igs⸗ ge“ us⸗ g96 tellt be⸗ auf w4g der n* be en die en 19. — n U für den* Haudelstefl: Chefredakteur 5. entell: Anton Grieſer. in M —— — der Dr. B. Haas'ſchen Buchdruck G. m. d.., ſämt⸗ eim——— 0—9 Bele kr. 2847 Schigeſen d. Kb 90 9 Ruzelgeuprels: Pie Iſpalt. olonelzeile 40 Pfg. Reglamezetle t. 120 Aunabtmef tuß: Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 3 Uhr. Für Anzeigen au beſtimmten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ autwortung übernommen. Sezugspreis in Rannheim u. Umg. monatl. Mf..70 einſchl. Bein, erl. Durch die Poſt bezogen vierteli. M. 4 62 ein Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. Ut..90. Einzel⸗Rr. 10 Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —————————————...———..—.———.———.—.———————————————— dDie Löſung der Kriſe wieder hinausgeſchoben. Die Lage. BBerka, 12. Juti.(Von unſerem Verliner Büro.) Was man immer als Fundament aller Neuordnung bezeichnet hat, die Reform des preußiſchen Wahlrechts, iſt nun geſichert, werbrieſt und beſiegelt. Der erſte Abſchnitt, dem andere folgen ſollen und folgen werden. Daß ſie ſich von heute zu morgen vollziehen werden, möchten wir freilich, nach der Stimmung, die wir heute in maßgebenden Schichten finden, bezweifeln. Tatſächlich laſſen ſich la auch derlei Dinge nicht von heute zu morgen übers Knie brechen. Es iſt ſogar nicht einmal ausgeſchloſſen, daß auch die Verände⸗ rung in Preußen, öber die man in der Sache ſich einig iſt, noch nicht in den nächſten Tagen erfolgt und vielfach neigt man der Annahme zu, daß die Ausſprache im Reichstag über die äußere und immere Politik ſich am Sonnabend vollziehen wird, ohne daß inzwiſchen neues ſich begab. Für dieſe Ausſprache iſt ja nun auch die Untertage ſchon gefunden. Die Erklärung von Zentrum, Fortſchritt und Sozial⸗ demokratie liegt vor, die Regierung iſt bereit ſie anzunehmen und man wird immerhin damit rechnen müſſen, daß auch eine An⸗ zahl von Nationalliberalen ihr ſich anſchließen werden. Dennoch möchten eir nicht verkennen, daß in dieſer Hinausſchiebung der perſonellen Veränderungen, die in gewiſſem Aus⸗ maß doch auch ſachliche einſchließen ſoll, ein Gefahrenmoment liegt. Im Augenblick, wir wiederholen, mögen die Dinge ja viel⸗ leicht kaum ſchneller zu bezwingen ſein. Aber es bleibt bedauerlich, daß man nicht ſchon früher an ſie heranging und noch ehe der Reichstag zuſammentrat die notwendigen Vorbereitungen traf. Das haben wir im Auge gehabt, als wir vor drei oder vier Wothen hier ſchrieben, Herr von Bethmann möge anfangen größere Aktivität zu bezeigen, er hätte wohl zumetſt die richtigen Anſichten gehabt, aber nicht immer von ihnen Gebrauch gemacht. Auch was jetzt ge⸗ währt wird und nach dem Entſchluß des Kanzlers ſo wie ſo gewährt werden follte, hätte wohl ungleich tiefer gewirkt, wenn dabei die Regierung die Initiative in vollem Maße gewahrt hätte. würe. m. Köln, 12. Juli.(Priv⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt Jum Erlaß des Königst Die freie Entſchließung, von der die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ heute morgen ſpricht, hätte viel auf⸗ richtiger gewirkt, wenn ſchon der Frühfahrserlaß das ge⸗ geben hätte, was der jetzige verkündigt, ein gleiches Wahlrecht für Preußen, das unverzüglich eingeführt werden ſoll. Daß inzwiſchen die Herren Lloyd George und Wilſon dem preußiſch⸗deutſchen Volke Kute Ratſchläge gegeben haben, wie ſeine innere Zukunft zweckmäßig auszuſehen hätte, iſt auf den Entſchluß der Krone ſicher ohne Wirkung geblieben. Aber der Eindruck wird nicht zu verwiſchen ſein/ daß es einer Kampagne bedurfte, die nicht zu den ruhmreichen in unſerer Geſchichte gehört, um der Oſterbotſchaft dieſen Kern und Inhalt zu geben. Die Umſtände, unter denen der neue Erlaß über die Ein⸗ führung des gleichen Wahlrechts in Preußen das Licht der Welt er⸗ Kickt hat, ſind deshalb für den Patrioten nicht erfreulich, wenn er auch dem Geſchehnis ſelbſt, der Ankündigung einer ſchleunigen Reform, freudig zuſtimmt. Es iſt gewiß ein folgenſchwerer Schrikt, den die Krone mit ihrem Entſchluß getan hat und es wäre verwegen heute ſchon zu ſagen, ob er unſerem Staate zum Segen vder zum Unſegen gereichen wird. Nur ſoviel läßt ſich ſagen, daß es mit dem bisherigen Wahlrecht über kurz oder lang in Preußen zu einer Kataſtrophe gekommen wäre, daß man ſich heute nur darüber wundern kann, daß man in Preußen bis ins Jahr 1917 hinein ein Wahlrecht in Kraft gelaſſen hat, das für die Mehrheit der Nation völlige Rechtloſigkeit bedentete und das auf die Intereſſen nicht des Volkes, ſondern einer beſtimmten Partei zugeſchritten war. Wenn die Abgeordeten, die ihr Mandat dem Klaſſenwahlrecht verdanken, an der Umwälzung nicht mitarbeiten wollen, dann könnte immer noch, wie wir das ſchon früher vorgeſchlagen haben, ein beſonderer Landtag, der unter beſonderer Berückſichtigung der Feldgrauen zu wählen wäre, die Reform in die Hand nehmen und die Exekution des Reichs vermei⸗ den. Fedenfalls hat Herr von Bethmann⸗Hollweg, der den königlichen Erlaß gegengezeichnet hat, jetzt eine feſte Marſchorder. Er wird das, was er dem Volke in wiederholten Kundgebungen angekündigt hat, jetzt auch zur Tat werden laſſen und er dürfte bei der Durchführung der inneren Reform das erfüllen müſſen, was man bisher immer ver⸗ geblich von ihm erwartet hat. Reichstagsabgeordnete beim Kronprinzen. Berſn, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die „B..“ erfährt, hat der Kronprinz heute morgen hervorragende Mitglieder der Reichstagsfraktion im Kronprinzenpalais empfangen. Es waren berufen die Abgeordneten Payer, Dr⸗ David, Ddr. Streſemann, Mertin, Erzberger und Graf Weſtarp. Die Unterhaltung mit jedem einzelnen Abgeordneten, die beſonders empfangen wurden, dauerte längere Zeit. Bei dem Empfang wurden alle Fragen der gegenwärtigen Politik eingehend beſprochen. Die veränderungen im preußiſchen Miniſterium. verfin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In den letzten Tagen war, beſonders lebhaft von der Voſſiſchen Zeitung, behauptet worden, der Zentrumsabgeordnete Spahn ſei zum preu⸗ ßiſchen Juſtizminiſter auserſehen. An dieſer Meldung iſt kein wah⸗ tes Wort. Herr von Beſelet, der Juſtizminiſter, ſowohl wie Herr Sydow, der Handelsminiſter, haben für die Wahlrechtsreform ge⸗ ſtimmt und es liegt deshalb zunächſt kein Grund für ihr Ausſcheiden vor. Dagegen werden beſtimmt der Kultusminiſter Trott zu Solz und der Landwirtſchaftsminiſter Freiherr v. Schorlemer ausſcheiden. Die B. Z. behauptet, als Nachfolger des Kultusminiſters käme jetzt der Miniſterialdirektor im Kultusminiſterium Dr. Schmid in erſter Reihe in Betracht. Banern gegen das parlarmentariſche Syſtem. München, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die Bayeriſche Staats⸗ zeitung ſchreibt in ihrem heutigen Leitartikel mit der Ueberſchrift: „Der Ruf nach der Parlamertcriſirung“. In den lebhaften Erörterungen der letzten Tage über die Neu⸗ geſtaltung, die die innerpolitiſchen Verhältniſſe in Deutſchland erfah⸗ ren ſollen, nimmt die Frage der ſog. Parlamentariſierung einen be⸗ ſonders breiten Raum ein und wird als wichtigſte Forderung zur Ge⸗ ſundung und Stärkung des deutſchen politiſchen Lebens nachdrücklich hervorgehoben. Es begreift ſich wohl ohne weiteres, daß in einer Zeit, von ſo ſchickſalsſchwerem Eruſt wie der heutigen, die Vertretung des Volkes in vaterländiſcher Sorge um die Zukunft des Landes danach trachtet, in allen Phaſen der zur Entſcheidung drängenden weltge⸗ ſchichtlichen Ereigniſſe in ihrem vom Denken und Fühlen des Volkes getragenen Rat zu Worte zu kommen und einen entſcheidenden Ein⸗ fluß auf das Geſchick und die Zukunft des Reiches ausüben zu können. Jeder Einſichtige wird auch anerkennen, daß heute mehr denn je ein ununterbrochenes vertrauensvolles Zuſammenwirken von Regierung und Parlament ein unbebingtes Erfordernis bildet und daß ohne ein ſolches Zuſammenarbeiten dieſer beiden wichtigſten Faktoren des öf⸗ fentlichen Lebens in einer ſo ſchweren und ereignisreichen Zeit ernſte und verhängnisvoſte Entwicklungen und Konflikte entſtehen können. So berechtigt an ſich das Beſtreben iſt, der Volksvertretung ein kräftigeres Mitwirken bei der Geſtaltung der inneren und äußeren Politik des Deutſchen Reiches zu ſichern, geht doch mit dieſem Be⸗ ſtreben Hand in Hand ein anderes, das auf die Einführung des var⸗ lamentariſchen Regimes in Deutſchland abzielt. Es mag unerörtert bleiben, wie ſich bei den mit uns im Krieg liegenden weſteuropäiſchen Staaten das dort beſtehende parlamentariſche Syſtem während des gegenwärtigen Weltkrieges bewährt hat und welches Maß von Schuld an dem Ausbruch des Weltbrandes den parlamentariſch regierten Staa⸗ ten zur Laſt fällt. Jeder vorurteilsloſe Kenner der Geſchichte unſeres Verfaſſungs⸗ lebens und unſerer Parteiverhältniſſe wird zugeben müſſen, daß eine Uebertragung des parlamentariſchen Syſtems auf Deutſchland eine Unmöglichkeit iſt und daß ſie eine Maßnahme wäre, die den Be⸗ ſtaud des Deutſchen Reiches aufs allerſchwerſte gefähr⸗ den würde. Wenn es eines Beweiſes dafür bedarf, ſo ſei an die bekannte Erklärung erinnert, die der Begründer des Deutſchen Rei⸗ ches Fürſt Bismarck am 5. April 1884 im Plenum des Bunbes⸗ rats zu der Frage der Einrichtung verantwortlicher Reichsminiſterien abgab und wobei er folgendes ausführte: „Die Einrichtung verantwortlicher Miniſterien im Reiche iſt nichts anders möglich als auf Koſten der Summe von vertrags⸗ mäßigen Rechten, welche die verbündeten Regierungen gegenwärtig im Bundesrat üben. Die weſentlichen Regierungsrechte der Bundes⸗ agten würden von dem Reichsminiſterium abſorbiert werden, eſſen Tätigkeit durch die Art der ihm auferlegten Verantwortlich⸗ keit dem maßgebenden Einfluß der jedesmaligen Majorität des Reichstages unterliegen müßte. Man wird nicht fehlgehen, wenn man in der von der neuen fortſchritlichen Partei erſtrebten Einrich⸗ tung eines ſolchen Miniſteriums ein Mittel zur Unterwerfung der Regierun 4 des Reiches unter die Mehr⸗ heitsbeſchlüffe es Reichstages erblickt. Die königlich preußiſche Regierung würde in einer derartigen Verſchiebung des Schwerpunktes der Regierungsgewalt eine große Gefahr für die Dauer der neugewonnenen Einheit Deutſchlands erblicken. Selbſt wenn es gelänge, feſte Maſoritäten aus den im heutigen Reichstag vorhandenen Parteien zu bilden, würde die königliche Regierung doch die Herſtellung eines parlamentariſchen Regiments für die ſichere Einleitung zum Verfall und zur Wiederauflöſung des Deut⸗ ſchen Reiches halten.“ Dieſe Erklärung des erſten deutſchen Kanzlers, die damals die ungeteilte Zuſtimmung aller Vertreter der ſämtlichen dortigen Bun⸗ desregierungen fand, hat noch heute Wort für Wort unver⸗ änderte Geltung. Die Worte Bismarcks, die, wie erwähnt, zu der Frage der Einrichtung verantwortlicher Reichsminiſterien geſprochen waren, gewannen natürlich gegenüber der jetzt laut wer⸗ denden Forderung auf Einführung des parlamentariſchen Syſtems in Deutſchland eine noch ganz beſondere Bedeutung. Ein ſolcher Ein⸗ griff in die Grundlage des bundesſtatlichen Charakters des Deut⸗ ſchen Reiches würde deſſen Beſtand aufs ſchwerſte gefährden und muß daher aufs entſchiedenſte als unannehmbar von voenherein ab⸗ gelehnt werden. Etwas anderes aber iſt es, wie ſchon beibnt, mit Maßnahmen, die im Rahmen des burch die feierlichen Vertkäge verbürgten bundes⸗ ſtaatlichen Charakters des Reiches für ein einiges und verſtänönis⸗ volles Zuſammenwirken von Reichsſeitung und Volksvertretung eine Gewähr bieler und die als im Intereſſe der Wohlfahrt des Reiches gelegen, freundlich begrüßt werden kännte. Die Parteien und die Friedensfrage. Die Nationgliberalen. Die Nationalliberale Korreſpondenz wendet ſich gegen Friedrich Naumann, der in der„Hilfe“ gefordert hatte, Deutſchland müſſe ſich offen zum Verſtändigungsfrieden bekennen, wenn es nicht einen weltgeſchichtlichen Zeitpunkt ver⸗ ſäumen wolle: „Wenn die Wahl wirklich ſo ſtünde, ob wir den Krieg aus Er⸗ oberungsſucht weiterführen wollen, oder ob wir imſtande ſind, ihn durch eine Friedensaktion zu beenden, dann hätte es Sinn, mit Naumann von einem Augenblick der Entſcheidung zu ſprechen, dann wäre aber auch der Krieg ſchon lange zu Ende, dann wäre ſchon der 12. Dezember 1916 ein 55 Entſcheidungstag ge⸗ weſen, dann hätte ſicher auch Herr Scheidemann nicht enitäuſchk und mit leeren Händen von Stockholm abreiſen müſſen. Sollten nicht alle dieſe Fehlſchläge endlich auch dem unverbeſſerlichen Friedens⸗ ſchwärmer begreiflich machen, daß man zur freundſchaftlichen Bei⸗ legung eines Zwiſtes der Verſöhnungshand des Gegners begegnen muß, daß aber alle Friedensaktignen null und nichtig ſind, wenn man imuier wieder in die leere Luft greift. Es iſt abermals eine Aktion im Gange. Wird es wieder, wenn ſie zuſtande kommt, ein Griff in die Luft ſein?“ Zur Erhärtung ihrer Anſicht weiſt die Nationalliberale Korre⸗ ſpondenz auf die Rede Lloyd Georges und Ribots und die Aeuße⸗ rungen der feindlichen Preſſe hin. Unter letzteren führt ſie den Temps vom 7. Jult an, in dem zu leſen ſtand:„Wir haben ſicher⸗ lich ein ernſtes Intereſſe daran, die Kaiſergewalt jenſeits des Rheins zuſammenbrechen zu ſehen, da Wilhelm II. ſich mit dem Weußichen Militarismus vollſtändig gleichgeſetzt hat. Aber der Sturz der Hohenzollern wird nur dann ſeine volle Be⸗ deutung finden, wenn er ſich als die logiſche Folge der Rieder⸗ lage der deutſchen Heere vollzieht. Wenn die Beſeitigung der Dynaſtie die militäriſche Macht der Mittelmächte beſtehen laſſen ſollte, ſo würde ſie nur eine ganz mäßige Bürg⸗ ſceft für die Erhaltung des Friedens in der Zukunft bieten. Man arf nicht vergeſſen, daß, wenn der Kaiſer und ſeine Ratgeber den Krieg vorbereitet und entfeſſelt haben, das deutſche Volk in ſeiner ungeheuren Mehrheit einen großen Teil der Verantwortung an ihrem verbrecheriſchen Unternehmen auf ſich genommen hat Wenn Deutſchland eine Demokratie auf der Grundlage des moder⸗ nen Rechtes geweſen wäre, ſo würde der gegenwärtige Krieg zweifel⸗ los nicht entfeſſelt worden ſein. Aber nichts berechtigt zu der An⸗ 8 daß Deutſchland mit ſeinem vom„Kulturbegriff“ gefülſchten Geiſteszuſtand fähig ſei, nach der Niederwerfung der 8 ſich von heute auf morgen in eine Demokratie auf der Grundlage des modernen Rechtes umzuwandeln, ja nicht einmal, daß es fähig ſein würde, ein geſundes Rechtsbewußtſein zu haben. Die Nationalliberale Korreſpondenz folgert aus dieſen frangd⸗ ſiſchen Aeußerungen: Hier ſieht man, was es mit dem woltgeſchicht⸗ lichen Zeitpunkt auf ſich hat, von dem Naumann ſpricht. Wie der „Temps“ ſchreibt, ſo reden die feindlichen Staatsmänner, ſo denken dort die Regierungen, die die Gewalt in der Hand haben. Und nichts deutet darauf hin, daß die feindlichen Völker in ihrer großen Maſſe anders denken. Selbſt in Rußland leiſtet die proviſoriſche Regierung den Vernichtungszielen der Entente wieder Helfersdienſte. Angeſichts dieſer unerſchütterten feindlichen Willenskraft ſpricht Naumann von unſerer Bereitſchaft, uns der öſterreichiſch⸗ungariſch⸗ ruſſiſchen„Formel“ anzuſchließen, ſpricht er davon, daß die Entſchei⸗ dung über die Fortführung des Krieges uns in die Hand gegeben ſei. Der„Temps“ ſchenkt uns darüber wirklich reinen Wein ein. Der Bund unſerer Gegner will unſere Ohnmachtſtellung und nimmt nichts anderes als Pfand entgegen. Ganz gewiß handelt es ſich gegenwärtig um Stunden weltgeſchichtlicher Ent Durch die Mittel aber, die Naumann emyflehlt, lü herbeiführen, am allerwenigſten eine En ung zu unſern Gunſten. Wie die Dinge liegen, iſt das einizige Mittel immer noch„die harte Logik der Kriegslage“. 5 Die Sozialdemokratie. Auf ſozialdemokratiſcher Seite ſieht man in der Gewährung des leichen Wahlrechts für Preußen eine Aufforderung, ntſchloſſen weiter zu gehen. Es wird betont, daß der eichstag neue Mittel zur ee des rieges nicht bewilligen dürfe, ehe er nicht volle arheit uch in der Frage der Kriegspolitit der Regierung hobe. Es müſſe auch in der Frage der Kriegsziele gelingen, dem Willen der großen Volksmehrheit zum Durchbruch* verhelfen. Das ſei jetzt die dringendſte Frage, hinter der vortäufig alle anderen zurück⸗ treten. Eine Kundgebung des Reichstags für einen die Ehre, keines der Kriegführenden verletzenden Verſtändigungsfrieden würde die Welt dem Kriegsende erheblich näher bringen. Das iſt im allge⸗ meinen der Standpunkt der Sozialdemokralie. Nach ihm ruht die Macht bereits vollftändig in der Hand des Reichstags und er ſoll eine Macht rückſichtslos brauchen, einmal um die Demokratiſterung eutſchlands zu vollenden und weiter um die Regierung zu zwingen, einen Frieden anzubieten, der nicht nur Deutſchlands Ehre wahrt, ondern auch die Englands, Rolln Rußlands, Iteliens uſw. ill die Regierung auf dieſe Politik f nicht einlaſſen, ſo ſoll man ihr die neuen Kriegskredite nicht bew Die Monſervativen. 2J Berlin, 12. Juli.(Bon unſerem Berliner Büro.) Wie im Reichstag verlautet, beabſichtigt die konſervative Fraktion ihrerſeits eine Erklärung zur Kriegs⸗ und Friedensfrage zu beantragen, die den bekannten, auf Annexionen und Entſchädigungen gerichteten Willen dieſer Partei zum Ausdruck bringt. 2 * Gegen die inneren Feinde wendet ſich der Deutſche Flottenverein: Den kommenden Geſchlechtern, die ſich mit dem Weltkriege be⸗ faſſen, wird es immer ein Rätſel ſein, daß gerade in Deutſchland, deſſen Heer und Flotte ſo viel zu den Großtaten dieſes unerhörten Ringens beigetragen haben, die Sippe der Flaumacher, der krampf⸗ haft Friedensbereiten oder, wie ſie ſich ſelber gerne nennen, der „Objektiven“ niemals ausſtarb und immer ihr Publikum ge⸗ funden hat. Wie würde man ſich wohl in England oder Frankreich· gehaben, hätten unſere Feinde auch nur einen Teil von dem ge⸗ leiſtet, was unſere Feldgrauen und Blaujacken in den verfloſſenen drei Jahren zuſtande brachtenl Mit verbiſſener Wut ſehen ſie ihre Angriffe an der ehernen Mauer unſerer Front zerſchellen und ihren Schiffsraum wie ihre Zufuhren dem unentrinnbaren U⸗ Bobt⸗Krieg zum Opfer fallen. Aber dennoch weiß ihr Raſſen⸗ ſtolz das Treiben der berufsmäßigen Schwarzſeher in die Winkel zu ſcheuchen, und wenn in der Heffentlichkeit der großen Not gedacht wird, ſo geſchieht es immer, um zu neuen Angriffen anzufeuern, nie⸗ mals, um Nachgiebigkeit 9 prebigen. Das war auch Churchills Ab⸗ ſicht, als er im„Sunday Pictorial“ der Schrecken des U⸗Boot⸗Krieges gedachte, von dem er ſagte:„Das U⸗Boot ſtellt einen völlig neuen Faktor dar. Es kennt keine Achtung vor Theorien oder Perſönlich⸗ keiten. Weithin anerkannte Argumente, höchſtgeſtellte und aus⸗ gezeichnete Autoritäten werden durch dieſe Waffe einfach beiſeite ge⸗ ſchoben.“ Auch er kennt kein Mittel, welches das wahre Erfo r dernis dieſes ſehr ernſthaften Schickſabsjahres ſei; nur das iſt ihm klar, daß etwas geſchehen müſſe, um Unheil von England abzuwenden. Und ſo verfällt er auf den Gedanken, einen Teil der ungeheuren Uebermacht, welche die vereinigten Flotten unſerer Gegner darſtellten, zu opfern, um die deutſche Hochſeeflotte, den Rückhalt unſeres U⸗Boot⸗Krieges, zu vernichten. Ein Teil der älteren Schlachtſchiſſe ſollten dazu, jedenfalls techniſch, beſonders vor⸗ bereitet werden. Das iſt allerdings ſchneller geſagt als getan. Und bei uns? Sollte man es für möglich halten, daß in ſolcher Zeit und nachdem die erſten Fachmänner die volle Wirkſamkeit des Ü⸗Boot⸗Krieges immer wieder beſtätigten, auch ſogar unſere Feinde ſie ausdrücklich anerkannten— Admiral Jellicoe, der engliſche See⸗ lord, ſcheute ſich nicht zu exklären, daß nicht die britiſche Flotte, ſon⸗ dern das Landheer den Sieg bringen müſſe— ſollte man es für möglich halten, daß auch jetzt noch an dem leiber ſo ſpät erſt be⸗ ſchloſſenen U⸗Boot⸗Krieg wieder gerüttelt werde? Und dennoch ſcheint nach den Exeigniſſen der letzten Tage kein Zweifel daran zu ſein. Welche Wirkung das im feindlichen und neutralen Auslande hervorrufen wird, iſt leicht abzuſehen. Noch vor kurzem ſagte idung. ſich dieſe 2 398 lligen. * * * 7 teidigungskrieg. E * Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Uronprinz nuprecht reich Regiments unter wirkungsooller Mithiife von Ftammenwerſern eine 2 Seite. Nr. 320. Mannhein er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Auscabe.) Donnerstag, den 12. Juli 1917. Aſhmead Bartlett:„Deutſchland baut auf ſeine Unterſeeboote, Eng⸗ land rechnet darauf, daß eine Mißernte oder innere Verhältniſſe e⸗ Deutſchland unmöglich machen, noch einen Winter durchzuhalten.“ Er kennt offenbar auch dieſe ewig verneinenden Kräfte, deren Tätig⸗ keit fort und fort an der Zerſtörung unſerer ſeeliſchen Widerſtands⸗ kräfte arbeiten. Auch dieſen inneren Feind gilt es zu überwinden, ſoll aus dem blutigen Ringen eine lebenswerte deutſche Zukunft er⸗ wachſen! Großadmiral von Tirpitz an die Alldeutſchen. EBerlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vor⸗ ſtandsmitglieder und Vertrauensmänner des ſchleſiſchen Bezirksver⸗ bandes des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden erhielten von Großadmiral Tirpitz auf ein Begrüßungstelegramm folgende Antwort:„Vielen Dank für Ihr freundliches Telegramm. Mit Freuden erſehe ich daraus, daß Sie und Ihre Freunde die Er⸗ innerung an die Freiheitskriege feſtgehalten haben, denn nicht nur der militäriſche ſondern auch der politiſche Wille zum Sieg iſt erforderlich. Vor einem Jahrhundert, als wir auch um unſere nationale Exiſtenz zu ringen hatten, ſtrahlte dieſer Wille von Breslau über die ganze Monarchie aus. Großadmiral von Tir pitz. * Die Friedensbereitſchaft der Mittelmächte. Erklärungen Eſterhazys. Budapeſt, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In der geſtrigen Ses des Abgeordnetenhauſes beantwortete Miniſterpräſident Graf Eſterhazy die vor einigen Tagen in der Angelegenheit der aus⸗ wärtigen Politik und des Verhältniſſes zu Oeſterreich an ihn ge⸗ richtete Interpellation des Baron Madaraſſy⸗Beck, indem er aus⸗ führte: Wir halten unverändert feſt an dem ſo glänzend be⸗ währten Bündnis der Monarchie mit Deutſchland.(All⸗ gemeiner lebhafter Beifall.) An unſerer ehrlichen, loyalen und feſten Bündnistreue vermag ſelbſt der geringſte Argwohn des Zweifels nicht heranzureichen. Die Regierung teilt in dieſer Beziehung völlig den Standpunkt der vorigen Deshalb iſt der unge⸗ ſtörte Fortbeſtand unſerer Bündnispolitik zu be⸗ tonen.(Lebhafter Beifall.) Wir führen dieſen Krieg als Ver⸗ Unſer Friedensziel iſt nicht Er⸗ oberung.(Lebhafter Beifall auf allen Seiten des Hauſes.) Wir ließen unſere Feinde nicht im Zweifel darüber, im Gegenteil wir legten vor der ganzen Welt ein klares Zeugnis für unſere Frie⸗ densbereitſchaft ab. Unſere Feinde wiſſen dies ſehr wohl, ſie wiſſen, daß dieſe unſere Bereitſchaft beſteht und ohne mala fides nicht in Zweifel gezogen werden kann.(Beifall links u. rechts.) Wir machten unſer Friedensangebot in vollem Einver⸗ nehmen mit unſeren Bundesgenoſſen und betonten, daß es ſich um einen für ſämtliche kriegführenden Parteien annehm⸗ baren ehrlichen Frieden handeln werde. Wir legten dadurch Zeug⸗ nis für die Friedensbereitſchaft unſerer ganzen Mächtegruppe ab.(Beifall.) Nicht an uns, ſondern an unſeren einden liegt es, daß der Friede zuſtande kommt.(Lebhafter Bei⸗ Auf unſeren Feinden laſtet die Verantwor⸗ kung für die Fortſetzung des Krieges.(Allgemeiner lebhafter Beifall.) Ich habe es für notwendig gehalten dies mit be⸗ ſonderem Nachdruck zu betonen und ich wünſche zu betonen, daß, wenn irgend eine Aeußerung die ſeitens einzelner die gegenwärtige Regierung unterſtützender Abgeordneter getan wird, mit dem ſoeben —45 8—————— men auf eigene Verantwortung des betre en ieht. Allgemeiner Beifall.) Der Miniſterpräſident betonte ſodann wegen des Verhält⸗ niſſes zu Oeſterreich, er halte die Einmiſchung in die innere Angelegenheit Oeſterreichs für ſchädlich und verweiſe darauf, daß er bereits mehrmals 0956 er ſtehe auf dem Boden der dualiſtiſchen Gleichberechtigung.(Lebhafter Beifall.) Er habe die Ueberzeugung gewonnen, daß auch der öſterreichiſche Miniſterpräſident unerſchüttert auf dieſem Standpunkt ſteht.(Allgemeiner lebhafter Beifall.) Die Antwort wurde einſtimmig zur Kenntnis genom⸗ men. Baron Julius Madaraſſy⸗Beck legte Verwahrung ein, daß ſeiner jüngſten Interpellation eine kriegshetzeriſche Ab⸗ ſicht unterſchoben werde, heute gebe es keine Kriegspolitik, ſondern nur eine Friedenspolitik. Er ſei überzeugt, daß heute mit ihm jeder Ungarden Frieden anſtrebe. Um aber dieſes Ziel zu erreichen, müſſe man darin einig ſein, daß der Friede nur ein die Unverrückbarkeit der ungariſchen Grenzpfähle und die Staats⸗ unabhängigkeit ſichernden Frieden ſein könne. Graf Michael Karolyi verwahrte ſich bezüglich der Aus⸗ rungen des Vorredners, daß er mit ſeiner Friedensbeſtrebung ie Intereſſen der Entente unterſtützen wolle. Die Ereigniſſe der letzten Tage hätten das vollkommen gerechtfertigt, denn im Mittelpunkt der deutſchen Kriſe ſtehe die Friedensfrage. Auch dort wünſche jedermann den Frieden, doch genüge es nicht einen Frieden herbeizuſehnen, man müſſe auch handeln. GBeifall links, rechts Rufe: Sagen Sie das Lloyd SGeorgel) Graf Eſterhazy beſchränkte ſich auch nicht auf bloße Worte, er ſei mit Taten hervorgetreten, indem er den Vorſchlag machte, er ſei bereit einen Frieden Annexionen einzugehen.(Beifall.) Die Friedensfrage ſei eine internationale S5 Ihre Vorbedingung ſei die Ddemokratiſierung jedes endes. * FDrankreichs unverjährbares“ Recht auf Elſaß-Cothriugen. Paris, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In einer Rede über Elſaß⸗Lothringen im Senatsausſchuß für auswärtige Angelegen⸗ heiten erklärte Ribot: Wir haben ein unverjährbares Recht auf Elſaß⸗Lothringen und können eine Volksabſtimmung nicht zulaſſen. Die Friedenspropaganda in Frankreich wächſt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie ſchweizeriſche Blätter aus Paris melden, ſind am Samstag und Sonntag im Sainedepartement über 250 neue Verhaftungen wegen verbotener Friedenspropaganda erfolgt. Die innere Stadt wurde durch Wachen beſetzt, um neue Friedensumzüge der Syndikaliſten zu verhindern. die neuen U⸗Booterfolge. Berkin, 11. Juli.(WTB. Amtlich.) Im Sperrgebiet um Eng⸗ land wurde wiederum eine größere Anzahl Dampfer und Segler verſenkt. Darunter befanden ſich der bewaffnete engliſche Transpork⸗ dampfer Armadale“(6153.) mit Truppen, Munition und Proviant von Liverpool nach Saloniki, der italieniſche Dampfer „Noſtra Radra“ mit 940 T. Mais von Amerika nach England Rund ein großer unbekannter Dampfer, der aus einem Geleitzug herausgeſchoſſen wurde. Der Chef des Admiralſtabes. Der deutſche Tagesbericht. Sroßes Hauptquartier, 12. Juli.(WB. Amllich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. von Bayern Der Angriff der Marineinfanterie am 10. Juli flellte einen ſchönen großen Erfolg dar. Der Jeind hat nicht zu führen vermocht. Mehrere Erkundungsunternehmungen wurden von uns erfolg⸗ Bei 6. ſtürmten Stoßtrupys eiues hanſeatiſchen 5 Die Kampftätigkeit der Artillerie war geſtern in Flan⸗ dern, vor allem füdöſtlich von Bpern, an der Arkoisfrout, bei Lens und Bullecourt geſteigert. Reihe engliſcher Gräben, aus denen eine Anzahl Gefan⸗ gener zurückgebracht wurden. Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen In der Weſtchampagne und auf dem linken Maas⸗ ufer enwickelte ſich im Laufe des Tages heftige Jeuer⸗ tätigkeit. Einige Aufklärungsgefechte endeten günſtig. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. Nichts Beſentliches. 8 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Banyern. 9 Wieder war bei Riga, Smorgon und Baranowitſchi die Feuertäligkeit lebhafter. Auch bei Suck und auf dem Oſt⸗ galiziſchen Kampffelde ſchwoll ſie zeitweilig zu erheblicher Skärke an. An der Schtſchara wurden ruſſiſche Jagdtrupps, am Stochod ſädöſtlich von Kowel Angriffe zurückgewieſen. Am Dujeſir und in den Karpathen fühlten die Ruſſen mit gemiſchten Abteilungen gegen die Lomnic aſtellung vor, bei Kalucx erreichten Vorkruppen das Weſtufer des Fluſſes. Mazedoniſche Front. Richis Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſler: Ludendor ff. Der Wiener Bericht. Wien, 12. Juli.(WB. Nichtamtl.) Amtlich wird verlaulbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In Rumänien und in den Karpathen nichts von Belang. Südlich des Dujeſtrs gelangten die Ruſſen bis an unſere Lom⸗ nicaſtellung. Bei Kaluſz kam es auf dem Veſtufer des Fluſſes zu Kämpfen. Am Stochod, nördlich der Bahn Rodno—Kowel, wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß abgeſchlagen. Italieniſcher Kriegsſchauylatz. Als Entgelt für die Heimſuchung Idrias durch ilalieniſche Flie⸗ ger bewarf geſtern ein öſterreichiſch⸗ ungariſches Ilugzeuggeſchwader den Bahnhof und die ausgedehnten Barackenlager bei Cividale mit Erfolg. Auf dem kleinen Vol Bicon drangen geſtern früh unſere Sturmabteilungen in die feindliche Stellung ein, machten die Be⸗ ſatzung nieder, ſprengten große Mengen italieniſcher Munikion und kehrten mit Gefangenen zurück. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Der Chef des Generalſtabs. ———— Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 12. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Amilicher Heeresbericht vom 11. Juli. Aaukaſusfront. Patrouillen und Arlillerietäligteit wie gewöhnlich.— Aeber den am 9. Juli gemeldeien erneulen Erfolg unſerer braven Flie ger an der Sinaifrout ſind folgende Einzelheiten zu berichten: Von uns waren zwei Beobachtungsfugzeuge und ein Kampfflugzeug aufgeſtiegen, die von drei engliſchen Kampfflugzeuge angegriſſen wurden. Ein feindliches Flugzeug wurde ſofort abge⸗ ſchoſſen; der Führer iſt iol. Das feindliche Flugzeng fiel vollſtändig zertrümmert hinter unſere Linien. Die beiden anderen Flugzeuge ſuchten zu entfliehen und wurden von unſerem Kampfflugzeug ein⸗ geholt, das den engliſchen Iweiſiter zum Niedergehen hinter unſeren Linien zwang. Der Führer iſt gefangen genommen, das Flugzeug iſt vorausſichtlich verwendungsfähig. Sieger in den beiden Luft⸗ kämpfen war wieder der ſchon mehrfach genannte Oberleutnant Felmi. Das dritte engliſche Flugzeug entkam. Am 8. Juli unier⸗ nahm eine aus 9 Bataillonen, 18 Eskadronen und zwei Batterien beſtehende engliſche Abtejlung einen Erkundungsvormarſch von Tel El Feri aus in öſtlicher Richtung. Die Abteilung kehrte u m, nachdem ihre ſtarke Borhut bei Koſel Baſal durch unſer Arkilleriefeuer empfindliche Verluſte erlilten hatie. Am T. Juli abends warſen feindliche Flieger Bomben auf das in Jalonſa auf Gallipoli gelegene Krankenhaus, obwohl dies als Kraukenhaus deutlich erkennbar war. Von den Kranken wurden 2 getöiel und 6 verwundel. Die Uriegslage. EBerlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die An⸗ griffsluſt der Ruſſen iſt doch nicht nicht ganz gebrochen, wennſchon von einer Bedrohung Lembergs ernſtlich keine Rede ſein kann. Zwiſchen Zborow und Koniuchy ſind die Kämpfe zum Stillſtand gekommen. Dagegen ſind weſtlich von Stanislau und weiter ſüdlich bis in die karpathiſchen Waldgebirge neue ſchwere Angriffe der Ruſſen gefolgt. Unter ihrem zunehmen⸗ den Druck ſind die Truppen des Erzherzogs Joſef weiter nach Weſten urückgezogen worden. Auch im Waldhügelgelände weſtlich von Ha⸗ icz vermochten die Ruſſen den Lukowicaabſchnitt zu überſchreiten und mit den Vortruppen bis an die Lomnica zu gelangen. Im Waldgelände füdlich von Kalusz konnten die Ruſſen über den Czarnybach hinaus bis gegen die Lukwa vordringen und haben die Gegend von Grabowka erreicht. Auch am Oberlauf der Byſtritza wird bei Hurta gekämpft. Alle dieſe Bewegungen ſind noch nicht abgeſchloſſen und man ꝛcird mit dem letzten Urteil alſo noch zurück⸗ zuhalten haben. Dennoch iſt, wie geſagt, eine Bedrohung Lembergs vollkommen ausgeſchloſen, ſchon weil die Verpflegung für die Ruſſen um ſo ſchwieriger wird, je weiter ſie vordringen. Die Beute, um das noch hier anzufügen, aus den Kämpfen bei Brzezany und Zborow betrug in den erſten zehn Julitagen 22 Offiziere, 1844 Mann und 21 Maſchinengewehre. Im Weſten wurde die Kampftätigkeit durch das dunſtige regne⸗ riſche Wetter, das nur ſchlechte Ausſicht gewährte, ſehr behindert. Von uns wurden kleine Vorſtöße in der Gegend des Chemin des Dames unternommen. Bei einer dieſer Unternehmungen fielen uns 800 Gefongene in die Hand. Einen ſchönen Erfolg erſtritt unſere Marineinfanterie bei Nieuwport. Da blieben zunächſt 1200 Gefan⸗ gene in unſerer Hand. Der große Umfang der Beute läßt ſich noch nicht feſtſtellen, da die feindlichen Stellungen zum Teil durch unſere Artilleriewirkung verſchüttet wurden und erſt noch ausgegraben werden müſſen. Der Gegner hatte infolgedeſſen auch ſehr große Ver⸗ luſte. Die unſerigen blieben gering. Geſtern abend tauchte vorüber⸗ gehend ein feindliches Geſchwader ren fünf großen und ſiebzehn kleinen Schiffen bei Dünkirchen auf. Der Friede für Rußland von der Schlacht in Galizien abhängig. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Petersburger Meldungen des„Secolo“ ſoll die Schlacht in Galizien die Entſcheidungsſchlacht für Rußland werden. Ihre Dauer iſt noch unabſehbar. Es gehen immer neue Truppenformationen an die Front ab. Das Kriegsziel und damit der Friede ſoll unter 7 allen Umſtänden erzwungen werden. Faſt 1½ Million Ruſſen ſtehen im Kampfe an der Front. Bevorſtehende größere Kämpfe an der Dobrudſchafront. Budapeſt, 12. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der Berichterſtatter des„Az Eſt“ meldet aus Sofia, daß an der Dobrudſchafront ſeit einigen Tagen wieder lebhaftere Tätigkeit herrſche, woraus man ſchließen könne, daß größere Kämpfe in Vorbereitung ſind. An der Cerna und an der Struma nahmen dieſe Kämpfe bereits ihren An⸗ fang.— Sarrail beabſichtigt die griechiſche Armee neu zu organi⸗ ſieren. Hunderttauſend Mann ruſſiſcher Verluſte. Budapeſt, 12. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der Kriegsbericht⸗ erſtatter des„Az Eſt“ meldet von der Oſtfront, daß an der letzten ruſſiſchen Offenſive bisher ſieben Diviſionen beteiligt waren, die insgeſamt einen Verluſt an Toten und Verwundeten von hun⸗ derttauſend Mann erlitten haben. Ueberhaupt ſei die An⸗ griffsluſt unter den ruſſiſchen Truppen unverändert gering. Nur der Zwang kann ſie vorwärts treiben und die ruſſiſche Ar⸗ tillerie ſei immer bereit, auf die eigenen Leute gerichtet zu werden, falls dieſe das Vorgehen verweigern. Der Korreſpondent meldet alle dieſe Tatſachen aus beſter Quelle, teilweiſe aus eigener Beobachtung. Die Neutralen. Entrüſtete Proteſte gegen Amerikas Imangsmaßregeln. Stockholm, 11. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Nachrichten au⸗ Waſhington über die beabſichtigten Zwangsmaßregeln gegen Schweden rufen in der ſchwediſchen Preſſe entrüſtete Proteſte hervor. Die meiſten Stockholmer Blätter weiſen nach, daß die Beſchuldigung wegen der ſchwediſchen Ausfuhr nach Deutſchland unberechtigt ſei.„Stockholms Dagblad“ ſchreibt am Schluß eines langen Aufſatzes: Wir haben oft betont, daß eine Politik von ſeiten der Neutralen, die die handelspolitiſche Politit aufgibt, direkt in den Krieg führt; jetzt wird das von hochſtehender amerikaniſcher Seite beſtätigt. Man gibt als empfehlenswertes Ziel für den friedensfreundlichen Wilſon das Beſtreben an, unſer Land daran zu hindern, eine einzige Unze Ware nach Deutſch⸗ land auszuführen, auch wenn wir uns der Möglichkeit be⸗ rauben, als Gegenleiſtung Arzneimittel oder auch Kohlen aus Deutſchland zu bekommen, weil letztere wir gebrauchen, damit unſere Arbeiterklaſſe nicht noch von größerer Arbeits⸗ loſigkeit betroffen wird, als bisher. Unſere Ententeaktiviſten pflegten mit Entrüſtung zu verſichern, daß ſie mit keinem Wort nie⸗ mals Schwedens Teilnahme am Kriege verlangt hätten. Sie be⸗ kommen jetzt aus Waſhington geſagt, daß die von ihnen empfohlene Handelspolitik nach dortiger Berechnung ſehr wahrſcheinlich gerade zu dieſem kriegeriſchen Endziel führt. Da man hinzufügt, der Krieg, zu dem man uns treiben will, werde für die Demokratie geführt, iſt wohl am eheſten der Verſuch, die eigenen Gewiſſensbiſſe über da⸗ ultraimperialiſtiſche Vorgehen gegen die Neutralen zu betäuben. Hier in Schweden dürften die letzten Nachrichten aus Waſhington wohl ſo manchem die Augen öffnen, der ſich bisher der Gefahr der Zeit ſowohl in Bezug auf unſeren Frieden wie auf unſere Unab⸗ hängigkeit verſchließen wollte. Gegen eine Aushungerung bis zur Knecht chaft erhebt ſich unſer nationales Ehr⸗ gefühl, eine Charaktereigenſchaft, die jene, welche jetzt ſuchen, Präſident Wilſon von ſeinen Idealen abzubringen, bei ihrer Berechnung ganz beiſeite gelaſſen haben. Stockholm, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Auch die Abend⸗ blätter wie„Aftonbladet“ und„Nia Daglight Allehanda“ erheben den ſchärfſten Proteſt gegen die amerikaniſchen For⸗ derungen. Das letztere Blatt ſchreibt: In der Mitteilung von Waſhington nach England heißt es, daß im Krongreß ſchon eine Be⸗ wegung im Gange ſei, um die Regierung dazu zu bringen, mit ge⸗ wiſſen europäiſchen Nationen über deren Teilnahme am Kriege auf der Seite der Alliierten Unterhandlungen anzuknüpfen. Die Neutralen litten ſchrecklich. Dieſer neue Schlag dürfte nach der Meinung der betreffenden Kongreßmitglieder da⸗ Mittel ſein, um die Neutralen dazu zu zwingen, Deutſchland den Krieg zu erklären. Die Abſicht der ganzen Aktion iſt, unſer Land vor die Wahl zu ſtellen, zu hungern oder in den Krieg gegen Deutſchland zu treten, und dieſe Wahl wird uns im Namen der Demokratie geſtellt. Glücklicherweiſe gibt es noch ein drittes. Wir in Schweden werden uns weder durch Hunger noch im Namen der Demokratie in den Krieg treiben laſſen. Wohl ſtehen uns Leiden und Entſagungen bevor, wie den übrigen Völkern der Welt, aber von Hunger kann glücklicherweiſe noch keine Rede ſein und ſollte es, was Gott verhüten möge, dahin kommen, ſo wird das ſchwediſche Volk trotzdem zeigen, daß es ſich von niemand und durch nichts gegen ſeinen Willen in den Krieg hetzen läßt. „Aftonbtadet“ bemerkt, es gilt jetzt für jeden Staat, der die Neutralität bewahren will, ſolche Anſprüche wie die amerikaniſchen, beſtimmt zurückzuweiſen. Ein Entgegenkommen gegenüber den For⸗ derungen der Entente muß in einen Krieg auf Seiten der Entente führen. Unſer Land aber kann den Verkehr mit Deutſchland nicht miſſen, denn dieſer Verkehr ſpielt eine höchſt bedeutende Rolle in unſerm wirtſchaftlichen Leben. Bekanntlich verſorgte während der Kriegsjahre vor allem Deutſchland uns mit Kohlen und Koks und wie würde es ohne dieſe Ware in unſerem Lande ausſehen, wieviele Fabriken würden ihren Betrieb einſtellen müſſen, welche Arbeits⸗ loſigkeit würde uns heimſuchen. Ferner auf dem anderen Gebiete bedarf unſer Land des ungeſtörten Verkehrs mit Deutſchland: wir beziehen von dort alle Arten apothekiſcher Ware in vielfach größeren Mengen als von ander⸗woher, ebenſo chirurgiſche und mediziniſche Inſtrumente. Dieſe Beiſpiele zeigen hinreichend deutlich, welch eine gefährliche Folge ein Bruch mit Deutſchland für Schweden hätte. Die verblendete Propaganda der Entente denkt nicht daran, aber für Schwedens Regierung und einem weit überwiegenden Teil der ſchwediſchen Bevölkerung kann kein Zweifel beſtehen, daß der Bruch mit den Mittelmächten unbedingt nicht ſtattfinden darf. Dieſenigen, welche hieran bewußt oder unbewußt arbeiten, müſſen mit aller Schärfe zurückgewieſen werden. Rotterdam, 11. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ meldet„Daily News“ aus Waſhington, alle europäiſchen Neutralen, die Schweiz ausgenommen, haben gegen das amerikaniſche Ausfuhrverbot Pro⸗ Leſt erhoben. Die Regierung glaubt aber auf ihrem Be⸗ ſchluß beharren zu müſſen, daß kein Krümmel von Lebensmitteln und keine Tonne Kriegsmaterial aus neutralen Ländern nach Deutſchland gelangen dürfte, nur wenn die Neutralen ſich in Verträgen zur Erfüllung dieſer Bedingung verpflichten, ſoll das Ausfuhrverbot abgeſchwächt werden. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die ſchweizeriſchen Blätter berichten aus New⸗Vorck: Der„New⸗ Hork Herald“ meldet, dem Kongreß ſei ein neuer Antrag des Präſidenten Wilſon zugegangen, der die Regierung ermächtigt, die geſamte Ausfuhr nach den an Deutſchland angrenzenden Ländern im Intereſſe der Beſchleunigung des Friedens zu ſiſtieren. Plötzliche Erkrukung Dr. Spahns. Berlin, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In der heutigen Fraktionsſitzung des Zentrums, die um 11 Uhr vormittags ſtatt⸗ fand, erkrankte plötzlich Präſident Dr. Spahn nachdem er eine längere Rede gehalten hatte. Die Fraktionsſitzung wurde darauf aufgehoben. Präſident Dr. Spahn verblieb zu⸗ nächſt im Fraktionszimmer. Zwei Aerzte, die Abgeordneten Ger⸗ Lach und Schatz, bemühten ſich um den Kranken, der das Be⸗ wußtſein verloren hat. 4 Kopenhagen, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Anſchließend an eine Betrachtung über die mögliche Wirkung der Neuorien⸗ tierung in Deutſchland auf den Friedensſchluß ſchreibt„Finns Tidende“: Bezeichnend iſt die Leichtigkeit, mit der die deutſche und die engliſche Regierung durch Verhandlungen im Haag eine ſehr umfangreiche Gefangenenfrage gelöſt haben. Der große Unruheſtifter in der Entente iſt Amerika, der kaum den Fuß nach Europa geſetzt hat und deſſen Krieg gegen die kleinen neutralen Staaten aber ſo vielverſprechend begonnen hat; dagegen ſcheint Frankreich die Formel des demokrati⸗ wollen. ſchen Friedens anerkennen zu 90 d 8 1 8 11 10 9 5 2 8 9 u * 0 ——————— * — — 8 Donnerstag. den 12. Juli 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 320. 3. Seite. ANus Stadt und Zand- Das Herſchelbad. Das Dampfbad. Der Anlage dieſer Bade⸗Abteilung wurde beſondere Sorgfalt zugewendet, ſowohl in der Größe der einzelnen Räume— wenn auch natürlich die Dampfbade⸗Anlage einer Stadt mittlerer Größe ſich nicht mit den gleichen Anlagen von Kurbädern, wie Baden⸗ aden und Wiesbaden, meſſen kann und ſoll—, als auch, wie ſchon erwähnt, in der Lage des Dampfbades im Grundriß. Es wurde ſo ungeordnet, daß das Bad bequem von der Männer⸗ wie von der auenſeite zu erreichen iſt und ſowohl die Männerſchwimmhalle wie die Frauenſchwimmhalle mit demſelben in Verbindung ſtehen. uch das Sonnenbad erhielt einen Zugang vom Dampfbad, ſodaß dem Badegaſt die Möglichkeit gegeben iſt, alle Einrichtungen der ganzen Anſtalt zu benützen und er ohne Umwege unbekleidet von der einen Bade⸗Abteilung in die andere gelangen kann. oder der beiden Treppen auf der Männer⸗ und Frauenſeite zunächſt iu den Ruheraum; derſelbe iſt zweigeſchoſſig, mit einer großen e überdeckt und durch Oberlicht reichlich beleuchtet; er enthält 1. Geſchoß 15 Ruhe⸗(zugleich Auskleide)zellen, ferner 2 kleine Zellen, welche nur zum Auskleiden dienen. Im Obergeſchoß 9 Aus⸗ lleide⸗ und Ruhezellen, ferner Platz für mehrere freiſtehende Ruhe⸗ en. Die Anlage bietet demnachRaum für 26 gleichzeitig anweſende adegäſte. Jede Zelle iſt mit einem Ruhebett aus gebogenem Holz mit Rohrgeflecht und Roßhaarpolſter ausgeſtattet, ferner einem eingehauten Schrank, einem Tiſchchen, Spiegel und Leſelampe, ſo⸗ wie einer Signalvorrichtung mit farbiger Glühlampe. Alle Klingel⸗ keichen ſind vermieden. Dem einen Eingang zunächſt liegt der Raum für den Wärter, auf der anderen Seite eine beſondere Abort⸗ anlage und Waſchraum. Die eigentlichen Baderäume liegen in hal⸗ Unterbringung der zahlreichen Rohrleitungen und der Baſſins ge⸗ wonnen und die beiden Geſchoſſe des Ruheraums liegen gleich⸗ wertig zu den Baderäumen. Vom zweiten Geſchoß des Ruheraums elangt man auf die Galerie der Männerſchwimmhalle und der Frauenſchwimmhalle, ebenſo über eine beſondere Treppe nach dem onnenbad. Der Hauptraum der eigentlichen Baderäume iſt der Duſchen⸗ und Kaltwaſſer⸗Raum mit kreisförmigem Grundriß mit einem Durchmeſſer von 8,49 Meter, mit einer Kuppel überdeckt. In der Mitte befindet ſich das Warmwaſſerbaſſin von 4,80 Meter Durch⸗ meſſer und 1 Meter Waſſertiefe, mithin mit einer Waſſerfläche von Quadratmeter und einem Kubikinhalt von 18 Kubikmeter. Konzentriſch mit dieſem Baſſin wurde das Kaltwaſſerbaſſin an⸗ heordnet mit einem Kubikinhalt von 6,40 Kubikmeter, mit 2 Trep⸗ den für Eingang und Ausgang, um das Baſſin ſchnell durchlaufen zu kömnen. In 2 Niſchen ſind die verſchiedenen Duſchen unter⸗ armluftbad, der Dampfbaderaum, raum und elektriſches Vad an, Abtrocken ⸗ und Frottierraum und ein Raum für eine ſchottiſche duſche. Beſonderer Wert wurde darauf gelegt, daß die Räume ſo zueinander liegen, daß die Temperaturunterſchiede beim Durch⸗ ſcheiten der Räume nicht zu groß werden. Man gelangt aus dem Kuppelraum mit einer Temperatur von 32 Grad C. in den Warm⸗ luftraum mit 40 Grud C. und, von dieſem durch eine Glaswand ge⸗ kennt, in den Heißluftraum mit 65 Grad C. oder dirert ins Dampf⸗ d mit 40—45 Grad C. Warm⸗ und Heißluftraum haben zuſam⸗ men eine Grundfläche von 39,96 Quadratmeter, das Dampfbad eine dfläche von 18,40 Quadratmeter. Im Maſſageraum fanden 2 dus Marmor hergeſtelltie Maſſagetiſche Aufſtellung. Die Decke de⸗ Zampfbades iſt halbkreisförmig gewölbt, um das Abtropfen des Schweißwaſſers zu verhindern. Im elektriſchen Bad haben 2 elek⸗ kriſche Kaſtendampfbäder Aufſtellung gefunden. Das Sonnenbad. Das Sonnenbad iſt, wie ſchon erwähnt, ſowohl vom Dampfbad wie von der Haupttreppe der Männerſeite aus zugänglich, ſodaß auch einzelne Sonnenbäder ohne Benützung der übrigen Bade⸗Einrich⸗ ngen verabfolgt werden können; es hat eine Grundfläche von rund 200 Qm. Durch pergolaartige Ausbildung der Einfricdigung und grüne Bepflanzung dieſer Pergola wird der Einblick von außen ſechindert. Es ſind 3 Auskleidezellen und ein Abort vorhauden, erner 1 Duſche, 1 kleines Kaltwaſſerbaſſin, ein flaches Baſſin zum Vaſſertreten; einige Turngeräte vervollſtändigen die Anlage. Mediziniſche Bäder. Von der Einrichtung mediziniſcher Bäder wurde Abſtand ge⸗ hommen, weil die Anſicht vorherrſchte, daß mediziniſche Bäder nur ort verabreicht werden ſollten, wo ein Arzt zur Verfügung 80 dies iſt in dem im Bau befindlichen großen neuen Kranken⸗ kaus der Fall; hier wird eine große zentrale Bade⸗An⸗ age geſchaffen, in welcher unter Aufſicht eines Arztes alle Arten don mediziniſchen Bädern verabfolgt werden können. Trotzdem wurden 2 Reſerveräume im Anſchluß an das Dampfbad vorge⸗ in welche, wenn das Bedürfnis ſich herausſtellen ſollte, die Maſſage⸗ lenſaure Bäder werden, wie ſchon erwähnt, in einigen Zellen Warnenbades verabfolgt. Das Hundebad. der Räume für das Hundebad wurde vor Bei der Anordnung 9400 Dingen Werl darauf gelegt daß die Hunde nicht in das Gebäude hineingeführt zu werden brauchen. Es wurde der Eingang 0 gelegt, daß man das Hundebad direkt von der Straße erreichen kann. Her Betrieb iſt ſo gedacht, daß die Hunde beim Badewärter des Hundebades gegen eine Marke abgegeben werden, alsdann 15 erſt der Beſitzer an die Kaſſe, löſt dort die Karte und erhält päter gegen Abgabe dieſer Karte und der Marke den Hund vom Wärter des Hundebades zurück. Die Geſamtgrundfläche der Räume des Hundebades beträgt 54 Quadratmeter. Es iſt ein kleines Baſſin um Waſchen der Hunde und ein größeres zum Schwimmen vor⸗ anden, ferner ein Schertiſch, 18 ein Raum zum Abtrocknen mit dorläufig 9 Käſigen; nach ſpäterem Bedarf können 17 Käfige auf⸗ Heſtellt werden, . Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Karl Ziegler, der Ulteſte von fünf Söhnen des Lokomotioführers Wilhelm Ziegler, Gr. Wallſtadtſtraße 10 wohnhaft, wurde zum Sergeanten befördert. Ueber die Bedentung unſerer Gewerbeſchulen geht uns von an⸗ belebener Seite eine Zuſchrift zu, die Bezug nimmt auf eine durch ie Zeitungen Badens gegangene Notiz welche ſich gegen die Schließunn der Gewerbeſchulen wandte. Wie richtig die edeutung der Gewerbeſchulen für unſere Wehrhaftigbeit eingeſchätzt Wird, ergibt ſich aus einem Brief eines Artillerieoffiziers von der Front in die Heimat. Der Verfaſſer ſteht ſeit Beginn des Krieges 10 der Kampflinie und weiß daher die Verhältniſſe wohl zu beurtei⸗ en. Er ſchreibt u..: Wenn wir unſere guten Schulen nicht hätten, ernehmen, wer könnte uns die vielen gewandten Fernſprecher, Hilfs⸗ beobachter ſtellen, wer die jetzt ſo geſuchten Batterieſchloſſer und Daffenmeiſter. Ein Artillerie⸗Meßtrupp ohne techniſch vorgebildte Leute— ohne Mannſchaften, die in der Gewerbeſchule raſch und gewiſſenhaft arbeiten, zeichnen gelernt haben— iſt unmöglich, undenk⸗ ar.— Soweit der Artillerieoffizier. Von der Regierung aber er⸗ wartet der verfaſſer der Zuſchrift, daß alles getan wird, um die Ge⸗ werbeſchulen nach Möglichkeit im Betrieb zu erhalten. Daran hat t nur die Heeresleitung ein lebhaftes Intereſſe, ſondern vor allem auch der Gewerbeſtand. * Eine Großherzogs ⸗Geburtstagsnummer hat die Kriegs⸗ eitung der 7. Armee(chriftleiter Oberlt. Karl Joho von arlsruhe) herausgegeben, die ſich durch einige wertvolle Beiträge auszeichnet. Wir finden darin neben einer Erzählung„Landesvater“ aus der Feder des Schriftleiters ein luſtiges Stücklein von Karl eſſelbacher, ferner eine Jugenderinnerung qus Badenweiler von Erwin Hertel, dem Leiter der Preſſeabtlg. des ſtellv. Gen.⸗Komm. 14..⸗K., und zwei hübſche Dichtungen:„Unſerem Großherzog“ don Freiw. Krankenpfl. Joh. Kleinheins und„Freiburg“ von Karl Man gelangt mittelft des ſchon erwähnten Perſonenaufzuges ber Höhe zwiſchen dem umteren und oberen Geſchoß. Hierdurch wurde unter den Baderäumen ein niederes Zwiſchengeſchoß zur gebracht. An den Kuppelxarun ſchließen ſich auf der einen Seite das auf der anderen Seite ein ene oder andere Art mediziniſcher Bäder eingerichtet werden kann. wo würden wir z. B. unſere Richtkanoniere, unſere Geſchützführer Berner. Den Bildſchmuck zu der Feſtnummer hat der Pforzheimer Maler Bort Joho beſorgt. * Lazarekiausflug. Am vergangenen Montag unternahmen, ſo ſchreibt man uns, die Vereinslazarette„Kath. Geſellen⸗ haus“ und„Thereſienhaus“ Mannheim anläßlich de⸗ Geburtstages des Großherzogs einen Ausflug nach Weinhei Die Direktion der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft hatt in liebenswürdiger Weiſe Wagen bereitgeſtellt und ſo ging friſcher Fahrt durch die geſegneten Fluren der Ebene dem nahen Odenwald zu. In zwangloſer Marſchordnung wurde die Ruine Windeck beſtiegen, deren altes mächtiges Mauerwerk einen male⸗ riſchen Hintergrund bot für die 100 Feldgrauen und die begleitenden Schweſtern, die da in luftiger Höhe die liehliche Ausſicht genoſſen. Und weiter gings nach kurzer Raſt über die Höhe durch ſchattige Waldwege ins Tal hinunter zur Fuchsſchen Mühle. Da war bei Kaffee und Bier und ſonſtiger Leibesſtärkung ſchnell die luſtige Stimmung geſchaffen und bald klangen unſere alten ewig ſchönen Volkslieder aus kräftigen Kehlen ins ſtille Tal. Der Rechnungs⸗ führer des Vereinslazaretts Kath. Geſellenhaus hielt eine von patrio⸗ tiſchem Empfinden getragene Rede und begeiſtert ſtimmte alles ein in ſein Hurra auf den Landesherrn. Nur zu bald mußte aufgebrochen werden. Auf der breiten Talſtraße marſchierte es ſich gar prächtig im Takte der alten beliebten Soldatenlieder, die allen in die Glieder fuhren und mancher riß ſich zuſammen, um mit Schritt halten zu können. Da auch der Himmel recht gnädig war und es bei einem kurzen Naſſauer bewenden ließ, blieb die Stimmung ungetrübt bis zum letzten Augenblick und als die frohe Schar glücklich wieder in den bereitgehaltenen Wagen ſaß, hatte jeder das Bewußtſein, einen ſchönen, erinnerungswerten Tag verlebt zu haben, Dank der opfer⸗ freudigen Lazarettverwaltung, die ſich ſchon ſo oft um die Veranſtal⸗ tung derartiger Ausflüge für ihre verwundeten und kranken Pfleg⸗ linge verdient gemacht hat. Vom Marktverkehr. Auf dem heutigen Wochenmarkt gab es wie⸗ der für einige Auserwählte ein paar Körbe Johannisbeeren und kleine Biruchen, für die Allgemeinheit war der Markt völlig obſtlos. Bohnen waren heute ſehr viel angefahren, es wurden 40 Pfg. fürs Pfund verlangt und trotz dieſes hohen Preiſes wurden ſchon korbweiſe zu Einmachzwecken gekauft. Man fürchtet allgemein, daß nächſtens Bohnen nur noch auf Marken verkauft werden dürfen, und daß es dann mit der Einmacherei vorbei iſt, wenn man nicht ſelbſt an den Er⸗ zeugerort gehen kann oder will. Sehr zahlreich waren auch Pilze ver⸗ eten, Pfifferlinge und ſchöne Exemplare Steinpilze, welch letztere auch in großen Mengen Abgang fanden. Die Preiſe für Pilze, die ſich von 1 Mk. bis 1,40 Mk. bewegten, ſind entſchieden zu hoch und es wäre zu wünſchen, daß ein Höchſtpreis feſtgeſetzt würde, der ſich weit unter eſen bewegt. Kohlraben und Mangold war im Verhältnis zum Ver⸗ brauch zu wenig da, Salat und Salatgurken dagegen übrig genug, denn die Nachfrage nach Salaten iſt nicht mehr ſtark, ſeit es keine Kartoffeln mehr gibt und man ſich an Salat weniger ſatt eſſen kann als an Gemüſen. Schöne Pfälzer Zwiebeln gibt es zum Höchſtpreis von 30 Pfg. genug zu kaufen, Suppengrün und Sellerie wird allmäh⸗ lich etwas billiger. Mehr als ſonſt die Jahre wird friſcher und getrock⸗ neter Pfefferminz angeboten. Bei Wirſing und Weißkraut iſt das Ausbleiben der Pfälzer Händler ſtark fühlbar. Gelbrüben gab es auch wenig, der Höchſtpreis von 28 Pig. wurde eingehalten, bei einigen Händlern immer noch mit„Stezgel“. Wir verweiſen hier auf unſere gs in letztmalige Wochenmarktbetrachtüng. Erbſen gab es nur an einer Stelle — bei der Stadt. Und da in großer Menge. Aber es iſt für eine Hausfrau, die aus irgend einem Grunde— und dieſer Gründe gibt Es gar viele— nicht lange von zuhauſe fortbleiben kann, oder für Leute mit ſchwachen Nerven unmöglich, davon etwas zu kaufen. Die Menge ſtaut ſich, unter Püffen und Stoßen wird nach vorwärts ge⸗ drängt, und dabei wäre dieſer Mißſtand doch einfach zu beheben durch Dezentraliſierung des Verkaufs. Die Stadt ſollte einzelnen Händlern korbweiſe Erbſen zum Verkauf abgeben, dann würde ſich die Sache viel glatter abwickeln. 0 pp. * Schuhbekleidung der Schüler. Der Reichskommiſſar für bürgerliche Kleidung hat an die Kultusminiſterien der Bundes⸗ ſtaaten das nachfolgende Schreiben gerichtet:„Nach dem ſchlechten Ergebnis der Beſtandsaufnahme über Schuhwaren erſcheint es dringend geboten, den Bedarf an Schuhwaren auf das Aeußerſte einzuſchränken. Zur Streckung der geringen noch vorhandenen Vorräte würde es weſentlich beitragen, wenn die Schulinſpektionen auf die bisher von ihnen gewünſchte Schuh⸗ bekleidung der Schüler während des Sommers Verzicht leiſten und die Schüter zu ſparſamen Verbrauch des Schuhzeugs anhalten würden. Die Kommunalverbände werden erſucht, unerwartet des Eingangs einer entſprechenden Verfügung der Kultusminiſterien ihrerſeits das Erforderliche zu veranlaſſen. Polizeibericht vom 12. Juli(Schluß.) Betriebsſtörung. Geſtern Nachmittag 5/ Uhr geriet das Fuhrwerk eines Händlers aus Ludwigshafen Ecke Waldhof⸗ und Mittelſtraße mit einem Wagenrad in die Weiche der elektriſchen Straßenbahn. Da der Fuhrmann ohne Inanſpruchnahme fremder Hilfe nicht weiter fahren konnte und erſt Geräte zur Fortſchaffung des Wagens herbeigebracht werden mußten, ſo entſtand eine Be⸗ triebsſtörung von etwa 15 Minuten. Ein Verſchulden trifft den Fuhrmann nicht. Unfälle. In einem unbewachten Augenblick fiel am 8. ds. Mts., abends 8 Uhr, das 1 Jahr alte Kind eines Taglöhners, I 2, 19, in der elterlichen Wohnung vom Tiſche herab auf den Boden und zog ſich dabei innere Berletzungen zu. Das Kind wurde am 9. ds. Mts. von ſeiner Mutter ins Allgemeine Krankenhaus verbracht.— Am 9. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, brachte ein 17 Jahre alter Monteur, Meerfeldſtraße 42 wohnhaft, auf ſeiner Arbeitsſtelle auf dem Lindenhof bei der Bedienung einer Stanzmaſchine die rechte Hand in dieſelbe, wodurch er eine erhebliche Verletzung erlitt. Er mußte mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Kranken⸗ haus verbracht werden. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann von hier wegen Unter⸗ ſchlagung, ein Taglöhner von Mutterſtadt und ein ſolcher aus Ludwigshafen, beide wegen Diebſtahls. vergnügungen. * Die Kalman'ſche Operette„Die Cſardasfürſtin“ bleibt bis inki. Sonntag noch allabendlich auf dem Spielpldan. Am Montag erfolgt eine Unterbrechung durch die Erſtaufführung der Operette„1001 Nacht“ mit Muſik von Altmeiſter Johann Strauß und kann dann „Die Cſardasfürſtin“ nur noch mit längeren Unterbrechungen auf dem Spielplan erſcheinen, weshalb ſich ein Beſuch der Aufführungen in dieſen Tagen beſonders empfehlen läßt. Rus Luòwigshafen. Einrichtung einer Zuppenküche in der Eiſenbahn⸗Hauptwerk⸗ ſtätte. Die Kgl. Eiſenbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. gibt folgen⸗ des bekannt: In der hieſigen Hauptwerkſtätte iſt kürzlich eine Su p⸗ penküche eingerichtet worden, in der täglich— mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage— eine nahrhafte, dicke Suppe hergeſtellt wird. Als Suppeneinlagen werden bis auf weiteres hauptſächlich Erbſen und Bohnen, dann Grieß, Graupen, Grütze, Haferflocken uſw. verwendet. Der Preis für die Portion von 4 Zehntelliter beträgt 12 Pfg. Der ſeitherige Bezug von warmen Speiſen aus der ſtädtiſchen Kriegsküche hat dadurch aufgehört. Die Nahrungsmittel⸗ ſtelle der Eiſenbahnverwaltung deckt ihren Bedarf ausſchließlich bei der Suppenküche der Hauptwerkſtätte. Schalter der Nahrungsmittelſtelle(Jägerſtraße) täglich— mit Aus⸗ nahme der Sonn⸗ und Feiertage— von 11 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags. Der Einzelne kann in der Regel auch meh⸗ rere Portionen erhalten. Bezugsberechtigt iſt das bayeriſche Ver⸗ kehrsperſonal(Eiſenbahn und Poſt), das Perſonal der Eiſenbahn⸗ direktionen Frankfurt ä.., Mainz, Saarbrücken, der Eiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen(Straßburg), das badiſche Eiſenbahn⸗ perſonal und das Poſtperſonal von den Oberpoſtditektionen Darmſtadt, Frankfurt a.., Karlsruhe und Straßburg i. E. Aus dem Großherzogtum. EGLützelſachſen, 11. Juli. Der Ende der Soer Jahre ſtehende hieſige Bürgermeiſter Georg Mildenberger wollte geſtern einen ſelbſtgezogenen jungen Farren Kaufliebhabern vorführen, wobei das Tier unbändig wurde, ſeinen Beſitzer umwarf und ihn durch Fußtritte auf der Bruſt und im Geſicht erheblich ver⸗ wundete. Der innerlich verletzte Mann wurde nach ſeiner Woh⸗ Die Abgabe erfolgt am nung überführt und heute durch einen aus Heidelberg herbeigerufe⸗ nen Spezialarzt in Behandlung genommen. oc. Obrigheim bei Mosbach, 11. Juli. Das sSjährige Töchterchen des Dreikönigwirts Backfiſch wurde von einem Fuhrwerk überfahren und ſofort getötet.— Im hieſigen Rathaus wurde letzter Nächte eingebrochen und Gemeindeſiegel, Brot⸗ und Kleiſchkarten geſtohlen. oc. Karlsruhe, 11. Juli. Man ſchreibt uns: Bei dem letzten nächtlichen Fliegerbeſuch haben wieder zahlreiche Einwohner während der in das Abwehrſchießen eingeſchalteten Horchpauſen die Häuſer verlaſſen und ſich auf die Straßen und freien Plätze begeben. Dieſes leichtſinnige Verhalten kann nicht ernſtlich genug gerügt werden. Denn jeder, der ſich in der Zeit von dem Haupt⸗ warnungszeichen an bis zu dem förmlichen, vorgeſchriebenen Schluß⸗ erhalb einer ſicheren Deckung befindet, wird nicht nur ndlichen Bomben, ſondern vor allem auch durch das plötzlich einſetzende Abwehrſchießen ernſtlich gefährdet. Man ſollte erwarten dürfen, daß nun endlich die ſchon ſo oft bekanntgegebenen Verhaltungsmaßregeln beachtet und damit unnütze und leicht ver⸗ meidbare Gefährdungen vermieden werden.(g..) Pfalz, Heſſen und Amgebung. § Mundenheim, 12. Juli. Ende dieſer Woche nimmt uns der Krieg auch die Glocken weg. Nur eine noch, die größte, wird ein⸗ ſam auf dem Turm fortan die Wache halten. Das Gewicht der größten Glocke mit dem Namen St. Ludwig und St. Pauline beträgt 42 Zentner. Die ſinnige Inſchrift darauf lautet:„Im Himmel iſt Freud, In der Hölle iſt Leid, Und beides währt in Ewigkeit! Bedenk es, Menſchenkind, noch iſt es Zeit!“ Die zweite Glocke hat die Namen St. Sebaſtian und St. Otto. Gewicht 36 Zentner. Inſchrift:„Wenn einſt mein Herz im Tode bricht, Mein Jeſus ach verſtoß mich nicht, Laß durch Dein Blut, trotz meiner Sünden, Mich Gnade und Er⸗ barmen finden.“ Die dritte Glocke iſt auf die Namen der hl. Familie (Jeſus, Maria und Joſef) getauft. Ihr iſt der Vers eingeprägt: „Nimmer klagen, Nie verzagen, Alles tragen.“ Sie wiegt 28 Zent⸗ ner. Die kleinſte Glocke wiegt 12 Zentner. Auf ihr ſteht geſchrieben: „Verlorene Unſchuld und verlorene Zeit, Kehrt nicht zurück in Ewig⸗ keit. Heute Abend 8 Uhr ließen die Glocken ihr Abſchiedsgelämte ertönen. § Bad Dürkheim, 10. Juli. Der kürzlich verſtorbene Kommer⸗ zienrat Friedrich Wilhelm Mayer hat der Stadtverwaltung Dürk⸗ heim 200000 Mark vermacht, wovon 100 000 Mark für die Er⸗ richtung einer ſtädtiſchen Markthalle und 100 000 Mark für einen Armenfond beſtimmt ſind. Außerdem hat er verſchiedenen gemein⸗ nützigen Vereinen Legate von 5000—20 000 Mark vermacht. § Aus der Weſtpfalz, 11. Juli. Eine„Sehenswürdigkeit“ bildeten in den letzten Tagen die in die weſtpfälziſchen Kirſchengemeinden Hengſtbach, Mittelbach und Wattweiler von Zweibrücken aus führen⸗ den Landſtraßen. Hier wälzten ſich hauptſächlich von letzterer Stadt aus meiſt gegen abend faſt unüberſehbare Scharen von Leuten mit Fuhrwerk, Wägelchen, Körben und Ruckſäcken heran, um in den Dörfern ihre Kirſcheneinkäufe zu beſorgen. Auch in den vorgerückten Abendſtunden flutete der Berbehr nicht ab, oft waren die zureiſenden Kirſchenliebhaber um dieſe Zeit noch zahlreicher als diejenigen, die ihre Vorräte bereits heimwärts ſchleppten. Die Ge⸗ meinden gehören zu den obſtreichſten der Gegend und bedeuten—3 die Weſtpfalz das, was für die Vorderpfalz Freinsheim iſt. Die heurige Kirſchenernte iſt beſonders ergiebig ausgefallen und es kehr⸗ ten nur wenig Käufer zurück, die nicht mindeſtens ein paar Pfund erhalten hatten. Als Preis wurden 30 Pfg. verlangt. In vielen Fällen mußten ſich die Abnehmer ihre Früchte ſelbſt vom Baume Ppflücken. Zur Regelung des Abſatzes der überſchüſſigen Kirſchen⸗ mengen wurde in Hengſtbach eine eigne amtliche Samm er⸗ richtet und der Bezirksſtelle für Gemüſe und Obſt zu Zweibrücken untergeordnet. RMK. Darmſiadt, 11. Juli. Die Großherzog Ernſt Ludwig⸗Jubiläums⸗Stiftung veröffemlicht das Sam⸗ melergebnis, wonach im Ganzen 2,604,300 Mk. eingegangen ſind Gleichzeitig weiden die Ausführungsbeſtimmungen bekannt gegeben, unter denen die Benützung der Stiftung, die unſeren heſſiſchen Kriegern Erholung und Kräftigung in einem Erholungsheim ge⸗ währen ſoll, ermöglicht iſt. Der geſchäftsführende Vorſitzende iſt der der Zweiten Kammer, Oberbürgermeiſter Kösler⸗ orms. * Frauffurt, 11. Juli. Auf Einladung des Ernſt Ludwig⸗Ver⸗ eins, Heſſiſchen Zentralvereins für Errichtung billiger Wohnungen, fand unter dem Vorſitze des Herrn Landeswohnungsinſpektor⸗ Gretzſchel eine Verſammlung ſtatt zur Beratung der Frage, wie der nach Friedensſchluß vorausſichtlich auftretende große Bedarf an Möbeln und ſonſtigen Einrichtungsgegenſtänden am ſchyell⸗ ſten und zu mäßigen Preiſen befriedigt werden kann. An der Ver⸗ ſammlung nahmen außer Vorſtandsmitgliedern des Vereins Ver⸗ treter der Zentralſtelle für die Gewerbe, der heſſiſchen Handelskam⸗ mern, der Handwerkskammer, der heſſiſchen Konſumentenausſchüſſe und der heſſiſchen Bauernvereine teil. In der Ausſprache wurde all⸗ ſeitig anerkannt, daß es dringend notwendig ſei, ſchleunigſt weitere Schritte zu unternehmen, da ſonſt die Gefahr beſteht, daß die Krieger, die nach ihrer Heimkehr aus dem Felde einen eigenen Hausſtand gründen wollen, dies nicht können, weil Wohnungsein⸗ richtungen zu angemeſſenen Preiſen nicht zur Verfügung ſtehen. Die Weiterbearbeitung wurde einem engeren Ausſchuß übertragen. — — — 2 — 5 Handel und lndustrie. Vom Fabakmarkt. Die nunmehr sehr reichlich niedergegaugenen Regenfälle hHaben das Waclistum der Pilanzen sehr Vorteiſhaft beeinilußt, s0 dabß man nit einem guten Gedeihen ziemlich bestimmt rechnen Kann. Die Anbaufläche dürfte nach der jetzt möglichen Uebersicht sich auf der Höhe des Vorjahres so Zienilich hallen. Die Abnahme der 1016er Tabale schreitet weiter voran. Hierdurch werden die Hersteller in die Lage versetzt, wenigstens den dringlichsten Be. darf zu befriedigen. Neben Herbsttahaken und Sandblittern wird jetzt auch in stärkerem Maße seit dem 1. d. M. auch Zigarren- tabak abgenommen. Die dafür angelegten Preise bewegen sich Zwischen 140-200 M. für den Zentner. Dem Mangel an aus- Iändischen Tabaken suchte die Deutsche Tabalchandelsgesellschaft von 1916 durch reichliche Verausgabung von Vorräten zu steuern. Sie brachte im Juni 11 326 B. Boningo, 10 814 B. Brasil, 3022 Ser. Havanna, 8 B. Borneo und ungefähr 60 000 kg ungepaclcten belgischen Landtabaks, außerdem 20/6 Kisten Seedleaf, 12 972 B. Java und 484 B. Sumatra zur Verteilung. Ausgenommen Brasil und Havanna wurden sämtliche Bestände hierin unmittelbar an die Hersteller ausgegeben, da Umblatt und Deckblatt äußerst ge⸗ sucht sind, während die beiden ersteren Sorten, die sich zumeist aus Einlagen zusammensetzen, weniger vordringlich für die Her- stellung sind. Es dürfte übrigens auch die Zuteilung von Schneide- tabaken bevorstehen, nachdem mit der Zuweisung überschüssiger Mengen von Deckchlatt üiber den Bedari vom 30. Juni 1918 hinaus an notleidende Hersteller hisher gute Erſahrungen gemacht hat. In alten Pfälzer Tabaken, nach denen große Nachfrage sich geltend machte, konnte dieselbe nur zum Teil erfülit werden. Nach Rippen bestand fortgesetzt starker Begehr, jedoch stand das Angebot hierin in keinem Verkältnisse hierzu. Nachdem der holländische Handelsminister sich nut der Neuregelung der inländischen Ta⸗- bakversorgung, die durch den Zentralverein der beteiligten Kreise geschaffen worden ist, einverstanden erklärt hat, steht die Oeff⸗ Hung der Grenzen zur Ausfuhr von Tabak unmittelbar bevor. Es sind hereits Einschreibungen für ausfuhrfreie Tababe ange⸗ Setzt, so für etwa 12 000 Ballen Java und auch für Sumatra. Aus Rotterdam wird berichtet, daß am 30. Juni die Vorräte betrugen in Java 31 100, in Sumatra 6304 und in Columbia 819 Ballen. Trotz der scharfen Maßnahmen gegen den Zwischenhandel, inso- Weil er alle möglicken Bestände von Rauchtabaken und Zigarren an sich zu bringen sucht, begegnet man immer wieder in großen Tageszeitungen Inseraten, welche auf Angebote in diesen Sachen gerichiet sind. Iim Ladenverkaui macht sich eben ein empfindlicher Mangel an Ware bemerklich, so daß leine geringe von Inhabern wegen fehlender Bestände zeitweilig ihren Betrieb ——— — „„— TTT—————ꝛY———— 5—————— 4. Seite. Nr. 320. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 12. Juli 1917. Schließen und eine noch größere Anzahl die Verkaufszeiten ein· Schränken mußte. Ganz onders macht sich der Mangel in Rauchtabalcen bemerlbar, welche auch nur noch in den Kleinsten Mengen abgegeben werden. Wiedersufnahme der Tabakeinſuhr Süss Fane. Nachdem das holländische Ausfuhrverbot für Tabak nunmehr aulgehoben ist, wird der unmittelbare Vertrieb hollindischer Ko- lonialtabake seitens holländischer Händler an deutsche Verarbeiter und deutsche Händler dritter Hand im Rahmen der mit Holland getroſienen Finanzvereinbarungen sowie in Gemäßheit der erfor- derlichen Formalitäten zugelassen. Wie die Deutsche Tabakhan- delsgesellschaft von 1916 m. b.., Bremen helanntgibt, können holländische Händler, sowei ihr Diskontkredit an dem vereinbar⸗ ten allgemeinen Abkommen für zweijührigen Kredit ausreicht, nur an solche deutsche Verarbeiter und Händler dritter Hand ver⸗ kaufen. die von der Deutschen Tabalchandelsgesellschaft in Bre- men ausgestellte Bedarfsanerkenntnisse nachweisen und nur auf Grund der in den Bedarſsauerkenutnissen angegebenen Sorten und Mengen. Die für Holland gültigen Bedarisanerkenntnisse und Be- ine haben einen besonderen Vordruck und eine besondere Farbe(weiß mit orangefarbigem Kreuz). Die für den deutschen Inlandverkehr ausgestellte larfsanerkenntnisse und Bezugs- Scheine sind also für Holland nicht gültig. Nach Anerkennung des Bedarisantrags und vorläuſigem Kaufabschlusse ist der Be- zugsschein in drei gleichlautenden Stücken umter Beifügung einer in gleicher Weise aüsgefüllten vierten Ausfertigung, welche durch Sondervermerk als Einfuhrechein(Grenzpassierschein) kenntlich ist, der Deutschen Tabalchandelsgesellschaft einzureichen. Die Bezugsscheine und Grenzpassierscheine werden von dieser Ge- Sellscknlt erst nach Vorlage und Prüfung der Rechnung erteilt. Die holländischen Händier können für diesen Zweck unheglaubigte Rechnungsabschriften verwenden, während die für die Verzollung erkorderliche beglaubigte Rechnung, wie bisher, an die kaufende deutsche Firma einzusenden ist. Zwecks Genehmigung des Be- zugsscheines müssen eingesandt werden: 1. der genehmigte An⸗ trag auf Anerkennung des Bedarfs, 2. die Rechnung des hollän- dlischen Lieferers, 3. nach Aufforderung und Auigabe der Tabak⸗ handelsgesellschaft a) der Rechnungsbetrag zum Kurse von 240 (Vorbekkaltlich zeitweiliger Aenderung) in Markwährung, b) ein Betrag zur Deckung der entstehenden Kosten und Zinsen aul den ersten Wechsel, c) die Gebühr von 3 Prozent des Rechnungs- betrags und d) 8 Wechsel gemäß den auf dem Bedarfsanerbennt⸗ nisantrag aui der Rückseite gemachten Angaben. Die holländi- schen Rechnungen sind unter Abzug eines Diskonts von 3 Prozent netto, krei deutsche Grenzstation, auszustellen, so daß die hollän- cischen Speditions- und Frachtkosten bis zur deutschen Grenz- Station von den holländischen Händlern zu tragen sind. Die ge- Wöhnliche Beförderungsgeiahr(Feuer, Wasser usw.) bis zur deut- schen Grenzstation bleibt nach wie vor Sache der deutschen Räufer. Für jeden Kaufabschluß ist ein gesonderter Bezugsscen (in vieriacher Ausfertigung) einzureichen und eine Gebühr von Pariser Wertpupierbörse. .50 M. an die Deuische Labakhandels-Gesellschaſt in Bremen zur PARIS 11. Iun(Kassa-Harkt.) ung ihrer Kosten zu eutrichten. 11.10. 11.10. — 3% Rente 6050 60.40 Saragossa. 39 296 Toule Vom Westdeutschen Hisenhandelverband. 50% Anieihe 85.45 86.45 Suez Kanal 910—5 3—— 1 1 8 äub. 75105.— opper r. Düsseldorf, 12. Juli.(Pr.-Tel.) Der Verband ethöhte Sbesen808 7770 7750 Haff Fe. 400 ſe Siles Lobper für den Monat Juli die Lagerpreise um 30—40 Mark pro Tonne. 3% 40. 1688 40,10 40.— Cagulchouo. 240 20 Utha conper. Vom 1. August ab tritt eine weitere Heraufsetzung um 10 M. 645 360 64.— N——— 81 ang. 0—— 3„* pro Touue ein. gret kVongals 10 0s iceansser: 9 289 dene 96 1 6 anosoft Sna„ Kerooflat, 406 467 Matizeff Fabr.] 285 480 Jägersfont Werlimer Wertpaplerbörsoe. Rord Espoag. 355 367L· Naphie 355 Randmines 85.— Berlin, 12. juli(Devisenmarkt. Spasekl Oopper 39.—(zuletzt 49.—) Auszahlungen für: 11. 12. New5crker Warenmarus. Oeld Brief Geld Briel HEW Vonk, 11. zull⸗ 4 4 9 11. Konstantinopel 20.15 20.25 20.05 20.15 Baumwolle] 71.10. 11.— 2 22—* Holland 100 Zulden. 279.75 280.25 279.75 280.25 25.49160 1 Kotbern Dänemark 100 Kronen. 194.50 195.00 195.50 196.00 Eup. n. Engi, 9000 2000Terp(80 36—(buluth)— Schweden 100 Kronen.. 204.25 204.75 205.25 205.75 55 n. G. 6i. 000 77 25 2—* Norwegen 100 Kronen.. 198.75 199.25 199.75 200.25 KRRE Schweiz 100 Franken. 134./ 134. 134.% 134.9 pr August: 28.60 26.69/Zuck. 96 Tet. 620 Wh. ol.(nen) 3 100 0 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 pr Ssptemb. 25.5 28.36 100 9. UHKleesam 14 88 i 125. 126.1, 125.½ 126.½ pe Okiober 25.40/ 20.25 zull 77 d0. ia Spanien SSS—49 1.7. 7 br Nor 26.40 26.26 Kanee Sopt.G7IEiektr. Kupi. 28/½-38 200 Bulgarien 100 Leva.. 80.% 81./½ 80.½ 81.7½ br her.. 26.46 280/ 15.9 Pan E 83 62.% r Jan. 28.55/ 28.45 an. etroleum. Newyerher Wertpapierbörse..orteassL 28 9% 28463 Mürz.JHored.Salano.] 30— 0 MEW renk, 11. Jun(bevisenmarkt.) 0) die ersten drel Guartale 29½—34—(29½—34—9. 11. 10. 11. 70. ageer Warenmarls. Tendenz für Geld——.—[Wechsel aut London Geid aut 21 Stunden 060 Tage).472.— 12. o0A0, 11. Jull. Durohschnittsrate)“.½ 24 Wechsel auf London 11. 10. H. 10. 11. Geld letztes Dariehen,%8.½(OCabie Transters)..78.45.78.45 Welzen iull 203.— 203.½ Schmalz Speck. Siohtweohsel Berlin—.——.— Sliber Bullion 6.— 79.½ pr Sept. 191.½191.— pr. Sept.. 213.32 Sohwelne Siohtwechsel Paris.574.50.72.50 Mals Juli.159.%157.½ 79709 9.40.60 3.— 50 131.—— 40.20 sohv/ Rew-Vork 11. Jul(Bonds- und Aktienmarkt). Hater ut 60% 105 Kpes 5 Sohweine⸗ Webn er R. 10. 11. 10. Sohmalze:: T. Jull. 21.70 21.85/ zuf. l. West. Aoht. Top. Santa F& 4% 760 pr. Jui. 207/ 21.30 br. Sept...2 21.82 dv. Cioag. 23 900 1000 Bends.— at. W.„ 4 0 2 Untec States Borp. Corps 8 New Vork Oentr. oo. 9—] 63½ Londoner Metallmark. 4 5% Bonds 104½½10½%¼ d0. Ontario& Western. 29— 23.— Longon, 11. Jull. Kupter: Kassa 130.— 3 Honate 123.— Eloktrotie Acht. Fop. Santa PE..100½ 100% Voriolk& Western. 12½ 12/%[ Kasse 142/136, por 3 Ronate—.— Best-Seiektod. Kasee.—, per 3*9 do. pref. ool. DivId 96%0 95½ Northern Paoifllo 99 100%— Linn per Kassa 245,½, per 3 Ronate, 240.½ Slei ioko per Kassa 19 5 2 1600• 18*—** 96½ 880 per 3 Honate—— Eink; 9er Kassa—.—, Spezlal—-— — 9 8 93*—— S eee— Ohio. RIIW.&. St. Paul. 717⁰ 70ʃ Southern Paolfle 9310—ç¶ͥ ę82¼ Denever& Rlo Grande. 6̃/ 67 Southern Rallwaf 26% 26%8 FRFPo 25— 25½ Southern Rallway pret. 54— 64— Erie ist pret. 32⁰ 39.— Unlon Faolffſee 135— 134½/8 Erle 2ct preitkt.. 29.—% Wabash prei. 49¼ 48/ 0 2 great Motnern pret. 10½ 105— Amerie Gan.. 50 48½ 2 für elektrisches Licht. 2 lilinols Central. 101— 5 9 0 945 8 5 m. 2 nterborough Cons. Corp. 8— nao, Copp. MIn.— 2 4 Se 135 130 5 BROWN, BOVERI EA.-G. Kansas Sity& Southern 22— 21½ entral Leathoer 1* 2 4 40. 9 pretl. 55% 36— intern. 99 5 3 Abieilung Installationen 9088 2 do. o, pret— Kouleville u. MaskvIile 128—128— Pnted States Steelsoorb. 127½ 12851 10 4, 8/. Fernepr. 882, 980, 2032, 7488. Missourt Kans.& Texas 69œ9ꝰô 60 Uatted Stat. Steel Oorppr 18—1177%/ 7 Hauptniederiage dor Osramiampe. 7 3 690 Aktlen-Umsatr 690 600(6660 000) Bekanntmachung. Straßenkoſtenbeizugsverfahren für die Sand⸗ hofer Stratze Teil III betreſſend. Der Stadtrat hat in Ausſicht genommen, die Sandhofer Straße Teil 1I1 zwiſchen der Zellſtoff⸗ ſtraße und dem Eiugang zum Stadtteil Sandhofen zu geeigneter Zeit ortsſtraßenmäßig herzuſtellen und die Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ und Unterhal⸗ tungskoſten gemäß den„Allg. Grundſätzen“ vom 27 uli 1909 beizuziehen. Das** Beizugsver⸗⸗ hren erfolgt zunächſt für jede der nachgenannten eilſtrecken: 1. für die Strecke III d von der künftigen Straße auf Grundſtück Lgb. Nr. 319 bis zur Riedſpitz, 4 für die Strecke 111 e von der Riedſpitz bis zur Gaswerkſtraße, &. für die Strecke IIIf von der Gaswerkſtraße bis zur Gambrinusſtraße. Zum Zwecke des Verfahrens zum Beizug zu den Straßenkoſten ſind in g 5 der zum Vollzug des .⸗Str. G. erlaſſenen Verordnung vom 19. Dezember 1908 Vorarbeiten vorgeſchrieben. Dieſe für jede der vorgenaunten Teilſtrecken beſonders vorliegenden BVorarbeiten, nämlich: Statt besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten teilen wir hierdurch schmerz- erküllt mit, dass uns unser treuer, hoffnungsvoller Sohn, Bruder, Enkel, Neffe und Vetter Die Beerdigung fand in der Stille statt. Karl im blühenden Alter von 17½ Jahren plötzlich durch den Tod entrissen wurde. Mannheim(L 12, 10), 12. Juli 1917. In tiefer Trauer: Familie Philipp Saam. 7163 a) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwands, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchrie · benen ſonſtigen Angaben, b) die Straßenpläne; aus denen die Lage der * und der Grundſtücke zu er⸗ ehen iſt, werden während 14 Tagen vom 16. Juli 1017 ab im neuen Rathaus, Lit. N1 hier, Stadtratsregiſtratur g. Stock, Zimmer 101, zur Einſicht öffentlich aufge⸗ legt. Zu gleicher Zeit liegen Abſchriften der Koſten⸗ anſchläge ünd Beitragsliſten ſowie Plankopien auf dem Gemeindeſekretariat Sandhofen zur Einſicht der Beteiligten offen. Es wird jedoch darauf hinge⸗ wieſen, daß nur die im Rathaus Mannheim offen⸗ liegenden urſchriftlichen Materialien dem Beizugs⸗ verfahren zu Grunde gelegt ſiud. In Anſehung der Teilſtrecke IIIet von der Gaswerkſtraße bis zur Gambrinusſtraße iſt für den Beizug zu den Straßenkoſten im Sinne des Geſetzes und der„Allg. Grundſätze“ maßgebend, falls der Ge⸗ meinde beſchluß über den Beizug vor dem Zeitpunkt des Vollzugs der für das Gebiet gwiſchen der Gas⸗ werk⸗ und Gambrinusſtraße bevorſtehenden Neuein⸗ teilung erſolgt, die Beizugsliſte nach dem derzeitigen Beſitzſtand, d. h. nach den Eigentumsverhältniſſen vor dem Vollzug der Neneinteilung und, falls der, Gemeindebeſchluß erſt nach dem Vollzug der Neuein⸗ teilung ergehen ſollte, die weiter offengelegte Bei⸗ mit den aus der Neueinteilung ſich erge⸗ enden Eigent umsverhältniſſen. Einwendungen müſſen tunerhalb einer vier⸗ Völlig unerwartet wurde ein langjähriger Mit. schüler, unser lieber H224 Karl Saam durch den Tod aus unserer Mitte gerissen. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen wahren Freund und lieben Kameraden, dem vir allezeit ein treues Andenken bewahren werden. Die Unterprima B des Grossh. Karl Friedrich-Gymnasiums. wöchigen Friſt, die am 16. Juli ds. Js. beginnt, bi Meidung des Ausſchluſſes beim Bürgermeiſteramt liend gemacht werden. Spög hier ge Mannheim, den 28. Juni 1917. Racliumheil nach Angaben von Geh. Medizinal-Rat Professor Dr. His und Spezialinstitut für Vibrationsmassage Snistalt Erfolgreiche Behandlung von bieht, Rheumatismus, Ischias, Neuraigien eic. Annahmestelle für Kuren mit Brambacher Radiumwasser. Auskunft bereitwilligst. Ega Sprechzeit vormittags—11 Uhr, nachmittags—4 Uhr. Käte Distler, U 6, 16, Ffledrichsring Blektrische Haltestelle Rupprechtstr asse u. Collinistrasse. Bürgermeiſteramt: Brehm. Schilling Aufgebot von Pfandſcheinen. 5 Es wurde der Antrag ge⸗ 59 ſtellt, folgende Pfanb⸗ 0 9 —8 15 Leiham annheim, mon 35 9 Stoffwechsel- ekommen ſind, na 2³ ener un⸗ Tabletten giltig zu erklären; ärxtlick empfohlen. regeln die Lit. A 1 Nr. 34673 vom 15. Dezember 1916 Verdauung, Lit.* Nr. 1 2 beſeitigen vom 29. Juni 1917 Eb Kr 70 Verſtopfung vom 14. Juli 1916 und deren Folgen. Die Inhaber dieſer 5 Schectuelpreis Fl. 150 ermit auſgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage Laſillenzbeih Beden Beden der Pfandſcheine inner⸗ —1 4 Wochen vom Tage es Erſcheinens dieſer Be⸗⸗ kanntmachung an gerechnet m Städt. Leihamt Lit.F 5, 1 geltend zu machen wibrigenfalls die Kraft⸗ Handeisschule Städtiſches Leihamt.——ç— Rartgummi kauft in Platten und Stäben in allen Stärken, ſo⸗ e STOex weit keine Beſchlagnahme⸗Verfügung entgegenſteht, wird. Spöh, P 1,3 Tel. 1702[Segen ſoforkige Kaſſe. Böc Mannheim, 11. Juli1917. Ingenfeur K. Fett, Hünchen, ö, Zbb Mannheim, Bahnhof⸗hotel. zu kaufen geſucht. Ein gut erhaltener Reisehandkofler 3492 Kaiſer, KarlLudwigſtr. 26 Flaſchenzug und Bierabfüller für 2 bis 3 Flaſchen, alte Schühmacher⸗ od. Sattler⸗ Maſchine, ſowie 1 Keſſel⸗ rohrwalzez kauf. geſ. 9493a J. Bertsch Waldhofſtraße 42, part. FEPEPEE 1 zweirädriger Handwagen zu kaufen gesucht. Siotz& 6is. kloktriitate-Gos. M. l..“ Aaanheim-Beatarau. mit Stallung a. f. and. 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