man böſe und ſchlecht nennt, iſt für ihn Dekatent, Verfall des Lebens. Für Nietzſche liegt aller Wert der geſchichtlichen Lagen in den höchſten Exemplaren der betreffenden Zeit, der Wert des jeweiligen Lebens in der Welt wird angezeigt durch den höchſten Teilſtrich, den das Leben in dem betr. Augenblick erreicht. Der Uebermenſch Nietzſches iſt nicht ein Seinsziel, ſondern der Ausdruck dafür, daß das Leben ſeinem Prinzip nach unendlich iſt und alle einzelnen Inhalte des Lebens ihren Wert je nach dem Leben haben, das in ihnen iſt. Das letzte und beſtätigende Motiv iſt, daß das Leben über ſich ſelbſt Richter wird. Es wäre eine Verarmung und Verkümmerung des Lebens, wollte man ſich auf den Peſſimismus Schopenhauers oder den Optimismus Nietzſches feſtlegen, und auch eine Verſöhnung der beiden Entſcheidungen wäre verkehrt. Das volle Grauen auf der einen und die volle Seeligkeit auf der anderen Seite ſind durchzukoſten und dadurch, daß beide empfunden werden, wird das Leben zur letzten Entſcheidungstendenz über ſich ſelbſt. Das Leben entſcheidet aus und durch und über ſich ſelbſt und da⸗ rum iſt es auch die letzte Inſtanz unſerer Welt und der Inhalte, die wir innerhalb des Lebens haben. pp. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Bibel⸗Abend— Thila Hummel. Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf die heutige Ver⸗ anſtaltung unſerer geſchätzten Hofſchauſpielerin Thila Hummel, welche mit dieſem Abend erfreulicherweiſe Gelegenheit gibt, im in⸗ timen Kaſinoſaal grehe Kunſt ſo recht genießen zu können.(Noch verfügbare Eintrittskarten im Mannheimer Muſikhaus.) Saatenstandsberichte, matte Lokomärkie, von Plüskop der Orden Pour le Merite und dem General 92 Infanterie von der Armee General von Deimling das Gro kreuz des Roten Adlerordens mit Schwertern verliehen. Handel und ſodustrie. Wiener Wertpapſierdörse. Wien, 20. Juni.(WIB.) Bei unverändert iester Grundstinr mung bekundete die Börse geringe Unternehmungslust. Ins besoudere blieben die gestern bevorzugten Papiere vernachlässigt dagegen wendete sich das Interesse in erhöfttem Maße zunã Fabriksaktien zu, die bei großen Umsätzen kräftig in die Höbe gingen. Gesteigerter Nachfrage begegneten ferner einzelne Mon- tan- und Schiffarhrtwerte sowie Leder-, Lokomotiv- und Waggon- fabriksaktien. In schwächerer Haltung verkehrten Petroleum, ungarische Kohlen-, Glasfabriks- und Versicherungsaktien. Schließ· lich fanden Abgaben in Staatseisenbahnwerten statt. Der Anlage markt war unvérändert fest. Pariser Wertgapierbörse. PABIS 20. Juni(Kassa-Markt) 20 19. 20.19. 20.—95 30%/Rente. 60.18 60.25Ssragossa. 13%— Toula 7 5% Anlelbe 66.15 68.15 Suez Kanal. 4460 4400 Rio Tinto. 1730 17 10% Span.äub. 107.107.— Thomtoust. 417 712 fCape Copper 124—123— 5% Russen 1906 73.— 73—flaff Fay 700% 100 Ohina Copper 32.—99— 3% do. 1 Cagutoouo. 201 197 Utha Copper 670.— 669, 4% Türken—.— 62.75 Ralakka 142 137 Tharsis 140 Band. de Paris.80.90BSku..1393 1405[de Beers. 6575.—98 Créd Lyonnais—.—11.17 Brlansetn. 367 366Goldfleids Un. Parislen..15 615 Llanosoft.. 327 338[Lena Gold.. 40— 3— Hetropolitain 4 4i0[Matizoff Fabr.) abo 465 lägersfont. 105.—605.— Nord Espdag.“ 424“— lie Haphte. 330 315 Randminges.. 85.— Spasskl Copper—.—(zuletzt—.—) londoner Wertpapierdörse. LOVDOR 19 Juni 3 18.* 2½ Konsoh. 55½ 54¾ Baltimore—— Rio Tinto—— 62— 5 Argentin.——Canad. Fao.——1 Chactered. 120 1600 4 Brasllian.—— Erie——— be Beors 14% 100 4 Japaner. 76% 76-—[Pennsylvan.——— Solafidels 1% Portugiesen———-South Pao..———[Kat. R. Hex.—— 75 5 Russent806—— 75½/ J Union Pao..—— Faadmines. 3/ 936 4½ᷓRuss. 1809———[Steels... 134— 137½[Pr. Oiskont.%8 306 3½ Kriegs!“ 86/ 87.—Anabonda.——— 1Sliber— 5% Kriegsanleine 94%6(94/160), 4½%% Kriegsanleihe 101./(10½). Newyerler Wertpapierbörse. NewVork, 19. Juni. Börsenbericht. Die Stimmung an del Börse war wiederholten Schwankungen unter worfien. Zu— War die Haltung unter Nachwirkung der gestern bekannt Kerſ denen Maßnahmen der Regierung bezüglich der Rohstoffpreise 0 Kriegslieferungen sowie im Hlinblick auf den anhaltend hohen Sten des Leihgeldes matter. Späterhin trat infolge von Stützungskä E eine leichte Erholung ein, der aber nachmittags eine erneute mattung folgte. Der Schluß des Verkehrs war ſester auf teihwel Rückkaufe der Spekulation. Eisenbahnwerte waren schließlich Bruchteile eines Dollars niedriger. Industrieaktion waren wen verändert. Insbesondere wechseélten heute 890 000 Aktien ihſe Besitzer. VEW vonk, 19. Juni(Erangsungskurse). 18. is. 8 hio 4½% Sda. 69½ 89.0 Unionpse%%Bdes.. 89- 58 79% 78—4% Unen Stat“. 105— 4% Chig. R. isl.& Pa.N Denver Rio dr. pr..„ 16— 11. Eirstak.&..58.947. 70½ 70— Rise Cans, Lex.pr.. Morth. Pao, 3 Bds. 62½ 62½[West Maryland. ẽͥ 20½½ ſeb⸗ N. Pao. Pr.Llen 48ds. 86— 66— Amerioan Canprei.. 105% 0005 Amerio, Locom. o. 69/ 116 S1..s Fr-Il. Aortd.4 8. 62, 63—40, Subar Rel..: 119½%½ St. Louls& San. f. Inoome Mexie. Potroleum 95½ 660 Rortgage 8% Serie K. 49½ 49½/ Virgin. Car. CRem. o. 43— 106. South. Pac.c 4/8 192986 82— 61— J Sears Roebuck om.. 171- 7 Newyorkor Warenmart. New Vork, 19. Juni. Baumwolle war schon wachſeh ersten Notierungen 52 bis 94 Punkte höher auf sensationelle mel. gramme, ſeste südliche Märkte sowie in der Voraussicht Zuneh er⸗ der Ausfuhr. Abgaben der südlichen Firmen in Juliware Slimmten, ebenso Andienungen. Schluß unregelmäßig. NEW Vonx, 19. Joni. umwolle] 19.18. 19 18. Welzen hard zt. Atl. Häf..——— or luni..25.— Wt. MZ neuee— 875 im innern. 700 pr W. 92%Pca 4 1 50⁰⁰ VL. 39.%./5—— —5 5 10³⁰⁰ Tecp(xxerr 2200 43,/ ISess-Stahl. 100 105 MVork ioko 28.95/ 28.30 Schmalz—9 185 164.. 4 .25.26 25.630 Taig spezla kr. 25 10. Zuck. W Let.%e u. el. Uouj RE pr August.—25.60 ioke 10.— 10.—Kiecsam la 18.50 1300 pr Septemb.—.— 25.68 Kafteo Hull.75 2. do. lla 16.00 27 7 Oktober—.— 25.580 Klee Sept..— 7960Elektr. Kup. 1075 ——— Rohri 50 pr MoVJ.—. 25.500 Fr. 7 Pez—.01IRohzina.. 63.25— er bez.. 26.96 25.70 Jan.—..110Petroleum. 310/ N Oriearsik 25 19 24.25 Mürr-.—.20lCred.Salane.] 310— uartale 20½—84— 29½—94—). Caicngoer Warenmarkt, 4 Chicago, 10. Juni. Weizen eröſinete 4½ e. niedrichm günstige Eruteberichte und enttäuschende Lokonachirage.* erholte sich die Tendenz auf Deckungen. Schluß behauf, elel Mais eröffnete mit c. niedrigerem Preis aui— me sowie abelmeldungen aus Buenos Aires. Gegen Schluß erholbe 0 Dezemberware auĩ Deckungen. Schluß behaupiet. coo, 16. Jun!. ) die ersten drei 16.10. 16. 16. 1 Weizen Iunl 205.— 211.Schmeiz Speck pr Sept,. 161.—165.— or, Set: Nuie 21./Serneis 16⁰ Wais juli.154½ 18,Pork: Juii. 38.60 26.60 ſeichte. 13.49 1855 pr Sept.. 145.½ 146.%8[ yor Sept-— 30.95 schwerr 15.60—5 later Juil. 63.— 63% flopen Sobwelne- 97000 Sohmal:- pr. Jun...15 21.9Zu. I. Wost. e 929 300 pr. Iull...52 21.370 pr. Sept.. 2137/ 21.25/ äv. Sioag. 13 000, Lee anabaeschnrnmeenn. 16 Berlin, 20. Juni.) Die Dividende der Vere,. ten Deutschen Nickelwerke.-G. in Schwerte i. 4 1916—17 wird mit 30 Prozent 35 Prozent i. V. vo 9 Mb⸗ gen. Als Vortrag aui neue Rechmung sollen 322 124(51 verbleiben. Schiternörse zu Duisderg-Nuhrort · Duisburg-Ruhrort, 20. Juni. Amtliche Nosegiaſ, Bergfahrt. Frachtsätze von den Rhein-Rühriäfen nach 0 Gustavsburg 2,50, nach Mainpiätze bis Frantciurt a. 265 Mannheim 2,50, nach Karbruhe 2,65, nach Lauterburg 2, 1. Häte, Straßburg i. Els. 3,—. Schlepplöhne von den Rhein-N m0 nach St. Goar 1,10, nach Mainz-Gustavsburg 1,60—1,8(ur 9 Mannheim 1,80—.—. Talfrachten für Kohlentadungen ch 15 Tonne zu 1000 leg), mittlere Schifie, niecrigster Satz, naen (riollanc) 5,25 M.— 100 fl 275 Mk, Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iuni. Pegeistatlon vom Datum— Rhein 16.[ 17. 18. 10. 20. 21. n ds Huningen?) 292 25.77 273.70 260 Sbegee 4 B 22 3 32 4% 3 27 Lache Haxauu 87 4 orpee Mannheiin 486.80.75.62.52 416 F8 12 U% F 8 3008 288 299 21 vom Neckar: en. 7 Hhr Rannheln ͥ 447 423 463 4 442(9 Vor 7 elibronn.55 752 d1 9 Ver, ded. 165, 7 b 6 f. 0 8 ——— ——o ——————— —— * ———————— — ———— — — * 9 Abſ. 3 der angeführten Anordnung etwas anderes legen, in welchen Mengen und an wen ſie die am horhergehenden Tage bezogenen Kirſchen abgeſetzt haben. Die Obſtkleinverkäufer haben an jedem Renen Marken allwächentlich bei die Kirſchen auf dem Markt feilbieten, haben die der Murktkontrolle im alten Rathaus abzuliefern. heimer General⸗Anzeiger vom 19. Juni 1917 werden fordert, bis zum 22. Juni d. J. ihren Geſchäftsbetrieb ſichtigt. 1. Die Abgabe und Entnahme von Kirſchen iſt nur gegen Marken zuläſſig, ſoweit nicht gemäß „„ Werkzeugmacher ſofort geſucht. 9193 Heinrich Nuttel, Lisenbauanstalt, e e beſtimmt wird. Die jeweils geltenden Obſtmarken werden täglich vom Lebensmittelamt bekanntgegeben. 2. Die Obſtgroßhändler haben an jedem Vor⸗ mittag dem Lebensmittelamt, Colliniſtraße 1, in doppelter Fertigung ein Verzeichnis darüber vorzu⸗ onnerstag vormittag dem Lebensmittelamt ein Ver⸗ zeichnis über die Obſtmengen vorzulegen, die ſie während der vorhergehenden 7 Tage bezogen haben. 3. Die Obſtkleinverkäufer haben die eingenom⸗ der Markenab⸗ lieferungsſtelle des Lebensmittelamts, Colliniſtraße 1, dozuliefern. Die Marken ſind derart zu bündeln, daß die verſchiedenen Farben und Ziffern getrennt gehalten werden. Vedes Bündel ſoll 200 Marken enthalten. Sios4 4. Die nicht in Mannheim anſäſſigen Obſthändler, esucht zum f0 Wc f0 wurfel f. Eimeil fklt. nerläwipe vane die flott stenogrephiert und gewandt die Schreibmaschine bedient(Ideah. SelbstgeschriebeneAngebote von Oa- men, die längere Tätigkeit hierin nach- weisen können erbeten an Mat53 eingenommenen Marken vor Verlaſſen des Marktes 5. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden nach§ 12 der angeführten Auordnung beſtraft. Mannheim, den 20. Juni 1917. Städtiſches Lebensmittelamt. Dr. Mayer. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die amtliche Bekannt⸗ machung des Kommunalverbandes Mannheim⸗Stadt etr. die Verſorgung mit Brennſtoffen im Mann⸗ Abteilung Zentrifugen. ſämtliche Kohlenabgabeſtellen, ſowohl Groß⸗ wie Kleinhandlungen, im Stadtbezirk Mannheim aufge⸗ doppelte Buchführung und perfekte, flotte Sſefotypistis per ſofort geſucht. Gefl. Angeb. unter L. A. 15⁰ an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. M 159 Tächige Steuoiyptsr und Lewandte Bürogehilkin iofort geſucht. Tt58 Süddeutsche Eisenzentralstelle für Kriegsbedari. 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