— durch dauernden Nachſchub friſcher Kräſte die für den allgemetnen und Handelsteil: Chefredgkteur PSen der Br. 54 den kinzeigentell: Anton Grieſer ag der Dr. H. Haas'ſchen Buchöruckerei, G. m. b.., fümt⸗ annheim— Draht⸗Adreſſe: General⸗kinzeiger Rannbeim. r. 7940, 7941, 1942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck⸗ Konto Ur. 2917 Fudwigshafen a. Rh. Vöchentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für Finzeigenpreis; Oie Iſpalt. Kolonelzeile 40 Ofg., Reklamezeile R. 1 20 Breheng Bag, Mittagblatt vorm. 3¼ Uhr, Abendblatt nachm 3 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird lieine Ber⸗ antwortung übernommen. Oe, 1 weis in Mannheim u. Umg, monatl, Nt..70 einſchl. Bringerl. Durch die Poft bezogen viertelj. M 42 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Hoſt abgeh. M..90. Einzel⸗Ur. 10 Pfg⸗ Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Die. zweite große Flandernſchlacht entbranntl Slückliche Abwehr ſtarker engliſcher Angriffe im Artois. Die Rumänen über den Sereth geworſen. Der deutſche Tagesbericht. Erotzes Hauptquartiet, 16. Auguſt.(WTB. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern iſt die zweite große Schlacht ent⸗ Reresgruppe 23 braun 95 der Ar killeriekampf nahm geſtern an der Küſte zwiſchen Uchrer und Deule wieder äußerſle Heftigkeit an, wurde fn ud der Nacht unvermindert ſorigeführt und ſteigerle ſich heute zum Trommelſeuer. Hinter dichten Jeuerwellen brach dann die engliſche Inſanterie — Bigſchoole und Wytſchgete in 18 Kilomeier Front⸗ Jum Angriff vor. * Artois griſſen die Engländer zwiſchen Hulluch und hun? ſchon geſtern morgen mit vier kanadiſchen Diviſionen an. Sie ſihlen nach ſtärkſter Feuerwirkung in unſere erſte Linie ein und Einbruchsſtelle * is von Loos zu verkieſen. Nach aufgefundenen Beſehlen das Ziel ihres Angriffs das 4 Kllometer hinter unſerer Front ſhhene Dorf Vendinle-Bieil. Eun In kagsſiber währenden erbitlerten Kämpfen drängten unſere Wmben durch Gegenangriſfe den eingebrochenen Jeind bis über die — Linie unſerer erſten Stellung wieder zurück. Der Gewinn m Engtänder iſt gering: in neuen Angriffen, die ſich bis Malen wiederholten, verſuchte der jähe Gegner am Abend ls ſein Glück. Vor unſeren Kampflinien brachen die ü Undiichen Sturmwellen zuſammen. Südtich von Hulluch und weſilich von geus wurde der An⸗ en der an allen Stellen des Kamyfſeldes ſchwerſle Verluſte er⸗ hat, abgewieſen. St. Quentin enkfalteten die Franzoſen nachmitſags be⸗ — Schuß auf die innere Sladt das Pfarehaus in Brand zu R Bon dort ſprang das Jeuer auf die Kathedrale über, ſeu 8. 30 Uhr abends in Flammen ſteht. Heeresgruppe des deutſchen Uronprinzen lr im mittleren Teil des Chemin des Dames berrſchie kags · 5 vebhate Kampftätigkeit der Arlillerien. Nachdem ſchon morgens Waniſe ob geſcheitert war, ſetzten am Abend ſtarke ſranzöſiſche * ſie zwiſchen Cerui und dem Gehöft Hurtebiſe in eiwa Mameier Breite ein. n Angriſſe wiederholten ſich; hin und her wagender Kampf uu Uis in die Nach. Wir blleden voll im Beſih unſerer Sellungen; geblichen Anläuſe haben den Gegner viel Blut gekoſiel. n der Rordfronk von Verdun nahm der Arkilterie⸗ yf wieder große Stärke an, Franzöſiſcherſelis wurde er nicht mit der Heftigkeit geführt, wie am 12. und 13. Auguſt. G, Oeſlächer Riegeſchauylah. u der gront der Rerkesgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bauern * Lage unveränderl. leeresgruppe des Generaloberſten Erzherzog Joſef ——— brachen Deutſche und Heſterreicher en den Widerſtand feindlicher Nachhulen im Gebirge ſüdlich Trotoſultales. Lresgruppe des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen 10 ördlich von Seravani und Pancin wehrlen preußiſche bayeriſche Regimenter erfolgreich zahlreſche Angriffe der Ru⸗ * und neu erante kährie ruſſiſcher Kräfte ab. wüg r Sereth wurde der noch auf dem Weſtuſer haltende geind Wüe raltvollen Mageiff u Leworſen. Un Offinere, darunter Pranzoſen, 3800 Mann, 15 Geſchllge und 80 Maſchinengewehre blieben in unſerer Hand. 8 Mazedoniſche Front Mächts Neues. Der Erſie Generalquarliermeiſter: Ludendorff. Die ſeindlichen Heeresberichte. Die engliſchen Berichte. Ritfendon, 18, Auguſt.(BTB. Richtamtlich) Amtlicher Nach⸗ t60 sbericht. ochideg er— ptanabiſche chen Stellungen ſüdöſtlich und öſtlich von L00 5 auf Iut von 2 engliſchen Meilen(3, Kilometer), Die gewaltigen I Ssantagen guf der Höhe 70, welche in der Schlacht von 0 8 mber 1915 unſerem Angriff widerſtanden und ſeitdem 3 W Sihemnen, Nachdem unſere We—4 erteibigungsſyſteme des Jeindes auf der ganzen 9 enommen hatten, drangen ſie bis in die Gegend n dem lichen Verteldigungsanlagen pon 10 St. enſe bis zur Tiefe von einer lan Ler Uungen eindrang A* b0* rangen, Außer einer Reihe ausgehauter abenlinien, die die Höhe 70 bildete, ſind die Dörſer Site TaeF. e S, i Cie bericht. lebhafte Jeuertätigteit. es gelang ihnen, mit ſerer Truppen über den Fluß zu⸗ Art und durch ſeden unſeren Feinden bekannten Kunſtgriff und ebenſo das Bois Raſs und die weſtliche Hälfte des Bois Hugo jetzt in unſerem Beſitz. Alle ins Auge gefaͤßten Punkte ſind genommen. Unſere Verluſte ſind leicht. London, 15. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Abend⸗ Die Engländer griffen morgens auf breiter Front von den nordweſtlichen Ausläufern von Lens bis zum Walde von Hugo nordöſtlich von Loos an. Wir eroberten die erſte deutſche Verteidigungslinie an allen Seiten und machten befriedigende Fort⸗ ſchritte. Ein feindlicher Angriff öſtlich von St. Milie wurde, völlig erſtickt. Die Franzoſen gewannen während der Nacht von Birſchoote weiter Boden. Feindliche 9 ffen geſtern äbend unſere neuen Stellungen öſtlich vom Kleinen Zillebeeke an, wurden aber völlig abgeſchlagen und ließen 14 Gefangene in unſerer Hand. Das ſtürmiſche Weter hält an, ſchwerer Regen iſt wieder gefallen. Der franzéſiſche Bericht. Paris, 15. Auguſt.(B. Nichtamtlich.) Amtlicher Nachmittags⸗ bericht. Der Tag verlief zuhig, nur Geſchützkämpfe in Belgien, nördlich der Aiſne, in der Champagne, auf beiden Maasufern und im Oer⸗Elſaß. Wir machten einen exfolgreichen Handſtreich bei Four de Paris und brachten ein Maſchinengewehr und Kriegsgerät in unſere Linien zurück. Der 5 beſchoß Reims und warf 100 Granaten auf Pont à vuſſon. Bericht der Orienkarmee. Paris, 15. Auguſt.(W7. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht der Drientarmee. Ziemlich lebhaſte Geſchützkämpſe im Wardarge⸗ biet und in der Gegend von Budinniroa öſtlich der Cerna. Feindliche Streifabteilungen, welche im unteren Strumatal in engliſche Schützengräben einzudringen verſuchten, wurden abgeſchla⸗ gen und verloren mehrere Tote und einige Gefangene. Die neuen Schlachten im Weſten. Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die große Schlacht in Flandern iſt in vollem Umfange ent⸗ brannt. Geſtern Abend und die ganze Nacht hindurch herrſchte ſtarkes Artilleriefeuer, das ſich von 5 Uhr vormittags an an der ganzen Front von Wytſchaete Trommelfeuer ſteigerte. Bald nach 6 Uhr begannen dann die Infanterieangriffe. lem Gange. Nördlich von Leus war es dem Gegner gelungen, auf Höhe 700, weſtlich von Loos und ſüdlich davon in unſere Stek⸗ lungen eingubrechen. Durch Zuführung großer Reſerven, die zum Teil auf weite Entfernung durch Automobile herbeigeführt wur⸗ den, verſuchte der Gegner, dieſe Einbruchsſtelle zu erweitern und unſere Kämpfer durch ſeine Maſſen zu überſchwemmen. Unter den ſo herangezogenen Reſerven wurden allein vier kanadiſche Diviſionen feſtgeſtellt. In den dichten Maſſen des Feindes fand indes unſere Artillerie ein lohnendes Ziel. Der Gegner wurde ſchließlich im Kampf Mann gegen Mann zurückgedrängt. Die Ab⸗ ſicht des Feindes, bis in die Sümpfe von Alt⸗St.⸗Quentin vorzudringen, wurde durch muſterhaftes Zuſammenarbeiten aller unſerer Truppen vereitelt. Seit geſtern Abend.80 Uhr lag ſtar⸗ kes planmäßiges Feuer auf der Kathedrale von St. Quentin. Mit mehreren tauſend Schuß gelang es, das an die Kathedrale an⸗ ſtoßende Pfarrhaus in Brand zu ſchießen. Von dort ſprang das Feuer auf die Kathedrale über, Auch der Börſenturm brennt. Nördlich von Focſami haben wir den letzten feindlichen Brückenkopf erobert. Der Brückenkopf Baltaretu und stravart erobert. Ueber die nahgnge im Oſten und Weſten wird uns von un⸗ ſerem Nitärbeiter geſchriehen; Das Hauptintereſſe an der Oſtfront richtet ſich immer noch auf die heftigen Kümpfe in Ru⸗ mänien. Hier machen die zweite rumäniſche und die vierte ruſſiſche Armee, die Schulter an Schulter miteinander kämpfen, nach den⸗ pölligen Zuſaminenbruch ihrer Offenſive, die größten Anſtrengungen, um ſich wenigſtens heil und ſicher zurückziehen zu können. Die Kämpfe, die augenblicklich von den Truppen ge⸗ leiſtet werden, ſind in keiner Welſe mehr ſo agreſſiver Natur, wenn ſie—99 in Angriffen beſtehen, ſondern ſie dienen lediglich Schutz der inneren Flanken der beiden Armeen, die einen geord⸗ neten Rückzug antreten wollen. Beſonders die Kämpfe ſüdlich des Trotuſul⸗Tales dienen dem Schutze des Rückzuges vor unſeren ſieg reichen Truppen, Die ruſſiſch⸗rumäniſchen Kräfte haben eine ſchwere Aufgabe vor ſich, da der Rückzug nicht auf den gegebenen Straßen infolge der Abdrängung des Feindes erfolgen kann. Die Opfer, die der Feind bei ſeinen Deckungsangriffen bringt, ſind groß, aber er ſucht zu retten, was er retten kann. Während dieſer Vorgänge in Trotuſul⸗Tal dringen die Truppen Mackenſens immer weiter erfolgreich vor. Die Eroberung 3— Paneiu hatte bereits die Wegnahme eines ſtarken feindlichen Stütz⸗ unktes bedeutet. Nun wird dieſer Erfolg noch weſentlich durch die roberung von Stravant ausgebaut. Der Feind hatte nämlich die nach Norbweſten 9 enden Linien, die ſich auf Paneiu ſtützten, ſtark beſeſtigt und zu kräſtigen Widerſtandspunkten ausgeſtaltel. In dieſem Syſtem der Befeſtigungen, das von Paneiu nach Nordweſten zum ſtreicht, bebeutet Stravani einen weiteren Slütz⸗ und Sammelpunkt, der mit Panein zuſammen eine kraftvolle Linie darſtellte. Die ruſſiſch⸗rumäniſchen Streitkräſte verſuchten nunmehr nach dem Falle von Paneiu, die beſeſtigte Linie unter allen Umſtänden zu halten und aus dieſem Grunde Stravani zu behaupten. Nachdem aber die FJront bereits angebrochen war, war das feindliche Beſtreben ergeb⸗ nislos, Nach Ringen drangen nunmehr unſere Truppen über Stravani hinaus und drängien den Feind weiter in die Ge⸗ Peusheſten gokuch 6 Weiter ſüdöſtl at unſer Sereth⸗Abſchnitt gleicherweiſe einen beträchtlichen Erfolg kel denn dar Brückenkopf Baltareth wurde genommen. Damit würde dem Feind dem weſtlichen Sorethufer ein ſtarker Rückhalt genommen, der ihm eſtgttete, an dieſer Stelle den Sereth⸗llebergang erfolgreich zu verfeidigen. In dem ſchwierigen Gelände K* wir nunmehr unſere Linien weiter an den Fluß en und gleichgeitig damit einen feſten Stützpunkt zur Behaup ung des gewonnenen Geländes in die bis Lys zu ſtärkſtem. Dieſe Kämpfe ſind noch in vol⸗ Hände bekommen. Auf dem öſtlichen Kriegsſchaup entwickeln ſich die Dinge für uns außergewöhnlich günſtig, da durch dieſen Erfolg die rumäniſche Armee, die ſeit vielen Monaten für die große Offenſive aufgeſtellt und ausgerüſtet worden war, wieder für lange Zeit als einflußreicher Faktar verſchwinden dürfte, Die Kampf⸗ kraft des rumäniſchen Heeres iſt dürch die ſchwere Niederlage der⸗ artig herabgemindert, daß es in den nächſten Monaten eine ent⸗ ſcheidende Rolle nicht mehr ſpielen kann. Im Weſten ſtehen wir offenſichtlich vor großen und ſchweren Tagen. Die Kampfhandlung iſt noch nicht in voller Entwicklung, aber die Artillerievorbereitüngen und die Fliegertätigkeit zeigen, 991 der Feind großes plant. An mehreren Brennpunkten der Front will er zum Angriff übergehen und zwar in Flandern, in der Champagne, bei Verdun und im Sundgau. Ueberall hat er ſtarke Artilleriemaſſen bereitgeſtellt, um e Schläge zu führen und die Kampflage für die Infanterie günſtig zu geſtalten. Aber auch unſere Artillerie iſt nicht ei, ſondern hat für unſere Infanterie Ungewöhnliches durch Gegenwirkung geleiſtet. Der Feind findet unſere Truppen ebenhürtig gerüſtet und wird neue Niéderlagen zu ſeinen alten empfangen. Ruſſiſch⸗rumäniſche Unſtimmigkeiten.— Die Lebensmittelnot in Rümänien. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(Pr.⸗Tel., z..). Nach Schweizer Meldungen aus Petersburg berichtet die Wremja von ſchweren Meinungsynerſchiedenheiten zwi⸗ ſchen dem ruſſiſchen und rumäniſchen Generalſtab. Dieſen Meinungsverſchiedenheiten ſei es zu verdanken, wenn die PE Offenſive viel zu ſpät einſetzte, um als wir⸗ kungsvolle Entlaſtungsoffenſive in Frage zu kommen. In Jaſſy ſollen nach einer weiteren Meldung des gleichen ruſſiſchen Blattes ſchwere Unruhen aus Lebensmittel⸗ mangel ſtatt haben. Von den im Gefängnis von Jaſſ befindlichen Inſaſſen ſind 47 buchſtäblich verhungert, ob⸗ gleich die Ernte in der Moldau vor der Tür ſteht. Mit der Ernte ſei es allerdings troſtlos beſtellt, da infolge Mangels an die Felder nur in geringem Maße beſtellt werden konnten. Die gefährdeie Lage der rumäniſchen Armee. c. Von der E Grenze, 16. Aug.(Priv.⸗Tel, z..) Nach Genfer Berichten aus Paris hält der Militärkritiier des „Mätin“ die rumäniſche Armee für ſehr gefährdet. Er ſchreibt: Der konzentriſche Vormarſch der Armee Macken⸗ ſen in der nördlichen und ſüdlichen Flanke des ruſſiſch⸗ Heeres ſchaffe eine bedenkliche ſtrategiſche Lage, der die Rumänen nur noch durch ſchnellſten 8 entzi 5 könnten. Der Militärkritiker meint nach den letzten Mitte des ruſſiſchen Heeresberichts, daß die Bemühungen der ru gierung und Heeresleitung, die Disziplin wieder herzuſte e⸗ en, keinen raſch greifbaren Erfolg haben werden. Jur Friedensanregung des Pap Die Auffaſſung in Verlin. D Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Biütro.) Die neus Friedenskundgehung des Papſtes iſt in Form eines Brieſes an die Staatsoberhäupter der kriegführenden Nationen geſtern direkt durch die Organe der Kurie dem Kaiſer und dem Kanzler übermittelt worden. Das Schreiben iſt vorläuſig noch nicht durch die hier allein zuſtändige Kurie veröffentlicht worden, Infolge⸗ deſſen hielt man ſich auch in den hieſigen amtlichen Stellen noch nicht für berechtigt den Wortlaut bekannt zu geben. Immerhin läßt ſich doch ſchon ſoviel ſagen, daß der Papſt einen beweglichen Appell an die Staatsoberhäupter richtete, dem allgemeinen Blutvergießen ein Ende zu machen und alsbald in Friedensverhand⸗ lungen einzutreten. Im Gegenſatz zu ſeinen früheren Vermitt⸗ lungsverſuchen hat der Papſt es diesmal für richtig und notwendig gehalten, beſtimmte Bedingungen zu empfehlen, auf deren Grundlage die Verhandlungen zunächſt erſt einmal eröffnet werden könnten. Iſt das geſchehen, ſo ſollen in den nun anhebenden Kon⸗ ferenzen die Bedingungen dann im einzelnen revidiert und vervoll⸗ ſtändigt werden. Die Friedensbeſtrebung des Papſtes betrifft u..: die Vor⸗ herrſchaft des Rechts vor der Waffengewalt; Ueber⸗ einkommen über Schiedsgerichtsverträge unter gleich⸗ zeitigem Abbauen der militäriſchen Rüſtungenz wahre Freiheit der Meere; Fortfall materiellen Erſatzes der Kriegsſchäden und Koſten des Krieges; all⸗ gemeine Rückgäbe dex augenblicklich beſetzten Ge⸗ biete, Für Deutſchland gehört insbeſondere dazu die Räu⸗ mung Belgiens und der beſetzten franzöſiſchen Landſtriche, andererſeits die Rückgabe der deutſchen Kolonien durch die Gegner. Es iſt aber nicht richtig, was die ausländiſchen Blätter über Elſaß⸗Lothringen und die von Stalien an⸗ geſtrebten öſterreichiſchen Gebietsteile gemeldet haben, Hier hat der Papſt revidierte Bedingungen nicht empfoh⸗ len. Er gibt vielmehr in dieſen Stücken nur der allgemeinen Er⸗ wartung Ausdruck, daß es gelingen möchte, die Sonderintereſſen der beteiligten Natianen mit dem Geſamtwohl der großen menſchlichen Geſellſchaft zu nereinen. Schließlich hofft der Papſt, daß auch alle übrigen territorialen Streitfragen, beſonders dieſenigen über Ar⸗ menien, die Balkanſtagaten und Polen, deſſen er mit he⸗ ſonders warmen Worten gedenkt, einer verſöhnlichen Löſung zugeführt werden möchten, Soviel über den Inhalt der auf alle Fälle bedeutſamen Kund⸗ gebung. Die hohe Stellung ihres Urhebers und deſſen lautere Mo⸗ tive erfordern unter allen Umſtänden ſorgfältige Prüfung dieſes hochherzigen Appells, Wenn der eine oder andere Satz dem oder jenem vielleicht nich behagt, o wird man ſich gewärtig zu halten haben, daß es dem 2. Seite. Nr. 380. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 16. Auguſt 1911.— Papſt offenbar doch darauf ankam, keine Nation von vorn⸗ herein in die Unmöglichkeit zu verſetzen, auf das Ange⸗ bot überhaupt einzugehen. Die päpſtliche Kundgebung wird, wenn ſie erſt in vollen Wortlaut vorliegt, natürlich doch im einzelnen zu betrachten ſein. Schon heute aber möchten wir glauben, daß ſie keineswegs ſo gehalten iſt, daß es deutſche Pflicht wäre, ſie rundweg von der Hand zu weiſen. Es ſcheint uns noch nicht ganz unmöglich, daß auf den vom Papſt gewieſenen Bahnen dem Frieden, den die leidende Menſchheit inbrünſtig erſehnt, näherzukommen wäre. m. Köln, 16. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Berlin: Die Note des Papſtes iſt ein recht umfangreiches Schriftſtück, das einer gebührenden eingehenden und ernſten Prü⸗ fung unterzogen wird. Man wird als ſicher annehmen dürfen, daß, wenn eine Antwort erfolgt, dieſe Antwort von deutſcher Seite in völliger Uebereinſtimmung mit derjenigen unſerer Bun⸗ desgenoſſen ſtehen wird. 0 AUnſere Kritik an der neuen Friedensaktion des Papſtes war ge⸗ geben unter dem Vorbehalt, daß die Mitteilungen der römiſchen Blätter über den Inhalt vollſtändig und genau ſeien. Nach den In⸗ ſörmationen, die wir von unſerem Berliner Vertreter erhalten, dürfte die Kundgebung doch einen weſentlich unparteiiſcheren Cha⸗ rakter tragen, als man nach den erſten Meldungen annehmen mußte. Wenn der Papſt eine allgemeine Rückgabe der augenblicklich beſetzten Gebiete vorſchlägt, ſo trifft er nicht mehr nur die Mittel⸗ mächte, ſondern auch die Engländer in Europa, Aſien und Afrika. Es wird alſo mindeſtens die vollkommene Unparteilichkeit gewahrt. Etwas anderes iſt es, ob wir unſer Einverſtändnis mit dieſer radikalen Wiederherſtellung des status quo ante erklären kön⸗ nen und wollen. Wir greifen nur eine Frage heraus: die des öſt⸗ lichen Serbien, des berühmten„Korridors zwiſchen der Mo⸗ rawa und der rumäniſch⸗bulgariſchen Grenze. Die Herausgabe dieſes Streifen ſerbiſchen Landes würde ſofort die Verbindung der Mittel⸗ mächte mit ihren bulgariſchen und türkiſchen Verbündeten unterbre⸗ gen, uns in die alte mißliche Lage zurückwerfen. Darum ſtrömen die engliſchen Staatsmänner über von Begeiſterung für die Wieder⸗ herſtellung des ſerbiſchen Staates. Das eine Beiſpiel zeigt, daß die allgemeine Herausgabe des beſetzten Gebietes theoretiſch ſich ſehr ſchön macht, aber praktiſch für die Mittelmächte und ihre Verbün⸗ deten eine Lage ſchaffen würde, die alle furchtbaren Blutopfer als umſonſt gebracht erſcheinen laſſen würde. Die Engländer und Fran⸗ zoſen und Ruſſen würden ebenſo günſtig daſtehen wie bisher und die Einkreiſung der europäiſchen Mitte ihren munteren Fortgang nehmen. Um ſie künftig möglichſt unwirkſam zu machen, haben die bedrohten mitteleuropäiſchen Mächte und ihre Verbündeten den feſten Block geſchaffen, der heute von der Nordſee bis Vorderaſien reicht, und uns die Selbſtbehauptung gewährleiſtet hat. Würde er aufs neue zertrümmert auf einem Friedenskongreß, ſo kehrten Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und die Türkei in das alte Elend der ſtändigen Bedrohung und Vereinzelung zurück und die europäiſche Kriegsgefahr würde alsbald wieder ihr Haupt er⸗ heben. Die Erhaltung des mit ſo viel teuren Opfern geſchaffenen mitteleuropäiſchen Blocks aber bannt die Kriegsgefahr, weil ſie den Angriff ausſichtslos macht. Aus ſolchen und ähnlichen Gründen ver⸗ halten wir uns fkeptiſch gegen alle Anregungen, die den Verſtändi⸗ gungsfrieden auf der Grundlage der Wiederherſtellung aufbauen wollen, die doch nur unſeren Feinden zugute käme. Wenn man uns darum mit dem blöden und dummen Vorwurf„Kriegs⸗ hetzer beehrt, ſo iſt uns das recht gleichgültig. Der urteilsfähige Arbeiter wird aus den dargelegten Zuſammenhängen begreifen, wie kurzſichtig die Verſtändigungspolitik ſein kann. Preſſeſtimmen zu Friedensanregung des Papſtes. m. Köln, 16. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Zur Friedensanregung des Papſtes ſchreibt die„ Iinkſch e Zeitung“: Ob die Möglichkeit, dem Kriege ein Ende zu ſetzen durch Verhandlungen und ſchließliche 4 Verſtändigung Wirklichkeit wird, kann ſich erſt erweiſen, wenn die Mächte ſich mit dem Willen, den Krieg zu beenden, einmal erſt zu⸗ ſammengefunden haben. Der Pflicht, jeden derartigen Verſuch ehr⸗ lich zu unterſtützen, kann ſich unferes Erachtens keine Regierung ent⸗ ziehen, die ſich der gewaltigen Verantwortung, die auf ihr laſtet, bewußt iſt. Es iſt uns nicht bekannt, wie ſich die deutſche Regierung zu der auch an ſie ergangenen Note des Papſtes ſtellen wird. Aber wir meinen, daß die Folgerichtigkeit, ſie darauf hinweiſt, gemaß ihrem bisherigen Verhalten auch den jetzt vom Papſt gewieſenen Weg, wenn das Ziel auch noch in der Ferne verſchwindet, zu be⸗ treten. Der Vorſchlag des Papſtes wird von neuem ein Prüfſtein dafür werden, auf welcher Seite der aufrichtige Wille zum Frieden zu finden iſt, zugleich aber wird er eine Probe ſein, die 810. wird, ob die Völker noch länger Regierungen ertragen wollen, e getrieben. von Ehrgeiz, Ruhmſucht und Raubgier es verant⸗ worten wollen. auch dieſen Vermittlungsverſuch eines geiſtlichen Souveränis, deſſen Unparteilichkeit über jedem Zweifel ſteht, zurück⸗ ie„Kölniſche Volkszeitung“ meint dazu: Iu Deutſch⸗ land iſt der Friedensſchritt des Papſtes, kann 9991 ſagen, im allgemeinen reſpektvoll, freilich nicht ohne Beden⸗ ken und Beſorgnis aufgenommen worden. Soweit ſich dieſe Bedenken auf Einzelheiten der Note beziehen, ſcheinen ſie uns vor⸗ eilig, ſolange der authentiſche Wortlaut derſelben nicht bekannt iſt; ſoweit ſie mehr allgemeiner oder grundſätzlicher Art ſind, möchten wir einſtweilen folgendes bemerken: Aus dem Urteil mancher Pro⸗ teſtanten ſchimmert die Beſorgnis hervor, daß der Schritt des Papſtes, wenn ſeine Vorſchläge als Ganzes oder in gewiſſen Einzel⸗ heiten bei den Mittelmächten keine Unterſtützung finden könnten, gleichſam ein Gewiſſenskonflikt zwiſchen den Katholiken dieſer Länder und ihren nichtkatholiſchen Volksgenoſſen oder ihren Regierungen herbeiführen und am Ende gar Gegenſätze herauf⸗ beſchwören könnte, die den Kulturkampf unſeligen Andenkens in Er⸗ innerung brächten. Und andereſeits auch bei Katholiken kann man geſprächsweiſe die Beſorgnis äußern hören, ob der Friedensſchritt des Heiligen Vaters nicht ein gewiſſes Wagnis inſofern darſtelle, als eine Ablehnung, ſei es durch die eine oder durch die andere Mächte⸗ gruppe oder gar von beiden Seiten ſeine kirchliche Autorität gefähr⸗ den könnte. Dieſe Bedenken und Beſorgniſſe ſchießen doch zum min⸗ deſten ſtark über das Ziel hinaus, ſofern ſie nicht ſogar völlig von ſchen Vorausſetzungen ausgehen. Unzweifelhaft ſetzt der Heilige Bater und das iſt gerade ſein Verdienſt, mutvoll ſeine hohe mora⸗ liſche Autorität für die Sache des Friedens ein. Aber ſeine kirchliche Autorität kann er dabei nicht in Gefahr bringen, denn es handelt ſich ja hier nicht um einen Akt der kirchlichen Autoriät, ſondern um einen politiſchen Akt von allerdings hervorragen⸗ der Bedeutung und Tragweite. Mit Recht hebt auch die„Germania“ den politiſchen Charakter des neueſten päpſtlichen Friedensdokuments gegenüber dem vorwiegend religibſen Charakter der früheren Kundgebungen des Heiligen Vaters hervor. Die Note iſt an die Regierungen, nicht etw an die katholiſche Welt»gerichtet, und ſie macht nach den bisherigen Meldungen auchkonkrete Vorſchläge, bewegt ſich alſo auf dem politiſchen Gebiete. Findet ſie hier Zuſtimmung oder auch Ablehnung und zwar bei Proteſtanten wie vielleicht auch bei Katholiken, ſo kann dies die kirchliche Autorität des Papſtes doch nicht gefährden. Einen gewiſſen Schdaen chönnte nur ein Uebereifer bringen, der die poli⸗ tiſchen und religiöſen Momente nicht klar auseinanderhielte. Aumſierdam, 15. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro verbreitet Preſſeſtimmen zu der Friedensanregung des Danach erklärt der New Pork Herald“, die vom vorgeſchlagene Wiederherſtellung der beſetzten Gebiete reiche nicht aus. Das Blatt fordert vollen Schaden⸗ erſatz ſowie Beſtrafung der für den Krieg verantwortlichen Einzel⸗ perſonen und Gemeinſchaften, ausdrücklich den Schadenerſatz durch Deutſchland und Bürgſchaften dafür, daß es ſein Verbrechen nicht wiederholen könne. Wenn der fürchterliche Meltau des Preußen⸗ tums für immer zerſtört ſein werde, ſo könne das deutſche Volk den 4 „ der nicht die Uebergabe Deütſchlands auf Gnade und Ungnade enthalte, ſei der Erwägung wert. New York World“ verſchimpft den deutſchen Charakter. Die„New Nork Times“ findet in den Vorſchlägen des Papſtes keine Friedensbedingungen, die von der Entente als be⸗ ſonders wichtig und unerläßlich hingeſtellt würden, will aber die Friedensvorſchläge als annehmbar für die Mittelmächte erkennen, abgeſehen von der Behandlung der elſäſſiſchen, Trientiner, Trieſter und polniſchen Frage auf der Friedenskonferenz. Nur der erſte Schritt.— Ber Papſt erſtrebt Waffenſtillſtand. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Zürcher Meldungen aus Mailand berichtet„'Italin“, der Friedensſchritt des Papſtes ſei vorher den Mächten angekündigt wor⸗ den und habe an keiner Stelle eine direkte Ablehnung gefunden. Der„Meſſagero“ ſchreibt, daß die Friedensnote nur den erſten Schritt einer weitausgreifenden Frie⸗ densaktion darſtelle. Von der Aufnahme der Note hänge die Durchführung eines weiteren Schrittes ab, der einen Waffenſtill⸗ ſtand zu Lande und zu Waſſer bezwecke. * Bern, 16. Auguſt.(W7B. Nichtamtlich.)„Giornale'Italia“ ſagt: Der Papſt hat ſich zu einer diplomatiſchen Friedensnote ver⸗ ſtanden, nachdem ihm aus Informationen klar geworden war, daß die Abſichten bei den kriegführenden Gruppen zu ſeinen Ideen nicht in unüberwindlichem Gegenſatz ſtünden.„Secolo“ teilt mit, daß die Note vor ihrer Ausgabe der Kardinalskommiſſion zur Begutachtung unterbreitet wurde und hernach durch den engliſchen Botſchafter an Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika übermittelt Neue U⸗Boot⸗Erfolge. Berlin, 15. Aug.(WTB. Amtlich.) Neue U- Boot⸗Erfolge im Sperrgebiet um England: 26000 Bruttoregiſtertonnen. Unter den verſenkten Schiffen beſanden ſich der engliſche bewaff⸗ nete Dampfer„Morkſtone“(3097.) mit Kohlen nach Gibraltar, ſowie ein engliſcher Hilfskreuzer vom Ausſehen der„Afric“ (12 000.), mit mindeſiens 18 Geſchühen bewaffnet. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. wurde. Der Wiener Bericht. Wien, 16. Aug.(WTB. Nichtamil.) Amtlich wird verlaulbart: Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. Oeſtlich von Maraſesci warſen deutſche Regimenter den Jeind über den Sereth zurück, wobei ſie über 3500 Gefangene, 16 Geſchütze und über 50 Maſchinengewehre einbrachlen. Bei Straoani ſcheiterten ſchwere durch erhebliche Verſtärkungen genährte Jeindangrifſe. Heeresfront des Geueralfeldmarſchalls Erzherzog Joſef An der oberen Juſiig wich der Jeind auf die Höhen weſtlich von Rocoapa und öſtlich von Soveſd. Honvedregimenter entriſſen ihm den Monte Rosboiului. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Banern. Keine beſonderen Ereigniſſe. Der ſtellverkrekende Chef des Generalſtabs. Der bulgariſche Bericht. Sofid, 15. Auguſt.(W41B. Nichtamtlich.) Amtlicher General⸗ ſtabsbericht. Mazedoniſche Front. Schwache Kampftätigkeit auf der ganzen Front. Etwas leb⸗ hafteres Artilleriefeuer öſtlich von Tſcherna und im Süden vom Doiranſee, auf beiden Wardarufern und an der Struma Patrouillen⸗ tätigkeit. Rumäniſche Front. Bei Mahmudia und im Süden von Galatz vereinzelte Kanonen⸗ ſchüſſe. 35 der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 16. Aug.(WTB. Nichkamtlich.) Amtlicher Heeresbericht. An der kleinaſtatiſchen Küſte verſenkte eines unſerer Wachtboole unter Führung des Oberleutnauts Heſſelberger ein engliſches Boot und machte drei Gefangene. Die rege Tätigkeit dieſes mit gro⸗ ßer Bravour geführten Bootes verdient volle Anerkennung. An der Sinaifront gingen hundert Engländer, die auf eine unſerer Patrouillen ſtießen, nach einem Kampf zurück und wurden bis an die feindlichen Drahthinderniſſe verſolgt. Anſere Palronille erbeutete einiges Kriegsmaterial und zerſtörle feindliche Hindernis⸗ anlagen. Feindliche Kaoallerie, die zur Aufklärung gegen die Bahn Tell⸗Scherig-Bir-es⸗Saba vorging, zog ſich nach einigen Schüſſen unſerer Arkillerie zurück. Letzte Me Das neue Domizil der Jarenfamilie unbekannt. Petersburg, 15. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Eine amtliche Mitteilung erklärt alle Angaben der Blätter über den Ort, wohin der Zar mit ſeiner Familie in der Nacht zum 14. Auguſt ver⸗ bracht wurde, für frei erfunden. Kein Mitglied der Regierung habe den Zar begleitet und die Ueberführung erfolgte vollſtändig geheim. Die Erwägungen über die Fortſchaffung ſchwebten ſeit Mitte Juli und hatten nur militäriſche und politiſche Gründe. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, Heeresbericht. Weſtfront. Gewehrfeuer und Aufklärerſtreifen. Rumäniſche Front. Während des ganzen 13. Auguſt breiteten ſich erbitterte Kämpfe in der Umgebung von Oena— Greszecia aus. Rumäniſche Truppen ſetzten die am 12. Auguſt begonnene Offenſive fort, beſetzten abends die Dörfer Slonik und vertrieben den Feind von den Höhen 6 Werſt füdweſtlich des Dorfes Grozesci. Die Offenſive dauert an. In Richtung auf Focſani ſetzte der Feind nach ſtarker Artillerievorbereitung mehrere über⸗ raſchende Angrifſe in Richtung auf Straoni und Merescinu ebenſo wie auf die Höhe von Doaya an. Sämtliche Angriffe wurden durch rumäniſche und ruſſiſchen Truppen abgeſchlagen. Kaukaſusfront. Eine aus 40 Mann beſtehende Abteilung unſere Aufklärer unter dem Befehl des Leutnants Mokhorsky, führte einen glänzenden Handſtreich gegen einen türkiſchen Feld⸗ poſten in der Gegend von Lirelelia aus, bei dem ſie Gefangene machten. Auf der übrigen Front keine Veränderung. Flugweſen. Deutſche Fluzeuge warſen Bomben auf die Station Molodetſchna und Sin 95 vk a. Im Schwarzen Meer bei Sin o po zerſtörten unſere Kriegsſchiffe zwei türkiſche Benzin⸗ ſchuppen und zwei Segler. Die völlerrechtswidrigen Gasangriſſe unſerer Gegner. ◻EBerlin, 16. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Es iſt bekannt, daß unſere Gegner zuerſt Gaſe als Kampfmittel ange⸗ wandt haben. So haben wir wohl oder ühel uns der gleichen Me⸗ 5 8 0* —————*— 3— 15. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Näherkommen ſich als ein Kreuzer entpu etwa zwanzig Fiſchdampfer. Trotzdem ſetzte das U⸗Boot zu ſchon wochenlang ſtreiken, da die Regierung ein Zw wünſcht die Mehrheit der ausſtändiſchen Arbeiter, daß der Haller Jahresklaſſen von 44—18 Jahren abwärts, die ſoeben thode bedienen müſſen. Das iſt vom humanitären Geſichtspunkt— leicht ſchmerzlich, aber es iſt nicht zu ändern. Wie unſere Feit ſchießen auch wir nun mit Gas in Ortſchaften, die hinter den 9—4 lichen Stellungen liegen. Wenn dabei aber franzöſiſche Zivilif durch unſer Gas getroffen werden, ſo liegt das ausſchließlich an Roheitunſerer Gegner, die ſich noch immer nicht entſchliefe, können, die friedliche Bevölkerung aus der Kampfzone zu entfern 9 Hinter unſerer Front ſind Gasvergiftungen von Ziviliſten au ite ordentlich ſelten. Wir räumen eben das Kampffeld in der Schußwee der mittleren Artillerie von den friedlichen Bewohnern. Unſen Feinde ſollten endlich den Forderungen der Gerechtigkeit Gehör ge 0 und den gleichen Weg einſchlagen, nicht ihre eigenen Leute läng Gefahr ausſetzen, aus der wir ſie nach Möglichkeit herauszu ur ſuchen. Noch einmal: Wir richten unſere Gasangrifſe ui gegen die Bereitſtellungsorte von Truppen m⸗ iſt eine Scheußlichkeit, daß die Franzoſen zu ſolchen Bereitſtellung orten mit Vorliebe volkreiche Städte auswählen. Die Verſenkung der„Ariadne“. J Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der 0 richt des Kapitänleutnants von Steinbrink über die Be jenkung der„Ariadne“ im engliſchen Kanal iſt eingetroſſe, Danach hat ſich die Verſenkung der„Ariadne“ folgendermäßher oot getragen: Am 26. Juli, nachmittags 3 Uhr, tauchte das U⸗ von Grund auf, und ſah zunächſt in ſeiner Umgebung nur Fiſch. dampfer und engliſche P⸗Boote, die zur Abwehr der Unterſ i gebaut wurden. Dann kam ein größeres Schiff in Sicht, den t te. Das Kreu⸗ manöbrierte zunächſt zum Heckſchuß. Kurz vo hatte der 9 zer aber abgedreht, und nur mit äußerſter Geſchicklichkeit gelant es dem U⸗Boot noch eine Stellung zum Bugſchuß zu gewi 100 Aus einer Entfernung von 1000 Meter gab das U⸗Boot e Schuß ab. Der Kreuzer wurde tatſächlich getroffen, a nicht zum Sinken gebracht. Sofort ſammelten ſich nun um drei Zerſtörer, vier P⸗Boote, ein halbes Dutzend Minenſucher Angriffen an. Da drehte der Kreuzer ab. Das U⸗Boot kounte nun von der Südſeite wegen der Menge der Sicherungsſchiffe ter mehr ſchießen. Infolgedeſſen tauchte es unter, fuhr un dem Kreuzer durch und ſchoß nun von der Landſeite ene Heckſchuß ab, der den von einem Dampfer geſchleppten— unter dem Vordermaſt traf. Jetzt kenterte der Kreus das U⸗Boot tauchte und entzog ſich den weiteren Nachſtellungen Ein holländiſcher Proleſt. Haag, 15. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) Der holländiſche Geſandte iſt nach einer amtlichen Meldung des holländiſchen Korreſpondenzbüros beauftragt worden in Berlin ernſtlich ſpruch zu erheben, daß zwei deutſche Flugzeuge über holländiſchen Hoheitsgewäſſern manövrierten und eines davon niederging, um an Kriegshandlungen teilzunehmen und daß ſich 50 deutſches Torpedoboot in die niederländiſchen Hoheitsgewäſſer Die franzöſiſche Präſidentſchaftskriſis beendigt. 09 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(Priv.⸗Tel. 3. 133 Nach Zürcher Berichten aus Turin meldet„Stampa“ aus 4 Die leßter Tage für möglich gehaltene franzöfiſche Pr äſid ſchaftskriſis könne als beendigt gelten. Die Londoner iertenkonferenz habe durch ihre Beſchlüſſe die politiſche Stellung öſi carés ſo gefeſtigt, daß der Appell an den Patriottsmus der franze ſchen Parlamentarier nicht vergeblich bleiben werde. Lloyd George über die Kriegshilſe der engliſchen Kolonien. London, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reute⸗ ſchen Büros. Bei einem Frühſtück zu Ehren von Hul ma aſſter Premierminiſters von Neuſüdwales, ſprach Premiermit 21 Lloyd George zunächſt den Arbeitern den Dauk und Landes für ihre Teilnahme an dem Kampfe an der Front un für die Arbeitsleiſtung in der Heimat aus. Er dankte oba Auſtralien für ſeine Leiſtungen für die gemeinſame S Mure es ſei unmöglich, die Qualität der auſtraliſchen Truſt inreichend zu ſchildern. In der Weltgeſchichte gebe es kein der ſpiel für die Art, wie die Dominions dem Mutterlande in end Stunde der Gefahr beigeſprungen ſeien, gern und entſpegaft dem Vertrauen auf ihre Brüderlichkeit und ihr Berwandiſchan⸗ gefühl. Auſtralien fühle ebenſo wie England, daß hier für Adie ſtralien, Kanada, Neuſeeland und Südafrikachen Gelegenheit gekommen ſei, im ganzen Umkreiſe des britiſ Reiches eine Nation zu bilden; nur dieſe Vereinigung habe Widerſtand gegen Deutſchland ermöglicht. Großer Berg⸗ und Metallarbeiterſtreik in Auſtralien. c, Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Aug.(Priv.⸗Tel. 2 „Central News“ erfährt aus Melbourne, daß in Au 5 lien mehrere hunderttauſend Berg⸗ und Metallar 59 95 werbeſyſtem auf die Arbeiter anwandte, um ſie zu veranlaſſen ſich für den Militärdienſt zu erklären. Mit einiger Arbeiterführer, die im Dienſte der 5 1 r60 beendet werde. Engliſche Drückeberger. 9 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(Priv. Tel.§ le Nach Schweizer Meldungen aus Paris ſind in letzter Zeit 3 ge. Engländer von Frankreich nach Spanien an Ki⸗ wandert, nachdem ſie gezwungen werden ſollten, ihrer Sien tärpflicht in Frankreich, wo ſie ſich bislang aks Zipnhe⸗ aufhielten, zu genügen. Da dies vielſach mit falſchen Päſſen h⸗ ſchah, ſo ſind die Konſulate von der franzöſiſchen Regierung beu richtigt worden, bei Ausſtellung von Püſſen hierauf zu achten. Anterdrückung der deutſchen Jeitungen in Amerika. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 16. Auguſt.(Priv.⸗Tel. 3. 410 Nach einer Kabelmeldung des Schweizer Preßtelegraphen Waſhington wird Rooſevelt im Kongreß beantragen, Zeitungen in deu tſcher oder ſonſtiger feindlicher während des Krieges unterdrückt werden. Die amerikaniſche Hilſe für Italien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(hriv- Tel. f. h Nach„Zürcher aus Turin berichtet die„Stampa ſie⸗ amerikaniſche Militärmiſſionen an der ita niſchen Front eingetroffen ſind und daß mit der Lie— amerikaniſcher Geſchütze für die italieniſche Front begonnen der Auch die erſte Staffel amerikaniſcher Flieger ſei an italieniſchen Front eingetroffen. Das Gebände der Deutſchen Bank in England verſteigert. London, 15, Aug,(W4 B. Nichtamitlich.) Meldung des Reuner, ſchen Büros. Das Gebäude der Deutſchen Bank wurde ben. ſteigert und von Sir Paple Shater um 335 000 Dollar erwor Neumuſterung in Italien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Auguſt.(Priv.⸗Tel. Die Baſler Nachrichten melden aus Mailand: Die Neumuſter ueen Siaſche verfügt wurde, ruft großes Aufſehen hervor. Einige italien Blätter reden von einer höchſten und letzten Auſtreng moch Die älteſten und jüngſten Klaſſen dieſer Neugemuſterten können i in die zweite und dritte Kategorie eintreten, alle anderen m Peginnt die erſte Kategorie eingereiht werden. Die Neumuſterung be daß dbe Errobe 1 ſofort. Der amerikaniſche Generalſtab. aber Waſhington, 16. Aug.(WB. Nichtamtt) Witſan hat zuer 200 neue Generalmajore und Brigadegenerale zur Führung neuen nationglen Armee ernannt. 70 London, 16. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Weldung des Reutpie ſchen Büros. Amerikaniſche Truppen marſchierten— Straßen Lon dons von eineg geoß menge te e e—3 50 * 31 —— K0) n9 — Deh den 16. Augadt 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Nr. 380. 3. Seite. —— Fahrer bei einer ſchweren Munitionskolonne, Kleinferdſtraße 21, langjähriger Hausverwalter der Firma K. Hoffmann hier, wegen treuer Pflichterfüllung unter gleich⸗ dei Verleihung der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. Fur Lebensmittelverſorgung. Seit einiger Zeit will es dem Beobe nen, als ob auf dem Leben⸗mittelverſorgungsgebiet ein gewiſſer Warchiſcher Zuſtand eingetreten iſt. In der Oeffentlichkeit ſind die den mit ſcharfen Mahnungen an die Bevölkerung herange⸗ un dem Unweſen des Hamſterns zu ſteuern. Es liegt s in dem 08 a———— ng, aber es muß doch die ge aufgeworfen werden, ob denn die Dehörden nicht felbſt daran ſchuld ſind, wenn die Verbraucher hre Weiſe zur Seloſthilfe greiſen; denn die Menge von Lebens⸗ 15 die in ſo aufſallender Weiſe in der letzien Zeit in die Städte reingebracht worden ſind, laſſen doch die Frage von ſelbſt 8 ob—.— mſtern möglich ſein würde, wenn auf dem ande nicht noch ein Mehr von Lebensmitteln zu haben ſein würde. Wus reiner wandern doch unſere rgenbeſchwerten Frauen icht himang, Büoſß um für einige Tage ſic) Kortuffeln, Gemüſe 10 wenn es t, etwas Brot und Feit zu holen. Es dũ mit der Eieſun der Sen e auf dem Lande necht geklappt haben und es wäre zu hoffen, daß es in dieſem 8 beſſer werden würde. Die Diehftähle auf den Feldern, an ben Gepẽ en auf der Eiſenbahn und ſonſtige leicht wahrnehm⸗ are niſſe der letzten Zeit ſollten den Behörden den ganzen Sens der klichen Lage, beſonders der ſchwer arbeitenden evörkerumg, klar vor Augen führen und ihnen gehieteriſch die Auf⸗ dabe die die Ernährungspolitil zu erfüllen hat: eine dar irgendwie angängtge beſſere Verſorgung er Bevölkerung. Dieſe allein iſt imſtande, die ſelbſtver⸗ ſorgeriſchen Mafnahmen wieder in geordnete Bahnen zu lenken, was im Intereſſe des ſiegreichen Dur s nur zu wünſchen iſt. ˖ Dazu gehört vor allen Pingen eine ausreichende Zu⸗ ekkung von Kartoffeln. In vierten muß die ganze Erute reſtlos erfaßt und der öffentlchen Bewirtſchaftung ſtellt werden, damit die Kopfguste erhöht werden kann. ferdent Stadtverwaltungen haben mit Recht dieſe Erhöhung ge⸗ 10 95 Es muß mö werden, daß eine Menge von 5 Pfund elieſert werden kann. Weiter muß dafür geſorgt werden, aß das Syäkas ſt und das Spätgemüſe nicht wieder vom Wirtte verſchwinden und nur ein Teil der Bevölkerung ſich ein⸗ dacken kann. Aus verſchiedenen Städten wird ſchon berichtet, daß Arch die Drohung der Beſchlagnahme des Obſtes ſeitens des Ober⸗ rats von Tilly auf der Generalverſammlung des Vereins Jur Porberung des Obſt⸗ und Gemüſeverbrauches bedeutend mehr ſind den von Obſt auf dem Markt erſcheinen als vorher. Ferner 10 Borſchläge dahingettend gemacht worden, Sammelſtellen hür Obſt und ſe zu exrichten, die unter Aufſicht der Staatsbe⸗ Eeden ſtehen ſollen und deren Aufgabe es wäre, alles, was die meinden über den eigenen Bedarf herſtellen oder erzeugen, zu en, Kein Erze nd e amtliche Sammelſtekle, die Vermkttlerin iſt zwiſchen Erzeugern und jsgemeinden. o⁰ Wie dem aber auch ſei, die Behörden haben die Pflicht, ihre 5 liegenheiten ſo zu erfülken, daß die Berbraucher das ſchwindende Dertrauen in die Maßnahmen der Behörden wieder gewinnen. Raar kaun es niemals zu ſpät ſein. Dazu gehört auch, daß rück⸗ Fotslos durchgegriſſen wird, wen es ſich um eine Bewucher ung Ber. Ber ölkerung handelt. In erſchreckendſter Weiſe hat die deolkerung ſehen en, in was für einem gewaltigem Umfange bit her ſein verderbenbringendes Weſen treibt. So etwas er⸗ ttert und muß in dieſer Zeit erbittern. Daher iſt es nur mehr als und billig, daß hier nicht nur die Beſtrafung des Wuchers t eintritt, fondern daß der dadurch erzielte Gewinn zugunſten der ſ aatskaſſe eingezogen wird. In der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ ſe Proſeſſor Dr. von Blume dafür ein, einen derartigen Ge⸗ bentwurf zu ſchaffen. Anſätze ſind ja ſchon bei den Schuhwaren vokbanden. Sie müſſen auf Gegenſtände des täglichen Bedarfs, 3 allen Dingen auf Nahrungs⸗ und Futtermittel, ausgedehnt wer⸗ zwif Die Bevölkerung will ſehen, daß eine ſcharfe Scheidewand ſchen ihr und dieſen ſtrupelloſen Ausbeutern gezogen wird. Won Cine weitere Forderung, die hier ſchon im April vertreten tlrden iſt, wöre zu erfülten; daß die in der Lebensmittelverſorgung Fangen Perſonen auch wirklich verantwortlich ſind für die furſeer⸗ die aus einer Pflichtverletzung heraus geſchehen. Die Frank⸗ 0 ter Stadtverordneten⸗Verſammlung hat ſich dieſen Gedanken dafette vor einigen Tagen zu eigen gemacht. Es genügt nicht allein, ſſ erordnungen erlaſſen, Beſchlagnahmen ausgeſprochen werden, fü dern es muß verlangt werden, daß dieſe auch ſachgemäß ausge⸗ werden. Wenn mit kraftvoller Hand hier durchgegriffen wird, — wird der Einzelne fühlen, daß ſich um ſein Durchhalten ein 5 irr Arm kümmert und deſſen Gefühl will er haben, denn es chafft Bertrauen und gibt Vertrauen. W. Hahn. 0 Herſtellung von Sauerkraut. ie Kriegsgeſellſchaft für Sauerkraut m. b. H. 10 Verlin weiſt mit Genehmigung des Bevollmächtigten des Reichs⸗ anzers auf Folgendes hin: 9 Da für die Verſorgung des Heeres und füc ſchlüſſelmäßige ſchafellr von Sauerkraut an die Zivilbevölkerung im Wirt⸗ Heaftiah 1917/1918 außerordentlich große Mengen von Friſch⸗ ſe(Weißkohl und Rüben) erforderlich ſind, erteilt die Kriegs⸗ 5 Uſchaft an Kommunalverbände, Gemeinden und Großverbraucher 88 kbetriebe, Mittelſtands⸗ und Volksküchen, Heilanſtalten und kah 09e——— die Genehmigung zum Erwerbe von Weiß⸗ Nebnr die Herſtellung von Sauerkraut vorläufig nur unter der ng, das geſamte daraus in eigenen Betrieben oder von Ngunm im nvenhãltnis herzuſtellende Sauerkraut zur Ver⸗ der Kriegsgeſellſchaft gebalten wird. au s dem Grunde kann die Kriegsgeſellſchaft zunächſt ch atz desjenigen Sauerkrauts nicht freigeben, das die Abſaß Alntannten Stellen aus ſelbſtangebautem Weißkohl oder aus Rüben enter, Art in eigenen Betrieben oder von Fabriken im Lohnverhältnis weſchreiden laſſen. Vielmehr muß auch dieſes Sauerkraut bis auf irge des zur Verfügung der Kriegsgeſellſchaft bleiben. Soweit undd möglich, wird jedoch den Kommunalverbänden, Gemeinden in„Großverbrauchern ſpäler ein Teil(höchſtene 50 Prozent) des 0 ne Sener Wirtſchaft herzuſtellenden Kohl⸗ und Rübenſauerkrauts und Anvechmung auf den ſchlüſſelmäßigen Anteil des betreffenden esſtaats freigegeben werden. Ver Auf die Strafbeſtimmungen in§ 9 der Verordnung über die W güeitung von Gemüſe vom 1. Auguſt 1916(Reichs⸗Geſetzbl. blez14) wird hingewieſen. Durch die vorſtehenden Grundſäßze eiben die Beſtimmungen der Bekanntmachung über Frühweißkohl —— 1917 Geichsanzeiger Nr. 147 vom 23. Junl 1017) lher Maßnahmen zum Schutz gegen feindliche Flieger. Von amt⸗ gan, Seite wird uns geſchrieben: Beim Fliegeralarm am ver⸗ 8 80 Sonntag hat ſich gezeigt, daß das Publikum in keiner der e die wiederholt bekanntgegebenen Anordnungen bei Eintreten auf dlegergeſahr beachtete. Die Leute ſtanden vielmehr neugierig en Straßen umher, ja vor einer Revierwache, wo Alarmſchüſſe erſt wurden, ſammelten ſich etwa 150 Perſonen an, die ſich Wehalf wiederholtes energiſches Wegweiſen entfernten. Wir machen das wiederholt darauf aufmerkſam, daß bei einem Fliegeralarm die Sralblitum auf die Warnungsſignale hin(Alarmſchüſſe) ſofort Stocwaße zu verlaſſen und im Innern don Gebäuden im unterſten Das erke, am zweckmäßigſten in Kellern, Schutz zu ſuchen hat. — auf Straßen und Plätzen, das Aufſuchen von un oder Hächern mußz unter allen Umſtänden unterbleiben, erkſamen Beobachter ſchei⸗ er darf an eine qudere Stelle liefern, als auf ſchon mit Rückſicht auf die ſchwere Gefährdung durch die Geſchoſſe der Abwehrkanonen und Gewehrſchüſſe. Die Hausbeſitzer haben den Schutz⸗Suchenden Einlaß zu gewähren. Zur Nachtzeit ſind alle Lichter zu löſchen. Die Beendigung der Fliegergefahr wird durch 2 Minuten langes ununterbrochenes Heulen der Alarmſirenen angezeigt. Zuwiderhandlungen werden mit Geld oder Haft beſtraft. *Stellungnahme des Vereins zur Scheide⸗ mann-Verſammlung. Der ozialde mokratiſche Verein Mannheim hielt geſtern abend im„Rodenſteiner“ eine Ver⸗ ſammlung ab, in welcher Parteiſekretär Strobel über die Be⸗ wegung der„Unabhängigen“ und deren Mannheimer Anhang ſprach. Das Verhalten der„Unabhängigen“ fand, ſo berichtet die„Volks⸗ ſtimme“, bei der Arbeiterſchaft Mannheims allgemeine Zurückweiſung. An den Leiter der Mannheimer„Unabhängigen“ ſolle die Aufforde⸗ rung gerichtet werden, das ihm von der ſozialdemokratiſchen Partei übertragene Stadtverordnetenmandat in die Hände der Partei zurückzulegen. Er übe das Mandat ohnehin nicht mehr aus. Vor allem aber gelte es den politiſchen Gegnern gegenüber, klarzu⸗ ſtellen, daß der betr. Stadtverordnete mit der Partei nichts mehr zu tun habe. Nach einer Ausſprache über den Vortrag des Herrn Strobel, der allſeitige Unterſtützung fand, wurde der Antrag auf Aberkennung des Stadtverordnetenmandats für den Führer der„Unabhängigen“, Herrn Remmele, einſtimmig an⸗ genommen, ebenſo die folgende Entſchließung:„Die am 15. Auguſt 1917 tagende gut beſuchte Mitgliederverſammlung des So⸗ zialdemokratiſchen Vereins Mannheim bedauert aufs tiefſte den von Angehörigen der„Unabhängigen Sozialdemokratie“ in der Scheide⸗ mann⸗Berſammlung inſdenierten Radau. Eine ſolche Kampfart lehnt die Verſammlung als unwürdig ab. Die Verſammlung erwartet von allen Mitgliedern, daß ſie ſich— falls ſie Veranſtaltungen der Unab⸗ hängigen beſuchen— ſolcher Kampfmethoden enthalten.“ * Vom Marktverkehr. Die Pfirſiche haben endlich wieder den Weg auf unſern Wochenmarkt gefunden. Heute konnte man ſchöne Exem⸗ plare zu 60 Pfennig kaufen. Gauz ungehindert ſtand aber auch auf den Preistafeln weniger Körbe 70 Pfennig, obwohl der Höchſtpreis auf 60 Pfennig feſtgeſetzt iſt. Aepfel, Birnen, Pflaumen, Früh⸗ zwetſchen und Königinyflaumen gab es reichlich zu den Höchſtpreiſen von 42, 46, 34 und 45 Pfennig. Preißelbeeren gibt es nur auf dem Preisverzeichnis, nicht aber auf dem Markt und umgekehrt iſt es bei Brombeeren, die nicht auf der Preistafel ſtehen, aber zu 90 Pfennig das Pfund zu kaufen waren. Die Vorſchrift, daß an den Körben ſichtbar ſtehen muß, ob ſie reifes oder nur zum Kochen geeignetes Obit enthalten— eine der Maßnahmen gegen die Ruhrerkrankungen — wird überhaupt nicht befolgt. Die Käuferinnen befühlen infolge⸗ deſſen z. B. die Birnen, ob ſie weich ſind, und legen ſie wieder in den Korb zurück, entſprechen ſie nicht ihren Wünſchen. Ein Vorgang, den ntau zu hundertmalen beobachten kann und der ernent darauf hin⸗ weiſt, daß es unerläßlich iſt, das Obſt vor dem Genuß zu waſchen. Weil wir gerade von Birnen reden,— die Stadt brachte außer Birnen zu 46 Pfennig auch noch ſolche zu 60 Pfennig zum Verkauf, feines Tirolerobſt, alſo Auslandsware, wie man uns verſicherte. Es ſollte davon abgeſehen werden, daß die Stadt Ware, die ſie nicht zum Höchſtpreis abgeben kann, auf den Wochenmarkt bringt. Das er⸗ regt unter den Händlern und Hökerinnen böſes Blut, da heißts: „Ja, Auslandsware, meine Graubirnen ſind beſſer und ich darf nur 46 Pfennig nehmen, gell aber die Stadt.. uſw.“ Man kann ſich die Fortſetzung denken. Solange wir ſoviel einheimiſches Obſt haben, brauchten wir eigentlich überhaupt keine Auslandsware, und wenn man es der Bevölkerung doch zuführen will, dann bitte in den ſtädti⸗ ſchen Läden und nicht auf dem Markt. Dort ſollen Höchſtpreiſe auf jeden Fall eingehalten und keine Ausnahmen zugelaſſen werden. Wie bereits erwähnt, gab es heute alſo wieder Obſt genug. An Ge⸗ müſe dagegen war der Markt ſehr arm. Wenig Weißkraut, Mangold und Wirſing, nur zu einem kleinen Teilchen dem Bedarf ent⸗ ſprechend, Rotkraut etwas reichlicher als die letzten Markttage, Schnittgemüſe überhaupt nicht. Gelberüben allüberall zu 20 Pfennig und wenn auch nur 2 Stück aufs Pfund gingen. Das ſind alles Ka⸗ rotten bei unſern Bauern, ſolange kein Marktkontrolleur ſich darum kümmert. Salate gab es reichlich, Gurken desgleichen. Mit Pfiffer⸗ lingen und Steinpilzen war der Markt ausreichend beſchickt, Bohnen deckten nur den lanfenden Bedarf. Zu Einmachzwecken konnte man ſich höchſtens an die der Stadt halten, die aber nicht fonderlich zart und deshalb zum Konſervieren nicht ſo begehrt ſind. pp. Polizeibericht vom 16. Auguſt(Schluß). Unfälle. Im Hauſe N 2, 10 fingen am 14. d. M. nach⸗ mittags die Kleider eines 15 Jahre alten Elektromonteurlehrlings von hier an einem Apparat Feuer. Beim Löſchen der Kleider ver⸗ brannte ſich der Lehrling beide Hände und erlitt weiter noch Brandwunden am Hals und im Geſicht.— Am gleichen Tage nach⸗ mittags geriet ein 17 Jahre alter Taglöhner von Käfertal in dem Hofe eines Fabrikbetriebs an der Scheibenſtraße unter einen von Arbeitern geſchobenen Eiſenbahnwagen, wurde zu Boden geworfen und trug einen rechtsſeitigen Oberſchenkelbruch davon.— Einem 15 Jahre alten Schloſſerlehrling von Frieſenheim⸗ ſtürzte am gleichen Tage vormittags auf ſeiner Arbeitsſtelle in einer Fabrik an der Scheibenſtraße ein ſchwerer eiſerner Deckel gegen das rechte Bein. Der Lehrling erlitt eine erhebliche Quetſchung des Knies. 55 drei Verletzten mußten ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Zimmerbrand. Im Hauſe H 6, 12 entſtand am 13. d.., vormittags 4 Uhr, dadurch ein Zimmerbrand, daß der Kopf eines entzündeten Streichholzes abſprang, auf ein Bett fiel und dieſes dadurch Feuer ſing. Der Schaden beträgt etwa 60„. Das Feuer konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Mos⸗ bach wegen Diebſtahls geſuchter Kutſcher von Karlsruhe, ein Tag⸗ löhner von Gießen, ein Schirrmann von Plankſtadt, ein Rangierer von Neckarhauſen, eine Fabrikarbeiterin von Beſſungen und eine ſolche von Siegelsbach, alle wegen Diebſtahls. Aus dem Großherzogtum. h. Karlsruhe, 15. Der bekannte Karlsruher Kunſt⸗ maler Profeſſor Guſtav Kampmann, ein Schüler des erſt kürzlich verſtorbenen Profeſſors Schönleber, iſt geſtern im 8 von 58 Jahren an den Folgen eines ſchweren Leidens geſtorben. *Pfullendorf, 15. Aug. Bahnwart Stemmer, an der würt⸗ tembergiſchen Bahn, erlitt in Ausübung ſeines Dienſtes, den er pflichtgetreu, obwohl er ſich ſehr unwohl fühlte, verſehen wollte, einen Herzſchlag oder eine Ohnmacht, ſodaß er quer über das Ge⸗ leiſe fiel. Der fällige Frühzug trennte vor den Augen ſeines Söhn⸗ chens, das ſich erfolglos bemühte, den Körper vom Geleiſe wegzu⸗ ziehen, dem Bedauernswerten den Kopf und den rechten Arm voll⸗ ſtändig vom Rumpfe. Der brave, pflichteifrige Mann hinterläßt eine Witwe und zehn Kinder. Vom Schwarzwald, 15. Aug. In der Nacht zum Dienstag gingen mehrere ſchwere Gewitter über den Schwarzwald, die ſich in der Hauptſache über der Baar entluden. Montag Abend von 11 Uhr ab war der weſtliche Himmel in faſt ununterbrochenes Feuer getaucht; vier und mehr Blitze ſchoſſen gleichzeitig aus dem Gewölk, begleitet von andauernden, krachenden Donnerſchlägen. Nach Mitternacht ſtieg am weſtlichen Himmel eine ſtarke Brand⸗ röte empor. Am Rohrhardsberg zwiſchen Schönach und Schönwald hatte der Blitz das der ſtaatlichen Domäne gehörige Hof⸗ gut in Brand geſteckt. Auch an anderen Orten ſchlug der Blitz ein, jedoch ohne Schaden anzurichten. „(Walskirch, 16. Aug. Redakteur Heckmann von der „Waldkircher Volkszeitung“ iſt laut„Volksw.“ wieder aus der Zeugniszwangshaft entlaſſen worden, nachdem der Gewährsmann des betreffenden Artikels ſich ſelbſt dem Gericht ge⸗ nannt hat. Das letztere beklagen wir, ſo ſchreibt die„Freiburger mann es gönnen, daß er ſeine perſönliche Freiheit wieder erlangt hat. Durch die Bekanntgabe ſeines Namens hat der Artikelſchreiber der Preſſe keinen Gefallen erwieſen, denn die prinzipielle Aus⸗ tragung des Falles iſt unmöglich gemacht worden. )6Singen⸗Hohentwiel, 14. Aug. In einem hier einlaufenden Evaluiertenzug entdeckte man einen 17jährigen Burſchen, der die Reiſe von Belgien zwiſchen zwei Achſen unter einem Wagen als blinder Paſſagier mitgemacht hatte. erklärte, er mollte ſeine Tante in der Schweiz beſuchen.— Volksw.“ zu ihrer Meldung, ſo ſelbſtverſtändlich wir Herrn Heck⸗ Der junge Mann Pfalz, heſſen und Umgebung. „ p. Alſenborn, 15. Aug. Wiederum ein Opfer gefordert hat das Hantieren mit Schußwaffen. Der 14 Jahre alte Realſchüler Edwin Wagner wollte mit andern Jungen auf dem Feld eine Katze totſchießen. Das Flobertgewehr entlud ſich, als der Junge die Waffe gerade gegen ſich gerichtet hatte. Die Kugel traf ihn in den Leib und führte ſeinen Tod herbei. * Klingenberg a.., 15. Auguſt. Die Tonwerke Klingenberg erlitten durch den Krieg keine weſentliche Einbuße. ſo daß auch während des Krieges nicht allein völlige Steuerfreiheit gewährt, ſondern auch wie alljährlich die Gemeindenutzung von 440 Mark jedem Bürger bewilligt werden konnte. Dabei kann ſich das Bürgerrecht nach wie vor ſeder Fremde erwerben, der das Einzugsgeld von 1500 Mark entrichter. Den Kriegerfrauen leiſtet die Gemeinde andauernd reiche Unterſtützungen. Rommunales d. Mutterſtadt, 15. Aug. In der Montag Abend ſtaltgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde dem Gemeinderat Kenntnis ge⸗ geben von dem Gutachten des Ingenieurs Loß in Ludwigshafen a. Rh. über den Anſchluß der Dörrgemüſefabrik Fei⸗ tel an das elektriſche Ortsnetz. Nach eingehender Beratung wurde der von den Sachverſtändigen vorgelegte Vertragsentwurf mit Stimmenmehrheit angenommen. Nach dieſem Vertrage ſetzen ſich die Stromkoſten einheitlich für Licht und Kraft zuſammen aus einer Grundgebühr und einer Stromgebühr. Die Grundgebühr für die Höchſtentnahme in Kilowatt betrügt das Jahr und KW. 90 /, die Stromgebühr für die KWSt. 13 Pfg. Erreicht der Abnehmer während des Betriebsjahres den garantierten Stromverbrauch von 100 000 Kilowattſtunden nicht, ſo verpflichtet ſich der Stromabneh⸗ mer deſſenungeachtet, den Betrag zu zahlen, welcher dem Geſamt⸗ verbrauch von 100 000 KWSt. und 30 KW. Höchſtbelaſtung bei Be⸗ rückſichtigung des Strompreiſes einſchließlich des Kohlenzuſchlages entſpricht. Für Sicherung der Gemeinde muß die Firma eine Bank⸗ kaution von 56 000, die ſich nach Ablauf eines Betriebsjahres um je 5600/ ermäßigt, vorlegen. Die Kohlenverſorgung ſoll nunmehr ſo raſch wie möglich erfolgen. Damit diejenigen, die keinen Kohlenvorrat haben, in erſter Linie mit Kohlen verſorgt werden können, ſoll ſo raſch wie möglich eine Kontrolle der Kohlenbeſtands⸗ anzeigen durch Gemeinderäte vorgenommen werden. Bei der Fleiſchausgabe am letzten Samstag hat ein großer Teil der Einwohner kein Fleiſch erhalten, trotzdem durch das Bürgermeiſter⸗ amt die auf eine Perſon abzugebende Menge ziemlich nieder be⸗ meſſen war. Auch wurde bemängelt, daß nicht wie urſprünglich das Fleiſch nach einer beſtimmten Reihenfolge durch die Metzger ab⸗ gegeben wird. § Neuſtadt a.., 14. Aug. Ab 15. d. M. tritt auch bei uns die zeitliche Gasſperre wie in anderen Städten ein. Von .30—.30 Uhr nachmittags iſt die Gaszufuhr geſperrt. Der Gas⸗ ausſchuß begründet dieſe Maßnahme damit, daß die Aufforderung zur freiwilligen Einſparung von Gas im Monat Juli trotz Berech⸗ „nung eines Aufpreiſes nicht allgemein beachtet worden ſei.— Das Bürgermeiſteramt gibt bekannt, daß alle in der Gemarkung Neu⸗ ſtadt geernteten Kartoffeln dem Kommunalverband Neuſtadt⸗ Stadt anzuzeigen und der nach der Verbrauchsregelung über den eigenen Bedarf hinausgehende Ueberſchuß an den Kommunalverband gegen abzuliefern ſind. EMainz, 14. Aug. Die Stadt Mainz hat große Teile der ſtädtiſchen Anlagen in dieſem Jahr für Nutzanlagen herangezogen. Insgeſamt wurden 20 heſſiſche Morgen von der Stadt 93 bebaut. Die Ernte iſt in Menge und Güte ausgezeichnet. Der Ertrag wird ſich auf etwa zehntauſend Mark ſtellen. Mit den Erzeugniſſen, die in den ſtädtiſchen Läden verkauft werden, werden außerdem ſtädtiſche Krankenanſtalten und ſtädtiſche Arbeiter verſorgt. Bädernachrichten. § Wildbad(württ. Schwarzwald). Die Zahl der Fremden beträgt bis heute nach der amtlichen Kurliſte 10 310 Perſonen. Handel und lndustrie. rankfurter Wertpaplerddorse. Frankfurt, 16. Aug.(Pr.-Tel.) Angeregt durch die wei⸗ teren Waffenerfolge im Osten sowie über die erfolgreiche Ab⸗ wehr im Westen verlief der Börsenverkehr in vorwiegend fester Haltung. Das Geschäft war zunächst belebt. Auf dem Gebiet der R Piere fanden Deutsche Waffen bei erhöhtem Kurse — Adlerwerke Kleyer und Fahrzeug Eisenach fest. Daim- ler und Rheinmetall schwächiten sich mäßig ab. Im Verkelir der elelctrischen Werte sind Felten u. Guilleaume, Alckumilatoren und Bergmann als fest hervorzuheben. Größéres Geschäft zu wesentlich höheren Kursen entwickelte sich in Rütgerswerke. Fest lagen auch Gold- und Silberscheideanstalt sowie Badische Anilin. Raliwerte hehaupteten den Kursstand. Deutsche Erdöl gingen erneut höller um. Bei größeren Umsätzen sind Kostheimer Zellulose zu er⸗ Wähnen, welche bei ansehnlichen Kurssteigerungen aus dem Markt genommen wurden. Auf dem montanindũstriellen Gebiet blieben die tonangebenden Werte vernachlässigt. Bochumer und Harpe⸗ ner behauptet, dagegen blieb Deutsch-Luxemburger in ansteigen⸗ der Richtung. Thale und Georg-Marienhütte lagen ſest. Der Markt der Schiffahrtswerte trug ein durchaus ſestes Gepräge, besonders waren Lloyd-Aktien gefragt. Bankaktien behielten ihre ſeste Hal- tung, namentlich Diskonto-Kommandit und Deutsche Bank. Hei⸗ mische Anleſhen verkehrten zu behaupteten Kursen. Ausländische Fonds lagen still. Tägliches Geld 4,25 Prozent und darunter, Pri- Vatdiskont 4,25 Prozent und darunter. Die ſeste Tendenz erhielt sich bis zum Schluß. Unter den Spezialwerten fanden Augsburg⸗ Nürnberger, Guano Beachtung bei erhöhten Kursen. Berliner Wertpapterbörse. Berlin, 16. Aug. Frühmarkt.(m Warenhandelt ermittelte nichtamtliche Preise. Großhandelspreise.) Die Preise sind gegen gestern unverändert. Berlin, 16. August(Devisenmarkt.) Auszallungen für: 16. 85 Geld Brief Geld Brief Konstantinopel 19.90 20.00 109.90 20.00 Holland 100 Gulden 297.75 298.25 207.75 298.25 Dänemark 100 Kronen. 214.00 214.50 714.00 214.25 Schweden 100 Kronen 230.25 230.75 229.25 2209.75 Norwegen 100 Kronen.. 24.75 215.25 214.75 215.25 Schweiz 100 Franken 150.75 151.00 149.75 150.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 SPERRr 127.9½ 128.½ 127— 128. Bulgarien 100 Leva 80.%% 81.½ 80.½ 81.7½ Newyerker Werwtaspierbörse. Newyork, 15. Aug.(WIB.) Die Börse war zu Beginn schwach und wurde im Weiteren Verlauf bei vorwiegend spekula- tivem Geschätt unregelmäßig. Schließlich bewirkten beiriedigende politische Meldungen auf dem Industriemarkt umfangreiche Rücke⸗ käufe, in deren Folge die Kurse kräftig sich erholen konnten. Der Schlußverkehr war daraufhin sehr fest. Aktienumsatz 610 000 St. eleuchlungsörner für elektrisches Licht. BROWN, BOVERIY CEA.-G. Abteilung Installationen 9088 0 4, 8. Fernspr. 662, 880, 20382, 7488. Hiauptniederlage der Osramlampe. 99% 999 %C 9e 4. Seite. Nr. 880. Donnerstag, den 16. Auguſt sr. Ew Vog. ſc. e 555 16.. Tendenz für deigd. fest nom. Weohsel aut tonden geid aut 24 Stunden Tage)..—.72— (Burohschnittsrate!“.——.— Wechsel auf Londen Solg letztes Darieheßß 3,¼—(Gabis Fransſere), 479.4 478.45 Sſehwssohseſ Serlin,——— Siber Bullion 96.0 75 Kiohtwechsel Faris.76.25.78.—. New-Vork 15, August 43** 997 Aktlenmarky. 8 5 Roht. Top. Santa Fe 40% Mlescurl Paeile 3 33½ 109% 109%[Nat, Raſtw. of Rex. 7¹⁴8 7— Unſted States Corp. Cerps New Verk Oen'r,„, 87* 66.— 9% Sonds. 104 104.— 00. Ontarie 4 Western,22— 22 Koht. Top. Santa Fe. 9999% Korfolk& Western. 120— 1204, de, pret. gol, Owid. 8½— Forthern Paolfiss 103½ 101¼8 Saltimore 4 OI-o 68, 69½¼ Fennsywania 8 52 32½ Sansdian Paoffto 160 159— Readigg 95çœ 88% Oes.&, Ol-o 60 Bl Chleagé Rock Is& Pag. 53% 612⸗ Shie. MI.&. St. Paul. 66%/ 65% Southern Paoſl 65— 63½ Denever& Rio Grande.—— 7— Southern faftWa/ 26% 26%¾ —ĩůͤ— 24%½ 2Zi½ Southern Ralway prol. 59% 56- Erie ist pret. 36 3 nion Facifle 137½ 136, Erie 28t prei. 22½—Fabash pret.. 49¾ 49%8 Sreat Nothern pret., 106— 105—[Amerie ben. 46% 46% Müinols Gentr. 101— 10—amer-Smelt, 4 Rel.10½ 106¼ Interborough Cons. Oorg. 9* DN Anas, Lopp, MIn.„76% 78½ 0. 0. ¹ 55½¼ BA½ Sethlehen Sieel.„116½ 116½ Ransss oit 4 Somhern 2½ 21%8[Central keaiſee.„ 99%8 do, bref. 52— Intern, Heroantiie Marige 3½ 29% do. d. pref, 2½ 91½ Kentevilie u. Maskwitle 124—-— 128%[ United States Steelscerp. 12%½ 123¾8 Msenri Kaus,& Texas.— 6% J Uniteg Stat Sieel Borppr 117½ Süesznsan 610 000(70 00 — Meerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. 24(Nachdruck verboten!) Fortſetzung. Eines Tages ging Paſtor Gröhn weiter als gewöhnlich, bis an die Grenze von Olderswort. Er erreichte mit Mühe dag letzte Häuschen, das ganz für ſich auf einer Anhöhe lag und ungefähr zwei Stunden von der Dorfſtraße entfernt war. Es war freilich eher eine Hütte als ein Haus zu nennen. Die Mauern waren ver⸗ fallen und riſſig, das Schilf auf dem Dache verfault; die Tür hing ſchief in den Angeln und ſtand weit offen. Eine Schar Jungen ſtürmte dem Paſtor entgegen wie eine losgelaſſene Meute. Hinter dem Ofen hockte ein ärgerlich—3 9— der Greis, und das hagere Weib, das mit einem Säugling auf dem Arm dem Paſtor entgegentrat, ſah ihn feindſelig an. Ihr Mann wäre als Ochſentreiber nach Huſum, gab das Weib widerwillig dem Paſtor auf ſeine Nachfrage zur Antwort Sie bot dem müden Gaſt keinen Stuhl an, und die Kinder, glle blaß, zer⸗ Uunpt und ſchmutzig, ſtanden neugierig mit aufgeriſſenem Mund um ihn herum. Buhmannſche, wie ſie im Dorfe genannt wurde, kannte den Paſtor gar nicht. Sie hatte wohl mal gehört, daß Paſtor Hinrichs geſtorben und ein neuer Paſtor gewählt wäre, aber ſie wär noch nicht dazu gekommen, ihr Kleinſtes taufen zu laſſen. „Es wäre ſo ſchwer, Gevattern zu bekommen, die Leute wären 7 ſo geizig,“ meinte das Weih. Sie wurde redſelig, als ſie auf ihr eigenes Elend zu ſprechen kam. „Rehmen Sie's nicht für ungut, wenn wir nicht in die Kirche kommen tun,“ ſagte ſie. Zum gute Kleider und viel Zeit, das haben arme Leute nicht. die Jungen in die Schule gehen, meinen Sie? Ach Gott, Herr Paſtor, der weite Weg und dann auf hölzernen Kloppen und dann der Marſchdreck, das iſt ja Schlick, da bleibt unſereins unterwegs drin ſtecken. Und dann im Winter iſt es zu kalt und im Sommer zu heiß, und Brot kann ich ihnen nicht mitgeben. Da müßten ſie ja verhungern von morgens um achte bis nachmittags um vier. Der neue Schülmeiſter Karſten Hennigs, der wollte uns ſa kriegen, der wollte uns Hinnerk Polizei auf den Hals ſchicken. Na, Hinnerk iſt nicht gekommen; er iſt ja ein Bangbür. Na, ich hätte ihn auch—!“ Sie ſchüttelte die drohend geballte Fauſt nach der Richtung des—— Was brauchen die Jungen ſchreiben lernen, wenn ſie* ſen treiben ſollen?“ führ ſie ſort.„Wenn ſie ſtatt Namen drei Kreuze machen, wie es mein Alter tut, können ſie auch mit zu. Sie müſſen darum nicht glauben, Herr Paſtor, daß die Jungen Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) REW VoRK, 16, August(Ergüagsungekurss), 10. 14. 15. 14. Balt, Ohio 4½ 90s. 95¼ 90 Unlenfees. /% Bds. 69½6⁰ 99/ Ohes, Ohie 4de Es. 7⁰ 73• 4% Union Siat. 108˙% 166.— %Ohig-.isl.& PaNN Benver Rio gr. pr.. 16— 6½ Flests R. 88.9367 70 69% Mise Dans, Tex,üe. 1½% Rorth, Fas. 6 BUs. 63 6½% West Macylancdg 18/½29 .Pac. Pr,Llen 48dx8 67½, Amerloan Lengref. 106 166 Amerie, ocom. e. 70 70— St, b, 8 Fr.-El. Mortg. 4 8. 61—⸗ 61 40. Sugar Ret.“/. ꝗ 121/122— St, Louis& San, F, Ingome Mexio. Fefroleum 1 989ꝰ̃◻ ꝗ395 Mertgage%8 Serle A. 52 52½[ Vroia, gar, Chem, o. 39¼ 39/% 0, Soutx, Fae 4/ 1929 88 /% 9%[Sesrs Roebuok gom.. 168/167)½ Rewycrher Warenmarkt. NEWVORK, 15. Autzust. Baumwolle] 15.14. 15. 14. Welzen harg 15 14. Zuf. Ati. Hät.—— Boodf or oKt. 24. 24.44 Wt. K. geue 266-257 im innern. 0% or Bas.., 417% 2440 ſi%e HMotnern Exp- n. Engl, 149.00 3000 7 SavV.. J.(Duiuin) 233.— 237— Exh. f. d, Ui. 255,0%—Terpegere 4, 42.— ese, Sat, ö s MWockiene 26,70 26.70 Sohmalz Wei 23.1% 23.— AsJo89 a. brg 20.— 194.— 9 pr August, 28.2 26,40 E eii ser.. pr Sesteme, 29.50—-Zuck 96 fet..52 7. 8% PB. 0l.(ae501617/11129 pr Oktober 29.190.— ſoke Kleesam ãs 2929 29.25 pr NoV. 24.680— Kaftes Sept. o, Ha 19,79 1940 ür bez.. 24,86 25.30 116 0 den Elektr. Kupf. 95,— 5 br Jan“, 240%—. Ronzinn. 82.75— 63.— br Fehr,“ ez Pötroleum. M. CrisansK 28.78 25.751 Aa BredBalang 32.— Chicagoer Warenmargt. GH8400, 16. August 1 10. 14. 13. 16. 1⁴ Weizen Sept 200.— 204.— Schmax Speok pr. Desz. pbr, Okt. 2287/ 28.8 Sohwelne kials Aug.—. 118Pock; Sept. 13.0 2. leichte 126 1665 pr ber. 118. 113.% br Oki. 44/ eee 17.18 16.72 Hator Sept. 57% 57% Rippen Sohweine⸗ Sekmalz: pr, Sept. 28.95 23.67 zuf. l. West.57 009 57 0⁰⁰ pr, Sept..22.62 2267 pr. Okt 23⁰ 23.40 dv. Ohioag. 17000 9 6⁰ Londoner Rerallmarks London, 15. August. Kupfer: Kassa 125.— 3 Monate 144.½ Elektrotlo pet Kasse 137/133, per 3 Monste—— Best-Selekted p. Kasse—.—, per 3 KRonate —.— inn per Kassa 244—, per 3 MHonate, 240.% Slei ioko ber Kassa 30.½ per 3 Monate—— Zink; der Kassa—, Spezia- ScniRersörse zu Buisdurg-Kunrort. Duisburg-Ruhrort, 15. Aug.(Amtliche Notierungen.) Berglahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häien nach Mainz- Gustaysburg.50, nach Mainpiätzen bis Franlckurt a. M..65, nach Mannheim.50, nach Karlsruhe.05, nach Lauterburg.75, nach Straßburg i. E,.— Schlepplöhne von den Rhein-Rulirhäſen nach Mainz-Gustavsburg.20—.40, nach Mannheim.40—.60. 100 fl 298 M. 8 1 Räuber und Mörder werden! Nein, daß ſie nicht ſtehlen und rauben und keinen Menſchen nicht totſchlagen dürfen, das habe ich ſie gelernt. Da brauchen Sie nicht bange zu ſein. Ich ſage immer, wenn ſo was rumliegt, was keinen Herrn hat, wo keiner drum ge⸗ wahr wird, das könnt ihr mitnehmen. Aber keine goldenen Uhren mit Kette wegnehmen und beinen Menſchen umbringen, wenn er einem nicht gutwillig was geben tut. Nein, man bloß nicht. Das iſt nicht die Mühe wert, daß man drum ins ſchwarze Loch kommt bei Waſſer und Brot. Ja, ja, ordentliche Menſchen werden ſie ſchon werden, das können Sie glauben.“ Der Paſtor hörte faſſungslas zu. „Görenzeug, packt euch!“ ſchrie die Frau, ſich ſelbſt unter⸗ brechend, und ſlie einen der kleinen Jungen mit dem Fuße von ich.— Der Paſtor ſah auf das magere, ſchmutzige Weib, das jeiſt den Säugling aufs Bett warf, als wäre es ein Bund Stroh. Er ſah auf die Knaben, denen die—* und Zügelloſigkeit im Geſicht ge⸗ ſchrieben ſtand. Er begriff, daß dieſen von Gott und der Welt ver⸗ laſſenen Menſchen viel mehr fehlte als Geld, und doch war er ge⸗ kommen, um zu helfen. Hier war ein Held zum Helſen. Aber wo anſangen und wier Er griff unwillkürlich in bie Taſche; ſie war leer. Ein Gefühl der Ohnmacht dieſem Elend gegenüber ergriff ihn, da⸗— 0 des phyſiſchen Ekels kam dazu und übermannte ihn derart, daß er ſich auf die Kante des Bettes niederließ. „„Ich bin krank,“ ſagte er mit einem troſtloſem Ausdruck im Geſicht,„o, ſo krank! Die Menſchen waren ſo kalt zu mir, und da ſchaffte ich mir ein Kind an. Das hat ein Stück von meinem Herzen mit ſich genommen und iſt nun draußen in der Welt und kehrt nicht wieder. Ich bin krank, Ihr könnt mich nicht geſund machen. Gebt einen Trunk Waſſer, liebe Frau, ich will es Euch königlich be⸗ ohnen.“ Die Frau lief und füllte einen braunen Topf mit Waſſer. Der Paſtor ſetzte ihn mit zitternden Händen an die Lippen und trank. Jetzt war er wieder ſtark und friſch; er ſtand auf.„Ich will's Euch lohnen, Weib!“ rief er mit erhobener Stimme,„Kommt zu mir mit Euren Kindern, ich will Euch Kleider und Schuhe, Eſſen und Trinken 99 und Geld, ſo viel Ihr könnt. Ich will den Frohſinn in Eure Herzen Sa 0 Eure Augen ſollen glänzen und Euer Mund ſoll lachen. Reich und glücklich ſollt Ihr werden.“ Er erhob die Hand, ſeine Geſtalt reckte. ſeine Augen leuchteten wie zwei glühende Kohlen. Der Wahnſinn loderte aus ſeinem Blick, der Wahnſinn der Güte.„Haus und Hof will ich Euch geben, aber Ihr müßt mir Euer Herz dafür ſchenken!“ rief er. Das armſelige Weib vor ihm hatte nicht alles verſtanden. Nur ſoviel hatte ſie begriſſen, daß der Paſtor ihr etwas, nein, ſehr viel ————— — cenben wollte, und daß e licher der-Nühe wert mar, deshalb mit 2. wer der Bexrpflichtung zuk Aufbewahrung und ihren Kindern nach Olderswort zu wandern. Der Herr Paſtor lah wohl aus wie einer, der ein Königreich zu verſchenken hatte. Das Weib wurde geſchmeidig, Unter Bankſagungen und Be⸗ teulerungen geleitete ſie ihren Ga1 vor die Tür. Detlef Gröhn eilte hinaus in den dämmernden Abend. Es wa Frühling, aber noch war nichts von Frühlingspracht zu ſehen. Ple Sonne war längſt untergegangen, weiße Nebel wallten über die Marſch. Sie umhüllten den fernen ſchlanken Kirchturm von Olders⸗ wert mit ihren Schleiern, ſie verdeckten die blinkenden Lichtlein. Sie wogten und wallten. Kein Stern am Himmel zu ſehen, kein Mond⸗ ſtrahl durchbrang den Nebel. Paſtor Gröhn irrte allein in der Marſch umher. Spät abends kam er an ein Häuschen am Wege und klopfte ans Fenſter. Hier wohnte die alte Wahrſagerin Süſſel Langbehn mit ihrem lahmen Bruder. 5 „Süſſel, es hat ans Fenſter W rief Krüſchan Langbehn. „Lieg ſtill, Krüſchan, lieg ſtill, es iſt das zweite Geſicht.“ „Es klopft ſchon wieder.“ „Lieg ſtill, Krüſchan, es hat auch geklopft, als Obbe Jeve ſtarb und als Ove Tönnieſche dran mußte. Lieg ſtill; wenn es zum dritten Male klopft, dann muß ich heraus und muß ſehen, wer nun an die Reihe iſt, zu ſterben.“ Wieder pochte es ans Fenſter. Draußen ſtand der krank'e, unglückliche Mann und wartete auf Einlaß. „Das dritte Mal, Süſſel!“ Süſſel Langbehn kroch aus dem Bett und ging in Nachtſacke und kurzem Unterrock, wie ſie ſich jeden Abend ſchlafen legte, an⸗ Fenſter. Sie lugte zwiſchen den Geranientöpfen hindurch und ſah draußen die ſchlanke Geſtalt des Paſtors; zitternd vor Angſt kam ſie zürück.„Alle guten Geiſter loben Gott den Herrn! Bruder, es war der Paſtor, er war es mit Haut und Haar. Ach, der arme Menſch, ſo jun ſchon ſterben! Ach, die arme junge Frau, ſie kann mich dauern!“ Süſiel Langbehn war wieder in ihr Bett gekrochen und zog ſich die Decke über die Ohren. Mochte es jetzt noch klopfen, ſo viel es wollte, ſie machte nicht auf; ſie hatte ihre Pflicht getan. Es war ſtill geworden draußen; ein verirrter, verwirrter Menſch jagte⸗den Weg entlang, Süſſel lag in ihrem Bett und konnte nicht wieder r„Ach, ich armes Stackelsmenſch,“ klagte ſie mit innigem Se 19 9„ich muß nun ſo was ſchon im voraus ſehen. ie gut haben es doch die Menſchen, die von nichts wiſſen!“ Bete ein riet Krüſchan,„dann gibt es ſich.“ Mit klappernden Zähnen betete Süſſel ihr Paterunſer. ——————.— (Fortſetzung folgt.) Molnem Lisgarin Indeen Amffiehes Bekai tin Chungen Bekanntmachung. ufleglichen Behaubluſng Zawiderhanhelt, 2 4. wer den ſonſtigen Ausführungsbeſtimmungen Höchſt⸗ und Richtpreiſe. Der Bundesxat hat durch Sr vom. S Die ſtädtiſche Preisprufunasſtelle für Marktwaren 28. Juli 1917 beſtimmt, daß die aus Raps, Rübſen, B. wer ohne Vorlegung und Abnahme des Er⸗ hat heute ſolgende Preiſe ſeſtgeſetzt: 8 e Kartoffeln, Höchſtpreis das ab 0 vom 90. Anguſt ab 11 Sohnen, Richtpreis das Pfund 95 Karotten u. Gelorüben, rote, ohne Kraut Richtpreis das Pfund 9 0 Gelberüben, gelbſleiſchige, Richtpreis das SJe 80 4 pre a 1 8 Vote Rüden, gbgeſchn., Richtpreis das Pſun 18 Kohlrabi, Richtpreis das Pfund 2⁰ Weigkraut, ohne äußere Blätter u. ohne Strunk chtpreis das Pfund 14 Rotkraut Richtpreis das Pfd. 25 Wirſing, ungewaſchen und ohne Stru Zwiebeln, abgeſchn Micigeis 60 6* 44 — pre un Einmachgurken, nicht unier 4 Cim. Richtpreis das Stück 2 Einmachgurren, nicht u 9 Eim. Richtpreis das Stück 3 Einmachgurken, nicht unter 8 Etm. Richtpreis das Stück 4 Salatgurten, Richtpreis das Stück—10 Schlangengurken, Richtpreis das Stück 25—40 Tomaten Richtpreis das Pfd. 25—93 Rhabarber, 8 Richtpreis das Pfund 15 Spinat Richtpreis das Pfund 25 Mangold, m weißStiel, Richtyreis das Pfund 18—15 Schnitigemüſe, der Berkauf von Rübenkraut iſt verboten. Kopffalat, je nach Größe, Richtoreis das Stück 615 Endivienſalat, je nach Größe Richtpreis das Stück 10—18 Pilze aller Art, Richtpreis, das Pfund 3 6 Himbeeren, Höchſtyreis das Pfund Brombeeren, Richtpreis das Pfund 60 Mirabellen, Höchſtpreis das Pfund 5 Preißelbeeren, Pöchſtpreis das Pfund 95 Reineelauden, 8⁰ ſtpreis das Pfund 45 Pfirſiche, Höchſtpreis das Pfund 60 Frühzwetſchgen u. 90 öchſtpreis das Pfun 94 Frühbirnen, grohe, reiſe —— Höchſpreis das Pfund 46 Frühbirnen, kl. reife Höchſtpreis das Pfund 36 Frühäpfel, reife öchſtyreis das Pfund 42 Fallobft— Höchſtpreis das Pfund 10 Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Berkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen von den Richtpreiſen tännen nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kaltulationsberechnung heim Preisprüfungsamt zugelgſſen werden. Dis Berkäufer auf den Märtten der Stadt ſind verpflichtet an allen Marktwaren die Preiſe in deutlich ſichtbarer Weiſe auf feſtem Material anzubringen; die Laden⸗ inhaber müſſen dieſe Preiſe in das am Schaufenſter ausgehängte Preisverzeichnis eintragen bezw. die bisherigen Preiſe eniſprechend abändern. „Das Zurückhalten angehlich verkauſter Ware iſt verboten; von morgens 6 Uhr ab muß jede Ware, die auf dem Wochenmarkt iſt, im Kieinen an Jedermann augegeben werden, — 8 afa N Mar aft und gelten§ einſchlie unta den 26. Auguſt,. 9 Swag Mannheim, den 16. Auguſt 1017. Städtiſches Preisyrüfungsamt: Dr. Hofma un. Hederich, Raviſon, Sonnenhlumen, Senf(weißem und braunem), Dotter, Mohn, Lein und Hanf der inländiſchen Ernte gewonnenen Früchte—95 te) an den Kriegsausſchuß für 2 und tieyiſche Sele und Feite G. mi. 0. H. in Berlin zu liefern ſind, der ſie abjunehmen und einen angemeſſenen Preis dafür zu zahlen hat. Die n gilt nicht a) für die zur Beſtellung des Landwirtſchaftsbe⸗ triebes den Lieſerungspflichtigen erforder⸗ lichen Vorräte(Saatgut), 8 b) für die 75 Herſtellung von Nahrungsmit⸗ teln in der Hauswirtſchaft der Lieſerungs⸗ pflichtigen erſorderlichen Mengen, jedoch für nicht mehr als 30 Kilogramm, cJ bei Leinſamen für Vorräte, die in der Hand desſelben Eigentümers fünf D nicht überſteigen. Betrggen die Vorräte mehr als fünf Doppelzeniner, ſo dürfen da⸗ von bis zu fünf Doppelzentner zurückbe⸗ halten werden,* Wer Wa nach J, Satz 1, bei Beginn eines Kalenderviertelfahres in Gewahrſam hat, hat die beim Beginne eines jeden Kalendervierteljahres vorhandene Menge getrennt nach Arten und Eigen⸗ tümern unter Nennüng der Letzteren dem Groſh. Bezirksamt Maunheim— Abt 1— anzuzeigen. Die Auzeige iſt bis zum fünften Tage eineß Kalender⸗ vierteljahres zu erſtatten. Außerdem ſind die am 1. Auguſt 1917 vorhandenen Vorräte bis zum 20. Aüguſt 1917 anzuzeigen. In der Anzeige iſt anzugeben: 1. die vorhandene Menge in Kilogramm, 2. die zur Verſendung in Betracht kommende Bahn⸗ und Verladeſtation, 0 3. Name des Eigentümers, 4. Zeitpunkt, von dem an der Eigentümer zur Lieſerung bereit iſt, 8. die Menge der Vorräte, die vom Eigentümer aufgrund von J, Satz 2, Abſatz a, bu. e für ſich felbſt beanſprucht werden. Anzeigeſormulare werden nicht ausgegeben. Die Anzeigen ſind vielmehr entſprechend der obigen Vor⸗ ſchrift Ziffer—5, kelbkeeeis zu ſertigen. Die nach 1 Abſatz 25 zur Herſtellung von Nah⸗ rungsmitteln von den e zurück⸗ gehaltenen Mengen dürfen von den Mühlen nur bei Vorlegung und Abnahme eines Erlaubnißſchei⸗ nes zur Verarbeitung angenommen werden. Das Ausſchlagen darf nut in der Helmühle von Peter Rufer in Schriesheim erfolgen. Die Mahlſcheine, die nür an Prodnzenten ausgeſtellt werden, ſind für die Altſegdt im Rathaus N1 Zimmer Nr. 51 und für die Vororte bei den Gemeindeſekreigrigten er⸗ hältlich 8 Nach 8 10 der Eingangs genannſen Bundesrats⸗ verordnung wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten pder mit Geldſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft; 1. Porräte, zu deren Lieſerung er perplichtet iſt, Deiſeite ſchafft, zerſtört, verarbeitet, verbraucht oder an einen anderen als den Krieggaus⸗ ſchuß liefert; oder wer Vorräte, zu deren Meferung er nach J Abſ. 2 nicht verpflichtet iſt, oder die ihm nach 11 5 gelieferten Sel⸗ 5 kuchen an andere entgeltlich abgibt, 2. wer eine ihm nach 11 Abſatz 1 obliegende An⸗ zeige nicht in der Solk riſt erſtattet oder wer wiſſentlich upvollſländige oder unrichtige Angaben macht, 1 laubnisſcheines Oelfrüchte zur Verarbeitung annimmt. Mannheim, den 19. Auguſt 1917. Swo Bürgermeiſteramt: von Hollander. 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