IinSS s Berantwormmc für den allgenartnen unb Barchelates Chefreda 1 teur Deak.elden Fane für den——— Anton Erieſer. Uch i k Derlag der Dr. B. Haas'ſchen Buchöruckerel,& m. b.., fämt⸗ Pahn Mannheim— draht⸗breſſe: General⸗Kinzeiger Mannheim. Ur. 7980, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. — Venio Ar. 2917 Cudwigshaſen d. Nh. Badi Wittags⸗Ausgabe. Die Lage. Wie zu erwarten war, beginnen beſtimmte Parteien, nachdem — von Bethmann⸗Hollweg gegangen und ein neuer Mann ge⸗ ommen iſt, deſſen ſie polltiſch nicht ſo ſicher ſind wie des fünften Kunzlera. eine lärmende und taktloſe Agitation, um Herrn Michaelis ſich gefügig zu machen. Mit aufdringlichen Fragen rücken ſie an — heran: wie hältſt du's damit und damit und damit? Und mit ieſem plumpen Aufdenleibrücken verbinden ſie— der geehrte Leſer wird wiſſen, welche politiſchen Gruppen wir im Auge haben— ein fürchterliches Wüten gegen die„Alldeutſchen“, die Herrn von Beth⸗ Sann Holweg geſtürzt haben und die nun mit allen journaliſtiſchen Kräften als die böſen Buben hingeſtellt werden. Der Zweck iſt ganz lar: es ſoll Feindſchaft geſäet werden zwiſchen dem neuen Mann * den Gegnern des Bethmann⸗Kurſes. Nach unſeren Vorſtellungen ſt dieſes auſgeregte und dreiſte Herumzerren an dem neuen Reichstanzler einſach widermärtig und unerhört, wie es jetzt in ſpaltenlangen Artikeln betrieben wird. Wir wiſſen von dem neuen Reichskanzler wenigſtens ſo viel, daß er eine ſtarke, geſchloſſene, in ſich gefeſtigte Perſönlichkeit iſt, ein Mann, der ſich nicht drängen und treiben läßt, nicht von den Alldeutſchen, aber auch nicht von den Fortſchritttern, die es beſonders eilig haben ihm ſeine Marſchroute vorzuſchreiben. Und das iſt gut ſo. Das war's“ ia, wonach mir lechzten— eine feſte, ihrer Kraft undihres 8 bewußte Regierungsgewalt, eine Führung, tus nicht hin und her geführt wurde, eine Leitung, die wirklich leitete, ein Reichskanzler, der den großen ſtolzen Klang dieſes Sortes wieder emporhob, und nicht ein Parteiminiſter, als den die außerſte Linke in ſteigendem Maße Herrn von Bethmann Hollweg glaubte in Anſpruch nehmen zu dürfen. Dadurch erwuchs das immer ſchrantenloſer werdende Machtgelſtühl der Linken— Herr Scheide⸗ Mann iſt alles andere als ein kluger Taktiker, der Zurückhaltung zu üben weiß— und dadurch ſteuerten wir allgemach in die Kriſe hin⸗ ein, die wir nun zu überwinden ſuchen müſſen, aber beſtimmt nicht dadurch überwinden werden, daß eine angebliche Reichstagsmehrheit herriſch auf den Tiſch klapſt und ruft: her zu mir! Wir ſagen mit Abſicht, eine angebliche Reichstagamehrheit. Denn nur zu ganz be⸗ ſtimmten Einſchüchterungszwecken kann man behaupten, es gebe eiue kompakte und unzerſtörbare Mehrhe, eingeſchworen auf Par⸗ lamentarismus und Verzichtfrieden, an der jeder Reichskanzler ſich den Schädel einrennen müſſe, der ihr nicht gänzlich und reſtlos zu⸗ willen ſei. So liegen die Dinge einfach nicht und Parteien, die ſie —0 ſo ſchauen ſollten, könnten ſich in eine gefährliche Iſo⸗ lerung hineindirigieren, in der ſie ſich bald ſehr unbehaglich hlen möchten. Um nur eines zu ſagen, was mag wohl noch bis zum Donnerstag aus der Friedensformel der Mehrheit werden? Wir können uns des Gefühls nicht erwehren, daß recht wiele ihrer Urheber garnicht mehr ſo viel Gewicht auf die ganze Aktion legen und im mindeſten nicht geneigt ſind ihr Verhältnis zum neuen Reichskanzler nach dem Ausgang der Geſchichte zu ordnen. Die„Münch. N. Nachr.“, die gute Fühlung mit Müller⸗Meiningen haben, leitartikelte abermals über die„Opportunität des neuen Frie⸗ ensangebots“, und äußern leiſen Zweifel, ob die Mehrheit des eichstages, die ſich als Urheber des neuen Friedenevorſchlages be⸗ kennt, in dieſer Schickſalsſtunde des deutſchen Volkes den richtigen ege eingeſchlagen habe. Auch in Zentrum iſt man recht ſteptiſch, Die Köln. Volksztg. meint, die vorgetragene Neinung, im neutralen u. ſeindlichen Ausland werde die Friedenskundgebung des Reichstages günſtig wirken, die Friedensbewegung ſtärken, ſtehe nach den bis⸗ herigen Erfahrungen doch wohl auf recht ſchwachen Füßen. Ein ſchweizeriſches Blatt, das ſonſt begreiflicherweiſe durchaus für eine chnelle Verſöhnung der Kriegführenden, etwa auf Grund der ſeidemannſormel, eintritt, nämlich der„Basler Anzeiger“, habe doch angeſichte der Kriſis in Deutſchland es ſoeben ausgeſprochen: 8 fortgeſegte„einſeitige Friedensanerbieterei“ habe den Krieg nur derlängert. Gewiß, die neue Reſolution des Reichstages ſolle kein Friedens angebot, könne es formell auch nicht gut ſein; aber auch die bloße Betonung der Friedens bereitſchaft, und zwar Bereitſchaft zu einem Frieden weitherzigſter„Verſtändigung“ und„Verſöhnung“, habe bisher leider noch niemals andere Wir⸗ kungen erzielt, als immer neue Abweiſungen und— Offen ⸗ * en. Nach alledem wiſſen wir nicht, wie auf ſolcher Grundlage po⸗ Aliſch angriffsfähige Mehrheiten ſich halten können. Wir glauben nicht, daß die Friedensformel in ihrem urſprünglich ge⸗ blanten Sinn im Reichstag beſonderes Glück machen wird. Als aftprobe gegen Herrn Michaelis ſcheint ſie uns vollends nicht zu taugen und nicht genügend Rückhalt zu beſitzen. Itt denn überhaupt, wie manche politiſche Gruppen es wünſchen, ie Stunde auf parlamentariſche Kraftproben geſtellt? us will ſcheinen: nein. Was ſie von uns allen und von allen Par⸗ teien heiſcht, iſt, daß wir mit offenem und ſtarkem Vertrauen uns den neuen Mann ſtellen, der wieder ein Führer zu ſein ver⸗ ſpricht, und ihm helfen, den Krieg und die verfahrene diplomatiſche Lage zu überwinden, in die wir geraten ſind, nicht aber daß wir das Parteigezänt weiter ſpinnen, das in der Aera Bethmann wieder ſo üppig wucherte. Die„Frankfurter Zeitung“ behauptet, die alldeut⸗ ſchen Blätter führten eine Sprache, die zeige, daß ſie ſich als Sieger fühlen. Sollte das der Fall ſein, ſo würden wir das nicht minder bedauern, wie das drelſte und anmaßliche, aufdringliche Gebaren der Linken, die Herrn Michaelis ihren Parteiwillen aufzwingen will. Es ſind gar keine Parteien in dieſer Kriſe beſiegt worden oder ſollen egt werden. Beſiegt worden iſt— hoffentlich!— etwas ganz anderes, der internationale, materialiſtiſche, utilitariſtiſche, unvöl⸗ kiſche Geiſt, der ſich wieder breit gemacht hatte, beſiegt iſt der Skep⸗ tiker, der Peſſimiſt(nach Stöcker der einzige Miſt, auf dem nichts wächſt), beſiegt ſind die Relativen und Objeknven, die auch Wilſon zu würdigen“ verſtanden und Englands Weltmiachtſtreben„gerecht“ wurden, die Halben und Kranken, die Lauen und Gleichgültigen, die Ungläubigen und Seelenloſen. Und geſiegt hat wieder der alte gute deutſche Geiſt, der in allen, allen Söhnen unſeres Volkes lebt und nur zeitweilig durch die Schwarmgeiſter verführt werden konnte, ſich ſelbſt untreu zu werden; in Michaelis hat dieſer poſitive, an ſein Volk und ſeine Ideale glaubende, ſchaffende und nicht zer⸗ ſetzende, deutſche Geiſt ſich wieder auf den Schild gehoben und er ſoll oben bleiben bis zu einem guten Frieden! G. Der Streit um die Friedensformel. EBerlin, 17. Juli.(Von unſerem Berktner Büro.) Der neue Kanzler beſchäftigt ſich zurzeit— wie wir glauben möchten faſt ausſchließlich— mit dem Problem, das die Kriegszielerklä⸗ rung der Mehrheitsparteien in die öffentliche Erörterung geworfen hat. Manche von den Herren, die am Samstag beim Kanzler waren, haben gemeint: er würde ſich einfach auf den Boden der Entſchließung ſtellen. Das halten wir doch nicht für wahr⸗ ſcheinlich. Aber ebenſowenig dürfte er ſie glatt von der Hand weiſen. Eher ſchon iſt damit zu rechnen daß Dr. Michaelis am Don⸗ nerstag eine Erklärung abgibt, die, ohne der Reſolution direkt zuzuſtimmen, es doch der Sozialdemokratie nicht un⸗ möglich macht die Kriegskredite zu bewilligen. In dieſem Falle iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß man von der Erklärung Kenntnis nimmt und über die Mehrheitsreſolution zur Tagesordnung übergeht, will ſagen, über ſie gar nicht mehr erſt förmlich abſtimmt. Wir glauben, ſo kann der Verlauf ſein; etwas Endgültiges ſteht in der Beziehung noch nicht feſt. Die Verhandlungen über dieſe Dinge gehen einſtweilen noch weiter. Von dem Gang dieſer Ver⸗ handlungen aber wird es abhängen, ob neben Herrn Zimmer⸗ mann auch Herr Helfferich ſein bisheriges Amt verläßt. Auch darüber iſt zur Stunde das letzte Wort noch nicht geſprochen. Die preußiſchen Angelegenheiten treten daneben vorläufig noch zurück. Man hat den Eindruck, daß Dr. Michaelis, der ja ganz neu, in gewiſſem Sinne auch unvorbereitet au alle dieſe Fragen heran⸗ tritt, zunächſt einmal die dringlichſten Geſchäfte im Reich bereinigt haben möchte und erſt dann, wenn der Reichstag ſich vertagt haben wird, der Ordnung und Entwirrung der preußiſchen Probleme ſich zuwenden wird. Unter dieſem Geſichtswinkel tut man gut, das Rätſelraten nach neuen Männern zu beurteilen, dem ein Teil der Preſſe, an der Spitze der.⸗A., mit ungeſchwächten Kräften ſich hingibt. Dda werden— manchmal zu durchſichtigen, nuit⸗ unter zu durchaus undurchſichtigen Zwecken— allerhand Namen genannt, um ſie alsbald auf die Proſkriptionsliſte zu ſetzen, ein Ver⸗ fahren, das beſonders dann nicht zur Nachfolge reizen ſollte, wenn es ſich dabei um Männer handelt, die beſtimmt ſind, die Verhand⸗ lungen mit anderen Staaten, insbeſondere auch mit unſeren Ver⸗ bündeten zu führen. Bleiben dieſe Herren dann doch an ihrem Platz, ſo haben ſie ein gut Teil ihres Kredits eingebüßt, deſſen ſie für die Führung der Geſchäfte im Ausland bedürſen. Aber derlei geniert ja die, ſagen wir einmal, hohen Geiſter nicht, die ſeit 2. Wochen die deutſche Preſſe zu einer Brutſtätte und einem Tummelplatz der Intrige gemacht haben. EJBerlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Verhandlungen zwiſchen dem Kanzler und den Parteien berichtet die „Nationalzeitung“ noch, die Sozialdemokraten und die Fortſchrittler ielten nach wie vor daran feſt, daß der Reichstag ſein en nach ohne Gebietserweiterungen und Entſchädigungen zeige. Der tanbpunkt des Zentrums war nicht ganz ſo klar. Es ſcheint, als ob dieſe Partei, die ja ſchon urſprünglich ihre Haltung von der der Nationalliberalen abhängig machen wollte, einer entſprechend ab⸗ Formulierung der Entſchließung nicht ganz abgeneigt iſt. ie Nationalliberalen ſelbſt betrachten die ganze Entſchließung mit der von der linken Partei Tendenz als eine durchaus negative Kundgebung, wobei ſie den Standpunkt des 4. Auguſt durchaus nicht ablehnen und auch eine Verlängerung des Krieges aus Eroberungsgründen nicht wünſchen, allein es für verfehlt halten, dieſe Selbſtverſtändlichkeit in einer beſonders betonten Weiſe her⸗ vorzukehren, die als Schwäche gedeutet werden könnte. Der Ausweg aus dieſen widerſtrebenden Anſchauungen fände ſich inſofern ganz leicht, wenn von einer beſtimmten Formulierung der Friedensziele vorderhand überhaupt abgeſehen würde und man ſich damit begnügte, dem neuen Kanzler, der in ſeiner Rede ja in entſprechender Weiſe zu der ganzen Sriedensfrage Stel⸗ lung nehmen wird, das Vertrauen zu bekunden. Das iſt in der Hauptſache dasſelbe, was wir hier inzwiſchen ausführten. Reichskanzler und Reichstag. Berlin, 17. Juli.(Von unſ Berl. Bülro.) Der„..“ ſchreibt noch, in Reichstagskreiſen rechne man keineswegs mit eizer eigentlichen Programmrede, ſondern nur mit einer Einführungsrede, in welcher der Reichskanzler zwar zu den brennenden Fragen der inneren und äußeren Politik Stellung nehmen, aber vermeiden dürfte, ſchon jetzt ſich die Hände derart — binden, daß veränderte Verhältniſſe, die ja gegenwärtig von ag zu Tag eintreten können. ihm dann nicht geſtatten, auch ſeine Haltung eniſprechend abzuändern. Q Berlin, 17. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Ueber die Unter⸗ redung, die Präſident Kämpf am Sonntagnachmittaß mit dem neuen Kanzler gehabt hat, wird noch berichtet: Präſident Kämpf teilte dem Reichskanzler mit. wie der Verlauf der Sitzung des Plenums vor der Vertagung des Reichstages gedacht iſt. Nach der Rede des Kanzlers dürfte am Donnerstag die 1. Leſung der Kreditvorlage ſtattſinden, deren 2. und 3. Leſung noch am ſelben Tage erfolgen wird. Dann wird der Entwurf üher Wiedergufbau der deutſchen Handelsflotte beraten werden. Petitionen werden den Schluß der Rugalgenpreis: Die Iſpalt. Kolonelzelte 40 Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. ½ Uhr, Für Anzeigen an beſtimten Tagen, Stell antmortung übernommen. 0 R..70 einjchl.B„Du⸗ . 120 SRhr. Blatt na⸗ en u. Ausgabe wird Ver⸗ reis in Mannheim u. Umg. monatl. ie Boß bezogen viertelj. W..02 Voſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. R..90. Ernzel⸗Mr. 20 Gideng 5 8 0 4 Freitag egenſtand der Erörterung ſein. Hierau lgt die Vertagung des Reichstags bis zum September.* Hindenburg bei Prinz Max von Baden. DBerlin, 17. Juſi.(Von unſ. Berl. Bürg.) Feldmarſchall von Hinbenburg ſtattete geſtern Vormittag dem Prinzen Max von Baden im Hotel Adlon einen längeren Beſuch ab. Bethmann und die Sozialdemofratle. Der ſozialdemokratiſche Politiker Dr. Grunwald widmet dem ſche Sogtal Reichskanzler einen Nachruf, worin es heißt: Die deutſche Sozialdemokratie iſt, wie zu der Regierung und den Staatseinrichtungen überhaupt ſo im beſonderen zu Herrn u. mann⸗Hollweg erſt während dieſes Weltkrieges in ein Verhältnis des Sichkennens und»vertragens gekommen, und ſie hat ſeinen perſön⸗ lichen Charakter, die Ehrlichkeit ſeiner Geſinnung und die Gründlich⸗ keit ſeines Pflichtbewußtſeins ſchleßlich innerhalb der Kriegsaufgaben auch dort anerkannt, wo ſie in der Sache ſchärſſtens widerſprechen mußte. Vor dem Kriege aber iſt bei dem ungehemmten, durch keine nationalen Rückſichten gebundonen Klaſſenkampf auch das nicht ein⸗ mal vollwertig anerkannt worden, worin wir damals ſchon mit ihm ein Stück des Weges zuſammengingen. Wir haben das kritiſche Einzelne vielſach über das gute Ganze geſtellt, und waren die Ver⸗ neinung ſo gewöhnt, daß wir nur höchſt ungern eine zuſtimmende Anerkennung ſogar zu Selbſtverſtändlichkeiten auszuſprechen uns herbeiließen, weil es gerade zuleicht in ein Lob der geſamten Regie⸗ rungsgewalt und der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung verdreht werden konnte. Während des Krieges aber hat ſich das Verhältnis der großen Mehrheit unfrer Fraktion und unſrer Partei zu dieſem ſcheidenden Kanzler ſo aktiv geſtaltet, daß ſeine und unſre Gegner nicht genug zu höhnen wußten über die„Regie⸗ rung Bethmann⸗Scheidemanns“. Nur Verblendung oder politiſcher Unverſtand kann die einſeitige Behauptung auffedlen, daß dieſe unſre aktive Verbindung mit Herrn v. Bethmann⸗Hollweg in einer ausſchließlichen Annäherung von uns beſtanden habe, vielmehr wird eine ſpätere gerechtere und objektivere hiſtoriſche Beurteilung der innern Politik während dieſes Krieges weit eher das Gegen⸗ teil feſtſtellen können, mindeſtens aber anerkennen, daß die Einſicht von gemeinſamen Atwendigkeiten des Staatsganzen und von der Mobiliſation der ganzen Volkskräfte zum Wohle aller auf beiden Seiien gleich groß war. Wir haben in dieſem Sinne die Oſter⸗ botſchaft als einen Fortſchritt und die Friedenspolitik des Kanzlers als eine mutige Tat begrüßt und unterſtützt. Was uns Sozial⸗ demokraten aber im beſonderen von vornherein zu einer gerechten Beurteilung des ſcheidenden Kanzlers zwang, das war unſre alte marxiſtiſche Erkenntnis von der Relativität und Gebundenheit aller geſchichtlichen Macht, von den Hemmungen und Bindungen, denen in einer durch Klaſſengegenſtitze und nationalen Wirrwarr zerriſſenen Zeit der einzelne auch bei ſtärkerm Willen und größerer Energie, als ſie Herr v. Beihmann iß die e gelegt bekommen hat, in jeinem Tun und Laſſen unterworfen bleibt. Wer fretlich, wie die Alldeutſchen, keinerlei Hemmungen anerkennt und die kolkſte Unge⸗ bundenheit aller nationalen Aeußerungen und Kräfte geradegu zum einer Politik macht, der könnte dieſen Kangter niemals verſtehen und in kein wie immer erträgliches Verhältnis zu ihm kommen. Aus dieſer, wenn das Wort erlaubt iſt, prmzipiellen Ueber⸗ einſtimmung der Politik unfrer Unabhängigen mit der Politik der Alldeutſchen erklärt ſich auch, daß dieſe den Kanzler ſeit ihrem Be⸗ ſtehen nicht minder ſcharf als jene hekämpft haben, und ſetzt ſeinen Abgang genau ſo laut wie jene Bellatſchen. Wir glauben, daß eine ruhigere Zukunft auch hier das richtige Urteil ſprechen wird, und daß die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands in ſeder Phaſe ihrer Slellung zu Herrn v. Bethmann⸗Hollweg während ſeiner Kanzler⸗ ſchaft, aher auch in jedem Wort dieſes Nachrufs auf ihn vor der Geſchichte beſtehen kann. Das preußiſche Wahlrecht. Bon Dr. Hugo Vöttger, M. d. R. Der Oſtererlaß des Kaiſers vom 7. April d. J. iſt durch den kaiſerlichen Erlaß vom 11. Juli in weſentlichen Punkten übderholt worden. Zeit und Entwicklung ſchreiten ſo ſchnell voran, als gelte es, jahrzehntelange Verſäumniſſe wieder einzuholen. Der Oſtererlaß hatte allerdings mit dem Dreiklaſſenwahlrecht aufgerzumt und direkte und geheime Wahl in Ausſicht geſtellt. Jeht wird auch das gleiche Wahlkecht zugeſtanden. Der Oſtererlaß hatte ferner die Re⸗ form ſelbſt in die Zeit nach dem Kriege verlegt; die heimkehrenden Krieger ſollten am Fortſchritt der neuen Zeit mitraten und ⸗taten. Heute ſollen ſie bereits von einem neuen preußiſchen Landtage emp⸗ fangen werden, deſſen Unterhaus aus dem gleichen geheimen und direkten Wahlrecht hervorgegangen ſein und deſſen Oberhaus ſich ebenfalls der Demokratiſierung angepaßt haben wird. In drei Mo⸗ naten ein Vorwärtsſtürmen und»drängen, das weder geſchichtliche Parallelen zuläßt, noch ein klares Erkennen zu Zukunft der de n Geſchicke ermöglicht. Umweht vom Morgenwind der neuen Zeit reiten wir in einen jungen Tag hinein, der Gewitterſturm und ſtrahlenden Sonnenſchein bringen kann. Sollen Roß und Reitet glückſich ans Ziel kommen, ſo wird man auf den Weg achten und das Rößlein ſachgemäß behandeln müſſen. Die Aufnahme der neuen Ankündigung im Volke iſt, um der Wahrheit die Ehre zu gehen, nicht eben enthuſiaſtiſch. Andere Sor⸗ gen und Wünſche liegen offenbar den Volksmaſſen näher und was man von Verfaſſungsfragen überhaupt ſagen kann, gilt auch ier, daß ſie nämlich nur von Wenigen in ihrer ganzen Tragweite egriffen und bewertet werden. Dieſe Wenigen kämpfen und 30 mit vollem Herzen beteiligt, die Anderen ſind nur ſchwer in Be⸗ wegung zu bringen. Allerdings würden ſie, ſoweit die Maſſen in Frage kommen, die Verweigerung demokratiſcher Zugeſtändniſſe gegenwärtig mit Empörung aufnehmen, die tatſächlich gewährten Zugeſtändniſſe werden jedoch ohne Zurſchautragen ſreudiger Er⸗ regung zur Kenntnis genommen. Und dennoch ſollte das Volk ſich der Größe des geſchichtlichen Augenblicks nicht mehr bewußt werden: was Jahrzehnte der inner⸗ politiſchen Kämpfe im Reiche und in Preußen nicht erreicht haben, iſt jetzt als Frucht der inneren Einigung und des gegenſeitigen Ver⸗ trauens freiwillig gewährt worden, und verſpricht das Verhältnis des Volkes zur Regierungsgewalt und das Verhältnis Preußens zum Reiche gründlich umzugeſtalten, indem es mit peinlich empfundenen Vorrechten und mit gefährlichen Ungerechtigkeiten aufzuräumen be⸗ ginnt. Auch in Preußen ſollen neben den oberen Schichten dao Volk, Maſſen und Mittelſtand ihren Anteil am⸗Einfluß auf Geſehgebung, Verwaltung und Staglsführung erhalten. Es ſollen in der Zukunſt Reichstag und Freußiſches Abgeordnetenhaus ſich wegen ihrer ver⸗ ſchiedenen verfaſſungorechtlichen Grundiage nicht mehr auf Schritt und Tritt im Wege ſtehen, ſondern es ſollen in beiden Parlamenten weſensverwandte Mehrheiten vorhanden ſein, die alsdann wirklich 2. Seite. Nr. 327. manaheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe⸗) Dienstag, den 17. Juli 1917. ihren ſtarken Einfluß geltend machen werden, ſodaß in Zukunft eine nicht volkstümliche Politit, eine Politik hinter dem Rücken des deui⸗ ſchen Volkes und ohne Anhörung des Volkes unmöglich ſein wird. Damit erſt iſt die Parlamentariſierung der Regierung im Reiche und Preußen einigermaßen gewährleiſtet und für die Zukunft ſicher⸗ geſtellt. Daß das ein großer Tag war, an dem dieſe Botſchaft ſeier⸗ lich vom Kaiſer und König verkündet wurde, und daß die Fahnen in den Straßen und Gaſſen hätten wehen müſſen, wenn nicht eben auch andere Sorgen die Gemüter im Banne gehalten hätten, wird den breiten Schichten erſt ſpäter zu vollen Bewußtſein kommen, wenn ſie 881 die Etappen des weiteren Verfaſſungskampfes zurückſchauen werden. Noch ſind wir nämlich nicht ſo weit, daß nun ohne Reibung und Kampf die reife Frucht auf bekränzten Erntewagen zur Scheuer ge⸗ bracht werden kann. Jetzt geht es zum Kampfe um die weſentlichen Einzelheiten und zur Durchfäährung eines edlen Beſchluſſes, der noch die Engpäſſe des preußiſchen Abgeordnetenhauſes und ſeiner Mehr⸗ heiten ſowie des Herrenhauſes mit ſeinen aufgeſcheuchten Privilegien paſſieren muß. Alſo zwei Reihen von Schwierigkeiten tun ſich auf: einmal die Mehrheitsbildung für die Genehmigung der Reform in den Hauptzügen und die Formen und Struktur des Wahlrechts ſelbſt. Man ſoll nicht unnötig ſchwarzſehen und die an ſich nicht überſchwengliche Stimmung verderben. Aber wer klar ſehen will, kann ſich nicht verhehlen, daß der übliche Inſtanzenzug nicht einfach übergangen werden kann, man ſoll ihn ſo kurz und bündig als möglich geſtalten, aber dennoch gerade bei einer liberalen oder demokratiſchen Neuordnung das Oktroyieren meiden. Wir wollen nicht außer Betracht laſſen, daß auch die Neuaufteilung der Wahlkreiſe, allerdings unter Berückſichtigung von Land und Leuten, mit der Einführung des gleichen Wahlrechts Hand in Hand gehen muß, wobei, wenn man die Dinge überſtürzt, der Wahlgeometrie, die hieles wieder verderben kann, wie wir in Bayern geſehen haben, Tür und Tor Keiht ſein würden. Sodann bittet überall, auch beim Reichstagswahlre t, die Verhältniswahl, die uns von dem unſeligen Stichwahlhandel befreien und die Minderheiten ſchützen ſoll, um Einlaß. Schließlich ſind auch mit dem gleichen Wahlrecht Zuſatzſtim⸗ men für Alter und Kinderzahl vereinbar, denn hierbei würden alle Bevöckerugsſchichten gleich berückſichtigt und ſoziale Unterſchiede ausgeſ n ſein. Das alles bedarf der Ueberlegung und Ueberprü⸗ fung und ußiſche Landtag wird ſich das Racht der ordnungs⸗ dieſer und verwandter Fragen nicht nehmen laſſen. Richt wenige und nicht eben nebenſächliche Politiker ſehen mit der demnächſtigen durchgreifenden eſorm in Preußen die Zukunft des größten deutſchen Bundesſtaates ſehr rot. Zu dem lakürkichen Zuwachs der dortigen ſozialdemokratiſchen Fraltion kommen die ſeeliſchen Ergebniſſe des Weltkrieges hinzu. Die perſon⸗ lichen Erfahrungen und Schmerzen, die wirtſchaftlichen und finan⸗ zielten Sorgen der B gruppen und der Einzelnen. Wenn auch die Internationale Sch⸗ rch gelitten hat und unſer Kriegsſozialis⸗ mus per Saldo nicht mit Gewinn abſchneidet, vielmehr den Wert der Perſönichkeit und der freien Initictive wieder ins rechte Licht erückt, mithin die volle Daſeinsberechtigung des emus nachgetdieſen hat, ſo wird doch in das große Sammelbecken der allgemeinen Unzufriedenheit manches politiſche Treibholz einlaufen und die Reihen der Sozialdemokratie verſtärken. Der Libevalismus und das gebildete Bürgertum werden demnach oſt genug vor die politiſche Exiſtenzfrage geſtellt werden und alle Kräfte zu 32 zuſammenfaſſen müſſen. Iſt das ein Grund. vor dem freieren Wahlrecht in Preußen zu erſchrecken und die Hand davon lahten? Keineswegsl Es wird und muß die bürgerliche ho zur ſtärterer ktiſierung und zur Abkehr von nichtigen Kämpfen, in denen ſie früher einen Teil ihrer beſten Kräfte verbraucht hat. E werden im ganzen, wie wir hoffen, Licht und Luft gleich nerteilt ſein für den großen Kampf tätiger Geiſter, in dem das Wort gilt: Rur der gewinnt ſich Freiheit und das Leben, Der täglich ſie erobern muß. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 16. Juli.(WTB. Amtlich.) Abends. Im Weſten mehrſach lobhafte Feuertätigkeit, im Oſten keine größeren Kampfhandlungen. Der Stand der Kämpfe. 2 Berlin, 16. Juli.(WNB.) Nachdem die Engländer Verteidigung hoher Kulturgüter, zu am 15. Pali, 4 Uhr vormittags, bei Lombartzyde dreimal blutig ab⸗ gewieſen worden waren, ſammelten ſich um 11 Uhr vormittags abermals ihre Sturmtruppen beiderſeits der Straße Nieupovt.⸗ Lombartzyde. Das ſofort einſetzende kräfkige Zerſtörungsſeuer auf die ſeindlichen Gräben ließ jedoch den geplanten Angriff nicht aufkommen. Im Artois fand in der Nacht vom 14. zum 15. gleichzeitig mit den gemeldeten ſeindlichen Porſtößen ein weiterer Angriff einer ſtarken engliſchen Erkundungsabteilung bei Bulle⸗ court ſtatt. Er ſcheiterte wie die übrigen. Der an einer Stalle eingedrungene Feind wurde im Nahkampf wieder geworſen. Das Feuer war befonders am Abend und in der Nacht labhaft ge⸗ ſteigert. Unſere Batterien beſchoſſen die Bahnhöfe Loeux⸗les⸗ Mines und Arras. Verſchiedene feindliche Patrouillen wurden vertrieben, während eine eigene Patrouille öſtlich Bullecourt Ge⸗ fangene einbrachte. Südweſtlich Stt. Auentin wurde ein feindlicher Feſſelballon von einem unſerer Flieger ab⸗ geſchoſſen. Die Zahl der aus dem erfolgveichen Vorſtoß füd⸗ weſtlich Courtecon eingebrachten Gefangenen erhöhte ſich auf 375. Bei den fünf ſtarken, in der Nacht vom 14. 85 Das Schauſpiel im Spieljahr 191%17. Für die Kunſt gibt es kein Durchhalten, nur ein Sein oder Nicht⸗ ſein. Die Leiſtung und mittelbar der aus ihr wirkende Geiſt. Wo die Balchoidung anfängt, fängt auch das Ende jeder Kunſt an. Zugegeben: eine Kunſt wie die der Bühne, abhängig wie keine andere von außerkünſtleriſchen Faktoren handwerklicher Schutung und nötigen Betriebsmaterials erfährt durch die Wirkungen dreier Kriegsjahre ihre ſichtbare änkung. Der Spielplan wird ſich in dem Maß verein n müſſen, als bühnentechniſche und darſtel⸗ W Schwierigieiten die Vufführungsmöglichteiten einer an ſze⸗ Fordermigen und Darſtellerzahl anſpruchsreichen Dramatik venmindenn. Die einzelne Aufführung hat neben 0 0 Unzu⸗ träglichkeiten in verſtärktem Maß mit einer ſchwankenden pfychiſchen Bereitſchaft von Darſteller wie Publikum zu rechnen. Außerdem iſt es eine hier nicht weiter zu erläuternde Tatſache, daß große Pub⸗ likumskreiſe in dieſer Zeit eines geſpannten Erlebens die ſeeliſche „Entſpannung in Wirkungen der Muſik ſuchen, die Vorherrſchaft der Oper(in einer Stadt namentlich, in der das Schauſpiel das Bühnen⸗ eiche Erelken des, Srgnde art ecte eigerd. Seſtenre e ung des mis aufs e feſti ã ausgedrückt iſt dieſe Verſchiebung zugunſten der Oper loſtverſtand lich gering und durchaus jahrelangem Brauch entſprechend.(Das dis heute phyfiognomieloſe Theater im Roſengarten mit ſeinen ſonn⸗ täglichen Schwank⸗ und Luſtſpielablegern bleibt für künſtleriſche Unterſcheidungen außer Betracht.) Und die künſtleriſchen Wirkungen allein zeugen für ſich. Die Ergebniſſe dieſes Spieljahrs aber führen zu der Feſtſtellung, daß der Geiſt, der dem Schauſpiel aus der Er⸗ keuntnis ſeiner Art und Aufgabe heraus die Waffen geſchmeidig macht gegen den Zeitgeift und die für das reine Wortdrama und ſeine Zukunft bedenkliche Superioritüt der Oper, einer unbedingten Klärung und Neuorientierung bedürftig iſt. 4 Anſätze zu einer zielbewußten künſtleriſchen Ausgeſtaltung des Socuſhiete im Spieljahr 1915—16, gegeben mit der abgerundeten Einzelporſtellung, der klaſſiſchen(Goethe) auf der einen, der mo⸗ dernen(Hauptmann, Wedekind, Strindberg) auf der andern Seite, ließen bei voller Berückſichtigung der ſich mehrenden äußeren Hin⸗ derniſſ einen 7* und gleichmäßigeren Aushau des Spiel⸗ 8—— zum 15.[jetzt in Ses befindliche verſuchten franzöſiſchen Gegenſtößen, die auch im Laufe des Tages mehrfach wiederholt wurden, erlitten die Franzoſen außergewöhnlich ſchwore Velrluſte. Der gemeldete Angriff auf dem Bobelle⸗Rücken wurde durch öweiſtündiges ſtarkes Artillerie⸗ und Minenfeuer aller Kaliber vorbereitet, das ſich um 5 Uhr 25 nachmittags zum Trommelfeuer ſteigerte. Der in unſerem Feuer zuſammengebrochene Angriff koſtete die Franzoſen abermals ſchwerſte Blutopfer. Unſere Flieger belegten in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli die Orte Chalons, Prosnes und Mourmelon⸗le⸗Grand ausgiebig mit Bomben und griffen lohnende Ziele mit Maſchinengewehrfeuer an. Eine in der Nacht zum 16. Juli nach ſtarker einſtündiger Ar⸗ tillerievorbereitung gegen unſere Stellung nordöſtlich Franach vor⸗ ſtoßende Erkundungsabteilung wurde mit Handgranaten und In⸗ fanteriefeuer vertrieben. Weſtlich der Maas wieſen wir im Morgengrauen des 15. Juli einen matten feindlichen Vorſtoß gegen die Höhe 304 zurück. Das feindliche Feuer ging am Nachmittag in kräftige Feuerüber⸗ fälle über und ſteigerte ſich von 5 Uhr abends zu großer Stärke auf die Kampfſtellungen der Höhe 304. Erſt gegen Mitternacht flaute es ab, um mit Tagesanbruch erneut gegen unſere Stellungen vom Oſtwald von Avocourt bis zur Maas einzuſetzen. Im Oſten hielt der Regen an. Wir drückten zur Ver⸗ beſſerung der Stellung unſere Linie nördlich und nord⸗ öſtlich von Kaluſz um etwa einen Kilometer vor und wieſen Gegenangriffe ab. In den Karpathen war bei Regen und Nebel das feindliche Feuer am Tartarenpaß und nördlich davon, ſowie an der Oitoz⸗Straße zeitweiſe etwas lebhafter. Mehrfache ruſſiſche Patrouillenvorſtöße wurden zurückgewieſen. In Rumänien lebhaftere Gefechtstätigkeit, namentlich zwiſchen Donau und Rimnic ſowie bei Iſaccea. 1 Uhr nachts wurde Prislava vom Gegner heftig durch Infanterie⸗ und Maſchinen⸗ gewehrfeuer beſchoſſen. Ein von auf Kartal marſchieren⸗ des Bataillon wurde unter Feuer genommen. Unſere Artillerie ſetzte ihr Zerſtörungsfeuer auf die feindlichen Anlagen ſüdlich der Rimnicmündung fort. Der Bahnhof Maraſeſti wurde weiter be⸗ ſchoſſen. Die Exploſionen auf dem Bahnhof Tſeuein hielten bis in die Nacht an. Brände waren während der Nacht noch ſichtbar. 5 Flugzeugangriffe auf Oeſel. Berlin, 16. Juli.(W7B. Amtlich.) Die Hafenanlagen von Arensburg und die ruſſiſche Seeflugſtativn Papenholm auf der Infel Oeſel wurden von den Flugseug⸗ geſchwadern der öſtlichen Oſtſee in den letzten Tagen wiederholt und erfolgreich mit Bomben angegriffen. Die Flugzeuge ſind ſämtlich unverſehrt zurückgekehrt. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. Der uneingeſchränkte U⸗Bootkrieg. Kopenhagen, 16. Juli.(WrB. Nichtamtlich.) Das Miniſterium des Aeußern gibt bekannt, daß die däniſchen Dampfer„Vording⸗ borg“ auf der Reiſe von Cardiff nach Huelva mit Kohlen und „M. G. Manal“ nach England mit Erdnüſſen ſowie die däniſche Bark„Atlantic“ auf der Reiſe von Cardiff nach Korſör mit Kohlen verſenkt worden ſind. Im heutigen Seeverhör über die Verſenkung des däniſchen Motors„Motor“, der auf der Reiſe von Kopenhagen nach Island begriffen war, ſagte die Beſatzung aus, daß das Schiff, als es am 24. Juni von einem U⸗Boot angegriffen wurde, Maſchinen⸗ ſchaden hatte und daher mit Segel fuhr. Das U⸗Boot begann ſofort mit der Beſchießung des Schiffes. Die Beſatzung, der Kapitän und 4 Mann, ging in ihr Rettungsboot. Während der Vorbereitungen hierzu wäre das Boot von den Schüſſen getroffen und die Beſatzung getötet worden, wenn ſich das Schiff im entſcheidenden Augenblick zur Seite gelegt hätte. Das U⸗Boot unkreiſte und beſchoß das Schiff ununterbrochen. Die Beſatzung verſuchte nun, zu dem U⸗Boot zu gelangen, um von dieſem ins Schlepptau genommen zu werden, da eine ſchwere Priſe und hoher Seegang herrſchte aber jedesmal, wenn das Boot ſich dem U⸗Boot näherte, tauchte dieſes unter. Die Schiffbrüchigen erreichten nach Z6ſtündigem hartem Kampf mit der See die norwegiſche Küſte, Kapitän Laſſen ſagt, daß der Motor im Augenblick der Verſenkung ſich wahrſcheinlich innerhalb, allerhöchſtens am Rande des Sperrgebietes ſich befunden habe. Das U⸗Boot war bezeichnet„U“, war wahrſcheinlich vom neuen Typ, 200—250 Fuß lang, und hatte zwei große Geſchüge an Bord. Ein amtlicher Stelle liegt noch keine Nachricht von dieſem Vorfall vor.) Rotterdam, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Magsbode meldet, daß die norwegiſche Bark Skald auf dem Wege nach England mit Grubenholz in der Nordſee verſenkt wurde. 3 4 6* Der Urieg mit Amerika. Waſhington, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.)(Reter⸗Meldung.) Präſident Wilſon hat eine Bekanntmachung erlaſſen, die den Seeverſicherungs⸗Geſellſchaften die weitere Tätigkeit in den Vereinigten Staaten unterſagt und amerikaniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaften die Rückverſicherung mit ihnen verbietet. Zahlungen auf Grund beſtehender Verträge werden während des Krieges aufgehoben, ausgenommen wenn es Schiffe handelt. eee Ernſthafte zeitgenöſſiſche Autoren haben, noch im⸗ er ſparſam aber in erfreulichem Anſtieg, eine gröhere Beachtung erſahren(8 deutſche gegen 4 des Vorjahres). Reben Erſt⸗ reſp. Ur⸗ aufführungen von Harlan, Gött, Zifferer, Schmid⸗Roerr erſchienenen Wiederholungen hier bereits bekannter Werke auf dem Spielplan: Hauptmanns„Fuhrmann Henſchel“ und der neueinſtudierte„Biber⸗ pelz“, der„Katte“ Hermann Burtes, Wedekinds„König Nicolo“ und Feuchtwangers„Vaſantaſena“⸗Nachdichtung. Strindberg mit„Toten⸗ zanz“ I. Teil(Gaſtſpiel Steinrück), den„Gläubigern“ und„Mit dem Feuer ſpielen“, Ibſen mit den„Geſpenſtern“ und einer Neuinſze⸗ nierung des„John Gabriel Borkman“ und ihr zarterer Nachfahr Peter Egge mit dem„Wrack“ repräſentierten da⸗ nordiſche Drama. Zwei laute Saiſon⸗Erfolge, Hans Müllers„Könige“(denen noch die weitere Müllerſche Erſtaufführung„Die Garage folgte) und„Die Warſchauer Zitadelle“ der Zapolska wurden erprobt, ein bemerkens⸗ wert hochſtehendes Märchenſtück„Der geſtiefelte Kater“ von E. A. Herrmann wurde als Weihnachtsgabe beſchert, die harmloſen Rüh⸗ rungs⸗ und Beluſtigungseſfekte der Kotzebue,'Arronge, Meyer⸗ Förſter, Otto Ernſt, der Kadelburg und anderer wurden nicht ver⸗ geſſen und die Neuheiten des Luſtſpiels für das Hoftheater auf zwei gutartig nebenſächliche Dinge, den„ſiebenten Tag“ von Schanzer und Weliſch und die Rößlerſchen„beiden Seehunde“ beſchränkt, zu 155 das neue Theater das minderwertige Erzeugnis einer Au⸗ toten⸗Tripelallianz„Verheiratete Junggeſellen“ und Hans Sturms anſpruchsloſes Spiel„Wie feßle iſt meinen Mann“ beiſteuerte. Der Charakter des hieſigen Schauſpiels, das mit der modernen Dramatik in noch lockerer und innerlich zufälliger Verknüpfung ſteht, beſtimmt ſich in erſter Linie nach der Güte nicht nach der Zahl, der Klaſſiker⸗Einſtudierungen. Was darüber im Lauf des Jahres an dieſer Stelle des öfteren geſagt wurde, iſt heute dringlicher zu wie⸗ derholen. Unabſtellbar ſchwierige äußere Umſtände entbinden von Verpflichtungen, denen nur unter Einſatz von heute nicht verfüg⸗ baren techniſchen Mitteln und eines größeren und ſtabileren Dar⸗ ſtellerkreiſes genügt werden kann. Aber ſie befreien nicht von der Pflicht, das einmal zur Aufführung vorgeſehene Werk in möglichſter Vollkommenheit und beſter Ausnuzung der vorhandenen Kräfte auf die Bühne zu bringen und außerdem die Werke ſo zu wählen, daß zu allererſt die deutſchen Klaſſiker zur künſtleriſch ausgefeilten Auf⸗ osſteg 3 0 helich Retbe— Repertoire⸗ vorſtellungen a einheitli wußt ausgebaut erſcheint. ſchehen. Von den Hoffheater zur Aufführung gelangten Wer⸗ ſiker zu Wort. ſich um E e —* Die Neutralen. Deutſchland und Norwegen. Berlin, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung veröffentlicht den Notenwechſel zwiſchen der norwegi⸗ ſchen Geſandtſchaft in Berlin und dem Auswärtigen Amt über die Beförderung von Sprengſtoffen durch den deutſchen Courier. Darnach erhob die norwegiſche Geſandtſchaft unter dem 28. Juni in einer Verbalnote im Namen der norwegiſchen Regierung egen die Beförderung von Bomben und anderen Sprengmateria⸗ 0 Preng lien durch den deutſchen Courier von Rauterifels und deren Aufbe⸗ wahrung in Privathäuſern, zu denen von Rautenfels und andere Mitſchuldige Zutritt hatten, Einſpruch, als auch gegen die eruſten Mißbräuche des Courier⸗Privilegiums und die Verletzung norwegi⸗ ſchen Territoriums. In ſeiner Verbalnote vom 9. Juli klärt das Au⸗wärtige Amt den Sachverhalt auf und teilt mit, daß der Courier ſeiner Stellung als Courier enthoben worden iſt. Ueber die Frage, ob eine ſtrafbare Handlung vorliegt, wird die zuſtändige Juſtizbehörde noch zu ent⸗ ſcheiden haben. Die deutſche Regierung wiedecholt jedoch die Ver⸗ ſicherung, daß der Courier ebenſowenig wie eine andere Per⸗ ſon von einer deutſchen Amtsſtelle einen Auftrag zur Verwendung der Sprengſtoffe auf norwegiſchem Gebiet oder gegen norwegiſche Intereſſen hatte. Auch könne die deutſche Re⸗ gierung nicht umhin, der norwegiſchen Regierung die bereits durch den deutſchen Geſandten in Chriſtiania übermittelte Verwahrung gegen die mit dem Völkerrecht nicht zu vereinbarende Verhaftung eines die Vorrechte der Exterritorlalität genießenden Couriers durch die norwegiſchen Behörden ſowie ge ſeine Unterſtellung unter die norwegiſche Gerichtsbarkeit au⸗drücklich zu wiederholen. Auf den Vorwurf der Verletzung norwegiſchen Territoriums wird in der Note erklärt, daß eine ſolche in der bloßen Durchführung der Sprengſtoffe ſowie in deren zeitweiliger Lagerung zum Zwecke der Durchfuhr ſchwerlich erblickt werden könne da dies nicht verboten ſei. Auch iſt im Laufe des Krieges zugunſten der mit Deutſchland im Kriege befindlichen Mächte Kriegsmaterial aller Art in größtem Umfange durch Norwegen durchgeführt und zeitweilig dort aufge⸗ ſtapelt worden. Die deutſche Note drückt ſchließlich die Hoffnung aus, daß der von der deutſchen Regierung ſehr bedauerte Vorfall die freund⸗ aftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern nicht weiter beeinträchtigen werde. * Stockholm, 16. Juli.(WeB. Nichtamtlich.)„Dagens Nyheter“ veröfſentlichen neue Einzelheiten über die von der ſchwediſchen Polizei entdeckte Handelsſpionage der Ententé. Da⸗ nach betrieben die Spione ihr Handwerk hauptfächlich in Lulea und Soflo und ſchickten von dort ihre Berichte in Zeitungen verpackt über die Bewegungen deutſcher Schiffe an den Militärattache einer Ententegeſandtſchaft in Stockholm. Außer zwei Marineattaches iſt auch ein Legationsrat an einer dritten Ententegeſandtſchaft bloß⸗ geſtellt. 7 Die Vergewaltigung Griechenlands. Eruſter Kouflikt zwiſchen Veniſelos und König Alexander. E Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Zwiſchen Veniſelos und König Alexander foll ein ernſter Konflikt entſtanden ſein. Dieſer kommt namentlich in der Tatſache zum Ausdruck, daß der König die Unterzgeichnmig der Ver⸗ ordnung, welche die Einberufung der veniſeliſtiſchen Kammer vom Juli 1915 verlangt, aufgegeben hat. Auch andere Anzeichen ſprechen für eine Kriſe. Der Athener Korveſpondent des Teuips, wolcher dieſe Meldung verbreitet, ſetzt hinzu: Beniſelos verlangte vorn König mit der inneren wie äußeren Politik ſeines Vatens z byechen, der junge König aber verzögerte oder veuwsigerte ſeine Zuſtimmung zu dieſem Druck. Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie„Seroko“ aus Athen meldet, wird die Tatſache viel beſprochen, daß Köerig Mopander allen amtlichen Kundgebungen wie der Vereidigung der Truppen und der anſchließenden kirchlichen Feier ſowie auch der am 14. Juli ſtattgefundenen Ehrung der am 1. Dezember 1946 gefallenen eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Offisiere und Soldaten ſernblieb. die Rabinettskriſe in Frankreich. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Prio.⸗Tel. z..) Hie„Züricher Poſt“ berichtet: Die„Revue“ meldet aus Paris, daß eine r Spannung den Miniſtern und dem Präſidenten der Republik beſteht. Poincaré hat dem letzten Miniſterrat nicht beigewohnt, obwohl er im Elpſee ſtattfand. Poincaré ſoll ſich durch den Beſchluß des Kriogsminiſters Painleve, welcher beſchloß, den General Rivelle durch eine Untenſuchungs⸗ Kommiſſion abürteilen zu laſſen, perſönlich verketzt finden. * m. Köln, 17. Jull.(Pr.Tel) Der Kölniſchen Zelkung zufolge⸗ erfährt der Petit Pariſien, daß die am 15. Juli vereinigten Rinder⸗ heitsſozialiſten eine Tagesordnung annahmon, in der die Einberu⸗ fung eines außerordentlichen Nationalkongreſſes verlaugt wird, der ſich endgültig für oder gegen die Rationale arssſprechen und die An⸗ ſicht der franzöſiſchen Sozialiſten über die elſaß⸗lathringiſche Frage feſtlegen ſoll. Die Minderheitsſotzialiſten ſind der Anſicht, daß; eingig durch die Rückkehr der durch Gewalt 1870 entriſſenen Provinzen zu werden könne. G 152—— ken deutſcher Klaſſiker mit insgeſamt 33 Vorſtellungen erſchienen drei als Reueinſtudierungen, denen noch die vorjährigen Einſtudierungen „Iphigenie“ und des„Fauſt I. Teit“ zucuzählen ſind. Unter ſenen drei bedeutet aber allein die„Judikh“⸗Juſzenierung einen leriſchen Gewinn, der ſich den letztjährigen Reſultaten an die Seite ſetzen läßt. Die in der vorangegangenen Spielzert begonnene reiz⸗ volle Neubelebung Goetheſcher Werke wurde mit einer im Herkömm⸗ lichen haftenden Einſtudierung des„Clavigo“ ruhenlos abgebrochen; drei Wiederholungen der ausgezeichneten„Iphigenie⸗Reugeſtartung des Vorjahrs, eine einmalige Aufführung des„Fauſt“ antäßlich des Friede hergeſtellt Frankreich ein dauernder —— 2 Gaſtſpiels von Albert Steinrück beſchloſſen den Goethe zugemeſſenen Spielplananteil. Die dritte und unzulängliche Neueinſtudierung galt Scheller und zwar dem Trilogieteil„Walbenſteins Tod“. Weiter war man mit einer farblos unbeſchwingten Aufführung von„Kabale und Liebe“ und der Schülervorſtellung„Wilhelm Tell“ um ihn bemüht. Von Hebbel erſchien neben der„Judith“„Maria Magdalena“, ge⸗ tragen von der ſtarken Geſtaltung der Clara und ein einziges Mal der„Gyges“, aus Gaftſpielcäckſichten geboten und ohne ſonderliche Ueberzeugungskraft. Aus gleiche Anlaß kam eine unerfrpeuliche Wiedergabe von Grillparzers„Sappho“, dieſem Prüfftein eines iſt⸗ guten Heroinenorgane, zuſtande. Mit der mittelmäßigen Aufführung der ings„Nathan“ erſchöpfte ſich. die letztjährige Pfloge von Leſfi deutſchen Klaſſiker. Die künſtleriſch reiſſten und intereſſanteſten Leiſtungen des Schauſpiels, alle zugleich Reuinſgenjerungen oder Erſtaufführungen (Moliére), ſind bei Shakeſpeare, Moliere, Sophokle⸗ zu ſuchen, bei Shakeſpeare, mit deſſen„Wa⸗ Ihr wollt“ und„Maß für Maß“ eine im nächſten Jahr ſortzuſetzende außerordentliche feine Neubelebung ſeiner Luſtſpiele eingeleitet wurde— die wohlgelungene, in Girzel⸗ heiten leicht zu retuſchierende Inſzenierung von„Biel Lürm um Nichts“ aus der Spielzeit 1914/15 leider wiedermmg ausgebliaben, obwohl das Schelmenpaar Benedikt—Bectrice hier vorgügliche Interpreten fand—, bei Moliere, deſſen„Ge Oan ſammen mit der„Schute der Ehemänner, neben Was den vorbildlichen Schauſpietabend des Jahres darſtellie, Aufführung die Reihe der Reuinſdenierungen beſchloß. Hier war ſtarle und lebendige Einfühlungskraft am Werk und wurde reine künſtleriſche Arbeit geleiſtet. Was aber hier möglich war, müßte zum mindeſten auch den deutſchen Klaſſikenn enüber mögſich 8 werden. Man gewinnt das Publikum Orama ——— unb ſchafft mt din“ zu- — kles, deſſen„Antigons“ in einer großgefaßten und———— ge⸗ egi⸗ S -E e ee Sennag, den ITW Fuli 101. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Vuttags⸗Ausgabe.) Nr. 82. 3. Seite. Nus Stadt und Land. nlit dem K cusgezeichact Kraftfahrer Utffzr. — Ferdinand Wilh. Deimling, Kaufmann, Sohn des verſtorbenen Obertelegraphenſekretärs Ferdin. Helmüng unt—— 8 ba 0 9 beim Statiſtiſchen Amt, zier in einem Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. aber der 1 ilber⸗ nen Berdienſtmedaile. * Auguſt Tröge, Hauptmann d.., welcher erſt vor em das e—— wurde mit dem e e erner tn Reſ. F 5 — Sallchen. chnet, f nant d. Reſ. Fritz Böhrer Sonſtige Auszeichnungen. 9 Lehramtspraktikant und Leutnant d. R. Ernſt Karl(nicht ang, wie es in letzter Rummer inſolge eines Druckſehlers hieß), er des Eiſernen Kreuzes II. und J. Klaſſe, wurde der Orden „Bähringer Löwen mit Schwertern verliehen. Mit der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet — 8——————.— Kaufmann bei der einrich Lanz, Sohn oligeiwachtmeiſters a. D. Wilhelm Au, wohnhaft Böckſtraße 21. 90 Auszeichnungen. Die Direktoren Schmitt und Voden⸗ 95 imer vom Einkauf ſüdweſtdeutſcher Städte G. m. b. H. ſind vont „Rbnig von Bayern mit dem Beriſchen Ludwigskreuz ausgezeichnet worden. Urlaub. Der Präſtdent des Großherzoglichen Staatsminiſte⸗ kiums, Staatäminiſter Dr. Freiherr von Du hat einen mehr⸗ wöchigen Urlaub augerreten. Großherzogs Geburtstagsſpeude. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden hat anläßlich des 60. Geburtstages des 10 000 Pe. 9000 et wovon 5000 M. der Großherzogs Geburtstagsſpende und fürd M. dem Babiſchen Heimatdank(Ausſchuß für Kriegsbeſchädigten⸗ 9 rſorge) zufließen. Für die Großherzogs Geburtstagsſpende ſind u. 8 in Karlsruhe eingegangen: Hberrhein. Verſicherungsgeſell⸗ 6 aſt, Mannhetm, 6000 M. und deren Generaldirektor Oskar Stern⸗ erg 2000 M. Baziſcher Heimatbauk. Sandeskommiſſär Geh. Oberregierungs⸗ 83 Becker in Freiburg hat ſich aus Geſunbheitsrückſichten** 175 geſehen, den Vorſitz im babiſchen Landesausſchuß der Kriegsbe⸗ 5 idtenfürſorge. den er ſeit deſſen Gründung geführt hat, nieder⸗ —— Zu ſeinem Nachfolger iſt Geheimerat Pfiſterer, Miniſte⸗ Fri trektor im Winiſterium des Junern, gewählt worden. Schon in f iedenszeiten hat ſich Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker im badi⸗ chen Fürforgeveretn für büͤdungsfähige Krüppel, deſen Vorſitz er 5 weiter führen wird, mit ſtets wachſendem Erſolg in den Dienſt —** K denen ein herbes Geſchick volwertige Glieder verſagt — lls der Krieg tauſende unſerer Mitbrüder mit ſchwerbeſchädig⸗ erſt Körper in die Heimat zurückkehren ließ, hat er als einer der d en Werxt und Weſen einer ſozialen Fürſorge für die Kriegsbeſchä⸗ gten voll erkannt und mit Berſtändnis und warmem Mitgefühl dieſe Kur kerte in die Tat unmgeſetzt. Für dieſe auſopfernde Tätigkeit hat —— 9** Etur 2 und Dank ausgeſprochen. e. Wiederergreifung ſlüchtiger Kriegsgefangenen. Von zuſtändi⸗ ger Stelle werden wir um Aufnahme folgender Zuſchrift A Die Entweichungen von Kriegsgefangenen, die auf dem Lande chäftigt ſind, bilden einen Uebelſiand, dem mit allen Mitteln ent⸗ egengewirkt werden muß. Die lange Dauer der Gefangenſchaft und er Trieb nach der Heimat geben den Anſtoß, die Nühe der Schwei⸗ Ergrenze wirkt erfolgverſprechend und reizt ganz beſonders zur Pa ie Wiederergreifung iſt das beſte Mittel, mit dem auch ei den übrigen Gefangenen die Luſt zum Entweichen unterdrückt wird. An der Wiederergreifung ſind die Arbeitgeber der Gefangenen — damit die Allgemeinhekt intereſſiert. Die Bevölkerung muß aher auch, mehr als wie bisher geſchehen, an der Wiederergreifung Diewirken, Ohne Aufwand an Zeit und Mühe kann ſie nützliche ienſte leiſten. Bei Begehen von Straßen, in Feld und Wald achte man aufmerkſam auf Vorübergehende, ſpreche ſie an, damit ſie Ant⸗ wort geben müſſen, gehe ihnen nach, wenn ſie verdächtig erſcheinen und verſtändige ſofart Gendarmerie oder Militärperſonen, wenn man glaubt, es mit Flüchtigen zu tun zu haben. Feld⸗ und Wald⸗ ter, Forſtbeamte, Straßenwarte, Landbriefträger können ſich be⸗ lenders verdient machen. Auch die Jugendwehr und die Schulſugend 3 ſich nützlich betätigen. er an der Wiederergreifung mitwirkt, em wird Anerkennung und eine Geldbelohnung zuteil. Wurde be⸗ ſondere Umſicht und Mut bewieſen, ſo tritt eine Erhöhung der Be⸗ lohnung ein. Auch wird Entſchädigun 4 8 beitverdienſt gewähet. e entgangenan Ar 8 Die ſtädtiſche Metallſam melſßelle gibt im Auzeigeteil dieſer N zumer bekannt, daß demnächſt ſeitens der Militärbehörden eine a ch ſcha u in den Häuſern ſtattfindet, ob ſeitens der Haushaltungs⸗ uprſtände, Geſchäftsbetriebe ete. die ſeit Kriegsbeginn beſchlagnahmten —— ablteferungspflichtigen Metalle und ſonſtigen Gegenſtände(Fahr⸗ rabbereifungen/ ordnungsgemäß der amtlichen Semmelſtelle Luiſen⸗ 9 44 abgeliefert ſind. Um vor Beſtraſung zu ſchützen, gibt die 1 dtiſche Metallſammelſtelle den von der Beſchlagnahme Betroffenen Kechmals Gelegenheit. die Ablieferung beſchlagnahmter Gegenſtände beelfrei nachzuholen. Pflichtige, die auch weiterhin die Ablieferung flchlaqnabmter Gegenſtände unterlaſſen, haben bei Betreten durch 7 amtlichen Organe unnachſichtlich Beſtrafung auf Grund — in Kraft geſetzten Kriegsgeſetze zu erwarten. Hole alſo Jeber⸗ aun eyentl. Berſäumtes ſoſort nach. Es handelt ſich ſoweit die aushaltungen in Frage kommen, ganz beſonders um die ſeit Kriegs⸗ ginn beſchlagnahmten verſchiedenen Gebrauchsge genſtände us Kupfer, Meſſing, Reinnickel und Aluminium. * Anzulöſſigkeit der Ausfertigung von Bezugsſcheinen auf Teyppichſchoner und Teppichſchonerſtoſſe, fertige Vorhänge, Markiſen uſw. Nach einer Verfügung der Reichsbekleidungsſtelle ſind auf Teppichſchoner und auf Stoſfe, die zur Anferngung von Teppich⸗ ſchonern verwendet werden ſollen, Bezugsſcheine nicht mehr zu erteilen. Auch auf fertige Vorhänge, Markiſen, Wetterrullos und dergl., —55 ſie überhaupt der Bezugsſcheinpflicht unterliegen, dürfen ezugsſcheine nicht mehr ausgeſertigt werden. verguügungen. Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. Franz Lehar's Operette „Der Raſtelbinder“ kommt heute Dienstag nochmals zur Aufführung. Das Gaſtſpiel des Hofopernſängers Frit Kuhl als Stanislaus im „Vogelhändler“ wird in den Aufführungen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag fortgeſetzt. In Vörbereitung befindet ſich die Operette „Der Glückspils“ von Joſef Königsberger. Nus Ludwigshafen. * Sozialdemokrakiſche Schulanträge. Ein Antrag der ſozial⸗ demokratiſchen Rathausfraktion verlangt die Umwandlung der in Mundenheim und Frieſenheim noch beſtehenden konfeſſionellen Schule in eine konfeſſionell gemiſchte Schule nach dem Kriege. Ein weiterer Antrag erſucht um Einleitung von Schritten zur Um⸗ wandlung der Fortbildungsſchule in eine Berufsfortbil⸗ dungsſchule. Gerichtszeitung. Keine Aufhebung von Lieferungsverträgen infolge der langen Kriegs⸗ dauer, wenn nach Kriegsausbruch ſpätere Erfüllung ausdrücklich vereinbart iſt. Das Reichsgericht hat ausgeſprochen, daß die lange Dauer des Krieges grundſätzlich zur Af,ufhebung von Lie⸗ ferungsverträgen berechtigt; dann nämlich, wenn die infolge des Krieges notwendige zeitliche Verſchiebung der Vertrags⸗ erfüllung das Weſen der vertraglichen Leiſtung ſo verändert, daß die nachträgliche Lieferung der verkauften Ware nicht mehr als ſinnge⸗ müße Erfüllung des urſprünglichen Vertrags gelten kann. Dieſer Grundſatz kann indeſſen, wie das Reichsgericht neuerdings ent⸗ ſchieden hat, dann leine Anwendung finden, wenn die Ver⸗ tragsvarteien nach Kriegsausbruch ſich ausdrücklich da⸗ hin geeinigt haben, den Vertrag nicht aufzuheben, ſondern ihn nach Kriegsbeendigung zu erfüllen: Die Firma W. in Mannheim kaufte von der Firma A. in Frankfurt am 16. Juni und 10. Juli 1914 je 10 Tonnen amerikani⸗ ſches Elektrolytkupfer. Auf die Schlüſſe iſt nichts geliefert worden. Nach Kriegsausbruch bat die Käuferin, die Lieferung zunächſt hinaus⸗ zuſchieben; ſpäter, im Oktober 1914, wünſchte ſie die Verträge zu annullieren. Dem widerſprach die Verkäuferin und erklärte, bei Wiedereintritt geordneter Verhältniſſc werde ſie liefern. Damit war dann die Käuferin einverſtanden. Anfang Januar 1916 ſtellte ſich aber/ dann die Verkluferin auf den Standpunkt, die Schlüſſe ſeien infolge der langen Kriegsdauer als gufgehoben zu betrachten. Hier⸗ gegen erhob jetzt die Käuferin Widerſpruch und ſie verlangt mit der Klage von der Verkäuferin Schadenerſatz wegen Nicht⸗ erfüllung. Landgericht und Oberlandesgericht Frankfurt a. M. haben die Beklagte zum Schadenerſttz verurteilt. Die Be⸗ klagte hat ſich, ſo führt das Oberlandesgericht aus, zu Unrecht von den Verträgen losgeſagt. Unſtreitig hat ſie, nachdem die Klägerin im Oktober 1914 die Annullierung der Verträge verlangt hatte, die⸗ ſem Verlangen widerſprochen und die Hinausſchiebung der Ver⸗ tragserfüllung bis nach dem Kriegsende verlangt. Damit hat ſich die Klägerin einverſtanden erklärt. An dieſe Abmachung iſt die Be⸗ klagte gebunden. Sie kann ſich nicht darauf berufen, daß man da⸗ mals, im Oktober 1914, allgemein eine baldige Beendigung des Krieges angenommen hatte; mit der Möglickkeit, daß der Krieg noch länger dauern könne, mußte ſie vielmehr rechnen. Wem ſie bei langer Kriegsdauer nicht an den Vertrag gebunden bleiben wollte, ſo hätte ſie das bei der Einigung mit der Klägerin im Oktober 1914 erklären müſſen.— Das Reichsgericht hat dieſes Urteil beſtätigt und die von der Beklagten eingelegte Reviſion zu⸗ rückgewieſen. Zur Begründung führte der zweite Zivilſenat des höchſten Gerichtsbofs aus: Der vorliegende Fall liegt weſentlich anders als die früheren(zugunſten der Verkäufer entſchieden) Streitfälle. bruch verſchiedener Meinung darüber, ob der Vertrag ausgeführt werden ſollte oder nicht, haben dann brei Monate nach Kriegsbeginn vereinbart, der Vertrag ſolle zu dem alten Preiſe nach dem Kriege erfüllt werden. Einer ſolchen Abmachung gegenüber kann ſich aber der Verkäufer nicht darauf berufen, daß nunmehr infolge der langen Kriegsbauer die dauernde Unmöglichkeit der Leiſtung anzunehmen iſt. Vielmehr hat ſich der Verkäufer durch ſeine Einigung mit dem Käufer gebunden, und daran iſt er feſtzuhalten.(Aktenz.: II. 46/17. — Urt. r1. 12. Juli 1017.) Kuf dem gleichen Rechtsſtandpunkt hat ſich auch der erſt e Zivil⸗ ſenat des Reichsgerichis in dem folgenden Steitfalle geſtellt: Die Firma M. u. Co, in Chemnitz, eine Trikotagenfabrik, kaufte am 12. Juni 1914 von der Firma R. u. Co. in Friedrichsfeld (Baden) 250 Ballen Linters(Baumwolle) auf Abruf im Jahre 1915. Nach Kriegsausbruch, im September 1914, vereinbarten die Parteien, daß die Verkäuferin ſich auf die in dem Schluß enthaltene Kriegs⸗ klauſel nicht berufen wolle, daß die Erfüllung des Vertrags vielmehr innerhalb eines Jahres nach Kriegsende erfolgen ſolle. Später er klärte abe: die Verkäuferin den Rertrag mit Rüchſicht auf die lange Kriegsdauer für aufgehoben.— Auf die von der Käuferin erhobene Klage haben das-Landgericht Nannheim und das Ober⸗ landesgericht Karlsruhe die Verkäuferin verurteilt die 250 Ballen Baumwolle an die Klägerin ſukzeſſive innerhalb eines Jahres nach Beendigung des Krieges zu liefern. Es wurde ange⸗ nommen, daß nach der Vereinbarung vom September 1914 die Ware auf alle Fälle nachgeliefert werden ⸗ſolle, auch wenn ſich durch den Krieg dié wirtſchaftlichen Beuhältniſſe wefentlich ändern würden. An dieſe Vereinbarung ſei die Verkäuſerin gebunden. Der 1. Zivil⸗ ſenat des Reichsgerichts hat die hiergegen von der Beklag⸗ ien eingelegte Reviſion zurügßewieſen. 5— Urteil des Reichsgerichts dem 12. Juli 1917.) verb.) js .WrN (Nachdruck Geſicht. Daßz Kleiſts wieder mit keinem einzigen Werk(der„Guls⸗ kard“ war verſprochen worden) 50 wa gedacht wurde, gehört zu den durch * Zeitumſtände zu rechtfertigenden Unterlaſſungen des Spiel⸗ ahrs. Wo eine Löſung der choriſchen Anforderungen in der„Anti⸗ one“ verſucht wurde, hätte das ſprachlich⸗mulikallſche Problem der für Jard,Aufführung einer Löſung zugefſihrt werden müſſen. Wo hät Molieres Komödienſpiel ein ſchönes Gleichmaß gefunden worde, brtte der einſtweilen für die nächſte Spielzeit angekündigte„zer⸗ rochene Krug“ geſtaltet werden können. Solange Frau Hummel noch Mitglied der Mannheimer Bühne war, hälte die„Pentheſitea“ geſpielt werden dürfen. Von Grillparzer ſteht noch immer„Der teue Diener ſeines Herrn“,„Die Jüdin von Toledo“ und„Weh dem, er lügt“ aus, von Hebbel ſchon ſeit Jahren die früher von Hage⸗ btann inſzenierte Tragödie„Herodes und Mariamne“, iſt ſchon auf ie heute kaum mehr zu bewältigenden„Nibelungen“ zu verzichten. Schiller wartet geradezu alles auf eine Neuinſzenierung oder orgſame Einſtudierung. Leſſinge„Emilia“, Goethes„Faſſo“ ſienen zumindeſt im Bereicht heutiger Möglichkeiten. Eine Klippe iſt eller⸗ nuugs für dieſe Werke anzuführen, ohne darum als unliberroindlich Bien zu können: der hemmend in Erſcheinung tretende Mangel an eiblichen Darſtellungskräften— eine ſeltſame Umkehrung der all⸗ gemeinen Verhältniſſe— und die wenig glückliche gegenſeilige degänzung der vorhandenen. Daß eine angemeſſene Löſung dieler Singenden Frage gefunden wird, iſt für das Gelingen der neuen Spielzeit zu wünſchen. f Beſetzungsſchwierigkelten mögen auch die Wahl der zur Auf⸗ grung gebrachten modernen Dramen weſentlich veeinflußt hahen. dedeſſen gelangen hier die ſchönen nſen von Harlans„nürn⸗ Naciſch Ei“ und von Pau lyiſchem Einakter„Die helle acht“, der leider nur dreimal geſpiell wurde. Ze drei Aufführungen Mucher auch die Uraufführungen des Jahres, der kleine Einakt 4 aria“ von Hartlaub, Schmid⸗Noerrs ſtark gedanklich zerſetz Nonadie„Die Gefangenen“ und Emil Götts Problemdichtung 3,Jortunatas Biß“. Dagegen warten Schmidtbonn(Der Zorn des ſt illes) und Paul Ernſt, ſie zählten beide nicht mehr zu den Jüng⸗ WI auf ihre erſte Aufflüthrung am hieſigen Hoftheater, wartet ülhelm von Scholz, von dem bigher nur der„Jude von Konſtanz“ Eſpielt wurde, mit den„Vertauſchlen Seelen“ oder„Meroe“, fehlen ulenberg, Eſſig, Dülberg, um nur Bekannteſte zu nennen, fehlt „auterdem der intereſſante Vorläufer der Modernen: Georg Büchner. zZwei literariſche Vormittagsveranſtaltungen„Bismarck“ mit S einer Szene aus Wedekinds Bismarckſchauſpiel „E. T. Hoffm der und ann“— die dritte, Emil Gött gewidmete fſtieg Hier waren die Parteien nach Kriegsaus⸗ (Aktenzeichen k. gemacht. Aeg, hel f. Sul, Scten ſosgenle Placken. Brot: Für je 500 Gramm Brot oder je 375 Gramm Brotmehl die eeen B ber Kartoffelmarke 88 und der Kartoffel⸗ e e 32. Für je 750 Gramm die Brotmarken und Buſatz⸗ marken 1 u. 2. Nutier: Für ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 66 in den Berkaufs⸗ ſtellen 300—983 auf Kundenliſte. Gier: Für 1 Auslandei(30 Pfg.) die Marke D2 in den Verkaufsſtellen —320, für 1 Inlandei(26 Pfg.) die Marke 92 in den Verkaufs⸗ ſtellen 821—500 auf Kundenliſte. Doſenmilch: Für jede Haushaltung 1 Doſe kondenſierte Milch(ge⸗ zuckerte Vollmilch 1,55 Mk., gezuckerte Magermilch 85 Pfg.) gegen die Haushaltungsmarke 85 in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier—201 auf Kundeunliſte. Mager⸗ und Buttermilch: Für Liter bie Marken 24—28. Haferflocken: Für 150 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke Us in den Kolonialwarenverkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Suppeneinlagen: Für ein Würfel oder 75 Gramm loſe Einlagen die Allgemeine Lebensmittelmarke U 2 in den Kolonialwarennerkaufs⸗ ſtellen—746 auf Kundenliſte. Die Preiſe ſind für Würfel 10 Pfg. das Stück und für 75 Gramm loſe Guppeneinlagen 9 Pfg. Ackerbohnen: Für 100 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke U4 in den Kolonialwarengeſchäften—746 auf Kundenliſte. Der Preis iſt für 1 Pfd. 60 Pfg. Obft: Für 1 Pfund Kirſchen oder Johannisbeeren oder Heidelbeeren die Marke b ſämtlicher Karten ſowie die Marke 6 der grauen Obſt⸗ karte(gilt ſchon ab Dienstag). Oelausgabe. Das bislang nicht abgeholte Oel muß' Mittwoch, den 18. von den Händlern au das Lebensmittelamt zurückgegeben werden. Beeile ſich deshalb jeder, der noch nicht abgeholt hat. Die Händler exfahren wegen der Rücklieferung des Oeles das Rähere Coikenter aße 1, mer 84. Zur Richtigſtellung der neuen Lebensmittel⸗Ausweiſe wollen ſich die Haushaltungen der Straßen mit den Anfangsbuchſtaben —M Dienstag,—R Mittwoch und—2 Donnerstag von—11½ und 2½—5 Uhr im Roſengarten, Wandelhalle, Eingang durch das Hauptpoxtal mit den alten und neuen Ausweiſen melden. Wer ſeinen Ausweis nicht richtig ſtellen oder ergäuzen läßt, läuft Gefahr, bei der Inkraftſetzung der neuen Ausweiſe Scherierigkeiten im Bezug von Lebensmitteln zu haben. Die Eimvohnerſchaft der Vororte hat die Richtigſtellung der neuen Lebensmittel⸗Ausweiſe bei dem Lebens⸗ mittelamt des betreffenden Vorortes anzumelden, in welchem die be⸗ treffende Haushaltung wohnt. Städt. Lebensmittelamt. Kohlenverſorgung. Die Geſchäſtsräume der Ortskoklenſtelle in D 7, 12 ſind für die Berölkenrng von—1/ und—5/ Uhr geöffnet. Gtwa verſäumte Anträge auf Brennſtoff⸗Zuteilung für Hausbrand und Gewerberäume können bei der Ortskohlenſtelle nachgeholt werden. Ortskohlenſtelle. Eingehenk des Gebots der Stunde ſollte in jeder Familie eine aründliche Nachſchau vorge⸗ nommen werden und alles irgend Entbehrliche uns entgeltlich oder unentgeltlich zugeführt werden.— Alles auch das ſcheinbar Nutzloſe an: Damen⸗ und Herrenkleidern(Hoſen und Sackanzüge ſind ſehr erwünſchtj, Knaben⸗ und Mädchenkleidern, Leib⸗ und Bettwäſche aller Art, Schuhwaren lauch die ſchlechteſten), Erſtlingswäſche, „Kinder⸗Vetten, Kinder hagen etc., erbitten wir möglichſt ſchnell.— Neu ausgedehnt iſt unſere Sammeltätiekeit auf Dinoleum⸗ Reſie aller Axt, die es in jeder Familie gibt(auch alte Linokenm⸗ Muſterkarten aus Geſchäften kommen in Betracht). Leder vou alten Sehuhen, Taſchen, Schultornkſtern, Riemen, Sülteln, Pferdegeſchirren, Militär⸗Lederzengen uſd.— dies bedürſen wir ſehr nötig und ſichern beſte, der Allgemeinheit zu Gute kommende Verwertung zu. Beſonders die Ledertaſchen ſind wichtig, da wir nur dann von der Erſatzſohlen⸗Geſellſchaft entſprechende Anlieſerungen von guten Stiefelſohlen erreichen und einigermaßen der Einwohnerſchaft dienen können. Viel zu wenig bekannt ſind immer noch unſere Abgabebe⸗ ſcheinigungen. Gegen dieſe, die der Abgabe für alle Gegen⸗ ſtände, ob eutgeltlich oder unentgeltlich, auf Wunſch ausge⸗ ſtellt werden, erhält iedermann Bezugsſchein⸗Erleichterungl —— Sammelt die Küchenabfälle. Bewahrt ſie vor Berderb. Ihr ſtreckt dadurch unſere Vichfuttervorräte. Bringt ſie zu den Annahmeſtellen der Mannheimer Abfall⸗Ver⸗ wertung ober meldet, Ihr Hausfrauen, in ber Geſchäftsſtelle, wo und wann ſie abgeholt werden können. Die Aunahmeſtellen ſind geöffnet: 15—47 Uhr: am Marktplatz jeden Tag, Ecke Wallſtadtſtraße: täglich, Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, Suiſeuring 44: Dienstags, Donnerstags, Samstags, R(Johanniskirche): Montags, Mittwochs und Samstags. Die Kommiſſion der Mannheimer Abfall⸗Verwertung: Geſchäftsſtelle: O 7. 9. Telephon über Rathaus. 00 0 22 5Waldkirch, 13. Juli. Wegen Vergehens gegen die Kriegs⸗ geſetze hatte ſich eine Reihe Perſonen vor dem Schöffenge⸗ richt zu verantworten. Verſchiedene Gemüſe⸗ und Obſthändlerin⸗ nen erhielten wegen Ueberſchreiten der Obſthöchſtpreiſe Geldͤſtrafen Höhe von 35 Mk. bis 240 Mk. Der Landwirt Gottlieb Ha as aus Hinterprechtal wurde wegen Verheimlichung von Roggen und Hafer zu 400 Mk. Geldſtrafe und die Bäuerin Th. Ehle von Katzen⸗ moos wezen Ueberſchreitung der Rindviehhöchſtpreiſe zu 480 Me verurteilt. Die Urteile werden in verſchiedenen Zeitungen bekannt * 52 Abendvorſtellung auf—, ein Gaſtſpiel der Geſellſchaft Konr rehers mit dem Spezialitätenſtüccchen„Der alte Feinſchmecker“ vollenden das Geſamtbild des Gegebenen. Einer allgemeinen Belrachtung ſtellt ſich die vergangene Spiel⸗ Rait aus den angeführten Gründen; geringe Planmäßigkeit im Aus⸗ au des Spielplans und wenig zureichende Wiedergabe ber deutſchen Kloſſiker,— naturgemäß ungünſtiger dar, als die künſtleriſche Höhe des im Einzeſnen Erreichten zu verbürgen und zu verdienen ſchlint. Im Vorjahr durfte allerdings im Hinblick auf die ſich erſt konſoli⸗ dierenden Verhältniſſe unter einer neuen Leitung und die durch den Krieg bedingten Umgeſtaltungen der Nachdruck auf die in künſt⸗ leriſchen Einzelvorſtellungen als den Brennpunkten des Schauſpiels gewonnenen Reſultate gelegt werden. Zum Prinzip erhoben beheutet aber eine Spielplangeſtaltung, in der der Menge des Herkömmlichen und in handwerklicher Trabition Befangenen die wenigen ausge⸗ prägten Gipfelleiſtungen gegenüber ſtehen, eine nicht früh genug zu beſchwörende künſtleriſche Gefahr. Den Maßſtab für das Eſreichlare und damit um der Kunſt willen zu Fordernde haben die wenigen aber vorhildlichen Zeugniſſe neuer Bühnenkunſt im letzten Thegter⸗ jahr ſelbſt in die Hand gegeben. Mögen die Ausnahmen zur Regel ſich verdichten. Dr. Paula Scheidweiler. Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar. 85— Schlußkonzert.— Mit einem gutbeſuchten und erfolgreichen Schlußkonzerk fand das erſte Schuljahr, das unter Leitung des Herrn Friedrich Häckel ſtehenden neuen Inſtituts ſeinen würdigen Abſchluß. Eine muſikaliſch wertvolle, durch die Namen Bach, Veethoven, Cho⸗ pin, Liſzt, Schumann und Weber charakteriſierte Vortragsfolge lag der Veränſtaltung zu Grunde, und die muſikaliſche Durchführung be⸗ wies, daß ſeitens Lehrer und Schülern mit muſikaliſchem Geſchick, Hingabe und Fleiß gearbeitet war. Bach's Klavierwerte gehören zu denjenigen, mit denen ſich nicht„glänzen“ läßt. Umſo mehr darf die gediegene Leiſtung von Eliſabeth Stärk in einem Konzert im italieniſchem Stil anerkannt werden. Schien auch im Allegro animato einiges überhaſtet und unklar, ſo war doch die Geſamidarbietung, namentlich in überſichtlich gegliederter, ſinnig phraſierter Andante molto eſpreſſivo eine ſehr beächtenswerte. Emilie Binder's Wiedergabe der Sonate phate⸗ tique von Beethoven litt unter begreiflicher Erregung. Das Allegro di molto conbrie nahm die dann etwas gedehnter als wir es gewöhnt ſind. Umſo mehr erfreute die Klarheit und ſorgfültige Gliederung, ad die Kontabilität des herrlichen As⸗ dur Adopios. Im Schlußrondo war die Spielerin vor allzureichlichem Pedalgebrauch zu warnen. In Weber's Konzertſtück Op. 79 ſand Willy Oeſt eine ihrer Indivi⸗ dualität und Fähigkeiten entſprechende Aufgabe. Techniſche Fertig⸗ keit, Stilempfinden und Geſtaltungsvermögen konnten ſich hier aufs ſchönſte entfalten. Leider ſtörte auch hier am Schluſſe allzureichlicher Pebalgebrauch die völlige Klarheit. Johanna Perron bot mit der ſauberen, klaren Durchführung von Chopins leidenſchaftlicher F⸗moll Fantaſie Op. 49 eine ſehr wackere Leiſtung, die ebenſo ſehr durch pia⸗ niſtiſche als muſikaliſche Reiſe erfreute. Auch Johanna Hüllen ſcheint eine pianiſtiſche Begabung zu ſein. Sie erwies im erſten Satze von Schumann's A⸗moll Konzert Spielfertigkeit, Stilempfin⸗ den und Geſtaltungsvermögen. Und wenn dieſer Satz dann doch etwas monoton wirkte, ſo vermißte man eben das in dieſem Konzerte mit dem Klavier enge verwachſene Orcheſter mit ſeinem farben⸗ reichen Kolorit. In Chopin's G⸗moll⸗Ballade entfaltete Frieda Buſch Glut, Leidenſchaft, Kraft und Glanz. Die inhaltreiche, von Kampf, Ver⸗ nichtung und Tod ſingende Tondichtung gelangte zu lebensvoller Wirkung. Sorgfalt, techniſche Reife, Vortragsgeſchmack waren die Eigenſchaften, die Elſe Vollmers Interpretation, der Konzert⸗ Parayhrgſe„Rigoletto“ von Liſzt auszeichnete. Es war eine gedie⸗ gene Leiſtung. Die ſchwierigen techniſchen Probleme wurden nahezu reſtlos gelöſt. Den Beſchluß des Ahends bildete Liſtz's 5. Ungariſche Nhapſodie. Minna Weiß's Spiel ſehlte hier zwar die ſeinere Differenzierungskunſt, aber techniſche Fertigkeit, Kraft und Tempera⸗ ment erhoben auch ihre Leiſtung auf beachtenswerte Höhe. Den manchmal recht anſpruchsvollen Part des 2. Klaviers zu Weber's Konzertſtück, Schumann's Klavierkonzert und Liſzt's Rhap⸗ ſodie hatte Herr Wilhelm Gernsheim, Schüler der Ober⸗ und Kammermuſikklaſſe, übernommen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe in durchaus labenswerter, feinanſchmiegender Weiſe. Die zahlreichen Hörer ließen es an ermunterndem, tem Belfäll nicht fehlen. Hochſchuke ſür Muſik. Frl. Anuy Gauß⸗Kerſten, eine junge Mannheinerin— ehe⸗ malige Schülerin der Schauſpielklaſſe Tietſch— wurde für das kom⸗ mende Theaterſahr an das Stadttheater Guben verpflichtet. Herr Hermann Risler aus Fteiburg 1.., der aus der gleichen Schule her⸗ vorgegangen iſt, wurde von Herbſt dieſes Jahres ab an das Mei⸗ ninger Hoftheater engagiert. wohlverdien⸗ F. M. 4. Seite. Nr. 327. 8— mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Dienstag, den 17. Juli 1917. *Freiburg, 12. Juli. Iſt Kirſchwaſſer ein Lebens⸗ mittel des täglichen Bedarfs? Dieſe Frage hatte im zweiten Falle die hieſige Strafkammer zu entſcheiden. Der hier wohnhafte Kaufmann Jakob M. hatte 78 Liter Kirſchwaſſer ge⸗ kauft, ohne die Genehmigung zu haben; der Ankaufspreis kam nach der Rechnung auf.50 M. zu ſtehen. Das Waſſer wurde zu 15 M. in der Zeitung angeboten, weswegen auch die Anklage wegen un⸗ erlaubter Preisſteigerung erhoben wurde. Das Schöffengericht ver⸗ neinte die erſte Frage und ſprach M. frei. Gegen dieſes Urteil legte die Staatsanwaltſchaft Berufung ein. Der Gerichtshof ließ die erſte Frage, ob Lebensmittel des täglichen Bedarfs, unentſchieden, nahm aber an, daß ſich der Beklagte, der die Berechtigung zum Weinhandel hatte, für berechtigt halten konnte, auch mit Kirſchwaſſer zu handeln, und wies daher die Berufung zurück. Dagegen berech⸗ nete der Gerichtshof den Reingewinn auf 4 M. für den Liter und erkannte daher wegen unerlaubter Preisſteigerung auf 20 M. Geldſtrafe.— Der hier wohnhafte Kaufmann Iſidor F. iſt beſchuldigt, entgegen der Bundesratsverordnung über Wirk⸗ und Strickwaren ſolche ſowohl gekauft als auch verkauft zu haben. Das Urteil lautete auf 2000 Mark Geldſtrafe. Außerdem werden Waren im Werte von 2820 M. eingezogen.— Ein ſchwerer Junge, der Schloſſer Gottlieb Reinbold aus Mußbach, hat ſchon viele Jahre wegen Diebſtahls im Gefängnis und Zuchthaus zugebracht. Im Herbſt vorigen Jahres zog er planmäßig in 22 Fällen auf Raub⸗ züge aus, die ſich von Schweighauſen bis Wyhlen erſtreckten, und ſtahl hier unter anderm—5 Zentner Schweinefleiſch, Schmalz, 81 Paar Schuhe im Werte von 1682., 9 Zentner Kartoffeln, Zigar⸗ ren, Wäſche, Stallhaſen, 4 Fahrräder. Auch 40 Meter Riemenleder wurden bei ihm gefunden. In einem Fall war auch ſein Neffe, der Metzgerlehrling Friedrich B. aus Emmendingen, beteiligt. Seine Schweſter Luiſe B. hat die Sachen in ihrer Wohnung geduldet und mit von den Eßwaren verzehrt. Das Gericht erkannte gegen den ſchon mit 4/ Jahren Zuchthaus vorbeſtraften Angeklagten Reinbold auf ſechs Jahre Zuchthaus und ſechs Jahre Ehrverluſt. Sein Neffe kommt mit drei Monaten Gefängnis davon, während die Frau Begünſtigung und Hehlerei ſechs Monate Gefängnis erhält. sk. Leipzig, 12. Juli.(Nachdr. verb.) Die Reviſion des früheren Kameralamtsdieners Hermann Rittmann, der in der Zeit vom 3. bis 11. Dezember 1916 in Neuenburg(Württemberg) ſeiner Ehe⸗ frau Morphium und Zyankalium mit tödlicher Wirkung eingegeben hatte und vom Schwurgericht Tübingen am 23. Mai 1917 wegen Mordes zum Tode und dauernden Ehrenrechtsverluſte ver⸗ urteilt wurde, wurde vom Reichsgericht als unbegründet ver⸗ worfen. Der Angeklagte hatte in ſeiner Reviſion vor allem die Nichtvereidigung eines Apothekers gerügt gehabt, die vom Schwur⸗ gericht deshalb abgelehnt worden war, weil dieſer möglicherweiſe aus Fahrläſſigkeit dem Angeklagten die Gifte ausgehändigt haben konnte und ſomit ſelbſt in den Verdacht der Beihilfe geriet, falls die Schuldfrage gegen den Angeklagten nicht auf Mord, ſondern auf fahrläſſige Tötung lautete. Vom Reichsgericht wurde dieſe Re⸗ viſionsrüge für unbeachtlich gehalten.(A. Z. 1 D. 305/17.) Aus dem Groß herzogtum. 2 Heddesheim, 16. Juli. Die Ernte hat begonnen. Nach⸗ dem im Laufe der verfloſſenen Woche ſchon reifes Getreide, be⸗ ſonders Korn und Gerſte, abgemäht worden war, konnte geſtern und heute das gut gereifte und getrocknete Getreide eingeführt werden. Der Körnerertrag iſt zufriedenſtellend. Auch die Dreſchmaſchine iſt ſchon in ſtarkem Betrieb. 96(Kehl, 16. Juli. Der Aajährige Aushilfsarbeiter Gg. Beinert wurde beim Alten Bahnhof beim Ueberſchreiten der Gleiſe über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. oc. Oberſchopfheim bei Lahr, 15. Juli. Die Frau eines hieſigen in engliſcher Gefangenſchaft befindlichen Landwirts iſt einem Schwindler zum Opfer gefallen. Wie die„Lahrer Ztg.“ erzählt, erſchien bei der Frau ein Fremder in der feldgrauen Uniform eines Bizeſeldwebels mit mehreren Auszeichnungen, darunter dem Eiſernen Kreuz Erſter Klaſſe, und erzählte ihr, er ſei mit ihrem Mann in Gefangenſchaft zuſammengeweſen, aber entkommen. Der Mann lei⸗ ſtete dann der Frau einige Dienſte in der Landwirtſchaft und ent⸗ ſernte ſich am anderen Tag. Bald ſtiegen der Frau Bedenken an die Ehrlichkeit des Fremden auf und als ſie ihre Habſeligkeiten nach⸗ prüfte, machte ſie die Entdeckung, daß ihr Sparkaſſenbuch, in dem dreihundert Mark bares Geld lagen, verſchwunden war und auf der der Sparkaſſe Lahr erfuhr ſie, daß der Gauner 400 M. der Einlagen erhoben hatte. Die Frühdruſchprämie. In Baden ſind beſtimmte Gegenden als ſogenannte„Früh⸗ druſchbezirke“ bezeichnet worden, in welchen die Förderung der Dreſcharbeiten amtlich organiſiert iſt. Dazu wurden ſelbſtverſtändlich die auf Grund ihrer geographiſchen Lage ohnedies früherntenden Landesteile gewählt. Nun erheben ſich aus anderen Gegenden Stim⸗ men, welche bezweifeln, ob auch den nicht unter dem amtlichen Früh⸗ druſch ſtehenden Landwirten, welche ebenfalls verhältnismäßig früh ernten, die Frühdruſchprämie zuſteht. Hierzu ſei geſagt: Die Frühdruſchprämie erhält jeder einzelne Landwirt ohne Rückſicht auf ſeinen Wohnſitz, ob er nun dem amtlichen Frühdruſch Die Roſengarten⸗Gaſtſpiele des Magdeburger Wilhelm⸗Cheaters. II. 1001 Nacht. In Zeiten rauheſter Wirklichkeit läßt man ſich gern in die naive, aller Erdenſchwere entrückte Welt des Märchens verſetzen. Wir dür⸗ ſen deshalb wohl erwarten, daß der Beſuch der weiteren Aufführun⸗ gen des buntſchillernden Spiels, das geſtern vor nur ſpärlich beſetz⸗ tem Hauſe zum erſtenmale gegeben wurde, eine zunehmende Beſſe⸗ rung aufweiſen wird. Das Beſte an der Neuheit iſt die Muſik. Kein geringerer als Johann Strauß hat ſie geſetzt, ganz abweichend von der bei der modernen Operette üblichen Axt: vornehm, erfin⸗ deriſch und klangſchön, unaufdringlich und ohne Effekthaſcherei; Vor⸗ züge, die umſo höher einzuſchätzen ſind, weil die Handlung leicht zu Entgleiſungen verleiten könnte. Leo Stein und Carl Lindau, die Textdichter, ſtellen uns in dem Fürſten Suleiman Ben Akbar einen Herrſcher vor, der nach einer mit dem Oberzeremonienmeiſter Eddin Abu Haſſarak unternommenen Guropareiſe den Sitten und Ge⸗ bräuchen ſeines Landes Fehde geſchworen hat. Ehe er aber zur Durchführung ſeiner Neformbeſtrebungen gelangt, muß er einen langen Traum durchleben, der mit nicht geringem Alpdrücken be⸗ gleitet iſt. Als er wieder erwacht, darf er erleichtert aufatmen, denn alles iſt in ſchönſter Ordnung. Die Großen ſeines Reiches, die im Traum eine recht eefle. Rolle ſpielten, ſind mit ſeinen Neue⸗ rungen, zu denen in erſter Linie die Abſchaffung der Vielweiberei ehört, völlig einverſtanden und Leila, die alleinige Beherrſcherin eines Herzens, iſt nicht, wie er geträumt hat, mit einem einfältigen Fiſcher verbunden, der nur die äußere Erſcheinung mit ihm gemein⸗ ſam hat. Man ſoll Märchen nicht kritiſieren, ſondern ſie ſo nehmen, wie ſie ſind, darum begnügen wir uns mit dieſen Ande en. Aufführung konnte im allgemeinen zufriedenſtellen. Manches Schwerfällige und Unebene wird ſich wohl—*1 ausmerzen laſſen. Herbert Rommel bot als Fürſt eine achtbare Leiſtung. Stimmlich anfänglich etwas unfrei, wußte er im Verlaufe des Abends ſich zu voller Wirkung durchzuringen, wozu allerdings nicht wenig der Umſtand beitrug, daß die Partie in der Hauflſahe in der ihm gut liegenden Mittellage geſchrieben iſt. Viel trug zu dem guten Ge⸗ indruck die vortreffliche Deklamation und das trefflich charakteri⸗ Spiel bei. Aida von Paul war als Leila eine Partnerin, nie ſich mit der Dur ung der nicht ſehr umfangreichen Rolle 33 Mühe gab und vor allem darſtelleriſch durchaus befriedigte. ausgezeichnete Kraft iſt Hans Baron, der die Partie des Oberzeremonienmeiſters mit dem lebendigſten Humor durchführte. Lieſel Bernau war ihm als lebende Erinnerung an die Europa⸗ reiſe darſtelleriſch durchaus ebenbürtig. Direktor H. Rorbert hatte als Spielleiter für einen ganz reizenden dekorativen Rahmen und Kapellmeiſter Hoefert w die Schön⸗ und Feinheiten der chen Muſk auf das Teſduelte rbeiten. Sch. miniſter Kereufki Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes ernannt werde, unterſteht oder nicht. Alſo jeder Erzeuger von Brotgetreide hat An⸗ ſpruch auf die Prämie, welche beträgt: L.— für jeden bis zum 16. Auguſt 1917 abgelieferten Zentner; L.— für jeden bis zum 31. Auguſt 1917 abgelieferten Zentner; „L.— für jeden bis zum 30. September 1917 abgelieferten Zentner. Die Höhe dieſer Prämien läßt es begreiflich erſcheinen, daß viele Landwirte ihre Erntearbeiten ſo beſchleunigen werden, um möglichſt in den Genuß der höchſten Prämie zu konamen. So erwünſcht dies an und für ſich iſt, ſo ſehr muß aber vor Uebereifer gewarnt wer⸗ den. Nur vollſtändig ausgereiftes Getreide hat Anſpruch auf die Prämie. Für unreife Frucht wird der Höchſtpreis nicht bezahlt, da ſie nicht vollwertig iſt. Dadurch wäre dann nicht nur der Landwirt geſchädigt, ſondern auch für unſere Volksernährung gäbe es einen bedauerlichen Ausfall. Damit trotz der raſcherey Ablieferung eine gute Qualität und beſſere Backfähigkeit des Mehles erzielt wird, ſollte das Getreide, wo es immer angeht, nach dem Schnitt alsbald gebunden und zum Trocknen aufgeſtellt werden. Dadurch ſchützt ſich der Landwirt vor Qualitätsbeanſtandungen und den damit verbundenen Abzügen. Unter die Frühdruſchprämie fallen nicht nur alle Arten von Brotgetreide, ſondern auch der Hafer, deſſen baldiger Ausdruſch und Ablieferung ſehr im Heeresintereſſe liegt. P. S. 8 Cetzle 998 N. Die Revolution in Rußland. Bedenkliche Vorgänge in Pelersburg. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Einer Stockholmer Depeſche der„Kölniſchen Feitung“ zufolge müſſen ſich bei der letzten großen Kundgebung in Petersburg recht bedenkliche Vor⸗ fälle abgeſyielt haben. Mehrere Tauſend Perſonen. kamen vor das Gefängnis der poliliſchen Gefangenen und verlangten die Freigabe der wegen Spionage für Deutſchland beſchuldigten Per⸗ ſonen. Beinahe 500 Kriminalverbrecher kraten aus dem Zuchthaus aus und befreiten die benachbarten Unterſuchungsgeſangenen. Am das Bankhaus Durnowo wurde regelrecht gekämpft. Die en dort verſchanzten Anarchiſten wehrten ſich mit Bomben. In⸗ folge der„Heldentaten“ der vorläufigen Regierung ergriffen die Fabrikarbeitier im Wiborger Staditeil Pariei für die Anarchiſten. Die ſoſerlige Entfernung der Kofaken aus Petersburg wurde von einer Verſammlung verlangt. Das Todesurteil gegen den Kriegs⸗ und den Juſtizminſtier Cerewerſow wurde be⸗ ſchloſſen. Lenin werden käglich Todesurteile zugeſtellt. Ein aus Petersburg in Siockholm eingetroffener Kurier der Boſchewiki meldet, daß die Offenſive nur Bluff und ein Schachzug Kerenſkis gegen den Friedenswillen ſei, der ganz Rußland einmütig erfülle. Finnland. EBerlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Bern wird gemeldet. Nach Petersburger Meldungen hat der finniſche Landtag mit Stimmeneinheit die Proklamation dex ruſſiſchen pro⸗ viſoriſchen Regierung, welche die Verhängung des Kriegsrechts über Finnland ausſprach, ſür unmöglich erklärt. Helſingfors, 15. Juti.(W7B. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Im Laufe einer Nachtſitzung hat der Landiag einſtimmig den Geſetzentwurf über die Gemeindereform angenommen. Jufolge einer unter der Bevölkerung herrſchenden Exregung, die mit den Landtagsverhandlungen über die Geſetzentwürfe über den achtſtündigen Arbeitstag und die Gemeindereform in Zuſammenhang ſteht iſt es geſtern in einem Dorfe bei Abo zu einem blutigen Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen Arbeitern und Grundbeſitzern gekommen. Sie⸗ ben Arbeiter wurden getötet. Brockdorjj⸗Rantzau. Kopenhagen, 16. Juli.(WTB. Nichkamtlich.) Zu dem Gerücht, daß der hieſige deutſche Geſandte Graf von 0 ei „Berlingske Tidende“: Schon 1012 wurde Graf von Bvockdorff zum deutſchen Geſandten in Kopenhagen ernannt. Dies war die abe, die ganz ſeine Intereſſen in Anſpruch nahm. Durch Verwan afts⸗ bande iſt er an Dänemark gekmüpft und fühlt ſich als Freund dieſes Landes. Seine Aufgabe war die freundſchaftliche Verbindung zwi⸗ ſchen Dänemark und Deutſchland aufrecht zu erhalten und gutnach⸗ bärliche Veziehungen zwiſchen den beiden Ländern zu erhalten. Für dieſen Zweck arbeitete er in den Jahren, die er hier verlebte, mit unwandelbarer Energie und hier wie überall, wo er war, zeigte er eine faſt unglaubliche Arbeitsfähigkeit. Er arbeitete ſozuſagen Tag und Nacht, was natürlich zur Folge hatte, daß er ein ſehr zurück⸗ gezogenes Privatleben führt. Seit dem Ausbruch des Krieges bekam der Graf einen ehrenvollen Auftrag nach dem anderen. So wurde ihm der Botſchafterpoften in Wien und Konſtantinopel angeboten, aber er lehnte beide ab, da er Dänemark während des Krieges nicht verlaſſen wollte. Sein Wunſch war, nach dem Kriege deutſcher Bot⸗ ſchafter in Petersburg zu werden. Der Geſandte, welcher unverhei⸗ ratet. iſt, iſt ein Vetter des früheren deutſchen Botſchafters in Waſhington, des Grafen Bernſtorff. Für Dänemark muß es ſicher als großer Verluſt bezeichnet werden, daß ein ſo feiner und ver⸗ ſtändnisvoller Diplomat uns verläßt. Mit großer Spannung wird man der Wahl ſeines Nachfolgers entgegenſehen. „Politiken“ ſchreibt: Während der jetzigen Kriſe ſtand der Name Brockdorff⸗Rantzau mehrſach im Vordergrunde und daß der Ge⸗ ſandte nun zum Staatsſekretär des Auswärtigen Antes beſtimmt ſein ſoll, klingt ſehr wahrſcheinlich, denn Graf Brockdorff iſt als einer der hervorragendſten und gewandteſten Diplomaten Deutſchlands bekannt. Dänemark hat während des Krieges die beſten Beziehungen zu den Vertretern der verſchiedenen Staaten aufrechterhalten, welcher Mächtegruppe ihr Vaterland auch angehören mochte. Und über die Wirkſamkeit des Grafen Brockdorff gibt es nur ein Urteil. Er hat ein ſeltenes Verſtändnis und Intereſſe für unſere Verhältniſſe gezeigt. Wenn Graf Brockdorff nach Berlin berufen wird, um den verant⸗ wortungsſchweren Poſten des Staatsſekretärs des Auswätigen Amtes zu übernehmen, ſo wird die Nachricht hier mit Freude empfangen, obgleich Dänemaxk dadurch von ihm Abſchied nehmen muß. Der Graf zeigte während des Krieges, daß er die ſchwierigen Verhältniſſe ver⸗ ſteht, unter denen Dänemark lebt, und hat ſelbſt Gelegenheit gehabt, feſtzuſtellen, daß unſer Neutralitätswüle unbeugſam iſt. Wir werden Shalb in ſeiner Ernennung zum Staatsſekretär des Auswärtigen eine Gewähr dafür ſehen, daß die guten Beziehungen zu Deutſchland fortgefetzt werden. Die Friedenziele der ſozialiſtiſchen Minderheitspartei. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel., z..) Die Neue Züricher Zeitung gibt aus Stockholm eine Drahtmeldung wieder, derzufolge die Delegation der deutſchen ſozialiſtiſchen Min⸗ derheitsgruppe dem holländiſch⸗ſkandinaviſchen Komitee eine Denk⸗ ſchrift überreichte, in der die Delegation einen baldigen Frieden und beim Friedensſchluß ein internationales Ueberein⸗ kommen, das die allgemeine Abrüſtung ſichert, fordert. Fer⸗ ner wird die volle Freiheit des internationalen Handels und Ver⸗ kehrs und Ablehnung jeglichen Wirtſchaftskrieges verlangt. Das internationale Schiedsgerichtsverfahren ſoll zur Beilegung zwiſchen⸗ ſtaatlicher Zwiſtigkeiten obligatoriſch eingeführt werden; zum Schutz der Arbeiter gegen Ausbeutung und für den Kinder⸗ und Frauen⸗ ſchutz ſoll ein internationales Abkommen getroffen werden. Desglei⸗ chen wird die Gleichſtellung aller Einwohner innerhalb eines Staa⸗ tes ohne Rückſicht auf Sprache, Raſſe, Religion uſw. gefordert. Die Außenpolitik der Regierungen muß unter demokratiſcher Kontrolle geſtellt werden und die Geheimverträge dürfen nicht mehr zugelaſſen werden. Als unbedingte Forderung wird die Wiederaufricht Ser⸗ biens als ſelbſtändiger und unabhängiger Staat betont. Ferner haben ſich ſämtliche Balkanſtaaten zu einem Bund zu vereinigen, der aſn ſicherſten den künftigen Frieden auf dem Balkan gewähr⸗ leiſten würde. Zur Löſung der elſaß⸗lothringiſchen Frage ſoll im Friedensvertrag eine Volksabſtimmung feſtgeſetzt werden. Wenn deren Ergebnis als en end anerkannt wird, würde der unglück⸗ i it l. Doulſchland und Gegenſatz, der langem Frankreich trennt. Kelic nk ber Beht geſcheffl. Debnech, Jo heit es in ben Gräg⸗ rung, würde das deutſche Vork politiſch, ökonomiſch und moraliſch gewinnen, ſelbſt auch dann, wenn die Abſtimmung zu ſeinen Un⸗ gunſten ausfallen würde. Selbſtändigkeit Belgiens wird ſerner als dringend notwendig ge⸗ fordert, zumal Deutſchland Belgien bei Kriegsbeginn Erſatz für die Schäden und Genugtuung verſprochen habe. Der Friede muß künftig durch Ueberwachung ſeitens der internationalen Sogialiſten geſichert werden. Jede Regierung hat ohne Umſchweife das internationale Friedensprogramm anzuerkennen, und ſoſern eine Regierung ſich weigert, muß ihr jeglicher Kredit verweigert werden. Große Kundgebung in Newyork für Elſaß⸗Lothringen. mm. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Kölniſchen Zeitung zufolge melden die Pariſer Blätter aus Newyork: Der 14. Juli wurde in Newgork durch eine große Kundgebung für Elſaß⸗ Lothringen gefeiert. Die beſten Rewyorker Geſellſchaſten nah⸗ men daran teil. Der frühere Reichstagsabgeordnete Blumenthal, der mit einer begeiſterten Kundgebung begrüßt wurde, hielt eine franzöſiſche Rede. *+ Berlin, 16. Juli.(WTeS. Nichtamtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat dem Chef des Ziviltabinetts Exzellenz von Valentin den hohen Orden vom Schwarzen Adler verliehen. Bremen, 17. Juli.(WTB. Nichtammtlich.) Die wie gemeldet zum Zwecke des Erwerbs und des Betriebs der Weſerzeitung mit einem Kapital von 1½ Millionen Mark gegründete Geſellſchaft iſt als Bremer Zeitungs⸗Verlag, G. m. b. H. eingetragen. Geſchäfts⸗ führer der deutſchen Geſellſchaft ſind die Herren Dr. Ehrhardt Heile und Dr. Paul Wigger. Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach der Pariſer Preſſe ſind laut nach Rio de Janeiro gelangten Meldungen in Sao Paulo Zuſammenſtöße zwiſchen der Polizei und den Streikenden erfolgt, die größeren Umſang annahmen. Viele Perſonen wurden verletzt. Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Journal meldet aus Le Havre: Der belgiſche Miniſterrat beſchloß infolge des Rück⸗ tritts des Miniſters des Aeußern Beyens das Portefeuille des Miniſters des Aeußern dem Miniſterpräſidenten Chevalier de Brocqueville zu übertragen, außerdem ſorien die Staats⸗ miniſter Huysmaus und Vandervolde Portofeuilles bekommen. Ein bisher nicht bezeichneter General foll das Portefeuille des Miniſters des Innern übernehmen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Unter einem von den Basler Blättern wiedergegebener Bericht mel⸗ det Havas aus Paris, daß ſich Kerenski, Skobelew und Ledebew auf ein dringendes Telegramm des Generals Bruſſilow mit Son⸗ derzug an die Südweſtfront begeben haben. London, 17. Juli. TB. Nichtamtkich.) Der König hat auf morgen eine Sonderſitzung des geheimen Nats angeordnet, um ſeine Abſicht auszuführen, den Namen des königlichen Hauſes zu ändern. Der Name wird ſpäter durch eine Pro⸗ klamation bekannt gegeben werden. Handel und industrie. Sieſzerei und Maschinenbsbrik Oggersheim Baul Schisge& co.,.-G. Der Ber jcht des Vorstandes bezeicknet das Resultat des 11. Geschäftsjakres(1. April 1916 bis 31. März 1917) wie⸗ derxum als ein befriedigendes. Während des ganzen Jahres waren wir, s0 wird weiter e in Sämflichen Abteikingen unserer —.— Sehr stark beschälligt,— nur mit den. nstrengungen mögliah war, 4 lerungen unserer neh- mer 20 Die vorgenommenen Erweiterungsbauten un⸗ Serer Maschinenfabrik sind inzwischen beendet worden und kom⸗ men ums sehr zustatten. Der Auisichtsrat schlägt entsprechend den Anträgen des Vorstandes der am 10. Juli stattſindenden Generalversamm- lung vor, den Reingewinn im Betrage von 324 745.30 M.(Mark 230 298.85) wiie folgt zu verwenden: 16 000 M.(12 0000 der ge- Sebrlichen Rücklage zu überweisen, 30000 M.(20 ο als Kriegs- rücklage Zui verwenden, 1000 M.(GOe) für Talousteuer zurück⸗ Zurstellen, 20000 M.(80 000) zur Ausschii von Proꝛent S) Dividende zu benutzen, 46&.65 M.(10 308. 12) als Ge⸗ Winnantene an den Vonstand und den Aufsichüsrat zur Auszaklung zuzuführen, 30000 M.) der zu errichenden Pensionsrũcklage zu überweisen, 0 000 M.(e) für Wohffahrtszwecke zu benutzen, Sowie 31 066.74 M.(28 905.73) auf neue Rechmung vorzutragen. Nach dem A bschluß am 31. März 1917 kaben sich eicter- Seits die Gläubigeriorderungen von 120 280.25 M. auf 267 209.23 Mark, andererseits die e an die Schuldner von 322 913.10 Mark auf 668077.55 M. ht. Bei 707 020 M.(834 8200 Anzah- lungen von Kunden, 74000 M. G8 00 Aval-Kautionen. 320 000 Mark(230600) Tratten und 160682.5 M. 60 574. 70 Akzepten haben sich die Posten Wertpapiere von 9991 M. auf 223 479.50 von M. auf ee e erhöht. Einem Aktien- pital von 1 Mill. einer geseielichen Rüeldage von 52 000 Mark(40 000), einer au enichen Nücldage von 40000 M. 020 und einer Kriegsrüchttage von 70000 Mark stehen Graantache uncde Oebaude 1alt 680000 I. 6615 000), Maschrnen mit 250080 M.(245 000), Werkzeuge und Fosumasten mit 50 000 Marik(75 000), elelctrische 25500 mit 2 000 M.(f000), Auto- mobile und Fuhrpark mit M. 6000) Alles Uebrige ist bis auf 1 M. abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung am 31. März 10rn weist bei einem Fa⸗ brikationstiberschuſß von 754 201.36 M.(604 104.50 Unkosten und Zinsen mit 330 81.60 M.(266 396.82) und Abschreibungen mit 131 666.51 M.(418 625.700 aus. Wie uns die Gesellschait wieiter mitteit, hat sie ihren lang- jährigen Mitarbeitern, den Herren Hermann Kaftwinkel, Kar! Tillmann und Otto Werner, Handhmgsvolbmacht erteilt. Amsterdamer Wertpapierbörse. ARSTERDAUu, 16. Jull. 7 16. Soh. Berlin360— 5 en. 21.89— „ Schwelz. 52.30—. „ Kopenhg.“ 70.50— „ Stookhol.“ 75.60 „ London 11.58% Aeohison „ Faris.. 442.20—142.85—IRock Istand Scheok aut Mew-Vork 212.—(22.). Hamburg-Amerlka-UInle. 13. 34.25— 21.80—99%/ 52.90— Amster damer Warenmarka. AusTERDAA, 18. t. 4. 13. 4. 3. 4. 13. Rüböl Ioko. 110.½ 10.½[per Jun!. 63.—— er Sept. per Febr.—— der unii.—68.— Sant. 56.— 56.— Leinöl loko 69.— 69.½ per August] 71.½ J70.½ Java-Kaffoee— (Dele zu den Bedingungen des Niederländischen Ueberseetrustes“) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pegelstatlon vom Datom Sienn 22. U M LLAI Huningen))) 4280 Abends 6 Uur W.74 Maehm. 2 Uht Maxau 95965 4507 Unchm. 2 Uhr Mannelmnn.00 orgens 7 Uur Malu,: 277.-B 72 Unr Kub 3⁴6 Vorm. 2 Uhe Kölnn 4279 Rachm. * „ 0 Morm. Reibron. 2 ded. t. Die Unabhängigeeit und wirtſchaftliche zu bringen, 40 000 M.(20 600) den außerordenilichen Rücklagen Mark, Vorräte von 510.302.44 M. auf 1 G0 398.871 M. und Banl- S SSSSST S2. ———————33 liſch Un⸗ liche ge⸗ die ftig hert ꝛale ſich er et tit iſt .— ſe lo t, 3 WW rao o bbene nskeleere in die Dreſchliſte ei Dierstag, den E Juli 101r. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgade.) 3 Meerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. 1*(Nachdruck verboten!) Fortſetzung. 7 Thora ſpielte mit den Kindern. Sie lehrte ſie ſingen und beten, ſie lehrte ſie Blumen und Tiere lieben und das Gute vom Böſen unterſcheiden. Sie erzählte ihnen Märchen und kleine Geſchichten und ſang ihnen liebliche kleine Lieder vor. Manches gutes Samen⸗ lorn legte ſie in die Hauzen dar Kinder, und wenn auch manches ver⸗ wehte, ſo doch das meiſte haften Detlef Gröhn ſah mit wehmtigem Lächeln dem Beginnen Frau zu, er hinderte ſie nicht, aber er nahm auch keinen An⸗ teil daran. Das junge Paar weilte nun ſchon bald ein halbes Jahr in der neuen Heimat, und doch waren beide hier nicht heimiſch geworden. Die Leute im Dorfe fingen auch allmählich an, ſich ein Urteil über ihren neuen Paſtor, wie ſie ihn noch immer nannten, zu bilden. ¹ Paſtor iſt ein aparter Mann,“ hieß es,„er kümmert ſich — +5 um uns. Das gehte Guton Tag, guten Weg. Es iſt ſonder⸗ „ und im Anfang lisien ſie den Leuten rein die Tür ein. „Und die Paſtorſche, Nachbarin, haſt geſehen, ſie geht ſchon vor⸗ mittags mit der goldenen Uhrkette, und Kleid hat ſie an, als wenn es zu Ball gehen ſollte.“ a, vor der Frau Paſtor genier“ ich mich viel zu ſehr, als daß ich mit ihr anfangen würde zu ſprechen. „Bei uns waren ſie auf Viſiten, ſ i 1 vaber ich gehe nicht hin; ich habe genug mit meinem Laden du tun. „Bei uns iſt der nicht geweſen,“ ſagte Pe Goos.„Ich habe doch auch meine Stimme ihn abgegeben. Eine Taſſe Kaffee und Backwerk hätten wir auch für ihn gehabt. So viel wie der Kirchſpielkrüger gelten wir doch auch. Ich bin nicht übelnehmſch, aber as peſt doch, Leute vor den Kopf ſtoßen.“ „Kinder, ich will euch mal was ſagen,“ hub jetzt Dick Peter an. Er war Nentier und hatte, da ſeine Frau ſeine Angelegenheiten be⸗ ſorgte, nichts weiter zu tun, als ſich um die anderer Lentte 7 küm⸗ mern. Deshalb mußte auch niemend ſo gut in der Wirtſchaft ſeines Nächſten Süi Bee Er wußte, was bei Kantors gekocht wurde und wie Bittern Schriſter Biock an einem Tage trank. Er wußte auch, wieviel Butter Jak Böcker zu ſeinem Sicupskuchen te die Kirchſpielkrügerin, blaſſen Backen. „Na, ſie iſt noch ein bißchen jung und kindlich; ſie ſpielt noch ſo gern,“ entſchuldigte man ſie. So gingen die Reden hin und her, und wenn die Leute ſich gleich wenig um das Wohl und Wehe ihres Paſtors kümmerten, ſo beobachteten ſie doch ſein Tun und Treiben ſehr genau.— An einei dunklen Herbſtabend klopfte es noch ſpät an die Haustür des Paſtorats. „Das iſt das zweite Geſicht, das übt vor,“ ſagte Guſte mit „Es wird jemand im Dorfe ſterben. Nein, ich mache nicht auf; ich will nichts damit zu tun haben.“ Wieder pochte es, ſtärker als vorhin. Thora öffnete ſelbſt, und vor ihr ſtand mit geſträubtem Haar, in herabhängendem Kleide Sanna Timm, das Kind des ſchwarzen Elends. Eine wilde Angſt prägte ſich in ihrem Geſicht aus. „Sie ſollten doch ſchnell mal nach Moder kommen, ſie ſieht ſo gräßlich aus und tut immer rufen: Die Frau Paſtor, die Frau Paſtor!“ In zitternder Haſt band Thora Mantel und Kapuze um, der Paſtor verſah ſich mit den Abendmahlsgeräten, und alle drei ſtrebten ins Freie, jedes für Guſte blieb allein zurück; ſie ächzte n über den ausgeſtan⸗ denen Schrecken und räſonierte für ſich über die Heidenmenſchen, die ihren Paſtor bei Nacht und Nebel fortholten. Schmutz und Heidentum war für ſie ein und derſelbe Begriff. Draußen war es kühl. Durch die zerriſſene Wolkenwand trat einen Augenblick der Mond und warf ſeinen fahlen Schein auf den düſteren Landweg. Sanna floh voran. Es ſah aus, als berührten ihre Füße kaum den Voden wie ein rieſiger, ſchwarzer Nachtfalter flatterte ſie dahin. Frau Paft ſolgte mit raſchen, kräftigen Schritten; kaum ver⸗ mochte der Paſtor ſie einzuholen. Ganz außer Atem und doch geräuſchlos und ſachte trat die junge Frau in die Hütte an das Sterbelager, und als ſie ſich nun über die Sterbende beugte, noch in der hellen Kapuze, aus der die gold⸗ blonden Locken hervorquollen, das Antlitz voll Liebe und Güte, da 0 ſie wohl geeignet, eine arme Seele in das Jenſeits hinüber⸗ zuleiten. Die Kranke lag in den letzten Zügen. Ihre Bruſt keuchte; un⸗ heimlich leuchteten ihre f0 Augen; das weiße Bett bildete einen eltſamen Kontraſt zu der finſteren Umgebung. 85 Finger der Sterbenden taſteten liebkoſend über das weiße bett. „Das war mein Troſt,“ flüſterte ſie,„das weiße Bett, daß ich Nr. 887. B. Seite. Der Paſtor verſah Die Pierbende Frau mit den holligen Satra⸗ menten; danach— ſie in Apathi L. Einmal noch flackeste das Lebensfläuunchen auf:„Sanna— artig ſein!“ Dann neigte ſie ihren Kopf zur Seite und ſchlief ein. Der Paſtor drückte ihr die Augen zu und ſprach ein Gebet; Thora zog das weinende Mädchen an ihr Herz. „Komm— Du gehörſt nun mir.“ „Ach, du meine Güte!“ rief Guſte, als ſie neben ihrer Herrin derzauſte, ſchwarzhagrige Mädchen ſah. „Ihre Mutter iſt geſtorben,“ ſagte Thora. „Tot, wirklich? Dann hat es alſo doch vorgeübt; ich hab' es ja gleich geſagt. Soll ich die Deern ins Armenhaus bringen?“ „Nein, liebe Guſte, ſie bleibt bei uns.“ „Hier bei uns, in unſerem chriſtlichen Hauſe?“ fragte Gufte faſt tonlos, und in ihr rotes, volles Geſicht trat ein kläglicher Ausdruck. „Ja, liebes Guſtchen. Aber Deine Kammer und Dein Bett ſollen Dir nicht geſchmälert werden. Mache nur die kleine Fremdenſtube zurecht, dort kann Sanna ſchlafen, und morgen ſehen wir weiter.“ Als das Stübchen hergerichtet war, brachte Thora ſelbſt das ihm. 56 ſer— wuſch Pri eſſn arf es, deckte es zu und betete mit ihm. Beſſer konnte eine Prinzeſſin ihren Kiſſen nicht ſchlafen als dieſes verwaiſte Kind der Armut nach vielen elenden Reache in dem weichen Bett des Paſtorats.— „Was ſoll nun werden?“ fragte am anderen Tage Paſtor Gröhn ſeine junge Frau.„Wo iſt das Kind geblieben?“ „Es drückt ſich ſcheu in den Ecken umher wie ein eben ein⸗ gefangenes Vöglein,“ entgegnete Thora.„Das arme Ding iſt Licht und Sonnenſchein nicht gewohnt. Denke Dir: Butter, Fleiſch, Käſe und dergleichen ſind für das arme Weſen unbekannte Begriffe; es kennt nur Feit und Brot und Kartoſſeln els, anderes Eſſen hat es nie erhalten.“ „Nun, hoffentlich wird es nicht ſchwer fallen, ihr dieſe Begriffe beizubringen.“ „Das glaube ich auch. Viel ſchwerer wird es ſein, das Mädchen an Liebe zu gewöhnen. Es ſcheint nie Liebe und Güte erfahren zu haben, Der Vater iſt immer ärgerlicher Laune geweſen oder gar betrunken, die Mutter hat ihr lebelang geſtöhnt und gejammert, und die älteren Brüder haben das Kleinſte geſchlagen und geſtoßen. Aber 9 E keine Mühe verdrioßen laſſen, das ſchone, wilde Vög⸗ ein zu zãhmen.“ „Du gedenkſt ſie hier zu behalten?“ das nahm und wieviel der neue Hut der Krügerſchen gekoſtet hatte. darin ſterben kann.“ Leiſe war ihve Stümme; zum Hochdeutſchſprechen„Freilich, was ſoll das arme Würmchen denn anfangen?“ Dick Peter war die labendige Chronik des Dorſes.„Kinbersleute,“ reichte ihre Kraſt nicht mahr, abgeriſſene Worte rannen in der„Es iſt ein Wagnis, meine liebe Thora, es 1 3 ſchwere lagte er,„bei unſerem Paftor iſt das eine polſche Wirtſchaft. Der Mutterſprache langſam und ſtockend über ihre n, ſo, als wenn Aufgabe.“ ſteht morgens auf, wenn andere Leute ſchon beim gweiten Frühftück aus einem Gefäß die letzten Tropfen rinnam.„Das ſchäne— Eſſen„Das iſt gerade mein Fall,“ entgegnete die junge Frau mit ſind, und ſie eſien Mikag, wenn ordentüche Leute ihr Beſperbrot— das hat— geſchmeckt. Nun muß— ich doch— dran— glaubeneinem ſchänen Lächenn.„Die ſchwierigſten Aufgaben löſe ich von ren, und abends, wenn ich zu Bett— will, dann ſitzen ſie— wollt ſo gern— leben. Sauna— mit— nachher— dienen— jeher am liebftan. Ich ſetze gern meine ganze Kraft für die Löſung bei der Abendkoſt. It das oine ft, 83 re, 4 einer großen Auſgabe ein.“— „und was die Frau Paftor iſt,“ ſing ein anderer an, die] Thora drückte e Hand und legte ihren um Sie ging zu ihwer alten Freundin in dem verſteckten Häuschen kümmert ſech, wie os 7— 35 nicht um ibren Kram, die läuft den Sanna. Zu pprechen wagte ſie nicht. Die M des Todes hielt hinter dem Kirchhof. ganzen Tag mit den im Garten herum.(Jortſetzung folgt.) Auf Gound des§ 21 der.⸗G.⸗O. ſür die Ernte 1917 vom 21. Funi 1017 wird fiir den Bezirk des Kommunalvervandes Mannheim⸗Sdadt mit ſofortiger Wirkung beſtimmt: 1. Wer Getreide(Brotgetreide, Gerſte oder Haßer) ausdriſcht oder ansbreſchon läßt, Pobarf bierzu der Genahmigung des ſtäderſchen Baben smittelamts oder desjenigen Gemerndoſekretariats, in deſſen Be⸗ zirk ausgedroſchen werden ſorl. Die Genehmigung dunch Dpeſcherlan ine, die auf einen be⸗ mmten Tog, für das Läugere Zoit baucende Aus⸗ dreſchen größever Borräte in Feldſchennen und Hof⸗ zaiten auf mehrere beßimmte Tage kanten, erteilt. X deren, als im Dreſcherlaubnisſchein ange⸗ en Ta nicht gedroſchen werden. 12. Mentterbor nuch dern Nasbeeichen hat die Feſtſtelung des Dreſchergebneſſes durch den Bodien⸗ ſteten des Lebensmiltelamnts zu erſoigen. Dieſer hat des Dreſchergebnis in eime von ihm zu führende Dreſchliſte einzutragen. Bevor dieſe Feſtſtellung er⸗ foigt iſt, darf kein auagedroſchenes Gekrerde von dem Dreſchpiac ertſerne werden. Ausnahmen ſind mur in durch Nalurereigniſſe hervorgeruſenan en, wovon dem Lebansmͤttelamt aber unver⸗ 2— nnter Angabe Naumes, in den verbracht wurde, Anzoige zu erſtarten iſt. Die Ergebnißſe des Druſches ſind von dem Be⸗ Lebengemi dienſteten des umttelamts noch den verſchie⸗ enen Getreideavien in der Dreſchiiſte getreunt aufzuführen. des vom Bedienſteten des ingetragenen eſchergebniſſes iſt vom Eigenkümer des Getveides rſchrift augnerkennen. 8 3. Die Dreſchmaſchinenbeſitzer dünfen nicht her mit der Ausdreſchen des Getreides beginnen, als bes ihnen der Dreſcherlaubwieſchern anagehünbtat Md der Bedzenpete des Sehensmittelamte en der getiſchine anweſend iſt. Nach Bcendigung dag Dreſch, Eicheftes bat der Dreſchmnaſchknendeſider auf fedem deteſchſchein den Tag zu vermerken, an dem ſch Ausdruſch erfolgt iſt. Den Droſcherlauhnis⸗ bcein hat er ſodann unmittelbar an den Bebienſteten Lebensmittelamts zuröckzugeben. Die Dreſch⸗ welchine darf uur ſi lance in Betrieb gebalten ſichrden, als der Bedienſtete des Lebensmiktelamts c bei'der Maſchine beſindet. len 4. Wer beabſichtest, Getreide mit dem Dreſch⸗ Geel, auszudreſchen, bebarf hierzu ebenfalls der Denebmigung des ſtödtiſchen Jebensmittelamts. erteſe wird für eine beſtimmte Zeildauer und Menge getellt, Fur die hierbei ausgedroſchenen Steuer bilten die Borſchaiften unzer 8 J. Der bei Erkeflung ſcher Genehmigung ausgeſtellte„Dreſcherlaubris⸗ Drün für Flenelörnie) it nach Segeeg der⸗ ſchergebnißes dem Bedienſteten des Sebensmettel⸗ Die Ri d amis aczn der ihn dem fädtiſchen Lehen amt 8 kund zurüggi— Beurkundung des erſolgten Mannheim, den 13. Jeli 1917. Swa0 Kommunalverbaud Mannheim⸗Stadt: —— Dr. Finter. Oeſfentliche Anfferderung. Hauptfriedhof hier gelaugt demnöchſt im fünf⸗ erus Teil(Friedhoferwerternng) die erſte Abtertung, tember die Gräber der iu der Zeit vom 13. Sep⸗ zur 1900 bis 11. In 1901 verſtorbenen Kinder, Umgrabung. für gen Enteichtung der Berſchonungstaxe von 15 12fälein Grah werden die Goclber auf eine weitere ſind rige Ruhezeit übergangen. Auträge hierwegen längſtens 20. Anguſt 1947 bei unſerem Sekre⸗ ſtellen Rathauſe N 1, 2. Stock, Zimmer öt, zu Grabdenkmäle Siufaſſ f r, Einfaſſungen und Pflanzungen auf fn0 deren Bebergehung nicht beantragt wird, Nabislängftens Ende Auguſt dä. Ja. zu eutfernen, enliach Ablauf diefer Friſt werden wir über die nicht Wrmen Matenalien geeignete Verfügung treffen. annheim, den B. Jun 1017. Sp. 57 ——— Brehm. Zettler. Slidt. lage 1017.[ Straßenbahn. Das 2. Bi Die Halteſtellen Luzen⸗ la-Biertel der um⸗ 5 zen⸗ Wge iſt zur Zahlung fällag. enéſtraße, Land⸗ ion: „teiiſtraße und Cs werden —— mit Werkung vom 15. 5. Bt. au entrichten. aufgehoben. Spbᷣo 7 Manu 1917. Roderer.——— nnEiMlmrttletttknr n SehärteteuGeschliffene 6 0 Balda Letzte Friſt für Ablieſerung beſchlagnahmter Metalle und ſonſtiger Gegenſtände. Das ſtellvertr. Generalkommando wird in nächſter Zeit in den Haushaltungen und ſonſtigen Räumen durch Militärperſonen Nachſchau halten laſſen, ob ber falle ablieferungspflichtigen Metalle bezw. Metall⸗ den 3. Ju Wad. Wetir Abt. Ma. Dies veröffentlicht mit dem Anfügen, daß der Antrag und Planauszug während acht Tagen vor der Tagfahrt zu jedermanns Einſicht im Rathaus niedergelegt ſind. Mannheim, den 12. Juli 1047. Der Oberbürgenrmeiſter: Brehm. Meldung des beſchlagnahenten der Blitj Dachlupfers und Die Beſtandsmeldung der ſeit 9. März 1917 be⸗ ſch mien bei öſſentlichen und privaten Bau⸗ werken zur Bedachung und zu Blitzſchutzanlagen ver⸗ wendeten Kupfermengen einſchließlich kupferner Dachrinnen, Abfallrohre, Fenſter⸗ und Geſimsab⸗ deckungen, ſowie einſchließlich der an Blitzſchutzan⸗ lagen befindlichen Platinteile iſt auf amtlich vorge⸗ ſchriebenem Meldeformular bis zum 20. Juli 1917 der ſtädtiſchen Metallſammelſtelle, Luiſenring 44 einzureichen. Daſelbſt ſind auch die Meldeformulare, denen der Wortlaut der Beſchlagnahme⸗Verordnung aufgedruckt iſt, erhältlich. Sw1⁴ Unbeſchadet bereits früher erfolgter Beſtands⸗ meldungen iſt trotzdem die Meldung nunmehr erneut zu erſtatten. Ausgenommen von der neuen Melde⸗ Pflicht ſind nur diejenigen Mengen, für welche die Betroſfenen in den letzten Tagen eine Enteignungs⸗ Anordnung wegen Abnahme und Ablieferung bereits erhalten haben. Zur Meldung verpflichtet ſind: alle Beſitzer von Bauwerken(natürliche und juri⸗ ſtiſche Perſonen, einſchließlich öffentlich rechtlicher Körperſchaften und Verbände, alſo auch Reich, Staat, Gemeinde, Kirche und Stiftung), bei denen Kupfer bezw. Platin gemäß A. und B. des§ 2 der Beſchlag⸗ nahme⸗Berordnung angebracht iſt. Wer die Meldung verſäumt. macht ſich ſtrafbar. Dié Enteignung und Ablieſerung wird ſpäter angeordnet. Mannheim, den 2. Juli 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätszwerke. Städt. Metallfammelſtelle. J. V. Egetmeyer. gegenſtäude(änsbeſondere Gegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Reinnickel und Aluminium) ſowie Fahrrad⸗ bereifungen wirkkich reſtlos abgelieſert ſind. Wer noch ſäumig iſt, kaun innerhalb der nächſten zehnt Tage ſeiner Ablieſerungspflicht bei der ſtäbdt. Metallſammelſtelle Luiſenring 44(werktäglich geöffnet von 10—12 und—4 Uhr) ſtraffrei nachkommen. Wer dieſe letzte Möglichkeit der Ablieferung vorübesgehen läßt, hat beim Betreten die ſtrenge Beſtwafung nach der Verordnung über die Sicher⸗ ſteklung des Kviegsbedarſs zu gewärtigen. Mannheim, den 14. Juli 1917. Swi4 Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Städtiſche 55553 5 Er. Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 16. Jali bis 22. Juli 1917 kann auf einen Zehntel Anteil der Vollkarte ent⸗ nommen werden: Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen Knochen oder Friſchwurſt Gramm oder Schlachtvichflesſch ohne Knochen, Dauerwurſt, Zunge, Speck 20 Gramm oder Wildpret, Gingeweide, Fleiſchkonſerven ein⸗ ſchließlich des Doſengewichts Schinken, 50 Gramm. Auf die Fleiſchzuſatzkarte wird ein Fleiſchzuſatz in denſelben Mengen wie oben abgegeben. Mannheim, den 14. Auki 1917. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Dr. Fries. Wein⸗Verſteigerung. „Donnerstag, den 2. Auguſt 4917, nachmittags 2 Uhr zu Reuſtadt a. d. Haardt im Saalbau läßt die Firma Th. Kettinger, Neustaut a. Haardt etwa 36 060 Liter 14er und 18er Naturweine aus guten und allerfeinſten Lagen von Neuſtadt, Kallſtadt, Ungſtein, und Ruppertsberg, ſowie elwa 24 000 Liter 16er Weine aus guten und beſten Lagen von Ruppertsberg, Neuſtadt und Weiſenheim a. Sand verſteigern. Probetage ain 23. u. 24. Juli 1917 ien Hauſe des Verſteigerers, B zbadſtr. 1 von 10½ Uhr ab und am Verſteigerungstage im Verſteigerungslokale. Zur Erwerbung der 16er Weine iſt geſetzlich ein Bezug⸗ oder Erlaubnisſchein erforderlich, der vor⸗ zuzeigen iſt. 31009 Hagenburger, Kgl. Notar. Viehhoſes Swꝰ 3002 Uie Vereinigung d. Buckhandungen Mannheims richten an ihre Abonnenten die Bitte, die, Teitschriften abzuholen, da wegen Mangel an Audträgern eine regel⸗ mäßige Zuſtellung nicht mehr möglich iſt. Wals Sälnfliche Trikotagen 9 in guter Qualität, eleganter Anfertigung u. grosser Auswahl ſinden Sie stets bei Emma Mager Inh. P. Schmitt Trikotagengeschätt Rathausbog. 26. Fernspr. 4644 Srosse Auswahl in gestrickten dacken jeder Art!l — 2— Ab 1S. Gulfbefindetsichmein G88 Q3, 19 Ksemof F O3,19 cln Schreibmaschinen 200 Tackfarbe feſdgrau Golchlack für Konservendosen liche Zahlungen Celet. 3 Telet. 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Bohnen in Flaſchen 83 Der neue Abrollen⸗ Hia Nia —3 5 Ein Glanawerk von fabelhafter Schön⸗—60405 heit und hinreissender Darstellungs- kuust in 4 Akten. — —— ohme für diese s0 ũherara wichtiche Frage eine betriedigende 8 Autzrort zu finden.— Das Buch „Gibt es ein ———.— Palait-Lxichtipiele 0 3 Der Film„Ehre“ stellt das Beste und berr- lichste dar, was in dieser Hiusickt bisher ge- zeigt wurde, Das künstlerisghe Spiel von Mia Mar sowie ibrem Partner Harry Lledtke ist überwältigend, die Handluns fesselnd! SPielplan v. Freitag—Dennerstag Mariacarmi BDrst-AurffHRunSI1 Der weg des Todes Filmdrama in 4Akten v. Robert Reinert PRRSONEx: Der Graf Frwald Brückner Naria;. Maria garmi bie Frain⸗ aoine Autter Helene Brahm 960 FFRRol.. Karl Räichard Ferner: Die vertlixte Liehe Lustapiel in 3 Akten will an Hand von zahllosen Begebenheiten aus der Ver-) gangenheit und Gegenvrart den Nachweis erbringen, das unsere Toten welterleben und wir überzeugt sein dürtken, zie einat wiederzuschen. Aus dem Inhalt: Vorwort Den Trauernden zum Trost!— Die Ent- stehang der Erde und das Rätsel der Menschwerdung.— Wer achu die Renscken?— War es Gott?— Wie müssen uvir uns Gott verstellen?— Veichen Sinn hat unser Saalbau„Theater Nur BoCh 3 Tagé Teden?— Der Welterieg.— Der fleidentod.— Sehicksz1 oder Fügung?— Wie läßt sich unsere Unsterhlichkeit N 7, 7 Telephon 2017 N 7, 7 VMANNIEIxI Das Gerücht 5 6,23/24 rama von Brich Kaiser-Titz. Telefon 887 beweisen?— Die Enideckung der menschlichen Seele.- Die Trennbarkeit der decie vom Körper im Experiment.— Der orgenische und der, geisige IL.eib.— Sonderbare Vorkommbisse. Ein Erlebnis Qoethes.— Kystische Erscheiaungen.— Bas zweite Gesicht.— Sedanken sind Seelerkräfte.— Rätselhafte Eracheinun 92 0 bei Sterbenden.— Was ein Seher der 0 t e8 eister- Künstlerin das Beste, Vas jemals von ihr gezeigt wurde. Iur Fartner ist in diesem Film Ewald Brückner, eine ausgezeichnete welche jüngst gewonnen wurde. 6 dem heutigen Film bringt 440 üver den Vorgang des Todes sagt.— erscheinungen?— Der Spirifsmus.— justinus Kerner und die Scnerin von Prevorst.— Können Verstorbene vom ſeuselts zuräckhekren?— Ist ein Verkehr mit ihnen m8 2— Die Gefahren des Spiritiemus.— Wirtschaft⸗ üiche und gesundheitliche Schädigungen.— Wo sind die Toien?— Fiimmel oder FHölle?—Es giot ein Wiederxchen! Das Werk ist zu beziehen zum Preise von Mk..20 vortokrei, bei Nachnahme 20 Pfg. mehr, durch den entral-Veriag, Statigart 223 EBecherdstane 40 3. m156 ſ Pinen Vorsehüfurs werden noch einige 6jährige Kinber aufgenommen. FPrA. KMIier. L. 4, 4. 87076 un Rosa kann Alles ————— Warschau in der Zif deu Seher Varwahung. 0 Srlsle Frauenschgle mit soziales Arbeitsjakr. Msuakeim 7, 18. Berufsausbildung für ehrenamtliche und beſoldete ſogiale Arbeit. Ausbildungsdauer 2½ Jahre. Gin⸗ ——— HKarse für Anfänger(Ak..—). EITAgIiSOR u. 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