———— ⏑⏑⏑—— S r * * deran Nr Prrortuc, Uir den algemeluen und andeisten 0 enbaumz für den Anzeigenteil: Anton Erieſer. u Herlag der Pr. h. 8 „ 740, N 9 0 Ur 2047 Tüötwisbaten 4 öchentliche Beilagen: Erfolgreiches vordringen Deutſcher Abenoͤbericht. U zerlin, 5. Auguſt, abends.(WCB. amtlich.) RKampf⸗ — Flandern iſt unverändert. Uüren der Bukowina ſowohl in der Ebene wie im Ge⸗ Maen Lelsxeiche⸗ Bordringen der verbündeten der Stand der Uämpfe. Iü) Nerkin, 5. Auguſt.(4B. Nichtamtl) In Flandern 900 Engländer und Franzoſen auch am 4. Auguſt noch nicht i Mages den ſchweren Fehlſchlägen des erſten und zweiten An⸗ S den erholt, daß ſie größerer Kampfhandlungen fähig waren; dem 0 an einzelnen Stellen zu ſtarkem Feuerkampf, —* wache Patrouillenvorſtöße folgten. Sie wurden überall ab⸗ eſt* ſo engliſche Patrouillen bei Frrezenberg und weſtlich von Wns ſowie ein Vorſtoß weſtlich Bi Aiee der 8 Uhr Wend 1 nach zweiſtündigem ſtarkem Artilleriefeuer erfolgte. Am che ind während der Nacht zum 5. lag 9 den Abſchnitten Drie⸗ Tſe und von Luigem bis Draailank ſtärkeres Feuer. Die Wihane Artillerie bekämpfte mit zuſammengefaßtem Feuer Lumbe die en liſchen Batterien. Deutſche Flieger griſſen mit Ratg Nole aſchinengewehren in den Kampf ein und erzielten Wnal n, Artois war die Artillerietätigkeit zwiſchen La Baſſee⸗ fand Scarpe kebhaſt. Engliſche Patrouillennorſtöße bei Neupe der Sir wurden abgewieſen. Eine engliſche Minenſprengung ſlüdlich K aße La Baſſee—Bethune verpuffte, ohne Schaden anzurich⸗ hundert der Aisne wurden außer den im Heeresbericht gemeldeten Aurt Geſangenen aus dem Stoßtruppunternehmen gei Juoin⸗ As en mehreren Stellen ſchwarze Franzoſen von Patrouillen Ladde ſangene eingebracht. Ein franzöſiſcher Angriffsnerſuch am ſammenvon Avocgurt wurde durch Vernichtungsſeuer auf die ange⸗ Na Bereitſchaften im Keime erſtickt. Weſtrad Hurch des waldigen Hügelgeländes füidlich deg ähe derrchert ch der Bormarſch der Verbündeten immer Deen fähstadt Ehotin und dem dichten von ſier nach Süden und Rer auührenden Wegenetz. Im weiten Bogen läuft die Front von uige Warüber Szulomen, Rarancze, Bojan nach Süben. Das ſchwie⸗ den Lesogelände zwiſchen Sereih und Suczawa liegt bereits hinter huut bebandeten. Sie nähern ſich nach der Beſetzung von Neu⸗Ra⸗ ihen un der Stadt Radautz. Wo die Ruſſen in den Kar⸗ Sten 7. halten, werden ſie trotz aller Geländeſchwierigleiten Srlähüurüsgedtängt. Rit der Ueberwindung der in ihrem Nolda ſe von Nordweſten nach Südoſten ſtreichenden Flußläufe Wwungenba und Biſtrißa ſind gwei ſtarte Hindernielinien be, pet Anaufhaltſames Vordringen über die Grenze. ersburg, 5. Auguſt.(WB. Richtamtlich.) Meldung der Telegraphen⸗Agentur: Die feindlichen Truppen haben 20 Werſt weſtlich von Kamenenz⸗ e We aucnet. odolt liegt in gerader Richtung öſtlich von Horo⸗ uſern ordöſtlich von Chotin) cä. 20 Kilometer von der Reichsgrenze auf ruſſiſchem Gebiet. Reue Auszeichnung Hindenburgs und Ludendorffs. Jug len, 6. Aug.(WeB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſe⸗ Wünt 5 wird gemeldet; Der Kaiſer verlieh dem Generalfeldmarſchall Mnalſab. übenburg das große Militärverbienſtkreuz, dem Ge⸗ Maſſe chef von Ludendorff das Milikärverdienſtkreuz den Didenit der Kriegsdekoration und dem Generalmaſor Cramon n der Eiſernen Krone k. Klaſſe mit der Kriegsdekoration. der deutſche Tagesbericht. Proßes Bauptquartier, 5. Aug.(WGB. Amtlich.) her Weſtlicher Kriegsſchouplatz. gruppe des Generalſeldmarſchalls Mronprinz Ruprecht 2 von Banern r in einzelnen Abſchnitten der flandriſchen Lront war euerkampf ſtürker; Angriſſe ſind nicht erſolgt. Heeresgruppe des deuiſchen Kronprinzen —* ſchlechter Sicht blieb die Geſechtstätigleit gering. der nördlichen Kisnefront bei Juvincourt drangen Kemen niederſchleſiſcher und poſener Regimenter in die eüch che Stellung ein und brachten nahezu 100 Gefangene Rannsgruppe des Generalſeldmarſchalls Herzog albrecht W1 von Würitemberg. chts Neues. Ar. Oelſtlicher Rriegsſchauplas. Meren Rördlichen Ceil der Front der gruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold 0 von Bayern x mehreren Stellen das Feuer auf. beekesgruppe des Generaloberſten Vöhm⸗Ermoll hefti Brodn und am Ibrucz kam es zeitweilig zu Juben artilleriegeſechten. bas* Richtung auf Chotin ſind unſere Eruppen durch * biet ſüblich des Onjeſtr im Dordringen. Waiſc ven Czernowitz nahmen beutſche und öſter ⸗ * 30 Aungariſche Dipiſionen Rarantze und den Weſtteil hee lan am pruth. kesgruppe des Generaloberſten Erzherzog Joſef ditz— rumäniſchen Grenze ſüdöſtlich von Cgerno⸗ In Geſechtsberührung. i düeesuczawatal brängten wir die Ruſſen nach Hampf Ebene von Radautz zurück — chekueltachiche Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbexürk Mannheim.—„Das Weltg Dama an der Moldawa iſt genommen, die Buſtritz zwiſchen Lunga und Broſteni oſtwärts überſchritten. Am Mgr. Caſinului blieben auch heute rumäniſche Angriſſe ohne Ergebniſſe. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchals von Mackenſen und an der Mazedoniſchen Front iſt die Lage unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorft. Die neuen U⸗Booterfolge. Berlin. 5. Auguſt.(WTB. Amtlich.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Atlantiſchen Ozean. 24000 Bruttoregiſter⸗ tonnen. Unter den verſenkten Schiffen befanden ſich derſ engliſche hewaffnete vallbeladene Dampfer„Haworth“(4456.R. Th), ferner vier andere bewaffnete vollbeladene, wahrſcheinlich eng⸗ liſche Dampfer, von denen einer durch Zerſtörer geſichert war und zwei, nach der Detonation zu urteilen, Nunitionsladungen hatten. Außerdem der engliſche Fiſchbampfer„Cclipſe“ und der ruſſiſche Segler„Zateia“. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. des Uaiſers Entſcheidung. Berlin, 5. Uug.(W. Nichtamtlich) Die„Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung“ ſchreibt: Seine Maſeſtüt der Kaiſer und König hat heute den Vortrag des Reichskanzlers enigegengenommen und über die Reubeſetzung von Reichsämtern und preußiſchen Miniſterien folgende Entſcheidung geioffen: Die erbetene Entlaſſung aus ihren Uemtern haben unter Veyleihung hoher Ordensauszeichnungen erhaſten: Stgatsminiſter Dr. Beſeler, D. Dr. pon Lrott zu Solz, Dr. Freiherr v. Schor⸗ lemer, Or. Bentze und v. Loebellz; ferner die Staateſekretäre Krätke, Dr. Zisco un Zimmermann, der Präſident des Kriegsernährungsamts v. Batoci und der Unterſtaatsſekretär Dr. Richter. Dem Wunſche des Staatsſekretärs Dr. Helfferich, der gleich⸗ falls ſeine Uemter zur Verfügung geſtellt hatte, von der Seitung des Reichsamts des Innern enthoben zu werden, will Se. Majeſtüt zwar entſprechen, im Einklang mit den Vorſchlägen des Reichskanzlers legt aber der Kaiſer Wert darauf, daß Dr. Helfferich die allgemeine Stellvertretung des Reichskanzlers beibehält und Mitglied des Staatsminiſteriums bleibt. Auch iſt der Staatsſekretär heauftragt worden, bis zur geplanten Umgeſtaltung des Reichsamts des Innern und endgültigen Beſetzung der neu zu ſchaffenden Stellen die Leitung des Amts noch beizubehalten. Aus dem Reichsamt des Innern ſoll ein Reichswirtſchafts⸗ amt ausgeſchieden werden, dem die Handels⸗ und Wirtſchaftspolitik ſewie die Sogialpolitik zufallen und das mit je einem Unterſtaatsſekretär für dieſe beiden großen Gebiete ausgeſtattet werden ſoll. Im verkleinerten Reichsamt des Innern ver⸗ bleiben neben den innerpolitiſchen auch militäriſche, kulturelle und wiſſenſchaftliche Angelegenheiten. Die erforderlichen neuen Stellen ſollen durch einen in der nächſten Tagung des Reichstags vorzulegen⸗ den Nachtragsetat angefordert werden. An die Spitze des Reichsamts des Innern ſoll der Oberbürgermeiſter Wallraf in Köln treten, während die Leitung des Wirtſchaftsamts dem Bürgermeiſter von Straßburg i. Elſ. Dr. Schwander anver⸗ traut werden wird. Beide ſind zunächſt zu Unterſtaatsſekretären mit dem Charakter als wirklicher Geheimer Rat und dem Prädikat Exzellenz ernannt worden. Zum Staatsſekretär des Auswärtigen Amts iſt der Batſchafter von Kühlemann, zum Staatsſekretär des Reichspoſtamts der Eiſenbahndirektionspräſident Rüdlin, zum Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts der Geheime Juſtiz⸗ rat Dr, von Krauſe berufen worden. Die Leitung des Kriegsernührungsamts übernimmt der Oberprüſident von Waldow, der gleichzeitig zum preußiſchen Staatsminiſter, Mitglied der Staatsminiſteriums und preußiſchen Staatskommiſſar für Volksernährung ernannt worden iſt. Ihm bei⸗ zugebende Unterſtaatsſekretäre ſind der königl. praviſoriſche Miniſte⸗ rialdirektor und Staatsrat Edler von Braun, der ſchon jetzt dem Vorſtand des„Kriegsernährungsamts angehörende Dr. Auguſt Müller in Ausſicht genommen, Zum Nachfolger des Unterſtaatsſekretärs Wahnſchaffe in der Reichskanzlei iſt der Landrat v. Grävenitz beſtimmt, Die freigewordenen preußiſchen Miniſterien ſind mit folgenden zu Staatsminiſtern ernannten Herren beſetzt worden; Ju⸗ ſtizminiſterium: Oberlandesgerichtspräſident Dr. Spahn; Miniſte⸗ rium des Innern: Unterſtaatsſekretär Dr. Drews; Kultusminiſte⸗ rium: Miniſterialdirektor Or. Schmidt; Landwirtſchaftsminiſterium: Landeshauptmann von Eiſenhart⸗Rothe; Finanzminiſterium: Regierungspräſident Hergt. * Die Liſte der neuen Männer iſt im weſentlichen dieſelbe geblie⸗ ben, von der wir vor zwei Tagen hier ſchon berichten konnten. Nur ein paar Aenderungen ſind noch eingetreten: Herr Schwander aus Straßburg hat ſich nun doch noch entſchließen können, ſein ihm von Anfang an zugeſagtes Amt anzu⸗ nehmen. Herr Eiſenbahnpräſident Rüdlin iſt nicht, wie zu An⸗ in der Bukowina.⸗Die neu 1917. Nr. 361. Rnzeigenpreie: Die Iſpalt. Molonelzeile 40 Pig., Reklamezeile M. 1 20 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm 3 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen. Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernemmen. Sezugspreis in Mannheim u. Umg monatl. Bt..70 einſcht. Bringerl. Durch die Poſt bezogen viertelj. M. 462 einſchl. Ponsuellunasgebäle Bei der Holt abgeh. M..90 Einzel⸗Mr. 10 Pig. eſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung,. — — en Männer. fang ſchien, in das preußiſche Verkehrsminiſterium eingezogen, ſon⸗ dern iſt dazu beſtimmt, den reichlich überfälligen Herrn Krätke ab⸗ zulöſen, und an die Spitze des Landwirtſchaftsminiſteriums tritt ein bisher in dieſem Zuſammenhang noch nicht genannter Herr. Im übrigen aber bleibt es ſo, wie wir das am Freitag und eigentlich ſchon ſeit 8 Tagen dargeſtellt haben. Von einer Parlamentari⸗ ſierung kann keine Rede ſein, den Wünſchen des Reichstages iſt kaum Genüge geſchehen; vielleicht muß man ſchon ſogar ſagen, es iſt ihnen nicht einmal entgegengekommen worden. Die beiden Männer, die aus den Parlamenten neu in die Regierung übernom⸗ men wurden, ſind— ob mit Abſicht oder ohne Abſicht bleibe dahin⸗ geſtellt— ſo ausgewählt worden, daß ein preußiſcher Parlamentarier in die Reichsregierung kommt, ein Mann aus dem Reich nach Preußen. Und es ſind nicht einmal alle Parteien, die ſeit der letzten Zeit die Regierung im Reich getragen haben und die auch künftig die Entwickelung mitbeſtimmen werden, herangezogen worden. Aber ſo, wie wir die Stimmung in Reichstagskreiſen, inſonderheit aber in denen der nationalliberalen Partei, kennen, möchten wir annehmen, daß ſie von der neuen Beamtenregierung nicht gergde ſonderlich entzückt ſein werden. Die Hauptſache aber wird natür⸗ lich ſein, wie dieneuen Männerſichbewährenwerden. Borſchußlorbeeren über ſie anzuſtreuen, hat wohl kaum einen Sinn. Erweiſen ſie ſich als tüchtig, ſo werden auch diejenigen, denen nicht alle Wünſche erfüllt wurden und die deshalb dem großen Aemter⸗ tauſch zunächſt et was abwartend gegenüberſtehen, mit Lob und Anerkennung nicht zurückhalten. Etwas durchaus Neues in der Zu⸗ ſammenſetzung der Regierung iſt, daß ihr künftighin auch ein Sa⸗ zialdemokrat in der Perſon des Dr. Auguſt Müller ange⸗ hören ſoll. Reu iſt auch, daß wir in Zukunft einen heſonderen Sprechminiſter ohne Portefeuille hahen werden, der aber in alle Reſſorts, neben dem Reichsamt des Innern auch in das des Auswär⸗ tigen, hineinxeden wird können. Serade megen der Auzwahl dieſes Mannes, der ja nicht lange geſucht zu merden hrauchte, herrſcht jetzt ſchon eine ſtarke Mißſtimmung. Ob dieſe Antipathie in allem und jedem berechtigt iſt, laſſen wir dahingeſtellt. Unterſtrichen verdient noch zu werden, daß alle neuen Miniſter in Preußen ſich für da⸗ allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht erklürt haben. Das Hauptintereſſe wendet ſich natürlich dem neuen Mann im Auswärtigen Amte, Herrn von Kühlemann, zu. Seine Berufung hat eine intereſſante Vorgeſchichte. Anſang Juli wurde Admiral von Hintze als Nachfolger Zimmermanns genannt. Sofort ſetzte in der demokratiſchen Preſſe ein lebhaftes Keſſeltreiben gegen ihn ein. Das Berliner Tageblatt erhob feierlichen Proteſt gegen ihn. Es machte ihm zum Vorwurf, daß die Alldeutſchen ihn ſtets mit beſonderer Freundlichkeit behandelt hätten. Dann wurde der Name des Herrn von Kühlemann genannt, nun frohlockte das Berliner Tageblatt und die Deutſche Tageszeitung lief Sturm. Nach letzterer ſoll Kühlemann vor dem Kriege einer der hauptſächlichſten und tätigſten Vertreter der Bethmannſchen„Verſtändigungspolitik“ geweſen ſein. Als Geſandter in hen Niederlanden während des Krieges habe Herr von Kühlmann ehenſo wie Bethmann⸗Hollweg weiter an die„Verſtändigung“ mit Großbritannien gedacht und wahrſcheinlich ſo eifrig betrieben, wie es ihm möglich war. Er ſei einer der ſchärfſten Gegner des U⸗Booi⸗ Krieges geweſen und habe während ſeiner Amteführung im Haag zur Berhinderung des U⸗Boot⸗Krieges beſonders Sebrauch von der War⸗ nung gemacht, daß dann kriegeriſche Komplikationen mit den Nieder⸗ landen unvermeidlich würden. Auch hier habe er alſo unrichtig ge⸗ ſehen und die tatſächlichen Faktoren unrichtig gewertet und einge⸗ ſchätzt, genau ebenſo wie in deutſch⸗engliſchen Frage. So ſtehen ſich die Anſichten ſchroff gegenüher. Times und Dailn Mail haben Herrn von Kühlemann den deutſchen Macchiavelli genannt, weil er mit der detuſch⸗engliſchen Verſtändigung nur angeſtrebt habe, für Deutſchland Zeit für Rüſtungen zu gewinnen. Aber Ernſt Repentlow ſchüttet in einem weiteren Artikel auch über dieſe Auslaſſungen Schalen hlutigen Hohns: dann müſſe Bethmann⸗Hollweg doch der Ober⸗Macchiavelli genannt werden. Wir möchten auch in dieſem leidigen Streit zwiſchen Alldetuſchen und Demokraten einer Politik des ruhigen Abwartens das Wort reden. Von anderer Seite wird dem neuen Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes nachgeſagt, daß er wie der Reichskanzler Michaelis das Geſchick hätte, ſchnell in den verfahrenſten Situationen ſich zurecht zu finden und den Wagen wieder ins richtige Geleiſe zu ſchieben. Wir wünſchen, daß dies Herrn von Kühlmanm im Aus⸗ wärtigen Amte möglichſt bald gelingt. Er habe in England, in Schweden, in den Niederlanden umd in Konſtantinopel mit unglaub⸗ licher Schnelligkeit ſich eingearbeitet und die Lage beherrſcht. Er habe die ganzen Dinge, die zum Weltkrieg trieben, ſeti Tanger zum Teil ſelber mitwirkend miterlebt. Er kenne alſo die Triebkräfte dieſes Weltkrieges und der Weltkoalitian gegen ung. Er werde auch die Fehler wiſſen, durch deren Gchuld die Koalition nicht verhindert worden iſt. Seine Energie, ſeine Kenntnis von Land und Leuten an der Welt, ſeine vielen perſönlichen diplomatiſchen Beziehungen, ſeine großen wirtſchaftlichen Kenntniſſe, dabei ſeine unerſchöpfliche Arbeitskraft und ſeine mehr als gewöhnliche Gewandtheit in der Behandlung von Menſchen ſeien günſtige Vorausſetzungen für ein Gelingen der rieſengroßen Auſgabe, die ihm übertragen iſt. Nicht wahr? Es iſt ein nichlebeneinheitliches Bild, das bisher in der beutſchen Preſſe von bem neuen Mann im Auswürtigen Amie entworfen wird. Weil eben ſo piele Leute bei uns es ſich nicht ab⸗ gewöhnen können, Menſchen und Dinge durch die Parteihrille zu ſehen. wWas Herr von Kühlmann früher gefehlt oder gut gemacht hat es kommt lediglich darauf an, wie er ſich nunmehr in einer ganz 2. Seite. Nr. 361. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Monkag, den 6. Auguſt 1911. neuen Lage bewähren wird. Die⸗ erbärmlich enge Politik des Ber⸗ liner Tageblatts, die einen hervorragenden Mann darum ablehnt, weil er angeblich„alldeutſch iſt, verſtehen wir ebenſo wenig, wie die eifernde Voreingenommenheit Reventlows, der vielleicht Herrn von Kühlmann für Sünden ſeines verfloſſenen Herrn und Meiſters ver⸗ antwortlich macht. Herr von Kühlmann wird heute mit Georg Michaelis zuſammenarbeiten, der aber iſt nicht Bethmann Holl⸗ weg. Das beweiſt wieder die Kundgebung im Reichstag vom 4. Auguſt, die auf einen anderen Ton geſtimmt war als die Kund⸗ gebung des Reichstages vom 19. Juli. Herr Michaelis, der ſich die Führung nicht aus der Hand nehmen laſſen will, wird die Er⸗ fahrungen und die tüchtige Kraft Kühlmanns ſchon in die rechten Bahnen zu leiten wiſſen. In dieſer Zeit kommt es wirklich nicht darauf an, daß Theorie und Parteiſtandpunkte ſich durchſetzen, ſon⸗ dern darauf, daß kraftvolle Männer an die rechte Stelle kommen, deren Perſönlichkeiten ſind es letzten Endes, die Politik und Geſchichte machen, nicht Syſteme und Theorien. Unter dieſem Geſichtspunkt allein ſollte die Berufung Kühlmanns und der übrigen Männer gewürdigt werden. Es kommt in dieſen Schick⸗ ſalsſtunden deutſcher Nation wirklich nicht darauf in erſter Reihe an, ob etwas mehr oder weniger Parlamentarismus verwirklicht wird, ſondern ob ein Rat von Männern berufen worden iſt, die fähig ſind, an ihren Stellen mitzuwirken an dem kraftvollen, weiſen Frieden, dem Michaelis uns entgegenführen will. Wer anders ur⸗ teilt, beweiſt nur, daß ihm die Dokttrin höher ſteht als Leben und Schickſal der Nation und wer zu Herrn von Kühlmanns Verufung nur anzumerken weiß: Gott ſei Dank, es iſt kein Alldeutſcher, der handelt recht erbärmlich. Wir aber ſagen, ob Alldeutſcher oder nicht, er ſoll uns willkommen ſein, wenn er der rechte Monn iſt, den Krieg für Deutſchland zu gewinnen. mn. Köln, 6. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Berlin: Die lang erwartete Bekanntgabe der Neu⸗ beſetzung leitender Reichs⸗ und Staatsämter iſt nunmehr erfolgt. Maßgebend war bei der Neuordnung der Geſichtspunkt, daß der Miniſterpräſident bei der Durchführung der innerpolitiſchen Neu⸗ ordnung der Mitarbeit amtlich geſchulter Män ner bedarf, Deren politiſche Auffaſſung ſich mit den Grundſätzen der Oſterbotſchaft deckt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in das Staatsminiſterium nür Männer eintreten können, die ſich in der Wahlrechtspflege auf den Boden des Erlaſſes vom 11. Juli ſtellen. Das Beſtreben, das Ver⸗ trauensverhältnis zwiſchen Parlament und Regierung enger werden zu laſſen, iſt erkennbar Eine ſorgfältige Prüfung auf die perſönliche Eignung der Männer, denen die gerade jetzt ſo wichtige Aufgabe anvertraut wurde, hat zweifellos ſtattgefunden und eingehende Berhandlungen dürften die Neuregelungen ſo lange in der Schpebe gehalten haben. Die Perſonalien der neuen Männer. Keber die Perſonalien der neuen Männer wäre noch folgendes mitzuteilen: Den Lebenslauf des neuen Unterſtaatsſekretärs für die Reichskanzlei haben wir vor einigen Tagen hier ſchon geſchildert. Wilhelm Hans Auguſt von Waldow wurde als Sohn eines Oberpoſtmeiſters 1856 geboren. Er iſt evangeliſch, war ſeit 1903 Oberpräſident der Provinz Poſen. 1910 wurde er von ſeiner Stel⸗ ung enthoben, 1911 als Oberpräſident der Propinz Pommern nach Stettin verſetzt. Rudolf Schwander iſt 1868 zu Kolmar i. E. geboren. Er iſt Bürgermeiſter der Stadt Straßburg ſeit 1903 und Mitglied des Bezirkstages des Unterelſaß und Kiiglied des Vorſtands des Deutſchen Städtetages. Paul von Krauſe iſt Dr. jur. und Geheimer Juſtigrat. Er iſt 1852 zu Karboro in Weſtpreußen geboren. Seit 1888 iſt er Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, ſeit 1896 ſein 2. Vizehräſident. Er gehört der nationalliberalen Fraktion an. Dr. jur. P. Spahn, Oberlandesgerichtspräſident, iſt 1846 geboren. einer unſerer bekannteſten Parlamentarier. Dr. von Kühlemann, geboren 1878 zu Konſtantinopel, katholiſch, bayeriſcher Staatsangehöriger. Er ſtudierte in Leipzig, Berlin, München Jura. 1900 wurde er der Kaiſerlichen Botſchaft in Petersburg als Attaché überwieſen, 1900 zum Legationsſekretär ernannt, 1901 Legationsſekretär bei der Kaiſerlichen Geſandtſchaft in Teheran, 1904—05 Geſchäftsträger in Tanger, 1906 2. Sekretär bei der Kaiſerlichen Botſchaft in Waſhington und 1906 Verwalter der Sekretärſtelle bei der Geſandtſchaft im Haag, 1907 1. Sekretär bei der Kaiſerlichen Geſandtſchaft im Haag, 1909 Botſchaftsrat in Sondon, 1914 der Kaiſerlichen Botſchaft in Konſtantinopel zuge⸗ teilt, 1915 Geſandter in außerordentlicher Miſſion im Haag, 1916 Botſchafter in Konſtantinopel. Oskar Hergt, 1869 zu Naumburg a. S. als Sohn eines Kaufmanns geboren, evangeliſch, iſt aus dem Juſtigminiſterium hervorgegangen. 1915 erfolgte ſeine Berufung als Regierungs⸗ präſident nach Liegnitz, 1915 ſeine Verſetzung in gleicher Eigen⸗ ſchaft an die Regierung in Oppeln. Dr. jur. Drews, als Sohn eines Juſtigrates 1870 in Berkin geboren, evangeliſch, iſt ſeit 1914 Unterſtaatsſekretär im NMiniſte⸗ rium des Innern. Paul von Eiſenhardt⸗Rothe, 1857 in Lietzow Kreiſe Regenwalde geboren, evangeliſch, wurde 1898 Landeshaupt⸗ mann der Provinz Pommern. Friedrich Schmidt war bisher Miniſterialdirektor im Kul⸗ tusminiſterium. Eiſenbahndirektionepräſident Ruedlin iſt geboren 1861 in Waldenburg Nm., ebangeliſch. Er wurde 1904 Geheimer Regie rungsrat und Rat im Miniſterium der öffentlichen Arbeiten. 1908 Geh. Oberregierungsrat, 1910 Eiſenbahndirektions⸗ präſident in Berlin. Wirkl. Geh. Oberregierungsrat iſt er ſeit 1910. Die ſchleichende Miniſterkriſe in Frankreich. Bern, 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Matin meldet: Ribot und Painleve, die Ende der Woche zur Beteiligung an der Lon⸗ doner Konferenz abreiſen ſollten, haben die Reiſe auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. Ribot iſt der Anſicht, Paris nicht verlaſſen zu kön⸗ nen, ſolange die Miniſterkriſe nicht vollſtändig geklärt iſt und die Nachfolger von Lacaze und Cochin ernannt ſind. Journal ſchreibt: In politiſchen Kreiſen hält man eine weitergehende Umbil⸗ dung des Kabinetts Ribot für möglich. Malvy ſoll laut Echo de Paris gleichfalls die Abſicht haben, zurückzutreten. Er gehe jetzt ſchon aus Geſundheitsrückſichten auf Urlaub. VBiviani werde wahrſcheinlich vorübergehend das Miniſterium des Innern über⸗ nehmen. Mit Ausnahme der ſozialiſtiſchen Preſſe, die ſich ſehr ſcharfgegen Ribot äußert, ſind die übrigen Blätter im großen Sanzen mit der Haltung Ribots einverſtanden. Petit Pariſien erklärt: Die vorgeſtrige Sitzung war außer⸗ orbentlich wichtig; denn die Kammer hat nochmals ihren Willen be⸗ züglich der Kriegsziele bekundet. Oeuvre ſchreibt: Die Sozialiſten ſind nicht zum erſtenmal ſeit Kriegsausbruch von der Mehrheit ge⸗ trennt geſchloſſen zur Oppoſition übergegangen. Bedeutet dies wohl das Ende der heiligen Einigkeit? Gaulois erklärt im Gegenſatz zur ſozialiſtiſchen Preſſe, die Interpellation Renaudels ſei für die Regierung eine Gelegenheit zu einem—.— 5— Sieg geworden. igaro ſchroibt, die Lage ſei geklärt. Ribot habe ſich endlich nom Pclitt chen Einfluſſe befreit, der die ganze Politik 15 in falſche Bahnen zu lenken begonnen habe. Die Geſellſchaft der Nationen ſei nun durch Ribot ins Reich der Utopien ver⸗ wieſen worden. Herves„Victoire“ iſt ſehr aufgebracht gegen die Sozialiſten, weil ſie gewagt hätten, gegen die Regierung Stellung u nehmen. — 4. Auguſt. Depeche de Lyon erklärt die Tatſache, daß Ribot am Montag kaum 200 Stimmrn gegen 157 gefunden habe, Vorgeſtern jedoch eine große Mehrheit erzielen konnte dadurch, Die Kammer wie das Kand über das Manöver der Sozialiſten auf⸗ Er iſt Metglied und Vorſitzender der Zentrumsfraktion, im gebracht ſeien, vor allem über die Rolle, die die ſozialiſtiſche Partei zu ſpielen wünſche. Progres de Lyon, der die Kriſe als politiſch und nicht miniſteriell bezeichnet, wurden die Ausführungen bis auf wenige Sätze geſtrichen. Im Schlußſatz wird erklärt, daß trotz der einer Miniſterkriſe eine politiſche Kriſe beſtehen leibe. Die Pariſer ſozialiſtiſche Preſſe äußert ſich ſehr ſcharf gegen Ribot. In der Humanite ſpricht Renaudel von einer künſtlichen Mehrheit. Statt auf die von der ſozialiſtiſchen Partei ausgedrückten Beſorgniſſe zu antworten und ſtatt das Manöver der Mittelmächte zu vexeiteln, habe es Ribot vorgezogen, Diverſionen zu machen durch die Andeutung, die Sozialiſten wollten einen raſchen Frieden ohne Bürgſchaften. Er habe die Debatte auf das Gebiet der internationa⸗ len Konferenzen und der Ausfrage hinübergezogen und dadurch auf Koſten der Sozialiſten eine künſtliche Mehrheit geſchaffen, aber gleichzeitig das Miniſterium zerſetzt. Journal du Peuple ſchreibt: Ribot triumphiert. Er hat eine Nehrheit oêhne Sozialiſten, aber jetzt muß man wiſſen, ob wir ohne Ribot Sozialiſten haben werden. Die ſozialiſtiſche Partei wird ihre Sache nicht verleugnen. Wir werden es durchſetzen, daß die Demokratie nicht als leeres Wort und der Sozialismus nicht als leere Verſprechung aufgefaßt wird. Llond George am Beginn des vierten Kriegs⸗ jahres. London, 4. Aug.(WrB. Nichtamtl.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Lloyd George ſprach heute Nachmittag auf einer Verſammlung des neuen„Kriegszielkomitees“ in der Queenshall, Lond Crewe führte den Vorſitz. In der Verſammlung befanden ſich der Erzbiſchof von Canterburh, viele Miniſter und Parlaments⸗ mitglieder, der italieniſche Botſchafter, Sonnino, und Paſitſch. Lord Crewe ſagte, die allgemeinen Kriegsziele, wie ſie urſprünglich von Aſquith im November 1914 bezeichnet wurden, nämlich Wiederherſtellung und Sicherheit, hätten ſich nicht geändert. Die Berliner Aeußerungen hätten keine große Ermutigung für den Friedensgedanken enthalten. Jetzt iſt es unſere Pflicht, einen militäriſchen und maritimen Druck auszuüben, um das Ziel zu erreichen. Es iſt völlig klar, daß wir den Krieg fortſetzen müſſen, wir glauben an unſere Sache. Unſer Ziel iſt die Be⸗ freiung der Welt. Sonnins ſagte: Italien iſt in den Krieg eingetreten zur Verteidigung ſeines guten Rechtes, als der Dreibundver⸗ trag, der friedliebend und zur Verteidigung beſtimmt war, durch Oeſterreich mit dem Einverſtändnis Deutſchlands verletzt wurde. Unſere Sonderziele, für die wir kämpfen, ſind die Befreiung umrſerer Brüder von der Unterdrückung, unter der ſie leiden, und zugleich die volle Sicherheit unſerer Un⸗ abhängigkeit zu Lande und zu Waſſer, all das im Intereſſe der allgemeinen Sache, damit die Genugtuung für alles von unſeren Feinden uns zugefügte Unrecht geſichert wird. Nicht weniger ſtark iſt unſer Wunſch, tätig bei jeder Bemühung zur Erzielung eines beſſeren Einvernehmens der Völker untereinander mitzuwirken, wodurch für die Zukunft die Achtung vor den Rechten der Menſch⸗ heit und alle Beziehungen zwiſchen den großen und kleinen Staa⸗ ten geſichert werden, während jedem einzelnen Volke weitergehende Freiheit zur Regelung der inneren Fragen gelaſſen wird. Es iſt mein heißer Wunſch, daß dieſer Krieg die ziviliſierte Menſchheit einen Schritt vorwärts bringen möge zu dem Ziele der Freiheit. Llohyd George begrüßte zunächſt Sonnino mit den Wor⸗ ten: Er iſt der ſtarke Mann Italiens, deſſen weiſer Rat und ent⸗ ſchloſſener Wille Italien ſicher durch die Katarakte des Krieges zu einer höheren Beſtimmung führt, als es jemals unter allen Grund, uns über dieſe Ausſicht zu freuen, weil die Größe Italiens an ſich eine weitere Sicherheit für den Frieden und die Freiheit der ganzen Welt bedeutet. Wer die gewaltigen Kämpfe der letzten zwei Jahre an der öſterreichiſchen Grenze, die unter großen Schwierigkeiten vor ſich gegangen ſind, verfolgt hat, weiß, wie Sonnino und ſeine tapferen Landsleute zwiſchen den Felſen und Abgründen des Trentino und des Karſtes die Fahne der Freiheit zum Siege führten. Wir freuen uns ſehr, daß der Führer des italieniſchen Volkes am heutigen vierten Jah⸗ restage des Krieges hier die Entſchloſſenheit ſeines Volken aus⸗ der ganzen Welt geſichert iſt. Rur mit Schaudern kann man die neuerliche 7 6 Enthüllung über die Berliner Verſammlung wenige Wochen vor dem Kriege leſen. Es war eine der ſchlimm⸗ ften Epiſoden in der ganzen Geſchichte des menſchlichen Räuber⸗ weſens. Sollte jemand in England wiſſen wollen, weshalb wir im Kriege ſind, ſo lege er ſich die Frage vor, was aus Europa und der Welt geworden wäre, wenn wir nicht in den Krieg eingetreten wären. Verfolgen Sie die letzten drei Jahre und Sie ſehen die Sehen Sie, was über Guropa hereingebrochen iſt, obwohl wir un⸗ warfen. Belgien, Serbien, Montenegro, ſowie einige der ſchönſten Probinzen Frankreichs und Rußlands wurden über den Haufen geworfen, verwüſtet, gedemütigt und verſtlavt. Bulgarien Aund die Türkei ſind elende Vaſallenſtaaten. Das ge⸗ ſchah, obwohl die ganze Macht des britiſchen Reiches in die Wag⸗ ſchale geworfen wurde. Können Sie ſich vorſtellen, was geſchehen wäre, wenn unſere große Flotte die Seeherrſchaft nicht ausgeübt hätte? Wenn wir nicht große neue Armeen ausgerüſtet und den preußiſchen Legionen entgegengeſtellt hätten? Rußland iſt angenbkicklich denoraliſiert und in der Auf⸗ löſung begriſeſen. Dieſe Auflöſung machte ſeine tapfere getreten(hier fehlt offenbar ein Satz), wenn England nicht in den Krieg eingegriffen hätte. Frankreich würde mit altüberlieferter Tapferkeit weitergekämpft haben; aber wenn ihm alle Zufuhren abgeſchnitten worden wären, hätte auch ſeine tapfere Armee über⸗ wältigt werden körnen. Wie würde dann Curopa ausgeſehen haben? 9 Es wäre nicht der Friede, ſondern die Sroberunng und Unterjochung Surspas geweſen. Europa wäre in Kuecht⸗ ſchaft der Gnade einer großen beherrſchenden Macht und den ſchlimmſten Elementen dieſer Macht preisgegeben geweſen. Wollen die, die noch immer zweifeln, ob wir vor drei Jahren in den Krieg eintreten ſollten, ſich ein Bild von Europa machen, wie es heute ſein würde, wenn wir nicht in den Krieg gezogen wären. Es wür⸗ den viele Nationen ſein, 0 nur eine Großmacht, eine große Armee und zwei Flotten, die deutſche und die engliſche, wenigſtens eine Zeit lang! Denn die Fri dedingungen würden eine Kriegsentſchädigung auferlegt haben, die die Form der Abtretung der ruſſiſchen, franzöſiſchen, griechiſchen und vielleicht der italieni⸗ ſchen Flotte angenommen hätte. Europa wäre der Gnade dieſer großen, grauſamen Macht ausgeliefert wor⸗ den. Sie mögen ſagen, daß dies ein böſer Traum wäre. Das iſt aber nicht der Fall. Es iſt nur die Beſchreibung all⸗ deutſcher Träume. Was wäre in Amerike geſchehen! Die Monroedoktrin Vwäre wie ein anderer Papierfetzen behandelt worden. Deutſchland ſie ſicher gehen. den Nationen der Welt eingenommen hat. Wir Briten haben daß die nationale Freiheit, ſei es für eine große oder kleine Wüi und der arme Mann denſelben Schutz genießt wie ſpricht, vorwärts zu gehen, bis der Friede und die Freiheit Rechtfertigung unſeres Eintritts in den Krieg. ſere Macht u. alle unſere großen Heere u. Flotten in den Kampf Armee en manthen Fronten unfähig. Des wäre ſchon früher ein⸗ hätte die Doktrin nie unterſchrieben. Die Tatſache, daß es ſen Unterſchrift nicht gegeben hat, macht keinen Unterſchied. Aber 10. kennen ſeine ehrgeizigen Pläne in Südamer er Amerika wäre ein Jahr nach Abſchluß des Friedens in hoffnungsloſen Lage geweſen. Die verbündeten haben ſofort inſtinktiv empfunden, daß die große Bedrohung der Freiheit der Welt am Horizont aufſtieg. Alle haben ohne Verzug die Herausforderun angenommen. Amerika verſteht vollauf, warum wir und e⸗ mit u 1 handelten.— Das iſt die Gefahr, die wir in dieſen drei Jahreuh verhüten beſtrebt waren. Nicht ohne Erfolg! Laſſen Sie ſich a1 eine unglückliche Epiſode nicht entmutigen. Fnen Sie ſich die Grundtatſache klar, daß wir den ehrgeizigen Plän Deutſchlands Einhalt getan haben. 199 Die Nationen der Welt ſind mühſam die Leiter hinaufgeſtieh die zu nationaler Unabhängigkeit und Selbſtachtung führt. Srich reich und England haben dieſe Stufe vor langer Zeit errhe Amerika kam ſpäter, danach Rumänien, Griechenland und Ser 1 Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Italien eine unabhänge Nation. Jetzt kommt eine große Macht mit brutaler Gewalt ute Nationen zu zerſchmettern und ſie blutend in die alte dunkle Leule der Sklaverei zu ſtürzen. Deshalb kämpfen wir. Gewiſſe Len ſagen, jetzt ſei die Gefahr vorüber. Alſo weshalb ſchliet ihr nicht Frieden? Der Kaiſer ſpricht jetzt anders. Wir hören jetzt niemal⸗ e 9 tönende Phraſen von Deutſchlands Weltmacht. Er ſpricht, 9 beſcheidener und über die Verteidigung des deutſchen Wer wollte in Deutſchland einfallen? Wollte en“ land mit ſeiner jämmerlich kleinen Armee in Deutſchland einfa 111 Wollte es Rußland, das kein ausreichendes Bahnſyſtem hatte aen die eigenen Grenzen zu verteidigen? Hat ſich Rußland auf nbar Angriff vorbereitet, und hat Frankreich dies getan, das 9 Oder nicht vorbereitet war, um ſeine eigenen Grenzen zu ſchützen? mol⸗ tat es Belgien? Oder wollte die ſerbiſche Armee nach Berlin Kie ſchieren? Der Kaiſer muß wiſſen, daß er nicht deshalb in den) el zog, und daß er ſich auch jetzt nicht deshalb im Kriege befteh Weder er noch ſein neuer Kanzler ſagen, daß er ſich mit demgeden 4 ſchen Boden zufrieden geben würde. Beide führen glatte den über den Frieden; aber ſie ſtottern und ſtammeln, wenn es zu Worte der Wiederherſtellung V kommt. Es kam noch nicht vollſtändig über ihre Lippen. en. haben ſie dazu aufgefordert; aber ſie können es nicht ausſpre Ehe wir auf die Friedenskonferenz gehen, müſſen ſie lernett en nächſt jenes Wort auszuſprechen. Die tapferen Jungen, von wh ich erfreulicherweiſe einige in dieſer Verſammlung ſehe, heilen 956 Kaiſer von ſeinem Stottern, bis er den erſten Buchſtaben die Friedensalphabets gelernt hat. Der er ſte Buchſt abe Wiederherſtellung. Dann werden wir reden. 40 Der Krieg iſt etwas Grauſiges; aber er iſt nicht ſo ſchr 9eh lich, wie ein ſchlechter Friede. Der furchtbarſte Krieg mel zü Ende, ein ſchlechter Friede aber geht immer weiter. Er ta den von Krieg zu Krieg. Was wollen die Deutſchen? Wollen ſie die Frieden, wenn ſie davon reden? Die Wahrheit iſt, daß noc preußiſchen Kriegsnarren ihre ehrgeizigen Plär hun nicht aufgegeben haben und nur die Verſchiebung der. Berwirhel haben eintreten laſſen. Unter ihnen herrſcht die richtige Verrü 160 lauben Sie mir, daß die Verſchwörung diesmal ngen ungen iſt. Sie ſagen ganz ehrlich, daß alles ganz gut, geganſeh wäre, wenn England nicht geweſen wäre; das nächſte Mal Monl Es darf kein nächſtes Mal geben. Ein 01 —— E 3L33 SSSSS2 S oSSSSSSBSZSa3S3 SLSSS SSSSr S S—2 M¶———————————— — in ſehr er, wichtiger Stelle Deutſchlands hat geſagt, daß d wird, daß aber der Krieg in 10 Jahren rehe beginnen wird. Das ſind ihre Gedanken, das iſt ihre Art zu Gten Sie ſagen, wir hätten viele Dinge vorausſehen ſollen, wir hole viele Nahrungsmittel aufſpeichern ſollen, das nächſte Mal 0 ſein wir dann daran denken. Viel Kupfer und Baumwolle hätte da müſſen. Dann begingen wir den Irrtum betreſſend der U⸗Boote. 300) 4 Anſtatt 200 oder 300 müſſen wir mindeſtens 2000.-•6 haben für das nächſte Mal. Es darf kein nächſtes Mal e 94 iſt viel beſſer trotz allem, was es auch koſtet, trotz allem Janememen aller Traurigkeit, ein für allemal damit aufzuräu 0llel Wir wollen dieſe Schrecken ſich nicht wiederholen laſſen, wir wpeh 4 eine Generation ſein, die mutig und entſchloſſen den Krieg au? Trauerſpiel des menſchlichen Lebens entfernt. Auf alle 7 wollen wir den Sieg ſo vollkommen machen, nie wieder bedroht werden kann; wir wollen, daß der 5 00 Mann, und eine 2*—.—9 muß ebenſo bewacht und beſ werden wie eine gro ation. di. Sie fragen, 5 es ſteht? Nun, wie bei allen Straßeche je gebaut worden ſind, gibt es Berge und Täler und der r u 9. Zuſammenbruch iſt ohne Zweifel eine recht tiefe Sch 11% durch die wir hindurchgehen. Ich bin nicht ſicher, ob wir den 0 ich kelſten Grund erreicht haben, aber jenſeits des Tales ſe Rüß, einen Aufſtieg, und ich will ihnen meine Gründe dafür ſagen oſen land ſelbſt hat durch den Zuſammenbruch die nötige Lehre ge 9 det daß eine Armee ohne Diſziplin nur ein Haufe iſt, in de ſch Tapfere für den Schutz der Feiglinge geopfert wird. Die franz und Revolution hat es ſchnell gelernt, ſonſt würden die Preußen fict Deſterreicher die franzöſiſche Freiheit im Blute ihrer Söhne 4 haben. Es gibt Leute in unſerem Land, die— zerſetzende Methoden in die britiſche Armee einführen möchten und Ausſchüſſe einſetzen wollen, um zu Henceen und zu führen. Die Nation hat ihren eigen 5 25 beiter⸗ und Soldatenrat errichtet, das iſt da⸗ u de haus. Wenn das zu irgend einer Zeit aufhört, wird ſie ein bril errichten, aber wir wollen die Autorität nicht in Verwirrung ibel, gen, indem wir geſtatten, daß zwei rivaliſierende und ſich ſtreitende Regierungen im Staate errichtet werden; wir könne h 4 zulaſſen, daß Teilorganiſationen den Krieg leiten oder den 699 regieren. Die Nation als Ganzes führt den Krieg, und die- ſind alle gleichmäßig unter alle Klaſſen verteilt; die Natior den Ganzes führt den Krieg, und die Nation als Gauzes⸗ m 9 Frieden ſchliehen. Da es ein gemeinſames Opfer iſt, mubß auch eine— 10 1 1 8 gemeinſame Regelung 115 ſein. Jener Weg führt nicht zu einem befriedigenden Frieden, ich ich bin ſicher, daß jene in Rußland, die es einſt dachten, beide f mehr der Meinung ſind. Würden ſie, wenn ſie ſich bis zum ohle zurückzögen, mit den Deutſchen hinter ſich her, dem Frieden he⸗ Annexionen und Entſchädigungen näher ſein? Es würde m 135 deuten, daß die Deutſchen ſich die beſten Länder auh ſuchein und den Bölkern Kriegsentſchädigungen auferlegen ihe die ſie am beſten bezahlen könnten. Und wenn wir im Weſten zun Beiſpiel folgen würden? Wir haben nicht mehr als 100 Meile erdeh Weglaufen, wir würden dann ins Meer geworfen 50 i. Unſere große Armee, deren Aufbau uns zwei Jahre geroſge ith⸗ allem ausgerüſtet, deren Herſtellung zwei Jahre die größte Ge aäre lichkeit unſerer Induſtrie und unſerer Arbeiter gekoſtet hat, ehen verloren. Was hätte es dann für einen Zweck, zum Kaiſer zu 5. und zu ſagen: Großer Kriegsherr, wir wiſſen, daß alles, W4 wünſcheſt, iſt, Deutſchlands Boden zu beſchützen; wir taten. ch Beſtes, ihn zu ſchützen, num gib den Frieden, wir vertrauen d Kh laube, die ſo denken, würden ihren Irrtum bald genug ein den as iſt nicht die Art und Weiſe, den Frieden zu ſichern odeg, ſt Frieden ohne Annexionen und Entſchädigungen einzuleiten. ſeabf ein Hinausſchieben des Friedens, und ich bin ganz ſicher, daß er die, die in Rußland verantwortlich ſind für die Politik, heute olhen ſo gut das einſehen, wie andere, die zuſchauen und ſehen, was ibige 9 ———PP————PPPP———* ——————— 555S0(( muß. Hier ſtehen wir, ein freies Land, deſſen Ehre wir verte Ich ſehe, daß * die Deulſchen mil der letzlen Schlacht ſehr zu ſind? fele aun, des Amdtge. Bos Ic lacen f Weh— ——————— ———————— — 1* n — S S— 1 — — HSGGSPPSGSPGGPPPPPPPPPP—PPPPP——PBGBPP—PBGSGSGSGGGGGGGGPP—PSPPPPPPPPPPPP—————BPB——SSSS—————————————————— 2 ————————————— 1 4 .. N 3 den 8. Wüguſt 1017. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 361. 8. Seite. unſerer Armee an der Weſtfront ſagte, daß er alle in dieſer Schlacht erreicht hat.(11 Ich ſpreche nicht was er mir nach dem Kampf geſagt hat, er war gütig uus davon zu unterrichten, was dieſe Ziele waren, und ſie Achterſicht Aber der deutſche Bericht ſagt, daß wir nur eine Michterknie beſetzt hätten und in Berlin wird geſlaggt, eine 89 91 Wer hat die Trichter gemacht, wie ſind die Trichter — Trotz der U⸗Boote, die, wie man uns vor etwa 6 Wochen „Verhindern ſollten, daß die britiſche Armee ihre Munition 8 tten wir genug Geſchütze und Munition, um eine gut aus⸗ richiet Linie, die ſie freiwillig und mit erzwungener Arbeit er⸗ K n, in eine Reihe von Trichtern zu verwandeln, und der —. begfcwünſchte den Armeekommandanten zu ſeinen macht⸗ der Naßnahmen und befahl, in Berlin zu flaggen. Sie ſind mit Saden zufrieden, und wir ſind es auch. Nun, ſolche ſnd müſſen wir haben, ſie machen beiden Seiten Freude. Wir ——— vorgegangen. Uns gefällt es vorzugehen, ihnen ſich erheben hen, ums gefällt es, Gefangene zu machen, ihnen, ſich zu imer kus gefälkt es, ihre Gräben zu zerſtören, und ſie ſind noch ——— entzückt. Nun, laſſen wir dmas zu unſerer gegenſeitigen heit ſo weiter gehen. Jede Preisgabe von Befeſtigungen, von Erbaumng ihnen drei Jahre koſtete, wird des Kaiſers Herz meuem erfreuen und wird neue Glückwünſche an den Kron⸗ von Bayern bringen und mehr Fahnen in Berlin. wieder glaube, der Feldmarſchall hat die Abſicht, des Kaiſers Herz Mauſcen wieder zu erfreuen. Aber laſſen Sie ſich nicht durch dieſe Ee ntt erichte frreführen. Ees iſt die engliſche Meihode, vorzu⸗ die 5 76 7 möglichſt geringen Verluſten an Menſchenleben, indem deutſchen Gräben und ihre Stacheldrahtverhaue und ihre gewehrpoſten zerſtört und dann ſofort vorgeht, ſobald die ſorde⸗ ig aufhört, und dann wieder vorwärts drückt; das er⸗ rt Zeit, aber es iſt ſicher, und obgleich die Deutſchen ihr ausdrücken, erzählen uns eingebrachte Gefangene eine Mkndere Geſchichte. Aber während die Armee tapfer kämpft, ſoll Aitention in der Heimat geduldig, ſtark und vor tion meinig ſein. Die An ſpannung iſt groß für die Na⸗ wie für den Einzelnen, und wenn die Männer überanſtrengt kleine 9 werden ſie ſchwach, kleine Beſchwerden werden übertrieben, Deg Müßverſtändniſſe und Mißgriffe wachſen zu Bergen an. Lange Ehrde ſind wie lange Reiſen ſehr anſpannend für die Stimmung. — Mann iſt auf der Hut und macht Zugeſtändniſſe. Es, Sg ge, die mehr darauf aus ſind, den Krieg zu beenden als den Waken een, Die Präne, die zum Siege führen, erregen ihr weil ſie den Kampf verlängern, die Leute, die für dieſen mſere Rantmorklich ſind, werden von ihnen verdammt.„Wir, wollen Augen eſeſt darauf richten. 1 den Krieg zu gewinnen: Wen e beide Augen darauf richten. Einige ließen ihre Augen ab⸗ wendet nd während das eine Auge feſt auf den Sieg gerichtet iſt, lich das andere hier und da nach Lieblingen oder Parteipro⸗ Paſſen Sie auf, daß Sie nicht ſchielen; richten Sie beide 2 auf den Sieg, laſſen Sie kein Auge rechts oder links ſchweifen. in dieſer Stunde irgend ſemand Mißtrauen und zeinigkeit Nation verbreitet, ſo hilft er dem Feinde und ſchädigt da⸗ nd; es macht dabei nichts aus, ob er für oder gegen den Sie alle den einen Gedanken im Kopf: Wenn trauen und Unzufriedenheit in die Nation ſcen, wir eine Niederlage ernten; andererſeits, wenn wir den er Geduld, des Vertrauesn und der Einheit ſäen, werden Sieg und ſeine Früchte ernten. Die letzten Aufgänge des ind immer die anſtrengendſten für Nerven und Herz, aber Probe für die Ausdauer und den Mut des Bergſteigers 4 167 7 K 11 +7 34 45 7 4 2. — und r Sag die letzten paar hundert Fuß beim Klimmen nach oben. iemals ſteiger, der den Rücken wendet, wenn er faſt oben iſt, wird det und ein guter Bergſteiger, und die Nation, die den Rücken wen⸗ Roßes Ac kt, bevor ſie ihr Ziel erreicht hat, wird niemals ein Wir— haben alle Erfahrung im Klettern in England gehabt, viel⸗ ich in Wales. Sehr oft iſt, je jammervoller der Bergſteiger, größer ſein Eifer bei ſeiner Ermüdung. Der Gefahr der An⸗ trotzen nur die ſtärkſten Herzen. Selbſt der Skartherzigſte er dt manchmal, wenn er an einen ſchlüpfrigen Abgrund komimt; er umkehrt und zurückblickt, wie nahe er dem, Herweſen iſt, verflucht er ſein ſchwaches Herz, das ihn geheißen nahe am Ziel ſein Spiel aufzugeben. Niemand hat eine Idee, In England, Frankxeich, Italien, Rußland, Deruſchland oder run wie nahe am Gipfel wir ſein mögen, nur ein Bor⸗ Gderbirgt ihn vielleicht unſeren Blien. Es gibt auch Unfälle. mag für einen Augenblick in einen Spalt geſtürzt ſein, aren Rängt noch im Seite und wird wieder hinaufklimmen mit —— und feſtem Entſchluz, und zuſammen we er unſerer Hoffnungen erreichen. 142 —— dDie Revolution in Rußland. 35 Das abgelehnte Entlaffungsgeſuch Kerenskis. Sebneger burg. 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Pe⸗ finem er Telegraphenagentur. Miniſterpräſident Kerenskij hat Stellverkreter Nekraſow folgenden Brief zugeſtellt: In Aer der Unmöglichkeit, die vorläufige Regierung trotz Wewend ihr ergrifſenen—— ſo neu zu bilden, wie es der 0s Landeeit des außergewöhnlichen hiſtoriſchen Augenblicks, den den Staa durchſchreitet, entſpricht, kann ich die Verantwortung vor üeng, mi te nicht mehr übernehmen und bitte die vorläufige 9 egie⸗ arautd aller meiner Aemter zu entheben.— Kerenskij reiſte von Petersburg ab. porläufige Regierung hat nach einer Beratung, die noch am Abend hervorragenden politiſchen Perſömichkeiten und des— vorkäufigen Ausſchuſſes, der Duma, der Ausſchüſſe und Soldatenrates ſowie des Bauernrates ſtattfand, ** das Entlaſſungsgeſuch Kerenskijs nicht anzu⸗ 3* ee, e Hel Die Lage in Finnland. Seenälingfors 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der cb er- ger Telegraphenagentur. Die gemeinſame Tagung des ſe 332 Soldatenrates und der Flotten⸗ und Regimentsaus⸗ Ranbenen hrveſenheit des Generakgouverneurs, des Flottenkom⸗ —— Vigepräſibenten des Senats und der Führer der Soziäliſten hat nach lebhaften Erörterungen ſen Pen angenommen: 1. Alle ruſſiſchen Bürger müſſen den N vorläufigen Regierung gehorchen, die das geſetzmäßige zudi Demſiſehen revolutionären Pemokratie iſt. 2. Die finn⸗ Mſti okratie hat einen Fehler begangen, als ſie ohne Ueber⸗ — der ruſſiſchen Demokratie die Selbſtändigkeit er⸗ Bah 3 7 —— 8 reinzige Ausweg aus der Lage wird ein aus der alſe 1 von Vertretern der ruſſiſchen und der finnländiſchen e gemiſchter Ausſchuß zur Regelung des Konflikts ſein. —— 8 Kommt Rußland zur Einſicht? — Ang.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet 5 Der dortige Korreſpondent des Arbeiter⸗ und Sol⸗ 0 dger A drahtet die Auslaſſungen des Sprachrors des Peters⸗ ſer Kaweiter und Soldatenrates, das den friedlichen Lon Gh 9* zlerrede für die innere Lage Deutſchlands als 18 Unte ſchüch nend bezeichnet. Wenn 1916 der Vertrag über Reeiſche etützung der franzöſiſchen Eroberungspläne durch die Wieruderung geſchloſſen wurde, befindet ſich Frankreichs — in dem größten Wahne. Die niederen Be⸗ um nen. Rußlands haben nicht dazu die Revolution ge⸗ — ſtumme Horde zu bleiben, welche die Regierungen Poer it und Rußlands nach Belieben lenken können. Ent⸗ kädeindelnen gemeinſamer Kampf für den Frieden möglich oder dem ug en Länder dekommen freie Hand, ſelbſtändig ohne Ver⸗ ſchi, Brand en Parteien der anderen Länder die Reitung aus kereden, oh des Weltkrieges zu ſuchen. Bis jetzt iſt es unent⸗ iom die ranzöſiſchen und engliſchen Sozialiſten zur Kou⸗ —— ir ſehen auch nicht, daß die engliſchen und fran⸗ noſſen in di i tſchlo K f 8—— Sergeese Guſchioſſenheik rkllren wis. dag * „die auf ihr Banner den Kampf für den allgemeinen Frieden geſchrieben hat, es nicht bei dieſer Sachlage belaſſen kann. Es iſt die höchſte Zeit, daß man an einen Ausgang aus dieſem blutigen Reiche des Wahnſinns denkt. Wer das nicht verſteht, mit dem kann die ruſſiſche Revolution keine gemeinſamen Wege gehen. 3 Warum Bruſſilow geht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ berichtet aus Mailand: Ueber den Kommandowechſel in Rußland erfährt der„Corriere della Sera“: General Bruſſilow habe wegen ſeiner ungenügenden Entſchloſſenheit in der Wiederherſtellung der Ordnung und Manneszucht im Heere von ſeinem Poſten als Oberbefehlshaber zurücktreten müſſen. d. Das Ergebnis unſerer Offenſive im Oſten. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Auguſt.(Pr.⸗Tel., z..) Der Züricher Tagesanzeiger berichtet: Die deutſch⸗öſterreichiſche Of⸗ fenſive an der Oſtfront iſt zum Abſchluß gelangt und hat in ihrer bisherigen Dauer von 16 Tagen ganz außerordentliche Er⸗ gebniſſe gebracht. Galizien und die Bukowina ſind ſo gut wie frei vom Feinde. Das beſagt, daß innerhalb zweier Wochen ein Gebiet vom Umfange des halben Schweizerlandes oder rund 20 000 Quadratkilometer zurückerobert wurden. Celegrammwechſel hindenburg—Dr. Michaelis Berlin, 4. Auguſt.(WB. Nichtamtl.) Der Generalfeldmarſchall v. Hindenburg hat folgendes Telegramm an den Reichs⸗ kanzler gerichtet: An der Schwelle des vierten Kriegsjahres be⸗ grüße ich Eure Exzellenz im ernſten Rückblick auf eine Zeit voll unvergleichlicher von Volk, Heer und Flotte und in tiefer Dankbarkeit für alle Opfer, die jeder einzelne und die Geſamtheit gebracht haben. Dieſe Opfer, deren Größe nicht genug gewürdigt werden kann, ſie waren nicht umſonſt! Feſtgefügt im Innern und unerſchüttert an allen Fronten trotzt das Deutſche Reich den erbitter⸗ ten Anſtürmen alter und neuer Feinde. Tief in Feindesland kämp⸗ fend, mit ungebrochener Kraft zu neuen Erfolgen ſchreitend, tritt das deutſche Heer in das vierte Kriegsjahr ein, getragen von der felſenfeſten Zuverſicht, daß auch im Reiche der Geiſt der Einigkeit und Ausdauer lebendig bleiben wird, der unſerem Volk den Sieg und den ehrenvollen Frieden verbürgt. Der Reichskanzler hat darauf geantwortet: In dankbarer „Erwiderung des heutigen Telegramms begrüße ich beim vierten „Kriegsjahr Eure Exzellenz, den großen Felbmarſchall des Deutſchen Heeres, den ruhmreichen Führer unſerer unvergleichlichen Truppen. Das Volk in der Heimat behält in tiefer Dankbarkeit die Taten von Heer und Flotte vor Augen und wird im Geiſte der Einigkeit und Ausdauer in der Heimat dulden, ſtreiten und ſiegen bis zum zehrenvollen Frieden. Krern. * r Die Gedenkfeier der Reichstagsſitzung vom 4. Auguſt 1914. Berlin, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der Einladung, die der Präſident des deutſchen Reichstages Exzellenz Dr. Kämpf heute am Fritien Jahrestage der unvergeßlichen Reichstags⸗ ſützung vom 4. Auguſt 1914 in der Wandelhalle des Reichstages hat ergehen laſſen, waren viele hunderte von Vertretern aller Kreiſe und Berufe des deutſchen Volkes einſchließlich der akademiſchen Jugend, deren Abgeſandten in vollem Wichs erſchienen waren, ſo⸗ wie die in Berlin weilenden Bevollmächtigten der uns verbündeten Mächte geſolgt und die mächtige Halle vermochte die Zahl der Er⸗ ſchienenen kaum zu ſaſſen. Die erhebenden Klänge des„Rieder⸗ ländiſchen Dankgebets“ leiteten die Gedenkfeier ſtimmungsvoll ein. Dann hielt Exzellenz Dr, Kämpf die Eröffnungsanſprache, in der er u. a. hervorhob: We eeee Meine Damen und Herreen: „Zum dritten Male iſt der Tag wiedergekehrt, an dem, um ſeinen Kaiſer geſchart, 1914 das geſamte deutſche Volk im heiligen Zorn ſich wie ein Mann erhoben hat, um alles, was ihm heilig, gegen die frevelnden Angriffe zu verteidigen, die Haß, Neid und Vernichtungswille ſeit länger als einem Jahrzehnt heimtückiſch gegen unſer Vaterland geſchmiedet hatten. Was im Verein mit unſeren ruhmreichen Verbündeten deutſcher Geiſt, deutſche Wiſſen⸗ ſchaft und Technik, deutſche Kraft militäriſch wie wirtſchaftlich ver⸗ mögen, das iſt in den drei hinter uns liegenden Kriegsjahren der ganzen Welt kundgetan. o Heeresmaſſen in überlegener Zahl in unſer Land und in die Händer unſerer Verbündeten eingedrinigen maren, da ſind ſie heute faſt ganz wieder vertrieben, haden wir doch geſtern die Wiedereroberung, den Sieg von Ezerno⸗ witz gefeiert. Wo gegen unſere Stellungen die wütendſten Angriffe unſerer Feinde gerichtet worden ſind, wie in Flandern, da ſind ſie zerſchellt, dank der Genialität un⸗ ſerer Heeresführer, dank dem Todesmut unſerer Soldaten, die, ein echtes Volksheer, getragen von dem Vertrauen des ganzen Volkes, täglich von neuem Unmenſchliches leiſten. Unſere ruhmreiche Flotte, an Zahl der engliſchen nicht gewachſen, aber an Seo⸗ mannsmut, an Seemannstüchtigkeit ihr überlegen, hat den Glau⸗ ben an die engliſche Unbeſiegbarkeit zur Legende gemacht. Unſere ruhmreichen Unterſeebocote im Verein mit unſeren Fliegertruppen treffen das einſt ſo ſtolze Inſelreich an ſei⸗ ner verwundbarſten Stelle. Die Kraft des deutſchen Volkes iſt ungebrochen. Finanziell zeigt dies jede neue Kriegsanleihe, die ungeheure Begeiſterung des Boltes, das auch ohne Anteilnahme des Auslandes ſich mit den Kriegsanleihen abfindet. Das ganze Volk, Frauen, Männer, Greiſe und Kinder trotzen den Entbehrungen, die der Gedanke an die Zu⸗ kunft des Vaterlandes ihnen auferlegt. Mäuner und Frauen opfern ſich auf, um die Leiden des Krieges zu mildern und die Tränen zu ſtillen, die der gewaltige Krieg der Völker nur in zu reichem Maße fließen läßt. So ſteht, vereint in treuer Waffenbrüderſchaft mit unſeren Verbündeten, gewachſen mit der Rieſenhaftigkeit der Uns zugefallenen Aufgabe, Deutſchland unüberwunden da und ſieg⸗ reich in der Abwehr der Angriffe, die gegen uns noch immer von allen Seiten gerichtet werden. Aber der Rückblick auf die drei Kriegsjahre, reich an Ruhm und reich an Erfolgen, macht uns nicht übermütig. Am 12. Dezember 1916 hat, den edelſten menſch⸗ lichen Regungen folgend, der deutſche Kaiſer mit den ihm ver⸗ bündeten Monarchen den Feinden die Friedenshand entgegen⸗ geſtreckt. Die Friedenshand, hochherzig angeboten, iſt mit Hohn zurückgeſtoßen worden. Aus dem Widerhall, der uns aus dem feindlichen Lager entgegentönt, hören wir ſchrill hervor das Ge⸗ lüſte nach deutſchem Gebiet, nach dem deuiſchen Lande Elſaß⸗ Lothringen, den Ruf nach Zertrümmerung des Deutſchen Reiches und ſeiner Verbündeten, nach einer Demütigung. Treu und feſt hat das deutſche Volk drei Jahre lang aus⸗ und durch⸗ gehalten. Unſere Feinde mögen lernen, daß, wenn ſie uns den Frieden nicht zubilligen wollen, den wir um Gott und Recht wegen und kraft der im deutſchen Volke liegenden Gewalt ver⸗ langen können, daß, wenn ſie uns dieſen Frieden nicht zubilligen wollen, ſie bei uns finden werden, daß wir ebenſo treu und feſt wie bisher unerſchütterlich den Kampf weiter fortführen bis zu dem glücklichen Ende, das wir erringen müſſen. Ain 4. Auguſt 1914 war die Loſung: Wir führen keinen Er⸗ oberungskrieg! Am 4. Auguſt 1917 rufen wir dasſelbe unſeren Feinden zu. Mögen ſie die Verantwortung tragen, wenn ſie in die ihnen dargebotene Friedenshand nicht einſchlagen und mögen ſie ſicher ſein, daß wir unſer Schwert ſcharf halten, bis zur Er⸗ reichung eines Friedens, der für uns notwendig iſt zur Sicherung unſeres Vaterlandes, zur Sicherung un⸗ ſerer freien Entwickelung. Das iſt heute das Gelöbnis, das wir im Andenken an den 4. Auguſt 1914 ablegen. Ich bin feſt über⸗ zeugt, daß das ganze deutſche Volk uns zuſtimmen wird, wenn als bis dieſe unſere Kriegsziele, dieſe unſere Friedens⸗ ziele erreicht ſind.(Händeklatſchen.) Hierauf ergriffen der Reihe nach Vertreter der wichtigſten Be⸗ rufskreiſe unſeres kämpfenden und ringenden Volkes das Wort, zuerſt, wie ſich das gehört, ein Vertreter des Heeres, der Chef des ſtellver⸗ tretenden Generalſtabes der Armee, Generalleutnant Freiherr von Freytag⸗Loringshofen. Er gedachte der Taten unſerer Wehrmacht zu Beginn des Krieges, als Schlag auf Schlag die großen Feſtungen fielen und getragen von einmütiger ſtarker Be⸗ geiſterung unſere Weſtheere den Sieg in Feindesland hineintrugen. Als Vertreter von Handel und Schiffahrt ſprach Herr Max von Schinckel, Hamburg. Als vor drei Jahren der Krieg ausbrach, ſtand Handel und Schiffahrt in Bezug auf ihre nächſte Zukunft vor einem großen Rätſel. Mitteleuropa war auf ſich ſelbſt angewieſen. Ein großes Verdienſt hat ſich der Leiter unſerer Reichsbank erwor⸗ ben, indem er ſich der Einführung eines allgemeinen Zahlungs⸗ moratoriums widerſetzte. Der Krieg zwang zu der Schaffung einer Reihe von Organiſationen, die vielfach aus dem Boden geſtampft werden mußten. Der Handel wird auch nach dem Krieg neue Wege zu finden wiſſen, wenn er nur die Möglichkeit zur freien indivduellen Betätigung erhält. Dazu gehört aber nicht nur die als⸗ baldige Wiederaufhebung der Tätigkeitsbeſchränkungen, ſondern auch ein Friede, der ihm dieſe Bewegungsfreiheit gewähr⸗ leiſtet.(Lebhafter Beifall.) Es folgt als Vertreter der Induſtrie Herr Geheimer Kommer⸗ zienrat Ernſt von Borſig. Er führte aus: Die Induſtrie, die vor dem Kriege ſchon gewohnt war, nicht vor Schwierigkeiten zurückzuſchrecken, ging auch zu Beginn des Krieges mit eiſerner Energie und unermüdlichem Fleiß an die Arbeit, und ſo gelang es, dem Vaterlande Waffen zu ſchmieden und dem Feinde Trotz zu bieten. Die Induſtrie hofft, auch nach dem Kriege ihr ſoziales Gefühl wie bisher, ſogar noch darüber hinaus, durch die Tat beweiſen zu können. Neue Aufgaben werden kommen, aber auch ſie werden gelöſt werden, dank der unbeugſamen Willens⸗ feſtigkeit in der Induſtrie. Wenn das ganze deutſche Volk dieſe Willensfeſtigkeit hat, ſo wird der Sieg uns ſein und uns zu dem erwähnten Ziel führen. Handwerkskammervorſitzender Klempnermeiſter Plate, Mit⸗ glied des Herrenhauſes führte im Namen der Erwerbsſtände aus, daß dieſe 90 beſonders durch den Krieg betroffen worden ſeien, ſie dienten mit Gut und Blut dem Vaterlande. Die Handwerker haben in vollem Maße ihre Pflicht und Schuldigkeit getan und legen das Gelübde ab, daß ſie weiter ihre Pflicht im Kriege tun werden. Was der Krieg zerſtört hat, wird der Friede wieder aufbauen, möge der Friede kommen wann er wolle, das Handwerk hält durſch.(Beifall und lebhaftes Händeklatſchen.) Vorſitzender der Arbeitergemeinſchaft und der Kaufmannsver⸗ bände Dr. Köhler erklärte: Alle Berufstätigkeit vereinigt das Ge⸗ fühl der Verteidigung des Vaterlandes. Der Privatbeamtenverein ſei in die Kriegszeit gegangen ohne Spargroſchen, viele ſeiner Mit⸗ glieder ſeien——— geworden, es ſei aber doch gelungen mit Hilfe der Seldreſerven die Stimmung aufrecht zu erhalten. Jetzt Hgilt es, den aus dem Krieg heimkehrenden Mitgliedern die Arbeits⸗ möglichkeit wieder zu ſchaffen. Das Vertranen zu unſerer Stärke, der Wille zum Sieg laſſen uns den Kampf beſtehen, wir ſind nicht Pzu beſiegen, weil wir unſere Stärke fühlen.(Beifall.) Ale dieſe kurzen zündenden Anſprachen wurden mit lebhaf⸗ tem Beifall aufgenommen. Sodann ergriff Seine Exzellenz der Reichskanzler Dr. Michgelis das Wort zu folgender Anſprache: Wir ſtehen unter dem Eindruck der Größe des Tages, an dem vor drei Jahren das Volk aufſtand, um in begeiſterter Einmütig⸗ keit den Kampf aufzunehmen, der uns aufgezwungen war. Der 4. Auguſt ſoll in der Geſchichte des deutſchen Volkes aller Zeiten ein Erinnerungstag höchſter vaterländiſcher, todesmutiger und ſiegesgewiſſer Entſchluß⸗ freudigkeit ſein, gegenüder der größten Gefahr, die ſe auf ein Volk herniederging. Wir wiſſen heute alle, was wir wollen, wir wollen das von den Vätern uns anvertraute Erbe unverſehrt den kommenden Geſchlechtern weiter erhalten. Wir wollen unſere Kinder und Kindeskinder davor bewahren, daß Kriegsnot auf ſie herniederfalle, wir wollen unſer Vaterland durch sinen ee zweiſen Frieden umwehren, damit Deutſches ſen einen ſicheren Boden, geſunde und kräftige Entwicklung behält für alle Zeiten. Die Herren, dio vor mir geſprochen habnn, haben ohne Ruhm⸗ redigteit in wahrhaftiger Selbſteinſchätzung der Welt bewieſen, daß unſere Kraft nicht erlahmt iſt, daß unſer Wille ſtark iſt wie er an 4. Auguſt 1914 war, um durchzuſetzen, was wir er⸗ Heute kommt es darauf an, die Leuchtfeuer hell auflodern zn laſſen, ein Ziel, ein Wille, ein Vaterland und dieſes Vaterland ößer und mächtiger als unſer Einzelleben. Je größer das Opfer, Leſis herrlicher der Lohm. Wir geloben dem Kaiſer und dem Reich die Treue und was uns das Herz voll macht, das rufen wir: Bäterland, Kaiſer und Reich hurra, hurra, hurra! Die Verſammlung erhob ſich und ſtimmte mit Begeiſterung in den dreimaligen Ruf ein. Die Muſit ſpielte„Heil dir im Sieger⸗ kranz“. In ſeinem markigen Schlußwort ſchlug Präſident Dr. —3— vor, an S. M. den Kaiſer nachſtehendes Telegramm zu ſenden: „Vertreter aller Stände und Verufe ſind heute zu einer Ge⸗ denkfeier des 4. Auguſt 1914 vereint. Rachdem Euere Königliche und Kaiſerliche Majeſtät den Feinden hochherzig die Hand zum Frieden gebeten, nachdem der Reichstag den Friedenswillen des deutſchen Volkes zum Ausdruck gebracht hat, bekundet die heutige Verſammlung ihren Entſchluß,„wenn unſere Feinde zu keinem Frieden bereit ſind, welcher den Beſtand und die Sicherheit un⸗ ſeres Vaterlandes verbürgt, einmütig und unerſchütterlich mit Eurer Majeſtät zuſammenzuſtehen bis unſere Feinde geſonnen ſind, das Recht des deutſchen Volkes auf Freiheit und Sicherheit ſeiner Entwicklung anzuerkennen. Angeſichts der glänzenden Tate nunſerer todesmutigen Trup⸗ pen, die in Oſt und Weft auch zu Beginn des 4. Kriegsjahres den Sieg an unſere Fahnen geheftet haben, erhoffen wir unter der gloreichen Führung Eurer Majeſtät und der Eurer Majeſtät ver⸗ bündeten Monarchen einen ehrenvollen und geſicherten Frieden.“ (Lebhafter Beifall.) Mit dem Geſang des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſchloß gegen halb 11 Uhr die außerordentlich eindrucksvolle Beranſtaltung. ktten, An ke Ein Aufruf General Gröners. Berkin, 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Zur wirtſchaftlichen Hurchführung des Krieges und ſicheren Ueberleitung unſerer Volks⸗ wirtſchaft in den Frieden ſind neue ziffernmäßige Angaben über den deutſchen Gewerbefleiß erſorderlich. 809 habe deshalb im Einverneh⸗ men mit dem Reichsamt des Innern auf Grund des Hilfsdienſt⸗ eſetzes eine gewerbliche Betriebszählung angeordnet. Die hlung wird ſich über das ganze Deutſche Reich erſtrecken und um die Zeit des 15. Auguſt ſtattfinden. Ich ſetze voraus, daß die Vor⸗ ſteher ſämtlicher Kommunalverbände ihre ganze Kraft und Autorität einſetzen werden, um dieſer hochwichtigen Zählung zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Ich erwarte, daß die Staats⸗ und Gemeinde⸗ verwaltungen, ihre ſtatiſtiſchen Aemter, ihre Beamten und Lehrer durch verſtändnisvolle und opferſreudige Mitarbeit mir die gefor⸗ derten Unterlagen verſchaffen werden. Ich vertraue aber auch, daß jeder deutſche Gewerbetreibende, gleich, ob Fabrikant, ſelbſtändiger Meiſter, Kauſmann, Hausgewerbetreibender uſw. den gelieſerten Fragebogen gewiſſenhaft mit ſorgfältiger Ueberlegung ausfüllen wird. Die 05 ſind auf das für die Heeresverwaltung Notwen⸗ digſte beſchränkt worden. Soll das Werk gelingen, ſe müſſen frei⸗ willige Kräfte mitwirken, um die gewerblichen Vetriebe aller Art aufzuſuchen und für eine richtige Ausfüllung der Fragebogen zu ſorgen. un Männer und Frauen, Alt und Jung ergeht deshalb die Aufforderung: Wer immer mit der Feder umzugehen weiß und einen ftal—— 8 eee— 5 und telle ſich der Gemeindeverwaltrung als Zähler zur ügung. Beztkh, den 31. Juli 1917.5 8 5 8 4 wir erklären, daß wir das Schwert nicht niederlegen, Der Chef des Kriegzamts: Groenex. ————— ————— 4. Seite. Nr. 861. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Montag, den 6. Augut W, Rus Staot und Land. Gedachnisſeier zu Ehren Cruſt Baſſermälns. Die Gedüchtnisfeier, die der Nationalliberale Verein Mannheim geſtern im Ballhausſaale zu Ehren ſeines langſähri⸗ gen hochverdienten Ehrenvorſitzenden Ernſt Baſſermann veranſtal⸗ tete, nahm einen überaus erhebenden Verlauf. Der Saal, in dem der Heimgegangene ſo oft ſeine Zuhörer durch die Macht ſeiner Rede entflammi und begeiſtert hatte, krug ſtimmungsvollen Trauerſchmuck —4 Sin 03 Bihn R 1 9 3** in Schwarz und Silber. Die Bühnenöffnung wurde von drei müch⸗ tigen Silberadlern umrahmt. Den gleichen Schmuck wieſen die Dra⸗ périen der gegenüberliegenden Schmalſeite des Saales auf. Die brennenden elektriſchen Lichtkugeln waren mit ſchwarzem Flor mit Silberquaſten umhlllt. Lorbeerbäume und ſonſtiger grüner Pflan⸗ zenſchmuck, der ſich an der Bühne zu einer wirkungsvollen Gruppe vereinigte, vervollſtändigte die mit viel Geſchmack angeordnete Trauerbekoration. Hier hatte 8 eines Pflanzenarrangements Bild des Verewigten Aufſtellung gefunden. urde mit dem von der Kapelle Petermann unter ſters Beckers Leitung geſpielten Trauermarſch von B eingeleitet. Die ergreifenden Klänge leiteten über zu dem Altniederländiſchen Dankgebet, das von der zahlreich erſchiene⸗ nen Aktivität der Mannheimer Liedertafel unter Herrn Muſikdirek⸗ tor Hanſens feinfühliger Leitung unter Orcheſterbegleitung mit wirkungsvollſter Stelgerung wiedergegeben wurde. Nunmehr ergriff Herr Rechisanwalt König das Wort, um nochmals mit einfachen, kräftigen Linien ein Lebens⸗ bild Ernſt Baſſermanns in ſeiner Eigenſchaft als Politiker, Partei⸗ führer und Mannheimer Bürger zu zeichnen. Der Redner führte fol⸗ gendes aus: Nachdem die ſterblichen Ueberreſte Baſſermanns unter den Kund⸗ gebungen der Trauer aus allen Teilen Deutſchlands zur ewigen Ruhe beſtattet ſind, verſammeln wir uns, die hieſigen Parteimitglie⸗ der, die dem Verſtorbenen nicht nur politiſch, ſondern auch menſch⸗ lich näher geſtanden ſind, zu einer weihevollen Stunde des Ge⸗ denkens. Noch einmal wollen wir in gemeinſamem Schauen das Bild Baſſermanns vor unſere Seele treten laſſen, ſo wie es im Leben in der politiſchen Welt, vor uns ſtund, und wie es uns hier in Mannheim in vielen Jahren, bei zahlreichen Anläſſen, Verſamm⸗ lungen und anderen Veranſtaltungen auf allen Gebieten des Mann⸗ heimer Lebens entgegentrat. Baſſermann war ein guter Deutſcher. Die Liebe des Baterlandes war ſeiner Seele höchſter Schwung. Auf dieſen Ton war, wie an ſeinem Sarge geſagt wurde, ſeine Harfe geſtimmt. Er war aber auch ein guter Mannheimer. Mannheim war ſeine Heimat. Dieſer Name ſchloß ſür ihn ein all die Liebe, Treue und Pietät, die dem Menſchen die Heimat iſt. Die heutige Feier ſoll auch ein Scheidegruß ſeiner Heimat ſein. Vor drei Jahren begin un wir in feſtlicher Verſammlung den 60. Geburtstag Baſſermam Es war am Abend des denkwürdigen 25. Juli 1914. Abends um 6 Uhr war das Ultimatum Oeſterreichs an Serbien abgelaufen. Wir ſtanden zwiſchen Bangen und Hoffen auf Erhaltung des Friedens, vor der großen Schickſalsſtunde un⸗ ſeres Volkes. Die ungeheure Macht des Momentes drückte auf die Feſtesſtimmung. Gefahrdrohende ſchwarze Wolken gogen am politiſchen Horizont auf und mit ſchwerer Sorge ſahen wir der Löſung ent⸗ gegen. In uns allen war damals das Gefühl lebendig: in dem⸗ jenigen, den wir feiern, ſteht vor uns der Mann, der ſchon lange dieſer Gefahr entgegenſah, inermüdlich auf dieſelbe gedeutet und mit ſeiner ganzen patriotiſchen Sorge auf die des Reiches durch Rüſtungen zu Waſſer und zu Lande gedrängt hal. Und dieſer Manm ſtand damals in unſerer Mitte und nahm in hochgerichteter Geſtalt und aufrechten Hauptes das Wort. Seine Rede war durch⸗ ſtrömt von dem heißen Wunſch nach Erhaltung des Friedens, aber auch, wenn es anders kommen ſollte, getragen bon dem felſenfeſten Glauben an unſer Recht, unſere Kraft, unſer Volk und an unſern Sieg. Für alle, die damals dabei waren, wird jene Stunde mit ihrem erhabenen Eryſt unvergeßlich bleiben und jeder wird ſie als ein vaterlündiſches Erlebnis bewahren. Es kam der Krieg, es kemen die unvergeßlichen Tage des Auguſt 1914, die Tage der Größe und Herrlichkeit unſeres Volkes. Es kamen die unvergänglichen Ruhmestaten unſeres Heeres, doſſen unwiderſtehlicher Siegesſturm die Schrecken des Krieges unſerm Lande fernhielt und ſie hineintrug tief in die Länder der Feinde. Baſſermonn eilte als Sechzigſähriger ſofork unter die Fahnen. Er machte im Winter 1914—15 Hindenhurgs Feldagug in Polen mit, er wurbe zum Zeugen ungeheuren Geſchehens. So ſahen wir den Mann om cnde ſeines Lebens im Waffenrock, den Mann, der ſein ganzes Leben ein Kämpfer war für Deutſchlando Größe und Deutſch⸗ lands Macht. Der Palitiker ſteigt vor uns auf. Von Jugend auf zog es ihn zur Peltikt ſie lag ihm im Blute als Erbteil ſeiner Familie. Im Jahre 1887 begann ſeine öffentliche Tätigkeit als Stadtrat auf dem Rathauſe in Mannheim. 16935 wurde er vom Wahlkreis Mann⸗ heim als Abgeorhneter in hen Reichsiag gewählt. Er machte ſich dort bald bemerkbar durch ſeine entſchieden liberale Richtung, durch ſein energiſches Ankämpfen gegen reaktionäre Tendenzen. Ich er⸗ innere an das Sozialiſtengeſetz, an die ſogenannte Umſturgvorlage. Aus ſozialem Empfinden und aus ſtaatsmänniſcher Erkenntnis der Zeit wurde er ein überzeugter Bekenner und mutiger Vorkämpfer einer großzügigen Sozialpvpolitik. Schnell ſetzte er ſich durch in der Partei und im Reichstage. Als Bennigſen im Jahre 1608 von der Leitung der Partei zurücktrat, wurde Baſſermann der Führer. Eine ſchwere Bürde hat er damit übernommen. Die Führung der Partei in den bewegten Zeiten der lehten 20 Jahre, wo die wirtſchaftlichen Intereſſen und deshalb die Gegenſätze in den traten, ſtellten ein Höchſtmaß von Anforderung an die Arbeitskraft, Geiſtesſtärle, Geſchicklichkeit und Geduld des Steuermanneg. Alle großen Geſetze ſind naturgemäß Niederſchläge vergangener Kämpfe. Ich führe an den Zolltarif, die Reicheſinenzreform. Wo wären wir heute, wenn die deutſche Eandwirtſchaft nicht durch den Zolltarif eine nachhaltige Förderung erfahren hätte. Was hätte uns im Kriege der Frei⸗ landel geholfen. Mit welchem finanzlellen Riſtzeug wärs das Räich in dieſen Krieg eingetreten, wenn nicht rechtzeitig die Reichs⸗ finanzreform geſchaffen worden wäre. Die Verdienſte Baſſermanns um die glückliche Löſung hieſer Fragen ſind große und unbeſtreitbare. Daß Baſſermann in großen nationglen ragen ſtets ſein höchſtes und beſtes einſetzte, iſt Ihnen Allen bekannt. Wie oft hat er auf die Notwendigkeit hingewieſen, die Reichswehr zu Waſſer und zu Lande zu nerſtürken. Wie oft hat er vor uns auch in dieſem Saale in flammenber Rede ſeiner Sorge um unſere nationale Zukunft Augdruck gegeben. Wie erhob ſich ſeine ragende Geſtalt, wenn er ſprach von dem arößeren und ſtärkeren Deutſchland, das die Fvkunft bringen müſſe, wenn er hinwies ouf die Gefahren, die uns umlauern. Aus dieſer Sorge heraus Famen ſeine Warnungen an unſere diplomatiſchen Vertreter, kam ſeine Kritik. Aus dem Beſtreben, Deutſchland möglichſt ſtark zu machen, erwuchs ſeine Ueberzeugung, daß es notwendig ſei, alle die reichen Kräfte unſeres Volkes in den Dienſt des Reiches zu ſtellen, daher ſein Verlangen: Freie Bahn dem Tüchtigenk Er bachte ſich ein deutſches Reich, getragen von tüchtigen Bürgern, melche ſich ihres Wertes hewußt ſind, ohne Unterſchied des Standes und Beſt Hier ſind die Wurzeln ſeiner liberalen Forderungen, ſeiner Soziolpolitik, ſeiner Wirtſchaftspolitik und ſeiner Stellung⸗ nahme zu den Fragen der Kultur. Naturgemäß findet ein Politiker, der etwas will, auch Gegner und Anfeindungen. Wer der Heffentlichkeit dient, dient einem ſtrengen, vielfach ungerechten und undankbaren Herrn. Baſſermann hat dies in reichem Maße an ſich erfahren. Er hat aber auch viel Anerkennung gefunden. Das Höchſte iſt das Bewußtſein, ſeine —.— Pflicht erfüllt zu habon. Baſſermann aber hat mehr getan. Er hat in Erfüllung dieſer Pflicht ſein Leben eingeſeht. Nachdem er dem Erdenſtaube des Kanipfes entrüct iſt, wird ſein Bild heller leuch en in dem reinen Aether der Perklärung. Inmitten überreicher pärlamentariſcher Tätigkeit fand er immer noch Zeit und Gebenken für Mannheim. Er lſt immor ein guler Mannheimer geblieben, Seit 1887 gehörte er Ununterbrochen dem Stadtrat an. Wie er ſelbſt ſagte, war es für ihn ein großer Anreiz, die politiſchen Probleme und Entwicklungen in der Praxis auf der Fläche eines großen aufblühenden Gemein⸗ vom Zähringer Löchen weſens zu verfolgen und dabei mitzuwirken. Die Tätigkeit im hieſigen Stadtrat wäre wohl ſein politiſches Altenteil geworden, wenn er aus dem politiſchen Leben ſich zürückgezogen hätte. Sie wiſſen ja Alle, wie er an allen ſtädliſchen Angelegenheiten, an Handel, Verkehr, Schiffahrt, Induftrie ſein Iniereſſe betätigte und wie er an allen ſonſtigen Veranſtaltungen Mannheimer Lebens teil⸗ genommen hat. Vielen hieſigen Vereinen gehörte er als Mitglied an. Wie manche frohe Stunde verbrachte er im geſelligen Kreiſe der Liedertafel, deren Sänger unſere heutige Feier ſo würdevoll geſtalten. Unſerm Verein war er ſtets ein treuer Freund und Berater. So oft er Gelegenheit ſand, nahm er an unſern Angelegen⸗ heiten teil. Bei vielen Veranſtaltungen erſchien er in unſrer Mitte und häufig trat er als Redner auf. Wie oft hat er in dieſem Saale ſein verſtändiges, nüchternes Wort an uns gerichtet und ſeine patriotiſche Vegeiſterung auf uns übertragen. 8 Für einen Mann, der, wie Baſſermann, zeitlebens führend im öffentlichen Leben geſtanden iſt, war es ein tiefer Sehmerz, daß er gerade in der Zeit, wo er ſeine Miſſion zu erfüllen berufen ge⸗ weſen wäre, wo er wohl den Höhepunkt ſeines Wirkens erreicht hätte, durch Krankheit gehindert war. Ende Februar d. J. hat er anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Nationalliberalen Partei an den Vorſtand nach Berlin telegraphiert: Daß mein Herz, das 40 Jahre im Dienſte unſerer Partei ſteht, mich hindert, der 50⸗Jahrfeier beizuwohnen, iſt mir ein tiefer Schmerz. Möge nach glorreichem deutſchen Frieden die Partei dem neuen Deutſchland in alterprobtem vaterländiſchen und freiheitlichen Geiſte dienen und dabei mitwirken, daß ein ſtärkeres und größeres Deutſchland der Menſchheit als Friedens⸗ hort, unſerem Volk als Schaffenzſtätte für deutſche Werke ent⸗ ſteht, um der Welt die ſiegreiche Kraft der Germanen zu zeigen. So hat Baſſermann auf ſeinem Krankenlager das neue Deutſchland nur von der Ferne geſchaut. Es zu erleben, war ihm nicht mehr vergönnt. Ein tragiſches Geſchick hat es anders gefügt. Trotzdem ſoll unſer Abſchied nicht ausklingen in ein Klage⸗ lieb. Der Mann, deſſen wir gedenken, hat ſelbſt das Vaterland über ſich geſtellt, in deſſen Dienſt er ſich geopfert hat. Wir begehen ſein Gebächtnis in ſeinem Sinne am beſten, wenn wir heute, wo noch viel Schweres uns bevorſteht, wo an allen Fronten die Kano⸗ nen donnern, wenn wir feierlich geloben, feſt und treu zuſammen⸗ zuſtehen, auszuharren und unſere Pflicht gu erfüllen gegenüber dem Baterlande. Und wenn dereinſt, den Schlachtenlärm hell über⸗ tönlend, wie mit dem Klang einer eehrnen Poſaune, der Welt der deutſche Sieg verkündet wird, ſo wird unſer Baſſermann von jenſeits zu uns herübergrüßen. Tief ergriffen lauſchten die Erſchienenen den gehaltvollen, die unvergeßlichen Berdienſte des Verewigten in trefflichſter Weiſe wür⸗ digenden Ausführungen. Als die weihevollen Akkorde des von der „Mannheimer Liedertafel“ mit tiefer Empfindung vorgetragenen Trauergeſanges von Schumann verklungen waren, erhoben ſich die Verſammelten und ſangen mit Orcheſterbegleitung„Deutſchland, Deutſchland über alles“, das Lied, das auch der leßte Scheidegruß Ernſt Baſſermanns geweſen war. Damit wurde die Gedächtnisfeier, mit der man den Heimgegangenen in ſo überaus würdiger Weiſe ehrte, nach etwa einſtündiger Dauer beendigt⸗ Fur verteuerung des Brotpreiſes veröffentlicht die„Karlsruher Zeitung“ folgende aufklärenden halb⸗ amtlichen Mitteilungen: Zu der Frage, ob die Erhöhung der Preiſe für Weigen und Roggen diesſühriger Ernte eine Verteuerung des Brot⸗ preiſes zur Folge haben wird, ſei folgendes bemerkt: Bei der Berechnung der derzeitigen Brotpreiſe wird in faſt allen Kommunalverbänden davon 080 0gn daß zum Brotbacken Mehl verwendet wird, das zu 80 oder 82 v. H. ausgemahlen iſt, und daß eine Streckung mit Kartoffelmehl erfolgt. Wie gegen Schluß des zu Ende gehenden Wirtſchaftsjahres ſoll aber auch im kommenden Wirtſchafteſahr das Brot bis auf weiteres aus zu 94 v. H. ausgemahlenem Mehl und ohne Kartoffelmehlzuſatz herge⸗ ſtellt werden. Bei gleichbleibendem Getreidepreis würde hierdur eine Verbilligung des Brotpreiſes eintreten, weil das Kartoffelme lellerer war wie das Getreidemehl und weil der Mehlpreis mit der höheren Ausmahlung ſinkt; letzteres aus dem Grunde, weil bei öherer Ausmahlung entſprechend mehr Mehl aus den gleichen Mengen Körner herausgearbeitet wird, ſo daß weniger gering⸗ wertige Kleie übrigbleibt. Hür die Berechning des künftigen Brotpreiſes kommt alſo in Betracht: Das teuere Kartoffelmehl wird nicht mehr ver⸗ wendet, die höhere Ausmalung hat eine Verbilligung, andererſeits ber höhere Getrelbepreis eine Verteuerung des Mehlpreiſes zur Folge. Nach bisherigen Berechnungen iſt, zu hoffen, daß dieſe Anterſchiede ſich wenisſtens ſoweit ausgleichen werden, daß es ge⸗ lingen wird, den Brotpreis auf der jetzigen Höhe zu halten oder doch nur unerheblich zu ſteigern, namentlich wenn die Zuſchläge der Kommunalverhände für die Geſchäftsunksſten in mäßigen Grenzen gehalten werden. Die Großh. Regierung iſt zur Zeit mit Prüfun der einſchlägigen Fragen beſchäftigt und brabſichtigt, die demnächſt mit Vertretern von Kommunalverbänden, Bäckern, Verbrauchern uſw. zu erörtern. Zu der Erhöhung der Preiſe für Weizen und Roggen und der von Frühdruſchprämien ſei bemerkt, daß der Erhöhung der Weizen⸗ und Roggenpreiſe eine weſentliche Herab⸗ ſetzung der Hafere und Gerſtepreiſe gegenüberſteht und die Erhöhung erſolgt iſt, um den Anreiz unrechtmüßigen Verbrauchs durch die Erzeuger zu vermindern, und daß die Frühbruſchprämien gewährt werden, weil der Frühbruſch beſondere Koſten und beſonberen Arbeitsaufwond verurſacht. herrn, Erzbiſchöflichen Geiſtlichen Rat, Stadtdekan und Stabtpfarrer von St. Stephan, Anton Knörzer in Karlgeuhe, anlüßlich ſeines heutigen goldenen Prieſterſubilliums das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe deg Irdens vom Zähringer Otwen verltehen. Der im 74. Lebens⸗ jahr ſtehende Geiſtliche, dem eine 9—3 6 geiſtige und körper⸗ liche Rüſtigkeit bis in ſein hohes Lebensalter beſchieden iſt, erblſäͤte au Ebenheid bei Freudenberg daß Licht der Welt. Nach dem Beſuch des Gymnaſſums in Wertheim würde er am 6. Auguſt 1867 in St. Peter zum Prieſter geweigt und entfaltete ſeine erſte ſeel⸗ ſorgeriſche Tätigkeit in Lauda. Mehrere Jahre war er Pfarrver⸗ weſer in Waibſtadt und in Leutershauſen, kam dann 1897 als Stadtpfarrer nach Kuppenheim, 1900 als Pfarrer nach Heddesheim. In demſelben Jahr wurde er Stadtpfarrer an der hieſigen St. Stephanskirche. Geiſtl. Rat Knörzer, der in allen Kreiſen der Ein⸗ der Reſidenz hohes Anſehen genießt, hat ſich durch ſeine rege Mitarbeit in den wohltätigen interkonfeſſionellen Einrichtungen, in den Schul⸗ und Armenkommiſſionen den Dank der Allgemeinheit erworben. Weiter verlieh der Großherzog das Ritterkreuz J. Klaſſe mit Eichenlgub des Ordens vom Jähringer Löwen dem Erzbiſchöf⸗ lichen Geiſtlichen Rat, Dekan und 93 Otio Steiger in Rerr dem Pfaxrer Sebaſtian Adolf Oeſterle in Stollhofen, dei farrer Karl Reinfried in Moos und dem Pfarrer Reinhold Sauter in Obereggingen, das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens em Pfarrer Adolf Siebold in Erlach. * In den Ruheſtand verſeiht wurde der Rektor Baptiſt Zam⸗ poni an der Taubſtummenanſtalt Meersburg auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters unter Verleihung des Ritterkreuzes Klaſſe mit Eichenlaub des Ordenz vom Zähringer Löwen. Nach⸗ folger des Herrn Zamponi wird der Rektor der Taubſtummenanſtalt E Makthias Weißhaar, an deſſen Stelle Oberreal⸗ lehrer Eduard Hollenbach an der Taubſtummenanſtalt Heidel⸗ berg unter Ernennung zum Rektor tritt. * Vom Hofe. Das Großherzogepgar traf am Samstag v Eberſtein in Karlsruhe ein. Ber i ier Dr. Hübſch und Dr. Rheinboldt, ſowie den Preſidenten Dr. von Eugelberg zum Vortrag. Abends kehrten die Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften wieder nach Schloß Eberſtein zurück, Bollzug deg Kayitalabſindungsgeſetzes. Entſprechend dem Vor⸗ gehen anderer Bundesſtaaten hat das Minſſterium detz Junern auch für Baden beſtiumt, daß die Begutachtung des Geſundheitszu⸗ ſtandes von R die aufgrund des Kapitalab⸗ findungsgeſetzes eine Abfindung beantragen und die Ausführung der ärstlichen Unterſuchung durch einen heamteten Zivilarzt begehren, S und Bezirksaſſiſtenzärzte unentgeltlich vorzu⸗ * Der Srenhenze hat dem Ehrendom⸗ Der Großherzog empfing die Miniſter Denslug, den 7. Augun, geiten oigende Matken, Brot: Für ie 750 Gramm die Brotmarken und Saſgonercggenen Für 750 Gramm Brot oder 500 Gramm Brolmehl die Mebl: Far 200 Oran 8 Brot hl die Mehlmarke Nr. 1. : Für 200 Gramm Brotme ie Mehlmarke Nr. Baie Gfr 15 Buttermarke 72 in den Verkuuſ⸗ ſtelleu 1— auf Kundenliſte. Fett: Für ein Achtel⸗Pfund die Fettmarke 85 in den Berkaufölleli 326—397 auf Kundenliſte. Eier: Für je 1 Inlandei(26 Pfg.) die Marke 8s in den— ſtellen 257—580 und die Marke d4 in den Verkaufsſtellen— 1 Auslandei(84) die Marke 33 in den Verkauſsſtellen 531. Mager⸗ und Buttermilch: Für /6 Liter die Marken 13—10. rag Kindernährmittel(beſtehend in Haferfabritaten, Schweizer Kin den und ofſenen Haferflocken): zur Beſtellung bis Montag, für Auguſt abends in den Kolonialwaren⸗ und Drogengeſchäfte Lie⸗ 2 Pfund die Marke B der Karte für Kindernährmittel(ie i ferung wird auf die Marke Kerſolgen), die Marke E iſt du Geſchäftsinhaber abzuſtempeln und dem Beſteller Furbcgnern Kartoffel: Zum Einkauf für 2 Pfund die rechte Hälfte des Oiefe 9 abſchnites der Kartoffelerſatzmarke 15, ferner für 4 se linke Seite A des Stammabſchnittes der neuen Zuſatzka 9106 Schwerarbeiter;(beim gleichen Händler wie in der 10 Woche) außerdem die Wechſelmarken. Kondenſierte Miich! Für jede Haushaltung 1 Flaſche kondenſie zuckerte Vollmilch zu 1,85 Mk. oder 1 Doſe kondenſierte gehne Vollmilch zu 1,55 Mk. gegen die Haushaltungsmarke Verkaufsſtellen für Butter und Eier 260—530. eln Seiſe: Für 100 Gramm K..⸗Seiſe die Allgemeine Lebensmiit I in den Kolonialwarengeſchäften—200 auf Kundenkiſee Sindt. Lebeusmitt Zur Kartoffelverſorgung. Die Zufuhren pon Kartofſeln ſind zwar immer noch recht a er mäßig, doch hat ſich herausgeſtellt, daß mancher Kartoffelhände zugewiefenen Kartoffeln ſehr ſpät abholen lüäßt. Jeder Karto ler iſt verpflichtet, die bezahlten Kartoffeln ſpäteſtens inn Stunden vom Lager abzuholen, wenn er ſie ſich nicht durch die toffelſtelle zufahren läßt. Beſchwerden wolle man ſofort bei der 0 toffelſtelle E 7, 28 anbringen, bamik jeder einzelne Fall verſoll abgeſtellt werden kann. Verkanf friſchgebackenen Brotes verboten! 00 Es kommt neuerdings wieder öfters vor, daß in den von den Käufern friſchgebackenes oder gar warmes Brot de⸗ wird. Demgegenüber muß erneut darauf hingewieſen werden, 10 nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Be 14 Backwaren vom 26. Mai 1919 das Brot erſt 24 Stunden 59˙ Beendigung des Backens aus der Bückerei a geben werden darf und Zuwiderhandlungen unter S kene ſtellt ſind. Ueberdies iſt hervorzuheben, daß der Genuß friſchgeban Brotes unbedingt geſunbbeitsſchädlich iſt, namentlich Wageheh Darmkrankheiten verurſacht und in der jetzigen Zeit der Ruhren hier doppelt gefährlich iſt. 4* Unſere Hausſammlung wird erſt wieder nach den 9 rien fortgeſetzt. Die Sammltpinnen der Metallſammielpelle ſind zur Aunahene Kleibungs⸗ und Wäſcheſtücken nicht berechtigt. 60 Stäbtiſche Bekleitungsſtelle, V B, Sammelt die Küchenabfülle. Bewahrt ſie vor Verderb. Ihr ſtreckt dadurch unſere Viehfuttervorräte. Abjal Briugt ſie zu den Aunahmeſtellen der Maunheimer 150 wertkug oder meldet, Ihr Hausfrauen, in der Geſchäftsſtelle, 0 waun ſie abgeholt werden können. Die Annahmeſtellen ſind geöffnet:—7 Uhr: am Marktplatz jeden Tag, Gcke Wallſtadtſtraße: täglich, Uhlandſchule: Montagé, Mitiwochs, Samstags, 1 Luiſenring 44: Jeden Tag(Annahme von jegl. Sorten Aateoe, Papier, Lumpen, Metalle, Korken, Flaſchen, Gummi, Kaffeeſatz. Seee(Zohanniskircheyt Montags, Mittwochs amstags. Die Kommiſſion der Mannheimer Abſan Werwe, ung 440 Geſchäftsſtelle: O 7, 9. Telephon über 10 0 elung des Abſatzes von Tannen⸗ und W 2 Preisfeſiſezung. Durch Verordnung vom 11. Juni 1917 90 6 und Verordnungsblatt Nr. 49 Seite 9083) hat der Herr ſtellbe kömmandierende General desXIV. Armeekorps folgendes be Der Verkauf des Nadellangholzes(Stämme Abſchnitte der Tanne und Fichte aller Klaſſen), gefällt ader in aufbereitetem oder nicht aufbereiteteim Zuſtande, iſt 6 aller Waldungen des Befehlsbereichs ohne Unterſchied des bis auf weiteres verboten. Jeder Waldeigentümer inhaber iſt verpflichtet, jede zum Verkauf fertiggatellte Halne und jeden beabſichtigten Verkauf von Holz auf dem Stock bei der genannten Hölzer dem Großherzoglichen oder Städtiſche 8 auk, n amt, dem die betreffenden Waldungen forſtpolizeiſich gugeteilt ſofort unter en der jeweiligen Rutzungsmaſſe ſchriftlich melden zwecks Weitergabe an die Kriegsamtsſtelle Karlrsuhe, dat angemeldete Holz an die in Betracht kommenden ne zum Ankauf überweiſt. Dem Verkauf ſind die von der Krie ſtelle in der gleichen Rummer des Geſetes⸗ und Verordnungs veröffentlichten Preiſe und Bedingungen zu Grunde zu legen⸗ 610 ſowie die Aufforderung oder Anreizung rafbar. Einſchräukung ber Obſiweinbereitung. Die Keearlszugz, 00 ſchreibt halbamtlich: Wie die Reichsſtelle für Gemſe und 6% tellt, macht es der außerordentlich große Bedarf an Friſchobſt ſowi Marmeladen erſorderlich, alle hierfür verwendbareu Mengen W uneingeſchränkt dieſen Zwecken zuzuführen und insbeſondere di 155 weitem weniger bringliche Obſtweinbereitung tunl zu ſchränken. Demgemäß war es erſorderlich, eine entſh Bekanntmachung zu erlaſſen. Ausnahmen können nur für 49 ſtellung von Heidelbeerwein, ſowie in gewiſſen Fällen 1 500 Herſtelung von Apfelwein zugelaſſen werden, worüber 160 55 Landesſtellen, in Baben die Babiſche Obſtverſorgung ſtatiſtiſchen Landesamt, zu entſcheiden haben. * Ueber den Verkehr mit Heu aus der Ernte 1917 hat das ſterium des Innern eine neue Verordnung erlaſſen, in welcher Beſtimmungen über die in Baden aufzubringenden Heumeng über die Durchführung der Verſorgung des Heeres und der kerung mit Heu finden, In der Verorbnung wird ſodann beſ daß bei freihändigem Ankauf des an die Heeresverwaltung zu 1 Sen Heues burch den Lieferungsverband oder die Semeinde die, gütung für die Tonne nicht überſteigen darf: bei Heu von K don mindeſtens mittlerer Art und Güte 140., bei Wieſen⸗ Feldheu von mindeſtens mitllerer Art und Güte 120 M. Für. ge tes Heu erhöht ſich der Preis um 7 M. für die Tonne. Jür von minderer Art und Güte iſt ein entſprechend niedrigerer zu zahlen. Im Falle verſpäteter Lieferung oder zwangsrbeiſe he geführter Leiſtung ſind die oben erwähnten Vergütungen inn, 10 M. für die Tonne herabzuſetzen. Der Lieferungsverband oden Gemeinde erhält für Bernüttlung und farſee nkoſten eine gütung, die 8 M. für die Tonne nicht überſteigen darf. Beim 0 kauf des nicht an ie Heeresverwaltung abzuliefernden Heues 25 die Erzeuger dürfen die obengenannten teiſe nicht überſchritten, den. Belnn M. ſ durch den Handel dürfen den Preiſen 69 höchſtens 8 M. für die Tonne loſe verladenen Heues und 5 en die Tonne gebundenen oder gepreßten Heues zugeſchlagen werd „Die badiſchen Hausfrauen gegen die heabſichtigle Regel des A e Der Perein„Frauendienſt“ in 165 regt eine Maſſeneingabe der badiſchen Frauen aller Stände Wiederinführung der Karkoffelbezugsſcheine an. In der Eing für die in allen größeren Orten durch die beſtehenden Frauenorge ſationen geworben werden ſoll, wird an die trüben Erfahrungenge letzten Winters mit ſeinen kariofſelloſen Wochen und an das derben großer Maſſen Kartoffeln beim Verſand erinnert m einzige Maßnahme zur Vermeldung derartiger Vorkommniſſe Wiedereinführung der Kartoffelbezugsſcheine gefordert. *Der Verband Deutſcher Eiſenbahn⸗Handwerker und hat ſich an das Kriegsamt gewandt, um deſſen Aufmerkſa⸗ die wirtſcha und Einkammensv der zu lenken. Steichzeitig hat der Berband enbahnmin 3* —— SS ————————————— * — — — 83333 „———BB———————————————————————— — — —— —————— — SS————————————————— ů ————————— ¶ Mntag, den 8. Auguſt 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 861. B. Seite. Wer an Stelle der Lohnzuſchüſſe für außerordentliche Ausgaben im beſondere Teuerungszulage zu zahlen, beſonders Hinblick auf die jetzt fällige doppelte Steuerrate. auf dBom Marktverkehr. Dem laufenden Bedarf genügen konnte namden heutigen Wochenmarkt einzig die Zufuhr von Bohnen, die 0 von der Stadt in großen Mengen angefahren waren und wie von den Händlern zum Höchſtpreis von 35 Pfg. verkauft oht, Fün, Alles übrige zeitige Gemüſe, wie Wirſng, Weiß, und Rot⸗ nicht Kohlrabi und Mangold war gegenüber dem Bedarf bei weitem nielfagusreichend, Gelbrühen konnte man eher erhalten, allerdings Pf ſach die Pferde⸗ oder Gaulsrüben, für die ebenfalls 22 Pfg. das nuund verlangt wurden, während dieſe Sorte in Ludwigshafen z. B. Pir mit 10 Pfg. das Pfund bezahlt werden darf. Der nen feſtgeſetzte haltoüpreis für Rotkraut wurde nur vou einzelnen Händlern einge⸗ 1 en, an einem Stande wurden ſchlankweg 45 Pfg. fürs Pfund ver⸗ nicht urken waren genügend da. Die Nachfrage nach ihnen iſt der ſo groß, wie fonſt um dieſe Zeit. Anſcheinend hängt das mit cher rtoffelknappheit zuſammen. Man kann ſich eben an Gemüſe we⸗ ſüttigen als an Salat. Tomaten gab es reichlich. Der Preis be⸗ kiagte ſich zwiſchen 50 Pfg.(bei der Stadt) und 75 Pfg, Auch Pfiffer⸗ — konnte man zu 70 und 75 Pfg. erſtehen. Andere Pilsſorten fehl⸗ Uestend immer. Mit Blumenkohl war der Markt reichlicher als die 8 Markttage beſchickt, auch die Qualität hat ſich etwas gehoben, —— Preis iſt geblieben. Auch die Zufuhr von Obſt hat ſich er⸗ pofl eiſe verſtärkt. Man konnte Aepfel, Birnen, Köuigin⸗ wirktiren zu den Höchſtpreiſen kaufen. Die Biruen in ſchönen, auch und ich reifen Exemplaren, die Aepfel grün, noch nicht ausgereiſt Pfl nur zum Kochen zu empfehlen, ein allerdings etwas tenrer Spaß. 0 aumen gab es hie und ön, ihre Zeit iſt um. Aus verdeckten Kör⸗ Weab es für unvernünftige Hausfrauen auch Mirabellen zu 70 Pfg. 5006r Hächitpreis iſt 50 Pfg.— und Pfirſiche zu 80. Pfg. während der 60 Pireis auf 60 Pfg. feſtgeſetzt iſt. Für Maulbeeren werden jetzt 0 ſ. verlangt, für fürkiſche Kirſchen 50 Pſc das Ffund. An Fiſcen Ein an. nur Aale. Das Pfund mußte mit.50 Mk. bezahlt werden. Hromiiechen ſiel ins Auge, auf dem lagen ungezählte Düten mit beer⸗, Himbeer⸗ Erdbeerblätter?, Spitzwegerich⸗, Taubneſſel⸗ kelchenöterich⸗Tee die Düte zu 25—90 Pfg. Blumen gibt es immer chlich du kriegsgemäßen Preiſen zu kaufen. pp. Bolizeibericht vom 6. Auguſt 1917. 28 Tötticher Unglücksfall: Der im Polizeibericht vom 9 d. Mts, als vermißt erwähnte 14 Jahre alte Schiffsjunge Johann Rhennmarnn von Homberg wurde am 29 Juli als Leiche aus dem in bei Gernsheim geländet. U Selbſtmordverſuch: Aus bis jetzt noch unbekannter Gache trank am 3. ds. Mts. nachmittags eine 1 Jahre alte h machersehefrau in ihrer Wohnung in K S in ſelbſtmörderiſcher f t eine giftige Flüſſigkeit. Sie wurde in bewußtloſem —— mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus erführt.— Manaheimer Strafkammer. Saud Mannheim, 2. Auguſt.(Ferienſtrafkanmer.) Pee ceirekkor Schmitt. 5 e Köchin Sophie Ermiſch aus Leipzig, hier am Bahnh he—— ſtahl, wird zu 5— Gefängnis, abzüglich en der Unterſuchungs verurteilt. d Als—— feſe ſich die Kontoriſtin Margarete D. Gerch betrügeriſche Rechnungen Auszahlungen, für die ſie nun vor Gefüt zu erſcheinen hatte. Das Urteil lautete auf einen Monat gnis Bei einer Frau in Neckarau, bei der er wohnte, erbrach der Jugend⸗ e Taclohnes Jato S. den Gasautomaten und eiqnete ſich den In⸗ an. Urteil: 3 Monate Geſängnis. Ta Wegen Entwendung einiger Bündel Bohnenſtecken wird gegen den SertehPrhrich H. aus Waldhof auf 4 Wochen Gefängnis erkannt. .⸗A. Aug. Rüller. AieStreifzüge + fremder Leute Haſenſtälle führten vier Jungen im lar von 18 und 14 Jahren aus. Zwei der Haſen wurden ſofort ge⸗ acheet, die anberen belamen die Beſtarlenen urück. Neben den eine zpigern Dr. Möckel und Dr. Jorban traten zwei Bäter und den Mutter als Fürſprecher für die Angeklagten auf. Drei der Jun⸗ ielten je eine Woche Gefängnis, einer wird freigeſprochen. 8 war ſchönes Wetter und im Hofe des Amtsgerichtsgefängniſſes alte ſich unter den Gefangenen die Sehnſucht nach der Freiheit. Ein wicke Praktikus prahlte, er wiſfe ſchon hinauszukommen und ent⸗ Fünte ſeinen Flan. Zwei andere Gefangene, die Taglöhner Karl Toch e ver und Kaxl Kolb, von denen jewer noch 3 Monate, dieſer Ra 2% Jahre abzufitzen haite, beſprachen dieſen Plau, erbrachen die wirzmer. wo bie bürgerliche Kleidung der Gefaugenen aufbewahrt über“ ztauſchten bier ihre Sträflingskleider um und entwichen daun der adie Mauer. Ihre Freude währte nicht lange. Schon am ande⸗ Ein Tage hatte man ſie in Beidelberg wieder am Wickel. Wegen des Mobruchs in die Kleiderkammer gibt es heute geſalzene Zulage: vier mate für Fütterer und ein Jahr drei Mongte für Kolb. Feridie Arbeiterin Marie S. und der Schloſſer Bilbelm S. batten Iudbälknis miteinander, wollten aber die Folgen nicht auf ſich nehmen Mitzeperſuchten ſich, als dieſe eintraten, mit allerlei volkstümichen Uach bn. Als S. ſchließlich die Sache zn brendlich wurde, wolte er de der Schweiz entfliehen, wurde aber an der Grenze angebalten. Wa0 09 zwei Monate Gefängnis. Vert.:.A. Dr. Nöckel ertsheim. W65 Virf das S n ihres Großvaters, das ſie unterſchlug, er⸗ 80 1 Arbeiterin Eliſabeth Kling aus Weinbeim den Betrag von Woneke Heſare⸗ Zwecke. Gegen die ſchon Vorbeſtrafte wird auf ſechs efängnis erkannt. In Eulenſpiegeleien neigt der 22üährige Schloſſer Guſt. E ſert. ſtran gen Spätjahr lieſerte er einigen Krämerinnen angeblich im Pelzag des Lebensmittelamtes Butter kiſtenweiſe, ließ ſich aber das Knden. Boraus zahlen. Als daun die Frauen die Kiſten öffneten, iweſie ftatt Butter Sand darin. Als er die ihm wegen dieſer heche Fugeſprochene Strale verbüßt hatte, dauerte es vicht lange. ate ſein Gehirn neue Anſchläge aus. Von der Inhaberin eines Aner vendeſchäftes erſchwindelte er ſich einen Poſten Zigarren und in e Virtſchaft in E 7 brachte er eine Zeche von 29/ zuſammen, ohne gab roten Pfennig in der Taſche zu haben. Zu ſeiner Entſchuldigung er an, die Kellnerin habe ihm einige Tage vorher 8„/ zu wenig auf 1068geben und dafür habe er ſich rächen wollen. Das Urteil lautet Monate Gefängnis. 9 Nus Ludwigshafen. * Meſſerſtecherei. In der Oggersheimerſtraße kam es am Rapetag zwi—— Wirt und einem Arbeiter zu Streitigkeiten, ſtädr ren Verlauf der Arbeiter zwei Stiche erhielt. Er mußte im „ankenhaus Aufnahme finden. Sihrt Ein Kind aufgefunden. Im nördlichen Stadtteil wurde ein wem des Kind aufgefunden, das keine Angaben machen konnte, in der ogehörte und wo ſeine Eltern wohnen. Es wurde vorläufig Kinderkrippe untergebracht. Riebsr, Drebſtahl. Einem Händler in Frieſenheim wurde ſein Be⸗ ſahne** in Höhe von 2000 Mk. geſtohlen. Als Täter ſoll ein uflüchtiger Soldat in Frage kommen. 9 Aus dem Sroßherzogtum ddesheim, 3. Aug. Der Frühdruſch wird zur Zeit voll⸗ kehen. Zu dem Iwecke ſind fünf Dreſchmaſchinen, teils mit Lang, ugsöerilch, tätig.— Frühkartoffeln werden jetzt an die Ifennfberechtigten deher Vorzeigung der ausgeſtellten Karte für 10 Uin dies das Pfund ahgegeben. Es wurde eine Stelle errichtet, wo⸗ lieſern Erzeuger die Were, abzüglich ihres eigenen Bedarfs, abzu⸗ R gaben. Der Erzeugerpreis iſt 8 Mark. der el Rohrhach, 3. Aug. Die unbekannte Frau, die geſtern von Frau Atriſchen Straßenbahn abſprang und getötet wurde, iſt als Frau ung Schmidt aus Neckarſteinach ermittelt worden. Die Ptabrgf in Rohrbach ausſteigen, um in der Fuchsſchen Wag⸗ einer rit ihre Unterſtützung abzuholen; ihr Mann war bis zu dauerli Einberufung in dieſer Fabrik beſchäftigt. Die auf ſo be⸗ und hi Weiſe ums Leben gekommene Frau war 45 Jahre alt Aannet n é Kinder. Der Mann befindet ſich zurzeit in einem n Frankfurt. verk Karlsruhe, l. Aug. Der Badiſche Lanzgemeinden⸗ richtet ud hat an das Miniſterium des Innern eine Eingabe ge⸗ ſchein an welcher die Einführung von Kartoffelbezugs⸗ (Daus nackdcüclich verlangt wird⸗ 1 auberbiſchofsheim, 3. Aug. Trotz der Ga** Jahres erzielte die Zentrale der Landwirt⸗ Maſah lichen Lagerhäuſer, G. m. b. H. hier, bei einem von—— Sonds u wovon l. Tauberbote wendungen an die Fond Wölacen 7 Prgent an die W glieder verteilt werden. Die Vorſ.: eringen Ernte des von der Zentrale neugegründete Nährmittelfabräk in Hardheim nimmt am 1. September ihren Vollbetrieb auf. oc. Mondfeld bei Wertheim, 6. Auguſt. Der„Tauberbote“ berichtet: In Mondfeld wurde am 1. Auguſt ein ruſſiſcher Kriegs⸗ efangener wegen Widerſetzlichkeit gegen den Kommandoführer von Rieſem erſchoſſen. Bedauerlicherweiſe wurde dabei ohne Ver⸗ ſchulden des Kommandoführers eine ſich in unmittelbarer Nähe befindliche Frauensperſon durch denſelben Schuß, durch welchen der Gefangene erſchoſſen wurde, tödlich getroffen.(g..) rr. Baden⸗Baden, 5. Auguſt. Der ſeit Jahren hier mit ſeiner Familie anſäſſige Rentner Friedrich Fiſcher wird ſeit letzten Freitag vermißt. Fiſcher bewohnt in der Bernhardſtraße eine eigene Villa unb gilt als ſehr wohlhabender Mann, lebte aber ſtets ziemlich zurückgezogen vom geſellſchaftlichen Verkehr. Seine Ange⸗ hörigen haben für denjenigen eine Belohnung ausgeſetzt, der über ſeinen Verbleib zuverläſſige Angaben machen kann; ſie nehmen an, daß ſich der Vermißte zuletzt in den Waldungen der Umgebung der Stadt aufgehalten hat. *. Ektenheim, 4. Auguſt. Durch das Spielen eines 5jährigen Knaben mit Feuerzeug entſtand dieſer Tage ein Brand, dem das ganze des Landwirts Franz Gruminger, ſowie ein Tabak⸗ ſchah zum Opfer fielen. Der Schaden wird auf 20 000 Mark ge⸗ ätzt ):( Achern, 3. Aug. Der von hier ſtammende Flieger Willi Ra⸗ pedius iſt bei einem Fluge in Paderborn tödlich verun⸗ glückt. Er war im September 1914 in eine Unteroffizierſchule in Döberitz eingetreten und war ſpäter im Felde verwundet worden, nachdem er ſeine vollſtändige Ausbildung in den Benzwerken in Mannheim genoſſen hatte. Bei einer Uebungsfahrt mußte er jetzt laut„Bad. Nachr.“ ſein Leben laſſen. * Freiburg, 1. Aug. Landſturmmann Gr., der in Grie ßen mit ſeinem Landsmann Andreas M. im Rhein badete, wollte dieſen vom Ertrinken retten. Er rettete auch den., aber ungefähr 20 Meter vom Ufer erlitt Gr. einen Herzſchlag und ging unter.— In Herdern ertrank Landſturmmann G. Sch. von einer Geneſungs⸗ Kompagnie beim Baden, der zur Erntearbeit nach Herdern abkom⸗ mandiert geweſen war. Sch. kam in einen Strudel und wurde in die Tiefe gezogen. Sch. war Familienvater. oc. Todtmoos, 28. Juli. Als Brandſtifter des am 16. dſs. Monats ausgebrochenen Großfeuers bekannte ſich der 11 Jahre alte Hermann Berger, Sohn des Schuhmachers Ludwig Berger in Todtmoos, eines Mitbrandbeſchädigten. Er iſt bereits da untergebracht, wo ſolche Früchtchen eine ſtrengere Erziehung genießen. oc. Billingen, 31. Juli. In den hieſigen Waldungen iſt die Heidelbeerernte zum größten Teil beendet. Die Preiſel⸗ beerernte darf nach einer behördlichen Anordnung nicht vor dem — beginnen. Die Preiſelbeeren verſprechen ſehr ſchöne rträge. * Schoypfheim, 1. Aug. Die Vollverſammlung der Handelskammer für die Kreiſe Lörrach und Waldshut beſchloß, den Anſchluß des Badiſchen Handelstages an den Zentral⸗ verband deutſcher Induſtrieller zu unterſtützen, ſowie den Beitritt zur Deutſchen Handelskammer für die Schweiz. Sodann verhandelte die Kammer über den bei Hüningen zu erſtellenden Rhein⸗ hafen inbezug auf induſtrielle Wünſche des Wieſentals. Zuſtim⸗ mung fand die vom 14. Armeekorps geförderte Errichtung von in⸗ duſtriellen Lehrbetrieben für Kriegsbeſchädigte. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Bad Hürkheim, 3. Auguſt. Trotzdem dahier auch für die Peh eine Wacht aufgeſtellt iſt, mehren ſich die O bſt⸗ und Feld⸗ rüchte⸗ Diebſtähle in erſchreckendem Maße. Kein Tag ver⸗ geht, an dem nicht geklagt wird, daß in der vergangenen Racht diſem die Pfirſiche gebrochen, jenem die Bohnen geſtohlen oder dem Dritten die Kortoffeln aus dem Voden geriſſen und entwendet wor⸗ den ſind. In der Hauptſache ſind es immer dieſelben Perſonen, die dieſe Diebſtähle Den Feldſchützen von Leiſtadt, der ſie bei einem Diebſtahl erwiſchte, zwangen ſie mit dem Revolver zur ucht. Vor zwei Tagen verprügelten ſie einen hieſigen Feld⸗ ſchützen, der ſie ebenfalls zur Nachtzeit im Felde ertappte. Tags⸗ über wird dann das des Rachts geſtohlene Obſt verkauft. Da jeßt auch das Freveln von geringen Mengen eine Verfehlung gegen die Kriegsgeſetze darſtellt, die mit Gefängnis bis zu einem Jahre be⸗ ſtraft werden kann, iſt dem Richter die Handhabe gegeben, mit aller Strenge gegen dieſe Perſonen vorzugehen. * Wiesbaden, 30. Juli. Eine 75 Jahre alte Taglöhnersehefrau bei lebendigem Leibe verbrannt, ehe man der Greiſin, deren eider offenbar Feuer gefangen hatten, in ihrer Wohnung Hilfe bringen konnte. Die Frau war, als man ſie fand, bereits verkohit. — Der Magiſtrat pat ſich mit dem Vorſchlag einverſtanden erklärt, daß den in der Kriegsinduſtrie beſchäftigten Arbeitern und Arbeiter⸗ innen der hieſigen und benachbarten Fabriken zu ihrer Erholung und Zerſtreuung Freikarten in größerer Anzahl zum Beſuche des Kurhauſes und ſeiner Konzerte zur Verfügung geſtellt werden. Die Vermittlung erfolgt durch das Garniſonkommando, * Bad Nauheim, 31. Juli. Auch in Bad Nauheim hat die von anderen Kurorten unangenehm vermerkte Eigentümlichkeit vieler Kurgäſte, die Lebensmittel in größeren Mengen unter De⸗ willigung phantaſtiſcher Preiſe zuſammenzukauſen und weggu⸗ ſchaffen, einen Umfang angenommen, daß die Behörden ſich ſchließlich zum Einſchreiten gegwungen ſahen. Die Polizei hat nun zu zwei beſonderen Verkehrszeiten eine Kontrolle vorgenom⸗ men und dabei innerhalb einer halben Stunde erhebliche Mengen von Lebensmitteln feſtgeſtellt, die den Beſitzern nicht zukamen. Im ganzen kamen in den paar Minuten über anderthalb Zentner Waren zuſammen, und zwar Brot aus Feinmehl, Pakete mit rei⸗ nem Feinmehl, Butter, Eier, Schweizerkäſe, Gemüſe uſw. Die Waren wurden ſämtlich beſchlagneahmt. Cetzte Naldengen. Die Uriegserklärung Chinas bevorſtehend? Peking, 4. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Meldung der Agence Havas. Der Miniſterrat, in dem der neue Präſident der chineſiſchen Republik den Vorſitz führte, ſprach ſich einſtimmig für die Kriegserklärung an Deutſchland aus. Der neue Staatsſekretär. m. Küln, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zur Ernennung des neuen Staatsſekretärs des Aeuße⸗ ren: Alldeutſche Kreiſe haben mit allen Mitteln gegen ſeine Er⸗ nennung zu arbeiten geſucht, weil ſie ihn als einen Vertreter einer Politik anſehen, die einer Verſtändigung mit England geneigt iſt. Wenn er in dieſem Sinne in London als Botſchafter tätig geweſen iſt, ſo entſprach dies nur der Richtung, die der frühere Reichs⸗ kanzler eingeſchlagen hatte. Es liegt aber kein Grund vor, deshalb anzunehmen, daß der neue Staateſekretär ſich durch Empfindungen und Gefühlswerte in ſeiner Haltung zu den großen Fragen beein⸗ fluſſen läßt, die jetzt der Entſcheidum harren. Man wird ſeine Handlungen abwarten müſſen, um ein Urteil zu gewinnen. Bruſſilow vor dem Revolukionskribunal. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Auguſt.(Pr.⸗Tel., z..) Die Exchange Telegraphenagentur meldet aus Petersburg: Auf Ver⸗ langen des Soldaten⸗ und Arbeiterrats wurde gegen General Bruſſilow und die Generäle ſeines Stabes ein militärge⸗ richtliches General Bruſſilow iſt mit uns mit Siolz ertüllen. Die Leistungen unserre Heeresleitung so- wohl ais die unserer Truppen müssen jedem Unbefangenen die höchste Bewunderung abringen. Eine eiserne Mauer, an der alle Angriſe unserer Gegner wirkungslos zerechellen, bildet unser beNenhaltes Heer; das ist ein Ergebnis des nun dreijährigen Krieges, das uns mit Solzer Zuversicht erfüllen kann. Das am 1. August abgehaufene driue Kriesgiahr hat die Erwartungen un⸗ en Deutschland wirtschafttich niederringen zu Können, ehenso enttäuscht, wie die beiden ersten Jahre des Weltkerieges. Vor allem sind es drei Industrien, die im allerengsten Zusam- mit den Erfordernissen des 3 stehen: die Montan-, die Metallindustrie und die chemsiche. Von diesen ist natürlich die Montanindustrie als diejenige anzusehen, der der größte Anteil an der Kampffähigkeit zufällt, ebenso steht die Metall- industrie in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu der Mon⸗ tanindustrie, die den ungeheuren Ieines Heeres au Metall- gegenständen decłt. Die chemische Industrie nimmt Anteil an der Herstellung von Sprengstoffen und Schiegpulver und für viele Er- Satzstoſte für uns zurzeit fehlende Produkie. Ein besonders erfreu- liches Moment wäbrend des vergangenen Kriegsjahres bildet die Einanzierung—— des Reiches. Das SOu- 5. wie der 6. Kriegsanleihe legen gnis dafür ab, daß auch die Börse volles Verständnis für die Wich⸗ tigheit dar staatlichen Finanzoperationen besitzt und stets bereit ist, den Forderu des Vaterlandes Rechmung zu tragen. Mit der Dauer des Krieges und den wachsenden Geidbedürinissen des Reiches hat das Deckungsverhältnis bei der Reichsbank selbst⸗ verständlich eine Verschlechterung erlahren. Das Kursniveau hat, wie schon der Steuerkurszettel bewies, eine beachtenswerte Höhe erreicht und kann alé schlagender Beweis für die Kraft Deutsch- lands zum Durcihalen a en werden. Was die Befürchtung betrifit, die Spekulationssucht des Puhlikums durch den regel- mäßigen Börsenbetrieb anzuregen und dem Finanzbedüriuis des Reiches Abbruch zu tun, so haben die Kriegejahre bewiesen, daß reger Börsenverkeirr und Anleiheemission sicli nicht ausschließen, sondern daß im Gegenteil ersterer dazu dient, auch dem Anlage⸗ marlct Käufer zuzuführen. Eine wesentliche Stütze jand der Effek- tenhandei in dem Umstand, daß trotz der Inanspruchnahme des Geldtmarkies durch zwei weitere Kriegsanleihen dieser seine Flüs- sigleit aufwies, die den Zinssatz auf normaler Höhe hielt und Veranlassung war, daß auch solche Anlagepapiere, die wie ültere Staatsanleiben, Hypothekenpiandbrieie und Industrieobligationen, mit einen niecłri Zinssatz als die Kriegsanleihen ausgestattet sind, Aufnahme zu überraschend hohen Kursen fanden. Gertützt auf die günstige Beurteilung der gesamten militäri⸗ schen und politischen ahrte die Börse auch diese Woche eine ſeste Grundstimmung, wenn auck die Kursentwicklung sick nicht gleichmäßig vollzog. Das Geschäft war ruhig, wozu die Warnung des Berliner Börsenvorstandes viel dazu beitrug. Der Montanaktienmarkt war denn auch dasjenige Gebiet, auf dem sich die Zurückhaltung am meisten bemerlcbar maclite. Die Aktien des Bochumer Vereins waren einer etärkeren Sbrnciecg unter- W. erluhren aber wieder Erhõtung des Kurses. Nachfrage namentlich für Lauratzitie, die von guter Seite zu an⸗ ziehenden Kursen aus demn Markt genommen wurden. Von an⸗ deren oberschlecischen Werten sind als fest Caro, Oberbedart, Silesia hervorzuheben. Fest lagen Rrner noch Bismarcłhütte und Friedrichskütte. Eisenhütte Thale und Stauwerk Oeking ſanden ebenialls rege Beachtung. Der Markt der Rüstungswerie Zeigte ein Sülbes Aussehen. Eine ansehnliche Kurssteigerung hatten Rhein. Menlwarenfabrikaktien zu verzeicimen. Für Hirschkupfer machite eich lebhaftes Interesso geltend. Nobel Dynamit, Deutsche Wafſen und Köln-Rottweiler zogen an. 1 und höher waren von Autoalctien Aderwerke Kleyer, Oberursel, Benz, Daimier und Neckareukner. Sehr lebhaftes Geschäſt entwickelte sich in den Alctien der Maschineniabriken, von denen Augsburg-Nü 5 Eſlinger, Hlilpert, Klern und Schanzlin ihre Kuree erhöhten. Für Deuische Erdol und Steaua Romana wurden unter dem Eindruck der Bxirei Octgaliziens aus Feindesliand höhere Kurse ange⸗ legt. Chemi Werte aind als fest anzuführen, wobei die Aktien des Anilinkonzerns, Elelctron Griesbeim, Scheideanstalt und Albert bevorzugt waren. Katiaktien und Zellstoffabriken ruhiger und behatr Als rt sind Elektrizititswerte anzufüh- ren. Höher stellten sich AEO., Alccumulatoren Hagen. Von Snstigen Industrieaktien sind bei ferter Tendenz zu erwäh⸗ nen: Poorαα und Wittekind, Schweinfurter Guß, Hasper Eisen, Becher und Schanzlin, Deutzer Gasmoforen und Sachsenwerk. Einen sensationellen Kurssprung wiesen die Aktien der Mainzer ate auf, doch konnten diese Aktien ihren höchsten Kurs wicirt upten. Es trat Angebot hervor, was zu erheblichem Rüichang Mirte. Absciwrächung zeigten Gummipeter, Lindes Eis- inen, Juius Sichel u. Co., Stahlwerk Becker. Schiflahrbsaktien hattan aum Teil Kuregewinne zu verzeichnen. Heæimieche Bank⸗ aktien guter W wobei Handelsanteile und Dis- xohtabank die Fürung hatten. Höher wurden ſerner Nationalbanl far Deutechand, Commerz- und Diskontobank, Dresdner, Darm- Sacter und Deutsche Bank bezahlt. Die feste Haltung der Wiener Börse wirkte auf Oesterreichische Kredit zurück, die ihre Kurs- W. foctsetzten. Von russischen Bankaktien zogen die Aktien Petersburger Internationablen Handelsbank im Kurse an. Vou Eisenbahnwerten landen vorübergehend Oesterreichische Staatsbelm und Anatolische Eisenbahn Beachtung. am Reuten⸗ markt wur für Deutsche Anleihen Nachfrage, O besonders für -, 3,5- und 4prozentige Reichsanleihen und Konsols. Der Ver⸗ kehr in aunländischen war geringfügig. Fest lagen Argentinier, Chinesen und Rumnier. Durch erhebliche Steigerung fielen Mexikaner auf. Goldmexikaner stellten sich prozentweise höher auf die in Aussicht Wiederaufnahime der Zins- genommene zatilungen. ikaner lagen ebenfalls sehr fest. Russen ver⸗ kehrten in lustloser Haltung. Türkenwerte behauptet Türkische ie fest. Am Geldmarkt ist die Haltung weiter schr leicht und tügſiches Geid war mit 4 Prozent erhältlich. Der Privatdis- kont stellte sich auf 4,25 und darunter. Neben dem weiteren raschen Fortschreiten der verbüündeten Heere in Galizien wurden am Schlusse der Woche die Einnahme von Czernowitz, sowie der hisher ginstige Stand der großen Schlacht in Flandern viel besprochen. Dieses trug zur Sehr festen Jendenz bei, die vor allen Dingen von der außerordentlich großen Gelckllüssigkeit begünstigt worde. Bei lebhaftem Geschäfte sind munz besoncders Autowerte und verschiedene Spe · Zialwerte her t. Durch größere Steigerung zeicimeten sich auch Westeregeln aus. Hasper Eisen- und Stahlwerk in Haspe i. W. Haspe, 4. Aug. In der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde der Abschluß für das Rechnungsjahr 1916—17 vor, legt. Es ergibt sich nach Abzug der allgemeinen Unltosten und.—— zuzügliâ Vortrag aus dem Vorjahr von 377 840(i. V. 258 500 M. ein Rolgewinn von 10 495 305(6 800 501) M. oder abzüglich Ab⸗ Schreibaen von 4501 610(2943 982) Ni. und 2 113000(674 615) Mark für und andere Rücklagen ein Rein⸗ Sewinn von 3 63187 9640 M. Der auf den 8. Sept. einzube⸗ rufenden Generalversanunlung wird vorgeschlagen eine Dividende von 16 Prozent(wie im Vorſahre) zu verieilen und nach Berück⸗ sichtigung der vertragsmäßigen Statuten und Tantiemen und er- ehlicher Beträge für Wohlfahrtszwecke 917 205(377 S40) M. aut neus Rechnung vorzutragen. ————————————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat August. Der dritie Gedenictag abschnitt. Ein Rüclchlick auf die verflossenen drei Kriegsiahre muß ieine Stabe bereits in Petersburg eingetroffen.— vom 895 33— Hunzagen?)) 42.5 2..63.50.50.83 Abends 6 Uhr 3 KeJJ. 4290.12.0.3.30 337 Nachm. 2 Uur Sndel un Nustrie. axass 4 406 5% 800 Rachm. 2 Ur Bannhh,IlſNNmd 43.70.8%.10.23.17 7 Uur Hainz 41.10.18131158 12 Uhr e * 4 9 A.. Prankferter Wertpaslernörse. T 8 Neeir: 8 8 7 An m„„„%.0⁵ orm. Schen hiert) Reibe: 2 2 7 2J860 8 4 r f Nebob-E 12 Wontag, den 6. Auguft— 0 3 R * 5 Dru Klenöpfe Wweiss Dutzend 15Pr. Druch 4 En ꝛ6pfe schwarz u. weiß Dutz. 35 F. Perlen utterknõpfe iioen Pta 20,18,10 Pr. ein Kn opfe schw. u. weibs Dtz. 25, 92, 18Pt. Väsckel cnöpfe Karte à 6 Dutz. 75 4. Raerelee⸗„Datzend 8 Pf, 3Pt. balter Paar 58 Pt., 25 Pi. „ Briet 18 Pf, 15 Pt, 8 Pt. S gerheitsnadeln.. Dutzend 25 Pt. Haarnadeln.. Brietf 15 Pf, 8 Pf., 5Pt. Lockengadeln. Notheſlferdosen Stück 10.. Eingerhüte. Stück 16 Pf, 12 Pt, 8 Pt. Fiagerschoner„ 12 E Nrisierkämme Stück.28, 98 Pt., 25 Pt. taubkämme. Sticr 110, o5 Pt, 85 Pr. 3 —1 —5 25 3. —— —9 8 5 2 * 8 MANNREIN Heſamtgaſtſpiel des Wilhelm Theaters Magdeb Unter perſönlicher Leituns des Direktorg 3—— Montag, den 3. Auguſt 1917 Zum 1. Male: Die Dellarprinzessin Operette ins Akten von A. M. Wilner u. Grünbaum (mit Benutzung eines Luſtſpieles Gatti⸗Trotha) Muſik von Leo Jal In Szene geſetzt von Olrekkor H. Norbert Kanehersf. 7 Uhr Anf. ½8 uhr ude lut Hannheimer Künstlertheater Fernr. 1624„APoLLo- Fernr. 7144 Heute und folgende Tage 7½ Uhr: In früim fr ir. Der grbhte Erdolg der Sommerspielzeit 5 7,7 Telenben 217 17, 7 Grbsskes Liektapielhaus am Piatke. Neues Frogramm Fleltag, 3,, bis— S82. 5 Kugust E fremeies Siek. Fine Tragöd. in 4 Akt, In den Hauptr. Kvute—— Hvn Hperer, Ir. Drama in 5 Akt. Hauptdarsteller; Alwim Reuss. II. ———— n—. in Jamen⸗ Frigior- Salon 8 —.— 6, S goge Uber Ler Konditoref Pie Paldit⸗ kelckliplele , Breitestraese 1, 6 Lae Bestüezuehtezte Licktssiel-Thoater Manneins, eeee Vom Freitag bis Donnerstag Ersl-ukkührung in — 9 Die dpinne Grosses Seseltsohaftedrama in 4 Akten. So'n Backerchen Lustsgiel in 3 Akten, — Land U. Leuie Aus eimn Spresvald. gen Haus- und Reisebedarf eeuneeeneeekiaurnmennuknzkusagkasässkntencigienüAcanrrgküätihesanattsa Armblãtter. Paar 142, 95 Pr. Armblätter impr. Einl. Paar.90,.50, 200 Hartgummiband.. Meter.50, 90 Pr Biusengummiband.. Meter.00, 110 Strumpfgummiband Mtr. 400,.50, 300 Strumpfhalter⸗Ersatzteile paar 38 P. Biusenhaſter. Stück.00 75 Pr, 50 Pf. Schulnestel 100 etm Paar 66, ö6, 35 Pt. Halb⸗Schuhnestel7oem Paar 78, 60, 40 Pi. Schuhschleifenhalter. Paar 35Pf, Schuhknöpfer Stäck 16, 5 Pr Heftzwecken. Cross 28 Pt. Scheeren. Stüek 240,.6, 127 Nadeſdosen. Stück 15, 1052. Handbürsten.. Stück 66, 25Pr Striclegarne und Beistrickgarne ſabes fater in ascgafen 4 der Beyölkerung, geſ nur ſolche Doſen, die 9 80 oder teilweiſe aus Weißblech ewändtes jüng, Fräulein Zahnbürsten. Stuck.50, 8, 75 Pt, Betriſft Sammlung alter Kon⸗ ſervendoſen.*2 Zinn gewinut für die Zwecke der Landesverteidi⸗ gung in der Volksernährung(zur neuer Konſervendoſen) eine immer wachſende 91. verfügbaren Beſtände an neuem Zinn ſi begren Jebe Möglichkeit, Zinn aus zinnhaltigen Eogenzünien, insbeſondere ſolchen aus Weißblech zu muß reſtlos ausgenutzt werden. Aus dieſem Grunde iſt die Sammlung und Ab⸗ lieferung aller vorhandenen alten 88 die ganz oder teilweiſe aus Weißblech beſtehen, dringend geboten. Jede zur Ablieferung gebrachte Konſervendoſe vermehrt den Zinnbeſtand des deutſchen Keiches. Jutereſſe werden alle Kreiſe äftliche Betriebe, Gaſtwirt⸗ ſchaften, Verpflegungsanſtalten jeder Art,—— tungen uſw, aufgeforbert, die bei ihnen verfügbaren alten Konſervendoſen aus Weifblech in möglichſt ſauberem Inſtande an die Gammelſtellen abzuliefern. Die zur Zeit vorhandenen Doſen ſind möglichſt ſofort, ſpüter entfallende nach Anſammlung kleiner Mengen zur Ablieſerung zn 10 en· Für die Zwecke ammlung verwenbar ſind 95 beſtehen. Doſen aus Schwarzblech ohne Weißblech⸗ teile können nicht angenommen werden. Für die abgelieferten alten Konſervendoſen aus Weißblech wird auf Wunſch eine Vergütung von 50 Mark für 1000 kg 68 36 die kleinſte Renge iſt von Wert. Jeder Ablieſerer alter Konſervendoſen verdient ſich, ohne Opfer bringen zu müſſen, den Dank des Batke audes. Zwengöverfkeigerung. ſecrr6t 4 44 Samstag nachmittag Dienstag, 7. gluguſt 1917, zwiſchen und 8 Uhr in nachmittags? Uhr, D. Hutgeschäft Heisel werde ich im PfandlokalR 1 die Briertasche 6, 2 dahier gegen barefmitgenommen haben, ſind Zahlung i. Vollſtreckungs⸗erkannt und werden er⸗ wegeöffentlich verſteigern: ſucht, dieſelbe innerhalb 5 Chaiſe⸗Laternen. 2 Tage dortſelbſt abzu⸗ Srehme 6250 geben, andernfalls An⸗ Gerichtsvollzieher. jeige erfolat. 48232 Offeve Steſſen Sesudl der Soforl ein Jungeres, Zuwer· lässiges 1205 Ffäulein für Biroarbeiten das möglichst schon in einem Versicherungs⸗ gesckit tätig war. Angebote unter T. v. 16% an die Seschältsstelle dieses Blattes erbeten. Solort gosueht fär Vüro Wd Verkert mit guten Empiehlungen. Gefl. Angebote unter T. W. 170 an d. Geschäftsstelle ds. Blattes. 10250 rieits Aenohhmclr für einige Stunden gesucht. Warenkaus Kander, 8. u. b. U Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mittags⸗Ausgabe.) Verwandten, Freunden und Nachricht, dass mein lieber Gatte, N guter, treu⸗ Besorgter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Eduard R Kanonier nach längerem, We mit Geduld ertragenem Leiden, den Folgen seiner 1914 erlittenen Verwundung in einem Lazarett, im Alter von 36 Jahren, sanft entschlafen ist. MANNEEIM(Waidhofstr, 21), den 2. August 1917. Kätchen Riebel u. Kinder Seschwister Riebel. Pie Beerdigung findet Diensta g, 7. August, nachmittags von der Leichenhalle in Mannheim aus statt. Todies-Knzeige. Bekannten die traurige jebel In tiefer Trauer: 8d205 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass mein geliebter Mann, unser guter Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel im Alter von 42 Jahren heute sanft entschlafen ist. Mannheim, Lange Rötterstr. 104, 4. August 1917. In tiefe Dora BZauer u. Kinder, Gottkriec Famille Sehmidhäußler Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 7. August, Nachmittags ½85 Uhr Statt. m Schmerze: Bauer WWw. 4822 Marie Fuhrer. Die Beerdigung fündet Dienstas, den 7 mittags 4 Uhr ven der Leichenhalle aus Statt Todes-Anzeige. (Stet Besondener Anseige. Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daes Samstag nachmittag 4 Uhr mein lieber Mann und guter Vater Gustav Fuhhrer sanft verschieden ist. MANNEEIM, den 6. August 1917. In tiefer Trauer: Frau Eualie Fukrer geb, Ho ekmann. 482⁴ August, nach⸗ Für die vielen Beweise auf⸗ richtiger Teilnahme an dem uns s0 schwer betrolfenen Verluste sagen wir allen unseren innigsten Famine Max Purfürst 4816a In tiefer Trauer: 3, füſes. Auf mehrere Stunden pro Woche ſuche ich ge⸗ wandten, gebildeten eit u, Entgelt nach Ver⸗ e Angeb. unter J. 9 a. Geſchſt. 4814a Sohneſder und 4826a Schneiderinnen ür Militärarbeit geſucht, irchente, 20, SStok. „Tüchtigen Danksagung. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten zagen wir hiermit für die uns anlässligh des Hinscheidens unseres innigstgeliebten Gatten und Vaters, Herrn Drehermeister F25⁵¹ Albert Ebel Teilnahme unseren tieige ſühlten Familie Ebel. Kutscher“ ſowie jüngere Leute ſucht ſoſort L250 Färberel Kramer Bismarckplatz. Zuverläſſig junger Mann als N BRGWVSN NBOVERIaCIE AG. K4 AN. INSTAIIATIONEN OD-6629802032.705 ANRNHEIN Fahrstahltährer ſofort geſucht. Herm. SchmollersCo. EE Schulentlaſſener Junge für 9* ſtallations⸗Geſchäft geſuc 10 4769a Racas, M B, 14. ehclanll. Junge geſucht. Se205 Unxteſen von Damenhüten Paugmahnt⸗Wäſche wie neu Herren⸗Filzhüte und Strohhüte als Haudrurſche geſucht. wieder wie neu her. utwäscherel 6 3, 19, 1Frubs fucht. O 8, 6, 2. S5. 51 nel, bs. Bl, früher B 2, 15. Roſengarten⸗Reſtaurant Friedrichsplatz 7. Junger Bursche Koſt u. Wohnun i, Hauſe. 4817a* Brdentl. Tſicht. Vorleser, Vorteserin Putz. Auht“ Arbeiterin 150 8ceſchp. Wolf, P 7. 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