K den allgenetnen und Handelsteil: Chefredahteur Rer——— für den Anzeigentell: Anton Grieſer. 90 ſen Buchdruckerei, G. m. b.., famt · al⸗Kuzeiger Maunheim. a. RR.—— der Br. H. eenz b Geche: Feruiptrcher; 1, 794. —— V ür. 217— ein Badiſch Wöchentſche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.— Abend⸗Ausgabe. 1917.— Nr. 338. Anzeigenprais: Die tſpalt. Kolenelzeile 40 Pig., Reklamezeile N. 1 20 AumdcksnefSing Mitzagblatt vorm. 8½ Uhr,— nachm. z Uhr. Für Knzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgade wird Ver⸗ antwortung übernommen 8 keis in Mannhelim u. Umg. monatl. M..78 Sn. Pr. erl. Durck die Poſt bezogen viertelj. R..52 einſchl. Poſtzuftellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. 10 Pfg. „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Der Kuſſe weicht bis in die Karpathen. Beginn der vorwärtsbewegung auf beiden Seiten des Dujeſtr. der deutſche Tagesbericht. Sotzes 23. Juli.(WB. Amüch) felicher Rriegsſchauplatz. Reerergruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern * Jlandern iſt die Artitlerieſchlacht wieder zu * d KAraft entbraunt. Sie dauerte die ganze Nacht hindurch Sehelee ſur die Jährung des Feuertampfes unentbehrlichen fin Wballons waren ſängs der ganzen Front das Jiel erfolgloſen —— Jerufeuers. Oefilich von Ppern wurden ſie einheillich durch zahlreiche Fluggeſchwader angegriffen. Anſere Kampf⸗ 29* und Abwehegeſchütze brachten dieſe Luftangrifſe zum eitern. Die Jeſſelballons blieben unverſehrt. s feindliche wurden abgeſchoſſen. Erkundungsvorſlöße engliſcher Balaillone ſcheiterten. heftige nüchtliche Angriſſe erfolgten zwiſchen Avion und Mericourt; An⸗ ſolge des Gegners wurden ausgeglichen. Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen guter Sicht lebie durchweg die Feuertätigkeit auf. Am — des Winterberges bei Craonne gelang es in kraft⸗ el em, durch Jeuer gut vorbereiteten Angriff die eigene Stellung in u Ailometer Breite vorzuverlegen. Brandenburgiſche lnen kruppen warſen die Franzoſen aus mehreren Graben⸗ corn JZurück und brachten über 230 Gefangene ein. Am illerberg füdlich von Nauroy waren Anternehmungen heſſiſch⸗ aniſcher Truppen erfolgreich. Enes unſerer Fliegergeſchwader warf geſtern Bormitlag mit deobachteter guter Wirkung Bomben auf Harwich an der eng⸗ Uchen Oſtküſte, die Flugzeuge kehrten vollzählig zurück. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Beeresgruppe des Generalfelͤmarſchalls Prinz Leopold von Banern. Heeresgruppe des Generalleutnants von Eichhorn * Längs der Dü ua, insbeſondere bei Dünaburg und beiderſeits Raroczſee nahm die Arlillerietätigkeit erheblich zu. Südweſtlich von Dünaburg iſt ein ruſſiſcher Vorſtoß geſcheitert, 10 Südlich von Smorgon bis nach Krewo griff nach dem verluſi⸗ 1050 geſcheiterten Augriff des Vorabends der Ruſſe am Morgen er⸗ — an. Trommelfeuer ging dem Sturm voraus, der zu wechſel⸗ Auten ſen in unſerer vorderſten Stellung führte, in die an. delnen Stellen die Ruſſen waren. ft0 Am Abend war die Stellung dank ſſſch durchgeführten Gegen⸗ der bis auf zwei Einbruchſtellen wieder in unſerer Hand. 5 Heute früh blieben neue Angriffe der Ruſſen ſüdlich von morgon in unſerem Sperrſeuer liegen. heeresgruppe des Generaloberſten Böhm⸗Ermolli ratiünker Gegenangriff ſüdlich des Zereth iſt eine Ope⸗ 9 ion geworden. Der Ruſſe weicht bis in die Karpathen 5 u. Hervorragende Führung und ungeſtümer 9 dang der Truppen nach vorwäris haben das erhoffte Er⸗ ebnis verwirkücht. 0 0 Dir ſtehen auf den Höhen hart weſilich von Tarnopol, luben die Bahn Rohalyn-Oſtrow öſllich unſerer alten Stel⸗ 89 überſchritten und die Borwätsbewegung auf beiden eiten des Dujeſtr begonnen. Der Jeind leiſtet ſüdlich der uten Bahn ſtarken Widerſiand. Front des Generaloberſten Erzherzog Joſef Langs de⸗ Karpathenkammes bis zur Pulna nahm die ruſſiſche Wie elingteit nördlich, beſonders am Südteil, zu. Mehrere Vor⸗ des Feindes wurden abgeſchlagen. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen 45— unteren Sereth deulet lebhaftes Feuer auf bevorſtehende Mazedoniſche Frout. Nichts Neues. Der Erſte Generalquarliermeiſier: LZudendorff. Der Wiener Bericht. 28. Juli.(WTS. Nichtamtl.) Amtlich wird ver⸗ art: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Beeresgruppe des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen. Bee lenweiſe ſtarker Geſchützkampf. resfront des Generalfeldmarſchalls Erzyerzog Joſeſ. lebte ſchen dem Suſitatal und der Dreiländerecke unter die Geſechtstätigkeit erheblich auf. Der Feind rilrnahm an mehreren Stellen Augriffe; ſie wurben überall zu⸗ Uageſchlagen. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern. cuf* verbündeten Truppen erreichten in ſiegreichem Vordringen 40 rnopol den Sereih und überſchritien die Bahn Ruſſ ow-oſtrow beiderſeits der Strypa in breiler Front. Die 3 auch an der Naraſowed ab. Die Rückwirkung Aar leges griff auf das Südufer des Dujeſix bis zu den pathen hinüber. Ueberall räumt der Zeind ſeine Stellungen. Malieuiſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſch Der ſlellvertretende chej des Generalſtabs. Die Befreiung von Galizien. Deutſche Truppen vor Tarnopol. Zu dem Sonntags⸗Generalſtabsbericht wird uns von unſenem militäriſchen Mitarbeiter geſchrieben: Dir neue Durchbruchsſchlacht, in der die ruſſiſche 11. Armee unter der Führung des Generals Korniloff eine ſchwere Niederlage erlitt, hat bereits jetzt die ungeheuren Folgen gezeitigt. Unſere Feinde ſuchten es anfangs ſo darzuſtellen, als ob es ſich um einen lleinen örtlichen Erfolg gehandelt hätte, der für die Kriegslage ohne Einfluß bliebe; aber die knappen Meldungen unſever Oberſten Heeresleitung ließen bald zur Genüge erkennen, daß es ſich bei dieſer Schlacht um eins der größten Unternehmen handelt, das bisher der Krieg gezeitigt hat. In die ruſſiſche Front iſt ein ungeheurer Keil hineingeſchlagen worden, der bereits eine Breite von 40 Kilometer und eine Tiefe von mehr als 15 Kilo⸗ meter aufzuweiſen hat. ſturm unſerer Truppen nicht ſtandhalten und flohen gegen Oſten. Am Samstag meldete unſer Generalſtabsbericht, daß die Straße Zloczow⸗Tarnopol beiderſeits von Jezierna nordöſtlich von Tar⸗ nopol überſchritten worden ſei. Die Ruſſen halten noch mit ihrem rechten Flügel am oberen Sereth im Raunie ſüdlich von Brody bei Zlocgow ftand, während ſich ihr ſüdlicher Flügel auf die Strypa ſtützt. Das Zenturm wurde durch den Stoß unſerer Truppen nach Oſten ausgebeult, wo ſich die Ruſſen bis auf ihre befeſtigten Stel⸗ lungen von Tarnopol zurückziehen mußten. Am Sonntag früh konnte unſer Generalſtab melden, daß deutſche Truppen bereits vor Tarnopol angelangt ſeien. Damit war ein beträchtlicher Teil von Galizien den Ruſſen wiederum entriſſen wordent Um die Lage richtig zu beurteilen, ſei der Verlauf der Front betrachtet, der vor dem großen ruſſiſchen Angriff Bruſſilows hier vorhanden wax. Damals hatte unſere Linie eine faſt ſenkrecht von Norden nach Süden verlaufende Form und ging im Raume von Tarnopol von öſtlich Zalozce gradenwegs nach Süden bei Jezierna vorbei, um ſich weiter ſüdlich über Buczacz nach Südoſten hinzuziehen.“ Der große Erfolg Bruſſilows beulte dieſe Front nach Weſten aus. Nunmehr iſt wiederum ein großer Teil des verlorenen Geländes mit ſtürmender Hand zurückgenommen. Jezierna iſt wiederum im Beſitz der verbündeten Truppen. Die Ruſſen verſuchen mit anerkennenswerter Zähigkeit, ihre von vornherein verlorenen Stellungen noch feſtzuhalten, müſſen aber unter dem Druck unſerer tapfexen Truppen Stellung um Stellung aufgeben. Die Nieder⸗ lage der 11. Armee hat fpfrn noch weitreichende Folgen, als ſie auch die benachbarte 7. Armee in ihre Niederlagen mit hinein⸗ zieht. Der ungeheuxe Flankendruck, den unſer ſtändig ſich ver⸗ breiternde Keil auf den rechten Flügel der 7. Armee ausübt, hat auch dieſen Abſchnitt des ruſſiſchen Heeres bei Brzezany gezwun⸗ gen, die rückwärtige Bewegung anzutreten. Man erkennt aus dieſen Tatſachen, daß der Erfolg unſerer Durchbruchsſchlacht be⸗ deutend und weitreichend iſt. Durch den Zuſammenbruch der ruſ⸗ ſiſchen Höhenſtellungen bei Konjuch)h im Raume von Brgezan greift unſer Sieg immer weiter nach Süden gegen den Raum von Stanislau über, wo unſere Truppen ſchon vor der Durchbruchs⸗ ſchlacht einen flankenſichernden Sieg errungen hatten. Bruſſilow verſucht nunmehr auf den blutgetränkten Schlachtfeldern von Krewo und Smorgon, ſowie am Narocz⸗See zwiſchen Dryswjaty⸗ See und Dünaburg ſein Kriegsglück auf dem Nordflügel: Hier wurden ſchon manche ruſſiſche Vorſtöße im Blute der Ruſſen er⸗ ſtickt, als Rußland noch zariſtiſch war. Das republikaniſche Ruß⸗ land hat offenbar den gleichen Ehrgeiz, ſich hier blutige Schlappen und ſchwere Verluſte zu holen. Die Aufbietung des ruſſiſchen Heeres zur Generaloffenſive wird das Unglück und den Zuſammen⸗ bruch beſchleunigen, aber nicht, wie die ruſſiſchen Führer ihremn Heere vorlogen, den Endſieg und den Frieden herbeiführen. Ruß⸗ land konnte den Frieden ohne Blut und Maſſenopfer ſchneller und beſſer haben. Die Aufrollung der ruſſiſchen Front. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Juli.(Pr.⸗Tel., z..) Die Schweizer Militärkritiker bezeichnen einſtimmig den neuen Durchbruch der Oſtfront durch die Deutſchen als einen großen Sieg und betonen, daß er das bedeutendſte militäriſche Ereignis des drit⸗ ten Kriegsjahres darſtelle. Der Züricher Tagesanzeiger ſchreibt, die Deutſchen hätten mit der völligen Durchſtoßung und Aufrollung der feindlichen Front im Oſten zum dritten Male das Mei⸗ ſterſtück vollbracht, welches ihre Gegner bisher immer wie⸗ der vergeblich zu erreichen verſuchten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Juli.(Pr.⸗Tel., z..) Die Schweizer Blätter ſtellen in ihren neueſten Kommentaren zur Kriegslage auf Grund der jüngſten Berichte von der Oſtfront feſt, daß es den Ruſſen anſcheinend nicht mehr gelinge, den deutſchen Vormarſch durch entlaſtende Stöße von Wolhynien aus zu hemmen, ſo daß man damit rechnen müſſe, daß die ge⸗ ſamte ruſſiſche Front zu beiden Seiten des Dujeſtr unhaltbar werde. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 23. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der„Zürcher Tagesanzeiger“ meldet, der Vorſtoß der deutſchen Truppen habe ſich zu einer ſehr gefährlichen Bedrohung der noch feſt gebliebenen rüſſiſchen Front ſüdlich von Brzezany bis über Stanis⸗ lau hinaus ausgewachſen. Die ruſſiſche Frontlinie bis an den Sereth in einer Geſamtausdehnung von 80 Kilometer ſei in Gefahr geraten, Der deutſche Vormarſch beraube die Ruſſen ihrer bisher angewand⸗ ten Taktik, hinter den zahlreichen von Norden nach Süden ver⸗ laufenden Flüſſen immer neue Verteidigungsſtellen einzurichten. Auszug aus Brody. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus London, berich⸗ tet die„Morning⸗Poſt“, daß die ruſſiſchen Banken und bürgerlichen Behörden die Stadt Brodyverlaſſen ätten. Die unſichere Haltung der ruſſiſchen Truppen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Juli.(Pr.⸗Tel., z..) Nach Züricher Meldungen aus Mailand berichtet Corriere della Sera von der rumäniſchen Front, daß dort Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ Die Ruſſen konnten dem furchtbaren An⸗ räte ſich gebildet hätten. Der rumäniſche Kriegsminiſter hätte ſeine Entlaſſung eingereicht. Viele Truppen halten Zuſammenkünfte hin⸗ ter der Front ab. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Juli.(Priv.⸗Tel. 3..) Nach Genfer Berichten aus Paris meldet„Echo de Paris“: Die Haltung der Truppen an mehreren Teilen der ruſſiſchen Kampf⸗ front ſei unſicher. Aus dem gleichen Grunde ſeien die bis⸗ herigen Beſatzungstruppen von Czernowitz durch Truppen der Kiewer Garniſon abgelöſt worden. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 88. Juli.(Priv.⸗Tel. 3..) Nach Geufer Berichten meldet„Petit Journal“ aus Petersburg, daß von fünf Regimentern der Südfront amtliche Berichte von Gehorſamsverweigerung vorliegen. Unter dieſen befinden ſich die beiden Moskauer Infanterie⸗Regimenter. Unbeſchränkte Machtvollkommenheit Kerenskis. Petersburg, 22, Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Miniſterpräſident Kerenski iſt Samstag an die Front abgereiſt. Die Abordnungen der Mannſchaften der Oſiſeeflotte wurden auf Verlangen des Zentralkomitees des Arbei⸗ ier⸗ und Soldatenrales geſtern Abend freigelaſſen. Wie die„Börſenzeitung“ berichtet, faßte eine Berſammlung von Vertretern des Preobraſchensky-Kegiments und der Regimenier an der Front den Beſchluß, daß die unmitkel⸗ bare Notwendigkeit beſiehe, die unbeſchränkte Machtvoll⸗ kommenheit in die hände Kerenskis zu legen. * Petersburg, 22. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Meldung der Pe⸗ tersburger Telegraphen⸗Agentur. Der Soldaten⸗ und Offtzierrat der rumäniſchen Front hat an Kerenski und den Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrat in Petersburg ein Telegramm gerichtet, in welchem er die vorläufige Regierung auffordert, im Einvernehmen mit dein Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenrat die ſchärfſten Maßregeln einſchließ⸗ lich des Gebrauchs der Waffen gegen die Empörer anzuwenden. m. Köln, 23. Juli.(WeB. Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Seitung 11857 0 am Schluſſe eines längeren„Das Ziel Kerenski⸗ überſchriebenen Artikels; Wenn es der vorläufigen Regierung, die jetzt Kevenski verkörpert, mit Hilfe neu gebildeter Truppen, die man ſebt ſicher in Galizien beſſer derwenden könnte, auch gelungen iſt, die letzten Unruhen zu unterdrücken und wenn ſie die angeblich nach Finnland geflüchteten Führer der Bolſchewicki wie Lenin und andere auch geächtet hat, die von jenen geleitete Bewegung wird nicht ge⸗ hemmt werden, ſondern machten ⸗wie die Friedensſehnſucht im Volk, wenn dieſes erſt die Höhe der letzten Opfer Bruſſilows erfahren hat, die Wahrheit über die grauenhaſten Verluſte der Kerenski⸗Bruſſilow⸗ Offenſive in Oſtgalizien wird den Ruſſen bekannt werden wie einſt die Hiobspoſt in Tannenberg. Dann wird 10 der Fluch des betrogenen Volkes nicht ſo ſehr gegen den ſeine Truppen ins Feuer ſchickende General wenden, der ſchließlich nur ſeine Sol⸗ datenpflicht erfüllt, ſondern gegen den weit autokrgtiſcher als der Zar ſich benehmende Kriegsminiſter, der durch ſeine Hetzreden an der Front die kriegsmüden Heere zu neuen ſinnloſen Maſſenan⸗ griffen fortriß. m. Köln, 23. Juli. N Die„Kölniſche meldet aus Amſterdam: In dem geſtrigen ruſſiſchen Miniſterrat kam, wie die Petersburger meldet, die Regierungs⸗ kriſe teilweiſe zur Löſung. Es ergab ſich, daß der Meinungsver⸗ ſchiedenheiten wegen der VBerkündigung der Republik in Rußlanb darauf beruhe, daß einzelne Mitglieder hierzu erklärten, Rußland ſei eine Republik, während eine heute zu erlaſſende Er⸗ kundung dahin lautet, die Republik ſei eine porläuſige Einrichtung im Hinblick auf die kommende perfaſſungsgebende dexen Befugniſſe unangetgſtet bleiben. Darüber ſind ſich die Mik⸗ glieder einig geworden. Es K auch Uebereinſtimmung darüher, ob die Reichsduma und der Stagtsrat 00 entlaſſen ſind. Der Rücktritt des Fürſten Lwow war Naec ch die Folge des unüber⸗ windlichen einungsunterſchiedes zwiſchen ihm und den ſoziali⸗ ſtiſchen Miniſtern. namentlich mit dem Landwirtſchaftsminiſter, wegen der Bodenfrage. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Drei oſſi⸗ ielle Vertreter der Bolſchewiki in Stockholm veröffentlichen in der reſſe eine ſcharfe Verwahrung gegen die Drahtmeldung des etersburger Blattes„Socialdemotraten“, als ob Lenin und eine Freunde„deutſche Agenten“ wären. Die Miniſter⸗ ratsbeſchlüſſe über die Verfolgung Lenins und ſeiner Ge⸗ noſſen wurden ohne Wiſſen Kerenskis, Tereſtſchenkos und Nekraſſoms, die dagegen proteſtiert hatten, bekannt gegehen. Die übrigen Miniſter erwarten von der Bakanntgabe eine beruhigende Wirkung, beſtreiten aber ihre. Abſicht, die mit Verhaftung Bedrohten dadurch zu warnen. Reuter meldet: Der Rücktritt des Fürſten Lwowm iſt darauf zu⸗ rückzuführen, daß er die ſofortige Ausführung der Teile des Pro⸗ gramms der ſozialiſtiſchen Miniſter mißbilligte, die eine Verletzung (2) der 1 eeee darſtellten. c. Von der zeriſchen Grenze, 23. Juli.,(Pr.⸗Tel.,. Der Berner Bund berichtet: Die Beſatzungen der Elnienſchiſſe e⸗ publika“ und„Gangut“ ſowie des Kreuzers„Diana“ haben eine Entſchließung angenommen, in der ſie die ſoſortige Ueber⸗ führung des Exzaren Nikolaus unter Bewachung von revolutionstreuen Truppen nach Kronſtadt verlangen. 93 der Entſchließung des Linienſchiffes„Gangut“ heißt es: Zum dritten und letzten Mal faſſen wir bieſen Beſchluß. Wir machen keinen Spaß. Jetzt werden wir ihn mit Gewalt durchſetzen. Der bulgariſche Bericht. Sofis, 23. Zuli.(WB. Nichtamtlich) Generelſtabsberüc vom 22. Juli. Mazedoniſche Front Im Cernabogen kurze Artillerieſeuerwirbel. In der Mo lenagegend und im Wardartal ziemlich leb— ausſetendes Artilleriefener. An der übrigen Fronſ ſehr ſchwache Kampftäligkeit. Rumäniſche Kroann. Bei Tulcea Gewehrſeuer, bei J Jaccea veteinniie mn ———— ——— 10 —— —— ——— — 2. Seite. Nr. 338. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Nontag, den 28. Juli 101l. Wiederum 23 500 Bruttoregiſtertonnen. Berlin, 22. Juli.(WeB. Amilich.) Durch eines unſerer -Boole wurden im Allantiſchen Dzean wiederum 23500 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Anter den verſenkten Schif⸗ ſen befanden ſich drei bewaffnete große Dampfer, von denen einer mit Jerſtörerſicherung fuhr; zwei Dampfer wurden aus ein und demſelben Geleitzug heraus⸗ geſchoſſen. Der Chef des Admiralſiabs der Marine. Die Uriegslage. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Flan⸗ dern dauerte die Artillerieſchlacht an. Sie hatie auch während der Nacht an Heftigkeit nicht abgenommen. Angreifende Stoßtruppen in der Stärke mehcerer Kompagnien brachen vor un⸗ ſeren Linien zuſammen. Ueber ihnen halten in der Höhe 40 feindliche Ballons. Sieben von ihnen wurden durch Flachfeuer von uns zum Niedergehen gezwungen. Ein zweimaliger Maſſen⸗ angriff feindlicher Luftgeſchwader auf unſere Ballons bei Pper wurde durch Kampfflieger abgewieſen. Auch an der Artoisfront hat ſich ſüdlich vom La Baſſcke⸗Kanal die ſeindliche Artillerietätig⸗ keit geſteigert. Südweſtlich von Hulluch und ſüdöſtlich von Loos drangen einige Trupps von uns in die feindlichen Stellungen ein und kehrten mit Gefangenen zurück. Zwiſchen Avion und Meri⸗ court drangen die feindlichen Stoßtrupps in unſere Stellungen. Im Gegenſtoß wurden ſie aber reſtlos wieder vom Feinde ge⸗ ſäubert. Am Nordhang des Winterberges und nördlich von Cra⸗ onne nahmen wir nach kurzer Vorbereitung die ſeindlichen Stel⸗ lungen in über 1 Kilometer Breite und 2 Kilometer Tiefe. Dabei konnten wir 6 Offiziere und 220 Mann gefangen nehmen. Die ganze Beute konnte bisher noch nicht gezählt werden. Ueber dieſe Mißerfolge verſtimmt, nimmt der Gegner ſeither unſere neuge⸗ wonnenen Linien unter ſehr heftiges Artilleriefener. Ein ſtarker Angriff des Feindes brach in unſerem Sperrfeuer zuſammen. Derweilen gehen die Operationen in Galizien weiter. Nördlich des Dujeſtr drangen unſere Kampftruppen dem Gegner nach, und nun beginnt auch ſüdlich des Dujeſtr der Feind zu weichen. Im Luknatal brennen zahlreiche Ortſchaften. Die Bahnlinie Brzezany—Tarnopol iſt von unſeren Truppen überſchritten. Weſtlich don Tarnopol leiſtet der Feind erbitterten Widerſtand. Unter den erbeuteten feindlichen Geſchützen, die bisher gezählt werden konnten, befindet ſich eine große Anzahl ſchweren Kalibers. Eine unſerer Hlanenſchwadronen erbeutete auf dem Bahnhof von Doniſow ſieben ſchwere Geſchütze und zwang einen Eiſenbahngug zum Umehren. Zu beiden Seiten von Baran owitſchi blieb das ſeind⸗ liche Artilleriefeuer ſtark. Ein Angriff der Ruſſen im Raume ſüd⸗ lich von Smorgon, der heute 5 Uhr morgens vorbrach, blieb im Sperrfeuer liegen. Auch füdweſtlich von Dün a⸗ burg brach ein Angriff des Feindes in unſerem Alwehrfeuer zuſammen. An der Karpathen⸗ und Sereth⸗Front— der Feind mehrfach ſein Feuer. Ein ohne Artilleriefeuer n chend einf⸗ r Angriff des Feindes nördlich von Horszithavas ge⸗ langte zwar bis in unſere vorderſten Stellungen, wurde dann aber durch einen ſofortigen Gegenangriff wieder zurückgeworfen. die verletzung der holländiſchen Neutralität. Echt engliſche Unverſchämiheit. Wenn die engliſche Admiralität in ihrer amtlichen Meldung die der holländiſchen Neutralität ableugnet, ſo hat das nie⸗ mand anders in Deutſchland erwartet, wie ja auch die oberſte eng⸗ liſche Marinebehörde die Völkerrechtsbrüche in den Fällen Bara⸗ long“,„King Stephan“ und„Crompton“ immer noch in Abrede ſtellt. Die„Norning Poſt“, das bekannte engliſche Hetzblatt, iſt ehr⸗ licher. Sie ſchreibt in einer ihrer letzten Nummern: „Die Behauptung von Holland, daß die—3 Frachtſchiffe in den Territorialgewäſſern Hollands angegriffen„ i ſt wahr. Dieſenigen, die den Borfall unterſuchten, hätten beſſer getan, wenn ſie auch feſtgeſtellt hätten, daß deuiſche Kriegsſchiffe zu gleicher Zeit die holfändiſchen Gewäſſer durchfuhren. Deutſchland verübt fort⸗ geſetzt Kriegshandlungen gegen Holland. Das einzige Mittel gegen dieſe Vergewaltigung des Internationalen Rechtes iſt die Kriegs⸗ erklärung gegen die Vergewaltiger. Wenn dieſe nicht erfolgt, iſt die Haudlung entſchuldigt und das Recht für nichtig erklärt worden. Die Holländer erlauben den Deutſchen, fortwährend ihre Gewäſſer für den H wie für den Kriegsſchiffverkehr zu benutzen. Was dem einen recht iſt, iſt dem anderen billig.“ Dieſe Feſtſtellung iſt für uns äußerſt wertvoll. Während die Admiralität den Ueberfall auf die deutſchen Dampfer in die Nord⸗ ſee verlegt hatte, gibt das erwähnte Blatt die verletzten holländiſchen tsre⸗ ohne weiteres zu, ſucht aber mroche nach der be⸗ w ethode„Haltet den Dieb“ die gerechte üſtung des ho iſchen Bolkes auf uns abzuwenden. Es iſt ohne weiteres klar, daß die Ausführungen der„Morning Poſt“ weiter nichts ſind als Verlegenheitsphraſen. Ebenſo wird ſich jeder deutſche Zeitungs⸗ leſer ſagen, daß die Behauptung, es ſeien deutſche Kriegsſchiffe in holländiſchen Gewäſſern geweſen, auf Unwahrheit beruht. Wären unſere Blaujacken bei dem ſkandalöſen Rechtsbruch und ſeigen Ueber⸗ fall in der Nähe geweſen, dann hätten die Engländer unſere ge⸗ raubten Schiffe wohl nicht unangeſochten in Sicherheit bringen können. Wenn die Zeitung des Weiteren von einer Vergewaltigung Hollands durch Deutſchland fpricht, ſo iſt die Abſicht offenſichtlich und paßt ausgezeichnet zu dem ganzen brüsken Auftreten der Entente gegen die kleinen neutralen Staaten in letzter Zeit. Auch ſie ſollen, genau wie Griechenland, auf die Seite des Vierverbands ge⸗ zwungen werden, um das hoffnungslos verfahrene Ententeunter⸗ nehmen zu retten. Die Holländer werden zum Glück ein genügend geſundes Urteil haben, um einwandfrei feſtſtellen zu können, von welcher Seite ihmen die Vergewaltigung droht, von England, das ihnen die letzte freie Fahrrinne in der Nordſee durch Minen ſperrt und innerhalb der Hoheitsgrenze feige Angriffe auf friedliche Handelsſchiffe unter⸗ nimmt, dieſe in Beand ſchießt oder entführt und das holländiſche Land mit Granaten überſchüttet, oder von Deutſchland, das eben erſt ein halbes Dutzend ſeiner in Holländiſch⸗Oſtindien liegenden guten Ozeandampfer der holländiſchen Regierung in zuvorkommender Weiſe zur Verfügung geſtellt hat. Lloyd George und Belgien. In ſeiner neueſten Rede hat Lloyd George ſehr ausgiebig von Belgien geſprochen. Belgien ſoll größer aus dem Krgiege hervor⸗ gehen, als es vorher geweſen iſt. Es muß vollſtändig erlöſt werden. Der engliſche Premier hat richtig herausgefühlt, daß die Worte des Reichskanzlers:„wenn wir Frieden machen, müſſen wir in erſter Linie dafür ſorgen, daß die Grenzen des Deutſchen Reiches für alle Zeiten ſichergeſtellt werden“, daß dieſe Worte ſich mit dem engliſchen Belgien⸗Programm nicht ganz vertragen. Er ſagt, Michgelis habe Belgien nicht erwähnt, aber ſeine Rede ſei voller Drohungen für Belgien. Lloyd George kämpft alſo gegen den Gedanken einer beſſeren Sicherung der deutſchen Weſtgrenze durch irgend welche engere oder loſere Verbindung Belgiens mit Deutſch⸗ land, die uns die Möglichkeit geben würde, zu verhindern, daß Belgien ein Einfallstor für Engländer und Franzoſen wird. Belgien, ſagt er, darf kein deutſcher Schutzſtaat werden, es muß ein Votk ſein. Daß England dieſes Ziel eines in vollſter Unabhängigkeit wieder⸗ erſtehenden vergrößerten Belgiens nicht um der Flamen und Wal⸗ lonen willen, ſondern um der Engländer willen verfolgt, darüber herrſcht ja auch wohl in Deutſchland kein Zweifel. Das freie und vergrößerte Belgien(was ſoll für Belgien annektiert werden— Hol⸗ land oder das rheiniſche Kohlengebiet?) würde mit aller Selbſtver⸗ ſtändlichkeit der engſte Bundesgenoſſe des engliſchen„Befreiers“ werden. Unſere wirtſchaftlichen und militäriſchen Kraftquellen im Weſten würden unter der unmittelbarſten Bedrohung der engliſchen Vaſallen und der Engländer ſelbſt liegen. Wir befinden uns, was Belgien und Englands Abſichten mit Belgien anbetrifft, einer voll⸗ kommen klaren Lage gegenüber. Es würde nun außerordentlich wünſchenswert ſein, wenn die Parteien der Mehrheit, der Friedensentſchließung, ſich ebenſo klar zu dem engliſchen Kriegsziel in Belgien äußern wollten. Daß Lloyd George die Worte des Reichskanzlers über die Sicherung der Grenzen richtig auslegt, iſt uns wahrſcheinlich. Wie verhalten ſich die Mehr⸗ heitsparteien zu dem Problem? Deckt ſich ihre Auffaſſung mit der von Lloyd George oder mit der von Michaelis, wie ſie Lloyd George auslegt? Die Frankfurter Zeitung, die für die volle Wiederherſtellung Belgiens ſich einſetzt, Scheidemann, der die deutſche Grenze durch internationale Rechtsgarantien ſichern will, der erklärte nach Annahme der Friedensreſolution könne kein deut⸗ ſcher Unterhändler noch am Friedenstiſch etwas nach alldeutſcher Methode verlangen, ohne ausgelacht zu werden,— ſie dürften hin⸗ ſichtlich Belgiens im allgemeinen wohl mit Lloyd Georges übereinſtimmen, der nicht will, daß Belgien ein deutſcher Schutzſtaat wird. Aber wie ſtellen ſich die Fortſchritt⸗ liche Volkspartei und das Zentrum zu dem belgiſchen Problem? Nachdem Lloyd George uns eine ſehr deutliche Antwort erteilt hat, ſind ſie moraliſch wie politiſch verpflichtet ebenſo deutlich Farbe zu bekennen. In der grundſätzlichen Frage kann es kein Ausweichen mehr geben. Das deutſche Volk hat ein Recht zu wiſſen, ob nicht nur die Frankfurter Zeitung und Scheidemann, ſon⸗ dern auch die übrigen„hohen Mitkontrahenten“ der Friedensformel den Verſtändigungsfrieden in Hinſicht auf Belgien genau ſo aus⸗ legen wie Lloyd George. Wir bitten um deutliche und deutungsfreie Autwort. Es ſei nur noch geſagt, daß die„Kölniſche Volkszeitung“ abernals erwähnt, daß im Zentrum niemand die Entſchließung ſo aufgefaßt habe wie Scheidemann; ſo gedeutet, wäre im Zentrum nie⸗ mals eine Mehrheit für ſie zuſtande gekommen. Vielleicht führt nun die kräftige Anpackung der belgiſchen Frage zu voller Klärung, ob alle Parteien der Friedensentſchließimg auf dem Standpunkt einer grundſätzlichen Ablehnung ſtärkerer Grenzſicherung und damit Macht⸗ erweiterung ſtehen oder nicht. Im übrigen ſei noch angemerkt, daß die Friedensreſolution bisher keinen ſtarken Eindruck auf das feindliche Ausland gemacht hat. Carſon hat in Belfaſt erklärt, wir müßten erſt unſere Truppen hinter den Rhein zurückziehen und große Bußfertigkeit zeigen, ehe mit uns verhandelt werden könne. Das war die erſte Antwort und die zweite ſind die neuen Herausforderungen des Lloyd George. Es iſt unſer Glück, daß die kriegeriſchen Vorgänge im Oſten uns nicht als ganz ſo geſchwächt und unbedingt friedens⸗ bedürftig erſcheinen laſſen wie unſere Feinde es nach der Friedens⸗ aktion der Reichstagsmehrheit angenommen haben. Sum Streit über die Friedensziele. Die Folgen, die ein Unterliegen in dem gegenwärtigen Kriege für uns unvermeidlich haben würde, liegen ſo auf der Hand, daß man glauben ſollte, jeder freie deutſche Mann müſſe einem ſolchen Ausgange ieges den Tod vorziehen. Denn, wer das über⸗ lebte, würde ein Sklavenleben führen, im Schweiße ſeines Angeſichts für unſere Feinde zu orbeiten haben, auch dann, wenn er im dem kleinen Gebiete ſe wäre, das vielleicht unter deutſch Namen noch fortbeſtände. Unſere Feinde, Staatsmänner wie Volksredner und Zeitungsſchreiber, verkünden ſa täglich überlaut, daß nicht nur die Jerſtückelung des Deutſchen Reiches und der mit uns verbün⸗ deten Staaten, ſondern vor allem die völlige Bernichtung de⸗ Deutſchtums das Ziel iſt, für das ſie kämpfen. Was ſie verſchämt Vernichtung des preußiſch⸗deutſchen Militarismus nennen, kommt auf dasſelbe hinaus. Namentlich die Engländer glauben nur auf dieſe Weiſe ihre Weltherrſchaft behaupten 85 können, und dhre betörten— leiſten ihnen dabei Schergendienſte. Aber auch ein fauler Friede, d. h. ein Friedensſchluß unter Verzichtleiſtung auf Entſchädigung für die ſchweren Opfer, die wir in dem uns aufgenötigten Kriege gebracht haben, und größere icherheit für die Zukunft, vielleicht ſogar unter Nachgiebigkeit gegen Opferforderungen der Feinde, würde ein Unglück ſein, vor dem uns Gott bewahren Haben wohl dafür ſeit drei Jahren unſere Bäter, männer, Brüder und Söhne Tag für Tag ihr Leben ein⸗ e Tauſende von ihnen es hingegeben, auch wir daheim ntbehrungen aller Art erlitten und auf die Freuden des Lebens verzichtet? Und was hätten wir von einem ſolchen Friedensſchluß zu erwarten? Wer glaubt, daß unſere Nachgiebigkeit bei unſeren Gegnern eine vorſöhnliche Geſinnung erzeugen würde, dürfte bitter entläuſcht werden. Sie würden für abſehbare Zeit unſere Feinde bleiben und uns zu ſchädigen ſuchen, wie und wo ſie können, auf politiſchem und beſonders auf wirtſchaftlichem Gebiete. Sind ſie doch ſchon heute mit Erwägung der geeignetſten Mittel hierfür be⸗ ſchäftigt, da ſie dieſe ſogar anwenden wollen, wenn ſie als Sieger aus dem Kriege hervorgehen, um zu vernichten, was von uns als⸗ dann noch übrig geblieben iſt. Zur Abwehr ſolcher haßerfüllten Abſichten gibt es nur ein Mittel: die Achtung erzeugt und den Böswilligen Furcht einflößt. Da die Macht, die wir vor dem Kriege beſaßen, wie die Erfahrung uns gelehrt hat, hierfür nicht ausreichte, müſſen wir ſie zu erweitern ſuchen. In welchem Maße wir dies mit Ausſicht auf Erſolg bei den Friedensverhandlungen erſtreben können, hängt von den kriegeriſchen Erfolgen ab, die wir erreicht haben werden, wenn unſere Feinde um Frieden bitten. Darüber heute zu ſtreiten, iſt daher zwecklos und wegen der damit verbundenen Geſthrdung der Einheit des nationalen Willens verwerflich. Noch ſchäslicher freilich iſt die Agitation für einen Frieden ohne Machterweitermng, daher auch ohne erhöhte Sicherheit für die Zukunft, und ohne 10 für dié gebrachten Opfer. Was die Entſchädigungsfrage betrifſt, ſo ſei daran erinnert, daß wir ſchon zur Verzinſung unſerer Kriegsan⸗ leihen in Zukunft nahe an fünf Milliarden Mark jährkich aufzu⸗ bringen haben werden, dazu die Mittel ſür Tilgung der Schuld, für die Verſorgung der Kriegs⸗Irwaliden, ⸗Witwen und ⸗Waiſen, fü Wiederherſtellungen mannigfacher Art uſw. Wäre wohl unter di Umſtänden gerechtfertigt, auf Entſchädigungen und auf einen für unſere wirtſchaftliche rtentwickelung notwendigen wachs zu verzichten zu einer Zeit, da wir begründete Ausſicht haben, bei energiſcher Fortſetzung des Krieges beides zu erreichen? So ſteht die Frage des leider ausgebrochenen Streites über die Friedensziele, der, wenn ihm nicht Einhalt getan wird, den ein⸗ heitlichen Siegeswillen der Nation zu erſchüttern und uns dadurch um die Früchte alber bisherigen Erfolge und Opfer zu bringen, uns in tiefes Elend zu ſtürzen droht. Noch iſt die Gefahr abwendbar. Aber es bedarf dazu der eifrigſten Aufklärungsarbeit aller einſich⸗ tigen und aufrichtigen Männer, auch Frauen überall da, wo ein Mangel an Widerſtandskraft gegen die Beſchwerden und Leiden des Krieges, die kein Billigdenkender unterſchätzen wird, ſich zeigt oder zu vermuten iſt. Es iſt noch Zeit, aber auch hohe Zeit. v. Blume, General d. Inf. z. D. Die Volksernährung. Vorſchläge des Handels zur Erfaſſung der neuen Getreideernte. Die letzten Verordnungen auf dem Gebiet der Volksernährung, die u. a. die Gewährung von Druſchprämien und Prämien für frühere Ablieferungen vorfehen, bezwecken in erſter Linie, die mög⸗ lichſt vollſtändige Erfaſſung der landwiriſchaftlichen E aus der neuen Ernte zu ermöglichen. In Kreiſen des Handels iſt man überzeugt, daß der erwartete Mehrerfolg der Maßnahmen ausbleiben wird. Zumal wird der Landwirt, der notwendig Futterm braucht, vorteilhafter abſchneiden, wenn er ſeine gute Gerfte um Mk. und ſeinen Roggen um 28 Mk. verfüttert, anſtatt abzulieſern und dafür ausländiſche Kleie und Erſatzfuttermittel um 30—40 Mk, einzukaufen. Daher hat der in Bayern anſäſſine Handel der Re⸗ gierung empfohlen, ſich zur Bewirtſchaftung der neuen Getreideerm der Reichsgerſtengeſellſchaft München zu bedienen, die ja ander durch den Uebergang der Gerſtenbewirtſchaftung auf die Reichsge⸗ treideſtelle aufzulöſen wäre. Die Reichsgerſtengeſellſchaft München hatte im vergangenen Wir den Kommunalverbänden, die für jeden Be när beſtellt hatten, den geſamten reellen Getreidehandel, lich der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zum 1 Gerſte in Bayern zugelaſſen ohne ſie auf einen beſtimmten Einkaufs⸗ bezirk zu beſchränken. Sie hat mit dieſer Organiſation größere Mengen einkaufen können, als die Beſchlagnahme hatte erwarten laſſen. Der Handel ſchlägt alſo die Umwandlung der Reichsgerſten geſellſchaft München in eine allgemeine Bayeriſche treideſtelle vor. Man glaubt, daß die bayeriſche Regierung den Vorſchlag nicht unbedingt ablehnen wird. Für dieſen Fall iſt in Ausſicht genommen, auch die Frühdruſchorganiſation der neuem Stelle zu übertragen, ſowie ihr die Kontrolle über ſämtliche Vorräte in altem Getreide zuzuweiſen. Es ſoll damit erreicht werden, daß in dieſer Uebergangszeit nicht mehr Getreide vermahlen wird, al⸗ für 8 Tage nötig iſt. Hierdurch wäre die Mög gegeben, das neue Getreide ſofort nach der Ernte zuſammen vermahlen mit altem Getreide verwenden zu können. Iſt nämlich das vorrätige alte Ge⸗ treide ſchon vermahlen, ſo müßte mit der alleinigen Verwendung des neuen Getreides im Intereſſe der Backfähigkeit länger gewartet Cetzte Meldungen. Rußland und die Kriegsziele der Allnerten. London, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Arbeiterabgeordnete Will Thorne hielt in Birmingham eine Rede über ſeine Reiſe nach Rußland, in der er erklärte, überall ſei er auf deutſche Spione geſtoßen() auch in Petersburg. Die Ruſſen ſtänden, hinſichtlich der Annexionen, ſcheine ihm, nicht ſehr verſchieden von den engliſchen, da die Ruſſen die elſaß⸗lothringiſche Frage als eine ſolche der Wiederherſtellung betrachten und außerdem verlangten, Polen müſſe ein unabhängiges Volk werden. Auf die Frage nach den deutſchen Kolonien habe er geantwortet, das müßten die Südafrikaner ſelbſt entſcheiden. Dagegen ſcheine zwiſchen Rußland und England eine Mem⸗ ungsverſchiedenheit über Fragen der Entſchädigung zu ſtehen, da man in Rußland der Anſicht ſei, die Mittelmächte ſollten nur den in beſetzten Gebieten angerichteten Schaden wieder git machen, aber nicht den durch Flieger und Unterſeeboote angerich' teten. Thorne erklärt, ſeit der Beſeitigung des alten Regimes be⸗ ſtehe keine Möglichkeit, daß Rußland einen Sonder⸗ frieden ſchließe. Wenn Rußland mit Munition verſorgt werde, würden die Ruſſen ſicher ihren Anteil am Kriege leiſten. Die mißglückte Frühjahrsoffenſive vor dem Senat. Paris, 23. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Senator Budoft verlas eine infolge der Interpellation Debievre über die Offenſive am 16. April und über den Sani⸗ tätsdienſt ausgearbeitete Tagesordnung, die von zahreichen Seng⸗ toren unterzeichnet iſt, die amerikaniſche Armee begrüßt und der Regierung das Vertrauen ausſpricht. Debieore erklärte, die Lehren der Vergangenheit müßten in Zukunft beherzigt werden, um der Armee und dem Volk volles Vertrauen einzuflößen, daß ſich die Fehler nicht wiederholten. Er machte die Regierung für die be⸗ gangenen Fehler verantwortlich. Painleve erkannte an, daß Fehler begangen worden ſeien und erklärte, er ſuche nach den ihnen zugrunde liegenden Urſachen, betonte aber beſonders die ungeheuren Schwierigkeiten der zu bewältigenden Aufgaben. Er ſagte, daß die franzöſiſch⸗engliſche Armee den geſamten deutſchen Kräften, die drei Monate frei waren, überall die Stirne boten. Nirgends ſei das deutſche Heer vorgedrungen und überall, wo ſie angriffen, ſeien ſie zurückgeſchlagen worden. Paris, 23. Juli.(WTB. Richtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Der Senat nahm einſtimmig folgende Tagesordnung an: Der Senat übermittelt wie in früheren Jahren den tapferen Ar⸗ meen der Republik und der Alliierten zu Lande und zu Waſſer die Dankbarkeit der Ration und begrüßt die Ankunft der erſten amerika⸗ niſchen Regimenter. Er billigt die Regierungserklärungen über die Führung der allgemeinen Politik und des Krieges. Er vertraut dar⸗ auf, daß die Ordnung, Gerechtigkeit und Manneszucht ſichergeſtelll und Strafen für Fehler in Anwendung gebracht werden, Strafen, die alle Grade der militäriſchen Beamtenſchaft umfaſſen ſollen, damit die materiellen und moraliſchen Bedingungen des Landes den Sol⸗ daten verbeſſert werden und damit ein gutes Arbeiten des Geſund⸗ heitsdienſtes erzielt wird. Endlich vertraut der Senat darauf, daß die Regierung im Einverſtändnis mit den Alliierten eine Verteilung der gemeinſamen Kräfte vornehmen wird, die geſtattet, unſere mili⸗ täriſchen Anſtrengungen mit unſeren wirtſchaftlichen Bedürfniſſen in Einklang zu bringen. Der Senat rechnet auf die Feſtigkeit der Regierung, um die Unterdrückung der verbrecheriſchen Propaganda gegen die Manneszucht und die Sicherheit des Landes ſicherzuſtellen, indeſſen unter Wahrung der öffentlichen und ſozialen Freiheiten, Der Senat gibt der Negierung den Auftrag alle Maßregeln zu er⸗ greifen, um den Sieg der freien Völker über die Mittel⸗ mächte zu beſchleunigen. Die Lage in Chiua Schanghai, 23. Juli.(W B. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Admiral Scheng Pink Wang veröffentlicht namens der Marine eine Kundgebung, in der die Aufrechterhaltung der vor⸗ läufigen Verfaſſung, die Einderufung des Parlaments und die Be⸗ ſtrafung der Rebellen in Peking, ebenſo alle ſeit der Auflöſung de⸗ Parbaments veröffentlichte Verordnungen für ungeſetzlich erklätt werden. Scheng Pink Wang und Schao Ni befinden ſich an Bord des Kreuzers„Haiſchi“ auf dem Weg nach Chanton, das ganze Kreuzergeſchwader ſoll Scheng Pink Wang forgen. In Valencia herrſcht wieder Ruhe. Valencia, 23. Juſi.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas.(Amtlich.) Das gewöhnſiche Leben iſt wieder hergeſtellt, in den Dörfern hekrſcht gleichfalls völlige Ruhe. Die Indianer von Amerikat e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die Schweizer Depeſcheninformation erfährt, berichtet die „Liberté“, daß ſich gegenwärtig eine Abteilung Indiauer von Amerika nach Europa unterwegs beſinden, welche demmach in einem franzöſiſchen Haſen landen werden. 4* Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Borliner Büro) Der fran⸗ zöſiſche Parteivorſtand beantragte eine Verſchiebung der all⸗ gemeinem Konferenz, weil Beſprechungen noch unbeendet, die Paß⸗ ſchwierigkeiten nicht hehoben und eine mit den Ruſſen notwendig ſei. Roſſanow wendet ſich einem Butletin des Arbeiterrates entſchieden gegen einen Verſchiebungs⸗ antr''g und hob beſonders hervor, daß er die Saumſeligkeit der franzöſiſchen und engliſchen Regierung wohl vorſtände, aber nicht da⸗ Zögern der dortigen Soqaliſten begreife. Er fragie, wie lange man eigentlich die Konferenz noch hinausſchieben wolle. Das Huysmanns⸗ komitee dementiert die Meldung über eine Hinausſchiebung der Kon⸗ ferenz bis zum 1. September. Tatfächlich man mit einer 7— indes erfolgte bisher dein diesbozüglicher ofſi⸗ gieller c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Das Berner„Intelligengülatt“ berichtet:„Exchange Telegraph meldet, daß der auſtraliſche Marineminiſter Cook erklärte, daß die Regierung entſchloſſen ſei, falls nörig, dunch andere Maß⸗ nahmen als durch keige Siellung die auſtraliſchen Vexſhar⸗ ais durch freuwi ungen jür die eurqnſche Srant aufracht; qn ben anntliche Kinder⸗ e e e Wontag, den 28. Juli 1011. Mannheimer General⸗Anzei Aunαcꝗgube.) Nus Stadt und Land. —————— Kanonier Peter Laborgne, Sohn des Bahnarbeiters P. La⸗ Porgne, Friedrichsfeld, der ſich erſt 6 Monate im Feld befindet, für Befehls⸗ und Lebensmittelüberbringung in ſchwerem Feuer. Kriegsinvalide Georg Fiſcher, Mechaniker, K 3, 16, nach⸗ träglich für hervorragende Dienſte vor dem Feinde. Sonſtige Auszeichnungen. 9 iſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde der —— Richard Hahn bei einem Stoßtrupp, Inhaber des Eiſernen des, Sohn des Bahnbedienſteten Franz Hahn,§ 6, 3, wegen hervortagender Tapferkeit vorm Feinde⸗ Die verrohung der Jugend durch 1 Kriegsdauer und Abweſenheit der Väter iſt leider eine ache. Viele Mütter ſind eben von vornherein zu ſchwach and nachſichtig gegen jugendliche Unarten, oder ihre Beſchäftigung in en nimmt ihnen jede Möglichkeit einer genügenden Beauf⸗ ſihtigung und Ueberwachung ihrer er. Sich ſelbſt den ganzen end auf allerhand Einfälle und Man darf nur an die eigene Vergangenheit denken. Aber bedauernswerter Unterſchied gegen früher eingetreten. galt als ſelbſtverſtändliches Recht, daß jeder Erwachſene böſe Mädchen, die er auf ſchlechten oder boshaften Streichen friſcher Tat zurechtzuweiſen, wenn nötig, zu züchtigen es 16 2 8 0 74 Das führte von ſelbſt zu einem gewiſſen Reſpekt vor enen; manchmal auch nur Furcht geweſen ſein; aber h— Frechlinge meiſt nicht ſo dreiſt hervor. Heute Koder, der ungezogene Kinder zurechtweiſt oder gar feſter zu⸗ Gefahr, daß er die ſchönſten Auftritte erlebt. Die unflätigſten Achepſworte bekommt er meiſt an den Kopf geworfen, wenn die aubrüder nicht gar Miene machen, handgreiflich zu werden. dieſer Steigerung jugendlicher Unverſchämtheit trug viel das en unvernünftiger Eltern oder vorübergehender Erwachſener die, ohne den Sachverhalt zu kennen, häufig Partei für die gten nahmen und oft genug ihrerſeits in Beſchimpfung und 5 ung des Zurechtweiſenden übergingen. Beiſpiele ſtehen gewiß Idermann zur Verfügung. Dadurch kam es, daß bald niemand mehr „mochten nach ſo rohe Vergehen vorliegen.„Mir kann Kleich ſein, dachten bald die meiſten;„ich riskiere keinen Auf⸗ Selbſt die berufenen Schutzleute, Feldhüter uſw. gingen nicht ſo vor, wie ſie eigentlich nach ihren Vorſchriften ſollten. Wo z. B. die Polizei auf Beachtung der bezirksamtlichen Anord⸗ „daß die Kinder ſich nach8 Uhr abendsnicht mehr ecklos und lärmend auf Straßen und Plätzen rumtreiben ſollen? Die Folge muß dann natürlich ein, aß überhaupt kein Verbot mehr beachtet wird und immer mehr Kin⸗ der derwildern. Es ſind nicht allzuviele, die von Natur aus zu Aus⸗ ſchreitungen und ſchlechten Streichen neigen. Aber das Beiſpiel der wenigen Rohlinge oder dergl., die durch ihre Keckheit, Zügelloſigkeit and Schlitzöhrigkeit imponieren, verführt manchen, der bei recht⸗ keitigem Eingrff der Eltern, Schutzorgane oder der Erwachſenen üderhaupt nicht auf ſchlechte Wege geraten wäre. Deshalb ſollten alle Erwachſenen, die die Jugend auf ſchlimmen Wegen und Taten antreffen, vorgehen, und andere dazu⸗ ene müßten mindeſtens erſt die Gründe hören, ner Junge eine Ohrfeige erhielt, ehe er ſich ein⸗ und gegen den andern nimmt. Erwachſenen 5 hierin wieder mehr—— 9* und han⸗ eln. Nur ſo kann weiterer Verrohung der Jugend geſteuert wer⸗ den. Dabei möchten wir ausdrücklich betonen, daß wir nicht jeden illigen Streich gleich als Verrohung bezeichnen möchten. Aber gegen wirkliche Frechheiten und Roheiten muß im Intereſſe der Zu⸗ kanft unſeres Volkes auf der ganzen Front vorgegangen —5 4 5 25 Die Einſchränkungen des Gebrauchs von che in Gaftwirt⸗ gab ver—— Zeitungen Veranlaſſung, die Anſichten der —95 Gewerbetreibenden zu veröffentlichen. Hierbei ergab ſich, 5 * aften 98 chs ohne A die ſe Neuregelung des cheverbrauchs o usn uſtimm ch bete da b 7 ung der großen Verbände der Gaſtwirte und Hotelters ge⸗ ſe hal Che die——— dieſe für den Gaſtwirte⸗ — einſchneidende Verordmung e hat ſie vorher die fach⸗ hrütmiſchen Vertreter der Saſſerennt un ihre Meinungen Gcact. Das Ergebnis dieſer Beratungen war, daß die ſämtlichen ändigen ſich mit der jetzt vorgeſchriebenen Regelung des Wã cheverbrauchs einverſtanden erklärten.——— ch iſe ging e den auf eine allgemeine geſetzli egelung, we 05 Wdeiceimia Haftwor bei dem ſtarken Wertbewerbe ſelbſt beim keſten Willen nicht möglich ſei, ſeinen Wäſcheverbrauch einzuſchrän⸗ i o lange andere Gaſtwirtsbotriebe ihre Tiſche deckten wie mitten be Frieden. Durch die einheitliche Behandlung aller Gaſtwirts⸗ detctede wird den längſt und nachbrücklich geäußerten Forderungen nir mittleren und kleineren Gaſtwirte Rechmimg getragen, die nun mehr zu befürchten haben, daß ihre Gäſte in die üaſſte ben· odwandern, wo ohne Rückſicht chwierigen Verhältniſſe den derwöhnten Anſprüchen der Gäſle Fullebe geradezu Wäſcheluxus Kerteben wurde. Der 31. Oktober als evangeliſcher Feſtiag in Preußen. Nac den der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß wiederholt erklört a daß an keine Verlegung der altgemeinen Reformationsgedenk⸗ gedacht wird, hat der Gvangeliſche Oberkirchenrat in Berlin Wummt, daß bie⸗ erchiche eſornraſtensfeler in der preußiſchen narchie einheitlich am 31. Oktober in allen Kirchen durch Feſt⸗ beatdesbienſte abgehalten werde. Der große Gedenktag ſoll in elnen Landeskirchen und Gemeinden zu einem großen evan⸗ chen Feſttage ausgeft werden. Der Sonntag nach dem 31. Ler ſoll als Nachfeier gelten⸗ Der Schluß des Schuljahres der Höheren Schulen ſteht, ſo S man bevor. Die von manchen Guern und ern mit Sorgen erwarteten Jahreszeugniſſe ſind in den näch⸗ Schnleben zu erwarten. Das Schuljahr war für Lehrer und 5 er kein leichtes. Ungünſtige Schulzeiten wegen Zuſammen⸗ — Schulen in ein Schulhaus, häufigeres Ausſetzen des i Ergheune, Abienrnd duse) Eetdgrsthe, dee ber Keieg leee 10 5. Familien die Sorgen und oft die Trauer, dieſe mit 0 hehngen⸗ und vor allem die Gedanken an die folgenſchweren — draußen, alles zehrt und zerrt an der Nervenkraft des Dadurch iſt auch die Wid— zturüͤck⸗ i en. Aus dieſem Grunde a e 9— erichte, im dieſer S ue mildernde W Seit Ader Leiſtungen dés Einzelnen in di guter Will gt hat. Es iſt 18 e ſich 4 gewi wexiger häng ein ſchwach Hegeig 9 nicht genügender er rückt gogen die bis⸗ Ge r vielleicht e e,* Schüter wiod, als daß neuen Schuſjahr ein ein Eternteil, der für —— er noch nötig iſt, Schaden an der Gefundheit in der Ceicht nicht mehr gut zu machen iſt. Wir müſſen uns Waſten, eten dieſer Zeit, die mit ihrer Not an alle herautritt, an⸗ Warum nicht auch in dießem Punkte? Auch die Behörde Wa. dagegen ſein und der Dank vieler ſorgenvoller Familien e eee Eine Girichtung, die auch in M * e Einrichtung, die auch in Mann⸗ deim nicht———— hat man in nr Szegedin der Oberſtadthauptmann Dr. Joſef Sgalay, um kundiger werdenden Verrohung der — traten bereits mehr als 200 Damen Whherren ene alen Süiren unb, der Bevölkerung bei „das Treiben der * die 8——— Polizeibericht vom 25. Juſi(Schluß). Küchenbrand. In einer Küche des Hauſes Fröhlichſtraße 90— Arſahe ch„ Uhr,— 11 jetzt er ein Brand, durch en ein Sach en von etwa 20 Mark entſtanden iſt. Das Feuer warde von—555 bewohnern wieder gelöſcht. Unaufgeklärte Diebſtähle. Es wurden hier folgende Fahrräder entwendet: Am 14. Juli: ein Damenrad, ſchwarzer Rahmen und Felgen, etwas abwärts gebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe; am 14. Juli: ein Fahrrad, Marke und Fabr.⸗ Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen, gerade Lenkſtange mit Zelluloidgriff links, der rechte fehlt, ſchwarze Schutzbleche, aln vorderen ein Wachstuchlappen befeſtigt. Ferner wurde entwendet: In der Nacht vom 18./19. Juli im Neckarhafen von zwei Schiffen: 2 Havarieſchiffskleider und 1 Schiffstau im Werte von 2000 bis 3000 Mark. Die Hayarieſchiffskleider ſind je 12 bis 15 Meter lang, 10 bis 12 Meter breit, aus ſchwarzem Segeltuchſtoff, in denen ſich groß die Buchſtaben N. D. G. befinden. Das Tau iſt 50 bis 60 Meter lang und hat einen Durchmeſſer von 3 Zentimeter.— In der Nacht zun 21 Juli wurden durch Einbruch in dem Kaufhaus K 1, 1 fol⸗ ende Kleidungsſtücke entwendet: 35 ſeidene Unterröcke, verſchiedene Farben, grell; 3 weiße Waſchröcke, 3 blau⸗ und ſchwarzgeſtreifte Voileröcke, 5 ſchwarzſeidene Oamenmäntel, 2 ſchwarzſeidene Hber⸗ röcke, ca. 15 ſeidene Damenbluſen, verſchiedene Farben, 2 Herren⸗ anzüge, grün und weiß kariert, 1 Ulſter grau; zwei bis drei Wetter⸗ mäntel, 5 bis 6 Herren⸗Fantaſieweſten, 12 Koupon Tuchreſte für Herrenanzũge, 1 Dutzend Damenhandſchuhe, verſchiedene Farben, 15 ſchwarze Damenſtrümpfe und 3 Dutzend Hoſenträger. Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Zwangszögling von Ebersdorf wegen ſchweren Diebſtahls und ein Kammacher von Erlangen wegen Urkundenfälſchung. Mannheimer Känſtiertheater„Rpollo“. „Der Glückspilz“, der am Samstag dem Publixum des Apollotheaters zum erſtenmale ſerviert wurde, gehört nicht zu den ſonderlich genießbaren Arten. Er ſchmeckt ſelbſt bei vorzüglichſter Zubereitung ziemlich fade und ſcheint auch wenig Nährwert zu be⸗ ſitzen. Bei dem Titel der Neuheit drängt ſich dieſe gaſtronomiſche Ausdrucksweiſe unwillkürlich auf. Glückspilze ſind auch keineswegs die drei Bäter dieſer dreiaktigen Operette. So armſelig die Hand⸗ lung iſt, ſo gezwungen und geſucht klingt die Muſik. Als Titelheld ſtellte ſich ein Graf vor, der unter dem Pſeudonym Egon Müller auf das angeſtrengteſte ſich bemüht, uns begreiflich zu machen, daß er zu „den Leuten gehört, denen das Glück nachläuft, weil ſie es nicht ſuchen. Herr Müller iſt aber auch ein Herr mit eiſerner Konſequenz, der ſich ſelbſt durch die verführeriſchſten Frauenreize nicht von dem einmal betretenen Wege abbringen läßt. Deshalb zieht ſich der Kampf um das gräfliche Stammſchloß Worringen, das die Baroneſſe Hildegard von Rhyn beſitzt, auch ſo ungebührlich in die Länge. Das Paar könnte eigentlich ſchon nach dem erſten Akte darſtber einig ſein, daß es ſich auf dem Schloß ganz gut zu Zweien leben läßt. Aber dann wäre es eben keine moderne Operette. Die Nebenfiguren gehören ebenfalls keineswegs zu der Gattung der Glück Aber ſie geben ſich wenigſtens die redlichſte Mühe, ſo zu ſcheinen. Max Jungk und Bruno Granichſtaedten ſind für die wenig glücklichen Ein⸗ fälle Möge dieſe Perantwortlichkeit vom guten Ge⸗ und den ſonſtigen Hausgeiſtern der Operette nicht allzuſehr in Anſpruch eeeee werden. Die Muſik Joſef Königsber⸗ gers iſt für die Handlung zu ſchwer und zu gekünſtelt. Hier wären leichte, ſangbare Melodien weit mehr als Platze geweſen. Einige nette Einzelheiten, die in die erſten beiden Akte eingeſtreut ſind, ſo das Grasduett und„Schatz ſage doch Du zu mir!“ vermögen die Situation nicht zu retten. Die Aufführung, von Oberſpielleiter Oskar Brönner mit ge⸗ wohnter Sorgfalt vorbereitet, ütt auch eiwas unter der undank⸗ baren Aufgabe. Man merkte, daß ſelbſt die Mitwirkenden der Sache wenig Geſchmac abgewinnen konnten. Ernſt Vogler, der den Grafen vulgo Egon Müller gab, war nach der unfreiwilligen Pauſe wieder prächtig bei Stimme. Die Rolle bietet dem Künſtler beſon⸗ dere Gelegenheit, zu zeigen, daß ſein Tenor nicht nur ſehr metall⸗ reich iſt, ſondern auch in der Höhe viel Kraft und Schmelz aufweiſt. Helene Seldern bot als Baroneſſe ebenfalls eine vollwertige Leiſtung. Das zweite glückliche Paar wurde von Nina Sorel und Werner Fricke ſehr anerkennenswert verkörpert. Königs⸗ berger hat für dieſe beiden Rollen mehrere dankbare Duette geſchrie⸗ ben, von denen wir bereits zwei erwähnten. Während Nina Sorel als Tochter Lilli des Conte Silvio di Marengo ein ganz reizendes Backfiſchchen mit taufriſcher Anmut und Natürlichkeit war, ſtattete Werner Fricke den unbeholfenen, kurzfichtigen, pflanzen⸗ und käfer⸗ ſammelnden Leberecht Fürchtegott Prätorius, der als Freund des Grafen wider Willen deſſen Rolle übernehmen muß, mit gut ab⸗ geſtimmtem, nicht allzu karrikierendem Humor aus. Carola Krahl vermochte als Vera von Tſcheljabinsk ihre derbdraſtiſche Eharakteri⸗ ſierungskunſt wieder ins hellſte Licht zu rücken und in„Aufmachung“ und Spiel viel zur Erheiterung des Publikums beizutragen. Die Geſchäftsvermittler Iſerſtein und Lehmann wurden von Oskar Brönner und Heinrich Dodl, der Conte Silvio di Marengo durch Helmut Langer mit guter Betonung des Humorvollen ge⸗ Die kleineren Partien des Kaſtellans⸗Ehepaares waren bei ig Puſchacher und Anni Brenken gut aufgehoben. Das Orcheſter ſpielte unter Kapellmeiſters Leo Melitz muſikali Leitung mit der gewohnten Sorgfakt, aber viel zu laut. Koſtü⸗ ——— und Ausſtattung ſchuſen wieder wirkungsvolle Bühnen⸗ er. Nus dem Großherzogtum. 2 Heddegheim, 21. Juli. Die Getreideernte, die vor acht Tagen eigentlich erſt recht begann, iſt heute zum weitaus größten Teil gut und trocken geborgen, trotz des einige düſteren Himmels. Beſonders am Nontag ſowie geſtern und heute⸗ wurde eifrig Geweide eingeführt. Wäre das Wetter trocken ge⸗ blieben, 83 bis morgen Abend die Felder wenigſtens von Korn und Gerſte gerärnnt, Weizen und Spelz zum größten Teil unter Dach geweſen. N hellt ſich das Weiter bald wieder ſoweit auf, daß auch noch auf dem Felde befindlichen Getreidereſte, ohne Schaden genommen zu haben, in die Scheune überführt werden 1 Mit der Erute geht es in unſerer Zeit, wo das meiſte Ge⸗ treide mit der Maſchine gemäht wird, raſcher als in früherer Zeit. Nach dem Dreſchergebnis iſt der Körnertertrag— die Körner ſind groß und ausgereift— r zufriedenſtellend, während das Gebinde Khen ſonſt eiwas 0 t. Die Ernte dürfte trotz der vorſommer⸗ chen Trockenheit als eine gute Mittelernte gelten. ( Karlsruhe, 21. Juli. Ein 12 Jahre alter Volksſchüler von hier, der ſich in letzter Zeit obdachlos in hieſiger Stadt umhertrieb und eine große Anzahl von Kellerbiebſtählen verübte, wurde feſt⸗ genommen. Bei den Diebſtählen ſielen ihm erhebliche Mengen von Nahrungsmitteln in die Hände. Oos, 21. Juli. Pfarrer Kaſt, der kürzlich mit dem Ritterkreuz 1. Klaſſe des Zähringer Löwenordens dekoriert wurde, iſt zum Di⸗ viſionspfarrer bei einer Reſervediviſion ernannt worden. Nonnenweier bei Lahr, 28. Juli. Der 14 Jahre alte Sohn des Metzgermeiſters Karl Läßle wollte einen großen Hund im Mühlbach ſchwemmen und führte ihn an einem Seil an den Bach. Das Tier wollte nicht ins Waſſer, der Junge warf deshalb Gegen⸗ ſtände hinein, um ihn zum Apportieren Zu veranlaſſen. Nun ſprang der Hund in den Bach, riß aber ſeinen Führer mit, und da der Junge nicht ſchwimmen konnte, mußte er ertrinken. )Bom Feldberg, 21. Juli. Am Montag ergriffen nach Ein⸗ bruch der Dankelheit drei kriegsgefangene Ruſſen die Flucht. Ein den Wachmann bei der Verfolgung unterſtützender Hilfsſtraßemvart machte, als die Flüchtlinge nicht ſtehen blieben, von der Schußwafſe Gebrauch. Einer der Ruſſen wurde lt.„Frei⸗ burger Zeitung“ ködlich getroffen, während die beiden an⸗ deren entkamen.(3..) SS Nandel und industrie. eeeeeeeeeeeee Verein Deutscher Oeltabriken Mannheim. In der heutigen Auisichtsratssitzung wurde beschlossen, der auf 21. September einzuberufenden Hauptversammlung die Ver- teilung einer Dividende von 12 Prozent(12) vorzuschlagen. A.-G. Brown, Boveri& Co. in Raden(Schweiz). Nach dem Geschäftsbericht hielt der Eingang der Aukträge ungeachtet der Stei der Verkauispreise wahrend des gamen Jahres an. Größte Schwierigkeit machte dagegen die Versorgung mit Rohstoffen, namentlich im zweiten Teil des Ge- schäftsfahres, als die Betriebsstoffeingänge aus Deutschiand be- trächtlich ahnahmen. Dadurch konnte die früniere Friedenserzeu⸗ gung der Menge nach lange nicht erreicht werden, dagegen ent- Sprach der Umsatz an Geld und damit das Geschäftsergebnis elrer regehnäßigen Jahren. Die Iätigleit der Gesellschaft Deschränkte Sich wieder iglich auf die im Frieden hearbeiteten Gebiete Die der Gesellschaft nahestehenden auswärtigen Fabrikunterneh⸗ mungen haben alle günstig gearbeitet. Die Gewinn- und Verlust⸗ rechmung hat dadurch eine Aenderung erfakhren, daß die Ge- hälter des größten Teils der Beamien und andere Unkosten unmittelbar bei den einzelnen Fabriken verrechnet wurden, wäh⸗ rend sie bisher unter allgemeinen Unkosten verbucht waren. Der Herstellungsgewinn hat Sich deshalb von 9,40 Mill. im Vorjahr auf 6,25 Mäill. Franken ermäßigt, während die allgemeinen Un⸗ kosten von.55 auf 1,25 Mill. Fr. Zurückgegangen sind. Wert⸗ Papiere und Beteiligi hrachten.80(.25) Mill. Fr., Zin⸗ sen und Mieten 027(.40)) Min. Franken. Einschließlich Erx. 99 47(121 31% Vortrag Petragen die Gesamteinuahiren.32 G41,30) MWäill. Franken. Auf Anlagen werden.74(.58) Mill. Fr. und auf Wertpapiere und Bet.83 Mill. abgeshrieben (äi. V. 060 Mill. und außerdem 1 Mill. Fr. aui ausländische ee Wiederinstandsetzungen erforderten.30(.33) und An⸗ leihezinse genannten n.05(.79) Mill. Unter Berücksichtigung der sclion 1 Smeinen Untosten beträgt der Reingewinn Franken 3009 177(2663 710 Fr). Es werden bekanntlich 7 Prozent(660 Dividende gleich 2 240 000 Fr.(1 920 000) verteilt, 200 000 Franſcen(0) der gesetzlichen Rücklage und ebenfalls 200 000 Fr⸗ dem Arbeiterunterstü tande zugewiiesen 800 000 Fr. der Beamtenpensionskasse). Zu Belohnungen werden wieder 250 600 Franken und zu Gewiumanteilen 130 900 Fr.(94 240) verwandt. Worauf 61 207 Fr.(90 470) werden. Die Zuweisung Zur gesetzlichen Rück erfolgte mit Rücksicht auf die bean- wagte Erhöhung des Akctienkapitals um 4 auf 30 Mill. Fr. Die Gesellschalt will die erforderlichen Mittel bereitstellen, die sie nach dem Kriege für neue Auigaben benötigen wird. Den alten Aktionären soll ein Bezugsrecht eingeräumt werden, Im Berichts⸗ jahre wurde die Aproz. Anleihe von 10 Mill. Fr. durch eine neue Anleſhe von ebenfalls 10 Mill. Fr. ersetzi. Von der 2. Anleihie wurden nur 1 540 000 Fr. nidit umgewandelt und freie Zeichmumg gedeckt. Die gesamte Anleiheschuld beträgt jetat 23,54(22) Mil. Fr. Unter den laufenden Verbindlichkeien ey, Scheinen.30(.40) Mill. Guthaben der Tochtergesellschaften— 2094(.37) Minl. Anzalllungen und verschiedene Giubiger. Anderseits standen bei Tochtergesellschiaften.01(11.45) Mil. und bei verschiedenen Schuldnern.11(.82) Mill. aus. Die Bank⸗ guthaben erhöhten sich von.50 auf 13.83 Mill. Die Erhöhung der Bankguthaben und der laufenden Schulden wird hauptsächlich darauf zurückgeführt, daß mit Rücksicht autf den Krieg Aufträge nur gegen größere Anzahlungen angenommen wurden. Die Höhe der flüssigen Mittel dürfte deshalb nicht überschätzt werden, zu- mal darunter auch Guthaben in fremden Währungen sind, welche die Gesellschlaft zurzeit nicht verwenden möchte. Die Wertpapiere und Beteiligungen betragen 20.50(28.77) Mill. Der Rückgang ist eine Folge der oben erwähnten Abschreibungen sowie von vor⸗ weg Vorgenommenen Minderbewertungen, in der Hauptsache wegen des niedrigen Standes der auswärtigen Valuten. Bewertet sind die Betriebsstoffe mit 12.05(.11) Mifl. und halbfertige Ma⸗ schinen und Anlagen mit 17.08(11.58) Mill. Die stare Er⸗ höhumg wird teils mit der Steigerung der Preise, feils mit den Schwierigkeiten des Versandes der jertigen und halbfertigen Ma- schinen und Anlagen nach verschiedenen Ländern begründet. Ueber die Aussickten Aufzert icht der Bericht nicht, Verlangerung wührend des Krieges fällig Werdender Hypotheken. Wie bekannt, waren am 1. Februar 1010 auf Anregung des Sonderausschusses für Hypothekenbankwesen beim Zenttalverbaud des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes 27 deutsche Hypote- kenbanken dahin übereingekommen, die infolge Fristablaus Wähl⸗ reud des Krieges fällig oder kündbar werdenden Hypotheken, Soweit mit dem Hypothekenschuldner nicht schon eine zchnfährige Verkingerung oder die Umwandlung in eine Tilgungshypothek vereinbart War oder noch vereinbarf werden würde, auch Kurz- kristig zu verlängern und zwar,, sofern nickt bereits ein höherer Zinstuß vereinbart war, zum Zinsfuß von höchstens.5 Progent ohne jede besoncere Vergütung. In den weiteren, im Bankarchiv vom 1. Februar 1916 bekantgegebenen Bedingungen war vorge⸗ selien, daß eine Verlängerung auf Grund dieser Vereinbarung i keinem Ealle über den 30. Juni 1918 hinaus beansprucht werden könne. Dieser Endtermin ist nunmehr, angesichts der Seinerze! nicht vorauszusehenden längeren Dauer des Krieges durch Uebe, einkunft der beteiligten Hypothekenbanken um ein Jahr, also b. zum 30. Juni 1919 hinausverlegt worden. Von einzelnen der be. teiligten enbanken ist die Zusti zu dem Ablom⸗ men auf von umen bekehenen Grundstücke beschränkt wor⸗ den, die ganz oder hauptsächlich zum Wohnen benutzt werden. Hranakurter Werggapierberse⸗ Frankfurt, 23. Juli.(Pr.-Tel.) In ſhrer zuversichtlichen Stimmung wurde die Börse beim inn der Wochie besonders ge- Stärkt durch die Erfolge der deutscken Gegenoflensive in Ostgalizien. Auf den meisten Gebieten war ſeste Tendenz vorherr- Schend. Der Gesckäftsverkehr war auf dem Montanmartet lebhaft. Von den führenden Werten interessierten am meisten Bockumer, Bhönix, weiterhin kanien in Frage Caro, Deutsch-Luxemburger, Oberbeclarf, Friedrichshütte und van der Zypen. Große Kauflust gab sich für Automobilwerte kund, wo insbesondere Adlerwerke Kleyer, und Benz lebhafter umgesetzt wurden. Unter den beimi⸗ schen Fabriken fanden Eglinger bei erhöhten Kursen Käufer. Auch Augsburg-Nürnberger stand erhöht in Nachfrage. Der Elektromarkt lag still, als höher sind AEG. und Schantung zu erwähnen, ebenso fanden Kabelwerke Rheydt Beachtung. Che- mische Aktien unterlagen nur geringen Schwankungen. Schiff⸗ fahrtsaktien standen noch unter dem Einfluß von Realisierungen, konnten sich aber im Verlauf etwas befestigen. Von einzelnen Papieren sind Mainzer Gas, Hansa-Lloyd und Julius Sichel als ſest zu erwähnen. Von heimischen Banken interessierten Deutsche Bank, Discontokommandit, Handelsgesellschaft und Dresdner Bank. Für heimische Anleihen erhieit sich die ſeste Stimmung, ausländische gut behauptet. Die Börse schloß ſest, besonders für Montanwerte. Pirvatdiskont 4% Prozent. Berlner Wertpapterborse. Berlin, 3. juli Deuisenmarkt.) Auszahlungen für: 83. 2¹. Geld. Brief Geld Briet Konstantinopel. 19.95 20.05 19.95 19.95 Holland 100 Gulden 284.75 285.25 283.75 284.25 Dänemark 100 Kronen.. 201.50 202.00 700.50 201.00 Schweden 100 Kronen. 214.25 214.75 21325 Norwegen 100 Kronen 202.75 203.50 201.75 202.25 Schweiz 100 Franken 139./ 130.5% 138.%/ 138.¼ Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 Spaniiieen 125.½ 126. 1254H 126.½ Bulgarien 100 Levan. 30.%½ 81.½ 80.75 81.30 ——— Riescnauswanl P Billige 2 5 2 7, 7 Seiden-Reste zum Ausdruck gebracht. Allen Helfern und pendern, die Erfolg beigetragen haben, ſei hiermit aufrichtig gedankt. Karlsruhe, den 15. Juli 1917. Dr. Freiherr von Duſch, Isbert, Staatsminiſter, Miniſter des Großh. Houſes, der Juſtiz und des Auswärtigen. Keriegs-Dersicherungen (hne Zuschläge) mit und obne Untersuchung.— Sokortige Vollauszahlung imn Kriegssterbefalle durch die FiHat-Direktion: K. In.——. 8 U 3, 17. Tel. 3040. 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