Deruntwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Br. ee für den kinzeigentell: Knton Grieſer. Pruck u. Derlag der Dr. B. Haas-ſchen Buchöruckerel, G. m. b.., fämt⸗ Uch in Rannheim— Draht⸗aöreſſe: General⸗kinzeiger Maünheim. Fernſprecher: Jog, 7511, 74, 7945, 7043, 4948. Poſtſcheck⸗ — BVBuonto Ar. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Wöchentliche Beilagen: Amtlich es Verkündigun * Abend⸗Ausgabe. 1917.— Nr. 228. zoiger Auzeigenpreis: Die Iſpalt. Kolonelzeile 40 Pig., Reklamezerle M. 1 20 Annkabſneſchluß. Mtitragblatt vorm. 8/ Uhr, Kere e Für kinzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u Ausgabe wird Der⸗ ahtwextung übernommen. Bezugsgreis in Manntſeim u. Mt..7) einſchl. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertelj. M. 462 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ar. 10 Pig⸗ Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —— en Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupiquartier, 17. Juli.(WB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Urenprinz Ruprecht von Bayern An der Küſte griſſen die Engländer nach tagsüber lebhaftem Jeuer wieder bei Lombarhzyde an; ſie wurden abgewieſen. Sängs der Front Roordſchoot bis Barnekon ſteigerte ſich Kampftätigkeit der Alliierten zu erheblicher Stärke; auch auf beiden Scarpeufern war ſie lebhaft. Engliſche Erkundungsvorſtöße ſcheiterten bei Meſſimes, Hulluch, Bullecourt und nördlich von St. Quenkin. 4 Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen Bormiktags drangen an der Straße aonSoiſſons Sturmteupps eines hannoverſchen Regiments zuſammen mit Ronieren nach Jeuerüberſall in die franzöſiſche Linie, ſpreugten Anterſtände und Grabenſtücke und kehrten mit zahlreichen Gefangenen und Maſchinengewehren in die eigenen Gräben zurück. Bei Cdurtecon iſt in der Nacht zu geſtern ein weiteres Stück franzöſiſcher stellung durch Handſtreich geno m⸗ men worden; die Gefangenenzahl in dieſem Abſchnikt erhöhte ſich dadurch auf über 480 Franzoſen. Kurz vor Dunkelheit eröffnete der Jeind ſchlagartig flärkſtes Jeuer auf die Stellung zwiſchen dem Gehöft Malval und Cerny. Darauf ſeihte gegen dieſe Front ein ſtarker mit dichten Maſſen ge⸗ führter Angriff eim, der um Jeuer und im Nahkampf umter den ſchwerſten blutigſten Verluſten erfolglos zuſammen⸗ orach. Alle kürzlich gewonnenen Stellungen ſind feſt in der Hand der bewährten oſtpreußiſchen Diwiſion. Rördlich von Reims ſchlug ein Borſtoß der Franzoſen Jegen die von uns eroberten Gräben ſüdlich des Boſs Soulain fehl. Am Pöhlberg in der Weſichampagne gelang es Thäringern in erbitterten Handgranatenkämpfen die Franzoſen aus dem letzten Skück unſerer alten Stellung zu berkreiben und mehrere Gegen⸗ angriſfe zurückzuſchlagen. Auf dem linken Raasufer ſetzte mitkags heftigſte Artilleriewirkung gegen die 9öhe 304 und die Anſchluß · linien ein. Anſer Vernichkungsſeuer auf die franzöſiſchen Gräben und Bereikſchaftsräume erftickte den feindlichen Angriff. Nur wenig Leute kamen aus den Gcühen. heute morgen hat ſich der Feuer⸗ kamyf dort erneut geſteigert. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchals Herzog kbrecht von Wüleitenceh, deue 5 Keine beſonderen Vorkommmiſſe. Außzer 5 Flugzeugen wurden 4 Feſſelballons durch unſere glie⸗ der zum Abſturz gebracht. Oeſtlicher 815 1 Heeresgruppedes Generalfeloͤma 8 Le opold von Bayern. Die rege Gefechtstätigkeit bei Riga, Dünaburg und Smorgon hält an. Bei aufklärendem Weiter war an der Narajowka das Jeuer ſtärker als in den letzten Tagen. Südlich des Onjeſtr nahmen rheiniſche Regimenter das Waldgelände nördlich von Kaluſz. Da auch vom Weſten her deutſche Kräfte vor⸗ gingen, räumten die Ruſſen die skadt und zogen ſich eiligſt auf das Lomnicaufer zurück. Bon 6 ont des Generaloberſten Erzherzog Joſef heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen iſt nichts Weſentliches zu melden. Maxedoniſche Froat. Die Lage iſt unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 17. Juli.(WB. Dichtamtlich.) Amtlicher Heeres⸗ bericht vom 16. Juli: Magedoniſche Frout In der Gegend von Bitolia wurde das Aktilleriefeuer von Jeit zu Jeii lebhafter. Auf dem übrigen Teil der Front ſchwache Artillertetätigkeit. Erkundungsubtellungen drangen im Süden Durlaus in die feindlichen Gräben und fügten dein geind erhebliche Verluſie zu. An der unkeren Struma zwiſchen den Acnatar und Ormanila wurde eine feindliche Reiterabtellung durch Jeuer zerſtren. Rumãniſche Frout. Auf der ganzen Front an der unteren Donau von Galatz bis zum Meer nur zeikweiſe Gewehrfeuer zwiſchen Poſten, ſtellenweiſe ver⸗ einzelte Kanonenſchüſſe. Oeſtlich von Tulcen während der Nacht lebhaſtes Gewehrfener und Maſchinengewehrfeuer. Der türkiſche Tagesbericht. Aonftantinopel, 12. Zull.(Wed. Nichtamtlich.) Am Euphtat certor eine geſchlagene feindliche Ablellung auf dem czug noch 120 Tote und 60 Pferde. Außerdem erbellteie unſere verfolgende Kavallerie 2 bevisgewehre und viele Zelie. An der perſiſchen Grenze erbeutete eine unſerer Grenz⸗ kompagnien in einem Gefecht bei Serdeſchd ein Maſchinengewehr. Rördlich von Revaduz griff eine kuſſiſche Kompagnie unſere Vorpoſten an, ſie wurde zutückgeſchlagen. un der Kaukaſusfront mäßiges Arkillerie · und In⸗ Die neuen U⸗Booterfolge. Berlin, 16. Zuli.(WTB. Amtlich.) Im Allankiſchen Ozean wurde durch unſere A⸗Boote eine Anzahl Dampfer und Seg⸗ ler vernichtet. Datunker beſanden ſich die bewaffneten eng ⸗ liſchen Bempfer„Thirlby“(2009 To.) mit Erzlabung und„Ma⸗ tabor“(5400 To.) mit Skückgut nach England, ſowie det engliſche Segler„Seady of the Lake“. Eines der verſenkten Schiffe halte Mais für Engiand geladen. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. Bern, 16. Jui.(WB. Nichtamtlich.) Der Pariſer Preſſe zu⸗ folge geht aus dem amtlichen Bericht über den Untergang des Linienſchiffes„Suffren“ an das in Breſt hervor, da die„Suffren“ am 26. November 1916 morgens zwiſchen 8 und Uhr öſtlich der Berling⸗Inſel(Perkugag von einem unter Waſſer fahrenden U⸗Boot verſenkt worden 10 Das Torpedo traf währſcheinlich die Munitionskammer und rief ſofort eine fürchterliche Exploſion hervor. Von dem Schiff blieben nur einige Trümmer übrig. 648 Offiziere und annſchaften, darunter der geſamte Stab, ſind verſchwunden. Waſhingkon, 17. Juli.(WeB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterſchen Büros. Der amerikaniſche Dampfer„Grace“ 3 durch ein Unterſeeboot zum Sinken worden. Drei Leuté der Mannſchaft wurden getötet und 5 verwundet. Offenſtve und Revolution. Die ruſſiſchen Soldaten ſheen P0 Wilſons Jubasſilberlinge in den Tod. Warſchau, 16. Zuli.(WrB. Nichtamtlich.) Ueber das neue Rußland P de„Gonize Kujawski“ in Wlaclawek: Die großen Maſſen des ruſſiſchen Volkes verſtanden hen Sturz des Jarats und die Einführung der neuen republikaniſchen Regierüngsform in ihrer Art. Sie zahlen keine Steuern und rufen 1 Land. Dies hat auf die ſchon ſtark zerrütteten Finanzen des ruſſiſchen Reiches geradezu verhängnisvoll eingewirkt. Deshalb mußte ſich die Re⸗ gierung nach Hilfsquellen umſehen und wandte ſich an England und Amerika mit der Bitte um Gewährung von Darlehen. Von allen Seiten wurde als Gegenleiſtüng die Offenſive ver⸗ langt. Sogar die ruſſiſchen Sozialiſten erklärten ſich hierzu bereit, nur um die einmial erlangte Herrſchaft nicht zu verlieren. So Pngen die ruſſiſchen Soldaten für Zudasſilberlinge, welche Wilſon dem Reiche gab, in den Tod. Das Geld, das Amerika gab, wird es für Kriegsbedarf wieder zurückerhalten und die ruſſiſchen Kaſſen werden nach wie vor leer bleiben. Was wird das ruſſiſche Volk gewinnen? Trauer nach den Gefallenen, Jammer über die Invaliden und die Zinſen, welche ſie dem Vierverbande zahlen m Das Volk wird die Zinſen zahlen müſſen, daß es den Krieg im Intereſſe der engliſchen Kaufleute und Fa⸗ brikanten führen muß. Meutereien in Peiersburger Regimentern. e. Bon der ſchrweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel., z. K. Laut„Reuen Bner Zeitung“ meldet„Daily 6 aus Paierz burg: Das erſte rüſſiſche Maſchinengewehr⸗Regi⸗ ment hat revoltiert. Es weigerte ſich, den Befehl, Geſchüte an die Front zu bringen, auszuführen und drohte die proviſoriſche Regierung zu ſtürzen. Auch in anderen Petersburger Regimentern nd ausgebrochen. In Kronſtadt herrſcht wieder volle narchie. Eine Offenſibe an der ruſſiſch⸗rumäniſchen Front. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17.—3.) Dem Berner Bund zufolge ſtellt das ruſſiſche Militärblatt„Rußkij Invalid“ auch an der ruſſtſch⸗zrumäniſchen Front eine Offenſive in nahe Ausſicht, die Vorbereitungen ſind noch nicht ganz beendet. Ende Juni trafen in Jaſſy viele franzöſiſche Offiziere und Geſchütze aus Frankreich ein. Einige Truppenteile der bisher an der ruſſiſch⸗rumäniſchen Front ſtehenden 7. Armee ſind anfangs Juli aus dem Kommandobereich der ruſſiſchen mittleren W zu demjenigen des Generals Gutor an der Südweſtfront geleitet worden, wo ſie bei der Offenſive in Galizien teilnahmen. Die auch in ruſſiſchen Blättern enthaltene Nachricht von einer bevorſtehenden Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen von der rumäniſchen Front beſtätigt ſich nicht. Der Kanzlerwechſel. Berlin, 17. Juli.(wey. Richtamilich.) Generalfeldmar⸗ ſchall von hindenburg und der erſte Generalquarkiermeiſter Ludendorff haben geſtern Abend 11 Uhr wieder Berlin verlaſſen. IBerlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Manche Blätter fahren fort, den neuen Reichskanzler als einen der ihrigen zu reklamieren. Damit geſchieht, wie wir zu glauben An⸗ laß haben, dem Dr. Michaelis Unrecht, ber ſich bisher immer als un⸗ abhängiger Mann gezeigt hat. Die Herren, die dieſer Tage bei ihm geweſen ſind haben nicht den Eindruck gewonnen, daß er das Talent habe ſich irgendwie einfangen zu laſſen. Ob der neue Kanzler am Donnerstag, wenn er ſich zu den inneren Problemen äußert, die man jetzt unter dem Schlagwort Parlamentariſterung zufamnienfaßt, auch bereits eine Liſte neuer Männer präſentieren wird, iſt zweifelhaft und die Erwägung darüber ſchwebt wohl immer noch. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß Herr Dr. Michaelis ſich zu⸗ nächſt an einer grundſätzlichen Erklärung genügen lüßt und die notwendigen Ernennungen dann erſt in den nächſten Wochen erfolgen, auch wird über die preußiſchen Miniſter, die ausſcheiden und Über die, die im Amte bleiben ſollen, hin und her beraten. Unter anderem wird behauptet: Herr von Schorlemer wird ſein Amt nicht verlaſſen, das halten wir nicht für wahrſcheinlich, wohl aber iſt möglich, daß Herr von Wedel an ſeinem Platz bleibt. Berlit, 17. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. .“ meldet: Im Reichstag ſind heute Vormittäg die Vertreter der Mehrheitsparteien wieder zu einer Beſprechung zuſammengetreten. In der politiſchen Lage hat ſich nichts geändert, es iſt alles noch in der Schwebe, auch über die endgiltige Die Kuſſen räumen Kalucz. Stellung des Reichskanzlers zu ber Kriegsziel⸗ kundgebung ſind die Abgeordneten noch nicht im klaren. Am Donnerstag Vormittag halten alle großen Fraktionen noch eine Sitzung ab. Um dieſe Fraktionsberatung zu ermöglichen, iſt auch die Plenarſitzung für den Nachmittag angeſetzt worden. Helfſerich Nachſolger Zimmermanns? E Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. meldet: Im Laufe des geſtrigen Tages tauchte in politiſchen reiſen das Gerücht auf, daß der Staatsſekretär des Reichsamtes des Innern, Dr. Helfferich, als Kandidat für das Staatsſekre⸗ tariat des Auswärtigen Amtes in Betracht komme. Man hält die Nachricht dieſer Kandidatur zunüchſt für eine der vielen un⸗ beglaubigten Kombination, zur Stunde ſteht aber die Kandidatur Dr. Helfferichs an erſter Stelle. Der Eindruck in Bulgarien. Sofia, 16. Juli.(WTB. Richtamtlich.) Meldung der Bulgariſchen Telegraphenagentur. Die Blätter widmen dem Wechſel im deutſchen lange Artikel, in denen ſie ihr Bedauern über den Rücktritt Bethmann Hollwege ausdrücken und die hohen Fähigkeiten und Verdienſte des neuen Kanzlers betonen, deſſen Programm darin beſtehe, mit erneuter Kraft den Kampf bis zu einem glücklichen Ende führen zu können. Der Kaiſererlaß für die preußiſche Wähl⸗ reform 9 ein klares Zeichen für die Richtung, welche die inneren Exeigniſſe in Deutſchland nehmen würden. Auslands-Preßſtimmen. London, 17. Juli.(W B. Nichtamtl.) Meldung des Reuterſchen üros. Die„Weſtminſter Gagette“ ſagt über den Rücktritt des eichskanzlers dr. Bethmann⸗Hollweg: Der Rücktritt des Reichskanzlers kann K werden entweder als ein Triumphder Militärpolitik oder als der erſte Schritt in der Richtung der Friedensregierung. Die Ernennung des Dr. Michgelis hedeutet wahrſcheinlich, daß ſich der Kaiſer geſcheut hat, den Fürſten Bülow oder irgend einen anderen ſtarken Mann von der bekannten Ueberzeugung zu ernennen, bes er Zeit gehabt hat, die neue volkstümliche Bewegung zu prüfen. Der„Globe“ ſchreibt: Unbeweint und unbeſungen iſt Bethmann⸗ Hollweg gefallen, er hat mit der Demokratie ebenſo geſpielt wie mit deni Frieden und dem Krieg und er brachte die Junker in Erregung, ohne auch nur für einen Augenblick die Demokratie zu befriedigen. „Pall Mall Gazette“ bemerkt, die Lage gibt uns einen klaren Blick für unſere eigene Pflicht, die darin beſteht, den Krieg und die Blockade mit aller Macht aufrecht zu erhalten bis Deutſchland einſieht, daß es die Bedingungen ſeiner Feinde an⸗ nehmen muß. Bern, 17. Juli,(WTB. Nichtamtlich.) Varenne erklärt in Lheure: Bethmann war ein Kriegskanzler. Er mußte in dem Augenblick gehen, wo Deutſchland den Frieden braucht. Er hat im Innern nicht mehr genügend Kredit, um den Kaiſer gegen die Forderungen ſeines Volkes zu ſchützen. Gegenüber dem Mes⸗ lande konnte er Deutſchland gegen die von der ganzen Welt erhobe⸗ nen Anklagen nicht mehr verteidigen. Lauterne erklärt: Eines ſei 40 ſicher, Deutſchland ſtehe am Vorabend des Bankerotts und ſuche einen Konkursberwalter. Frankreich könne ſich freuen, über das was in Berlin borgeht. Jür den Frieden. Wien, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Anläßlich des Abſchluß der Arbeiten des Abgeordnetenhauſes, deſſen Ausſchüſſe jedoch weiter tagen werden, heben die Blätter die vom Abgeordnetenhaus geleiſtete Arbeit hervor und erklüren, das Volkshaus hätte nicht würdiger und beſſer ſeine Tätigkeit krönen können als dies in der Schlußrede des Dr. Groß Helcbthen iſt, die in einer feierlichen undgebung der Vertreter des Volkes für den Frieden ausklang, 99216 den Frieden, wie er auch in der Entſchließung des deutſchen Reichstages mit feſten Strichen gezeichnet iſt. die Kabinettskriſe in Hrankreich. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel., 3..) Nach der Züricher Poſt berichtet Nouvelliſte de Lyon, daß man am heutigen Dienstag mit einem großen parlamentariſchen Zwiſchenfall in der I F Rrehen Kammer rechnet, den der Abgeordnete Renaudel herbeiführen will dadurch, daß er die Forderung ſtellen wird, den Bericht des Abgeordneten Thomſen über die Anträge auf Aenderung der Verfaſſung auf die Tagesordnung zu ſetzen. Angriff engliſcher Serſtörer auf deutſche Frachtdampfer. Dimolden, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Nie⸗ derländiſchen Telegraphenagentur. Fünf deutſche Fracht⸗ dampfer, die von Rotterdam abgefahren waren, wurden während der Nacht bei Egmond von 3 engliſchen Zer⸗ ſtörern angegrifffen. 3 Dampfer ſind auf der Flucht auf den Strand gelaufen, von welchen einer durch Granaten in Brand geſchoſſen wurde, während die 2 übrigen von den Engländern er⸗ beutet wurden. Dimoiden, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amtlich wird verlautet: Es ſteht noch garnicht feſt, daß der Angriff bezw. die Verfolgung innerhalb der nieberländiſchen Hoheitsgewäſſer ſtattgefunden hat. Alch Zeitungen wollen wiſſen, daß es mindeſtens 4 Meilen entfernt von der Küſte geſchehen iſt. Eine Unterſuchung iſt von der Marine⸗ behörde in Nieuwe Diep eingeleitet worden. Amſterdam, 17. Juli.(W7B. Nichtamtlich.) Meldung der Niederländiſchen Telegraphenagentur. Seit Samstag haben ins⸗ geſamt 3 Zülge von deutſchen en de Rotterdam verlaſſen. Vom erſten Zug, der aus 3 Schiffen beſtand, ſtrandete eines bei andvoorde, 2 kamen durch. Von dem 2. Zug von 10 Schiffen ehrte eines zurück. 4 wurden von den Engländern in den Grund gebohrt, 3 liefen auf Strand, 2 von ihnen brennend, 2 wurden von den Engländern erbeutet. Der 3. Zug von 3 Schiffen iſt wahrſchein⸗ lich zurückgekehrt. Beklin, 17, Jult.(Bon unſ. Berl. Bülro.) Nach Meldungen der hötländiſchen Blätter ſind die deutſchen 2 euge innerhalb der holländiſchen Hoheitsgewäſ⸗ er angegriffen worden. Genaue Einzelheiten über den Her⸗ gang des Ueberfalles noch. Berlin, 17. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ meldei aus Rotterdam: Das Holländiſche Korreſpondenz⸗Büro meldet, 2. Seite. Nr. 328. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Aben⸗Ausgabe.) Dienstag, den 17. Juli 1911. daß der Angriff des engliſchen Zerſtörers gegen deutſche Handels⸗ ſchiffe innerhalh der holländiſchen Hoheitsgewäſſer ſtattgefunden habe. Unter den 30 Gerctteten der geſtrandeten Schiffe„Ladinia“ und „Renate Leonhardt“ ſind mehrere verletzt; bisher wurden zwei Tote geborgen, wahrſcheinlich iſt die Zahl der Opfer viel größer. Berlin, 17. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ meldet aus Amſterdam: Das halbamtliche Haager Korreſpondenz⸗Büro mel⸗ det, daß nach den eingelaufenen Berichten der Ueberfall innerhalb der holländiſchen Hoheitsgewäſſer geſchah. Eine amtliche Unterſuch⸗ ung iſt angeordnet. Aus Muuiden wird berichtet, daß der deutſche Dampfer„Ladi⸗ nia“ eingeſchleppt wurde, der brennend im Innenraum von der Mannſchaft verlaſſen und von—7 Granaten getroffen, wovon noch eine an Bord gefunden wurde. Hierzu bemerkt die„V..“: Die empörende Beſchießung deut⸗ ſcher Schiffe innerhalb der ſkandinaviſchen Hoheitsgewäſſer ſchließt ſich der ſchweren Beſchießung deutſcher Schiffe in hollän⸗ diſchen Gewäſſern durch die Engländer würdig an, ſie zeugt erneut, daß unſer erbittertſter Gegner kaltblütig und bewußt jede⸗ Recht, jeden Brauch des Völkerrechtes mißachtet und verletzt, wie es ſeine Intereſſen erfordern. Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. 3 melder aus Amſterdam: Ueber die Beſchießung der deutſchen Dampfer bei Bergen am See berichtet der Dtrektor des Hotels „Naſſau in Bergen“, daß er gegen 7 Uhr morgens durch heftige⸗ Schießen geweckt wurde. Nördlich von Bergen am See etwa—500 Meilen von der Küſte entfernt ſah er ein Schiff auf Strand ſitzen, etwas weiter lag ein zweiter Dampfer ebenfalls feſt. Ungefähr 14 große engliſche Zerſtörer waren in der Nähe und ſchoſſen auf die beiden Schiffe. Nach geraumer Zeit verſchwand der größte Teil dieſer Zerſtörer nordwärts, nur zwei blieben zurück und beſchoſſen den erſtgenannten Dampfer unaufhörlich, auch als die deutſche Beſatzung im Begriffe war die Boote zu beſteigen, womit ſie nach Bergen am See kamen. Der Augenzeuge ſagte, daß nach ſeiner Schätzung die engliſchen Fahrzeuge innerhalb der holländiſchen Hoheitsgewäſſer ſich beſanden, mehrere Granaten fielen in die Nähe von Bergen am See. Die deutſchen Schiffen waren von Rotterdam nach Dänemark unterwegs. Gegen 9 Uhr verſchwanden alle engliſchen Zerſtörer, die ſich wieder bei Bergen am See zuſammengefunden hatten, in ſüdweſtlicher Richtung und bald darauf tauchte ein holländiſcher Kreuzer und 0 zwei holländiſche Torpedoboote auf. 5 die feindlichen Heeresberichte. Der franzöſiſche Bericht. Paris, 17. Juli.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 16. nachmittags: Zwiſchen Somme Feinde eine Reihe von ſtarken Handſtreichen aus, denen Geſchützfeuer voxangegangen war. 3 Angriffe ſüdöſtlich von St. Quentin und weſt⸗ lich von Allemand ſcheiterten in unſerem Feuer. Südöſtlich von Corbeny griffen mehrere Angriffsabteilungen unſere kleinen Poſten an. Nach einem ſehr lebhaften Kampf wurde der Feind vollſtändig abgewieſen. Wir machten einige Fortſchritte ſüdlich von Ailles und machten Gefangene. In der Champagne ſetzten die Deut⸗ ſchen nach einer ſehr heftigen Beſchießung in der Gegend des Hoch⸗ berges und des Petonberges(Pöhlberg) ſtarke Kräfte zu m den viele Feinde getötet. Sturm gegen die Stellungen an, die wir am 14. Juli eroberten. Unſere Truppen leiſteten beharrlichen und tatkräftigen Widerſtand und waren unbezwingbar für den an Zahl ſtark überlegenen Feind. Am Pöhlberg blieb eine feindliche Streife ergebnislos. Der An⸗ greifer, welcher ſehr ſchwere Berluſte erlitt, erreichte unſere Stellungen nicht. Am Hochberg entwickelte ſich ein erbitterter Kampf, der die ganze Nacht anbauerte. Der Feind, dem es zuerſt glückte, einen größeren Teil des eroberten Geländes zurückzugewinnen, wurde durch glänzenden Gegenangriff unſerer Truppen zurückgeſchlagen. Bis dieſer Stunde blieben lediglich einige Grabenſtücke in ſeiner Hand. Engliſcher Heeresbericht vom 16. Juli nachmitiags. Feindliche Vorſtöße während der Nacht nordweſtlich von Fontaine⸗ les⸗Erpiſilles und in der Umgegend von Armentieres wurden mit Verluſten für den Gegner zurückgeſchlagen. Wir unternahmen eine erfolgreiche Streife in der Gegend von Opyy und machten dabei einige Gefangene. London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 16. Juli abends: Erfolgreiche Streifen wurden am frühen Morgen öſtlich von Formelles unternommen. Unſere Linie rückte leicht öſtlich Meſſines vor. Die feindliche Artillerie zeigte eine erhöhte Tätigkeit ſüböſtlich von Lens und in der Nachbarſchaft von Armen⸗ tieres. 8 deutſche Flugzeuge wurden geſtern niedergebracht und 3 der unfrigen werden vermißt. Engliſcher Bericht au⸗ Aegyyten. London, 17. Juli.(W7B. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht aus Aegypten: Die Lage in Aegypten iſt unverändert. Die feindlichen Linien nahe dem Meere wurden in der Nacht vom 14.—15. Juli er⸗ folgreich angegriffen. Die angreifenden Abteilungen brachten 19 Ge⸗ fangene, 1 Maſchinengewehr und 16 Gewehre zurück, außerdem wur⸗ Der Geſamtverluſt des Feindes wird auf über 100 Mann geſchätzt. Unſer Verluſt betrug insgeſamt 12 Mann. Die Volksernährung. Berlin, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Im Nahrungsmittel⸗ ausſchuß des deutſchen Städtetages wurde heute zunächſt gefordert, daß die Maßnahmen zur Erfaſſung der Milch auf dem Lande verſtärkt würden. Eine weitere Erhöhung der Milch⸗ preiſe erſcheint mit Rückſicht auf die Verbraucher ausgeſchloſ⸗ ſen. Ueberdies dürfte die Milcherzeugung umſo wirkſamer geſtei⸗ gert werden, ſe mehr an dem Beſtreben der allmählichen Herab⸗ ſetzung, des Milchpreiſes feſtgehalten wird. Was die Ob ſt⸗ und Ge⸗ müſefrage Drerrn und Aiſne führten die Arbeitszeit. t 50 prücht die ungeheuerliche Steigerung der Baukoſten. Holz ſoll aus! angeht, ſo muß einmal das gewählte Syſtem tatkräf⸗ ſtaatlich abgegeben, ſher beim tig durchgeſührt werden. Dazu gehört die Verhinderung der Aus⸗ fuͤhrverbote. Die Erfaſſung auf dem Lande iſt durch die Verſtärkung der Sammelſteltien zu verbeſſern. Auf die Erfüllung der Lieferungs⸗ verträge iſt nachdruͤcklich hinzuwirken. Für Dörrobſt, andere Obſt⸗ und Gemüſefabrikate-müſſen tunlichſt ſofort Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden. Gegen das Verfüttern von Brolgetreide. Zur wirkſamen Erfaſſung der Geireidevorräte beim Erzeuger, namentlich zur Verhinderung des Perfütterns von Brotgetreide hat der Präſident des Kriegsernährungsamts bei den Bundesregierungen angeregt, daß es nützlich wäre, wenn das Getreide beim Dreſchen an der Maſchine durch Vertrauensleute ſofort gewogen würde. Ein Kommunalverband, welcher bereits in dieſer Weiſe vorgegangen iſt, hat ſehr günſtige Erfahrungen gemacht. Sollte dieſe Anregung auf fruchtbaren Voden fallen, indem die Zundesregierungen für die Kom⸗ munalverbände ihrer Staatsgebiete derartige Anordnungen ergehen laſſen würden, ſo könnte dadurch dem unerlaubten Verfüttern von Getreide wirkſam entgegengetreten werden, abgeſehen von dem weiteren Vorteil der Ergänzung der oft unſicheren Beſtandaufnahme. Beſtimmungen für zur Arbeit entlaſſene Heeresangehörige Den Familien oder ſonſtigen Angehörigen von zur Arbeits⸗ leiſtung in beſtimmten Betrieben entlaſſenen Heeresangehörigen, deren Arbeitsverdienſt ſich niedriger ſtellt, als ihre früheren mili⸗ täriſchen Bezüge nebſt den Familienunterſtützungen, wird bekanntlich vom Reiche zum Ausgleich verringerter Einnahmen eine Unter⸗ ſtützung gewährt. Die techniſche Durchführung der ergangenen Be⸗ ſtimmungen iſt in einem Rundſchreiben des Reichskanzlers(Reichs⸗ amt des Innern) an die Bundesregierungen vom 9. Januar 1917 geregelt. In der Praxis hat ſich herausgeſtellt, daß gewiſſe Einzel⸗ fragen durch das erwähnte Rundſchreiben noch nicht zweifelsfrei geklärt ſind. Der Reichskanzler(Reichsamt des Innern) hat daher am 24. Mai 1917 ein zweites Rundſchreiben an die Bundesregie⸗ rungen erlaſſen. Es beſtimmt insbeſondere folgendes: Als Arbeitsperdienſt ſoll eniweder der tatſächliche oder — wo dies nicht angängig erſcheint— ein Betrag angenommen wer⸗ den wie er bei der für den Betreffenden nach der Art ſeiner Be⸗ ſchäftigung üblichen Arbeitszeit und bei normaler Arbeitsleiſtung all⸗ gemein verdient wird. Verdienſt für Sonntags⸗ und Ueberſchichten iſt in Rechnung zu ſtellen, ſoweit er gewöhnlich von Arbeitern der fraglichen Art in dem betreffenden Betriebe erzielt zu werden pflegt. Dauernde Lohnveränderungen nach unten oder oben ſind ſtets zu berückſichtigen. In Krankheitsfällen iſt den Familien der Ausfall zu erſtatten, den ſie an ihrem Einkommen(Löhnung, freier Verpflegung, Familienunterſtützung uſw.) vor Einſtellung des Hee⸗ respflichtigen in die Arbeit gehabt haben. Etwaige Verpflegung de⸗ Heerespflichtigen im Krankenhauſe hat bei Berechnung der Aus⸗ gleichsunterſtützung Verückſichtigung zu finden. Auch bei Unfällen wird die Ausgleichsunterſtützung bis zur Zahlung etwaiger Unfall⸗ rente gewährt. Die Unfallrente wird für die gewährten Aus⸗ in Anſpruch genommen. Bei unfreiwilliger rbeitsunterhrechung wird ebenfalls ein dem früheren Einkommen vor Einſtellung in die Arbeit(Familienunterſtüt ung, militäriſche Löhnung, freie Beköſtigung uſw.) entſprechender Aus⸗ gleichbetrag bewilligt. Der Ausgleich iſt auch den zur landwirtſchaft⸗ lichen Arbeit entlaſſenen Heerespflichtigen zu gewähren, wenn die Entlaſſung nicht zur Beſchäftigung im eigenen Betriebe erfolgt. Hat der zur Arbeit entlaſſene Heerespflichtige für etwaige An⸗ ſtaltspflege von Familienangehörigen Koſten auf⸗ zubringen, die während der militäriſchen Dienſtleiſtung der Liefe⸗ rungsverband getragen hatte ſo ſind dieſe Koſten dem früheren Einkommen als Familienunterſtützung zuzurechnen. Die Ausgleichs⸗ unterſtützung erhalten nur zur Arbeit entlaſſene, nicht zur Ar⸗ beitsleiſtung beurlaubte oder kommandierte Mannſchaf⸗ ten. Die Angehörigen der letzteren beziehen im Falle der Bedürftig⸗ keit die Familienunterſtützung. Für nach der Entlaſſung zur Arbeit geborene Kinder wird die Familienunterſtützung, die ſie bei fortdauernder militäriſcher Dienſtleiſtung des Vaters erhalten haben würden, dem früheren Einkommen zugerechnet. Zur Arbeits⸗ leiſtung entlaͤſſenes Perſonal der freiwilligen Kranken⸗ pflege hat Anſpruch auf die Ausgleichsunterſtütung. Kranken⸗ hauskoſten, ſowie Koſten für ärztliche Behandlung, Arzneien, Beerdigungen uſw., die den Angehörigen zur Arbeit Entlaſſe⸗ ner bei Verbleiben im Felde gewährt worden wären, ſind bei Er⸗ mittlung des Ausgleiches dem früheren Einkommen e die Aufgaben der Wohnungsfürſorge in Baden. oc. Offenburg, 16. Juli. In ſeinem auf der hier abgehaltenen Hauptverſammlung des Bad. Landeswohnungs⸗ vereins gehaltenen Vortrag über die Aufgaben und Ziele des Landeswohnungsvereins führte der Vor⸗ ſitzende Exz. Dr. Lewald u. a. aus: Bevölkerungspolitiſche Auf⸗ gaben und der Gedanke der Kriegerheimſtätten haben die Woh⸗ nungsfrage in den Mittelpunkt des Intereſſes geſtellt. Der nach Friedensſchluß namentlich in Großſtädten und Induſtrieplätzen zu erwartende Wohnungsmangel fordert eine umfaſſende Neubautätig⸗ keit nach dem Krieg. Staat, Gemeinden und Stiftungen ſollten dafür Gelände zur Verfügung ſtellen. Reichsgeſetzliche Neuregelung des Erbbaurechtes, Anwendung des badiſchen Enteignungsrechts für den gemeinnützigen Wohnungsbau ſind zu erſtreben, Grundbedingungen für die Durchführung einer weiträumigen Siedlungspolitik ſind die Verbilligung und Verbeſſerung des Vorortver⸗ kehrs und die allgemeine Einführung der durch⸗ Eine beſondere Beachtung bean⸗ en und Gemeindeverwaltungen billig * rr nach Deutſchland Friedensſchluß verfügbare Heeresvorrat an Bauſtoffen zur Verfüͤ⸗ gung geſtellt und nötigenfalls durch Höchſtpreiſe eine Herabſetzung der Bauſtoffpreiſe erzwungen werden. Bei der Aufſtellung von Ortsbauplänen iſt zur Erſparung unnötiger Koſten auf die Unter⸗ ſcheidung von Wohn⸗ und Verkehrsſtraßen Rückſicht zu nehmen. Reich, Einzelſtaat, Gemeinden, Sparkaſſen und Krankenkaſſen ſollen noch mehr als bisher der gemeinnützigen Bautätigkeit ihre Gelder zur Verfügung ſtellen. Inſonderheit forderte der Redner eine ſtaatliche Hypothekenverſicherungskaſſe zur Be⸗ ſchaffung zweiter Hypotheken. Zur zweckmäßigen Verteilung der vorhandenen Wohnungen fordert der Landeswohnungsverein die Einführung ſtädtiſcher Wohnungsnachweiſe mit Melde⸗ zwang. Der Ausbau der Wohnungsaufſicht und ⸗Pflege durch An⸗ ſtellung ſozial geſchulter Frauen wird dringend befürwortet. Ganz beſonders wichtig iſt ferner die Fürſorge für kinderreiche Fa⸗ milien, welche durch die Einführung einer Reichswohn⸗ verſicherung gefördert werden kann.— die großzügigen Aus⸗ führungen fanden die lebhafte Zuſtimmung der Verſammlung. Letzte Meisungen. Der Kanzlerwechſel. Bern, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Zu der Ernennung des Reichskanzlers Dr. Michaelis führt der„Bund“ aus: An Ver⸗ trauen ſehlt es dem neuen Manne nicht, ganz beſonders nicht bei denen, die durch ihn dem deutſchen Staatsſchiff die Richtung geben wollen. Michaelis ſteht an der Schwelle einer neuen Zeit, die ihre Prägung im Zeichen der Demokratiſierung des politiſchen Lebens erhält. Michaelis kann der Reichskanzler des deutſchen Volkes werden. Er kann der Schöpfer jenes neuen Deutſchland werden, das in langen Friedensjahren erſehnt wurde und nun unter den Schritten de⸗ Weltkrieges in heißem innerem Ringen erſtritten werden ſoll Wenn dieſes Ziel erreicht wird, ſo haben wir in unſerem Lande alle Ver⸗ anlaſſung, uns darüber zu freuen, bedeutet es doch einen neuen Sieg der Grundſätze, unter denen wir leben und arbeiten. „Journal“ ſchreibt: Auf einen Bürokraten folgt ein Demokrat auf einen Politiker, der zwiſchen zwei Meſſern zu kreuzen gewohnt war, einer ſeiner Schüler. Weiter betont das„Journal, man habe Bethmann⸗Hollweg fallen laſſen und durch einen Mann erſetzt, der weniger mit der linken verbunden iſt und fähig ſein werde, da⸗ zu erwartende Spiel fortzuſetzen. Die Initiative gelange wieder an die Regierung, während Bethmann⸗Hollweg im Begriffe geſianden hätte, ſich vom Reichstag das Programm aufzwingen zu laſſen. Die Rollen ſeien vertauſcht und die Regierung ergriffe das Steuer wieder. Die ruſſiſche Offenſive. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölhiſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Der Siegesjubel der erſten Tage der ruſſiſchen Offenſive iſt in den hier eingetroffenen Zeitungen, die am 6. ds. Mts. datiert ſind, einer ängſtlichen Zurückhaltung gewichen. Die Fragen der inneren Politik und ihre ſchwere Beſorgnis überwiegen und Er⸗ örterungen zeigen immer deutlicher, daß bei rechtzeitiger Gegen⸗ wirkung der Rückfall umſo ſtärker werden kann und die mit ſo vieler Prahlerei eingeleitete Offenſive wird dem Auflöſungsprozeß immer mehr in die Arme getrieben. Nowoje Wremja ſucht vergebens nach Gründen, die die Hoff⸗ nung der Ruſſen hebt und führt Beiſpiele der bruſſilowſchen Offen⸗ ſive an, deren Erfolge ſie zur Rechtfertigung heranzieht. Der Kerenski naheſtehende„Dien“ ſtellt feſt, daß nun, wo der Kampf um die Miniſteriums bedrohe. Macht im Innern von rechts und links eingeſetzt haben, die Bolſche⸗ wicki die ſchwache Regierung täglich mit der Auflöfung des jetzigen Der ausgelöſchte Offenſiogeiſt. 8 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Züricher Poſt“ berichtet aus Paris: In der„Victoire“ ſchreibt Hervé: Unſere blöckenden Pazifiſten haben im Lande Zweifel und Demoraliſation geſät. Sie haben ſo mitgearbeitet, daß ſie eine Menge Leute davon überzeugt haben, der Sieg durch die Waffen ſei un⸗ möglich, ſodaß ſie ſchon am Abend des erſten Tags der großen Offen⸗ ſive lächerlich übertriebene Ziffern über die franzöſiſchen Verluſte in die Oeffentlichkeit hinauspoſaunten. Sie haben auf dieſe Weiſe bei unſeren Führern und Soldaten auf einige Zeit den Offenſivgeiſt aus⸗ gelöſcht.—— Milde Wucherjnſtiz. .⸗Gladbach, 16. Juli. Die Strafkammer verurteilte den Händler Franz Fueſers aus Dülken, der mehrere hundert Zentner be⸗ ſchlagnahmtes Getreide bei den Landwirten aufkaufte und dieſe mit beträchtlichem Gewinn weiterverkaufte, zu 3000/ Geldͤſtrafe. Zwei Dülkener Metzger, die ihm hierbei Mithilfe leiſteten, wurden zu je 800/ Geldſtrafe, und eine Landwirtsfrau, die ihm Getreide verkauft hatte, zu 400 Geldſtrafe verurteilt. Großer Brand in Drontheim. Drontheim, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Geſtern brach in einem hieſigen engliſch⸗ruſſiſchen Tranſitgutlager Feuer aus, das ſich raſch ausdehnte und auch das Zollgebäude einäſcherte. Der Schaden beträgt etwa 50 Millionen Kronen. * Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Zeitungsvertreter haben heute früh Berlin verlaſſen und begeben ſich zunächſt nach Leipzig. Sie wurden auf der Reiſe von Dr. Feldmann begleitet. 80⁰ 8 Aus dͤer Weſtchampagne. 8 Von Kriegsberichterſtatter hermann Kaiſch. 6 Kriegs⸗Preſſe⸗Quartier Weſt, 14. Juli 1917. Die alte Römerſtraße, die von Reims oſtwärts nach den Ar⸗ gonnen führt, wird im Norden von einem ſtarkbewaldeten Höhenzug begleitet, auf deſſen Hängen ſich die ſchwerſten Kämpfe der diesjäh⸗ rigen franzöſiſchen Offenſive abrollten, Kämpfe, die wie die Verhand⸗ lungen des franzöſiſchen Parlaments dartun, außergewöhnlich ver⸗ luſtreich und, wie wir wiſſen, völlig ergebnislos verliefen; denn der Zweck, die deutſche Front hi er zu durchſtoßen, gelang ebenſowenig * wie bisher an anderen Frontabſchnitten, wo die Feinde es hoffen und verſuchten und die Verluſte waren deshalb ſo ungeheuerlich, weil der General Nivelle es einmal mit der Maſſenaufopferung ſeiner Leute nach ruſſiſchem Muſter verſuchte und die dichten Maſſen der anſtürmenden Franzoſen in das vernichtende Feuer unſerer kalt⸗ blütig ausharrenden Infanterie und das ſichere Sperrſeuer unſerer Artillerie gerieten. Die Höhen, deren Namen in aller Munde ſind, liegen von Oſt nach Weſt als Pöhl⸗Keilberg ſüdl. Moronvillers, etwas weiter weſt⸗ lich als Ober⸗ und Unter Bärenburg, Hochberg, Luginsland und Cornilletberg als deutlich erkennbare Kuppen einer faſt ununter⸗ brochen ſich ⸗hinziehenden Höhe vor unſerem Auge. Aber was iſt inzwiſchen aus den Waldbergen geworden! Beſonders der Bären⸗ burg erinnere ich mich von einem früheren Beſuche; ein ſchluchten⸗ reicher, teils ſtark bewaldeter, teils mit weiten Flächen grünender 3 mäthüiger weſtfäliſcher Müsketier, deſſen muntere Augen mit unver⸗ — u auf dem„Zivil Wieſen bedeckter Berg. Heute— iſt die ganze lange Bergkette Mehl zermürbte Maſſe, die durch die Beſtandteile— Lehm eine zu und Kreide etwa die Farbe eines Gemiſches von Zucker und Zimmt angenommen hat. Und Meter für Meter die rieſigen Pockennarben, die die Ganaten hineinſchlugen. Und ſchlagen! Denn kein Augen⸗ blick vergeht, wo nicht eine wirbelnde Oualmwolke ſich da und dort erhebt— zu Turmhöhe aufſchießt— allmählich verweht— während neue das Spiel von Neuem beginnen. Im Grund ſieht man noch die Beſenſtielartigen Reſte einiger Waldſtücke, den Horizont be⸗ grenzen die dichtbewaldeten Höhen, die Reims umziehen. Auf dem Wege zur Front, in dem Orte wo jetzt die Eiſenbahn endet, ſuche ich nach einer Fahrgelegenheit, um an den Ort meiner Beſtimmung zu einem Feldartillerie⸗Regiment zu kommen. Ein haſten, ſagt mir allerding⸗ Hahe er ein Wägelchen mit einem Kanonier des gefuchten Regimenke mächtig reingefunkt.“ Als ich ihm darauf erwiderte, ich ſei Kriegs⸗ berichterſtatter urid ob er denn glaube, daß wir unſere Berichte weit hinter der Front verfaßten, ſah er mich kopfſchüttelnd an und äußerte nur immer ein und dasſelbe:„Junge,— Junge— Junge“. Wohl 40 Jahre war er jünger als ich und mit einem luſtigen Gruß ſchied ich von ihm. Es iſt kein Zufall geweſen, daß mir der Rieſe mit den Kinderaugen ſo aufgefallen war, ein paar Tage ſpäter ſollte ich es erfahren. Auf dem Rückweg aus der vorderſten Stellung des Regts. Hacketäuer⸗Reſerve kam ich an ein ſehr behagliches Wald⸗ lager, wo ein Bataillon des Regts. in Ruhe lag. In einer Laube feierte ein junger Leutnant mit ſeinen Kameraden bei einer Erd⸗ beerbole das eben verliehene E. K. I.— Erdbeeren wachſen hier ſo maſſenhaft, daß jedermann ſie ſich als Marmelade auf das Kom⸗ misbrot ſtreichen kann— dann ſpielte die Regimentsmuſik, die Offiziere traten zu den die Kapelle dicht umringenden Mannſchaften. Wie begierig und ſtill die Leute, in deren Ohren noch das Krachen der Granaten und Minen nachhallen mußte, den Rhythmen und Me⸗ lodien ernſter Muſik lauſchten! Wenn es keine Militärmuſik gäbe, ſie müßte jetzt erfunden werden; wie ſollte es ſonſt möglich ſein, die Kämpfer für einige Zeit ganz aus dem grauſigen Kriege fort⸗ zuführen, andere Stimmungen auszulöſen anſtatt der Gedanken an eigene Verteidigung und Tod des Angreifers! Zum Schluß des Konzerts erklang auf allgemeines Verlangen der Hacketäuer“; die Töne hatten ihre Schuldigkeit getan, die ſchweren Tage waren ver⸗ geſſen, die Fröhlichkeit des Rheinländers brach durch. Mit lachenden Mienen ſaugen ſie alle den Refrain von dem„Haud de veel to gaud,“ und plötzlich ſprang ein Mann, der wohl als beſonderer Spaßmacher einer Art Narrenfreiheit genießt, in den Kreis, der Muſikmeiſter über⸗ gab ihm ſeinen Takiſtock und unter dirigierte jezt der Mann weiter: zuerſt in köſtlicher Weiſe den Kapellmeiſter kopierend, dann allmählich in einen aus langſamen Schritt und Matroſentanz gemiſchten Tanz übergehend ſchließlich einen fingierten Ringkampf aufführend. azwiſchen wurden aber immer einige Texte richtig dirigiert. Die allgemeine Fröhlichkeit ließ jetzt auch den Bataillonsführer nicht ruhen, ein tüchtiger Trom⸗ melvirtuoſe ergriff er die Trommel und ſchmetterte ſeine Wirbel in den Hacketäuer hinein.— So friedlich die Szene mich umgab— die waffenloſen, ſingenden, lachenden Leute in dem ſommerlich rünenden Wald— ein ſo eindrucksvolles kriegeriſches Bild war ſte doch: Kriegsvolk, richtiges Kriegsvolk mit ſelnen Führern nach 3— Kampfe geſchaart um die Klänge des Marſches, den es aus er verteidigten Heimal at mitbrachte und unter deſſen Klängen es geſehen, aber fügt er hinzu, was wollen Sie denn in M.? da wird dem Jubel des ganzen Kreiſes einſt in die Heimat einziehen wird. Als alles auseinander lief, ſtieß ich wieder auf meinen Freund, den rieſigen Weſtfalen. Wieder fragte er, ob ich vorne geweſen ſei, und als ich lachend bejahte und hinzufügte, daß mich ſogar ſein Oberſt dahin geführt habe, wo die Patrouille unternommen wuͤrde, kam wieder das„Junge, Junge, Junge“ aus ſeinem Munde. Dann fragte mich ein Leutnant, woher ich den Musketier Honnef kenne? Ich erzählte von meiner zufälligen Begegnung in M.“ Es iſt auch ein famoſer Menſch, dieſer Honnef, ſagte der Kompagnieführer. Neulich hat er, als wir wegen plötzlich einſetzender ſtarker Beſchießung unſer Quartier ſchleunigſt räumen mußten, ohne jeden Befehl aus eigenem Antriebe aus der zuſammen⸗ ſtürzenden Kirche von., alle Altargeräte und die Meßgewänder gerettet und freudeſtrahlend in einer großen Kiſte angebracht, wäh⸗ rend alle nur darauf bedacht waren ſich und ihre Habſeligkeiten zu bergen. Als er erfuhr, daß die Sachen glücklich geborgen ſeien, war der Mann ganz glückſelig.“— Auf dem Wege zur Front. Von zwei Meldern begleitet durch⸗ wandere ich das Gebiet unſerer Artillerte. Den Weg könnte man zur Not allein finden, aber die Gefahren des Weges kennen nur Leute, die ihn täglich gehen. Denn es iſt die Zeit, in der die feindliche Artillerie die unſrige zu beſchießen beginnt; dann heißt es rechts oder links abſchwenken, will man nicht geradenwegs ins Feuer hineinlaufen. Auf freier Ebene, da wo ein ſtark begangener Fuß⸗ pfad den ausgefahrenen Kolonnenweg kreuzt, bleiben Leute plötzlich ſtehen und blicken wie ſuchend nach vorn. Richtig, einige Augen⸗ blicke ſpäter kamen genau in der Richtung, die wir eingeſchlagen hatten, die erſten Granaten angeſauſt.„Die gewöhnliche Geſchichte ſagt der Melder, ſie ſuchen da eine Batterie, wir müſſen jetzt ſcharf rechts umbiegen.“ Die Wanderung geht jetzt abſeits vom Wege durch ſehr hohes Gras in weſtlicher Richtung. Vor uns erhebt ſich in zwei ſcharf geſchiedenen Höhen der Berrublock mit dem niedri⸗ geren vorgelagerten Fort Nogent'Abbeſſe und dem höheren nörd⸗ lichen Vitry les Reims, halbwegs erkennt man das Dorf Berru. Merkwürdigerweiſe ſind wir plötzlich von einem dichten Schwarm von Schwalben umflattert, obgleich ſtundenweit keine bewohnte Ortſchaft vorhanden ſein kann, wo ſie niſten könnten. Die Tierchen flogen oft ſo dicht um uns herum, daß man befürchten konnte, ſie durch eine plötzliche Handbewegung zu verletzen. Mir wurde der Grund dieſer anmutigen Begleitung bald klar: zahlloſe Inſekten, Schmetterlinge, Glasflügler, Motten, die der trüben, ſchweren etwas regneriſchen Luft wegen an der Unterſeite der Pf Schutz und Ruhe geſucht hatten, wurden durch uns eſcheucht, * 9 76 N* 3*3** N 6 SS SS Die türkiſchen — ———• ⁵ S— 2. S Serr ———— — „Dienstag, den 17 Juli 1917. MRannheimer General⸗Anzeiger.(Abeno⸗Ausgabe.) Nr. 328. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Betriebsaufſeher Sao Kapv in Mannheim die ſilberne Verdienſtmedaille 3 Militäriſche Beförderung. Kriegsfreiwilliger Richard Luz, Netteber des Eiſernen Kreuzes, ſowie der Württembergiſchen Tapfer⸗ 888 medaille, wurde zum Unteroffizier befördert. Luz, kürzlich zum eiten Male ſchwer verwundet, iſt der Sohn des Kaufmanns „Lus aus Nagold. Aufzerordentliche Dienſtprüfung für gehrer. Nächſten Montag, ſemi 23. Juli und Dienstag, den 24. Juli findet an den Lehrer⸗ Karlsruhe Il und Freiburg eine außerordentliche zurzen tt v rütfung für diejenigen Volksſchulkandidaten ſtatt, die dienft im Heere ſtehen und noch keine Gelegenheit zur Ablegung des Aueſ amens hatten Die Prüfungsfächer erſtrecken ſich auf Deutſch 9 fſatz), Religion, Methodik, Pädagogik und Muſik. Es werden 3 200 Kandidaten zur Ablegung dieſer Prüfung erſcheinen. Hülfsdi Gewerbliche Betriebszählung. Auf Grund des§ 17 des He 8 Slaeſer hat das Kriegsamt im Einvernehmen mit dem Staatsſekretär des Innern und nach grundſätzlicher Zuſtim⸗ einers des Herrn Staatsſekretärs des Reichsſchatzamtes die Vornahme Jabl. gewerblichen Betriebszählung angeordnet. Die Ebunh ſoll den Stand des deuſchen Gewerbes um die Jeit de⸗ rie uguſt 1917, in einigen Punkten verglichen mit dem Stand vor Stalffeesbruch, erfaſſen. Leitung und Aufbereitung ſollen der ſch iſtiſchen Abteilung der dem Kriegsamt unterſtehenden Wiſſen⸗ Wietichen Kommiſſion des Kriegsminiſteriums, die Verteilung und edereinſammlung der Erhebungsformulare den Landräten(Ober⸗ obliegen rn uſw.),(Guts⸗) Vorſtehern Anſer Lehrerinnenſeminar erfreut ſich, ſo ſchreibt man uns, 0 Anfang an des ſtärkſten Beſuchs. Wenn eine Schule hier nötig 9— ſo war es dieſes Seminar. Der Kampf ums Daſein wird 8 ſchwerer, für den einzelnen wie für die Famiſien, beſonders ſ0 für die jungen Mädchen, und der Krieg hat die Lage und Aus⸗ Mde, noch mehr verſchlechtert. Unter den Erwerbsmöglichkeiten der adchen nimmt nun der Lehrerinnenberuf eine ganz hervorragende und ung ein. Kein zweiter Beruf iſt ſo der weiblichen Veranlagung halb Beſtimmung angepaßt, wie dieſer. Immer mehr bricht ſich des⸗ Sch auch die Auffaſſung Bahn, daß der Abſchluß einer höheren ind bildung zur Ausübung des Lehr⸗ oder Erzieherberufs befähigen bra berechtigen ſollte. Nicht nur im Staats⸗ oder Gemeindedienſt man immer mehr Kräfte; auch zahlreiche Familien verlangen Dieſe als Erzieherinnen ſtaatlich geprüfte Lehrerinnen. oſer Umſtand veranlaßt uns, den Stadtratsbeſchluß zu bedauern, und fch im Herbſt hier nur ein Seminarkurs gebildet werden ſoll i1 Pöärt, einerlei, wieviele ſich zur Aufnahme melden. Wir erblicken T5 er Beſtimmung, daß unter den Beſtandenen in erſter Linie erſtdter Mannheimer Familien, in zweiter Badnerinnen und dann 0 auswärtige Nichtbadnerinnen aufgenommen werden ſollen, den all 8ig richtigen Mannheimer Ständpunkt. Wenn ſchon nicht einmal kön beſtandenen Mannheimerinnen ſicher auf Aufnahme rechnen N nen, ſo ſoll die Möglichkeit nicht noch durch Auswärtige oder gar gulhtbadnerinnen weiter verringert werden. Aber wir können nicht wubeißen. 00 die Einſchränkung auf einen Kurs beſchloſſen ſich, e. Der Grund, mehr hätten ſpäter auf Anſtellung keine Aus⸗ boniſt nicht durchſchlagend. Man könnte ja jeder Eintretenden 5 vornherein ſagen, daß der Beſuch des Seminars zu keiner Ver⸗ Hi gungspflicht ſeitens des Staates oder der Stadt führe. Aber im uublick auf die Erzieherinnenmöglichkeit und den Wert der Semi⸗ ſollilbildung ſelbſt für ſpäter verheiratete Frauen und Mütter rürman keine ſolchen Schranken ſetzen. Wir hoffen, daß dieſe unde zu einer nochmaligen Prüfung dieſer Seminarfrage und zur ufhebung der engen Beſtimmungen führen. 515 uu Gegen die Hamſterei der Sommerfriſchler. Allen Ermah⸗ de ngen zum Trotz benutzen Kurgäſte vielfach ihren Aufenthalt in — Sommerfriſchen, um Nahrungsmittel zu hamſtern. Das Groß⸗ Beboglich badiſche Bezirksamt in Villingen hat nachſtehende ertkanintmachung erlaſſen:„Kurgäſte und Sommerfriſchler! Ein lutes Wort. Im Großherzogtum Baden iſt es allen Fremden in adt und Land ſtreng verboten, Lebensmitktel ein⸗ aufen. Jede Zuwiderhandlung wird ſchwer beſtraft. hamſtert, muß den Ort und wird der öffent⸗ Wchen Verachtung preisgegeben. Er wird nach dem ſein en des Geſetzes an keinem Ort des Landes mehr aufgenommen; Er Name wird hier und in ſeiner Heimat öffentlich bekannt gemacht. kullblichene Lebensmittel werden abgenommen; die Lebensmittel⸗ werden ihm entzogen.“ Seit, Unſer Heer brauch! Hunde! Wir werden von zuſtändiger —— e um Aufnahme des nachſtehenden Aufrufes erſucht: Da mit fah bei den Truppen bis jetzt verwendeten Hunden ſehr gute Er⸗ höhtengen gemacht wurden, werden jetzt von den Truppen in er⸗ lechem Maße Hunde verlangt. In Betracht kommen zunächſt ſtige, hartgewöhnte, wetterfeſte, wachſame und ſcharfe Hunde. 60 geeignetſten ſind Hunde der 4 Polizeihundraſſen: Airedale⸗ deutſche Schäferhunde, Dobermannpintſcher und Rottweiler. abe Hunde müſſen koſtenfrei zur Verfügung geſtellt werden, ſtehen Nn— ſoweit ſie noch vorhanden— bei Beendigung des Krieges zn Eigentümern wieder zur Verfügung. Erſatz bezw. Vergütung werdeingegangene Hunde wird nicht gemährt. Die Hundeliebhaber ſerden deshalb gebeten, von neuem unſerm Heer Hunde zur Ver⸗ gebung zu ſtellen. Wer bereit iſt, ſeinen Hund unentgeltlich abzu⸗ Samt, wolle unter Angabe von Raſſe, Geſchlecht und Alter bei der Die melſtelle für Wach⸗ und Poſtenhunde in Raſtatt anmelden. Abholung der Hunde erfolgt durch die Sammelſtelle. in Anfall. Ein Kaufmann aus Mannheim glitt Samstag Nacht WHeidel berg auf dem Gehwege vor dem Hauſe Hauptſtr. 6 ſowie den Gemeinde⸗ von aus und ſiel in den Schaukaſten des Ladens. Er zog ſich Schnitt⸗ wunden am Kopfe zu und mußte im Akadem. Krankenhaus ver⸗ bunden werden. Vereinsnachrichten. Der Badiſche Kriegerverein und der Verein der Badeuer zu Berlin hatten am 8. Juli aus Anlaß des 60. Geburtstags des Groß⸗ herzogs die ſich in Groß⸗Berliner Lazaretten befindlichen verwun⸗ deten badiſchen Feldgrauen zu einer Feier in den reſer⸗ vierten Garten des Alten Askanier geladen. Der geräumige, ſchön geſchmückten Garten war überfüllt. Die feldgrauen Gäſte wurden be⸗ wirtet und mit Zigarren und Zigaretten(aus der badiſchen Heimat geſtiftet) reichlich beſchenkt. Der Vorſitzende des Badiſchen Krieger⸗ vereins, Paſſow, begrüßte die Anweſenden, insbeſondere unſere braven Feldgrauen und ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiſer. Die Feſtrede hielt der Badiſche Geſandte Exzellenz Geh. Rat Dr. Nieſer, ausklingend mit einem dreifachen Hoch auf unſeren geliebten Landesfürſten, in welches die anweſenden begeiſtert einſtimm⸗ ten. Während der Feier konzertierte das Berliner Sinfonieorcheſter, ferner wirkten die Schauſpieler Elſer vom Schillertheater mit Vyrträge in badiſchen Mundarten, die Konzertſängerin Frl. Gehrig, beide geborene Karlsruher, ſowie die bekannte Rezitatorin„Tante Malchen“ mit und errangen durch ihre Darbietungen ſtürmiſchen Beifall. Gemeinſame Lieder wurden geſungen. Die Feldgrauen waren ob der ſchönen Stunden im Kreiſe der Landsleute und Kame⸗ raden des Dankes voll und bei Schluß des Feſtes herrſchte nur eine Stimme: Eine ſchöne Geburtstagsfeier unſeres Großherzogs bei den Badenern in Berlin.—6— Sechſte Jahreskonferenz des Evangeliſchen verbandes zur Pflege der weiblichen Jugend in Baden. N. Heidelberg, 16. Juli. Der im Jahre 1910 als Zweig des ganz Deutſchland umfaſſenden„Evangeliſchen Verbandes zur Pflege der weiblichen Jugend Deutſchlands“ gegrün⸗ dete badiſche Verband hielt geſtern und heute hier ſeine Jahres⸗ konferenz ab. Die Tagung wurde am Sonntag nachmittag 3 Uhr in der überfüllten Providenzkirche durch einen Feſtgottesdienſt eröffnet. Von den angeſchloſſenen Ortsgruppen waren außer den 4 Heidelberger Vereinen Mannheim, Neckar au, Schlierbach, Wiesloch, 4 Karlsruher Vereine, Bruchſal, Pforzheim, Rappenau, Henisheim, Helmſtadt, Treſchklingen vertreten. Die Begrüßungs⸗ anſprache hielt Herr Stadtpfarrer Götz⸗Heidelberg, die Feſtpredigt Herr Pfarrer Krapf⸗Freiburg. Chorgeſänge mehrerer Mädchen⸗ vereine verſchönten die Feier. Außerordentlich eindrucksvoll war ein von 300 Mädchen geſungener Chor„Wachet auf“; klangrein und ſchön ſangen der Ev. Mädchenverein Neckarau, der Ev. Jungfrauen⸗ Verein der Stadtmiſſion Mannheim, der Sonntagsverein Wiesloch, die Vereine Heidelberg, Schlierbach und Rappenau. Herr Ober⸗ kirchenrat Sprenger⸗Karlsruhe überbrachte die Grüße der Ober⸗ kirchenbehörde. Der Jahresbericht des Verbandsvorſitzenden, Herrn Pfarrer Bender⸗Treſchklingen, gab ein erfreuliches Bild von dem Wachſen und Gedeihen des Verbandes. Dem Reformationsfeſtjahr trugen die von Herrn Pfarrer Götz zuſammengeſtellten und vorge⸗ tragenen„Lutherworte an die Jugend“ Rechnung. Der außerordent⸗ lich erhebende Gottesdienſt nahm erſt 6 Uhr ſein Ende. Abends fand im evangeliſchen Gemeindeſaal eine Nachfeier mit Chor⸗ geſang und Deklamationen der Heidelberger Vereine ſtatt. Heute vormittag 9 Uhr wurde die ordentliche Mit⸗ gliederverſammlung im Gemeindeſaal durch den Vorſitzen⸗ den, Pfarrer Bender⸗Treſchklingen, eröffnet. Als Vertreter der Oberkirchenbehörde wohnte Oberkirchenrat Sprenger⸗Karlsruhe, als Vertreterin der evang. Frauenvereine für Innere Miſſion Exz. von Marſchall der Verſammlung bei. Nach einer weihevollen Morgenandacht erſtattete die Verbandsjugendpflegerin Fräulein Schluſſer⸗Heidelberg den Geſchäftsbericht über das Jahr Juni 1916—Juli 1917. Der Bericht legte Zeugnis ab von der regen, zielbewußten, umfaſſenden Arbeit, welche von dem Verbande geleiſtet wird in der Pflege der konfirmierten evangeliſchen Jugend. Die Zahl der angeſchloſſenen Vereine iſt von 32 auf 39, die Zahl der Mit⸗ glieder von 1400 auf 1633 geſtiegen. Einige Vereine traten aus oder löſten ſich auf, 10 Vereine traten neu ein, unter ihnen die drei Mannheimer Vereine„Verein der Chriſtuskirche“,„Verein der Lutherkirche“,„Klub der jungen Mädchen“ und die Heidelberger Vereine„Ev. Verein für Hausgehilfinnen“ und der„Konfirmanden⸗ verein der Chriſtuskirche“. Von den Vereinen gehören ein Drittel dem Lande, zwei Drittel den Städten an. Die meiſten Vereine halten ihre Verſammlungen in Schulen, Gemeindeſälen, Pfarrhäu⸗ ſern ab, drei Vereine haben ein eigenes Heim: die„Klubs für junge Mädchen“ in Mannheim und Karlsruhe und der Verein in Bruchſal. 645 Mitglieder ſind über, 988 unter 20 Jahren. Der Verband ſucht der koͤnfirmierten weiblichen Jugend zu dienen durch Weiterführung ihrer chriſtlich⸗religibſen Erziehung, durch Förderung ihrer geiſtigen Bildung, ihrer körperlichen Geſundheit und Tüchtig⸗ keit, durch ſoziale Hilfe und wirtſchaftliche Weiterbildung. Die Vereinsarbeit beſteht in Veranſtaltung von Sonntagsverſammlungen, Ausflügen, Bibelbeſprechungen, in Pflege des Geſanges, Vorleſen, Spielen, in Veranſtaltung von Flickkurſen, Schuhkurſen, Samariter⸗ kurſen, Sprach⸗ und Stenographieſtunden uſw. Vereinsorgane ſind die„Deutſche Mädchenzeitung“ und das„Komm mit Blatt“. Der Förderung des Zuſammenſchluſſes zwiſchen den badiſchen Vereinen dienten zaͤhlreiche Beſuche der Verbandspflegerin und eine ſehr rege Korreſpondenz; es wuͤrden auch lebendige Beziehungen zwiſchen dem badiſchen und dem deutſchen Verbande gepflegt. Den gebildeten jungen Mädchen diente eine„Freizeit“ im Januar in Herrenalb. In ihrem Bericht über die Heidelberger Lokalarbeit gedachte Frl. Schluſſer des Heimganges von Frl. Marie Thibaut, deken Tod einen ſchweren Verluſt für die Vereinsarbeit bedeutet. Dem Geſchäftsbericht folgte eine längere Ausſprache. Herr Oberkirchenrat Sprenger ſpendete dem Verband Worte hoher An⸗ Beder bergen wollenden Inſekten her. Als ich die Leute auf meine Stäbachtung aufmerkſam gemacht hatte, ſtreiften ſie, mit ihren hre en weit auslangend möglichſt viel von dem Gras ab und hatten 1 Freude an dem graziöſen Spiel der in Kurven dahinſchießenden —9 Hialden Schwalben. In ihrem Eifer rief der Eine ſogar einmal Sluer.— hier iſt ein dicker Schmetterling“ Deutlich war das Wa gen und Surren der Granatſprengſtücke zu vernehmen, aber das reſſe Iü,ekwas alltägliches die Jaad der Fchwwalben nahm das Inte⸗ muti der Leute lange Zeit gefangen. Aber— iſt denn dieſes an⸗ und gr Spiel etwas anderes als Tod und Vernichtung? die eigene Me die Erhaltung ihrer Brut, ihrer Art zwingt die Vögel unzählige des ggen dieſer kleinen wehrloſen Jnſekten zu vertilgen, Zerſtörung We Einen Exiſtenz des Andern, Zerfall und Aufbau, Vergehen und rden, das iſt— Leben. Und ſo kommt man von Schwalben und gelimketterlingen zu unſerem ſchweren Kriege, denkt, ob nicht ewig Krafnde, Entwicklungsgeſetze dazu führten, daß der Haß auf unſere eineft die Furcht vor dem unendlich geeinten deutſchen Volke auf der Aunſer Seite, der unerbittliche Wille unſere Art zu erhalten auf 9 Seite dieſen furchtbaren Krieg herbeiführen mußten, daß der *2 Ks viele unſerer Volksgenoſſen traf, damit das Volk als zes lebe.— Großh. hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. prüfungsaufführung der Opernſchule des Hoftheaters. au, Die geſtern ſo günſtig verlaufene Prüfungsaufführung konnte Mch dem der Oper und ihren beſonderen Bedingungen fernſtehenden Herlilfreunde zeigen, wie ſinnreich an der unter Hberleitung des wird Wilhelm Furtwängler ſich befindenden Opernſchule gearbeitet Geſar Geſangsſtudium, Bewegungslehre, Tanzkunſt, Partien und de' amitſtudium, dramatiſcher Unterricht und Sprachbildungslehre bil⸗ Spr ie konzentriſchen Kreiſe dieſes allſeitigen Unterrichts. Die Ate achbildungslehre muß nämlich der Stimmbildung parallel gehen, uuführung, Lautreinheit, ſchöne Ausſprache, ſprachgeſangliche epfleofdund und Kunſt des darſtellenden Vortrages müſſen ſorgſam kunſteet werden. Denn wie ſehr auch die Wirkung der Oper auf miſ Serechtem Singen beruht, ſo iſt die Oper doch mehr als akade⸗ bered ausgeführter Geſang; mehr als Stimmbeſitz bedeutet die viel⸗ eſt ete„Kultur“ des werdenden Künſtlers. Und dieſe Kultur⸗ uffühungen waren es, die dem ſo günſtigen Erfolge der geſtrigen —— den rechten, feſten Grund gaben. Geboten wurden uns Ad cke chiedenen Opern: aus Lortzings Waffenſchmied ütz, aus der Jüdin, aus Mar⸗ Wildſchüg, aus dem Wrrte uud ang 3 Der——— an Naum zwoiugt zu aus v kurzer Zuſammenfaſſung, und ſo ſei denn ſummariſch geſagt, daß Lilly Wetterauer ein ſehr nettes Waffenſchmiedstöchterlein war, daß Meta Schulte ihre Agathe mit vorzüglicher Stimmbildung ſang, daß Gertrud Heimichens Margarete der künſtleriſche Mittelpunkt des Gartenaktes war, und daß Emilie Heck zuſammen mit Franz Schuſter das Wildſchütz⸗Brautpaar mit untadeligem Geſang und vollentwickeleter komiſcher Kraft hinſtellte. Klangſatte Mittel hat übrigens Lona Letz, aber wohl weniger für eine Am⸗ neris, als für das Fach der jugendlichen Mezzoſopranpartien. Welchem Fache Liſelotte Schnoyr zuzuweiſen iſt, blieb geſtern un⸗ entſchieden, weil die Tonbildung ihrer Recha behindert erſchien, wo⸗ gegen die Durchführung der Wildſchütz⸗Baronin recht flott geriet. Auch die Tonbildung von Julie Rapp iſt— ſoweit aus Aidas As⸗ dur⸗Arie zu erhören war, noch fehlerhaft: zu ſehr„von unten her⸗ auf“, um ſchöne italieniſche Geſangslinien zu ermöglichen. Die Auf⸗ regungen ſolcher erſten Bühnenverſuche, die Unkenntnis der theater⸗ akuſtiſchen Bedingungen, die vielleicht nicht ausreichenden Theater⸗ und Orcheſterproben müſſen wir zudem in unſere Berechnung ein⸗ ſetzen. Es ſeien alſo nur die Eindrücke niedergelegt, ohne Entſchei⸗ dungen vorwegzunehmen. Mit einem Tanzſpiel nach Glucks D⸗dur⸗ Menuett aus der Aulidiſchen Iphigenie ſchloß der Prüfungsabend in der angenehmſten Weiſe. Herr Chordirektor Robert Er dmann, der Leiter des Partienſtudiums, leitete, von einem begreiflicherweiſe ferienerſehnenden Orcheſter unterſtützt, die Aufführung. Die Sicher⸗ heit eines erfahrenen Kapellmeiſters, die Wahl der„alten“ geſang⸗ lichen Tempi, die Diskretion der Begleitungen und die ſinnreiche Ausarbeitung der Geſamtſätze ergaben ein muſikaliſches Geſamtbild, das einer jungen Anſtalt alle Ehre machte. Ebenſo waren die Vor⸗ arbeiten und die Ergebniſſe der Sprachſtudien(Paul Tietſch) wie der dramatiſchen Durcharbeitung(Eugen Gebrath) unſerer Aner⸗ kennung wert. Nehmen wir noch die Bewegungslehre unſerer Bal⸗ lettmeiſterin Annie Häns— die gerade für Aufgaben der Bühnen⸗ plaſtik(Jüdin, Aida) bedeutſam iſt, ſo haben wir die Geſamtfaktoren in unſerer Rechnung richtig eingeſtellt. Und ſo kehren wir denn zurück zu der Vorausſetzung, der Stimmbildung. Es genügt, die Namen der Geſangsmeiſter zu nennen(Georg Keller, Idachim Kromer, Auguſt Perron und Gertrud Runge) und hinzuzu⸗ fügen, daß Fräulein Hedwig Erl als Prinzeſſin Eudora und Herr Fritz v. d. Heydt(Fauſt), zwei frühere Schüler unſerer Opernſchule, ſich über ihre in der Praxis gemachten Fortſchritte auswieſen. Frl. Erl insbeſondere hat in der Ausbildung ihrer nunmehr rund und voll klingenden Stimme eine ſo günſtige Entwicklung genommen, daß die Vaterſtadt ſich der jungen Sängerin recht 70 erkennung und betonte die Notwendigkeit, auch alle kleineren in der Stille arbeitenden Vereine zum Verband heranzuziehen. Herr Stadt⸗ pfarrer Götz⸗Heidelberg dankte der Verbandspflegerin für ihre treue Arbeit; er befürwortete eine ſtärkere Ausbildung der Kreis⸗ konferenzen.— Herr Sekretär Moſes⸗Mannheim regte die Ver⸗ anſtaltung von Freizeiten auch für Fabrikarbeiterinnen, Ladnerinnen, Dienſtmädchen an; ihm ſtimmten mehrere Redner zu. Einen breiten Raum nahm in der Ausſprache die Gründung eines Er⸗ holungsheims ein; nach Ablehnung mehrerer ungeeigneter Vorſchläge iſt jetzt ein Haus in Mülben bei Eberbach in Ausſicht genommen. Eine Beſichtigung des Hauſes, das 40 Mädchen Auf⸗ nahme bieten könnte, findet heute Nachmittag ſtatt, der Kaufpreis ſtellt ſich auf etwa 45000 M. Herr Pfarrer Götz⸗Heidelberg legte die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes aller Vereine und Ver⸗ bände für evangeliſche Jugendpflege dar.— Nach dem von Frl. Meyer⸗Heidelberg erſtatteten Kaſſenbericht beliefen ſich im abgelaufenen 5 die Einnahmen auf 1959., die Aus⸗ gaben auf 1945 M.— Ein von Pfarrer Götz begründeter Antrag, in Baden einen Bezirksverband für die Berufsarbeiterinnen der In⸗ neren Miſſion ins Leben zu rufen, wurde angenommen. Der bis⸗ herige Vorſtand: Pfarrer Bender, Frau Pfarrer Schmitthen⸗ ner, Frl. Schluſſer und Frl. Meyer, wurde durch Zuruf wie⸗ dergewählt, ebenſo die ausſcheidenden Ausſchußmitglieder Frau Pfarrer Proß, Frl. Nickles, Frl. von Rüdt. Im Ausſchuß ver⸗ bleiben Pfarrer Götz und Pfarrer Krapf, zugewählt wurden für MRannheim Pfarrer Huß, für Pforzheim Stadtmiſſionar Betz, fürs Land Frau Pfarrer Diemer⸗Nöttingen und Frau Dekan Schober⸗Helmſtadt. Um 12 Uhr wurde die Tagung vom Vor⸗ ſitzenden geſchloſſen. Aus dem Großherzogtum. * Wieblingen, 16. Juli. Ertrunken iſt am Samstag nach⸗ mittag im Neéckar der 15jährige Philipp Rühle, Sohn des Jakob „Rühle aus Eppelheim. Der Junge, in Mannheim beſchäftigt, hatte am Samstag nachmittag frei und entfernte ſich von Hauſe mit dem Bemerken, er gehe nach Heidelberg in das Hallenbad zu baden. Von Heidelberg aus ging er nach Wieblingen in eine der gefährlichſten Stellen im Neckar und ertrank. oc. Heidelberg, 17. Juli. Die Heidelberger Kranken⸗ erfriſchungsſtation„Großherzogin Luiſe von Baden!, die ſo viele Monate hindurch in Galizien ſegensreich ge⸗ wirkt hat, iſt vor einiger Zeit nach Rumänien verlegt worden. Während die erſte Gruppe unter der Vorſtandsdame Frl. Stark noch in der Krankenſammelſtelle Bukareſt tätig iſt, kam die zweite Gruppe unter der Vorſtandsdame Frau Profeſſor Meier nach Buzau und wurde hier als beſondere Station anerkannt. Buzau iſt eine Stadt von etwu 18 000 Einwohnern und wichtiger Eiſenbahn⸗ knotenpunkt. Die Heidelberger Station wurde dort von Feld⸗ marſchall von Mackenſen und ſpäter von dem Oberkommandieren⸗ den beſichtigt.(g..) Weinheim, 16. Juli. Die hieſige Ortsgruppe des Flotten⸗ bundes deutſcher Frauen hat dieſer Tage einem in japa⸗ niſcher Kriegsgefangenſchaft befindlichen Weinheimer eine Spende von 100 Makk überſandt. Der Vorſtand der Ortsgruppe veranſtaltet zugunſten der„'⸗Bootsleute eine Bücherſamm⸗ lung.— Ein ungenannter Flottenfreund hat geſtern nachträglich 300 Mark für die“⸗Bootſpende zur Verfügung geſtellt. * Karlsruhe, 16. Juli. Herrn Rechtsanwalt und Stadtrat Dr. Binz, bisheriger Vorſitzender des Vorſtandes der Anwaltskam⸗ mer, wurde, wie mitgeteilt, nach einer amtlichen Mitteilung vom Großherzog der Titel Geheimer Hofrat verliehen Dieſe hohe Aus⸗ zeichnung des Herrn Dr. Binz durch unſeren Landesfürſten wird, ſo ſchreibt die„Bad. Landes⸗Ztg.“, nicht nur in der badiſchen Rechts⸗ anwaltſchaft, ſondern insbeſondere auch bei den politiſchen und perſönlichen Freunden des Herrn Dr. Binz mit größter Freude und Genugtuung begrüßt werden. Iſt doch dieſe außergewöhnliche Ehrung— der Titel Geheimer Hofrat wurde bisher noch nie an einen Rechtsanwalt verliehen— das beſte Zeichen der Anerkennung der außergewöhnlichen Verdienſte, die ſich Herr Dr. Binz auf den verſchiedenſten Gebieten des öffentlichen Lebens erworben hat. Welch großes Anſehen er ſich unter den Juriſten zu erfreuen hatte, iſt daraus zu erſehen, daß er lange Zeit das verantwortliche Ehren⸗ amt eines Vorſitzenden der Anwaltskammer bekleidete. Und wie in dieſem Kreis, ſo wurde Herrn Dr. Binz auch in der geſamten Bürgerſchaft größtes Vertrauen entgegengebracht. So war er lange Jahre Landtagsabgeordneter, Vorſitzender der nationalliberalen Partei Badens, Stadtrat uſw., alles Ehrenſtellen, in denen er in uneigennützigſter Weiſe ſich hervorragend betätigte im Dienſte der Allgemeinheit. Es dürfte wenige Gebiete der allgemeinen Fürſorge geben, in denen Herr Binz nicht in erfolgreicher Weiſe mitge⸗ arbeitet und ſo nach beſter Kraft mitgeholfen hat zur Verbeſſerung und zum Ausbau unſeres Gemeinweſens. Wir erinnern dabei nur — abgeſehen von ſeiner verdienſtvollen Tätigkeit als Volksvertreter und Stadtrat— an ſeine energiſche Führung in den Fragen der —Jugenderziehung. Gut badiſch und gut deutſch, Treue für Kaiſer und Reich, das waren und ſind die Richtlinien, auf denen er ſeinen Lebensweg aufgebaut hat und auf dem er mit ſeinem ausgeprägten Gerechtigkeitsſinn arbeitete bis zum heutigen Tage. Wenn ſich nun Herr Dr. Binz in Anbetracht ſeines vorgeſchrittenen Alters— er ſteht im 68. Lebensjahr— entſchloſſen hat, ſeinen Beruf aufzuge⸗ ben und ſich in den wohlverdienten Ruheſtand zurückzuziehen, ſo glauben wir im Sinne der geſamten Bürgerſchaft zu handeln, wenn wir auch an dieſer Stelle ihm herzlichen Dank abſtatten 50. alles was er bisher im Dienſte der Allgemeinheit geleiſtet hat. Möge es Herrn Dr. Binz beſchieden ſein, in einem ſchönen ſonnigen Lebensabend die Früchte ſeiner Arbeit reifen zu ſehen. oc. Karlsruhe, 17. Juli. Einer unſerer hieſigen angeſehenſten Aerzte, Prof. Dr. med. Alexander Riffel, begeht heute ſeinen 85. Geburtstag. Trotz ſeines hohen Alters iſt Dr. Riffel noch in ſeinem Beruf tätig, gibt Unterrichtsſtunden über Hygiene an den hieſigen Lehrerſeminarien und in Ettlingen und lieſt auch an der Techniſchen Hochſchule über Hygiene, die ſein Spezialgebiet iſt. oc. Karlsruhe, 17. Juli. Ein 22jähriger Maſchinenarbeiter aus Lüttich warf ſich vor einen nach Maxau fahrenden Zug, wurde überfahren und getötet. oc. Umkirch bei Freiburg, 17. Juli. Eine kleine Köpe⸗ nikiade hat ſich hier lt.„Freib. Ztg.“ abgeſpielt. Ein Radfahrer in Soldatenuniform ſprach in einigen Häuſern vor, wo er ſich als Beauftragter des Staates ausgab. Er erklärte, die Gemeinde er⸗ halte in den nächſten Tagen Einquartierung und diejenigen Be⸗ wohner, die ihm 30 Mark zahlten, ſollten von der Einqrartierung verſchont bleiben, welche dann von der Stadt Freiburg übernommen werde. Dem Schwindler fielen 90 Mark in die Hände. Anſcheinend handelt es ſich um denſelben Unbekannten, der in Oberſchopfheim Schwindeleien verübte. oc. Bräunlingen bei Donaueſchingen, 16. Juli. Durch Feuer wurde das ſog. alte Schloß, ein gotiſcher Bau aus dem 14. Jahrhundert ehemals der Sitz der Familien von Stehelin, von Ritz, von Stamſchwag und von Schellenborg, vollſtändig zerſtört. Mit dem niedergebrannten Schloß iſt jetzt ein altes Wahrzeichen aus ehemals vorderöſterreichiſchen, reichsunmittelbaren Zeiten dahin. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Neidenfels, 16. Juli. Zum Andenken an den verſtorbenen Kommerzienrat Glatz hät die Firma Julius Glatz hier eine Zu⸗ ſtiftung von 150 000 Mark für die Penſionsfürſorgekaſſe gemacht. Jeder Beamte und Arbeiter hat nach 5jähriger Tätigkeit in der Fabrik Anwartſchaft auf die Penſion. Die Kinder erhalten monat⸗ lich 5 Mark. p. Albersweiler, 16. Juli. Nach beinahe Zjähriger Verwaiſung hat unſere Gemeinde jetzt mit Herrn Schloſſermeiſter Heinrich Lehn wieder den Bürgermeiſterpoſten beſetzt. Der lang⸗ jährige Bürgermeiſter Gaſtwirt Konrad Culmann ſtarb int Jahre 1914, der neugewählte Bürgermeiſter Regula ſtarb im Jahre 1915, ohne ſein Amt angetreten zu haben. Kommunales. Weinheim, 15. Juli. Der Gemeinderat beſchloß, im In⸗ tereſſe der Seree E hieſigen Bevölkerung mit Breunſtof⸗ fen, ſchon im Laufe Sommers in den ſtädtiſchen Waldungen mit der Aufarbeitung ron Schichten Brennholz zu beginnen. —— ——— 4. Seite. Nr. 3W. Mannhetmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) — Dienstag, den 17. Juli 1911. — ̊ Nandel und industrie. Sücceutsche zuteindustrie,.⸗G&,, Mannheim In den Räumen der Süddeutschen Disconto-Gesellschäft fand heute eine außerordehtliche Hauptversammiung statt die sich mit Satzungsänderungen und einer Erweiterung des Aufsichtsrats Aurch Zuwahl Zu befassen hatte. Gek. Nonmierzienrat Dr. Haas⸗ Maanheim und Geh. Komm.-Rat Dr. Schott-Heidelberg erklärten, daß sie ihire Mandate als Aufsichtsratsmitglieder niederlegen. Die beautragte Satzungsänderung wurde alsdänn ohne Erörterungen einstimmig gutgeheißen. Zu erwüknen ist daraus die Neufassung des Gesellschaftsgegenstandes, wonach diesen bilde die Einrick- tung, Erwerbung und der Betrieb Vvon Fabriken für textile Er- Seugnisse, insbesondere aus ſute, Flachs und ähnlichen Fasern oder aus Zellulose sowie die Hersteilung von und der Häandel mit solchen Artikein, Rohprodukten, Halb- und Ganziabrikaten, Er⸗ richtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland und die Beteiligung bei anderen Unternehmungen, die mit dem Gesell⸗ schaftsgegenstand im Zusammenhang Stehen. Eine weitere Satz ungsänderung bestimmt, daß der Auksichtsrat sick aus 4 Mitglie⸗ dern zusammensetze. jährliche, über Unkostenkonto zu verbuchende und auf die Tan⸗ tieme anzurechnende Vergütung von M. 2500. Auf Antrag aus der Versammlung wurde sodann Gecheimrat Dr. Schott wiedergewählt und an Stelle von Geheimrat Haas dessen Sohn, Herr Rechtsanwalt Dr. W. Haas-Mannkeim. Ferner wurden neugewählt die Herren J. Blumenstein, Fahrikdirektor, Charlottenburg-Mannheim, Hofrat Dr. Erhard Büttner, Direktor Theoder Frank Gäckdeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannhein), Direktor M. r SObsem kamburg, Direktor Georg W. Vexer-Berlin, Hircktor Eclix Thierfelder-Leipzig Lindenau, Friedrich Werrer, Mühlenhesitzer, Mannheim, Direktor Dr. Hans Glemm, Tellsioffabrik Waldhof (Mannheim). Eine Anfrage aus Aktionäricreisen über die Aussick⸗ ten Wurde dahin beantwortet, daß die Betriebe stille liegen und die Fabrik vermietet sei. Die Bankeinnahmen lassen eine Rente von ungefähr 6 Prozent erwarten. Wie in der Versammlung bekannt wurde, ist die Aktienmehr- heit des Unternehmens an eine Berliner Gruppe übergegangen. Mit diesem Wecheel im Aktienbesitz hängen auch die jeizt Vor- genonnnenen Neuwahlen zusammen. Schikts- und Rdaschinenbau.-G. in kaanheim. Die Oeselischaft hat im abgelaufenen Jahr durch nock uner- ledigte, vor Kriegsausbruch übernommene Aufträge aut Groß- 88 und durch neu hinzugekommene Bestellungen reichlick Be⸗ ScKAti vorl Bei dem trotz aller Bemihungen andauern- —*— an 3 jedoch eine utzbringende erung der it nickt Röglich. achteili äußerten sich ferner die stark in Gie D8 Wekach gerin Leistungen für die sehr gesliegenen Preise der Rohstofte und iebsmaterial sowie auch Arn 101 der Unkost so daß sich das Jahr wieder zu einem ungünstie Staltete. Bei einem 9— Von M. 237 052 einschtl. Weee C 141) er- ch 36 052— M. Abschreibungen ein Verlust von 008(105 6840)., sich damals durch den Gewinnvortrag aut 16 B4 ernäßigte. Die Betriebseinrichtungen haben Wieder Verbesserungen und Zuwachs erfahren. Dagegen wurden die für die Heereslicferungen in den beiden vorhergeltenden Jahren ange⸗ Schafften Werkze inen größtenteils wieder verkaut. Die Auschafungen an Werkzeug und Utensilen beriehten eich ſast nur auk Ereatz und kleinere Ergänzungen. Der Bar an Modleilen wurde in bisherigen Weise abgeschrieben. Darnach verzeich⸗ net die Bilanz die Orundstücke mit 500 015(W. i..) die Gebäude die Betriebsmaschinen 60 533(88 934), Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält eine feste die Werkzeugmaschinen mit 165 403(200 856)., Werft mit Mark 67 682(72 482) ſde Gießereieinrichtung mit 18 908(20 158) M. Die Kreditoren erscheinen mit 860 268(606 661)., Andererseits stie- gen auch die Debitoren auf 147 773(121 40% M. Bar waren Mark 12 710(10 378), in Wertpapieren 2317(2347) M. vorhanden. Die Materialbestände wurcten Küt 70 165(66 007) M. in Arbeit befind- liche und vorrätige Maschinen mit 500 578(659 865) M. bewertet. Die Rüchlage enthält 60 000 M. Die Hypotkekenschulden Werden mit 203 500(310 000) M. aufgeführt. Ein Interimskonto(früher als Spesialreservekonto erscheinend) entält M. 42 208(29 8 In der heutigen Hauptversammlung wurde dieser Abschiuß einstimmig und ohne Erörterung genelimigt und die beiden aus⸗ Scheicenden Aufsichtsratsmitglieder Generalkonsul August Rei⸗ Ser, 83 der Rheinischen Credithank, und Großkauimann Ph. Reinhardt-Manhreim wiedergewählt. Eadische Bank, Mannheim. Mannheim, 15. Juli. Wochen-Ausweis der Bad. Bank 7. Juli 15. Juii Me. Mu. Metallbestanclete 6449381.67 6449012.15 Reichskassen-Scheine. 2365422.— 23767/65.— Noten anderer Banken.. 4855 420. 4983610.— Weckselbestanlee 19640231.57 19716192.25 Lombard-Forderungen 4391825.— 4388025.— Wertpapierbestancd 1970365.46 2890324.94 Sonstiges Vermögen. 31068325,08 33225507.5 70740970.78 74039396.50 Verbindlichkeiten. Grundkapita 9000000.— 9000000 Reservefonds 2250000.— 2250000.— Umlaufende Noten 23668 100.— 23759 500.— Tägl. fällige Verbindlickkeiten 34165087.63 37316883.38 Sonstige Verbindlichkeiten. 1657783.15 1113013.21 70740070.78 7403000.50 SerRuer Wertpagterbörse. Berlin, 17. qali Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 17. 16. Geld Brief Geld Briet Konstantinopel 20.05 20.15 2005 29.15 Holland 100 Gulden. 279.75 280.25 279.75 280.25 Dänemark 100 Kronen. 19650 197.00 196.50 197.00 Sekweden 100 Kronen.. 20025 204.76 208.25 207.5 Norwegen 100 Kronen. 200.75 201.25 200.75 201.25 Schweis 100 Franken 136% 134.½ 166.1½ 186.0 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Spaniern 1884½ 18. ½ 1. ½ 129%9 Bulgarien 100 Ledv.. 50, 61. 80. 817%5 Sranrrurter Werthabierboree. Frankfurt, 17. Juli.— Im heutigen Verkehr seigte sich von Ankang an wenig Unternehnnungslust, dech erhielt sleh auf den meisten Gebieten die ſeste Haküng. Kuf dem Montan⸗ aktienmarkt war das Geschäft wenig umfangreich. Die führenden Verte konnten sich behaupten! Westiälische Stahlwerkee Maun⸗ heimer Stahl und Mannesmann verkehrten bei lester Tendenz. Deutsche Maschinen fanden erneut Ebenso Wurclen auch Gummpeter lebhaft umgesetst. Für die Aktien der deutschen Kaliwerte und Westeregeln trat Nachfrage hervor. Von Nüstungs- Werten fanden Benz chtung. Unter den chemischen Papieren sind Badische Anilin als fest Zu nemtien. Elektrowerte behaupteten den Kurssatz. AEG., Kabelwerk Reuß erfreuten sick reger Auk⸗ nahmeneigung. Was Schiffahrisaktien betriftt, so geigte sich auch heute nur wenig Iuteresse In Aschaffenburger Mäschinenpapier Weyersberg, Kirschbaum, Heddernhehner* fanden Umsätze bei höheren Kursen statt. Heimische Banken fest, besonders Dres- dener und Diskonto. Schmerzerküllt teilen wir Ver⸗ wandten und Bekannten mit, das unser innigstgeliebter Sohn, Brader, Schwager, Onkel u. Neffe SSrreiter Lee Seelig Statt jeder besonderen Anzeige. In unermesslichem Schmerse teilen wir Verwaugten, Freunden und Bekannten mit, dass unser liehes, gutes, koff⸗ nungsvolles Kind Anna Gerlach Der Rentenmarkt war für heimische Fonds gut belraup tet. Türkenwerte, Argentinier, Japaner fest. Privatdiskout 4% Proꝶ Die ſeste Crundstimmung erhielt sich bis zum Schluß, ohne jeccoch das Geschäft Belebungen erfuhr. 8 Londoner Wertpasiersörse. London 16. Jull. * i. 16.— 2 /% Konsol. SSe 55/ Baltimexe ⸗ ilne m 8 5 Krgentin. 95.9„ anad. Pas.—105. Chartered.5 8 4 Brasllian. 58½——Erle———de Beers 1% W0 4Japaner. ½ ennsylva.—— Belatdes. 1% 1 10 Portugiesen 58—57% Soutn⸗-Fao.——Aat. R. Mex. 642.544 6 Russenisos— 72— Umon Pao.—— Banumines. 55/ 85 use. 1809 88•/% Prſe Stesis.—15— Pr. Diskont. 3% d 3½ Kriegsi“ 87 ½ 85½ l Anacondab.—iner 9ᷣ 40 8% Kriegtameie 2½%(S4e), 4% Kriegsanlelne 87.1(88/). Pariser Wertpapierdorse⸗ PARI6S 16. Jun(assa-Markt.) 165 16.]13. 16.13. W 6 Sarägdssa 305] 304 Toule 900. Se 8—9—99 Suez Kanai 4435 4435 Rle Tinto*. 40% Span Aub, 105.10105.—Tüom Houst..—719[Lape Lopper 125—1 50% RKussen 1603/ 76.— 7— Raff Fex. a05 e1 Sbina Sopger 80.— 300% f0. 1885/.— 40.— Cabutenduo: 20 19 Pins Lopper 13.— 1155 4% fürken 63.05 63 05 Malakka 136 1635 Tharsis.—149. Bang Parſe de Beers, 300.— ³9— ergg Kronnels 1055——Stianek 36, Süneie In Perelen. 635 88 Pienbssf. 4 900 ens Goid— 61 Hetropoftta 408 401 fatisoff Pabr. 410 510 Agersfont, 103.—*— Mord Repdag.— 666 lte Maphte— Rahdmines 35.— 85. Spasskl Copper 49.25(auletzt 49.—) Werliner Prodatenmarkt⸗ Berlin, 17. Juli. Frühmarkt. Unverändert. Newyorker Warenmarkt- HEW VoRk, 16. Jult. 4 MWolle 16.14. Weieen hard. 20. N. pr JuRn„ eusßſ— im innern F Ro Kothern Exp. R. Engl. rerp(Ssv. 37.37%(Dulutn) Exh. H. G. Et. PVer 4 4. esststani. 490— 490. Mvorkleko SseSehmals Wet Ni0 g1S2 e loe.L10 204.— 293.— pr Jun Taig egezial 22.EHRest ser. ſ0% er Rugust Zuck. 96 Tst. 652 652 Fh. ol.(nen) 106.10 1059⸗ pr Septemo. oKO 9 50 B. ½ IKieesam la 18.— 197 pr Oktober Aattee i, d.„e0 950 o Kaſee) Segt Sc bSiſct Kapk. 0 RN Jer de cee 8. 8 Ur7 Jan.3/—. Petreſeum. br Jan.. 8 5 03 H. Orieansik 25 Märr 53.45%—lered.Saiano 310— 310. Oiekengoer Warenmarke. Shicaco, i6. zun.* 16.. 16.1. Welsen Jun 20 204. Sohmale Speon 4475 2467.8 pr Bebt.. 188, Seſeor, Sest. 24.07/ N 2Sehseine kiale j0 459.189% Peck: u 40.50 405] letehte 180 1876 N Sept, 109.112.½* Sept.30.90 40.12— 15.05 15•1 Hater juli.68—66.)“ on onweine⸗· Benei een, ereg.6/Sa eet. i0 09 8990 pr Juii 2060 20.E2J Pr. Sept.. 21.65 21.77Jav. Ohiosg. 32000 8 cnefhaftt bestefJetolldruffame Reichholdiges lager in aien gangbaren TypER für Engros-u. Detolwerkauf SNOSWNBSERseB K Abt. Istdetionen eee ee S 0 —— Paek- U. 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Juli 1917, nachmittags 3 Uhr von der Leichenkalle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusechen. Eichenſchälholz⸗ Verſteigerung. Von denUnterflockenbacher Walddiſtrikten Dörrberg, Pfaffenwald, Bauernwald, nächſt der Straße nach Tröſeler Diſtrikt Groß⸗ berg(Teufelſtein) werden frund 600 Ster Eichen⸗ ſchülholz verſteigert am Freitag, 20. Jult,mittags 3 Uhr in der Wirtſchaft Schork in Unterſtockenbach. In tiefer Trauer: Josek Gerlaen Frieda Gerlaeh geb. Haug Rrien Geriach. Todes-Anzeige. Unſer Kamerad, Herr La2²8 Weinheim, 16. Fuli 1917. Wileim Sohn —9—— od abgegangen. Die Beerdigung ſindet Donnerstlig, 19. Jult nachm ½4 uhr 1 Der Verein ſammelt ſich um /½4 um an derLeichen⸗ halle. Um zahlr. Beteiligu Der Vorſtand. ————————————————————————————————— ug erſ. —4 Fürſorgevermittlungsſtele Mannheim. Auf Auregung der wird am Montag, den 16. Juli 1917 im Hauſe des ſtädtiſche rrh Fürſorgevermittlungsſtelle dass meine herzensgute Frau, unsere innigstgeliebte, treubesgrgbe Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 37⁴⁸ Antonie Nüller gestern nach langem, schwerem, in Geduld ertragenen Leiden im Alter von nahenu 43 Jahren sanft enischlafen ist. Mannheim(Schweteingerstr. 128), den 17. Juli 1917. Die trauernden Hinterbliebenen: Peter HMtller, Schlossermeister und 4 Kindef Eimäl Wegner. Die Beerdigung kindet Donnertag nachmittags Leichenhalle aus statt.— Trauerbesuche dankend vorbeten. 748Ba — gut erh., zu kaufen Piano geſ. Angeb. u. W. O. 37 d. d. Geſchäftsſtelle. 3759a Schrank und Diwan zu kaufen geſucht. Angebote unter W. M. 35 an die Geſchüftsſtelle. 37538 Sekretär uo. 7c 5 Uhr vor der eingerichtet, die in enger Fühlung mit der Frauen⸗ arbeitsmeldeſtelle(Hilfsdienſtmeldeſtelle für Frauen) arbeiten wird. Die neue Einrichtung ſoll in erſter Angebote unt. W. N. 36 au die Geſchöftsſtelle. — 05 der Erhöhung der Arbeitsfähigkeit der arbei⸗ tenden Frauen dienen. Sie wird ihr beſonderes Augenmerk richten auf: 1. die Prüfung der Leiſtungsfähigkeit der ſich meldenden Frauen, 2. die Prüfung der Familienverhältniſſe, 8. die Veranlaſſung entſprechender Maßnahmen zur Unterbringung von Kindern und zur Für⸗ ſorge für ſonſtige Familienangehörige zur Bereitſtellung von geeigneten Wohn⸗ und Schlafgelegenheiten uſw. Als Geſchäftsführe⸗ rin der Fürſorgevermittlungsſtelle iſt eine beſondere Beamtin angeſtellt, die von ehren⸗ amtlich tätigen Vertrauensperſonen unter⸗ ſtügt wird. Die wird wochentäg⸗ kich von—11 Uhr vormittags und von—5 Uhr nachmittags(Samstags nur in den Vormittags⸗ ſtunden) geöſfnet ſein. In vielen anderen deutſchen Großſtädten ſind derartige Fürſorgevermittlungs⸗ ſtellen bereits ſegensreich tätig. Es ſteht zu hoffen, daß auch in Mannheim dieſe Einrichtung ſich das Vertrauen der beitenden Bevölkerung orwerben wird Mannheim, den 13. 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