2 ——————— —— 2 KK * S TT—P —— Wittags⸗Ausgabe. eimer Genoml 1917. Nr. 345. BrPrrene n Saeeeteen und flanddsten: Cheſrebehsean 9 0 Rugelgenpreie! Die Mpalt, Rolonelzeile 20 p.„ Reklamezelle Mt. 1 20 An Für den——— Aunehieſ hint Migagblatt vorm. 9 Uhr, bendblart mechm. 5 Uür. An maunbet Ha⸗ mucdrucheret, G. m. 3.— Für KAnzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ f m— 25 ſe:-Anzeiger Maun 3 8—* 3—*—**—— K 21 8 cupprecher: 2 2942. P944, 08. Pontſcheck ·.70 einſchl. Bringerl. Du ie Poſt bezogen viertelj. M..02 —— Vonte 2917 Ludwigshafen a. RD. Poſtzuſtellungsgeb r. Bel der Poſt W9 R..90. Einzel⸗Ur. 10 Pfg⸗ Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. SSSS—————...,,.———fgꝑt(ĩ fRArʒꝙm:ſ́;—— Die Nuſſen räumen die Karpathen. Eine geſpannte Uriegslage. Die kriegeriſchen Ereigniſſe im Oſten wie im Weſten werden von Frauzoſen mit wochſender Sorge verfolgt. Die Pariſer Blätter rücken ihre lebhafte Mißſtimmung über den ruſſiſchen Rückzug aus. So ſpricht der„Temps“ von„unglücklichen Ereigniſſen“ und von zeiner Art Zuſammenbruch“. Entſetzlich habe die Lage der ruſſiſchen Heereslettung ſein müſſen. Der militäriſche Kritiker des„Zournal des Dabats“ bemerkt in einer Beſprechung der ruſſiſchen Angriffe bet Wülna, das ruſſiſche Kommando habe dieſen Erfolg infolge der Stümmung der Truppen nicht ausnützen können. Oberſtleutnant Pris ſagt im„Radical⸗ zum Zuſammenhang zwiſchen den dperationen im Weſten und Oſten, die deutſche Heeres⸗ leitung habe ihr Eiſenbahnnetz wieder meiſterhaft auszunutzen ver⸗ ſtanden, um die Truppen raſch von einer Front zur andern werfen zu können. Es gebe kein anderes Mittel, um auf die deutſchen An⸗ griſfe zu antworten, als auf allen Fronten zum Angtiff überzugehen. Eine Anzahl Blätter hofft auf das raſche Ein⸗ greifen der rumäniſchen Armee. Des weiteren erkennen die franzöſiſchen Fachkrititer die geſchickte Vorbereltung und Wucht der deutſchen Offenſiv⸗ ſtötze gegen die Hochfläche von Craonne vollkommen an. Oberſt⸗ leutnant Rouſſet ſagt in„Radical“, die deutſche Heeresleitung habe ihren Angriffsabſchnitt gut ausgewählt. Die„Heure“ ſchrelbt, das Leutſche Artilleriemotertal ſei nicht weniger glängend als das eng ⸗ liche und franzöſiſche jeues Abſchnittes. General Verraux ſagt im deuvre“, die moraliſche und materielle Stärke des Feindes ſei noch usgezeichnet. Berſchiedene Krititer, namentlich Oberſtleutnant Nonſſet, wünſchen, die frangsſiſchen Gegenangriffe im Abſchnitt des Blateaus von Kalifornien müßten durch eine Eutlaſtungs⸗ ffenſive in Flandern unterſtützt werden. Durch den ganzen Krieg hindurch ſehen wir immer wieder das⸗ ſelbe Schauſpiel. Es ſehlt die Einheitlichkett des Vorgehenz und ſo ruft denn immer einer den andern vergeblich um Entlaſtung an. Wir haben untängſt die kritiſchen Betrachtungen des nor⸗ wegiſchen Militärſchriftſtelers Nörregaad hier wiedergegeben, der feſtſtellte, wie immer eine Offenſive hübſch nach der andern kam, ihre Kraft erſchöpfte und ſo ohne Rückwirkung auf die übrigen Fron⸗ ten und damit auf die Geſamtlage blieb. Es ſind aber nicht nur neutrale Kritiker, die dieſe ſchweren Fehler in der Kriegführung des Verbandes entdecken, die eigenen Freunde ſtimmen die gieiche Klage au. So ſchreibt Muſſolini im„Popolo'Italia“: „Seit dem Mai 1915 vergießen in den Ländern des Verbandes die Schriftſteller aller Parteirichtungen Ströme von Tinte, um die otwendigkeit der Einheitsfront darzutun. Nachdem die Jahre 1915 und 1916 umſonſt verſtrichen waren, ohne daß die Einheitsfront verwirklicht werden könnte, hoffte man endlich im Januar 1917 nach der römiſchen Zuſammenkunft Briands und Lloyd Georges mit adorna auf die Einheitsfront. Aber jetzt nach einem weiteren hal⸗ ben Jahr, in Juli, erhebt ſich aufs neue die Frage: Und die Ein⸗ heitsfront? Es exikiert nicht nur keine Gleichzeitigkeit, ondern nicht einmal eine unmittelbare Aufeinan⸗ derfolge der Offenſiven. Die Verbandsmächte greifen nie Rleichzeitig, ja auch nicht nacheinander an: zwiſchen ihren Aktionen liegen ſtets längere Pauſen. Zuerſt grifſen die Engländer an, wäh⸗ rend die anderen zuſchauten. Nach einiger Zeit ſetzten ſich dann Mitte April wiedortun allein die Franzoſen in Bewegung. Im Mai ſolgte wieder ohne Unterſtützung der Bundesgenoſſen die Offenſive er Italiener, und am 1. Juli die der Ruſſen. Immer verringerte oder zerſtörte die Untätigkeit der einen Front die auf der anderen ront erreichten Erſolge. Wenn man auch wegen der Verſchieben⸗ helt der Heere und des Geländes die Einheitsfront nicht zu verwirk⸗ lichen und die Gleichzeitigkeit oiner Offenſiwe auf allen Fronten nicht du erzielen vermag, ſo wird man doch eine geringere Zer⸗ ſtugetung der mülltäriſchen Aktionen, eine größere Gemeinſam⸗ keit der Mittel, ein beſſeres Inelnandergreifen der Anſtrengungen erreichen können. Die Stagnation der militäriſchen Ar⸗ onen— daran ſollten die Regierungen denken— verbreiten weit mehr als die Propaganda der Pazifiſten das Gift der De⸗ preſſion und Panik, die die Franzofen„cafard“ nennen.“ Es iſt unter folchen Umſtänden nicht verwunderlich, wenn un⸗ parteiiſche Fachleute die militäriſche Lage des Verbandes als nicht eben ſehr ausſichtsvoll anſehen. Nach einem uns aus Amſterdam zugehenden Telegramm ſchreibt der milltäriſche Mitarbeiter der „Tid“: Die Gegenoffenſwe der Mittelmächte in Galizlen erinnere Ga, den Duechbruch bei Sortiee und Tarno im Mat 1015. Die —+ ſei fur Rußland fetzt höchſt kritiſch. Es wäre ſehr ich, wonn os nicht an der Weſtfront, an der italieniſchen oder mazedoniſchen Front zu großen Angrifſen der Allilerten käme, 90 die ruſſiſche Front zu entlaſten. Das ſei das einzige Mittel der um ſich Rußland als Bundesgenoſſen zu erhalten. Wenn cht raſch eingegrifſen würde, ſtehe zweifellos ein Sonder⸗ ſfrieden mit Rußland vor der Tür. Anzwiſchen hätten 0 auch an der franzöſiſchen Frot⸗die Deutſchen de Initiattve in Händen. Es ſehe ſaſt ſo alle, als wenn Entente bei der letzten Ofſenſive ihr ganzes ulver verſchoſſen hätte. m. Köln, 27. Jull.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ 8 von der Weſtgrenze: Aus London wird vom 26. de. ge⸗ et: Der Korreſpondent der„Morningpoſt“ meldet ſeinem Blatte ruf A ee Bericht über die Zuſtände an der liſchen Frent und über bas kräftige Elnſchreiten des Oenerals Korniloffs gegen die Disziplinloſigkeit. Wie er ſcheint, iſt die Tobesſtrafe wieder verhängt worden. Eine ruſſiſche Diviſion wurde durch 75 eigene Artillerie vernichtet. Der Korreſpondent ſchreibt: Dder Zuſammenbruch des gali⸗ ziſchen Aufmarſches iſt ein gewaͤltiger Schlag. Es iſt bekannt, daß nie zuvor das ruſſiſche Heer über derartig großen Auf⸗ wand an Menſchen⸗ und Artilleriematerial wie gerabe an dieſer Front verfügt. Nie zuvor war das ruſſiſche Heer ſo reich mit Menſchen⸗ und Artilleriematerial wie gerade an dieſer Front ver⸗ ſehen. Nie zuvor war das ruſſiſche Heer ſo reich an techniſchen Hilfsmitteln. Britiſche und franzöſiſche Artillerie und Artilleriſten, Flugmaſchinen und das ruſſiſche Heer. Ueber das Geſchützmaterial der 11. Armee wer⸗ den unglaublich klingende Meldungen verbreitet. Es ſcheint, daß die Infanterie die eigenen Kanontere niederſchoß. Teilweiſe wurden auch die Pferde niedergeſchoſſen. Der R 5 kann nur als ein Unternehmen der Panik und des Verrates bezeichnet werden. Tatſächlich geriet die ganze Artillerie der 11. Armee in feindliche Hände. Ebenſo** keine Hoffnung, die Artillerie und das Material der 7. und 8. Armee zu retten. Ein Lichtſtrahl in dem Bericht über dieſe ſchändliche Kataſtrophe iſt die Tapferkeit der britiſchen Panzerautomobil⸗Abteilungen(natürlich!) die in vielen Fällen allein gegen den Feind kämpfen mußten, wäh⸗ rend die Ruſſen ihre Stellungen aufgaben. Kolomea wird umfaßt. Wien, 26. Juli.(wat. Uichtamtlich.) Aus dem Rriegs⸗ preſſequartier wird gemeldet: Beiderſeits des Dujeſtr⸗ Iluſſes abwärts ſtoßen mit unverminderter Stärke die heeresabteilungen der berbündeten vor⸗ wärts. Dieſem Bormarſch ſchließen ſich auch die ſiegrei⸗ chen Cruppen der Armee Köveß zwiſchen dem Tar⸗ tarenpaß und der Tudovahöhe an, wodurch der Raum um Kolomeg von Süden und Weſten umfaßt wird. Am Donnerstag früh trennte nur noch ein ltarher Cagesmarſch unſere Cruppen von dieſer Stabt. 1 N—* 695 60 n Ki41% um die zurückflutenden ruſſiſchen Streitkrüfte in Oſt⸗ galizien zu entlaſten, rennen in zähem und vielfachem An⸗ ſturm vergebens Ruſſen und Rumänen gegen die ſchwer paſ⸗ ſierbaren Gebirgswälle unſerer ſiebenbürgiſchen Front. Deutſcher Abenobericht. Berlin, 26. Juli, abends.(WB. Amtlich.) In Flan⸗ dern tagsüber geringes Uachlaſſen des Jeuer⸗ kampfes. Weitere Erfolge in Oſtgalizien zwangen die Kuſſen zur Kufgabe ihrer Karpathenfront bis zum Kir⸗ libaba⸗Abſchnitt. Der Bormarſch bleibt in lebhaftem Fluß. Berlin, 26. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Der ſtrategiſche Meiſterſtoß in Hſtgallzien zeitigte auch am 25, Julf einen bedeutenden Geländegewinn und militäriſch äußerſt — Vorteile. Der heftige, teilweiſe außerordentlich erbit⸗ terte Widerſtand, den raſch herangeführte ruſſiſche Verbände und ſtarke Nachhuten an den verſchiedenen Abſchnitten leiſteten, ſo öſt⸗ lich und ſüdlich von Tarnopol und nördlich von Buczacz, vermochte den Vorſturm unſerer un en Diviſionen nicht zu hemmen. Die un Ruſſen wurden an allen ten mit friſchem Angriffsgeiſt zurück⸗ geworfen, ihre Verbände dezimiert und zerſprengt. Unſere Flieger trugen abermals weſentlich zu den Erfolgen des 25. Juli bei. Zwiſchen Tarnopol und Trembowla ſtießen wir öſtlich des Se⸗ reth zehn Kilometer tief vor. Nach Süden und Südoſten erreichten wir bie Linie Laskowee⸗Bucgacz⸗Koropice⸗Ottynia⸗Delatyn⸗Nikuli⸗ czyn und erzielten damit bereits eine beträchtliche Verkür⸗ S unſerer Front. Auf der ganzen 250 Kilometer langen Front ſind wir in einer durchſchnittlichen Tiefe von 30 Kilometer vorgerückt. Endloſe Züge Trains, Munitions⸗Ko⸗ lonnen und Geſchütze Tag und Nacht vorwärts. Mit der Einnahme des Städtchens Nikuliczyn dich! nördlich der Jablonica⸗ Paßhöhe und von Delatyn an der Bahnſtrecke Nadworna⸗Kolomea iſt die außerordentlich wichtige Paßſtraße, die Ungarn mit Galizien verbindet, wiederum in unſerer Hand. Weiter 91595 wurde die das Czarny⸗Czeremoßtal beherrſchende Stepanskihöhe den Ruſſen entriſſen. Der Vormarſch bleibt in lebhaftem Fluß. des Trotustales auf der Suſttatalſperre war das feindliche Artillerieſeuer heftig, ebenſo an der rumäniſchen Front, in der Dohrudſcha und von der Donau bis zum Rimnic. Mehrfach wurden vorfühlende feindliche Erkun⸗ dungsabteilungen abgewieſen. Während unſere Truppen in Schulter an Schulter mit unſeren tapferen Verbündeten die Trümmer der geſchlagenen ruſſiſchen Armeen vor ſich hertreſben, holten unſere unermüdlichen Sturmabteilungen, Bataillone und Regimenter am 25. Juli an der Weſtfront wie an den Vortagen zu raſchen, empfindlichen Schlägen aus, entriſſen den Engländern und Franzoſen wichtige Stellungsteile und machten reiche Beute und über 1200 Gefangene. Eine weitere Anzahl Gefangener erlag dem ſeindlichen Artilleriefeuer. Unſere Gegenwirkung ſteigerte ſich an der Weſtfront im Juli weſentlich. Im ganzen wurden in dieſem Monat vom.—25. von unſeren Truppen an Gefangenen über 6000 Mann und gegen 150 Offiziere eingebracht, während die Franzoſen in dieſem Zeit⸗ — 8 nur gegen 500 und die Engländer nicht mehr als 230 melden onnten. In Flandern wütete auch am 25. Juli die erbitterte Artillerleſchlacht welter, die man die gewaltigſte dieſes Krieges nennen kann. ſtarke feindliche Patrouillen wurden verluſtreich durch Gegenſtöße geworfen, wobel wir zurückbehielten. Am 25. Juli um 6 Uhr morgens auftauchende zahlreiche leichte Seeſtreitkräfte des ffeindes wurden ebenſo ibie dle abends auftretenden durch unſere Küſtenbatterien und Torpedoboote vertrieben. Wie an den Vortagen waren unſere Flieger im Weſten unermüdlich tätig. An der lothringiſchen Front wurden die Werke lieger, britiſche Panzerautomobile verſtärkten An verſchiedenen Punkten ene von Dompey in der Nacht zum 25. Juli mit ausgezeichneter Wir⸗ kung von unſeren Zerſtörungsgeſchwadern bombardiert. Am 25. Juli waren die Werke nicht mehr in Betrieb. Der Kaiſer auf dem Schlachtfeld, Beerlin, 26. Juli.(W B. Nichtamtlich.) Kurz nach dem geglück⸗ ten 7* ſich der Kaiſer an die pſtgetsbeche Front. Am 24. Juli um 9 Uhr traf der Kaiſer bei dem Oberbefehlshaber Oſt, Prinzen Leopold von Bayern, und dem Chef ſeines Stabes Hoffmann ein. Der Kaiſer, der äußerſt friſch und wohl ausſah, begrüßte den Prinzen aufs herzlichſte. Nach der Vorſtellung des Gefolges nahm der Kaiſer den Voritag des Chefs des Generalſtabs des Oberbefehlshabers Oſt über die Lage entgegen. Hierauf ging die Fahrt bei herrlichem, ſonnigen und klaren Wetter durch die Stadt Zborow, wo die Einwohner dicht gedrängt dem Kaiſer a⸗ jubelten, zuerſt zu dem Brennpunkt der Durchbruchsſchlacht der heiß⸗ erkämpften Zlota⸗Gora. Der Zugang zur Kuppe über die zer⸗ ſchoſſenen Dammwege und durch den von Minen und großen Granaten aufgewühlten Strypagrund war beſchwerlich Trotzdem ſtieg der Kaiſer durch das Gewirr der zerſchoſſenen Gräben und Drahthinderniſſe den ſteilen Berg hinan. Der Kaiſer, der das leb⸗ hafteſte Intereſſe an alle Einzelheiten der Stellungen und des Sturmes zeigte, blieb bald da bald dort ſtehen um beſonders inte⸗ reſſante Stellen eingehend zu ünen Auf der Höhe Zlota⸗ Gora, von der man einen überraſchenden Fernblick über die ganze Gegend hat, hielt nächſt der gewonnenen Stellung der Leiter der Durchbruchsgruppe dem Kaiſer Vortrag über die Dürchbruchsſchlacht und die ſich daran anſchließenden Kümpfe. Befriedigt und glücklich war der Kaiſer als er hörte, daß das gewaltige Ziel mit verhält⸗ nismäßig geringen Verluſten erkauft war. Im Anſchluß an den 8 Major Franz die, letzten Meldungen vor und berichtete über die gemachte Beute ſoweit ſie ſich bisher über⸗ ſehen läßt. Das iſt eine Bombenſtellung meinte der Kaiſer und erzählte, wie er ſie im Oktober vergangenen Jahres von einer gegen ⸗ überliegenden Höhe aus habe liegen ſehen. Dann ging die Fahrt ur Front weiter über die wiederhergeſtellte Bahn Zborow, guf der ereits die erſten Züge den Weg des Kaiſers kreuzten, durch das Poeſtheſhene borow und durch Jezierna auf der Tarnopoler— welter nach Oſten bis zu dem Gefechtsſtand. Von hier aus wurde die Weiterentwicklung des Gefechtes beobachtet. Hinter den Höhen ſtiegen Srohe—— Rauchfontänen auf und am Himmel ſtanden weiße Schrapnellwölken. Eine unmittelbar vor dem Gefechtsſtand ſtehende Batterie ſchwerſten Kalibers feuerte gegen die ruſſiſchen Gräben öſtlich Tarnopol. Der Kaiſer ſah alle einlaufenden Gefechts⸗ meldungen ein und unterhielt ſich während der Pauſen in der J9 110 mit den Herren die ihm von früher bekannt waren oder die ſich in den letzten Kämpfen beſonders ausgezeichnet hatten. Es war drei Uhr geworden. Im Stehen nahm der Kalſer ein einfaches Frühſtück ein. Auf der Straße fuhren die Truppen vorbei, die ſtaumend die Kaiſerliche Standarte ſo weit vorne im Gefechtsſelde ſahen. Berlin, 26. Jull.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kaiſer wohnte 85 öſtlich Tarnopol dem Gefecht einer Diviſion bei, das unſere ruppen in den Beſitz des Geländes weſtlich des Nisdeznafluſſes brachte. Seine Majeſtät weilte während des Kampfes auf den Ge⸗ fechtsſtellen mehrerer Infanterieregimenter, einem Feldinfanterie⸗ regiment und einer Feldinfanterieabteilung und beobachtete im feindlichen Feuer die Entwicklung der Infanterie und das Fortſchrei⸗ ten des Angriffs. Die Anweſenheit des Oberſten Kriegsherrn war den vorgehenden Truppen durch Leuchtſignale bekannt gegeben wor⸗ den. Bei der Durchfahrt durch die in den letzten Tagen ſehr mit⸗ genommenen und noch brennenden Städte war der Kaiſer Gegen⸗ ſtand begeiſterter Huldigungen ſeitens der befrei⸗ ten Bevölkerung, die den Monarchen jubelnd umdrängte und mit Blumen überſchüttete. Der Bürgermeiſter ſprach ſeinen Dank und die Freude der Einwohner über die Befreiung von der Ruſſenherrſchaft aus. 8* Wien, 26. Juli. Aus Anlaß der Einnahme Tarnopols, Stanislaus und Nadwornas haben die öffentlichen und einige Privatgebäude geflaggt. Beſonders die Befreiung Tarnopols, das faſt während des ganzen Krieges in ruſſiſcher Gewalt geweſen iſt, wird allgemein freudig begrüßt und als gute Vorhedeutung für die Vertreibung der Ruſſen“aus dem ganzen beſeßren öſterreichiſchen Gebiet genommen. Auch wirtſchaftlich iſt die Wiedererſangung dieſes Gebiets von großer Bedeutung, denn Tarnopol iſt Hauptort des fruchtbaren Podoliens. Wenn es auch für die diesjährige Ernte kaum erheblich ins Gewicht fallen wird, da die Ruſſen bieſen Land⸗ ſtrich arg vernachläſſigt haben, ſo wird er doch unter Ohhut unſerer Truppen im nächſten Jahre wieder eine ergiebige Kornkammer — und unſer wirtſchaftliches Durchhalten weſentlich erleichtern en. Die Revolution in Rußland. Peleroburg, 26. Juli.(20TB. Nichtamtlich.) Meldung der Pe⸗ tersburger Teſegraphen⸗Agentur. Im Klub der Soldaten des Preobraſchenski⸗Regiments fand am 25. Juli eine Sitzung der Ver⸗ treter von 87 Einheiten der Garniſon von Petersburg und von Ver⸗ tretern der von der Front herbeigerufenen Truppenkörper ſtatt. Leutnant Manoranski, Führer einer gemiſchten Abteilung von der Front, hielt eine Rede, in der er u a. ſagte:„Wir trafen von der Front hier ein mit dem einzigen Ziele, die Errungenſchaften der Revolution Es handelt ſich darum, die Gründe feſtzuſtellen, warum die Garniſon von Petersburg nicht hinausgeht, um die Sache der Reyolution zu verteidigen. Ein Ver⸗ treter der Schule der Marineaſpiranten in Peterhof, Telegin, er⸗ klärte, der Vollgiehungsausſchuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrates ſei durch die von Maxnimaliſten in ſeiner Mitte be⸗ habt Redner ſprach die— 5 aus, der Vollziehungsausſchuß abe ſich ſchuldig gemacht, weil er nicht die treuen Teile der Gar⸗ niſon von Peterburg mit der Unterdrückung des Aufſtandes be⸗ auftragt habe. Telegln ſchlug der Verſammlung die Wahl eines neuen Bchteiebeecn vor, Der zentrale Ausſchuß müßte als erſter das Belſpiel der Unterordnung unter die vorläuftge Re⸗ gierung zeigen. Namens des Vollziehungsausſchuſſes ſchlug Wel⸗ tinski eine Entſchlleßung vor, in welcher das Vertrauen zum entralen Ausſchuß ausgeſprochen wird. Dieſe Entſchließung, ie die Garniſon zum eee Kampf gegen den Mittelpunkt der Revolution aufrlef, wurde von der Mehrheit der Vertreter der Garniſon Petersburg abgelehnt, wührend eine von den Vertretern der Einheiten von der Front nargeſchlagene Entſchließung angenommen wurde. — —— — ſicht auf ſeine neutralen Nachbarn. des Vexſicherungswertes der Schiffe hinterlegen Telegraph“ vom 20. Juli: Betrachtung: 2. Seite. Nr. 345. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 7. 1917. Der uneingeſchränkte MBoottrieg. Englands Schwäche. England iſt der Hauptgegner Deutſchlands, und das Haupt⸗ feld des Kampfes zwiſchen beiden iſt die Scc. Von Anfang an har England den Schwerpunkt in der wirtſchaftlichen Kriegführung geſehen und hat Deutſchland dadurch veranlaßt, entſprechend zu verfahren und der engliſchen Sperrgebietserklärung eine deutſche entgegenzuſetzen. Der größere Erfolg liegt dabei auf deutſcher Seite; denn der deutſche Unterſeehandelskrieg ſchlägt England ſchwerere Wunden als die engliſche Abſpenrrung der ſich ſelbſt ge⸗ nügenden deutſchen Wirtſchaft. Das Unterſeeboot be⸗ herrſcht die Lage. Aus dieſer Lage erklärt ſich das verſchiedene Verhal⸗ ten beider Länder gegen die neutralen Staaten. England von Frachtraumnot bedrängt, ſucht durch Druck nach dem Muſier der gegen Griechenland beliebten Politik die Neutralen in ſeinen Dienſt zu zwingen, und geht ſogar ſo weit, mit dieſem Hän⸗ tergedanken Unruhen in Holland zu erregen und in Spanien gegen die Monarchie zu wühlen. Deutſchland nimmt weitgehendſte Rück⸗ Es legt ihrem Verkehr unter⸗ einander kein Hindernis in den Weg und hat den holländiſchen Schiffen eine freie Fahrrinne zum Weltmeer offen gelaſſen. Eng⸗ land dagegen ſchnürt dieſe Fahrrinne ab. Ferner hat Deutſchland zweimal den in England befindlichen neutralen Schiffen Gelegen⸗ heit gegeben, durch das Sperrgebiet in die Heimat zurückzukehren, obwohl damit erhebliche Nachteile für die Kriegführung verbunden waren. Aber der„Beſchützer der kleineren Staaten“ zeigte den Neulralen nicht das geringſte Entgegenkommen und knüpfte die Freigabe der Schiffe an Bedingungen, die deutlich die Abſicht ver⸗ rieten, die Abreiſe zu hindern. Die Reeder mußten 25 Prozent und ſich ver⸗ pflichten, ſie ſofort nach England zurückzuſenden und drei Monate für England fahren zu laſſen. England ſucht alſo alle Erleichte⸗ rungen zu vereiteln. Bei der letzten Gelegenheit, am 1. Juli, haben von den nor⸗ wegiſchen Schiffen überhaupt keine das deutſche Angebot benutzt, von den däniſchen etwa 13 oder 14. Der ſchwediſche Frachtraum in England würde auf 350 000 Br.⸗R.⸗To. geſchätzt; doch nur 2² von etwa 50 000 To. haben am 1. Juli die Heimfahrt angetreten. Alle anderen werden in England zurückgehalten, bis ſie ſich zum engliſchen Frondienſt bequemen, wenn ſie nicht kurzerhand beſchlag⸗ nahmt werden. Aus allem geht hervor, in welcher ſchweren Not ſich England befindet, un um wieviel beſſer Deutſchlands Stellung iſt. Deutſch⸗ laud kann es ſich erlauben, den Neutralen entgegenzukommen, aber England wird durch die Frachtraumnot gezwungen, ſeine See⸗ thrannei noch zu verſchärfen. Doch das En de der Seetyran⸗ nei iſt nicht mehr fern. Eine engliſche Rechnung. Bern, 26. Juli.(WTB.) Archibald Hurd ſchreibt im„Daily Bei Beginn der Tauchbootkam⸗ pagne beſaßen wir 3000 Schiffe über 1600 Tonnen, von denen zugegebenermaßen die Hälfte für militäriſche Zwecke in Anſpruch genommen worden iſt, während die andere Hälfte unſerer 45 Mil⸗ lionen⸗Bevölkerung die Zufuhren bringt. Daher müſſen die ſeit dem 17. Februar verlorenen Schiffe nicht von 3000, ſondern von 1500 abgezogen werden. Das ergibt ein klares Bild von der wirk⸗ lichen Lage. Danach hat die verfügbare Tonnage, abgeſehen von Neubauten, um ein Drittel abgenommen. Betreffs der Neubauten führt Hurd aus, daß man gemäß den Angaben Addiſons jetzt überhaupt er ſt anfange, wöchentlich 5 bis 6 Er⸗ ſatzbauten herzuſtellen, während durchſchnittlich 20 verſenkt worden ſind. Ueber die in dieſer Hinſicht von Amerika zu erwartende Hilfe gibt ſich Hurd keinen Täuſchungen hin. Er ſchreibt: Je mehr Amerika an den Kriegsoperationen in Frankreich beteiligt ſein wird, deſto mehr Schiffe wird es für Transportzwecke benötigen. Es wäre Torheit, auf eine nennenswerte Tonnage von drüben zu rechnen. Franzöſiſche Kriegsziele. Ein Feldgrauer ſchickt uns über das Kriegsziel Frankreichs inbezug auf Elſaß⸗Lothringen folgende bemerkenswerte des Krieges ab ſchrieben die Franzoſen die Zurück⸗ eroberung von Elſaß⸗Lothringen auf ihre Fahne. Als aber die militäriſchen Mißerfolge im Laufe des Krieges immer größer wurden und das deutſche Schwert durch das Erobern und Annek⸗ tieren für alle Zeiten einen Strich machte, brachte man in Frankreich den neuen gutmütigen Vorſchlag eines elſaß⸗lothringiſchen Plebiszits heraus. Bei näherer Betrachtung dieſer famoſen Idee kam man aber bald dahinter, daß eine Volksabſtimmung höchſt fragwürdig für Frankreich und gar zu leicht zugunſten des deutſchen Stamm⸗ landes ausfallen könnte. Da erſann nun neuerding⸗ Albert Thomas eine dritte, mehr erfolgverſprechende Methode. Er verlangt nämlich⸗ daß kein in die deutſchen Reichslande Eingewanderter deutſcher Von Beginn Abſtammung ſtimmberechtigt ſein ſolle und ferner, daß alle nach dem Frankfurter Frieden ausgewanderten Elſaß⸗Lothringer zur Teil⸗ nahme an der Volksabſtimmung zurückkehren müßten. Das iſt das Ei des Kolumbus! Aber wär es— um ganz ſicher zu gehen— nicht noch ratſamer, vor der Abſtimmung die Bevölke⸗ rung Elſaß⸗Lothringens fortzuſchaffen und ſodann zur Erzielung der Stimmenmehrheit 500 000 Franzoſen aus der scogne und Gott weiß woher hineinzuſchicken?! Das wäre wohl der einzige Weg, um die ſchon im Frieden in Frankreich gebräuchlichen franzöſiſchen Landkarten mit der Wirk⸗ lichkeit in Einklang zu bringen: Als wir nämlich 1914 in Frankreich einrückten, fanden wir auf allen in den Schulen hängenden Land⸗ karten und in jedem Atlas Elſaß⸗Lothringen als zu Frankreich gehörig eingezeichnet. Der Frankfurter Frieden hatte auf die Ver⸗ leger offenbar nicht den geringſten Eindruck gemacht, oder dieſe— freilich etwas naive— Methode ſollte ſchon in den Kindern künſtlich Chauvinismus und Deutſchenhaß großziehen. Aus dem Verlauf des Krieges und der unerſchütterlich feſten Stellung der deutſchen Truppen kief in Frankreich erkennt jetzt aber aauch allmählich der verblendetſte Franzoſe die Lächerlichkeit ſeiner ſogenannten Kriegsziele. Scheidemann gegen Scheidemann. In ſeinen„Eiſernen Blättern“ gibt Gottfried Traub einem Landſturmmann Antwort, der ihm geſchrieben hatte, daß er mit ſeinen Reden nur den Krieg verlängere. Er weiſt ſolche Ver⸗ dächtigungen, die ja nicht nur ihn treffen, mit vollem Recht zurück. „Wehe denen, die in unſerm Volk ſolchen Wahn verbreiteten, daß ernſte Leute zuhaus darum den Frieden verhindern, weil ſie Luſt am Kriege hätten! Die Verantwortung für ſolch heilloſe Verdäch⸗ tigung von Volkskameraden möchte ich nicht tragen.“ Aber er will trotzdem Rede und Antwort ſtehen. Wir treten, ſagt er, für den Kampf bis zum vollen Siege ein, weil wir im Sieg den ein⸗ zigen Weg zum wahren Frieden ſehen. Und dann: „Ich ſehne mich ebenſo heiß nach dem Frieden wie die Beſten unſeres Volkes, nicht aus Wehleidigkeit, ſondern aus Wahrhaftig⸗ keit. Den Krieg ſelbſt haben wir nie verherrlicht. Seine ſeeliſchen Wirkungen ſind ſchlimmer, als ſeine äußeren Zerſtörungen. Wir haben unſere Augen vor ſeinen Opfern und Greueln nicht verſchloſ⸗ ſen. Ich ſehe ſie; aber ich weiß, daß bis heute alle Geſchichte in Kriegen ſich entwickelt hat und während dieſer Kriege der Herrgott nicht ſpazieren gegangen war. Zuſammenreimen will ich das nicht, aber wahr bleibt's. Ebenſo wahr, wie das andere, daß Tauſende zwar in Revolutionen Blut fließen ſehen können, aber nicht im Völkerkrieg. Ebenſo gewiß aber iſt allmählich aus Schlamm und Staub, Hitze und Durſt, aus dem entſetzlichen Einerlei dieſer drei Jahre im Schützengraben eine ſtarke Melancholie auf⸗ geſtiegen und füllt des Menſchen Seele. Das hindert die Kampf⸗ bereitſchaft nicht im geringſten. Der Geiſt unſerer Truppen beim Angriff iſt der beſte. Unſere Feinde merken ihn 1917 gerade wie 1914. Aber jeder möchte gerne wieder zu Hauſe arbeiten, gern ſeinem Beruf dienen, ſtatt Stollen zu graben, Feuer zu ſchleudern, Menſchen einmal das Verwünſchen! zu erſchießen. Das iſt ebenſo wahr. Darum iſt Friedensſehnſucht keine Schande. Nun eine Frage: Wie wird dieſes Krieges Elend möglichſt gründlich ausgerottet? Ich antworte: durch Sieg. Wie ſagte doch Scheidemann am 4. Februar 1915 in ſeiner Reichstagsfraktion: „Ich glaube nicht an einen unentſchiedenen Ausgang dieſes Weltkrieges. Käme es dazu, dann würden wir nur einen Frieden auf zwei bis drei Jahre bekommen.“ Dieſen Standpunkt teile ich. Eben darum warte ich mit Hinden⸗ burg auf eine ſiegreiche Entſcheidung und möchte dafür das Volk gewinnen. Die Feinde wiſſen, daß ſie uns militäriſch nicht überwinden. So verſuchen ſie es auf Schleichwegen, indem ſie uns von innen heraus unzufrieden machen oder mit viel Liſt in einen Frieden hineinſtoßen, der uns um die Früchte unſerer Siege bringen ſoll. Wir kämpfen für einen dauernden Frieden und nicht für einen halben, für einen wahren und nicht für einen täuſchenden. Ich will keine Masken und keine Phraſen. Der Feind, der uns mit den Waffen nicht zwingen kann, wartet nur, bis er uns mit einer vorzeitigen„Verſtändigung“ möglichſt über die Ohren hauen kann. Unſer Sieg ſoll den Feind ſchwächen, damit nicht wir die Geſchwächten bleiben. Darum trete ich ein für einen ſtarken deutſchen Frieden, den allein der Sieg ver⸗ bürgt. Nur wer die letzte Runde beim Wettrennen gewinnt, ge⸗ winnt überhaupt: alle andern Runden helfen nichts, wenn die letzte verloren geht. Um des Friedens willen wünſche ich unſeren vollen Sieg. Wir können ſiegen. England geht es ſchlecht. Darum warte, bis der Sieg reift. Iſt ſolche Meinung des Fluches wert? Laſſen wir doch endlich Lernen wir ſchweigend tragen und ſtille aushalten. Eine einzige eiſerne Mauer draußen und daheim iſt der beſte Bürge für raſchen Frieden. Wie heißt es im Soldatenlied, das am meiſten geſungen wurde:„Gloria Victoria“.(„Ruhmvoller Sieg“!]) Dieſen Ton will Hindenburg feſthalten bis zum ſiegreichen Schluß. Darum mit Hindenburg voran!“ Fum Code Ernſt Baſſermanns. EIBerlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Von ſeiten des Unabhänaigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Hen mann ſeiner Gemahlin folgendes Lelegramm geſandt: „Namens des Unabhängigen Ausſchuſſes für einen deutſchen Frieden behren ſich die Unterzeichneten, ihre herzlichſte Teilnahme an dem ſchweren Verluſt auszuſprechen, der Sie und unſer Vater⸗ land betroffen hat. Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen den Mitkämpfer, dem es Herzens⸗ und Gewiſſenspflicht war, unſerem Reich den Sieg zu erſtreiten, der allein unſere Zukunft ſichern kann.“ Prof. Dr. Dietrich Schäfer. 3˙ Der Nationalliberale Landesverband Ham⸗ burgs ſprach ſein Beileid in folgendem Telegramm aus: „Betrübt durch die Kunde von dem Ableben Ihres Herrn Ge⸗ mahls, ſprechen wir Ihnen und Ihrer Familie unſer aufrichtigſtes Beileid aus. Die ſchwere Zeit, die uns ſchon manchen Freund entriſſen, nahm uns in Ihrem Gatten den Führer der Partei, dem Vaterland einen ſeiner beſten Söhne. Wie wir jetzt trauernd an der Bahre unſeres Vorkämpfers für Vaterland und Freiheit ſtehen, müſſen wir uns doch erheben in dem Dank dafür, daß wir einen ſolchen Mann gehabt haben. Voll Bewunderung und Verehrung gedenken wir in unauslöſchlicher Dankbarkeit unſeres Führers, deſſen zündende Worte uns Hamburgern vor einem Jahrzehnt den Weg zur Nationalliberalen Par⸗ tei wieſen.“ Fuhrmann. Vogel. * Der Nationalliberale Verband von Ravensberg⸗Lippe⸗ Waldeck ſandte folgendes Beileidstelegramm: „Die herzlichſte Teilnahme zu dem herben und unerſetzlichen Verluſt, den Sie und Ihre Familie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls erlitten haben. Mit Ihnen trauert nicht nur die Na⸗ tionalliberale Partei, die in dem Verſtorbenen ihren hochbegabten und hochverehrten Führer verloren hat, ſondern das ganze Vater⸗ land, kannte er doch im Leben kein höheres, als ein ſtarkes und freies Deutſchland.“ Die neuen Männer. Köln, 27.* Juli.(Prib.⸗Tel.) Der„Kölniſchen Zeitung“ wird aus Berlin gemeldet: Die Vorbereitungen der umfangreichen Ver⸗ änderungen in mehreren leitenden Reichs⸗ und Staatsämtern nähern ſich dem Abſchluß. Das lebhafte Intereſſe, das die Oeffentlichkeit an ſolchen Perſonenfragen nimmt, die parteipoli⸗ tiſche Abſchätzung der Kandidaten, dazu die Treibereien, die ſich aus durchſichtigen Gründen mit beſonderer Schärfe gegen einzelne der genannten Anwärter richten, führen immer wieder zu leb⸗ haften Erörterungen dieſer Fragen. Dabei werden die nunmehr ſattſam bekannten Namen immer wieder neu gruppiert und Mut⸗ maßungen geäußert, die zum Teil gründlich daneben greifen. Auf jeden Fall wird ſo im Publikum eine gewiſſe Ungeduld künſtlich wachgehalten. Eine Beteiligung an dieſen Namensnennungen er⸗ ſcheint uns nach wie vor zwecklos. Wir möchten ſtatt deſſen darauf hinweiſen, daß die Zahl der bevorſtehenden Veränderungen allein ſchon die Vorarbeiten ſchwierig geſtaltet, und daß die beſonders wichtigen Aufgaben, die der neuen Männer unter den heutigen Verhältniſſen harren, auch eine ganz beſonders ſorgfältige Prüfung der Neubeſetzungen nötig gemacht Hal. Dieſe Sorgfalt wird vom Staatsintereſſe heute doppelt geboten, und dieſe Erwägung ſollte jede Ungeduld bannen. Die Entſcheidungen werden aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach Ende nächſter Woche bekannt werden. Heinrich von Graevenitz. ſeJ Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mel⸗ dung, daß der in den letzten Tagen in dieſem Zuſammenhang ge⸗ nannte Herr von Graevenitz zum Unterſtaatsſekretär in der Reichskanzlei beſtallt worden ſei, eilt, wie ſchon geſagt, den Tat⸗ ſachen voraus. Die Ernennung iſt noch nicht erfolgt und ſie dürfte ſich auch wohl noch—14 Tage hinziehen. An der Tatſache ſelber aber wird kaum zu zweifeln ſein, daß Herrn Wahnſchaffes Nach⸗ folger Hans Joachim Heinrich von Graevenitz heißen wird. Herr Graevenitz iſt noch ein junger Mann. In dieſen Juli⸗ tagen war er 43 Jahre alt geworden. Seine Laufbahn hat ſich bisher in den Bahne bewegt, in denen ſich die Karriere oſtelbiſcher Edelleute zu bewegen pflegt, die zur Verwaltung gehen. Er ift 1903 Regierungsaſſeſſor geworden, hat dann an einem Landrats⸗ amt gearbeitet, ſpäter im Finanzminiſterium und iſt ſeit 1906 auf der heimatlichen Weſtpriegnitz Perleberg Landrat geweſen. 1915 iſt er dann in die Reichsgetreideſtelle berufen worden und als dann die Reichsfettſtelle begründet wurde, wurde er deren Leiter. Alle Leute, die Herrn von Graevenitz kennen, rühmen ihm eine große organiſatoriſche Begabung nach, die er durch Ausführung weitaus⸗ ſchauender wirtſchaftlicher Pläne in ſeiner Perleberger Landrats⸗ zeit zu erweiſen Gelegenheit gehabt hätte. Auch an der vorbild⸗ lichen Organiſation der Reichsgetreideſtelle hätte er weſentlichen Anteil gehabt. Der Aufbau der überaus ſchwierigen Organiſation der Fettver ſor gung ſei zunächſt vollends ſein ureigenſtes Werk, und hier hätte er geradezu vorbildlich und bei⸗ ſpielgebend gewirkt. In der Reichsfettſtelle iſt eine beſondere Ab⸗ teilung geſchaffen worden, die die örtlichen Organiſationen in den Produktionskreiſen fördern und etwaigen Fehlern im Aufbau nach⸗ ſpüren ſollte.— Politiſch iſt Herr von Graevenitz bisher nicht her⸗ vorgetreten. Man ſagt ſogar, er gehöre keiner politiſchen Partei ralen Partei erſetzt werden, wenn er, an. Jedenfalls hat er ſich wie uns verſchiedentlich beſtätigt wird, bemüht, ſich unparteiiſch zu geben und allen Parteien, Kreiſen, Schichten und Inteerſſen nach Möglichkeit gerecht zu werden. Bleibt Herr von Graevenitz bei ſeiner Methode, ſo wird er in ſei⸗ nem neuen Amte manches Nützliche wirken können. In ſeiner Tätigkeit in der Reichsſettſtelle har Herr von Graevenitz bereits mit Parlamentariern aller Richtungen Verbindungen anknüpfen könen. Auch das wird ihm in ſeinem neuen Wirkungskreis zu⸗ ſtatten kommen. Hier und da iſt angedeutet worden: der kirchli auf der äußerſten Rechten ſtehende Kanzler habe ſich in Herrn von Graevenitz auch einen rechtsſtehenden Unterſtaatsſekretär für ſeine Kanzlei ausgeſucht. Dieſer Deutung möchten wir nicht bei⸗ pflichten. Politiſche Beweggründe haben da wohl kaum mitgeſpielt; aber in der Reichsgetreideſtelle haben der jetzige Kanzler und Herr von Graevenitz eng miteinander zuſammengearbeitet, und dieſes Vertrauen durch Mitarbeiterverhältnis hat auch nicht aufgehört, als Herr von Graevenitz dann in die Reichsfettſtelle überſtedelte⸗ Dieſe perſönlichen Beziehungen haben dann wohl beim Kantler den Ausſchlag gegeben. verhandlungen des Kanzlers mit den parlamentariern. Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kanzler hat in ſeiner Eigenſchaft als preußiſcher Miniſterpräſident geſtern nachmittag Vertreter der einzelnen Fraktionen de⸗ Abgeord⸗ netenhauſes zu einer Beſpvechung der politiſchen Lage zu ſich ge⸗ laden. Die Abgeordneten wurden fraktionsweiſe empfangen. Für die Konſervativen war Herr von Heydebrand erſchienen. Von den Nationalliberalen nahmen die Abgeordneten Dr. von Krauſe und Dr. Roechling⸗Saarbrüjen an der Beſprechung teil. Die Freikonſervativen hatten den Freiherrn von Zedlitz und den Abgeordneten von Kardorff entſandt. Die Fortſchrittler und Sozialdemokraten werden vorausſichtlich heute empfangen werden. Im Vordergrund der Beſprechungen hat das Wahlrecht ge⸗ ſtanden. Es verlautet auch, daß die Berufung von Mitglie⸗ dern des Abgeordnetenhauſes in die Miniſterien erörtert worden iſt. 0 Der„.⸗A.“ gibt in dieſem Zuſammenhang eine neue Miniſter⸗ liſte heraus. Herr von Breitenbach, der Miniſter für öffent⸗ liche Arbeiten, würde noch einige Zeit im Amte bleiben, dann aber auch ausſcheiden. Falls Herr von Loebell gehen würde, würde ſein Unterſtaatsſekretär Drews ſein Nachfolger. Für den Finanz, miniſter Lentze ſei der Regierungspräſident in Oppeln Dr. Hergt beſtimmt. Herr von Beſeler würde ausſcheiden und durch ein Mit⸗ glied der Zentrumspartei erſetzt werden. Wir halten alle dieſe Mitteilungen für luftige Kombinationen, Wir können nur wiederholen, was wir ſchon mehrfach geſagt haben. Sicher iſt einſtweilen nur das Ausſcheiden des Freiherrn von Schorlemer und des Kultusminiſters von Trott.¹ Solz. Herr Beſeler aber würde kaum durch ein Zentrumsmit⸗ glied, ſondern vermutlich durch ein Mitglied der nationallibe⸗ was noch nicht ſicher iſt, infolge ſeines Alters ausſcheidet. Beratungen über die Einſetzung eines polniſchen Kabinelts. EJ Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Staats⸗ ſekretär Dr. Helfferich und Miniſterialdirektor Lewald treffen dieſer Tage mit dem Referenten für polniſche Angelegenheiten, Fürſten Hatzfeld, in Warſchau ein zu den Beratungen über die Einſetzung eines polniſchen Kabinetts. Die Beſuche des Reichskanzlers in München und Wien. Berlin, 26. Juli.(WTB. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Wie wir hören, tritt der Reichskanzler kommenden Sonntag eine Reiſe an, um ſich zunächſt in München dem König von Bayern vorzuſtellen. Der dortige Aufenthalt iſt auf einen Tag bemeſſen. Von München wird ſich der Reichskanzler nach Wien be⸗ geben, um Kaiſer Karl ſeine Aufwartung zu machen und mit den leitenden Staatsmännern der verbündeten öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie in perſönliche Verbindung zu treten. Für den Aufenthalt in Wien iſt der Dienstag und Mittwoch in Ausſicht genommen. An der Rückfahrt wird der Reichskanzler ſich am Donnerstag ein Dresden dem König von Sachſen vorſtellen. Weitere Beſuche in den Haupt⸗ ſtädten der größeren Bundesſtaaten ſind für die nächſte Zeit geplant⸗ Wien, 26. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der deutſche Reichs⸗ kanzler Dr. Michaelis trifft am Dienstag, den 31. Juli in Begleitung des Unterſtaatsſekretärs von Stumm und des Lega⸗ tionsſekretärs von Prittwitz in Wien ein, um dem Kaiſer ſeine Aufwartung zu machen und dem Miniſter des Aeußern ſeinen Antrittsbeſuch aböuſtatten. Dr. Michaeli⸗ wird am 31. Juli vormittags bei dem Kaiſer und der Kaiſerin in Audienz erſcheinen und zum Frühſtück zugezogen werden. Dr. Michaelis wird bis 1. Auguſt in Wien verbleiben und abends die Rückreiſe antreten. Die Gewerkſchaft und die Neuordnung. Berlin, 27. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Konferenz der Gewerk⸗ ſchaftsvorſtände hat nach dem„Vorwärts“ geſtern zu der Frage der Neuordnung eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Insbeſondere erachten ſie die Einführung eines mit den Beſchlüſſen der Volksvertreter im Einklang ſtehenden Regierungsſyſtems und die Einführung eines wirklich demokratiſchen Wahlrechts für alle einzelſtaatlichen Landtage ſowie für alle Gemeinden als die drin⸗ gendſte Vorausſetzung für eine geſunde innerpolitiſche und wirtſchaft⸗ liche Entwickelung, die allein das deutſche Volk befähigt, die ver⸗ wüſtende Wirkung des Krieges bald zu überwinden. Deutſchland und die Türkei. Berlin, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Großweſit richtete an den Reichskanzler Dr. Michaelis folgendes Tele⸗ gramm: Mit größter Freude empfing ich das Telegramm Eurer Exzellens, worin Sie mir von dem hohen Vertrauen Kunde geben, das der Kaiſer und König, Ihr erhabener Souverän, Ihnen zu bezeugen ge⸗ ruhte, indem er Sie zum Kanzler des Deutſchen Reiches und zum preußiſchen Miniſterpräſidenten berief. Ich danke Eurer Exzellen“ aufrichtig für die Verſicherung Ihres Entſchluſſes des unverbrüch⸗ lichen Feſthaltens an dem engen Bundesverhältnis, das ſeit der 3 Ihres hervorragenden Vorgängers zwiſchen beiden Kaiſerreichen un⸗ auflösbar getchloſſen worden iſt, und für die gütigen Worte, die Sie iei dieſer Gelegenheit an mich richten. Es iſt mir eine angenehme Pflicht, Eurer Exzellenz zu verſichern, daß ich vollkommen Ihren Standpunkt teile, und daß alle Anſtrengungen, die darauf hinzielen, die ſo engen, auf vollſtändiges Uebereinſtimmen der Intereſſen der beiden befreundeten und verbündeten Nationen ſich gründenden Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Staten zu vertiefen, ſeitens der kaiſerlichen Regierung wärmſte Aufnahme und aufrichtigſte Mitarbeit erfahren werden. Ich bitte Eure Exzellenz, der aufrichtigen Wünſche für einen vollen Erfolg der von Ihnen übernommenen Aufgabe verſichert zu lein. Gez. Talaat. Die volksernährung. Erhõhung der höchſtpreiſe für landwirtſchaftliche Sämereien · Man ſchreibt uns: Die offizielle Preiskommiſſion für land⸗ wirtſchaftliche Sämereien hat in ihrer Sitzung im Landwirtſchafts“ miniſterium am 7. Juli beſchloſſen, beim Kriegsernährungsam den dringlichen Antrag auf ſofortige Erhöhung der Höchſtpreiſe für Gras⸗, Klee⸗ und Runkelrübenſamen zu ſtellen, um dem leich⸗ handel in dieſen Sämereien wirkſamer begegnen zu können. Au die Landwirte ſollen diesmal in die Preisregelung einbezogen werden. Angeſichts der Mißbräuche, die vielerorts mit den von der Landwirtſchaftskammer anerkannten Saaten getrieben worden ſind, ſollen dieſe mit einem angemeſſenen Aufſchlag gleichfalls un⸗ ter die Höchſtpreiſe fallen. Um zu verhüten, eine Anerkennung von Saaten ſtattfinden kann, lediglich um höhere Preiſe heraus⸗ holen zu können, ſollen Maßnahmen getroffen werden, um dur Plombierung anerkannte Saaten als ſolche ſicher zu ſtellen. Da das Kriegsernährungsamt der Einbeziehung der anerkannten Saaten bei Saatgetreide und Hülſenfrüchten bereits zugeſtim hat, dürfte auch der neue Vorſchlag der Preiskommiſſion Aus⸗ ſicht auf Annahme haben. Eine Erhöhung der Höchſtpreiſe für Sämereien wäre auch ſchon aus dem Grunde zu befürworten, daß die hohen Heupreiſe die Erzeuger veranlaſſen würden, bei — Saatpreiſen keine Schläge zur Samengewinnung ſtehen au le 19 0 2— eeeeeeeee —. Huti 10 7. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 345. 3. Seite. Nus Staòt und Land. Das Dörren von Obſt und Gemüſe Band auf der Tagesordnung der geſtrigen Veranſtaltung des 3 eimer Hausfrauenbundes. Obwohl ſchon ein⸗ —* behandelt, hatte das Thema wieder Hunderte von Hausfrauen en Rathausfaal geführt. Nach einleitenden Worten durch Frl. elſelmeier widmete Frl. Thebes, die Vortragsdame die ſtädt. Gaswerks, dem Dörren auf Gas einige Ausführungen, 9 durch praktiſche Vorführung unterſtützt wurden. Nach ihrer waſcht iſt das Dörren auf Gas dem auf Kohlenfeuer vorzuziehen, die Koſten geringer, die Handhabung einfacher und das Dörr⸗ gut ſauberer ſei. Bei Verwendung des Gasherdes zum Dörren arf nur eine ganz kleine Flamme brennen, die für beide Brenner — Stunde 2½—3 Pfennig Gas koſtet. Da man eine Hurde kierchſchnittlich mit 2 Pfund Obſt oder Gemüſe beſchickt und gut 5 übereinander ſtellen kann— die natürlich immer von 355 zu Zeit in beſtimutter Reihenfolge gewechſelt werden müſſen für ſo kommen die Dörrkoſten guf durchſchnittlich 16—17 Pfennig * 10 Pfund Friſchtoare. Das Reſultat erſcheint auf den erſten Alick nicht ſehr ermutigend, denn bon 10 Pfund Wirſing bleibt ſchließlich 3% Pfund gedörrtes, von 10 Pfund Bohnen noch 475 Gr., bon 10 Pfund Gelberüben noch 425 Gramm, aber man muß be⸗ 8* daß durch das Dörren nur Waſſer verloren geht und dieſes päter beim Verwenden des Dörrgutes bei richtiger Zubereitung dieder aufgenommen wird. Dörrgemüſe rechnet man pro Kopf und Mahlgeit 20 Gramm. dos Der Mangel an guten Gläſern und Ringen und andererſeits 5 dringende Gebot für jede Hausfrau, für den kommenden ſchwe⸗ V0„Winter vorzuſorgen, weiſen nachdrückli chauf dieſe von unſern übrren und von den Landleuten auch noch heute vielfach ge⸗ te Art der Konſervierung hin. An der Sonne läßt ſich natürlich —5 22 trocknen, beſonders Obſt, wenn aber ſchlechte Witte⸗ rung he t, iſt die Verwendung von Kohlenfeuer oder Gas unver⸗ ſleeideich. backöſen oder Gasbackhauben zu benützen, empfiehlt 10 kicht beſonders, da die Luftzirkulgtion fehlt und das Dörrgut f6 eiſt unanſehnlich wird. Es gibt z. Zt. Dörrapparate verſchieden⸗ leh kaufen. Wer die Ausgabe ſcheut, kann ſich auch mit Hurden behelſen, die aber nicht direlt auf der Herd⸗ f0 aufſtehen dürfen und emm beften einen durch Backſteine oder — etwars gebildeten Nahmen untergeſetzt erhalten, der eine Luft⸗ fürenlatton ermöglicht. Unterbrechungen des Dörrprozeſſes ſchaden n der Regel nicht, nur Bohnen ſollte man, der Farbe wegen, auf men Zug dörren. Man verwendet am beſten nur gute Früchte Dörren und ebenſo einwandfreies Gemiſſe, da ſchlechte Ware lei gutes Dörrprodukt gewährleiſtet. Gemüſe läßt man in einem chten Salzwaſſer einmal aufwallen, ehe man es auf die Hurden beingt Andere Hausfrauen wieder haben gute Erfahrungen ge⸗ macht mit dem bloßen Waſchen der Gemüſe vor dem Dörrprozeß. In der Ausſprache wurden mannigfache hauswirtſchaftliche Faacen geſtellt und z. T. durch Frl. Thebes, zum Teil durch 5 Scheffelmeier beantwortet. Ein männlicher Zuhörer birwies darauf, das vielleicht die ſtillſtehenden Backöſen dem Dörren 0 ar gemacht werden könnten.— Frau Glogger redete der iher ndung von Pilzen im Haushalt das Wort und ſprach über Konſervierung durch Dörren. Ein ausführlicher Pilzvortrag dukte—— 3 ee——— „ nentli te ze, en regſte nkeit der zähl⸗ reichen Zuhsxerimmen. pp. in W, Perſebt wurde Reallehrer Emil Hoch an der Oberrealſchule U, Mamiheim in gleicher Gigenſchaft an dze Realſchule in Emmen⸗ 8 Mitäriſche Beförderung. Gefreiter Friedrich Gauch, Sohn ceergeee— Gauch in Feudenheim, wurde unter Verd hung des Eiſernen Kreuzes und der Badiſchen ſilbernen beſdeieenſtmedafle für hervorragende Dienſte zum Unteroffizier dert. Familienunterſtützung beim Tode von Kriegsteilnehmern. un Fode von Kriegsteilnehmern erleiden die Witwen nicht 1erhi dadurch einen Ausfall an ihren Einkünften, daß die Hin⸗ § benencenten niedriger ſind, als die bis dahin bezogenen Ueralienunterkügungen. Bisher konnte dieſer Verſchlechterung bef Jage der Himerbliebenen nur im Falle der Bedürfkigkeit durch ſondere Unterſtützung im Wege der Kriegswohlfahrtspflege ent⸗ engewirkt werden. Familienunterſtützung konnte dagegen Sen der Hinterbliebenenrente niemals gewährt werden. Nun⸗ ſcr hat ſich die Reichsfinanzberwaltung in Anbetracht der herr⸗ * ungewöhnlichen Teuerung damit einperſtanden erklärt, mi K riegerwatwen neben der Hinterbliebenenrente Fa⸗ Rilienunter ſtütgung für einen noch im Felde ſtehenden ohn erhalten können, wenn der Sohn die Mutter bereits vor heinem Eintritt in den Heeresdienſt unterſtützt hat, und wenn dieſe den Fortfall der Unterſtützung des Sohnes nach ſeiner Ein⸗ An n in eine Notlage geraten iſt. Der Reichskanzler(Reichs⸗ lu des Innern) hat die Bundesregierungen von der neuen Rege⸗ 0 ng, die die wirtſchaftlichen Berhältniſſe einer größeren Angahl on Kriegerwitwen fühlbar berbeſſern wird, verſtändigt.(WXB.) Aus der Bokksfäyale. Fer die unſtändigen Lehrer an der bad. Prgchue⸗ ging— 5 die„außerordentliche Dienſt⸗ Panfung“ in Kärlsruhe zu Ende. Das Großh. Miniſterium der einer Bitte des„Bad. Lehrervereins“ um eine Erleichterung ſtatt Prüfung für Kriegsteilnehmer in dankenswerter Weiſe die gegeben. Die Frequenz war ſo außerordentlich hoch(220), daß Serwidelfte der Teilnehmer an das Gr. Lehrerſeminar Freiburg Rotteſen wurde. Die Prüfungofächer dürften nach unſerer früheren als bekannt vorausgeſetzt werden. Die überwiegende Zahl der Prüflinge trug noch Kaiſers Rock; manche waren Leutnant und viele mit Auszeichnungen bedacht. Die Prüſungstommiſſcre amtete in loyaler auch die geiſtlichen Prüfungskommiſſäre beider ie beſtandenen Kandidaten erhalten keine Geſamt⸗ note, ſondern nur eine Beſcheinigung. Es bleibt ihnen jedoch unbe⸗ nommen, innerhalb zweier Jahre Prüfung in den vorgeſchriebenen fakultativen Fächern abzulegen. * Neue Erzeugerpreiſe für Gemüſe. Die Badiſche Ge⸗ müſeverſorgung bringt nachſtehend die von der Preiskom⸗ miſſion neuerdings feſtgeſetzten Erzeugerpreiſe für folgende Gemüſe⸗ arten zur Kenntnis: 1a. Gelbrüben: im Monat Auguſt 8 Pfg., im Monat September 7 Pfg., ab 1. Oktober 6 Pfg., 1b. Karotten: vom 1. Auguſt bis 30 September 12 Pfg., 2. Kohl⸗ rabi(ſpäte): ab 1. Auguſt 12 Pfg., 3. Weißkraut: im Mo⸗ nat Juli 10 Pfg., vom.—15. Auguſt 8 Pfg., vom 16.—31. Auguſt 6 Pfg., vom.—19 September 5 Pfg., 4. Rotkraut: vom 1. bis 15. Auguſt 16 Pfg., vom 16.—31. Auguſt 12 Pfg., vom.—19. September 10 Pfg., 5. Wirſing: im Monat Auguſt 10 Pfg., vom.—19. September 8 Pfg., 6. Zwiebeln: im Monat Juli 20 Pfg., ab 1. Auguſt 16 Pfg., 7. Spinat:(ohnezeitberechnung) 14 Pfg. für das Pfund. Vorſtehende Preiſe gelten als Erzeuger⸗ preiſe ſo lange, als von der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt nicht beſondere Höchſt preiſe feſtgeſezt werden. Abgeerntetes Ge⸗ müſe darf daher nicht zu höheren Preiſen oder günſtigeren Beding⸗ ungen abgeſetzt werden. Der Erzeugerpreis umfaßt die Koſten der Beförderung zur nächſten Verladeſtelle und der Verladung im Bahn⸗ wagen oder im Schiff. * Bürgermeiſterwahl. Herr Rechtsrat Dr. Möricke von hier iſt geſtern zum zukünftigen Bürgermeiſter von Speyer gewählt worden. Zu dem Wahlakt, der geſtern nachmittag auf dem Speyerer Rathaus ſtattfand, waren 19 Stadträte erſchienen, die ſämtlich ihre Stimmen für Herrn Rechtsxat Dr. Möricke als beſol⸗ detes, rechtskundiges Gemeinderatsmitglied mit Ausſicht auf den Bürgermeiſterpoſten abgaben. Die Wahl zum Bürgermeiſter kann ditekt nicht erfolgen, da der erſte Berufsbürgermeiſter der Stadt Speyer, Dr. Herterich, der als Hauptmann im Felde ſtand und ſeit Monaten vermißt wird, amtlich noch nicht für tot erklärt iſt. Dr. Möricke ſtammt aus Schwäbiſch⸗Gmünd, ſteht im 37. Lebensjahr und ſtudierte in Baden die Rechte. Seit acht Jahren wirkt er in Mannheim als Rechtsrat, z. Zt. befindet er ſich als Hauptmann der Artillerie im Felde. Der Gemeinderat hofft, ihn in Bälde freizubekommen. ee einer milderen Beurteilung der Schul⸗ leiſtungen des Einjelnen in Nr. 338 wird uns noch geſchrieben, daß es nicht minder wünſchenswert wäre, wenn die Freiheits⸗ ſtrafen nicht bei jeder ſich nur halbwegs bietenden Gelegenheit verhängt würden. Bei den in den Großſtädten doch wahrlich nicht zu beſtreitenden ſehr großen Schwierigkeiten in der Ernährung, in dem Durchhalten, und deſſen Einfluß auf Körper, Geiſt und Gemüt ſollte man mehr Verſtändnis bei manchen Lehrern erwarten dürfen, die allzu freigebig mit Arreſtſtrafen ſind. Wir begreifen es, daß ſelbſt dem geduldigſten Lehrer manchmal der Geduldsfaden reißt und er unſanft zugreifen muß, äber ebenſo begreiflich iſt es, wenn viele Eltern braver und guter Schüler ungehalten ſind über das zur Gewohnheit gewordene Arreſtgeben und das Züchtigen aus nichtigen Gründen. Geht barfuß! „Barfußgehn“ heißt die Parole, Teils zum allgemeinen Wohle, Andernteils zur„Reichserhaltung“ Und zur„Feindesränkeſpaltung“! Willſt Du nicht mit Schand' beſtehen, Freund, ſo mußt Du barfuß gehen, Unbeſorgt ob in den Gaſſen Die Philiſter jäh erblaſſen! Laß das„Für⸗ und Wider“ſtreiten, Zeit iſt's, mit der Zeit zu ſchreiten Auf der„Holzſändalenſohle“, „Barfußgehn“ heißt, die Parole! Herm. Hermecke. vereinsnachrichten. * Turnverein Mannheim von 1846. Am Sonntag, den 7. Juli feierte der Tunverein den 60. Geburtstag des Großher⸗ zogs durch eine feſtliche Tagung in der Turnhalle, Landgerichtsrat Dr“ Wolfhard zeichnete ein Lebensbild unſeres Landesfürſten, der allzeit ein bewährter Förderer der Turnkunſt geweſen iſt. Die Jungmannen mahnte der Redner, bei den am 8. Juli ſtattfindenden Endkämpfen der Jugendwehr zu zeigen, was ſie gelernt hätten. Die Mahnung fand eine gute Statt, von 21 Jungmannen des Turn⸗ vereins wurden 20 Sieger, darunter der 17jährige Heinrich Fanz, der mit 113 Punkten 1. Sieger wurde. Außer ihm erhielten noch 6 Turner die vom Großherzog geſtiftete Denkmünze. Vizewacht⸗ meiſter Kallenberger erzählte den geſpannt aufhorchenden Zu⸗ hörern von ſeinen Feldzugserlebniſſen in Paläſtina, von wo er mit dem Eiſernen Kreuz und Halbmond und der badiſchen Verdienſt⸗ medaille geſchmückt gerade zurückgekehrt war, Er fand vielen Bei⸗ fall, ebenſo wie das fleißig aufſpielende Vereinsorcheſter, das unter Hofmuſikus Löweckes Leitung f0 dieſen Abend eine Reihe vater⸗ länbiſcher Orcheſterſtücke aufs beſte eingeübt hatte. Hatten am 8. Juli die Jungmannen auf dem Waldſpielplatz bei Seckenheim unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ihre Kräfte gemeſſen, ſo war der 15. Juli den Damenabteilungen für ihr Spiel⸗ und Turnfeſt vorbehalten, über das bereits berichtet wurde. Abends fand eine Nachfeier in der Turnhalle ſtatt, bei der die Ehrung der ——————— Sum Abſchied der Neckarauer Glocken. Von Pfarrer Lamb. dlib Es war am 12. Dezember 1892, als die vier neuen, von der erbwährten Glockengießerei Hamm in Frankenthal für die neu⸗ G0 aute evangeliſche Kirche in Neckarau gegoſſenen mn Len eintrafen. Reich betränzt wurden ſie von der Gemeinde Kir Jubo empfangen. Bor der neuen noch nicht ganz fertiggeſtellten 9 che ſand eine erhebende Feier ſtatt. Der damalige Geiſtliche, bon farrer Sauer, ſprach nach einem Lied des Kirchenchors die der Bedeutung der Glocken, und am Schluſſe der Feier ſtimmte kon zahlreich verſammelte Gemeinde ein Danklied an. Niemand ** damals ahnen, daß drei der Glocken bereits nach 25 Jahren des ein Opfer des furchtbarſten Krieges, den die Welt je geſehen, um gewaltigen Entſcheidungskampfes, den unſer deutſches Volk kanmein Exiſtenz und ſeine Zukunft führt, aus der„Geſchütz⸗ erab er der Kirche“— wie man den Glockenraum genannt hatte—, * ſieigen und dem„Geläute des Todes aus Kanonen“, wie Ernſt ritz Arndt den Geſchützdonner bezeichnete, dienen müßten. oir wenn ein lieber Freund von uns Abſchied nimmt, ſo leſe 156 noch einmal, zum letzten Male, um ihn, und es ind uns Ueplehten Stunden von ganz beſonderem Wert. Die Glocken ſind unſere Freunde. Daxum erfüllt uns Abſchied mit weh⸗ * Gefühlen. In Freud und Leid, an feſtlichen Tagen und eſprocn, Stunden der Trauer und des Schmerzes haben ſie zu uns 310 5 n, immer haben wir ihre Sprache verſtanden, die eine alte ceninſchrift in die Worte faßt: Sun Himmel ſchweb' ich, zum Himmel heb' ich das Menſchenherz, — Leben weih' ich, die Klänge leih' ich zu Freud und Schmerz, Zum Tagwerk weck ich, am Abend wink ich zu ſanfter Ruh, ugling grüß' ich, die Liebe führ ich dem Altar zu. Uin Hilfe läut ich, zur Andacht leit' ich der Ehriſten Chor, m Tote klag' ich, Gebete trag' ich zu Eott empor!“ von 8 Glocken Stimmen begleiren das ganze reiche, tätige Leben 8 Wiege bis zur Totenbahre. 10 or allem aber ſind es religiöſe Empfindungen, die ihr N* ſchnh dem Dienſte Gottes geweiht, wachruft, und niemand vermag es 00 105 der Wirkung desſelben zu entziehen. Das deutſche Volk, Es let ſich von ihr erheben und begeiſtern, rühren und tröſten. Ind aus ihr kiagedurchzitterte Töne und hellen Jubel heraus, ſinden wir in Poeſie und Proſa die Glocke und * ihre Sagen verwertet. Man denke nur an Schillers unſterbliches Lied vonder Glocke, das in herrlicher, unvergleichlicher Sprache alles zuſammenfaßt, was bei dem Klang der Glocken das Menſchen⸗ erz erhebt, oder an das Märchendrama eines noch lebenden Dichters erhart Hauptmann:„Die verſunkene Glocke“. In weſſen Herzen aber der Glocken Ton keine Saite zum Schwingen bringt, dem möchte man die Verſe zurufen: „Du Armer, deß Gemüte Kein Glockenlied mehr hört, Wer hat die Jugendblüte Des Herzens dir zerſtört? Schilt du die Glocken immer Ein ſeelenloſes Erz, Ihr Leben ſchwindet nimmer, Geſtorben iſt— dein Herzl“— — Was die Namen der Glocken und ihre — ſo geben neben vielen andern auch die Apoſtel Jeſu das Vorbild. Wie der Klang ihrer Stimme des Meiſters Lehre in die Welt und in die Herzen trug, ſo auch der eherne Mund der Glocken, die nach ihnen genannt ſind. Auch die vier Glocken der Neckarauer evangeliſchen Kirche tragen die Namen von Apoſteln: Paulus⸗, Petruss⸗, Johannes⸗ und Jakobus⸗Glocke. Auf jeder Glocke iſt ein entſprechendes Wort aus der heiligen Schrift verzeichnet. Die Paulusglocke ziert Röm. 3/28:„So halten wir es, daß der Menſch gerecht werde ohne des Geſetzes Werke, allein durch den Glau⸗ ben.“ Es iſt hier noch die Bemerkung hinzugefügt:„Die vier Glocken ſind Eigentum der evangel. Gemeinde Neckarau“, worauf die Namen der Mitglieder des damaligen Kirchengemeinderates und Kirchendieners folgen. Die Petrusglocke trägt die Inſchrift 1. Petr. 1/3:„Gelobt ſei Gott und der Vater unſeres Herrn Jeſu Chriſti, der uns nach ſeiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferſtehung Jeſu Ehriſti von den Toten.“ Die Johannesglocke ſchmückt das Wort 1. Joh. 4/7:„Ihr Lieben laſſet uns untereinander lieb haben, denn die Liebe iſt von Gott, und wer Liebe hat, der iſt von Gott geboren und kennt Gott.“ Endlich die kleinſte Glocke, die Jakobus⸗ glocke mit dem kurzen Wort Jakob. 5/16:„Des Gerechten Gebet vermgg viel, wenn es ernſtlich iſt.“ Sie iſt von Valentin Mayfarth und Famflie geſtiftet. Auf der Petrusglocke leſen wir, daß das Gewicht der früheren drei Glocken ingeſamt 1500 Kg. betrug, die neuen vier Glocken wiegen zuſammen 3840 Kg. Sie koſteten mit Aun Samsiag, den 28. Jui, gelten ſolgende Marken. Brot: Für ſe 750 Gramm die Brotmarken und Zuſatzmarken—4. Für je 100 Gramm Brot oder je 75 Gramm Brotmehl die atz⸗ marke für Kartoffeln Nr. 14 und der Stammabſchnitt B der Zu⸗ ſatzmarke für Schwerarbeiter. Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 68 in den Verkaufs⸗ ſtellen 201—405 auf Kundenliſte. 9 Sür, ein Achtel⸗Pfund die Fettmarke 85 in den Verkaufsſtellen 61—825 Eier: Für 1 Auslandei(84 Pfennig) die Marke 38 in den Verkaufs⸗ ſtellen—256. Graupen: Für 125 Gramm die Allgemeine Lebensmittelmarke U 6 in den Kolontalwarengeſchäſten—746 auf Kundenliſte. Kartoſſeln: Für ein Pfund der Lieferungsabſchnitt B der Kartoffel⸗ marke 89 und dex Kaxtoffelzuſatzmarke 33. Kondenſierte Miich: Für jede Haushaltung 1 Flaſche kondenſterte, ge⸗ zuckerte Vollmilch zu 1,85 Mk. gegen die Haushaltungsmarke 85 0 den Verkaufsſtellen für Butter und Eier 202—250 auf Kunden⸗ iſte. Kunſthonig: Die Reſtbeſtände können in Mengen von ½ Pfund mar⸗ kenfrei 3 werden. Mager⸗ und Buftermilch: Für/ Liter die Marken—6. Rübenſaft: Markenfrei, das Pfund zu 44 Pfg. in größeren Kolonial⸗ warengeſchäften ſowie in den Verkaufsſtellen der ſtädt. Läden, des Konſum⸗Vereins und der Firma Schreiber. Zucker: Für je 200 Gramm die Zuckermarke 52 und 53 in den Kolo⸗ nialwarengeſchäften—746 auf Kundenliſte. Bei der letzten Grießverteilung der Firma Schreiber mußte, da der Grieß nicht mehr ausreichte, dafür ein Teil der Kund⸗ ſchaft mit Graupen bedient werden. Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß die Bevölkerung in Ermangelung einer beſtimmten Ware verpflichtet iſt, ein entſprechendes Erſatz⸗Nährmittel anzunehmen. Mit dem Brot ſehr K wirtſchaften! Heute Freitag dürſen noch bei keinem Bäcker die erſt vom 28. Juli ab gültigen Brotmarken geltend gemacht werden. Jedermann gehe mit ſeinem Brot ſparſam um. Die Markeuvertejlungsſielle im Roſengarten iſt wegen Vorbereitung der Ansgabe der neuen Lebensmittelmarken täglich bis einſchließlich Mittwoch, den 1. Auguſt, an den Vormii⸗ tagen für die Bevölkerung geſchloſſen. Slädt. Lebensmittelamt. Eingedenk des Gebots der Stunde ſollte in jeder Familie eine gründliche Nachſchau vorge⸗ ———.— und———— Entbehrliche uns entgeltlich oder unentgeltlich zugeführt werden.— Alles auch das ſcheinbar Nutzloſe an;: Damen⸗ und Herrenkleidern(Holen und Sackanzige und ſehr erwünſchi), Kuaben⸗ und Mädchenkleidern, Leib⸗ unb Beitwäſche aller Art, Schuhwaren(auch die ſchlechteſten), Erſtlingswäſche, Kinder⸗Betten, Kinder Wagen eic., erbitten wir müglichſt ſchnell.— Neu ausgebehnt iſt unſere Sammeltätigkeit auf Linoleum⸗ Reſte aller Art, die es in ſeber Familie gibt(auch alte Linoleum⸗ Muſterkarten aus Geſchäften kommen in Betracht). Leder von alten Schuhen, Taſchen, Schultorniſtern,— Sätteln, Pſerdegeſchirren, Militär⸗Lederzengen uſw.— dies bedürſen wir ſehr nötig und ſichern beſte, der Allgemeinheit zu Gute kommende Verwertung zu. Beſonders die Ledertaſchen ſind wichtig, da wir nur daun von der SklestabterS e entſprechende Anlieferungen von guten Stiefelſohlen erreichen und einigermaßen der Einwohnerſchaft dienen können. Viel zu wenig bekaunt ſind immer noch unſere Abgabebe⸗ ſcheinigungen. Gegen dieſe, die der Abgabe für alle Gegen⸗ ſtände, ob entgeltlich oder unentgeltlich, auf Wunſch ausge⸗ ſtellt werden, erhält jedermann Bezugsſchein⸗Erleichterungl Sammelt die Küchenabfälle. Viehſuttervorräte Ihr⸗ ſire adurch unſere Viehſu 0 Bringt ſie zu den Annahmeſtellen der Mannheimer Abfall⸗Ber⸗ wertung ober melbet, Ihr Haußfränen, in der Geſchäftsſtelle, wo und wann ſie abgeholt werden können. Die Annahmeſtellen ſind geöffnet: 65—7 Uhr: am Marktplatz jeden Tag, Ecke Wallſtabiſtraße: täglich.. Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, Lniſenring 44; Jeden Tag(Annahme von jegl. Sorten Altwaren wie 0 57 Lumpen, Metalle, Korken, Flaſchen, Gummi, Knochen, affeeſatz. e arktylatz(Johauntskirche): Montags, Mittwochs unb amstags. Dic Kommiſſion der Mannheimer— Geſchäftsſtelle: O 7, 0. Telepbon über Rathaus. Siegerinnen vorgenommen wurde. Die nächſte Kriegsta findek am Samstag, den 11. Auguſt ſtatt, in der Dr. Wolfhar einen Bericht über den in Mainz am 4. Auguſt ſtattfindenden außerordentlichen deutſchen Turntag und die dieſe hundertfeier des Mälnzer Turnvereins geben wird. Bei dieſer Kriegstagung wird eine„Muſterriege am Barren“ turnen. vergnügungen. * griedrichspark. Wir teilten bereits mit, daß für das Sonntag Abend⸗Konzert Herr Fritz Müller, Mitglied des Mannheimer Hoftheaters, gewonnen iſt. Herr Müller, deſſen vortreffliche Stimm⸗ mittel allgemein geſchäht werden, wird zum Vortrag brin en; Gralserzählung aus„Lohengrin“, Liebeslied aus„Walküre“, „Blücher 1813“ von E, Landhäußer und„Zwiſchen Meß und den Vogeſen“ von B. Hartl. dem ſchmiedeeiſernen Glockenſtuhl 9808 Mark. Die drei alten Glocken läuteten* um Tage der Einweihung der neuen Kirche (2. Auguſt 1663) vor der No tkirche, wo ſie aufgeſtellt waren. Dann wurden ſie nach dem Gewicht 157 und eingeſchmolzen. Die vier neuen Glocken läuteten zum erſten Mal in der Woche von Weih⸗ nachten 1892 auf dem Turm der neuen Kirche. Bald werden ſie um letzten Male ihr harmoniſches Geläute erklingen laſſen, Dem wang des Krieges folgend werden drei von ihnen von uns Abſchied nehmen. Wir aber rufen ihnen zu: Glocken, lebt wohll Eure metallne Stärke, Sie helſe mit an dem—3 Wir geben alles, weil's das Schickſal will.— Glockenabſchied. Bald werden unſere Glocken ſchweigen Und rüſten ſich zum letzten Gang, Dem rauhen Iwang des Krieges weichen Muß jetzt ihr friedevoller Klang. Sie ſangen uns mit ehernem Munde In dieſes Lebens Luſt und Leid, In mancher feierlichen Stunde Das Siegeslied der Ewigkeit. Und in der Zeiten Schickſalsſturme, In Kampf und Wunden, Nacht und Not Erſcholl mit Macht ihr Ruf vom Turme: „Ein feſte Burg iſt unſer Gottl“ Nun werden unſere Glocken ſtille, Es iſt ein weher Hoch auch dies Opfer iſt des Schickſals Wille, Gott mit dir, du geweihtes Erzl C, Lamb. Neues Theater. Roſengartengaſtſpiele des Magdeburger Wilhelm⸗Cheaters ⸗ 3. Gold gab ich für Eiſen. Sagen wir es nur ſogleich: die Muſik, die Emerich Kälmän zu dem paterländiſchen Schauf iel von Viktor Léon l rieben hat, er⸗ hebt ſich über die Vorausſetzungen eines Singſpiels. Als ſolches ſtellt ———— 2. Seile. Nr. 345. Manaheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 27. Juli 1917. Nachtrag zum lokalen Teil. „Im Pfälzer Hof am Paradeplatz ſind abgeſtiegen: Dr. Johan⸗ nes Kämpf, Präſident des Reichsta es, ſowie Geh, Bernhard Jungheim und Frau, Direktor im Reichstag. Polizeibericht vom 27. Juli. Selbſtmord. Am 10. ds. Mts. trank eine 23 Jahre alte Eiſenhoblersehefrau in ihrer Wohnung in der Waldhofſtraße — Ketoge Flüſſigkeit. Sie ins Allgemeine Krankenhaus verbracht, woſelbſt ſie am 24. ds. Mts. verſtorben iſt. 8 Sel b ſt mo rdverſuch. Aus Liebeskummer trank am 28. ds. Mts., abends, eine 20 Jahre alte led. Dienſtmagd in ihrer Wohnung in T 3 ebenfalls eine giftige Flüſſigkeit und mußte ins Allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden. Dödlicher Unglücksfall. Beim Baden im Neckar in der Nähe der Bootsüherfahrt bei der neuen Neckarbrücke er⸗ trank geſtern Nachmittag halb 5 Uhr der 8 Jahre alte Volks⸗ ſchüler Karl Baus, wohnhaft geweſen J 5. 3. Die Leiche wurde kurz darauf geländet und auf den Friedhof verbracht. Körperverletzung. vergangener Nacht etwa 12 Uhr wurde auf der Breitenſtraße vor T 1. 1 ein 26 Jahre alter led. Muſiker von hier von einem bis jetzt noch unbekannten Täter mit einem Dolch in den Unterleib, den linken Oberarm und die linke Hand geſtochen und dadurch ſehr ſchwer verletzt. Von einer Polizeipatrouille wurde der Verletzte mit Hilfe von Zivilperſonen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Beſchreibung des unbe⸗ kannten Täters: Etwa 30—32 Jahre alt, ziemlich groß, ſchlank, trug grauen Anzug und dunklen weichen Filzhut. Um ſachdien⸗ ** über die Perſönlichkeit erſucht die Schutzmann⸗ Stimmen aus dem publikum. Eine Anregung für unſere Verwundeten. Es ſcheint dem Einſender der in Nr. 337 wiedergegebenen Zu⸗ ſchrift nicht bekannt zu ſein, daß Herr Direktor Zacharias den Verwundeten in hieſigen Lazaretten ſchon ſeit langer Zeit in weit⸗ gehendſtem Maße freien Eintritt gewährt. Bis zum April fanden jeden Monat im Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ ein⸗ bis zwei⸗ mal an Nachmittagen geſchloſſene Vorſtellungen für die Inſaſſen hieſiger Lazarette ſtatt, wobei die Beſucher auch bewirtet wurden. Seit Beginn der Operettenſpielzeit im Mann⸗ heimer Künſtlertheater„Apollo“ haben an den Wochentagen jeweils 100 Verwundete freien Eintritt. Der Beſuch des Theaters iſt ſogar durch Verteilungsplan in den hieſigen Lazaretten durch den Chefarzt geregelt. Auch das Pflegeperſonal der Lazarette hat im Apollo⸗ theater mit ſeinen Pfleglingen freien Eintritt. Die Zahl der Ver⸗ wundeten, die durch das Entgegenkommen des Herrn Direktor Za⸗ charias den Vorſtellungen des Apollotheaters auf dieſe Weiſe bei⸗ wohnten, dürfte mit 50 000 Beſuchern eher zu niedrig als zu hoch gegriffen ſein, X. Aus dem Großherzogtum 2 Vom Lande, 26. Juli. Einer großen Sorge iſt jetzt die Be⸗ völkerung überhoben, der Kartoffelſorge. Die Frühkartof⸗ feln ſind ſoweit herangereift, daß ſie von manchem Erzeuger be⸗ reits ausgemacht und zum Verkauf gebracht werden können, das Pfund zu 10—12 Pfg. Die Knollen ſind zwar in der Größe ver⸗ ſchieden, aber ſchmackhaft und ſchon gut genießbar. Die Landwirte ſind auch teilweiſe mit dem Ertrage zufrieden. Von den ſpäteren Kartoffeln, für die der Regen noch rechtzeitig kam, erwartet man allerdings noch beſſeres quantitatives Erträgnis. Pfalz, Heſſen und Umgebung. § Zweibrücken, 26. Juli. Zur Verſorgung mit Frühkartof⸗ feln hat der Kommunalverband Zweibrücken ſofort in Kraft tretende Anordnungen erlaſſen, denen zufolge vom Kommunal⸗ verband bis 15. Auguſt ds. Is. Kartoffeln nur gegen beſondere Be⸗ zugsſcheine und pro Kopf und Tag höchſtens 55 Pfund(für werarbeiter Pfund) abgegeben wird. Frühkartoffelbezug vom Erzeuger wird nur Selbſtverbrauchern für ihren eignen Haushalt geſtattet, wenn ſie die vorgeſchriebene Bezugskarte vorzeigen. Selbſt⸗ verbraucher, die von auswärts Frühkartoffeln beziehen wollen, —— ein———————————— den achweis zu erbringen, die Ein geſetzlichen Vorbedingungen — Die Obſtdiebſtähle häufen ſich gleich der Weg⸗ nahme von Kartoffeln auch in hieſiger Gegend. Geſtern wurden in der Nähe der Sedanſtraße am Bachufer ſtehende Obſtbäume am hellen Tage ihrer Früchte beraubt. Trotzdem Nachbarsleute, empört über das freche Treiben der Diebe, dieſen zuriefen, ließen ſich die Obſtfrevler nicht ſtören. Die Bäume gehören einer armen Witwe. Wie in vielen anderen Fällen iſt auch hier beſonders zu beklagen, daß das geſtohlene Gut noch gar nicht ausgereift iſt und Baum und — die rückſichtsloſen Langfinger großer Schaden zu⸗ gefüg rd. p. Kaiſerslautern, 26. Juli. Großen Lebensmittel⸗ unterſchlagungen iſt man auf die Spur gekommen. Der bei dem ſtädtiſchen Lebensmittellager beſchäftigte Hilfsarbeiter Joh. Buck wurde in Unterſuchungshaft genommen, die Ermittelungen führten dann weiter zur Verhaftung der Hilfsarbeiter Otto Straß und Karl Schmidt von hier. Die Unterſchlagungen ſind dadurch vorgekommen, daß bei den Transporten vom Lebensmittellager zu den Läden mehr Ware, als vorgeſchrieben, mitgenommen und bei⸗ ſeitegeſchafft wurden. ECCC00000TPTPTPT0TT——TTTTTTTT—T ſich das Stück ſelbſt vor, aber Kalman hat ſo manche melodramatiſche Wirkung herausgebracht, er hat dem Ganzen ſo viel melodiſchen Reiz gegeben, er hat ſeine Muſikbilder in einen ſo ſchönen Orcheſterrahmen geſpannt, 9 jeder, der ſich muſikaliſcher Feinheiten er⸗ freuen will, ſein wahres Vergnügen haben wird. Fügen wir ſogleich hinzu, daß Herr—— Höfert wieder künſtleriſchen Geſchmack mit eleganter Operettenführung vereinigte und daß das Saalorcheſter ſeine Aufgabe mit ſchöner Tongebung löſte. Beſondere Anerkennung verdient diesmal das kleine Streichquartett, deſſen erſte Geiger ge⸗ rade die auf geſanglichen Vortrag geſtellten, an Ungarns Fluren und Auen erinnernden Weiſen zur ſinnfälligen Geltung brachten. An der ungariſchen Grenze geht die Handlung vor ſich, in dem zu Niederöſterreich gehörenden Grenzdorf Gubendorf, im Herbſt 1914. Baron Gubendorf bat ſeinen Kameraden Alwin von Kammerer, wenn* eine Kugel treffen ſollte, der Mutter den eiſernen Ring, ein Familienerbſtück aus dem Jahre 1813 zu über⸗ bringen. Alwin weiß nicht anders, als daß Franz gefallen ſei; er kommt nach Gubendorf, um der alten Baronin die traurige Nach⸗ richt zu machen, läßt B0 aber überreden und gibt ſich ſelbſt für den Totgeglaubten aus. Dieſe Möglichkeit knüpft der Verfaſſer der „Grundidee“, K. von Bakonyis an die Tatſache, daß der liebe „Franzl“ 15 Jahre lang nicht in der Heimat war. Die Wahrheit kommt nun zwar noch an demſelben Tage ans Licht, aber unwahr⸗ ſcheinlich bleibt es doch, daß die Mutter ſich überhaupt täuſchen läßt. Als vaſerländiſches Schauſpiel hat unſer geſtriges Singſpiel leider nicht die erhoffte Wirkung, denn unſer geſtriges Publikum er⸗ wartete offenbar eine derbe Beluſtigung, ein Operettenmiſchgericht für grobe Zungen. So fielen denn wertvolle Nummern der Partitur beifallos zu Boden, und da auch der Beſuch nicht gerade zahlreich war, ſo kam überhaupt keine rechte Geſamtſtimmung zum Vor⸗ ſchein... Die Aufführung ſelbſt ſtand den bisherigen in keiner Weiſe nach, verlief vielmehr unter Leitung des Herrn Direktor H. Norbect in der beſten Form. Auch im Finzelnen war manches Be⸗ merkenswertes: die Baronin der Frau Emmi Wancziecki, der alte Bezirkshauptmann(Hans Blaſil), die köſtliche Charge der Haus⸗ hälterin Stanzi(Auguſte Richter), der Großbauer(Hans Shavill) und ſo manche kleinere Rollen. Zu dieſen wären der flotte Leutnant Kaver und ſein Bäſele Walpurga zu zählen, wenn Tavers Geſang und Walpurgas Darſtellung mehr Reiz hätten; dagegen ſind Fräu⸗ lein von Paul als achtzehnjähriges Marlene und der Alwin des Herrn Rommel mit Anerkennung zu nennen, denn Marlene ſtrahlte Wärme und Poeſie aus, und Alwin behandelte ſeinen Tenor mit mehr Geſchmack als zuvor, vielleicht auch mit mehrerer Kenntnis der Akuſtik. Alles in allem: eine wohl abgerundete Vorſtellung, der nur das empfänglichere Publikum zu wünſchen wäre. A. Bl. Letzte Meldungen. Flandern und Galizien, c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der„Züricher Anzeiger“ ſchreibt: Auf der Weſtfront dauert das Trommelfeuer an der engliſchen Front ſchon ſeit 10 Tagen an und man müſſe danach jeden Augenblick auf das Losbrechen des In⸗ fanterieangriffes rechnen. Dieſer wird von engliſcher Seite zweifel⸗ los mit dem Bewußtſein geführt werden müſſen, daß nicht nur die ruſſiſch Armee auf dem Spiel ſtehe, ſondern daß auch der ganze Feldzug der Entente zuſammenbrechen drohe. Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Unter der Ueberſchrift„Unſer Sieg im Oſten— Feindliche Bedrohungen im Weſten“ ſchreibt Major Moraht in der Deutſchen Tageszeitung, nachdem er zuvor feſtgeſtellt hatte, daß bei uns wieder die Initiative liegt: Und daß es endlich Zeit wäre, mit dem Friedens⸗ gerede aufzuhören: Rußland bittet um eine Entlaſtungs⸗ offenſive und die geängſtigten Weſtmächte werden dieſem Ruf wahr⸗ ſcheinlich Folge leiſten. Die Entlaſtungsoffenſive an der rumäni⸗ ſchen Front macht nicht den Eindruck, als ob ſie zu größeren Er⸗ folgen veranlagt wäre. Die Heeresgruppe Mackenſen bedroht die Moldau mit der Heeresgruppe des Erzherzogs Joſef und den rechten Flügel hält der bulgariſche Angriff feſt. Es bleibt alſo nur als Ent⸗ laſtungsoffenſive für die Ruſſen die Weſtfront, wo ſchon viele Tage der Artilleriekampf in Flandern tobt. Wenn nicht alles täuſcht, wird England aus der Not der Geſamtlage die Tu⸗ gend der Selbſtopferung machen. Wir brauchen deswegen von Sorge nicht erfüllt zu werden. Ein Flankendurchſtoß iſt eine andere Sache wie artilleriſtiſch und infanteriſtiſch anzugrei⸗ fen und wieder eine andere Sache iſt es, einen taktiſchen Erfolg zu operativer Strategie auszubauen. Wir haben ein Recht, an Eng⸗ lands Mißerfolg zu glauben und eine genügende Unterſtützung von ſeiten Frankreich⸗ zu be⸗ zweifeln. Die Maſſe des ruſſiſchen Heeres zerſetzt. „Berlin, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Deutſche Mitkämpfer berichten von der oſtgaliziſchen Front: Bei Bewertung der Gefangenenausſagen gewinnt man den Eindruck, daß, von der Tapferkeit einzelner Truppenteile abgeſehen, die Maſſe es ruſſiſchen Heeres zerſetzt iſt. Die Leute erklärten unumwunden, daß man ſie an die Entente verkauft habe. Bezeich⸗ nend für ihre Stimmung iſt die von vielen verbreitete Nachricht, daß Kerenſki und Bruſſilow abgeſetzt und im Gefängnis ſeien. Das Ausſehen und die Ausrüſtung der Ruſſen iſt lange nicht ſo gut wie früher. Die Ausrüſtung iſt von der Entente, vor allem von England geliefert. Bei Kupezynce trafen wir Gefan⸗ gene von der erſten polniſchen Diviſion, die ſtark antiruſſiſch geſinnt ſind. Die Angehörigen der polniſchen Diviſion entfernten ſich ſelbſt⸗ ſtändig. Sie tragen die ruſſiſche Kokarde und den polniſchen Adler an der Mütze. Man verſuchte vergeblich, die erſte polniſche Diviſion einzuſetzen. Sie wurde lange hinter der Front hin⸗ und hergeſchoben. Als man ſie in den Kampf führen wollte, löſte ſie ſich auf und lief zum Teil über, die anderen ſtänbi k Die Mannſchaften dieſer Diviſion erklärten, daß ſie ſelbſtändig ihre Offiziere ernennen und daß die Offiziere, die ſich unbeliebt machen, abgeſetzt werden. Auch bei den ruſſiſchen Truppen ſcheint das eine Zeit lang kameradſchaft⸗ liche Verhältnis zwiſchen Mannſchaften und Offizieren ſehr ſchlecht geworden zu ſein. Die Offiziere zeigen vielfach Angſt vor den eigenen Leuten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Der„Neue Züricher Anzeiger“ berichtet: Aus den neueſten Heeres⸗ berichten aus Petersburg gehe hervor, daß die Zerſetzung im ruſſiſchen Heer ſich über die ganze ruſſiſche Front ver⸗ breitete, ſodaß die Ausſicht für ein nochmaliges Aufrichten der ruſ⸗ ſiſchen Armee immer düſterer werde. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus London berichtet der Petersburger Korreſpondent der„Daily Mail“: Neue Truppen⸗ formationen ſeien nach der Südfront abgegangen. Anzuverläſſige Regimenter werden allmählich durch regierungstreue Truppen ab⸗ gelöſt. Der Rückzug in Galizien müſſe zunächſt fortgeſetzt werden, Die ruſſiſche Armee ziehe ſich, da ſie vielfach die Verbindung untereinander verloren habe, in größter Eile gegen die ruſ⸗ ſiſch⸗beſſarabiſche Grenze zurück, c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Nach Genfer Meldungen berichtet„Petit Pariſien“ aus Petersburg: Kerenski befahl die Zwangsaushebung aller Ruſſen vom 18.—46. Lebensjahr ohne auf Rang und Stellung, auch die Angehörigen des geweſenen Kaiſerhauſes werden ohne Dienſtgrad angefordert. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Basler National⸗Zeitung“ meldet aus Petersburg: 5000 zukrainiſche Soldaten marſchierten in Kiew ein und be⸗ mächtigten ſich des Arſenals. Durch ſchleuniges Eingreifen des kommandierenden Generals gelang es aber, ſie zu überreden, das Arſenal wieder zu räumen. (Priv.⸗Tel., z..) c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli. Der ſchweizeriſche allgemeine Preßdienſt meldet aus Petersburg: Rußland hat den nach dem Frieden von Portsmouth ihm verblie⸗ benen Reſt der Inſel Sachalin an die Vereinigten Staa⸗ ten abgetreten. Ruſſiſcher Heeresbericht vom 25. Juli. Weſtfront. In der Richtung auf Wilna, in der Gegend nördlich von Krewo, zogen ſich ruſſiſche Abteilungen, die einen Ab⸗ ſchnitt der Stellung des Feindes öſtlich von Nichaltſche beſetzt hat⸗ ten, wegen der ſtarken Artilleriebeſchießung ſeitens des Feindes auf ihre Ausgangsſtellung zurück. Das erſte Gardekorps mit Aus⸗ nahme der erſten Brigade, die Tarnopol verteidigte, hat aus eige⸗ nem Antrieb— ohne Druck von ſeiten des Feindes— ſeine Stellun⸗ gen aufgegeben. Es iſt in öſtlicher Richtung zurückgewichen. Die erwähnte Brigade, die ſich aus den Regimentern Preobaſchenski und Sommowski beſteht, blieb ihrer Pflicht treu und kämpft ſüdöſtlich von Tarnopol. Der Feind iſt im Abſchnitt von Bemegowica—Czarteria Mikulino auf das linke Ufer des Sereth hinübergegangen und hat unſere Truppen auf die Linie Smykowce—Guewna⸗Fluß—Trem⸗ bowla zurückgedrängt. Oeſtlich von Michkowiſcha leiſteten Teile der Regimenter Smolenſk und Pejan durch Gegenangriffe den Deutſchen hartnäckigen Widerſtand. Zwiſchen Sereth und Strypa ſetzten die Deutſchen ihre Offenſive fort und faßten ihre Haupttätigkeit am Weſtufer des Sereth zuſammen. Die in der Gegend nordweſtlich von Romanfka kämpfenden Infanterie⸗Diviſionen Nr. 113/153 und 74 ließen ihre Stellungen im Stich und gingen aus eigenem Antrieb ——— Ende des 24. hielten ſich unſere auf der Linie rembowla—Romanowka—Petlikowce. Weſtlich der Strypa durch⸗ brachen die Deutſchen unſere Stellungen in der Gegend von Oleſka, und am Abend des 24. zogen ſich unſere Truppen auf die Front Przemlock—Ecerjany—Barych zurück. Hervorzuheben iſt die tapfere Haltung von Abteilungen der 194. Diviſion, ſowie das 3. und 5. Radfahrerbataillons, die erbittert gegen überlegene feindliche Kräfte kämpften. Nach Ausſage eines gefangenen deutſchen Offiziers wurde das 148. deutſche Regiment faſt ganz vernichtet. Vom Dnjeſtr bis zu den Karpathen ſetzten unſere Truppen ihren Rückzug in öſtlicher Richtung fort. An der Byſtrzyca⸗Solotwinska ſchlugen ſich unſere Nachhuten in der Gegend von Lyſſoo⸗Stanisla⸗ wow mit dem Feinde, der ſie bedrängte. Polniſche Lanzenreiter unterſtützten kräftig die Infanterie und griffen ſechsmal die deutſche Infanterie an. In den Straßen von Stanislau ſpielte ſich ein hart⸗ näckiger Bajonetlkampf mit dem Feinde ab, der dort einbrach. Die Bewobner der Stadt warfen von den Balkonen und Fenſtern Hand⸗ granaten auf unſere weichenden Truppen. Rumäniſche Front: In der Gegend von Bakſtapatak be⸗ mächtigten ſich ruſſiſche Aufklärer feindlicher Schützengräben. Na dem ſie 33 Gefangene gemacht und 2 Maſchinengewehre erbeutet hatten, kehrtenſie in ihre Schützengräben zurück. Feindliche Angriſſe in der Gegend von Oitoz wurden zurückgeſchlagen. Kaukaſiſche Front: Die Lage iſt unverändert. Rumäniſcher Heeresbericht vom 24. Juli. Artillerietätigkeit an der ganzen Front. An der Weſtgrenze der Moldau Erkundungen. Die Ruſſen drangen in die feindlichen Gräben ein und führten Gefangene zurück. Zwiſchen Caſinu⸗ un Putnatal ſind heftige Kämpfe im Gange; wir ſind dort im Vorteil. An der Putna, am Sereth und an der Donau heftige beiderſeitige Artilleriebeſchießung. Das einzige Mittel, England zum Frieden zu zwingen. Kopenhagen, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.)„Finanz Tid⸗ ningen“ beſchäftigt ſich in einem längeren Artikel mit den Aus“ ſichten des deutſchen Ü⸗Bootkrieges und kommt zu ſol' gendem Schluß: Die angeführten Tatſachen beweiſen, daß der Unter⸗ ſeebootkrieg eine größere Gefahr iſt als man im allgemeinen zu glauben geneigt iſt. Wenn Deutſchland Zeit hat zu warten, ſo ſcheint die Annahme begründet, daß der Unterſeebootkrieg auf die Dauer ganz automatiſch einen zunehmenden Druck auf den Gegner ausüben wird, der in dem Augenblick, wo er eine gerwiſſe Stärke erreicht hat, einen Weg bahnen wird für unmittelbare Ver“ handlungen zwiſchen Berlin und London, und daß möglicherweiſe Deutſchland bei dieſen Verhandlungen ſich günſtiger ſtellen wird wenn es die U⸗Bootwaffe nicht zur Anwendung gebracht hätte. Herabſetzung der Kohlenfrachtſätze. Kopenhagen, 26. Juli.(WXB. Nichtamtl.)„Politiken“ meldet, daß eine bedeutende Herabſetzung der Kohlen⸗ frachtſätze von England nahe bevorſtehe. Dies ſei da⸗ durch erreicht, daß eine Taxierung der Schiffe in Uebereinſtim mung mit ihrem wirklichen Wert vorgenommen werde, wodurch die hohen Verſicherungsprämien, die oft die Frachtſätze in die Höhe getrieben hätten, geringer würden. * Haag, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Korreſpondend Bureau keilt mit, daß die Zweite Kammer die Geſetzesvorlage übel die Regelung des Güterverkehrs mit dem Ausland und die Erri tung einer Exportzentrale angenommen hat. Handel und lndustrie. Vom süddeutschen Eisenmarkt. Der Lösung der Frage hinsichtlich Auffüllung der Läger des Zwischenhandeis mißt man größte Bedeutung in Fachlkreisel bei, weil es insbesondere für die Werke eine erkebliche Entlastung bedeuten würde, wenn haupisächlich der kleinere Bedarf von Zwischenhand gedeckt werden könnte. Die Werke arbeiten samt und sonders schon mit größter Kraftanspannung, und e8 ist daher eine Verstärkung der Erzeugung kaum noch denkbat, Schiebt man neue Aufträge bei den Werken ein, So muß daruntet die Erledigung der alten Bestellungen notleiden, kurz, es Lant die eine Seite nur auf Kosten der anderen vorzugsweise bedien werden. Große Bedeutung ist jedenfalls den starken Bemühungen um Erweiterung der Erzgewinnung beizumessen, und es hat auch schon die Minettegewinnung in Luxemburg gesteigert werden können, was der deutschen Eieeninoust i rie schr Zustatten kommt. Besonders rege erwies sich zuletzt der Bedarf der südde Eisenwerke in Stollenminette, die zu steigenden Preisen gehandel wurden. Uebrigens ging auch Haldenminette zu anschnlichen Werten ab. Am Roheisenmarkte war es vorwiegend Qualitäts ware, nach der sich der Hauptbegehr richtete. Die Roheisenwere Waren aber derart angespannt, daß nur ein Teil der angebotenel Aufträge angenommen werden konnte. Uebrigens banden sich die Roheisenwerke auch stets nur an Aufträge mit kurzen Liefer fristen; auf weiter hinaus lelmten sie Bestellungen grundsätzlich ab. Die am Schrottmarłct 8— fest. Engagements erfolgten in Gußbruch, der im Vordergrund achtung stand. Es war aber auch die Nachfrage nach Stahlschrot fortdauernd rege. Die Nachirage nach Stabeisen war ungewöõhn⸗ ch cge es bedurfte der Anstrengung aller Kräfte, um wenig, stens den dringendsten Bedarf beiriedigen zu können. Der Bede in Schweißeisen war ebertalls sehr groß, die Andienung nich entsprechend. Der Grundpreis für Sclrweißeisen Stellt sich für das dritte Vierteljahr um M. 10.— die Tonne ab Werk höhe, Bei Lieferungen des Handels von Schweigeisen ab Werk danl dieser einen Zuschlag von 4 Prozent zuzüglick M. 4 für die Tonne bei Li en ab Lager einen Gesamtzuschlag von M. 80 für die Tonne. Bas Geschäft in Trägereisen war be⸗ lebt, trotzdem die private Bautätigkeit brach lag; es ging eben alles, was aus der Erzeugung kam, an die Heeresstellen ab, die großen Bedarf hatten. Die Aniorderungen an den Blechmarlt deckten sich mit den mäßigen Andienungen nicht. Ganz besonder knapp war das Angebot an Feinblechen, worin wegen der kaum möglichen Deckung des Iniandsbedarf die Ausfuhr nach dem Aus, land neuerdings gänzlich eingestellt werden mußte. In Röhiren und Dralit sowie Drahterzeugnissen blieb nach Beiriedigung des Hee“ resbedaris kaum noch etwas übrig zur Versorgung des privaten Konserventabrik J. Braun.-G. in Pteddersheim bei Worms. Der Aufsichtsrat schlägt die Verteilung von 14 Prozent Diwi dende vor. Im Vorjahr haite die Dividende 25 Prozent betragen und außerdem war als Bonus auf je zehn alte Aktien eine neué gratis ausgegeben worden. Wierner Wertpapterbörse. Wien, 20. Juli.(WITB.) Die Kundgebung der Wiener Banken gegen die Uebertreibungen der Spelulation machte auf det Börse insoiern Eindruck, als sie die Unternehmungslust vor, übergehend beeinträchtigte und auf einzeinen Gebieten Anstoß 2 Realisationen gab. Die Grundstimmung biieb jedoch im Hinblick auf das weitere siegreiche Vordringen der verbündeten Truppen an der Ostfront unverändert zuversichtlich und fest. Leitende Bankpapiere, ungarische Eisenwerte, sowie Kohlen-, Zement⸗ Elektrizitäts- und nahme. Staatseisenbahnwerte und Schiffahrtsaktien haben sich nach vorübergehender ee e erholt, dagegen warel Lokomotiv-, Motoren- und Kabellabriksaktien billiger erhältlich· Der Anlagemarkt war ruhig. Schifterbörse zu Dulsburg-Suhrort. Duisburg-Ruhrort, 26. Juli.(Antliche Notierungen“ Bergfahrt. Frachtsätze von den Nliein-Ruhr-Häfen nach Mainz Gustaysburg.50, nach Mainplätzen bis Frantckurt a. M..65, nach Mannheim.50; Frachtsätze von Häfen des Rhein-Herne Kanals nach Mainz-Gustavsburg.75, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M..90, nach Mannheim.75; Schlepplöhne von den Rhein-Ruhrhäfen nach Mainz-Custavsburg.80—2, nach Mann- heim—.20. Talfrachten für Kohlenladungen(iür die Tonne 2 1000 Lcg).- 100 fl 286 NI. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli. Pegelstatlon vom HDatum Bemerkungen Rhein 22.[23. 24. B. J 26. 27.— Hüningen))).42.40.35 2312.25.26.20 Abends 6 Uh Kenl..15.10.07.05.02].00 Nachm. 2 Uh, Maxau 44.91.84.79.75.73 456 Nachm. 2 Uhr MHannheim 4406.—.92.90.83.79 Rorgene 7 U Maln:zn::z„4 142 137.311.261.25.-5 12 Uhr Kaubtb 2462432.37.33.27 Vorm. 2 Uht, Rin S 20⁰⁵ Machm. 2 Uh. vom Neckar: Mannheiirin.00.913.85.80.76.72 Vorm. 7 Uhr .35.45.42.30.35 Vorm. 7 Uhr Mottor-+ 1 Waggonbauaktien standen in besserer Auf. — — 555*5˖583 8329292289—0 22 SS* rr WKS KSSSS — S den 27. Nuft Torr. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 345. 5. Seite. WMeerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. 5 (Nachdruck verboten!) Fortſetzung. Minder temtne die Zeit. Sommer und Herbſt gingen, und der ——— einem Winterabend war es. Draußen heulte der Wind, wieder war es warm und gemütlich. Karſten Hennigs ſaß heute ſein inmal an dem Tiſche Paſtors Gröhns. Der Paſtor und Gaſt rauchten und ſahen wie abweſend den bläulichen Wölkchen und die zur Decke zogen; Thora ſaß über ihre Stickerei gebeugt, durch anzende rote Seidenfäden glitten zwiſchen ihren Fingern hin⸗ Jedes der drei Menſchen hatte ſeine eigenen Gedanken.„Was ich zu Sanna?“ fragte jetzt Frau Thora unvermittelt.„Tat nicht recht daran, ſie dem Elend zu entreißen?“ lungskärſten bickte zerſtreut auf,„Ich weiß nicht, ich habe ſie ſeit Her Zeit nicht wiedergeſehen.“ — hora lachte.„Sie war doch vorhin noch hier, ſie räumte noch im Linem Augenblick den Tiſch ab. Freilich iſt ſie nicht zu bewegen, or danmer zu bleiben, wenn Sie hier ſind: Das macht der Reſpekt ein Herrn Lehrer!“ iſt„Oder unüberwindliche Abneigung,“ ergänzte er.„Jedenfall⸗ ſe gegenſeitig. Mir wurde der Abſcheu vor ihr ſchon als Kind rchftöst, mit jedem Butterbrot, das ich bekam, bel jeder Schramme, — nach Hauſe brachte. Meine Mutter war eine einfache Frau, es gab nur zwei Dinge, die ſie fürchtete: die Peſt und das Ewarze Schloß. Erſtere, weil ſie ſie nicht kannte, das zweite, weil 0 ihr nur allzubekannt war. Ihre Warnungen waren ſo ernſt, mie hdringlich, daß ich ſie heute noch nicht vergeſſen habe. Sie ſind in Fleiſch und Blut übergegangen.“ Paſte ran erkennt mon wieder den Sohn der Marſch,“ ſagte der wenn lächelnd.„Hartnäckig ſind ſie in der Liebe wie im Haß, und iühal dieſe Gefühle in Wirklichteit verſchwunden, wenn ſie ganz 0 tslos geworden ſind, halten ſie doch noch nach alter, hartnäckiger ewohnheit daran feſt.“ chl Karſten Hennigs wurde glühend rot wie einer, der ſich auf —.— Wegen ertappt ſieht. Er wagte es gar nicht, Thoras ncht n. zu begegnen.„Es iſt ja alles Unſinnl“ rief er; aber es war zu ergründen, ob er die Liebe oder den Haß oder beides meinte. Sechs Karn als er dann zum nmal wieder vorſprach, blickten ſeine kalt und ſcharf an Thara vorbei. uns aſtor Gröhn dichtete weiter. Er dichtete, wenn der Sturmwind Haus pfiff, er dichtete, wenn die Schneeflocken wirbelten und venn die erſten Frühlingsknoſpen in Regen und Wind hervor⸗ Wochen lang Hennigs ſich im Paſtorat nicht ſproßten. Wie im Rauſche, wie im Traume ging er umher. Immer mehr durchdrang die Aufgabe, die er ſich ſelbſt geſtellt hatte, ſeine Dichterſeele. Mit jedem Gedicht gab er ein Stück ſeines Herzens hin. Er litt, er weinte, er jauchzte und ſang beim Dichten. Mitunter erregte es ihn ſo ſehr, daß er nachts nicht ſchlafen konnte. Alles andere um ihn her ward für ihn bedeutungs⸗ und weſenslos; nur den Predigten widmete er viel Sorgfalt, weil ſich hier ſein Geiſt Genüge tun konnte. So eilte die Zeit dahin. Paſtor Gröhn ſchritt vorwärts auf ſeinem Wege. Er ſah nicht mehr um ſich, er blickte nur in ſich hinein. Er ſah nicht Thoras Sorgenaugen, die ihm überall folgten, er ſah nicht Sanna, die ſich ſcheu an ihm vorbeidrückte, er ſah nicht die Kinder des Dorfes, die durchs Haus trippelten, und ihn mit ihren hellen Augen neugierig anſahen. Das Leben im Paſtorat verfloß ziemlich ſtill. Beſuch gab es nicht viel. Der alte Klas Gröhn kam nur mitunter auf einen Augen⸗ blick herein, wenn er gerade in der Nähe zu tun hatte. Er hatte ſeinen Sohn nie verſtanden und auch nie wirklich geliebt. Jetzt war dieſer verſorgt. Er hatte ihm Mühe und Geld genug gekoſtet; was ſollte er ſich nun noch viel um ihn kümmern? Er hatte auch einen heimlichen Reſpekt vor der Schwiegertochter, die ihm viel zu fein war; das ewige Hochdeutſchſprechen und Geniertſein paßte ihm nicht. Einmal ließ er ſich überreden, einen Nachmittag über im Paſto⸗ rat zu verweilen. Er ging, ſtatt der Pfeife einen Stengel im Munde, im Garten umher und ſchaute auf die Fennen. „Kinder,“ meinte er,„Ihr ſitzt hier ja ſo fein, als eine Maus in der Haſerkiſte. Hier in dem Garten könnte man ja den ganzen Tag ſitzen, da kann man ja alles überſehen, da kann man ſich ja gar nicht ſatt ſehen an alle die ſchönen Ochſen und Kühe, die auf den Fennen graſen; das ſind ja die beſten Ochſen, die es in ganz Deutſchland gibt. Und dann das ſchöne Krautkram, das hier wächſt(er meinte die Blumen), das iſt ja ein wahrer Staat. Ihr habt ja ein Herrenleben! Was meinſt Du, mein Junge, die Leute hier wären ſtolz? Ach nein, die ſind bloß ein bißchen für ſich; das iſt hier nicht anders in der Marſch. Sie haben es nicht gern, wenn ſich der Paſtor mit ihnen ge⸗ mein macht, das hat mir dazumal ſchon der Lehnsmann geſagt. Der Paſtor muß für ſich bleiben und die Bauern für ſich und die kleinen Leute auch für ſich. Umgang? Ach, was brauchſt Du Umgang, wenn Du Frau uno Kinder haſt.“ „Aber Schwiegervater, wir haben doch keine Kinder,“ miſchte ſich die junge Frau ein. „Kann ich was dafür?“ knurrte der Alte. zu ſeiner Zeit, man Geduld.“ Der Paſtor ſchwieg. „Ja, mein Junge,“ fuhr Klas Gröhn fort,„ſei Du man ſo zu⸗ frieden; Deine Mutter war ihr Lebtag zufrieden, wenn ſie keinen fremden Menichen zu ſehen brauchte.“ „Weil ſie der Welt entfremdet iſt,“ ſagte Thora. „Das kommt alles ſchmerzen. „Was meinſt Du, meine Tochter? Sie donnte immer gehen, wenn ſie man wollte, da hat ihr kein Menſch nicht von abgehalten. Sie konnte Donnerstags mit der Butter zu Markte gehen und Sonntags in die Kirche und auch gern mal auf die Nachbarſchaft; aber ſie 1* ſich das Ausgehen nicht. Sie iſt mehr fürs 87 und mir iſt das ganz recht; ich bin nicht für die Weitwehenden! Bei dieſen Worten kniff er Augenlider und Lippen zuſammen und lehnte ſich in ſeinen Stuhl zurück,/ Das bedeutete ſoviel als: Laßt mich in Ruhe, ich habe genug für Euch Klas Gröhn lernte es nie, ſeinen Sohn zu verſtehen. Sie be⸗ gegneten einander nicht einmal in ihren Anſchauungen. An dem, was des Sohnes Seele bewegte, hatte der Vater nicht im geringſten teil, er ahnte es nicht einmal. Aber auch die kleine, ſchüchterne, alte Frau, deren ganzes Herz an dem geliebten Sohne hing, verlor ihn mehr und mehe aus den Augen. Sie war nicht zu bewegen, das junge Paar zu deſuchen⸗ „Es hat nicht Not,“ meinte ſie. Im erſten Winter ihrer Ehe waren Detlef und Thora einmal einige Tage bei den Eltern in Wiſch geweſen. Da war der Vater den ganzen Tag über bei den Kühen in dem Stalle geblieben, und die Mutfer hockte in der Küche, die beiden jungen Leute aber ſaßen allein in der großen, ungemütlichen Bauernſtube, bis eines zum anderen ſagte:„Laß uns heim, bei uns iſt es gemütlicher.“ Seitdem war der Beſuch nicht wiederholt worden. Thoras Mutter, die ſeit der Verheiratung ihrer Tochter ihr Ge⸗ ſchäft in Huſum verkauft hatte und zu ihrer älteſten Tochter nach Tondern gezogen war, kam einmal auf einige Tage nach Olderswork, Ihr wurde es in der weiten Marſch bald zu eng„Kinder, wie haltet Ihr es hier bloß aus?“ rief die lebhafte kleine Frau, die eine geborene Dänin war.„Ihr wohnt hier ja wie in einer Wüſtel Gibt es hier denn nicht mal eine Abendgeſellſchaft oder einen Kaffee⸗ klatſch? Nein? Ihr habt ſozuſagen gar keinen Verkehr? Ihr ſeid ja merkwürdige Menſchen; bei Euch hielt ich es keine acht Tage aus!“ Jetzt waren ſie wieder allein, und ſie freuten ſich des Alleinſeins. „Thora, Kind,“ ſagte Detlef,„wie kommſt Du bloß zu dieſer Mutter, oder vielmehr, wie kommt Deine Mutter zu einer ſolchen Tochter? Ihr habt nicht die geringſte Aehnlichkeit miteinander.“ „Muß man denn ſeiner Mutter ähnlich ſehen?“ fragte Thora wehmütig.„Ich ſoll meinem Vater gleichen.“ „Wie ſah Dein Vater aus? Haſt Du ihn gekannt? Ich glaube, ich kann ihn mir vorſtellen; groß und ſchlank muß er geweſen ſein, mit goldblondem Haar, dunklen Augen und blaſſem Geſicht.“ „Ja, ſo ſah Papa aus, nur daß ſein Haar ſilbern ſchimmerte, und ſeine Augen blickten ſtets traurig, ſogar wenn er lächelte. Er hielt den Kopf oft in die Hand geſtützt, ich glaube, er litt an Kopf⸗ Um ſein Herz genau kennen zu lernen, war ich leider noch zu ſehr Kind, als er ſtarb. Erſt viele Jahre ſpäter iſt mir manches, was ich als Kind gehört und geſehen habe, klar geworden.“ (Fortſetzung folgt.) Amtiſcne Bel anntmachungen Nruthrung fber Epeiſckarkofelperſorgunf. Eratcungper Verſorgung mit Frühkartoffeln des B Ernte 1917 wird aufgrund der Verordnung Mlrt undesrats über die Kartoffelverſorgung im Wabcſchenſ iahr 1017/18 vom 28. Funi 1917 und der 1917 hierzu vom 12. Juli rdnet: kehe,, Das ſtäbtiache Oebenamittelamrt iſt Rartogel fah eene ihm ergehenden Einzelanordnungen en. 2 Alle Kartoffelerzenger— einſchließlich der ocer im Gartenbau angebauter Kartoffeln— Weln, Pllichtet, die von ihnen geernteten Speiſekar⸗ ſoweit ſie ſie zur Ernährung für ſich und die em gen ihrer Wirtſchaft ſowie als Saatgut in perha Betries nicht benötigen, an den Kommunal⸗ ——————— 506n—— Sue toffel eugerhöchſtpr zugeben. e Kar⸗ Uustieke beſtelt zu dieſem Zweck Aufkäufer, die mit Detien verſehen ſind. Swa0 ſt— Erwerb der Kartofſeln beim Kartoffelerzeuger Auftä andere Perſonen als die amtlich beſtellten Neuger er verboten. Auch därſen die Kartoffeler⸗ emanden außer den beſtellten Aufkäufern 93 abgeben. guſgehr Der Kommunalverband bringt die von ihm Verkauachten Kartoffeln durch Vermitilung der zum Bertehl von Kartofſeln zugelaſſenen Geſchäfte in den ſind br.— Die Inhaber der zugelaſſenen Geſchäfte kügengerpflichtet, die ihnen von der Kartoffelſtelle nach Mlenenkkartoffeln andieerſorgungsberechtigten äulh aßgabe der Beſtimmungen dieſer Verordnung —— chtigt ſind erſorgu erechtigt ſind: geſamte ortsauweſende Zivilbevölkerung nahme der enger feld⸗ oder gartenbau⸗ artofangebauter Kartoffeln(Selbſtverſorger). Dieſe ſorrtoffelerzeuger ſind nur inſolange ebenfalls ver⸗ zur Eidsberechtigt, bis ſie in der Lage find, die ihnen Virtſ enährung für ſich und die Angebörigen ihrer eutnechaft zuſtehenden Kartoffeln aus ihrer Ernte zu ſhiehbmen, Die Feſſtelung dieſes Zeitpanktes ge⸗ Kurth durch die Kartoffelſtelle im Benehmen mit den 2 Ueterzeugern. welche Die Militärperſonen und Kriegsgefangenen, udn Nen. den Vorſchriften des Kriegsminiſteriums 98. derbra Kr ne 1. di mit E Nagen ch ommunalverbänden zu verſorgen ſind. Der zuläſſige wöchentliche Speiſekartoffel⸗ beträgt im Durchſchnitt bis auf weiteres: Girtſ e Kartoffelerzeuger und die in ihrer für ſchaft verpflegten Perſonen. 7 Pfund Slouſtige Zivilperſonn 5 Pfund don öchwerarbeiter erhalten auf Antrag einen Zuſatz Fe fund in der Woche. Mande Kartoffelmengen werden durch Brot nehmi ehl in der von der Reichsgetreideſtelle ge⸗ Weten Höhe erſetzt. olleßlreſchaften und ſonſtige Speiſeanſtalten, ein⸗ Mebich der Kriegstuchen und Bolksküchen, dürfen als 67 Kartoffeln enthaltenden Mahlzeit nicht mehr In Safund Rohkartoffeln für den Kopf verwenden. Erhöh brikkantinen kann dieſe Menge inſoweit eine i ung don ihnen erfahren, als es dem Zuſatzauſpruch der en verpflegten Schwerarbeiter entſpricht. uud Gef zuläſſige Verbrauch der Militärperſonen angen den militäriſchen mung— richtet ſich nach n ſch Den Verſorgungsberechtigten werden von Steitclkele zum Zwecke des fortlauſenden Ein⸗ rdie ihnen zuſtehenden Mengen von amts⸗ rren ausgeſtellt. übergangene Bezugsberechtigte, Neuzu⸗ auswärtige Beſuche und Neugeborene iſt J7 tellung der Marken zu beantragen. beſ Anſtalten und Wirtſchaften erhalten auf An⸗ Slondere Ausweiſe. Die beſonderen Ausweiſe ſind nicht über⸗ 0 Serraeleeerten ſind übertragbar, jedoch iſt den aewichkswert und Gültigteitstag der Marken ewi glich öffentlich bekannt gemacht. wird in ltswert und Gültigteitszeit der Ausweiſe 9 10 uſelben angegeben. nur Die Abgabe und Entnahme von Kartoffeln Aec eſe giltiger Marken und uläſſig. im Wie Abgabe und Entuahme erfolgt im übrigen mung des Beſtellverfahrens, für welches die Be⸗ Dand 45 der Auordnung des Kommunalver⸗ ng annheim⸗Stadt vom 28. Januar 1917 in bleiben Di 0 weiſe unt artoffelhaudler haben die beſonderen Aus⸗ die Lieferungsabſchnitte der Marken auf⸗ ungen und der Kartoffelſtelle nach deren Be⸗ J 116 abzuliefern. Ortsſremd Die Abgabe zubereiteter Kartoffeln an n MNarkin Wirtſchaften und Speiſeanſtalten iſt —* helcht enswang.. Ortsfremde haben ſich durch Vorlage ihres Reiſepaſſes, etner 8 60 3 Lebensmittelkarte ihres Kommunalverbandes oder ſonſtiger Legitimationspapiere auszuweiſen. Im übrigen dürfen die Wirtſchaften und Speiſe⸗ anſtalten einſchließlich der Kriegs⸗ und Volksküchen ſowie der Fabrikkantinen an Gäſte zubereitete Kar⸗ toffeln nur gegen Marken oder gegen Lieferung der entſprechenden Menge Rohkartoffeln abgeben. Für dieſen Verkehr gibt die Kartoffelſtelle beſondere auf entſprechend kleine Mengen lautende Kleinmarken (Wechſelmarken) aus, die im Austauſch gegen die regelmäßigen Kartoffelmarken erhältlich ſind. Den Selbſtverſorgern werden auf Antrag zum Zwecke der Speiſung in Wirtſchaften u. ſ. w. von der Kartoffelſtelle unter entſprechender Verlängerung der Friſt, die ſie mit ihren Vorräten an Kartoffeln aus⸗ kommen müſſen, Kartoffelmarken ausgegeben. Die Inhaber der Wirtſchaften, Speiſeanſtalten und Kantinen ſind verpflichtet, die vereinnahmten Marken der Kartoffelſtelle nach deren Weiſung ab⸗ zuliefern. § 12. Die Regelung der Kartoffelverſorgung der Schiffer ſteht der Kartoffelſtelle zu. 8 13. Die Ausfuhr von Speiſekartoffeln aus dem Kommunalverband iſt nur mit Genehmigung der Kartoffelſtelle zuläſſig. § 14. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften oder gegen die von der Kartoffelſtelle erlaſſenen Vollzugsanordnungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft. 915. Die Verordnung tritt mit der Verkündigung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Verordnung des Kommunalverbandes über Speiſekartoffelverſorgung vom 29. Dezember 1916 außer Kraft. 6 Mannheim, den B. Juli 1917. Kommunalverband Mannheim⸗Stadt: Dr. Fikter. Diebold. Einſammlung u. Verwertung von Breuneſſeln. Als Erſatz für Hanf und Baumwolle ſollen die im Inland wachſenden verſpinnbaren Pflanzen ver⸗ wertet werden. Von dieſen kommt in erſter Linie die weitverbreitete wildwachſende Brenneſſel(urtica diotca) zur Gewinnung von ſpinnbaren Faſern in Betracht, nachden es vor kurzem einer deutſchen Firma gelungen iſt, mittels eines einfachen Verfah⸗ rens die Brenneſſelfaſern von den Stengeln zu löſen und in verſpinnbaren Zuſtand zu verſetzen. Es gilt nun, die vorhandenen großen Beſtände der Brenneſſel in möglichſt großen Mengen zu ſam⸗ meln und der zur Einſammlung und Verwertung gegründeten gemeinnützigenNeſſelfaſer⸗Verwertungs⸗ Geſellſchaft in Berlin W 66, Wilhelmſtraße 91, zur Verfügung zu ſtellen 9 Wir fordern hiermit die Bevölkerung auf, ſich nach Möglichkeit dem Sammeln von Brenneſſeln zu widmen, das nach folgenden Anweiſungen zu ge⸗ ſchehen hat: 3 1. Zu ſammeln iſt nur die brennende, laugſtie⸗ lige Brenneſſel(urtica dioica): die krautartige, ver⸗ äſtelte, niedrige Brenneſſel iſt nicht zu ſammeln. 2. Die Ernte wird am beſten ſofort vorgenommen. Auch ſpäter bis Ende September geſammelte Breun⸗ eſſeln ſind noch brauchbar. 3. Tie geernteten Stengel der Breuneſſel müſſen eine Länge von mindeſtens 50 em aufweiſen. Kür⸗ zere Stengel ſind nicht zu ſammeln, da ſie für die Faſergewinnung wertlos ſind. Stengel, die durch Pilzwucherungen und Bakterientätigkeit angegriffen ſind, dürfen ebenfalls nicht geſammelt werden. 4. Die Stengel ſind unmittelbar über dem Erd⸗ boden abzuſchneiden, ſie dürfen nicht ausgeriſſen werden. Das Abſchneiden erfolgt am beſten mit einem Meſſer oder einer Sichel, bei großen Beſtänden mit einer Senſe. 5. Zum Schutz gegen das Brennen wird die Ver⸗ wendung von Handſchuhen aus irgendwelchen Stoffen empfohlen. Kurze Zeit nach der Ernte brennen die Pflanzen nicht mehr. 6. Ein Zerreißen oder Zerbrechen der Stengel iſt unter allen Umſtänden zu vermeiden; beſonders iſt dies auch bei dem Packen in Bündel oder Garben zu beachten. 5 7. Die abgeſchnittenen Brenneſſeln ſind, wenn ſie nicht am Gewinnungsorte liegen bleiben können, in Bündel zu packen und an geeigneten Stellen zum Trocknen dünn auszubreiten. Die Stengel müſſen vollkommen getrocknet werden, weil ſie ſonſt in kurzer Zeit unter Wärmeentwickelung zu faulen be⸗ ginnen. Faule Stengel ſind aber für die Faſerge⸗ winnung unbrauchbar. Die Stengel ſelbſt müſſen zum Brechen trocken ſein. Genügende Trocknung iſt noch nicht erreicht, wenn die Blätter ſich leicht ab⸗ ſtreifen laſſen. 8. Nach dem Trocknen ſind die Blätter, etwaige Seitenäſte und die Köpfe zu entfernen. Hierzu wird je eine Handvoll Stengel durch eine Art Kamm hin⸗ durchgezogen. Der Kamm wird zweckmäßig dadurch hergeſtellt, daß in eine etwa 1,5 m lange Latte kräf⸗ tige Nägel in einem Abſtand von je 1,5 om einge⸗ ſchlagen werden. Die Latte iſt danach zur Verein⸗ fachung der vor dem Gebrauch an einem Baum oder Balken zu befeſtigen. 9. Die entblätterten Stengel ſind ſorgfältig ge⸗ ordnet in Bündel oder Garben zu binden und luftig und trocken aufzubewahren, wenn möglich unter öfterem Umlegen der Bündel. Die Abnahme erſolgt in der Stadtgärtnerei (beim Rennplatz). Für entblätterte und ſorgfältig gebündelte Brenneſſelſtengel werden 14 M. für 100 kg bezahlt. ie Stadtgärtnerei ſtellt die Anweiſung hierüber aus, aufgrund deren der Betrag bei der Stadtkaſſe abgeholt werden kann. Die verbleibenden Blätter und Köpfe ſind wert⸗ volles Viehfutter und haben den gleichen Wert wie gutes Heu. Mannheim, den 24. Juli 1917. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Fehl. Höchſt⸗ und Richtpreiſe. Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren hat heute folgende Preiſe feſtgeſetzt: 3 Pfennig Kartoffeln, Höchſtpreis das Pfund. 12 Bohnen, Richtpreis das Pſund 35 Gelbe Rüben u. Karotten, lange und runde ohne Kraut, Kleinhandelspreis, 2 Richtpreis das Pfund 22 Gelbe Rüben u. Karotten, lange und runde ohne Kraut, Großhandelspreis Richtpreis das Pfund 3 Kohlrabi, Kleinhandelspreis, Richtpreis, das Pfund 2⁰ Kohlrabi, Großhandelspreis Richtpreis, das Pfund 16 Rote Rüben, abgeſchnitten, Kleinhandelspreis Richtyreis das Pfund 20 Rote Rüben, abgeſchnitten, Großhandelspreis Richtpreis das Pfund 16 Weißkraut, ohne äußere Blätter u. ohne Strunk Richtpreis das Pfund 18 Wirſing, ungewaſchen und ohne Strunk Richtpreis das Pfund 20⁰ Zwiebeln, abgeſchnitten, Kleinhandelspreis Richtpreis das Pfund 24 Zwiebeln, abgeſchnitten, Großhandelspreis, Richtpreis das Pfund 20 Einmachgurken, nicht unter 4 Ctm. Richtpreis 1 Stück 3 Einmachgurken, nicht unter 6 Etm. Richtpreis 1 Stück 4 Einmachgurken, nicht unter 8 Etm. Richtpreis 1 Stück 5 Salatgurken, Richtpreis 1 Stück 10—15 Schlangengurken, Richtpreis 1 Stück 40—50 Rhaharber, Kleinhandelspreis, Richtpreis das Pfund 15 Rhabarber, Großhandelspreis Richtpreis das Pfund 12 Mangold, m. weiß. Stiel, Richtpreis, das Pfund 20 Schnittgemüſe, wie Rübenkraut, Melden u. dgl., Richtpreis das Pfund 10 Kopfſalat, je nach Größe, Richtpreis das Stück 10—15 Endivienſalat, je nach Größe Richtpreis das Stück 15—25 Pilze aller Art, Richtpreis, das Pfund 7⁵ Himberren, Höchſtpreis das Pfund 65 Heidelbeeren, Höchſtpreis das Pfund 50 Preißelbeeren, Höchſtpreis das Pſund. 55 Mirabellen, Höchſtpreis das Pfund 50 Reineclauden, Höchſtpreis das Pfund 45 Pfirſiſche, Aprikoſen, je nach Oualität Richtpreis das Pfund Frühzwetſchgeu u. Pflaumen, reife Richtpreis das Pfund 86 Frühbirnen, große, reife Richtpreis das Pfund 46 Richtpreis das Pfund Frühäpfel, reife Richtpreis das Pfund 4² Fallobſt Richtpreis das Pfund 10 Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen von den Richtpreiſen können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung beim Preisprüfungsamt zugelaſſen werden. Die Verkäufer auf den Märkten der Stadt ſind verpflichtet an allen Marktwaren die Preiſe in deutlich ſichtbarer Weiſe auf feſtem Material auzubringen; die Laden⸗ inhaber müſſen dieſe Preiſe in das am Schaufenſter ausgehängte Preisverzeichnis eintragen bezw. die bisherigen Preiſe entſprechend abändern. Das. Zurückhalten angeblich verkaufter Ware iſt verhoten; von morgens Uhr ab muß jede 50—70 Frühbirnen, kleine Ware, die auf dem Wochenmarkt iſt, im Kleinen an Jedermann aogegeben werden. Sbige Preiſe kreten am Montag, den 30. Juli in Kraſt und gelten bis einſchließlich Sonntag, den 5. Auguſt. Mannheim, den 26. Juli 1917 Sws2 Städtiſches Preisprüfungeamt: Dr. Hofmann. Kechnungsiarmutare Ceskhalsbriale n moderusten adsführungen lefert rasch and oillig gefähr 8 Tage für den Dr. Haas'aohe Buchdruckerel G. m. b. K. Die üffentl. Brüderwage (Fuhrwerkswage) im Schlachthof iſt wegen Reinigung und Reparatur vom 27. ds. Mt. auf un⸗ geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr geſperrt. Sp 60 Mannheim, 26. Juli 1917. Städt. Maſchinenamt: Volckmar. 2 Särtner übernimmt aller Art Arbeiten. Sorgfäl⸗ 160 eſichert. W0. Goldberg F 6, 6/%, II. Iſraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. Freitag, den 27. Juli, abends.15 Uhr. Samstag, den 28. Juli, morgens.30 Uhr. Fürbitte für Heer und Vaterland. Abds. 10.05 Uhr. An den Wo Morgens 6¾ Uhr. chentagen: Abends 7 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 27. Juli, abends.15 ubr. Samstag, den 28. Juli, morgens 8 Uhr. Kurhefs Kliegsmus markenfrei Lbäweuninslaba-a, bör autseiePleelbrüäärkäl z, .½ Ptd. 10³ Zur Verbesserung dos Rährwertes der Speisen, kephossort Suppen, domose, Saucen usuw. Fürbitte für Heer und Vaterland. Abends 1005 uhr An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr.— Abends 8 Uhr. 60— Pfund Pr. Stück Morgentrank an Stelle von Malzkaffae, Cichorien usw. Das Getränk zelohnet sich neben Wohlgeschmack duron hohen Gehalt an Elwelss, Kohlehydraten und Nährsalzen aus. Rct ipEH. 30 Pfg. 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Mts. verschied nach schwerem Leiden der stellvertretende Vorsitzende unseres Auisichtsrates, Hierr Reichstagsabgeordneter Ernst Bassermann. Der Eächliene hat dem Aufsichtsrate unserer Gesellschaft seit ĩhrer Grũndung angehört, davon 7 Jahre als Vorsitzender. Er war uns ein stets hilfsbereiter, treuer Freund und Berater. Mit seinem Tode verliert nicht allein unsere Gesellschaft, sondern die ganze deutsche Privat- versicherung einen warmherzigen und verständnisvollen Förderer ihrer Bestrebungen. Das Andenken des seltenen Mannes wird von uns immerdar in hohen Ehren gehalten werden. Hamburg, den 25. Juli 1947. Aufsichtsrat and Vorstand Hamburg-Mannheimer Vereicherungs- Aktien- Gesellschaft. ———— Ln Isolierungen IS auer Art, sowie Lieferung nur erst- klassiger Isoliermaterialien. 2 Carl Seidler, Welr. Lel. 1500— 8 eee. E Elektrische———— racrdanrsion für NERVEN und ELU Ventilatoren 100 Nenka.-en-Porlen — 74 25 913 in entrierter, wohls Form. 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