Brmrrorüg allgemeinen und Handelsteil: Cheſredakteur 15 3 für den Knzeigenteil: Anton Grteſer. erlag der Dr. B. Häas'ſchen Buchöruckerel, G. m. b.., fämt⸗ Mannheim— Draht⸗Adreſſe: General⸗ inzeiger Mannheim. 7. 1020 7541, 7944, 7848, 7944, 145. Poſtſcheck⸗ —Bionto Ur. 291 Tudwigshafen a. Rh. ngeigen wene: Die 1 Kolonelgeile 40 Pf. Miäanate—2 Mndn———3 Für Kizelgen 90—— CTagen, Stell en u. Rusgabe wird — übernommen. 0 4 reis in—.—7 M..70 einſchl. Bringerl. Dux 0 60 0 vierteli. M. 462 einſchl. Poſtzuſtellungsgel„Bei der Poſt abgeh el⸗ Ur. 10 Pfe⸗ Wöchentiiche erars Amtliches— für den eeeeee———„Das Welgelbehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Die Kede des Reichskanzlers. wir lönnen den grieden nicht nochmals aubieten. UBerln, 19. Juli. (Bon unſerem Berliner Büro.) Unter einem Andrang, wie man ihn ſelbſt in dieſer Kriegszeit an den großen Tagen noch nicht erlebt hatte, vollzog ſich heute das Debut des neuen Kanzlers. Am Bundesratstiſche waren ſämtliche Staatsſekretäre, ſämtliche preußiſchen Miniſter, auch die am meiſten totgeſagten, erſchienen. Ein Viertel nach drei Uhr betrat der neue Kanzler den Saal und erhob ſich, nachdem Herr Dr. Kämpf Herrn von Bethmann Hollweg ein paar Worte des Abſchiedes und dem neuen Kangler ein paar Worte der Begrüßung gewidmet hatte, zu folgender Rede⸗ Meine Herren! Nachdem Seine Majeſtät der Kaiſer mich zum Amte des Reichs⸗ kanzlers berufen hat, habe ich heute zum erſtenmal die Ehre, mit dem hohen Hauſe in Verbindung zu treten. In ernſter Zeit iſt die zentnerſchwere Laſt auf meine Schultern gelegt. Im Aufblick auf Gott und im Vertrauen auf die deutſche Kraft habe ich es gewagt und werde nun der Sache dienen, bis zur letzten Hingabe(Beifall). Von Ihnen erbitte ich vertrauensvolle Mitarbeit in dem Geiſte, der ſich in dieſem dreijährigen Kriege ſo herrlich be⸗ währt hat und im Geiſte des hochverdienten Mannes, der an dieſem Poſten vor mir acht Jahre geſtanden hat. An ſeiner Tätigkeit iſt herbe Kritik geübt worden, Kritik, die vielſach mit Feindſchaft und Haß durchſetzt war. Ich habe die Empfindung, es wäre würdiger geweſen, Feindſchaft und Haß hätten Halt gemacht hinter der ver⸗ ſchloſſenen Türe(Sehr richtig links und im Zentrum). Erſt wenn das Buch dieſes Krieges geöffnet vor uns liegen wird, werden wir voll würdigen können, was Bethmanns Kanzlerſchaft für Deutſch⸗ land bedeutet hat(Sehr richtig links und im Zentrum). Wenn ich nicht den feſten Glauben an die Gerechtig⸗ keit unſerer Sache hätte, ich hätte die Aufgabe nicht üder⸗ nommen. Wir müſſen uns täglich die Gveigniſſe von vor drei Jahren vor Augen halten, die geſchichtlich feſtſtehon und die beweiſen, daß wir in den Krieg gezwungen worden ſind. Rußlands Rüſtungen, ſeine heimliche Mobilmachung waren eine große Ge⸗ fahr für Deutſchland. An einer Koaſerenz teilzunehmen, während deren Dauer die Mobilmachung weitergegangen wäre, wäre pollti⸗ ſcher Selbſtmord geroeſen.(Sehr richtigt) Obwogl die engliſchen Staatsmänner wußten, wie aus ihrem Blaubuch hervorgeht, daß die ruſſiſche Mobilmachung zum Kriege mit Deutſchland führen mülſſe (Sehr richtigl), haben ſie kein Wort der Warnung gegen die mili⸗ täriſchen Maßnahmen Rußlands gerichtet, während mein Amtsvor⸗ gänger in einer Inſtruktion vom 29. Juli 1914 an den kaiſerlichen Botſchafter in Wien die Direktive gab, zu ſagen:„Wir erfüllen gerne unſere Bündnispflicht, aber wir mäſſen es ablehnen, uns durch Oeſterreich⸗Ungarn wegen Nichtachtung unſerer Ratſchläge in einen Weltbrand verwickeln zu laſſen.“ So ſchreibt kein Mann, der einen Weltkrieg entfachen will, ſo ſchreibt und ſpricht ein Mann, der für den Frieden ringt und der um den Frieden gerungen hat bis zum Aeußerſten(Sehr richtigl). Uns blieb keine andere Wahl und was vom Kriege ſelbſt gilt, gilt auch von unſeren Waffen, insbeſon⸗ dere von der U⸗Bootwafſe. Wir weiſen den Vorwurf zurüͤck, daß der U⸗Bootkrieg vötkerrechtowideig ſel, daß er gegen die Men⸗ herrche verſtoße(Bravoh. England hat uns die Waffe in die Hand gedrückt. Durch ſeine völkerrechtswidrige See⸗ ſperre(Sehr richtigl) hat es den neutralen Handel mit Deutſchland unterbunden und den Aushungerungskrieg proklamiert. Unſere ſchwache Hoffnung, daß Amerika an der Spitze der Neutralen der engliſchen Rechtswidrigkeit Einhalt gebieten werde, iſt eitel ge⸗ weſen und der letzte Verſuch, den Deutſchland gemacht hatte, durch ein ehrlich gemeintes Friedensangebot, da⸗ Aeußerſte zu vermeiden, iſt fehlgeſchlagen. Da durfte und mußte Deutſchland das ſetzte Mittel wählen als in der Notwehr gebotene Gegenmaßregel und als ein Mittel zur Abkürzung des Krieges.(Sehr richtig!) Der U⸗Bootkrieg leiſtet das und noch mehr, was man von ihm erhofft hat. (Bravol) Die falſchen Nachrichten, die aus den Geheimſitzungen in die Oeſſentlichkeit gedrungen ſind Sehr richtigl rechts, Gelichter links) haben eine zeiklang ein gewiſſes Geſühl der Enttäuſchung hervorgerufen. Das hängt aber dauit zuſammen, daß voreilige Prop heten die Erwartung ausgeſprochen hatten, daß infolge des U⸗Bootkrieges der Krieg nach einer beſtimmten Zeit zu Ende ſein würde. Sie haben dem Vaterland keinen Dienſt erwieſen.(Lebhafte Zuſtimmung. Nuſe Mues Helſſerichl) Ich ſtelle ſeſt, daß der U⸗ Boottrieg in der Bernichtung des feindticen Fracht⸗ raumes das leiſtet, was er ſollte. Er ſchädigt die engliſche Wirt⸗ ſchaft und Kriegführung von Monat zu Monat wachſend, ſodaß dem Friedensbedürfnis nicht mehr lange wird ont⸗ gegengewirkt werden können.(Bravol) Wir können den weiteren Arbeiten unſerer wackeren U⸗Bootleute mit vollem Ver⸗ trauen entgegenſehen.(Bronoh dch will den Augenslick, wo ich an einer Stelle ſtehe, von der 90 im weithin hörbarer Weiſe in das Land hineinſprechen kann, dazu bemitzen, um unſeren Truppen an allen Fronten, zu Lande und zu Waſſer, in der Luft und unter der See, von der Heimat zu grühen.(Lebhaftes Bravol) Was unſere Heere unter der Leitung ihrer großen Führer in nun drei Jahren geleiſtet baben, das iſt in der Weltgeſchichte unerhört.(Bravol) Und unſer Dant iſt unauslöſchlich.(Bravol) Wir denken auch dankbar an treuen und tapferen Bundesgenoſſen.(Bravob) Waffentesderichatt in heiben Künpfen gelchloſſen and untdandelbar, wird nicht gelöſt! Deutſchland wird in Bundes⸗ treue an den Vertrügen und Abmachungen feſthalten. Die Berichte über die miliärtſche Lage vonſeiten der Oberſten Heeresleitung ſind ſehr gut. Im Weſten ſind die Offen⸗ ſiwen der Engländer und Franzoſen geſcheitert.(Bravol) Die Gegen⸗ angriffe unſerer Heere beweiſen ihre ungebrochene Kraft und ihr beſſeres Können. GBravol) Im Oſten iſt infolge der inneren Wir⸗ ren der Angriff der Millionenheere nicht zur Ausführung gekommen. Es trat dort zunächſt verhältnismäßig Ruhe ein. Erſt nachdem falſche Nachrichten und Hetzereien die Soldaten in Rußland von neuem auſgeſtachelt hatten, kam es zu der jetzigen Offenſive. Ihr Ziel war Lemberg. Bruſſilow hat mit ſeiner Rückſichtsloſigkeit und ſeinen gewaltigen Opfern nur geringe Vorteile erziett. Vor einer halben Stunde habe ich ein Telegramm des Feld⸗ marſchalls erhalten, das folgendermaßen lautet: „Durch die ruſſiſche Offenſive in Galizien herausgefordert, hat dort heute ein durch ſtarken Regen bisher hinausgeſchobener deutſcher Angriff öſtlich Slotſchow eingeſetzt(Beifalh). Unter perſönlicher Leitung des Feldmarſchalls Pringen Leopold von Bayern(Bravo, im Zentrum Heiterkeit) haben deutſche Divi⸗ ſionen, unterſtützt durch öſterreichiſch⸗ungariſche Artillerie in alt⸗ bewährtem Schneid und feſter Zuverſicht die rufſäſchen Stel⸗ lungen durchſtoßen.“ (Stürmiſcher Beifall, Zurufe bei den U. Sog.: Stimmungs⸗ machel, lebhafte Pfuiruſe). Die letzten Vorteile von Bruſ⸗ ſlow ſind demnach wieder ausgeglichen. Griechenland iſt durch Gewalt gezwungen, in den Krieg gegen uns eingetreten. Unſere in Gemeinſchaft mit den tapferen bulgari⸗ ſchen Bundesgenoſſen gehaltene Front hält Stand. Italien würde ſelbſt eine elſte Jonzoſchlacht gegen die tapfere Verteidigung unſerer öſterreichiſchen Bundesgenoſſen nicht das erſehnte Ziel bringen, wes halb es ſein Wort brach, den Beſitz von Trieſt. Im Kaukaſus und in Paläſtina hat der Kampf wegen der Jahveszeit ausgeſetzt. Wenn er wieder aufflammt, wird der Feind das türkiſche Heer neu gerüſtet und in beſter Zuverſicht finden.(Beifall.) Den hoffnunsvollen Reden der Ententemänner über das Eingreiſen Amerikas hören wir ohne ſchwere Bedenken zu. Es iſt ausgerechnet worden, wieviel Frachtraum erforderlich iſt, um ein Heer von Amerika nach dem europäiſchen Kontinent herüberzu⸗ führen und wieviel Tonnage dazu gehören, um das Heer zu er⸗ nähnen und zu verſorgen. England und Frankreich können ihr Heer kaum ſelbſt verſoogen, ohne ihre Kriegewiriſchaft weiter zu beein⸗ trächtigen. Unſer Heer, unſere Marine dürfte auch dieſer neuen Sache Herr werden(Beifall). Des ſind wir feſter Zuverſicht(Lebhafter Beifall). Mit unſeren Bundesgenoſſen können wir alſo in jeder Weiſe der Entwicklung der militäriſchen Ereigniſſe mit ruhiger Sicherheit entgegenſehen. Und trotz⸗ dem iſt die in aller Herzen brennende Frage: Wie bange noch? Ich komme hiermit zu dem, was im Mittelpunkt des Intereſſes unſer aller ſteht, dem Kernpunkt der heutigen Verhandlung. Deutſchland hat den Krieg nicht gewollt.(Sehr richtigl) Deutſchland hat ihn nicht gewollt, um Eroberungen zu machen, um ſeine Macht gewaliſam zu vergrößern und darum wird Deutſchland auch nicht einen Tag länger Krieg führen, wenn es einen ehren⸗ voklen Frieden bebommt, bloß darun, um gewallſame Er⸗ oberungen zu machen.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Das, was wir wollen, iſt in erſter Linie, daß wir den Frieden als ſolche machen, die ſich erfolgreich durchgeſetzt haben. Die ſetzige Generation und die kommenden Geſchlechter ſollen dieſe Kriegs⸗ prüfungszeit als eine Zeit unerhörter Tatkraft und Opferfreudigkeit unſeres Volkes und unſerer Heere in leuchtendem Gedächtnis be⸗ halten für die Jahrhunderte.(Lebhafter Beifall.) In dieſem Geiſte wollen wir in die Verhandlungen eintreten, wenn es Zeit iſt. (Beifall.) Meine Herren! Wir können den Frieden nicht noch⸗ mals andieten.(Sehr richtigl) Die Hand, die einmal ehrlich und friedensbereit ausgeſtreckt war, hat ins Leere gegriffen (Sehr richtigt). Wenn wir Frieden machen, dann mülſſen wir in erſter Linie erreichen, daß die Grenzen des Deutſchen Rei⸗ ches für alle Zeit ſichergeſtellt werden(Lebhafter Bei⸗ fall). Wir müſſen im Wege der Verſtändigung(Bravol links und in der Mitte) und deg Ausgleichs die Lebensbedingungen des Deut⸗ ſchen Reiches auf dem Kontinent und Ueberſee garantieren. Der Friede muß die Grundlage für eine dauernde Verſöhnung der Völ⸗ ker bilden(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit). Er muß der wei⸗ teren Verſeindung der Völker durch wirtſchaftliche Abſperrung vor ⸗ beugen(Bravoh. Er muß uns davor ſichern, daß ſich der Waffen⸗ bund unſerer Gegner zu einem Wiriſchaftstrutzbund gegen uns aus⸗ wächſt. Dieſes Ziel läßt ſich im Rahmen Ihrer Reſolution, wie ich ſie auffaſſe, erreichen(Beifall lines und im Zentum). Wenn die Feinde ihre Eroberungsgelüſte, ihre Niederwerfungsgelüſte aufge⸗ geben haben und eine Verhandlung wünſchen, dann iſt das geſamte deutſche Volk und die deutſche Armee mit ihren Führern, die mit dieſen Erklärungen einverſtanden ſind(Hört, hört links und in der Mitte lebhafter Beifall) darin einig, daß wir den Gegner, der die Fühter ausſtreckt, fragen, was er uns zu ſagen hat, denn wir wollen ehrlich und friedensbereit in die Verhandlungen ein⸗ treten(Beifalh. Meine Herren! Bis dahin müſſen wir ruhig und gedul⸗ dig und mutig ausharren. Dann ſprach er über die Ernährungskrage und fuhr dann ſort: Meine Herren! Sie können von mir, der ich erſt 5 Tage im Amte bin, nicht erwarten, daß ich mich über die ſchwe⸗ benden Fragen der inneren Politik heute erſchöpfend und abſchließend äußere. Aber ich will folgendes ſagen: Nach Erlaß der allerhöchſten Botſchaft vom 11. Juli über das Wahlrecht in Preußen ſtelle ich mich ſelbſtverſtändlich auf deren Standpunkt,(Bei⸗ fall links.) Ich halte es für nützlich und notwendig, daß zwiſchen den großen Parteien und der Regierung eine engere Fühlung herbeigeführt wird und bin bereit, ſoweit dies möglich iſt, o hne den bundesſtaatlichen Charakter und die konſtitutto⸗ nelle Grundlage des Reiches zu ſchädigen, alles zu tun, was dieſes Zuſammenarbeiten lebens⸗ und wirkungsvoller machen kann.(Beifall.) Ich halte es auch für wünſchenswert, daß das Vertrauensverhältnis zwiſchen den Parlamenten und der Regierung dadurch enger wird, daß Männer in leitende Stellen be⸗ rufen werden, die neben ihrer perſönlichen Eignung für die lei⸗ tende Stellung auch das volle Vertrauen der großen Parteien und der Volksvertretung genießen.(Beifall.) Meine Herrenl Selbſtverſtändlich iſt all das nur unter der Vorausſetzung möglich, daß von der anderen Seite anerkannt wird, daß das verfaſſungsmäßige Recht der Reichsleitung zur Führung der Politik nicht geſchmälert werden darf.(Beifall rechts.) Ich bin nicht willens, mir die Führung aus der Hand nehmen zu laſſen.(Beifall bei den Konſervativen, Heiterkeit links.) Meine Herrenl Wir fohren in wildbewegter See und in gefähr⸗ lichem Fahrwaſſer, aber das Ziel ſteht uns leuchtend vor Augen. Das, was wir erſtreben, iſt ein neues, ein herrkiches Deutſchland, iſt ein Deutſchland, das mit ſeiner Waffengewalt die Welt nicht terroriſieren will, wie unſere Feinde glauben, nein, ein ſittlich geläutertes, ein gottesfürchtiges, ein fleißiges, ein friebliches, ein machtvolles Deutſchland, das wir alle lieben. Für dieſes Deutſchland wollen wir kämpfen und leiden, für dieſes Deutſchland wollen wir, wie unſere Brüder draußen, bluten und ſterben, und dieſes Deutſchland wollen wir erkämpfen, alen Feinden zum Trotzl Stürmiſcher anhaltender Beifall.) Nach dem Reichskanzler ſprach zunüchſt der Zentrumsabgeordnete Fehrenbach, dann Herr Scheidemann und ſchließlich vom Fortſchritt Herr v, Payer für die Reſolution der Mehr⸗ heit. * Die Erklärung der Nationalliberalen. Die Nationalliberalen wollen durch den Prinzen Schönaich⸗ Carolath folgende Erklärung abgeben laſſen: Wir bekennen uns auch heute noch zu dem Satz der Thronrede vom 4. Auguſt 1914, daß uns nicht Eroberungsſucht treibe. Wir ſind damit einverſtanden, daß auch auf dieſer Grundlage mit un⸗ ſeren Feinden, ſobald ſie dazu bereit ſind, über den Abſchluß eines Friedens verhandelt wird, der dem deutſchen Volke und ſeinen Ver⸗ bündeten Daſein und volle Entwicklungsfreiheit gewährleiſtet und durch einen Ausgleich der Intereſſen eine dauernde Verſöhnung der Völker ermöglicht. Setzen unſere Feinde unter dem Einfluß ihres Eroberungswillens den Krieg weiter fort, ſo fällt die Verantwor⸗ tung hierfür auf ihr Haupt. Michaelis an Czernin. Wien, 18. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Reichskanzler Dr. Michgelis hat an den Miniſter des Aeußern Grafen Czernin nachſtehende Begrüßungsdepeſche gerichtet: In dem Augenblick, in dem mich des Kaiſers und Königs⸗Ver⸗ trauen auf den Poſten des Reichskanzlers berufen hat, iſt es mir tiefgefühltes Bedürfns, Euere Exzellenz, den Vertreter der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten des Reiches, zu begrüßen, mit dem in engſter, treuſter Bündnisgemeinſchaft zuſammenzu⸗ halten ſeit nunmehr faſt vier Jahrzehnten der leitende Grundſatz jedes deutſchen Kanzlers war. Das koſtbare Erbe unverbrüchlich zu bewahren, betrachte ich als die vornehmſte Pflicht. Von ganz beſonderem Werte würde es für mich bei dieſem Beſtreben ſein, wenn Exzellenz auch mir die rückhaltloſe Unterſtützung bewahren wollten, die von Euerer Exzellenz meinem Herrn Bor⸗ gänger in ſo reichem Maße zuteil geworden iſt. Oeſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland gehen, das iſt mein feſter Glaube, ſieg⸗ reich aus dem ſchweren Kampf hervor und ſichern ihren helden⸗ mütigen Völkern eine glückliche und ſchöne Zukunft. Reichskanzler Dr. Michgelis. Graf Czernin antwortete mit folgender Depeſche: Mit den warmen Worten mit denen Euere Exzellenz mich gelegentlich des Amtsantritts zu begrüßen die Güte hatten, bitte ich meinen tiefgefühlten Dank entgegen zu nehmen. In dem innigen vertrauensvollen Zuſammenarbeiten mit den Leitern der deutſchen Politik und in unver⸗ brüchlichem Feſthalten an dem altbewährten Bündnis erblicke ich die ſicherſte Gewähr für die glückliche Zulunſt unſerer heldenmütigen Völker. Zur Sicherung unſerer Exiſtenz und zur Wahrung unſerer heiligen Güter ſtehen wir in dem gewaltigſten Kampf aller Zeiten. Ich vertraue zu Gott, daß wir in erneutem Ausgarren die erſehnten Ziele erreichen. Zu einem ehrenvollen Frieden bereit, ſonſt aber zum Kampf bis aufs Aeußerſte entſchloſſen, werden ſich Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn gemeinſam Bedingungen für eine unge⸗ ſtörte und zufriedene Zukunſt erzwingen. Czerntn. 2. Seite. Nr. 382. Mannheiner General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 19. Juli 1917. Cirpitz und Baſſermann. Im Andenken an langjährige gemeinſame Arbeit hat, wie wir geſtern mitteilten, Großadmiral von Tirpitz ſeinen Appell an Baſſer⸗ mann gerichtet, alles aufzubieten, um die Friedensreſolution zu verhindern. Gemeinſame Arbeit war es, wenn beide, Tirpitz wie Baſſermann, ihre ganze Kraft einſetzten für das Wachstuen der deutſchen Flotte, Tirpitz als der Erbauer, Baſſermann als der par⸗ Iamentariſche Helfer und Förderer. Aber die Gemeinſamkeit, die die beiden Männer in dem gleichen Wirken verband, war mehr als bloß äußere Arbeitsgemeinſchaft. Als Tirpitz im März v. J. aus dem Amte ſchied, widmete Baſſermann ihm eine kurze Gedenkſchrift. Aus ihr ſpricht nicht das kühle Bedauern des Politikers über das Scheiden eines verdienten Staatsmannes, ſondern der perſönliche Schmerz über den Verluſt eines Mitſtreiters und Mitarbeiters am gleichen Werke. An einer Stelle ſpricht Baſſerman von den Em⸗ Pfindungen, die ihn bei der Abfaſſung der Erinnerungsſchrift beſeelt haben:„Wenn ich dies niederſchreibe, ſteht manche Stunde politi⸗ ſchen Geſprächs vor meiner Erinnerung, die ich mit Tirpitz in dieſen nahezu 20 Fahren ſeiner amtlichen Tätigkeit haben durfte. In ihnen ließ er mich manchen Einblick in die Gedankengänge tun, in denen er ſein Werk rundete und fertig geſtaltete.“ So haben die beiden Männer in engſtem gegenſeitigen Vertrauen zuſammenge⸗ arbeitet, bis das Geſchick ihrem gemeinſamen Wirken ein Ziel ſetzte. Tirpitz ſchied aus dem Amte„mitten in dem Kampfe um Deutſch⸗ lands Leben und Zukunft.“ Und Baſſermann mußte die politiſche Arbeit um ſeiner Geſundheit willen eine Weile ruhen laſſen. In dieſem Augenblick aber, in dem die politiſche Kriſis das deutſche Volk vor eine Schickſalswende geſtellt hat, finden ſich die beiden Männer wieder zirſammen, und ihr Name und ihre Stimmen erklingen wie⸗ der für die große Sache, für die ſie zwei Jahrzehnte ihres Lebens gemeinſam wirken durften. „Tirpitz appelliert an Baſſermann. Er will, daß der Name des nationalliberalen Führers im Reichstag in die Wagſchale falle, wenn ſich am Donnerstag die Volksvertretung für oder gegen die Friedensreſolution Erzberger entſcheiden wird. Wieder ſtreiten beide Männer ffür die ſelbe Sache. Und wenn der Reichstag auf ihre Stimme hören würde, ſo wäre er gut beraten. Dem Politiker Tir⸗ — 85 Weltkrieg immer und recht gegeben, wer er an einem ſchweren Tage unſerer nationalen Ge⸗ ſchichte aus dem Amte ſcheiden mußte. Baſſermann ſagt in ſeiner obenerwähnten Schrift:„Tirpitz hat Englartd immer richtig beur⸗ teilt, die Schlvankungen der deutſchen Politik, die mit der Periode Eahrivi einſetzten und ſich wie ein roter Faden durch dieſe letzten 25 Jahre hinzogen, hat Tirpitz nicht mi acht. Die Schtige Er⸗ kenntnis des engliſchen Volkscharakters, die Erfaſſung der ertgliſchen Geſchichte war in Fleiſch und Blut bei ihm übergegangen. Er wußte, daß uns dieſer Waffengang mit dem alten Seeräubervolk nicht er⸗ ſpart bleiben werde, und rüſtete darauf.“ Die Folgerichtigkeit der EBuirpitzſchen Politik und die Rechtfertigung, die ſie durch die Tat⸗ ſachen erfahren hat, geben dem Telegramm an Baſſermann entſchei⸗ dendes Gewicht. Tirpitz warnt den Reichstag vor einem Rückfall in jene verfehlte Verföhnungspolitik, die uns in ihren Schwankungen und Mißerfolgen ein warnendes Beiſpiel ſein ſollte. Er hebt mit „Recht hervor, daß es ſchon taktiſch das Verfehlteſte von der Welt ſein würde, das eigene. msbedürfnis immer wieder feindlichen 8 Ohren zu predigen, die nicht hören wollen. Er warnt aber vor allen „Dingen deshalb vor der Friedensreſolution, weil Hindenburgs Zu⸗ bperſicht und der U⸗Bootkrieg uns einen ſicheren und rochtzeitigen „Erfolg verbürgen. Wir ſind überzeugt, daß Tirpitz damit dem deut⸗ ſchen Volke ebenſo aus dem Herzen ſpricht, wie es Hindenburg vor Hin mit ſeinen markigen und kraftvollen Worten getan hat. Gleich Hindenburg legt auch er Zeugnis ab für die deutſche Siegesgewiß⸗ heit und gegen den ſchwachmütigen Verzicht kurg vor dem ſicheren Erfolg. Und er tut es nicht für ſeine Perſon allein, ſondern für den größten und ſtärkſten Teil des deutſchen Volkes. Auch Baffermann, an den ſich Tirpitz wendet, ſteht für die Sache. Wie oft hat er, ehe er ſich Schonung aupwlegen mußte, ſe Kase politiſche Kraft für die klar erkannte Aufgabe eingeſetzt, die das utſche Volk in dieſer entſcheidenden Stunde der Weltgeſchichte guzerfüllen hat. Wie hat er ſich eingeſetzt für die ſcharfe Unterſee⸗ bootswaffe, wie hat er gewarnt vor innerem Streit, wie hat er ge⸗ mahnt zu kraftvoller, charakterſtarker Politik, damit die Diplomaten⸗ feder nicht wieder verderben könne, was das deutſche Schwert in dieſem Weltkriege errungen hat. Es war ganz in dieſem Geiſte und Zeichen dieſer Führung, daß die nationalliberale Partei ſich mit ſeltener Einmütigkeit und in zahlloſen Kundgebungen gegen „Die Aktion gewendet hat, die unter Herrn Erzbergers Führung am „Donnerstag vonſtatten gehen ſoll. Es war auch derſelbe Geiſt, wenn die nationalliberale Reichstagsfraktion ſich geſchloſſen dagegen er⸗ KHlärte, an dieſer Aktion teilzunehmen. Tirpitz hat recht, in ſeinem Delegramm an dieſe Tatſache zu erinnern. In welchem Geiſte ſich eine Reichstagsmehrheit zuſammenfinden wird, das muß der Don⸗ nerstag klären. Leider iſt ja der politiſche Geiſt und Wille, der aus demt Dirpitz⸗Telegramm ſpricht, nicht Gemeingut der deutſchen Vokssvertretung. Die Erzbergerſche Friedensreſolution iſt am Dienstag ein, racht worden, und der„Vorwärts“ ſpricht in Ver⸗ bindung damit von einer geſchichtlichen Tat. Im deutſchen Volke iſt man anderer Meinung. Und die feindliche Preſſe ſtraft die bevor⸗ ſtehende Friedensaktion ſchon jetzt mit Verachtung. Dieſer Eindruck würde nach vollbrachter Annahme der Reſolution noch viel ſtärker — e *0 —— die Vorbereitungen zur franzöſiſchen Weltkriegsgeſchichte. Ueber die Vorbereitungen, die in Frankreich ſowohl vonſeiten der Regierung wie durch die verſchiedenen gelehrten Körperſchaften und die Heeresverwaltung getroffen werden, um genügend viel und genüg einwandfreies Material zur ſpäteren Abfaſſung der eſchichte des Weltkrieges vom franzöſiſchen Standpunkte zu ſam⸗ meln und bereitzuſtellen, gibt zum erſten Mal in der„Revue“ Hebdomacgire Claude Chochin Auskunft. Da ein nicht unerheblicher Teil Frankreichs direkt vom Kriege heimgeſucht wird, ſo heißt es in dieſen Ausführungen, iſt die Arbeit eine doppelte: erſtens gilt es die hiſtoriſchen Dokumente der Vergangenheit Hor Vernichtung durch den Krieg zu retten, und zweitens müſſen die wertvollen Dokumente der Gegenwart ſyſtematiſch zuſammengetragen werden. Auch nach dem Friedensſchluß wird noch viel Zeit vergehen müſſen, bevor es möglich ſein wird, die Geſchichte dieſes Krieges in wirklich einwandfreier Weiſe niederzuſchreiben. Heute iſt die Wahr⸗ Fheit noch vielfach verdunkelt. Perſönliche Aufzeichnungen und Erin⸗ nerungen ſind in ungeheurer Zahl vorhanden, doch ſie ſchildern mehr den Charakter und die Anſchauungsweiſe des Erzählenden, als die Ereigniſſe ſelbſt. Unſere Nachkommen aber werden eine wirklich dokumentierte objektive— des Weltkrieges fordern, belegt durch Papiere von unantaſtbarer Richtigkeit. Unſere Aufgabe iſt es heute, die Niederſchriſt dieſer Geſchichte zu ermöglichen. Daher wird jetzt von der franz ſiſchen Regierung der Plan erwogen, alle —.— und au diſchen die irgendwie der 5 ichte dienlich ſein können, an Zentralſtelle zu ſam⸗ meln. Gleichzeitig wandte der Unterrichtsminiſter ſich an ſämtliche Fgelehrte Körperſchaften Frankreichs mit der Bitte, die ihnen etwa zukommenden mündlichen Berichte womöglich vor Zeugen ſchriftlich ieltzuhalten. Im Kriegsminiſterium wurden die bisherigen Dokumente in 9600 Kaſten eingeordnet. Dieſe Archive werden ergänzt durch die hiſche Sektion der franzöſiſchen Armee“, die im Palais 0 ſer 80000 Photsgraphien und viele hunderttauſend Meter Hun⸗ mmelt hat. Da bisher die Bilder im privaten Beſitz ich als freiwillige Spenden in die Staatsarchive übergingen, wird der„Vorſchlag gemacht, daß die Regierung von nun ab die Sammlung auch durch ſyſtematiſchen Ankauf bereichern ſolle. Als wichtig wird es bezeichnet, die im Felde in ſelbſt kleinen Gefechts⸗ von Offizieren vorgenommenen Zeichnungen des Ge⸗ 1 zu ſammeln und aufzubewahren, da ſie oft viel genauer ſeien und viel intereſſantere Einzelheiten enthielten, als die offiziellen 8 ſtabskarten. es wich Armee ein ganzes zu⸗ * * 10 re 8 ſein. Das Feindesland will etwas ganz anderes ſehen. Die„Daily Lichter flirren Mail“ iſt, wie immer, offenherzig genug, zu bekennen, was dort dem Hoffen und Wünſchen vorſchwebt: daß man in Berlin die deutſche Kaiſerkrone in die Spree wirft. Die Friedensreſolution legt man als neues und willkommenes Zeichen deutſcher Schwäche und Mutloſigkeit einfach zu den Akten. So muß ſie wirken, und wenn der„Vorwärts“ noch ſo ſehr in Schrift und Aufmachung»die ge⸗ ſchichtliche Tat“ auf dem Papier feſtzulegen verſucht. Der Reichstag ſoll entſcheiden, welche Auffaſſung er zu der ſeinen macht. Bevor er dieſen Schritt unternimmt, hat das Tirpitz⸗Lelegramm an Baſſer⸗ mann noch einmal in heller Beleuchtung gezeigt, was die Pflicht der Stunde dem Reichstag gebietet. Eine Eniſchließung der bayeriſchen Zenlrumsfraktion. m. Köln, 19. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus München: Der Vorſtand der Zentrumsfraktion des bayeriſchen Landtages hat in einer hier geſtern abgehaltenen Sitzung nach eingehender Beratung über die ſchwebenden Fragen der Reichs⸗ politik folgende Entſchließung angenommen: Die Vorſtandſchaft der Jentrumsfraktion des bayeriſchen Land⸗ tages wünſcht die balbige Herbeiführung eines ehrenvollen Friedens, eines Friedens, der die dauernde Sicherung der künftigen politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung unſeres Vaterlandes gewährleiſtet. Das bayeriſche Volk vertraut zuverſichtlich, daß bei der notwendigen Fortſetzung des Kampfes die unerſchütterliche Tapferkeit unſerer Truppen die Grenzen gegen alle Angriffe wie bisher ſchützen und das Vordringen der Feinde nach wie vor ſiegreich abwehren wird. Feſthaltend an den alten bewährten und unerſchütterlich hoch⸗ gehaltenen Grundſätzen der Zentrumsfraktion erwartet die Vor⸗ ſtandsſchaft der bayeriſchen Landtagsfraktion, daß in der inneren Entwicklung des Reiches die verfaſſungsmäßigen Rechte der Bundes⸗ ſtaaten und insbeſondere auch die Garantien, der Reſervatsrechte Bayerns, ungeſchmälert erhalten bleiben. Die Einführung der ſogenannten parlamentariſchen Regierungsform lehnen wir grundſätzlichunter allen Umſtänden ab. Die Auffaſſung der deulſchen Katholiken. Ein katholiſcher Geiſtlicher ſchreibt in der Kölniſchen Volks⸗ zeitung: Jeder aufrichtige Katholik muß von Herzen wünſchen, daß dieſes grauenhafte das ein furchtbarer Hohn auf das Chriſtentum und alle chriſtliche Kultur iſt, bald ein Ende findet. Wir dürfen nicht müde werden, darauf hinzuweiſen, daß gerade der ſich hier offenbarende Zuſammenbruch der vielgerühmten mobernen Kul⸗ tur ein Beweis für die Notwendigkeit religiöſer und ſittlicher Kräfte iſt, wie ihn ſeit Jahrhunderten die Welt in ſo erſchreckender Kund⸗ gebung nicht mehr erlebte. Aber darüber dürfen wir nicht vergeſſen, daß Deutſchland von einer Horde wilder Feinde umlagert iſt, die unter Englands erbarmungsloſer Führung ſeine vollſtändige poli⸗ tiſche, kulturelle und wirtſchaftliche Bernichtung verlangen. Im feindlichen Lager lauert man gierig auf jedes Zeichen der Schwäche, das geeignet iſt, den Mut der wankenden Gefolgſchaft zu heben. Unter dieſen Umſtänden bleibt un⸗ nichts anderes übrig, als trotz der Bitterkeit der Lage und aller äußeren und inneren Not die Zähne aufeinanderzubeißen und bis zu einem ehrenvollen Frieden auszu⸗ harren. Einen Verſtändigungsfrieden, wie ihn Deutſchland ſchon ſo oft angeboten hat, wollen nun einmal unſere Feinde nicht, wir werden uns ſchon damit abfinden müſſen. Sie kemen mur einen Vernichtungsfrieden, der über den kulturellen und wirt⸗ ſchaftlichen Trümmern eines vernichteten Deutſchlands das Banner unſerer Feinde aufpflanzt. Der Kampf geht um Deutſchlands Da⸗ ſein und um Deutſchlands Zukunft, das müſſen wir uns jeden Tag aufs neue ins Gedächtnis zurückrufen. Bevorſtehender Friedensvorſchlag des Payſtes. El Berlin, 18. Jul.(Lon unſerem Berliner Büro.) Die B. 3. meldet aus Zürich: Die Züricher Poſt berichtet aus Rom: In vatika⸗ niſchen Kreiſen wird verſichert, der Papſt werde am Jahrestag des europäiſchen Kriegsausbruch⸗ eine neue Note mit einem nochmali⸗ gen Friedensvorſchlag veröffentlichen. Wölfe und Schafe. Eine alte Fabel erzählt, daß im Tierreiche einſt die Wölfe unter Berufung auf die Bibel den ewigen Frieden verkündeten und die damals noch mit ſpitzen und aufrechten Hörnern bewehrten Widder und Schafe überredelen, dieſes höchſt überflüſſige Prunkſtück abzu⸗ legen oder wenigſtens in abwärts gewundener Form zu tragen, um unbeabſichtigten Verletzungen vorzubeugen. Als das vertrauensſelige Volk der Schafe dieſem Vorſchlag nachgekommen war, wurde es von den Wölfen angefallen und gefreſſen. Die„Weſtminſter Gazette“ befürwortet ein völkerrecht⸗ liches Verbot der Unterwaſſer⸗ und Luftwaffen mit Hilfe eines Völkerfriedensbundes. Sie knüpft an eine Anſprache Lloyd Georges in der Baptiſten⸗Kapelle zu London an, in der er nach dem bibliſchen Bilde von der Friedenstaube und dem Friedensbunde ſprach. Das Blatt iſt der Meinung, daß ſolche Worte im gegenwärtigen Augenblick als ein bedeutſames Zeichen dafür an⸗ zuſehen ſei,daß Lloyd George ſich in die Reihen derjenigen ſtelle, die auf eine Abſchaffung des Krieges und auf einen Völker⸗ friedensbund hinarbeiten.„Mit Deutſchland iſt aber kein an⸗ nehmbarer Friede möglich, ſolange die jetzige Regierung in Deutſch⸗ land nicht beſiegt und beſeitigt und ihr ganzes Kriegsſyſtem und mit der ganzen Richtung, worauf es gebaut iſt, nicht abgeſchafft iſt. Deutſchlands Unterſeeboot und ſeine Luftwaffe ſollten die ganze Welt warnen, daß jeder andere ſpätere Krieg Vernichtung und Selbſt⸗ mord für alle, die an dem Krieg teilnehmen, bedeuten muß, ob ſie nun den Krieg gewinnen oder verlieren. van Wert ſei oder nicht, könne nicht den Offizieren über⸗ laſſen werden. Dadurch wird einerſeits überflüſſiges Materjal in Mengen angeſammelt, andererſeits gehen oft gerade die wichtigſten Dokumente verloren, indem ſie als ſcheinbar wertlos vernichtet oder um mindeſten liegen gelaſſen werden. Darum erwägt man jetzt die bſicht, in jeder Etappe, jeder e einen ausgebildeten und rchipbeamten anzuſtellen, die alten Archive im egsgebiet zu retten, die Dokumente für die neuen zu ſammeln und nach rückwärts zu ſchicken hätte. „Stellungswechſel“. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: Jus übliche Gleichmaß der in ihrer Art doch ſo verſchiedenen Kampftage des Stellungskrieges, die heute ſchweres Feuer bringen und erregende Todesnähe im Niederſchauern berſtender Granaten und morgen langweilige, tatenloſe Schwüle unter dickem, bleiernem Regenhimmel, fuhr wie der Hieb einer blitzblank geſchliffenen Axt der plötzliche Alarmbefehl zur Die langgewohnte Front mit dem ſo oft geſchauten Umkreis der eigenen und der feind⸗ lichen Stellungen hat beinahe etwas Heimiſches bekommen. Es gibt da viele bekannte Stätten, wo man Abſchied nehmen möchte. Und da heftet man ſich, in der jagenden Haſt des Aufbruches, an ein paar alte Kameraden, die im Zuſammenleben des langen Krieges mit einem vertraut geworden ſind, wird, mit einem halben Dutzend vielleicht, irgendwohin verſchlagen, wo ein friſches Artilleriebataillon ausrückt oder Erſatz zu einer Feldbatterie geht. Wenige Tage der Ruhe mit Anklängen an geordnetes, kulturelles Menſchentum, das uns im Urweltdaſein des Heldlebens ſchier fremd wurde, verfliegen mit Neuausſtatten und Einteilen in der Garniſon, und wieder geht es in den Bereich der Stollen und Gräben, der Granatentümpel und der donnernden Kanonen, wohin uns ein verborgen wirkende⸗ Gehirn dirigiert. Ein wirres Fragen hebt ſich an um dieſes Wohin?, das keiner weiß, und tobt ſich aus in ein Chaos von Meinungen. Nur Ruhe, wir werdens ſchon erfahren. Doch nach dem Weſten wieder, ganz zweifelsohne... Und dann rattern wir durch üppig rünes Wieſenland, Feldrain und Baumſtücke, mit denen uns das eutſche Land ein letztes Grüßen nachſchickt, vorbei an alten Kampf⸗ ſtätten des großen Krieges, indes die ſpäte Nacht herandämmert. Mit müdem Kopf lehnt man ſich zurück; taumelt hin und wieder auf aus leichtem Schlaf, nimmt aus der Feldflaſche einen Schluck und ſucht, durch die dicke Finſternis ſtierend, die Geſichter der Ka⸗ meraden, die an der Bank lehnend wie helle Flecken hängen, zu erkennen, während lange Waldſtreifen mit rankendem Blätterwerk das Gleiſe umfrieden. Hier ein Ruck und ein ſcharfes Halten. Ba⸗ racken ſtehen geduckt in der ſchwülen Dunkelheit. Halbabgeblendete draußen entlang. Weit am Horizont iſt eine . Müumme Was in dieſem Kriege im großen geſchieht, wird im nächſten Kriege in ungeheurem Maßſtabe geſchehen und zwar durch die klei⸗ nen Nationen mit ebenſo vielem Erfolg wie durch die großen. Eine ganz kleine Nation mag in den nächſten 10 Jahren 50 000 Flug⸗ zeuge und 20 000 Unterſeeboote beſitzen. Und was die Großen be⸗ das Wettrüſten auf dem eingeſchlagenen Wege fortſchreitet, iſt nicht auszudenken.“ Bereits am 10. Mai hatte die Weſtminſter Gazette es als die Hauptaufgabe des Verbandes bezeichnet, den„Triumph“ des Un⸗ terſeebootes, dieſes Unglück für die Ziviliſation, zu verhindern. Aber weit entfernt. durch den Unterſeehandelskrieg eingeſchüchtert zu ſein und Frieden zu Deutſchlands Bedingungen zu ſchließen, betonte da⸗ Blatt damals ſeine feſte Entſchloſſenheit,„auszuhalten, bis ein Hilfs⸗ mittel gefunden iſt“.— Jetzt dagegen ſcheint die Hoffnung, ein ſol⸗ ches Hilfsmittel zu finden, erloſchen zu ſein; die Ziviliſation wird untergehen, man mag nun dieſen Krieg gewinnen oder verlieren, ſofern nicht ein neues Syſtem, nämlich der Völkerfriedensbund, die Unterſee⸗ und Luftwaffe zerbricht. Ob die Schafe diesmal klüger handeln werden? England will den Krieg noch jahrelang führen. Stockholm, 19. Juli.(WTB. Nichtamtl.)„Nia Daglight Alle⸗ handa“ bringt unter der Ueberſchrift„England gedenkt den Krieg noch Jchre zu führen“ folgende Mitteilung aus Rotterdam: Aus ſicherer Quelle erfahre ich, daß die Engländer ſich kürzlich durch einen Vertrag das Verfügungsrecht über die Schiffswerften in den franzöſiſchen Städten an der Weſtküſte für weitere drei Jahre ſicherten. Die franzöſiſche Bevölkerung, die dieſe Tatſache als einen Beweis dafür anſieht, daz die Engländer den Krieg noch jahrelang hinzuziehen wünſchen, nimmt die Nachricht mit großer Ver⸗ ſtimmung auf. Die feindlichen Heeresberichte. Der franzöſiſche Bericht. Baris, 19. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 18. Juli nachmittags. Weſtlich und öſtlich von Cerny wurde der Artilleriekampf gegen Ende der Nacht recht lebhaft. Wir wieſen le⸗Chateau am Weſtrand der Argonnen ab und machten eine Anzahl Gefangene. Auf dem linken Maasufer machten die Deut chen nach einer heftigen Beſchießung mehrere Gegen⸗ angriffe gegen die Stellungen, die wir ihnen geſtern vom Walde von Avocourt bis zu den Weſthängen der Höhe 304 entriſſen haben. Alle ihre Angriffe brachen ſich an dem tatkräftigen Widerſtand unſerer Truppen, die ihnen blutige Verluſte beibrachten, ohne das kleinſte Stück des Erfolges preiszugeben. Ein feindlicher Handſtreich bei Caronne hatte keinen Erfolg. Ueberall fonſt ruhige Nacht. Der engliſche Bericht. London, 18. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nach⸗ mittagsbericht. Deſtlich von Monchy le Preux gewannen unſere Truppen weiter Gelände und nahmen noch einige Deutſche gefangen. Wir machten erfolgreiche Vorſtöße nordöſtlich von Oſt⸗ taverna und bei Böſhinge, viele Feinde wurden getötet und Gefan⸗ gene racht. Eine feindliche Stoßtruppe wurde bei Vieltje von unſeren Patrouillen vertrieben. Die vergewaltigung Griechenlands. Paris, 18. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Der Kammerausſchuß für die auswärtigen Angelegenheiten beauftragte ſeinen Vorſitzenden damit, die Aufmerkſamkeit des Miniſterpräſidenten Ribot auf die letzten Ereigniſſe in Athen zu lenken und auf die Notwen⸗ digkeit, für die Schutzmächte ohne Unterbrechung das Werk fortzu⸗ ſetzen, das ſie zur Wiederherſtellung der Ordnung und der Achtung der nationalen Einigkeit Griechenland⸗ begonnen haben. Die ſpaniſche Kriſe. Madrid, 18. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Blatt A. B. C. meldet: Der Gouverneur von Barcelona erklärte, er ſei der An⸗ ſicht, daß niemand zu Gewalttätigkeiten ſchreiten werde. Der Ober⸗ befehlshaber in Catalonien weigerte ſich, Erklärungen abzu⸗ geben. Er beſchränkte ſich darauf zu ſagen: Ich erkläre, daß ich bereit bin, die Befehle auszuführen, die ich erhalten werde, das Heer wird ſeine Pflicht tun und das ausführen, was die öffentlichen Gewalten für das Wohl des Vaterlandes für notwendig halten. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 19. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Nach Genfer Meldungen aus Paris berichtet der„Matin“, die Lage in Spanien errege ernſte Beſorgnis der Ententemächte. Die Ausdehnung der Separatiſtenbewegung im Heer und Volk Spaniens ſei in bedenklichem Fortſchreiten begriffen und es ſei nicht ſicher, ob die Regierung Herr der Lage bleiben wird. Dem„Echo de Paris“ zufolge wurde die Garniſon von Gibraltar verſtärkt und zum erſtenmale zeigen ſich auch franzöſiſche Kriegsſchiffe im engliſchen Geſchwader von Gibraltar. ** Chriſtiania, 19. Juli.(WT B. Nichtamtl.) Das Norsk Telegram Byran bezeichnet die von der Norges Handel og Sioeſarts Tidende gebrachten Gerüchte über bevorſtehende Veränderungen in der norwegiſchen Diplomatie als vollkommen unrichtig. ſtehen, anmutend wie die Zähne einer Säge. Von der Ferne noch gedämpft rollt das Schießen herüber wie unzufriedenes Gemurmel. Dann ſprühen Lichtflecken am Himmel auf, belfernde Schläge fallen ein, und ein zirpendes Surren dringt von der Höhe. Wir halten noch.„Wir müſſen noch abwarten, der Bahnhof St. B... wird wieder beſchoſſen In kleinen Pauſen preſcht der jähe Feuerblitz der Abwehrkano⸗ nen auf, die garnicht weit ſtehen mögen. Kurzatmig faucht die Lo⸗ komotive Dampf. Als ob die Maſchine, gefahrahnend, ihr laute⸗ Schnaufen dämpfen wollte, rollte der Zug an mit ſanftem Gleiten. Und immer weiter durch hochſtämmigen Buchenwald, der kaum einen Fetzen freien Himmels erſcheinen läßt mit ein paar flimmernden Sternen... Waldlager St..... Weiter fährt der Zug heute an mehreren Stellen zerſchoſſen ſein. Wir müſſen die zwei letzten Stunden den Affen buckeln und die ſchläfrig gewordenen Beine auf der Chauſſee ſich munter traben laſſen. Der Wald liegt jetzt in dunkle Flecken zerſprenkelt hinter uns. Vorwärts dehnt ſich die Ebene. Mit unbeſtimmten Konturen ragt über den Horizont ein Höhenzug; dort ſoll unſer Ziel ſein. Eine Stunde ſind wir wohl ſchon getrottet auf der endloſen, ſchnurgerade gezogenen Chauſſee. Wir raſten an einem Hain und laſſen die letzten Tropfen aus der Feldflaſche in den ausgetrockneten Hals gluckern. Die ſchnur⸗ gerade Straße biegt ſich in ſcharfem Knick. Ein Dorf. Von weit⸗ läufigen Baracken ſind die zerfetzten, ausgebrannten Steinmauern der Häuſer umſtellt. Flüchtig blinkt ein Licht auf, wie unſer Zug vorbeitappt mit knirſchendem Lederzeug und raſſelndem Gerät. In der Luft iſt ein rauchiger Brandgeruch wie von feuchtem, qualmen⸗ dem Holz. Den Poſten, der mit dem Stahlhelm das Ausſehen wie ein mittelalterlicher Reiſiger hat,— irgenbwie tauchte er auf aus einer dunklen Ecke— fragen wir um den Weg. Dann übereilt un⸗ ein Kolonnenzug. Etwas Dunkles, unerkennbar in Staub geballt, brauſt heran mit knirſchenden Rädern und klapperndem Geſchirr, ein kurzes Durcheinanderrufen, Zurſeitedrängen an den Straßenrand, während es vorbeitoſt mit ſchnaufenden Gäulen wie Geſpenſterjagd. Das letzte Stück des Weges klimmt der Pfad ſteil bergan. Ver⸗ wilderte Weinberge zu beiden Seiten. Mörderiſch reißt der Tor⸗ niſter rückwärts und ſchneidet, als wäre er ausgegoſſen mit Blei, in die Achſelhöhlen. Auf halber Höhe ſtehen wir und ſchnaufen un⸗ aus. Sehen in den Horizont, wo die Mündungsblitze der Kanonen ein Lichterſpiel treiben, dem das dumpfe Grollen der erſchütterten Luft nachſpringt. Zwiſchen dem holpernden Krachen der Einſchläge faucht und gurgelt das Rauſchen ſchwerer deutſcher Kaliber. Droben wir in die Pocken A 555 ſchnauzbärtiger Ser⸗ geant uns anweiſt, hauen eug Torniſter in die Ecken, um nur Mäntel und Decken S Heben. der uus ſchmer an de———— ſitzen werden, wenn der Militarismus weiter beſtehen bleibt, und einen Handſtreich gegen einen kleinen Poſten nördlich von Vienne⸗ nicht. Der Franzoſe ſtreut die Gleiſe ab, und der Schienenſtrang ſoll Mannheimer General⸗Anzeiger.(Aben⸗Ausgabe.) Nr. 382. 3. Seite. der deutſche Tagesbericht. Grotzes Hauptauartiet, 10. Juli.(WB. Amtlich.) Wenlicher Kriegsſchauplatz. Reeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern 5 Zu Flandern nimmt die Arkillerieſchlacht ihren ortgang. Trotz Regen war die Kampftätigkeit der zu⸗ ſeh ezogenen Arkilleriemaſſen bei Tage und während der Nacht Loſch ſtark. Gewaliſame Erkundungen der Engländer im Küſten⸗ 8— und öſtlich von Zpern wurden vor unſeren Linien zum ern gebracht. —— der Artoisfront war die Jeuerkätigkeit an mehreren haft vom La Baſſée⸗Kanal bis auf das Südufer der Scarpe leb⸗ * Südweſilich von S k. Ouentin ſtürmten heſſiſche Frup⸗ 8 ſtarker Jeuerwirkung die franzöſiſchen höhen⸗ ungen in einem Kilometer Breite. Der Jeind ließ * Hrößere Jahl von Gefangenen und mehrere Maſchinengewehre —— und Verluſte e Penemefle, die mo vor onnenen Gräben er— gew gebnislos zu Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen — Gefechtstäligkeit blieb meiſt in geringen Grenzen; zeitweilig — ſie an einzelnen Abſchnitten an der Aisne, in der Champagne auf dem linten Maasufer auf. Am Hochberg zwang unſer Seörungfeuer die Franzoſen Teile des kürzlich dort gewonnenen Aedens zu räumen. Am Walde von Avocourt führte ein eigener — zur Wiedernahme einiger lags zuvor verlorener Stellungs⸗ Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht ritemberg. von Wü Michts Neues. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Veeresgruppe des Geueralfelͤmarſchals Prinz Leopold von Bayern. d. Die ſchon ſeit Tagen regere Feuertätigteit ſüdlich von ünaburg und Smorgon hielt auch geſiern an. h von Cuck und an der Oſtgaliziſchen Front kerhten Stoßkruppsunternehmen, die auch eine Junahme Jeuers zur Folge halten, zahlreiche Gefangene ein. des Dujeſtrs griſſen die Ruſſen die ſüdlich von ien c von uns zurückgewonnenen Höhenſtellungen mit ſtarken Kräf⸗ an. Sie ſind überall mit ſchweren Verluſten zurück⸗ geſchlagen worden. Fwiſchen den Waldkarpathen und dem Schwarzen Meer deine röteren Kampfhandtungen. Mezedoniſche Hront. . Swiſchen Ocheida und Presyaſee, am Dobropolje und auf dem laten Wiordarufer lehhailere Jenertäkigkeit. Der Eeſte Generalquartiermeiſter: COudendorff. 3 Der Wiener Bericht. bart u. 19. Juli.(WEB. Nichtamtlich) Amtlich wird verlauk⸗ Südlich von Katucz verſuchten die Nuſſen mit Einſatz arker Aräfte die ihnen entciſenen Höhen zurückzugewin⸗ nen. Jhee Anſtrengungen ſcheiterten unter ſchweren Feind⸗Ver⸗ Sr Südiach des Duzeſir bis gegen Brody böſten erfolgreiche ütrupps-Auternehmungen lebhaſteres Geſchühfener aus, das ſich namenkeich heute früh in einzelnen Abſchnitten zu be⸗ küächkncher Hefkigkeit feigerte. Auch in Wolhynien traten öſterreichiſch⸗ ungariſche und Reulſche Stoktcupyen mit gänſtigem Eegebule in Täligteil. Otakieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauylatz. Keine beſonderen Ereigniſſe. 5 Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabs. Der beulgariſche Bericht. Sofic, 19.——0* Nichtamklich.) Amtlicher Bericht des d Schwaches Arkilleriefeuer enklang der ganzen Fronk. Auf dem opropolje lebhaftes Arkillerieſener. In der Moglena⸗ —— eine feindliche Aufklärungsabtellung bei Monte nd n der unkeren Süruma Schaxmützel zwiſchen Pakrouillen Rumãniſche Kront. Mamudid ſpärliches Arlillerie⸗ und Gewehrfeuer, bei 2 cea Gewehrſeuer. Dei Parkeſch auf der Hujakhöhe vereinzelte Die neuen U⸗Booterſolge. Berlin, 18. Juli.(WB. Amtil.) Durch eines unſerer A⸗ Boole 3 im engliſchen Kanal neuerdings drei Dampfer und weisegier verſenkt. Darunter——9 8 bewaſfnete fadene angliſcher Ralionalilät un rengliſche Dreimaſiſchoner„Ocenn Swell“. Der Chef des Abmtralſtabes der Marine. — 1 Die Uriegslage. aagl BVerlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) An der ders chen Front hat ſich die Artillerietätigkeit in Flandern, beſon⸗ Tellaswwiſchen Dixmuyden und Ppern, zur größten Stärke erhoben. Einſagen ſe bei Lombartzyde kormten zurückgeſchlagen werden. Der be neuer ſchwerer Angriffe muß als unmittelbar am wrſtehend angeſehen werden. An der franzöſiſchen Front, wi Poehtberg und in der Weſtchampagne nahmen wir alle Gräben che er, in denen noch Franzoſen zurückgeblieben waren. Am gemin des Dames brachte uns ein Vorſtoß bei Allemant Vorteile Beut efangene. Der Erfolg' bei Courtecon konnte erweitert, die und e vermehrt werden. Seanökgche Gegenangriffe bei Cerny am Bovyrellerücken ſcheiterten. Auch am Toten Mann iſt der — agen. Dagegen gelang es ihnen, bei einem größeren dl don in der von Malancourt in einen Teil der und Uns kürzlich eroberten Gräben einzudringen. Zwiſchen Maas und Mofel herrſcht rege Artillerietätigkeit. Bei Riga, Dünaburg ten Smorgon hat die geſteigerte Artillerietätigkeit auch in den let⸗ es Tagen angehalten. An der rumäniſchen Front beginnt B lebhafter zu werden. Im Donaudelka wieſen die niſldaren einen ruſſiſchen Ueberfall ab. Auf dem italie⸗ —— Kriegsſchauplatz macht ſich eine langſam zunehmende Ge⸗ lfteigtelt, vorwiegend im Küſtenland; bemerkbar. Im übrigen 0 pern gegenüber Keigerte ſch eſt uf breit 6 nt nach geſtern auf breiter Front na ſchweren Gewitter von 11 Uhr 30 ab die bisher ſchon ſtarke feindliche Artillerietätigkeit zum Trommelfeuer. Dagegen iſt die Fliegertätigkeit infolge anhaltenden Regens, der heute Morgen nur kurze Zeit ausſetzte, jetzt aber wieder begonnen hat, gering. Südweſtlich von St. Quentin warfen einige Stoßtrupps nach zu⸗ ſammengefaßtem Artilleriefeuer und einem Maſſenfeuer von Minen⸗ werfern die Gegner in einem Kilometer Breite und 300 Meter Tiefe von den Höhen herunter. Bei nur geringen eigenen, aber ſchweren blutigen Verluſten des Feindes wurden bisher 2 Offiziere und 63 Mann gefangen genommen. Eine größere Zahl von Maſchinen⸗ gewehren und Minenwerfern wurde erbeutet. Am Hochberg gelang es uns nach gut liegendem Zerſtörungsfeuer einige franzöſiſche Grä⸗ ben zu beſetzen. Auch im Gelände von Avocourt brachte uns ein friſch ausgeführter Vorſtoß in den Beſitz mehrerer franzöſiſcher Gräben, wobei wieder eine größere Anzahl Franzoſen gefangen genommen wurden. Im Oſten verſtärkte ſich bei Dünaburg und Smorgon das feind⸗ liche Artilleriefeuer. Weſtlich und nordweſtlich von Luck und an der Narajowka holten unſere Stoßtrupps zahlreiche Gefangene und einige Maſchinengewehre aus den ruſſiſchen Gräben. Südlich von Kalucz und Lovica und weſtlich Landestreu wurden geſtern Abend ſtarke ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen. Keine amerikaniſche Hilſe vor Sommer 1918. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen aus Mailand drahtet der„Secolo aus Paris, in der Kammer wurde die Vorbreitung unwahrer Meldungen durch Privatagenturen über angebliche größere Truppen⸗ landungen in Frankreich gerügt und ein Eingreifen der Behör⸗ den gefordert. Painlevé gab zu, man rechne, wenn der Krieg über den Winter fortdauern ſollte, mit einem Eintreffen einer großen amerikaniſchen Armee nicht vor Sommer 1918, bis dahin würden nur kleine Kontingente in Frank⸗ reicheintreffen. Zahlenangaben über die Größe der amerika⸗ —— Hilfe wurden auch diesmal vom Regierungstiſch nicht ge⸗ en. Noch keine bindende Beſchlüſſe über einen Winterfeldzug. 5 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen aus Mailand berichtet der Secolo aus Paris, in der Heereskommiſſion des Senats erklärte der fran⸗ zöſiſche Kriegsminiſter Painleve, es ſeien bindende Be⸗ chlüſſe über einen nicht gefaßt. lle Maßnahmen für eine Fortſetzung des Krieges über den Winker R jetzt nur Anordnungen im Falle der Möglichkeit eines 0 23 die Revolution in Rußland. Militärauſſtände in petersburg und Roskau. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Jull. (Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen aus London berichket„Daily Mail“, daß in Petersburg und Mos⸗ kauregelrechte Rilitäraufſtän de herrſchen. Die Oranier Truppen⸗Garniſon iſt nach Petersburg marſchiert, in den Kaſernen mehren ſich die politiſchen Kund⸗ gebungen ernſteſter Art. Das„Journal des Debals“ ſpricht von der Gefahr einer Ueberſpannung der ruſſiſchen Offenſive. Der Rückſchlag bedrohe die jetzt kurz errungenen Vorkeile. Ddie Lagean der ruſſiſchen Front und ganz beſonders im Junern des Landes ſei augenblicklich nichlohne Sorge für die Alliierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen aus Paris drahtet das„Petit Jour⸗ nal“ aus Petersburg: Anſchläge in den Hauptſtraßen von Peters⸗ burg würden die Einſetzung von Kriegsgerichten im mittleren Bezirk Petersburgs bekannt geben. Ddie Duma, die geſtern tagen wollte, wurde durch aufrühreriſche Soldaten verjagt. Eine Kundgebung des Arbeiter⸗ und Soldatenrates. Pelersburg, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Peters⸗ burger Telegraphen⸗Agentur. Nach einer Sitzung während des geſtrigen Abends und der Nacht trat der Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrats um 3 Uhr morgens mit dem Vollzugsausſchuß des Bauernrates zuſammen. Die Sitzung dauerte bis 6 Uhr morgens. Mit allen gegen 10 Stimmen und bei Stimmenthaltung der Maximaliſten wurde eine Entſchließun 4 angenommen; dieſe ergänzt den ſeit dem Morgen angeſchlagenen Aufruf und iſt in nicht weniger kräftigeren Ausdrücken gehakten. Es wird darin zu⸗ erſt an den Rücktrite der Kadettenminiſter erinnert und an die gemeinſamen Erörterungen des Arbeiter⸗ und Soldatenrates und des Bauernrates zur Löſung der Erörterungen, die durch Kund⸗ gebüngen unterbrochen wurden. Bewaffnete kamen bis zum Tau⸗ riſchen Palais, wo die Mitglieder des Ausſchuſſes tagten und ver⸗ langten, daß dieſe die Macht in ihre Hand nehmen⸗ Aber gerade diejenigen, die nach der Macht verlangten, heißt es in der Ent⸗ ſchließung, waren die erſten, die gegen die Macht auftraten. Der Ausſchuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrates und der Bauern ganz Rußlands weiſt mit Entrüſtung alle Verſuche zurück, ſeinen Willen durch einzelne Truppenabteilungen zu beeinfluſſen. Die Verantwor⸗ tung für das Blut, das auf den Straßen Petersburgs ver⸗ goſſen wird, trifft diejenigen, die es wagten, zu veranlaſſen, zu dieſem Zwecke bewaffnet aufzutreten. Alle dieſe Handlungen ſind mit Rückſicht auf unſer revolutionäres Heer, das an der Front die Er⸗ rungenſchaften der Revolution verteidigt, Handlungen des Verrats und der Riedertracht. Jeder, der den Willen der berufe⸗ nen demokratiſchen Organe zu beeinfluſſen ſucht, und jeder, der Zwie⸗ tracht in dieſe Kreiſe ſät, führt einen Dolchſtich in den Rücken des revolutionären Heeres, das gegen die Truppen Kaiſer Wilhelms kämpft. Die b wendet ſich dann gegen die bedauerlichen Anzelchen der Zerſetzu ug, die das ganze Anſehen der Nation herabſetzen. Die Ausſchüſſe des Arbeiter⸗ und Soldatenrates und der Bauern verlangen ein für allemal, daß allen derartigen Handlungen ein Ende gemacht wird, die die Revolutionäre Peters⸗ burg entehren. 0 Jürſt Lwow über Rußlands Friedensabſichten. O Rotterdam, 19. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Aus Genf wird be⸗ richtet: Der Petersburger Korreſpondent des„Temps“ hatte eine Unterredung mit dem ruſſiſchen Miniſterpräſidenten Fürſten Lwow, in welcher dieſer angeblich ſagte: Die Revolution hatte die Diſziplin unſerer Armee zweifellos erſchüttert, allein wir erholen uns jetzt und alle Maßnahmen, die dazu erforderlich ſind, wurden durch⸗ geführt. Die Schlagkraft der ruſſiſchen Armee kann als wiederher⸗ geſtellt betrachtet werden. ziehungen zu den Verbündeten vollkommen geklärt. Wir haben ihnen kategoriſch mitgeteilt, daß, wenn wir auch abſolut keinen Son⸗ derfrieden abſchließen wollen, die ruſſiſche Regierung mit allem Nachdruck darauf beſtehen muß, ſogleich die Kriegs⸗ ziele der Alliierten zu erfahren und öffentlich bekannt zu geben, damit der erſte Weg, der ſich bietet, betreten wer⸗ den kann, um den Frieden herbeizuführen. Der Reiſeverkehr nach Rußland eingeſtellt. O Rotterdam, 19. Juli.(Priv.⸗Tel,, z..) Aus Chriſtiania wird berichtet: Der Reiſeverkehr nach Rußland iſt vollkommen ein⸗ geſtellt worden, da man den allgemeinen Generalſtreik exwartet, weſcher auspbrechen ſoll, falls das allgemeine Kom⸗ munalwahlrecht nicht bewilligt wird. Charakterköyfe des neuen Rußland. Ein Gewährsmann des„Göteborgs Aftonblad“ gibt unter dem 11. Juli folgende Schilderung der Hauptführer der ruſſiſchen Revo⸗ lution: Zeretelli iſt durch ſeine ungewöhnliche Begabung, ſeine Beredſamkeit, ſeine Rechtlichkeit und vielleicht zumeiſt durch ſeine Die Revolution hat ferner unſere Be⸗ t in Flandern. fürſtliche Herkunft der eigentliche Leiter im ſozialiſtiſchen Miniſter⸗ kollegium. Er ſpricht frei, ruhig und wohllautend; im übrigen gibt er ſich in Weſen und Kleidung einfach. Lenin, der—— Uljanow heißt, hat in ſeinem Aeußern nichts, was an einen Revolutionär er⸗ innert. Bezüglich ſeiner Gedanken und ſeiner Redekunſt enttäuſcht er etwas. Er überhaſtet ſich im Sprechen und redet ohne jede Inter⸗ punktion. Kerenski iſt zweifelsohne der volkstümlichſte Mann der Revolution. Er iſt Effekthaſcher und ein guter S ſpricht abgehackt und bisweilen zuſammenhanglos. Aber ſein Organ iſt gut und er weiß Gefühl in ſeine Worte zu legen; das reißt die Hörer mit fort, ebenſo wie das Theatraliſche in ſeinem ganzen Weſen. Er verſteht ſein Publikum zu nehmen, gerät ſelbſt in Ekſtaſe, hat etwas vom Fanatiker und erſcheint mitunter dem Beobachter als Hyſteriker. Badurch verſetzt ſeine Beredſamkeit die Zuhörer in eine Art Ekſtaſe. Trotzki iſt der beſte Redner der Oppoſition. Er ſpricht gut und logiſch und vereinigt in ſich die Vorzüge der Zeretelli und Ke⸗ renski ohne deren Fehler. Nie läßt er ſich aus der Faſſung bringen und verſteht es, frenetiſchen Jubel bei ſeinen Hörern zu erzeugen. Wenn nur dieſe Männer der Rede auch Tatmenſchen wären! Aber der einzige Mann mit unbeugſamem Willen unter ihnen iſt Lenin. Er hat ſchon geſagt, daß er bereit ſei, die Macht zu über⸗ nehmen. Ernſte Lage in Holland. ORotterdam, 19. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Aus Am⸗ ſterdam wird gemeldet: Seit dem früheſten Morgen kagte der holländiſche Staatsrat geſtern den ganzen Tag hindurch und auch heuie iſt er wieder zuſammengetreten. Die Lage wird als eruſt bezeichnet. Arras 1917. II. Die großen Angriffe am 23. und 28. Ayril. 1 Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: Der erſte Anſturm der Engländer unſere Arrasfront vom 9. bis 12. April, der mit einem Rieſenaufwand an Munition und Menſchen in Szene geſetzt, mit den beſten kanadiſchen und eng⸗ liſchen Diviſionen in verſchwenderiſcher Maſſenwirkung durchgeführt worden war, hatte an der ſchlichten Selbſtverſtändlichkeit deutſcher Treue Schiffbruch gelitten. Die Rückverlegung unſerer Front nördlich der Scarpe blieb zu⸗ nächſt unbemerkt. Unſere in großer Stärke zurückgelaſſenen Pa⸗ trouillen verbitterten dem Gegner in den kommenden Tagen den unverhofften Geländegewinn aufs gründlichſte. So erlitt nach unſeren Heſlſlellungen beſonders bei Loos ſeine Infanterie, bei Bail⸗ leul eine vorroitzig aufgefahrene Batterie ſchwere Verluſte. „Während jedoch von Bailleul bis weſtlich Méricourt die beider⸗ ſeitigen Patrouillen entlang unſerer neuen Linie ſich vert tist raſch ins Gleichgewicht ſetzten, gelang es uns weiter nördlich in der Gegend von Loos, Liévin und Lens, in langen Vorfeldkämpfen den Gegner empfindlich zu ſchädigen und aufzuhalten. Roch am 20. April ſpreugten wir nordweſtlich Lens einige vor unſerer neuen Stellung im Vorgelände liegenden Unterſtände ſamt ihrer zahlreichen feindlichen Beſatzung in die Luft, und erſt am 22. April ließen ſich unſere Vorpoſten öſtlich Loos nach— feindlichen Artilleriefeuer auf die Hauptſtellung, die mit unſeren Hauptkräften längſt beſetzt war, zurückdrücken. Zu einem großen Angriffe war der Gegner auch nach dem 18. April noch nicht fähig. Um den Anſchein einer einheitlich fortgeſetzten Unternehmung zuerwecken, reihte er an die letzten Nachſtöße des erſten Anſturms Einzelangriſſe kleineren Stils, die er aber immerhin mit beträchtlichem Kräfteauſwand ins Werk ſetzte. Ob er damit mehr als kleine Verbeſſerungen ſeiner Stellung erreichen wollte, kann dahin⸗ ſtehen. Er ſchaffte ſich dadurch jedenfalls gleichzeitig die Möglichkeit, in die Porbereitung zu einem neuen allgemeinen Angriffe umauf⸗ fälliger überzuleiten. Ernſtliche Abſicht zu Angriffen dieſer Art be⸗ kundete der Gegner hauptſächlich ſüdlich der Straße Arras—Gaprelle und der Scarpe. Nachdem er ſich bereits am 12. April 1917 in zweimaligem Anlaufe aus Le Point du Jour—Fampoux ſchwere Verluſte geholt hatte, ſetzte er am Abend des 18. und am 14. April die ganze Front ſüdlich der Scarpe bis Senſée⸗Bach unter teilweiſe zum Trommelfeuer geſteigerte Artilleriewirkung. Die einſetzenden Infanterieangriffe wurden jedesmal unter Verluſten für die Engländer abgewieſen. Ein örtlicher Erfolg der Engländer, den ſie in überraſchendem Vorſtoß am 15. April abends bei Höhe 92 an der Straße Wan⸗ court—Cheériſy hatten, führte zu einer Reihe wechſelvoller Gefechte, die bald in den Vorbereitungskämpfen zu einer neuen großen feind⸗ lichen Unternehmung aufgingen. Seit dem 16. April war aus der Gegend ſüdlich der Scarpe ver⸗ mehrte feindliche Artillerietätigkeit gemeldet worden. Der Gegner ſchien dort ſeine Artillerie ſehr bald nachgeſchoben zu haben und be⸗ gann alsbald mit Einſchießen auf unſere Infanterielinie, Artillerie⸗ ſtellungen und Hintergelinde. Nördlich der Scarpe lag zwiſchen Ar⸗ leux und Roeux, ferner bei Loos zunehmendes Zerſtörungsfeuer zum Teil ſchwerſter Kaliber. Der Gegnor bekämpfte mit ſeinen von Tag zu Tag an Zahl zunehmenden ſchweren Batterien abſchnitts⸗ weiſe unſere neue Linie, während er ſich mit ſeinen Erdarbeiten allenthalben näher an uns heranſchob. Durch bald größere, bald kleinere Patrouillenunternehmungen ſuchte er Anhaltspunkte über unſereKräfteverteilung und die ſonſtigen Bedingungen für ſeinen geplanten.großen Angriff zu gewinnen, wurde aber überall mit blutiger Antwort nach Hauſe geſchickt. Die in und hinter unſerer Front liegenden Dörfer, die uns als Stützpunkte dienen konnten, erhielten Zerſtörungsfeuer ſchwerſter Kaliber. Von unſerer Seite war alles geſchehen, den zu erwartenden Möglichkeiten die Stirne zu bieten. Unſere ſchwere Artillerie hatte in fleißiger, gleichmäßiger Arbeit die feindlichen Batterien unter Feuer genommen und ihnen gezeigt, daß die ſchönen Somme⸗Zeiten für ſie vorüber waren, wo die Verhältniſſe ihnen geſtatteten, wochen⸗ lang ungeſtraft auf unſere brave Infanterie loszutrommeln. Zahl⸗ reich auffliegende Munitionsdepots und Brände gaben unſerer Ar⸗ geurif die Quittung dafür, daß ſie in ihrer Wahl der Ziele nicht fehl⸗ gegriffen. Unſere Kampfflieger hielten reiche Ernte und boten den übrigen Waffen tagtäglich das herzſtärkende Schauſpiel ſiegreicher Luft⸗ kämpfe. Mochten die feindlichen Flieger den unſrigen an Jahl über⸗ legen ſein, an Kühnheit des Angriffs und an Erfolg ſtanden ſie weit hinter ihnen zurück. Für immer waren die Zeiten dahin, da der Gegner, wie an der Somme, ſich zuweilen gar nicht erſt die Mühe nahm, ſeine Batterien vor dem Angriff auf unſere Linien ein⸗ zuſchießen, ſondern ſie im Angriff ſelbſt durch zahlloſe Flieger und Feſſelballone, die eine ungehemmte Betriebſamkeit entfalteten, auf unſere ſich regende Infanterie oder Sperrfeuer abgebende Artillerie zu lenken wußten. Wie im Jahre 1916 der Name Boelcke dieſem ganzen Treiben ein raſches Ende bereitete, ſo bewieſen diesmal Frhr. von Richthofen und ſeine Getreuen dem Gegner, daß es mit ſeinem brutal anmutenden Maſſenaufgebot nicht getan iſt, ſondern daß auch im Kriege 99 die Qualität ihre Stellung behauptet, die ihr kleinmütige Seelen ſchon aberkennen wollten. Die moraliſche Wir⸗ kung dieſer ſiegreichen Luftkämpfe die ſich auf dem Hintergrunde des lichtburchfluteten Himmelsgewölbes allen Augen und Herzen zugäng⸗ lich abſpielten, ühte auf die Truppe einen ſich ſtets erneuernben be⸗ geiſternden Einfluß aus. Jeder feindliche Flieger, der abgeſchoſſen wie ein Schmetterling die farhigen Flügel zuſammenklappte und als lichterloh brennender Rauchfetzen aus dem Raume, wo er ſtand, zu Boden fuhr, oder wie in Trunkenheit führerlos durch die Luft ur Erde torkelte, war für Infanterie und Kanonier eine Quelle der enugtuung, die ihn tröſtete: Nun kämpfſt du zum minde⸗ ſten unter gleichen Bedingungen.“ 4. Seite. Nr. 382. mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 19. Juli 10. Nus Staòt und Cand. 8 1 Mit dem E ausgezeichnet Pionier Hermann Winter, wohnhaft Rheinhäuſerſtr. 110, bei einem Pionier⸗Bataillon. 9. Das Giſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Lt. Wilhelm Frei von Gondelsheim bei Bruchſal, Lt. Lehrer Joſef Köppel von Stollhofen, Vizefeldw. Anton Mülhauſer von Volkertshauſen, Unteroff. Hermann Nageleiſen von Ehrenſtetten, Lt. Hermann Fäßler von Offenburg, Unteroff. Hans Kupfer von Villingen, Oberarzt Dr. Vogl von Freiburg, Gefr. Karl Friedrich Erb aus Frieſenheim bei Lahr, Vigewachtmeiſter Kaufmann Albert Harter von Wyhl, Oberlt. der. Heinrich Schmidt und Lt. Erwin Käſer von Pforzheim, Lt. Noe und Lt. Hornig von Eberbach, Kriegsfreiw. Lt. der Reſ. Otto Scheuermann und Lt. der Reſ. Hans Fuchs von Freiburg, Feldwebel Fritz Kaltreuther⸗ Mannheim, Stabsarzt Dr. Hermann Wagner⸗Karlsruhe und Unteroff. Maſchinenbauer Karl Vierheilig von Hardheim. Souſlige Auszeichnungen. Vizewachtmeiſter Oskar Knoepfle, z. Zt. Zugführer bei einer Fernſprechabteilung, wurde die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. Die gleiche Auszeichnung erhielt Unteroffiz. Alois Jüngt, bei einem Pionier⸗Regt., Inhaber des Eiſernen Kreuzes. Das Herſchelbad. VI. Konſteuklion des Hauſes. Bei der Durcharbeitung aller Konſtruktionen wurde von dem Grundſatz ausgegangen, daß in einem Schwimmbad mehr wie in ſedem anderen Gebäude eine durchaus ſolide Durchbildung aller Bauteile notwendig iſt. Es wurde deshalb für alle Decken für die großen Gewölbe und Kuppeln durchweg Eiſenbeton gewählt. Alle Rabitzkonſtruktionen wurden vermieden. Gips wurde überall und in jeder Form ausgeſchaltet; weder beim Deckenputz, noch beim Ausfugen der Platten, noch bei der Befeſtigung von Metallteilen kam Gips zur Anwendung, ſondern Kalk oder Zement. Marmor wurde in allen Räumen, in welchen Feuchtigkeit vorhanden iſt— und das ſind die meiſten— vermieden und ſtatt deſſen für Fuß⸗ böden und Wandbekleidungen Tonplatten und Majolika verſchie⸗ dener Form und Farbe angewendet. Der Wandplattenbelag wurde mit Wetzlarer Zement ausgefugt, weil Gips, der gewöhnlich hierfür zur Anwendung kommt, in feuchten Räumen nicht hält. In trocke⸗ nen Räumen, alſo in der großen Mittelhalle, wurden die Wände in 2,60 Meter Höhe mit Marmor aus dem Lahntal bekleidet. Im Dampfbad wurden als einzige Ausnahme die runden Treppen und Einfaſſungen der Baſſins mit Marmorbelag verſehen, weil die runde Form für Ausführung in Platten Schwierigkeiten bot. Feuerton kam in großem Umfange zur Anwendung, zunächſt für alle Bade⸗ wannen, ſowie ſämtliche Fußbadewannen und für die Trennungs⸗ wände in den Brauſeräumen; ferner für alle Waſchbecken, Spuck⸗ becken und ähnliche Zwecke. Die Schwimmbaſſin⸗ wurden ganz in Eiſenbeton kon⸗ ſtruiert und zwar ſämtliche ſo, daß auch der Boden von unten zugänglich iſt, die Baſſins ferner von den Konſtruktionen des übrigen Gebändes vollſtändig getrennt ſind. den faſt öberall in Eiſen ausgeführt, Holz kam nur für die meiſten Türen und die Fenſter zur Anoendung. In den Räumen mit dauernder Dampfentwicklung, wie Reinigungsräume, Dampfbad, wurden die inneren Fenſter und Türen nebſt zugehörigen Rahmen in Bronze ausgeführt; Schlöſſer im Wannenbad aus dem gleichen Grunde ganz in Meſſing. Zellen und Schränke wurden in Holz her⸗ geſtellt. Die Zellen erhielten Türen, nicht Vorhänge. Die Stiefel⸗ käſten der Schränke würden in Eiſenbeton hergeſteilt und mit Ab⸗ flußöffnung verſehen, ſodaß ſie ausgeſpült werden können. Auch im Aeußeren wurde das Prinzip— möglichſt unvergängliche Ausführung— durchgeführt. Für die Architekturteile kam heller Sandſtein, für die Flächen ein heller Verblender von W Farbe zur Anwendung, trotz der derzeitig in Mode gekommenen 2 ührungen in Putz. Wenn Putz in einer Induſtrieſtadt ſchon an und für ſich verwerflich iſt, ſo iſt er bei einem Bade ein direkter hler, denn trotz ſorgfältigſter Ausführung der Wände beſteht ſtets die Gefahr, daß Feuchtigkeit aus den Innenräumen nach außen durchdringt und dies hat eine ſchnelle Zerſtörung des Putzes zur Folge. Alle feuchten Räume und die Baſſins erhielten unter dem Pla elag einen mit Zereſitzuſatz hergeſtellten, ſehr ſorgfältig aus⸗ geführten waſſerdichten Putz, und, ſoweit nicht Wände und Decken Eune mit Platten bekleidet ſind, auf dieſen Putz einen Anſtrich mit Emaillefarbe. Außen⸗ und Innen⸗Archilektur. Für die Außenarchitektur war naturgemäß der Grundriß maß⸗ gebend und es wurde angeſtrebt, den Grundriß im Aeußern klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen. Der Hauptraum itt die Mittel⸗ halle; dementſprechend wurde dieſer Bauteil höhergeführt und be⸗ herrſcht die ganze Anlage. Der Firſtpunkt erhebt ſich 34 Meter über Straßenoberkannte. Der Hohlraum über dem inneren Glas⸗ dach wurde dadurch nutzbar gemacht, daß hier die Warmwaſſer⸗ baſſins in den Ecken zur Aufſtellung kamen. An die Mittelhalle ſchließen ſich in verſchiedener Größe die einzelnen Bade⸗Abteilungen an; jede für ſich kam als ſelbſtändiger Bauteil im Aeußern zum Ausdruck, ebenſo das Keſſelhaus mit ſeinem Zubehör. Die Durchführung dieſes Gedankens bringt natürlich eine Nuflöſung der Gebäudemaſſen mit ſich. Eine Zuſammenfaſſung der einzelnen Bau⸗ teile wäre aber nur möglich durch Verſchleierung des Grundriſſe⸗ nach außen hin, mithin Vortäuſchung einer Maſſenverteilung, ab⸗ weichend vom Grundriß. Auch im Innern war man bemüht, die Konſtruktion überall klar zum Ausdruck zu bringen und bei der farbigen Behandlung Ruhe und Einheitlichkeit walten zu laſſen. So erhielt das Frauen⸗ bad einen goldgelben Plattenſockel in der Höhe der Zellenwände, die in Holz hergeſtellten Zellenwände einen Anſtrich in ähnlicher Farbe, Wände und Decken darüber einen grauen Anſtrich in zwei Tönen. Im Männerbad wurde der Sockel in Zellenhöhe eben⸗ falls mit Platten, aber in blaugrüner Farbe, bekleidet. Die auch hier in Holz hergeſtellten Zellenwände erhielten einen Anſtrich in ähnlicher Farbe, Wände und Decken darüber einen Anſtrich in warmem Gelb. Im Innern wurden die Zellen hellgrau geſtrichen, alle Sitzbänke nur Im dritten Baſſin wurde in ähnlicher Weiſe der Sockel gelbbraun, Wand⸗ und Deckenflächen darüber weiß gehalten. Als Schmuck erhielt das Frauenbad in Majolika far⸗ big ausgeführte Bekleidungen der Säulen der Emporen und der Wände der Barfußtreppe, ferner figürlichen Schmuck auf der Rück⸗ wand der Kaslade; im Männer bad die ſüdliche Apſis eine Ver⸗ kleidung der Kuppel in Glasmoſalk, an den Ecken der Pfeiler Ma⸗ a, ein Zierbrunnen in Glasmoſaik und Muſcheltechnik. Der uheraum wurde im unteren Geſchoß in Rüſternholz mit ſarzen Birnbaumeinlagen ausgeführt, der Fußboden in blau⸗ grünem Linoleum mit großem Muſter. Die als Kaſſettenoberlicht aufgeteilte Tonne wurde farbig verglaſt, die Rippen der Tonne und die Wandflächen entſprechend farbig behandelt. Der Kuppel⸗ raum des Dampfbades erhielt eine Verkleidung in Majolika⸗ platten, darüber einen Fries in Glasmoſaik. Die kaſſettierte Kuppel wurde farbig hierzu abgeſtimmt, die Beleuchtung iſt eine indirekte über dem Geſims. 8 Der Plattenbelag aller Baſſins wurde in hellgrünen Platten ausgeführt; da eingehende Verſuche engaben, daß bei größerer Tiefe das anſcheinend farbloſe er des Waſſerwerks eine ausgeſprochen grüne Farbe hat, ſo wurde durch die Wahl eines grünen Platten⸗ belags die grüne Farbe des Waſſers unterſtrichen. Die Beleuch⸗ tungskörper waren urſprünglich durchweg in Bronze vorge⸗ Wegen Fehlen dieſes Metalls wurden die großen Beleuch⸗ ingskörper in den Schwimmhallen in Eiſen echt vergaldet, im — annenbädern wurden die Wände In mit Platten 10 zu 10 cur in Felderteilung bekleidet und es wurde Die Türrahmen wur⸗ ein paar gefunden. — Holz, ſonſt in Eiſen blank oder Eiſen hier, wie bei allen Inſtallationen, beſondere Sorgfalt darauf ver⸗ wendet, daß alle Armaturen mit der Teilung des Plattenbelags übereinſtimmen, eine eigentlich ſelbſtverſtändliche Forderung, deren⸗ Durchführung in der Praxis aber doch erhebliche Schwierigteiten verurſacht. Blanhes Metall wurde überall nach 9 chkeit vermie⸗ den, um die Arbeit des Putzens auf das geringſte Maß herabzu⸗ drücken. Aus dieſem Grunde wurden insbeſondere die Halteſtangen in den 3 Schwimmbecken nicht, wie bisher üblich, in Metall ausge⸗ führt, ſondern in Mannesmannrohr weiß emailliert; ebenſo ſämtliche in das Schwimmbecken führende Leitern. Die Reinigung kann nun⸗ mehr vom Rande des Baſſins aus mittelſt eines Queidels mit Leichtigkeit erfolgen. Die Baukoſten betragen nach dem Voranſchlag 1822 000. Mark, hierzu für das Wellenbad und einige damit zuſammen⸗ hängende Arbeiten 51 700.— Mark, zuſammen 1873 700.— Mark. Die Mittel werden in der Hauptſache ausreichen; wenn auch durch den Krieg bei einigen Titeln Mehrausgaben entſtanden ſind, ſo wer⸗ den dieſe doch nicht erheblich ſein. Die Abrechnung liegt zur Zeit noch nicht vor. Mit den Bauarbeiten wurde am 3. Juli 1912 begonnen. Der Bau hätte im Januar 1917 dem Betrieb übergeben werden ſollen. Durch den Ausbruch des Krieges trat bei den Arbeiten des inneren Ausbaues eine erhebliche Verzögerung ein, ſodaß der Bau erſt im April 1916 in der Hauptſache vollendet war. Auch jetzt iſt eine Betriebseröffnung noch nicht möglich, weil Kupfer für die Licht⸗ leitungen und vor allen Dingen auch das geeignete Perſonal fehlt. Bei der Projektbearbeitung und Bauausführung ſtanden Stadt⸗ baurat Perrey, Regierungsbaumeiſter Kneucker und Bau⸗ führer Kolb zur Seite. Mit Kriegsausbruch wurde das geſamte Perſonal eingezogen, aber trotzdem der Bau weitergeführt mit fort⸗ geſetzt wechſelnden Bauleitenden und zwar waren während der Kriegszeit am Bau tätig: Dipl.⸗Ing. Gerach, Baugewerksmeiſter Eckert und Bauführer Elzer. Bei den Detailarbeiten wirkten ferner mit: Dipl.⸗Ing. Mittnacht und Architekt Stachel. Das Baugeſchäft Fr. Heller, Inh. Armhruſter, führte die ſchwierigen Fundierungs⸗, Erd⸗ und Marrerarbeiten, die Firma Eiſen die Eiſenkonſtruktionen au⸗. * Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Fritz Körner, D 3, 3 wohnhaft, in einem Reſ.⸗Inf.⸗Regt, wurde zum Vizefeld⸗ webel befördert. * Karkoffelverſorgung. Durch Verordnung vom 12. Juli 1917 wird für Baden die Kartoffelverſorgung für die Zeit bis 14. Sept. 1917 geregelt. Hervorzuheben iſt daraus, daß die Ernte der feld⸗ mäßig angebauten Kartoffeln er ſt erfolgen darf, wenn das Bürger⸗ meiſteramt des Erzeugerortes die Genehmigung zur Ernte erteilt hat. Es ſoll dadurch verhindert werden, daß die Kartoffeln, wie dies im vorigen Jahr nicht ſelten der Fall war, geerntet werden, bevor ſie ausgereift ſind. Z. Zt. ſind die Vorausſetzungen für die Genehmigung auf der Mannheimer Gemarkung noch nicht gegeben. Der Zeitpunkt, von dem ab die Erntung erlaubt wird, wird recht⸗ zeitig bekanntgegeben werden. Ferner iſt gegenüber der vorjährigen Regelung inſofern eine wichtige Aenderung eingetreten, als der Aufkauf der Kartoffeln nur durch die Kommunalverbände und die von den Kommunalverbänden hierzu beſtellten Au fer er⸗ folgen darf. Das Nähere hierüber wird durch beſondere Bekannt⸗ machung veröffentlicht werden. Abgabe an und Erwerb durch andere Perſonen als die beſtellten Aufkäufer iſt verboten und ſtrafbar. Es iſt alſo insbeſondere den Verbrauchern nicht ge⸗ ſtattet, Frühkartoffeln unmittelbar vom Erzeuger zu beziehen. Der Erwerb hat ſich vielmehr bisher im Wege des Beſtellverfahrens durch Bezug von den zugelaſſenen Händlern und gegen Aögabe von Marken zu vollziehen. Die Verſorgungsregelung mit Spätkartoffeln wird erſt im September beſtimmt und bekanntgegeben werden. *Eine neue Fleiſchabgaberegelung? Wie die„Augsb. Abend⸗ zeitung“ meldet, tritt am 1. Auguſt eine neue Fleiſchregelung für das ganze Reich in Kraft. Die Verhandlungen zwiſ den einzelnen Bundesſtaaten ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Auch ſchweben zwiſchen dem Kriegsernährungsamt und den einzelnen Bundesſtaaten Ver⸗ handlungen, welche die Aufhebung der 8 Vierteilung des deutſchen Volkes in Schwerſtarbeiter, Bergarbeiter unter und über Tage, in Schwerarbeiter und die übrige Bevölkerung bezwecken. * Konzeſſionierung der Kinos. Wie die Zeitſchrift„Lichtbild⸗ bühne“ meldet, ſtehe die Konzeſſionierung der Licht⸗ ſpieltheater unmittelbar bevor. Ein diesbezüglicher Geſetz⸗ entwurf ſei von der Regierung bereits ausgearbeitet worden und werde in allernüchfter Zeit von Bundesrat verabſchiedet werden. Nach der genannten Zeitſchrift hat die Maßnahme folgende Begrün⸗ dung: Die vollkommen veränderte Auffaſſung von der Bedeutung des Films, die im Laufe des Krieges bei den amtlichen Stellen Platz gegriffen hat, die überragende Bedeutung des Films als Propaganda⸗ mittel macht es zur Notwendigkeit, ein ſo wichtiges Kulturinſtrument nur in berufene und geeignete Hände zu legen. Gleichgeitig mit dem Konzeſſionszwang wird eine ſtarke Vermehrung der Licht⸗ ſpieltheater erſtrebt, gegebenenfalls unter amtlicher Förderung. Insbeſondere glaubt die Regierung, für ſpeziſiſch geeignete Kriegs⸗ invaliden im Kinobetrieb eine geeignete Be tigung zu ſinden. Vom Marktverkehr. Der Markt war heute ſchlecht beſchickt. Am auffallendſten war wohl das Ausbleiben der Bohnen, die es in bieſem Jahre gottlob doch reichlich gibt. Ein paar Körbe waren angefahren und die wurden ſo umlagert, daß es Geduld und Zeit koſtete, ſich etwas bavon zu erringen. Wo ſtecken ſie nun eigentlich? Kommen ſie an Orte, die keine oder höhere Höchſtpreiſe haben? Gemüſe war nicht viel da, große ausgewachſene Gelbrüben gab es zu 28 Pfg., bei der Stadt konnte man Erbſen dazu haben, die trotz ihres wenig ein⸗ ladenden Ausſehens gern erſtritten wurden. Kohlrabi, Wirſing und Weißkraut konnte den Bedarf bei weitem nicht decken, vereinzelt ſah man auch Rotkrautköpſchen. Allerdings mußte man die Beobachtung machen, daß es nicht auf der Höchſtyreistafel augegeben iſt, 35 Pfg. wurden fürs Pfund verlaugt. Pilze waren genügend da, der Preis von 90 Pfg. bis 1 Mk. hält ſich noch immer. Auch Gurken ſah man ſehr viel, der Höchſtpreis wurde ſo ziemlich eingehalten. Rettiche bilden noch immer den am meiſten vertretenen Artikel. Tomaten konnte man zu 1,20 Mk. bis 1,60 Mk. das Pfund erſtehen. Die Obſt⸗ marken hatte man wieder einmal umſonſt mitgebracht. Für die ge⸗ wöhnlichen Sterblichen gab es nur markenfreies Obſt, und zwar Pfirſiche in Hülle und Fülle, aber der Preisl 80 Pfg. bis 1,10 Mk. Es wurden demzuſolge nicht viel gekauft, denn ſie waren nicht ein⸗ mal ſchön. Die meiſten waren noch unentwickelt und es bleibt ja dann faſt ſoviel Fleiſch an den Steinen hängen, als man zu eſſen bekommt. Für einzelne ſtanden unter den Bünken der Höckerinnen Körbchen nrit Johannisbeeren und Türkiſchen Kirſchen. Den Preis bekommt man bei ſolchen Geſchäften ja ſelten zu hören. Am letzten Markttag fragte eine Käuferin nach Heibelbeeren. Ihre Vermutung beſtätigte ſich, im Flüſterton erhielt ſie die Antwort, daß ſie haben könne, aller⸗ dings ſeien ſie ein paar Pfennige teuver. Was man heutzutage„ſo Pfennige“ neunt, die Händlerin verlangte 1,20 Mk. fürs Pfund. Da ließ die Käuferin natürlich davon ab, aber die Blaubeeren haben— leider— zu dieſem Preiſe jedenfalls doch noch einen Herrn Wann gibt es für Maunheim wieder einmal Obſt? Wer⸗ den wir bei Johannis⸗ und Stachelbeeren von der Badiſchen Obſtver⸗ ſorgung wieder ſo ſtiefmütterlich behandelt, wie bei den Kirſchen, wo unſere Stadt nur 1000 Zentner mehr bekam, als die um 100 000 Ein⸗ wohner kleinere Reſidenz? Vpp. h Pilze als Soldatenkoſt. Die Pilzuutzung hat einen wichtigen Fortſchritt inſofern gemacht, als zum erſten Mal ein ganzes Bataillon Pilznahrung erhält. Dem Neuſtadter Landſturm⸗Batail⸗ lon wurden dieſer Tage verſuchsweiſe Eierſchwämme als Menage verabfolgt. Damit die Soldaten einen Vergleich ziehen konnten, wur⸗ den die Pilze mit Fleiſch gemiſcht. Die neue Koſt hat bei den Mann⸗ ſchaften ſolchen Beifall gefunden, daß es dieſe Woche ſchon wieder Pilze gibt. Verſuche im Kleinen wurden übrigens auch in LZan dau unternommen, wo ein Erſatzbataillon eine Champignon⸗Zucht errichtet hat. Allgemein eingeführt, würden auf dieſe Weiſe hundert⸗ tauſende von Mark an Nährwerten gewonnen. Hat doch der Pfälzer⸗ wald⸗Verein in Neuſtadt allein durch Vermittlung des Vereins für Frauenintereſſen viele Dutzende von Zentnern Pilze im Werte von einigen tauſend Mark an die ſtädtiſche Bevölkerung abgeſetzt und da⸗ bei zugleich in den Walddörfern wohnenden Bevölkerung, welche die Pilze ſammeln, eine Einnahmequelle verſchafft. * Todesfülle. In Berlin⸗Halenſec iſt der frühere Direk⸗ tor des Heidelberger Stadttheaters, W. E. Hein vich, geſtorben. Ueber ein Vierteljahrhundert, von 1885 bis 1911, ſtand der Heim⸗ gegangene an der Spitze des Heidelberger Theaters. Er war, wie wir einem Nachruf des„Heidelb. Tgbl.“ entnehmen, ein Schüler Heinrich Laubes aus deſſen Wiener Stadttheaterzeit. Heinrichs verdienſt lag weniger auf einer literariſch⸗künſtleriſchen Ge⸗ ſtaltung des Spielplans, als vielmehr auf trefflicher Auswahl der Turnerinnen. der pfälziſchen Kreisſtelle für Obſt künſtlern, Albert Baſſermann, in der Spielzeit 1888/89 als Gugen Albert am Heidelberger Stadttheater verpflichtet. Auch als Re giſſeur zeigte Heinrich ganz den Schüler Laubes, dem es vor allem um ſorgſame Behandlung des Wortes zu tun war und für den der ſzeniſche Rahmen erſt ſekundäre Bedeutung hatte. Gelegentlich des 50jährigen Jubiläums des Theaters im Oktober 1903 wurde Verſtorbenen das Ritterkreuz vom Zähringer Löwenorden verliehen Am 17. April 1911 nahm Heinrich als Pfarrer von St. Jakob(ü Anzengrubers„Pfarrer von Kirchfeld“) Abſchied von ſeiner Gemeinde. Er, der mit inniger Liebe an ſeiner öſterreichiſchen Hen mat hing, zog ſich zunächſt nach Wien zurück, verlegte aber dam bald ſeinen ſtändigen Wohnſitz nach Berlin⸗Halenſee, wo er in be⸗ haglicher Ruhe, die ihm ſeine auch wirtſchaftlich erfolgreiche Theater tätigkeit geſtattete, lebte. Seine Berufsgenoſſen haben das Wirkel Heinrichs noch beſonders dadurch geehrt, daß ihn die Organiſatioh der Bühnenleiter, der Deutſche Bühnenverein, im Jahre 1914 5 ſeinem Ehrenmitglied ernannte.— Im Alter von 82 Jahren ſtat in Stuttgart Rechtsanwalt und Notar Karl Schott, en Mann, der, ohne je einem Parlament anzugehören, in der polit ſchen Geſchichte Württembergs eine bedeutende Rolle geſpielt Ha Als 1861 der Nationalverein auch in Württemberg Fuß faßte, wal der damalige Juſtizreferendär unter den erſten, die ſich ihm geiſtert anſchloſſen. Er bezahlte dies bei der damaligen politiſchen Lage in Württemberg mit ſeiner Laufbahn im Staatsdienſt. 1 war der„Märtyrer des Nationalvereins“ unter den Gründern „Deutſchen Partei, unter deren Führern er bis in ſein hohes? war. Faſt 30 Jahre widmete der vielgeſuchte Anwalt der S garter Stadtverwaltung, auch eine Reihe gemeinnütziger Org tionen freuten ſich ſeiner Mitarbeit. Geboren war er in Ulm Sohn eines Juriſten. Polizeibericht vom 19. Juli.(Schluß.) Unfälle. Auf ſeiner Arbeitsſtelle in einem hieſigen Fabrit⸗ anweſen fiel einem 49 Jahre alten verh. Taglöhner von Neckarau am 17. bs. Mts., nachmittags 3 Uhr, ein Stück Eiſen auf die linke Hand, ſodaß dieſe ſtark gequetſcht wurde.— Am gleichen Tage, vor mittags 10 Uhr, rutſchte ein verh., 36 Jahre alter Fabrikarbeite wohnhaft in Lampertheim, auf ſeiner Arbeitsſtelle, einem Fabrik anweſen in Wohlgelegen, beim Transportieren einer mit Zinklauge gefüllten Pfanne aus und fiel in dieſelbe. Er zog ſich hierbei erhe liche Brandwunden am Körper zu.— Ein verh., 47 Jahre alter Former, Alphornſtraße wohnhaft, glitt am 17. ds. Mts., vor mittags 7 Uhr, in einem Fabrikanweſen auf Waldhof beim Trans portieren eines 2 Zentner ſchweren Eiſenkaſtens aus, wobei i dieſer auf die linke Hand fiel und dieſe ſtark quetſchte. Sämtliche Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhauſe.— n einem Fabrikbetriebe in der Induſtrieſtraße brachte am 18. ds. Mis vormittags 9/ Uhr, ein 15 Jahre alter Schloſſerlehrling, wohnhaft in Waldhof, beim Verladen einer Maſchine den rechten Fuß unter eine Eiſenrolle, wodurch er ſich eine erhebliche Quetſchwunde zu00, Nach Anlegung eines Notverbandes begab er ſich zu Fuß in ſeine elterliche Wohnung. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf barer Handlungen, darunter eine Dienſtmagd aus Obermambach, eine ſolche aus Erfurt und ein Schloſſer aus Riedisheim, alle wegen Diebſtahls. ⁵ Vereinsnachrichten. * Mannheimer Turnverein von 1846. Die unter der Leitung lungen des Mannheimer Turnvereins veranſtalteten am letzten Sonntag, auf dem zwiſchen der Station Seckenheim Rheinau gelegenen Waldſpielplatz des Vereins ein Spielfeſt das von ſchönſtem Wetter begünſtigt war. Dank der guten Vor⸗ bereitung nahm das Feſt einen flokten Verlauf. Die Turnerinnen der Abteilung A und B hatten drei—— zu beſtehen, die au⸗ einer aufgegebenen Barrenübung, einem 80 Meter⸗Lauf und einem Weitſprung mit Anlauf beſtanden. Die Turnertunen der Abteilun C, die ſich aus Mädchen im ſchulpflichtigen Alter zuſammenſet ührten als Wettübung den Dreiballauf und einen Hochſprung mit nlauf vor. Die erzielten Leiſtungen waren durchweg ſehr erfren liche und beweiſen, daß im Mannheimer Turnverein nicht nur die künſtlichen Uebungsarten, wie ſie ſedes Jahr beim großen Schau⸗ turnen im„Roſengarten“ vorgeführt werden, ſondern auch die? volkstümlichen Uebungen eifrig gepflegt werden und zwar nicht nur bei den Turnern, ſondern auch in den Abteilungen del So muß es ſein, wenn die körperliche Ausbildung unſerer Jugend eine i ein ſoll. Von den Siegerinnen der Abteilung 4 und B ſeien als die Z erſten genannt: Fräulei Delank, Fräutein L. Helbach und Fräutein W. Tutein, von denen der Abteilung C: M. Löſch, E. Keller und A. Steg“ mann. Die den Siegerinnen eingehändigten Preiſe, die eine Er“ innerung an das Spielfeſt ſein ſoklen, beſtanden aus zeitgemäßen Büchern und Abzeichen der deutſchen Turnerſchaft. Als ſehr zwech⸗ mäßig wurde von den zahlreich erſchienenen Intereſſenten be chauern des Oberreallehrers Leutz ſtehenden daß die einzeinen Nummern des Programms nicht neben⸗, nacheinander zur Vorführung kamen, wodurch es den Zuſchau ermöglicht wurde, alles Gebotene beobachken und zu genießen, In der Durchführung der auſgeſte Rummern wurde der Veran ſtalter, Oberreallehrer Leutz. von den Turnratsmitgliedern Helbach, Selzle, Hermann, Zahnkeiter und einigen Turnern in dankenswerter Weiſe unterſtützt. * des Ausfuhrverbots für Pfirſiche. Auf Anregung wurde das Ausfuhrverbol ———————————— ünſchen der zenten g — eine weſentliche Schädigung ihrer überaus guten Pfirſichernte ürchteten. * Einen ſchweren Unglücksfall erlitt am Montag abend am Bahnhof in Weiſenheim a. S. die ledige Eliſe Fröhlich aus dem Zug Bein eitig abgefahren wurden. Die Schwerverletzte wurde in da? nach Frankenthal verbracht. Kommunales. * Schwetzingen, 18. Juli. Um der Kleingemdnot ſteuern/ wird in hieſiger Stadt Kriegsnotgeld— vorerſt Stüche 51 10 Pfg.— ausgegeben werden. oc. Kaſtatt, 18. Juli. Der hieſige Bürgerausſchuß iſt auf Montag, den 30. Juli zur Beratung des ſtädt. Haushaltungs“ planes pro 1947 eingeladen. Der Voranſchlag verzeichnet an Ausgaben die Summe von 1 033 953 Mk. Die Einnahmen betragen 648 281 Mk. Es verbleibt ſomit ein ungedeckter Aufwand von 985 281 Mk. Der Umlagefuß bieibt wie im Vorjahre auf 38 Pfennig ſtehen. * Lahr, 18. Juli. Der Stadtrat hatte vor einiger Zeit den Beſchluß gefaßt, zur Behebung des Kleingeldmangels für 10 900 Mk. Fünfzig⸗Pfennig⸗Scheine herſtellen zu laſſen, die nut innerhalb des Stadtbezirks Geltung haben. Dieſe Scheine—— nun im Verkehr erſchienen. Sie tragen auf der Vorderſeite die*3 9 „Stadtgemeinde Lahr i. B. Gutſchein über fünfzig Pfennig. i.., 12. Juni 1917. Der Stadtrat. Dr. Altf ix, Oberbür eiſter · ee ezirk Lahr i. B. bis ſechs e 6 ieden de Rückſeite befindet ſich das Wappen der Städt. Nus dem Großherzogtum. Doſſenheim bei Heidelberg, 19. Juli. Bei der Verſteigerung von Eichenſchälholz, die am Montag ſtattfand, wurden hohe 4 5 Im Ster zwiſchen 25 und 30 Mk., für reines Prügelholg über 20 Taxiert war der Ster zu 7 Mk. * Konſtanz, 18. Juli. Der vier te aus der Schweiz traf geſtern Abend.26 Uhr hier ein. Er 207 Mann, darunter 10 Offiziere und einige Zivilinternierte. Zur Begrüßung, die unter den üblichen Formen bei gahlreicher Beteili⸗ gung der Bevölkerung ſtattfand, waren erſchienen General von — ͤä TTTPPT0000cccc——————————————————————— Ju ter naertenzug Drachle Liebenſtein und Landeskommiſſär Straub. Nachdem ſich die Au⸗ * 15 25 8. 2 9. 2.8 3 2. 2 3 * A4 2 — NN — * 8 8 S tet KR N2 Nr. 882. 5. Seite. Donnerstag, den 19. Juli 1917. TKandel und industrie. Vom Tabakmarkt. Der Stand der Pilanzen darf infolge der reichlichen Nie- uen Mlide un des dadurch geförderten Wachstums im allgemei- c8 Als günstig bezeichnet werden. Das schließt nicht aus, daß ver Orade der Entwicklung auf einem und demselben Tabalkfelde — Sind, 50 daß neben bereiis weit vorgeschrittenen noch *3— Eilanzen zu ſinden sind. Dies kommt auch davon, daß 8ue kütze anfänglich au intensiv war. Zwischen den früh und den du UnttsSeseteten Pilanzen besteht vieliach natürlich auch noch ſich uterschied, doch dürtte dies durch günstige Witterung reich- 7 ausgeglichen werden können. Recht befriedigend stehen die 20 ker in Baden, der bayerischen Pfalz und Hessen. Wenn 1 zu Ungeziefer, begünstigt durch die starken Niederschläge, 55 Sezeigt hat, so ist der hierdurch bislang an den Anlagen einsrachtete Schaden nicht von Belang. Es muß allerdings dagegen — Seschritten werden. Und in dieser wie in anderen Beziellungen — sich der Mangel an Arbeitskräften unangenehm fühlbar. E. 85 Tabalcmarkt stein unter dem Eindruck der zu erwartenden iukuhr übersceischer Tabake aus Holland. Ob es sich dabei um Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) in sein Programm aufgenommen, aber auch diese Vereini ———————— Wahren. Frankrfurter Wertpapicrbdörse. Frankfurt, 19. Juli.(Pr.-Tel.) Die Erwartung des Ergeb- nisses der heutigen Reichstagssitzung, der man mit großer Span- nung entgegensieht, trügt dazu bei, daß die Börse zumeist in ihrer Zurückhaltung beharrte. Mit wenig Ausnahmen erhielt sich auf den meisten Gebieten die feste Tendenz. Montanwerte lagen ruhig. Etwas höher wurden Caro und Deutsclu-L. ge⸗ Handelt. Feste Haltung zeigten Kaliwerte. Auf dem Gebiet der Rüstungswerte wurden Köln-Rottweiler lebhafter gehandelt. Auto- aklien behaupteten den Kursstand. Neckarsulmer fanden bei höhe⸗ rem Kursuiveau Käufer. Elektroaktien bewahrten ihre feste Hal- tung. Akkumulatoren Haagen konnten sich beiestigen. Chemische Werte unverändert. Vorübergehend fand in einzelnen Spezial- Werten reger Verkehr statt. Höher gingen Asch Ma⸗- schinenfabrik, Reiniger, Gebber und Schall, Mannheimer Stahl und Gummipeter aus dem Markt. Bankaktien unterlagen geringen Schwankungen. Deutsche Anleihen sind bei mäßigen Umsätzen fest. Von ausländischen zeichneten sich Japaner und Chinesen aus. Privatdiskont 4% Prozent. Die Börse schloß ruhig bei fester Tendenz. Pariser Wertpapierbörse. PARIS 16. Jull(Kassa-Harkt.) 13.17. 3% Rente Toula.60.70 5% Anleihe 88.50 Suez Kanal Bio Tinto—.— 1128 4% Span. äuß. 105.25 HThom Houst. Cape Copner 124.—125.— 5% Russen 1906 China Copper 367.—“. 3% do. 1896—.—Saoutohouo. Utha Copper. 332.— 4% Türken 8 Tharsis 140.—141.— Bang. de Paris Dde Beers. 367.— 888.— Créd Lyonnals rlank Goldfields 24—(—. Un. Farisien. 3 Lena Gold 43.—... Wotropolltain off Fabr. Mgersiont. 101.—102.— Nord ESpdag..—[— lie Naphte Randmines.——89.24 Spasskl Copper 40,50(zuletzt 48.50) Zur Rohholzbeschaffung in der künftigen Hiebszeit. Das Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Est nummehr eine Verfügung ergehen, derzufolge die Abgabe von Rokholz aus den Staatsforsten währeud der Kriegsdauer neu ge- regelt wird. Fortan soll es sich, soweit als möglich um eine ffei- händige Abgabe von Rohhok an die mit direkten Heeresliefe- rungen versehenen Sägewerke handeln, dadurch soll in erster Reihe der direkte Frontbedarf sichergestellt werden. In zweiter Reihe wird der dringlichste örtliche Bedarf und erst dann der Bedarf im freien Holzhandelsverkehr nach Möglichkeit gedeckt Werden. Das bisher geübte schriftliche Angebotsverfahren soll nur noch dort zur Arwendung kommen, wo nachweisbar Ring⸗ 4 Froße Mengen Handeln kann, die eine willkommene Ergänzung deutschen Vorräte abgeben und auch in bew. Auffrischun der 9 Berluner Wertpapierbörse. bildung bei den Holzkäufern zu befürchten ist. Newyerker Warenmartet. Prei 2 t ei 89 75— 2 9 2 2 Hinsicht einen günstigen Einiluß ausüben können, mag Berlin, 19. Juli(Devisenmarkt. Sekärsseken. Es dürfte kaum anzunehmen sein daß beträchtliche Auszahlungen far 20 18. SKände auf diese Weise ins Inland wandern. Gerade an Aus- 55 Oeld Briei Geld Btief e 8— die dringend zu den verschiedenartigen Zwecken be. Konstantinopel 10.95—be Ott..— ſuo i Hothern Dügt wird, ist der Markt klein und knapp. Was in letzter Zeit P 555 20⁰⁰⁵ 19.95 2005 Exp. n. Engl. Terpcds.. 3. 57—(buluh) e 0 krin angeboten wurde, fand schlank Abnehmer. Von einer süd- Band de Gulden 281.75 282.25 280.75 289.25 E. n. d ot. 5 25.05 14— 85 2075 20⁰05 eore a 200.— 202— ſautschen Firma wurde ein Posten Bengaleneinlage zu 75 cs. das 180—— 8— 197.50 19800 5————— halde Kilo ofteriert. Iu Auslands- und Inlandsware Pildeten Decl- S Zuck- S8 Pet. 6, S ot. Ceu) 40r0 10i fa Umhlatt die begehrtesten Sorten. Zum Glüick schreitet die Be- Norwegen 100 Kronen 290.75 201.— 200.75 201.25 pr*0 203 72 8 1— 9 5 clerung der Hersteller mit 1916er Tabaken, wenn auck langsam, BCCCCCCCCCC0*** 9 5 2205/Lentee 8.413.1 lektr. Kupt. 2731+ 221 Vorwäris 5 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 Rio 8 5 zurWärts, was aber auf die schwach vorhandenen Arbeitsträfte Spanſer br Dez Ur. 2 ie.eobainn. 622 67.50 uen ſet, In Senibiat und Scireideertkabalen eriofeten] Rägarien ibb Leran:: 80% 8½ 20% 81.% Femese S e e— 0 Abrufe und Ablieferungen an mit Bedarfsanerienntnissen 8. 7² oriean 4 4 arkxt. eſeietettete Verarbefter. Wegen des vielen Kurzgutes muß man Newyerker Wertpaplerburse. Beäten vorjährigen Tabaken füür Zigarrenzwecle mit vielen losen MEW voRk, 18. Jun(bevisenmarkt) otgae, 18, Hil⸗ —.———— Verichr— war trotz der starken 16. 12. 1 16.17. 8 Age ler ingen Andienungen klein. Gr. Sreademz für deld.—— 228.—204.— 35 8 — ee ach nach die— Sere 9055— 2.72.—.72.— Uale 3f 160 160.—[Pbcr; f 2840 24.0 Keichs 1445 15.— der zu, hohen Preisen Absatz fanden. Demmäckst wartet 2. kerrtes Puriegeg 4. 27, 0 Fransiers). 40850 445 SSS r ncische Markt mit einer Reihe von Einschreibungen wie- Jontweohsel Serlin..——— Isiber Bullion. 80/ 30./ Schmalz: pr. Jull..21.32 24.42Zuf. I. West. 104 000 88 090 eich auk, an denen auch deirtsche Käufer in nicht geringer Zahl] Siehnvochsel Faris.480.250 f pr. Jul. 2037/ 2065 pr. Sept.. 2152, 21.55Idv. Chioag.[20 606] 15 660 b eirrinden werden. Brasiltabake erhrachten bei einer Einschrei- Hew-Vork 18, Jun(BSonde- und Aktienmarkt). une in Amsterdam 81—93 C. bei Schätzungen von 68—74,5 Cs.„ n 1 16.1J7. k. S anelsnachrüchntem SSSS 8 8. Corps 0v*/ 981 15 75 S ue E 8—◻. — Schätzung abschneiden. Die Gründung des Preisschutzver- P Sondss.. 104— 10% 40, Oatarie& Westorn; 23. 23• gegen das vorjährige günstiger gearbeitet, S0 daß aie der inkeress Deutscher Zigaretieniabrikanten 0 pref 0l. bwid..101., Rorthern Paolfto..: 108—— 105,. ſie in der Lage sein wird, die Dixicendenzahlüng in einem noch ———— 8 0 an allem Ma- S———5——— 9 98 Richt zu bestimmenden Untang wieder aufzunchmen 8 ins an⸗ n to„— 4 eading 5 ole Sect verken Lnen, Sofl des Prelechel Ssterlegen dund St ffeel r: 8,:: S. 38 Swwar für 14 Zeit hi 8 Lestzulegen un Chfo. MBW.& St. Paul. 67% J Southern Paolfio... 984. 98% 605 kaum 1 ngere Zeit hinaus zu sichern berufen sein. Es wird Senever& fio Arande.—6% Soutbern Railwa7 27% 27½ 1 n Häncler, werm er überkaupt nur Ware bekommen will—— 55—— 35 9 Au— unter den Schein verweigern.] Erie 26t rei::2 2, Pabech prot.40½ 50— 10 2 Kum. erkkehr mit igaretten in gestnke f ffsiserreraret.. 18— 10, Amer 8, cf.4 Kef. 18 445 für elektrisches Licht. ——— Freiste Serbcad rterto,Hch des. gerg. 6, 8f. Srse Soer ne... groge e, ausgemerzt werden. Es werden aus diesen Gründen do. d40. pref. 55— 56½[Sethlehem Steel.125— 125% BROWN, BOVERICEA.-G. düngs an diesen Schutzverband geknüpft. die aller- Kansas City& Southern 21/ 21/ Central Leather.. 63⸗/ S0i16—2 Abfeil Installationen 2 Schug cr geteilt auch der Zusammen- do. pref. 50½ intenn. 24—5 eilung ins 95——5 f Sroßfabrikanten aus Sarettenindustrie zur In- Louieville u. Masbullle. 127% 127— United States Stdelsborb. 1200 120 0 4, 8/9. Fernspr. 662, 880,— Esdengemeinschatt Deuischer Zigareitenfabrikanten hatte die Be- ne Was 80. 6— United Stat. Steel Corh 75 117%½ 117%½ Hauptniederlage der Osramiampe. 2 der Schleuderei und die Durchführung des Preisschutzes S K ———— lüng —* der beſchtagnahuen Eiuriclungs⸗Gegen⸗ inbe aus Kupfer, Meſſing, Rothuß, Tombach und Bronze. Ab 20 2 N 3 2 19-Juli 1917 können die ſeit dem 20. Juni pferſchlagmahmten S willi r, Meſſing, Rotguß, Tomback und Bronze frei⸗ jewen an die Städt. Metallſammelſtelle Luiſenring 44, .—** werktags von—12 Uhr vormittags und ** r nachmittags, abgeliefert werden. e Annahme ſindet für die einzelnen Stadtbe⸗ Urte wie folgt Kott⸗ 20 8. K bis mit D u. Parkring am 20. u 21. Juli 1917 E Nam 23. bis mit 25. Juli 1917 18 Q„ 26. und 27. Juli 1917 U„ 28., 30. und 31. Juli 1917 Jungbuſch. Mühlaugebiet und Luiſenring am 1. und 2. Anguſt 1917 „Oſtſtadt mit Friedrichsring und Neuoſtheim * 1. 2. „ L.— 8 6 7. am., 4. und 6. Auguſt 1917 „Schwetzingerſtadt, Seckenheimerſtraße u. Kai⸗ 8. ſerring am 7. bis mit 10. Auguſt 1917 9.„Stadtteil Zindenhof am 11., 13. u. 14. Aug. 1917 5 Stadtteil Neckarſtadt am 15,bis mit 18. Aug. 1917 beſti enn die Ablieferung begründeterweiſe an dem an Reten Tage nicht möglich war, ſo kann ſie auch Für folgenden Tage ſtattfinden. ſpäter⸗ die Vororte erfolgt Ort⸗ und Zeitangabe 3 trofson der Beſchlagnahme ſind hauptſächlich be⸗ fihlan alle leichtentbehrlichen oder in anderer Aus⸗ ſände 33— Holz. Eiſen u. A. erſetzbare Gegen⸗ triebe u Haushaltungen, aller Arten Geſchäftsbe⸗ ſen, 9 an und in Gebänden, Bahnen, Wagen, Schif⸗ hängdachten uſww. 3. B. Stangen und Ringe an Vor⸗ und n und Portieren; Stangen, Roſetten, Halter „Handh uaſten au Gardinen; Tür⸗Knöpfe, ⸗Griffe, Hanig aben und Stangen, ſoweit ſie nicht den Me⸗ Fenſtenus, mit dem die Türe zugemacht oder das ſind alf geſchloſſen wird, in Bewegung ſetzen(damit griffe 8 alle drehbaren oder verſchiebbaren Tür⸗ äuſerſt er Fenſtergriffe nicht beſchlagnahmt); Treppen⸗ Gedoch augen und Treppenläuferſtangen⸗Endknöpfe Staugemicht, Oeſen zum Halten vorſtehend genannter Garderg D Garderoben, Hut⸗ und Mantelhaken; abſchra obenſtänder und Ablagen, Schirmſtänder, ieren 8 und aushäugbare Kerzenleuchter an Kla⸗ Gramm,rmeflaſchen, Hohlmaße, Gewichte über 100 haken u„Handtuch⸗, Schwamm⸗ u. Seifenhalter, Wäſche⸗ ſchilder' Bäſchekörbe,Namen⸗, Firmen⸗u. Bezeichnungs⸗ foſtenn ber, 250 dem Fläche, Barrierenſtangen nebſt welche ar Stützen, Treppenſchutzſtangen u. ⸗Geländer, ſtehen, in Wänden angebracht ſind, alſo nicht frei⸗ feiler Schutzgitter, Stoß⸗, Sockelblechbekleidungeu, und Füllungsbekleidungen, Tropfſiebe und von Ladentiſchen, Schanktiſchen und Bü⸗ und Geſ egenſtände der Schaufenſter⸗Dekorationen anderes chäftsausſtattungen nebſt Zubehörteile und der Bef mehr. Wegen genauer Bezeichnung der von die in chlagnahme betroffenen Gegenſtände wird auf nahma⸗Den, Tageszeitungen veröffentlichte Beſchlag⸗ vom 20 Srordnung des kommandiereuden Generals Juni 1917 Nr. Me./3. 17. K. R.., ſowie die hie Hommusrkaſſenen Ausführungs⸗Beſtimmungen des 1017 nünalverbands Maunheim⸗Stadt vom 5. Juli verwieſen. 5 i d 4 bei deei der Hauptſammelſtelle Luiſeuring 44 und etener Nebenfammelſtellen, die ſpäter in den Vor⸗ bingerich errichtet werden, ſind Beratungsſtellen küunenhtet, bei welchen Auskünfte eingeholt werden nahme becrund welche Gegenſtände von der Beſchlag⸗ gane be oroffen ſind. Auf Wunſch werden durch Or⸗ an nud Beratungsſtelle befeſtigte Metall⸗Gegenſtände ſchräuk Gebänden, Schaukaſten, Ausſtellungs⸗ dergl en, Schank, und Ladentiſchen, Büfetis und auch an Ort und Stelle beſichtiat. für jedes Kilogramm: Kuyfer, Meſſing, Rotguß Tomback u. Bronze Gruppe Alt. Beſchlagnahme⸗ Es werden vergütet Aktien-Umsatz 660 600(680 000) FEFFSECCC 92 ckannimachung der Reichsbeklelon ber die Verwendung von Wäſche in Gaſtwirtſchaften. Vom 14. Juli 1917. verordnung.00 M..00 M. Gruppe Blt. Beſchlagnahme⸗ Auf Grund der Bundesratsverordnung über verordnung 525„.75„ Befugniſſe der Reichsbekleidungsſtelle vom 22. März Gruppe Olt. Beſchlagnahme⸗ 1917 Riichsgeſegbl. S. 257) wird folgendes beſtimmt: verordnung.50.50§ 1. In allen Gewerbebetrieben und gemein⸗ 0 1„ Hierzu wird ein Zuſchlag von 1 M. pro Kilo⸗ gramm gewährt, wenn die freiwillige Ablieferung bis 31. Auguſt 1917 erfolgt iſt. Wer ſeine Gegenſtände bis zum 31. Auguſt 1917 freiwillig abgeliefert hat, iſt von der dann angeord⸗ neten Beſtandsmeldung zwecks Enteignung ent⸗ bunden. Sw14 Mannheim den 17. Juli 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektri⸗ zitätswerke. Städt. Metallſammelſtelle: Pichler. Letzte Friſt für Ablieferung beſchlagnahmter Metalle und ſonſtiger Gegenſtände. Das ſtellvertr. Generalkommando wird in nächſter Zeit in den Haushaltungen und ſonſtigen Räumen durch Militärperſonen Nachſchau halten laſſen, ob alle ablieferungspflichtigen Metalle bezw. Metall⸗ gegenſtände(änsbeſondere Gegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Reinnickel und Aluminium) ſowie Fahrrad⸗ bereifungen wirklich reſtlos abgeliefert ſind. Wer noch ſäumig iſt, kann innerhalb der nächſten zehn Tage ſeiner Ablieferungspflicht bei der ſtädt. Metallſammelſtelle Luiſeuring 44(werktäglich geöffnet von 10—12 und—4 Uhr) ſtraffrei nachkommen. Wer dieſe letzte Möglichkeit der Ablieferung vorübergehen läßt, hat beim Betreten die ſtrenge Beſtrafung nach der Verordnung über die Sicher⸗ ſtellung des Kriegsbedarfs zu gewärtigen. Mannheim, den 14. Juli 1917. Swi4 Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Städtiſche Metallſammelſtelle: Pichler. Meldung des beſchlagnahmten Dachkuyſer⸗ und der Blitzſchutzaulagen. Die Beſtandsmeldung der ſeit 9. März 1917 be⸗ ſchlagnahmten bei öffentlichen und privaten Bau⸗ werken zur Bedachung und zu Blitzſchutzanlagen ver⸗ wendeten Kupfermengen einſchließlich kupferner Dachriunen, Abfallrohre, Fenſter⸗ und Geſimsab⸗ deckungen, ſowie einſchließlich der an Blitzſchutzan⸗ lagen befindlichen Platinteile iſt auf amtlich vorge⸗ ſchriebenem Meldeformular bis zum 20. Juli 1917 der ſtädtiſchen Metallſammelſtelle, Luiſenring 44 einzureichen. Daſelbſt ſind auch die Meldeformulare, denen der Wortlaut der Beſchlagnahme⸗Verordnung aufgedruckt iſt, erhältlich. Sw14 Unbeſchadet bereits früher erfolgter Beſtands⸗ meldungen iſt trotzdem die Meldung nunmehr erneut zu erſtatten. Ausgenommen von der neuen Melde⸗ pflicht ſind nur diejenigen Mengen, für welche die Betroffenen in den letzten Tagen eine Enteignungs⸗ Auordnung wegen Abuahme und Ablieferung bereits erhalten haben. Zur Meldung verpflichtet ſind: alle Beſitzer von Bauwerken(natürliche und juri⸗ ſtiſche Perſonen, einſchließlich öffentlich rechtlicher Körperſchaften und Verbände, alſo auch Reich, Staat, Gemeinde, Kirche und Stiftung), bei denen Kupfer bezw. Platin gemäß K. und B. des§ 2 der Beſchlag⸗ nahme⸗Verordnung angebracht iſt. Wer die Meldung verſäumt. macht ſich ſtrafbar. Die Enteignung und Ablieferung wird ſpäter angeordnet. Mannheim, den 2. Juli 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und „„lektrizitätswerke. Städt. Metallſammelſtelle. 3. V. Egetmeyer. nützigen öffentlichen Betrieben, in denen Lebens⸗ und Genußmittel irgend welcher Art zum Verzehr an Ort und Stelle verabfolgt werden, iſt die Darreichung von Mundtüchern aus Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren verboten. In ſolchen Betrieben dürfen ferner vom. Oktober 1917 ab waſchbare oder abwaſchbare Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren(Tiſchzenge) zum Bedecken der Tiſche, auf denen Speiſen oder Getränke verabfolgt werden, den Gäſten von Gewerbetreibenden nicht mehr zur Be⸗ nutzung überlaſſen werden. § 2. In Gewerbebetrieben, in denen Fremde zur Beherbergung aufgenommen werden, darf jedem im Betriebe dieſes Gewerbes aufgenommenen Gaſt nicht mehr als ein friſches Handtuch für jeden Kalendertag zur Benutzung verabreicht werden. Für die Benutzung eines Bades des Gewerbe⸗ betriebes dürfen jedem Gaſt auf die Dauer eines Kalendertages ferner 2 Handtücher oder an Stelle des zweiten Handtuches ein Badetuch oder Frottiertuch überlaſſen werden. § 3. Die im Gewerbebetriebe einem zur Beher⸗ bergung aufgenommenen Gaſt überlaſſene Bettwäſche darf erſt nach Beendigung ſeines Aufenthalts oder bei längerem als 7tägigem Aufenthalt erſt nach einer jedesmaligen Benutzungsdauer von wenigſtens ſieben Tagen ausgewechſelt werden. Werden aus beſonderem Anlaſſe, insbeſondere infolge einer Erkrankung des Gaſtes einzelne Stücke der Bettwäſche durch außerordentliche Verunreinigung unbenutzbar, ſo dürfen dieſe Stücke vorzeitig ausge⸗ wechſelt werden. § 4. Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren, zu deren Herſtellung ausſchließlich Papiergarne verwendet ſind, werden von den Vorſchriften der§s 1, 2 und 3 nicht betroffen. § 5. Die Beſtimmungen der§8 2 und 3 über Hand⸗ und Badetücher, ſowie Bettwäſche finden auf die Beherbergung von Kranken in öfſentlichen und privaten Krankenanſtalten keine Anwendung. § 6. Wenigſtens ein Abdruck dieſer Bekannt⸗ machung mit leicht leſerlicher Schrift iſt in jedem von den Vorſchriften der§§ 1 bis 3 betroffenen Gewerbebetriebe in einer Größe von mindeſtens 30440 em an einer in die Augen fallenden, jedem Gaſt unbehindert zugänglichen Stelle anzubringen. 8 Wer den Beſtimmungen der§s 1, 2, 3 und 6 zuwiderhandelt, wird aufgrund der Vorſchrift des§ 3 der Bundesratsverordnung über Befugniſſe der Reichsbekleidungsſtelle vom 22. März 1917 mit Ge⸗ fänguis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Neben dieſen Strafen kann auf die in 83 der Bundesratsverordnung über Befugniſſe der Reichs⸗ bekleidungsſtelle bezeichneten Nebenſtrafen erkannt werden. § 8. Die Bekanntmachung tritt am 20. Juli 1917 in Kraft. Swd Berlin, den 14. Juli 1917. Reichsbekleidungsſtelle. Geheimer Rat Dr. Beutler. Reichskommiſſar für bürgerliche Kleidung. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Keuntnis. Wir machen gleichzeitig darauf aufmerkſam, daß Abdrücke dieſer Bekanntmachung für den nach§ 6 vorgeſchriebenen Aushang in den einzelnen Gewerbe⸗ betrieben bei der Prüfungsſtelle für Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren hier P 3, 6 gegen Erſtattung der Druckkoſten erhältlich ſind. Mann heim, den 18. Juli 1917. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Fehl. gsftele Für den Krankenhaus⸗ Montag, den 28. Jul erfolgt. Pe ergebung. Neuban ſoll die Ausführung von Verputzarbeiten für die Gebäude Haut⸗ und Geſchlechtskranke, Sonderbau und s Infektionsbauten im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote 577100 90——* ent⸗ rechender Aufſchrift verſehen päteſten i 1917, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus N 1, 3. Stock Zimmer No. 125) einzureichen, wo auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchte⸗ nener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter Angebotsvordrucke werden unentgeltlich auf dem Baubüro des Krankenhaus⸗Reubaues abgegeben, wo auch nähere Auskunft Mannheim, den 4. Juli 1917. Städt. Hochbauamt: Zimmer Nr 4 erteilt wird. rrey. S58 Erſ.⸗Batl. 1. b. Fußart.⸗ Regts. — 348 Steckbrief. Gegen den unten be⸗ ſchriebenen Kanonier Heinrich Schwehm des Erſ.⸗Batl. 1. bayer. Fuß⸗ art.⸗Regts. Rekruten⸗De⸗ pot II in Mainz, Erdar⸗ beiter aus Kaiſerslautern wird hiermit Steckbrief er⸗ laſſen, weil er der Fahnen⸗ flucht verdächtig iſt. Es wird erſucht, ihn zu verhaften und ihn an die nächſte Militärbehörde zum Weitertransport hier⸗ her abzuliefern. Fbꝛ30 Beſchreibung: Alter: 26 Jahre Größe: 1,75 m Naſe: nicht ſtark Haare: blond Mund: gewöhnlich Geſichtsfarbe: verlebtes Ausſehen Geſtalt: ſchlank Bart: bartlos Kleidung: Zivil oder Uni⸗ form Beſondere Keine. Mainz, den 18. Juli 1917. Zimmermann Oberſtlt. u. ſtellv. Batls.⸗ Kdeur. Straßenbahn. Kennzeichen: rung zwiſchen Tatterſall undSchloß(Bahnhofſtraße) fahren ab Donnerstag, den 19. ds. Mts., die Linien 6 und 10 nicht in Richtung Schloß⸗Tatter⸗ ſall, ſondern über Parade⸗ platz⸗Waſſerturm⸗Tatter⸗ ſall. Spõ Mannheim, 17. Juli 1917. Straßenbahnamt. 2 läſtige Haare Damenbärte! entſernt Vin ſchmerzlos, Crinex'⸗Euthaa⸗ rungspulver. Doſe M..50. Milde u. angenehm. Hof⸗upo⸗ theke, Löwen⸗ u. Einhorn⸗Apo⸗ thete, Parfumerie u. Drogeng. engros Lco Treuſch. 0 Wegen Gleis⸗Ausbeſſe⸗ Die Feuerſchau imK Be⸗ zirk„Lange Rötter“ betr. Mit den Vorerhebungen zur allgemeinen Feuer⸗ ſchau im NBezirk, Lange Rötter“ durch den Feuer⸗ ſchauer wird in der II. Hälfte des Monats Juli 1917 begonnen. Die Unterſuchungen werden vorgenommen in der Zeit von 8½ Uhr vor⸗ mittags bis 6 Uhr nachmittags und er⸗ ſtrecken ſich auf alle gewerb⸗ lichen Betriebe, Läden, Wirtſchaften und dergl. Die Hausbeſitzer, Mieter und ſonſtige Inhaber der Gewerbebetriebe haben den mit den Vorerhe⸗ bungen Beauftragten den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung aller Räume zu geſtatten. Mannheim, 3. Juli 1917 Gr. Bad. Bezirksamt Abt. V. Vorſtehendes icht. Mannheim, 17. Juli 1917. Bürgermeiſteramt: r. Finter. Verſteigerung. Am Samstag, den 21. Juli 1917“, nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Hauſe E 5, 1, 3. Stock nachſtehende Gegenſtände öffentlich negen bar an den Meiſtbietenden: 4Bettſtellen mit Patent⸗ röſten, Stühle, 1 Kleider⸗ ſchrank, Tiſche, Nachttiſche, Büchergeſtelle, Notenſtän⸗ der, Koffer, verſch. Schirm⸗ ſtänder, Mehlkaſten, Hocker, 1 Paſirmaſchine,—— kaſten, 1 Lexikon⸗Brock⸗ haus, Bücher, Geſchirr⸗ rahmen, 1 Klavierlampe, 1 Eismaſchine, Lampen, Nippſachen, 2 Porzellau⸗ handwaſchbecken bereits neu, 1 größere Partie Küchen⸗ und Wirtſchafts⸗ geſchirre, Porzellan, Wein⸗ gläſer ꝛc. Julins Knapp Ortsrichter. veröffent⸗ 9 —— ————.—.——v— ͤ——— ⏑— 6. Seite. Nr. 382. (Abens⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 19. Juli — Mannheimer General⸗Anzeiger. Lude bewahren. * Welcher Herr e. amten Unterr Deutſch und Rechnen für *— u. X. H. 56 an Achtung seiner höchstem Masse erworben hat. Wir werden inm allezeit ein treues Gedenken Nach kurzem Schmerzenslager verschied heute an den Folgen eines Unfalles unser Stallmeister Mannheim, 18. Juli 1917. Bierbrauerei Durlacher Hof .-G. vorm. 5 8* N 99332—** —————— 55R 2 .—5—— 4—— —— 5 Kriegs-Versicherungen (hne Zuschläge) mit und ohne— Sofortige Vollauszahlung im Kriegssterbefalle durch die Fil 0 K Th. 2—— Friegricherin U 3, 17.— 3640. Siächeldraht eng beſetzt, einmal gebraucht, doch gut erhalten, un⸗ term Preis abzugeben, bei ig Hernen. In mehr als 29jähriger Tätigkeit war uns der Verstorbene ein pflichttreuer, arbeiter, der sich durch sein lauteres Wesen die Vorgesetzten und Arbeiter gewissenhafter Mit⸗ in Z10m Hagen. ial- Direktion: Ja290 Verwandten Schlafen ist. Stille statt. die Mitteilung, dass meine Frau, unsere liebe Mutter u. Grossmutter Barbara Sölner geb. Kocher nach langjährigem, schweren Lei⸗ den gestern abend sanft Mannheim, T6, 23, 19. Juli 1917. Jos. Söllner, Schreiner Ludwig Söllner u. Familie Barbara Söllner. Die Beisetzung und Bekannten ent- 3909a findet in der des Selbſtſtillens. 9 die ſich in lings gewährt. von ½5 .Stock E 1 Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtelle Die Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorge⸗ ſtelle will der Säuglingsſterblichkeit entgegenarbeiten und ſie bezweckt deshalb vornehmlich die Förberung Ihre Aufgabe iſt es, allen Müttern, Angelegenheiten der Säuglingspflege doxt einfinden, Belehrung und Rat unenigektlich zu erteilen, augerden werden ſolchen Müttern, die ihre Kinder ſelbſt ſtillen, unter beſtimmten Voraus“ ſetzungen Stillyrämien(14tägige Geldbeihilfen) zu⸗ geiwendet. Die Stillprämien werden bei regelmäßiger l4tägiger Vorſtellung des Säuglings in der Regel bis zur Beendigung des 3. Lebensmonats des Säug⸗ Die Sprechſtunde der Mütterberatungsſtelle ſteht Frauen der Altſtadt ſowie der Vororte oſſen und ſindet jeweils Dienstags und Freitags nachmittags bis ½6 Uhr im alten RNathaus Lit. F 1, „Zimmer 28 unter ärztlicher Mitwirkung ſtati Die Stillprämien gelten nicht als Armenunter⸗ ſtützung und ihre Annahme hat nicht die Beein⸗ trächtigung politiſcher Rechte zur Folge. Auch nicht ſtillende Mütter werden koſtenlos be⸗ raten, ebenſo ſteht die Beratungsſtunde den Müttern größerer Kinder im vorſchulpflichtigen Alter bis zum 6. Lebensjahre offen; es wird ihnen Rat über Pflege und Ernährungsweiſe der tleinen Kinder dort erteilt Mannheim, den 12. Januar 1917. kommen iſt.“ Bei Plötzlicher randgefahr Selbsthilfe azwingend notwendis. Hiuimax- Haudienert iſt ſtets gebrauchsbereit, ſelbſttätig, auch von Frauen und Kindern zu handhaben. 85 Ausführungen für alle Zwecke: (von Mk. 60.— an) Ueber 900000 Apparate im Gebrauch. 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