rrrrrrSenertrn ——— Montag, 2. Juſi. ———— ——— Berantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaumz; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Druck u. Herlag der Dr. B. Häas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. hj., ſämt⸗ lich in Rannheim— Draht⸗Adreſſe: General⸗Knzeiger Mannheim. Feruſprecher: Rr. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck⸗ — VBo-ᷣnto Ur. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Abend⸗ Ausgabe. Badiſche teuet⸗Rachtichlen Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1917. Nr. 302. zeige eigenpreis: Die iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklamezeile M..20 Aunahrmeseub⸗ Mittagblatt vorm. 8/ Uhr, Abendblatt m. 5 Uhr. Für Knnzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Ausgabe wird 8 ver⸗· antwortung übernommen Sezugspreis in Mannheim u. Umg. M..70 einſchl. Bringerl. Burch die Poßt 1 viertelj. M. 402 ein Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. I..90. Einzel⸗Ur. 10 Siegreiche ehauptung gegen neue ruſſiſche Maſſenſtürme Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 2. Juli.(WTB. Amllich.) Weflicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern. Nur in wenigen Abſchnitten zwiſchen Meer und Somme ſtei⸗ gerle ſich der Arkilleriekampf. Während Erkundungsvorſtöße der Engländer öſtlich von Nieu⸗ port, bei Gavrelle und nordweſtlich von St. Quenkin ſcheiterten, gelang es einigen unſerer Sturmtrupps an der Vſer ⸗ niederung nördlich von Dixmuiden durch Ueberfälle dem Feind erhebliche Verluſte zuzufügen und eine größere An⸗ zahl Belgier als Gefangene einzubringen. Früh morgens und von neuem am Nachmittag griffen die Engländer weſtlich von Leus an. Sie drangen an einigen Punkten in unfere Linien, ſind jedoch durch oberſchleſiſche Regimenter im Nahkampf, bei dem 175 Gefangene und 14 Maſchinengewehre von uns einbehalten wurden, überall wie⸗ der geworſen worden. heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen Nach ſtarker Jeuervorbereitung ſetzten die Iranzoſen am Ehemin des Dames neue Angriffe gegen die von ihnen ſüdlich des Gehöftes Ca Bovrelle verlorenen Gräben an. In Kämpfen, die am Oſthang der Hochfläche beſonders erbiltert waren, — Anläufe des Gegners abgeſchlagen worden. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. Berzos 4 Keine Ereigniſſe von Belang. Oeſlicher Rriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Banern. Die ruſſiſchen Angriſſe am 1. Juli zwiſchen der oberen Strypa und dem Oſtuſer der Naraſowka führten zu ſchweren Kämpfen. Der Druck der Kuſſen richtete ſich vornehmlich gegen den Ab⸗ ſchnitt von Koniuchy und die Höhenlinie öſilich und ſüdlich von Brzezauy. Zweitägige ſtärkſte Arkillerievorbereilung hatte unſere Stellungen zum Trichterfeld—— gegen das die ſeindlichen Regimenker den ganzen Tag über anſtürmten. Das Dorf Koniuchy ging verloren. In vorbereiteier Riegelſtellung wurde der ruſſiſche Maſſenvorſtoß aufgefangen, nene Angriſſe gegen ſie zum Scheitern ge⸗ bracht. Beiderſeits von Brzezany wurde beſonders erbittert ge⸗ kämpft. In immer neuen Wellen ſtürmten dort 16 ruſſiſche Diviſionen gegen unſere Linien, die nach wechſelvol⸗ lem Kingen von ſächſiſchen, rheiniſchen und osmaniſchen Diviſionen in kapferſter Gegenwehr völlig behauptet, oder durch Gegenſtoß zurückgewonnen wurden. Die ruſſiſchen Verluſte überſteigen jedes bis⸗ her bekannte Maß. Einzelne Verbände ſind auf⸗ gerieben. Längs des Stochod und am Dujeſtr hielt die lebhafte Jeuertätigkeit der Ruſſen an. Nördlich der Bahn Ko⸗ wel—Ouck brach ein Angriff des Gegners vor der Front einer öſterreichiſch⸗ ungariſchen Diviſion zuſammen. Bei den anderen Armeen keine beſonderen Ereigniſſe. Mazedoniſche Front. Die Lage iſt unverändert. 8 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Zudendorff. Die neuen U⸗Booterfolge. Berlin, 1. Juli.(WB. Amtlich.) Durch die Tätigkeit unſerer -Boote wurden im nördlichen Eismeer und in den Sperrgebielen um England wiederum 24 200 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Auter den verſenkten Schiffen befanden ſich die bewaffneten eng⸗ liſchen Dampfer Maſrioneth“ 6185.R..) mit Kohlen nach Rußland,„Perla“ 6255...) mit einer großen Anzahl Automobilen und Kohlen nach Rußland, der bewaffneie ruſſiſche Dampfer„Algol“(2223...) mit Kohlen und großen Maſchinen nach Rußland, ein unbekannier kieſbela⸗ dener bewaffneter Dampfer. Iwei weitere Dampfer wurden zuſammen aus einem Geleitzug herausgeſchoſſen. Iwei der verſenkien Segler halten Holz geladen. Ein Geſchüz wurde erbeutet. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. —.— 0 Die Uriegslage. 60 Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Front im Oſten iſt wieder in Bewegung geraten. Zwiſchen Strypa und Narajowka haben auf einer Frontbreite von 30 Kilometer die Ruſſen einen Angriff angeſetzt und geſtern iſt es dabei zu Kämpfen gekommen, die zu den ſchwerſten ge⸗ hören, die jemals in Galizien und an der öſtlichen Front überhauͤpt ſtattgefunden haben. Seit dem 30. Juni dauerte die Artillerievor⸗ bereitung aus ſtärkſten Kalibern bereits an. Geſtern ſtürmte nun die ruſſiſche Infanterie in immer friſchen Wellen in 5⸗ bis 6facher Ueberlegenheit gegen unſere Reihen an. Die 5 dauerten mit unverminderter Heftigkeit bis in den ſpäten Abend. Ihr ſchließliches Ergebnis war nach wechſelvollen Nahkämpfen dort, daß wir entweder unſere ganze vorderſte Linie behauptet oder wieder zurückgewonnen hatten. Nur zu beiden Seiten von Koniuchy gelang es dem Gegner in unſere Stellungen einzu⸗ brechen, die dann von uns weſtlich der Stadt abgeriegelt wurden. Weitere Verſuche, hier Raum zu gewinnen, erſtickten im Blute. Auch weiter bis zum Stochod nahm die Artillerie⸗ und Pa⸗ kouillentätigkeit der Ruſſen zu. Am Stochod wurde ruſſiſche Infanterie ohne Artillerievorbereitung gegen unſere Stellungen geworfen, aber von uns blutig zurückgewieſen. Der ganze ruſſiſche Angriff iſt offenbar von der Entente veranlaßt worden, deren ſtürmiſchem Drängen ſich Kerensſki und ſchließlich auch der Arbeiter⸗ und Soldatenrat gebeugt haben. Die Angriffsrichtung führt zunächſt, wie es ſcheint, ausſchließlich auf ganz Galizien. Offenbar verſprechen die Ruſſen ſich nur dort einen Erfolg. Durch eine Vergrößerung des bereits von ihnen beſetzten Gebietes hoffen ſie die Stimmung in ihren Heeren heben und ſie dann unter Umſtänden auch zu weiteren Kämpfen fortreißen zu können. Der Angriff trifft auch unſere Süd⸗ armee, alſo die Stelle, wo im vorigen Jahr infolge der Feſtig⸗ keit unſerer Truppen unter der genialen Führung des rafen Vothmer alle Anſtürme des Feindes abgeſchlagen wurden. Die Vorbereitungen zu dieſem Angriff liegen offenbar längere Zeit zurück. Es ſcheint, als ob ſtärkere Angriffe bereit⸗ geſtellt wären und auch wohl noch bereit ſtehen. Dafür ſpricht auch, daß die Artilleriekämpfe ſich zu beiden Seiten ausgedehnt haben und zwar im Norden bis Wa Luck und im Süden bis in die Gegend von Stanislau. Die Lage an der Weſtfront hat ſich inzwiſchen nicht weiter verändert, ſie iſt die gleiche wie ſeit Wochen. Zu bemerken iſt, daß engliſche Angriffe von wechſelvoller Stärke an verſchiedenen Stellen der Front einſetzten. Es handelt ſich da offenbar nicht mehr um Erkundungsvorſtöße, ſondern um ſtarke wohldurch⸗ dachte Angriffe, zum Teil von mehreren Diviſionen ausgeführt, die dazu beſtimmt ſind, Beunruhigung in unſeren Reihen zu wecken. In den letzten Tagen wurde der Teil am La Baſſée⸗Kanal und der Scarpe von Angriffen heimgeſucht. Die Franzoſen ſind in ihrem Abſchnitt nach wie vor ruhig. Es kammt dort nicht einmal zu Erkundungsvorſtößen. Die einzige Tätigkeit der Franzoſen beſteht in Gegenſtößen, wenn ihnen etwas aus ihrer Front herausgeriſſen wird; aber auch dieſe Gegenſtöße ſind von uns bisher abgewieſen worden. Wir haben ein paar Teilunternehmungen gemacht, die größte davon am Che⸗ min des Dames und bei Cerny, wo wir ſelbſt 120 Gefangene er⸗ beuteten. Am weſtlichen Ufer der Maas bei Verdun iſt eine Aktion eingeleitet worden, die aber auch nur den Cha⸗ rakter eines Teilangriffes trägt. Der Vorſtoß bei der Höhe 304 hat uns gleich am erſten Tage in den Beſitz des Oſt⸗ randes dieſer Höhe gebracht, wobei 830 Gefangene in unſere Hände fielen. Der Anfangserfolg iſt dann ebenſo wie bei Cerny ganz bedeutend ausgebaut worden. Geſtern drangen in Flandern eigene Stoßtrupps in der Rich⸗ tung von Oſtkerke vor. Wir gelangten in die gegneriſchen Gräben und fügten dem Gegner Verluſte zu. Dabei gerieten 35 Belgier in unſere Hände, was wohl dartut, daß die Belgier noch nicht aus der Front gezogen ſind. Weiter ſüdlich verſtärkt ſich auf beiden Seiten die Artillerietätigkeit. Im Rücken des Feindeg, in Dpern, konnten wir Brände und Exploſionen beobachten. Weſtlich von Lens griffen die Engländer nach kräftiger Artillerievorbereſ⸗ tung unſere Stellungen an. Sie verloren dabei 4 Offiziere, 175 Mann und 17 Maſchinengewehre und mußten mit ſchweren Opfern ſich zurückziehen. In den Kämpfen am Beauvrelle⸗Rücken verlor der Feind 11 Offiziere, 669 Mann, 3 Grabenkanonen, 7 Maſchinengewehre, 1 Minenwerfer und viele Schnelladegeſchütze. Um die Schlappe auszuwetzen, ſetzte er geſtern zu mehrfachen Angriffen an, dieſe wurden aber zurückgewieſen. Die franzöſiſche Schlappe in der Gegend von Apocourxt veranlaßte den Gegner nochmals zu zweimaligem Gegenangriff. Auch dieſe ſcheiterten vollkommen. Seit geſtern Nachmittag iſt hier die Kampftätigkeit abgeflaut. Vor großen militäriſchen Ereigniſſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ ſchreibt. Die ſeit einigen Tagen ein⸗ gehenden Frontberichte machen den Eindruck, als ob man un⸗ mittelbar vor militäriſchen Ereigniſſen ſtände. Die Kämpfe auf der Weſtfront im engliſchen Abſchnitt 8 Ypern und Arras, im franzöſiſchen auf dem amenweg und bei Verdun gehen über die 9 Aufklärungsverſuche weit hinaus und ſind bereits als heftige Schlachten zu charakteriſieren, wenn auch der tiefere operative Zweck als ſolcher noch nicht zum Ausdruck kommt. Die Ariegsmüdigkeit der franzöſiſchen Soldaten nicht eruſt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Pr.⸗Tel., 3..) Der Züricher Poſt zufolge berichtet Zepeche de Lnon, die ernſteſte Kriſis in Frankreich ſei heute die Kriſis des Verſtandes. Wir hören, ſo ſchreibt das Blatt, oft ein Konzert von Klagen und Entſchuldigun⸗ gen. Die am lauteſten ſchreien, ſind aber gewöhnlich die Leute, die am wenigſten Grund dazu haben. Sie machen Lärm wie die Ver⸗ rückten. Warum den Krieg fortſetzen? Die Soldaten haben genug. Die Deutſchen ſind zu ſtark und zu gut organiſiert. Man hat zu viele Fehler gemacht. Friede, Friede ſo raſch wie Genug Blut und Tränen. Das Blatt ſetzt dann auseinander, die Krie smüdigkeit der franzöſiſchen Soldaten ſei nicht ernſt. Selbſtverſtändlich wünſche jeder die Leiden der Truppen abzukürzen. Aber eine andere ehren⸗ volle Löſung als auszuharren bis zum Sieg ſei für Frank⸗ reich eine Unmöglichkeit. Die zweite amerikaniſche Jliegerſtaffel in Frankreich eingetroffen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Pr.⸗Tel., z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus Mailand berichtet Corriere della Sera, daß die zweite Staffel nordamerikaniſcher Flugzeuge in Frankreich eingetroffen ſei.— Gegenmaßregeln gegen die Friedenspropaganda in England. [2J Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Rotter⸗ dam wird gemeldet: Der Mancheſter Guardian berichtet, daß die Miniſter im Laufe des Juli politiſche Reiſen in England unterneh⸗ men werden als Gegenmaßnahmen gegen die ernſtliche Zunahme der Friedenspropaganda. Lloyd George allein ſpricht im Juli in 13 engliſchen Induſtrieſtädten. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Züricher Poſt“ meldet aus Lyon:„Expreß de Lyon“ be⸗ richtet, daß ſich in den letzten Tagen im Siboften Frankreichs eine wahre Epidemie von falſchen Gerüchten zeige. Die un⸗ wahrſcheinlichſten Berichte über die Haltung der Truppen und über angebliche Kataſtrophen werden verbreitet. Das Lyoner Blakt ſchreibt, das müſſe aufhören. Wir wollen ſicher nicht den Polizei⸗Terror. Wir verlangen aber, daß die Frauen unſerer Sol⸗ daten und unſere Truppen ſelbſt nicht mehr durch die Agenten beiderlei Geſchlechts beunruhigt und verraten werden, die bis in die hinterſten Dörfer dringen. Die antifranzöſiſchen Schriften müſſen beſchlagnahmt, ihre Verfaſſer ſtrenge beſtraft werden. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Pr.⸗Tel., 3..) Nach Schweizer e e aus Mailand berichtet Daily News, das Kriegsamt treffe Vorbereitungen zur Neuein⸗ ziehung von dreiviertel Million Mann im Monat Juli. Offenſive und Revolution. Franzöſiſcher Jubel über den Beginn der ruſſiſchen Offenſive. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Meldungen von der franzöſiſchen Grenze wurde der Beginn der ruſſiſchen Offenſive in Frankreich mit Jubel aufgenommen. Die Pa⸗ riſer Ae welche ſchon tagelang vorher durch halboffiziöſe und ähnliche Auslaſſungen der Havasagentur darauf vorbereitet wurden, bringen die Nachricht vom Beginn der Offenſive in Sperrdruck mit Ueberſchriften an erſter Stelle. Die Kommentare des Matin, Temps und Petit Journal ergehen 1 in überſchwänglichen Lobpreiſungen und klingen übereinſtimmend darin aus, daß ſich die jä gelockerten Bande zwiſchen Rußland und den Weſtmächten durch die Wieder⸗ aufnahme der Offenſive aufs neue feſtgekittet hätten. Sie beglück⸗ wünſchen die Truppenführer und Soldaten und geben der Hoffnung Ausdruck, daß ſie ein Vorbild und ein Anſporn für die noch wanken⸗ den Heeresteile ſein mögen. Die Maſſendeſertation im ruſſiſchen Heer. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen Berichten aus Petersburg berichtet die Zeitung „Nowoſti“, daß die Zahl der in der Zeit vom 15. März bis 185. Juni deſertierten Soldaten und Offi⸗ ziere rund drei Millionen betrug. Eingelne Formationen, beſonders ſolche an der Riga⸗ und Dünafront hätten bis K ihres Beſtandes eingebüßt. Die Zahl der zurückgekehrten Mann⸗ ſchaften ſeit dem Aufruf wird auf höchſtens 500 000 bis 600 000 Mann beziffert. Die Deſertion nimmt, wenn auch in ſehr vermindertem Umfange noch immer ihren Fortgang. Sböb der ruſſiſchen Ueberläufer an der Front hat ſich ſogar erhöht. Ausrufung einer unabhängigen Republik der Antimilitariſten. e. Von der Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen aus Petersburg berichtet die„No⸗ woſti“: Deſerteure haben in Lubny im Gouvernement Pol⸗ tawa die Vertreter der proviſoriſchen Regierun und des Arbeiter⸗ und Soldatenrats verhaftet eine unabhängige Republik der Antimilitgriſten ausgerufen. Eine finniſche Stimme für einen Sonderfrieden. In der in e erſcheinenden„Spenska Tidnin a ſchreibt laut„Aftonbladet“ vom 26. Juni der frühere Univerſitäts⸗ rektor Profeſſor Heikel, Finnland hat die ſtärkſten Gründe, mit denen zu gehen, die auf einen raſchen Frieden hinwirken. Sicher haben diejenigen Leute in Rußland recht, die ſagen, der Krieg gehe nur deshalb weiter, weil die geldgierigen engliſchen undameri⸗ kaniſchen Kapitaliſten ihre zu Tode* Beute — das Sa. Volk— nicht aus den Klchuen laſſen wollen. Das vuſſiſche Heer kann auf lange hinaus nach allgemeiner Anſicht ſeine frühere Offeuftokraft nicht wiedergewinnen; denn die rückwärtigen Verbindungen ſind und unzuverläſſig. Ein militäriſcher Zuſammen⸗ tonß würde zu einer fürchterlichen Kataſtrophe führen. Der Krieg und damit die künftigen Schickſale der großen und kleinen Völker wird nicht im Oſten, ſondern an der Weſtfront ausgefochten werden. Ohne Sonderfrieden wird es keinen Frieden geben. Schließt Rußland Frieden, ſo ſind die anderen Verbands⸗ mächte gezwungen, mitzutun. Ohne Frieden laſſen ſich die Gewinne der Revolution für Rußland nicht ſichern. An unſerem Teile können wir nicht unterlaſſen, mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln da⸗ hin zu wirken, daß Friede und Befreiung kommt von dem Elend, das über unſer Land zieht. Unſer geſamtes Volk ſollte erklären: Wir halten nicht mehr aus, wenn man mit dem Krſege nicht bald Schluß macht; wir können nicht an unſerem eigenen Untergange mitwirken. Frau Kollontai über die politik der Bolſchewiki. „Arbeidet“(Bergen) bringt am 19. Juni folgendes Preſſege⸗ ſpräch ſeines Petersburger Berichterſtatters mit— Alexandra Kol⸗ lontai, dem einzigen weiblichen Mitglied des Exekutivkomitees des Arbeiter⸗ und Soldatenrates: Die uten gierung iſt ohne Zweifel durch den Eintritt der Sozialiſten geſtärkt worden. Der Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenrat iſt damit aus einer beſchließenden geſetz⸗ gebenden Verſammlung in eine ratgebende verwandelt worden. Der Geiſt in der Armee hat ſich entſchieden nach links hin entwickelt. Bei den Wahlen aber vermag ich nicht eine Stärkung unſerer Partei, der wahrzunehmen. ie politiſchen Grundlinien und Abſichten der jetzigen Regierung ſind nicht anders als die der früheren. Zwar redet die Regierung zu⸗ nächſt in ihrer Erklärung davon, daß ſie den Frieden will, aber die A Kerenski an der Spitze, will den rieg. In ſozialen Fragen tut die Regierung gar nichts, ſie denkt nicht an Arbeiterverſicherung und ähnliches. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat kontrolliert, aber hat keine wirkliche Macht. Er*— nur die theoretiſchen Fragen vorgelegt. Früher war es anders, mals beſchloß er den Achtſtundentag, die demokratiſche Heeresreform, Wahl der Offiziere uſw. Die Frage nach einer Offenſive iſt ſchwer zu beantworten. Viele ſehen es für das beſte an, den ſtatus quo zu be⸗ wahren und glauben, daß eine Offenſive zur Desorganiſation der Armee führen wird. Die Arbeitgeber ſind noch immer unerſättlich. Anſtatt in den Eiſenbahnwerkſtätten Lokomotiven zu bauen, werden Granaten ge⸗ dreht, was mehr 93— Augenblicklich halten die Arbeitgeber viel⸗ fach mit dem Rohmaterial zurück und täuſchen den Bankerott vor, um beſſerlohnende Wirkſamkeiten zu finden. Die Löhne der Arbeiler entſprechen nicht der Preisſteigerung. Viele verdienen nur 2 Rubel um Tage. Im Vorjahr waren große Strecken Landes unbebaut, die pro⸗ viſoriſche Regierung aber hat Zwangsbeſtellung eingeführt, was die Verhältniſſe etwas beſſern wird. Aber im ganzen iſt es doch noch eine Frage, ob wir einer ernſten wirtſchaftlichen Kriſe entgehen kön⸗ nen, wenn nicht der Krieg bald zu Ende geht. Wie es dann weiter gehen wird, kann niemand ſagen. Die Kriſe kann zu einem Bürgerkrieg führen, aber die Dinge können ſich auch anders entwickeln. Wir halten es für das beſte, daß die Arbeiter⸗ klaſſe, bevor die Kapitaliſtenklaſſe ihre wirtſchaftliche Macht KBe. mäßig befeſtigt hat, ihre revolutionäre Macht ausnützt, um ihre In⸗ D eeeeeeee 8 ——————— ————— 2— iieee PPPPPPP ———— c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, Die Schweizer Blätter berichten, auswärtigen Politik fanden JJ ⸗ Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Juli 1917. tereſſen durchzuſetzen. Darum ſagen wir den Bauern: nehmt das Land, führt augenblicklich die ſozialiſtiſchen Reformen durch, macht dem Krieg und der imperialiſtiſchen Politik ſofort durch die Arbeiter⸗ und Soldatenräte ein Ende. Die Fach⸗ und Parteiorganiſationen der Sozialiſten nehmen ſehr zu: der Metallarbeiterverein hat 80 000, alle organiſierten Ar⸗ beitervereine zuſammen 200 000 Mitglieder in Petersburg. Die Par⸗ tei der Bolſchewiki hat 80 000, die der Menſchewiki 40 000 Mitglieder. Die„Prawda“ wird in 100 000 Eemplaren hergeſtellt, in Kürze wer⸗ den die techniſchen Schwierigkeiten behoben ſein und noch größere Auflagen möglich werden. Griechenlands Bruch mit Deutſchland. Berlin, 2. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die„Nordd. Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Der griechiſche Geſchäftsträger Praychroniadis hat der deutſchen Regierung geſtern im Auftrag des Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten, Politis, die nachſtehende Erklärung übergeben: Infolge der ſoeben wirklich zuſtande gekommenen Vereinigung der beiden bisher getrennten Parteien der Griechen und angeſichts der Tatſache, daß mehrere griechiſche Regimenter an der Balkan⸗ front an den Feindſeligkeiten teilnehmen, halte es die griechiſche Regierung nicht für möglich, weiter amtliche Beziehungen zur deut⸗ ſchen Regierung zu unterhalten. Zugleich forderte der Geſchäfts⸗ träger für ſich und das Geſandtſchafts⸗ und Konſulatsperſonal die Päſſe zur Rückkehr über die Schweiz. Den Schutz der griechiſchen Intereſſen wollen die Niederlande übernehmen. Die Begründung des Abbruchs durch die griechiſche Regierung iſt bemerkenswert, eine Kriegserklärun g wird nicht ausgeſprochen, dagegen wird die Tatſache verbreitet, daß an der Balkanfront ſchon mehrere griechiſche Regi⸗ menter gegen uns fechten. Dieſe kämpfenden Truppen waren bisher in dem Verhältnis zu den Griechen als„abtrünnig“ ange⸗ ſehen worden. Jetzt ſucht die griechiſche Regierung, an deren Spitze das Oberhaupt der Abtrünnigen, Veniſelos, getreten iſt, die Tatſachen auf den Kopf zu ſtellen und tut ſo, als ſei Veniſelos von jeher das einzige rechtmäßige Oberhaupt Griechenlands geweſen u. als hätte ſich der dem König ergebene weit überwiegende Teil des Volkes nach längeren Irrfahrten glücklich an Veniſelos heran⸗ Befunden. Der Zweck dieſer Entſtellung iſt offenbar ein mehrfacher. Erſtens ſoll es auf dieſe Weiſe den königstreuen Elementen Grie⸗ chenlands erleichtert werden, einen Pakt mit ihrem Gewiſſen zu ſchließen und deren Uebergang zu Veniſelos als eine Tatſache der vaterländiſchen Pflicht anzuſehen. Gelänge das, ſo wäre für Veni⸗ ſelos der große Vorteil erreicht, daß er Volk und Heer leidlich ge⸗ ſchloſſen hinter ſich hätte. Der zweite Zweck, den die Erklärung ver⸗ folgt, iſt offenbar auf die Entente und auf das Urteil der Welt über deren Vorgehen berechnet. In dem Augenblick, wo Griechen⸗ land reuig iſt und an Veniſelos, den wahren Vertreter ſeiner natio⸗ nalen Intereſſen, heranrückt, iſt natürlich auch die Behauptung hin⸗ fällig, daß Griechenland von der Entente vergewaltigt worden ſei. Die Griechen müſſen ſogar dann der Entente noch dafür danken, daß dieſe ſie endlich von dem vaterlandfeindlichen König befreit hat. Eine Kriegserklärung an uns iſt nicht mehr nötig, ſie wäre ſogar auch nicht logiſch, denn das wahre Griechenland(Veniſelos) iſt ja auf Grund der ſerbiſchen Verträge und der ſeiner Zeit von Saloniki aus erfolgten Kriegserklärung des Herrn Veniſelos ſchon mit uns im Kriege, noch obendrein in dem gerechten Kampf, den die Entente auf ſich nahm. Griechenland führt(nach dieſer falſchen Darſtellung) den Krieg allein zur Erfüllung heiliger Bündnispflichten, beileibe nicht zu Eroberungszwecken oder im Solde der Entente. Aufge⸗ zwungen iſt ihm der Kampf nicht durch die Engländer und Fran⸗ doſen, ſondern durch uns; denn wir griffen ja das unſchuldige Serbien an! Geht der Kampf für uns günſtig aus, ſo iſt unter dieſen Umſtänden ſelbſtverſtändlich eine Gebietserweiterung unſe⸗ rer Bundesgenoſſen auf Koſten Griechenlands eine„brutale Ver⸗ gewaltigung“. Auch jeder andere politiſche Anſpruch an Griechen⸗ land würde unter dieſe Kennzeichnung fallen. Verliefe dagegen die Sache, was freilich nicht zu erwarten iſt, zugunſten des neuen Griechenlands, ſo wären deſſen Eroberungspläne natürlich von dem berechtigten Wunſche nach einer beſſeren Sicherung diktiert. Noch einen dritten Zweck ſcheint Veniſelos zu verfolgen, der ihn als Meiſter der taktiſchen Vorſicht zeigt. Er weiß noch nicht, in welchem Ausmaße und Tempo ſich ſeine Macht befeſtigen wird, ob er rechtzeitig und in genügender Zahl ſeine Griechen auf den Kampfplatz bringt. Gelingt ihm die Mobiliſierung achtbarer Streit⸗ kräfte, ſo kann er ſie ins Feuer werfen, ſobald es ihm paßt, denn die Form, in der er die Beziehungen abbrach, war ja für jeden, der ſehen wollte, gleichbedeutend mit Krieg. Mißlingt je⸗ doch das Experiment, ſo wartet er ab, was wir und unſere Ver⸗ hündeten tun. Gehen wir zum Angriff über, ſo zetert Veniſelos über den hinterliſtigen Ueberfall auf das friedfertige Griechenland, denn dieſes habe doch nur die Beziehungen abgebrochen und kein Wort von einem Kriege geſagt. Die griechiſche Erklärung iſt alſo gar nicht übel ausgedacht und gefaßt, aber eben deshalb erſcheint es uns gut, von vornherein zu zeigen, daß ihr Zweck uns nicht verborgen geblieben iſt. Wir werden damit manchen ſbäteren Entſtellungen vorbeugen und können die Verantwortung für die Folgen der veniſeliſtiſchen Kriegspolitik den Hetzern und Verführern aufbürden, die un dem Unglück des griechiſchen Volkes die wirklich Schuldigen ſind. Mobilmachung des griechiſchen Heeres. „2. Juli.(Pr.⸗Tel., z. Kh) daß die griechiſchen Konſulate in der Schweiz ſeit Samstag Einberufungsbefehle an die Militärpflich⸗ tigen aushändigen.— Nach einer Athener Depeſche des Petit Jour⸗ nal wird nunmehr über Athen und die griechiſchen Staatsgebiete der Belagerungszuſtand verhängt. Veniſelos unterzeichnete einen Befehl zur Mobiliſierung des Heeres. Rußlands Sonderpolitik in Griechenland. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Der Petersburger Korreſpondent des„Giornale'Italia“ meldet geſtützt auf Aeußerungen des ruſſiſchen Außenminiſters, die Ver⸗ — Jonnarts, er habe ſeine Erklärungen auch im Sinne ußlands abgegeben, entſpreche nicht den Tatſachen. In der griechiſchen Frage habe Rußland mit den anderen Schutz⸗ mächten Griechenlands kein Abkommen getroffen. Akhen, 1. Juli(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Die leichte griechiſche Flottille und die Kriegsſchiffe, die in Salamis liegen, ſollen der griechiſchen Regierung zurück⸗ gegeben werden. Die Lage in Italien. . Die Kriſis nicht behoben. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus der Schweiz: Corriere della Sera iſt der Anſicht, das geſtrige BVertrauensvotum habe die Gefahr einſtweilen zwar beſeitigt, aber die Lage ſei dadurch noch nicht geklärt. Der Popolo de Italia ſagt, trotz des Vertrauensvotums ſeien die Gründe für die Kritik der inneren Lage nicht geſchwunden, die Kriſis ſei da⸗ durch nicht behoben. Italiens Friedensbedingungen. Rom, 1. Juli.(WTB. Meldung der Agenzia Ste⸗ fani. In der Kammer ſagte u Beginn der öffentlichen Sitzung, wenn das Land der Geheimſitzung beigewohnt hätte, würde es ſich gefreut haben, denn die Kammer habe ſich fortwährend der lsbeng ten Vaterlandsliebe und Eintracht be⸗ —5 ſes beſtath und verſtärkt. Die Ziele und Methoden unſerer 5 beſtä v Ziele e volle des Parlaments. In innerer Politik geht aus der Beſprechung die gemeinſame Abſicht hervor, die hohe Kraft des nationalen Geiſtes mit der Achtung vor den politiſchen Freihenten hochzuhalten. Was die militäriſche Politik anbetrifft, ſo habe das Parlament den vollen Glauben an den end⸗ giltigen Sieg der Alliierten gezeigt. Es wurde beſtätigt, daß die Be⸗ ieble en zwiſchen der Regierung und der oberſten Heeresleitung ie beſten ſind. Die Regierung wendet ſich nochmals an Einigkeit aller Italiener. Im Namen dieſer Einigkeit verlangt ſie von der Kammer Vertrauen geenüber der Regierung, die durch ihre Zu⸗ ſammenſetzung die nationale Einheit darſtellt. In dieſem Augenblick hält die Regierung es nicht für nötig, einen beſonderen Kriegsaus⸗ ſchuß zu bilden. Die Regierung wird fortfahren, alle Kräfte einer möglichſt kräftigen Fortführung des Krieges bis zum Siege zuzu⸗ wenden. Sie wird fortfahren, ſich mit den Familien der Kämpfer zu befaſſen. Sie wird die wirtſchaftlichen Fragen löſen, die das nationale Leben angehen. ſo insbeſondere das Problem der Han⸗ delsmarine. Die Regierung wird vor allem den feſten Widerſtand des Landes organiſieren, bis der einzig mögliche Friede geſchloſſen werden kann, nämlich derſenige, der die nationalen Rechte und Aſpirationen anerkennt. Aus dieſen patriotiſchen Gefühlen ſchöpfe ich die Kraft, in meiner Stellung auszuharren. Nach Annahme der Tagesordnung Dari wurde die Sitzung geſchloſſen. Dorſchläge für die Uebergangswirtſchaft. In der öffentlichen Erörterung machen ſich neuerdings mit wachſendem Umfange Stimmen bemerkbar, die eine ſtraffe Orga⸗ niſierung des deutſchen Wirtſchaftslebens während der Uebergangs⸗ wirtſchaft, das Fortbeſtehen der Kriegsgeſellſchaften, Bildung von Zwangsſyndikaten, Zuſammenlegung von Betrieben uſw. be⸗ fürworten. Infolge dieſer Erörterungen ſind die den Intereſſen des an der Uebergangswirtſchaft hervorragend beteiligten Einfuhrhandels die⸗ nenden Verbände: Die Verbände des Einfuhrhandels in Berlin, Bremen, Danzig, Hamburg, Königsberg, Lübeck, Stettin, auf Einladung des Berliner Verbandes am 26. Juni zu einer gemeinſamen Beratung der Frage zuſammen⸗ getreten und einmütig zu folgender Entſchließung gelangt: Die alsbaldige Rückkehr zu den bewährten Grundſätzen möglichſter Verkehrsfreiheit in Handel, Gewerbe und Induſtrie iſt zu fordern, freie Bahn muß auch im Wirtſchaftsleben für jeden Tüchtigen verlangt werden zu einer Zeit, in der es gilt, mit fieberhafter Anſpannung aller leben⸗ digen Kraft die durch den Krieg entſtandenen Verluſte und Schäden wettzumachen und Deutſchlands wirtſchaftliche Weltgeltung wieder⸗ herzuſtellen. Beſchränkungen der Einfuhr ſollen nur ſoweit eintreten, als Rückſicht auf Schiffsraum und Valuta es bedingen. Wo eine Ver⸗ teilung der eingeführten Rohſtoffe und Waren ſich als unerläßlich erweiſt, ſoll dieſe durch eine aus den beteiligten Kreiſen gebildete Organiſation, gegebenenfalls unter amtlicher Mitwirkung erfolgen. und nur ſo lange beſtehen bleiben, als die allgemeine Lage des be⸗ treffenden Geſchäftszweiges eine ſolche Regelung unabweislich er⸗ ſcheinen läßt. Die Betätigung des deutſchen Handels und der deutſchen Induſtrie auf den Auslandsmärkten ſoll einer Beſchränkung nicht unterliegen. Der Einkauf der zur Einfuhr zugelaſſenen Rohſtoffe und Waren hat durch die berufenen Kreiſe zu erfolgen, deren Erfahrung und Warenkunde, ihre Kenntnis der bisherigen und ihr Scharfſinn in der Auffindung neuer Bezugsquellen und Abſatzwege unentbehrlich ſind; es kann nicht eindringlich genug darauf hingewieſen werden, wie wichtig es für Deutſchlands nationale Wirtſchaft iſt, die abgeriſſenen Fäden im internationalen Handel wieder anzuſpinnen, und daß, um dies zu erreichen, nichts geeigneter erſcheint, als die umfaſſendſte Wie⸗ deraufnahme früherer langjähriger Verbindungen. Keine noch ſo gut geleitete behördliche Organiſation wäre im⸗ ſtande, dieſes ſo überaus erſtrebenswerte Ziel zu erreichen, abgeſehen davon, daß ihr die Kenntnis der Qualitäten der benötigten Waren, ſowie die Fähigkeit, ſie zu beſchaffen und an die richtige Stelle zu bringen,— Umſtände, die im Krieg nur eine untergeordnete Rolle ſpielten,— nicht beiwohnen kann. Feindlichen Beſtrebungen, auch nach dem Kriege Deutſchland vom Weltmarkte zu verdrängen, wird der freie Handel erfolgreich entgegenwirken können. Eine Lähmung des deutſchen Außenhandels durch die Feſſeln einer behördlichen Organiſation würde hingegen eine Ausſchaltung Deutſchlands aus dem Weltverkehr ernſtlich befürchten laſſen. Wir widerraten eindringlich der Abſicht, nur die leiſtungsfähigſten Betriebe arbeiten, die an⸗ deren vorerſt ſtilliegen zu laſſen; wir verkennen nicht, daß damit in manchen Fällen eine Verbilligung der Erzeugung er⸗ 4 werden könnte: dieſer mögliche Vorteil würde aber in keinem erhältnis ſtehen zu den ungeheuren Nachteilen, die eine ſolche Re⸗ gelung unausbleiblich im Gefolge hätte. Die ftillgelegten Betriebe wären zu einem großen Teile dem Untergange geweiht, denn ſie würden ihre Kundſchaft an die Großbetriebe abgeben müſſen, ſie würden ihre geſchulten Arbeiter, ihre eingearbeiteten Angeſtellten verlieren und gezwungen ſein, bei endlichem Aufhören der Ueber⸗ gangswirtſchaft unter ſchwierigen Verhältniſſen gan? von vorn zu beginnen. Wir wollen die Bedenken dagegen, daß Handel und In⸗ duſtrie immer mehr auf die Grundlage einiger ſtets größer werden⸗ der Rieſenbetriebe geſtellt und von dieſen abhängig werden, uner⸗ örtert laſſen, aber wir müſſen die Frage aufwerfen: Wie ſollen die Millionen aus dem Felde heimkehrender, tapferer und um das Vaterland hochverdienter Krieger untergebracht, beſchäftigt und ihnen eine auskömmliche Exiſtenz geſichert werden, wenn die mitt⸗ leren und kleinen Betriebe geſchloſſen werden und nur Rieſenbetriebe arbeiten ſollen? Den eingangs erwähnten Beſtrebungen gegenüber bekennen wir uns nach wie vor zu der bewährten freiheitlichen Wirtſchaftsordnung und richten an die Reichsregierung das dringende Erſuchen, ſie möge der bislang von ihr vertretenen An⸗ ſchauung gemäß auch fernerhin energiſch für deren Aufrechterhaltung ſich einſetzen. Lotzte Melsungen. die Friedensbereitſchaft der Mittelmächte. Wien, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Herrenhaus heute die Erörterung des Budgetproviſoriums fort. Bericht⸗ erſtatter Freiherr von Plener verlangte im Schlußwort, die Re⸗ gierung ſolle die ganzen Akten, die der frühere Landesverteidigungs⸗ miniſter von Georgi im Immunitätsausſchuß über die Verfeh⸗ lungen tſchechiſcher Soldaten vorgelegt hat, veröffent⸗ lichen. Ueber Kramarcz ſagte der Berichterſtatter, daß die von dieſen verfolgten Tendenzen nicht mit der Mehrheit des tſchechiſchen Volkes übereinſtimmten, das treu zu Oeſterreich halte. Im Prozeß Kramarcz ſei ein Prozeß gegen den Panſlawismus geführt wor⸗ den. Bei der Erörterung des Planes der Schaffung eines Völker⸗ miniſteriums meinte der Berichterſtatter, daß die Bedenklichkeit die⸗ ſes Planes durch die Ankündigung der Möglichkeit einer allgemeinen Verfaſſungsreviſion durch den Miniſterpräſidenten Graf Clam⸗Mar⸗ tinic geſteigert ſei, der damit allen revolutionären Verfaſſungsrevi⸗ ſionen Tür und Tor öffnete. Zur polniſchen Frage erklärte der Berichterſtatter, daß auch er den von Bilinsky vertretenen Lö⸗ ſungsverſuch der Eingliederung eines mit Galizien ver⸗ einigten Königreichs Polen in die öſterreichiſch⸗ ungariſche Monarchie als den richtigen anſehe. Er müſſe aber hinzufügen, daß dieſe ganze Aktion das Verdienſt der Mittel⸗ mächte geweſen ſei, und die Polen des Königreiches für die Be⸗ freiung ihres Landes von der e ek nichts getan hät⸗ ten. Der Berichterſtatter ſtellt feſt, daß die Friedenspolitik des auswärtigen Amtes die volle Unterſtützung aller politiſchen Kreiſe der ganzen Monarchie finde und betont, daß die Grundlage und Vorausſetzung jeder Aktion beſte Erhaltung des Bündniſſes mit der deutſchen Regierung bilden müſſe.(Beifall.) Der Berichterſtatter iele der 8 und des Parlaments wurden drückt die Erwartung aus, daß an dem Gedanken dieſe⸗ einheitlichen Zuſammengehens der äußeren Politik zwiſchen Deutſchland der bulgariſchen Regierung und den Mittelmächten den ſei. 3 und Oeſterreich abſolut feſtgehalten werden wird.(Beifall.) Die hieſige Leitung der äußeren Angelegenheiten führt eine Frie⸗ denspolitik. Im großen und ganzen iſt im Deutſchen Reiche auch eine ſolche Stimmung vorhanden, aber ſagen wir es offen, es gibt im Deutſchen Reiche auch andere Strömungen, Strömungen expanſiver Art, welche trotz des dreijährigen Krieges noch immer von großen Erwerbungen und Expanſionen des Deutſchen Reiches ſprechen und deshalb ein Anbahnen des Friedens nach den gegen⸗ wärtigen Formeln, wie ſie jetzt zur Diskuſſion ſtehen, zurückweiſen. Sie vermehren die Schwierigkeiten der verantwortlichen Männer der deutſchen Regierung, um ſo anerkennenswerter und dankens⸗ werter iſt die Haltung der deutſchen Regierung, wenn ſie in eine mit unſeren Zielen gemeinſame und gemeinſchaftliche Richtung ein⸗ lenkten. Wir wollen hoffen, daß es den Kabinetten von Berlin und Wien gelingt, auf dieſer Bahn weiter zu ſchreiten, auf der ihnen die Völker den beſten Erfolg auf dem Wege des Friedens wünſchen. Beifall. 5 5 Berichterſtatter verlangt, daß ſich unſere Diplomatie ſchon jetzt mit der Frage der internationalen Rechtsordnung mwach dem Kriege, die auf der großen Friedenskonferenz zur Verhandlung kommen wird, beſchäftigt. Schließlich wird die Welt zur Erkenntnis kommen, daß wir den Frieden nicht aus Schwäche wollen, ſondern weil wir eine ehrliche Friedenspolitik treiben. Jeder objektive Mann weiß, daß Kaiſer Karl und Kaiſer Wilhelm friedliebendere Staatsober⸗ häupter ſind als Poincaré, Lloyd George und Wil⸗ ſo n.(Lebhafter Beifall.) Sie haben den Frieden angeboten, jene haben ihn ſchnöde abgelehnt. Dieſer Krieg, der eigentlich ſinnlos wurde, muß fortgeſetzt werden, damit eine Anzahl ehrgeiziger Po⸗ litiker in jenen Ländern Recht behält. Auch wir müſſen und wer⸗ den den Krieg fortführen. Unſere gro ße tapfere Armee hält ſich unvergleichlich. Auch wir anderen müſſen mutig und entſchloſſen ausharren bis zum Ende, das ſchließlich ein gutes ſein wird. Beifall.) Das Regierungsproviſorium wurde ſodann angenommen. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 1 Juli.(WerB. Nichtamtlich.) Aintlicher Heeres⸗ bericht. Weſtfront. In einzelnen Abſchnitten ſüdlich des Pripjet war unſere und die feindliche Artillerie ſehr lebhaft, beſonders in der Richtung Zolſiſchew und Brzezany. Rumäniſche Front. Gewehrfeuer. Kaukaſusfront. Unſere Truppen bemächtigten ſich des Engpaſſes von Garran nordöſtlich Penne und gingen weſt⸗ lich dieſes Paſſes vor; wir machten Gefangene. Die„Befreiung“ Elſaß-Lothringens. Metz, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Bei ihrem Aufenthalt in Elſaß⸗Lothringne weilten die neutralen Journaliſten aus dem Elſaß kommend in den letzten Tagen in Metz und Lothringen, wo ſie auch dem Induſtriegebiet einen Beſuch abſtatteten. Auf einer zu ihren Ehren veranſtalteten Feſtlichkeit bezeichnete Landtagsabgeordneter und Vizepräſident der Erſten Kammer, Juſtizrat Dr. Gregoire die Behauptung unſerer Feinde als eine groteske Far ce, als gelte es unſer Elſaß⸗Lothringen zu befreien. Wir wiſſen, ſagte der Redner, den Wert einer ſolchen Liebe zu ſchätzen, lehnen ſie aber aufs entſchiedenſte ab und verzichten auf eine Erlöſung und Befreiung die wir nicht geſucht und nicht gewünſcht haben. Im Gegenteil, wir werden, wie bisher in drei Jahren geſchehen iſt, Hand in Hand mit unſeren deutſchen Waffenbrüdern fechten und mit ihnen unſer ſchönes Land und ſeine Schätze vor fremder Er⸗ oberung und vor ſeinem ſicheren Ruin bis zum letzten Blutstropfen zu ſchützen wiſſen, auf daß das alte Lotharingia ſo bleibt, wie es ſeit 1870 wiedergeworden und in vielen früheren Jahrhunderten ge⸗ wefen iſt, ein deutſches Land. Die Luftangriſſe auf London. E] Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die nor⸗ diſche und weſtſchweizeriſche Preſſe ereifert ſich in der bekannten Weiſe neuerdings wieder einmal über unſere Luſtangriſſe, deren Ziel London und verſchiedene Plätze an der Südküſte geweſen ſind. Dieſe Neutralen mit dem wenig neutralen Temperament ſcheinen vergeſſen zu haben, was Freiburg und Karlsruhe zu wie⸗ derholten Malen von franzöſiſchen und engliſchen Fliegern er⸗ litten haben, vor allem jener ſcheußliche Kindermord vom 22. Juni 1916, dem mehr als zweihundert Frauen und Kinder zum Opfer fielen. Bei allen dieſen Städten hat es ſich um offene und un⸗ befeſtigte 9 bei denen militäriſche Zwecke über⸗ haupt nicht in Frage kamen. 8 Mit aller Schärfe und allem Nachdruck muß feſtgehalten werden, daß der letzte Angriff auf London(desgleichen die vorher⸗ gehenden auch) nur militäriſche Zwecke verfolgt hat und in der Be⸗ ziehung auch große Erfolge gehabt hat. Ein Bahnhof hat elf Tref⸗ er erhalten: außerdem ſind der Themſe entlang zahlreiche Lebens⸗ Kech 9 worden. Zudem iſt London heute eine be⸗ eſtigte Stadt. 8 9 von Abwehrgeſchützen ausgerüſtet und derartige militä⸗ riſche Plätze anzugreifen, iſt im Kriege unſere Pflicht. Der Gegner muß da angegriffen werden, wo er überhaupt zu treffen iſt. Aebertreibungen. J Berlin, 2. Juli.(Von unſ, Berl. Büro.) In den letzten Tagen S Grlice bon Lebensmittelunruhen un Krawallen unſere Städte. aus der Mücke ein Elefant gemacht wurde und auf dem Wege der Ulebertragung von Mund zu Mund aus den Kraroallg richtige und ausgewachſene Revolten und Aufſtände wurden. ſtellt olff ſche Draht hat ſchon geſtern in dankenswerter Weiſe 5 Weheh was in Düſſeldorf und Stettin in Wahrheit Sanlert iſt. Wirnd chten dem noch hinzufügen: In Düſſeldorf ſind Läden geſtürmt unm 7 das gilt namentlich von Alkoholläden— ausger Milttä worden. Lebensmittel wurden auf der Straße verſtreut— 3 ollſtär iſt dort nicht eingeſchritten. Inztoiſchen iſt die Ruhe wiedektärzendig her⸗ geſtellt. In Stettin kam es zum Einſchreiten des 9 daß es von der Waffe Gebrauch zu machen hatte.—0 die ort ſind⸗ die Schuldigen mit ſchweren Strafen belegt ihre ab⸗ ſchreckende Wirkung hoffentlich nicht verſe iner Daß es ſich bei der Geſchichte von der udelt iſt bemittelſen⸗ dung ins Ausland um ein törichtes Märche li eiſtunde iſt reits vom Wolffſchen Draht feſtgeſtellt worden. Die 5 Worden Außen. beiden Orten derweil wieder auf zehn Uhr feſtgeſeh in Hindendus erdem hat es noch kleinere Krawalle in Gleiwitz 5 Stettin Ausländd. gegeben, bei denen nebenbei wie in Düſſeldorf und Ste t haben. Zur⸗ die aus dem Weſten Wingei. Auch ö10—— herſtellung der Ordnung wurde Mi 1 er ha 1 90 ſchießen und allerorten iſt die Ruhe wieder⸗ Maßnahmen für die Kohlenverſorgung. liner Bu Berlin, 2. Juli.(Bon unſerem Berlin ro.) Zum — der Kohlenförderung ſind, wie wir Maßnahmen getroffen worden, die für den uee ine erhebliche Beſſerung der Kohlenverſorgung erwarten laſſen. Die Lage in Marotkło und Algerien nicht günſtig. 2 i.Tel Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(PreFel. z. K) Nach Genfer 95 Lyon melden dortige der Kriegs⸗ miniſter teilte im Heeresausſchuß mit, die L 455 n Marokto und Algerien laſſe bis auf weiteres die 20 5 e von Ko⸗ lonialtruppen aus dieſen Gebieten an ranzöſiſche Front nicht zu. Zum Inoclidenaustauſch zwiſchen Deutſchland und Irankreich. Konſtanz, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich⸗) ein etern Vormittag 9% lihr brachte nach längerer Pauſe wiene. a 1 invalide Offiziere und 201 Mann aus Frankreich bier an. Von Herrn Wendel. M. Käöln, 2. Duli.(Prio,Tel) Die Kölnihhhe Heitung meddet aus Sofia: Der„Mir“ ſagt über Wende klirtikel daß dieſe Erklärungen die bulgariſche O9e anfra ichkeit erregt hätten, weil in ihnen bezüglich der Baneheſte und der zukünf⸗ tigen Grenze Bulgariens keine Harmonie, weſehe, was zwiſchen vereinbart wor (Lebhafter, langanhaltender Ganz anders liegen die Dinge bei Die Forts ſind von größter Bedeutung und mit Dabei geſchah es denn zuweilen, daß —7 —— „Peead den A. Jükt 1047 Mannbeimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nus Stadt und Land. * kiriegsunterſtützung. Mit Rückſicht auf die Teuerungsverhält⸗ niſſe wird auch den hilfsbedürftigen Heeresbeamten im Ruheſtande und den verſorgungsberechtigten Witwen von Heeresbeamten eine einmalige Kriegsunter ſtützung im Höchſtbetrage von 100/ gewährt, wenn das Geſamteinkommen des Beamten weniger als 2500/— und zwar ohne etwaiges Waiſengeld— beträgt. Das⸗ ſelbe gilt für penſionierte Offiziere und die geſetzliche Verſorgung be⸗ ziehenden Offizierswitwen, wenn die gleichen Einkommensverhält⸗ niſſe vorliegen. Dieſe Kriegsunterſtützungen ſind von den Heeres⸗ beamten und den Beamtenwitwen bei der ſtellvertretenden Inten⸗ dantur— am Sitze des ſtellvertretenden Generalkommandos—, von den Offizieren und den Offizierswitwen bei dem ſtellv. General⸗ kommando zu beantragen. Die für die Anträge vorgeſchriebenen Muſter werden bei den Kaſſen vorrätig gehalten, die Penſion uſw. zahlen. Auch den Militärrentenempfängern und den verſorgungs⸗ berechtigten Witwen von Militärperſonen der Unterklaſſen wird in dieſen teuren Zeiten wie bisher geholſen werden. Sie haben ihre Geſuche unter kurzer Schilderung der Einkommensverhältniſſe(An⸗ gabe der Rente des Witwengeldes, der Zinſen aus Kapitalvermögen, des Ertrages aus Grundvermögen uſw.) und unter Beifügung der Militärpapiere bei dem ſtellvo. Generalkommando anzubringen. * Die Preiskreibereien auf dem Weinmarkte. Nach Mitteilungen aus Weinbaugegenden ſoll ſchon jetzt verſucht werden, Borkäufe für Wein der kommenden Ernte abzuſchließen, wobei Preiſe angelegt werden, die die letztjährigen Verkaufspreiſe um die Hälfte überſteigen. Es ſind Verhandkungen im Gange, um den Miß⸗ ſtänden, die in der letzten Zeit auf dem Weinmarkte zutage getreten ſind, insbeſondere den Preistreibereien, wirkſam entgegenzutreten. Es muß daher dringend vor Kaufsabſchlüſſen bezeichneter Art ge⸗ warnt werden. Sie würden vor Eingriffen in keiner Weiſe ſchützen. * Der Badiſche Jugendwehrausſchuß wird vom 1. Juli ab nach Bedarf, jedenfalls aber monatlich einmal, ein Blatt unter dem Titel„Nachrichten für die Badiſche Jugendwehr“ erſcheinen laſſen, welches die wichtigſten Beſtimmungen für Führer und Jungmannen enthalten wird. * Vom Marktverkehr. Die Zufuhr zum heutigen Markte war namentlich in Bohnen und Kohlraben ſtärker als die letzten Werk⸗ tage, die Nachfrage dagegen ſchwächer als vergangenen Donners⸗ tag, welch letzterer Umſtand darauf ſchließen läßt, daß viele Haus⸗ frauen am geſtrigen Sountag die Gelegenheit wahrnahmen, ſich aus direkter Quelle mit Gemüſe zu verſorgen. Man konnte dieſe Beobachtung geſtern Abend übrigens auf den Bahnhöfen der Haupt⸗ und Nebenbahnen machen. Sogar Obſt war heute früh gegen Marken auf dem Markte zu haben, Kirſchen in ſehr unterſchied⸗ licher Qualität, Johannisbeeren und ſehr ſchöne reife Stachelbeeren zum Höchſtpreis von 45 Pfg. reſp. 40 Pfg. Heidelbeeren waren nicht zu ſehen. Die Bohnen fanden raſchen Abgang, die Höchſtpreiſe von 45 bezw. 50 Pfg. wurden eingehalten. Kohlraben ſollen im Pfund zu 24 Pfg. ausgewogen werden, in der Hauptſache wurde auch demgemäß verfahren, einzelne Händlerinnen können aber noch immer nicht davon laſſen, ſie ſtückweiſe zu verkaufen,—15 Pfennig war der Preis. Erbſen und Gelberüben waren in guter Ware vertreten, auch die Zufuhr an Gurken hebt ſich. Wirſing und Mangold wurden weniger gekauft, für Liebhaber gab es auch ſchon ſchöne Pfifferlinge zu.20 Mk. das Pfund. Am meiſten umſtanden waren die Obſtſtände. Um den wenig vorhandenen Rhabarber wurde gekämpft. Gute, ſaubere Zwiebeln zu 30 Pfg. per Pfund waren genügend vorhanden. pp. * Ein raffinierter Diebſtahl wurde in der Nacht vom. zum Sonntag in dem Pelzgeſchäſt von Richard Kunze im Kauf⸗ haus verübt. Die Diebe— es müſſen mehrere ganz „ſchwere Jungens“ geweſen ſein— drangen auf bis jetzt unauf⸗ geklärte Weiſe, ohne daß eine Tür erbrochen wurde, in den Laden ein und räumten nicht nur das Schaufenſter völlig aus, ſondern im Laden ſelbſt mitgehen, was ihnen mitnehmenswert erſchien. Da eine Menge wertwoller Pelzſachen verſchwunden ſind, ſo iſt der Schaden ſehr beträchtlich. Glücklicherweiſe iſt die Firma durch Verſicherung gedeckt. MNan nimmt an, daß die Diebe das vor der Ladentür befindliche Gitter überſtiegen und dann durch das über der Tür befindliche, ſchräg geſtellte Oberlicht gekrochen ſind. Ein anderer Weg fl nicht gut möglich, da die Schlöſſer unbeſchädigt ſind. Auf den Diebſtahl wurde ein Geſchäftsmann aufmerkſam, der geſtern morgen am Gitter vor der Ladentür eine Pelzkappe liegen ſah, die die Diebe verkoren hatten. Dem benachbarten Lederwarengeſchäft von Friedrich Bangert und dem Schuhwarengeſchäft von S. Frey Wwe. wurde der gleiche Beſuch abgeſtattet. Nur ſcheinen die Hiebe hier geſtört worden zu ſein, denn es fehlt nichts. In dem Lederwarengeſchäft hatten die Gauner einen mit entwendeten Gegen⸗ ſtänden gefüllten Koffer im Stiche gelaſſen. * Einlegen von Eiern in Sulfal⸗Waſſerglas. Wie die Bayeriſche Lebensmittelſtelle mitteilt, liegen nunmehr eingehendere Gutachten der Königlichen Unterſuchungsanſtalt ſowie anderer öfſentlicher Unterſuchungsanſtalten über die Verwendung von Suffat⸗Waſſerglas zum Einlegen der Eier vor. Die Aenßerungen dieſer Anſtalten ſtimmen darin überein, daß auch Sulfat⸗Waſſerglas, richtig bereitet, um Einlegen von Eiern geeignet und daß ſonach ein Grund zur eunruhigung für die, die Sulfat⸗Waſſerglas verwendet haben, nicht gegeben ſei. Das Waſſerglas ſoll ſirupdick und geruchlos ſein; mißratenes Waſſerglas mit einem unzuläſſigen Gehalt von Schwefel⸗ natrium wäre am fauligen Geruch zu erkennen. Mehrere Proben des gegenwärtig in München im Handel befindlichen Waſſerglaſes haben ſich bei der amtlichen Unterſuchung als einwandfrei erwieſen. Das weſentliche für den Erfolg iſt ſohin nicht, ob die Eier in Karbonat⸗ oder Sulfat⸗Waſſerglas, ſondern daß ſie in gutes Waſſer⸗ glas und daß ſie richtig eingelegt werden. Polizeibericht vom 2. Juli(Schluß). Unfälle. Auf dem Rheinſchleppdampfer„Kommerzienrat“ kam am 24. v. Mts. ein 19 Ja Heizer von Augsburg einem Dampf⸗ ausſtrömungsrohr zu nahe und trug dabei am rechten Fuß er hob⸗ liche Brandwunden davon.— In einem Fabrikbetriebe in Neckarau brachte am 28. v. Mes. vormittags ein 17 Jahre alter Tag⸗ löhner von Hockenheim die rechte Hand in eine Maſchine, wobei ihm die vorderen Glieder des Zeig wurden.— Aus Unvorſichtigkeit ſtieß am 30. v. Mts. nachmittags ein 17 Jahre alter Fuhrmann mit zwei einem hieſigen Fuhrunter⸗ nehmer gehörenden Pferden auf dem Luiſenring mit einem elektriſchen Straßenbahnwagen der Linie 6 zufammen. Die Pferde wurden um⸗ geworfen, der Fuhrmann, der auf einem Pferde ſaß, kam unter die⸗ ſelben zu liegen und tung dabei einen rechtsſeitigen Oberſchenkel⸗ bruch und eine erhebliche Verletzung am Hinterkoyf davon.— Am gleichen Tage nachmittans geriet ein 16 Jahre alter Schloſſerlehrling von Waldhof im Hauſe D 2, 5 mit dem linken Arm in eine Polier⸗ maſchine und trug einen Bruch des Armes davon. Sämtliche Ver⸗ letzten fanden Aufnahme im Allgem. Krankenhauſe.— Ein 8 Jahre alter Volksſchüler von hier hing ſich am 30. v. Mts. mittags auf der neuen Neckarbrücke an ein Fuhrwerk einer Güterbeſtätterei. Beim Abſpringen brachte er den linken Fuß unter ein Hinterrad und wurde ihm die große Zehe Nach Notverbandes auf der Wache des 5. Polizeireviers wurde der Verunglückte in ſeine elterliſche Wohnung an der Reckarſpitze verbracht.— Veim Spielen mit einer ſcharf geladenen Flobertpiſtole in ſeiner elterlichen Woh⸗ nung Zwer 5 in Sandhofen verletzte ſich ein 9 Jahre alter Volks⸗ ſchüler durch Losgehen des Schuſſes am Zeitzeſinger der linken Hand. Da ſich die Verletzung verſchlimmerte, mußte er am 27. v. Mts. ins Krankenhaus Sandhofen aufgenommen werden. Krampfanfall. Vor K in den ſtädtiſchen Anlagen ſtürzte am 30. v. Mts. nachmittags eine 18 Jahre alte Fabrikarheiterin von Ludwigshafen an Herzkrämpfen zuſammen und konnte nicht mehr weiter gehen. Sie mußte mit dem Sanitätswagen ins Allgem. Kran⸗ kenhaus überführt werden. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde: Am 23. 6. ein Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt, ſchwarzer Rahmen⸗ bau und Felgen, vernickelte aufwärts gebogene Lenkſtange, vernickelte Handglocke und braunen Lederſattel.— Am 27. 6. ein älteres Fahrrad, Marke Becka, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Fel⸗ gen, roſtige Stahlſpeichen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, aufwärts ge⸗ bogene Lenkſtange und neue Gummimäntel, am 28. 6. ein Fahrrad, Marke Wanderer Nr. 7, Fabrr.⸗Nr. 171724, ſchwarzer Rahmenbau, aufwärtsgebogene Lenkſtange, Holzfelgen mit ſchwarzen Streifen und neue Mäntel, am. 6. ein—— Marke und Fabr. unbekannt, Ichwarger au, verroſtete Speichen, auſwärts hießen au ſe⸗, Mittel⸗ und Goldfingers zerriſſen gebogene Lenkſtange, neue Glocke mit dem Münchener Kindl.— In der Zeit vom 23. bis 25. 6. wurden aus der Werkſtätte in der Frucht⸗ bahnhofſtraße 5a zwei Treibriemen entwendet. Beide ſind 10% Meter lang und 4 Millm. dick, ſchon mehrfach geflickt und iſt der eine 9 und der andere 10 Zentim. hreit.— Am 25. 6. gegen Abend wurden im Hauſe C 2, 25 zwei Keller erbrochen und daraus folgendes entwendet: Ein Einmachglas und ein Topf mit zuſammen 15 Pfund Gänſefett, 2 Flaſchen Vollmilch Z..., 5 Doſen Konferveerbſen, 2 Doſen Kunſthonig, 5 Flaſchen Wein, 3 Flaſchen franzöſiſcher Kognak und ein runder Gemüſekorb.— In der Nacht vom 29./30. 6. wurden aus einem Stalle an der Viehhofſtraße, zwei weiße italieniſche Rie⸗ ſengänſe, eine weiße Landaas, ſchwarz und weiß gefiedertes Huhn entwendet. Sämtliche Tiere ſind am Tatort geſchlachtet wor⸗ den.— Eine inhaftierte 20 Jahre alte Frauensperſon hat zugegeben, am 9. Juni, früh gegen 7 Uhr, in der Jeſuitenkirche ein ſchwarzes Handtäſchchen mit 6/ Inhalt, beſtehend aus einem 5 und aus einem 1 Markſchein, entwendet zu haben. Das Geld hat ſie an ſich genommen. Das Handtäſchchen in welchem ſich noch ein Roſenkranz und ein weißes Taſchentuch befunden haben ſoll, hat die Diebin angeblich weggeworfen. Die Geſchädigte wird erſucht, ſich auf dem Büro der Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer Nr. 73, einfinden zu wollen. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Die am Samstag Abend bei gutbeſetztem Hauſe ſtattgefundene Erſtaufführung der dereiaktigen Operette„Der dumme Auguſt“ erzielte wieder einen vollen künſtleriſchen Erfolg, der mehr als das letztemal Handlung und Muſik zu verdanken iſt. Die Neuheit paßt ünſofern beſonders gut auf die Apollobühne, als ſie einen Abriß aus bem Leben der„fahrenden Leute“ bietet. Bill Bolly, der„dumme Auguſt“ des Wanderzirkus Preſtaldo, benützt die Gage, die er ſich im Sommer erwirbt, zur Fortſetzung der philoſophiſchen Studien in der Winterpauſe. Und als er wohlbeſtallter Doktor iſt, da nimmt er keineswegs Abſchied von dem heimatloſen Artiſtenvolk, ſondern ver⸗ kettet ſich mit ihm nur noch feſter. Seit er vor ſeinen Namen„Dr. phil.“ ſetzen darf, iſt er in der circenſiſchen Welt eine noch weit mehr begehrte Perſönlichkeit geworden, als vorher, denn er kann jetzt Miniſtergagen fordern. In recht wirkungsvoller Weiſe iſt in der Handlung, die in ihrem Gehalt die gegenwärtige Durchſchnittsware weit überragt, der Gedanke ausgeſponnen, daß ein unter den„fahren⸗ den Leuten“ aufgewachſenes Zirkuskind ſich niemals in einem anderen Kreiſe glücklich fühlen kann, zumal wenn es wie Iſa, die Tochter des Stallmeiſters Waldemar Hühnchen, mit aller Gewalt in die ſpießigen Gewohnheiten und Sitten der Kleinſtadt Zellingen gezwängt und ſo für die eheliche Berbindung mit dem Buchhändler Hans Lorenz, dem Neffen des Bürgermeiſters Lorenz, einem wirklichen„dummen Auguſt“, ſtandeswürdig„erzogen“ werden ſoll. Als der Zirkus nach beinahe einjähriger Prüfungszeit in dem Städtchen wieder ſeine Zelte aufſchlägt, da reißt das Zirkusblut Iſas die künſtlich aufgerich⸗ teten Schranken kleinſtädtiſchen Herkommens nieder und führt das Mädchen mit den Eltern wieder zuxück in die erfolgberau⸗ ſchende Welt der Manege. Zugleich aber werden Iſa und Bill Bolly, die das Schickſal für einander beſtimmt hat, ein glückliches Paar. Zu der ebenſo eigenartigen, wie folgerichtigen und recht aus dem Leben gegriffenen Handlung, für die Dr. Bruno Decker und Rob. Pohl mit gutem Gewiſſen verantwortlich zeichnen dürfen, geſellt ſich eine charakteriſtiſche, farbenreiche, fein, inſtrumentierte Muſik, die durch einige reizende Duette und Trios der Reuheit eine beſondere Zugkraft verleiht. Die flotte, lebendige Aufführung zeigte, daß Helmut Langer, der die Nebenrolle des Stallmeiſters und ſpäteren Zirkusdirektors Peter Lenz mit aut abgeſtimmtem Humor gab, ein Spielleiter iſt, der, ein Haupterfordernis für den Erfolg, die Solorollen glücklich zu be⸗ ſetzen vermag. Jede Hauptperſon des Stückes war an ihrem Platz und 4o wurde mit Luſt und Liebe geſpielt und geſungen. Kurt Ober⸗ land⸗Klotz, der Bill Bolly mit gewohnter feiner Charakteriſiierung verkörperte und die hervorragende darſtelleriſche Leiſtung ſtimmlich auf das beſte ergänzte, hatte in Nina Sorel als Iſa eine Partnerin, wie man ſie ſich nicht beſſer wünſchen konnte. Die Künſtlerin ver⸗ mochte nicht nur ihre äußeren Vorzüge zur vollſten Geltung zu bringen, ſondern auch in Geſang, Spiel und Tanz das Zirkuskind ungemein lebenswahr zu geſtalten. Waldemar und Lieschen Hühnchen, das Elternpaar Iſas, wurden durch Oskar Brönner und Carola Krahl mit draſtiſchem Humor gegeben, während Dolly Esquere als Dienſtmädchen Auguſte ein wirkliches Kabinetſtück ihrer unwider⸗ ſtehlich auf die Lachmuskeln wirkenden Kunſt bot. Ludwig Pu⸗ chacher als Bürgermeiſter Lorenz und Anna Brenken als deſſen das Regiment führende Frau Dorothea, zwei unübertrefflich gezeich nete Kleinſtadttypen, fügten ſich mit Rita Dewald als Tochter Nelly und Ernſt Vogler als Neffe Hans Lorenz, dem zweiten glück⸗ lichen Paar, nicht minder vorzüglich in das Enſemble ein. Die Regie hatte für einen geſchmackvollen dekorativen Rahmen geſorot und Kapellmeiſter Karl Langfritz dirigierte mit Umſicht und gewiſſen⸗ hafter Herausarbeitung der muſikaliſchen Feinheiten. Das Puhlitum war wieder ſehr beifallsfreudig und zeichnete die reich mit Blumen bedachten Hauptdarſteller durch öftere Hervorrufe aus. Wie uns die Direktion mitteilt, ging die Neuheit geſtern zweimal bei ausverkanſtem Haus mit großem Erfolg in Szene. Der Abend⸗ vorſtellung wohnte auch Burggraf zu Dohua, der Komman⸗ dant der„Möwe“, bei. Mannheimer Strafkammer. § Maunheim. 28. Juni.(Strafkammer lI.) Abenteuerluſt hat bei dem 17jährigen Kriegsinvaliden Erich G. aus Grimma als verwandte Neigung die Anlage zur Hochſtapelei be⸗ günſtigt. Am 16. April d. J. wurde die hieſige Kriegsfürſorge durch den Fernſprecher— angeblich— vom ſpaniſchen Konſulat angerufen und ihr ein junger Amerikaner namens Gordon zur Unterſtützung empfohlen. Die Höhe des begehrten Betrags— 80 Mk.— machte den Verdacht des leitenden Beamten rege. Man ſetzte ſich ſelbſt mit dem Konſulat in Verbindung und dieſes erklärte, es müſſe ein Mißbrauch vorliegen. Der junge Mann, der mit zwei gefälſchten Schriftſtücken ausgerüſtet war, wurde ſodann feſtgenommen. Es wax G. Er iſt erſt am 24. Mai wegen eines Betrugs in Würzburg zu 4 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Heute gibts 5 Monate. Mit einem Vermögen von 16 000 Mk. prahlte die 34 Jahre alte Arbeiterin Katharina Roos; der Bürgermeiſter von Doſſenheim ſei ühr Onkel u. dgl. Damit machte ſie die Leute ſicher, bei denen ſie Geld borgen wollte. Sie hatte mehrfach Erfolg, bekam auch Koſt und Woh⸗ nung auf ihre Sprüche hin geſtundet. Einer Frau Schildknecht, die ſie auf eine Nacht aufgenommen hatte— als falſche Anna Müller— ſtahl ſtie Uhr, Broſche und 10 Mk. bar. Dar Urteil lautete auf 9 Mo⸗ nate Gefängnis. Der 18 Jahre alte Schloſſer Gottfried 2. verſchaffte ſich am 8. d. M. gewaltſam Eingang in die Wohnung einer Sodawaſſerhändlerin, die er im Beſitze von Geld wußte, und eignete ſich die Summe von 50 Mk. an. Urteil: 4 Monate Gefängnis. Die Mutter des 19 Jahre alten Friſeurs Georg Z. verlangt die Beſtrafung ihres ungeratenen Sohnes. Mit einem falſchen Schlüſſel hatte der Junge heimlich die Wohnung ſeiner Mutter in der Keppler⸗ ſtraße beſucht und.50 Mk. in bar und einen Laib Brot geſtohlen. Das Gericht erkennt auf die geringſte zuläſſige Strafe: 3 Monate Ge⸗ Kengens iſt aber bereit, S trafaufſchub auf Wohlverhalten zu bean⸗ gen. Gewäſſerte Milch brachte der Milchhändler Heinrich Rihm II. aus aus Käfertal in Verkehr und iſt dafür vom Schöffengericht mit einer Geldſtrafe von 25 Mk. angeſehen worden. Mit ſeiner Berufung hat er keinen Erfolg. Vert.:.⸗A. Dr. Ebertsheim. Die Bäckermeiſterin Fridolin S. Ehefrau änderte auf einer Be⸗ ſcheinigung des Lebensmittelamtes über die Ablieferung von Zuſatz⸗ brotmarken die Zahl 47 burech Vorſetzen einer 2 in 247 um, ſodaß ſie auf Grund dieſer Erhöhung 105 Kilo Mehl zu viel erhielt. Die Meiſterin ſagte heute, ſie hätte den Kniff verſucht, weil ſie früher ein⸗ mal zwei Sack Mehl zu wenig bekommen hätte und der Fehler, ob⸗ wohl man es ihr verſprochen habe, nicht berichtigt worden ſei. Das Gericht hielt das nicht für glaubwürdig; wenn ſie wirklich früher ge⸗ ſchädigt worden wäre, ſo hätte ſie wohl ihre Reklamation durchgeführt und ſich nicht auf eine ſo komplizierte und ſtrafbare Weiſe ſchadlos zu halten verſucht. Das Urteil lautete auf 3 Wochen Gefängnis. Vert.: .⸗A. Dr. Hartmann. Eine folgenſchwere Liebesintrige ſpann der Schloſſer Jak, Baum⸗ gartner aus Seedorf an. Er iſt als Sohn eines Bauern in der Schweiz geboren und ſchweizeriſcher Staatsangehöriger, lebt aber ſeit langer Zeit in Deutſchland. Vor eignigen Jahren ſuchte er— er iſt Witwer— durch die Zeitung eine Haushälterin. Es meldeten ſich jzwei Mädchen, Lina L. und Martha R. Er nahm zunächſt die R. und als er mit dieſer nicht auskam, die L. Dann aber reute ihn der Wechſel und er ſuchte die R. auf verteufelt umſtändliche Weiſe wieder zu be⸗ kommen. Die R. empfing zwei lange Briefe, anſcheinend von der., die ſich in der Hauptſache um Baumgartner drehten und ihn für die R. intereſſant zu machen ſuchten. U. a. wird darin betont, daß man Baumgartner nicht viel anhaben könne wegen ſeines großen Ein⸗ fluſſes als„ſozialiſcher Führer“. Wenn man ihn verhafte, werde die Schweiz Deutſchland den Krieg erklären. uch an verſchleierten Drohungen iſt darin kein Mangel. Die Briefe ſind offenkundige Be⸗ weiſe eines wirren Hirns. Der Gerichtsarzt bezeichnet Baumgartner in der Tat als geiſtig minderwertig. Ein Schreibſachverſtändiger ſagte, bie Briefe ſeien allerdings nicht von dem Angeklagten, aber offenbar auf deſſen Diktat geſchrieben. Das Schäffengericht hat den vielhach Vorbeſtraften, der die Täterſchaft in Abvede zog, zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Seine Berufung wurde heute verworſen. Der 16jährige Hilfsſchloſſer Georg S. tut daheim nicht gut. Er⸗ treibt ſich beſchäftigungslos herum und ſchläft nachts auf einem Spei⸗ cher. Ende Mai ſtieg er bei der Witwe Kirſchner in Waldhof ein und ſtahl 26 Eier und Zigarren, ferner dem Händler Forſſch von deſſen Wagen 100 Stück Zigaretten. In Heinsheim hatte er in einem Steim⸗ Arbeit genommen, aber mit dem Taglohn von 6 Mk. habe es nicht gereicht. Er verſchwand dort von der Bildfläche, nachdem er dem Wirt Schadt 25 Pfund Mehl und einen Koffer geſtohlen hatte. ſchon vobeſtrafte Angeklagte wird zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 4. ds. Mts. ſtieg der 17 Jahre alte Franz S. in der Zigarren⸗ fabrik von Feibelmann in der Wallſtadtſtraße ein und entwendete 800 Stück Zigarren im Werte von 120 Mk. Man erkennt auf vier Wochen Gefängnis. Handel und industrie. Pfälzische Mühlenwerke Mannheim. Während der ganzen Dauer des abgelaufenen Geschäfts⸗ jahres 1916—17 war, so wird in dem Bericht des Vor⸗ standes ausgeführt, unser Mühlenbetrieb in der Hau für die Reichsgetreidestelle in Lohnmüllerei beschäftigt. Neben⸗ bei hatien wir zeitweise für Proviantämter und andere Stellen zu arbeiten. Die Schwierigkeiten, welche der Betrieb durch fort- währende Umgestaltungen infolge der Verarbeitung von Roggen und Weizen etc. und den verschiedenen Ausmahlungsvorschriften zu bewältigen hatte, waren auch im abgelaufenen Geschäftsjahre sehr groß. Insbesondere erforderte wieder die Bearbeitung und Gesunderhaltung des in großem Umfange eingegangenen über⸗ feuchten Getreides viele Aufwendungen. war auch dieses Kriegsjahr trotz ungenügender Beschäftigung des Betriebes mit Vielen Arbeiten und Mühen verbunden, während gleichzeitig die Betriebsaufwendungen für Materialien, Reparaturen usw. weitere erhebliche Steigerungen erfahren haben, 80 daß der derzeitige Mahllohn auch nicſit annähernd einen Ausgleich hierfür bietet. Dies fällt um s0o mehr ins Gewicht, als eine erhöhte Ausnützung der Mithleneinrichtungen durch minderwertige Materialien und ungenügende Wartung infolge Personalmangels umfangreiche Reparaturen und Ergänzungen in absehbarer Zeit nötig machen werden. Es würe sehr zu wünschen, wenn die Bestre⸗ bun wegen einer Verbesserung des Mahllohnes Erfolg hätten und damit für die auigewendeten Arbeiten und Mühen ein ge⸗ rechtes Verhältnis affen würde. Den Familien der eingezoge- nen Beamten und Arbeiter haben wir forttaufend Unterstütz zukommen lassen und möchten wir auch diesmal wieder in Au⸗ regung bringen, einen weiteren Betrag von 50 000 M. für diese 2 e, SoWie für allgemeine Kriegsfürsorge zurückzustellen. Wie sich die Müllerei künftig gestalten wird und welche Aussichten für das neue Geschäftsjahir bestehen, kann unter den heutigen Ver- hältnissen nicht gesagt werden. Der Gewinn einschließlich des Vortrages aus vorigem Jahre im Betrage von 180 000 M. beträgt abzüglich der Abschreibungen von 246 747.15 M.(267 293.01) 500 000 M.(620 000). Der Auf⸗ Sichtsrat schlägt der am 6. Juli stattindenden Generalver⸗ sammlung vor, 200 000 M. zur Ausschüttung einer Divi- dende von 10 Prozent(12) zu verwenden, 30000 M.(wie i. V) zur Bestreitung der zu zahlenden Talonsteuer dem hierfür er. richteten Konto und dem Gratifikationskonto 19 000 M.(25 000) zuzukühren, zur Bestreitung der durch den Krieg hervorgeruf Beamten- und Arbeiterunterstützungen und der allgemeinen Kriegsfürsorge 50 000 M.(100 000) zurückzustelen und den Rest von 180 000 auf neue Rechnung vorzutragen. Nach der Bilanz am 31. März 1917 sind die Kreditoren von 720 788.80 M. auf 1 105 147.65 M. und die Debitoren von 1 226 282.28 M. auf 1 724 006.08 M. gestiegen. Bei einem Aktien⸗ Kapital und von je 2 Mill.., einem Obligationen⸗ Agiokonto von 60 000., einem Reserveionds von 250000., einem Konto von 150 000 und einem Talonsteuerkonto von 21 000 M. 18 000) stehen Mühlenwerlckonto mit 640 000 M. (820 000), Immobilienkonto mit 1 259 838.23 M.(1 317 692.07) und Grundstückslonto mit 210 772.14 M.(219 665.45) gegenüber. Das Anschlußgleiskonto, Mobilien- und Fuhrparkkonto waren schon im vorigen Jalre bis auf 1 M. abgeschrieben. Das Kassalonto hat sich von 23 311.00 M. auf 120 270.98., das Efektenkonto von 2 083 901 M. auf 2117 551 M. erhöht, während andererseits das Warenkonto von 121.03 M. auf 88 562.72 M. und das Hei⸗ zungsiconto von 12 08 M. auf 7544 M. zurückgegangen ist. Nach der Gewinn- und Verlustrechnung am 31. März 1917 haben sich bei einem Warenkonto von 1 073 434.72 Mark(1 602 041) einschl. Vortrag) und einem Zinsenkonto von 100 445.92 M.(20 649.50) die Handlungs- und Betriebsunkosten usw. von 101 899.76 M,. auf 144 110.15 M, und das Heizungskonto von 42 077.07 M. auf 86 5890.66 M. erhöht, andererseits das Lohn- und Gehaltobezügekonto von 510 420.66 M. auf 376 433.68 M. und die Abschreibungen von 267 203.01 M. auf 246 747.15 M. er⸗ mäßigt. Frankrurter Wertpeterbbrse. Frankfurt, 2. Juli.(Pr.-Tel.) Die Börse eröffnete bei vor⸗ wiegend fester Tendenz. Zeitweise war das Geschäft ziemlich leb- haft, um so mehr, als vereinzelte Kaufaufträge vorlagen. Bei guter Nachfrage wurden auf dem Montanmarkt Buderus, Gelsenkir- chener, er-Stahl, Mannesmann und Caro höher bezahlt. Mehr- faches Interesse bestand auch für Rüstungspapiere. Neben Dyna- mit fanden auch deutsche Waffen Beachtung. Bei ſester Tendenz verkehrten ferner Fahrzeug Eisenach, Oberursel. Adlerwerke Kleyer konnten sich gut hehaupten. Unter den Maschinenfabriken fanden Augsburg-Nürnberg Beachtung. Bing-Metall Mönus, so- Wie Neckarsulmer wurden höher genannt. Chentische Aktien 0 60 ruhiger, aber teilweise fester. Elektrowerte konnten sich behaupten. Eine gute Meinung bestand für Schantungbahn. Mit mäßigen Kursbesserungen gingen auch Schiflahrtsaktien hervor. Unter den Banken fand Nachfrage nach Dresdner statt. Heimische Anleihen lagen fest. Von ausländischen lagen Türken ſest. Privat⸗ diskont 496 Prozent. Die Stimmung wurde später wieder ruhiger, doch zeigte der Schluß des Verkelirs eine feste Tendenz unter Be⸗ vorzugung von Montan- und Autowerten. Berbmer Wertpapdeedörse. Berlin, 2. Juli. Die Börse die neue Woche Bei ziemlich lebhaftem Geschäft in fester Haltung. In Phönix nahmen die am Samstag beobachteten Käufe bei steigenden Kursen ihren Fortgang. Gefragt und höher bewertet waren ſerner Oberbedarf, Gelsenkirchen und Harpener. Bochumer waren leicht abge⸗ schwächt. Von Industriewerten fanden in erster Linie„Germania Cement“ und Schwartzkopf Beachtung. Chemische Aktien, Schiff⸗ fahrtsanteile und Aktien der Rüstungsindustrie waren nur wenig verändert. Der Banken- und Anlagemarkt verkehrte bei guter Stimmung im allgemeinen unverändert. Pariser Wertyapierbörse. PARIS 30, Juni(Kassa-Markt.) 30 29. 39.28. 9% Rente.60.200 60.20[Saragossa. 431/ 424[Toullaa 8% Anlelhe..38 88.30[Suez Kanal. 4400/ 4383 Rio Tinto 4% Span.ub., 106.—106.10 Thom tHoust.. 7100 712 60 Copper %Russen! 73.75 73 50faff Faß4 485China Coppar 30%—, do. 1688 48.——-Caoutohouo.— 195[Utha Copper. 4% Turken 62.——-Malakka 133[Tharsle Bang. de Parls—.— 970SAKu.— 1310 ſDe Seers Sréd Lyonnals 11.02 11.09 Brlane.. 87 368 Goldfields Un. Parislen.— 670[Llanosoft.— 320 rena gold Metropolltaln— 410 Katlzoff Fabr.— 468lägersfont. Mord Espdag.] 444/ 430 be Raphte. 32 330 lRandmines Spasskl Copper—.—(zuletzt 49.50) KSte MascelsnacrAchNe, r. Düsseldorf, 2. Juli.(Pr.-Tel.) Der Essener Röhrenver- band hat eine sofortige Preiserhöhung für Dampflesselrohre u für Schiffskesselrohre um 60 M. pro Tonne vorgenommen. — —— —— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Koriag, den 1. Juli 161k, 4. Seite. Nr. 802. Meerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. 60(Nachdruck verboten!) K. Fortſetzung. Es war ein kleines Haus inmitten eines großen, verwilderten Gartens, das die alte Frau bewohnte. Sie ſaß in einem aus Weiden geflochtenen Stuhl am Fenſter, ein Strickzeug in der Hand. Sie hatte ein weißes, faltiges Antlitz mit gütig blickenden Augen und trug auf dem grauen Scheitel eine ſchwarze Spitzenbarbe. Die alte Dame ſetzte ihre Brille auf und ſah Thora ſo prüfend ins Geſicht, daß dieſe errötete. Ein wohlwollendes Lächeln umſpielte den Mund der Alten.„Setzen Sie ſich, mein Kind,“ ſprach ſie mit ſanfter Stimme.„Nein, hierher, ſo kann ich Ihnen in die Augen ſehen. Möge Ihnen Olderswort eine rechte Heimat werden.“ „O, das glaube ich ſicher, ich fühle mich hier ganz heimiſch,“ ſagte Thora. 8„Wirklich?“ Ein wehmütiger Zug lag auf dem Antlitz der alten Frau. erzählte von ihren Plänen, ihren Hoffnungen, ihrem ück. Ein wenig traurig blickte die alte Dame ſie an; ſie ſchüttelte leicht den Kopf.„Gatt möge Ihnen helfen, liebes Kind; Sie haben ſich etwas Schweres vorgenommen.“ „Etwas Schweres?“ fragte Thora betroffen.„Iſt es denn ſo ſchwer, Herzen zu gewinnen?“ ein, es konnte nicht ſchwer ſein, ihr waren bisher die Herzen ja immer von ſelbſt zugeflogen. xEs iſt nicht leicht,“ flüſterte die Alte,„es iſt nicht leicht!“ Lange nachher noch mußte Thora grübelnd der Worte gedenken: Eß iſt nicht leicht! Es war acht Tage ſpäter. „Jetzt müſſen wir aber an die Viſiten denken, lieber Schaß, begann die junge Frau beim Morgenkaffee.„Sieh nur, wie herrlich das Wetter heute iſt; es wird Frühling.“ „Wir ſind noch im März, mein Liebling, da kann noch Eis und Schnee kemmen,“ meinte der Paſtor. 5 iſt gleich, im Herzen iſt es doch Frühling; nicht wahr, uſte? „Ja, Frau Paſtor, wenn Frau Paſtor es meinen; aber Gras⸗ butter gibt es lange noch nicht.“ „Guſte, Guſte, Sie ſind unverbeſſerlich in Ihrem Realismus! Aber, nicht wahr, Delf, heute nachmittag gehen wir über Land? Ich ziehe mein Dunkelgrünes an; das iſt doch einfach genug. Zuerſt gehen wir natürlich zu Lehnsmann Kätels, der iſt hier ſo eine Art ————— Jürgen Jeſſen, Tönnies, und ſo weiter. Ich habe mich ſchon durch Guſte ein bißchen orientieren laſſen. Denke Dir, Paſtor Hinrichs haben ſozuſagen gar keinen Verkehr gehabt; die haben ganz für ſich gelebt. Das hätt' ich nicht gedacht! Die alte Dame kam uns doch ſo lieb und freundlich entgegen. Ich kann mir garnicht denken, daß ſie ſtolz und engherzig ſein ſollte.“ „Vielleicht wünſchen die Leute hier keinen Verkehr mit ihnen; die Marſchbewohner ſollen ja ſehr exkluſio ſein.“ „Aber Paſtor Hinrichs waren doch beliebt. Und ich muß Dir geſtehen, ich habe die alte Dame ſofort in mein Herz geſchloſſen.“ „Ja, Du mit Deinem großen Herzen! Wie viele wirſt Du da noch einſchließen?“ „Allel Alle, die hier ſind. Weißt Du, eine Eroberung habe ich ſchon gemacht, freilich auf materieller Grundlage: das kleine Schuſter⸗ mädel, dem ich neulich ein Praliné ſchenkte, klopfte heute morgen ganz leiſe an die Hoftür, ſo, als wenn ein Sperling mit ſeinem Schnäbelchen antickt. Als ich die Tür aufmache, ſteht das kleine Ding vor mir und hält mir das offene Händchen entgegen.„Paſterſche, giff mir doch en Beutſe,“ ſagt es. Ich habe ſie gehörig abgeknutſcht und ihr eine ganze Tüte voll gegeben; es iſt ein ſüßes Ding.“ „Na, da wirſt Du wohl nächſtens Dein ganzes Taſchengeld bei Jan Boyſen in Bonbons anlegen.“ Sie lachte; es war ein helles, herzerquickendes Lachen, das Lachen des Glücks Am Nachmittag ſchritten ſie Arm in Arm durch die Marſch. Die weite Ebene ſchimmerte grün vom ſprießenden Gras; an dem blauen Himmel zogen große, leuchtende, weiße Wolkenbälle. Ueber ihnen trillerte eine Lerche. Thora hätte ſich mit ihr er⸗ heben mögen in die blaue Luft und zwitſchern, immerzu zwitſchern. „Wie herrlich iſt es hier!“ ſprach ſie mit unterdrücktem Jubel in ihrer Stimme.„Wie kräftig und rein die Luft iſt, wie weit man ſehen kann! Dieſe unendliche Ebene kommt mir vor wie ein Meer; das 9900 7— ik chen weit.“ „Dein Herz hon weit genug,“ entgegnete er mit Nrtlichem Spott.—3 N „Sieh nur, die Wieſen werden ſchon grün“. „Fennen ſagt man hier,“ belehrte er ſie. „Fennen? Wie drollig das klingt! Das klingt ordentlich nach fetten Ochſen.“ Sie waren bei dem Hoftor des Lehnsmann Kätels angelangt. ſtand vor der Tür, rauchte die Pfeife und ſchaute ins etter. „Guten Tag, Herr Paſtor, guten Tag, Frau Paſtor. Schönes Wetter heute, ſchönes Wetter! Na, gehen Sie man'rein, meine Frau iſt drinnen.— Frau, da iſt Beſuch für Dich!“ Sie wurden in die beſte Stube geführt, wo eine Dienſtmagd in auf den Tiſch gelegt; aber es war trotzdem in dem ungeheigten Zim⸗ mer ungemültlich. Die Frau Lehnsmann brachte ſelbſt den Kuchenteller, der bis obenan gehäuft war, dazu kam eine große Kaffeekanne und eine Kumme voll Rahm auf den Tiſch. „Wir haben ſchon Kaffee getrunken,“ wehrte Thora ab.„Nachen Sie, bitte, keine Umſtände unſertwegen; wir müſſen doch bald gehen.“ „Nein, ſo kommen Sie nicht fort, ohne Naß und ohne Trocken,“ ſagte Frau Lehnsmann Kätels.„Freilich,“ fügte ſie etwas grämlich hinzu,„wenn ich hätte, daß Sie uns beſuchen würden, hätte ich etwas in den Ofen legen laſſen und auch ein paar friſche Kuchen gebacken; dieſe ſind noch von Weihnachten. Nun müſſen Sie ſchon vorlieb nehmen!“ Als es ein bißchen gemütlicher wurde, brachte Thora ihre Pläne vor betreffs der Sonntagsſchule, des Leſeklubs für junge Mädchen und der Frauenabende. Sie hatte ſich alles nett ausgedacht und zu⸗ rechtgelegt und wurde ordentlich warm beim Sprechen. Die Frau Lehnsmann ſchüttelte den Kopf und die Augen⸗ brauen hoch.„Aber, Frau Paſtor,“ ſagte ſie, das Laflen Sie doch man lieber ſein. Die Kinder gehen ja ſchon alltags genug in die Schule. Nun auch noch Sonntags, das wird zuviel fte die armen Dinger. Und das mit den jungen Mädchen, das iſt ja ſoweit ganz nett; aber was haben wie hier für junge Mädchen? Da iſt Miete Jeſſen und Trine Anderſen und— ja, weiter wüßte ich keine mehr.“ „Bei Niſſens iſt, denk' ich, auch eine Tochter.“ „Ja, aber Hans Niſſen iſt doch eigentlich nur Kleinbaner.“ Kirchſpielkrüger hat doch auch eine Tochter, und der or— „Aber die können Sie doch nicht zuſammen mit den Bauern⸗ töchtern invitierenl Das wäre ja gerade, als wollte man Runkel⸗ — 1011 grüne Bohnen zuſammen in einen Topf tun. Nein, das geht nicht!“ „Es ſcheinen aber doch ganz nette Mädchen zu ſein.“ „Ach ja, nett können ſie ja ſein; aber es ſind doch keine Bauerm⸗ töchter, und ſie verkehren auch nicht miteinander. Nein, es geht nicht. Und aus der Strick⸗ und Nähſtunde bei Ihnen kann auch nichts wer⸗ den. Sehen Sie, Frau Paſtor, da könnt' ich ja ebenſogut für meine Waſchfrauen und Dienſtdeerns die Strümpfe ſtopfen. Nein, jeder für ſich und Gott für uns alle. Nehmen Sie ſich das nicht zu Herzen,“ fuhr ſie fort, als ſie den Ausdruck der Enttäuſchung in Thoras Antlitz ſah,„ſo etwas paßt nicht für die Marſch. Sie würden bloß böſes Blut damit machen.— Eſſen und trinken Sie doch!“ Sie ſchenkte von neuem die Taſſen voll und drängte den Kuchen auf. Man ſprach von gleichgültigen Dingen. Auf der Diele hörte man den Lehnsmann—*— er kam aber nicht herein. (Cortſetzung folgt.) Geſch Schulze oder Ortsvorſteher. Bekanttmachungen Stiſtungsratswahlen. Der Bürgerausſchuß hat heute zu Stiftungsrats⸗ mitgliedern gewählt: 1. in den Stiftungsrat ber Ernſt B. Kauffmann⸗ Stiftung die Herren Heintich Löwenhaupt, Altſtadtrat Eugen Nöther, Kauſmann auf eine ſechsjährige Amtsdauer; 2, in den Stiftungsrat des von Buſch'ſchen Armen⸗ Fonds a) auf eine ſechsjährige Amtsdauer die Herren Atguſt Scheubly, Apotheker Triedrich Wißler, Kaufmann De. Friedrich Moetel, Rechtsanwalt, b) auf eine Amtsdauer bis 5, Nonember 1919 Herrn Joſef Kuld, Architekt. Die Wahlakten liegen 8 Tage lang zur Einſicht der Wahlberechtigten im Rathaus— Stadtrats⸗ Regiſtratur— auf. Einſprachen ober Beſchwerden 0 gegen die Wahl ſind während der gleichen Zeit von der Bekanntmachung an gerechnet, bei dem Bürger⸗ meiſteramt anzuzeigen und unier Bezeichnung der Beweismittel auszuführen. Mannheim, den 28. Juni 1917. Sberhürgermeiſter: Dr. Kutzer. SpS Straßenbahn. Am Dienstag, den 3. Huli ſinden von morgens wegen Bauarbeiten zwiſchen Parade⸗ folgende Umleitungen von Uhr an, platz und Waſſerturm Straßenbahnlinten flalt: 1. Linie 2 fährt über ParabeplatzLindenhof⸗ en e g aneee, 83 2. Linie 7 in 91 chtung von Rheintor fährt über Paradepletz—Schloß—Bahnhofſtraße. 3. H..⸗G.⸗Züge ſahren über Schloß-Lindenhof⸗ Ueberſührun zum Hauptbahnhof. In der umgekehrten Richtung fahren die ange⸗ gebenen Linien den gewöhnlichen Weg. Am Donnerstag den ö. Zuli⸗ſinden von.15 Uhr an, wegen Anſchluß des neugelegten Gleiſes zwiſchen Parabeplatz und Waſſerturm, ſolgende Umleitung von Straßenbahnlinten ſtatt: 1. Sinie 1 führt von Hauptbahnhof über Linden⸗ holelteberführung-Schloß zum Paradeplatz. 2. Linie 7 in Richtüng nach Rheintor fährt von Tatterſall aus über Schloß—Parabeplatz. 2. Die Nebenbahn Mannheim—Weinheim fährt vun Hauptbahnhof über Lindenhoſ⸗Ueberfüb⸗ rung—Schloß zum Paradeplatz. In der umgekehrten Richtunz fahren die ange⸗ gebenen Linien ben gewöhnlichen Weg, Mannheim, den 30. Juni 1917. SpbS Straßenbahnamt. Bekaünüc0 Die am 28. ds. Mts. anberaumte Erſatzwahl in den Stadtveroröneten⸗ Vorſtaud iſt ergebnislos verlauſen, da die zur Gül⸗ tigkeit der Wahl erforder⸗ liche Anzahl von Stimmen nicht abgegehen worden iſt, Gelegentlich der nächſten Bürgerausſchußſitzung wird die Wahl erneut vorgenommen werden. Mannheim, 29. Junt1917. Der Oberbürgermeiſter: 8 Dr. Kuser. Spõ8 Klemann. 100 Mk. f. ſof. geſ. geg. mr1. Abzahlg. Ang..U. 68 an die B 28814 Haui-, Blasen-, Frauenleiden Hata-Kuren ohne bohne Ouecksilber, ohne Aufkl. Brosch. 59 Uüber ra- Eiaspritzg.) Blut, Urinun- sche u, tersuchungen. Ehriich⸗ Unterleibsleiden, ohnehe. Kind wird von Lehrersfamilie, Nähe Heidelbergs, in gute Penſion genommen. An⸗ gebote unter N. G. 106 an die Geſchäftsſtelle. T172 Zwei Hamburgerinnen, 25 Jahre, ſuchen, da hier fremd, je die Bekanntſchaft eines beſſ. Herrn zwecks Heirat. Zuſchriften unt. L. Z. 73 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Blattes. 2902a Pierdemetzgerel ganz modern eingerichtet, Riedfetsſtraße 101 zu verm. Näh. Colliniſtr. 29, p. 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