* NSSSE 33 ———— — 5 — 2 — Wöchentliche Beilagen: Am Mißerſolg ſeinoͤlich Montag, 25. Juni. Derantwortlich für den emeinen und Chefredakteur Pr. Fritz Er den kinzeigenteil: Autoß Grieſer. Druck u. Veriag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., ſümt · lich in Mannheim— Draht⸗klöreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim Fernſprecher: Ur. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck⸗ —Voeꝙonto Kr. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Abend⸗Ausgabe. Bodi cheBaeſt Nachrichen geſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupkaguartier, 25. Juni.(WB. Amilich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern. Am Dünenabſchnitt zwiſchen Bſer und Lys war geſtern Mor⸗ gen der Feuerkampf heftiger, Er dauerte bis in die Nacht au. Bom La Baſſée⸗Kanal bis auf das ſüdliche scarpe⸗ uſer war gleichfalls die Kampftätigkeit lebhafter als an den Vortagen. Vormiktags ſcheiterten engliſche Vorſtöße nördlich des Souchezbaches und öſtlich der Straße von Lens nach Arras. Abends wiederholte der Feind ſeine Angriffe auf beiden Sou⸗ chezufern; auch dſesmal wurde er zurückgeſchlagen. Etwa gleichzeitig ſtürmten ſtarke engliſche Kräfte bei Hul⸗ luch gegen unſere Stellungen. In nächtlichen Nahkämpfen und durch Jeuer wurde der Gegner abgewieſen. In kleinen Ableilungen verſuchten die Engländer vergeblich auch an mehreren anderen Stellen zwiſchen Meer und Somme in unſere Gräben einzudringen. Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen. Die Franzoſen griſſen zweimal die kürzlich bei Vauxaillon von uns gewonnenen und gehaltenen Linien an. Beide Angriffe blieben ergebnislos. De über freies Feld vorgehenden Skuem⸗ wellen erlitten in unſeren Grähen hohe Verluſte, Die Arkillerietätigkeit war außer an dieſer Kampfſtelle auch bei Ailles, öſtlich von Craonne, weſtlich der Suippes, bei Riponk und auf dem linken Maasufer rege. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog albrecht von Württemberg. Keine größeren Geſechtshandlungen. Geſiern ſind acht Flugzeuge und drei Feſſelballons der Gegner abgeſchoſſen worden. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. An der oberen Sürypa und zwiſchen 5lota Lipa und Nargjowka holten unſere Stoßtrupps eine Anzahl Gefan⸗ gener aus den ruſſiſchen Gräben. In den Karpathen war die Gefechtstäligkeit nördlich von Kirlibaba lebhafter als Mazesoniſche Front. Aim Doiranſee und in der Strumaebene kam es mehr⸗ fonſt. jach zu Zuſammenſtößen engliſcher Streifabteilungen mit bul⸗ oſten. ſen Re Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabs. 8658 000 Tonnen ſeit Kriegsbeginn. Berlin, 25. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Nach Bekanntgabe der Maibeute unſerer U⸗Boote bezifferk ſich der Geſamtbetrag der ſeit Klͤrriegsbeginn durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächie per⸗ ſenkten feindlichen ſowie neutralen Handelsſchiffe auf 8 838 500 Bruttoregiſtertonnen. Das ſind faſt 60 v. 9. Brutlo⸗ tegiſiertonnen mehr als die deutſche Handelsflotte bei Ausbruch des Krieges zählte. In derſelben Zeit wurde außerdem an brikiſchen Kriegs⸗ ſchiffen 157 Einheiten mit einer Verdrängung von 632 900 Tonnen und insgeſamt 255 feindliche Einheiten mit 892 465 Tonnen verſenkt. Dieſer Verluſt kommt dem Beſtand der Kriegs flotte der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu Be⸗ ginn des Krieges eiwa gleich. Die neuen U⸗Booterfolge. Berlin, 25. Juni.(WB. Amilich.) Im Atlantſſchen Ozean und in der Nordſee ſind durch die Läligkeit unſerer U⸗Boote neuer⸗ dings 7 Dampfer, 1 Segler und 3 Jiſchdampfer vernichtet worden, und zwar die bewaffneten engliſchen Dampfer„Hollingion“ (4221.R..), Ladung anſcheinend Munikion,„Polyneſia“ (5737 B. R..) mit Weizen und Stückgut aus Auſtralien, Orator“ 63563 B...),„Baron Cawdor“(4316...), beide kief beladen,„Achilles“(641.R..), Ladung Weizen, die engliſchen Jiſchdampfer„Shamrock“ und„St. Bernhard“, der eng⸗ liſche Gaffelſchoner„Alwyn“ mil Aohlen, ſowie 2 unbekaunte Dampfer, von denen einer aus einem Geleitzug herausgeſchoſſen wurde. Eines der-Booie hatte ein Gefecht mii einem Be⸗ wachungsfahrzeng und einem feindlichen-Boot, in deſſen Berlauf erſteres durch Artilleriefever ſchwer beſchädigt wurde, Das leindliche U⸗Boot wurde durch Salven eingedeckk: ob Treſſer erzielt wurden, konnte nicht einwandfrei feſtgeſiellt werden. Ein anderes unſerer-Boote, das von einem feindlichen angegrifſen wurde, er⸗ nelte auf dem Turm des Gegners einen Treffer. Der Ehef des Admiralſtabes der Marine. Der bulgariſche Bericht. Sofid, 25. Juni.(WzB. Nichtamtlich.) Mazedoniſche Front. nken Ufer der unkeren Skrumg Geſechte zwiſchen vorgeſcho⸗ nen Ableilungen. Eine halbe engliſche Kompagnie, die nach Ar⸗ ilerievorbereltung in der Nähe des Dorſes Irmanli vorrückte, wurde non Teilen unſerer Wachttruppen zurückgeworfen. Darauf berſuchte ein ganzes Bataillon vorzudringen. Ee wurda * durch unſer Geſchütziener zum Jurückgehen gezwun⸗ u. Berittene engliſche Abteilungen mit Maſchinengewehren bei An der geſamten Front ſchwaches Geſchützfeuer, das öſtlich der Cerna, auf dem Dopropolje und ſüdlich vom Doiran ein wenig lebhafter war. Feindliche Truppen, die in der Richtung auf bdas Doprspolſe vorzurücken verſuchten, wurden verjagl. Auf dem ingriff den Dörſern Retojen, Enikoej und Selimie wurden vertrieben. Weſtlich der Linie der Dörfer Ormanli— Tſchtſchuligowo hinter den ſeindlichen Stellungen wurde ein großer Brand beobachtel. Kumäniſche Front. Bei Tulcea Geſchütz⸗ und Gewehrfener, Feindliche Erkun⸗ dungsabteilungen verſuchten ſich auf Schiſfen unſerem Afer zu nähern. Sie wurden aber durch Jeuer vertrieben. Bei Zſaccea ſpärliches Artilleriefeuer. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtankinopel, 25. Juni.(WB. Richtamtl.) Amklicher Bericht vom 24. Juni: An der Kaukaſusfront in einzelnen Abſchnitten Feuergeſechte ohne Bedeutung. An den anderen Fronten keine Aenderung. 35 Die Uriegslage. J Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Bürg.) Zwiſchen der Gefechtstätigkeit der Engländer und der Franzoſen be⸗ ſteht auch weiterhin ein charakteriſtiſcher Unterſchied. An der eng⸗ liſchen Front lebhafte Artilleriekämpfe, Erkundungsvorſtöße und kleinere Angriffe. Dagegen beſchränken ſich die Franzoſen faſt ausſchließlich auf Artilleriefeuer, das in verſchiedenen Abſchnitten zwiſchen der Aillette und Verdun teilweiſe erhebliche Stärke annahm. Im übrigen begnügten ſie ſich mit den vergeblichen Ver⸗ ſuchen, die ihnen am Chemin des Dames entriſſenen Gräben wieder zu nehmen. In den letzten Tagen hat die Gefechtstätigkeit an der engliſchen Front etwas nachgelaſſen. Ob dies lediglich der un⸗ günſtigen Witterung zuzuſchreiben iſt, muß dahingeſtellt bleiben. Offenbar haben Truppenverſchiebungen ſtattgefunden. Die Engländer haben auch den bis her von den franzöſiſchen Diviſionen gehaltenen Abſchnitt auf dem linken fflügel der belgiſchen Armee, dicht an der Küſte übernommen. Militäriſch iſt die Bedeutung dieſer Waßnahme nicht erheblich. Aber ſie iſt doch charakteriſtiſch dadurch, daß die Franzoſen aus dieſer Gegend ihre letzten Soldaten zurück⸗ gezogen haben. Im Oſten macht ſich ſowohl auf der deutſchen wie auf der öſterreichiſchen Front eine lerhöhte Gefechtstätigkeit be⸗ merkhar. Die ruſſiſche Artillerie war beſonders in Wolhynien und in Galizien ſelbſt mit ſchweren Kalibern tätig, desgleichen in Ru⸗ mänien. Auch die Fliegertätiogkeit hat wieder zugenommen. Am Dnieſtr wurden Streffahteilungen verjagt. An der ftalieniſchen Front iſt die Kamyftätiakeit nicht zuletzt infolge der letten blutigen italſeniſchen Verluſte erheblich ab⸗ geflaut. Auf dem Schlachtfeld der letzten Zeit, auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden, iſt, nachdem auch die erneuten Ver⸗ ſuche der Angreifer erfolglos geblieben ſind, ſetzt Ruhe eingetreten. In Mazedonien ſind die Bulgaren den enaliſchen Nach⸗ huten am linken Strumaufer auf den dem Fuß gefolot. Auf allen Fronten herrſcht ſomit zurzeit im allgemeinen Ruhe, Inſofern kann man ietzt von einer Einheitlichkeit bei unſeren Feinden ſyrechen. Die Abſicht,erneut anzügreifen, beſteht ſedooch. Wir können ab⸗ marten, ob und wie dieſe Abſicht zur Ausführung kommt. Am ſchärfſten kommen die Vorbereitungen zu neuen An⸗ griffen en der engliſchen Front zum Rusdruck. Bei den ruſſiſchen Heeren verſuchen die gugenblicklichen Machthaher, unterſtützt durch einen Teil der militäriſchen Führer und durch franzöſiſche und eng⸗ liſche Propaganda, die Trupnen zu einer neuen Offenſiwe in Gang zu bringen. Bei dem franzöſiſchen Heer ſcheint die Angriffsluſt durch die ſehr großen Verluſte der Frühſahrsoffenſive eine ſehr große Einbuße erlitten zu haben. Das wird immer deutlicher. Es geht hervor unter anderem aus den bekonnten Erklärungen Pain⸗ leves in der Kammer, aber auch aus einer Reihe von Briefen, die in imſere Hände gefaſlen ſind. Italien wird ſich wohl auch nur durch neue Zugeſtändniſſe zur Wiederaufnahme der Angriffe bereit⸗ finden laſſen. Geſtern war an den meiſten Apſchnitten der Weſtfront nur die Artiſſexie⸗ und Fliegertätigkeit lebhaft. Zu hemerkensmerten Kamyf⸗ bandlungen kam es nur an der Artoisfront. Hier griffen die Engländer zehn Uhr abends nach kurzer heftiaer Artjllerievorberei⸗ tung mit ſtarken Kräften weſtſich imd nordweſſſich Hulluch an. In dieſon Kämpken erlitten die Anoreifer. die vorübergehend in unſere Stellungen eingedrungen wgren, beſonders ſchwere blutige Verluſte und ſiohen auch Gefongene in unſerer Hand. Ehenſo ſcheiterten eng⸗ liſche Norſtäße ſjüdweſtlich von Loos, beiderſeits des Souchezhaches und nördlich der Searpe. Auch zwei heftiRae franzöſiſche Gegen⸗ angriffe auf unſere neuen Steſſumgen öſtlich von Nauraiſſon koſteten 55 S5178 der in unſerem Feuer über freies Feld vorgehen mußte, viel Blyt. An der Oſtfront war an mehreren Stellen die Patrouil⸗ lentätigkeit geſtejgert, insbeſonders in den Karnathen. Oeſtſich dor Naraſowka brachten unſere Patrouillen 24 Gefangene und ein Maſchinengewehr ein. Die völlige Sicherung unſerer„Sieafried⸗Stellung.“ Zu dem Sonntags⸗Generalſtabsbericht betreffend die Lage am Chemin des Dames und den franzöſiſchen Rückzug am Cornil let⸗Berge wird uns von unſerem militäriſchen Mitarbeiter ge⸗ ſchrieben: Die weſentliche Bedeutung unſerer letzten ſiegreichen Vorſtöße gegen die franzöſiſche Front beſteht darin, daß die Franzoſen immer mehr von dem eigentlichen Ziel ihrer erſten Offenſive im April zurückgedrängt werden. Man erinnert ſich noch, daß die Franzoſen als Ziel ihres erſten Maſſenvorſtoßes im April den Aillette⸗ Grund hor ſich ſahen, von dem aus ſie gegen den Südflügel unſerer Siegfried⸗Stellung vorſtoßen wollten, um ſie durch Um⸗ faſſung zu überwältigen. Schon am Ehemin des Dames ſind ſie aber zum Stehen gekommen. An zwei Stellen dieſr Front, die ſich am Chemin des Dames entlang zieht, haben nunmehr unſere Truppen große Gegenerfolge erzielt, die den Franzoſen auch die letzte Hoffnung auf Erreichung ihres Zieles raubten. Bei Vaugaillon und bei Bei Vauraillon wurde der linke Frügel der franzöſiſchen Chemin des Dames⸗Front und bei Filain der rechte Flügel über die Nordabhänge dieſes Hügelgelän⸗ des gevorfen. Die Franzoſen hatten in mehreren ſehr blutigen Angriffen bekanntlich vor mehreren Wochen den Nordabhang des Chemin des es⸗Hügels an einigen Stellen erreicht und ſich 1917.— Nr. 290. 9 eigenpreis: Die 1ſpalt. Kolonelzeiſe 30 Pfg., Reklamezeile R. 1 20 ———— Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtiminten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ untwortuſg übernommen. Be, 115 reis in Manntheim u. Umg monarl. M..40 einſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertell. M. 402 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ux. 5 Pig. daraufhin der frohen Hoffnung hingegeben, daß ſie nunmehr nach Beſitz der beherrſchenden Höhenſtellung mit Leichtigkeit in das Talgelände der Aillette hinabſteigen könnten, das ſich nördlich des Chemin des Dames hinzieht. Ueber den Frontabſchnitt Vauxaillon⸗ Filain ſpannt ſich der Aillettefluß in einem nach Norden gerichteten Bogen und bildet dadurch den natürlichen Abſchluß dieſes Kampf⸗ geländes, Aus dieſem Grunde bedeuten unſere Erfolge bei Vauxaillon und Filain, wo der Aillettefluß ſich am meiſten unſerer Front nähert, weſentliche Fortſchritte gegenüber den feindlichen Abſichten, da ſich gezeigt hat, daß an dieſen wichtigen Stellen unſere Front der des Feindes beträchtlich überlegen iſt. Der Weg nach den nahen Stellen des Aillette⸗Fluſſes iſt ſomit an einem Eckpunkt der Chemin des Dames⸗Front dem Feinde aufs neue verlegt, Die Rückwirkung und Tiefenwirkung dieſer Erfolge iſt darum nicht nur lokaler Natur, ſondern erſtreckt ſich auf die großen Ziele der franzſiſchen Geſamtfront, deren Durchſtoßplan an dieſer Stelle über den Aillettegrund hinaus gegen unſere Siegfriedſtellung ge⸗ zielt war. Wenn die Franzoſen trotz ihres erſten großen Miß⸗ erfolges im April auch weiterhin noch unausgeſetzt an dieſen Stellen ſtarke Reſerven zu neuen Stößen einſetzen, ſo geht darauz einerſeits herpor, wieviel Wert die Franzoſen ſelbſt dieſen Angriffen beilegten, und anderſeits kann man daraus erkennen, wie weſent⸗ lich in bezug auf unſere Hauptfrontſtellung dieſe örtlichen Erfolge am Chemin des Dames geweſen ſind. Auch die Erfolge, welche die Franzoſen am 18. und 21. dieſes Monats am Corniletberge durch Einſatz größter Maſſen und unter ungeheuren Verluſten erringen kontnen, ſind ihnen nicht geblieben. Unſer Wirkungsfeuer, das ſich gegen ihre Stellung richtete, zwang ſie, den Geländeabſchnitt wie⸗ der aufzugeben, ſo daß auch die Verluſte am Corniletberge von den Franzoſen vergebens gebracht worden ſind. Auch dieſe Stellung ſollte für die Franzoſen ein Sprungbrett zu weiterem Vorgehen werden. Dorum wurde ihre Erringung in der franzöſiſchen Preſſe als ein weittragender Sieg gefeiert. Es handelte ſich aber nur um einen rein örtlichen Fortſchritt, dem eine Weiterwirkung auf die anſchließende Front nicht zukam. Jedenfalls iſt ibnen nunmehr auch dieſes Sprungbrett zur Durchbrechung unſerer Stellung unter den Füßen weggezogen worden. Unſere Lage an dem franzöſiſchen Frontabſchnitt iſt ſomit ſehr günſtig, da den Franzoſen die unter ſchweren Opfern erkämpften guten Stellungen wieder genommen werden konnten. ———— nußland und die vlliierten. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blätter berichten aus Petersburg ergänzend, daß Miniſter Tereſtſchenko im Arbeiter⸗ und Soldatenrat erklärte, Ruß⸗ land werde auf der am 15. Jul ſtattfindenden Konferenz der Alliier⸗ ten zur Ueberprüfung der diplomatiſchen Verträge und Kriegsziele den Standpunkt einnehmen, daß fämtliche vom alten Re⸗ gime mit den Alllierten abgeſchloſſenen Verträge mit Ausnahme des Londoner Vertrags vom 14. September 1914 auf⸗ gehoben werden. Die proviſoriſche Regierung ſei bereit, mit den Alltierten einen neuen Vertrag zu ſchlietzen. der hauptſächlich die Intereſſen der Alliierten berückſichtigen, aber auch den neuen Standpunkt des ruſſiſchen Volkes in der Kriegs⸗ und Friedensfrage voll Rechnung trage. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat erklärt ſich hiermit einverſtanden. Auch dieſe Nachricht zeigt wiederum, daß die proviſoriſche Regie⸗ rung aus Halbheiten und Unklarheiten ſich nicht herauszuringen— 5 mag. Nach der hier gegebenen Formei wird der neue Vertrag mit äufſerſter Wahrſcheinlichkeit nur eine Neuguflage der alten ſein mit einigem phraſenhaften Aufputz, d iger der die eigentlichen Eroberungs⸗ abſichten geſchickt umhüllt. Wenn das neue ußland ganz eruftlch einen Frieden ohne nnexionen will, ſo iſt ganz ſicher, daß es auf dem Wege der Verhandlungen ſeiner gegenwärtigen Regierung mit den Alliierten nicht 4 dieſem Ziele gelangt, ſondern die ſchwere Bürde der Entente we terſchleppen muß, deren Zweck heute in der Hauptſache nur iſt, Englands Raub in Afrika und Aſien zu ſichern. — von dem heutigen Rußland auf dem Wege freier Verhandlungen zur Anerkenninis eines Friedens ohne Annexionen gebracht werden könnte, iſt eine Jlluſion, die darum nicht auf⸗ hört, eine 9 ſein, weil ſie auch von der deutſchen Sozialdemokratie geteilt wird. Gerade wieder hat Scheidemann im„Vorwäris“ perſucht. der Regierung die Schuld für das Scheitern ſeiner Stoc⸗ holmer Bemühungen weil ſie ſich nicht für den all⸗ gemeinen Frieden ohne Annexionen und Entſchädigungen ein⸗ ſolebe habe, ſondern für dieſen Frieden nur mit Rußland, weil ſie hn alſo nicht auch Englanp angeboten habe. So llegen die Dinge nicht. Wir würden nur als abſolut friedensbedür n ſein, den Frieden, der auch für uns erträglich iſt, hätten wir nicht erlangt. England will die Fortſetzung des Krieges ſo lange, bis es ſeinen Raub gänzlich geſichert glaubt, darum beingt es Spaltung und Uneinigkeik in die proviſoriſche Regierung, lähmt ihre Friedensaktion und treibt ein 4 piel mit den Formeln der ruſſiſchen Demokratie, um Rußland ſo lange wie möglich noch für ſeine Zwecke auspreſſen zu können. Der einzig gangbare Weg um allgemieinen Frieden geht über den deutſch⸗rüſſiſchen Ausgleich. Sit der unter Dach und Fach, dann wird England zum Frieden⸗ ſchließen gezwungen werden, zur Herausgabe ſeiner Räubereien in Afrikg, im öſtlichen Mittelmeer, in Arabien, Meſopotamien uſw. Aber daß die Verzichterklärungen Deutſchlands und Rußlands zu⸗ ſammen England dazu bewegen würden, nun auch ſeinerſeits zu verzichten und ſeine Annexionen fahren zu laſſen, das iſt nicht vor⸗ ſtellbar, es müßte denn ſein, ſchöne Formel, von Bethmann und Scheidemann zugleich mit Engelszungen verkündet, einen in⸗ neren Umſturz in England hervorgerufen hätte; die Hal⸗ tung der engliſchen Sozialiſten deutet nicht darauf, daß dieſes Wun⸗ der ſich vollzogen hätte, ſie ſind keine Freunde der Verzichtformel, wenn ſie auf England zielt. Die italieniſche Antwort wird geheim gehalten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel, 8..) Sckweiger Blätter melden aus Petersburg: Auf eine Anfrage von extremer Seite, warum die Note der italieniſchen Regierung, welche die Antwort der Note der propiſoriſchen Regierung über die. Kriegsziele bildete, nicht veröffentlicht worden ſei, erklärte Tere⸗ ſtelli, daß die porläufige Geheimhaltung der italieniſchen Antwor“ note auf unmittelbaren und beſonderen Wunſch der italieniſcher Regierung erfolge und ſolange ſtattfinde, bis gewiſſe Ereigniſſe ſich geklärt hätten. 2. Seite. Nr. 290. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den W. Juni 1917. Rußland vor neuen Unruhen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus London geht aus den neueſten Telegrammen der Petersburger Berichterſtatter der Londoner Zeitungen hervor, daß die Zuſtände in der ruſſiſchen Hauptſtadt vollſtändig verworren ſind. Die An arrchiſten⸗ bewegung iſt im Wachſen begrifſen und greift auf die Vor⸗ ſtädte von Petersburg über. Der Zuſtand des verſtärk⸗ ten Schutzes iſt in allen Stadtteilen und in den Vorſtädten, zu⸗ erſt in Wihorg, dem Herd der Anarchiſtenhewegung, proklamiert worden. Es verlautet, daß auch über Kronſtadt das Kriegs⸗ recht verhängt wurde. Sehr ſtarkes Sinken des ruſſiſchen Rubelkurſes in Stockholm. Berlin, 25. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Stockholm wird berichtet: Ein Finanzmann teilte dem Korreſpondenten der „B..“ mit: In einer Geheimſitzung der ſchwediſchen Vankdirek⸗ toren wurde beſchloſſen, von Rußland nur Zahlungen in Scheck⸗ anzunehnien. Er teilte weiter mit, daß der Rubelkurs vor dem Krieg in Stockholm 198, jetzt 42 ſteht. Die Zerrüttung im Heere. m. Köln, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet zur Zerrüttung im ruſſiſchen Heer: Wie wenig an die Möglichkeit eines ruſſiſchen Angriffs auch nur im entfernteſten zu denken iſt, beweiſen die ſtändig zunehmenden Merkmale der inneren Auf⸗ löſung. Die neueſten ruſſiſchen Blätter bringen eine ausführliche dienſtliche Meldung des Generals Tſcherbatſchews über die Meuterei einer ganzen Diviſion. Gegen ein zuletzt meuterndes Regiment wurde eine förmliche Schlacht ge⸗ liefert. Die Garniſon von Kronſtadt beeknt ſich offen als Reſerve für einen bevorſtehenden Ptſch gegen die kriegsluſtigen Elemente in der Regierung. Das Kronſiädter Beiſpiel hat nach dem Zuge⸗ ſtändnis des Verpflegungsminiſters auf ganz Rußland zurückge⸗ wirkt. In Petersburg erſchien ein Regiment bewaffnet vor der Kommandantur und erzwang die Freigabe eines fahnenflüchtigen Offiziers, der unmittelbar nach der Freilaſſung eine Anſprache hielt mit den ſchärfſten Angriffen gegen die vorläufige Regierung, beſonders gegen Kerenski. In Moskau ſind die Gehorſamsver⸗ weigerungen etwas alltägliches. In ebenſo troſtloſer Lage befindet ſich das Eiſenbahnweſen. Die feindlichen Heeresberichte. Engliſcher Bericht vom 24. Juni nachmiklags. Wir machten in der vergangenen Nacht als Ergebnis von Patrouillenunternehmungen ſüdlich der Scarape einige Gefangene. Die feindliche Artillerie war tätig in der Gegend von Croiſilles und Meſſines. — Engliſcher Abendbericht vom 24. Juni. Feindliche Angriffsverſuche ſüdöſtlich von Armentieres. In bei⸗ den Fällen wurde der Feind von unſerem Feuer geſaßt und konnte unſere Gräben nicht erreichen. Im Luftkampf wurden geſtern zwei feindliche Flugzeuge zum Abſturz gebracht, eines wurde außerhalb unſerer Sicht zum Niedergehen gezwungen und ein weiteres inner⸗ halb unferer Linien durch Abwehrgeſchütze heruntergeholt. Eines un⸗ ſerer Flugzeuge wird vermißt. Franzöſiſcher Bericht vom 24. Juni nachmiltags. Ziemlich ſtarke Tätigkeit der beiden Artillerien in der Gegend von Hurtebiſe und Craonne. Südlich von Juvincourt kämpſten unſere Batterien eine heftige Beſchießung unſerer Linien nieder. Die deutſchen Angriffe, die in dieſer Gegend in Vorbereitung waren, kamen infolge der Heftigkeit unſres Feuers nicht zum Vorbrechen aus den eigenen Gräben. In der Champagne ſchlugen wir leicht einen feindliſten Angriff nordöſtlich von Cornillete zurück. In der Richtung auf Auberive führten wir einen Handſtreich aus und brach⸗ ten Gefangene zurück. Franzöſiſcher Abendbericht vom 24. Juui. In der Gegend öſtlich von Vauxaillon brachte ein lebhafter Gegenangriff unſerer Truppen uns wieder in Beſitz eines großen Teils des vom Feind nordöſtlich vom Gehöft Noiſy noch gehaltenen Vorſprungs. Der Artilleriekampf war ziemlich lebhaft im Abſchnitt von Hurtebiſe und auf dem linken Maasufer. Auf der übrigen Front ſetzte das Feuer zeitweilig aus. Belgiſcher Vericht. In der letzten Nacht beſchoß die feindliche Artillerie unſere Ver⸗ bindungen rückwärts Steenſtraate, Dixmuiden und Hetſas. Im Laufe des Tages war die Artillerietätigkeit ſehr ſtark in der Richtung auf Reninghe, Pypegade und Lizerna. Lebhafter Bombenkampf in der Richtung auf Steenſtraate und Fährmannshaus. Unſere Flieger ſchoßen ein feindliches Flugzeug ab, das zwiſchen Zaode und Zevecote niederfiel. Bericht der Orientarmee vom 23. Juni. Patrouillenſcharmützel in der Gegend des Doiranſees. Oeſtlich des Preſpaſees richtete der Feind heftiges Artillerie⸗ und Maſchinen⸗ Eintreffen von Gruppen von Reſerviſten und Antiveniſeliſten aus⸗ gewehrſeuer auf unſere Gräben. Aber angeſichts der kräſtigen Er⸗ widerung unſerer Artillerie verſuchte er keine Infanterieunter⸗ nehmungen. Die Kriegsbeſchädigtenfürſorge. J Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor einigen Tagen hat der Reichsausſchuß für Kriegsbeſchädigtenfür⸗ ſorge einen Aufruf zu einer Sammlung erlaſſen, der in weiten Kreiſen Beunruhigung hervorgerufen hat, da man der Anſicht iſt, daß es ausſchließlich Aufgabe des Reiches iſt, für die Kriegsbe⸗ ſchädigten in ausreichendem Maße zu ſorgen. Wie wir dazu er⸗ fahren, iſt der Aufruf ohne Kenntnis der Heeresleitung erfolgt, die ihm natürlich auch vollkommen fernſteht. Die Heeresverwaltung hält es nach wie vor für ihre vornehmſte Pflicht, mit allen Kräften für die Kriegsbeſchädigten und die Hinterbliebenen zu ſorgen, daß jedes einzelne von Not bewahrt wird. Neben der geſetzlichen Rente, die vom Dienſtgrad abhängig iſt, ſoll den Beſchädigten noch eine Zuſatzrente zugebilligt werden. Die Heeresverwaltung iſt bemüht, alle Härten, die der Krieg gezeitigt hat, aus dem Mannſchaftsverſorgungsgeſetz zugunſten der Betroffenen herauszu⸗ bringen. Herr General Langerman im Kriegsminiſterium ver⸗ ſichert uns, daß er es als ſeine Lebensaufgabe betrachte, die Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinterbliebenenfürſorgefrage in befriedi⸗ gender Weiſe zu löſen und daß alle private Hilfstätigkeit das Reich nicht von der ethiſchen Verpflichtung befreie, die Kriegsbeſchädigten in ausreichendem Maße zu verſorgen und dieſe Fürſorge dürfe nicht auf die Schultern der Wohltätigkeit abgewälzt werden. Letzte Meldungen. Die bergewaltigung Griechenlands. Veniſelos mit der Kabinetisbildung betraut. Athen, 25. Juni.(WT7B. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas: Der franzöſiſche Oberkommiſſar Jonnart hat ſich mit dem Miniſterpräſidenten Zaimis ins Schloß begeben. Er hatte eine lange Unterredung mit dem König. Das Miniſterium ſoll zurückgetreten und Veniſelos mit der Kabinettsbildung beauftragt worden ſein. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Laut Schweizer Meldungen aus Mailand berichten die dortigen Blätter aus Athen, Veniſelos ſei bei ſeiner Ankunft in Athen von den Ententeiſten und Veniſeliſten begeiſtert begrüßt wor⸗ den, aber es ſeien ſtrengſte Maßnahmen getroffen geweſen, um An⸗ ſammlungen der Antivenſeliſten und Anhänger des Königs Konſtan⸗ tin zu verhindern. Trotzdem wurde Veniſelos alsbald nach ſeinem gepfiffen. Es wurden verſchiedene Verhaftungen vorgenommen. Aus dem Telegramm läßt ſich erſehen, daß es zu Unruhen oder zum mindeſten zu ernſten Zwiſchenfällen gekommen iſt, über deren Verlauf die Zenſur die Weitergabe von Einzelheiten nicht ge⸗ ſtattet. Verſeukt. Madrid, 25. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Dem„Imporcial“ zu⸗ folge verſenkten Unterſeeboote in der Nähe von El Ferrol den fran⸗ zäſiſchen Dampfer„Beau“, in der Nähe von Tanger den italieni⸗ ſchen Dampfer„Italia“(5500 Tonnen), mit Eiſen und Kohlen von England für Tarent, in der Rähe von Oviete den norwegiſchen Dampfer, Svind“ aus Farſund mit Koks von Neweaſtle nach Li⸗ vorno. Bei Malaga ſtrandete der engliſche Dampfer„Bayra⸗ mante“. Der Dampfer„Williams“(8000 Tonnen), mit Kohlen aus Cardiff für Genua, iſt in der Nähe von Alicante geſtrandet. Ermächtigung des Präſidenken zur Aufſicht der Lebensmiktel⸗ verſorgung. Baſhington, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das Repräſenten⸗ haus hat mit 365 gegen 5 Stimmen das Geſetz angenommen, das den Präſidenten zur Beaufſichtigung der Verteilung von Lebensmitteln und Brennſtoffen ermächtigt. 152 500 000 Dollar wurden zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt. Durch einen Zuſatz wird die Verwendung von Lebensmitteln zur Bereitung von berauſchenden Getränken verboten. Die franzöſiſchen Wünſche für den Nachfolger Hoffmanns. m. Köln, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der franzöſiſchen Grenze: Die Welſchſchweizer haben bekanntlich die Kandidatur des Genfer Kantonalrates Ador als Rachfolger des zirückgetretenen Bundesrat⸗mitgliedes und Chefs der politiſchen Abteilung Hoffmann aufgeſtellt. Die franzöſiſche Preſſe habe ſofort ihren vollen Segen dazu gegeben. Von beſonderem Intereſſe iſt da⸗ bei, Herr Clemenceau ſeinen Segen dazu erteilt. Er ſtellt in ſeinem„Mann in Ketten“ Herrn Ador das Zeugnis aus, daß er ein hervorragender Bürger ſei, deſſen Sympathien für Frankreich univerſell bekannt ſeien. Nun weiß das Schweizervolk alſo, weshalb Herr Ador der berufene Nachfolger Hoffmanns iſt, für Frankreich wenigſtens. Das Magazin der Feſtung Cuba in die Luft geflogen. Newyork, 24. Juni.(WeB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Nach einem Telegramm aus Havanna iſt das Das gequälte Kuſſenvoll und ſeine Revolution. (Nach Fürſt Krapotkins Memoiren eines Nevolutionärs.) Die große ruſſiſche Revolution wurzelt trotz ihrer äußeren, ver⸗ blüffenden Aehnlichkeit mit den Urſachen und ſelbſt mit einzelnen Er⸗ eigniſſen der gewaltigen Erhebung des franzöſiſchen Volkes im Jahre 1789 doch ſo tief in der ruſſiſchen Volksſeele und in der ruſſiſchen Erde, daß ſie innerlich, in Weſensart und Charakter doch etwas mehr als ſchablonenhafte Wiederholung iſt. Sie iſt als Tochter des Nihi⸗ lismus und der terroriſtiſchen Anarchie vielmehr ſpezifiſch ruſſiſch und dem tatariſch⸗ſlaviſchen, geduldſam⸗fataliſtiſchen Volkscharakter, in dem neben dem weltenentrückten Träumer die Beſtie ſchlummert, ſo angepaßt, wie es ihre Zwingherrin, die unduldſame, verfolgungs⸗ ſüchtige, zaropapiſtiſche orthodoxe Kirche auch war. Welch große Be⸗ deutung der Nihilismus für die Ereigniſſe vom 13. März 1917 hat, das wird erſt klar, wenn wir ſeinen wahren Kern von den Schlacken befreien, den ihm in Weſteuropa in Unkenntnis ruſſiſcher Zuſtände und Volkseigenarten die öffentliche Meinung gegeben hat. In den Augen des überzeugten Nihiliſten war der ſchlimmere Tyrann in Rußland immer der häusliche, geſellſchaftliche, das Leben des Einzelnen in die drückendſten Feſſeln ſchlagende private Deſpotismus, dem ſich niemand in Rußland zu entziehen vermochte und der das ganze ruſſiſche Leben in der Familie, in den Beziehun⸗ gen zwiſchen Offizieren und Soldaten, zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in ſeinen Bann zog. Die Folge war eine ganze Welt von Unſitten und falſchen Anſchauungen, von Heuchelei und„kon⸗ ventionellen Lügen“, von Vorurteilen und moraliſchen Feigheiten, die unter dem frommen Schutz, dem„cant“ der orthodoxen Kirche, das ganze private und öffentliche Leben verpeſtete. Daraus er⸗ wuchs der Nihilismus, der nicht mit dem Terrorismus verwechſelt werden darf. „So wird der Nihiliemus in der Preſſe nicht vom Terrorismus unterſchieden,“ belehrt uns Fürſt Krapotkin in ſeinem zum Verſtänd⸗ nis der gewaltigen Umwälzung in Rußland geradezu unentbehrlichen „Memoiren eines Revolutionärs““), die durch ihre Schlichtheit und Wahrhaftigkeit in der Darſtellung, ihr geniales Begreifen der ruſſi⸗ ſchen Volksſeele, ihren faſt unerſchöpflichen Reichtum an großem, eblen Empfinden Ewigkeitswert beſitzen.„Die revolutionären Un⸗ ruhen— d. h. die Attentate— werden regelmäßig als nihiliſtiſch be⸗ zeichnet. Das iſt jedoch ein Irrtum. Den Nihilismus mit dem Ter⸗ rorismus zuſammenzuwerfen, iſt ebenſo verkehrt als eine philoſo⸗ phiſche Bewegung wie den Stoicismus oder den Poſitivismus mit einer politiſchen Bewegung, z. B. dem Republikanismus, zu indenti⸗ fizieren. Der Terrorismus wurde zu einem gegebenen hiſtoriſchen Zeitpunkt durch beſtimmte beſondere Momente des politiſchen Kam⸗ pfes ins Leben gerufen. Er hat beſtanden und hat ſeine Ende ge⸗ funden. Er kann wieder aufleben und wieder verſchwinden. Aber der Nihilismus hat dem ganzen Leben der gebildeten Klaſſen Ruß⸗ lands ein eigenes Gepräge aufgedrückt, deſſen Nichtvorhandenſein im weſteuropäiſchen Leben uns bedauerlich erſcheint.“ Die Verwechſlung zwiſchen dem Nihilismus, in dem der Kern der Revolution ſteckt, und dem Terrorismus, ihrem anarchiſtiſchen Bluttäufer, erklärt ſich damit, daß die meiſten Terroriſten Nihiliſten waren. Die Uranfänge des die große Revolution ſeit dem Jahre 1906 ſyſtematiſch einleitenden Terrorismus ſind in der revolutionären Brandſtiftungsepidemie des Sommers 1862 enthalten. Krapotkin weiſt hier nach, daß die unvollkommene und unkluge Art der Leib⸗ eigenenbefreiung, in der wir auch die Urſache aller geweſenen und aller zukünftigen Bauernerhebungen zu erblicken haben, unter den Bauern, die einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung in allen ruſſiſchen Städten ausmachen, viel Gärungsſtoff erzeugte.„So oft aber im Laufe der ruſſiſchen Geſchichte ſolche Gärung Platz griff, hat es an anonymen Brandbriefen und auch an Brandſtiftungen nicht gefehlt“. Auch hier war das der Fall. Der Reformen zu⸗ neigende Zar, der Bauernbefreier, warf ſich wieder der Reaktion in die Arme, Krapotkin berichtet uns, in welch charakteriſtiſchen Form das Alexander II. gelegentlich einer Parade bekundete: „Als die Parade vorüber war, rief Alexander TI. laut:„Die neuernannten Offiziere hierher!“ Wir!) bildeten um ihn, während er zu Pferde blieb, einen Kreis. Hier ſah ich ihn in einem ganz neuen Licht. Der Mann, der im folgenden Jahre die Rolle eines blutdürſtigen und rachſüchtigen Unterdückers des polniſchen Auf⸗ ſtandes zu ſpielen vermochte, trat mir ſchon hier bei ſeiner Anſprache an uns in dieſer Geſtalt leibhaftig vor Augen. In ruhigem Tone begann er:„Ich wünſche Ihnen Glück; Sie ſind Offiziere.“ Er ſprach dann von Soldatenpflicht und loyaler Gefinnung, wie es bei ſolchen Anläſſen zu geſchehen pflegt.„Sollte aber einer von Ihnen,“ fuhr er fort, wobei er jede Silbe ſcharf betonte und ſein Geſicht ſich plötzlich vor Zorn verzerrte,— ſollte einer von Ihnen— was Gott verhüten möge— ſich il⸗lo⸗yal gegen den Zaren, gegen den Thron und Vater⸗ land zeigen, merken Sie wohl, was ich ſage, ſo wird ihn die volle Strenge des Geſetzes treffen ohne das ge⸗ring⸗ſte Er⸗bar⸗men!' Die Stimme verſogte ihm, ſein Geſicht trug einen feindlichen Ausdruck Magazin der Feſtung Cuba vergangene Nacht in die Luft geflogen. Die ganze Stadt wurde erſchüttert. Eine Perſon wurde getötet und viele verletzt. Es heißt, daß eine in der Nähe des Magazins niedergelegte Bombe die Urſache der Exploſion war. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Nach einer Meldung des Züricher Tagesanzeigers hat Frankreich in den letzten Wochen Italien mehrere komplette Flieger⸗ geſchwader und ſchwere Artillerie ſamt Mannſchaften ge⸗ liefert. Außerdem trafen aus England mehrere neue ſchwere Batterien und aus Amerika rieſige Minenwerſer und fliegende an der Iſonzofront ein, woraus men auf neue An⸗ griffe an der italienſchen an ſchließen dürfte. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Berichten haben die Polizeikommandanten ver⸗ ſchiedener welſchſchweizeriſcher Städte auf Veranlaſſung der Genfer Staatsbehörden die Abhaltung weiterer Proteſtkund⸗ gebungen und Verſammlungen wegen des Falls Hoffmann unterſagt. Chriſtiania, 25. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Dem Telegramm⸗ büro Tidens Tegn zufolge iſt kürzlich von der deutſchen Regierung bei der norwegiſchen Regierung die Mitteilung eingelaufen, daß von Hintze, ſeit 1914 deutſcher Geſandter in Peking, zum deut⸗ ſchen Geſandten in Chriſtiania auserſehen ſei. Die norwegiſche Regierung antwortete, ſie habe nichts dagegen einzu⸗ wenden. Wie bereits gerüchtweiſe verlautet, wird der hieſige deutſche Geſandte Dr. Mihahelles vermutlich demnächſt Chriſtiania verlaſſen. Haparanda, 25. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Petersburger „Isweſtija“ verurteilt die Haltung der engliſchen Matroſen gegenüber Macdonald. Wir glauben feſt, daß kein Verſuch einzelner Gruppen die weitere Entwicklung des Kampfes der Weltdemokratie für die Beendigung des Krieges aufhalten wird. Wir glauben feſt, daß ſich täglich, ja ſtündlich die Kräfte der Weltdemo⸗ kratie feſter fügen. Retzte Handels⸗Ilachrickten. Frankfurter Wertpapierderse. Frankfurt a.., 25. Juni.(Pr.-Tel.) Die ſeste Grund- stimmung der vergangenen Woche übertrug sich auch auf die neue, wenngleich der Verkehr im allgemeinen ein— Aus- Sehel behielt, da die erhöhten Kurse neue Käufe zunächst nicht in erheblichem Umiang an den Markt führten. Was die Einzel- heiten betrifft, so war bei zinn das Hauptinteresse auf ein- zelne Montanaktien gerichett. Bei fester Tendenz sind Deutsch- Luxemburg, Buderus und Phönix anzuführen. Bochumer und Karo gut behauptet. Das Interesse jür Fahrzeug Eiseuach ver⸗ mochte sich auf den Beschluß der heute stattgehabten Aufsichts- Sitzung zu erhalten. Benz und Kleyer kaum behauptet. Von son⸗ stigen Rüstungsaktien schwächten sich Rheinmetall ab. Deutsche Maschinen, auch Ettlinger, lagen schwach. Augsburg-Nürnberg nahmen schwankende Haltung ein. Unter den chemischen Aktien fanden Griesheim Beachtung. Elektrowerte kaum verändert. Etwas Böher stellten sich Aschaffenburger Maschinenpapier, Gummi- eter, Mainzer Gas. Schiffahrtsaktien kaum beachtet. Deutsche Erdölalktien lagen mäßig höher. Vorübergeliend wurden Türken⸗ lose gehandelt, dessen Kurs anziehlen konnte. Später trat auf den meisten Gebieten Abschwächung ein, hervorgerufen durch Reali⸗ sationen, welche vereinzelt in Spezialwerten mehr zum Ausdruck kamen. Pege wurden Mexikaner gehiandelt und höher bezahlt. Heimische Anleihe gut behauptet. Von ausländischen Russen ver, einzelt erhott. In Japaner bestand einige Nachfrage. Privatdiskont 4% Prozent. Der Schluß der Börse war ruhig, die Kurse waren vereinzelt etwas schwächer. Adlerwerke Kleyer erfuhren eine neuè Steigerung. Beruner Wertparferbörse- Berlin, 25. Juni. An der Börse gewann das Geschäft kei- nen größeren Umang. Die bevorstehende Ferienzeit verstärktg die Neigung 2u Realisationen. Die hiermit teilweise im Zusam menhaug stehenden Absctwächungen hielten sich aber angesicht der allgemein herrschenden zuversichtlichen Stimmung in rec mäißigen Grenzen. Im Verlaufe stiegen Harpener auf rheinische Käufe, was den Anstoß zu einer Belestigung des Montanmarkt⸗ gab. Hieraus zogen besonders Phönix, Gelsenkirchener 1 Beutsch-Luxemburger Nutzen. Als gebessert sind ferner Rlieitt, Stalll Zu erwälmen!' Gut behauptet blieben Deutsche Erdöl, Dyna“ mit, Haimler und Kalle Eisenhüitte. Auf dem Anleitemarkt be kkunicdeten russische Priorititen und mexikanische Anleihen ziem- lich ieete Haltung. Für 3- und 3,5Proz. Anleihe bestand Kauflust, Berliaer Produlgenmarhr Frbäunarkt unverändert. Berlin, B. Juni. Die aus allen Teilen Deutschlands b hanat gewordenen Mitteslungen über die Regenfälle lassen rech ünskige Auesichten für die neue Erute erkennen, zumal die ver“ Sinzelte Gefahr der Notreiſe des Roggens behoben zu sein Scheia Im hiesigen Verkehr blieb es auch heute still. Das wickelte Sichh melir und niehr von Konto zu Konto ab. Saatartileel, wie Seradella, Spörgel, Lupinen umd Wicken sind bei sehr spär, lichem Angebot dringend begehrt. Die Heuernte schreitet rüstig jort und läßt einen über dem Durchschnitt stehenden Ertrag. hoflen. Neue Zufuhren diirften baldigst zu erwarten sein. blinder Wut, wie ich ihn als Kind in den Augen der Srundheren bemerkt habe, wenn ſie ihren Leibeigenen drohten, ſie bis aufs B 10 peitſchen zu laſſen. Heftig ſtieß er ſeinem Pferde die Sporen in die Weichen und ſprengte davon. Am nächſten Morgen, 14. Juni, wut, den in Modlin in Polen drei Offiziere erſchoſſen, während ein Sol dat, namens Spur, unter den Spießruten ſeinen Geiſt aufgar, „Reaktion, mit Volldampf rückwärts!“ ſagte ich mir, als wir zu Korps zurückgingen. Würde Alexander U. damals im Zuſammenhange mit den Emanzipationsgeſetz Rußland eine Verfaſſung gegeben und gegen, die Korruption angekämpft haben, die Revolution wäre niemals a 1 gebrochen. Was ſein Enkel, der Not gehorchend, nicht dem eigenen, Triebe, im Jahre 1905 dem Lande gewährte, mußte zu einem Natie, nalkonvent werden, der ſich wie die erſte und zweite Duma zum He aller konſpiratoriſchen Umtriebe und Steigerungen entwickelt Was Krapotkin über die revolutionäre Konſpiration berichtet, W. er über die Korruption der Verwaltung und die Demoraliſation de Hofgeſellſchaft zu ſagen weiß, das lieſt ſich merkwürdig eitgemäh⸗ Auch folgendes gehört hierher: „So groß war der Einfluß des Hofes auf di⸗ Betersburge Geſellſchaft, daß Eltern, auf deren Tochter ein Gr. erſt ſein Auge geworfen hatte, alles mögliche taten, ihr Kind in die hohe Perſen, lichkeit wahnſinnig verliebt zu machen, obgleich ſie recht gut wuhech daß eine Ehe unmöglich war, da es den ruſſiſchen Großfürſten me erlaubt iſt, eine„Untertanin“ des Zaren zu heiraten. Die Umer⸗ lüung, die ich eimnal in einer„anſtändigen“, mit dem Hof in 81 indung ſtehenden Familie mit anhörte, nachdem der Thronen, zwei⸗ oder dreimal init einer ſiebzehnjährigen Tochter des Haten getanzt hatte, und die Hoffnungen, denen die Eltern Ausdruck gaben, gingen über alle meine Vorſtellungen hinaus.“ aſchen Die Sittenloſigkeit der Bojaren war es, die den rufſiſchne Bauer zur Zeit der Leibeigenſchaft am meiſten dem alten Regipie entfrembete. Die„ſchweigende ruſſiſche Erde“ wie Turgenſew en duldſame Landbevölkerung, das gequälte Ruſſenvolk der Stepent⸗ nennt, wird dieſer Revolution erſt die Weihe geben; ſie wird dehn ſcheiden, wetchen Weg ſie geht. Dankbar iſt ſie dem, der es verſt ihr ſie zu befreien und zu löſen aus dem Bann der Zwingherren, die trotz der Emanzipation gebleben ſind. zunit ge⸗ Krapotkin ſchildert dann noch in ſeinen mit Recht berühm der wordenen„Memoiren eines Revolutionärs“ ebenſo meiſterlich ſichen Form als vornehm in der Sache alle übrigen ſpezifiſch ruſſiſ die Ausartungen des alten Regimes, die das Volk ſchließlich in. Arme der Umſtürzler und der konſpiratoriſchen Agitation tr mußten. Das ganze ruſſiſche Volk hat hier einen Schilderer Ranges gefunden. Man wird, wie Georg Brandes im Vorwor ) Erſchienen in der Memorienbibliothek von Robert Lutz in Stuttgart. 8. Auflage. 2 Bände. 25*) Krapotkin gehörte zu den neuernannten Offtzteren. e in⸗ treffend ſchreibt,„in Krapotkins Memoieren alle die Elemente fin rS ——— 2———— * Nr. 200. 2. Seite Nus Stadt und Cand. Aain dem h ausgegsichnet Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Kla ſe ausgezeichnet wurde Leutnant und Kompagnieführer Hermann Köther. Herr Köther befindet ſich ſeit Kriegsausbruch im Felde und iſt der Neffe des Kaufmanns Friedrich Bacher und Enkel der Frau Bacher⸗Gutenthal, Hofball iſterin a. D. Die Ablieferung getragener Uniformen erfolgt noch immer nicht in dem Maße, wie es im Intereſſe unſerer Kriegswirtſchaft wünſchenstoert erſcheint. Bekanntlich ſollen die ab⸗ gelieferten Uniformen für Zivilbeamte, insbeſondere für die der Poſt, Eiſenbahn und Polizei, umgearbeitet werden, um ſo den vorhan⸗ denen Beſtand der neuen Uniformſtoffe nach Möglichkeit zu ſtrecken. Gerade die mittleren und unteren Beamten leiden unter den Kriegs⸗ teuerungsverhältniſſen beſonders ſchwer. Es ſoll daher durch die iederverwendung dieſer getragenen Uniformen zugleich angeſtrebt werden dieſen 5 die Möglichkeit zu bieten, ſich mit verhältnismäßig billigen Uniformen zu verſehen. Wenn man dazu noch bedenkt, daß die Umarbeitung der abgelieferten Uniformen mit nicht unerheblichen Unkoſten verbunden iſt, ſo wird man dazu kom⸗ men, die Erwartungen auf das Entgelt, das für die abgelieferten Uniformen gewährt werden kann, nicht zu hoch zu ſpannen. Jeden⸗ falls ſind aber die Richtpreiſe ſo feſtgelegt, daß ſie die frühere Be⸗ zahlung durch die Althändler in der Regel überſchreiten. Es muß aber immer wieder darauf hingewieſen werden, daß es für den Veräußerer nicht in erſter Linie darauf ankommen darf, für ein getragenes Uniformſtück einen möglichſt hohen Gewinn zu erzielen, ſondern daß es allgemeine vaterländiſche Pflicht iſt, jedes entbehrliche Uniformſtück dieſer Bewirtſchaftung zuzuführen, auch wenn dabei kein großer Gewinn abfällt. Wer wirtſchaftlich dazu in der Lage iſt ſollte 9— nicht auf den Pfennig ſehen; je mehr Uniformen unentgeltlich abgeliefert werden, deſto billiger können ſie nach Umarbeitung an die unter den Verhältniſſen leidenden Beamten abgegeben werden. Ein Unrecht gegen die Allgemeinheit bedeutet es, ietzt noch getragene Uniformen im Schranke aufzubewahren, wo ſie ungenützt hängen und häufig noch durch Mottenfraß ſchadhaft wer⸗ den. Jedes Stück muß vielmehr in heutiger Zeit wieder nutzbar ge⸗ macht werden. Sehe alſo ein Jeder ſeine Schränke daraufhin nach, ob er dort noch ein überflüſſiges nicht dringend gebrauchtes Uniform⸗ ktück hängen hat. Ob es viel oder wenig getragen, vorſchriftsmäßig oder veraltet iſt, kommt nicht in Betracht weil jede Uniform noch eine Verwendung findet. Jede Altbekleidungsſtelle nimmt die Uni⸗ ſormen an. *Ferienſonderzüge mit Jahrpreisermäßigung werden nach einer im Aragenlel dieſer Run von der Eiſenbahndirektion Mainz veröffentlichten Bekanntmachung in dieſem Jahre nicht befördert. Dagegen werden die, wo es zur Abwicklung des Verkehrs erforderlich wird, Sonderzüge mit beſchränkter Platzzahl gefahren. 'Reichsfaßſtelle. Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Herr Ge N Dr. Beutler, der Reichskommiſſar für bür⸗ erliche Kleidung, iſt vom Reichskanzler auch zum Reichskommiſſar 0 Faßbewirtſchaftung beſtellt worden. Der geſchäftliche eil dieſer Faßbewirtſchaftung wird von der Kriegswirtſchafts⸗ Aktiengeſellſchaft, Geſchäſtsabteilung der Reichsbekleidungsſtelle, be⸗ orgt werden. Am 18. Juni hat die erſte Sitzung des bei der i-Aktiengeſellſchaft gebildeten Arbeitsausſchuſſes für Per in dem neben Vertretern der Be⸗ 0 ertreter aller intereſſierten Kreiſe, der Fabrikanten, Pönmer—0——— vertreten ſind. In diefer Sitzung wurden die demnächſt zu ergreiſenden Maßnahmen, insbeſondere eine zu erlaſſende Bekanntmachung über Beſtandserhebung und Beſchlag⸗ hahme, beraten. Nach den Erklärungen des Herrn Reichskommiſſars * ir Faßhandel und Faßfabrikation, ſoweit möglich, durch behördliche 9 die Abei aßnahmen unbehelligt bleiben; die Erſaſſung der benötigten Fäſſer 2 In Intereſſe der Fäſſer brauchenden Kriegsgeſell⸗ ften in erſter Linie auf vertraglichem Wege beabſichtigt, von teignungen ſoll, ſoweit tunlich, Abſtand genommen wer en. *Beſtaktung. Geſtern Rachmittag fand unter großer Beteiligung Beſtattung des Kaſſiers Friedr. Ziegler des Liberalen tervereins ſtatt. Mit zu Herzen gehenden Worten würdigte der iſtliche den edlen Charakter des Verſtorbenen, der leider viel zu h ſeiner Familie und ſeinen Parteifreunden entriſſen wurde. nter Vorantritt des Tambourkorps der Fabrikfeuerwehr von Heinrich Lanz wurde der Verſtorbene, der bei Heinrich Lanz als Schloſſer tätig war, zur letzten Ruhe geleitet. Kränze wurden nieder⸗ gelegt ſeitens ſeiner Mitarbeiter, der Fabrikfeuerwehr u. der Arbeiter SGe kteri der Firma Iſak Kahn u. Co., in welchem Betriebe 4 ie füneſte Tochter—9 lange Jahre als Bürobeamtin tätig iſt. 4* hat die See angewieſen: 1. berechtigte Wünſche der fetzt ens des Liberalen Arbeitervereins der Vorſitzende, 9 8* in zu Herzen gehenden Worten die unvergeß⸗ lchen Verdienſte hervorhob, welche ſich der Verſtorbene um den rein erworben hat. D. Jugendwehr. Das ſtellv. Gen.⸗Komm. des 14..⸗K. lingeſtellten Jungmannen betr. die Wahl eines Truppenteils der affe, zu der ſie austehoben ſind, nachträglich durch Verſetzung zu Erütckſichtigen; 2. zur Förderung der Beſtrebungen der Jugendwehr Lute Jungmannen zur Teilnahme an den im Juli ſtattfindenden Wett⸗ imoſen im Wehrturnen an den in Betracht kommenden Sonntagen beurlauben, ſoweit dienſtliche Bedenken nicht vorliegen. Polizeibericht vom 25. Juni(Schluß). unfälle. Am 21. d. Mts. nachmittags fiel einem 56 Jahre ulten verheirateten Taglöhner von hier im ſtädt. Gaswerk Luzenberg Leint—— ein eiſerner Haken in das Geſicht und verletzte — en, aus denen ein bewegtes Leben beſteht: Idylle und Tragödie, Frama und Roman, Hofleben und Gefängnisleben, ein Leben auf len Höhen der Geſellſchaft mit Kaiſern und Großfürſten, ein Leben ke Armut unter Proletariern in London und der Schweiz. Er war Kiſerlicher Kammerpage und ein armer Skribent, er hat das Leben es Studenten, des Offiziers, des Mannes der Wiſſenſchaft, des Ent⸗ Kungsreiſenden, des Adminiſtrators, des Gefangenen und des ver⸗ Unten Agitators geführt. Er iſt der Spionage und dem Mord⸗ tentate ausgeſetzt geweſen wie ein ruſſiſcher Kaiſer.“ Seine Erinnerungen, von einer Intimität und einem Stim⸗ IHaugsgehalt, die an Turgenjew erinnern, zählen mit Fug und ech nicht nur zu den beſten Schilderungen der ruſſiſchen Bolksſeele Miesen den Tragödien der Menſchheit ſich angliedernden Freiheits⸗ ſen, ſondern ſie gehören auch zu den wertvollſten Dokumenten 1 kulſichen Revolution, von der Fürſt Lwow elegiſch be⸗ Kuptet hat, daß ſie erſtbeginnt und deren Begreiſen und volle Pürdigung' uns Krapotkins glänzende Schilderungen weſentlich er⸗ Ichtern. Vor allen Dingen aber beweiſen ſie, daß die großen Um⸗ Klzungen, die ſich gegenwärtig in Rußland vollziehen, ihr eige⸗ s Gepräge haben, ruſſiſcher ſind und tiefer und feſter in der Uhuälten ruſſiſchen Volksſeele wurzeln, als gemeiniglich angenom⸗ n wird. 1 Rus dem Mannheimee Runſtleben. der Hochſchule ſür Muſtk in Maunheim 5 nohmen demnä die Schlußveranſtaltungen ihren Anſang. Am bonnerstag, 28. Juni findet im Bernhardushof das erſte nzert mit Orcheſter ſtatt, in welchem Klavierkonzerte von thoven(Gs⸗dur), Grieg und Schumann(Rklaſſe Hans ruch), Geſangsſoli(Klaſſe Georg Keller) und ein Violoneell⸗ nnzert(Klaſſe Carl Müller) zum Vortrag kommen. Es folgt am Unstag, den 30. Juni ein Kammermuſikabend mit Geſangsvorträgen den Klaſſen Birkigt, Müller und Keller im Kaſino. Pendaſelbſt finden je 4. und 9. Juli Vortragsabende der Klaſſen Ueberg⸗Perron ſtatt und em 7. Juli ein Vortragsabend der lühlen des Direktors Profeſſor Zuſchneid und Hillizer. Das e Konzert mit Orcheſter(Klaſſe Rehberg Perxon)— Birkigt) erum im Bernhardushof— iſt auf Mittwoch, den 11. Jul eſetzt. Die Prüfungsaufführung der Opernſchule des Großh. und Nationaltheaters mußte auf den Schluß der Theaterzeit ver⸗ werden und findet am Montag, den 16. Juli ſtatt.— Sämtliche anſtaltungen beginnen um 7¼½ Uhr. Programme zu den einzelnen uden, ſowie Eintrittskarten zu den beiden Konzerten mit Orcheſter a in den Muſikaltenhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule Muſtk, I. 2, 9 auf und ſind daſelbſt erhältlich. 7 ihn erheblich.— Im Hofe eines Fabrikanweſens auf dem Linden⸗ hof geriet in der Nacht vom 22. zum 28. ds. Mts. ein 18 Jahre alter Schloſſer von Ludwigshafen mit dem rechten Fuß unter das Rad eines Rollwagens und erlitt eine erhebliche Quetſchung. Die Verletzten wurden mit Droſchken ins Allgem. Krankenhaus verbracht.— Eine 51 Jahre alte Bahnbeamtenwitwe von hier hat am 21. ds. Mts. nach⸗ mittags auf dem hieſigen Friedhof den rechten Fuß verſtaucht. Die Verletzung verſchlimmerte ſich derart, daß ſie am 22. ds. Mts. ins Allgem. Krankenhaus aufgenommen werden mußte.— Geſtern Vor⸗ mittag etwa um 11 Uhr wurde ein 49 Jahre alter verheirateter Land⸗ wirt aus Bargen vor dem Hauſe E 1, 2 durch eigene Unvorſichtigkeit von einem Straßenbahnwagen umgefahren. Er geriet dabei unter die Plattform des Wagens, erlitt aber glücklicherweiſe nur am rechten Ohr und Hinterkopf leichte Hautabſchürfungen. Durch den Vorfall entſtand ein größerer Menſchenzuſammenlauf. Körperverletzungen wurden verübt und gelangten zur Anzeige: Auf dem Parkring durch Schläge mit einem geſchloſſenen Taſchenmeſſer auf den Kopf und im Hauſe H 3, 11, woſelbſt eine Fenſterputzersehefrau ihr 4 Jahre altes Kind mit einem Rohrſtock ſchwer mißhandelte, ſodaß das Kind ins Krankenhaus aufgenommen werden mußte. Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrrä der entwendet: Am 15. 6. ein Göricke⸗ Rad, Fabr.⸗Nr. 264467, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen, auſwärts⸗ gebogene Lenkſtange mit roten Griffen. Am 16. 6. ein Göricke⸗ Rad, ſchwarzer Rahmen und Felgen, geflickte Mäntel und Schutz⸗ blech, zerriſſene Lederhandgriffe“ Am 18. 6. ein Fahrrad, Marke Mons⸗Pfeil, Fabr.⸗Nr. 92296, ſchwarzer Rahmen und Felgen mit grünen Streifen, auſwärtsgebogene Lenkſtange mit ſchwarzen Horngriffen, ſchwarze Schutzbleche. Am 21. 6. ein Triumph⸗Rad, Fabr.⸗Nr. 211590, ſchwarzer Rahmen und Felgen mit weißen Strei⸗ fen, dunkler Sattel, Torpedofreiliuf. Beſchlagnahmtes Fahr⸗ La d. Am 3. 6. wurde einem jungen Mann am Neckardamm ein Farrad abgenommen, welches zweiſellos von einem Diebſtahl her⸗ rührt. Das Rad kann bei der Krimminalpolizei hier angeſehen werden. Beſchreibung: Marke Wanderer, ſchwarzer Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange, ohne Griffe, noch gut erhaltene Mäntel. Ferner wurden entwendet: In der Nacht vom 22.23. 6. aus einem Stalle in Neuoſtheim, 2 weibliche Rieſenſcheckhaſen, 1 weißes und ein gelbgeſchecktes Huhn. Die Hühner wurden am Tatort geſchlachtet. BVerhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbaxer Handlungen, darunter ein Schloſſer von Oggersheim wegen Betrugs und eine Kellnerin von Ludwigshafen und eine Fabrikarbeiterin von hier, beide wegen Diebſtahls. verbandstag des verbandes Bad. Grund⸗ und Hausbeſtter⸗ Vereine. )(Eitlingen, 25. Juni. Geſtern fand hier der 15. ordentl. Verbandstag der Bad. Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ vereine ſtatt. Der Vorſitzende der Tagung, Hauptlehrer a. D. Hoffmann von Mannheim, bedauerte in ſeiner Eröffnungsan⸗ ſprache die fortwährende Belaſtung der Hausbeſitzer durch Steuern, die zunehmende Steigerung der Mietverluſte und die Schwierigkeiten auf dem Gebiete des Hypothekenmarktes. Am ſchlimmſten ſtehe es mit den Hypothelen⸗Zins⸗Rückſtänden. Es ſei abſolut unmöglich, dieſe Rückſtände ſofort nach dem Kriege zu bezahlen. Deshalb ſei dringend zu wünſchen, daß die rückſtändigen Zinſen kapitaliſiert wer⸗ den und die Rechte der erſten Hypothek erhalten. Die kapitaliſierte Zinſenhypothek müßte dann geſtundet und jährlich eine Abzahlungs⸗ quote feſtgeſetzt werden. Der Vorſitzende berichtet dann über die Dätigkeit des Verbandes, der z. Zt. 10 908 Mitglieder zählt. Eingehend hat ſich der engere Vorſtand mit der Beſchaffung von Wohnungen für kinderreiche Familien und mit der Anſiedlung von Kriegsinvaliden befaßt. Als Notwendigkeit wurde die Gründung einer Hausbeſitzerkammer bezeichnet. In der Ausſprache wurde dieſe Forderung unterſtützt und betont, man ſolle ſich mit der ablehnenden Antwort des Miniſteriums des Innern nicht zufrieden geben, ſondern weiter an der Erreichung dieſes Zieles arbeiten. Ein⸗ gehend beſprochen wurde ſodann die Entſchädigung von Fliegerſchäden, Die Verſammlung beſchloß hierzu, der Vor⸗ ſtand möge die Regierung bitten, die Auszahlung der Entſchädigun⸗ gen der durch Fliegerangriffe geſchädigten Hausbeſitzer möglichſt zu beſchleunigen. Nach Genehmigung des Kaſſenberichts und des Vor⸗ anſchlags ſprach Gemeindebevollmächtigter J. Humar aus Mün⸗ chen über die Löſung der Realkreditfrage durch Selbſt⸗ hilfe. Der Redner legte die Wege dar zur Erreichung eines ge⸗ ſunden bodenſtändigen Hausbeſitzes und empfahl die Gründung einer Landesbank, die auch von den Hypothekenbanken unterſtützt werde. An eine Ausſprache, die ſich an den Vortrag anſchloß, an⸗ knüpfend, wurde beſchloſſen, eine ſiebengliedrige Kommiſſion zu wählen, welche die Gründung einer Landesbank für Hypothekenſchuͤtz zu prüfen und das Ergebnis der Prüfung einer außerordentlichen Landesverſammlung vorzulegen hat. Nach einigen kurzen geſchäft⸗ lichen Erledigungen wurde die Tagung geſchloſſen. Nus dem Sroßherzogtum. oc. Heidelberg, 24. Juni. Das fünfjährige Söhnchen des Bier⸗ kutſchers Beck ſpielte in Abweſenheit ſeiner Mutter am Gasherd und zündete eine Flamme an. Das Kind legte Papier darauf, welches die Kleider in Brand ſetzten, ſodaß der Knabe ſchwere Brandwunden erlitt und ſtarb. 2 Von der Bergſiraße, 23. Juni. Die Gewitterregen der letzten Wochen hatten bisher nicht vermocht, den durſtigen ausgetrockneten Boden nur halbwegs zu tränken. Die verſchiedenen Getreidearten kamen dabei noch fort und ſtehen meiſt recht ſchön und reichlichen Körnerertrag verſprechend da; aber die Kartoffel⸗ und Futterfelder haben unter der Trockenheit gelitten, ebenſo die Wieſen, die teilweiſe alle Fluren, beſonders auch für Obſt und Reben, die meiſt ſchon gut verblüht haben, kam der ausgiebige Regen am Donnerstag ſehr er⸗ wünſcht. Alles iſt dadurch erfriſcht worden und kann jetzt weiter⸗ gedeihen und ausreifen. Auch dem Tabak, der übrigens die Hitze meiſt gut überſtanden hat, ſowie den Rübenäckern kam der Regen recht gelegen. Die ländliche Bevölkerung ſchaut hoffnungsfreudiger der Ernte entgegen. W. oc. Freiburg, 24. Juni. Der Führer der badiſchen Zentrums⸗ partei, Geiſtl. Rat Th. Wacker, der, wie gemeldet, vor mehreren Wochen ſchwer erkrankt iſt, hat ſich lt.„Bad. Beobachter von ſeinem Leiden ſoweit erholt, daß er untertags das Bett auf einige Stun⸗ den verlaſſen und ſich im Freien ergehen kann. In einigen Wochen wird er wieder die Meſſe leſen können. Gerichtszeitung. * Mainz, 23. Juni.(W7B. Der Hauptmann der Landwehr a. D. Philippi, früher Vorſtand des Pionierheeresparks Mainz und Teilhaber der Maſchinenfabrik Wiesbaden, iſt durch ein Kriegs⸗ gericht zu Mainz wegen Beſtechlichkeit in 3 Fällen und vorſätzlich Unrichtiger Abſtattung dienſtlicher Berichte in zwei Fällen zu drei Jahren Gefängnis und Dienſtentlaſſung verurteilt worden. 6 Monate der Unterſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. Die dem Verurteilten zugefloſſenen Beſtechungsgelder wurden dem Staate für verfallen erklärt. Das Urteil iſt noch nicht rechtskräftig geworden. Sportliche Runoͤſchau. * B. f. R.(), M. F. G. Phönix(). Die alten und ſtärkſten Rivalen des Neckargaues trafen ſich geſtern abermals zu einem Ent⸗ ſcheidungsſpiel. Es war die Wiederholung des ſ. Z. vom V. f. R. wegen Unpäßlichkeit des Schiedsrichters abgebrochenen und mit Pro⸗ teſt belegten Spiels, welches vor einigen Wochen auf dem V. f..⸗ Platz ausgetragen wurde. Seit Kriegsbeginn haben ſich die beiden Mannſchaften wiederholt getroffen. Immer errang die Mannſchaft vom M. F. G. Phönix einen knappen Sieg. Hierbei ſei das Spiel vom November 1915 nochmals erwähnt, bei dem nach kurzem Kampfe, eine Minute vor Schluß des Spieles, die M. F. G. Phönix durch einen gerechten Elf⸗Meter ihr einziges Tor erzielte. V. ſ. R. hatte Keſtern geſtern ſeine Mannſchaft mit zwei altbekannten Pforzheimer Spielern verſtärkt, und ſiegte über die M. F. G. Phönix, welche eiwas geſchwächt antrat und außerdem infolge des Ausſcheidens eines Spielers durch einen ſchweren Unglücksfall nur mit 10 Mann vertre⸗ ten war, mit 2 Toren gegen 1. Das Tor von M. F. G. Phönix wurde wie ſchon in verſchiedenen Spielen, auch diesmal durch einen Elf⸗ Meter erzielt. abgemäht ſind und von welchen das Heu gut eingebracht wurde. Für — Handel und industrie Gruppe der Rhein- unc See-Schiffahrts- Seselischaft im Jahr 1916. Nach dem Bericlrt des Vorstandes dieser in Köln ausässigen Gesellschaft zeichnete sich das Geschäftsjahr 1916 durch reich- liche Wasserführung des Rheinstroms aus. An keinem Tage des Jahres zeigte der Kauber Pegel unter 1,70 m, während Hock⸗ Wasser den Schiflahrisbetrieb iur an wenigen Tagen erschwerte. Mit Jahresschluß trat allerdings starkes Hochwasser ein, das sich in das neue Jahr fortsetzte. Die Rheinschiffahrt erfreute sich nicht unbeträchtlicher Vermehrung der zu befördernden Mengen. Außer Steinkohlen und Koks aus den Bergwerken des Rühr⸗ bezirks kamen talwärts inshesondere Eisenerze in Frage. Die Zufuhren von Stückgut blieben gering, was— abgesehen von der durch den Krieg bedingten Verminderung der Exzeugung auch auf sehr bedäuerliche Vernachlässigung des W durch die in Betracht kommenden Versender zurückzuführen IS. Die Einrichtung der Sckiflahrtsabteilung hat hierin grundsãtzlich Wandel 8 allerdings werden die für das Geschäft zu erhoffenden Erfolge erst für das laufende Jahr auszuweisen sein. „Der Schleppkahndienst beförderte fast ausschließlich Kohlen und Koks, da die Güterbeförderung über die Seeläfen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen nach wie vor nahezu Völlig ruhte. Um so fühlbarer machte sich, daß sich die Frachten für Steinkohlen, welche denen der Koklenkonſors angepaßt sind, im Hinblick auf die außerordentlich gestiegenen Selbstlcos sowie die erheblichen Hemmungen des Schikahrtsbetriebes a durchaus unzureichend erwiesen; in der zweiten Jahreshä lſte Waren sie geradezu verlustbringend. Ein Teil der Schleppkähne, der in dem ersten Halbiakre noch unbeschäftigt und als Lager- Schifle für Kriegsvorräte still lag, wurde in der zweiten Hältte allmählich wieder in Fahrt gesetzt. Verkehrsstockungen auf den Eisenbahnen hatten von Mitte November ab sogar Zur Folge, daß sich zeitweise sehr großer Mangel an Kahnraum und Selilepp · kraſt geltend machte. Der Dienst der Mittelrheinschnelr dampfer zeigte keinerlei Belebung, schließt deshalb auch die- sesmal mit Verlust ah. Der gegen die Mitte des jahres sich ver- gchärfende Mangel an neutraler Tonnage brachie Steigerung der Frachten mit sich, welche Ueberführung der bis dahin in Köin aufliegenden vier Rheinseedanpfer der Gesellschatt nach der Ost- see lohnend machte. Wenn die erzielte Fracht auch nicht gerade glänzend war, so ließ sie immerkin auskömmlichen Ueberschuß. Leilweise recht befriedigenden Frachtsätzen standen auch erheb- liche Unkosten gegenüber. Der in Lissabon liegende Dampier Energie“ wurde nach der Kriegeerklärung Portugals von dessen Regierung beschlagnahnit; weiter ist nichis bekannt. Der Lagerhausbetrieb gestaltete sich etwas weniger lebhaft als im Vorjahr; nach wie vor wurden die Lagerräumme unc Umschlagsvorrichtungen hauptsächlich von Kriegsrohstofi- gesellschaften, Militärbehörden und Selbstverwaltungskörpern in Auspruch genommen. Die bewilligten Gebühren standen zu den aubcrordenflichen Kosten der Lagerung und Bearbeitung in immer füllharer werdendem Mißverhältnisse. Der Schifispark erhielt Zu- wachs durch den neuerbauten Kahn Köln 25. während durchi Verkauf die veralteten Kühne Köln 20, 27, 28, 20 und 31, sowie der kleine Schraubendampfer Colonia IV ausschieden. Ferner Sind die Rheinseedampfer Bavaria und Borussia zu augemessenem Preise käuflich abgetreten worden. Dem Geschäft der Tochtergesellschaft, der Rhein- un d Seespeditionsgesellsckaft m. b. H. waren durch die Absperrung der See und den Maugel an zu beförderndem G im Inlandsverkehr sehr enge Grenzen gezogen. Gieichwohl kaun sie diesmal eine mäßige Bivicende ausschütten. Der im Verhältnis zum Arbeitsaufwande als nur mäßig zu bezeichnende Ueberschuß der Einnahmen über die Aus be- läuft sich für die drei Gesellschaflen der Gruppe auf 1 281 892 M.(226 289 im ſahre 1915). Einschließlich des Vortrags von M. 34232(28 682), jedoch nach Abschreihungen von M. 520 326 (07 310) ergibt sich für die Rhein- und Seeschiffahrts allein ein Reingewinn von M. 141 480(34 231), von wel⸗ Shem der Rücklage M. 73 338, dem Erneuerungsbestand 35 000 Mark zugewiesen und M. 33 151 auf neue Rechnung Vorgetragen Wwerden sollen. Das Aktienkapital von M. 500 000 bleibt danmtt schon das dritte Jahr hintereinander di videndenlos(Vordem treimal je 4 Prozent). Nach dem Geschäftsbericht der Mannheimer Lagerhaausgesellschaft in Mannheim und Ludwigshafen a. Rh. wies der Schlep⸗ Kkahndienst bessere Ergebnisse auf als in den vorseE Kriegsjahren. Die Nachffrage nach Schiffsraum wuchts und nalun in den Herbstmonaten solchen Umfang an, daß zeitweilig an Beförderungsgeſäßzen eintrat. Wesentlich trugen hierzu die auf den Eisenbahnen sich geltend machenden Betriebsschwierigkeiten hei, weiche das Augemmerk der Verfrachter wieder mehr auf den Wasserweg lenkten. So war eées möglick, die Einnahmen dieses Betriebszweiges zu steigern. Auch die Schleppdampfer Waren das ganze Jahr hindurch ausreichend beschäftigt; doch lietzen die zu außerordentlicher Höhe angewachsenen Betriebs- unkosten angemessenen Ueberschuß nicht erzielen. Auch erfor⸗ derten Erneuerungen beträchtliche Aufwendungen. Der Eil⸗ dampfer-Badeniadienst hatte wieder Sehr unter dem Kriege zu leiden. Bei geringtügi Güterzufuhren und hohen Betriebskosten konnte nur mit Verlust gearbeitet, und zeit- weilig mußte ein Teil der Boote auigelegt werden. Erst im 2. Halbiahr belebte sich der Verkehr Wieder einigermaßen. Das Aktienkapital von M. 2 400 000 bleibt abermals di videnden- 1os(wie in den beiden Vorjahren, vordem zweimal 4 Prozenh. Im Rechenschaftsbericht der 1 Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Gesellschaft in Mannheim führt der Vorstand aus: Der Güterverkehr auf dem Rhein gestaltete sich, besonders was Massengut betrifft, bedeutend angreicher als in den Vorangegangenen Kriegsjahren. Ein⸗ schließlich Vortrag von M. 21 065(8780), aber nachi Abschreibun- gen von M. 225 967(39 720) bleibt ein Gewinn von 43 741., welcher wieder auf neue Rechnung Vorgetragen werden soll. Wie in beiden Voriahren. wird auf das Aktienkapital von M. 1 800 000 Dividende nicht gezalllt. Badische Anilin- und Sodatabrik in Ludwigshaten In der Hauptversammlung der Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkoklenindustriegesellschaft, in der der Vertreter der Baci- schen Anilin- und Sodafabrik neun Zehntel des Aktienkapitals Vertrat, legten sämtliche Aufsichtsratsmitglieder ihre Aemter nie⸗ der. Neu wurden gewählt Geh. Kommerzienrat Robert Hütten⸗ müller in Mannheim, Direktor Dr. Karl Bosck in Luchwigshafen, Dr. Oskar Michel in Lucwigsliafen, Dr. Erich Dehnel in Leuna und Bergwerksdirektor Schaf in Hall. Frankfurt a.., 25. Juni.(Pr.-Tel.) In der keute Statt⸗ gehabten Aulsichtsratssitzung der Fahrzeugfabrik Eisenach wurde heschlossen, der auf den 28. Juli d. J. einberufenen außerordent- lichen Hauptversammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 500 000., somit auf 4 500 000 M. vorzuschlagen. Die neuen Akctien sollen von einem Konsortium übernommen und den Aktio- nären zum Bezuge derart angeboten werden, daß auf je zwei alte Aktien eine neue Aktie zum Kurse von 200 Prozent bezogen Werden kann. Die neuen Aktien nelimen an der Pividende für 1917 zur Hälfte Anteil. Sie sind im übrigen den alten Akktien völlig gleich. Wie schon im letzten Geschättsbericht mitgeteilt wurde, sah sich die Gesellschait, um den großen Auigaben, die an sie gestellt wurden, gerecht zu werden, veranlaßt, eine Fabrik in Gr.-Aulieim bei Hanau zu erwerben. Diese wurde bedeutend vergrößert und ausgebaut. Ebenso wurden außergewöhnliche Er- weiterungen in Eisenach selbst notwendig, so daß die Betriebs- mittel, die Ende des vergangenen Jahres Pereits Slark angespannt Waren, noch weiter erheblich in Anspruchi genommen wurden. Die Verwaltung erachtet es aus diesem Grundke ſür dringend ge- boten, dem Betriebsfonds wieder ausreichende Mittel zuzuführeu. Die Geschäftsaussichten sind umverändert gute. ———— ——— ———————— ——— —————————— 55WFFPPPPPFFT————————————————— — 8555 — ——— 4. Seite. Nr. 200. Montag, den 2. Juni 191r. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Aunüiche Bekanftirachinüt Ladenſchluß in den Milchberkaufgielen. Dex Bezirksrat Mannheim hat am 6. Juni in Ab⸗ änderung ſeiner Entſchließung vom 20. November 1908,„Die der Ausnahmetage vom —9 Uhr⸗Ladenſchluß betr.“, den Ladenſchluß für die Milchverkaufsſtellen für die Dauer des Krieges und ens bis 15. Oktober 1917 gemäߧ 135 Gew.⸗ nung in der Weiſe feſtgeſetzt, daß Milch bis 9 Uhr abends und in unvorhergeſehenen Notfällen auch über die Zeit hinaus dis 10 Uhr abends verabreicht wer⸗ Herr n darf. Rannheim, den 28. Juni 1917. Sw. 8 Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Diebold.. Labenſchluß für die Obſverkanfsſtellen. Gr Bezirksamt Abt. IV Mannheim hat vorbe⸗ Baltlich einer demnächſt ergehenden endgiltigen Ent⸗ cheibung des Bezirksrats in Abänderung der Be⸗ Sar vom 26. November 1908 den abenſchluß für die Obſtverkaufsſtellen in Mannheim für die Dauer des Sommerobſtverkaufs und bis ſpä⸗ teſtens 1. November 1917 auf Grund von§ 189 f und 189 e Zifſer 1 lunvorhergeſehener Notfall) der Ge⸗ werbeordnung in der Weiſe feſtgeſetzt, daß der Obſt⸗ ——1 bis zum Eintritt der Dunkelheit und bis ſpä⸗ iens 10 Uhr abends erfolgen darf. Naunheim, den 23. Juni 1917. Sw. 3 Bürgermeiſteramt: 1 4 Dlebeld. der nahezu 32 Jahre bei uns war, einen treuen Keldung der beſch aan bmten Derillations⸗ Apparate aus Kupfer, Meſſing, Rotguß und Bronze. Andenken stets in hohen Ehren halten. dsmeldung der ſeit 15. Mai 1917 be⸗ ſerl— 5 vor F Meldeſofmnlar bis zum Mannheim⸗Waldhof, den 24. Juni 1917. ani 1917 der ſtädtiſchen Metallſammelſtelle, miſenring 44, einzureichen. Die Meldeſormulare, enen ber Wortlaut der Beſchlagnahme⸗Veroroͤnung gufgebruckt iſt, ſind bei vorgenannter Stelle erhält und können daſelbſt ſchriftlich oder perſönlich an 5 57— u; elbung verpflichtet ſind: 1. al Brennereien und zwar: 9 landwirtſchaftliche Brennereien, Bopp& Reuther. Obſtörennereien, die den Obſtbrennereien gleichge⸗ nd, O gewerbliche Brennereien, insbeſondere alle: Ge⸗ treide⸗, Kaxtoffel⸗, Wein⸗, Obſt⸗, Beeren⸗ und *Relgſſebrennereſen lauch wenn vorü bergehend im Zwiſchenbetriebe andere mehlige oder nicht⸗ meblige Stoffe verarbeitet werden); r„ unb Hefefabriken; ber Spiritnoſeninduſtrie, insbeſondere Eflenzen⸗, Kognak⸗, Obſtwein⸗, Sprit⸗, Eſſig⸗ und Tri anntweinfabriken, Alkoholrektifizier⸗ und reinigungsanſtalten; ruchtſaſt⸗ und Limonadefabriken. Die Meldungen ſind in 2 Gruppen 4 unb B ein⸗ en, Räheres über die Trennung iſt aus dem Las.0- Unſeren Mitgliedern Todes⸗Anzeige. Gestern verschied unerwartet rasch unser lieber Kollege Juni bis Wir machen die schmerzliche Mitteiſung, daſ unser langjähriger Prokurist u. Abteilungsvorstand nach kurzer schwerer Krankheit verschieden ist. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen, und erfolgreichen Mitarbeiter und werden sein 0¹⁰8 öelschaft Mannbeim. nis, daß die Bibliothek von Mittwoch, den 27. geſchloſſen iſt. Der Vorſtand. Birf verehrlichen zur Kennt⸗ anf weiteres D198 Salbchorenur zu entnehmen. Die Meldung nach ich Sruppe K iſt in doppelter Fertigung einzureichen. Wex bie Melbung perſäumt,—9 ſich ſtrafbar. eann und Ablieferung wird ſpäter an⸗ ebnet. Naunbeim, den 28. Juni 1917. Sw. 14 Die Direktion der finbt. Waſſer⸗, Gas⸗ und AMlektrizitätswerke. Stäbt. Metallſammelſtelle: i. V. Egetmeyer. deſſemliche Auſſorberung. 13iährige Ruhezeit übergangen. Antrüge hierwegen 2. L198 6 e ie Beamten der Finma Bopp& Reuther E 3. Knab Mrabdenkmäler, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Mannheim-Waldhoi. 2 12 14. Tel. 299 en, deren Uebergehung nicht beantragk 2 ängſtens Ende Auguſt ds. Js. Nach Ablauf dieſer Friſt werden wir über bie nicht ernten Materialien geeignete Verfügung treffen. Sp. 57 iedhof hier gelangt demnüchſt im fünf⸗ 95 Herr Prokurist Karl Heitefuss Der Verstorbene, den der Tod mitten aus seinem arbeitsreichen Leben riss, war uns ein guter Freund ten 1 e die erſte Abteilung, und vorbildlicher Mitarbeiter. Als ein treuer und Kabeijau im Ausschn. . Balk 100i liebenswürdiger Charakter wird er in unserem Ge- Räucherfische en Entrichtu aenken fortleben. G9188 E7 K Grah Keg s e e Sardinen i Ueferenf annheim 22, i 1917. Seheiio, Ein deut cher S—.— Zeitler Schäferhund zugelaufen. Nö W füllen hi it die t 1 Pfl d. eranntmachung. e eee ee Sn ber Fleiſchwoche vom 26. Hunt bis 1, Hult 1617 Lann auf einen Zehntel Anteil der Bollkarte ent⸗ 25 Gramm Kenntnis zu geben, Luise Wessbecher 2524a Durch ihr einfaches, bescheidenes Wesen hatte sie die Der Schlachtviehſleiſch ohne Knochen, Schinken Liebe und das Zutrauen der ganzen Klasse erworben, und Dau erwurſt,* Speck 3 Wir werden ihr alle ein treues Gedenken bewahren. 20 Gramm Mannheim, den 25. Juni 1917. Sder Wildpeet, Eingeweide, Fleiſchtonſerven ein⸗⸗ ſlietlich des Dofengewichts Die Abiturientinnen der LIselotteschule. füeleinen atgageten. Gramm.—— Beee en a. Re. Auf die Fleiſchzuſatzkarte Wredeſtr. 45 part. wird ein Fleiſchzuſatz in denſelben Mengen wie oben abgegeben. Mannheim, den 28. Juni 1917. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Viehhoſes Dr. Fries. Sw Ferienberkehr⸗ 83 rauliska Abrakam Wu.-A ue Oe,bec 16 et, Sosberie i 16ſdrhne P Herrn August Overbeck fahren werden. 11 dieſe*1 Bohrkarten geb. Dufling in +T0168 nur im Vorverkauf abgegeben. Nach Lage der Berhältniſſe iſt mit zuxückzuhalten, um Unguträglichkeiten im Perſonenverkehr zu vermeiden. Die Aufgaben der Eiſenbahnen zugunſten des Bater⸗ landes gehen allen anderen Wünſchen vor. aAe behe ab Grots. Gehiſche und Gro Eiſenbahnbirektion. Brennhelz. Habe gegen Kaſſe abzugeben: 1 Waggen 200 Ztr. Spreiſelholz in 4 Bündel von ca. in auſinrts dang — Schwarten K. 197 5 eeIdnerbrixie Iw zwiſchen 10 und 11 Uhr im Unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante ist heute nach langem Leiden im 82. Lebensjahre sanft entschlafen. MANNHEIM, 25. Juni 1917. Im Namen der Hinterbliebenen: Clara Kirsch Wy. geb. Duffing. Die Einäscherung findet in aller Stille statt. E i9g Blumenspenden und Kondolenzbe- suche im Sinne der Verstorbenen höflichst dankend verbeten. Ustort u ung Ellkis oll un Dr. A. Haas'sene Buehdrucherei. ert, gründl. ein tücht. Leh⸗ rer pro Stö. 1 Mk. Ang, u. H P. 88 d. d. Geſchſt. 2529a Frische Schellfische 9 ſtätte od. Lagerr. ſof, zu v. Näh. 2. St. 2952 L4196 P 6, 2. Friedrichspark eine goldene Armbanduhr gez. M. R. 1916. Der red⸗ liche Finder wird gebeten, dieſelbe gegen gute Be⸗ 2519a Vur Unkauf wird gewarnt, Sänge halle Mannbeim. Nach.rαυν.r. Der leider nun Verstorbene hat über 2 Dezennien hinaus mit unermüdlichem Fleib und seltener Hingabe unseren Verein ge⸗ leitet und seine hohen musikalischen Eigen- schaften auf seine Sünger übertragen, Durch Overbeeks unvergängliches Verdienst ist heute vergönnt, einen bevorzugten Platz in der Reihe der biesi- gen Münnergesangvereine einzunebmen. Dem nunmehr Dähingeschiedenen glauben m besten zu dokumen- tieren, wenn wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 2 es der„Sängerhalle“ wir unseren Dank Der Vorstand. fub10 Dr.. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b.., für monatlichen für vierteljähr. liche Zahlungen ſtets vorrätig in Packer werden eingestellt. debrüder Pingado, Idustiiehafen, Kammelschleuse. Kräftiger ſolider Hausbursche per 2. Juli geſucht. Koſt und Wohnung im Hauſe. Jakeb Harter N 4, 22. 3196 Ein ordentliches Mädchen für nachm. geſ. Eliſabeth⸗ ſtrae 1, Metzgerei. Ordentliches T0163 Aushilismädchen oder Frau ſofort bis 1. Aug. geſ. Hüebelstr. 9. parterre Tücht. ehri. 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